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1. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 368

1830 - Berlin : Reimer
368 s Land umgebenen Meers sind ohne Zweifel Hindus; sie sind bis zu den Molucken und besonders nach Timor, vielleicht auch auf einige Inseln Australias, aber nicht über das Ge- birge Aoumah Dong gekommen. Jedoch sind die weiter süd- lich wohnenden nicht immer die braünsten, und z. B. die weit nördlicher als die Bewohner der Küstenterrasse Carnatik le- benden Einwohner der Halbinsel Guzerat weit dunkler ge- färbt. Der Seidenwurm liefert ihnen den hauptsächlichsten Stoff zu ihrer Bekleidung, und erst ziemlich spät und nach der Vermischung mit nördlichen Völkerschaften wurden ihnen von den Alpenlandern Kaschmir und Kabul her tübetische Zeuge zugeführt. In Kasten getheilt, die sich nicht unter ein, ander vermischten, hätten sie ihre ursprüngliche Reinheit be- halten müssen, wären sie nicht gezwungen gewesen, sich mit den Eroberern zu verbinden. Ihre Religion, die des Brahma und Buddha, ist ohne Zweifel die älteste, und ungeachtet der zahlreichen unter ihnen lebenden Europäer noch wenig ver- ändert. §. 214. Oie skythische Art. Diese Art bewohnt den nördlichen Theil vom Hoch, lande Hinterasias, die Bnkharcien, Dzungarci, Daunen oder die ganze ungeheure Strecke Asias, welche sich in der Länge von der östlichen Seite des caspischcn Sees bis zum japanischen und ochotzkischen Meere und in der Breite von -40 bis 60° N. Breite erstreckt, und wird mit dem Namen Turkomanen, Kirgisen, Kosaken, Tataren, Kalmüken, Mon- golen und Mantschuren bezeichnete Erlaüterung 1. Die Skythen sind nicht so klein als die Menschen der hyperbolischen Art, ihre Hautfarbe ist weit heller, und ihre stets scheitelrecht und von einander entfernt stehenden Zähne etwas läng-r; ihre mittlere Größe ist fünf Fuß oder etwas mehr; ihr Körper olivenfarbig, stark und muskulös, die Schenkel dick, die Unterschenkel kurz, mit stark auswärts gekehrten Knien und einwärts gekehrten Füßen. ,Sie sind die häßlichsten unter allen Menschen, haben ein oben sehr breites und plattes Gesicht, sehr kleine, tief und oft handbreit auseinander liegende braünliche Augen, dicke Au, genlider und starke, rauh anzufühlende Augenbraunen; die Nase ist sehr platt, das Gesicht selbst in der Jugend runzlig, die Backenknochen sehr hervorstehend, die Oberkinnlade hin- wärts gerückt, das Kinn spitzig. Der Bart, besonders über der Oberlippe, ist ziemlich stark, braun oder röthlich; die Haare gerade, weder fein noch gvvb, gewöhnlich schwarz oder dunkel. Er,

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1. Der sächsische Kinderfreund - S. 144

1868 - Leipzig : Arnoldi
144 Alter als die meisten Thiere. Betrachten wir ferner, daß in unserm Körper eine vernünftige Seele wohnt, womit wir denken, wollen und empfinden, so fühlen wir uns gewiß weit glücklicher als die Thiere des Felves. Von den tausend Millionen Menschen, welche die Erde be- wohnen, giebt es jevoch nicht verschiedene Gattungen, wie bei den Thieren, sondern sie gehören alle zu einer einzigen Art, die von dem ersten Menschenpaar im Paradiese, von Adam unv Eva, ihren Ursprung hat. Nur in der Größe des Körpers, in der Farbe der Haut, in der Beschaffenheit der Haare, so wie in einigen andern zufälligen Um- ständen weichen sie von einander ab, wovon die Ursache theils un Klima, theils in den Nahrungsmitteln und Beschäftigungen gesucht werden muß. Die Europäer haben eine weiße Haut, lange Haare, eine hervorstehende Nase und dünne Lippen; die Afrikaner haben eine schwarze Haut, wolliges Haar, eine aufgestülpte Nase und auf- ge)vorfene Lippen; die nördlichen Asiaten haben eine eisenbraune Haut, schwarze, starke Haare, eine kurze, dicke Nase und sind von mitt- ler Größe; die südlichen Asiaten haben eine schmutzigbraune Farbe, schwärzliches Haar, eine platte Nase und einen etwas spitz zulaufenden Schädel; die Bewohner der Länder am Nordpole haben einen kleinen Körper, schwarzbraune Haut, einen großen, dicken Kopf, ein breites Gesicht, einen großen Mund und eine breite Nase; die Amerikaner haben größtentheils eine kupserrothe Farbe, starke, schwarze Haare und ein Plattes Gesicht. Man sieht leicht ein, wie die Haut von der Sonne bald schwarz, bald braun, bald kupferroth gefärbt werden müsse. Auch kann der halbwilde Mensch, der fast ganz ohne Kleider unter freiem Himmel zubringt, oder in einer schmutzigen Hütte lebt und chch fast niemals ordentlich reinigt, nicht die weiße Farbe des Europäers haben. Eben so hat die Kälte darauf Einfluß, daß der Bewohner des kalten Nordens klein bleibt; denn die Eskimos, eine Nation im nördlichen Amerika, werden selten viel über drei und höchstens vier Fuß lang. Ueberaus große Menschen nennt man Riesen, die gegen fünf Ellen hoch werden; überaus kleine Menschen nennt man Zwerge. Die Knochen. Bekanntlich ist der menschliche Körper theils aus festen, theils aus siüssigen Theilen zusammengesetzt. Jene nennt man die Knochen, die bei den kleinen Kindern sehr zart sind und Knorpel heißen. Die Knochen selbst haben eine verschiedene Gestalt; einige sind länglich, andere breit, andere wiederum anders. Hier und da findet man am Ende derselben eine Erhöhung, welche mit einem Knorpel überzogen ist und in die Vertiefung eines andern Knochens paßt; die erste heißt wegen ihrer runden Gestalt die Kugel, die letztere die Pfanne.

2. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 370

1830 - Berlin : Reimer
370 für schön gilt; das Gesicht ist rund, selbst in der Mitte et- was breit, die Backen hervorstehend; die Lugen sind gewöhn, lich braun, selten schwärzlich, nie blaülich, klein, mandelför- mig geschlitzt, der innere Winkel nach unten geneigt, wäh- rend der äußere gegen die Schläfe hin sehr erhöht und faltig ist; sie sind nur wenig gespalten und scheinen im Gesicht nur zwei schräge Linien zu bilden, die Augenlider sind meist dick, aufgeschwollen und fast ohne Wimpern, die Augenbraunen -, sehr schmal, schwarz, und stark gebogen; die Nase von der Stirn durch einen tiefen Eindruck geschieden, rund, ein wenig platt mit etwas abstehenden Flügeln und nicht zu dick, wie- wohl sie Reisende in Hinsicht der Form mit einer Mispel verglichen haben; der Mund ist groß, die Lippen etwas dick, meist blauroth, die Zähne stehen scheitelrecht; das Kinn ist klein und gewöhnlich bartlos. Die Lübeter haben nur einen Knebelbart, welcher, seidenweich, sehr lang werden kann. Der Frauen Wuchs ist corpulenter, als der der Männer, sie altern bald. Das Ohr ist groß und steht ganz vom Kopfe ab; die Haare sind schlicht, nie gelockt, von mittlerer Länge, dick und immer schwarz, und stehen auf der Stirn so, daß sic daselbst deutlicher als bei jeder andern Art fünf Spitzen bilden; da sie sehr dünn stehen, so werden sie gewöhnlich ab- geschoren und man läßt nur ein kleines weder zu hohes noch zu niedriges Büschel auf dem Scheitel stehen. Die Haut- farbe ist zuweilen so weiß wie die unsrige, und besonders zeichnen sich die Weiber, deren Erziehung, Gewohnheit an sitzendes Leben und besonders die durch Kunst bewirkten klei- nen Füße sie in die Haüser bannt, darin aus; unter dem 200 Breite aber, wo die Vermischung mit den Malaien auf der hinterindischen Halbinsel einige Modisicationcn in der ursprünglichen Physionomie hervorgebracht hat, ist die Haut im Allgemeinen fettig, gelb, braünlich und selbst dunkel. Je- doch bemerkt man, daß gerade die am nördlichsten wohnenden Chinesen die dunkelste Farbe haben. Daß die Chinesen aus der Vermischnng der Tataren mit den Malaien entstanden seien, wie man früher behauptete, ist durchaus unrichtig; man darf nur ein Individuum von jeder dieser drei Arten ge- sehen haben, um dies sogleich einzusehen. Die vorübergehende Vermischung mit den Skythen hat ebenfalls keinen so bedeu- / tenden Einfluß gehabt. Sie verabscheuten von jeher jede Ver, bindung mit Fremden, und suchten diese durch mancherlei, z. B. durch eine große Mauer, abzuhalten. Sie sind meist blos Landbauer, lieben den Boden, worauf sie geboren sind, sehr, und scheuen alles Reisen, welches von Einzelnen auch nur ohne Wissen der Regierung unternommen wird. Sie sind sanft, höflich, kriechend, gewinnsüchtig, obgleich au/h mit Wenigem zufrieden; ihre Hauptnahrung besteht in Reis; auch essen sie viel Fische, zu deren Fang sie Vögel abrichten. Ihre Kleidung besteht hauptsächlich aus seidnen

