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1. Bd. 1 - S. 920

1835 - Eisleben : Reichardt
920 Preußischer Staat. Doch wir können die Insel Rügen nicht verlassen, ohne noch einige Worte von der Halbinsel Wittow, dem nördlichsten und fruchtbarsten Theile Rügens zu sagen. Sie hangt durch die schmale Heide, eine sandige, im Bogen um den Meerbusen, das Trom- per Wieck, sich hinziehende Landenge, mit der Halbinsel Jasmund zusammen, und ihre nördlichste Spitze bildet das Vorgebirge Arkon a, wo einst die Rügensche Festung gleiches Namens stand, die auf 3 ' Seiten vom Meere umschlossen, nur gegen Abend einen durch Kunst gemachten, 100 F. hohen Erdwall hatte, der zum Theil noch vorhan- den ist. Hier auf dieser 200 F. über das Meer erhabenen äußersten Spitze Deutschlands, befand sich der hochverehrte Tempel des Svan- tevit und das kolossale Bildniß dieses Götzen mit 4 Köpfen und 4 Halsen, bis König Waldemar I. von Dänemark und der Bischof Absalon, in dem härtesten Kampfe für die Einführung des Christen- thums 1168 die Festung und den Tempel zerstörten. Von diesem Vorgebirge, das jetzt mit einem 76 F. hohen, aus 3 Etagen beste- henden Leuchtthurm, dessen Licht 8 Meilen weit gesehen werden kann, versehen ist, hat man eine der herrlichsten Aussichten die weit man- nigfaltiger und reicher als die von der Stubbenkammer aus Iasmund ist; dort sieht man nur Wasser; hier aber blickt man nicht allein von der steilen Höhe hinunter auf das Meer, das in einer großen Kreislinie an § des Horizonts einnimmt und in dem man bei hellem Wetter die 7 Meilen entfernte Dänische Insel Mön sieht, sondern man hat auch rückwärts die Ansicht der ganzen fruchtbaren Landschaft von Wittow mit ihren Dörfern und Gütern, hinter welche die Insel Hiddensee als malerischer Hintergrund sich erhebet, und rechts zieht sich hinter einem Halbzirkel die schmale Heide nach Iasmund, dessen Endpunkt als hohes waldbedecktes Vorgebirge im Meere thront. Der majestätische Meerbusen, das Tromper Wieck, umschließt die Landenge zwischen Wittow und Iasmund, und in der Nähe liegt das Fischerdorf Bitte, auf dessen Höhe die für alle Stranddörser erbaute achteckige Kapelle weit umher sichtbar ist. Die Provinz Sachsen. Magdeburg, die Hauptstadt derselben ist zugleich eine der ansehnlichsten Städte und der stärksten Festungen des Preußischen Staates. Sie liegt in einer fruchtbaren Ebene (Magdeburger Borde genannt), mit ihrem weit größeren Theile am linken und mit dem kleineren am rechten Ufer der Elbe, welche sich oberhalb der Stadt in 2 Hauptarme theilt, wovon der rechte die alte und der linke die neue Elbe heißt, zwischen welchen noch ein dritter kleinerer Arm, die Zollelbe stießt, um die Citadelle geht und diese zu einer Insel macht. Unterhalb der Stadt, vereinigen sich die Arme der Elbe wie- der zu einem Strom. Die Verbindung der durch die Elbe getrenn- ten Stadttheile unterhalten 3 Brücken, nämlich die 274 F. lange

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1. Erdkunde von Deutschland und seinen Nachbarländern - S. 41

1852 - Jena : Döbereiner und Schreiber
41 ler Zusammenhang mit dem Festlande, an der einen Seite sind Seeen und Teiche, an der andern die Meerenge Gellen. Es hat Fabriken, Schiffsbau und bedeutenden Seehandel. Greifswalde mit einer unbedeutenden, aber gut ausge- statteten Universität, liegt eine Stunde vom Meere und hat 11,500 Einw. Es ist der Todesort des Dichters Kosegarten (ch 1818). In der Nähe das Dorf Eldena mit einer land- wirthschaftlichen Akademie. Wolgast an der Wasserstraße Peene mit 46oo Einw. hat Schiffbau und Seehandel. Die Meerstraße Gellen trennt Neupommern von der fruchtbaren, schönen 18f^Ml. großen Insel Rügen, wohin man von Stralsund aus in ^ Stunde gelangen kann. Das Meer hat auf Rügen große Meerbusen (wie das Tromper Wieck) ausgespült, wodurch die Halbinseln Iasmund, Wittow, Mönkgut u. a. entstanden sind. Die Wellen des Meeres rau- schen und branden unaufhörlich fort und spülen immermehr hinweg. Die Insel ist romantisch gelegen und überaus frucht- bar, denn Dorf reiht sich an Dorf. Sie hat schön gestaltete Felsen, grüne Hügel und lachende Fluren. An der Südost- küste winkt die Halbinsel Mönkgut mit alten eigenthümli- chen Volksgebräuchen und südlich das Dorf Puttbus, mit dem Garten und Schlosse des Fürsten von Puttbus. Zn der Nähe das starkbesuchte Seebad Friedrich Wilhelmsbad mit einem geschmackvollen Badehause. Ziemlich in dem Mittel- punkte der Insel liegt die Stadt Bergen, an und auf einem Berge, woher wohl ihr Name kommt. Der Berg ist der Rugard, welcher eine herrliche Aussicht über die Insel selbst, wie über einen Theil von Pommern gewährt. Zwischen der Stadt Bergen und Iasmund finden sich in öder Haide- gegend auch Hünengräber. Die meisten Besucher der Insel drängen sich aber zur Halbinsel Iasmund, deren westliche Seite ein steiles von den Fluthen des Meeres unaufhörlich bespültes Krcidegebirge gürtet, dessen hervorspringende 500' hohe Spitze den überraschendsten Anblick gewährt und Stu- benkammer genannt wird. Die höchste Spitze heißt der Königs stuhl, von wo aus einst ein schwedischer König einer Seeschlacht zugesehen haben soll. Dumpf hört man hier nur das Brausen des Meeres herauf tönen. An diesen höchsten nach dem Meere fast senkrecht abgeschnittenen Gipfel lehnen sich weiter zum Meere hinab eine Menge abgerissene Stücke an und gewähren bis an das Ufer den Anblick der wunderbarsten, auf das Seltsamste übereinander gethürmten Gestalten. Der Einschnitt links vom Königsstuhle, die große Stubenkammer genannt, hat am meisten Eigenthüm- liches. Der obere Abhang ist mit frischen Kräutern bewach- sen und erst wo der Abhang steiler wird, tritt die weiße

2. Geographische Charakterbilder aus Deutschland (Alpenland, Deutsches Reich und Deutsch-Österreich) - S. 376

1885 - Leipzig : Fues (R. Reisland)
376 Das norddeutsche Tiefland. allenfalls Ähnlichkeit hat. Der Nordostseite läuft die Halbinsel Jasmnnd parallel. Diese hängt mit der Insel durch die schmale Heide zusammen, die zwischen dem Prorer Wiek, einer äußeren Meeresbucht, und dem Kleinen Jasmuuder Bodden des Binnenmeeres hinläuft. Weit springt Jasmuud uach Osten vor und endigt mit der Stubben kam er (d. i. Felsstufen). An Jasmnnd ist durch die Schabe, eine schmale sandige Niederung, 8 km lang und an der breitesten Stelle 2 km breit, die Halbinsel Wittow gehängt, die der Nordspitze des Dreiecks gegenüberliegt, und samt Jasmuud durch den Großen Jasmnnder Bodden, den größeren Abschnitt des Binnenmeeres, vom Kern geschieden wird. Wittow hat das nördliche Vorgebirge Arkona. Wittow und Jasmund sind durch das Tromper Wiek, eine Bucht des Außenmeeres, geschieden. Die Nordwestseite des Dreiecks ist nicht so tief ausgezackt (Kubitzer Bodden), hat aber dafür die begleitenden Inseln Umanz und Hidd ensee. Nur für den Kern gebraucht der Insulaner den Namen Rügen. Von den Halbinseln spricht er, als ob das lauter selbständige Länder seien. Zwischen den einzelnen Halbinseln ist der Verkehr erstaunlich gering, und auf den beiden großen Landengen, der Schabe und der Schmalen Heide, hört fast alle Kultur auf. Mau kann hier den ganzen Tag auf sogenannten Straßen bis über die Knöchel in Dünen- sand und Geröll waten, ohne einer sterblichen Seele zu begegnen. Wie in den Hochalpen ein Felsrücken, so halten hier die Landengen die selbständigen Gestaltungen des Volkslebens auseinander. Jede Halbinsel hat ihre besondere Schattierung des Dialekts, jede ihre eigenen Bräuche. Aber was dieser bunte, unruhige Wechsel von Berg und Thal, Feld und Wald, Heideland, Dünenland, Sumpf- laud, Feldland in der Natur der Eingeborenen zersplittern mochte, das hielt das ringsum flutende Meer wieder mit starkem Arm zu- sammen. Die Oberfläche ist im Westen eben und waldlos und hebt sich allmählich zum Rugard bei Bergen 108 m. Die nordöstliche Halb- insel Jasmund hat steiles, felsiges Ufer und schönen Laubwald. Im ganzen ist der Boden fruchtbar und ergiebig, Wittow ist die Korn- kammer der Insel. Erratische Blöcke liegen auf Rügen noch in nn- zähliger Menge, obgleich schon Jahrhunderte an diesem Kapital ge- zehrt haben. Die mannigfaltigsten Steinbrocken, wie man sie nur aus Dutzenden von Steinbrüchen zusammentragen könnte, sind zu buntscheckigen Gartenumfriediguugeu aufgeschichtet, während überhangende

