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1. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 385

1830 - Berlin : Reimer
— 385 *• lern Unwetter ausgesetzt sind; auf Neuguinea bauen sie sich jedoch Hütten auf, über Wäldern gelegenen, Anhöhen, welch« auf hohen Pfählen stehen, und nur vermittelst einer Art Let- ter erklettert werden können, welche sie, aus Furcht vor Ueberfall, in die Höhe ziehen. Sie sind, ein Thierfell aus, genommen, welches sie um die Schultern werfen, ganz nackt und überaus schamlos. Ihre Hassagaien (Spieße) sind schlecht; in Neucaledonien haben sie außer diesen noch Schleu- dern, und einige, welche mit Menschen der neptunischen Art Verkehr haben, kennen noch einige plumpe Künste. In der Religion sind sie nicht einmal zum Fetischismus gekommen. §. 225. Die Hottentoten. Diese Art bildet gewissermaßen den Uebergang von den Menschen zu den Affen. Ihre geographische Verbrei, tung ist sehr beschrankt. Die Hottentoten kommen nur am Südrande Hochafrikas, im Kaplande und in den vordersten Gegenden der Hochterraffe des Oranje Stroms vor. Erläuterung. Die Nasenknochen bilden eine einzige schup- pige Platte, welche platt und weit breiter ist als bei allen andern Menschen; die Kinnladen und Zähne stehen fast ganz schräg; die Hautfarbe ist Hellrußfarben, mehr oder weniger gelblich, nie schwarz. — Unerachtet der Gesichtswinkel höch- stens 75 Grad beträgt, so steht doch die Stirn, besonders nach oben, hervor; aber der Scheitel ist sehr platt, bisweilen wie eingedrückt; die Haare beschreiben eine krumme Linie ohne Spitze, sind schwarz oder braünlich, sehr kurz, wollig und bilden kleine Büschel; die Augenbraunen sehr deutlich, aber dünn, nicht vorstehend und etwas gekraüselt; die braün, lichen Augen, durch das obere Augenlid fast bedeckt, öffnen sich nur der Länge nach, und sind gegen die Schläfe erhoben; die blauen Lippen bilden eine wahre Gosche (rüsselartig), wo sie sich abplatten, und gleichsam mit den längsgeöffneten Na, senlöchern in eins fallen; der Knebelbart und das Kinnhaar ist sehr dünn, Backenbart nie vorhanden, die Ohrmuschel mehr vor - als rückwärts geneigt. Der Fuß ist von dem unsrigen und dem der Neger so verschieden, daß man durch seinen Ein- druck auf dem Boden sogleich den Hottentoten erkennt. — Die Frauen sind noch häßlicher und im Verhältniß kleiner, haben stark herabhängende Brüste, welche sie den Saüglingen über die Schulter zuwerfen; bei einigen ist der Kopf oben, vorn und hinten abgeplattet, fast viereckig. Manche haben außerordentlich starke Hinterbacken, woran, wie die Section gezeigt hat, außerordentlich große Fettgeschwülste schuld sind. Die Geistesfähigkeiten sind bei den Hottentoten aüßerst ge- ring; sie sind träge und dumm, ihre Sprache ist höchst dürf- Vershavs Erdkunde. B b

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1. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 380

1830 - Berlin : Reimer
380 ' — icn monströs hervorstehen; durch die bogenförmige Krüm- mung der Lenden; endlich durch die merkliche Krümmung der Ober- und Unterschenkel. Erlaüterung 1. Das Gehirn ist viel schmäler als das un- frige, die Nerven aber an ihrem Ursprünge weit dicker. Das Antlitz ist um so entwickelter, je kleiner der Schädel ist. Blut, Muskeln, Galle und alle Säfte sind dunkler; der Schweiß übelriechend, mehr ammoniacalisch und die Leinwand färbend; sehr tief liegenden Brüste hangen bei den Weibern von der Zeit an, wo sie mannbar werden, birnförmig herab und ha- den lange Warzen, daher sie den Kindern über die Schultern zugeworfen werden können. Besondre Krankheiten, denen sie unterworfen sind, sollen sie andern Arten nicht mittheilen, z. B. die Pians. Die Blattern entwickeln sich gewöhnlich vor dem 14ten Jahre; nach dieser Zeit sollen sie vor dieser Krankheit sicher sein. Obgleich außerordentlich nervös, herrscht doch das phlegmati- sche Temperament bei ihnen vor; der Puls ist schneller als bei der japetischen Art. Die schmale Stirn tritt nach hinten zurück, die Schläfe ist wegen der Entwickelung der daselbst liegenden Muskeln hervorgehoben und bekömmt frühzeitig Querrunzeln; die Haare bilden auf der Stirn einen geraden Rand, welcher da- her nicht, wie bei den Europäern, fünf Spitzen hat; die Au- genbraunen stehen hervor und sind etwas kraus; das Auge rund, hervorstehend, immer feucht, die Hornhaut desselben gelblich, der ziemlich kleine Augenstern noch haüsiger etwas ins Dunkelkastanienbraune spielend als schwarz. Die Augen- s Wimpern sind sehr kurz; die Backenknochen hervorstehend; die Ohren mäßig groß, aber Som Kopfe abstehend; die Nase dick und platt; die Lippen sehr dick und braünlich und bilden ein sogenanntes Hängemaul. Das Innere des Mundes ist .oft sehr hellroth; die Zähne sind so weit vorwärtsgeneigt, daß sie das R nicht aussprechen können, übrigens aber au- ßerordentlich weiß und stark; das Kinn kurz, abgerundet und nach hinten zurücktretend, die dünnen Barthaare bilden hier und da kleine krause Pinsel; selbst der Schnurrbart ist nur mäßig stark. Erlaüterung 2. Die Vermischung dieser Art mit Weißen erzeugt die sogenannten Mulatten,! welche wieder weiße oder schwarze Kinder bekommen, je nachdem sie sich mit Wei- ßen oder Schwarzen verbunden haben; die blos von Mulat- ten Gezeugten bleiben Mulatten. Sie sind nicht so schöw und geistvoll, als cs sonst bei Bastarden der Fall ist. _ Die Aethiopser sind, mag es nun sein, daß es in ihrer Natur liegt, oder weil man sich nicht die geringste Mühe ge- geben hat, sie zu civilisiren, im Allgemeinen trage, unvor- sichtig, gleichsam gedächtniß- und gedanke«los, mit Wenigem

2. Lese- und Lehrbuch für den Bedarf der Volksschulen - S. 117

1829 - Neustadt a.d.O. : Wagner
117 Mischung der Menschen von verschiedene» Farben entsprin- gen die farbigen Menschqr, Mulatten, Mestizen u. dergs. Je weiter nach Norden, desto weißer, je näher nach Sü- den, desto schwärzer ist der Mensch. Auch auf die Größe hat das Klima (die Beschaffenheit der Lust) Einfluß, indem die Nordländer kleiner» die Südländer größer sind. Die gewöhnliche Menschenlänge ist 5 bis 6 Fuß; Menschen, die dieses Maß betrachttich übersteigen, nennt man Riesen, die unter 4 Fuß bleiben, Zwerge. Ganze Völker gibt cs weder von der einen, noch von der andern Art, und was man davon erzählt, ist Fabel. Aber einzelne Beispiele gibt es allerdings. Im Jahre 1760 war in Paris ein Polni- scher Edelmann, welcher 22 Jahre alt und nur 28 Zoll hoch war. In Holland starb zu Anfange des 18. Jahr- hunderts ein Mann, welcher 8 Fuß 9 Zoll hoch war. Als B ispiel widernatürlicher Dicke und Schwere kann der Eng- länder Eduard Bright dienen, welcher 1750 starb, 609 Pfund wog, und so dick war, daß sich sieben erwachse»« Männer in seine Weste knöpfn konnten. In Ansehung der Gestalt, Proportion de- Kör- pers und der Gesichtsbildung weichen die verschiede- nen Völker mehr und weniger von einander ab. Die schön- sten Gestalten findet man in Circassien, Georgien und in der Krimm. Die Indier haben stark vorwärtsstehende Zäh. ne und aufgeworfene Lippen. Die Chinesen haben ein fast viereckiges Gesicht, eine eingedrückte Nase und kleine Au- gen in großen Augenhöhlen. Die Kalmücken haben einen großen Kopf, plattes Gesicht, tiefliegende und weit von einanderstehende Augen, eine oben breite und eingedrückte Nase und einen kleinen Mund. Die Mongolen find von mittelmäßiger Größe. Ihr Haar ist pechschwarz, die Ge- sichter sind breit, die schwarzen Augen stehen m Winkeln nach der Nase zu gesenkt und flach im Kopfe. Die Nase ist breit und flach; die Backenknochen sind erhaben, der Kopf rund; der Mund chreit, mit fleischigen Lippen; das , Kinn kurz und nur dünn mit Haaren besetzt. Die Ohren find groß und stehen vom Kopfe ab. B» Gemeinsame thierische Eigenschaften und Körperkhelle» §)er Mensch und alle Säugeihiere haben mit einander ge- mein außer der gleichmäßigen Fortpflanzung de- Geschlechte-,

3. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 370

1830 - Berlin : Reimer
370 für schön gilt; das Gesicht ist rund, selbst in der Mitte et- was breit, die Backen hervorstehend; die Lugen sind gewöhn, lich braun, selten schwärzlich, nie blaülich, klein, mandelför- mig geschlitzt, der innere Winkel nach unten geneigt, wäh- rend der äußere gegen die Schläfe hin sehr erhöht und faltig ist; sie sind nur wenig gespalten und scheinen im Gesicht nur zwei schräge Linien zu bilden, die Augenlider sind meist dick, aufgeschwollen und fast ohne Wimpern, die Augenbraunen -, sehr schmal, schwarz, und stark gebogen; die Nase von der Stirn durch einen tiefen Eindruck geschieden, rund, ein wenig platt mit etwas abstehenden Flügeln und nicht zu dick, wie- wohl sie Reisende in Hinsicht der Form mit einer Mispel verglichen haben; der Mund ist groß, die Lippen etwas dick, meist blauroth, die Zähne stehen scheitelrecht; das Kinn ist klein und gewöhnlich bartlos. Die Lübeter haben nur einen Knebelbart, welcher, seidenweich, sehr lang werden kann. Der Frauen Wuchs ist corpulenter, als der der Männer, sie altern bald. Das Ohr ist groß und steht ganz vom Kopfe ab; die Haare sind schlicht, nie gelockt, von mittlerer Länge, dick und immer schwarz, und stehen auf der Stirn so, daß sic daselbst deutlicher als bei jeder andern Art fünf Spitzen bilden; da sie sehr dünn stehen, so werden sie gewöhnlich ab- geschoren und man läßt nur ein kleines weder zu hohes noch zu niedriges Büschel auf dem Scheitel stehen. Die Haut- farbe ist zuweilen so weiß wie die unsrige, und besonders zeichnen sich die Weiber, deren Erziehung, Gewohnheit an sitzendes Leben und besonders die durch Kunst bewirkten klei- nen Füße sie in die Haüser bannt, darin aus; unter dem 200 Breite aber, wo die Vermischung mit den Malaien auf der hinterindischen Halbinsel einige Modisicationcn in der ursprünglichen Physionomie hervorgebracht hat, ist die Haut im Allgemeinen fettig, gelb, braünlich und selbst dunkel. Je- doch bemerkt man, daß gerade die am nördlichsten wohnenden Chinesen die dunkelste Farbe haben. Daß die Chinesen aus der Vermischnng der Tataren mit den Malaien entstanden seien, wie man früher behauptete, ist durchaus unrichtig; man darf nur ein Individuum von jeder dieser drei Arten ge- sehen haben, um dies sogleich einzusehen. Die vorübergehende Vermischung mit den Skythen hat ebenfalls keinen so bedeu- / tenden Einfluß gehabt. Sie verabscheuten von jeher jede Ver, bindung mit Fremden, und suchten diese durch mancherlei, z. B. durch eine große Mauer, abzuhalten. Sie sind meist blos Landbauer, lieben den Boden, worauf sie geboren sind, sehr, und scheuen alles Reisen, welches von Einzelnen auch nur ohne Wissen der Regierung unternommen wird. Sie sind sanft, höflich, kriechend, gewinnsüchtig, obgleich au/h mit Wenigem zufrieden; ihre Hauptnahrung besteht in Reis; auch essen sie viel Fische, zu deren Fang sie Vögel abrichten. Ihre Kleidung besteht hauptsächlich aus seidnen

4. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. 202

1836 - Leipzig : Schumann
202 Allgemeine Erdkunde. (Malaya) auf Neu-Seeland und die bei weitem überwiegende Mehr- zahl der Südsee-Insulaner. $.863. Die äthiopische oder Neger-Rasse. Sie hat schwarzes wolliges Haar, schwarze Augen, stumpfe Nase, wulstige Lippen, vorwärtsstehende Kiefern und zurückstehenden Vorderkopf. Als Typus dieser Rasse erscheinen die Neger im Süden der Sahara, in Ober- und Nieder - Guinea und in Nubien. Sie sind im All- gemeinen nicht groß. Die Jaloffen in Senegambien und die Käfern an der Südostküste Afrika's gehören ebenfalls der Negerrasse an, sind aber schlanker, besser gebaut, nähern sich der kaukasischen Rasse etwas mehr als die übrigen. Die Kasern sind auch mehr dunkelbraun als schwärzlich. Die Fulahs im westlichen Afrika stehen zwischen Negern und Mauren mitten inne, ihre Farbe ist dunkel, keineswegs schwarz und das Haar nicht wollig, sondern weich und glatt. §. 864. Die Hottentoten haben eine schmuzig gelbbraune Farbe, platten Vorderkopf, wulstige Lippen und geplätschte Nasen; das Haar ist wollig, die Kiefern stehen vor und das ganze Gesicht hat, besonders wegen des spitzigen Kinns, eine Art von dreieckiger Gestalt. §. 865. Ähnlichkeit mit den afrikanischen Negern haben die Australneger auf Neu-Holland, Neu-Britannien, Neu-Jreland, den neuen Hebriden, Neu-Kaledonien rc. und die Papus auf Neu-Guinea." Dieser Stamm, zu welchem die ins Innere ge- drängten Urbewohner der großen malayischen Inseln Borneo, Cele- des , Sumatra k. und einige Stämme auf der Halbinsel Malakka gehören, werden von den Meisten als eine Nebenart der Negerrasse betrachtet und stehen auf der tiefsten Stufe menschlicher Gesittung. Ihr Haar ist übrigens nicht immer wollig, die Kiefern ragen aber meist so weit vor, daß der Auslralneger viel Aehnlichkeit mit dem Oran^-Utang hat. Die Küstenbewohner auf den meisten der ge- nannten Inseln sind aber Malayen. tz. 866. Durch die Vermischung dieser Nassen untereinander entstehen eine große Menge von Varietäten. So zeugt der Weiße mit dem Neger den Mulatten, mit einem Weibe ameri- kanischer Rasse den rothen Mestizen, mit einer Hindu den gel- den Mestizen. Die Mulatten zeugen unter einander Kasten, der Europäer mit der Mulattin einen Terzeron, mir dem Terzeron, einen Quarteron, der fast gar nichts Negerartiges mehr an sich hat, und schon beim Terzeron ist das Haar mehr schlicht als wollig. Ein Kind, das ein Chinese mit einer Malayin erzeugt, heißt in Malaya Teko; Kinder eines Hindu und einer Negerin nennt man Buganesen, die eines Hottentoten mit einem Weißen Baster. , , 867. Uebrigens ist nicht nothwendig, daß jedes irgend einer Rasse angehörende Individuum gerade alle oben angegebenen Eigenthümlichkeiten und besonderen Merkmale in sich vereinige; denn häufig sind nur allgemeine, obwohl immer schon auf den ersten Blick zu erkennende Verschiedenheiten vorhanden. Die Mannig- faltigkeit im Gepräge der einzelnen Physiognomien ist unendlich,

5. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 282

1834 - Halle : Schwetschke
282 C. Australien. Berge in der Nähe der englischen Niederlassungen bestehen meist aus Sandstein und Kalk; man hat Steinkohlen, Steinsalz und etwas Eisen gefunden. Die Pflanzen und Thiere dieses jwelttheils aber weichen gänzlich von denen anderer Erdtheile ab. Schon jetzt sind sehr viele neue Arten von Bäumen und viele neue Blumen hier ent- deckt worden. Unter den Waldbäumen giebt es einige sehr hoch- stämmige und schöne, wie die Eukalypten und Koreen, besonders giebt es viel Bäume, welche Gummi liefern. An genießbaren Früchten hat man aber nur die Sagopalme, die Kohlpalme, eine kleine Feigenart, schlechte Pisangs und einige Beerenarten gefun- ken. Unser Obst gedeiht nur mittelmäßig, mit Ausnahme der Pfir- sich. Das Thierreich ist äußerst arm: man hat noch kein größeres Raubthier, keine Affen und keine wiederkäuende Thiere gefunden; dagegen aber an 8 Arten Opossums oder Beutelthiere und einige von höchst wunderlicher abweichender Gestalt. So vor allen das Känguru, das größte Saugethier dieses Continents: es ist völlig ausgewachsen über 150 Pfd schwer; die Vorderbeine sind sehr kurz, die Hinterbeine außerordentlich lang und stark, und mittelst ihrer bewegt sich das Thier in gewaltigen Sprüngen, es lebt nur von Vegetabilien. Noch wunderlicher gebaut ist das Schnabel- thier (Ôrnithorhynchus); cs ist 1 */? F. lang, gleicht der Fisch- otter, lebt wie diese am Wasser, und der Vordertheil des Maules geht in einen breiten Entenschnabel aus. Den Heerden gefährlich ist der Dingo oder neuholländische Hund. An Vögeln sind merkwürdig der schöne blaue Bergadler, 3 F. hoch; der Kasuar oder Emu, 7 F. hoch, welcher außerordentlich schnell läuft, aber statt der Flügel nur zwei kurze Lappen und statt der Federn horn- artige Haare hat; der schwarze Schwan mit weißen Flügelenden. Das Meer ist reich an Wallfischen, Delphinen und Robben, an Korallen, welche längs den Küsten sehr gefährliche Riffe bilden, und an Muscheln, Austern, Krabben, Schildkröten, welche einen großen Theil der Einwohner zur einzigen Nahrung dienen. In keinem Lande von gleicher Ausdehnung hat man noch den Menschen auf einer so niedrigen Stufe des Daseyns gefunden, als hier. Die Eingebornen von Neuholland, wie überhaupt des süd- westlichen Theils dieses Weltrheils, scheinen zu der Negerrasse zu gehören, welche wir schon unter dem Namen Papuas auf einigen oftindischen Inseln gefunden haben. Sie sind bald ganz schwarz, bald dunkelbraun oder schmutzig gelb, das Haar ist bei manchen ganz wollig, bei andern nur kraus; der Kopf ist ganz affenartig, der Mund groß, die Lippen dick, die Nase, wenn auch nicht im- mer ganz platt, doch mit sehr weiten Nasenlöchern, die Augen lie- gen tief, der Hinterkopf lft klein; die Weiber haben widerlich lang herabhängende Brüste. Ein allgemeines Kennzeichen dieser Rasse sind die äußerst dünnen Arme, Schenkel und Beine, bei übrigens kräftigem Körperbau. Sie haben fast gar keine Bedeckung, selbst

6. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 427

1855 - Mainz : Kunze
Afrika — das Land. 425 Baobab oder Afsenbrotbaum ein ächt afrikanisches Gewächs ist, so auch der Kaffeebaum, der wahrscheinlich über die Straße Bab el Mandeb nach Arabien verpflanzt worden, denn im südlichen Habesch , in Angola (Coanza - Gebiet) und Guinea ist er wälderweis zu sehen. Je mehr Gebirge man entdeckt, je höher steigt auch unsre Vorstellung von dem Reichthum Afrikas an Mineralen. Daß es an Salz, Kupfer und Eisen in mehreren seiner Länder nicht fehlt, wissen wir, und sein Goldstanb war schon im Alterthum ein gesuchter Handelsartikel. — An Zahl der Thierarten, wenigstens der Vierfüßler, soll Afrika selbst über Asien stehen. Unter den eigen- thümlichen ragen Zebra, Gnu und Giraffe hervor. Letztere könnte als ächtes Wappen dieses Welttheils dienen, häßlicher als der Löwe, der freilich hier in seiner Größe und Schönheit, und überall zu finden ist, außer in der Wüste, wo es an Nahrung für ihn fehlt. Bei der Menge reißender Thiere ist es auf- fallend, daß kein Tiger ra ist; die arabische Wüste wird ihn verhindert haben, aus seiner asiatischen Heimat sich auch hieher zu verbreiten. Der Strauß ist afrikanisch, rechnet aber, als Freund trockner Hochebenen, Arabien mit zu seinem Reiche. Höchst zahlreich sind die Elephanten und Antilopen; jene in feuchten und waldigen Landstrichen, z. B. am Limpopo, wo man sie zu Hunderten gesehen; diese auf den Sawannen und so mannigfaltig in Gestalt, daß man glaubt, % aller Antilopen-Arten der Erde seien hier zu Hause. Uebrigens ist der hie- sige Elephant minder groß und klug als der ostindische. Reichthum an Affen. In den warmen Strömen Hippopotame und Krokodile größester Art. Viele Schlangen, unter andern die Riesenschlange. Die Gefährlichkeit solcher Unge- thüme ist hoch anzuschlagen, es gibt aber kleinere Thiere, die in vielen Gegenden Afrikas noch ärgere Landplagen sind, namentlich Heuschrecken, Termiten und der Guineawurm. Der großen Thiere kann der Mensch eher Meister werden, wovon Aegypten den Beweis liefert; im Nil nämlich, so weit er dort fließt, hat man das Flußpferd beinahe ganz vertilgt. — An Schönheit der Vögel muß Afrika der neuen Welt weichen; seine Papageien werden von den amerikanischen übertreffen. Bewohner. Die Afrikaner stellen sich in ihrer Mehrzahl als eine eigne Menschen- raße dar, sie sind Aethiopier oder Schwarze. Nur ein kleiner Theil wird zur sogenannt kaukasischen Raste gerechnet. (S. oben S. 329.) Kaukasisch sind: die Berber am Atlas und ans mehreren Oasen, die Abessinier, die Bewohner des nördlichen Nubiens, und die Kopten Aegyptens. Ferner die seit einem Jahrtausend einheimisch gewordenen Araber und die Colo- nisten europäischen Stamms. Aethiopisch sind alle übrigen Volkschaften, etwa mit Ausnahme der gelb- süchtig aussehenden Hottentots, die ein schwarzer Maputa Kaffer, oder ein Dscho- lof vom Senegal, dessen glänzend schwarze Haut polirtem Ebenholze gleicht, schwerlich als Raße-Verwandte anerkennen würde.

7. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 384

1830 - Berlin : Reimer
384 bers Lie Frauen, welche als Negerinnen schön zu nennen sind, haben eine frische seidenweiche Haut rc. §.224. Melanische Art. Die Männer könnte man beim ersten Anblick für Aethiopier halten; jedoch unterscheiden sic sich genügend. Dem Kopf oder Rumpf nach sind sie Afrikaner, den Er, tremitaten uach Australier. Sie sind, wie die Malaien, nie weit in einem Lande vorgedrungen. Erläuterung 1. Sie sollen sich bis südlich von der Insel Nipón finden; über den 35° N. Breite hinaus giebt es keine mehr. Man findet sie noch in Vandiemensland bis über den 40° S. Breite, auch auf dem Feuerlande im Süden von Amerika bis über den 55sten Parallelgrad. Auch bewohnen sie einige Gegenden von Formosa, den Philippinen, Cochin- chinas der Halbinsel Malakka, Borneo, Celebes, Timor, der Molukken, den größten Theil von Neuguinea und die Archi- pelage der Heiligengeistinseln, Neucaledoniens und die Vi« riinseln. Auf den Inseln dieser drei Archipelage sind sie kriegerisch und Menschenfresser in hohem Grade. Außer Men» schcnfleisch essen sie auch eine Art von wie Kupfergrünspan gefärbter Thonerde. — Außerhalb der Fidjiinseln und Neu, calédonien sind sie furchtsam, dumm, faul und führen ein elendes Leben, begnügen sich mit einigen Wurzeln und See» muscheln. Erlaüterung 2. Die Hautfarbe der Menschen dieser Art ist noch schwärzer als bei den schwärzesten Aethiopiern; der Kopf rund, der Schädel vorn und an den Seiten platt, der Gesichtswinkel aber nicht so spitz als bei den übrigen Negern; die Haare wollig, kürzer und dichter anliegend als bei allen andern Menschenarten, und weder auf der Stirn noch gegen die Schläfe hin Spitzen bildend; die Augenbraunenbogen und Backenknochen sehr hervorstehend; die Augen kleiner als bei den Australiern, länglich gespalten, die Regenbogenhaut grünlich, etwas ins Braune ziehend; die Nase^ außerordent- lich platt mit dünnen, stark unterwärts eingedrückten sehr ab- stehenden, von einem Ende des Mundes bis zum andern rei» chendeik Nasenflügeln; letzterer ist groß, nicht schnauzenförmig hervorstehend; die dicken Lippen bilden einen starken Bogen, sind aber lebhaft roth; das Kinn ist fast viereckig, und be» sonders unterwärts behaart; Ober- und Unterschenkel sind mager und unverhältnißmäßig lang. Die in Sklaverei le- benden Weiber sind häßlich, schmutzig, riechen übel, haben -tiefliegende, starke, weiche, aber mehr halbkugelige Brüste. Die meisten Menschen dieser Art scheinen so wenig Geist zu haben, daß sie sich nicht einmal Haüser bauen und daher al-

8. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 375

1830 - Berlin : Reimer
I — 375 — gkinsela und den Freundschaftsknseln hindurchgeht, ihre west- liche Gränze bilden möchte, so wie auch die mulgravischen, Sandwichs-, Marquesas-, Gesellschaftsinseln und selbst die Osterinsel ausschließlich durch sie bevölkert sein möchten. Die Menschen dieser Race sind größer als die der übrigen Raren von der neptunischen Art; ihre Haupt ist mehr gelblich und etwas heller, die Ohren klein, die Haare immer gerade, kür- zer und feiner, die Füße groß, die Schenkel stark. Die Wei- der sind im Allgemeinen mehr häßlich als hübsch, häßlicher als die Männer, haben etwas grobe Züge, doch sind die übri- gen Theile des Körpers ziemlich gutgebildet. Sie sind übri- gens außerordentlich, reinlich. Die Bewohner Neuseelands scheinen in physischer Hinsicht vor den übrigen Vorzüge zu haben; aber alle sind, vielleicht weil es mit einem religiösen Cultus in Verbindung steht, Menschenfresser geblieben. In Ermangelung von Menschenfleisch leben sie von der wenig nährenden Wurzel ihrer Farrnkraüter, wodurch ihre Excre- mente außerordentlich vest werden und in großen Klumpen abgehen. Einige Neberbleibsel von Sculptur, Hieroglyphik u. dgl. scheinen anzudeuten, daß sie in den frühesten Zeiten mit andern, der alten Welt angehörenden Arten in Verbin- dung gestanden haben müssen. Erlaüterung 4. c) Die papu'sche Race sehen wie gleichsam als eine durch Verbindung der neptunischen Art mit den Negern der oceanischen Race entstandene Zwitterrace an, welche eine Halbinsel Nenguinea's und einige kleine, zwischen den durch die beiden vorhergehenden, Racen bewohnten In- seln und Australasia liegende Inseln bewohnt, und bisher mit der schwarzen Art des Südmeers verwechselt wurde. Sie steht in Hinsicht ihres Karakters, der Physiognomie und der Beschaffenheit ihrer Haare zwischen den Malaien und Ne- gern, und nähert sich, der Schädelbildung nach, der neptuni- schen Art. Die Menschen dieser Race sind im Allgemeinen von mittlerer Größe und ziemlich wohlgebildet; viele sind aber von magerer Statur und haben etwas dünne Extremi- täten; die Haut ist dunkelbraun, die Haare sehr schwarz, we- der glatt noch gekraüselt, sondern wollig, ziemlich fein, wie frisirt; der Bart ist dünn, der Knebelbart aber so wie der Augenstern sehr schwarz; die Nase sehr platt, die Lippen dick, die Backen breit, ihre Physiognomie aber dessenungeachtet nicht widerlich, ihr Lachen nicht plump. Die meisten von ih- nen sind mit denen der folgenden Arr die wildesten und un- cultivtrtesten, doch kennen sie den Gebrauch des Feuers« §. 218. Die australische Art gehört ausschließlich dem Kontinent von Australia an, wo sie blos an den Küsten beobachtet worden ist.

9. Umrisse der topischen Geographie - S. 65

1855 - Emmerich : Romen
65 Die Neger nähern sich durch viele Mittelracen den übrigen Hauptracen. Wir wollen nur einige derselben anführen: Die Kaff ern, im füdl. Afrika an der Ostseite, sind ein groß- ßer, wohlgebauter Menschenstamm, von schwärzlichgrauer Hautfarbe, mit hochgewölbtem Schädel, wenig geplätschter, zuweilen etwas ge- bogener Nase, krauserm, aber weniger wolligem Haar, als bei den nördlichen Negern, und stärkerm Barte als bei den Hottentotten. Die Weiber sind kleiner, als die der europäischen Race, aber gutge- baut. — Die Sprache ist wohlklingend. Die Hottentotten, die Nachbarn der vorigen', aber sehr verschieden, in den südlichsten Gegenden der Hochebene des Oranje- Stromes, im Südrande von Hoch-Afrika und am Südfuße desselben, sind hellrußfarbig, nie schwarz. Die Nasenknochen bilden eine ein- zige Platte, breiter, als bei irgend einer Menschenart; die Kinnladen und Zähne stehen sehr schräge; der Scheitel ist platt, bisweilen wie eingedrückt, die Haare schwarz oder bräunlich. Die Frauen sind häßlicher, als die Männer, und klein im Verhältniß zu den letztern. Die Geistesfähigkeiten scheinen sehr gering. — Die Sprache ist höchst unvollkommen und arm. Die Austral-Neger. Neu-Holland wird von einer häßli- chen Menschenart bewohnt, die wir füglich mit zur Neger-Race zäh- len können. Die zurückweichende Stirne, die dicken, vorstehenden Lippen, besonders die Oberlippe, die breiten Nasenflügel geben ihnen ein affenähnliches Aussehen. Die Hautfarbe zieht ins Rußschwarze. Rumpf und Glieder stehen in einem häßlichen Mißverhältnis, indem die Arme dünn und lang und die Beine sehr schwach sind. — Noch schwärzer, ja dunkler als die Hautfarbe der schwärzesten Afrikaner ist die einer Menschenart, welche einige Gegenden von Formosa, den Philippinen, der Halbinsel Malakka, Borneo, Celebes, Timor, die Molukken, den größten Theil von Neu-Guinea, die neuen Hebriden, Neu-Caledonien und die Fidji-Inseln bewohnt. §. 72. Asiatische Race und Sprache. Der Wuchs dieser Race ist meist niedrig und unförmlich, bei den Chinesen und den Nachbarn der folgenden Race etwas größer und minder häßlich; der Körper ist stark, muskulös, gedrungen, die Haut olivenfarbig oder braun, bei den Chinesen bisweilen fast so weiß, wie bei der indisch-europäischen Race, bei den nördlichen Völkerschaften (Samojeden, Lappländern u. s. w.) dunkel, und zwar um so dunkler, je weiter sie nach N. wohnen. Das Gesicht ist platt, die Augen sehr klein, enggeschlitzt, schräg und weit auseinan- der liegend, die Nase stumpf und breit, die Backenknochen vorsprin- gend, das Haar schlicht und schwarz. Sie bewohnt ganz Asien jenseits des Ganges, des kaspischen Sees und des Obi (mit Aus- nahme einiger Küstenstriche des indischen Meeres), ferner die nörd- lichsten Gegenden Europas und Amerikas. Bichysss astronom. u. Physische Geogr. Iii. Aufl. ggeoro-Eckort-lnstitut für intsrnatbnr.ro Schulbuchforschung Braunschweii) •Schuibughböalbti'iok •

10. Bd. 3 - S. 522

1838 - Eisleben : Reichardt
522 Australien. nur an den äußersten Spitzen einen Bart haben, sich krümmen und einen Halbkreis von fast 2 F. im Umfang bilden. — An Farben- pracht übertrifft ihn der Königsparadiesvogel, von der Größe einer Lerche, oben rubinroth, Stirn und ein Theil des Kopfs schön Pomeranzenfarben, an der Brust mit einem breiten metallisch glänzen- den goldgrünen Gürtel und mit einem rothbraunen Schwanz, dessen beide mittlere Federn weit herausragen, und an ihrem Ende spiralför- mig gewunden und nur hier mit einem Barte versehen sind. Der Promerops ist eine andere merkwürdige Vogelgattung auf Neuguinea, welche auch den Namen Strupphopf führt und mehre- re Arten begreift, lauter ausgezeichnet schöne Vögel, die sich theils den Wiedehopfen, theils den Paradiesvögeln nähern, lebhaft und unruhig sind und sich von Infekten nähren, die sie in Wäldern und hohen Gebüschen suchen, und darunter der große Promerops einer der außerordentlichsten Vögel ist. Von der Schnabelspitze bis zum Schwanz- ende mißt er 3 — 4 Fuß. Sein Leib ist dünn und hager, und scheint kurz im Verhältniß zu dem sehr langen Schwänze. Die Far- den des Gefieders sind auffallend glänzend. Kopf, Halz und Bauch sind schimmernd grün; die Federn an diesen Theilen glanzen wie Sammet und lassen sich eben so anfühlen. Der Rücken ist schillernd violet. Die Flügel haben dieselbe Farbe und scheinen bald blau, bald schwarz, bald violet, bald dunkelschwarz und sammetartig. Der lange Schwanz besteht aus 12 Federn, wovon die beiden mittlern die läng- sten sind. Die Seitenfedern ' nehmen stufenweise. ab. Die Farbe ist oben' violet oder schillernd blau und unten schwarz. Die Federn des Schwanzes sind im Vergleich zur Länge ziemlich breit und glänzen oben und unten wie Metall. Am sonderbarsten sind die langen Schul- terfedern oberhalb der Flügel, deren Bart an der einen Seite kurz, an der andern lang ist. Diese Federn haben eine glänzende Stahl- farbe und schillern ins Blaue, und endigen sich mit einem breiten, glänzend grünen Fleck und bilden eine Art von Federbusch. Unter den Flügeln entstehen lange, gebogene und aufwärts gekrümmte Fe- dern, welche an der innern Seite schwarz und auswendig glanzend grün sind. Schnabel und Füße sind schwarz. Neuguinea scheint ziemlich stark bewohnt zu seyn, wenigstens weit stärker als Neuholland. Man unterscheidet dreierlei Einwohner; Papuas (woher man auch diese Insel das Land der Papuas oder Papusien zu nennen pflegt), Malaien und Endamenen oder Ar- fa ks, die auch Al so re n (B. Ii., 576) genannt werden und die Gebirge im Innern bewohnen. Die oben erwähnte Holländische Ex- pedition 1828 zur Anlegung eines Forts auf Neuguinea und zur Besitznahme eines Theils der Küste hiehec geschickt, kam verschiedene Mal mit den Bewohnern in Berührung und erzählt davon Folgendes: Sie sind von mittlerer Größe, nicht sehr muskulös und bläulich- schwarz von Farbe, mit dicken Lippen und platter Nase, unter wel-

