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1. Besonderer Theil - S. 843

1856 - Eßlingen : Weychardt
843 Die Staaten von Nordafrika. Tripolis oder Tripolitanien. S.: die Sahara. — 3. Größe. 14,000 Qm. 180 M. langer Küstenstrich. — 4. Oberfläche. Meist Gebirgs- und Tafelland. a. Plateau der Akabah. Westliche Fortsetzung der libyschen Bergkette Aegyptens. 600 bis 800' h. Kreidekalkstein mit schiefrigem Thon und Gyps. b. Plateau von Barka. Zwischen dem Plateau der Akabah und der Sultin-Ebene, durch welche die Sahara bis an den Golf von Sydra tritt. 1,500 h. Steile, wald- und quellenreiche Abhänge gegen das Mittelmecr. Nnm- mulitenkalk. c. Der Dhar-el-Dschebel. Zwischen der Sultin-Ebene und der Ein- senknng des Sees Melrir. Ein aus Kalk und Sandstein der Kreideformation be- stehendes Platean mit horizontaler Oberstäche von 1,000' bis 2,000' a. H. Der steile Nordabfall heißt Dschebel Tarhona 1,000', Dschebel Ghariln mit dem 2,626'h. Teknt, Dschebel Dschefran re. Er ist zur 10 bis 12 M. br. Küsten- ebene gerichtet, die längs der großen Syrte eine Wüste sserts, im W. aber meist fruchtbar ist. Der südliche Theil des Plateaus ist das wüste, mit rothem Sand und andern Bedürfnissen; besonders waren sie den Staaten des Mittelmeeres lästige Nachbarn. Durch die französische Eroberung Algiers 1830 und durch die zwischen Frankreich und den Negierungen von Tunis und Tripolis 1830 geschlossenen Verträge sind die genannten Staaten den Handelsschiffen unschädlich geworden und auch Ma- rocco wagt keine Seeräuberci mehr. d. Atlasland. Das Gebirge Atlas schon dem einheimischen Namen Adtla — Schneegebirges bedeckt den größten Theil von der Oberfläche der Berberei. e. Die Araber zerlegen das nördliche Afrika in 2 Theile von nugleicher Größe und benennen sie nach den Weltgegenden, an. Ls Lottarli [— der Osten, das Morgenlands ist Aegypten und wird von den Lettarttin slarazenen — Morgenländerns bewohnt, bb. El Moghrib oder Magbreb [= der Untergang, der Westen, das Abendlands umfaßt das ganze nördliche Afrika, mit Ausnahme von Aegypten, und wird von den Moghribin [= den Abendländern^ bewohnt. Das Abendland zerfällt wieder in die Lattaia [= Wüstes, in das Biled-ul-Dscherrid s— Land der Palmzweiges und in das Toll [= urbares Hoch- und Tafelland; vom lat. Tellus — Erdbodens oder in das Ardh el-Berber [= Land der Berber, Ber- bereis. Das Küstenland des Tell heißt bei den Berbern das Ulk [= Küstenlands, bei den Arabern Latto! [= Seerands. Das Tell zerlegen die Araber wieder in drei Abschnitte: in Afrikiah stripolitanien und Tuniss, in Moghrib-Ausath [= mittleres Abendland: Algiers und in Mogttrib-ul-Aksa f— äußerstes Abendland; Marvccos.— 2. Geschichtliches, a. Vorrömische Periode. Mehrere unabhängige Staaten. Griechische Kolonien in Cyrenalca. Viele phönicische und karthagische Kolonien in den übrigen Ländern, aa. Cyrenalca [Pentapölis]. Königreich. Später Republik. Macedonisch 331 bis 306. Aegyptisch 306 bis 37 v. Chr. btt. Africa Propria ftiipolitana oder Regio Syrtica. Byzacium. Zeugitana]. Karthagisches Reich 878 bis 146 v. Ehr. cc. Numidia. Königreich bis 46 v. Chr. dd. Mauretania. Königrcich bis 42 n. Chr. b. Römische Provinzen. Bis 395 n. Chr. c. Byzantinisrh war Cyrenaica von 395 bis 641. Africa Propria, Numidia und Mauretania waren westrvmisch von 395 bis 429, Bestandtheile des vandalischen Iieiches von 429 bis 533, byzantinisch von 533 bis 647. d. Bestandtheile des Khalisats wurden die Atlasländer zwischen 641 bis 684 und blieben es unter arabischen Statt- haltern. e. Seit dem Ende des 8. Jahrhunderts warfen sich die arabischen Statt- halter zu s elbst ständigen Herrschern auf und bildeten eigen e Staaten. Unter diesen Staaten ist Marocco seit 782 ein selbstständiger Staat. Hier regiert die durch Mnlei Ali gegründete Dynastie der Aliden seit 1669. f. Die andern Staaten kamen unter türkische Oberhoheit, Algier seit 1519, Tripolis seit 1551, Tunis seit 1574. Anfangs wurden die Länder von türkischen Paschas verwaltet, denen ein Heer von Janitschareu beigegeben war. Seit 1600' durfte chas türkische Militär seine An- führer, die in Algier und Tripoli Dey [= Oheims, in Tunis Bey [= Herrs hießen, selbst wählen. Diese Dey's n. Bey's wurden seit 1700 auch zugleich die Paschas und regierten nun als unabhängige Herrscher, welche dem Sultan nur noch einen Tribut zahlten. Algier wurde wegen algierischer Seeräubereien und wegen Plackereien gegen französische Kauffartheischiffe und Unterthanen 1830 von den Franzosen erobert. Seitdem und seit der Unterwerfung des von den fatimitischen Khalifen abstammenden Sultans 2lbd-el-Kader 23. December 1847 ist Algier eine französische Be- sitz un g. Tripolis wird seit 1835 wieder von einem türkischen Pascha, Tunis aver von einem Bey verwaltet, der seit 1842 wieder in größerer Abhängigkeit von der

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1. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 129

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ Gg. Die Syrien- und Atlasländer. 129 ersten Jahrhundert n. Chr. Geb.; da sich aber in den Atlasländern die lateinische Sprache nicht recht einbürgerte, sondern die Sprache der Eingeborenen (lingiia bärbara) sich erhielt, so entstand für sie und ihre Bewohner der Berber- (Barbaren-) Name. Die von den Römern hier gegründeten Provinzen (1. das eigentliche Afrika oder Africa propria, das dem ganzen Erdteil den Namen gegeben hat, ist das heutige Tunis, 2. Numidien, das heutige Algerien, 3. Mauretanien, das heutige Marokko) bildeten während der Völkerwanderung das Reich der germanischen Vandalen. Seit dem 7. Jahrhundert erfolgte die Eroberung durch die Araber, welche an Stelle des (vom heiligen Augustin einst hier gepredigten) Christentums den Islam und größtenteils auch die arabische Sprache einführten. Die mit Arabern vermischten Berbern nennt man Meuren, die unvermischt gebliebenen Kabylen. Im 16.Jahrhundert wurde von den Küsten der Atlasländer arge Seeräuberei getrieben, so daß Kaiser Karl V. die Christenheit durch mehrmalige Züge gegen die „Ranb-staaten" der „Barbaresken" zu schützen suchte; in demselben Jahrhundert erfolgte auch die türkische Eroberung, von der jedoch Marokko, der letzte Rest des vormals die ganze nordafrikanifche Küste umfassenden Kalifenreichs, nicht berührt wurde. 1)‘ Die O.- und S.-Seite des Syrtenbusens bildet nebst Fessan den türkischen Vasallenstaat Tripolis. An der Küste von Barka die Hasenstadt Benghäsi (15 000 E.). Die Hauptstadt Tripolis (30 000 E.) ist wichtig als Ausgangspunkt der meisten Karawanenstraßen nach dem Sudan. 2) Tunis, dessen Bei (Fürst) seit 1881 durch die militärische Besetzung des Landes bort Frankreich abhängig ist, war bisher ein durch schlechte Regierung verwahrlostes, obgleich an sich sehr fruchtbares Land. Im S. eine umfangreiche Depression des Landes mit großen Salzseen, die in der' trockenen Jahreszeit Salzsümpfe (Sebchas) werden. Zwischen der in das Kap Bon auslaufenden Landzunge, welche mit Sizilien zusammen die wichtige Verbindungsstraße zwischen dem O.- und dem W.-Becken des Mittelmeers einschließt, und Afrikas nördlichstem Vorsprung (Kap Blanc o) liegt die Baibontunis. Hier, also an der Vereinigungsstelle dieser beiden Becken, lag einst die größte phönizische Kolonie Karthago. Unfern seiner Ruinenstätte liegt Tunis (170 000 E.), Sitz des Beis und größte Stadt der mittleren nordafrikanifchen Küste, im Hintergrund eines Strandsees, an dessen künstlicher Ausmündung nach dem Meere die Hafenstadt G o l e t t a. 3) Algerien, einer der alten Raubstaaten, seit 1830 bort den Franzosen erobert, die aber noch oft mit den die Christen hassenden Eingeborenen zu kämpfen hatten (ihre aus Einheimischen gebildeten leichten Truppen zu Fuß sind die T u r k o s). Die befestigte Hauptstadt Algier (97 000 E.) liegt mit meist engen finstern Straßen, aber blendend weißen Häusern eine Anhöhe hinauf; born Meere ist ihr Anblick sehr schort; die Umgegend bersorgt europäische Märkte mit Blumenkohl und anderen feinen Gemüsen. Ostlich von Algier Bona (das alte Hippo Regius, Bischofs- Daniels Lcbrb. d. Geoar. g