3. Landeskunde der Provinz Pommern - S. 6

1917 - Breslau : Hirt
6 Landeskunde der Provinz Pommern. 2. Das Rügische Inselgebiet. Aus flachem Küstenmeer erhebt sich die Insel Rügen (968 qkm) als ein durch Buchten und Meeresarme sowie dazwischen vorspringende Landzungen sehr reich gegliedertes, an manchen Stellen förmlich zerstückeltes Landgebilde. Es ist umlagert von mehreren kleineren Inseln: Hiddensee, Ummanz, der Oie, dem Dänholm, Vilm und Pulitz. Sehr mannigfaltig ist die Oberflächengestalt Rügens. Mehrere Hügel- und Berggelände sind durch niedrige Landstriche (Schabe, schmale Heide), die oft sehr schmal sind, miteinander verbunden. Der tief einschneidende Iasmunder Bodden trennt vom eigentlichen Inselkern Rügen, der von W nach 0 sanft ansteigend in dem Rugard (90 m) und den Höhen der Granitz (ungefähr 90 m) seine höchsten Erhebungen hat, die Halbinseln Iasmund und Wittow. Iasmund stellt eine Rundhöckerlandschaft dar, erreicht den höchsten Punkt in dem Piekberg bei Hagen (161 m) und fällt in den malerischen Steilküsten der Stubnitz zum Meere ab. Die Kreidefelsen von Stubbenkammer (d. i. Bienenkammer oder Stufen zum Meere, Bild 2) mit ihrem höchsten Punkte, dem Königsstuhl (122 m), sind bei dem Gegensatze der weißen Felsen zum blauen Meer und zu den dunkeln Buchenwaldungen von großartiger Wirkung. Die Halbinsel Wittow ist einförmiger gestaltet- sie bildet eine nach No sanft ansteigende Platte, die bei Arkona (45 m) (Bild 1) mit steilem Absturz endet. Nach Süden erstreckt sich die Halbinsel Mönchgut, die neben mäßigen Höhenrücken (Göhren) und Erhebungen langgestreckte Senkungen zeigt. Im Nordteile der sonst ganz flachen Insel Hiddensee erhebt sich völlig isoliert der Dornbusch (72 m). Die Eigenarl Rügens besteht in der Mannigfaltigkeit der Bodenformen, dem tiefen Eindringen des Meeres, dem Gegensatze der öden Dünenküsten (Bild 3) zu fruchtbaren Ackerfeldern, grünen Wiesen und ausgedehnten Waldungen. Die Bevölkerung selbst, die ihren Unterhalt in der Land- und Forstwirtschaft oder in der Fischerei und Schiffahrt findet, hat noch manches Eigenartige bewahrt; freilich wird es durch den immer zunehmenden Fremdenbesuch zu gutem Teile verwischt. Der Hauptort und Mittelpunkt der Insel ist die Kreisstadt Bergen (4160 Einw., slaw. gora = Berg), die am Fuße des Rugard an der Stelle eines Nonnenklosters ent- standen ist. Die Spitze des Rugard ist mit einem Turme geschmückt, der zu Ehren Ernst Moritz Arndts (geb. am 26. Dez. 1769 zu Schoritz auf Rügen) errichtet worden ist. Von Bergen geht die Bahn nach dem Flecken Putbus (2000 Einw.), dem Sitze des Putbuser Fürstenhauses, das hier ein Schloß in einem herrlichen Parke besitzt, und dann weiter nach dem 3 Km davon am Meere gelegenen Bade- und Hafenort Lauterbach. Im Sw von Putbus ist die Stadt Garz (— Burg, 1960 Einw.) bei dem bedeutendsten rügischen Burgwall Karenza entstanden. Östlich von Putbus dehnt sich der prächtige Buchenwald der Granitz aus, wo das fürstliche Jagdschloß eine hervorragende Aussicht über Meer und Land gewährt und der große Badeort Binz liegt. Mit der Granitz hängt die südliche Halb- insel Mönchgut (einst dem Mönchskloster Eldena gehörig) zusammen, deren Bewohner zum Teil altertümliche Kleidung und Sitten beibehalten haben (Bild 5). Der Ostrand der Insel ist reich mit Badeorten besetzt, der bekannteste ist Saßnitz (2500 Einw.) auf der Halbinsel Iasmund (Bild 4). Hier ist ein Hafen angelegt, von dem aus große Fährdampfer die Eisenbahnwagen nach Trelleborg in Schweden hinüberführen. Nördlich von Saßnitz erstrecken sich die Waldungen der Stubnitz mit den Felsen von Stubbenkammer und dem romantischen kleinen Herta-See, wohin man die von

4. Bd. 1 - S. 916

1835 - Eisleben : Reichardt
916 Preußischer Staat. sie Panorama (Rundgemalde) gebildet, von welchem aus man zunächst umher dieses fruchtbare, durch seine vielen Dörfer und Güter, und ein- zelne, minder hohe, reich bewaldete Berge verschönerte Land übersieht und sich immer mehr und mehr ergötzt, wenn das Auge bald die nahe liebliche Insel Pulitz und bald die schönen Halbinseln Wittow und Iasmund, mit den sie bildenden großen Binnenwassern überschaut und dann auf der unendlichen Blaue des Meeres ruht, oder bei heiterm Himmel bis in die Gegenden von Stralsund und Greifswald und zu ihren dann sichtbaren Thürmen streift." „Es giebt vielleicht, sagt ein anderer Reisen- der *) in ganz Europa keinen Standpunkt, der so viel sanftes Schöne, so viel Liebliches vereinte. Dazu ist es noch Gewinn, daß man hier zwar hoch genug steht, um einen weiten Gesichtskreis zu haben, aber doch auch nicht so hoch, daß die Gegenstände zu unverhältnißmäßig sich verkleinern und so der Erkennung entschwinden." Von Bergen nehmen dann die Reisenden ihre Tour nach der Halbinsel Jasmund und nachdem sie in dieser romantischen, durch Naturschönheiten und Sagen der Vorzeit interessantesten Gegend Rügens sich umgesehen haben, wenden sie sich nach der Halbinsel Wittow, und kehren dann über die Wittow-Fahre und das hier befindliche Bin- nenwasser nach Bergen zurück. Ehe wir aber den Leser mit den Schönheiten der beiden Halbinseln Jasmund und Wittow bekannt machen, wollen wir erst Einiges von Putbus und von Mönchgut, die- ser südöstlichen Halbinsel Rügens sagen. Putbus ist ein weitlaus- tiges Schloß in der gleichnamigen Herrschaft, welche dem Fürsten von Putbus, dessen Vorfahren von S t o i s l a w, dem Bruder des im I. 1212 gestorbenen Rügenschen Fürsten Jaromar I. abstammen, gehört und mit der 1816 erkauften Herrschaft Spyker 45 Dörfer, 55 Güter, 4 Meiereien und viele andere Etabblissements begreift. Das im Innern schön meublirte Schloß enthalt vaterländische Alterthümer, Hetrurische in Herkulanum und Pompeji (s. S. 450) aufgefundene Vasen, Gemälde von Italienischen, Deutschen und Niederländischen Meistern, 3 treffliche aus Carrarischem Marmor von Thorwaldsen gear- beitete Bildsäulen; der dazu gehörige Park, worin große und schön gehaltene Rasenflächen, einzelne Gruppen von Schmuckbaumen, große Massen von Blumen, herrliche alte Eichen geschmackvoll abwechseln, hat noch vor vielen andern Parks den Vorzug des großartigen Anblicks des Meeres, welches hier durch die aus zwei waldigen, mittelst einer schmalen Landzunge verbundenen, Bergen bestehende Insel Vilm geschmückt ist. Bei diesem Schlosse Putbus ist unter dem jetzigen Fürsten ein freundlicher Flecken mit hübschen Häusern entstanden, worunter sich vorzüglich das gräfliche Hahnsche Hotel mit seinen 60 Zimmern zur Aufnahme von Badegästen und Reisenden und das Haus der Baronesse Lauterbach auszeichnen. Von Putbus fuhrt eine *) Wadzeck Reise von Berlin nach der Insel Rügen. Berlin 1824.

