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1. Bd. 1 - S. 33

1835 - Eisleben : Reichardt
Einleitung. 33 beträgt 63,800, des Nils 52,600, der Wolga 30,100 und der Do- nau 14,400 Qm. §. 25. Das große Weltmeer laßt sich in das innere und äußere Weltmeer theilen, indem der kleinere Theil desselben zwischen der Nord- und Ostseite der neuen Welt und der Nord- und Westseite der alten Welt liegt, und also von diesen beiden Kontinenten größtentheils umgeben ist, und daher wegen dieser ein- geschlossenen Lage das innere Weltmeer heißen kann; hinge- gen der weit größere Theil des Gesammtmeeres die alte Welt auf der Ost- und Südseite, die neue Welt auf der West- und Süd- seite und die neueste Welt auf allen Seiten umgiebt, und eben deswegen das äußere Weltmeer genannt werden kann. Der Grund des Meeres ist keine bloße Ebene, sondern wechselt mit Vertiefungen und Erhöhungen, mit Thalern, Bergen und Berg- ketten. Ragen einzelne Berge oder ganze Bergketten über das Wasser empor, so bilden sie Inseln, oder Klippen, wenn sie bloße Felsen oder Felsenzacken sind. Halbinseln nennt man aus dem Meere hervorragende Gebirge, die aber nur auf der einen Seite mit einem Festlande zusammenhangen. Sind mehrere Klip- pen an einander gereihet, so nennt man sie Riffe oder auch Scheeren. Unter Untiefen und Sandbänken versteht man größere Flächen von Seegebirgen, die noch vom Wasser überströmt werden. Hohe Sandbänke an den Mündungen der Flüsse heißen Barren, welche dem Einlaufen der Schiffe in dergleichen Flüsse hinderlich sind. Dünen sind wandelbare Sandhügel, die längs der Küste sich erstrecken, und das Land gegen das Eindringen des Meeres schützen. Watten sind Sandflächen an den Küsten, über welche die Fluth strömt, und bei der Ebbe das Wasser wieder abläuft. Ueber die Tiefe des Meeres weiß man im Ganzen nichts Bestimmtes. Nur einzelne Stellen und Theile sind in dieser Hin- sicht bekannt. Wenn man erwägt, daß der Seegrund voller Un- ebenheiten und eigentlich nur eine tiefer liegende Fortsetzung des festen Landes ist, so sieht man sogleich, daß die Tiefe des Meeres sehr verschieden sevn müsse. Dieß bestätigen auch die Messungen der Seefahrer. Oft findet das Senkblei an einer Stelle durchaus keinen Grund und eine mäßige Strecke davon Sandhügel und Klippen, die kaum 100 Fuß tief unter dem Wasser liegen. Die meisten Unebenheiten dieser Art trifft man in der Nachbarschaft des festen Landes und in den eingeschlossenen Meeren und Busen an. In der Nähe der Küsten läßt sich zum Theil aus der Be- schaffenheit derselben auf die Tiefe des Meeres schließen. An niedrigen und flachen Ufern ist das Meer seicht, an steilen, plötz- lich abgeschnittenen dagegen tief. Wo aber die tiefste Stelle im Meere, die daher auch die tiefste der ganzen Erdoberfläche seyn 3

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1. Lehrbuch der Geographie - S. 18

1867 - Münster : Theissing
18 Zweiter Abschnitt. den kontinentalen Gewässern findet also ein Kreislauf statt, welcher durch die Atmosphäre vermittelt wird. Hier wird zunächst nur vom Meere die Rede fein. Meeresspiegel ist die glatte, nicht bewegte Oberfläche des Meeres; Meeresgrund dagegen die Vertlefung des Erdbodens, worin das Meer sich befindet. Die Entfernung des Meeresspiegels vom Meeresgrund wird die Tiefe des Meeres genannt. Der Meeresgrund besteht theils aus Schlamm, theils aus Sand, Granit rc. und ist an manchen Stellen mit verschiedenen Pflanzengattungen besetzt. Er ist uneben, daher die Tiefe des Meeres nicht überall gleichmäßig. An einzelnen Stellen beträgt die Tiefe mehre 1000 Fuß *), an andern ragt der Meeresgrund bis an die Oberfläche, ja selbst bis über den Meeresspiegel hinaus. Wenn solche Erhebungen aus einzelnen Felsen bestehen, werden sie Klippen genannt, find sie von beträcht- licher Höhe und bedeutenderm Umfange, so heißen sie Bänke (Sandbank, Korattenbank) (die große Bank von Neu-Fundland im Osten von Amerika ist 135 M. lang und 15 M. breit). Die höchsten Erhebungen aus dem Meere sind die Inseln. Ni ff ist eine fortlaufende Reihe von Klippen. — Fährt sich ein Schiff auf einer Sandbank fest, so ist es gestrandet; zerschellt es an Klippen, so ist es gescheitert. Die Scheidelinie zwischen Land und Meer heißt Küste oder Ge- stade; ist die Küste flach, so daß sie zeitweise vom Wasser bespült wird, so heißt sie Strand. Um das Land vor Ueberschwemmungen des Meeres zu bewahren, werden der Küste entlang Dämme oder Deiche d. i. Stein- oder Sandhügel aufgeworfen. Dünen sind Sandhügel an der Küste, vom Meere oder von Winden zusammengetrieben. Die Theile des Oceans, welche in das feste Land eindringen, heißen Glieder des Oceans. Sind dieselben von bedeutendem Umfange und größtentheils vom Lande eingeschlossen,i so werden sie Binnenmeere, drin- gen sie nicht gar tief in das Land hnein, Meerbusen genannt. Meer- busen mit weitem Eingänge und mehr breit, als tief, heißen Golfe, klei- nere Einbiegungen der Küste Baien und Buchten. Stellen des Meeres an der Küste, wo Schiffe sicher landen und an- kern können, heißen Landungsplätze, Rheden. Sind dieselben, sei es durch Natur oder durch Kunst (Deiche) an drei Seiten vom Lande einge- schlossen (wodurch die Sicherheit der Schiffe natürlich vergrößert wird), so heißen sie Hafen; durch lange Mauern in das Meer hinein, Molo's, wird der Wogendrang besser abgehalten und deshalb der Hafen sicherer ge- macht. — Schiffswerften; Docks. *) *) Man erzählt, daß Schiffer an einer Stelle des atlantische» Oceans in einer Tiefe von 27,000 Fuß noch keinen Grund gefunden haben.

2. Europa - S. 15

1830 - Hannover : Hahn
15 §. iz. Gewässer. flüssige Wasser einer Gegend abzuleiten. Da solche Kanäle gewöhnlich über Anhöhen geleitet werden müssen, so sind sie in der Regel mit Schleusen versehen, die sowohl den gänzlichen Abfluß des Wassers nach einer Seite hin verhüten, als auch das Hinauf, und Hinabfahren der Schiffe über solche Höhen erst möglich machen. — Sandbank, ein lockerer Sandhügcl im Meere, auf welche die Schiffe bisweilen vom Winde getrieben werden, oder worauf sie, wie man dies zu nennen pflegt, stranden und zertrümmert werden. — Eine Klippe ist ein Felsen im Meere, der oft über die Oberflache hervorragt. Wird ein Schiff gegen eine solche Klippe getrieben, so wird es gewöhn, lich stark beschädigt, so daß es meistentheils hernach ganz untergeht. Man nennt dies: scheitern. Es giebt Klippen und Sandbänke im offenen Meere; am meisten an den Küsten, daher ist die Schifffahrt in eingeschlossenen Meeren und zwischen Inseln viel gefährlicher als auf dem weiten Ozeane. — Dünen sind Sandhügel, welche Wind undmeeres- wellen am flachen Ufer (Strand) zu oft mehr als ivof.höhe zusammen- getrieben haben.— Ein Hafen ist einebucht des Meeres, die durchs feste Land so eingeschlossen ist, daß in derselben Schiffe gegen Stürme gesichert sind und diewaaren bequem aus und eingeladen werden können. Gewöhn- lich hat die Natur schon solche Hafen hin und wieder gemacht, und sie brauchen bloß durch Kunst verbessert zu werden; wo dies nicht gesche- hen ist, werden sie mit vielen Kosten ausgegraben und durch große Damme gegen die Meercswellen und Stürme gesichert. Um die Kosten, die die Erbauung oder Einrichtung und Erhaltung des Hafens erfordert, aufzubringen, müssen gewisse Abgaben bezahlt werden, die man Hafen- geld nennt. Häfen, in denen die Waaren keinen Zoll und Eingangs- steuern entrichten, heißen Freihäfen. Wo Klippen und Sandbänke die Einfahrt in einen Hafen gefährlich machen, da läßt man zum Wahr- zeichen Tonnen mit langen eisernen Ketten, die auf dem Grunde mit großen Steinen befestigt sind, auf dem Wasser schwimmen, um den Schiffern den Weg zu bezeichnen, auf welchem sie sicher in den Hafen einlaufen können. Zu demselben Zwecke werden in jedem Seehafen Seeleute gehalten, die man Loorsen nennt, denen jede gefährliche Stelle der See in der Gegend des Hafens bekannt ist und die mit klei- nen Fahrzeugen den großen Schiffen entgegenfahren und sie durch Klip- pen und Sandbänke sicher in den Hafen bringen. An manchenorten hat man auch die für Seefahrer wohlthätige Einrichtung getroffen, daß man auf hohen am Ufer oder auf Inseln, Klippen und Sandbänken erbaueten Thürmen, die man Leuchrrhürme nennt, zur Nachtzeit in großen La- ternen eine Menge Lampen anzündet, oder ein großes Feuer unter hält, welches die Schiffer aus der Ferne sehen und sich darnach richten können. S* i5. Der sichtbare Ursprung aller Gewässer sind Quellen. Es giebt kalte, warme, heiße und kochendeouellen; andere die im Sommer kalt,

3. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 66

1833 - Halle : Schwetschke
66 Allgemeine Einleitung. Ni. Der eigentliche Erdboden oder das feste Land. So heißt derjenige Theil der Erdoberfläche, der nicht vom Meere bedeckt ist, und der von den Menschen bewohnt wird. Er enthält ungefähr 3 Millionen □ M., also kaum */3 der ganzen Erdoberfläche. Er wird ganz und in allen seinen Theilen vom Meere umflossen: aus diesem Verhältniß des Landes zum Meere entstehen folgende Benennungen einzelner Theile des festen Landes. Aeußere Gestalt und Oberfläche. Größere, zusammenhängende Theile der festen Erdoberfläche werden das feste Land, im engern Sinne, auch Continent genannt; kleinere, ganz vom Meere umflossene Theile desselben, also Gebirgsgegenden, deren Rucken aus dem Wasser hervorragt, heißen Inseln; noch kleinere, oft nur Gipfel einzelner Berge, Eilande; die von Flüssen gebildeten Inseln heißen in manchen Gegenden Werder, in andern Weroth; eine größere Anzahl Inseln undeilanöe, die bei einander liegen, nennt man einen Ar- chipel, auch eine Inselgruppe. Ein vom Meere zwar um- flossenes, aber mit dem festen Lande an einer Seite noch zusam- menhangendes Land heißt eine Halbinsel; ein langer und schma- ler, sich in das Meer hineinstreckender Streifen Landes heißt eine Erdzunge oder Zunge, in manchen Gegenden Nehrung. Eine Erdzunge, welche zwei größere Continente verbindet, wird eine Erd-oder Landenge, ein Isthmus genannt. -Eine in das Meer hervorspringende Spitze des festen Landes, besonders wenn sie von Bergen gebildet wird, Heißtein Vorgebirge, ein Cap. Einzelne aus dem Meere mehr oder weniger hervorragende Felsen werden Klippen und Riffe genannt. Noch vom Was- ser nur zuweilen oder auch immer bedeckte Stellen, wo das Meer aber nicht Tiefe genug hat, um große Schiffe zu tragen, heißen Untiefen und Sandbänke. An manchen Orten wirft das Meer beständig Sand an die Küsten , so daß sich eine oder inehrere Reihen veränderlicher Sandhügel bilden, welche das Meer vom eigentlichen Ufer trennen und Dünen heißen; werden solche Sandstrecken nur von der Fluch bedeckt, bei der Ebbe aber entblößt, so nennt man sie Watten. Berge. Die Erdoberfläche ist keine Ebene, sie bietet beinahe überall eine liebliche Abwechselung von Erhöhungen und Vertiefungen dar. Mäßige Erhöhungen, die nicht über einige hundert Fuß betragen,

4. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 8

1820 - Altona : Hammerich
S Einleitung. sich eine Erd - oder Landzunge; und wenn ein sol- cher schmaler Landstrich zwei Lander mit einander verbin- det, die sonst ganz durch Wasser getrennt seyn würden, so führt er den Namen Erdenge. Ein Land, ganz vom Wasser' eingeschlossen, heißt eine Insel; ist es aber nur großtentheils vom Wasser umgeben, eine Halb- insel. -— Klippen sind Felsenspihen an den Küsten, die zuweilen über dem Wasser hervorragen, zuweilen auch nicht. Ganze Reihen solcher Felsenspitzen nennt man Riffe. Sandbanke sind aus Sand und Kies be- stehende Erhöhungen im Meer, meistens in der Nähe der Küsten; Dünen sind Sandhügel längs.den Küsten. Eine merkwürdige Erscheinung im Weltmeer ist das periodische Steigen und Fallen des Wassers, das man Ebbe und Fluth nennt, und vorzüglich an den Ufern des Meers und in den Flüssen, in welche es bey der Fluth trit, wahrnehmen kann. Die Veränderung geschieht im- mer in Zeit von 6 zu 6 Stunden. An einigen Orten steigt das Wasser bey der Fluth bis 40 Fuß. In der hei- ßen Zone hebt sich das Wasser von Osten gegen Westen, in den übrigen Zonen lauft es nach den Polen zu. Im mittelländischen Meere ist Ebbe und Fluth gering; in der Ostsee gar keine. Die veranlassende Ursache dieser regel- mäßigen Bewegung ist unleugbar der Mond, mit dessen Veränderungen sie übereinstimmt, indem sie zur Zeit des Neu- und Vollmondes am stärksten, hingegen zur Zeit der Viertel am schwächsten ist. Die Theile des großen Weltmeers (Ocean) erhal- ten zur Unterscheidung in verschiedenen Gegenden unter- schiedene Namen. Die bekanntesten sind das nördliche und südliche Eismeer; das Atlantische Meer, von dem die Nord- und Ostsee und das Mittellän- dische Meer Theile sind; das Indische Meer; das Stiele Meer, wozu die Südsee gehört. Die großen Gebirge sind das Band, welches den festern Zusammenhang der Erde bewirkt. In ihnen

5. Die allgemeine Weltkunde nebst der Geographie und Geschichte in Volksschulen - S. 37

1847 - Königsberg : Bon
37 Das Land ober der Erdboden unter dem Wasser ist entweder unter einer Quelle und heißt dann der Boden oder das Gerinne der Quelle, oder unter einem Bache der Rinnsal des Baches, oder unter einem Fkusse das Flußbett, oder unter einem Strome das Strombette, die Stromrinne; oder unter einem See der Seegrund, der Seeboden, das Seebecken, oder unter dem Meere der Meeresgrund oder Meeresboden, das Meerland oder Me er deck en. Land, auf welchem unmittelbar beständig Eis aufliegt, nennt man Eis land. Die ganze äußerste Fläche der Erde oder des Erdreiches, sie mag nun unter oder über dem Wasser sein, könnte man die Erdrinde oder Erdkruste nennen. Das Bette aller Gewässer besteht aus dem Boden oder Grund und aus den Seitenwänden. Der Grund steigt gegen die User an einigen Orten sanft und allmäiig, an andern steil hinan. Der Boden des Meeres oder der Seegrund ist in Hinsicht der Form dem trockenen Erdboden oder dem Lande ähnlich. Könnten wir das Wasser des Meeres gänzlich ablassen, so wür- den wir auch hier Höhenzüge und Thäler, niedrig- und hochlie- gendeebenen erblicken. Die Höhenzüge des Seebodens sind entweder Seehügel oder Seegebirge soder Wasseranhöhen, Wasser- gehügel, Wassergebirge) So kann man auch die Thäler des See- oder Meerbodens Wasserthäler oder Wassertiefen nennen. Wenn die höchsten Theile des Meerlandes (durch die Wasser- Region in die Luft-Region) über dem Wasserspiegel hervorragen und von einigem Umfange sind, so bilden sie Inseln. Also kann man die Jnselreihen als die sichtbaren höchsten Theile eines See- gebirges betrachten. Einzelne Felsenspitzen, die aus dem Wasser gleich Pfeilern hervorragen, nennt man Klippen; gehen sie nur bis unter den Wasserspiegel und nicht über denselben hinaus, so heißen sie blinde Klippen, weil sie von den Schissern nicht bemerkt werden. Eine Reihe von Klippen heißt ein Felsenriff. Klippen und Felsenriffe finden sich oft an den Küsten, welche dann Klippenküsten heißen. Die Klippen selbst, welche die Küsten umschließen, werden in manchen Gegenden sän den Küsten der skandinavischen Halbinsel) Scheren genannt. Abgeplattete Erhöhungen des Meerbodens von meistens geringem zuweilen auch beträchtlichem Umfange und größtentheils ebener Oberfläche, die höchstens 40' tief unter dem Wasserspiegel liegen, gewöhnlich aber (wenigstens zur Zeit der Ebbe) über denselben hinausragen und überhaupt Untiefen verursachen, nennt man Sandbänke, wenn sie aus Sand bestehen, Felsenbänke, wenn sie Fels- platten sind, auch wohl im allgemeinen, flachen Boden. Be- finden sie sich vor der Mündung der Flüsse oder vor dem Ein- gänge in einen Hafen, so heißen sie Barren, auch wohl Fluß- riegel. Sind sie in einem Flusse, so nennt man sie auch

6. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 252

1865 - Göttingen : Deuerlich
252 Grosse Landstrecken, welche in allen ihren Theilen nur we- nig höher als die Oberfläche des Meeres liegen, heissen Niede- rungen oder Tiefländer; zusammenhängende Ländermassen, welche sich bedeutend über das Meer und die Tiefländer erheben, nennt man Hochländer. Unbedeutende Erhöhungen heissen Hügel, bedeutende aber Berge; viele zusammenhängende Berge nennt man Gebirge; Gebirgsarme, welche sich ins Meer er- strecken , Vorgebirge oder Kap; ganze Länder, welche mit Gebirgen angefüllt sind, heissen Gebirgsländer; Berge, wel- che von Zeit zu Zeit dampfen, Feuer und geschmolzene glühende Materien auswerfen, Feuer spei er oder Vulkane. Die Ver- tiefungen der Erdoberlläche nennt man Thäler, und wenn diese ganz eng sind, so heissen sie Schluchten. Das Land' wird durch Bäche, Flüsse und Ströme, welche meistens aus Quellen entstehen, bewässert. Durch den Zu- sammenfluss mehrerer Quellen entsteht ein Bach, durch die Ver- einigung mehrerer Bäche ein Fluss. Wenn ein Fluss mehrere Flüsse aufnimmt und sich unter seinem Namen ins Meer crgiesst, so ist er ein Hauptfluss oder Strom. Die Flüsse aber, welche sich in ihn ergiesson und ihren Namen verlieren, heisst man N e- bonfhisse. Wenn ein Fluss nach kurzem Laufe das Meer er- reicht, heisst er Küstenfluss, wenn er sich im Sande verliert, Steppen flu ss. Die Vertiefung in welcher ein Fluss läuft, ist sein 15ctt, der Band des Landes sein Ufer (linkes und rechtes U.), die Stelle, wo er sich in ein andres Gewässer crgiesst, seine Mündung. Eine künstliche Wasserleitung heisst ein Kanal. Eine grosse Sammlung stehenden Wassers, die ganz vom Lande umgeben ist, nennt man See; kleinere Sammlungen nennt man Teiche, und wenn die Oberfläche kein klarer Wasserspiegel ist, sondern ein Mittelding zwischen Land und Wasser, so nennt man solche kleinere Sammlungen Sümpfe, Moräste und Moore. Das Wasser zwischen den Festländern und Inseln heisst das Meer. Alles Meer ist ein zusammenhängendes Ganze, das von Pol zu Pol geht, und an diesen Orten mit einer starren Rinde, d. h. mit Eis bedeckt ist. Das Meer ruht in grossen Vertiefun- gen oder Becken; der Grund derselben heisst Meeresgrund oder Boden; der Hand heisst Küste oder Ufer (Gestade, Strand), und die Oberfläche des Meeres heisst der Spiegel. An man- chen Stellen ist es sehr tief, so dass die Tiefe desselben manchmal der Höhe der höchsten Berge gleich ist. Am flachsten (seichtesten) ist das Meer gewöhnlich in der Nähe des Landes. — Wie die Oberfläche des Landes, so hat auch der Grund des Meeres Unebenheiten. Heichcn die Höhen des Mee- res beinahe bis an den Wasserspiegel hinauf, so nennt man sie, je nachdem sie aus Gestein oder Sand bestehen, Klippen (Riff) oder Bänke (Sandbänke). — Der Geschmack des Meerwassers

7. Schul-Geographie in Abrissen und Charakterbildern - S. 8

1878 - Danzig : Kafemann
8 Physische oder natürliche Geographie. — Ist ein Land von Gebirgen und Thälern mannigfach durchzogen, so nennt man dasselbe Gebirgs- oder Alpenland. — Die Hochebenen und Gebirgs- länder fuhren den gemeinsamen Namen Hochland. 3. Vulkane. Es giebt eine große Anzahl von leeren Räumen im Innern der Erde, Höhlen genannt, von denen mehrere Ausgänge nach der Erdober- fläche haben. Sie. find zum Theil durch unterirdisches, vulkanisches Feuer gebildet, das seine Wirksamkeit auch bis auf die Erdoberfläche verspüren läßt. Denn solche Stellen, an denen dasselbe vorhanden ist, machen sich durch Erd- beben, feuerspeiende Berge oder Vulkane, heiße Wasserquellen oder durch das aus dem Boden hervorbrechende Feuer merklich. Bei den Erdbeben werden oft so gewaltige Stöße verspürt, daß selbst Inseln oder Berge plötzlich hervorge- hoben oder auch versenkt werden. Gewöhnlich gehen diese Erschütterungen den Auswürfen der Feuerberge voran, welche durch ihren Krater oder die trichter- förmige Vertiefung auf ihrem Gipfel und durch seitwärts sich öffnende Spalten Feuer, Wasser, Steine, Schlamm, Fische, Asche und Lava auswerfen. 4. Meere. Z/s unserer Erde sind mit Wasser bedeckt und nur Vs bilden die Landmassen. Es giebt folgende 5 Weltmeere: Das nördliche und südliche Eismeer, der große, atlantische und indische Ocean. Ist ein Theil des Oceans größtenteils vom Lande eingeschlossen, so heißt derselbe Binnen- oder mittelländisches Meer. Die oft schmale Verbindung desselben mit dem übrigen Meere heißt Meerenge, Straße, Suud oder Kanal. Schneidet das Meer weniger oder mehr in das Land ein, so bildet es, nach Maßgabe seiner Größe oder Form Meerbusen. Bayen, Golfe oder Buchten. 5. Bewegung des Meeres. Das Meer wird regelmäßig in Bewegung gesetzt: 1) durch die Meeresströmungen und 2) durch die Ebbe und Alnt. Zu beiden Seiten des Aeqnators hat das Meer einen breiten, noch jensett der Wendekreise zu spürenden Strom von O. nach W., der von dem Umschwünge oder der Rotation der Erde um ihre Achse vou W. nach O. herrührt, und Aeqnatorial- oder Rotationsstrom heißt. Im atlantischen Ocean theilt sich die Aequatorialströmung am Eap Roque (rok) bei Südamerika. Die uörd- liche Strömung erhält bei ihrem Austritt aus dem Meerbusen von Mexico den Namen Golfstrom. Letzterer bat warmes Wasser, fließt an der Westküste Europas entlang, giebt diesem Erdtheil ein mildes Klima und mündet in das nördliche Eismeer. Ferner hat das Meer einen Abfluß des kälteren Waffers von den Polen nach dem Aeqnator, dieser Abflnß heißt Polar st römuug. Die Flut oder das Anschwellen des Wassers nach dem Lande hin, und d:e Ebbe oder das Zurückfallen von demselben erfolgen regelmäßig binnen etwa Möls Stunden einmal, wenn auch die Dauer jeder von ihnen verschieden ist. Sie werden vom Monde und von der Sonne veranlaßt. — Unregelmäßig wird das Meer durch die Wellenbewegung erregt, die durch Winde, Stürme und Orkane zu verschiedenen Zeiten entsteht. 6. Meeresgrund. Wird das Meer nicht vom Winde bewegt, so bildet seine Oberfläche eine glatte Ebene, die wir den Spiegel oder das Niveau des Meeres nennen. Eine Linie vom Spiegel bis zum Grund des Meeres gezogen, giebt die Tiefe an. Diese Tiefe ist sehr verschieden, da der Grund des Meeres so uneben ist wie das feste Land. Bestehen die Erhebungen auf demselben ans Sand, so heißen sie Sandbänke; bestehen sie aus Felsen, so heißen sie Klip- pen. Bleiben letztere unter dem Meeresspiegel, so sind es blinde Klippen; ragen sie aus dem Meere hervor, so heißen sie gesunde Klippen. Eine ganze Reihe von Klippen heißt ein Riff, das häufig wie ganze Inseln ans Korallen- Massen besteht. Durch den Wellenschlag und durch Stürme wird eine Menge Schutt und Sand von dem Meere an die Küste geworfen, wodurch oft c>egeu 100°° hohe Sandberge oder Dünen gebildet werden. Stoßen die Wellen an steile Wände oder Klippen, so werden sie mit Heftigkeit emporgeschleudert und bilden die Brandung. Wirbel, Strudel und Mahlströme sind kreisförmige Bewegungen des Wassers, welche durch schmale Straßen, sowie durch Klippen unter dem Meeresspiegel veranlaßt werden. 7. Küstenbildung. Ist das Meer an der Küste nur flach, so heißt letztere eine Flachküste, und der Theil derselben, der bei der emtzeit vom Wasser bedeckt ist und zur Ebbezeit trocken liegt, heißt Strand. Ist dagegen das Meer an der Küste tief, so nennen wir letztere Steilküste, und liegen noch