3. Die Erde und ihre Bewohner - S. 134

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
134 Zweite Abheilung. Die Erde, als Welt für sich. platter Nase, wodurch das Gesicht, von der Seite angesehen, et- was Affenähnliches erhält. Die schwarzen Haare sind nicht wol- lig , wenn gleich etwas gekräuselt. Die Farbe der Haut wechselt zwischen braun und nußschwarz und zwischen dem Rumpf und den Gliedern findet ein großes Mißoerbältniß Statt, indem die Arme und Beine durch außerordentliche Magerkeit, wodurch dies« Men- schen den Affen ähneln, sich auszeichnen. 3) Die malaische Rasse, von brauner Farbe, mit niedriger plat- ter Stirn, starker, breiter, an der Spitze dicker Nase, und weit auseinander stehenden Nasenlöchern, breitem Munde, wildem und ernstem Blicke. Das lange, dicke, zuweilen etwas gekräuselte Haar ist immer schwarz, wie die Augen. Die, oft sehr regelmäs- sige, Gestalt ist schlank. Die malaische Rasse steht zwischen der afrikanischen und mongolischen in der Mitte und dürfte aus der Vermischung beider entstanden sein. Man kann zwei Abtheilun- gen von dieser Rasse annehmen: A. Die östliche, rein malaische. Diese, beträchtlich groß (im Mittel 5 Fuß 3 bis 5 Fuß 5 Zoll), 'hat mit den Bewohnern Chinas und den Hindus Aehnlichkeit. Die rhabarberbraune Haut geht nach der Lage der Inseln, ins Ziegelrothe, Kupferrotbe, Aschgraue, Gelbe, Braune und Schwarze über, während auf Manilla und Formosa die Bewohner fast weiß sein sollen. Das steife Barthaar ist ziemlich dicht, die glatten Haare sind weich. B. Die westliche oder ozeanische. Die Neuseeländer, die Be- wohner der Sandwichsinseln und der Gesellschaftsinseln, so wie mehrer andern Inselgruppen und einzelner Inseln, gehören hierher. Diese sind noch größer, als die vorigen, gut gebildet, sehr reinlich. 4) Die chinesische Rasse, wozu die Chinesen, Japaner, die Be- wohner von Korea, Tonkin, Kochinchina und Birma gehören, ha- den gut proportionirte Glieder, sind nicht wohlbeleibt, haben et- was vorstehende Backen, braune (selten schwärzliche) Augen, welche gegen die Nase abwärts sich senken und schmal sind, ein hervor- tretendes Untergesicht, hervorstehende Backen, große Ohren, schlichte, schwarze Haare. 5) Die skithische Rasse, zu welcher die Mongolen und Mantschu- ren, die Kalmücken, Tataren, Kosaken, Kirgisen und Turkomanen gehören, bewohnt das mittlere Asi'a und einen Theil Nordasias. Sie sind kleiner, als die von der chinesischen Rasse abstammende» Völkerschaften, haben weiter auseinander stehende Augen, ein oben sehr breites und plattes, nach unten zugespitztes Gesicht, platte

4. Süd-Amerika - S. 669

1788 - Leipzig : Weidmann
Amerikanisches Südindien. 669 Körper, besonders ihr Gesicht, war sehr stark punk- tirt; auch die Frauen, die sehr klein und zart gebauel waren, hatten punktirke Gesichter. Die Weiber wa. ren alle in Zeug gekleidet, aber so sparsam, daß es, in Vergleichung mit den vollständigen und verschwen- derischen Trachten, die in Taheiti Mode sind, hier ungleich seltener zu seyn scheint. Männer und Wei- der hatten hagere Gesichtöbildungen, doch war nichts Wildes in ihren Mienen; dagegen hatte die bren- nende Sonnenhitze, für welche man hier fast nir- gends Schatten findet, bey verschiedenen eine wider- natürliche Verzerrung des Gesichts zuwege gebracht, indem die Augenbraunen heraufgezogen waren. Die Nasen sind hier nicht breit, zwischen den Augen aber ziemlich flach. Die Lippen sind stark, aber nicht so dick als bey den Negern. Das Haar ist schwarz und kräuselt sich, aber durchgehends verschnitten und nie über drey Zoll lang. Ihre Augen sind klein und schwarzbraun, die Ohren lang, und in den Ohrläpp- chen sind ungewöhnlich große Löcher. Um den Kopf tragen die Männer einen zwey Zoll dicken Ring von starkem und künstlich geflochtenem Grase, der rund umher mit einer Menge langer, schwarzer Federn vom Halse des Fregattenvogels besteckt war. An- dere hatten große buschichte Mützen von braunen Me- wenfedern, noch andere hatten einen bloß hölzernen Reif auf dem Kopfe, in welchem eine große Anzahl langer, weißer Federn von der Solandgans befestiget waren. Die Frauen trugen einen weiten Hurh von artigem Mattenwerk, vorn spitzig, die Vertiefurrg für den Kopf aber war nicht, wie bey unserm Huthe, rund und oben platt, sondern langlicht und von bey- den Seiten nach oben hin schräg zusammenlausend, und hinten fallen zwey einzelne Krempen herab, wel- che vermuthlich die Schultern schützen sollen. Ihre einzigen Zierrathen waren ein zungenförmiges Stück Kno-

5. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 371

1830 - Berlin : Reimer
371 Zeugen. Nie genießen sie starke Getränke im Uebermaß. Thee und Wohlgerüche lieben sie dagegen sehr. Eie haben we- nig Muth und waren daher von je schlechte Soldaten; aber sie sind industriös, gute Kaufleute, Baumeister und in mancher- lei Künsten erfahren. Die Civilisation, welche, so wie ihre einsylbige Sprache, bis in die frühesten Zeiten zu reichen scheint, macht keine Fortschritte, da die Regierung für die kleinsten Handlungen einzelner Individuen Vorschriften giebt. Geiz und Schwelgerei sind ihre Hauptlaster. Ihre Religion ist die deß Schamanismus auf dem Plateau von Tübet, de- Kon-fu-tse und Lao - szü im chinesischen Alpen - und Tief- lande, des Buddha in Hinterindien und die Ssin-too Reli- gion auf der japanischen Inselkette. §. 216. Hyperbolische Menschenart. ' Diese Art bewohnt die nördlichsten Gegenden Europa'- und Asias, und zu ihr gehören die Lappländer, Samojeden, Ostjäkcn, Tungusen, Jakuten, Tschuktschen, Korjaken und wahrscheinlich einige kaintschadalische Stamme, welche letztere, mit skythischen Stämmen vermischt, nach dem nördlichen Amerika übergingen und sich auf den Aleuten ausbreiteten. Dort erzeugte diese Art vielleicht die Azteken, und stieg bis zum Nutka Sund unter 50° N. Breite herab. Auch gehören hierher die Eskimos auf Labrador und im Nord- westen der Hudsons-Bai; auch die Völkerschaften, welche auf Island der germanischen Race weichend, in der Nähe des 80° N. Breite unter dem härtesten Klima Grönland- sich niederließen. Erlaüterung l. Die Menschen dieser Art sind klein, ihre mittlere Größe 4\ Fuß, untersetzt, obgleich mager, die Füße kurz und ziemlich gerade, aber so dick, daß sie wie geschwollen aussehen; der Kopf ist rund und von unverhältnißmäßiger Größe; das Gesicht sehr breit und kurz, und, besonders gegen die Stirn hin, platt; die Nase gequetscht, ohne zu breit zu sein; die Backen hervorstehend; die Augenlider gegen die Schläfe zurückgezogen; die Augen braungelb, nie blau oder aschgrau; der Mund groß, die Zähne scheitelrecht, von einander entferntstehend; die Haare gerade, schwarz, fettig und hart; das Barthaar dünn; die Stimme fein, fast wie bei den Aethiopiern; die Weiber häßlich, muskulöser und fast so groß wie die Männer; ihre Brüste schlaff, hangend, birn- förmig und so lang, daß sie den auf dem Rücken getragenen / Kindern zugeworfen werden können; die Warze ist groß, lang, runzlich und schwarz. Aa 2