5. Bilder aus der Heimatkunde Pommerns - S. 17

1912 - Breslau : Hirt
Rügen. 17 Lebewesen finden. Sie lebten auf dem Grunde des Meeres und haben im Laufe der Jahrtausende diese gewaltigen Kreideschichten aufgebaut. In späterer Zeit hat sich der Meeresboden gehoben und ist trockenes Laud geworden. In der Kreide be- finden sich zahlreiche Feuersteine und Donnerkeile. Letztere sind die Reste des Tinten- sisches, der auch ein Bewohner des Kreidemeeres war. Die Kreide wird in zahlreichen Brüchen bergmännisch gewonnen. Wegen ihrer Feinheit eignet sie sich vorzüglich zum Schreiben, außerdem wird sie zur Herstellung von Farben, Kitt, Zement usw. verwendet. — In der Nähe der Stubbenkammer liegt im Schatten gewaltiger Buchen der berühmte Hertasee. An dessen Ostseite erhebt sich ein 30 in hoher Erd- wall, die Hertaburg. Hier stand der Sage nach der Tempel der Göttin Herta. In Wirklichkeit haben wir es hier wohl mit einer alten Wendenburg zu tun. Ähnliche Burgen befanden sich noch bei Garz auf Rügen und bei Arkona. — Am Nordufer der Prorer Wiek liegt der berühmte Badeort Saßuitz-Crampas, der alljährlich von vielen Tausenden von Badegästen besucht wird. An den sanften Abhängen der Hügel erheben sich prächtige Villen, die von schönen Gärten und einem herrlichen Buchen- walde umgeben siud. Saßnitz besitzt einen großen Hafen, der durch eine gewaltige Mole geschützt ist. Er bietet den Schiffen Schutz bei stürmischem Wetter. Saßnitz ist durch eine Dampffähre mit Trelleborg in Schweden verbunden. Am entgegengesetzten Ende der Prorer Wiek liegt der zweitgrößte Badeort Rügens, das aufstrebende Binz. 4. Wittow. Im No von Jasmund liegt die Halbinsel Wittow. Beide sind durch einen schmalen Dünenstreifen, die Schaabe, verbunden. Auch diese Halbinsel ist eine Hochfläche, die im 0 und N steil zum Meere abfällt. Auf Wittow ist die Lehm- decke besonders stark, infolgedessen ist der Boden sehr fruchtbar und trägt vorzüglichen Weizen. Man bezeichnet die Halbinsel wohl als die Kornkammer Rügens. — Der nördlichste Punkt Wittows sind die Kreidefelsen von Arkona, die wie eine trotzige Warte in die See vorspringen. Auf dem Vorgebirge erhebt sich ein Leuchtturm, dessen Drehfeuer 60 km weit auf die See hinausleuchtet und die Schiffe vor Annäherung an den gefährlichen Strand warnt. Außerdem läßt bei Nebelwetter ein mit Dampf getriebenes Nebelhorn (Dampfsirene) seine warnende Stimme weithin ertönen. In der Nähe des Leuchtturmes stand der Tempel des Wendengottes Swantewit, der von einem hohen Burgwall umgeben war. 1168 wurden Burg und Tempel von dem Dänenkönige Waldemar I. zerstört. 5. Mönchgut. An den Rumpf Rügens schließt sich im 30 die Halbinsel Mönch- gut. Sie führt diesen Namen, weil sie früher dem Kloster Eldena gehörte. . Mönch- gut wird durch mehrere Buseu, die tief in das Land eindringen, reich gegliedert, deshalb hat man die Halbinsel wohl als ein Rügen im kleinen bezeichnet. Mönchgut ist aus fünf Inseln zusammengewachsen. Die ursprünglichen Inseln treten uns heute in Form von Hügeln entgegen. Nur sie eignen sich für den Ackerbau, die Täler da- gegen sind sandig und unfruchtbar. Die Bewohner Mönchguts ernähren sich Haupt- sächlich von der Fischerei. Die Bestellung des Ackers geschieht durch die Frauen. In ihrer Abgeschiedenheit haben die Bewohner mancherlei Eigentümlichkeiten in Sprache, Sitte und Tracht bewahrt. Auf Mönchgut liegt der Badeort Göhren. 6. Hiddensee. Im Westen Rügens liegt die schmale, aber langgestreckte Insel Hiddensee. Bis in das 14. Jahrhundert hing sie mit der Halbinsel Wittow durch eine Nehrung zusammen. Diese wurde aber von einer Sturmflut durchbrochen. Nach N M steigt das Land allmählich an und stürzt im Dornbusch (72 ni) jäh zum Meere ab. Auch hier befindet sich ein Leuchtturm. Nur der nördliche Teil der Insel ist fruchtbar, der 3 dagegen ist eine Sandwüste. Lemke, Heimatkunde Pommern. 2

6. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 570

1890 - Gotha : Behrend
570 Bilder von der deutschen Küste. Die anziehendste _ Eigentümlichkeit und die überraschendsten Reize bietet an der Ostsee die Insel Rügen, 17 Qnadratmeilen groß und mir eine halbe Stunde vom Lande entfernt. Das Meer hat sich vielfach hineingebuchtet und dadurch größere und kleinere Halbinseln gebildet, die zuweilen nur durch schmale Landengen in Zusammenhang stehen. Einige Teile der Inseln haben sumpfige Stellen und Überfluß an Sand und Feuersteinen; andere erfreuen sich schön gestalteter Felsen, grüner Hügel und lachender Fluren, vorzüglich die Halbinseln Jasmund und Wittow. Da nährt sich der Bauer reichlich durch Ackerbau, Viehzucht und Fischerei. Auf der ganzen Insel zählt man 27000 Einwohner. Der nördlichste Punkt der Insel und Deutschlands ist das Vorgebirge Arkona auf Wittow, nur von 200 Fuß Höhe, aber mit herrlicher Aussicht und dem Freunde der Völkergeschichte wichtig, da hier im Mittelalter eine Feste der Wenden und der Tempel ihres Lichtgottes Swantewit stand. Noch sieht man Überreste des Walles. Höher als der Hügel Arkonas erhebt sich auf Jasmuud die Stubbenitz. Die Hauptbestandteile dieses kleinen Gebirges sind Kreidefels und Feuersteine; ein zwei Meilen langer stattlicher Buchenwald überdeckt seine östliche Hälfte. Hat man ihn durchschritten, so steht man plötzlich auf einem Vorspruuge des Berges, der an zwei Seiten steil 380 Fuß tief abfällt. Nur dumpf hört man das Brausen des Meeres herauftönen. Dieser steile Abschnitt heißt die Stubbenkammer. Rückwärts zieht sich der Fels noch hinauf zum Königsstuhl, dem obersten Platze der Stubbenitz, 543 Fuß über der Meeresfläche. Da die Wellen des Meeres unaufhörlich rauschen und branden, so wird immer mehr von dem Fuße des Felsen abgespült; man sieht es an der milchigen Farbe des Wassers, in welchem die Kreide sich auflöst, während die Feuersteine sich in Bänken am Strande aufhäufen. Auf dem Rückwege durch den Buchenwald hat der Wanderer noch den schwarzen See zu beachten, in dessen Wasser sich die beschattenden Buchen und Überreste eines Erdwalles spiegeln, der vor Zeiten den See umgeben hat. Man meint, hier sei, lange bevor Wenden ans die Insel kamen, die altdeutsche Göttin Nerthus verehrt worden. Ju anderen Gegenden Rügens giebt es ebenfalls Altertümer, z. B. auf der Halbinsel Jasmnnd und bei der Stadt Bergen, wo in öder Heide sich gewaltige Hünengräber vorstnden. Auf eiuer andern Stelle wird ein großer Granitblock mit künstlichen Vertiefungen gezeigt; er soll in heidnischer Zeit zum Opferstein gedient haben. Auch die benachbarten Juselu Wolliu und Usedom sind dem Altertumsforscher wichtig; denn dort wird er an die untergegangene Stadt Julin, hier an die Sage von dem durch Meereswogen verschlungenen Vineta erinnert. Aber auch der teilnehmende Beobachter der Gegenwart gewahrt die Wirkungen des Meeres, und zwar heilbringende oder doch Hoffnungen des Heils erregende. Denn die Ärzte haben sich den kalten Meereswogen freuudlich zugeweudet und weisen ihre Kranken in unserem Jahrhundert an die frische Küste zur Genesung. Zoppot bei Danzig, Kolberg, Swinemünde und Heringsdorf auf Usedom, Pntbns auf Rügen, Dobberan

7. Mein Vaterland - S. 33

1909 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
33 Meere ab. Den westlichen Teil nehmen fruchtbare Fluren ein, zwischen denen freundliche Ortschaften liegen. (Viele Hünen- gräber). Weiße Landstriche durchziehen das Innere der Halb- insel. Hier liegt die Kreide, die in vielen Brüchen gewonnen wird. Reizende Bilder zeigt der östliche Teil. In ihm erheben sich Höhen von 160 w, geschmückt mit prächtigen Buchenwäldern. Am großartigsten ist die Stubbenkammer mit ihren steilen Wänden und zerrissenen Abhängen. Blendend weiß schauen sie ins weite Meer hinaus. Wunderschön ist der Blick von ihrem höchsten Gipfel, dem Königsstuhl (133 m). Hier blickt man am Rande der ,,Teufelsschlucht" hinab in die jähe Tiefe, wo die Wellen plätschern und schmucke Dampfer in die Ferne ziehen. Im tiefen Waldesdunkel ruht der stille Hertha-See; Seerosen und Mummeln schwimmen auf seiner schwarzen Fläche. An seinem User erhob sich einst die Hertha-Burg (Siehe Sage S. 230!) Saßnitz und Krampas sind Vadeörter. Ersteres hat einen guten Hafen, in dem viele Schiffe verkehren (Getreide- und Kreide- ausfuhr). 4) Wittow: Die Halbinsel Iasmund ist durch die Schaabe mit der Halbinsel Wittow verbunden. Dieselbe ist eben und waldlos. Der lehmige Boden, der auf der Kreide liegt, macht die Halbinsel zum fruchtbarsten Teile Rügens. Überall durchschreitet man Weizen- und Rübenfelder, die große, reiche Dörfer umschließen. Steil und weiß fällt die Küste zum Meere ab. Ihr nördlichster Punkt ist das Vorgebirge A r k o n a (55 w), das einen Leuchtturm trägt. Auf ihm kann man bei klarem Wetter bis nach Schweden sehen. Am Fuße des Berges liegt ein alter Burgwall; hier stand einst der Tempel des höchsten Wenden- gottes (Swantewit). Auch diese Halbinsel weist viele Hünen- gräber aus. Die freundlichen Stranddörfer werden von Bade- gästen besucht. 5) Hiddensee war früher mit Rügen verbunden; aber eine Sturmflut trennte beide. Es ist ein flaches, ödes Dünenland, das verkrüppelte Kiefern und spärliches Gras (Schafe, Ziegen) trägt. Viele Seevögel halten sich auf der Insel auf. Die Be- wohner sind arme Fischer, die ihr „sötes Länneken" über alles lieben. 6) Die Greifswalderoie und der R u d e n bilden kleine, unfruchtbare Inseln. Erstere wird von kleinen Feldern und Weide- flächen eingenommen. An der Küste steht ein Leuchtturm. Die Krähn, Pommern. 3