8. Geographie - S. 7

1874 - Leipzig : Siegismund & Volkening
7 §. 2. Uebersicht der Landräume. §. 3. Der Ocean. sie sind alle gleich groß. Gewöhnlich nennt man schon den Halbkreis von einem Pole zum andern Meridian; deren giebt es 360. Man zählt 180» östl. und 180° westl. von der kleinen Insel Ferro. 8. A. Die Entfernung eines Ortes vom Aequator heißt seine Breite, die Entfernung vom Nullmeridian seine Länge- Man unterscheidet nördl. und südl. Breite und östl. und westl. Länge. 8. Nebenwohner, Gegenwohner, Gegenfüßler. 9. A. Es giebt 5 Zonen: 1. die heiße Zone zu beiden Seiten des Ae- quators; 2. die nördliche und südliche gemäßigte Zone; 3. die nördliche und südliche kalte Zone. 8. Wie viel Grade umfaßt jede dieser Zonen? K. 2. Uebersicht der Landräume. 1. Die großen zusammenhängenden Ländermassen der Erde heißen Continente oder Festländer, die kleineren von allen Seiten vom Meere umgebenen Inseln. Die Halbsnseln sind von drei Seiten vom Meere umgeben; sehr schmale Halbinseln heißen Erdzungen; ist ein Vorsprung klein und hoch, so heißt er Vorgebirge oder Cap, ist er flach, Landspitze. Eine Landenge ist ein schmaler, von zwei Seiten vom Meere begrenzter Landstrich, welcher zwei größere Landmassen mit- einander verbindet. 2. Das Land nimmt V«, das Meer 3/4 der Erdoberfläche ein. Die alte Welt zerfällt in 3 Erdtheile: Europa, Asien, Afrika; die neue Welt in 2: Amerika, Australien. — Fast alle Erdtheile laufen im S. in Spitzen oder Halbinseln aus. Afrika ist etwa 3, Amerika 4, Asien 5mal so groß als Europa. — Auf welcher Halbkugel und in welchen Zonen liegt jeder Erdtheil? Gieb die Hauptrichtung jedes Erdtheils an! Größe, Halbinseln und Caps der einzelnen Erdtheile siehe weiter unten; von Australien §. 9, Amerika §. 10, Afrika §. 11, Asien §. 12, Europa §. 13. §. 3. Der Ocean besteht aus 5 Theilen: A. 1. das nördliche Eismeer, 2. das südliche Eismeer, 3. der Atlantische O-, 4. der Große O., 5. der Indische O. Bestimme die Lage eines jeden. 2. Ein größerer Theil des O-, welcher tief in das Land einschneidet, heißt Meer- busen o. Golf, ein kleiner Bucht oder Bat; gewährt er Schiffen Sicherheit gegen Sturm und Meereswogen, Hafen. Ein schmaler Arm des Meeres, welcher zwei Meere verbindet und zwei Länder trennt, heißt Meerenge, Straße, Canal; Sund. 3. Der Theil des Landes, welcher das Meer begrenzt, heißt Küste; es giebt Steil- küsten. Flachküsten und Klippenküsten. Die Tiefe des Meeres ist verschieden; die größte gemessene über 40,000'. Meeresstellen, welche nicht die zur Schiffahrt erforderliche Tiefe haben, heißen Untiefen; Sandbänke, wenn sie eine sandige Oberfläche haben. Klippen sind Felsen, die aus dem Wasser hervorragen oder bis fast zum Spiegel des- selben reichen — gesunde und blinde Klippen. Eine unter der Wasserfläche fort- laufende Reihe von Klippen bildet ein Riff. Der Gegensatz von Binnenländern sind Küstenländer. Watten sind Sandstellen, die zur Ebbe trocken liegen; Dünen die wandelbaren Sandhügel am Meere (an der Küste der Nord- und Ostsee). Lagunen sind flache, sumpfige Wasserbecken, die meist mit dem Meere in Verbindung stehen (Venedig). Der Meeresgrund ist die Fortsetzung der Oberfläche des festen Landes. Die Farbe des M. ist blau, zuweilen grün, bräunlich oder graulich. Die Durchsich- tigkeit ist größer als die des Flußwassers, namentlich in der kalten Zone. In stillen und warmen Nächten leuchtet das Meer, wenn es schwach bewegt wird. Dieses pracht- volle Leuchten rührt von zahlreichen kleinen Thierchen her. Der Geschmack des Meer- wassers ist bittersalzig. An den Küsten mancher Länder gewinnt man aus dem Meer- wasser Boysalz. Die Temperatur des O. ist gleichförmiger als die des Landes. 4. 8. Der O. zeigt eine dreifache Bewegung: die Welle, Ebbe u. Flut und die Strömungen. Die Wellen werden durch den Wind hervorgebracht; sie er- reichen oft 20—30 F. Höhe. Der heftige Gegenstoß der Wellen gegen steile Küsten oder Klippen heißt Brandung. Ebbe und Flut entstehen durch die Anziehungskraft des Mondes und der Sonne; Springflut. Ebbe ist das regelmäßige Zurücktreten des Meeres von der Küste in 6 Stunden; Flut dagegen das regelmäßige Steigen des Wassers in den folgenden 6 Stunden. Die Strömungen werden theils durch die ver- schiedene Temperatur des Meerwassers, theils durch die Achsendrehung der Erde hervor- gerufen; man unterscheidet Polarströmungen und Aequatorialströmungen; erstere fließen von den Polen nach dem Aequator, letztere von O. nach W. Es giebt kalte und warme Str. Der Golfstrom ist ein warmer Strom des allant. Oceans.