6. Lehrbuch der nothwendigen und nützlichen Kenntnisse, besonders für eine, nach weitrer Bildung strebende, Jugend - S. 99

1815 - Leipzig : Barth
— 99 — Was insbesondre die Form des Gesichts anlangt: so bringt man die hier bemerkbaren Verschiedenheiten gewöhnlich in 5 Hauptarten. Die erste Art ist das ovale, ziemlich gerade Gesicht, mit wenig hervor- springenden einzelnen Theilen, flacherer Stirn,'schmaler, leise gebogener Nase, nirgend hervorstehenden Wangen- beinen, kleinem Munde, mit sanft angeschwellten Lippen und vollem, gerundeten Kinne. Diese Form gilt, als Mittelform, nach unsern Begriffen für die schönste und regelmäßigste. Eine zweite Hauptart ist das breite und glatte Gesicht, mit gleichsam in einander fließenden Theilen, weit auseinander stehen- den Augen und eingeschlitzten Augenliedern, stumpfer Nase, fast runden und hervorstehenden Backen und etwas hervorstehendem Kinne, welches die Gesichtsbil- dung der mongolischen Völker ist. Die dritte Art hat zwar ein breites, aber nicht flaches und plattes Gesicht mit sehr vollen Backen, kurze Stirn, tieflie- gende Augen. Dieß ist das Gesicht der weißen Ame- rikaner. Die vierte Art ist die der Neger. Sie haben ein schmäleres, nach unten hervorstehendes Ge- sicht, eine kleine, höckerichte Stirn, hervorragende Augen, eine dicke und mit den hervorstehenden Backen gleichsam zusammengeflossene Nase, wulsti- ge Lippen, hervorragende Kiefern, und ein zurück- gezogenes Kinn. Die fünfte endlich, die des Ma- layischen Stammes und mehrerer Südseeinsulaner, hat ein breiteres Gesicht, aber mit hervorspringenden Theilen, eine vollere, ziemlich breite Nase mit dickerer Spitze und großem Munde. Diese Eintheilung bleibt aber immer unvollkommen. G 2 Die

7. Bd. 2 - S. 598

1837 - Eisleben : Reichardt
598 Asien. haben; doch sind die Chinesen etwas größer, aber nicht so dick als die eigentlichen Mongolen. Wohlbeleibtheit, welche als ein Ausdruck des Wohlstandes und des Anfehns gilt, wird von den Chinesen sehr ge- liebt und geschätzt, und sie machen sich von einem Manne nur nach seiner Korpulenz eine vortheilhafte Vorstellung. Ein anderer Beweis von vornehmen Stande und von Wohlhabenheit ist die Lange der Nagel an dem kleinen Finger, woraus man ersieht, daß er nicht zu ar- beiten nöthig hat. Man trifft auch Mandarinen und Gelehrte, welche 5 bis 6 Zoll lange Nagel haben, und obgleich es ihnen sehr beschwer- lich seyn muß, eine so lästige Unbequemlichkeit an sich zu haben, und sie genöthigt sind, ihre Finger beständig in Futterale von Bambus ein- zuschließen, so halten sie doch nicht weniger aus ihre Nagel als aus ihren Kopf. Die Gliedmaßen der Chinesen, vornehmlich Hände und Füße sind unverhältnismäßig klein. Die Gesichtsfarbe ist in dem nördlichen Theile Chinas hellgelb, im südlichen dunkelgelb. Bei den Frauen, vorzüglich den Mandschurinnen ist die Hauptsarbe nicht selten völlig weiß, wie bei den Europäerinnen. Die Gesichter der Chinesen sind breit, etwas platt und mit hervorragenden Backenknochen, die Nasen klein und stumpf, die Augen hervorstehend und zusammen gedrückt, die Kopf- und Barthaare durchaus schwarz und hart. Das weibliche Geschlecht, im Ganzen von einer zierlichern und feinern Körperbildung und Starur, hat eine kurze Nase, durchaus schwarze, brennende aber ziemlich k eine Augen und ohne jenen unnennbaren Ausdruck, der so bezaubernd ist, einen kleinen Mund mit schönen weißen Zähnen und glänzend rothen Lippen. Bekannt ist es, daß die Chinesinnen äußerst kleine Füße haben, und daß diese für den ersten Reiz eines Mädchens gehalten werden. Daher werden die Füße eines Mädchens gleich nach der Geburt mit starkem Leder umnähet, wodurch das Wachsthum der- selben fast völlig gehindert wird; daher biegt man die Fußzehen unter die große Fußzehe, und befestigt sie in dieser schmerzhaften Lage durch Bänder, bis sie gleichsam mit der Fußsohle verwachsen sind, und der ganze Fuß mit Inbegriff der Ferse höchstens 4.^ Zoll lang wird. Die Chinesinnen der höhern Klassen, denn nur bei diesen wendet man diese Sorgfalt für die Hervorbringung kleiner Füße an, sind daher kaum im Stande, einige Minuten lang, in ihren Zimmern umher zu gehen. Auch schwillt in Folge dieser Operation, der untere, beständig umwickelte Theil des Fußes an und bekommt eine ungewöhnliche Dicke der Knö- chel und ein abstoßendes Aussehen, das durch die langen, seidenen, mit Franzen besetzten Beinkleider kaum verborgen gehalten werden kann. Ungeachtet der außerordentlichen Niedlichkeit des mit Gold gestickten Schuhes von Nankin oder Seidenzeug, in den der zu einer Art von Stumpf gewordene Fuß eingeschlossen ist, flößt der Anblick desselben den Europäern ein peinliches, Ekel erregendes Gefühl ein. Die Mand- schurinnen hingegen verhindern das natürliche Wachsthum der Füße durchaus nicht. Doch haben sie eine andere, ziemlich auffallende Ge-

8. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 342

1868 - Braunschweig : Schwetschke
342 Allgemeine Einleitung. liche Schädel in zwei Classen, dolipocephale und brachycephale, je nach dem Verhältniß des Längendurchmessers zum Querdurchmesser, berlihend auf der mehr oder weniger starken Entwicklung des Hinteren Hirnlappen, und zwar so, daß bei den ersteren die Länge die Breite um %, bei den letzteren um V5 bis 1 8 der Größe übertrifft. Diese beiden Hanptabtheilungen zerfallen wiederum jede in zwei Uuterabtheilungen, orthogenthe und progenthe, bei welchen die Bildung des Gesichtes den Eintheilungsgrund abgiebt, in- dem bei der ersteren die Profilien, bei einem Gesichtswinkel von 85 bis 90 Grad, wegen der wenig hervortretenden Kauwerkzeuge ziemlich lothrecht ist, während bei der letzteren, wo der Gesichtswinkel zwischen 75 und 85 Grad schlvankt, die Kiefer nach thierischer Art vorspringen. Die am meisten gebräuchliche Art der Eintheilung ist die in verschiedene Racen. Sie sind: 1) Die niongotische Race. fünf Sie zeichnet sich durch eine kleine, gedrungene Statur, meist übelgestaltete Beine, einen beinahe viereckigen Kops, flache Gesichter mit eingedrückter, oft kaum noch hervorstehender Nase, ein etwas hervorragendes Kinn, abstehende Ohren, ein schwarzes, steifes und dünnes Haar, wenig Bart, eine gelbliche Hautfarbe, vorzüglich aber dadurch aus, daß die kleinen, geschlitzten Augen außerordentlich weit von einander stehen und geradlinig geöffnet sind. Zu dieser Race gehören viele Völker des östlichen Asiens, die Chinesen und Kalmücken, vorzüglich aber alle Einwohner des nördlichen Asiens, die Lappen und Finnen in Europa, die Grönländer und die arktischen Völker Amerikas; darunter sind auch die dem Europäer am häßlichsten erscheinenden Menschen, die Eskimos. 2) Die Neger- oder äthiopische Race, welche man auch als ein Uebergangsglied vom mongolischen zum kaukasischen L-tainnl ansieht, zeigt uns einen hohen, wohlgebildeteu Körperwuchs, nur ist der Kopf etwas an den Seiten eingedrückt, die Nase ausgestiilpt, die Lippen dick und aufgeworfen, das Haar schwarz, kurz glänzend schwarz oder braun. Diese Race wollig; die Hautfarbe in Afrika (südlich von der großen Wüste) und auf einigen Inseln der Südsee zu Hause und hat sich, anfangs int Zustande der Sklaverei und später zum Theil frei ge- worden, nach dem Osten der Neuen Welt verbreitet. 3) Die malahische Race, welche den Uebergang von den Siegern zum kaukasischen und mon- golischen Stamm bildet, ist ebenfalls im Ganzen wohlgebildet und kraftvoll, nur ist der Schädel ebenfalls etwas schmal, die Nase dick und breit, der Mund groß, die obere Kinnlade etwas vorstehend, die Stirn hoch, das Haar schwarz aber weich, lockig und stark, die Hautfarbe gelb oder braun, mehr oder weniger dunkel. Aus ihr bestehen die Einwohner fast aller Inseln von Ostindien und Australien. 4) Die amerikanische Race, gewöhnlich Indianer genannt, ist etwas kleiner und schwächlicher gebaut, die Stirn niedrig, die Backenknochen hervorstehend, die kleinen Augen tief- liegend, das Haar dünn und struppig, der Bart beinahe ganz fehlend, die Hautfarbe kupferfarbig. Alle llreiuwohuer von Amerika gehören zu dieser Race, die jedoch ihrem gänzlichen Untergänge mit Riesenschritten entgegen- geht. 5) Die kaukasische Race, durch hohen Wuchs, Ebenmaß aller Theile, einen schön gewölbten Schädel, starken Bart, eine weiße oder ge- bräunte und zarte Gesichts- und Hautfarbe vor allen übrigen ausgezeichnet. Zu ihr gehören alle Einwohner Europas, mit Ausnahme der Lappen und

9. Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte - S. 584

1839 - Karlsruhe : Groos
584 Dritte Stufe Hes Unterrichts. bei den Thieren dagegen wird der Kopf von starken Nackenmns- keln und dem Nackenbande getragen, aber nicht von der Wirbel- säule. Der Mensch besitzt den größten Gesichtswinkel (eine ziemlich wagrechte Linie vom äußern Gehörgang durch den untern Rand der Na- senhöhle und eine mehr senkrechte von der Stirnfläche herabsteigcnd); hei den Thieren wird derselbe spitzer. Die Kiefer sind zurückgedrängt, während das Kinn mehr als bei jedem Thiere hervortritt. Der Daume seiner Hand ist vollkcmckcncr und länger; die Nägel der Finger sind flacher, nicht mehr klauenartig. Durch den Bau der Fußsohle ist der Mensch bloß zum aufrechten Gang bestimmt. Ein andres Gehen ist für ihn unnatürlich. Sein Gesicht und seine Unterbeine (Waden) sind mit Fleisch bekleidet. 27. Obgleich allemenschenvon einem Paarabstammcn,sohaben sich doch imlaufe derentwicklung undderentaetung desmenschenge- schlechtcs und infolge dicserentwicklung undentartung bald nach der großen Flut5hanptstämmegebildet sodaßdieeinemsolchenstamme Angehörigen mit der vorwiegenden Anlage geboren werden, die sein Urstamm hat,auch wenn dielebensverhältnisse gänzlich geändert wer- den. Es sind z. B. die Kinder der Schwarzen in den ersten Tagen der Geburt ganz weiß, wie djekinder derweißcn; dennoch aber werden dieselben im kältern Europa und sogar zur Winterszeit, im Zimmer gehalten, schwarz, 1) Dcr kaukasische Menschenstamm ist weiß, hat reichlichen Haarwuchs, ein eirundes, angenehm flaches Gesicht. Die Europäer, die westlichen Asiaten bis zum Ob, Ganges und kaspischen Meer, die Nordafrikaner, gehören diesem Stamme an. 2) Dcr mongolische Stamm hat ein breites Gesicht, mit zurück- tretender Stirne, einen fast 4eckigcn Schedel, eine kleine stumpfe, oben eingedrückte Nase, breite Wangen, stark vorspringende Backenknochen, ge- schlitzte Augenlicdcr, schief nach Innen stehende Augen, schwarzes, steifes, sparsames Haar. Zu demselben gehören die übrigen Asiaten, die Malaien ausgenommen, die nördlichen Amerikaner, besonders die Eskimos, wie auch die Grönländer.— 3) Der äthiopische Stamm oder der der Neger: Dcr Schedel schmal, von beiden Seiten zusammengedrückt, die Stirne zurücktretend, ebenso das Kinn, die Augen und Backenknochen nach Vorn hervorragend, die Nase dick, platt, aufgestülpt, die Lippen aufge- worfen, wulstig, besonders die Oberlippe, das Haar schwarz, wollig, die Hautfarbe schwarz oder graubraun. — 4) Dcr amerikanische Stamm ist im Allgemeinen klein, die Stirne niedrig, die Backenknochen vorstehend, die Haare sparsam, starr, schwarz, Bartwuchs ganz gering, Augen tiefliegend, Haut kupferfarben. — 5) Der m ala isch e Stam m: ein schmaler Schedel, krummgcwölbte Stirne, stumpfe, breite Nase, dicke Lippe, großer Mund,

10. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 373

1830 - Berlin : Reimer
373 sedani) fast ohne Ausnahme Theile derselben sind. Man nimmt drei Nacen an. Erlaüterung 2. a) M alaische Race. Die Menschen; dieser Race, welche mit den Chinesen und Hindus viel Aehn- lichkeit haben, sind beträchtlich groß, ihre mittlere Größe 5 Fuß 3 oder 4 Zoll, ja auf den Marianen sollen sie noch grö/ ßer und sehr stark sein. Ihr Körper ist ziemlich wohl gebaut, muskulös, nie fett; die Glieder gut gebaut, obschon etwas mager; der Fuß klein, obgleich nie von Schuhen eingeengt, dagegen er bei den Tahitiern der oceanischen Race, besonders bei den Weibern, groß und flach ist. Die Haut ist kastanien« oder vielmehr rhabarberbraun, je nach der Nähe der Sonnen- linie, nach den Lokalitäten rc. ins Ziegelrodhc, Gelbliche, Braune, Kupserrothe und selbst etwas ins Weiße, Aschgraue und Schwarze ziehend. Auf Timor, wo vielleicht mehrere Racen existiren, giebt es Menschen von'allen Rothschattirun- gen und auch braungefärbte. Auf Ternate sind sie dunkler, fast rußschwarz. Auf den Nicobaren sind sie fast von der Farbe der Neger, obgleich sonst in Gestalt und Gesichtszügen sehr schön. Die Macaffaren, die häßlichsten, haben sehr her- vorspringende Backenknochen, em vkereckrges Kinn, und sehen einigermaßen wie wilde Thiere aus. Auf Luzon und beson- ders auf Formosa, wo die Frauen sehr schön sein sollen, giebt es Individuen von fast ganz weißer Farbe. Der Kopf ist, ungeachtet der bei einigen Völkerschaften üblichen Verunstal- tung, in Ansehung seiner^ Form und Größe dem der japeti- fchen Art ähnlicher, als der einer andern Art. Die Augen stehen aber weiter auseinander und sind breiter geschlitzt, in- dem das obere Augenlid, welches übrigens'nicht dick ist, im/ mer halbgeschlossen erscheint; auch sind sie nach außen etwas gegen die Schläfe hinaufgezogen, wie bei den Chinesen, die Hornhaut etwas gelblich; die Backenknochen stehen etwas, jedoch nicht immer bis zum Unangenehmen her- vor. Die Nase ist durch eine Vertiefung von der Stirn ge- schieden und nicht viel anders als die unsrige, und selbst ge- wöhnlich eben so wohlgestaltet. Der Mund ist mäßig groß, die Lippen denen der Europäer fast gleich oder etwas dicker, oft sehr lebhaft gefärbt, die Zähne sind scheitelrecht, werden aber durch das Kauen des Betels bald schwarz; die Mund- höhle, besonders bei den Frauen, stark violet, jedoch nicht dei allen, z. B. auf den Philippinen. Die Haare sind glatt, gerade, schwarz und glänzend, und werden lang; doch scheeren sie sie rund um den Scheitel, wo nur ein Busch bleibt, ab. Das Barthaar ist steif und bisweilen ziemlich dicht; biswei- len, besonders bei den am weitesten östlich wohnenden, scheint es ganz zu fehlen, wozu vielleicht die amerikanische Varietät gehört. Bei allen Völkerschaften dieser Race können die Frauen für schön gelten, der Busen ist halbkugelig und fest, nicht hangend, die Haut glatt, ohne Geruch; sie waschen sich