8. Charakterbilder deutschen Landes und Lebens für Schule und Haus - S. 17

1875 - Leipzig : Brandstetter
17 sind. An den Kern der Insel, das eigentliche Rügen, schließt sich im Süd-Osten die Halbinsel Mönchgut, die selbst wieder von schmalen Meeresarmen in verschiedene Landzungen zerschnitten wird; der von Westen her tief eingreifende Jasmunder Bodden trennt von dem Haupt- körper der Insel im Norden und Nord-Osten die beiden großen Halb- inseln Wittow und Jasmund, welche durch zwei flache und sandige Landengen, die Schaabe und die schmale Haide unter einander und mit Rügen verbunden sind. Auch der Rand des Kerns selbst ist vielfach ausgezackt und sendet zahlreiche Halbinseln in das Meer und den Jas- munder Bodden hinaus, Zudar, Drigge, Liddow u. s. w., so daß von einem hochgelegenen Punkte, wie dem Rugard, aus, von^ dem man die ganze Insel übersieht, sich dem Auge ein wunderbares Gemisch von Land und Wasser darbietet. Die einzelnen Glieder erheben sich zu sehr ver- schieden^n Höhen. Die flachen Bindeglieder zwischen Wittow, Jasmund und den einzelnen Theilen von Mönchgut überragen nur wenig das Niveau des Meeres, außer wo der Wind den losen Sand zusammen- getrieben und zu Dünen aufgethürmt hat, während die Insel selbst zu ansehnlichen Hügeln aufstrebt und die östliche Halbinsel noch bedeuten- dere Höhen aufweist. Deutlich zeigt sich eine Erhebung des ganzen Bodens in der Richtung von Süd-West nach Nord-Ost. Auf dem eigentlichen Rügen, dessen Westküste keine nennenswerthen Höhen auf- zuweisen hat, liegen die höchsten Punkte sämmtlich nach Osten hin, so der 294 Fuß hohe Rugard bei der Stadt Bergen und der Fürstenberg in dem Bergwalde der Granitz, dessen 418 Fuß hoher Gipfel das Jagd- schloß des Fürsten Putbus trägt. Auch auf Hiddensee, Wittow und Jasmund macht sich dies Aufschwellen nach Nord - Osten hin bemerkbar. Die Nord-Ost-Spitze der ersteren Insel, der Dornbusch, erreicht eine Höhe von 237 Fuß, das berühmte Vorgebirge Arkona, welches sich weit nach Nord-Osten hin in das Meer hinausschiebt, strebt 150 Fuß hoch auf, und endlich steigt das ebenfalls nach Nord-Ost gewendete stolze Kreidevorgebirge Stubbenkammer auf Jasmund 387 Fuß hoch aus dem Meere empor. Der höchste Punkt der Insel ist ein kegelförmiger Hügel, ein sogenanntes Hünengrab, bei dem Dorfe Promoissel unweit von Stubbenkammer, dessen Spitze 443 Fuß hoch über dem Spiegel der Ostsee liegt. Diese einzelnen Glieder, in welche die Insel zerschnitten ist, gehören verschiedenen geologischen Formationen an. Auf Rügen selbst und auf Mönchgut herrschen Lehm und Mergel vor; dagegen bestehen die Schaabe und die schmale Haide ganz aus Sand und Grus, während sich auf Wittow und Jasmund die Kreide einstellt und entweder frei zu Tage tritt, oder doch in einiger Tiefe den Untergrund des Bodens bildet. Es gab eine Zeit, wo die ganze norddeutsche Tiefebene noch vom Wasser bedeckt wurde und ein weites, durch kalkige Beimengungen weiß gefärb- tes Kreidemeer hier wogte, aus dem sich die feinzertheilten erdigen Massen Grub e. Geogr. Charakterbilder. Iii. 10. Aufl. 2

9. Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten - S. 234

1861 - Berlin : Charisius
234 Europa. eine Schiffbauschule. — Swinemünde. 5 E., auf der 7 Q.m. großen Insel Usedom an der Swine. Es ist der Hafen von Stettin. Molen, Seebad, Fischerei. — Misdroi, Dorf, Seebad auf der 4i Q.m. großen Insel Wollin. — Wollin, 3 E., an der Divenow. Schiffbau. — Cammin, 5 E., a. Camminschen Bodden. Fischerei. — Stargard, 14 E., ei. d. Ihna. — Naugard, 5 E., zwischen Seen. Strafanstalt. - Treptow, 6 E-, a. d. Rega. Anclam, 11 E., a. d. Peene, treibt Seehandel. — Demmin, 8 E-, a. d. Peene. Zollamt. Pasewalk, 7 E., a. d. Uker. B. Regierungsbezirk Stralsund oder Neu-Vorpommeru § 513. (ein Drittel des vorigen), 203.106 Bew. Dazu gehört das 20 Q.m. große Rügen, der Garten Pommerns, mit den Halbinseln Wittow, Iasmund, Mönkgut; dem 409 F. hohen Vorgebirge Stubben- kammer und dem 152 F. hohen Arkona, auf welchem ein Leuchtthurm von 75 F. Höhe steht; den bergigen Waldungen der Stübnitz und Granitz. In letzterer steht ein großes Jagdschloß. Holz fehlt im Allgemeinen. 41.000 Bewohner. Stralsund, 20 E., an dem ^ M. breiten Strelasunde und an großen Teichen, also ganz vom Wasser umgeben, Kriegshafen und Festung. Es hat Zuckersiedereien, große Fabriken (Spielkarten), Schiffbau, Schifffahrt und Seehandel; 144 Seeschiffe. — Greifs- wald, 14 E., nahe der Ostsee. Universität, Salzwerk; hat viel Industrie. Der Hafen liegt beim Dorfe Wiek. — Nahe die landwirthschaftliche Akademie zu Eldena. — Wolgast, 6e., a. d. Peenemündung. Schiffbau und Rhederei. — Putbus, 1 E. Seebad auf Rügen, mit schönem Park und Gärten. — Bergen, 4 E., am Rugardberge auf Rügen. 6. Regierungsbezirk Cöslin (oder Hinter-Pommeru) (fast so groß wie das Königreich Sachsen), 501.546 Bew. Cöslin, 10 E., bei dem 442 F. hohen Gollenberge. — Stolpe, 12 E., a. d. Stolpe. Leinwand, Tuch, Wolle, Bernstein-Arbeiten. Der Hafen heißt Stolpmünde. — Col- berg, 10 E., a. d. Persante. Festung. Es hat ein Seebad, Salzwerk, Handel und Fischerei. — Rügenwalde, 5 E., a. d. Wipper., | M. vom Hafen. Webereien und Handel. — Reu-Stettin, 3 E., zwischen kleinen Seen. — Tempelburg, 4 E. — Lauenburg, 5 E., a. d. Leba, im sandigen Haidelande der Kaschuben. § 514. Iii. Sachsen. Der älteste Antheil ist das Fürstenthum Halberstadt (seit 1449); später kamen hinzu das Herzogthum Magdeburg (seit 1648), die Grafschaften Hohn- stein, Mansfeld, Thüringen, das ehemalige Fürstenthum Eichsfeld (welches die Städte Mühlhausen, Heiligenstadt, Worbis und Duderstadt enthielt) und Erfurt; 1815 das Stift Naumburg und Zeitz, Merseburg und das Fürstenthum Querfurt. Es gehören ferner dazu: die Altmark, nördlich von Magdeburg, die Grafschaften Wernigerode, Stolberg - Stolberg und Stolberg-Roßla, die Reichsstädte Mühlhausen und Nordhausen. Den größten Theil bilden Ebenen, die auf dem linken Elbuser hügelig sind; links von der Saale und im Regierungsbezirk Erfurt wechseln die Ebenen mit Bergen. Außer einem Theile des Harzes, in welchem der Brocken liegt, finden sich nur niedrigere Züge. In vielen Theilen ist der Boden sehr gut, z. B. in der Wiesche, zwischen Uchte und Elbe. — A ist Acker, A Wiese, A Hütung, A Wald. A. Regierungsbezirk Magdeburg (I des Königreiches Sachsen), 749.808 Bew. Magdeburg, 76 E., a. d. Elbe, ist eine sehr starke Festung, großentheils auf dem linken Ufer, in der Magdeburger Börde gelegen. Die Citadelle, die Sternschanze, steht auf einer Insel in der Elbe. Der Dom ist ein berühmtes altes Bauwerk. Handel und Fa- briken sind sehr bedeutend, besonders die für Rübenzucker, Branntwein, Handschuhe, Cichorien. Auch die Elbschifffahrt ist ansehnlich. — Schönebeck, 8 E., a. d. Elbe. Chemische Fabriken von Bleiweiß, Zündhütchen, Papier, Glasmosaik, Sago, Lichten, Seife, Leder, Essig, Bier, Branntwein. Gärtnereien. Hier ist das größte Salzwerk. Nahe Elmen und Alt-Salze,