9. Lehrbuch der Naturwissenschaften und der Geschichte für fähigere Kinder in Bürgerschulen so wie auch für wißbegierige Nichtgelehrte - S. 161

1825 - Rostock : Adler
- heißen Untiefen, Sandbanke, oder, wenn sie i felsicht sind, Klippen; solche Klippen, oder schroffe Felsen an den Küsten, heißen Scheeren. Wandel- bare Sandbanke an den Küsten, die das Land vom Meere trennen, nennt man Dünen; und eine Reihe von Sandbanken, oder Felsen, die sich vor den Kü- sten hinziehen, heißen in der Schiffersprache ein Riff. Strand nennt man überhaupt das Meer- ufer, im engern Sinne aber denjenigen Theil des Meerufers, der abwechselnd, bei der Flut mit Wasser bedeckt, und bei der Ebbe trocken ist. Das Meerwasser ist salzig und bitter, und deshalb nicht trinkbar; von Farbe ist es mehren- theils grünlich, in einigen Gegenden ist es von - der Farbe des Bodens, oder der darin befindlichen Gewächse und Seethiere, schwärzlich, oder röthlich. Zuweilen leuchtet es des Nachts, welches von leuchtenden Jnsecten, von faulenden auf der Oberflache schwimmenden Körpern, und auch wohl von einem elektrischen Lichte herrührt. Zwischen den Wendekreisen geht im Weltmeere, ein beständiger Strom, von Osten nach Westen, wel- cher durch die entgegengesetzte Umdrehung der Erde um ihre Are verursacht wird, und woran auch wohl der Mond seinen Antheil hat. Eine merkwürdige Bewegung des Weltmeeres, in den mchrsten Gegenden, ist die Ebbe und Flut, da das Wasser des Meeres in 24 Stunden und 49 Minuten 2mal steigt und fallt, und daher, in der genannten Zeit, sich 2mal gegen die Küsten er- hebt, und 2mal wieder von ihnen entfernt. Flut nennt man die Bewegung des steigenden, und Ebbe die des fallenden Meeres. Diese Bewegung kommt von der anziehenden Kraft des Mondes, und trifft daher immer genau mit der Zeit überein, wenn der Mond über eine Meeresgegend weggegangen ist. Die höchste Flut, Springflut, erfolgt, wenn der L Mond

10. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 6

1832 - Hannover : Hahn
6 Oberfläche der Erde. Meer. Land. thürme. Lootsen. Die Gegend des Meeres in der Nahe eines Hafens oder einer Küste, wo Schiffe auch schon sicher ankern kön- nen, heißt eine Rbede. Trennt ein schmaler Theil des Meeres zwei nahe liegende Lander, so entsteht eine Meerenge, Straße, Sund, Kanal. Der Rand des Landes an einem Gewässer heißt Ufer; das Ufer des Meeres heißt Küste oder Gestade; ist die Küste flach, so heißt sie Strand; schlagen die Wellen (Wogen) des Meeres heftig gegen die Küste, so entsteht eine Brandung (sehr gefährlich für Schiffe). Das Meer hat an manchen Stellen eine kreisförmige Bewegung, Strudel; an andern fließt es stets nach einer gewissen Richtung, Strömung. Besonders merkwür- dig ist das regelmäßige Steigen (Fluth) und Fallen (Ebbe) des Meerwassers. In 24 Stunden steigt und fallt das Waffir zwei- mal; jedoch geschieht dies nicht in allen Meeren zu gleicher Zeit und ist eben so wenig von gleicher Dauer, noch weniger steigt das Wasser allethalben gleich hoch. Eingeschlossene Meere haben gar keine Fluth und Ebbe. Ostsee. Das Meer ist in manchen Ge- genden mehre tausend Fuß tief. an einigen Stellen uner- gründlich, aber nirgend grundlos. Nahe unter der Oberfläche des Wassers sind hin und wieder Sandberge (Sandbänke); auch wohl Felsen (Klippen), welche letztere, wenn sie in einer Reihe fortgehen, ein Riff genannt werden. Sandbänke am Ufer eines Landes, die immer, oder wenigstens zur Zeit der Ebbe trocken und nur zur Flutbzeit mit Wasser bedeckt sind, heißen Dünen. Auch die am Ufer vom Winde zusammengenäheten Sandhügel heißen Dünen. Klippen und Sandbänke finden sich am meisten in der Nahe eines Ufers; letztere besonders bei der Mündung großer Flüsse. Wird ein Schiff so heftig auf eine Sand- bank getrieben, daß es fest sitzen bleibt, so sagt man: es ist ge- strandet; wird es gegen Kiivpen geworfen und zerbricht, so sagt man: es ist gescheitert. Durch Dämme und Deiche (nicht Teiche) schützt man ein Land gegen Überschwemmungen. Das Meerwasser ist salzig und bitter, von ekelhaftem Geschmacke, und daher ungenießbar, fault sehr leicht, widersteht aber mehr dem Froste und tragt größere Lasten, als das Fluß- wasser; die Farbe desselben ist verschieden, dunkelgrün, dunkelblau, bald trübe und schlammig, bald kristallhell. Seebäder. §. 8. Der Ort, wo Wasser von selbst aus der Erde hervor- dringt, heißt eine Quelle. Heiße, warme, kalte Quellen; -Mineralquellen, Gesundbrunnen, Bader; Salzquel- len; periodische Quellen. Das aus der Quelle fließende Wasser bildet Bäche, Teiche (nicht Teige oder Deiche), Seen (oft viele hundert Q. M. groß), Flüsse, Ströme. Die ganze Gegend, aus welcher Flüsse und Bäche in einen Fluß oder Strom zusammenfließen, heißt das Gebiet des Flusses oder Stromes (Fluß- und Stromgebiet). Ein Fluß oder Bach, der sich in dürren Gegenden selbst verliert, heißt Stevpenfluß. Kleine Flüsse, welche sich unmittelbar ins Meer ergießen, heißen

11. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 229

1832 - Leipzig : Brockhaus
229 ziehen wie zwei mit ihren Spitzen zusammenhängende Kegel, oder in Cylindergestalt übers Meer, bis sie unter Blitzen aus einander reißen. Aehnlich ist ein Lustwirbel, der übers Land ziehend Stroh, Baume u. s. w. aufwirbelt23). D. Boden des Meeres und Küsten. Der Boden des Meeres besteht wie das Festland, dessen Fortsetzung er ist, aus Fels, Sand, Schlamm u. s. w. Er ist auch wie dieses bald höher (Inseln erscheinen als seine höchsten Gebirge und Hochebenen) bald niedriger; daher das Meer bald flacher bald tiefer ist 24 25 26). — Felsen, welche ent- weder bis nahe an die Oberstache des Meeres oder drüber sich erheben, bilden Klippen as)- Große, mehr oder min- der unbedeckte Sandbanke. Eine solche ist die Doggers- bank zwischen Jütland und England, und die große Bank von Neu-Foundland, welche 135 Meilen lang, 15 Meilen breit ist2^). Dahin gehören auch die von Alters her be- rüchtigten Syrien. Dünen: vom Meere gebildete Sandhügel längs der Küste. Den Holländern dienen die ihrigen statt Deichen. In Nordwestafrika, von Mogadore bis Kap Blanco, läuft ein 150 Meilen langer Dünenzug, als Gränze zwischen der Sahara und dem Meere. Korallenriffe: durch Pflanzenthkere vom Grunde des Oceans bis an seine Oberfläche aufwachsend. Manche In- seln des großen Oceans sind so entstanden, z. B. mehrere Freundschaftsinseln. Hafen sind durch solche Riffe verdorben worden 27). 23) Kant I. S. 178 ff. 24) Der Meeresboden muß jedoch insofern anders gestaltet sein als das Festland, weil ihm ja Flüsse, die Sculptoren des Fest- landes, daher Thäler rc. fehlen. Ob die Meeresströmungen ähn- lich wirken wie die Flüsse? Hat man z. B. im Golfstrom das Meer tiefer gefunden, als an seinen zwei Seiten — seinen etwani- gen Thalrändern? 25) Klippen unter dem Wasser heißen blinde Klippen (coeci)- 26) Berühmt durch den dortigen Stocksischfang. Schiffe segeln jedoch über sie hinweg. Ist diese Bank durch den sich bei Neu- Foundland gen O. wendenden Golfstrom gebildet, nach Art der Sandbänke, welche Flüsse bei ihren Wendungen bilden? 27) 3. B. der Hasen von Bantam auf Java. i. 187.