2. Kleine Schul-Geographie - S. 50

1871 - Breslau : Hirt
Afrika. 2. itnlnrn. Stufenland des mittleren Nil, der hier den Atbara oder Tacazzv aufnimmt. Die früher unabhängigen Staaten Dongola, Schendy, Sennaar bilden seit 1820 einen Theil des türkisch-ägyptischen Reiches. Khartum, 45,00!) E., am Zusammenfluß dcö blaucn und weißen Ril; Hauptsitz des Sklavenhandels. Berber, Hauptstadt, 8000 E. Das Reich Kordofan mit der Hauptstadt El Obeid gehört heute gleichfalls zur tür- tischen Herrschaft, die am Weißen Flusse immer weiter aufwärts strebt. 3. Mimiitii oder Halicsch. Ein Alpenland mit Schneegipfeln von 1-1,000'; ihm entströmt der Atbara. Der inselreiche Tfana-See wird von dem blauen Nil durchflössen. Die Abyssinier sind Christen, früher unter einem zu Gondar residirenden Oberhaupte. An den kriegerischen Galla, aus dem Innern des Kontinents, haben sie ihre gefährlichsten Gegner. Die 3 Königreiche Tigre, Amhara und Schoa unterwarf sich in neuester Zeit ein glücklicher Emporkömmling, Theodorus; doch wurde dieser Negus (d, h. Oberkönig) von Gesammt-Aethiopien durch die Engländer gestürzt (April 1s08), und seitdem ist das wieder in drei Staaten getheilte Land ärger als je durch Thronstreitigkeiten zerrüttet. 4. Das Atlasland. (Die Verberei.) In die Schneeregion erhebt sich im W. der hohe Atlas (Schneegebirge), an der Nordküste streicht der kleine Atlas, an der Nordgrenze des dattelreichen Landes Blad el Gerid (Biledulgerid) der große Atlas, zwischen beiden der mittlere. Die Urbewohner, Berbern oder Kabylen, sind in das Innere zurück- gedrängt worden. Die Bewohner der Städte werden Mau reu genannt. a. Die türkische Provinz {Tripolis (mit Rarka und ckezzan). Rings um die Küste des Golfes von Sydra (der großen Syrte), das eigent- liche Tripolis; östlich das Plateau von Barka, südlich die Oase Fezzzn oder das Tebu-Hochland. Tripolis, bedeutend durch den Verkehr mit dem 100 M, südlich in Fezzän gelegenen Handelsplätze Murzuk, von wo Karawanenstraßen nach Timbuktu, Bornu und Dar Für führen. I). Der Staat Tunis. An dem Golf von Kabes (kleine Syrte). Unter türkischer Oberhoheit. Tunis, Hauptstadt (125,000 E.), mit dem befestigten Hafen Coletta. c. Die französische Provinz itfqcricn [12,150 cm, gegen 3 Mill. ©.], mit drei Provinzen, die nach ihren Hauptstädten genannt sind: Algier (53,01:0 E.), auf einer Anhöhe am Meer, befestigt. — Constantine (das alte Eirta) mit dem neuen Hafen Philippeville. — Bona (Hippo Regius). — Drau. <1. Das Sultanat Mogr'iö-ut-Äksü, oder <fez und Marokko. Die wichtigsten Orte sind: Fes oder Ms (gegen 100,000 E.), Fabrikation von Leder, Teppichen, Kupstrwaaren. — Marokko (gegen 50,000 E.), am Fuß der Schneegipfeldes Atlas. — Tanger standscherl, Seehafen. — Meknes (spanisch Mequinez), die Residenz des Kaisers (55,000 E.). ^ Mogador oder Suaira, an unfruchtbarer Küste. Den Spaniern gehören 4 befestigte Plätze, deren wichtigster Ceüta (Verbannungsort).

3. Oberstufe - S. 52

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
52 §26. Die Syrien- und die Atlasländer. Getreide und Dattelpalmen ist, 2. der Steppeuhochfläche der Schotts (arabisch = Salzsee), welche zu einem großen Teile mit Halfagras, dessen biegsame Blätter, bis zu y2 m lang, zu Flechtereien und Papierfabrikation benutzt werden, bewachsen ist, und 3. dem Großen Atlas, einem in mehreren Zügen von No. gen Sw. streichenden Gebirge zwischen Mittel- lneer und Atlantischem Ozean, das steil zur Wüste abfällt, und dessen höchste Gipfel (bis 4500 m) Schnee tragen. Zur Sahara gehen die Atlasländer in einem besonders an Dattelpalmen reichen Streifen über. 2. K l i m a n n d K u l t u r. Die Atlasländer haben, wie die s. Glieder Europas, ganz Mittelmeerklima, also regenreiche Winter und heiße Sommer. Dem entspricht die Vegetation, es gedeihen alle Süd- früchte, besonders Datteln, Getreide; feines Gemüse und Wein wird an- gebaut, Pferde, Maultiere und Esel werden gezüchtet. 3. Bevölkerung. Die ursprünglichen Bewohner, hellfarbige Hamiten, werden Berber genannt; sie vermischten sich seit dem 7. Jahrhundert jedoch vielfach mit den eingedrungenen Arabern und heißen jetzt Mauren. Seit dieser Zeit sind die arabische Sprache und der Islam in ganz Nord- afrika herrschend. In den Städten wohnen viele Juden. 4. Staatliche Verhältnisse. a) Die O.- und S.-Seite des Sprtenbusens, einst die blühende griechische Kolonie Kyrene, bildet der türkische Vasallenstaat Tripolis nebst Fessan und Barka. Die Hauptstadt Tripolis ist wichtig als Aus- gangspunkt der Karawanen nach dem mittleren Sudan. d) Tunis, einst die Römerprovinz Africa propria (d. i. das eigentliche Afrika, wonach dann der ganze Erdteil benannt wurde) ist ein mohammedanisches Fürstentum, das aber seit 1881 unter dem Protektorate Frankreichs steht. Dadurch ist die Kultur des durch die türkische Miß- wirtschaft arg heruntergekommenen Landes wieder etwas gehoben. Im Altertum lag hier, an der Stelle, wo das ö. und w. Mittelmeer zusammen- stoßen, die größte aller phönizischen Kolonien, das durch seinen Handel mächtige Karthago. Unfern seiner Ruinenstätte liegt jetzt Tunis (170 000 Einw.), die Residenz des Bei und Hauptausfuhrhafen für Ge- treide, Datteln, Ol. c) Algerien, seit 1830 von den Franzosen erobert und jetzt deren blühendste Kolonie, obwohl häufig beunruhigt durch die aufständischen Mohammedaner (Kabplen), ist sehr ertragreich an Getreide, Wein und Südfrüchten, sowie seinem Gemüse, Produkte, welche die aus einer An- höhe am Meer gelegene Hauptstadt Algier (französisch Alger), 97 000 Einw., auf europäische Märkte liefert. Im O. Konstantine, im W. Oran.

4. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 255

1855 - Regensburg : Manz
255 Afrika Die Hauptstadt ist Tripolis am Busen von Sydra mit 25,000 Einw. und dem Kastell des Bei. Andere wichtige Städte sind: 1) Derne, eine gute Hafenstadt in Barka, ist das alte Cprene. Unweit davon liegt das Kap Razat. 2) Mursuk, die Hauptstadt in Fezzan, dessen Sul- tan dem Bei von Tripolis Zins zahlt, ist der wich- tigste Ort für den Handel mit dem innern Afrika. Die Berberei bestand aus den römischen Provinzen Mauritanien (Marokko), Numidien (Algier), Africa pro- pria (Tunis und ein Theil von Tripolis) und Cyrenaica (Tripolis und Barka). Geiserich gründete hier 429 n. Chr. das Vandalenreich, welches der griechische Kaiser Justinian I. 534 erobern ließ. Seit 647 kam es in die Gewalt der Araber, und es entstanden mehrere Staaten, die seit dem sechzehnten Jahrhundert Seeraub trieben und daher Raub- staaten hießen. Algier erkannte 1519 türkische Oberhoheit an, später wurden auch Tunis und Tripolis zur Abhängig- keit von den Sultanen gezwungen. Obschon mehrmals von den Europäern gezüchtigt, setzten die Raubstaaten ihr Un- wesen bis in die neueste Zeit fort, wo die Franzosen 1830 durch die Eroberung Algiers diesem Staate und dem gan- zen Raubwesen ein Ende machten. §. 2. Aegypten. Aegypten (Mesr) liegt zwischen dem Mittelmeere, der Landenge von Suez (su-ess), dem arabischen Meer- busen, Nubien und der libyschen Wüste. Der Flächeninhalt beträgt gegen 6000—8800 Q.m.; die Einwohnerzahl 3—4 Mill., theils Kop- ten (Nachkommen der alten Aeghpter), größtentheils aber Araber, die entweder Ackerbauer (Fellah) oder räuberische Nomaden (Beduinen) sind. Außer ihnen leben noch