10. Geographische Bilder aus allen Erdtheilen - S. 151

1878 - Danzig : Verlag und Druck von A. W. Kafemann
Die Oder. — Die Insel Rügen. 151 nahe an den Strom heran und geben derselben eine malerische Lage. Sie breitet sich unmittelbar am linken Ufer der alten Oder aus. Die Höhen sind steil und bilden senkrechte Wände, die wie Felsmassen aussehen, aber aus Lehm bestehen. Weit überragen sie die Häuser der Stadt. Theile derselben ziehen sich in die Schluchten der Berge hinein. Unterhalb Schwedt, wo auf ähnliche Weise die Ränder des Stromthales scharf hervortreten, verläßt die Oder die Mark Brandenburg. Nun tritt sie in das Pommer land und sucht sich nach beiden Seiten hin auszudehnen; denn die hohen Uferwände treten allmälig zurück. Dadurch bilden sich an beiden Ufern Bruchländer, und in dem Flusse selber entstehen Inseln und Sandbänke, von denen die letzteren die Schifffahrt bei seichtem Wasser gefährlich machen. Bald darauf theilt sie sich bei Garz in zwei größere Arme, von denen der eine nicht weit von der Festung Damm in den dammschen See, der andere aber links davon durch Stettin ins Papenwasser streßt. — Stettin, die alte Hauptstadt Pommerns, liegt auf beiden Seiten der Oder und ist stark befestigt. Der bedeu- tende Handel, welcher von hier aus getrieben wird, macht die Stadt sehr belebt. Die Oder, die bis Stettin sogar mit Seeschiffen befahren wird, fließt von da ab am Fuße lieblicher Hügelreihen in das Papen- wasser und sodann in das zehn Meilen breite Haff; endlich ergießt sie sich in den drei Armen, Peene, Swine und Divenow, zwischen denen die Inseln Usedom und Wollin liegen, in die Ostsee. An der Swine ist die Stadt Swinemünde von Friedrich Ii. erbaut worden. A. Mauer. 83. Die Insel Rügen. Diese schöne Insel liegt in Neuvorpommern. Sie kam 1648 an Schweden, 1815 wieder zu Preußen und bildet jetzt einen Kreis des Reg.-Bez. Stral- sund. Die Insel ist etwa 20 Quadr.-Meilen groß; aber das Meer hat so viele und tiefe Einschnitte gemacht, daß kein Wohnort nur zwei Meilen von der nächsten Küste entfernt ist. Durch die tiefen Busen, Bodden genannt, werden kleinere Halbinseln und Landzungen von dem Hauptlande abge- trennt, mit dem sie durch schmale Landstreifen verbunden sind. So scheidet sich im Norden Wittow, im N.-O. Jasmund, im S.-O. das vielfach gegliederte Mönchgut im S. Zudar. Vor der Westseite liegen die Inseln Ummanz und Hiddensee, vor der Ostseite die Oie. Die Schei- dung dieser Glieder vom Hauptlande, welches allein Rügen heißt, ist auch unter den Bewohnern in Herkommen, Gebräuchen und Verkehr sichtbar. Der Boden ist außer auf den schmalen Landengen ein gar fruchtbares, lachendes Land in schöner Abwechselung von Hügel und Thal, Feld und Wald- Landgüter und Dorfschaften liegen dicht gedrängt. Das Land hebt sich allmälig von der Küste zum Rugard bei Bergen 110 Meter hoch, von dessen Gipfel aus die Insel wie eine Landkarte vor uns liegt. An der Küste und im Lande liegen noch die allermeisten großen und kleinen Granit- blöcke zerstreut, welche in Norddeutschland schon vielfach verbraucht sind. Viele Häuser auf den Landgütern sind davon erbaut, Gärten damit ein- gefriedigt und Landstraßen gepflastert. Einige Küstenstriche sind auch hoch und steil aus festem Gestein, Thon und Lehm, im N.-O. von Jasmund aus Kreide. Solche hohen Vorgebirge sind Ark ona mit einem Leuchthurm, Stubbenkammer aus Jasmund, Nord- und Südpferd und das thiessower Höwt auf Mönchgut. Die Bewohner treiben besonders Ackerbau und Fischerei. Der Ausfall des Häringfanges ist für manche Stranddörfer wie der Ausfall der Ernte.

11. Bd. 1 - S. 445

1859 - Köln : DuMont-Schauberg
130. Die Insel Rügen. ¿15, Volks-Charakter dieser Insulaner zugleich wieder in den Hauptzügcn auf's straffste zusammengehalten und in sich abgeschlossen. Diese dop- pelseitige Natur macht das Eiland zu einem ethnologischen Beobach- tungspunkte, der wohl ohne Gleichen in Deutschland ist. Die Bewohner Rügens sind geographisch so streng gegliedert, daß sie in der gemeinen Redeweise ihre Insel gar nicht einmal als ein ein- heitliches Ganze gelten lassen. Von den Halbinseln Wittow, Iasmund, Mönchgut, Zudar spricht man hier, als ob das lauter selbständige Länder seien. Rügen ist nur die Bezeichnung für einen kleinen Theil, und wollte man den Nanicn für die ganze Insel gebrauchen, so würde der gemeine Mann aus dieser geographischen Abstraction so wenig klug werden, wie andere Leute aus der Abstraction eines Gesammt-Dentsch- lands. Der Verkehr zwischen den einzelnen Halbinseln ist erstaunlich ge- ring, und ans den beiden verbindenden großen Isthmen, der „Schabe" und der „finalen Haide", hört fast alle Cultur ans. Man kann hier den ganzen Tag auf sogenannten Straßen bis über die Knöchel im Dünensand und Geröll waten, ohne einer sterblichen Seele zu begegnen. Wie in den Hochalpcn ein Felsrücken, ein Gletscher zwei nachbarliche Thäter gleich als zwei ferne Welten von einander abscheidet, so halten hier die Landengen die selbständigen Gestaltungen des Volkslebens aus- einander. Jede Halbinsel hat ihre besondere Schattirnng des Dialekts, Mönchgut namentlich seine ganz originelle Sprache. Hier herrscht auch eine besondere Volkstracht, während sich sonst überall an der Ostsee bei dein außerdem so zäh beharrenden Volke nur kümmerliche Reste der alten Trachten erhalten haben. Die Leute in diesen Landen haben wenig Sinn für künstlerische Formen und Farben. Frisia non cantat, sagt man auch auf der andern Seite der schleswig-dänischen Landzunge. Charakteristisch für den färb- und klanglosen Norden ist bei der Fi- schertracht auf Mönchgut, daß das Auszeichnende beim Kleide der Män- ner nur im Schnitt, nicht in der Farbe liegt, die als ein wahres sans-couleur, als ein abscheuliches Gemisch von Schmutzbraun und Theerbraun sich darstellt. Nur die Frauen tragen noch derbe reine Farben an Rock und Mieder. Die Mönchgnter haben anderes Her- kommen als die Leute von Iasmund, von Wittow. So herrscht l}tei* übcrall das eigensinnigste Sonderthum, aber das Volksleben fällt da- rum doch nicht auseinander, wie im Binnenland. Das würde nur dann möglich gewesen sein, wenn dieses so reich individualisirtc Land nicht eine Insel wäre, und zwar eine Insel im Meer. Was dieser bunte, unruhige Wechsel von Berg und Thal, Feld und Wald, Haideland, Dünenland, Snmpfland, Fclsland, in der Na- tur der Eingebornen zersplittern mochte, das hielt das ringsum flutende Meer wieder mit starkem Arm zusammen. Das Meer ist die oberste social erhaltende Macht für Rügen. Im Großen wiederholt sich die gleiche Erscheinung bei den britischen Inseln. Das Meer hält Nord- deutschland zusamnten, wie die Hochgebirge den deutschen Süden. Auf

12. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 117

1831 - Mainz : Kunze
U7 feldern; seitwärts ist mehr und minder sandiger Loden, mittel- mäßiger Anbau, häufige Haide, Wald und Seen. So gchts durch die untere Lausitz und Mark Brandenburg, die im Kapitel von der Elbe schon näher bezeichnet sind. Gegen die Seeküste, nemlich in Pommern ändert sich diese Beschaffenheit nur darin, daß zwischen Bruch und Haide größere Strecken fettem Lehmbodens hinziehen. Pommern wird dadurch zu einem Lande, das hin- reichendes Getraide zu eignem Bedarf und selbst noch zur Ausfuhr zieht. Auch andere Pflanzen werden gut gebaut und vieles Obst geerntet. Nur können sich die Marschen des Odergebietes weder an Größe noch an Fruchtbarkeit mit denen an der Elbe - und We- sermüuduug messen; wogegen auch die Moore Pommerns nicht solche Ausdehnung haben. Die Erhebungen des Bodens sind gering; den pommerschen Hügel Gollenberg bei Köslin nennt man einen Berg, er ist nur 300', und die sandigen Hügel oder Dünen alt der Küste sind kaum so hoch. Nur auf der Insel Rügen zeigt die Natur wieder das Reizende und Malerische einer kleinen Berg- gegend, verbunden mit dem erhabenen Anblick des Meeres. Rügen ist 17 Qm. groß und nur Stunde vom Lande entfernt; das Meer hat sich vielfach hiueingebuchtet und dadurch größere und klei- nere Halbinseln gebildet, die zuweilen nur durch schmale Landengen in Zusammenhang stehen. Einige Theile der Insel haben sumpfige Stellen und Ucbcrfluß an Sand und Feuersteinen; andere erfreuen sich schöngestalteter Felsen, grüner Hügel und lachender Fluren, vorzüglich die Halbinseln Jasmund und Wittow. Da nährt sicy der Bauer reichlich durch Ackerbau, Viehzucht und Fischerei. Auf der ganzen Insel zählt man 27000 E. Der nördlichste Punkt der Insel und Deutschlands ist das Vorgebirg Arkona auf Wittow, nur von 200' Höhe, aber von herrlicher Aussicht und dem Freunde der Völkergeschichte wichtig, da hier im Mittelalter eine Veste der Wenden und der Tempel ihres Lichtgottcs Swantewit *) stand. Noch sicht man Ueberreste des Walles. Höher als der Hügel Ar- konaö erhebt sich auf Jasmund die Stubbcui tz. Bestandtheil die- ses kleinen Gebirgö ist Kreidefels mit Feuerstein gemischt; ein 2 M. *) Dieser Name heißt so viel als heiliges Licht. Ein anderer Odergott der Wenden war der finstere Ra de gast, im Tempel zu Rethra, unweit dein heuti Len Strelitz, vorzüglich verehrt.

