Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Der sächsische Kinderfreund - S. 108

1868 - Leipzig : Arnoldi
108 welches te ir bewohnen, liegt in der nördlichen gemäßigten Zone; nur- im hohen Norden reicht ein kleiner Strich in die nördliche kalte Zone hinüber. Auf diese Weise sind wir vor der unerträglichen Gluth der Sonne, so wie vor der harten Strenge der Kälte geschützt, und die größte Manchfaltigkeit der lebenden Geschöpfe wird bei uns vorge- funden. Weil in den beiden gemäßigten Erdgürteln die größte Frucht- barkeit möglich ist, so hat der weise Schöpfer die Einrichtung getroffen, daß, wenn man die Oberfläche der Erde in 1000 gleiche Theile zer- legt, auf die heiße Zone 396, auf die beiden gemäßigten 520 und auf die beiden kalten Zonen 82 solcher Theile kommen. Das Meer. Der größte Theil unserer Erde ist mit Wasser bedeckt, und dieses große Wasser nennen wir das Meer. Warum hat aber der Schöpfer die Einrichtung getroffen, daß der Ocean drei Viertheile der Erd- oberfläche bedeckt? Wäre es nicht besser, wenn es mehr festes Land als Wasser gäbe? So fragen viele unverständige Leute. Ihr sollt sogleich hören, warum es Gott gerade so und nicht anders gemacht hat. Bekanntlich steigen aus dem Meere täglich eine Menge Dünste empor, nachdem sie von der erwärmenden Sonne verdünnt worden sind. Aus diesen Dünsten bilden sich die Wolken, die von dem Winde in alle Gegenden getrieben werden, uns Regen und fruchtbare Zeiten geben und unsere Herzen erfüllen mit Speise und Freude. Ohne Regen hätten die Quellen aus den Bergen keine Nahrung, und wir würden weder Bäche, noch Flüsse, noch Ströme haben. Wie viel müßten wir alsdann entbehren! Wäre nun eine geringere Masse von Seewasser vorhanden, so könnten nicht so viele wässerige Dünste in die Höhe steigen, und wir würden Mangel an Regen haben, so daß Pflanzen, Menschen und Thiere in kurzer Zeit verschmachten müßten. Als eine besondere Eigenschaft des Meerwassers ist zu erwähnen, daß es einen salzigen und ekelhaft bittern Geschmack hat. Der Salzgehalt kommt von den zahlreichen Steinsalzlagern, welche sich im innern Meeres- grunde befinden; und die Bitterkeit läßt sich leicht aus der zahllosen Menge verfaulter Thiere und Pflanzen erklären, welche das Meer, überall in sich enthält. Auch darin müssen wir die Weisheit Gottes anerkennen Denn da das Meer sich nicht bewegt wie das Wasser der Bäche, Flüsse und Ströme, so würde es bald faulig werden, böse Aus- dünstungen verursachen, die Luft verpesten und gefährliche Krankheiten erzeugen. Allein durch das Salz bleibt es vor jeder Fäulniß bewahrt. Gleichwohl hat der Regen, der aus deni Meere zu uns kommt, durch- aus keinen salzigen Geschmack. Denn nur die feinen und leichteren Wassertheilchen steigen aufwärts; dagegen bleiben die Salztheilchen^

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Der sächsische Kinderfreund - S. 126

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
120 gäbe? So fragen viele unverständige Leute. Ihr sollt so- gleich hören, warum es Gott gerade so, und nicht anders gemacht hat. Bekanntlich steigen aus dem Meere täglich eine Menge Dünste empor, nachdem sie von der erwärmen- den Sonne verdünnt worden sind. Aus diesen Dünsten bilden sich die Wolken, die von dem Winde in alle Gegen- den getrieben werden, uns Regen und fruchtbare Zeiten geben, und unsre Herzen erfüllen mit Speise und Freude. Ohne Regen hatten dhe Q-uellen »auf den Bergen keine Nahrung, und wir würden weder Bache, noch Flüsse, noch Strome haben. Wie viel müßten wir alsdann entbehren? Ware nun eine geringere Masse von Seewasier vorhanden, so könnten nicht so viel wäßrige Dünste in die Höhe stei- gen, und wir würden Mangel an Regen haben, so daß die Pflanzen,, wje fck Menschen und Thiere in kurzer Zeit ver- schmachten müßten. Als eine besondere Eigenschaft des Meerwassers ist zu erwähnen, daß es einen salzigen Ge- schmack hat. Auch darin müssen wir die Weisheit Gottes anerkennen. Denn da das Meer sich nicht so bewegt, wie das Wasser der Bache, Flüsse und Ströme, so würde es bald faul werden, böse Ausdünstungen verursachen, die Luft verpesten und gefährliche Krankheiten per gefächen. Allein durch das Salz bleibt es vor jeder Faulniß verwahrt. Gleichwohl hat der Regen, der aus dem Meere zu uns komnit, durchaus keinen salzigen Geschmack. Denn nur die feinen und leichteren Wassertheilchen steigen aufwärts; dagegen bleiben die Salztheilchen, welche weit schwerer sind, im Meere zurück. Auf diese Weise können wir das reise Wasser trinken, da hingegen das Seewasser nicht getrunken werden kann, so daß die Schiffer sich mit Trinkwasser, das sie in Tonnen aufbewahren, versehen müssen, wenn sie eine weite Seereise unternehmen. Eine ganz eigenthümliche Erscheinung auf dem Meere ist die sogenannte Ebbe und K l u t h. Man bemerkt näm- lich in dem großen Weltmeere, daß das Seewasser binnen 24 Stunden zweimal steigt und fallt. Steigt es- so nennt man es Fluth; fällt es, Ebbe. Z. B. Mittags 12 Uhr fängt es an zu steigen, und Nachmittags 6 Uhr hat es die größte Höhe erreicht. Von 6 Uhr Nachmittags bis Mitternacht 12 Uhr sinkt cs wieder so tief herab, als i — * ' ' /f

2. Weltkunde - S. 7

1876 - Hannover : Helwing
7 1. Wie viel mal so viel Wasser als Land befindet sich auf der Erde? — 2. Wie verhalten sich Wasser und Land zu einander auf den Halbkugeln, in den einzelnen Zonen? — 3. Vergleiche die Erdtheile und die Oceane hinsichtlich ihrer Größe! — 4. Ziehe eine Linie um die Erde, die dieselbe in eine große Land- und Wasserhalbkugel scheidet! — 5. Welche Erbtheile und Weltmeere liegen ganz auf der nördlichen Halbkugel? — auf der südlichen? — östlichen? — westlichen? — Welche in allen Zonen? — nur in einer? — in zweien? — 6. Welche Oceane umgeben die einzelnen Erdtheile? Welche Erdtheile begrenzen die Weltmeere? — 7. Welche Erdtheile hängen zusammen? — 8. Vergleiche die Erdtheile hinsichtlich ihrer Gestalt mit einander! §. 10. Fortsetzung. 1. Die Grenze zwischen Meer und Land heißt Küste. Steilküsten steigen steil auf und setzen sich ziemlich tief steil nach unten fort; sie sind felsig und bieten gute Häfen (England). Klippenküsten heißen sie, wenn zer- stückelte Felsen nahe unter der Oberfläche des Wassers liegen oder auch daraus hervorragen; für die Schiffahrt sind sie gefähr- lich (Skandinavien). Flachküsten entstehen, wenn das Land allmählich in den Meeresboden übergeht; sie sind hafenarm (Nordsee). — 2. Das Wasser der Erde ist theils fließendes in Quellen, Bächen, Flüssen und Strömen, theils stehendes in Sümpfen, Seen und Meeren. — 3. Das Meerwasser ist bitter- salzig, schwerer als das Flußwasser und gefriert nicht so leicht als dieses. Im Glase ist es ganz klar, die weite Meeresfläche erscheint bald tiefblau, bald grün und dunkelgrün. Kleine Thier- chen verursachen das Leuchten des Meeres. Die Meerestiefe ist sehr verschieden. (Im südatlantischen Ocean über 14000 Meter, fast 2 Meilen tief (?)). Der Meeresboden ist nicht eben, die Erhebungen haben aber meist sanft geböschte Abhänge. — 4. Das Meer hat dreierlei Bewegungen: a. Die Wellenbewegung. Sie besteht in auf- und niedergehender Bewegung der Wassertheilchen und wird verursacht durch Wind und Erd- beben. — Wellenberg und -thal. Höhe der Welle 2—12 m, Breite 40—120m. In der Tiefe ist das Meer ruhig. — b. Ebbe und Flut, bewirkt durch die Anziehung von Mond und Sonne. Alle 25 Stunden zweimal Ebbe und Flut. Springfluten 12—20m hoch, besonders in den Busen; Ni pp fluten niedriger. Deiche und Dünen schützen das Land gegen Fluten. — (Strand heißt derjenige Theil der Flachküste, den das Wasser bei der Flut bedeckt und bei der Ebbe trocken legt. Er ist meistens mit Sand, bisweilen mit Schlamm und stets mit angeschwemmten Muschelresten und Seepflanzen bedeckt. Wenn der Wind den Sand vom Strande zu langen Hügelreihen zusammenweht, so entstehen Dünen.) — c. Die Strömungen, flußartige Bewegung des Meerwassers. Verursacht werden sie durch die Achsendrehung der Erde, Verdunstung, Winde rc. Den Haupt- richtungen nach unterscheidet man drei Strömungen: die Aequatorial- strömung von O. nach W. zwischen den Wendekreisen und die beiden Polar st römun gen von N. nach S. auf der nördl. und von S. nach N. auf der südl. Halbkugel in den kalten und gemäßigten Zonen. Die Aequatorial- strömung des atlantischen Oceans theilt sich an der Ostküste Amerikas in zwei Arme; der nördliche fließt durch das caraibische Meer in den Busen von Mexico, aus welchem er als Golfstrom bei Florida heraustritt. Der