12. Kleine Weltkunde für Schule und Haus - S. 7

1887 - Bamberg : Buchner
I. Geographie. 7 Stellen und die Ebenen des Landes ein. Mit Dammerde vermischt gibt dieses aufgeschwemmte Land die Ackerkrume. Die Dammerde, auch Humus genannt, entsteht durch Verwesung von Stoffen aus dem Pflanzen- und Tierreiche. Vom Wasser. §. 30. Alles Wasser auf der Erde ist teils stehend, teils fliessend. Zu den stehenden Gewässern gehören: Meere, Seen und Teiche; auch müssen hier die Sümpfe, Moräste und Moore erwähnt werden; zu den fliessenden Gewässern rechnen wir: die Quellen, Bäche, Flüsse und Ströme. — Unter Meer, Weltmeer oder Ozean verstehen wir die grosse, überall zusammenhängende Wassermasse, von der das Festland umgeben ist. Teile des Meeres, die sich in das Land hinein erstrecken, heissen Meerbusen oder Golfe, und wenn sie nicht gross sind, Buchten, auch Baien. Sind sie zur Aufnahme der Schiffe eingerichtet, so nennt man sie Häfen, Seehäfen. Ein enger Teil des Meeres, der zwei Meere mit einander verbindet und zwei Länder von einander trennt, wird Meerenge oder auch Strasse, Kanal, Sund genannt; dagegen ein schmaler Strich Landes, der zwei Länder verbindet und zwei Meere trennt, Landenge. Wo die Erhebungen des Meeres- bodens bis an die Oberfläche des Wassers oder nahe an dieselbe reichen, werden Inseln, Klippen, Riffe, Sandbänke oder Un- tiefen gebildet. Die Umrisse des Landes, welche das Meer begrenzt, heissen Küste, Ufer, Gestade, Strand. An den Küsten steigt und fällt das Meer täglich zweimal (F1 u t, Ebbe). Jede dieser Erscheinungen ■dauert sechs Stunden und hat wahrscheinlich ihren Grund in der An- ziehungskraft, welche der Mond auf den Erdkörper ausübt. §. 31. Der ganze die Erde umfliefsende Ozean zerfällt in fünf Hauptteile: 1) Das nördliche Eismeer, innerhalb des nördlichen Polarkreises. 2) Das atlantische Meer, zwischen Europa und Afrika einerseits und Amerika anderseits. 3) Der grosse Ozean oder das stille Meer, östlich von Asien und Neuholland und westlich von Amerika. Er reicht, wie das atlantische Weltmeer, vom nördlichen bis zum südlichen Polarkreis. 4) Der indische 0 z e a n zwischen Afrika und Australien, südlich von Asien. 5) Das südliche Eismeer, inner- halb des südlichen Polarkreises. §. 32. Eine grosse Ansammlung stehenden Wassers, die ganz vom Lande umgeben ist, heisst See; kleinere Ansammlungen nennt man Teiche. Das Weichland, dessen Oberfläche kein klarer Wasser- spiegel, sondern ein Mittelding zwischen Land und Wasser ist, bezeichnet man mit den Namen Sumpf, Morast oder Moor (Moos). — Das Festland wird ausserdem durch Bäche, Flüsse und Ströme bewässert. Durch den Zusammenfluss mehrerer Quellen in ein Bett entsteht ein Bach, durch die Vereinigung mehrerer Bäche ein Fluss. Die grossen breiten Flüsse heisst man Ströme. Jene Flüsse aber, welche sich in andere ergiefsen, also keine eigene Mündung ins Meer haben, werden

13. Bd. 1 - S. 20

1819 - Leipzig : Hinrichs
30 Einleitung. ser überströmte Inseln heißen Felsen oder Klippen, wenn sie spitzig zulaufen, Untiefen oder Sandbänke, wenn sic eine breite Oberfläche haben. Dünen sind wandelbare Sandhügel, die das Land vom Meer trennen, und Watten Sandplcuren, über welche die Fluth strömt, und bei der Ebbe -wieder abläuft. §. 6. Zu dem Wasser der Erde gehören Quellen, Bache, Fl ü sse, Seen, Meere. Qu e Ne n und Seen oder Milchende Gewässer, die aber auch ihre Zuflüsse aus «Quellen haben, geben den Bachen und Flüssen ihren Ui'.' sprüna; (sehr viele Seen haben aber auch kernen sichtbaren Ablauf, und sind von allen Seiten vom Lande eingeschlossen). Dke Vereinigung mehrerer Flüsse bildet einen Strom, und der A'i-fluß der Flüsse heißt Mündung, so wie Flußgc- biet der ganze Landcsstrich, welcher einem Hauptstrom flie- ßend-^ Wasser zuschickt. Da die Mündung stets tiefer liegt, als die Quelle, so entsteht hieraus das Gefalle, welches .bald kleiner, bald größer ist, und welches überhaupt die Schiff- barkeit des Flusses oder Stromes befördert. Es entsteht durch die allmählige Abdachung des Bodens; ein Wasserfall ist ein plötzlicher Abfall des Wassers aus einer jähen Höhe. Einige Quellen sind im Sommer kalt, andere frieren im Win- ter nicht zu. Mit Mineralischen Theilen merklich vermischte Wasser heißen Mineralwasser, so wie warme Bäder diejenigen, die wärmer als der Luftkreis sind. tz. 7. Die unsere Erde umfließende ungeheure Wasscrmaffe heißt das große Weltmeer, die offenbare See, der Ocean. Die ungleiche Tiefe des Meerbodeus bewirkt eine ungleiche Tiefe des Meerwasscrö. Die Ostsee und das kaspi- schk Meer haben eine Tiefe von non , die Nordsee von 1200, das Mittelländische Meer von 9000 Fuß, die unergründete ".Tiefe des Weltmeeres wird zu 20,000 Fuß angenommen. Das Meerwasser ist salzig und bitter, sieht gewöhnlich dunkelblau, aber auch'in Mehrern Gegenden roth, grün, schwarz,'trübe, grau, weiß aus, indem cs diese Farben von Gewächsen, Wür- mern, der Farbe des Grundes, dem Wiederschein der Wolken entlehnt, und leuchtet zuweilen bei-Nachtzeit, welches von -keuchtenden Insekten oder faulenden Körpern, z. B. den zer,' streuten faulenden Fäserchen verschiedener Molnsken, entsteht. »Die Wärme des Meerwasscrs nimmt in zunehmenden ^Tiefen ab, und hat in großen Tiefen eine beständige Tc-mpera- : tut. Auch das so e c i fi sch c Gewicht d e s M ce r wa sse r S ist verschieden. Der Salzgehalt des atlantischen Meeres über-

14. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 27

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
§ 17. Das Meer. Met). Man weiß zunächst nur, daß die Tiefe des Meeres eine sehr verschiedene, aber meist eine sehr bedeutende ist; zwar hat das Nördliche Eismeer nur eine Tiefe von etwa 1500 m, die übrigen Ozeane aber haben eine Durchschnittstiefe von 3500 m. Ja, man hat Tiefen gemessen, welche diese mittleren Tiefen noch um mehr als das Doppelte (bis 9600 m im Großen Ozean) übertreffen. Die Kontinente ragen demnach als mächtige Hochflächen aus dem Seeboden empor. An steilen Küsten ist das Meer meist gleich tief, an flachen Küsten nimmt es nur allmählich an Tiefe zu. Der Boden des Meeres zeigt zwar keineswegs einen so häufigen und schroffen Wechsel von Erhebungen und Vertiefungen wie das Festland, er bewegt sich meist in sanften Böschungen, doch fehlen auch ihm plötzliche steile Abstürze und rasch ansteigende (unterseeische) Hochebenen nicht. Die Erhebungen ragen oft über den Meeresspiegel hervor und bilden dann größere und kleinere Inseln. Zuweilen aber ragen sie nur mit den obersten Spitzen bis an oder kaum über den Meeresspiegel und bilden dann Klippen. Sind solche Klippen reihenweise geordnet, so bilden sie ein Riff. Wo der Seeboden völlig unterseeische, der Oberfläche des Meeres jedoch nahe Hochebenen besitzt, hat das Meer Untiefen; wo dagegen der Rücken solcher Erhebungen des Seebodens die Oberfläche des Meeres berührt oder ihr wenigstens ganz nahe kommt, hat das Meer Sandbänke, die oft von großer Ausdehnung sind. Sandhügel, welche das Meer aus dem Uferrande ausgespült hat, nennt man Dünen. Ganz ruhig und spiegelglatt ist das Meer fetten: säst immer schlägt es niedrigere oder höhere Wellen, die bei Stürmen bis zu 12 m Höhe steigen können. Die Wellen entstehen dadurch, daß der Druck des Windes auf die Oberfläche das Wasser des Meeres in eine schwingende Bewegung versetzt; doch dringt diese Bewegung nie über 200 m in die Tiefe. Brechen sich die Wellen an Klippen oder Felsen, so entsteht eine Brandung. Neben solchen unregelmäßigen Bewegungen hat das Meer aber auch regelmäßige. Diese sind 1) Die Gezeiten oder Tiden, „die regelmäßig wiederkehrenden Pulsschläge des Ozeans". Alle Tage steigt und fällt das Meer an den Küsten zweimal (an manchen Stellen, besonders in Binnenmeeren, kaum bemerklich, im offenen Weltmeer auch nur einige Meter). Das Steigen heißt Flut, das Fallen Ebbe; jede dieser Erscheinungen dauert etwas über 6 Stunden. Ursache hiervon ist die Anziehung, welche namentlich der Mond, weniger die Sonne auf den Erdkorper ausüben. Darum tritt die Flut zur Zeit des Neu- und Vollmondes, wo die Sonne ihre Anziehung mit der des Mondes vereint, am stärksten auf (Spring-

