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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 239

1887 - Leipzig : Kesselring
Deutscher Befreiungskrieg 18131815. 239 zu verbreiten. Es sei in dieser Richtung nur erwhnt, da sich unter seinem Monu-Vorsitz die Gesellschaft fr Deutschlands ltere Geschichte" (Januar 1819) menta gebildet hat. Dieselbe begann das groe Quellen- oder Urkundenwerk zur Germaiiiae Geschichte des deutschen Mittelalters unter dem Titel Monumenta Ger- historicaj maniae historica, das gegenwrtig noch seinen Fortgang hat. 1819- Spter siedelte Stein aus dem Herzogtum Nassau nach der preuischen @teiu Provinz Westfalen, auf sein dortiges Gut Kappenberg der. Hierlandtagsab-ward er nach Einfhrung der Provinzialstnde in Preußen (1823) zum geordneter Abgeordneten fr den westflischen Landtag gewhlt und vom König zum 1823. Landtagsmarschall ernannt. So dem ffentlichen Leben zum Teil wieder-gewonnen, belief ihn der König 1827 zum Mitglied des Staatsrates. Am 29. Juni 1831 ist Stein zu Kappenberg als der letzte seines Steins Tod Geschlechts im 74. Lebensjahre gestorben. Am Fue der Burg Nassau, 1331. da wo frher die Burg derer vom und zum Stein" sich erhob, ist dem groen Staatsmann 1872 ein marmornes Standbild gesetzt worden. Auch Berlin hat 1874 ihm eine Bildsule errichten lassen. Iv. Der Wiener Kongre 18141815. 1. (51ffnung des Wiener Kongresses 1814. Rckkehr Napoleons von Elba 1815. Zweiter Pariser Friede. Ordnung der europischen Staaisveihllnisse durch den Wiener Kongre. 2. Die deutsche Bundesakte und ihre wichtigsten Bestimmungen. 1. Am 22. September 1814 wurde der zur Ordnung der Verhlt-nisse Europas berufene Kongre zu Wien erffnet. Auer vielen Fürsten 3u und Herren und.. den Gesandten aller europischen Mchte hatten sich dort die Kaiser von Osterreich und Rußland und die Könige von Dnemark, Preußen, Baiern und Wrtemberg eingefunden. Eben lief man Gefahr, sich wegen des Schicksals von Sachsen und Polen zu entzweien, als die Rckkehr Napoleons von Elba (S. 236) nach Paris2 (20. Mrz 1815) Napoleons alle Beratungen zerri und die Aufmerksamkeit der Mchte wieder auf das Rckkehr Schlachtfeld lenkte. Nach der Verbannung Napoleons ^ auf die Insel St. Helena 1815. gewhrten die Sieger Ludwig Xviii. den zweiten Pariser Frieden 2 Pariser (20. November 1815), worin Frankreich seine Grenzen auf den Besitzstand Friede, von 1790 zurckfhren, 700 Millionen Franken Kriegskosten bezahlen, alle geraubten Kunstschtze herausgeben und bis zum Jahre 1818 eine Armee der Verbndeten von 150000 Mann in seinen Festungen behalten mute. Preuens Antrag, Lothringen und das Elsa wieder mit Deutschland zu vereinigen, scheiterte an Rulands und Englands Widerspruch, da sie ein starkes Frankreich des europischen Gleichgewichts wegen fr ntig erachteten. 1 Kappenberg, Schlo, bis 1803 Prmonstratenserabiei, bei der Stadt Werne au der Lippe. 2 Die Pariser Z ei tun gen brachten darber folgende Nachrichten: Am 28. Februar: Der Korse hat die Insel Elba verlassen. Am 7. Mrz: Bonaparte ist an der Kste der Provence gelandet. Am 11. Mrz: der General Bonaparle ist in Grcnoble eingezogen. Am 17.: Der Kaiser ist in Lyon empfangen worden. Am 20.: Seine Kaiserliche Majestt wird in Ihrem Schlosse der Tuilerien erwartet. 3 Die Sprache der ffentlichen Bltter stieg nun auf folgender Leiter wieder abwrts: 1. Der Kaiser. 2. Napoleon. 3. Napoleon Bonaparle. 4. Bonaparte. 5. Buonaparte. 6. Der Genius des Bsen. 7. Der Unsinnige, der durch sein letztes Unternehmen das Unglck Frankreichs vollendet hat.