3. Neubearbeitetes Lehr- und Lesebuch gemeinnütziger Kenntnisse für katholische Elementar- und Sonntagsschulen - S. 135

1834 - Ehingen a.d.D. Leipzig : Herbig Feger
135 das Salz, welches so häufig mit demselben vermischt ist, hin- länglich vor der Fäulniß gesichert. Das Meer bewegen theils die Stürme, theils Ebbe und Flmh. Das Waffe» steigt nämlich in vier und zwanzig Stunden zweimal, und fallt eben so viel mal. Das Steigen nennt man Fluth, das Fallen die Ebbe. Das Wasser bedeckt den größten Theil der Erdkugel. Dieß ist eine weise Einrichtung Gottes; denn aus dem Meere steigen die mehrsten wässerigen Dünste auf, welche Wolken bilden und nicht allein in's Meer wieder zurückfallen, sondern größtentheils von dem Winde nach dem trockenen Lande getrieben werden, auf dasselbe als Regen und Schnee niederfallen, die Erde fruchtbar machen und die Quellen unter- halten. Aus diesen Quellen entstehen dann Bache, aus den Bächen Flüsse und Ströme, und diese ergießen sich endlich wieder in's Meer. Die Wärme ist die Ursache, daß sich dis Theilchen des Wassers in Dünste auflösen und in die Höhe steigen. Die Kälte aber macht, daß diese kleinen Theilchen mehr Zusammenhang bekommen, und daß das Wasser zu einem festen Körper oder zu Eis wird. Die Dämpfe, wenn sie eingeschlossen sind, bringen heftige Wirkungen hervor. In einem verschlossenen Gefäße zu kochen, erfordert daher große Vorsicht, weil die Dämpft so stark werden können, daß sie die stärksten metallenen Gefäße auseinander sprengen. Das Wasser ist für Menschen, Thiere und Gewächse eine große Wohlthat und unentbehrlich. Das Wasser ist das gesündeste und beste Getränk. Das fließende Wasser ist aber weder so rein, noch so gesund und wohlschmeckend, als das Quellwasser. Dasmegem, Eis- und Schneewasser ist zum Trinken ebenfalls nicht dienlich. Man trinke ja nicht ohne Behutsamkeit aus jeder Quelle! vielweniger aus Pfüßen und stehenden Wassern! An manchen Orten ist das Wasser mit sehr vielen mineralischen Theilen vermischt, und eö gibt Gesundbrunnen, deren Heilkräfte in vielen Krankheiten trefft lich sind.

4. Christliche Volksschule oder allgemeiner Unterricht über Gott, die Welt und den Menschen für evangelische Stadt- und Landschulen, die biblische Religionslehre, den evangelischen Katechismus und eine geistliche Liedersammlung, Natur-, Erd- und Himmelskunde, Seelen-, Pflichten-, Zahlen- und Sprachlehre mit Lesestücken nebst der Geschichte enthaltend - S. 57

1854 - Rinteln : Bösendahl
Naturkunde. 57, 3. Vom Wasser. Das Wasser ist an sich ein flüssiger, durchsichtiger Kör- per ohne Farbe, Geschmack;mb Geruch. Daö Wasser in den Seen, Flüssen und Brunnen aber ist gemeiniglich, so wie die Luft, mit einer Menge fremder Theile, sonderlich mit Erd- und Salztheilen vermischt, welche demselben bisweilen Farbe, Geschmack und Geruch geben. Das Wasser dcs Meers und der Flüsse ist aus den weisesten Absichten Gottes in bestän- diger Bewegung. Stehende Wasser werden leicht faul; Was- ser hingegen, daö sich beständig bewegt, kann nicht faul wer- den; deswegen die Flüsse, die unaufhörlich nach den niedern Gegenden der Erde fortlaufen, ohne stille zu stehen, immer frisches und gutes Wasser geben. Das Seewasser hat keine so heftige Bewegung, als die Flüsse; dieses hat aber Gott vor der Fäulniß schon durch das Salz, welches in demselben befindlich ist, gesichert. Das Meer bewegen theils die Stür- me, theils die sogenannte Ebbe und F l u t h. Das Meer steigt nämlich in 24 Stunden zweimal, und fällt eben so vielmal. Das Steigen nennt man Flut h, das Fallen Ebb e. Man hält die anziehende Kraft des Mondes gegen die Erde für die Ursache dieser Veränderung. Das Wasser bedeckt ungefähr drei Fünftheile der Erd- Oberfläche, lind dieses ist eine weise Einrichtung Gottes. Alls den großen Meeren steigen die meisten wässerigen Dünste auf, welche Wolken ausmachen und nicht alle wieder in das Meer zurückfallen, sondern großcnthcils von dem Winde nach dem trocknen Lande getrieben werden, auf dasselbe als Regen oder Schnee niederfallen, die Erde fruchtbar machen uild die Quellen unterhalten. Aus diesen Quellen entstehen dann Bäche, aus den Bächen kleine Flüsse, aus den kleinen Flüssen große Flüsse und Ströme, und diese ergießen sick- endlich wieder inö Meer. Das Wasser ist eine der größten Wohlthaten Gottes; es ist dell Menschen, Thieren lind Gewächsen ganz unentbehrlich. Ohile dasselbe sann man nicht kochen, ilicht backen, nicht brau- en, nicht trinken, nickt leben. Es löscht am geschwindesten uild bestell den Durst, ist auch überhaupt das gesundeste uild beste Getränk« und ist in allen Getränken der Durst lö- schende Theil. Wasser macht, daß daö Vlllt leicht und un- gehindert in den Adern läuft, löset die zähen Feuchtigkeiten mtf, führt den Schleim ab, dessen Überfluß den menschlichen