5. Teil 2 - S. 52

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 26. Die Syrien- und die Attasländer. Getreide und Dattelpalmen ist, 2. der Steppenhochfläche der Schotts (arabisch = Salzsee), welche zu einem großen Teile mit Halfagras, dessen biegsame Blätter, bis zu V^^lang, zu Flechtereien und Papierfabrikation benutzt werden, bewachsen ist, und 3. dem Großen Atlas, einem in mehreren Zügen von No. gen Sw. streichenden Gebirge zwischen Mittel- meer und Atlantischem Ozean, das steil zur Wüste abfällt, und dessen höchste Gipfel (bis 4500 m) Schnee tragen. Zur Sahara gehen die Atlasländer in einem besonders an Dattelpalmen reichen Streifen über. 2. Klima und Kultur. Die Atlasländer haben, wie die s. Glieder Europas, ganz Mittelmeerklima, also regenreiche Winter und heiße Sommer. Dem entspricht die Vegetation, es gedeihen alle Süd- früchte, besonders Datteln, Getreide; feines Gemüse und Wein wird an- gebaut, Pferde, Maultiere und Esel werden gezüchtet. 3. Bevölkerung. Die ursprünglichen Bewohner, hellfarbige Hamiten, werden Berber genannt; sie vermischten sich seit dem 7. Jahr- hundert jedoch vielfach mit den eingedrungenen Arabern und heißen jetzt Mauren. Seit dieser Zeit sind die arabische Sprache und der Islam in ganz Nordafrika herrschend. In den Städten wohnen viele Juden. 4. Staatliche Verhältnisse. a) Die O.- und S.-Seite des Syrtenbusens, einst die blühende griechische Kolonie Kyrene, bildet der türkische Vasallenstaat Tripolis nebst Fessan und Barka. Die Hauptstadt Tripolis ist wichtig als Aus- gangspunkt der Karawanen nach dem mittleren Sudan. b) Tunis, einst die Römerprovinz Africa propria (d. i. das eigentliche Afrika, wonach dann der ganze Erdteil benannt wurde) ist ein mohammedanisches Fürstentum, das aber seit 1881 unter dem Protektorate Frankreichs steht. Dadurch ist die Kultur des durch die türkische Miß- Wirtschaft arg heruntergekommenen Landes wieder etwas gehoben. Im Altertum lag hier, an der Stelle, wo das ö. und w. Mittelmeer zusammen- stoßen, die größte aller phönizischen Kolonien, das durch seinen Handel mächtige Karthago. Unfern seiner Ruinenstätte liegt jetzt Tunis (170000 Einw.), die Residenz des Bei und Hauptausfuhrhafen für Ge- treide, Datteln, Öl. c) Algerien, seit 1830 von den Franzosen erobert und jetzt deren blühendste Kolonie, obwohl häufig beunruhigt durch die auf- ständischen Mohammedaner (Kabylen), ist sehr ertragreich an Getreide, Wein und Südfrüchten, sowie feinem Gemüse, Produkte, welche die auf einer Anhöhe am Meer gelegene Hauptstadt Algier (französisch Alger), 97 000 Einw., auf europäische Märkte liefert. Im O.kon- stantine, im W. Oran.

6. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 130

1880 - Karlsruhe : Reiff
130 Habesch zerfällt in mehrere Reiche. Die 3 Hauptreiche sind: Schoa, Amhara und Tigre. Hauptort C»ond«zr. — Negus (d. i. Oberköuig) Theodor, f 1868. Wie liegt Aegypten zu Nubieu? W:e Nubieu zu Habesch? §. 21. Die Werverei oder die Attaständer. Lesebuch Hi. Nr. 9. Der Löwe. Nr. 10. Ter Löwenritt. Früher nannte man diese Staaten wegen ihrer Seeränbereien die Corsaren- oder Raubstaaten. Die Bewohner sind Ber- bern oder Kabylen und Mauren, Bewohner der Städte; sie sind eiu Mischvolk aus Arabern, Berbern und andern Völkerschaften. Außerdem wohnen hier viele Europäer. Der Atlas zerfällt in den hohen, kleinen und großen Atlas. Die beiden letzten sind als Ausläufer des hohen Atlas zu betrachten, so daß das Ganze wie eine Gabel mit 2 Zinken aussieht. 1) Tripolis ist eine türkische Provinz. Zu ihm gehören noch Barka (das alte Kyrenai'ka mit der Hauptstadt Kyrene), ein Hoch- land, das durch einen Wüstenstreifen von Tripolis getrennt und wegen seiner außerordentlichen Schönheit und Fruchtbarkeit berühmt ist und die große Oase Fezzan (Fessän; Hauptott Mursuk). Hauptstadt Hripolis am? 2) Tunis ist eigentlich nur dem Namen nach mit der Türkei verbunden. Das Land ist sehr fruchtbar, aber die Finanzverhält- niste des Staates stehen sehr schlecht. Den König nennt man Bey. — Die Küste ist sehr hafenreich. Die Hauptstadt Hnnis zählt 1s0 T. Ew. 21/2 M. von Tunis liegen die Ruinen von Karthago; Hauuibal. Zer- störung durch die Römer 146 v. Chr. — Heimath des Flamingos. 3) Algier (Aldschfr) oder Algerien ist eine französische Provinz, die größer als Frankreich ist. Das Klima ist warm und nähert sich dem des südlichen Frankreichs. Sirocco und Samum sind ge- fährliche Wüstenwinde. Das im Norden fruchtbare Land hat schöne Wälder und bringt Oliven in Masse, feine Gemüse, Getreide, Tabak, Wein, Datteln und Baumwolle hervor. Der Besitz des Landes kann aber nur durch eine große Armee erhalten werden; daher kostet diese Provinz Frankreich viel Geld. Vandalenkönig Geiserich 429. Die Hauptstadt Algier (Ew.- K.) liegt am Meere und treibt großen Handel; Kurort für Brustleideude. Uebergabe Algiers au die Franzosen 1839. — Konstantine. — Hrän. 4) Marokko und Mß ist ein Kaiserthum und wird vom hohen Atlas durchzogen. Der Sultan, „der Statthalter Gottes aus Erden", wie er sich nennt, regiert unumschränkt. Die beiden Hauptstädte heißen (rothe wollene Mühen) und Muv rokko. — Seehafen Hanger (Tandscher). Welches ist das östlichste, welches das westlichste Reich der Atlasländer? Wie liegt Feß zu Marokko? Wie Algier zu Tunis? Wer weiß etwas von Karthago zu erzähleu? Wer hat schon etwas von Kyrene gehört?

7. Die politische Geographie - S. 605

1845 - Eßlingen : Dannheimer
605 seinen Handel die zweite Stadt des Landes. Mona st ir, 12,000 E. und Susa, Hafenplätze. Die Ruinen der blühenden See- und Handelsstadt Adru- metum. Tnnl s, über 100,000 E. ; an der Stelle einer alten Stadl glei- chen Namens; Hauptstadt; Manufacturen und großer Handel zu Land und zur See; der Hafen La Goletta, befestigt, Werfte. In der Nähe von Tunis die Ruinen von Carthago; gleich Leptis^ litica und andern Städten an der Nordküste Afrika's von den Phöniciern durch die Königin Dido um 878 v. C. G. gegründet, lange die Beherrscherin des mittelländischen Meeres und Nebenbuh- lerin Roms. Sie wurde von P. Cornelius Scipio Aemilianus im I. 146 v. C. G. zerstört. Augustus gründete an ihrer Stelle ein neues mit römischen Colonisten bevölkertes Carthago, das die Hauptstadt der Provinz Afrika und die größte Stadt des Welttheils wurde. Geiserich eroberte es im I. 439 und machte es zur Hauptstadt des Vandaleu Reiches; als es Belisar wieder eroberte, nannte er es seinem Kaiser zu Ehren Ju8tiiiiana. Im I. 647 wurde es durch die Araber auf's Neue zerstört und zur Zeit Ludwig des Heiligen (reg. v. 1226 bis 1270) standen nur noch ein festes Schloß, ein Thurm und einige aus den Ruinen hervorragende Häuser. Carthago lag auf einer Halbinsel und bestand aus 3 Haupttheilen, aus der eigentlichen Stadt Megara, der Citadelle Bysra und dem von Menschenhänden gegrabenen Hafen Cotho». Ruinen von Zama, Sw. von Karthago, gewöhnliche Residenz des Juba, Schlacht 201 v. C. G. Die Ruinen von litica, älter als Carthago, und nächst dieser Stadt die bedeutendste Stadt Afrikas; Cato's Tod 46 v. C. G. . f' «, - Zweite Gruppe. D i e westlichen Staaten des muh a meda nischen S t a at e n systems. Erstes Kapitel Die Staaten Maskara und Constantine. §. 469. Die G r u n d m a ch t. A. Der Name Algier (Numidia itnb Mauretania caesariensis) ist zusammengezogen aus Al. Dschesira (d. h. Insel). Die Araber nennen das Land Algier Moghrib ausath (d. h. mittleres Abendland.) Das Land ist 2,300 Om. gr. und hat 1l/2 Milk. E. Vormals stand es unter der Sou- veränität des osmanischen Reiches. Die Stadt Algier, ehemals der Sitz der Seeräuberei, wurde im Jahr 1830 von den Franzosen erobert. Seit dieser Zeit hat man in Algier zu unterscheiden das französische Gebiet und die beiden Staaten Maskara und Constantine. Letztere führen einen hart- näckigen Kampf gegen die Franzosen. 8. Die Bevölkerung. Die Mauren sind das herrschende Volk; sie sind Ackerbauer und Handwerker; ihre Anzahl belauft sich auf 1 Mill. Die Berber, Kabylen und Mozzaben genannt, sind über 150,000 Köpfe stark; sie sind Ackerbauer, Manufakturisten und Handwerker. Araber gibt es c. 350,000; sie leben zum Theil in Städten, theils sind sie Nomaden. Die Juden belaufen sich auf c. 30,000. Von den Osmanen sind wenige zu- rückgeblieben. Außer den Juden bekennen sich alle diese Völker zum Islam. §• 470. D i e Kultur. Der Ackerbau ist sehr vernachläßigt. Weizen, Gerste und Hirse werden gewöhnlich gebaut; wenig Weilt, Oelbäume, Dattelpalmen und die europäischen

8. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 39

1898 - Halle : Anton
Nordwest - Afrika. 39 2. Nordwest-Afrika. 178] Nordwest-Afrika ist längs der Küste des Mittelländischen Meeres gebirgig, da der Atlas, ein wasserarmes Kalkgebirge, überall in gleicher Richtung mit der Küste zieht. Der Atlas senkt sich gegen S. zu niederen Landschaften, in denen die Dattelpalme die Wüste Sähara ankündigt. Das Atlasland umfaßt folgende Landschaften: 179] Die Berberei, das nördliche Atlasland, begreift: Dcttiscjwhesitxunqt'h ■. a) Varka, b) Tripolis, c) Tunis und d) Algerien, Länder, welche von Berbern und Arabern bewohnt sind. Diese waren früher als verwegene Seeräuber im Mittel- meer gefürchtet; aber seit 1830 wurde ihnen durch die Franzosen das Raubhandwerk gelegt. Hauptorte sind: Tripolis; etwas nördlich von Tunis liegen die Trümmer des alten Karthago. Algier ist Hauptortz der französischen Provinz Algerien. 180] 2. Marokko ist das nordwestliche Atlasland mit berberischer, streng mohammedanischer Bevölkerung. Hauptorte sind Fes und Marokko. 181] Z. Sertegambien, das Küstenland am Senegal und Gambia, wird von Negern bewohnt, welche mit Gummi und Erdnüssen Handel treiben.

9. Schulgeographie - S. 79

1857 - Breslau : Hirt
Atlasland. 79 lande der Dattelpalme, der große Atlas, zwischen beiden die reich bewässerte fruchtbare Hochfläche des mittleren Atlas. Die herrschende Sprache der Bewohner, welche sämmtlich Muhammedaner sind, ist die arabische. Die Urbewohner, Berbern oder Kabylen, sind in das Innere zurückgedrängt worden; die Bewohner der Städte, ein Mischvolk aus der uralten Landesbevölkerung und den Eingewanderten, werden Mauren genannt. Das Hochland enthält vier Reiche: a. Der Staat Tunis. [3 Mill. e.] An dem Golf von Kabes (kleine Syrte) mit äußerst günstigem Klima und kräftiger Vegetation (Getreide und Südfrüchte); er ist nur dem Namen nach türkische Provinz, die höchste erbliche Gewalt leitet ein Bey, der durch die völlige Abschaffung der Sklaverei (1846) und durch die Verbindung mit Frankreich für die Kultur des Landes kräftige Schritte gethan hat. Tunis (i30,000 E.), Hauptstadt, mit dem befestigten Hafen Goletta in der Nähe des alten Karthago. b. Die türkische Provinz Tripolis. Rings um die Küste des gefährlichen Golfes von Sydra (der großen Syrte). 1835 nahm der Sultan den Bay des Landes gefangen und läßt dasselbe seit- dem durch einen Pascha regieren. Der Handel der Stadt Tripolis (20,000 Einw.) hat zwar sehr abgenommen, bedeutend ist jedoch der Handelsverkehr mit dem 100 Meilen südlich in der Oase Fezzan gelegenen Handelsplätze Murzuk (20,000 E.), von wo Karawanenstraßen nach Timbuktu, Bornu und Darfur führen. c. Die französische Provinz Algerien. Weit mehr als halb so groß wie Frankreich und genau südlich davon; wurde 1830 erobert, aber erst 1846 durch die Gefangennehmung Abd el Kaders gesicherter Besitz. Bei der geringen europäischen Bevölkerung (134,000) schreitet die Kolonisation nur langsam vorwärts. Die drei Provinzen nennen sich nach ihren Hauptstädten: Algier (100,000 E.), Sitz des General-Gouverneurs, auf der Höhe die Citadelle Kasbah, ehemaliger Palast der Dey; 5 Moscheen, 1 katholische und l evangelische Kirche. Von der bedeutenden Einfuhr empfängt Algier f. Im O. Constantine (das alte Cirta), mit dem neu angelegten Hafen Philippeville. Bona (das alte Hippo Regius), wichtigster Erportplatz. Im W. Oran, mit meist spanischer Bevölkerung. d. Das Sultanat Mogr'ib-ul-Aksa oder Fez und Marokko. (Der äußerste Westen.) (Etwa 10,500 Om. mit über 8 Mill. E.j Herrscher ist der Sultan als Emir-ul-Mumenin (d. h. unbeschränkter Beherr- scher der Rechtgläubigen). Die Pflege des sehr fruchtbaren Bodens und des Handels leidet unter der Raubsucht der Regierung; noch blüht seit Alters her die Fabrikation von Leder, Safsian, Teppichen (besonders in Fez), Kupferwaaren und Gewehren. Die wichtigsten Orte sind:

10. Denkfreund - S. 334

1847 - Giessen : Heyer
334 Nordafrkca. A. Nordafrica. I» Berberei, 35,000 □ Üä. mit 15—17 Mill. E., das nörd- lichste Land Africa's, längs dem mittelländischen Meere, hängt bei der aus diesem Meere in den atlantischen Ocean führenden Meer- enge von Gibraltar fast mit Spanien zusammen und stößt im S. an die Sahara. Dieses von der Natur gesegnete Land ist reich an werthvollen Produkten, besteht theils aus Hochland, wo das hohe Atlas gebirg, theils aus Tiefland, wo sich nach der Sahara zu auch einige Sandwüsten finden. Große Flüsse fehlen. Die E. sind meistens Berbern (daher auch der Name Berberei) und Mauren und waren sonst sehr der Seeräuberei zugethan zum großen Nach- theile des europäischen Handels; aber seit der Eroberung Algiers durch die Franzosen hat dieselbe aufgehört. Die Berberei theilt sich: l)in das Kaiserthum Marocco (richtiger Moghrib-ul-Aksa), den westlichen Theil der Berberei, mit 8'/,Mill. E., worin: Marocco, Hptst. und Residenz des Sultans, mit 80,000 E.; Fez, St. und zuweilen Residenz, 88,000 E. Ceuta, St. und Festung mit Hafen, gehört den Spaniern. 2) Die Regentschast Algier, von den 'Fran- zosen, welche dieses Land seit 1830 eroberten, Algerien genannt, östlich von dem Kaiserthum Marocco gelegen, worin Algierhauptst. am mittell. Meere, mit Hafen und 30,000 E.; Conftantine, St. mehr im Innern. Ein Theil dieser Regentschaft ist der Herrschaft der Franzosen bis setzt noch nicht unterworfen, die daher hier eine große Truppenmacht unterhalten müssen und seit 1830 fortdauernd Krieg mit den Eingebornen führen. 3) Der Staat Tunis, östlich von Algier, unter der Herrschaft eines Bey's, worin Tunis, Hauptst. unweit des Meeres, mit Hafen und 150,000 E., worunter viele Ju- den. In der Gegend findet man die Ruinen der alten berühmten Stadt Karthago. Zu diesem Staate gehört auch die südlichere Landschaft Belad-al-Dscherid, Dattelland, so genannt wegen ihrer vortrefflichen Datteln. 4) der Staat Tripolis, östlich vom vorhergehenden, unter der Herrschaft eines von den Türken einge- setzten Pascha's, worin Tripolis, Hauptst. am Meere, mit Hafen und 25,000 E. Die Wüste Bar ca, nur mit einzelnen frucht- baren Landstrecken, steht unter der Oberherrschaft von Tripolis. Ii. Die Wüste oder die Sahara, südlich von der Berberei, westlich vom atlantischen Ocean bespült, östlich an Aegypten und Nu- bien, südlich an Sudan gränzend, ist eine 80 bis 100,000 □ M. große, zum Theil mit Flugsand bedeckte Wüste, welche wenme Pro- dukte hat und wo nur in einzelnen zerstreuten fruchtbaren Strichen, die man Oasen nennt, einige Fruchtbarkeit herrscht und Menschen sich finden, die theils nomadisch leben, theils ansäßig in Ortschaften sind. Iii. Ä g Y p t e n, ein 8800 □ M. großes Land mit 2,200,000 E., gränzt nördlich an das mittell. Meer, östlich an Asien, mit wel- chem hier Africa durch die Landenge von Suez zusammenhängt, und