11. Europa - S. 21

1830 - Hannover : Hahn
2 ) §. i8- Der Mensch. §. 18. Auf und unter der Oberfläche der Erde, so wie im Meere wohnen zahllose lebendige Wesen und Pflanzen; das edelste derselben ist der Mensch, ausgezeichnet vor Allen durch seinen Körper, noch mehr aber durch seinen Geist. Die Zahl der Menschen ist nicht genau be- kannt, wahrscheinlich aber beläuft sie sich nicht auf tausend Millionen. Diese Menschen sind durch Gestalt, Farbe, Grösie und Ferrigkei- ren des Körpers; durch den Grad der Verstandesbildnng; durch Sprache, Religion, Lebensart, Tracht, Sitten, Gebrauche, Nei- gungen, Gewerbe und Gesetze bis zum Erstaunen verschieden. Man hat das ganze Menschengeschlecht seiner Körpergestalt und Farbe nach in bordnungen, Stamme, auch wohl Rassen genannt, getheilt: a. Der Kaukasische Sramm, von weißer Farbe, mit rothen Wan, gen und langen schlichten meist hellfarbigen Haaren, die jedoch in süd- lichen Ländern gewöhnlich braun oder schwarz und lockig sind. Dazu gehören alle Europäer, die Bewohner der nördlichsten Gegenden (Finn- länder, Lappländer und Samojeden) ausgenommen; die Araber, Perser, Türken, Tataren, Hindus u. a. m. in Asien, die Einwohner von Nord- Afrika und natürlich alle in fremden Erdtheiken wohnenden Europäer.— h. Der Mongolische Stamm, gelb, mit straffen, schwarzen Haaren, schiefliegenden Augen und cnggeschlitzten Augenliedern, plattem Gesichte, kleiner Nase und hervorstehenden Backenknochen. Er wohnt im ganzen innern nördlichen und östlichen Asien; auch im äußersten N- von Europa und Amerika. — c. Der Negerstamm, schwarz, mit schwarzen, wolligen Hàaren, dicker platter Nase und aufgeworfenen Lippen. Wvhnplatz ist Mittel- und Süd Afrika, und die westlichen Theile von Australien. — d. Der Amerikanische Sramm, kupfcrroth, mit straffen, schwarzen Haaren, breitem Gesichte, und stark ausgedrückten Zügen. Er lebt in Amerika mit Ausnahme einiger nördlichen Länder, unter und neben Europäern, die jetzt daselbst die Mehrzahl ausmachen. e. Der Malaiische Sramm, braun, mit dichten, schwarzen, lockigen Haaren, breiter Nase und großem Munde; auf den Ostindischen Inseln und O. Australien. — Man darf jedoch nicht glauben, als wenn jedes Volk der Erde ganz genau zu einen dieser genannten Stämme passe. Es giebt vielmehr unzählige Abänderungen. Manche Stämme haben sich mit einander vermischt und daraus sind sogenannte Mischlingsvölker hervorgegangen, die man genau zu keinem Stamme zahlen kann. Jeder dieser Menschenstämme zerfällt in mehre Völkerstämme; die Völkerstämme theilen sich in Nationen und Völkerschaften. Die Sachsen z. B. sind eine Völkerschaft der Deutschen Nation, welche zum Germanischen Volkerstamme und zum Kaukasischen Menschenstamme gehört. Vor- züglich ist es die Farbe, welche sehr verschieden ist. Es giebt Neger, welche nur braungelb, andere, welche dunkelbraun, noch andere, welche völlig schwarz sind. Eben so giebt es Amerikaner und Malaien, welche

12. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 117

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
117 Mischung der Menschen von verschiedene» Farben entsprin- gen die farbigen Menschqr, Mulatten, Mestizen u. dergs. Je weiter nach Norden, desto weißer, je näher nach Sü- den, desto schwärzer ist der Mensch. Auch auf die Größe hat das Klima (die Beschaffenheit der Lust) Einfluß, indem die Nordländer kleiner» die Südländer größer sind. Die gewöhnliche Menschenlänge ist 5 bis 6 Fuß; Menschen, die dieses Maß betrachttich übersteigen, nennt man Riesen, die unter 4 Fuß bleiben, Zwerge. Ganze Völker gibt cs weder von der einen, noch von der andern Art, und was man davon erzählt, ist Fabel. Aber einzelne Beispiele gibt es allerdings. Im Jahre 1760 war in Paris ein Polni- scher Edelmann, welcher 22 Jahre alt und nur 28 Zoll hoch war. In Holland starb zu Anfange des 18. Jahr- hunderts ein Mann, welcher 8 Fuß 9 Zoll hoch war. Als B ispiel widernatürlicher Dicke und Schwere kann der Eng- länder Eduard Bright dienen, welcher 1750 starb, 609 Pfund wog, und so dick war, daß sich sieben erwachse»« Männer in seine Weste knöpfn konnten. In Ansehung der Gestalt, Proportion de- Kör- pers und der Gesichtsbildung weichen die verschiede- nen Völker mehr und weniger von einander ab. Die schön- sten Gestalten findet man in Circassien, Georgien und in der Krimm. Die Indier haben stark vorwärtsstehende Zäh. ne und aufgeworfene Lippen. Die Chinesen haben ein fast viereckiges Gesicht, eine eingedrückte Nase und kleine Au- gen in großen Augenhöhlen. Die Kalmücken haben einen großen Kopf, plattes Gesicht, tiefliegende und weit von einanderstehende Augen, eine oben breite und eingedrückte Nase und einen kleinen Mund. Die Mongolen find von mittelmäßiger Größe. Ihr Haar ist pechschwarz, die Ge- sichter sind breit, die schwarzen Augen stehen m Winkeln nach der Nase zu gesenkt und flach im Kopfe. Die Nase ist breit und flach; die Backenknochen sind erhaben, der Kopf rund; der Mund chreit, mit fleischigen Lippen; das , Kinn kurz und nur dünn mit Haaren besetzt. Die Ohren find groß und stehen vom Kopfe ab. B» Gemeinsame thierische Eigenschaften und Körperkhelle» §)er Mensch und alle Säugeihiere haben mit einander ge- mein außer der gleichmäßigen Fortpflanzung de- Geschlechte-,

13. Süd-Amerika - S. 88

1788 - Leipzig : Weidmann
Guiana. 88 lang, haben langes, dunkelrothes Haar, und geben ein entsetzliches Geschrey von sich. Unter der kleinen Art unterscheiden sich diejenigen, deren Kopf mit ei- nem Todtenkopse Aehnlichkeit hat, in welchem die Au- gen sehr tief hinein liegen, und die Nase platt und kurz ist. Wenn sie hungrig sind, setzen sie sich auf den Rücken größerer Affen, und beunruhigen diesel. den so lange, bis diese sie auf einen Fruchtbaum brin- gen, wo sie ihre Eßbegierde sättigen können. Auch hat man hier ein Thier, das sich bey Tage niemals sehen laßt, zur Nacht aber auf seinen Raub ausgehet, und von den Holländern ^lan by flacht genannt wird. Es ist so groß wie eine mittelmäßige Katze, braun von Haaren und einem Affen ziemlich ähnlich. Ferner siehet man hier den <Duarra, wel- cher die Gestalt eines Affen hat, aber wohl drey Fuß hoch, schwarz und langhaaricht ist; seines langen Schwanzes sich aber dazu bedienet, um von einem Baum aus den andern zu springen. Sein Gesicht ist roth, fast wie das Gesicht eines Menschen gebil. det, und man sagt, es könne zu allerhand Dienstlei. stungen abgerichtet werden, als z. B. Master und Holz holen, sich sein eigenes Esten zu bereiten, u.s.w. Auch fehlet es an zahmem Viehe nicht, als Pfer- de, 2xühe und Schweme. Das Fleisch der letz, tern soll weit bester von Geschmack seyn, als der eu- ropaischen; das Rindfleisch aber ist trocken und un. schmackhafter, welches daher kommt, weil es wegen des Klima seine rechte Nahrung nicht findet. Man ziehet auch am Oronogue viel Maulesel, groß und stark, fast wie ein kleines Pferd, die sich durch ihre Haare unterscheiden.