5. 2 - S. 248

1856 - Breslau : Leuckart
248 Geographie. Die Oberfläche der Erde. Man hat berechnet, daß über zwei Drittel der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, und nur ein Drittel trocknes Land ist. Das Wasser ist entweder salzig, oder süß. Aus ersterem bestehen die ungeheuren Wassergebiete, welche das feste Land um- geben und Weltmeere heißen; aus letzterem die meisten Quellen, Bäche und Flüsse. Der Boden des Meeres zeigt eine solche Abwechselung von Höhen und Senkungen, wie das feste Land, deshalb muß seine Tiefe sehr ungleich sein; an einigen Stellen mag sie eine Meile betragen. Die Farbe des Seewassers ist verschieden, meist hell- grün; doch erscheint es im Kleinen, z. B. in einem Glase, klar und farblos. In der Nähe der Antillen ist das Meerwasser so durchsichtig, daß man vom Schiffe die auf dem Grunde wachsen- den Kräuter deutlich wahrnimmt und über einer Wiese in der Luft zu schweben glaubt. Oft sieht man bei Nacht auf der weiten Oberfläche des Meeres-leuchtende Punkte, besonders aber in der Furche, welche das Schiff durch seine Bewegung zieht. Dieses Leuchten ist theils elektrischer Art, theils kommt es von kleinen gallertartigen Thieren. Das Meerwasser hat einen salzigen und etwas bitteren Geschmack, welcher es ganz ungenießbar macht. Es ist schwerer als das süße Wasser, vermag auch deswegen größere Lasten zu tragen und gefriert nicht leicht. Das ruhige Meer bietet eine vollkommene Spiegelfläche dar; erhebt sich aber ein Wind, so entstehen Wellen, die bei Stürmen eine Höhe von 12 Fuß und darüber erreichen. Schlagen die Wellen gegen ein steiles, felsiges Ufer, so prallen sie schäumend zurück; eine solche Stelle heißt Brandung. Außer dem Wellenschläge hat das Meer eine sehr merkwür- dige Bewegung, die Ebbe und Fluth. Zweimal des Tages steigt nämlich das Wasser an den Ufern während ohngefähr 6 Stunden, das ist die Fluthzeit, und fällt eben so zweimal, welches die Zeit der Ebbe ist. Doch ist das Steigen und Fallen nicht überall und nicht zu allen Zeiten gleich. Im Weltmeere sind Ebbe und Fluth bedeutender als in den vom Lande eng um- schlossenen Meeren; desgleichen beim Neu- und Vollmonde stär- ker als während des ersten und letzten Viertels. Es scheint nämlich gewiß, daß dieses Steigen und Fallen durch die An- ziehungskräfte des Mondes und der Sonne veranlaßt wird. Das weite Meer friert auch bei der strengsten Kälte nicht ganz zu, wohl aber an den Küsten und in den Buchten der kalten Zone. Das Eismeer gewährt einen furchtbar erhabenen An- blick und zeigt recht deutlich die Allmacht Gottes. Da schwimmen

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 125

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
125 ^Wechselung der vier Jahreszeiten. Um sich dieß klar zu machen, hat man künstliche Erdkugeln gebildet, auf welchen man den großen Erdkörper durch gewisse Linien und Punkte naher beschreibt. Von den Polen war schon vorhin die ' Rede. Derjenige Pol, welcher uns Europäern am nächsten ist, heißt der Nordpol, und der entgegengesetzte der Süd- pol. Von beiden Polen gleichweit entfernt befindet sich eine Linie um die Erdkugel, die man den Aeguatoc oder den Gleicher nennt, eben weil er die Kugel von Nor- den nach'süden in zwei gleiche Theile zerlegt. Zwei andre Linien, welche von den Polen 23£ Grad entfernt liegen, heißen die Polarzirkel, so daß cs mithin einen nörd- lichen und einen südlichen Polarzirkel giebt. Eben so be- finden sich 25s Grad nördlich und eben so viel südlich vom Aequator noch zwei Linien, die unter dem Nameil der Wendekreise bekannt find. Nach diesen Linien bestimmt man nun die fünf Zonen, oder Erdgürtel, oder Erd- striche" Der Streif zwischen den beiden Wendezirkcln wird die heiße Zone genannt, weil innerhalb desselben die Sonnenstrahlen senkrecht auf die Erde fallen, und c8 folglich dort weit heißer ist, als in den übrigen Theilen der Erdoberftäehe. Zwischen den Wendekreisen und den Polar- zirkeln liegen die gemäßigten Zonen, von denen cs eine nördliche und eine südliche giebt. Endlich zwischen den Polarzirkeln und den Polen befinden sich die "kalten Zonen, so daß am Nordpol die nördliche kalte, und am Südpole die südliche kalte gesucht werden muß. Europa, welches wir bewohnen, liegt in der nördlichen gemäßigten Zone; nur im hohen Norden reicht ein kleiner Strich in die nördliche kalte Zone hinüber. Auf diese Weise find wir vor der unerträglichen Gluth der Sdnne, so wie vor der harten Strenge der Kälte geschützt, und die größte Mannig- faltigkeit der lebenden Geschöpfe wird bei uns vorgefunden. Das Meer. Der größte Theil unserer Erde ist mit Wasser bedeckt, und dieses große Wasser nennen wir das Meer. Warum hat aber der- Schöpfer diese Einrichtung getroffen? Wäre es nicht besser, wenn es mehr festes Land als Wasser

7. Weltkunde - S. 7

1874 - Hannover : Helwing
7 1. Wie viel mal so viel Wasser als Land befindet sich auf der Erde? — 2. Wie Verhalten sich Wasser und Land zu einander aus den Halbkugeln, in den einzelnen Zonen? —3. Vergleiche die Erdtheile und die Oceane hinsichtlich ihrer Größe! — 4. Ziehe eine Linie um die Erde, die dieselbe in eine größte Land- und Wasserhalbkugel scheidet! — 5. Welche Erdtheile und Weltmeere liegen ganz auf der nördlichen Halb- kugel? — auf der südlichen? — östlichen? — westlichen? — Welche in allen Zonen? — nur in einer? — in zweien? — 6. Welche Oceane umgeben die einzelnen Erdtheile? Welche Erdtheile begrenzen die Welt- meere? — 7. Welche Erdtheile hängen zusammen? — 8. Vergleiche die Erdtheile hinsichtlich ihrer Gestalt mit einander! §. 10. Fortsetzung. 1. Die Grmze zwischen Meer und Land heißt Küste. Steilküsten steigen steil aus und setzen sich ziemlich tief steil nach unten fort; sie sind felsig und bieten gute Häfen (England). Klippenküsten heißen sie, wenn zer- stückelte Felsen nahe unter der Oberfläche des Wassers liegen oder auch daraus hervorragen; für die Schifffahrt sind sie gefährlich (Skandinavien). Flachküsten entstehen, wenn das Land allmäh- lich in den Meeresboden übergeht; sie sind hafenarm (Nordsee). — 2. Das Wasser der Erde ist theils fließendes in Quellen, Bächen, Flüssen und Strömen, theils stehendes in Sümpfen, Seen und Meeren. — 3. Das Meerwaffer ist bittersalzig, schwerer als das Flußwasser und gefriert nicht so leicht als dieses. Im Glase ist es ganz klar, die weite Meeresfläche erscheint bald tief- , blau, bald grün und dunkelgrün. Kleine Thierchen verursachen das Leuchten des Meeres. Die Meerestiese ist sehr verschieden. (Im südatlantischen Ocean über 14 000 Meter, fast 2 Meilen tief.) Der Meeresboden ist uneben, zeigt Berg und Thal. — 4. Das Meer hat dreierlei Bewegungen: a. Die W ellenb ewegung. Sie besteht in auf- und nieder- gehender Bewegung der Wassertheilchen und wird verursacht durch Wind und Erdbeben. — Wellenberg und -thal. Höhe der Welle 2—12 m., Länge 30—60 m. In der Tiefe ist das Meer ruhig. — b. Ebbe und Flut, bewirkt durch die Anziehung von Mond und Sonne. Alle 25 Stunden zweimal Ebbe und Flut. Springfluten. 12—20 ru doch, besonders in den Busen; Nipp fluten niedriger. Deiche und Dünen schützen das Land gegen Fluten. — Strand heißt derjenige Theil der Flachküste, den das Wasser bei der Flut bedeckt und bei der Ebbe trocken legt. Er ist meistens mit Sand, bisweilen mit Schlamm und stets mit angeschwemmten Muschelresten und Seepflanzen bedeckt. Wenn der Wind den L>and vom Strande zu langen Hügelrcihen zu- saiumenweht, so entstehen Dünen.-------c. Die Strömungen, flußartige Bewegung des Meerwassers. Verursacht werden sie durch die Achsendrehung der Erde, Verdunstung, Mindere. Den Hauptrichtungen nach unterscheidet nmn drei Strömungen: die Ac'quatorialströ - mung von W. nach O. zwischen den Wendekreisen und die beiden Polar ström ungen von N. nach S. auf der nördl. und von S. nach N. auf der südl. Halbkugel in den kalten und gemäßigten Zonen.

8. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 226

1892 - Berlin : Wreden
226 erscheint oft blau; das kommt von dem blauen Himmel, der sich in ihm spiegelt. Wie schmeckt das Salz? der Essig? der Zucker? u. s. w. Trinke einmal von dem Wasser; wie ist sein Geschmack? Es schmeckt nicht salzig, nicht sauer, nicht süß, nicht bitter, es hat also keinen Geschmack. Wie ist es daher? Das Wasser ist geschmacklos. Wie riecht die Rose? das Veilchen? Ja, beide Blumen erfreuen uns durch ihren Geruch, sie riechen angenehm. Nun rieche einmal auf das Wasser, was sagst du? Es riecht gar nicht, nicht angenehm und nicht unan- genehm, es hat keinen Geruch. Wie ist es also? Das Wasser ist geruchlos. Zusammenfassung des Besprochenen! Schriftliche Übungen! b. Will die Mutter etwas kochen, so holt sie Wasser aus dem Brun- nen, Brunnenwasser; dieses ist im Sommer kühl, im Winter kalt. Sie gießt es in einen Topf und stellt diesen über das Feuer; nun wird das Wasser erst etwas warm oder lauwarm, dann warm, darauf heiß und zuletzt siedend oder kochend. Die Mutter sagt: Das Wasser kocht. Die Wärme löst das Wasser in ganz feine Teilchen auf; man nennt sie Dampf, Wasser dampf. Den Wasserdampf kann man über dem Topfe in die Höhe steigen sehen. Gerade so löst auch die Sonne das Wasser in den Bächen, Flüssen und Seeen in seine Teil- chen oder Dünste auf. Diese steigen in die Luft und bilden Nebel und Wolken. Werden die Wasserbläschen in den Wolken ganz dicht und schwer, dann fallen sie als Regen, Schnee oder Hagel auf die Erde herunter. Regenwasser, ■— Schneewasser. Ist es im Winter einige Tage recht kalt gewesen, so kann man auf dem Wasser gehen, und es führt doch keine Brücke darüber hin; wie geht das zu? Das Wasser ist zu Eis gefroren. Nun ist das Wasser nicht mehr tropfbar und flüssig, es ist ein fester Körper geworden. Scheint die Sonne wieder wärmer, so verwandelt sich das Eis wieder in Wasser, es schmilzt oder taut auf, — Tauwetter. c. Nutzen des Wassers. Das Wasser hat uns der liebe Gott gegeben, es ist eine herrliche Gabe Gottes. Sind wir recht durstig, so trinken wir das Wasser, — das Wasser dient zum Trinken, es ist ein Getränk. Auch das Bier, der Wein und der Kaffee sind Getränke; diese würden aber ohne das Wasser gar nicht da sein. Warum nicht? Dazu kostet es nichts und ist gesunder, als alle anderen Getränke. Aber nicht bloß die Menschen, auch die Tiere stillen ihren Durst durch das Wasser. Der Landmann führt sein Rind- vieh, der Fuhrmann seine Pferde zur Tränke; warum geschieht das? Die Pflanzen können nicht dorthin gebracht werden; zu ihnen kommt das Wasser aber selbst. Es zieht in den Erdboden hinein und läuft den Pflanzen in den Mund; wie meine ich das? Zuweilen regnet es im Sommer nur ganz wenig, und die armen Pflanzen haben nun nicht Nah- rung genug; dann vertrocknen oder verdorren sie. Für uns Menschen

9. Lebensspiegel für Landleute - S. 58

1844 - Darmstadt : Ollweiler
58 gern die Nebel an, welche sich dort in Tropfen niederschlagen und so durch ihre Feuchtigkeit die Quellen mit Wasser vermehren. Daher sind die meisten und höchsten Gebirge der Erde allezeit quellenreich. Kleine Bächlein tröpfeln unaufhörlich vom Nebel und Schnee an den Felsen nieder, und werden zum geringen Bach, den, wie er abwärts fließt, links und rechts neue Quellen mit ihren Beiträgen vergrößern. So kommt er als Waldstrom ans dem Hochgebirge, und sammelt andere ihm zueilende Bäche, und breitet sie aus, und wird zum majestätischen, dahin rauschenden Fluß. Er scheidet Länder von Ländern, Völker von Völkern, nimmt alle ihre Bäche und Flüsse aus, und stürzt seinen Wasser- reichthum, nach vollbrachtem Lauf, ins Meer. Das Meer bedeckt die niedrigsten Gegenden des Erdbodens. Daher senken sich alle Bäche, Flüsse und Ströme dahin, und wo unterweges eine größere Tiefe ihren Lauf hemmt, bildet sich ein weiter See. So wird das Meer, diese Mutter aller Gewässer, wieder dankbar von ihren Kindern ernährt. Wahrscheinlich ist unser ganzer Weltkörper anfänglich, und Jahrtausende lang überall vom Meer bedeckt gewesen. Dieß war der große Augenblick, von dem die heilige Schrift sagt: Und die Erde war wüste und leer, und es war finster auf der Tiefe, und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. 1 Mos. 1, 2. Noch bezeugen uns dies die Ueberreste des Weltmeers auf den Gipfeln der höchsten Gebirge. Langsam stiegen diese aus den Wellen hervor, je nachdem die Gewässer sich im Innern des großen Erdballs versenkten, oder durch unterirdische Feuer der Rücken großer Länder über die Oberfläche des Wassers hervorge- drängt wurde. Das war, wo Gott sprach: Es werde eine Veste zwischen den Wassern. 1 Mos. 1, 0. Aber auch bis auf den heutigen Tag bedeckt immer noch das Meer den größten Theil des Erdballs, also, daß die bewohnten Welttheile nur als größere oder kleinere Stücke abgetrockneten Landes, als einzelne Inseln daraus hervorragen, und der Erdball noch immer ein ungeheurer Wasserball zu seyn scheint. Denn das gesammte trockne Land beträgt gegenwärtig noch kaum einen Flächenraum von dritthalb Millionen Meilen ins Gevierte, wäh- rend das Wasser sieben Millionen Meilen einnimmt! Allein diese außerordentlich große Wassermasse scheint noth- wendig, theils um die Quellen der festen Länder und deren Flüsse reichlich zu nähren, theils um die Luft zu verbessern für Gesund- heit und Gedeihen aller lebendigen Geschöpfe. Denn unaufhörlich steigen Millionen feiner Wassertheile als Dünste in die Höhe — gleichsam ein Regen des Weltmeers gegen den Himmel, der ihn als Landregen wieder auf unsere Felder niedergießt; unaufhörlich verschlingt das Wasser die in der Luft befindlichen giftigen Dünste, welche Menschen, Thieren und Pflanzen verderblich seyn würden.

10. Schulgeographie - S. 10

1865 - Weimar : Voigt
10 Einleitung. kalten Zone von dem nördlichen Polarkreis und den Nordküsten von Europa, Asien und Amerika bis zum Nordpol; 2) das südliche Eis. me er, in der südlichen kalten Zone von dem südlichen Polarkreise bis zum Südkontinente und Südpol; 3) den atlantischen Ocean zwi- schen Europa, Afrika, Amerika und den beiden Eismeeren; 4) den in- dischen Ocean, zwischen Ostafrika, Südasien, Westanstralien und dem südlichen Eismeere; 5) den großen Ocean, das stille Meer (Ma- gelhaens 1520) oder die Südsee (Balboa 1513) zwischen Amerika, Asien, Australien und den beiden Eismeeren. §. 35. Das Land ist nicht allein vom Wasser umgeben, sondern hat auch selbst auf seiner Oberfläche mancherlei Gewässer, welche in fließende und stehende sich theilen; zu jenen gehören die Quellen, Bäche, Flüsse und Ströme, zu diesen die Sümpfe, Moräste, Lagunen, Haffs, Seen und Meere. Auch scheidet man mari- time und kontinentale oder Binnen-Gewässer, zu diesen gehören auch die Steppenflüsse. Mehrere Flüffe bilden durch ihre Vereini- gung einen Strom. Der längste Strom der Erde und zugleich auch in Amerika ist der Mississippi durch seinen Nebenfluß Missuri, 870 M. lang, in Asien der Pan g-tse-K i an g 650, in Afrika der Nil 550, in Europa die Wolga 460 und in Australien (?) der Murray (Mörreh) 176 M. Die Bäche und Flüsse, die sich zuletzt in einem einzigen Flusse oder Strome vereinigen, machen mit dem Lande, dessen Wasser sie aufnehmen und ihm zusühren, sein Fluß- oder Strom- gebiet aus. Das größte Stromgebiet der Erde und zugleich auch in Amerika hat der Amazonenfluß, 126,150 O. M., in Asien der Ob, 57,800 Q. M., in Europa die Wolga, 24,840 Q. M., in Afrika der Nil, 20,000 Q. M. und in Australien (?) der Mur- ray. Bei den Flußmündungen ist es von Wichtigkeit, ob sie sind ein- armig oder mehrarmig, ob sie haben Müudungsbusen, Aestuarien, Fjords oder Liman und ob sie ansetzen Barren oder ein Delta. §. 36. Von den Quellen sind einige im Sommer kalt, andere frieren im Winter nicht zu. Quellen, in welchen mineralische Stoffe aufgelöst sind, wodurch sie einen eigenen Geschmack annehmen, heißen mineralische Wasser, und wenn man sie als Heilmittel gebraucht, Heilquellen oder Gesundbrunnen. Wasser, die wärmer als der Luftkreis sind, nennt man warme Bäder. §. 37. Die Erde ist ringsum mit Lust umgeben. Den Theil V- derselben, in welchen die Ausdünstungen der Erde und ihrer Körper aufsteigen, nennt man Atmosphäre oder Dunstkreis. Diese auf- steigenden Dünste verursachen mancherlei Luster sch e in uug en , Luft- zeichen oder Meteore, welche man in wässerige, glänzende und feurige theilt. Dahin gehören Thau, Nebel, Wolken, Regen, Regen- bogen, Wolkenbrüche, Wasserhosen, Reif, Schnee, Hagel, Nebensonnen, Nebenmonde, Sonnen- oder Höhenrauch, Morgen und Abendröthe, Irr- lichter, feurige Luftkugeln, Sternschnuppen, Gewitter, Nord- und Süd- lichter, Lichtspiegelungen, Fata Mürgana. Bei der Strömung der Luft