11. Leitfaden für den ersten wissenschaftlichen Unterricht in der Geographie - S. 287

1880 - Regensburg : Manz
Berberei und Barka. Die Inseln von Afrika. 287 Klima. Die Einwohner sind Berbern und K a b y l e nf Mauren, Araber, Juden und Europäer. Die Staaten, ehemals Barbaresken-Staaten, trieben früher Seeräuberei, welcher die Franzosen im Jahre 1830 ein Ende machten. Sie heißen: а) Kaisertum Marokko unter einem Sultan. Die beiden Residenzstädte Marokko und Fez, jede mit 100,000 Einwohnern, haben nicht unbedeutende Industrie (Leder, Seidenwaren :c.) und Handel. — Den Spaniern gehören vier Festungen an der Küste, darunter C e u t a (spr. Ee-uta) die bedeutendste. d) Algier oder Algerien, sonst der mächtigste Raubstaat, jetzt aber eine französische Besitzung. Algier, Hauptstadt mit 50,000 Einwohner«; außerdem die Städte: Oran und Konstantine. o) Tunis mit der gleichnamigen Hauptstadt im Norden. Der Herrscher wird B e y genannt. Nordöstlich (1 Meile) von der Hauptstadt die Ruinen von Karthago. б) Tripolis, ein armes Land unter einem eigenen Regenten. Die Hauptstadt hat gleichen Namen. Tunis und Tripolis stehen unter türkischer Ober- Herrschaft. 2. Das Plateau von Barka, 2000 ^Meilen groß, steigt sanft aus der Wüste auf, fällt aber steil zum Meere ab. Seine mittlere Höhe beträgt 1500' (gegen 500 m). Es hat üppige Vegetation und reine Luft. Reiche Zitronenpflanznngen, Lorbeer- und Mhrtenbüsche schmücken seine quellenreiche Umsäumuug. Meist wird es nur von Beduinen durchstreift, übrigens ist es von Tripolis abhängig. H. 16. Die Inseln von Afrika. Sie sind fast sämtlich hoch und gebirgig und vul- kanischer Natur.

12. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 448

1855 - Mainz : Kunze
446 Afrika — die Berberei. Der südwestlichste Landstrich, das ferne Sus, bewässert von vielen Gebirgs- flüßchen, wurde 1810 durch den Marabut Sidi Hescham unabhängig, und ist noch ein eigner Staat. cl. Die französische Provinz Algier oder Aldschir, das alte Numi- dien, von den Arabern Mogrib Ausath oder mittleres Abendland genannt. Es erstreckt sich 136 M. lang am Mittelmeere hin, von der Bona Bai im Osten bis hinter die Tafna im Westen, liegt also zwischen den Staaten Tunis und Ma- rokko, und wird auf 6000 Qm. berechnet. (Siehe vorhin S. 417.) Bevöl- kerung des ganzen Landes: 3^ Mill., worunter 80000 Juden. — Aus der neueren Geschichte ist zu merken, daß die Spanier nach der Bewältigung Gra- nadas auch an die muselmännische Küste Afrikas ihre Waffen trugen und Oran, Algier u. s. w. eroberten. Allein zu Solymans des Großen Zeit nahm der gefürchtete Seeräuber Hornk Barbarossa, eines Töpfers Sobn aus Mity- lene 1516 den Christen Algier wieder ab. Sein gleich tapfrer Bruder Hai red- diu erweiterte den Besitz und bewarb sich um den Schutz des Sultans, der ihn zum Kapudan Pascha ernannte. Vergeblich erschien Karl V. vor Algier 1541, das Glück, das er vor Tunis gehabt, ward ihm untreu, die Türken schlugen sein Heer und der Sturm seine Flotte; worauf die neue Regierung erst gesichert da- stand, 1551 auch Tri poli und 1574 Tunis in türkische Gewalt geriet!). An- fangs wurden die 3 Raubstaaten durch Paschas beherrscht, bald aber durch deren Deys als Vorsitzer im Diwan, die sich mit Hülfe der türkischen Solda- teska zu Herrn machten. Die Deys waren nicht Erbfürsten; von Soldaten ge- wählt wurden sie auch oft gemordet. Ihre Regierung war nichts als eine wilde Soldatenherrschaft, hauptsächlich zu Algier, wo man dem Völkerrechte am meisten Trotz bot und somit den 5. Juli 1830 herbeiführte, wo der französische General Bourmont die Stadt eroberte und der Herrschaft der türkischen Miliz ein Ende machte. Wirkliche Herren im Lande sind aber die Franzosen noch lange nicht; der Religioushaß der Kabylen-, Berbern- und Bcdninenstämme, aufgestachelt von den Marabuts, setzt ihren Fortschritten im Innern, obgleich Abd el Kader 1846 in Gefangenschaft gerathen, große Hindernisse entgegen und zwingt sie fort- dauernd , ihre Städte und kolonisirten Ländereien durch starke Garnisonen und fliegende Schaareu zu schirmen. Der den Franzosen wirklich gehörende Landes - theil zählt nur 300000 Köpfe, worunter 124000 Europäer. — Orte: Algier mit der Citadelle Kasauba und geschütztem Hafen, 60 Moscheen, jetzt auch mit christlichen Kirchen und einem katholischen Bischof. Die Franzosen haben neue Schulen und ein Colleg (Gymnasium) angelegt. Bewohnerzahl 60000, nämlich 34000 Christen, 20000 Muhamedauer, 6000 Inden. Die fruchtbare Ebene Metidscha, südlich von Algier, wird europäisch kolouisirt und durch die Feste Blida geschützt. Ostwärts von der Hauptstadt liegen an der Küste: Bngia (Buhdscha) und näher nach Tunis Bona mit Resten des alten Hippo Regius und einträglicher Korallenfischerei; 5 Meilen vom Meer Con staut ine (das alte Cirta) mit einer Römerbrücke. und weit südwärts davon auf der Hochebene Biskara. Im westlichen Theile des Landes an der Küste: Mostaganem und die Feste Oran; landeinwärts Maskara, Tlemesan, und in der

13. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 118

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
118 Politische Geographie. Kordofan. >—- Beim Dorfe As für die Ruinen von Mer o e, der ehemaligen Hauptst. des Priesterstaates Meroö, am Nil. §. 176. Das türkische Ejalet Tripolis. (14,000 Q. M. iz Mill. Einw.) Dieses zwischen Aegypten, dem Mittelmeer, Tunis und der Sa- hara gelegene türkische Gebiet besteht ans einer längs der Küste sich hinziehenden Tiefebene und einem Gebirgs- und Tafellande im In- nern (im O. das Plateau von Barka, im W. der D h a r e l- Dschebel). Das Land hat wenig Quellen und Bäche, aber einige Salzseen an der Küste und einige Natronseen im S. Die Bewohner, meist muhamedanische Mauren und Araber, treiben Ackerbau und Viehzucht. In den fruchtbaren Oasen gedeihen be- sonders Dattelpalmen und Oelbäume. Städte: Tripolis am Mittelmeer (25,000 E.), Festung; Mittelpunkt der Sudan-Karavanen. Audschila in der gleichna- migen Oase (10,000 E.); Handel. Murznk in der Oase Fezzün (20,000 E.); Handel. §. 177. Das türkische Ejalet Tunis. (3700 Q. M. 3 Mill. Einw.) Dieses von einem erblichen Bey beherrschte türkische Land liegt zwischen Tripolis, dem Mittelmeer, Algier und der Sahara, die hier den Namen Belnd el-Dscherrid (Land der Palm- zweige) führt. Hier beginnt das Atlas-Geb. und der große Melrir-See. Die vorwiegend aus Mauren, Arabern und Türken bestehen- den Einwohner treiben Ackerbau und Viehzucht und beschäftigen sich mit der Kultur von Reis, Obst, Wein, Datteln, Oliven, Feigen, Citronen rc. Städte: Tunis an einem Salzsee (156,000 E.), Festung; muhamedanische Hochschule; wichtiger Karavanen- und Seehandel. Eine halbe Meile von Tunis die Ruinen von Karthago. Kairwan in einer salzigen L-umpsebene (60,000 E.); Handel und Gewerbe. §. 178. Das französische Kolonialland Algier. (10,000 Q.m. Mill. Einw.) Grenzen: Im O. Tunis, im N. das Mittelmeer, im W. Marokko, im S. die Sahara. Gebirge: Der mittlere Theil des kleinen (im N.) und großen Atlas (im S.) und der zwischen beiden gelegenen Hoch- ebene des Atlas. — Unter den großen Küstenebenen ist na- mentlich die Metidscha erwähnenswerth. Gewässer: Viele kontinentale und Küstenflüsse, z. B. der Schelif. Mehrere große Salzseen, darunter der Melrir-See (80 Q. M.).