11. Lehrbuch der Geographie alter und neuer Zeit - S. 308

1831 - Mainz : Kunze
308 nicht das einzige, was cmf Vermuthungen darüber geführt bat; auch anatomische Untersuchungen des Körperbau's, besonders der Schädelgeftalt, scheinen es zu beweisen. Blumenbach zu Göttingen fand seinen Forschungen zufolge 5 verschiedene Hauptarten, Cuvier zu Paris nur 3; andre, um sich die Mannigfaltigkeit von Abarten zu erklären, nehmen 15 und noch mehr an. Blumenbachs Abtheilungen sind: kaukasische, m o g o I i sch e, malaiische, äthiopische und amerikanische. Wir wollen sie, doch mit einiger Abän- derung, auch in ü große Klassen bringen. 1) Kaukasische oder weiße Art. — Zieht man eine Linie von der Mündung des Ganges rechts am easpischen See vorbei gegen das weiße Meer hin, so bezeichnet sie ungefähr die Ostgrenze dieser Art. Es gehören dazu: a) Die Völker des Hindustammes mit etwas tiefgelber Haut, vom Quell- gebiet des Indus bis Ceylon, und an der Küste bis zum persischen Golf ver- breitet. — b) Die vom bräunlichen arabischen Stamm an beiden Seiten des rothen Meers, nördlich an der Küste des Mittelmeers bis gegen Kleinasien, ferner am obern Nil und durch Nordafrika bis ans atlantische Meer. — c) Die hellfarbigem Europäer nebst den Bewohnern des Kaukasus, Armeniens, Kleinasiens und bis südwärts des easpischen Sees. Nur die Anwohner des Eismeers sind daoon abzurechnen. 2) Mogolische oder schmutzig gelbe Art, in der ganzen Osthälste Asiens; kenntlich besonders an der platten bei der Wurzel sehr eingedrückten Nase, vorstehenden Backenknochen, dünnen schwarzen Haarstriemen und kleinen weit von einander stehenden Augen. Ihre 3 Unterabtheilungen sind fast noch verschiedener unter sich, als die 3 der kaukasischen Art. Es sind: a) die M o- g o l e n oder Scythen, vom Norden des easpischen bis ans japanische Meer; auf sie passen jene Merkmale vorzüglich, b ) Die fein gestalteten Chiri e see und Hinterindier, deren Augen sich auffallend gegen die Schlafen in die Höhe ziehen. — c) Die Hyperboreer im nördlichsten Asien, wozu auch die Polarbewohner Europas und Nordamerikas gehören; von Hautfarbe weit dunkler, oft bis ins schwärzliche, und von sehr kleiner Statur. Hieher gehö- ren noch die rhabarberbraunen Malaien als eine Mittelgattung zwischen Chinesern und Hindus. Sie finden sich auf der hinterindischen Halbinsel Malakka und auf der großen sundischen Inselwelt zerstreut. 3) Aethiopische oder schwarze Art, in Mittel-und Südafrika. Es gehören dazu: die eigentlichen Neger mit kurzem Wollhaar, dickwulstigen Lippen, vorstehenden Kiefern und breiter Hüfte; ferner die minder schwarzen und besser gestalteten Ka ffer n und B o s j e s m a n s (Buschmänner) südwärts vom Negerlande, und die schwarzgelben widerlichen Hottentots an der Südspitze Afrikas. — Daß am Negerschädel der Scheitel mehr am Hinterkopfe liegt, ist ein besonders merkwürdiges Kennzeichen.

12. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 342

1872 - Glogau : Flemming
— 342 — 12. Die Bibel lehrt und die Wissenschaft (Naturforschung, Sprachwissen- schast, Philosophie) bestätigt, daß die Menschheit von Einen: Menschenpaar ab- stamme. Aber Klima, Lebensweise, Bodenbeschassenheit, Nahrungsmittel und andere äußere Einflüsse haben große Unterschiede hervorgebracht. Man unter- scheidet drei Hauptracen, die kaukasische, mongolische und äthiopische, zu denen man noch zwei Uebergangsracen zählt: die malaiische und amerikanische. Hautfarbe, Schädel, Gesichtsbildung, Haar ergeben die unterscheidenden Merkmale. Die kaukasische Race hat weiße Hautfarbe, Gesichtswinkel von nahe an 90°, schlichtes, weiches, verschiedenfarbiges Haar; der Schädel, von oben gesehen, oval (eiförmig), giebt durch seine größeren Dimensionen dem großen und kleinen Gehirn mehr Raum. Die meist hohe, gewölbte Stirn, das offne, große Auge treten mehr hervor, daher der geistige Character der Physiognomie; die Zähne stehen senkrecht auf einander, dadurch wird die Sinnlichkeit der Kauwerkzeuge aufgehoben. Der kaukasische Stamm ist der Repräsentant des Maßes und der Vernunft, er ist der Träger der Geschichte, der höchsten Bildung, der erdbeherrschende Stamm. Er bewohnt hauptsächlich Europa (außer Lapp- land und Finnland), Süd- und Westasien und Nordasrika, ist aber über die gairze Erde verbreitet, fast die Hälfte des Menschengeschlechts gehört ihm an, über 500 Mill. Die mongolische (gelbe) Race wird gekennzeichnet durch ein plattes, breites Gesicht, kleine aufgestülpte Nase, kleine tiefliegende, schräg aus einander stehende, meist schief geschlitzte Augen, abstehende Ohren, zurückfliehende pyra> midalische Stirn, spitz hervorstehendes Kinn, vordringende Backenknochen, dünnes schwarzes Haar, olivengelbe bis brauue Hautfarbe. Der Schädel von oben angesehen erscheint fast viereckig, weil sich die Umrisse weniger sanst ver- lieren. Der Gesichtswinkel weniger spitz als beim Neger. Ohne bedeutende Kraft der Muskeln ist der Mensch dieser Race im Gebrauch derselben geschickt und gewandt und von Körperwuchs kurz, gedrungen. Den reinsten Typus stellen die Kalmücken, die äußerste Ausartung die Eskimos, Samojeden dar. Die ungebändigte Wildheit des Afrikaners ist hier gebändigt, der Mensch erscheint als unter die Zucht genommen, er weiß sich unsrei — daher Kasten, Despotien. Die mongolische Race ist die Anfängerin der Geschichte, denn mit der Zucht beginnt die Geschichte. Nomadenleben, fatalistische Religionen. Die mongolische Race hat ihre Geschichte gehabt. Sie bewohnt das ganze nörd- liche und östliche Asien, die Polarländer der alten und neuen Welt. (Mon- golei, China, Japan, Tibet, Tatarei, Finnland, Lappland; Mandschu, Magyaren, .300—400 Mill.) Die höchst mögliche Veredlung zeigt sie in den Chinesen, die „den abgetragenen Rock früherer Jahrhunderte immer von Neuem ausbürsten". Der äthiopischen (schwarzen) Race ist eigentümlich ein schmaler zu sammengedrückter Kopf, schmal herabgezogener (elliptischer) Schädel, der von oben angesehen von beiden Seiten eingedrückt erscheint, hervorragende Backen- knochen und Kiefern, abgeplattete Nase, wulstige Lippen, ein affenähnlicher Gesichtswinkel von 75 bis 80°, schwarze Haut, kurzes, hartes, krauses schwarzes Haar, dunkles, immer feuchtes Auge, lange dünne Arme und Beine. Was zum Tragen und Aushalten und zur Befriedigung der thierischen Bedürfnisse