14. Der sächsische Kinderfreund - S. 168

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
168 bor irrt Meere lobt, Statt findet, so zählt man ihn nicht zu den Fischen, sondern zu den Säugethieren. Der Mensch. Ueber die Thiere herrscht der Mensch, welchen Gott nach seinem Bilde geschaffen hat. Schon rückstchtlich des Körpers steht der Mensch höher, als jedes Thier; denn er hat eine aufrechte Stellung, ffo das; er frei zum Himmel blicken kann; er ist fähig, unter jedem Himmelsstriche zu leben, die verschiedensten Fertigkeiten mit seinen Gliedern zu erlernen und sich vielfältige Genüsse zu verschaffen. Auch erreicht er ein höheres Alter, als die meisten Thiere. Be- trachten wir ferner, daß in unserm Körper eine vernünftige Seele wohnt, womit wir denken, wollen und empfinden, so fühlen wir uns gewiß weit glücklicher, als die Thiere des Feldes. Von den tausend Millionen Menschen, welche die Erde bewohnen, giebt es nun nicht verschiedene Gat- tungen von Menschen, wie bei den Thieren, sondern sie ge- hören alle zu einer einzigen Art, die von dem -ersten Men- schenpaare im Paradiese, von Adam und Eva, ihren Ur- sprung hat. Nur in der Größe des Körpers, in der Farbe der Haut, in der Beschaffenheit der Haare, so wie in eini- gen andern zufälligen Umstünden weichen sie von einander ab, wovon die Ursache theils i,n Klima, theils in den Nahrungmitteln und Beschäftigungen gesucht werden niuß. Die Europäer haben eine weiße Haut, lange Haare, eine hervorstehende Nase und dünne Lippen; die 2l.fr i ka- ner haben eine schwarze Haut, wolliges Haar, eine auf- gestülpte Nase und aufgeworfene Lippen; die nördlich-en 2tsi aten haben eine olivenbraune Haut, schwarze, starke Haare, eine kurze, dicke Nase und sind von mittler Größe; die südlichen Asiaten haben eine schmuzigbraune Farbe, schwärzliches Haar, eine platte Nase und einen etwas spitzig zulaufenden Schädel; die Bewohner am Nordpols haben einen kleinen Körper, schwarzbraune Haut, einen großen, dicken Kopf, ein breites Gesicht, einen großen Mund und eine breite Nase; die Amerikaner haben größten- theils eine kupferrothe Farbe, starke, schwarze Haare und ein plattes Gesicht. Man sieht leicht ein, wie die Haut

15. Umrisse der topischen Geographie - S. 65

1855 - Emmerich : Romen
65 Die Neger nähern sich durch viele Mittelracen den übrigen Hauptracen. Wir wollen nur einige derselben anführen: Die Kaff ern, im füdl. Afrika an der Ostseite, sind ein groß- ßer, wohlgebauter Menschenstamm, von schwärzlichgrauer Hautfarbe, mit hochgewölbtem Schädel, wenig geplätschter, zuweilen etwas ge- bogener Nase, krauserm, aber weniger wolligem Haar, als bei den nördlichen Negern, und stärkerm Barte als bei den Hottentotten. Die Weiber sind kleiner, als die der europäischen Race, aber gutge- baut. — Die Sprache ist wohlklingend. Die Hottentotten, die Nachbarn der vorigen', aber sehr verschieden, in den südlichsten Gegenden der Hochebene des Oranje- Stromes, im Südrande von Hoch-Afrika und am Südfuße desselben, sind hellrußfarbig, nie schwarz. Die Nasenknochen bilden eine ein- zige Platte, breiter, als bei irgend einer Menschenart; die Kinnladen und Zähne stehen sehr schräge; der Scheitel ist platt, bisweilen wie eingedrückt, die Haare schwarz oder bräunlich. Die Frauen sind häßlicher, als die Männer, und klein im Verhältniß zu den letztern. Die Geistesfähigkeiten scheinen sehr gering. — Die Sprache ist höchst unvollkommen und arm. Die Austral-Neger. Neu-Holland wird von einer häßli- chen Menschenart bewohnt, die wir füglich mit zur Neger-Race zäh- len können. Die zurückweichende Stirne, die dicken, vorstehenden Lippen, besonders die Oberlippe, die breiten Nasenflügel geben ihnen ein affenähnliches Aussehen. Die Hautfarbe zieht ins Rußschwarze. Rumpf und Glieder stehen in einem häßlichen Mißverhältnis, indem die Arme dünn und lang und die Beine sehr schwach sind. — Noch schwärzer, ja dunkler als die Hautfarbe der schwärzesten Afrikaner ist die einer Menschenart, welche einige Gegenden von Formosa, den Philippinen, der Halbinsel Malakka, Borneo, Celebes, Timor, die Molukken, den größten Theil von Neu-Guinea, die neuen Hebriden, Neu-Caledonien und die Fidji-Inseln bewohnt. §. 72. Asiatische Race und Sprache. Der Wuchs dieser Race ist meist niedrig und unförmlich, bei den Chinesen und den Nachbarn der folgenden Race etwas größer und minder häßlich; der Körper ist stark, muskulös, gedrungen, die Haut olivenfarbig oder braun, bei den Chinesen bisweilen fast so weiß, wie bei der indisch-europäischen Race, bei den nördlichen Völkerschaften (Samojeden, Lappländern u. s. w.) dunkel, und zwar um so dunkler, je weiter sie nach N. wohnen. Das Gesicht ist platt, die Augen sehr klein, enggeschlitzt, schräg und weit auseinan- der liegend, die Nase stumpf und breit, die Backenknochen vorsprin- gend, das Haar schlicht und schwarz. Sie bewohnt ganz Asien jenseits des Ganges, des kaspischen Sees und des Obi (mit Aus- nahme einiger Küstenstriche des indischen Meeres), ferner die nörd- lichsten Gegenden Europas und Amerikas. Bichysss astronom. u. Physische Geogr. Iii. Aufl. ggeoro-Eckort-lnstitut für intsrnatbnr.ro Schulbuchforschung Braunschweii) •Schuibughböalbti'iok •