11. Für die Oberstufe - S. 110

1879 - Stuttgart : Hallberger
110 2. Der Mensch erträgt den Hunger länger als den Durst. Wenn ihm Wasser gereicht wird, so führt die Entziehung aller festen Speisen lang- samer den Tod herbei; dagegen würde ein Mensch, der nur ganz trockene Nahrung genöße, sehr bald verschmachten. Daher wenden wir das Wasser nicht nur zur Bereitung unserer Speisen an, sondern wir genießen außer diesen auch noch Getränke, und zwar entweder reines Wasser oder Flüssig- keiten, welche, wie Most, Bier und Wein, sehr viel Wasser enthalten. Ebenso nehmen die Thiere sehr wasserhaltige Nahrung oder neben festen Speisen auch reines Wasser zu sich. Von den Pflanzen endlich ist es jedermann bekannt, wie ihr Gedeihen durchaus an die Aufnahme von Wasser- gebunden ist; durch Regen, durch Quellen, Bäche und Flüsse wird dieses dem Erdboden und den Wurzeln der Pflanzen zugeführt. Alles dieses Wasser, welches Menschen, Thiere und Pflanzen in sich aufnehmen, dient ihnen zum Theile selbst als Nahrung; zum Theile löst es andere Nahrungs- stoffe in sich auf und dient so dazu, diese Stoffe in die Säfte der lebenden Geschöpfe überzuführen. Die Nahrung, welche die Pflanze aus dem Boden aufsaugt, ist ganz in dem Wasser gelöst, das allmählich in die Spitzen der Wurzeln eindringt. 3. Für das Leben der Menschen und Thiere reichen die Gewässer hin, welche sich an der Erdoberfläche als Quellen, Bäche, Flüsse oder Meere befinden. Aber die Pflanzen der Festländer müßten zugrundgehen, wenn sie auf die fließenden Wasser der Erde allein angewiesen wären. Ihr Bedarf an Wasser ist so groß, daß die Wasser des Himmels, Regen, Schnee und Thau, nöthig sind, um jenes Bedürfniß zu befriedigen. Aus- gedehnte Länderstrecken sind arm an Quellen, Bächen oder Flüssen; aber die Wasser, welche vom Himmel herabfallen, rufen doch auf ihnen eine reiche Entwicklung von Pflanzen hervor. Woher kommen die Wasser, welche wir als Regen, Schnee, Hagel, Thau und Reif unterscheiden? Sind sie in der Luft entstanden, oder hat die Luft sie irgend woher in sich aufgenommen? 4. Wer je dem Sieden des Wassers zugesehen hat, der weiß, daß hiebei von der Oberfläche des Wassers Dämpfe aufsteigen. Dabei vermindert sich die Menge des Wassers; und wenn das Sieden lange genug gedauert hat, so findet man endlich gar kein Wasser mehr, das Gefäß ist völlig leer und trocken. Aber auch ohne das Sieden erheben sich ähnliche Dämpfe oder Dünste von allen größeren Wassermassen der Erde. Über Flüssen und Seen schweben an vielen Abenden Wolken von Wasserdunst. Von den Meeren steigen so viele Dünste aus, daß auf Inseln, namentlich der kälteren Gegenden, die Luft sehr feucht und der Himmel häufig umwölkt ist. Kleinere Seen und Flüsse trocknen durch diese Verdunstung in der warmen Jahres-

12. Lesebuch für die obere Klasse katholischer Stadt- und Landschulen - S. 246

1864 - Breslau : Leuckart
246 Geographie. mehrere nachfolgende so genau berechnen, daß sie Stunde und Minute angeben, in der sie anfängt und endigt. Die Oberfläche -er Erde. Man hat berechnet, daß über zwei Drittel der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, und nur ein Drittel trockn es Land ist. Das Wasser ist entweder salzig, oder süß. Aus erste- rem bestehen die ungeheuren Wassergebiete, welche das feste Land umgeben und Weltmeere heißen; aus letzterem die meisten Quellen, Bäche und Flüsse. Der Boden des Meeres zeigt eine solche Abwechselung von Höhen und Senkungen, wie das feste Land, deshalb muß seine Tiefe sehr ungleich sein; an einigen Stellen mag sie eine Meile betragen. Die Farbe des Seewassers ist verschieden, meist hell- grün; doch erscheint es im Kleinen, z. B. in einem Glase, klar und farblos. In der Nähe der Antillen ist das Meerwasser so durchsichtig, daß man vom Schisse die auf dem Grunde wach- senden Kräuter deutlich wahrnimmt und über einer Wiese in der Luft zu schweben glaubt. Ost sieht mau bei Nacht auf der weiten Oberfläche des Meeres leuchtende Punkte, besonders aber in der Furche, welche das Schiff durch seine Bewegung zieht. Dieses Leuchten ist theils elektrischer Art, theils kommt es von kleinen gallertartigen Thieren. Das Meerwasser hat einen salzigen und etwas bitteren Geschmack, welcher es ganz ungenießbar macht. Es ist schwerer als das süße Wasser, vermag auch deswegen größere Lasten zu tragen und gefriert nicht leicht. Das ruhige Meer bietet eine vollkommene Spiegelfläche dar; erhebt sich aber ein Wind, so entstehen Wellen, die bei Stürmen eine Höhe von 12 Fuß und darüber erreichen. Schlagen die Wellen gegen ein steiles, felsiges User, so prallen sie schäumend zurück; eine solche Stelle heißt Brandung. Außer dem Wellenschläge hat das Meer eine sehr merkwür- dige Bewegung, die Ebbe und Fluth. Zweimal des Tages steigt nämlich das Wasser an den Ufern während ohngesähr sechs Stunden, das ist die Fluthzeit, und fällt eben so zweimal, welches die Zeit der Ebbe ist. Doch ist das Steigen und Fallen nicht überall und nicht zu allen Zeiten gleich. Im Weltmeere find Ebbe und Fluth bedeutender als in den vom Lande eng umschlossenen Meeren; desgleichen beim Neu- und Vollmonde stärker als während des ersten und letzten Viertels. Es scheint nämlich gewiß, daß dieses Steigen und Fallen durch die An- ziehungskräfte des Mondes und der Sonne veranlaßt wird. Das weite Meer friert auch bei der strengsten Kälte nicht ganz zu, wohl aber an den Küsten und in den Buchten der kalten