13. Allgemeine Einleitung, Portugal, Spanien, Frankreich, Britisches Reich, Holland, Belgien, Schweiz - S. 342

1868 - Braunschweig : Schwetschke
342 Allgemeine Einleitung. liche Schädel in zwei Classen, dolipocephale und brachycephale, je nach dem Verhältniß des Längendurchmessers zum Querdurchmesser, berlihend auf der mehr oder weniger starken Entwicklung des Hinteren Hirnlappen, und zwar so, daß bei den ersteren die Länge die Breite um %, bei den letzteren um V5 bis 1 8 der Größe übertrifft. Diese beiden Hanptabtheilungen zerfallen wiederum jede in zwei Uuterabtheilungen, orthogenthe und progenthe, bei welchen die Bildung des Gesichtes den Eintheilungsgrund abgiebt, in- dem bei der ersteren die Profilien, bei einem Gesichtswinkel von 85 bis 90 Grad, wegen der wenig hervortretenden Kauwerkzeuge ziemlich lothrecht ist, während bei der letzteren, wo der Gesichtswinkel zwischen 75 und 85 Grad schlvankt, die Kiefer nach thierischer Art vorspringen. Die am meisten gebräuchliche Art der Eintheilung ist die in verschiedene Racen. Sie sind: 1) Die niongotische Race. fünf Sie zeichnet sich durch eine kleine, gedrungene Statur, meist übelgestaltete Beine, einen beinahe viereckigen Kops, flache Gesichter mit eingedrückter, oft kaum noch hervorstehender Nase, ein etwas hervorragendes Kinn, abstehende Ohren, ein schwarzes, steifes und dünnes Haar, wenig Bart, eine gelbliche Hautfarbe, vorzüglich aber dadurch aus, daß die kleinen, geschlitzten Augen außerordentlich weit von einander stehen und geradlinig geöffnet sind. Zu dieser Race gehören viele Völker des östlichen Asiens, die Chinesen und Kalmücken, vorzüglich aber alle Einwohner des nördlichen Asiens, die Lappen und Finnen in Europa, die Grönländer und die arktischen Völker Amerikas; darunter sind auch die dem Europäer am häßlichsten erscheinenden Menschen, die Eskimos. 2) Die Neger- oder äthiopische Race, welche man auch als ein Uebergangsglied vom mongolischen zum kaukasischen L-tainnl ansieht, zeigt uns einen hohen, wohlgebildeteu Körperwuchs, nur ist der Kopf etwas an den Seiten eingedrückt, die Nase ausgestiilpt, die Lippen dick und aufgeworfen, das Haar schwarz, kurz glänzend schwarz oder braun. Diese Race wollig; die Hautfarbe in Afrika (südlich von der großen Wüste) und auf einigen Inseln der Südsee zu Hause und hat sich, anfangs int Zustande der Sklaverei und später zum Theil frei ge- worden, nach dem Osten der Neuen Welt verbreitet. 3) Die malahische Race, welche den Uebergang von den Siegern zum kaukasischen und mon- golischen Stamm bildet, ist ebenfalls im Ganzen wohlgebildet und kraftvoll, nur ist der Schädel ebenfalls etwas schmal, die Nase dick und breit, der Mund groß, die obere Kinnlade etwas vorstehend, die Stirn hoch, das Haar schwarz aber weich, lockig und stark, die Hautfarbe gelb oder braun, mehr oder weniger dunkel. Aus ihr bestehen die Einwohner fast aller Inseln von Ostindien und Australien. 4) Die amerikanische Race, gewöhnlich Indianer genannt, ist etwas kleiner und schwächlicher gebaut, die Stirn niedrig, die Backenknochen hervorstehend, die kleinen Augen tief- liegend, das Haar dünn und struppig, der Bart beinahe ganz fehlend, die Hautfarbe kupferfarbig. Alle llreiuwohuer von Amerika gehören zu dieser Race, die jedoch ihrem gänzlichen Untergänge mit Riesenschritten entgegen- geht. 5) Die kaukasische Race, durch hohen Wuchs, Ebenmaß aller Theile, einen schön gewölbten Schädel, starken Bart, eine weiße oder ge- bräunte und zarte Gesichts- und Hautfarbe vor allen übrigen ausgezeichnet. Zu ihr gehören alle Einwohner Europas, mit Ausnahme der Lappen und

14. Lehrstufe 2 - S. 93

1863 - Leipzig : Teubner
93 Völker Nordamerikas, die sich von wilden Thieren nähren, ihre Gefangenen scalpiren und mit den ausgesuchtesten Qualen zu Tode martern. Diejenigen Bewohner der Erde, die in den Haupteigenschaften ihres Körpers, Gemüths und Geistes einander ähnlich sind, bilden einen Men- schenstamm, eine Race. §. 197. Die 5 Men scheu stamme nach Blumeubach. Blumenbach theilte die Menschen in 5 Stämme (Racen): l) Kaukasier, 2) Mongolen, 3) Neger, 4) Indianer oder Amerikaner, und 5) Ma- layen. §. 198. Eigenthümlichkeit der 5 Menschenstämme. 1) Die Kaukasier haben eine helle, fleischfarbige Haut, weiches, langes, dichtes, bald hellbraunes und blondes, bald dunkelbraunes und schwarzes, gelocktes oder schlichtes Haupt- und Barthaar, einen rundlich eiförmigen Kopf mit gewölbter, hervortretender Stirn, gleichweit vorstehendem Kinn und fast rechtem Gesichtswinkel, eine ausdrucksvolle Physiognomie, eine große, schmale Nase, einen kleinen Mund, schlanken, ebenmäßigen Körperwuchs. Auf ihren Wangen kann sich Schamröthe zeigen. Sie sind die bildungsfähigsten und gebildetsten. 2) Die Mongolen haben eine waizengelbe oder schmutzig bräunliche Hautfarbe, dünnes, steifes, schwarzes Haupthaar, geringen Bartwuchs, einen fast würfelförmigen Schädel, eine zurücktretende Stirn, hervorstehende Backen- knochen, also ein breites Gesicht, eine platte Rase, enggeschlitzte, schief nach der Nase gehende Augen, einen kurzen gedrungenen Körperwnchs. Sie sind — selbst die am meisten entwickelten Völker — durch Trübsinn und Mißtrauen, durch ein starres, dumpfes Brüten, durch eine abgeschlossene Regelung des Lebens und Denkens charakterisirt. 3) Die Neger haben eine mehr oder minder schwarze Hautfarbe, kurzes, dichtes, wie Wolle gekräuseltes Haar, mehr oder minder dichten, krausen und schwarzen Bart, eine stark zurücktretende Stirn, einen an der Seite zusammen- gedrückten Schädel, einen großen Hinterkopf, eine breite, Platte Nase, einen großen Mund, dicke, die schiefstehenden Zähne nicht ganz bedeckende Lippen, ein vor- tretendes Kinn, einen großen, starken K-örper. Sie sind wild und leidenschaft- lich, denken nur an die Gegenwart und befinden sich in einem Naturzustände. 4) Die Indianer Amerikas haben eine kupferfarbige, wenig zum Schweiße geneigte Haut, straffes, schwarzes Haar, dünnen Bart, eine niedrige, zurück- tretende Stirn, hervorstehende Backenknochen, eine Adlernase, einen eben- mäßigen, nicht selten hohen Körperwuchs. Sie sind schweigsam, zeigen eine vollkommene Gleichgiltigkeit gegen Freude und Schmerz, für Vergangenheit und Zukunft. 5) Die Malayen haben eine mehr oder minder zimmtbraune Haut, dichten, weichen, lockigen, schwarzen Haar- und Bartwuchs, ausgeprägte Ge- sichtszüge, eine starke, breite Nase, einen großen Mund, ein stark hervor- springendes Oberkinn, einen oben gewölbten, an den Seiten eingedrückten, also schmalen, eiförmigen Schädel, einen ebenmäßigen Körperbau. Die brau- nen haben eine rastlose Thätigkeit und Wildheit, eine nichtsachtende Heftigkeit. Mit ihnen zusammen wohnen die schwarzen Negritos.

15. Die ersten Elemente der Erdbeschreibung - S. 377

1830 - Berlin : Reimer
377 45° oder noch etwas weiter, ging, südlich von Florida von Insel zu Insel, und ließ sich an den östlichen Küsten des Plateanlandcs von Anahnac, ans den Antillen, an den Küsten und im Innern von Venezuela und Guiana's, bis unter die Linie, immer mit den Küsten, wo sie von Tag zu Tag durch die Europäer weiter getrieben wurden, in Pa- rallele, herab. Erläuterung. Die Bewohner des Wassersystems der kana- dischen Seen, der Lorenzo - Seenkette und des Mississippi, die Lngebornen von Jukatan und die Cariben auf den Inseln, Westindiens rc. gehören hierher. Man findet sie nur noch in Einöden. Die Völkerschaften dieser Art, welche demnach einen Landstrich von beinahe 700 Meilen Länge und meist, an den nördlichen Seen ausgenommen, nur von 70 bis 150 Meilen Breite bevölkerten, haben ein phlegmatisches und gal- liges Temperament, sind groß, wohlgebaut, flink, stärker als die sonst sogenannten Wilden, und haben keine so dünne Ex- tremitäten wie die Australier. Der Kopf ist gut gebildet, oval, doch die Stirn sehr abgeplattet, welches von der Ge- wohnheit, sie mit Brettchen platt zu drücken, kommen soll; die Nase ist lang, stark, adlerschnabclartig, und nur platt, wenn sie es durch das Zusammendrücken mit Brettchen ge- worden ist; der Mund mäßig gespalten, die Lippen den un- srigen ähnlich, die Zähne stehen scheitelrechr; das Ange ist groß und braun; die Haare sind schwarz, gerade, dick, hart, glänzend, von mittlerer Länge, nicht über die Schultern her- abreichend und nicht gegen die Spitzen hin gelockt, und sollen nie grau werden. Die Männer sind fast ganz glatt, indem sie sich die wenigen, hier und da hervorkommenden Haare sorgfältig ausreißen. Erhitzt riechen sie einigermaßen nach Hund. Die Haarfarbe ist röthlich, etwas kupferfarbig. Die Weiber, welche in der drückendsten Sklaverei leben, haben etwas tiefliegende, aber sonst gutgebaute Brüste. Diese Men- schen sollen bisweilen sehr alt werden. Sie führen ein her- umschweifendes Leben, sind grob, faul, streitsüchtig, verzehren nicht blos das Fleisch ihrer besiegten Feinde, sondern das ih- ' ? rer eigenen Brüder, und verab>cheuen jede Civilisation, sind unmäßig, lieben starke Getränke, leben übrigens ohne alle Religion, glauben an gute und böse Geister. Sie zeigen eine große, physische Gefühllosigkeit, so daß die Besiegten, schon halb gebraten und von den Siegern angefressen, noch Todes- gesänge singen. Einen kleinen Schurz von Thierfell oder Pflanzenstoff ausgenommen, womit sie die Lenden umgürten, gehen sie ganz nackt. Selbst in kältern Gegenden denken sie wenig daran, sich durch die Felle von Thieren, deren sie eine große Anzahl todten, zu schützen, sondern verkaufen sie lieber an Europäer für Branntwein. Sie kennen keine andere

16. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 238

1873 - Hildburghausen : Gadow
236 mal, wenn sie sich noch nicht lange gehäutet haben, an Farbe und Zeichnungen schön, wenn man sie nur ohne Furcht und Abscheu betrachten kann. Aber wenn wir nur erst die gefährlichen unter ihnen kennten! Ein gelehrter Beobachter dieser Thiere hat folgende allgemeine Kennzeichen angegeben, die leicht zu merken sind. Wenn der Kopf breit und mit dünnen Schuppen besetzt- ist, so ist die Schlange verdächtig, wenn er aber rund ist, so ist sie's nicht. Ferner wenn sich das Ende des Körpers fein zuspitzt, so ist nicht zu trauen; ist.es aber stumpf und ab- gerundet, so hat man keine Gefahr. Doch gibt er diese Kennzeichen selber nicht für ganz untrüglich ans, und das Beste an der Sache ist das, daß wir nur sehr wenige giftige Schlangen haben, die leicht zu kennen sind, und daß diese nicht muthwillig den Menschen angreifen, sondern nur sich selber vertheidigen, wenn sie beunruhigt, gereizt, gedrückt oder verletzt werden. Zum Beispiel die sogenannte Otter hat einen fast herz- förmigen Kopf, eine Länge von 1 bis 2 Fuß und ein spitziges Ende. Die Farbe ist nach den verschiedenen Häutungen oben grau, olivenbrann oder schwärzlich, unten hellgrau, auch bläulich. Auf dem Kopfe steht ein großer, herzförmiger, brauner Fleck, auf dem Halse dergleichen Punkte im Zickzack, dann Streifen und von der Mitte an noch einzelne größere und kleinere Flecken hie und da, die ebenfalls braun sind. Die Kupferschlange, auch Kreuzotter, hat einen platten, eirunden Kopf, dünnen Hals, eine Länge von 6, 8 bis 12 Zoll und einen zugespitzten Schweif. Oben ist sie rostfarbig, bald stärker, bald schwächer. Sie hat auf dem Kopfe zwei von einander abgekehrte Halbzirkel ) (. Ueber den Rücken hinab läuft ein dunkelbrauner Streifen im Zickzack, und an den Seiten hin liegen braune Punkte. Der Unterleib ist aschgrau mit weißen Qnerbinden, auf welchen wieder schwärz- liche Punkte stehen, und die Endspitze ist braun. Auch findet man hie und da noch eine giftige Schlange, die am ganzen Körper schwarz ist und deswegen auch die schwarze Otter genannt wird. Alle halten sich gern in einsamen, waldigen, düstern und verwilderten Gegenden auf. Jede Art von giftigen Schlangen bringt durch ihren Biß andere, aber allemal schmerzhafte, traurige, bisweilen

17. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 10

1890 - Breslau : Goerlich
m 10 B. Das Tierreich. I. Ktcrfse. Säugetiere. 1. Per Gorilla. Körperbau. Der Gorilla ist der größte und stärkste aller Affen. Eirr ausgewachsener Gorilla mißt vom Scheitel bis zur Fußsohle beinahe 2 m. Die Schulter- breite beträgt 1 ru, die Länge der Arme über 1 in. Der Körper ist mit langen, schwarzen Haaren bedeckt. Das Gesicht, ein Teil der Brust und die innern Handflächen find haarlos. Aus dem Scheitel erhebt sich ein hoher Haarkamm, den das Tier beliebig ausrichten und niederlegen kann. Das Gebiß ist dem des Menschen ähnlich. Es besteht aus 8 Schneide-, 4 Eck- und 20 Backenzähnen. Die Vorderzähne stehen etwas schief; die Eckzähne sind stark entwickelt; die Backenzähne sind stumpfhöckrig. Die Vorderarme erreichen die Dicke eines Mannesbeines und reichen bei aufrechter Stellung bis über das Knie herab. Die starken Arme und das scharfe Gebiß dienen ihm als furchtbare Waffe. Er hat an allen vier Gliedmaßen Hände; deshalb gehört er zu den Vier-- händern oder Affen. Lebensweise. Die Heimat des Gorilla ist Nieder-Guinea. Dort hält er sich in den dunkelsten und einsamsten Stellen des Waldes auf. Dicht be- waldete, feuchte Thäler zieht er allen andern Aufenthaltsorten vor. Doch bleibt er niemals lange an einem Orte, sondern wandert bald weiter. Zu diesem rastlosen Umherwandern zwingt ihn die Schwierigkeit, sein Lieblingsfutter zu finden. Er ist ein echter Pflanzenfresser. Am liebsten frißt er die pflaumen- artigen Früchte des Pfefferkuchenbaumes, die Blätter der Ananas, die Stengel des Zuckerrohrs und eine Nuß mit sehr harter Schale. Letztere öffnet er leicht mit seinem Gebiß, welches so stark ist, daß er einen Gewehrlauf platt beißen kann. Eier und junge Vögel verschmäht er auch nicht. — Der Gorilla ist nicht gesellig; er lebt immer nur in Familien beisammen, die aus Männchen, Weibchen und einem Jungen bestehen. Gewöhnlich sitzen die Tiere ruhig auf den Ästen der Bäume und kauen langsam an Früchten oder Blättern. Werden sie aufgeschreckt, so bringt das Weibchen das Junge in Sicherheit, das Männchen aber verteidigt sich und ist in seinem Zorn ein gefährlicher Feind. Der Gorilla weicht nie zurück, und wird er nicht auf den ersten Schuß ge- tötet, so ist der Jäger verloren, denn das Tier besitzt riesenhafte Kräfte. Schon ein junger Gorilla ist außerordentlich stark. Ein 2 Ya Jahr altes Tier konnte von vier starken Männern kaum gebändigt werden. Uermandte Tirve. Ein dem Gorilla verwandtes Tier ist der Orang- Utang. Er wird nur etwas über 1 m hoch. Seine Körperbedeckung sind rotbraune Haare; das nackte Gesicht ist bleigrau. Er kommt auf der Insel Borneo vor und lebt in Wäldern. Wie der Gorilla nährt er sich von Pflanzenkost. Er ist träge und furcht- sam und flüchtet vor dem Menschen in die höchsten Baumgipfel. Jung gefangen wird er zahm und lernt mancherlei Arbeiten verrichten. — Andere Affen sind: die Meer- katze, der Pavian, der Brüllaffe. Menschenähntichkeit dev Affen. Im Körperbau zeigen die Affen einige Ähnlichkeit mit dem Menschen. Doch unterscheidet sich der Affe vom Menschen auch körperlich sehr wesentlich: die Stirn des Affen tritt zurück, dagegen treten die- Kinnladen schnauzenartig vor; die Zahnreihen sind schräg gegen einander gerichtet; der Körper ist fast überall lang behaart; alle vier Gliedmaßen haben Hände; die einfach gekrümmte Wirbelsäule und der Mangel der Füße gestatten keinen aufrechten Gang. Bor allem aber erheben den Menschen über die Affen seine geistigen Anlagen und Fähigkeiten, seine Sprache und seine unsterbliche Seele. Nur der Mensch ist ein selbstbewußtes, sittliches Wesen und besitzt Religion, die selbst den rohesten Völkern nicht fehlt. Der Mensch ist also das vornehmste Geschöpf Gottes. Aufgaben. 1. vergleiche Gorilla und Grang-Utang! 2. Ivodurch unterscheidet sich der Affe vom Menschen?