15. Heimatskunde der Provinz Westfalen - S. 3

1885 - Dortmund : Köppen
— 3 — an Klippen und Felsen brechen, so entsteht die Brandung. Wellenschlag und Brandung sind unregelmäßige Bewe- gungen. Das Meer hat aber auch eine regelmäßig und be- stimmt wiederkehrende Bewegung. Alle Tage steigt und fällt das Meer zweimal. Das Steigen heißt Flut, das Fallen Ebbe. Jede dieser Erscheinungen dauert 6 Stunden. Die Tiefe des Meeres ist eine sehr verschiedene. An steilen Küsten ist das Meer gewöhnlich gleich sehr tief, an flachen Küsten nimmt es nur allmählich an Tiefe zu. Den Meeresboden haben wir uns ganz wie den Landboden zu denken. Auch dort wechseln Berg und Thal. Die Meerge- birge ragen oft über den Meeresspiegel hervor und bilden dann größere und kleinere Inseln, von denen die kleineren auch den Namen Eilande sühren. Zuweilen aber ragen sie nur mit den obersten Spitzen über das Wasser hinaus und bilden dann Klippen und Felsen. Liegen diese dicht unter dem Wasser, oder wenig über dasselbe hervorragend, in einer Reihe, so bilden sie ein Riff. Diejenigen Stellen, an denen das Meer eine überraschend geringe Tiese hat, nennt man Untiefen. Da, wo der Meeresboden sich bis zum Meeres- spiegel erhebt, bildet er Sandbänke. Dünen sind Sandhügel auf dem Strande. Es giebt langgezogene und runde Inseln. Die ersteren liegen meistens in der Nähe der Kontinente oder größeren Inseln; sie bilden häufig Inselketten und Jnselkränze. Die runden Inseln liegen meist entfernter von den Erdteilen mitten in der See; sie bilden seltener eine Kette, sondern sind mehr in Kreisen gelagert. Solche Jnselkreise nennt man In- selgruppen (Archipelage). 8. Das Vand. Der Meeresspiegel bildet aus der Erdoberfläche die voll- kommenfte und tiefste Ebene; denn alles Wasser ruht nicht eher und hört nicht eher auf zu fließen, als bis es die tiefsten Stellen der Erdoberfläche gefunden und dann sich in eine möglichst wagerechte Masse vereinigt hat. Das Land bildet nun nirgends eine solche wagerechte Fläche, wie der Meeres- spiegel. Doch giebt es Gegenden auf der Erde, die mehr oder weniger flach, wagerecht oder eben sind; solche Gegenden nennt man Ebenen oder Flachländer. Dieselben liegen manchmal nur wenig höher, als der Meeresspiegel; in diesem Falle nennt man sie zugleich Tiefländer. Fast alle Mündungs- i*

16. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 5

1849 - Berlin : Schultze
5 §- 1. Das Meer im Allgemeinen. 1) Die große, überall zusammenhängende Wassermasse der Erde heißt Meer, Weltmeer oder Ocean. Meer- busen, Baien oder Golfe sind Theile des Meeres, welche sich in das Land hinein erstrecken; kleinere Meerbusen hei- ßen Buchten. Ein Hafen ist eine durch Natur oder Kunst zur Aufnahme der Schiffe eingerichtete Bucht. Enge Theile des Meeres zwischen zwei nahe liegenden Län- dern heißen Meerengen, Straßen,Kanäle oder Sunde. 2) Becken des Meeres nennt man denjenigen Raum, in welchem das Meer von allen Seiten eingeschlossen ist. Der untere Theil dieses Beckens heißt Grund oder Bo- den; die Seiten werden Küsten, Ufer und Gestade genannt. Man theilt die Küsten in Steil-, Klippen- und Flachküsten ein. 3) Der Boden des Meeres stimmt seiner Gestalt und seinen Bestandtheilen nach mit dem festen Lande überein, und ist als eine Fortsetzung desselben zu betrachten. Seichte Stellen im Meere, durch Klippen oder Sandbänke erzeugt, heißen Untiefen. 4) Die Tiefe des Meeres ist ungleich (an vielen Stellen beträgt sie mehr als eine Meile), seine Farbe ge- wöhnlich blaugrün, und das Wasser von einem salzigen, bittern Geschmack. Die Bewegung des Meeres ist dreifach: Wellenbewegung, Strombewegung und die Bewegung durch Ebbe und Fluth. 5) Wie das feste Land, so zerfällt auch der Ocean in fünf Haupttheile. Diese Haupttheile heißen: 1. Arktisches Polar- oder nördliches Eis- meer. 2. Atlantisches Weltmeer oder Westocean. 3. Großer (stiller) oder östlicher Ocean. 4. Indischer Ocean. 5. Antarktisches Polar- oder südliches Eis- meer. §. 2. Das arktische Polarmeer. 1) Das arktische Polar- oder nördliche Eis- meer liegt innerhalb der nördlichen kalten Zone, wird von

17. Geographie für Schulen - S. 15

1819 - Ludwigsburg : Nast
Einleitung. 15 Z) Thaler, d. h. Vertiefungen, die zwischen den Bergen und Anhöhen liegen. 4) 3 n fein, (Eilande,) Lander, welche rund mit Wasser umgeben sind; sind sie es nur zur Halste oder drüber, so sind es Hal b in se l n. 5) Erd - oder Land - Engen, schmale Striche Landes, die eine Halbinsel mit dem übrigen Land verbinden. 6) Erd- oder Land-Zungen, schmale und nie- drige Striche Landes, die sich weit ins Meer hinaus erstreken. 23. Meer und Theile desselben. Das Wasser ist zum Theil in den größten Tiefen der Erde gesammelt; eine solche Tiefe voll Was- serheißt das Meer. Der Grund desselben ist eben so uneben, wie die Oberfläche des Landes, daher giebt es Berge und Thaler, Hügel und Ebenen ife Meere, und deßwegen ist es auch an eini- gen Stellen tiefer als an andern. Sandbanke sind eigentlich nur aus dem Meere hervorragende > Gipfel von Bergen, die mit Sand, oft aber auch mit Wasser noch etwas bedekt sind. Klippen (Schee- ren) sind Spizen von Felsen im Meer, die über seine Oberflache hervorragen, oder oft auch von Meer- wasser noch etwas bedekt sind. Ein am Meer liegen- der Strich Landes heißt die Küste; die äußersten Theile eines solchen Landes am Meer, Ufer, Ge- stade, Strand. Wenn sich ein Theil des Mee- res ins Land herein erstrekt, nennt man es einen Meerbusen (Golf), ist er klein, eine Bucht (Bay). Durch Kunst angelegte Buchten, wo Schiffe vor Sturm und Wind sicher sind, heißen Seeha- fen. Rheden sind Stellen im Meer, nahe an der Küste, wo Schiffe vor Anker liegen können.