13. Der Denkfreund - S. 227

1811 - Gießen : Heyer
227 Das Wasser treibt Mühlen und andre große Maschinen; auf dem Wasser wird ein weit größerer Handel um viel geringern Transport getrieben/ als auf der Axe. Da§ Wasser liefert durch die in ihm lebenden Thiere einen ansehnlichen Beytrag zu unsrer Nahrung. Der Regen begießt/ ohn' alle unsre Mühe/ das Erdreich viel frucht- barer, als wir durch mühsame Kunst. Der Thau er- quickt das dürre Land, wenn oft aller Regen gebricht; der Schnee gibt den Pflanzen bey harter Kälte ein war- mes Winterkleid, und wenn er schmilzt, befruchtende Nahrung. Regen erfrischt un Sommer die heiße Luft, und bringt im Winter erquickende Wärme: Wer aber Wer rief, uns zu umgeben Der Luft, die alies trägt? Durch sie hat alles Leben, Was sich auf Erden regt. Da sammeln Dünste sich Und werden Thau und Regen v Und Fruchtbarkeit und Segen Für Pflanzen, Thier' und mich! Dem Emporsteigen und Herabfallen der Dünste verdanken wir endlich auch da- Glück, Quellen und Flüsse zuhaben» Stiege das Wasser nicht in kleinen Dunstbläschen in die hohe Luft, von wo es sich über den ganzen Erdball verbreiten kann: so würde,sich in kurzer Zeit alles Was- ser, bis zum verheerenden Überströmen, im Meere ver- sammeln — es gäbe keine Quelle, keinen Bach, keinen Fluß mehr. — Diesem Unglücke kommt der weise Schöpfer zuvor, indem er das Meer eben so viel ausdünsten läßt, als es durch das Einströmen der Flüsse Zuwachs erhält» Durch Winde werden die Dünste nun über das trock- ne Land getrieben; der größte Theil derselben wird von Bergen eingesaugt, in deren Kieß und Gestein das eingesaugte Wasser, durch eigne Kanäle, brs in das Thal herabrinnt, und Brunnen, Teiche, Backe, * L Flüsse

14. Das illustrirte Lesebuch für Schule und Haus - S. 49

1846 - Leipzig : Baumgärtner
Iii. Die Oberfläche der Erde. 49 d. h. nicht salzig, und sobald es nicht in Fäulniß übergegangen ist, kann es von Menschen und Thieren ohne Schaden getrunken werden. Es sammelt sich theils durch Regen an, theils entspringt es aus Quellen, welche aus der Erde hervorsprudeln. Das süße Wasser ist wie das Meerwasser in einer immerwährenden Verdunstung begriffen. Die Dünste werden, wie wir bereits gesehen haben, von der Atmosphäre aufgenommen und fallen dann als Thau, Regen, Schnee u. s. w. wieder herab, wodurch sie theils den Gewässern wieder neue Nahrung geben, theils von der Erde und den Pflanzen, namentlich dem mit Moos bedeckten Boden eingesogen werden können. Das von der Erde eingesogene Waffer ver- dunstet theils ebenfalls wieder, theils dringt es immer tiefer in die Erde hinein, bis es endlich eine Stelle findet, durch welche es nicht mehr zu dringen vermag und nun sich daselbst ansammeln muß. Diese Ansammlung des Wassers in der Erde geschieht namentlich häufig in Gebirgen, und die ganze obere Erdrinde, so weit wir sie kennen, wird an un- zähligen Stellen von Wasser durchrieselt. Bricht nun das Wasser irgendwo aus der Erde hervor, weil der Raum daselbst es nicht mehr zu fassen vermag, so nennen wir es eine Quelle. Das aus der Erde hervorsprudelnde Wasser wühlt sich nun auf der Oberfläche der Erde einen vertieften Weg, oder geht in eine schon vorhandene tiefere Stelle über und fließt in derselben als ein Bach immer weiter fort. Fließen mehrere Bäche zusammen, so bilden sie einen Fluß, mehrere Flüsse vereinigen sich wieder zu einem Hauptflusse oder Strome, der sich endlich ins Meer ergießt. Die Stelle, wo er in dasselbe übergeht, nennen wir seine Mündung. Sammelt sich das Wasser irgendwo auf der Erdoberfläche in einem größeren oder kleineren vertieften Raume, rings herum von festem Lande einge- schlossen, so entstehen dadurch Teiche und Seen, die zuweilen wie das Meer mit fließen- den Gewässern, z. B. mit Flüssen, in Verbindung stehen. Alle fließenden Gewässer neh- men übrigens ihren Lauf nicht wagerecht, sie fließen vielmehr stets nach tieferen Stellen hin, so daß ihr Anfang also immer höher von der Meeresfläche liegt, als ihre Mündung. Diese Neigung von oben nach unten wird der Fall oder das Gefälle genannt, das in der Regel in der Nähe des Ursprungs am stärksten, in der Mitte des Laufes am wenigsten und im unteren Theile gegen die Mündung hin am geringsten ist. Stürzt das Wasser plötzlich von der Höhe in die Tiefe herab, indem es über sehr steile Stellen hinweg muß, so bildet es dann einen Wasserfall. 32) Die Wasserfälle großer Ströme gewähren oft "einen imposanten Anblick; wir können es uns daher nicht versagen, einige derselben näher zu betrachten. Am berühmtesten unter allen bekannten Wasserfällen ist der des Niagara, eines Stromes in Amerika, der aus dem östlichen Ende des Eriesees kommt und sich nach einem Laufe von 36 engl. Meilen in den Ontariosee ergießt (s. die beiliegende Abbildung). Seine größte Breite giebt man zu 900 Fuß an, und dabei hat dieser Strom auch eine verhält- nißmäßig beträchtliche Tiefe. Sein Lauf ist so heftig und unregelmäßig, und es zeigen sich so viele Felsen und Klippen in seinem Bette, daß er nur von kleinen Böten befahren wer-' den kann. Späterhin erweitert sich der Strom, die Felsen verschwinden allmälig, und sein

15. Merkbüchlein - S. 55

1894 - Leipzig : Klinkhardt
55 Südpol der Erde (dies sind die beiden Punkte, die an der Be- wegung der Erde nicht teilnehmen) denkt man sich einen Kreis um die Erde gezogen, den man Äquator nennt. Zu beiden Seiten desselben, sowohl nach Norden wie nach Süden, denkt man sich ferner 2 Kreise gezogen, von denen der auf der nördlichen Erdhälfte der Wendekreis des Krebses, der auf der südlichen Erdhälfte Wendekreis des Steinbocks genannt wird. Endlich denkt man sich in einer gewissen Entfernung von den beiden Polen 2 Kreise um die Erde, die man Polarkreise (den nördlichen und den südlichen) nennt. Durch diese 5 Kreise wird die Ober- fläche der Erde in 5 Zonen (Erdgürtel) geteilt. Die nördliche kalte Zone liegt um den Nordpol, die südliche kalte um den Südpol herum, in der Mitte zu beiden Seiten des Äquators die heiße Zone, zwischen der heißen und der nördlichen kalten die nördliche gemäßigte, und zwischen der heißen und der süd- lichen kalten die südliche gemäßigte Z. In der heißen Zone üben die Sonnenstrahlen das ganze Jahr hindurch eine sehr kräf- tige Wirkung ans, weil sie ziemlich senkrecht fallen; in den kalten Zonen fallen ihre Strahlen nur sehr schräg auf die Erde; die Wärme der Luft ist daher äußerst gering; die Natur starrt fast das ganze Jahr hindurch in Schnee und Eis. Die gemäßigten Zonen vermitteln die Übergänge, einerseits zu den kalten, ander- seits zur heißen Zone. Vom Wasser. Es nimmt mehr als 2/3 der Erdoberfläche ein. Man findet es fließend in Bächen, Flüssen und Strömen, stehend in Teichen, Seeen und Meeren. Aber auch das stehende Wasser hat Bewegung durch den Wind; das Meerwasser hat als besondere Bewegungen noch den Wellenschlag, die Meeresströmungen und Ebbe und Flut. Letztere Bewegung ist regelmäßig; ans das Steigen des Wassers in 6 Stunden (Flut) folgt ein ebenso lange anhaltendes Fallen (Ebbe). Das offene Meer hat man in 5 Oceane geteilt: das nördliche und das südliche Eismeer, den atlantischen, den indischen und den großen (stillen) Ocean. Vom Lande. Es nimmt noch nicht den 3. Teil der Erd- oberfläche ein. Man unterscheidet 5 Erdteile: Europa, Asien, Afrika, Amerika und Australien. Amerika und Australien bilden die neue Welt, Europa, Asien und Afrika die alte Welt. Diese 3 Erdteile hängen mit einander zusammen, die beiden andern sind unter sich und von den andern getrennt. Asien ist ungefähr 5, Amerika 4, Afrika 3 mal so groß als Europa, Austra- lien ist kleiner als Europa. Sonne, Mond und Sterne. Der Mond ist ein dunkler Körper; sein Licht bekommt er von der Sonne. Dabei kehrt er der Erde nicht immer dieselbe Seite zu, weil er sich um sich selbst bewegt. Zur Zeit des Neumondes sehen wir ihn gar nicht,