16. Badisches Realienbuch - S. 459

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
459 5. Die Affen sind die bekanntesten Tiere südlicher Länder, merkwürdig vor allem durch die Menschenähnlichkeit mancher Arten, dann auch durch ihre Klugheit, ihre Nachahmungssucht, ihre Neugierde, ihre Lebhaftigkeit, ihre ungemein große Zärtlichkeit gegen ihre Zungen und noch eine ganze Reihe seltsamer Eigenschaften und Lebensgewohnheiten. Sie sind ausge- sprochene „Baumtiere", da sie hauptsächlich auf Bäumen ihre Nahrung finden, und vor allem vorzügliche Kletterkünstler. Einer der größten imb menschenähnlichsten Affen ist der Orang-Utan, der in den sumpfigen Wäldern der großen Inseln Borneo und Sumatra lebt. Meist hält er sich in Baumwipfeln auf, wo er sowohl durch die dichte Belaubung, als auch durch die rötlichbraune Färbung seines Haarkleids geschützt ist; er verzehrt Blätter, Knospen, Früchte, Rinde, auch Insekten und Vogeleier und baut sich hier ein großes Nest aus belaubteil Zweigen und Asten, in dein auch die Zungen zur Welt kommen. Für sein „Baumleben" ist er vor allein ein außerordentlich gewandter Kletterer. Sowohl die sehr langen, weitausgreifenden Vordergliedmaßen, als auch die kürzeren und schwächeren Hinterglieder, besitzen in ihren ziemlich gleichartig gebauten, nackten „Greifhänden", bezw. „Greif- süßen", vorzügliche Werkzeuge zum Greiseil und Festhalten. — Zur Bewegung auf dem Boden sind die Gliedmaßen weniger geeignet; hier ist der Orang-Utan viel unbeholfener, geht meist halbaufgerichtet aus allen Bieren mit eingeschlagenen Fingern, an denen er statt Krallen nur flache Nägel besitzt. — Die „Greif- hände" benützt er — wie alle Affen — auch zum Ergreifeil, Abpflücken, Fest- halten der Nahrung; mit ihnen führt er sie zum Munde; das nicht sehr weit gespaltene Mali! ermöglicht es ilicht, sie unmittelbar mit diesem zu ergreifen oder zu erschnappen. — Sein Gebiß ist ähnlich wie das des Menschen eingerichtet, aber weit stärker; besonders die Eckzähne sind groß lind treten stark hervor; die Schneidezähne sind schief nach vorn gestellt. Darum, imb weil das stärkere Gebiß größere und kräftigere Kiefer erfordert, steht der untere Gesichtsteil weit vor; dies ist umso ausfälliger, weil die Stirne niedrig und schief ist und die Augen tief lmter beu sehr stark ausgebildeten Stirnknochen liegen. Die Nase ist platt; die Nasenlöcher öffnen sich nach vorn; die Lippen sind dick und runzelig. Die ziemlich langen Haare, die das nackte und — wie die Hände und Füße — schiefergraue Gesicht umrahmen, bilden eine Art Bart. — Trotz aller dieser Sonderbarkeiteil zeigt das Gesicht des Orang-Utan unverkennbar menschenähnliche Züge; darum gaben ihm auch die eingeborenen malapischen Bewohner seiner Heimatgebiete den Namen Orang-Utan, d. h. Waldinensch, und sie erzählen von ihm, daß er wohl sprechen könne, es aber vermeide, um nicht arbeiten zu müssen. Die drolligen Affen, die von Kainel- und Bärentreibern noch hie und da, in Tierbuden und Tiergärten häufig gezeigt werden, sind meist Meerkatzenarten, langschwänzige Affen aus Mittelaffika und Possenreißer ersten Ranges; mit ihnen zeigt auch oft der kleine, unge- schwänzte türkische Affe seine Künste; letzterer ist die einzige Affenart, die auch auf europäischem Boden, auf der Felsenküste bei Gibraltar, vorkommt. An der Westküste Mittelafrikas leben zwei nahe Verwandte des Orang-Utan, der mannsgroße, sehr starke und wilde Gorilla und der etwas kleinere, fairste Schimpanse, das menschenähnlichste Tier. Ebendort und im Znnenr Afrikas haust der hundeähnliche, bunt- gefärbte, sehr häßliche und bösartige Pavian. Zn Südamerika lebt der Brüllaffe mit langem Greif- oder Wickelschwanz, der gleichsam eine fünfte Hand bildet, ebenso das zierliche Löwenäffchen. Auf Madagaskar und den indischen Znseln trifft man die fuchsähnlichen Halbaffen oder Makis, nächtliche Tiere, daher mit großen klugen, mit behaartem Gesicht und wolligem Pelz, zum Schutz gegen den starken Nachttau.

17. Bd. 3 - S. 56

1838 - Eisleben : Reichardt
56 Amerika. Zer Auszug aus den vorhandenen Mittheilungen nicht ohne Interesse seyn dürste. Das Äußere dieser auf der untersten Stufe des Menschenge- schlechts stehenden Wilden scheint durch die Strenge des Klimas be- dingt und gewissermaßen charakterisirt worden zu seyn. Ihre Körper- lange ist durchaus geringer als bei den Europäern, und ein 5 F. 9 Zoll langer Mensch ist in ihren Augen ein Riese. Ihr körperlicher Wuchs erhebt sich nie über 5 F. 4 Zoll *) und sinkt bis auf 4 F. 3 Zoll herab. Die größten unter ihren Weibern sind 5 F. und die kleinsten 4 F. 3 Zoll hoch, und zwar wird das erstere Maß nur fel- ten erreicht und das letztere nur selten überschritten. Obgleich der Rumpf des Körpers etwas dick ist, so sind doch die Füße und Hände klein und die Finger kurz. Der Kopf ist rund und von unverhalt- nißmaßiger Größe, das Gesicht breit und platt, die Rase klein und tief eingedrückt, so daß bei Einigen ein Maßstab quer über das Gesicht gelegt werden kann, ohne daß die Nase berührt wird, die Backenkno- chen hervorstehend, die Haare gerade, schwarz, straff und hart. Von diesen Eigenthümlichkeiten der Körperform abgesehen, sind Körper und Gliedmaßen ziemlich gut geformt. Selbst das Äußere der Weiber ist, obgleich sie auf keine regelmäßige Schönheit Anspruch machen können, oft angenehm und mit dem Ausdruck der Offenheit und Gutmüthig- keit vereinigt; so daß, wäre es von der dicken Schmier- und Schmutz- rinde gereinigt, um die eigentliche Hautfarbe, welche die einer dunkeln Brünette ist, zu zeigen, es selbst in Europa für hübsch gehalten wer- den würde. Die Haut ist fettig und unangenehm kalt beim Berüh- ren und das Fleisch weich und schlaff; ihre Gesichter sind voll und rund. Wenn aber die Weiber alt werden, so sind sie die widrigsten Gegenstände, die das menschliche Auge je erblicken kann; entzündete Augen, faltenreiche Haut, schwarze Zahne und entstellte Gesichtszüge hissen kaum ein menschliches Wesen in ihnen erkennen. Die Kleidung der Eskimos ist wegen der durch das rauhe Klima gebotenen Nothwendigkeit reichlicher und sorgfältiger verfertigt, als sol- ches bei anderst wilden Volksstammen gewöhnlich der Fall ist. Ihre Kleidungsstücke hüllen den ganzen Körper ein und geben ihm ein grö- ßeres und stärkeres Ansehen, als er wirklich ist. Sie bestehen haupt- sächlich aus einem doppelten Kleide von Rennthierfellen, das obere hat einen weiten Überwurf oder eine Kappe, die über den Kopf gezogen werden kann; das untere bedeckt, mit der behaarten Seite nach innen unmittelbar die Haut. Die Beinkleider, von demselben Material und ebenfalls doppelt, reichen über die Stiefel hinaus, welche sich bis zu *) Doch ist die Statur der Eskimos, welche Beechey auf seiner Entde- ckungsreise, in den nördlichsten Gegenden des Russischen Amerika an- traf, größer und erreicht im Durchschnitt 5 F. 7 Zoll; ^ auch find diese ein schönerer Menschenschlag gls die östlichern Eskimos.