18. Gedrängte Uebersicht der Landes- und Volkskunde von Preußen - S. 7

1835 - Königsberg : Bornträger
7 Die Vertiefung heißt Becken des Sce's. Landsee'n hei- ßen sie, wenn sie im Innern des Landes liegen, Küsten- oder Binnensee'»^ wenn sie an der Secküste sich befin- den, zuweilen auch mit dem Meere in Verbindung stehen.— Durch mehrere nahe bei einander liegende See'n werden Scegruppen gebildet. Die Ufer sind verschieden, flach oder sanft abdachend, oder steil, sandig, steinig, sumpfig w. Der Boden ist entweder sandig, oder felsig oder sumpfig. Sie sind meist fischreich. Ihr Wasser ist wie das der Bäche, Flüsse, Ströme süß. — Das größeste aller stehen- den Gewässer, das die bedeutendsten Vertiefungen der gan- zen Erdoberfläche ausfüllt, und über 2/s derselben ein- nimmt, das Land auf allen Seiten begranzt, nennt man Meer, Weltmeer, Ocean. Das Mecrwasscr ist bitter- salzig (um Faulniss zu vergüten), dunkelbläulich oder dun- kelgrünlich und nicht trinkbar; wird es vom Winde bewegt und schlägt hohe 'Wellen, so erscheint es dunkler. Der Boden des Meerbeckens ist dem trocknen Lande ähnlich; denn es befinden sich auf ihm Berge, Thälcr, Felsen, Eb- nen; die höchsten Punkte der Berge ragen als Inseln her- vor. Erhöhungen, die nur bei niedrigem Wasserstande hervorragen, heißen Untiefen oder Banke; bestehen sie aus angehäuftem Sande: Sand banke. — Die Tiefe des Meeres ist ungleich ; bis gegen 5000 Fuß hat man sie durch's Senkblei ergründet, man vermuthet sie aber viel größer. — Außer der Wellenbewegung hat das Meer ver- ichiedne Strömungen. — Die Mitte des Meeres nennt man die hohe See; die Granze jedes.landes, wo es vom Meere bespült wird, heißt Ufer; das flache Ufer zunächst am Meere: Strand; der ganze breite Landstrich am Meeresufer, den man vom Meere landeinwärts über- schauen kann: Küste oder Meeresküste. Die am Strande befindlichen Sandhügel, die zuweilen vom Wasser bedeckt werden, zuweilen davon frei sind, heißen Dünen. Durch das Anprallen der Wasscrmassen ans Land (beson- ders felsiges) werden die Wellen zurückgeworfen und es ent- steht Brandung. — Alle 24 Stunden erfolgt bei großen Meeren ein Steigen und Fallen des Wassers. Das Fallen und Zurücktreten des Wassers vom Ufer nennt man Ebbe (6 Stunden während), das Steigen und Andrängen ans Ufer Flut (auch 6 St.). In der Ostsee ist diese Veränderung unmerklich, in andern Meeren betragt sie 50 — 60 Fuß. —

19. Geographie - S. 64

1857 - Leipzig : Klinkhardt
64 Grund erreicht, tritt au anderen Orten der Meeresboden bis nahe an die Oberfläche herauf, ja er ragt sogar über dieselbe heraus und bildet diejnseln odereilande, welche theils vereinzelt, theils in Gruppen sich finden. Solche Inselgruppen nennt man Archipelage, oder auch nach der Form ihres Beisammenliegens Jnselreihen und Inselketten. Ein Blick auf die Karte wird uns an verschiedenen Orten Inseln und Inselgruppen zeigen. Seichte Stellen im Meere heißen Untiefen und nach ihrer besondern Beschaffenheit Sand- und Schlammbänke, wenn der Boden sandig oder schlammig ist; Klippen und Riffe, wenn der Boden felsig ist und wohl auch an einzelnen Stetten über den Meeresspiegel sich erhebt. Das Weltmeer begrenzt das Festland, das an der Grenze des Meeres Ufer, Küste, Gestade oder Strand genannt wird, in vielfachen und verschieden gestalteten Einbiegungen. Die Einbiegungen, wo also ein Meeresstrich bis auf eine offene Seite ganz vom Lande umschlossen wird, heißen nach ihrer Größe und Gestaltung Meer- busen, Golfe, Baien, Buchten, Fiorde, Limane. Einzelne Theile der Hauptmeere, die sich weithin zwischen die Landmasscn hinein- gedrängt haben, heißen Binnenmeere, z. B. das Meer zwischen Europa und Afrika. — Mceresstellen, die auf zwei entgegengesetzten Seiten vorn Lande eingeengt sind und wiederum die Verbindung zweier ausgebreiteter Mceresthcile bewirken, führen den Namen Meerenge, Straße, Sund, Kanal, Bosporus. Beispiele hierzu sind auf einer Karte leicht zu finden. Das Mecrwasscr ist seines Salzgehaltes wegen specifisch schwerer, als Flußwasser, daher Schiffe tiefer sinken, wenn sie aus Meerwasser in Flußwaffer kommen, und weshalb inan auch aus ihm, wenn man es verdunsten läßt, Salz gewinnt. Außer dem Salze, etwa 3 Procent, sind dem Mecrwasser auch noch andere Substanzen in geringer Menge, z. B. Brom und Jod, beigemischt und daher kommt sein bittcrsalzigcr Geschmack, der es zum Trinken ganz untauglich macht. Diefarbe desmeeresspicgclsist im Allgemeinen bläulich- grün, doch kann oft schon eine vorüberziehende Wolke eine andere Farbcncrscheinung veranlassen. Diese Färbung soll eine Wirkung vom Widerschein des blauen Himmels sein und darum auch bei wolkenbe- dccktem Himmel in's Graue übergehen. Noch andere Färbungen des Meeres rühren theils von Seegewächsen her, welche auf dem Boden wachsen, theils von erdigen Theilen, welche Flüsse in das Meer spülen, theils von Jnfusionsthierchcn oder Millionen kleiner Insekten. Nach dem Aussehen sind manche Meerestheile, wie schwarzes, rothes, grünes gelbes Meer, benannt worden. Einen prachtvollen Anblick gewährt d as Leuchten des Meeres. Zuweilen leuchtet blos die Bahn, welche ein Schiff auf der glatten Wasserfläche zurückläßt. Man erklärt diese Erscheinung aus der durch die Reibung des Schiffes am Wasser erregten Elektricität. Oesters leuchten aber alle Wellen, die an feste Gegenstände anschlagen, was man phosephorischen, durch Fäulniß und Verwesung erzeugten Stoffen

20. Lehr- und Lesebuch für Elementarschulen oder Stoff aus der Natur und dem Menschenleben in steter Beziehung auf Gott, zur Bildung des Geistes und Herzens ; zum Besten der Hamburgischen Warteschulen - S. 168

1863 - Hamburg : Selbstverl. J. C. Kröger
168 zen, vermengen sich mit der Erde und mit öligen Crd- cheilcn und heißen Torfmoore, (wie hinter Eppendorf), welche den Torf liefern, der getrocknet als Feurung be- nutzt wird. Das Meer, welches auf der Erde doppelt so viel Raum einnimmt als das Land, bildet eine große zusammenhän- gende Wassermasse und wird das Weltmeer oder die of- fenbare See genannt. Es hat in seinem Grunde: Thä- ler und Abgründe, Felsen und Berge, daher ist es an einigen Stellen sehr tief, an andern dagegen nur flach. Felsige und steinige Erhöhungen, die aus dem Wasser her- vorragen, nennt man Klippen, erdige und sandige Er- höhungen aber Sandbänke (solche sind auch in der Elbe bei Hamburg, Altona, Blankenese und bei ihrer Mün- dung); sie sind den Schiffen sehr gefährlich, denn wenn sie auf dieselben gerathen, sitzen sie fest, stranden und zerscheitern. — Das Meerwasser ist in beständiger Be- wegung, deshalb, und weil Salz darin enthalten ist, wird es vor Fäulniß bewahrt. Wenn der Wind aus eine Wasserfläche stößt, so drückt er eine Vertiefung ein, um welche sich Erhöhungen bilden. Das crhöhete Wasser fällt und macht neue Vertiefungen und Erhöhungen. Diese Erhöhungen heißen Wellen oder Wogen. Je stärker der Wind ist, desto größer werden die Wellen, wie man schon auf der Elbe sehen kann. Brechen oder stoßen sich die Wellen an Klippen, Felsen oder steilen Küsten, sc entsteht eine Brandung, die den Schiffen sehr gefährlich ist. — An dem Wasser in der Elbe und in unsern Flc- thcn bemerkt ihr, daß cs zwcinial des Tages sieh erhebe, aufläuft, und dann wieder abläuft: diese Bewegung des Wassers, welche von der anziehenden Kraft des Mondes entsteht, nennen wir Fluth und Ebbe. — Wenn vor der Elbe in der Nordsee Fluth ist, so kann das Elbwasser nicht ablaufen und steigt höher; diesen Einfluß merkt man noch 6 — 7 Meilen oberhalb Hamburg bei Lauenburg. Bei heftigen Nord- und Westwinden wird das Elbwasser noch stärker zurückgehalten, überschwemmt dann die niedri- gen Stellen des Landes und richtet oft große Verwüstun- gen an, z. B. bei der Sturmfluth am 4. Februar 1825 und dem Eisgange im Winter 1838—39, der unsern Hafen stark beschädigte. — In den nördlichen, sehr kalten