13. Bd. 1 - S. 918

1835 - Eisleben : Reichardt
918 Preußischer Staat. scheidungsmerkmal zwischen Verheiratheten und Unverheiratheten. Erstere nämlich tragen ein breites, schwarzes, seidenes, an der Mütze befestig- tes und über die Spitze derselben hinlaufendes Band, das keine Unverheirathete tragen darf, und darunter noch ein kleines, weiß 'leine- nes Mützchen, das etwas unter der obern Kopfbedeckung hervorragt. Zu dieser Tracht des weiblichen Geschlechts gehört auch eine Menge faltenreicher Röcke, und damit diese mehr vom Leibe abstehen, und wohl auch, um das Tragen so vieler schwerer Röcke sich zu erleichtern, wird über dem Mieder noch ein dicker, mit Werg ausgestopfter Wulst von Leinwand rund um den Leib getragen, auf welchem die Röcke hangen. Wir wenden uns nun zu der Halbinsel Jasmund, dem in naturhistorischer Hinsicht merkwürdigsten und interessantesten Theile der Insel Rügen, mit welcher sie durch eine Landenge zusammen- hangt, auf welcher sich die Prora, eine waldige Bergkette, befindet, von dem der daran stoßende Meerbusen den Namen Procer Wieck erhalten hat. Will man von Putbus aus nach Jasmund, so muß man diese Prora auf einem langen Hohlwege passiren, und gelangt dann über eine schmale Heide in die Halbinsel Jasmund, wo die Stübnitz und die berühmte Stubben kämm er die sehenswürdig- sten Partien find, die sich in dem nordöstlichen Theile dieser Halbinsel befinden. Die Stübnitz ist ein 2 Meilen langer und \ Meile breiter herrlicher Buchenwald, der sich längs des Meeresufers zieht, und durch welchen man zur Stubbenkammer gelangt. In diesem Walde ist ein See, der Borg- (Burg-) oder Schwarze See genannt, dessen hohe Ufer ein regelmäßiges Oval bilden und mit dich- ten Buchen umkränzt find. Der Grund des Sees ist voll Baum- stamme und Äste und von den vielen hineinfallenden und da verwe- senden Buchenblattern ganz mit schwarzem Moor angefüllt. West- wärts stößt an denselben ein Wall, der Burgwall genannt, der einen ovalen Platz einschließt und bei einem Umfange von 500 Schrit- ten in seinem größten Durchmesser 100 Schritte hat. Der steile Abhang desselben betragt nach Außen hin meistens über 100, nach Innen 30—40 und an manchen Orten noch weniger Fuß. Nörd- lich laßt er einen schmalen Zugang nach dem innern Raume und auch nach dem See zu einen Ausweg offen. Westlich wird er fast in einem Viertelkreise von einem zweiten Walle eingefaßt, der ihm von dort her zum Schutze dient, aber nicht so regelmäßig angelegt ist. Alles ist jetzt mit hohen Buchen bewachsen und eine feierliche Stille und Dunkelheit herrscht daselbst. Man halt diesen Wall für die Reste der Hertha bürg und verlegt dahin den Schauplatz der Ver- ehrung der Hertha *), den jedoch Andere auf eine Dänische Insel *) Die Hertha war eine Göttin der Germanen und stellte die Erde vor. Ein Römischer Geschichtschreiber (Tacitus) erzählt nämlich,

14. Bilder aus den deutschen Küstenländern der Ostsee - S. 291

1886 - Leipzig : Spamer
Arkona. Der Rugard. 291 daß Störtebecker in dieser Schlucht seine Schätze verborgen und daher diesen Schlupfwinkel seine Stube und Kammer (Stubbenkammer) genannt habe. Glaubhaft ist diese Erzählung nicht. Denn einmal bedeutet der wendische Name Stubbenkammer „Steinklippe", und anderseits eignet sich Stubbenkammer durch- aus nicht zu einem Landungsplatze für Schiffe. Auch der nördlichste Punkt Rügens, das 36 m hohe von W. Müller in seinem Gedichte „Auf Arkonas Bergen" gefeierte Vorgebirge Arkona auf Wittow besteht aus Kreidefelsen. Im Jahre 1826 wurde hier 100 Schritte vom Ufer ein 24 m hoher Leuchtturm gebaut, dessen aus 17 weißen und 6 roten Lampen bestehende Laterne 38 km weit sichtbar ist. Nicht fern vom Leuchtturme befindet sich ein Nebelhorn, das bei nebligem Wetter durch zwei Dampfmaschinen von je 14 Pserdekraft zum Tönen gebracht wird und ungefähr 22 km weit hörbar ist. Der interessanteste Teil Arkonas ist aber ein 20—25 m hoher Erdwall — die Jaromarsburg. Hier lag bis 1168 der gewaltige Tempel des Swantewit, den der dänische Geschichtschreiber Saxo Grammatiens folgender- maßen beschreibt: Er stand auf einem ebenen Platze mitten in der Festung und war von Holz erbaut. Die Außenwände desselben waren mit ungeschickt be- maltem Schnitzwerke verziert. Das Innere, nur durch eine Thür zugänglich, zerfiel in zwei Hallen, in deren einer Swantewit stand. Unweit davon hingen sein Sattel, Zaum und Schwert, letzteres war ungemein groß und hatte silbernes Gefäß und silberne Scheide. Der Gott selbst war von ungeheurer Größe und hatte vier Köpfe mit kurzgeschorenen Bärten. Das Haupthaar hingegen wallte lang herab. In der rechten Hand hielt der Götze ein Horn, welches mit ver- schiedenen Metallen ausgelegt und mit Met gefüllt war. Die linke Hand hatte er in die Seite gestemmt. Andre Burgwälle aus Rügen sind der Rugard bei Bergen (110 m), der Schloßwall bei Garz, die schon beschriebene Herthaburg und der Schloßwall bei Saßnitz. Die bedeutendsten sind der von Garz, der ähnlichen Zwecken wie die Jaromarsburg gedient hat, und der Rugard. Auf dem letzteren, der eine natürliche Anhöhe krönt, soll bis 1316 die befestigte Burg der rügenfchen Fürsten gestanden haben. Die Aussicht übertrifft an Reichtum und Mannig- faltigkeit alle andern Rügens. Von da überschaut mau nicht nur den größten Teil der Insel, sondern auch einen ansehnlichen Strich der benachbarten Küste. Blickt man über die Dächer der nahen Stadt Bergen hin, so gewahrt man in der Ferne das turmreiche Stralsund. Rechts und links begrüßt dann das Auge eine Menge von Dörfern und mehrere Städte, unter welchen Greisswald be- fonders hervorsticht. Östlich hat man gleich unter den Füßen schöne Ackerfelder, auf die man wie auf einen ausgebreiteten Teppich herabsieht. Weiterhin, wo sich der Boden bald senkt, bald erhebt, wechseln Hügel, deren Gipfel nackt und deren Lehnen bebaut sind, mit kleineren und größeren Gebüschen. In der Ferne umkränzen Wälder die Ufer, bis sich endlich der Blick über den östlichen Meer- busen und die das Eiland vom Festlande trennende Meerenge ins Unendliche verliert. Wenden wir uns dann nordwestwärts. Wie majestätisch breitet sich der Meerbusen aus, der zwischen das eigentliche Rügen und die Halbinsel Iasmund hineintritt! Eine Menge von Erdzungen strecken ihre Spitzen weit in die grünlichen Fluten. Die eine ist bis an den äußersten Rand mit Getreide besät, eine andre wird von Gebüschen bedeckt, auf einer dritten stehen kleine 19*