16. Lehrbuch der Erdkunde für höhere Schulen - S. 21

1908 - Leipzig : Freytag [u.a.]
Die Erdoberfläche. 21 Das Meer hat salziges, für uns ungenießbares Wasser von tief- blauer oder grünlicher Farbe. An der Oberfläche wird es vom Winde zu Wellen bewegt, die sich zuweilen haushoch auftürmen. Wo der Wind dauernd in gleicher Richtung weht, treibt er die ganze Wassermasse an der Oberfläche vorwärts. Dadurch entstehen Meeresströmungen. Diese bringen aus polaren Gebieten kaltes, aus den äquatorialen warmes Wasser. Ein besonders warmer Strom ist der Golfstrom im Atlantischen Ozeane. Die gesamte Erde ist von Lebewesen, von Pflanzen und Tieren, § 34. bewohnt. Diese zeigen nach Art und Aussehen große Verschiedenheit in den einzelnen Zonen der Erde. Die Ursache davon ist die eigenartige Tiere. Verteilung von Wasser und Land, welche die Verbreitung der Pflanzen und Tiere nach allen Seiten behinderte, sowie der Wechsel der Lebensbedingungen. Diese werden in hohem Maße durch das Klima bestimmt. Flora und Fauna ändern sich gleichzeitig mit diesem. Die Klimate der Erde stehen in enger Beziehung zu dem Stande Klima, der Sonne. Wir teilen danach die Erde in einzelne Zonen ein. Die heißesten Länder liegen aber keineswegs nur in der heißen, die kältesten in der kalten Zone. Denn das Klima hängt nicht von der Stellung der Sonne allein, sondern nicht minder auch von der Beschaffenheit der Erd- oberfläche ab. Wasserflächen besitzen ein gemäßigteres Klima als Land- flächen. Die heißesten und kältesten Punkte liegen daher aus dem Lande. Wir fiudeu während unseres Sommers in Nordafrika noch nördlich des Wendekreises das höchsterhitzte Gebiet mit mehr als 35° C im Mittel des wärmsten Monats Juli und in Nordasien fast unter dem Polarkreise das kälteste Gebiet mit — 45° C im Mittel des Januar. Den Klimateu entsprechend unterscheiden wir auch in der Tier- und 8 35. Pflanzenwelt bestimmte Zonen. Am reichsten ist die Lebewelt in der ?nd° heißen Zone,, entwickelt. Namentlich erreicht dort die Vegetation eine wunderbare Üppigkeit. Zu beiden Seiten der heißfeuchten Tropenzone zonen. betreten wir Länder, die durch spärliche Vegetation und einförmige Fauna gekennzeichnet sind. Es sind das Gebiete großer Erwärmung, aber zugleich auch großer Trockenheit. Die Regenarmut behindert oft fast jeglichen Pflanzenwuchs; wir befinden uns im Bereiche der Wüsten, welche weite Flächen dieser Zone einnehmen. Polwärts folgen die gemäßigten Zonen, die stärker benetzt werden und darum auch wieder eine reichere Lebewelt tragen. Aber näher den Polen vermindert sich die Wärme erheblich, es wird für viele Pflanzen und Tiere zu kalt, wir kommen schließlich in die Polarzone, wo die Vegetation ganz spärlich geworden ist und nur Tiere, die hauptsächlich von den pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen des Meeres leben, in größerer Menge vorkommen. Über alle Zonen der Erde ist der Mensch verbreitet. Es leben § 36. auf der gesamten Landfläche rund 1500 Millionen Seelen. Sie sind fehr ^ie ungleich verteilt, je nach dem Reichtume der Länder an Nahrungsmitteln s-hen. und an Produkten, welche durch Bearbeitung und im Handel den Menschen den Unterhalt gewähren. Unter den Erdteilen ist Europa am dichtesten bevölkert. Es folgen der Reihe nach Asien, Afrika, Amerika und Australien. Europa besitzt auch die höchste Kultur. Höhere Gesittung gestattet ein

17. Erste Nahrung für den gesunden Menschenverstand - S. 16

1827 - Leipzig : Vogel
16 Fünfter Abschnitt. das Meer, das große Weltmeer. Aber auch das Land ist durchaus mit Wasser vermischt. An vielen Orten quillt es aus der Erde hervor. Bleibt es stehen: so sammelt es sich; und daraus wird ein Brunn, ein Teich, ein See, oder auch Sumpf und Morast. Fließt es fort, so wird daraus ein Bach, ein Fluß, ein Strom. Der Rand eines Flusses heißt das Ufer, aber der Rand des Meeres, Küste. Alle Bäche, Flüsse und Ströme laufen endlich wie, der in's Meer. Das Meerwasser ist salzig und bitter, weil es mit mancherlei andern Körpern ver, mischt ist. Auch das Wasser, welches aus der Erde quillt, hat-mancherlei Geschmack; denn es führt andere Materien bei sich. An einigen Orten kommt es heiß aus der Erde; das kommt daher, weil auch inwendig in der Erde Feuer ist. Wo es sehr kalt ist, da friert das Wasser auf der Erde, oder, es wirb Eis. Daher heißt auch eine Gegend des Meeres das Eismeer, weil es stets mit Eise bedeckt ist. Die Luft, von welcher der Erdkörper umflossen wird, ist niemals ganz rein; denn die Erde dünstet, wie alle andere Körper; beständig aus. Diese Dünste schwimmen in der Luft; darum wird auch ein Theil der Lust um den Erdkörper her der Dunst, kreis oder die Dunstkugel genennet. Die Dünste in der Luft bewegen, stoßen und reiben sich beständig an einander. Daher entsteht das Wetter und allerlei Veränderungen, welche manchmal sonderbar aussehen. Man nennt sie Lust- erschei-

18. Geerlings Neuestes Geographiebuch für Militäranwärter, untere und höhere Beamte - S. 114

1904 - Leipzig : Berger
— 114 — Kocks, zwischen diesen beiden Wendekreisen liegt die heiße Zone. 23'/./vom Nord- Pol liegt der nördliche Polarkreis; er schließt die nördliche kalte Zone ein. 23720 vom Südpol liegt der südliche Polarkreis; er schließt die südliche kalte Zone ein. Die breiten Streifen zwischen den Wendekreisen und den Polarkreisen bilden die beiden gemäßigten Zonen. Iii. Der Mond ist ein Nebenplanet (Trabant) der Erde; er ist 50 mal kleiner als sie, bildet eine Kugel mit wasserleerer Oberfläche, aber voller Gebirge und Ab- gründe und umkreist die Erde in 27 */4 Tagen. Steht er auf seinem Wege zwischen Sonne und Erde, so wendet er uns seine dunkle Seite zu, wir sehen ihn nicht und haben Neumond. Verdeckt er dabei für uns die Sonnenscheibe, so entsteht eine Sonnenfinsternis. Etwa sieben Tage nach dem Neumonde zeigt sich uns die Mond- scheide zur Hälfte erleuchtet, dann ist „Erstes Viertel". Vierzehn Tage nach Neu- mond steht der Mond hinter der Erde (£_4_• a = Sonne, b — Erde, c — Mond), dann zeigt er uns seine ganz erleuchtete Scheibe, wir haben Vollmond. Wird der Mond dabei vom Erdschatten getroffen, so ist eine Mondfinsternis. 22 Tage nach dem Neumond zeigt er wieder nur die Hälfte der erleuchteten Seite, wir haben „Letztes Viertel". 2) — Zunehmendes Licht (1. Viertel). (£ = Abnehmendes Licht (letztes Viertel). s 46. Erklärungen zur phyjlkalischen Geographie. Die Atmosphäre ist der Luftmantel, welcher die Erde in einer Höhe von etwa 10 Meilen nmgiebt. Er besteht aus 79 °/0 Stickstoff und 21% Sauerstoff; außerdem befinden sich darin Wasserdampf und Kohlensäure. Der Druck, den die Luft auf alle Gegenstände ausübt, nimmt mit der Höhe, zu der sich ein Gegenstand erhebt, in regel- mäßiger Folge ab; darum dient das Barometer zum Messen der Höhen. In den oberen Schichten ist die Luft kälter. Die Grenze, über welcher der Schnee nicht mehr schmilzt, heißt die Schneegrenze. Sie liegt auf dem Kilima-Ndfcharo in einer Höhe von 5000 m, auf dem Himalaya in einer Höhe von 4—5000 m, auf den Alpen in einer Höhe von 2800 in, am Nordpol an der Erdoberfläche, Veränderungen in der Luftwärme rufen die Winde hervor. Regelmäßig eintretende Winde sind die Passat- winde, vom Äquator bis zum 30.° nördl. und südl. Breite wehend. Die Luftströmungen führen den verschiedenen Gegenden den Regen (Schnee, Hagel) zu; ganz regenlose Gegenden sind die Sahara und die Wüste Gobi. Der Zusammenfluß der Waffer auf der Erdoberfläche bildet den Ozean, das Welt- meer, welches die Erdoberfläche bedeckt, und an verschiedenen Stellen verschiedene Namen hat: Nördliches Eismeer 15292000 km, Südliches Eismeer 20478000 km, Atlantischer Ozean 88633000 km, Indischer Ozean 74012000 km, Großer Ozean 175642000 km. Die tiefsten Stellen sind 9400 m tief. Das Wasser des Weltmeeres enthält bis zu 4^2 °/o Salz, ist daher nicht trinkbar. Innerhalb 24 Stunden fallen und steigen die Wasser des Ozeans zweimal. Dieses Steigen und Fallen, welches aber nur an den Küsten bemerkbar ist, heißt Flut und Ebbe. — Im Ozean giebt es drei Strömungen, gleichsam Flüsse im Weltmeer: 1. die äquatoriale (warme) geht von Osten nach Westen, 2. die arktische (kalte), 3. die antiarktische.(kalte) sind von den Polen schräg gegen den Äquator gerichtet. Der Rand des Meeres heißt Ufer, Küste, Gestade. Strand heißt er, wenn er flach ist und bei der Flut über- schwemmt wird. Dünen sind die Sandhügel, welche sich am Strande bilden. Wo