14. Bd. 2 - S. 801

1837 - Eisleben : Reichardt
Berberei. 801 Dynastien sich bald erhoben, bald wieder gestürzt wurden und so ver- schiedene einzelne Reiche und Staaten in der Berberei entstanden z. B. Fez und Marokko, Tunis rc^ Auch die Portugiesen und Spa- nier versuchten sich hier festzusetzen und 1270 unternahm Ludwig Ix, mit dem Beinamen der Heilige, König von Frankreich einen Kriegs- zug gegen Tunis, der jedoch mißlang. Indessen wuchs die Bevölke- rung der in der Berberei entstandenen Staaten der Araber, oder wie sie auch oft genannt werden, der Mauren, durch die Vertreibung der Juden und Mauren aus Spanien am Ende des 15. Jahrhunderts, nachdem daselbst der König Ferdinand der Katholische dem Maurischen Reiche in Granada 1492 ein Ende gemacht hatte. Die Vertriebenen rächten sich an den Spaniern durch Seeräuberei, woran bald alle Küsten- bewohner der Berberei Antheil nahmen. Ferdinand rüstete sich mit großer Macht gegen sie und eroberte 1506—1509 Oran, Algier, Tu- nis und'tripoli. In dieser Bedrangniß erschienen H o ru k und Ehai- reddin Barbarossa, zwei Brüder und Muhamedaner, die sich durch-ihre Seeräuberei berühmt gemacht hatten, den Algierern zur Hülfe und entrissen den Spaniern ihre Eroberungen, bis auf Tripoli wieder, machten sich zu Regenten Algiers und stellten ihren Raubstaat unter den Schutz der Türkischen Sultane, die ihnen auch ein Korps Janitscharen zur Hülfe gaben. So ward Algier ein Paschalik der Sultane, welche Anfangs die Paschas und die später an ihre Stelle getretenen Deys von Algier ernannten. Nach und nach aber ging dies Recht auf die daselbst befindliche Türkische Miliz über, doch behiel- den sich die Sultane die Befugniß vor, die Wahl zu bestätigen oder zu verwerfen. Kaiser Karl V., König von Spanien unternahm nun einen Kreuzzug gegen Barbarossa und eroberte zwar Tunis, war aber 1541 in seinem Unternehmen gegen. Algier unglücklich. Auch Tunis ging 1574 für die Spanier wieder verloren und ward von den Türken erobert. Es entstand nun zu Tunis ein ähnlicher Staat unter der Oberhoheit der Sultane, wie zu Algier, Anfangs mit Paschas und später mit Beys an der Spitze, die gleichfalls durch das Türkische Mili- tär zu dieser Wurde erhoben wurden. Tripoli:.blieb noch eine Zeitlang in den Händen der Spanier, die es den Malteser Rittern zur. Vertheidigung übergeben hatten, ward ihnen jsdoch 1556 entrissen, und von Paschas beherrscht, welche der unmittelbaren Souveränetät der Türkischen Sultane unterworfen waren; jedoch später sich von denselben größtentheils unabhängig machten und nur der Formalität halber beim Antritt ihrer Regierung und wahrend der Dauer derselben der Pforte Geschenke gaben, wofür sie den Firmarr erhielten, als Herrscher handeln zu können. Dieses Verhältniß blieb bis zu den neuesten Zeiten; denn 1835 hat die Pforte den damaligen herrschenden Pascha entthront und die Regentschaft Tripoli zu einem Paschalik des Türkischen Reichs gemacht, so wie sie dies auch mit der Regentschaft Tunis beabsichtigt. Cannabich's Hülfsbuch. Ii. Band. 51

15. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 129

1844 - Eßlingen : Dannheimer
129 nmgen in beckensörmigen Vertiefungen bedeckenden Tertiärgebilde enthalten salz- führende Thonschichten in großer Anzahl und zuweilen in bedeutender Mächtig- keit. * Diese Thonschichten bedingen einer Seits das Dasein dieser Seen selbst, indem sie das weitere Versickern der Grundwasser verhindern, andrer Seits bedingen sie den großen Salzgehalt dieser Seen durch einen einfachen Auslaugungs-Proceß. 13. das Hochland der Berberei ist, das Plateau von Barka abgerech- net, 300 M. l., 70 M. br. und 21,000 Q.m. gr. Es enthält im W. M a r o k k o, in der Mitte Algier und Tunis, im O. Tripolis. I. Zn Marokko oder im Moghrib - ul - Aksa (d. h. das äußerste Abendland, nemlich Afrika's) erbebt sich der große Atlas (Dschebel-ut-Teldsch. d.h. Schnee- gebirge). Er zieht vom Kap Nun. und Ger bis zum Vorgebirge Spartel, , ist 120 M. l., bildet ein aus verschiedenen Parallelketten bestehendes Hochge- birge und erreicht im Mil'tsin 10,700'. Ii. Eine Fortsetzung des großen Atlas bildet der kleine Atlas zwischen Kap Sportel und Bon, 200 M. l. Er ist keine einzelne Bergkette, sondern Bergreihen ziehen durch Algier und Tunis längs der Küste des mittelländischen Meeres, bald in ihrer Unmittelbaren Nähe, bald in größerer Ferne. Die unmittelbar am Meere gelegenen treten fast immer als einzelne Gruppen aus, die mit der innern Kette in keinem oder doch nur sehr lockerem Zusammenhang stehen Alle diese Berge bestehen aus Kalkstein, und bilden nackte, steil abstürzende Felsenwände und Abgründe, , mit schwer zugänglichen Gipfeln, sind aber. von der bedeutenden Höhe des hohen Atlas so tief herabgesunken, daß bet höchste Gipfel So. von Algier, nemlich der D schebel-D schürd schura kaum 6600' erreicht. Mit Einschluß der fruchtbaren Ebenen, die sich l.mgs des Meeres und am Fuße der isolirten Küstenberggruppen ausdehnen, wie z. B. die Ebene Metidschiah bei der Stadt Algier, ist das Bergland des kleinen Atlas nur 15 M. br. 111. Hin- ter der höchsten Bergkette des kleinen Atlas liegt ein Plateau, das Tafelland der Berb'erei, das von vielen Längenthäleru durchfurcht ist, die ihre Wasser größtentheils zum mittelländischen Meere senden, vermöge zahl- reicher Ouerthäler, welche den Zusammenhang der Bergkette nicht «selten aus größere Strecken unterbrechen. Ueber den S. Abfall dieser Plateaur ist man nicht im Klaren; doch scheint es wahrscheinlich, daß dieser Abfall ohne allen Gebirgsrand ganz allmählig erfolgt zum Biled ul Dscherrid und. der Sahara, so daß der zwischen dem Tafelland und dem Biled ul Dscherrid angegebene große Atlas nicht vorhanden iväre. Die in dieser Richtung sparsam ab- fließenden Gewässer verschwinde» in Salzmarschen und Salzseen, unter denen der Sebkah-a' udyah (d. i. See der Kennzeichen) in Tunis, gegen 15 M. l., der bedeutendste ist, durch den ein Furth geht, durch Palmbäume merkbar gemacht; es ist der bei den Griechen einst berühmte tritonidische See, welchen die Araber der heutigen Zeit als das stumme Grab von mehr als einem Kriegsheere, von mehr als einer zahlreichen Handelskaravanne bezeichnen. Iv. Zwi- lchen der kleinen und großen Syrte wird die afrikanische Küste von einem Kalk- steinzuge, in dem die Wohnungen und ganze Dörfer ausgehauen sind, begleitet, dessen höchster Punkt 1500' h. ist. Dschebel Fissat undgharian heißt er in seiner westlichen, Dschebel Tarbunah in seiner östlichen Abtheilung; letztere stürzt gegen eine große Salzmarsch der westlichen Küste der großen Syrte ab. Im S. desselben gegen Fezzan hin ist alles Wüste, theilweise von Savannen unter- brochen, bald Ebenen, bald Bergzüge, worunter der Dschebel Sudan, der wahrscheinlich mit den Basaltbergendes schwarzen Harudsch zusammen- hängt. V. Zwischen der großen Syrte und der libyschen Bergkette Aegyptens liegt das 2000 Q.m. gr. Plateau von Barka, mit dem 1800' h. Pla- teau von Der» ah und die niedrigen B e r g f l ä ch e n von M a r m a r i k a. Vi. Biled ul Dscherrid oder das Dattelland, bis 80 M. br., eine Uebergangsstufe zwischen dem Hochlande der Berberei und der Sahara mit der Natuoder Oasen, von Steppenflüssen bewässert, welche im Sandmeere verschwinden.