18. D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus - S. 33

1860 - Leipzig : Hinrichs
physische Geographie. 33 hat Blumenbach die Menschen in folgende 5 Hauptgruppen oder Rassen getheilt: 1) die kaukasische Rasse^, ausgezeichnet durch den schönen ebenmäßigen, mehr ovalen Bau des Schädels mit gewölbter Stirn, durch weiches und langes verschiedenfarbiges, bald schlichtes, bald gelocktes Haupthaar und dichten Bartwuchs^ mehr oder weniger lichte Hautfarbe und rothe Wangen. Zu ihr gehören die Hauptkultur- völker, die Europäer mit Ausnahme des finnischen Stammes, die Westasiaten bis zum Ob, kaspischen See und Ganges, die Nord- afrikaner, Ansiedler und deren Nachkommen in allen Erdtheilen, be- sonders in Amerika, wo sie die einheimische Rasse ganz zurückgedrängt haben. 2) Die mongolische Rasse mit gleichsam viereckigem Schädel, hervorstehenden Backenknochen, flachem, eingedrücktem Gesicht, enggeschlitzten, weit auseinander und schief liegenden Augen, platter Nase, starrem, schlichtem, dünnem schwarzen Haupthaar und dürftigem Bartwuchs, mit gelblicher, in's Olivenbraune spielender Hautfarbe und meist kleiner gedrungener Statur die Bewohner des östlichen und nördlichen Asien (die Mongolen im engeren Sinne noch heute Nomaden, ehemals gewaltige Weltsturmer), die der amerikanischen Polargegend, der finnische Volksstamm in Europa, der den Übergang zu den Kaukasiern bildet. 3) Die äthiopische oder Neger-Rasse, welche einen schinalen, auf den Seiten zusammengedrückten Schädel mit zurückcre- tender Stirn und starkem Hinterkopse, hervorstehende Augen, eine breite, platte, aufgestülpte Nase, großen Mund, dicke wulstige Lippen, kurzes dichtes, wollichtes und gekräuseltes schwarzes Haupthaar, dichten krausen Bart und schwarze, mehr oder weniger in's Braune übergehende Hautfarbe zeigt, am ausgebildetsten in der Tropenzone Afrika's, die Völker im N. u. S. davon heller gefärbt und edler gebildet bis aus die Hottentotten und Buschmänner, die manche als eine besondere Rasse betrachten; wesentlich kontinentale Nasse, durch Sklavenaussührung weiter, namentlich in Amerika verbreitet. 4) Die malayische Rasse mit einer Schäoelbildung, die sie zwischen die kaukasische und mongolische Rasse stellt, mit vorspringender Oberkiefer, voller, breiter und dicker strafe, großem Mund, weitgeschlitzten Augen, weichem, lockigem, dichtem schwarzen Haupt- u. Barthaar, bräunlicher Hautfarbe, muskelhastem Wüchse, schlanken Gliedern und ausdrucksvollem Gesicht, auf den Inseln des indischen Oceans u. der Südsee, also wesentlich oceanische Rasse, jedoch auch in den südasiatischen Küstengegenden angesiedelt (Malacca). Von dieser Rasse scheiben manche Naturforscher die sogenannten N e- griros od. Australneger als eine besondere, als australische oder schwaczbraune Rasse aus, weil sie durch ihren physischen Eharakter den afrikanischen Negern näher gestellt sind. Zu ihnen ge- hören die Bewohner der Inseln von Neu-Guinea bis Neu - Calebonien so wie die des Festlandes Australien und einiger Nachdarinseln. Sie sind von dunkelbrauner, fast schwarzer Farbe, haben krauses Haar, häßliche Gesichtsbildung, dünne Arme und Beine und zeigen bei großer Gutmüthigkeit eine unbezwingliche bestialische Roheit. 5) Die a m eri- k a n i sch e R a sse, durch ein breites , aber nicht plattes Gesicht, niedrige Stirn, vorstehende Kinnbacken, tiefliegende Augen, weit hervorragende Nase (bei den Nord-Amerikanern nicht selten Adlernase), breite Lippen Stein H. G. 25ste Aufl. 0

19. Bd. 2 - S. 392

1860 - Köln : DuMont-Schauberg
392 in. Länder- und Völkerkunde. B. Asien. 260. Die Devölkenmg Hinler-Indiens, insbesondere die -Zinmesen. (Nach Georg Finlaysou, Gesandtschaftsreise nach Siam, und John Crawfnrd, envoy dournal of an embassy to the courts os Siam and Cochin-China.) Die verschiedenen Nationen des jenseitigen Indiens (im Ganzen 22—23 Millionen Köpfe) bilden unverkennbar eine große Völkerfamilie, die zwar Vieles Gemeinsanie anfznweisen hat, namentlich das Gepräge der Mongolen Central-Asiens, aber noch mehr Verschiedenartiges, wo- durch die Glieder der großen Familie sich zu bestimmten Völker-Indi- viduen gestalten. Der Mongolen-Race gehören sowohl die Siamesen an, als die Bewohner von Ava, Pcgn, Kambodscha und Cochin-China, welche letztere den Chinesen wiederum mehr als andere gleichen. Die Größe der In- dividuen ist etwas geringer, als bei den Völkern kaukasischer Race, die Hautfarbe bei den meisten gelb, bei den obern Ständen durch gelbe Schminke fast bis zum Goldfarbigen erhöht, das Gesicht bei allen sehr- breit und platt, die Angen klein, die Nase mehr klein als platt, der Mund breit, die Lippen dick, der Bart sehr dünn, nur ans wenigen Haaren bestehend, wogegen das dicke, grobe, stets schwarze Haupthaar besonders tief ins Gesicht herabhängt. Der Schädel ist cylinderförmig, der obere Theil desselben oft ganz ungewöhnlich flach. Die Glieder, kurz, dick, stämmig, sind von unverhältnißmäßiger Länge gegen den kurzen Körper, namentlich*) die Arme, nach Art der Affen, sehr lang, der Fuß klein, die Hand dagegen groß. Während die Bewohner Vorder- Indiens wegen ihrer schmalen Taille merkwürdig sind, ist der Körper- stamm bei dieser Völkerfamilie mehr quadratisch, fast so breit in den Hüften wie in den Brustmuskeln. Nach solcher körperlichen Beschaffen- heit scheinen diese Völker weniger zu geistiger als zu mechanischer Be- schäftigung berufen. Die größere Zahl unter ihnen ist ausgezeichnet durch mechanisches Geschick und Ausdauer in mühseligen Arbeiten, kei- neswegs durch Phantasie und Ersindungskraft, der übrige Theil ist gänzlicher Gleichgültigkeit und Arbeitsscheu ergeben. Unter diesen Völkerfamilien bilden die Siamesen, oder, wie sic sich selbst nennen, die Thay (d. h. die Freien), ein besonderes, durch physische Beschaffenheit, Sprachstamm und Culturgang für sich beste- hendes Glied. Die Gesichtsform des Siamesen ist am meisten charakterisirt durch die breiten, weit vorstehenden Backenknochen, wodurch das schöne Oval der abendländischen Völker verschwindet und die Nhombnsgestalt der *) Dies gilt bi’i'onbcrö von bcn Malayeu, welche Finlahson auch hierhin rech- net und nicht für eine eigene Rare ansieht.

20. Himmels- und Erdkunde - S. 13

1902 - Cassel : Baier
— 13 — / 2. Die mongolische ober gelbe Rasse in Mittel- und Ostasien hat eine weizengelbe oder schmutzigbraune Hautfarbe, dünnes, struppiges, schwarzes Haar und Bart, schräg stehende, eng geschlitzte, kleine Augen, plattes Gesicht mit breiter Nase und hervorragenden Backenknochen, würfelartigen Schädel, niedrige, platte Stirn und einen gedrungenen, knochigen Körperbau von niedrigem Wuchs (605 Millionen). 3. Die malaiische Rasse in Australien, aus den Inseln Süd- asiens und auf Madagaskar hat braune, dunkle Hautfarbe, dichtes, weiches, gelocktes, oder schlichtes Haar von schwarzer Farbe, breite Nase, großen Mund, einen hohen gewölbten, an den Seiten eingedrückten Schädel und einen wohlgeformten, meist kleinen Körperbau (88 Mill.). 4. Die amerikanische Rasse ist kupferfarbig, hat schlichtes, straffes, glänzend schwarzes Haar, schwachen Bart, breites, an den Schläfen eingedrücktes Gesicht mit hervorragenden Backenknochen und scharf gezeichneter Nase und einen schönen Wuchs (15 Millionen). 5. Die äthiopische oder Neger-Rasse in Mittel- und Süd- asrika hat schwarze Hautfarbe, meist wolliges, schwarzes, hartes, kurzes Haar und Bart, aufgestülpte Nase, dicke Lippen und Augenlider, flachen Hinterkopf und vorliegende Kiefer. Der Körperbau ist verschieden (160 Millionen). Die Mischlinge von Kaukasiern und Negern heißen Mulatten und von Kaukasiern und Amerikanern Mestizen. Etwa 800 Millionen Menschen sind Heiden, 530 Millionen Christen, 210 Mill. Muhamedaner und 10 Mill. Israeliten. X. Die Erdteile. Europa. 1. Lage und Gestalt. Europa liegt auf der nördlichen Hälfte der östlichen Halb- kug el und erscheint als eine große, westliche Halbinsel Asiens. Von Südwest nach Nordost ist der Erdteil am weitesten ausgedehnt und nimmt auch in dieser Richtung an Breite zu. Der nördlichste Punkt ist das N ordkap, der südlichste das Kap Tarifs an der Straße von Gibraltar und der westlichste Punkk"mz"kap oa Roca. Europa dehnt sich durch 35 Breiten- und 70 Längengrade auv. 2. Grenzen. Unser Erdteil grenzt im Norden an das nördliche Eismeer. im Westen an den offenen atlantischen 'ü'ztan, iw'~S'it(5tri an das mittelländische, schwarze und asowsche Meer und wird im Ostentmrch den Kaukasus, das k a s p i fch e Meer, den Uralfluß und das Uralgebirge von Asien geschieden. Die Landgrenze ist 360 Meilen lang. 3