18. Der südteutsche Schulfreund - S. 239

1842 - Karlsruhe [u.a.] : Herder
L39 V. Der Mensch. Unter allen Geschöpfen, die Gott auf Erden er- schaffen hat, ist der Mensch das edelste und vollkom- menste. Der lebendige Mensch besteht 1. aus dem Leib und 2. aus der Seele. 1. Vom menschlichen Leibe. Der Mensch zeichnet sich schon durch seine aufrechte und edle Gestalt, durch seine Sprache und seine kunst- fertige Glieder vor den andern lebendigen Geschöpfen der Erde aus, so daß man schon aus diesen leiblichen Vorzügen erkennt, daß ihn Gott über die Thiere ge- stellt und zum Herrn der Erde gemacht hat. In Ansehung der Farbe, Gestalt, Proportion des Körpers und der Gesichtsbildung weichen die verschiede- nen Völker von einander ab. Das Klima (die Be- schaffenheit der Luft) übt auf diese Dinge großen Ein- fluß. Je weiter nach Norden, desto weißer, je näher nach Süden, desto schwärzer wird der Mensch. Auch ist der Nordländer kleiner, der Südländer größer. Die schönsten Gestalten findet man in Circassien, Georgien und in der Krimm. Die Indianer haben stark vor- wärtsstehende Zähne und aufgeworfene Lippen. Die Chinesen haben ein fast vierekiges Gesicht, eine einge- drükte Nase und kleine Augenhöhlen. Die Kalmuken ha- den einen großen Kopf, plattes Gesicht, tiefliegende und weit auseinanderstehende Augen, eine oben breite und eingedrükte Nase und einen kleinen Mund. Die Mon- golen sind von mittelmäßiger Größe. Ihr Haar ist pechschwarz, die Gesichter sind breit, die schwarzen Au- gen stehen in Winkeln nach der Nase zugesenkt und stach im Kopfe. Die Nase ist breit und stach, die Ba- kenknochen sind erhaben, der Kopf rund, der Mund breit, mit fleischigen Lippen; das Kinn'kurz und nur dünn mit Haaren besezt. Die Ohren sind groß und

19. Rheinisches Realienbuch - S. 23

1917 - Breslau : Hirt
Iv Vom Schall. 23 Je mehr Schwingungen eine Saite in einer Sekunde macht, desto höher ist ihr Ton. Was erhöht sich also auch, wenn die Töne höher werden? Ans welche dreifache Art kann man also die Schwillgungen erhöhen? Was schwingt bei der Mund- und bei der Ziehharmollika? b) Bei den Blasinstrumenten schwingen nicht die Körper, aus denen sie hergestellt sind, fonberu die Luftsäulen darin. (Wenn man in eilte Pfeife bläst und vor die Öffnung einen Streifen Seidenpapier hält, so bewegt er sich hin und her.) Je kürzer die Luftsäule ist, ulid je stärker sie angeblasen wird, desto mehr Schwingungen macht sie. Wie wird also auch der Toll sein? Wie geschieht die Verkürzung bei der Flöte? bei der Posaune? Wie machst du es, daß beim Pfeifell mit dem Mullde bald hohe, bald tiefe Töne entstehen? Wie entsteht der Peitschenknall, der Donner? o) Die Trommel, die Pauke, Glockeu ulld Schellen finb Flächeninstru- mente. Was wird bei ihnen in Schwingungell versetz? Je kleiner und dünner die schwingenden Flächell sind, desto höher ist ihr Ton. Warum? Ein Musikinstrument ist auch der Kehlkopf des Menschen. In ihm sind zwei elastische Häute ausgespannt, die Stimmbänder. Zwischen ihnen befindet sich ein Spalt, die Stimm- ritze. Die Stimmbänder können durch besondere Muskeln bald mehr, bald weniger angespannt und die Stimmritze verengt und erweitert werden. Der Luftstrom aus den Lungen versetzt die Bänder in Schwingungen. Erkläre, wie hohe und tiefe Töne hervorgebracht werden! Resonanz. Stellt man eine angeschlagene Stimmgabel auf einen Tisch, so klingt sie lauter. Sie versetzt die Tischplatte in Schwingungen, und durch dieses Mitschwillgen (Resonanz) wird der Toll verstärkt. Zeige, wie an den verschiedenen Musikinstrumenten für Resonanz ge- sorgt ist! 7. Phonograph und Grammophon. Der Schall beruht auf Schwingungen. Diese haben eine gewisse Kraft und können darum auch eine gewisse Arbeit leisten. Das zeigt sich am Phono- graphen oder Tonschreiber. Der Phonograph hat einen Schalltrichter, an dessen unterm Ende eine dünne Platte befestigt ist, die nach der andern Seite einen Stift trägt. Durch ein Uhrwerk wird an dem Stift eine Walze vorbeibewegt, die mit einer Wachs- masse überzogen ist. Spricht oder singt man in den Trichter, so schwingt die Platte, und der Stift kritzelt in die Platte allerlei Eindrücke, er schreibt die Töne hinein (Phonograph). Stellt man nachher die Walze so ein, daß der Stift bei ihrer Bewegung wieder allen Eindrücken folgen muß, die er selbst gemacht hat, so versetzt er die Platte in Schwingungen. Die früher hinein- gesprochenen oder gesungenen Töne kommen nun wieder zurück, das Ge- schriebene wird gesprochen (Grammophon). (Statt der Walzen werden auch Platten verwandt.) So kann man die Stimme berühmter Männer, großer Sänger, die man nie gesehen, und ganze Musikstücke aus dem kleinen Instrument hören.

20. Bd. 3 - S. 347

1838 - Eisleben : Reichardt
ir Chile. 347 Indianer Amerikas beherrscht, findet bei den Araucanen Statt. Ge- gen Verunglückte haben sie kein Mitleiden; ihre Raubsucht hört die Stimme der Menschlichkeit nicht, und wie nach vielen andern Dingen, sieht man sie auch nach der ihnen angedichteten rauhen Rechtlichkeit umsonst um. Der unbeschühte Fremdling mag sein Glück preisen, wenn er ihren diebischen Handen nackt entkommt. Insbesondere aber stehen die Moluchen in dem schlechtesten Ruse und gelten für sehr verrächerisch, daher auch unter den Pehuenchen der Name Moluche gerade für ein Schimpfwort gilt, dem Namen Auca ganz gleichbedeu- tend, und kein Indianer laßt sich den letztem Namen ohne Zorn ge- den." So weit unser Poppig. Vergleichen wir damit, was ein anderer neuer Reisender, der Franzose Lesson von den Araucanen sagt. Nach ihm bilden sie eine kriegerische Völkerschaft, die in noma- dische und festwohnende Stamme getheilt ist, welche in Dörfern woh- nen, die unter der Herrschaft eines Kaziken stehen und unter einander durch eine Art von Föderation vereinigt sind, welcher die erfahrensten und ältesten Oberhäupter vorstehen. Die Sitten dieser Indianer sind, obgleich sie unter dem Einflüsse eines Anfangs von Civilisation stehen, zur Grausamkeit geneigt. Krie- gerische Gewohnheiten, welche alle dahin gehen, auf einen Feind los- zustürzen, und ihn alles dessen zu berauben, was er hat, lassen weder Mitleid noch menschenfreundliche Gesinnungen in ihnen aufkommen. Das Recht der Stärkern gilt bei ihnen als höchstes Gesetz. Durch mehrere physische Eigenthümlichkeiten unterscheiden sie sich von andern Indianern. Die Männer sind stark und kraftvoll gebaut, und zeich- nen sich durch ein in hohem Grade ausgebildetes Muskelsystem aus. Ihr Wuchs ist mittelmäßig groß; ihr Gesicht kupferfarbig, flach und groß und erhalt durch die Wildheit einen finstern und mißtraui- schen Ausdruck; das Auge klein und schwarz, die Nase platt, das Kinn rund und von bedeutender Größe, die Lippen groß, das Haar schwarz, lang, struppig, hangt wild um den Kopf und bis auf die Schultern hinab und bedeckt, wenn er feinen Feind angreift, einen Theil des Gesichts. Häufig beschmieren sie sich bei solchen Angriffen mit Pferdeblut. Alles dies, in Verbindung mit ihren kecken Bewe- gungen, giebt ihrem ganzen Ausdruck einen Charakter von Wildheit, der zurückstoßend ist, und ihr ganzes Wesen spricht den kräftigen und muthigen Krieger aus. Die Weiber sind kleiner als die Männer und von zarterer Form, und viele unter ihnen, besonders unter den Mädchen sind sehr hübsch. Sie haben das Haar in lange Zöpfe geflochten, welche mit einem Bande umwunden sind und bei manchen bis in die Kniekehle herab- hängen. Das Schicksal der Frauen ist, wie bei allen uncivilisirten Völkern, eine harte Sklaverei, und sie sind jn den Augen der Männer nichts Anders, als Lastthiere, auf denen alle Beschwerden des Lebens ruhen, ohne daß sie die geringsten Annehmlichkeiten desselben zu ge-