15. Schul-Lesebuch - S. 163

1873 - Berlin : Stubenrauch
163 ijen des Meeres benetzt werden. — An der steil abfallenden Oft- käste der Halbinsel zieht sich ein langer, prächtiger Buchenwald hin, die Stübnitz genannt. Dies ist der Hain, in welchem der Tempel der Hertha stand, einer Göttin, welche von unseren heid- nischen Vorfahren verehrt wurde. Ties im Dunkel des Waldes liegt der Hertha-See, auch der schwarze See genannt, in wel- chem die heidnischen Priester den Wagen der Göttin und die heiligen Gewänder gewaschen haben sollen. Die Sklaven aber, welche bei dieser Arbeit halfen, wurden in den See versenkt. Derselbe ist ein stilles, unergründlich tiefes Wasserbecken von dunklem Ansehen. Ringsum stehen alte Buchen und wiegen schweigend ihre dicht belaubten Häupter. Allerlei Sagen leben noch heute im Volke von diesem See. Niemand dürfe, so er- zählt man, einen Kahn oder ein Netz in seine Gewässer bringen. Alljährlich aber verlocke eine schöne Frau einen Menschen in die Fluth. — An der Spitze der Halbinsel ragt das Vorgebirge Stubbenkammer empor. Die höchste Spitze desselben, der Königsstuhl, erhebt sich 500 Fuß aus den Wellen des Meeres. Eine Meile lang steigt das Felsengebirge aus den Fluthen auf, welche rastlos das Gestein zerwaschen. Am Strande liegen, un- termischt mit Muscheln und Bernsteinstückchen, große Felsblöcke. Wittow ist mit Jasmund durch einen schmalen Streifen Land verbunden, auf dem nur Strandhafer spärlich fortkommt. Die Halbinsel selbst hat Lehmboden und ist reich an gesegneten Getreidefeldern. Vereinzelt nur, unter dem Schutze der zerstreut liegenden Gehöfte, kommen Obstbäume, Espen und Pappeln fort, da die wilden Stürme, die hier wehen, den Baumwuchs nicht auskommen lassen. Auf Wittow steigt Deutschlands nörd- lichste Spitze, Arkona, 170 Fuß hoch empor. Tausende von Uferschwalben nisten oben auf der Spitze; unten am Strande hausen Möven und Strandläuser. Hoch oben ist ein Leucht- thurm errichtet. Von ihm strahlt des Nachts helles Licht aus die dunkle See hinaus. Auch die Halbinsel Mönchs gut bietet manche Punkte dar, von denen man eine herrliche Aussicht auf das Meer hat. — Die Bewohner, welche sich von Ackerbau, Lootsendienst und Fischerei nähren, bewahren mit großer Treue die Sitten und Trachten ihrer Väter. Die Männer tragen einen runden, breit- krämpigen Hut, eine weite, schwarze, meist roth gefutterte Jacke mit Hornknöpfen, dazu Beinkleider von Tuch, über welche sie noch eine weite Fischcrhose von schneeweißer Leinwand ziehen. Erst seit 1815 ist die Insel Rügen preußisch. Vorher ge- hörte sie zu Schweden. Zweimal ist sie von den Preußen ein- genommen worden, doch immer nur auf kurze Zeit: im Jahre 1678 durch den großen Kurfürsten und 1715 durch Friedrich n*

16. Landschafts-, Völker- und Städtebilder - S. 20

1892 - Halle a.d.S. : Schroedel
20 Wert die Felseninsel für Deutschland hat, entnehmen wir den Worten des Kaisers: „Die Insel ist eine Schutzwehr für Meine Marine, ein Stütz- punkt für die deutsche Seefischerei und ein Hort für Meine Flotte gegen jeden Feind, der es wagen sollte, in die Nordsee einzudringen, die jetzt mit Recht den Namen „deutsches Meer" führt." — Politisch der Provinz Schleswig-Holstein zugeteilt, wird Helgoland durch einen Gouverneur verwaltet. Die zerstörende Macht des Wassers zeigt sich an dem Felsen von Helgoland in überzeugender Weise. Im Jahre 800 reichte Helgoland weit über seine jetzige Größe hinaus, wie durch Karten aus jener Zeit nachgewiesen ist. Man sieht auf diesen verzeichnet verschiedene Häfen, Dörfer und eine Menge römischer Tempel und Kastelle. Im vorigen Jahrhundert (1713) hat die Badedüne noch mit der Insel im Zusammen- hange gestanden; sie enthielt eine Quelle und war von Kaninchen belebt. Wie anders ist das jetzt! Das Meer hat in stürmischen Tagen vollendet, was die Welle, die Wassertropfen und viele Hunderte von Jahren langsam vorbereiteten: die unterwühlten Felsenthore und steinernen Gestalten stürzten zusammen oder verschwanden über Nacht. — Ob die beabsichtigte Be- festigung Helgolands den nagenden und fressenden Wogen des Meeres Einhalt gebieten wird? — Blühe und gedeihe unter dem Scepter der Hohenzollern, du Fels im Meer, du „deutsche Wacht im Meere!" — (Nach Bädeker, Hintze u. a. bearbeitet vom Herausgeber.) Dune auf Rügen. 1. Die Insel. „Du Perle in der blauen See, Voll Glanz und lichtem Prangen, Wie hältst du mich in deiner Näh' So wunderbar gefangen." Rügen, mit 970 qkm Flächeninhalt die größte deutsche Insel, ist im Sw. durch den 2 km breiten Strelasund oder Bodden von Vor- pommern getrennt. Durch tief einschneidende Meeresbuchten ist sie in eine Menge größerer und kleinerer Halbinseln zerrissen, die durch schmale Land- zungen unter sich und mit dem Kern der Insel verbunden sind. Nach N. schiebt sich die südwärts mehrfach gespaltene Halbinsel Wittow, nach No. die buckelförmig abgerundete Jasmund und nach So. die kleine zerrissene Mönchgut in der Ostsee blaue Fluten. Durch Mönchgut soll Rügen früher mit Pommern Zusammenhang gehabt haben. Die Lostrennung vom Fest- lande wird einer Sturmflut des 14. Jahrh, zugeschrieben. In der Nähe des Seebades Lauterbach liegt das freundliche Städtchen Putbus. Von der Zinne des Turmes des auf einer Anhöhe thronenden Jagdschlosses genießt man eine herrliche Aussicht. Im N. erheben sich aus dem Spiegel des Prorer Wiek die hohen Kreidefelsen von Iasmund mit den schönen Buchenwaldungen. So weit wir unsern Blick schweifen lassen, glänzen schmucke Häuser in blendendem Weiß, von dem das Rot der Dächer freundlich sich abhebt. Wie glitzern erst die Spiegel der kleinen Meeresbuchten, überragt von der schimmernden, weißen Perlenkrone des

17. Theil 1 - S. 143

1829 - Königsberg : Bornträger
I Preußisch-deutsche Länder. 143 Auf der rechten Oder-seite, sonst die Neu mark genannt, liegen Königsberg, zum Unterschied von Königsberg in Preußen, in der Neumark zubenannt. Kiistrin, eine kleine Stadt und Festung, am Zusammen- flüsse der Wartha und Oder. Zn den Sümpfen der Wartha werden in dieser Gegend treffliche Krebse gefangen, die von dem benachbarten Städtchen Sonnenburg sonnenburger Krebse ge- nannt werden. Frankfurt an der Oder, eine gutgebaute Stadt, mit drei Messen und lebhafter Schifffahrt. Der Frankfurter Senf und die Hafergrütze sind berühmt. Auch ist hier der Sitz einer Regierung. Crossen an der Oder, nicht weit von der Mündung des Bober. Die Gegend ist hügelig, und daher zum Weinbau benutzt. Züllichau mit bedeutenden Tuchfabriken. Das hiesige Tuch wird in großen Quantitäten bis nach China gesendet. Vor dem Thore steht ein von Steinbart nach dem Neuster der franker schen Stiftungen in Halle gestiftetes Waisenhaus und Pädago- gium, deren Umfang indessen viel unbedeutender ist als derer in Halle. H. Die Provinz Pommern. Boden: Das Land ist ganz eben, zum Theil so san- dig als die Mark, doch hier und da ist der Boden schwarzer und überhaupt das Land fruchtbarer als die Mark. Daß auch hier sonst Meer das Land bedeckte, scheint auch aus dem Um- stande hervorzugehen, daß man nicht selten beim Graben Bcrn- steinstücke findet. Längs der langen Meeresküste sieht man Dünen (Sandhügcl) vom Meere aufgeworfen. Ganz anders ist die Insel Rügen beschaffen. Das Meer hat hier große Meerbusen ausgespült, wodurch Halbinseln entstanden sind, namentlich Jasmund und Wittow. Die Insel ist über- aus fruchtbar und romantisch, gut angebaut, indem sich fast überall Dorf an Dorf schließt. Auf Jasmund zieht sich am Meere ein Kreidegebirge hin, in welches das Meer durch die unaufhörliche Brandung tiefe Höhlen ausgespült hat, die man Stubbenkammcrn nennt. Eine in den Felsen gehauene 600 Stufen hohe Treppe führt bis zum Meere hinab. Auf Wittow hat man von dem Vorgebirge Arcona eine entzü- ckende Aussicht bis über die Insel Bornholm hinaus. —