16. Kleine Schul-Geographie - S. 37

1876 - Breslau : Hirt
Barka und das Atlasland. 37 Die Abyssinier sind Christen, früher unter einem zu Amhara oder Gondar residirenden Oberhaupte. An den kriegerischen Galla, aus dem Innern des Kontinents, haben sie ihre gefährlichsten Gegner. Die 3 Königreiche Tigre, Amhara und Schoa unterwarf sich in neuester Zeit ein glücklicher Emporkömmling, Theodorus; doch wurde dieser Negus (d. h. Oberkönig) von Gesammt-Aethiopien durch die Engländer gestürzt (April 1868), und seitdem ist daö wieder in drei Staaten getheilte Land ärger als je durch Thronstreitigkeiten zerrüttet. 3. Larka nui) das Atlasiand (oder die Lerdcrei). Zwei isolirte, an Umfang sehr verschiedene Hochländer, ein kleineres östliches und ein großes westliches, nehmen den Nordrand von Afrika ein. A. Das östliche Hochland, das Plateau ocm Narka, ist durch die Wüste vom westlichen Hochland getrennt, im S.-O. wird es von der großen Bodenvertiefung des nordöstlichen Afrikas begrenzt. Hier blühte einst die cyrenaische Pentapolis. Politisch gehört Barka zu Tripolis Benghasi, an der großen Syrte. ß, Das westliche Hochland, die Gerberei. In die Schneeregion erhebt sich im W. der hohe Atlas (Schneegebirge), an der Nordküste streicht der kleine Atlas, an der Nordgrenze des dattelreichen Landes Blad el Gerid (Biledulgerid) der große Atlas, zwischen beiden der mittlere. Die Urbewohner, Berbern oder Kabylen, sind in das Innere zurück- gedrängt worden. Die Bewohner der Städte, ein Mischvolk aus der uralten Landesbevölkerung und dm Eingewanderten, werden Mauren genannt. Das Hochland enthält vier Staatsgebiete: a. Die türkische Provinz Tripolis (mit Barka und Fezz^smn). Rings um die Küste des gefährlichen Golfes von Sydra (der großen Syrte) das eigentliche Tripolis; südlich die Oase Fezzsss^n oder das Tebu- Hochlanv. Tripolis, bedeutend durch den Verkehr mit dem 759 Km (100 M.) südlich in Fezz^n gelegenen Handelsplätze Murzuk Wurstig, von wo Karawanenstraßen nach Tim- buktu, Bornu und Dar För führen. b. Der türkische Vasallenstaat Tunis. An dem Golf von Kabes (kleine Syrte) mit äußerst günstigem Klima. Tunis, Hauptstadt (120,000 E.), mit dem befestigten Hafen Goletta. c. Die französische Provinz Algerien [669,000 dkui = 12,150 cm, 2z Mill. Einw.z mit drei Provinzen, die nach ihren Hauptstädten genannt sind: Algier (50,000 E.), auf einer Anhöhe am Meer, befestigt. — Constantine (das alte Cirta) mit dem neuen Hafen Philippeville. — Bona (Hippo Regius). — Oran. d. Das Sultanat Magr'eb-el-Am (d. i. der äußerste Westen) oder Fez und Marokko. Die wichtigsten Orte sind: Fes oder Fäs (gegen 150,000 E.), Fabrikation von Leder, Teppichen, Kupferwaaren. — Marokko (gegen 50,000 E.), am Fuß der Schneegipfel des Atlas. — Tanger standscher^, Seehafen. — Meknes (spanisch Mequincz), die Residenz des Kaisers. — Mogador oder Suaira, an unfruchtbarer Küste. Den Spaniern gehören 4 befestigte Plätze, deren wichtigster Ceuta sse-utal (Ver- . bannungsort).

17. Vergleichende Darstellung der alten, mittleren und neuen Geographie - S. 259

1832 - Hannover : Hahn
258 Afrika. Sparte!, Blanco, Bon. Hochland, welches in W., N. und O. zum Meere, in S. zur Sahara abdacht; ein Theil zieht östlich tief in den Kü- stenstrich des Tieflandes hinein und begreift Ghuriano und wahrian Ge- birge selbst einen Theil der Sahara. Der Atlas, in W. r5,ooof. hoch; der kleine Atlas. Flüsse in W. Nun, Morbea, Sebn; in N- Mulvia, Schellif; Steppenflüffe in S. Landfeen: Tirreri, Scharr, Lowdea (t5 Meilen lang). Fruchtbarer Boden, waldreiche Berge, Steppe in S. Sehr warme Luft; Regenzeit im Herbst; Frost in den niedrigen Gegenden unbekannt. Erdbeben häufig, Pest. Starke Viehzucht, viel Wild, schöne Pferde, Bienen, Heuschrecken, Korallen, Getreide, Öl, Baumwolle, Reis, Datteln, viele Metalle, namentlich Rupfer und Eisen, aber schlechter Bergbau. Die E. sind alle Kaukasier; a) Berbern, Rab^len, Schellus, zum Theil unabhängig in den Gebirgen, Ackerbau und Viehzucht trei- bend. b) Araber, theils ansässig (Mauren), theils Nomaden (Bedui- nen). c) Türken, in geringer Zahl nur in N. und O., als Soldaten und Beamte, und deren Abkömmlinge, Roloris genannt. Außerdem giebt es zahlreiche Negersklaven, Juden und in den Städten Europäi- sche Kaufleute und Consuls. Geringe Industrie, aber ansehnlicher Kara- wanen- und Seehandel. Arabische Sprache, Islam, große Unwissenheit. §. 4:25. Wenig Kunde von diesem Lande vor den Punischen Krie- gen; aber späterhin zahlreiche Römische Niederlassungen. Vorgebirge: Promontorium Herculis (Nun) , Soloeis (Blanco), Cottes (Sparte!), Pulchrum s. Candidum (Blanco), Mercurii (Bon). Gebirge: Atlas «. Dyrin (Daran Atlas) in W., Säulen des Herkules (Abyla) am fre- tum Gaditanum (Straße von Gibraltar), Buzara, Aurasium etc. in D. Flüsse Lixus (Sebu), Mulucha (Mulvia), Ampsaga (el Ribbir), Tusca (Zaine), Bagradas (Medscherda). See Triton (Lowdea?).— Einthei- lung unter den Römern, i) Africa, vom Flusse Triton bis zum Tusea (Tunis). Einwohner Lidophoenices. a) Byzacena regio (der südliche Theil). Adrumetum, Phönizische Colonie. Leptis minor. Thapsus, Casars Sieg 46 v. Chr. Tysdrus, Phön. Col. Capsa (Gassa). Byza- cia. — b) Zeugitana regio (der nördliche Theil). Neapolis. Tunes (Tunis); westlich davon Carthago (Burg Byrsa, Asclepion), Phöniei- sche Colonie. Neukarchago, Römische Colonie, von den Arabern zerstört, litica, Phönizische Colonie. — 2) Numidia (Algier), vom Tusea bis zum Mulucha, später aber nur bis zum Ampsaga. Einwohner in N. Massyli, in S. Gaetuli. Hippo regius, Sitz der Numidischen Könige. Tabraca (Tabarka). c-rta. Lama, Phöniz. Colonie; Schlacht 202 v. Chr. Madaura, Geburtsort des Apulejus. Thala. — 5) Mauretania, Maurusia (W. Algier und Marokko). Granzfluß in S. der Nigris. Einwohner Massaesyli, Gaetuli, a) Mauretania Caesariensis in W. (einst ein Theil von Numidien). Jol, späterhin Caesarea (Algier). Igü- gili. Siga. Portus magnus (Marsalkibir). — b) Mauretania Tingi- tana. Tingis (Tandscher). Lixa (Marache).

18. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 180

1873 - Harburg : Elkan
180 2. Die Atlasländer. а. Tripolis und Fezzan (18,000 H)M., »U Mill. E.), zwei türkische, durch Paschas regierte Provinzen. Oestlich der großen Syrte (Meerbusen v. Sidra) liegt das weidenreiche Hochland von Barka, -reich an Ruinen (Kyrene); am westlichen Abhange (in der Gegend von Ben- gasi) die „ Gärten der Hcsperiden" bei den Alten; im S. ein Tiefland, 30—80 m unter dem Meeresspiegel, mit einer ganzen Reihe von Oasen an den nicht versiegenden Quellen (Oase des Jupiter Ammon, jetzt Siwa, 50" tief). Auch Fezzan ist sehr reich an Oasen. In Tripolis (Tripoli): "'Tripolis, 30 T-, See- und Karawanenhandel. In Fezzan: "'Murzuk, an der großen Karawanenstraße von Tripolis nach Kano in Sudan. I). Tunis (2200 Ihm., gegen 1 Mill. E.), dem Namen nach eine türkische Provinz, in der That aber selbständig von dem Bey (d. i. Herr, Fürst) regiert. Früher ein gefürchteter Raubstaat; seit 1846 Abschaffung der Sklaverei. Der Boden ist fruchtbar, das Ufer felsig und buchtenreich. * Tunis, 150 T., durch einen Kanal mit dem Busen von Tunis verbunden; lebhafter Handel. In der Nähe nach N.w. die Ruinen von Karthago. Süd- lich, an der kl. Syrte: Gab es oder Kabes, 25 T. б. Algerien oder Algier (12,000 Ihm., 3 Mill. E.); französische Provinz seit 1830, lvs mal so groß als Frankreich; früher Raubstaat. Im N. an den Abhängen des Atlas schöne Wälder, reiche Quellen und Mineralgruben; im S. zahlreiche Oasen mit Quellen und artesischen Brunnen. Die kriegerischen Gebirgsbewohner heißen Kabylen. "'Algier, 60 T., lebhafter Seehandel, schöne Umgebung. Constantine, im O., 35 T., auf einem 1800' hohen, steilen Felsen, zur Römerzeit die Residenz Jugurthas und Cirta genannt. Oran, 36 T., Festung, Hafen. d. Marokko (13,000 ln M., wovon 8000 zur Sahara gehören, und 2"/« Mill. E.), zu beiden Seiten des hohen Atlas 3600", vom at- lantischen und mittelländischen Meere bespült. Die Araber, welche nach Muhammed das Land eroberten, haben ihre Sprache und Religion (Islam) bewahrt; die Urbewohner (Berbern) sind ins Gebirge zurückgedrängt; in den Städten wohnt ein Mischvolk, die Mauren genannt. Der Sultan herrscht despotisch. Der Boden ist theilweise sehr fruchtbar, aber unter der schlechten Regierung kommen Ackerbau und Handel nicht zur Blüte. Trefflich ist seit Jahrhunderten die Bereitung von Leders besonders Saf- fian d. i. feines benarbtes und gefärbtes Ziegenleder, von Teppichen, Kupferwaren und Gewehren, Seidenzeug und Stickereien. '"Marokko <d. h. die „Geschmückte"), 50 T., Hptst., in immergrüner, öl- und dattelreicher Ebene am Fuße der höchsten, schneebedeckten Gipfel des Atlas- ^Ft!s oder Fäs, 88 T-, in einem reizenden Thale, schon 807 gegründet, Handel und Industrie, Sitz muhammedanischer Gelehrsamkeit. Meknes, 55 T>, die gewöhnliche Residenz des Sultans und schönste Stadt des Reichs. 3. Die Sahara (120,000 □ M. = Vs von Afrika = % von Europa; 5 Mill. E.?) enthält keinen geordneten Staat. In der Wüste Sahel (W.) streifen die räuberischen Tuaregs, in der libyschen Wüste (O.) die räuberischen Tebu, welche beide zu denberbern gehören; zwischen ihnen leben die arabischen Stämme, welche sich Beduinen d. h. Wüsten- männer nennen. Kameele, die „Schiffe der Wüste", und schöne Pferde; Strauße, Gazellen, am Rande der Wüste Löwen. (§. 48.)