19. Weltkunde - S. 8

1896 - Hannover : Helwing
bei Neuseeland. — Von der gesamten Landmasse entfallen auf die nördliche gemäßigte Zone fast 50 %, auf die südliche gemäßigte Zone nur 3 %, auf die heiße Zone ungefähr 40 % und auf die nördliche kalte Zone nicht ganz 1 «/a — Die mittlere Erhebung sämtlicher Kontinente schätzt man auf etwa 440 in; der höchste bekannte Gipfel der Erde (der Gaurisankarsist 8840 m hoch. 1. Nenne einige Binnenmeere, Randmeere, Meeresstraßen, Landengen ec. ! — 2. Wie verhalten sich Wasser und Land zu einander auf den Halbkugeln, in den einzelnen Zonen? Wieviel Land kommt auf jede Halbkugel? auf jede Zone? — 3. Vergleiche die Erdteile und die Ozeane hinsichtlich ihrer Größe? — 4. Ziehe eine Linie um die Erde, welche dieselbe in eine große Land- und Wasserhalbkugel scheidet! — 5. Welche Erdteile und Weltmeere liegen ganz auf der nördlichen Halbkugel? — auf der südlichen? — östlichen? — west- lichen ? — Welche in allen Zonen? — nur in einer? — in zweien? — 6. Welche Ozeane umgeben die einzelnen Erdteile? — Welche Erdteile begrenzen die Weltmeere? — 1. Welche Grundgestalt hat jeder Erdteil? — 8. Vergleiche Europa nach Größe und Bevölkerung mit den anderen Erdteilen! — 9. Wo- durch sind Klippen und Flachküsten der Schiffahrt gefährlich? § 10. Fortsetzung 1. Das Wasser der Erde ist teils fließend (in Quellen, Bächen, Flüssen und Strömen), teils stehend (in Sümpfen, Seeen und Meeren). (Vgl. § 4,2). — 2. Das Meerwasser ist bittersalzig, schwerer als das Flußwasser und gefriert nicht so leicht als dieses. Im Glase ist es ganz klar, die weite Meeresfläche aber erscheint bald tiefblau, bald grün (hell- bis dunkelgrün). Kleine Tierchen verursachen das Leuchten des Meeres. Die Meerestiefe ist sehr verschieden. Die mittlere Tiefe des gesamten Weltmeeres schätzt man auf etwa 3400 m. (Größte bis jetzt gemessene Tiefe im westlichen Teile des nörd- lichen Großen Ozeans 8513 m.) Der Meeresboden ist nicht eben, die Erhebungen haben aber meist sanft geböschte Abhänge. — 3. Das Meer hat dreierlei Bewegungen: a) Die Wellenbewegung. Sie besteht in auf- und niedergehender Bewegung der Wasserteilchen und wird verursacht durch Wind und Erdbeben. (Wellenberg und -thal). Die Höhe der Welle steigt wohl selten über 15 m; der Abstand von einem Wellenberge bis zum anderen (die Wellenlänge) be- trägt etwa das 10—20sache der Höhe. In der Tiefe ist das Meer ruhig; Brandungen an den Küsten. — b) Die Gezeiten (Ebbe und Flut), bewirkt durch die Anziehung von Mond und Sonne, bestehen in 2maligem Zurücktreten und Anschwellen des Wassers innerhalb 24 Stunden und 50 Minuten. Im offenen Weltmeere beträgt der Unterschied zwischen dem höchsten und niedrigsten Stande der Oberfläche höchstens 21/2 m, in engen Kanälen steigt die Flut weit höher, bei Springfluten 12—20 m hoch. Deiche und Dünen schützen das Land gegen Fluten. — (Strand heißt derjenige Teil der Flachküste, den das Wasser bei der Flut bedeckt und bei der Ebbe trocken legt. Er ist meistens mit Sand, bisweilen mit Schlamm und vielfach mit angeschwemmten Muschel- resten und Seepflanzen bedeckt. Wenn der Wind den Sand vom Strande zu langen Hügclreihen zusammenwcht, so entstehen Dünen.) — c) Die Strömungen sind flußartige Bewegungen des Mcerwassers und werden hauptsächlich verursacht durch die regelmäßig wehenden Winde, die Achsen- drehung der Erde (Flutwelle!) und dadurch, daß die Temperatur, die Ver- dunstung, der Salzgehalt, die Regenmenge und der Wasserzufluß in den ein- zelnen Meeresteilen verschieden sind. Den Hauptrichtungcn nach unterscheidet man drei Strömungen: die Äquatorialströmung von Osten nach Westen zwischen den beiden Wendekreisen und die beiden Pol a r strö m ung en von

20. 1. Abth. - S. 286

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
286 Abschri. x. Asta, rend sie sich daher an der Küste Malabar als heftige Re» gengüsse Niederschlagen, während also hier der tropische Winter herrscht, hat die Küste Coromandel ihren Sommer und trockene, heitere Luft. Nur langsam schieben sich die dunsischwangeren Wolkenmassen über diese Wetterscheide, und dann beginnen die Regen auf dem Plateau, und endlich, am Ende des Südwest- und am Anfange des Nordost-Mussons, auch auf der Küste Coromandel, wenn Malabar schon wie- der Sommer hat. ß. 37- Sibirisches Rlima. Steigen wir nordwärts von dem Hochlande Hinter- Asiens hinab in die sibirischen Tiefebenen, so kommen wir in ein Land, welches in seinen klimatischen Verhältnissen eine eben so große Aehnlichkeit mit dem nördlichen Theile Nord- amerikas zeigt, als Arabien mit Afrika. Die Polarländer der Erde werden überhaupt durch eine große Gleichartigkeit ihrer natürlichen Verhältnisse charakterisirt; Klima, Pflanzen, Thiere, und selbst die Menschen sind sich ähnlich in den ark- tischen Ländern aller Erdtheile. Sibirien steht unter dem Einflüsse aller für Asien gel- tend gemachten Kalte erregenden Einwirkungen; ein beeise- tes Meer liegt ihm im Norden, Gebirge, mit ewigem Schnee bedeckt, und das größte Hochland der Erde liegen ihm im Süden vor; den rauhen Nordwinden ist es offen, den war- men Südwinden durch hohe Gebirgswälle verschlossen; da- zu kommt noch die Nähe des Pols, die Länge des Win- ters, die Kürze des Sommers, ein eisiger, beständig gefrore- ner Boden, eine übermäßige Bewässerung durch riesenmäßige Ströme und der kontinentale Charakter seiner ungeheuren Dimensionen; es hat nichts für sich, als seine niedrige Lage und die Ebenheit seiner Oberfläche. Dennoch finden wir Sibirien größtentheils innerhalb der Zone des verän- derlichen Niederschlags, und nur ein geringer Theil seiner Oberfläche fällt in die Zone des ewigen Schnees. Es ge- stattet den Holzwuchs eben so weit, den Getreidebau weiter