18. Deutsches Land - S. 121

1872 - Leipzig : Barth
- 121 - den Wanderer erhöhen, gewinnt durch die vielen Sagen und Denk- mäler der nordischen Vorzeit, wie durch sein treffliches Seebad, immer mehr an Ruf. Nur eine halbe Stunde vom Festlande entfernt liegt die zum preußischen Regierungsbezirk Stralsund ge- hörige, 18 Q.-Meilen Flächeninhalt enthaltende, größte deutsche Insel mit ihren 45,000 Einwohnern, denen Viehzucht und Fischerei reichlichen Ertrag gewähren. Kaum giebt es ein zweites Land, das in so vielerlei Richtungen vom Meere durchbrochen und um- schlungen wird, wie diese Insel, deren schmale Landzungen die grünlichen Fluthen zu sichern Golfen gestalten. So liegt die Halbinsel Iasmund, der in naturhistorischer Hinsicht merkwürdigste und interessanteste Theil der Insel Rügen, mit der sie durch eine Landenge zusammenhängt, die wie ein zarter Gürtel den lieblichen Busen des Meeres umschlingt, vor uns, als ein lieblicher Garten, umsäumt von uralten Buchen, Eichenwäldern und grünenden Rasenflächen, die das sanft wallende Meer mit seinen keuschen Wogen benetzt. Gleich einem ossianischen Geister- bilde steigt aus der Ostsee, an der nordöstlichen Spitze dieser Halb- insel, das Vorgebirge Stubbenkammer (d.i. steinerne Treppe, von dem wendischen Worte Cammen, was Stein, Felsen bedeutet), dessen höchste Spitze, der gigantische Königsstuhl, stch stolz aus der Meerestiefe 490 Fuß (nach Andern 543 Fuß) hoch erhebt. Einer unförmlichen Pyramide gleichend, deren Seiten senkrecht abgeschnitten sind, erhebt sich das Kreidegebirge hier eine Meile lang steil aus den Fluthen, die rastlos den Fuß der poetischen Felsenwelt unterwaschen, so daß der Dreizack Poseidons un- unterbrochen neue gigantische Formen schafft. Noch zeigen die dunkeln Spalten und Höhlen der weißen Kreidewände und das zu Tage liegende zwei Fuß mächtige Feuersteinlager, das die Felsen durchzieht, daß einst die See höher ging, gleich wie es die neuesten wissenschaftlichen Forschungen erwiesen haben, daß der Spiegel der Ostsee immer tiefer sinkt. Hier am Rande des Ufers, mitten unter versteinerten Meersternen, Seeigeln, versteinerten Muscheln, Gryphiten, Belemniten, Echiniten :c., liegt der Waschstein, seinen Namen von der Sage führend, die noch heute im Munde des Volkes ist. „Einst, so erzählt man, als hier auf Rügen vor langen Zeiten noch die beiden Piratenkönige Störtebeck und Gödike Michael hausten, ließen sie in ihrem in der Nähe gelegenen Schlosse einen frommen gefangenen König mit seinen Söhnen.und Knechten ermor--

19. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 121

1855 - Mainz : Kunze
Gebiet t> e v Oder. 119 gebildet, die zuweilen nur durch schniale Landengen in Zusammenhang stehen. Einige Theile der Insel haben sumpfige Stellen und Ueberflnß au Sand und Feuersteinen, andere erfreuen sich schöngestalteter Felsen, grüner Hügel und lachen- der Fluren, vorzüglich die Halbinseln Jasmund und Wittow. Da nährt sich der Bauer reichlich durch Ackerbau, Viehzucht und Fischerei. Auf der ganzen Insel zählt man 27000 E. Der nördlichste Punkt der Insel und Deutschlands ist das Vorgebirg Arkoua auf Wittow, nur von 200' Höhe, aber von herrlicher Aus- sicht und dem Freunde der Völkergeschichte wichtig, da hier im Mittelalter eine Veste der Wenden und der Tempel ihres Lichtgottes Swantewit stand*). Noch sieht man Ueberreste des Walles. Höher als der Hügel Arkonas erhebt sich auf Jasmund die Stubbenitz. Bestandtheil dieses kleinen Gebirgs ist Kreidefels mit Feuerstein gemischt; ein 2 Meilen langer stattlicher Bnchwald überdeckt seine östliche Hälfte. Hat man ihn durchschritten, so steht man plötzlich auf einem Vor- sprung des Bergs, der an 2 Seiten steil 380' tief abfällt. Nur dumpf hört man das Brausen des Meeres herauftönen. Dieser steile Abschnitt heißt die Stubbenkammer. Rückwärts zieht sich der Fels noch hinauf zum König- stuhl, dem obersten Platze der Stubbenitz, 543' über der Meeresfläche. Da die Wellen des Meeres unaufhörlich rauschen und branden, so wird immer mehr von dem Fuße des Felsen abgespült; man sieht es an der milchigen Farbe des Wassers, worin die Kreide sich auflöst, während die Feuersteine sich in Bänken am Strande aufhäufen. Auf dem Rückwege durch den Buchenwald hat der Wanderer noch den schwarzen See zu beachten, in dessen Wasser sich die beschattenden Buchen und Ueberreste eines Erdwalles spiegeln, der vor Zeiten den See umgeben hat. Man meint, hier sei, lange bevor Wenden auf die Insel kamen, die altdeutsche Göttin Hertha verehrt worden. In andern Gegenden Rügens gibt es eben- falls Alterthümer, z. B. zwischen Jasmund und der Stadt Bergen, wo in öder Haide sich Hünengräber vorfinden, wie in Holstein. Auf einer andern Stelle wird ein großer Granitblock gezeigt mit künstlichen Vertiefungen; er soll in heid- nischer Zeit zum Opferstein gedient haben. Aehnliche sieht mau im Riesengebirg, im Harz, in Franken und andern Gegenden Deutschlands, und merkwürdiger als der in Rügen sind gewiß die 3 mächtigen Steine auf dem nackten Corneliusberge bei Helmstädt im Gebiete der obern Aller; zwei dieser Felsstücke liegen so, daß mau hindurchgehen kann, und der dritte oben darüber, und von so entsetzlicher Schwere, daß nur mit der größten Anstrengung Menschenhände ohne künstliche Werkzeuge unserer Zeit ihn hinausheben konnten. Orte: Muskau an der Lausitzer Neiße, berühmt durch den Park deö Für- sten Pückler. Frankfurt an der Oder mit 28000 E. und lebhafter Schif- fahrt, Geburtsort Heinrichs v. Kleist; Denkmal Leopolds von Braunschweig der bei Rettung Unglücklicher in der Oder das Leben verlor. In der Nähe: Kun- nersdorf, wo Ewald von Kleist aus Ponimeru, ebenso bekannt durch den „Frühling" als durch seine Tapferkeit, 1759 in der Schlacht gegen die Russen *) Ein anderer Obergott der Wenden war der finstere Radegast, vorzüglich verehrt im Tempel zu Rethra unweit dem heutigen Strelitz.

20. Deutschland - S. 39

1886 - Breslau : Hirt
7. Das kurische Haff. 39 jener „verborgen liegende See", in welchem das Bild der großen Göttin (Ner- thns) abgewaschen zu werden pflegte, ist durchaus nicht erwiesen. Wir besuchen schließlich noch den nördlichsten Teil von Rügen, die Halb- insel Wittow. Der Weg dahin sührt über die sandige Schaabe. Man wan- dert hier am Ufer des Meeres auf dem vou den Wellen bespülten Sande in größter Einsamkeit und sieht zur Rechten nur Wasser, zur Linken nichts als Dünen. Kein menschliches Wesen ist zu erblicken; man vernimmt nur das takt- mäßige Bransen der Wellen und von Zeit zu Zeit den Schrei eines Seevogels. Die Halbinsel Wittow ist in ihrer südlichen Hälfte flach und niedrig; in der nördlichen steigt das Land allmählich an und erreicht im Vorgebirge Arkona seine höchste Erhebung. Hier hatten einst die Ranen ihr Hauptheiligtum, in welchem sie den vierköpfigen Swantewit verehrten. Die Ranen aber — die früheren Bewohner von Rügen — werden geschildert als „ein blutdürstiges Volk, welches mitten im Meere wohnte und unter allen Slavenvölkern den Vorrang behauptete". Ihre Tempelfeste zerstörte im Jahre 1168 der Dänen- könig Waldemar. Die Reize Arkonas bestehen in seiner insularen Lage. Auf dem Leucht- türme stehend, erblickt man fast rings'um sich herum das Meer. Im Westen und Südwesten erstreckt sich eine meilenweit gedehnte Kornebene, aus der sich hier und da ein Dorf erhebt. In größerer Ferne erkennt man das bewaldete Jasmnnd, die Kirche zu Bergen, den Dornbusch auf Hiddeusöe; selbst das ferne Möen taucht im Nordwesten aus den Fluten auf. Ein Leuchtturm mit 17 Lampen sendet des Nachts seine Strahlen auf das Meer in der Umgebung. Rügen ist für den Altertumsforscher wegen seiner Burgwälle und Hünen- gräber von hohem Interesse. Neben dem Burgwall von Arkona und der Hertha- bürg ist der Burgwall Rugard bei Bergen von Bedenüing. Hünengräber werden auf Jasmnnd in so großer Anzahl getroffen, daß man diese Halbinsel den ru- giauischeu Totengarten nennen könnte. Ein besonders gut erhaltenes Hünengrab befindet sich am Nordende der Schmalen Heide (bei Neu-Mukran). Die von auf- recht stehenden Steinen gebildete Grabkammer ist mit zwei gewaltigen Steinblöcken bedeckt. Rings um das Grab stehen riesige Steine, von 'welchen der eine 2 m aus der Erde hervorragt. Nach Boll, Pclssarge u. a. 7. Das kurische Haff. Zwischen Danzig und Memel liegen zwei ausgedehnte Süßwassergolfe (Haffe), welche durch Flüsse gespeist werden und gegen das Meer hin durch schmale Sandzungen (Nehrungen) abgeschlossen sind. Die Landschast Samland. welche in einer Ecke (Brüsterort) gegen das Meer vorspringt, scheidet sie von