19. Leitfaden der Geographie für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 60

1872 - Harburg : Elkan
— 60 — 2. Die Atlasländer. а. Tripolis und Fezzan (18,000 ^M., *U Mill. E.), zwei türkische, durch Paschas regierte Provinzen. Oestlich der großen Syrte (Meerbusen v. Sidra) liegt das weidenreiche Hochland von Barka, reich a-n»Ruinen (Kyrene); am westlichen Abhänge (in der Gegend von Ben- gast) die „ Gärten der Hesperiden" bei den Alten; im S. ein Tiefland, 30—80 m unter dem Meeresspiegel, mit einer ganzen Reihe von Oasen an den nicht versiegenden Quellen (Oase des Jupiter Ammon, jetzt Siwa, 50™ tief). Auch Fezzan ist sehr reich an Oasen. In Tripolis (Tripoli): ^Tripolis, 30 T., See- und Karawanenhandel. In Fezzan: ^Murzuk, an der großen Karawanenstratze von Tripolis nach Kano in Sudan. I). Tunis (2200 Dm., gegen 1 Mill. E.), dem Namen nach eine türkische Provinz, in der That aber selbständig von dem Bey (d. i. Herr, Fürst) regiert. Früher ein gefürchteter Raubstaat; seit 1846 Abschaffung der Sklaverei. Der Boden ist fruchtbar, das Ufer felsig und buchtenreich. ^Tunis, 160 T>, durch einen Kanal mit dem Busen von Tunis verbunden; lebhafter Handel. In der Nähe nach N.w. die Ruinen von Karthago. Süd- lich, an der kl. Syrte: Gab es oder Kabes, 25 T. c. Algerien oder Algier (12,000 Qm., 3 Mill. E.); französische Provinz seit 1830, 1% mal so groß als Frankreich; früher Raubstaat. Im N. an den Abhängen des Atlas schöne Wälder, reiche Quellen und Mineralgruben; im S. zahlreiche Oasen mit Quellen und artesischen Brunnen. Die kriegerischen Gebirgsbewohner heißen Kabylen. ^Algier, 50 T., lebhafter Seehandel, schöne Umgebung. Constantine, im £>., 35 T., auf einem 1800' hohen, steilen Felsen, zur Römerzeit die Residenz Jugurthas und Cirta genannt. Oran, 35 T>, Festung, Hasen. б. Marokko (13,000 Dm., wovon 8000 zur Sahara gehören, und 25u Mill. E.), zu beiden Seiten des hohen Atlas 3600™, vom at- lantischen und mittelländischen Meere bespült. Die Araber, welche nach Muhammed das Land eroberten, haben ihre Sprache und Religion (Islam) bewahrt; die Urbewohner (Berbern) sind ins Gebirge zurückgedrängt; in den Städten wohnt ein Mischvolk, die Mauren genannt. Der Sultan herrscht despotisch. Der Boden ist theilweise sehr fruchtbar, aber unter der schlechten Regierung kommen Ackerbau und Handel nicht zur Blüte. Trefflich ist seit Jahrhunderten die Bereitung von Leder, besonders Saf- fian d. i. feines benarbtes und gefärbtes Ziegenleder, von Teppichen, Kupferwaren und Gewehren, Seidenzeug und Stickereien. ^Marokko (d. h. die „Geschmückte"), 50 T., Hptst., in immergrüner, öl- und dattelreicher Ebene am Fuße der höchsten, schneebedeckten Gipfel des Atlas. *Feü> oder F5s, 88 in einem reizenden Thale, schon 807 gegründet, Handel und Industrie, Sitz muhammedanischer Gelehrsamkeit. Meknes, 55 T., die gewöhnliche Residenz des Sultans und schönste Stadt des Reichs. 3. Die Sahära (120,000 □ M. = 7s von Afrika — 7- von Europa; 5 Mill. E.?) enthält keinen geordneten Staat. In der Wüste Sahel (W.) streifen die räuberischen Tuaregs, in der libyschen Wüste (O.) die räuberischen Tebu, welche beide zu denberbern gehören; zwischen ihnen leben die arabischen Stämme, welche sich Beduiuen d. h. Wüsten- männer nennen. Kameele, die „Schiffe der Wüsteund schöne Pferde; Strauße, Gazellen, am Rande der Wüste Löwen. (§. 48.)

20. Schul-Geographie - S. 69

1874 - Breslau : Hirt
Barka und das Atlasland. 69 ärger als je durch Throustreitigkeiteu zerrüttet ist. Im I. 1872 hat sich der Regent von Tigre zu Axum unter dem Namen Johannes zum Kaiser von Aethiopien krönen lassen. 3. Barka und das Atlasland (oder die Berberei). Zwei isolirte, an Umfang sehr verschiedene Hochländer, ein kleineres östliches und ein großes westliches, nehmen den Nordrand von Afrika ein. A. Das östliche Hochland, das Plateau von Barka, ist von Nord-Afrika durch die große Syrte, und durch die Wüste vom westlichen Hochland getrennt, im S.-O wird es von der großen Bodenvertiefung des nordöstl. Afrika's begrenzt, die, im Westen bei der großen Syrte beginnend, durch 10 Längen- grade bis zur Oase Siwah hiuzieht und bedeutend tiefer (Siwah selbst 52 m) als das mittelländische Meer liegt. In seinem höheren, quellenreichen, westlichen Theil ist das Laud mit dichten Waldungen von Oliven, Pinien, Wachholder, Lorbeer, Oleauder und riesigen Feigenbäumen bedeckt, zugleich erfüllt mit Ruinen zahlreicher Ortschaften aus dem Alterthum, da hier die cyrenaische Pentapolis blühte. Politisch gehört Barka zu der türkischen General-Statthalterschaft (Vilajet) Tripolis. An der großen Syrte Benghasi (das Berenike oder Hesperides des Alterthums). B, Das westliche Hochland, die Berberei, wird von einer großen Zahl Gebirgsketten vom atlantischen Ocean int W. bis zum Golf von Sydra (Syrtis major) im O. durchzogen; in die Schneeregion steigt im W. der hohe Atlas, d. h. Schneegebirge (Gipfel von 3570 m — 11,000'), an der Nordküste vou Gibraltar bis Tunis streicht der kleine Atlas, an der Nordgrenze des trockenen Landes, Blad el Gerid Dilednl- gerid], dem natürlichen Vaterlande der Dattelpalme, der große Atlas, zwischen beiden die reich bewässerte fruchtbare Hochfläche des mittleren Atlas. Die herrschende Sprache der Bewohner, welche sänuntlich Muhamedaner sind, ist die arabische. Die Urbewohner, Berbern oder Kabylen, sind in das Innere zurückgedrängt worden; die Bewohner der Städte, ein Mischvolk aus der uralteu Laudesbevölkerung und den Eingewanderten, werden Mauren genannt. Das Hochland enthält vier Staatsgebiete: a. Die türkische General-Statthalterschaft (Vilajet) Tripolis mit Barka und Fezz-m. Mwa 880,000 okm = 16,000 ^M., etwa 1 Mill. <£.] Rings um die Küste des gefährlichen Golfes von Sydra (der großen Syrte) das eigentliche Tripolis. Dazu gehört politisch: Die Oase Fezzan [spr. Dessau] oder das Tebu - Hochland, südlich von Tripolis. Der Handel der Stadt Tripolis odertarablns (etwa 30,000 (£.), hat zwar sehr abgenommen, bedeutend ist jedoch der Handelsverkehr mit dem 750 Km (100 M.) südlich in Fezzan gelegenen Handelsplatze Murzuk (11,000 E.), von wo Karawanenstraßen nach Timbnktu, Bornn und Dar Für führen. Ghadames im südwestlichen Tripolis, an der Nordgrenze der Sahara; Haupthandelsort. b. Der türkische Vasallenstaat (Regentschaft) Tunis. [118,000 okm = 2150 Dm., etwa 2 Mill. ©im] An dem Golf von Kabes (kleine Syrte) mit äußerst günstigem Klima und kräftiger Vegetation (Getreide und Südfrüchte); er ist nur dem Namen nach türkische Provinz, die höchste, nach türkischem Thronfolgerecht erbliche Gewalt leitet ein seit 1871 nicht mehr tributpflichtiger Bey, der durch die völlige Abschaffung der Sklaverei (18-16) und durch die Verbindung mit Frankreich für die Kultur des Landes kräftige Schritte gethan hat.