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1. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 357

1904 - Habelschwerdt : Franke
357 am 31. Mrz ihren Einzug in die stolze Stadt. Napoleon, der von seinen Generalen verlassen wurde, mute zu Fontaineblean fr sich und seine Erben auf die Krone verzichten. Er erhielt auf Betreiben des Kaisers Alexander die Insel Elba als Eigentum und durfte 400 Mann seiner Garde mitnehmen. Selbst der Kaisertitel blieb Napoleon; auch hatte ihm Frankreich eine jhrliche Rente von 2 Millionen Frank zu zahlen. e. Der erste Pariser Friede. In Frankreich war die Stimmung des Volkes fr die Zurckberufung der Bourbonen auf den Knigsthron. Mit Zustimmung der verbndeten Monarchen erkannte der Senat den Bruder des enthaupteten Ludwig Xvi. als König an. Da der unglckliche Sohn Ludwigs Xvi. in der Reihe der franzsischen Könige mitgezhlt wurde, nannte sich der neue Herrscher Ludwig Xviii. Er gab dem Lande eine Verfassung. Im ersten Pariser Frieden, 30. Mai 1814, erhielt Frankreich die Grenzen 30. 5. 1814 von 1792; auch alle geraubten Schtze bis auf den Siegeswagen vom Brandenburger Tor zu Berlin blieben in Frankreich. 0. Der letzte Kampf gegen Napoleon, 1815 (Die Herrschaft der 100 Tage"). a. Rckkehr Napoleons. Die Ordnung der europischen und deutschen Verhltnisse sollte aus dem Kongre zu Wien stattfinden. Hier rief aber die Eifersucht der Mchte endlose Streitigkeiten hervor, und es drohte ein Krieg zwischen den verbndeten Mchten auszubrechen. In Frankreich war das Volk mit der bonrbonischen Regierung und deren Anhange, dem Adel und Klerus, welche die feudalen Rechte wiederherzustellen suchten, unzufrieden. Auf diese Nachrichten hin beschlo Napoleon Elba zu verlassen und noch einmal den Versuch zu wagen, seine alte Herrschaft aufzurichten. Er landete am 1. Mrz 1815 bei Cannes (kait). Die ihm entgegengesandten Truppen unter Ney gingen zu ihm der, und 20 Tage nach seiner Landung hielt er in Paris seinen Einzug. Ludwig Xviii. floh nach Gent. Napoleon fand aber nur in der Armee eine Sttze; das Volk suchte er vergeblich durch die Erklrung zu gewinnen, da er den Pariser Frieden halten werde. b. Der Feldzug 1815 und der zweite Pariser Friede. Die Nachricht von Napoleons Flucht stellte unter den Diplomaten schnell die Eintracht her. Die verbndeten Mchte erklrten Napoleon in die Acht und sandten aufs neue ihre Heere gegen den Friedensstrer. Auf drei Wegen wollten die Verbndeten in Frankreich einrcken; doch Die Entthronung Napoleons I. 1814. Atzler, Qu. u. L. Ii. Nr. 94. Die Achtserklrung der Mchte gegen Napoleon vom 13. Mrz 1815. Atzler, a. a. >. Nr. 96.

2. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 332

1872 - Hannover : Hahn
332 Koblenz (1. Januar) der den Rhein, während die niederln-dische Armee durch Belgien vordrang. Wohl entwickelte nun Napoleon nochmals die ganze Gre seines auerordentlichen Feldherrntalents in der Verteidigung des franzsischen Bodens und siegte mehrmals, wie bei Brienne (29. Januar), wo er in Person befehligte. Auch bot ein neuer Congre zu Chatillon (Febr. 1814) ihm nochmals Frieden, jedoch mit der Beschrnkung, da Frankreich auf den Besitzstand von 1792 zurckgefhrt werden sollte. Napoleon verwarf aber solchen Frieden und forderte die Rheingrnze. Jetzt rckten die Verbndeten, während Napoleon den Krieg in ihitit Rcken nach dem Rheine versetzen wollte, rasch gen Paris, wo der Marschall Marmont nach der Erstrmung des Montmartre durch die Preußen und Russen (30. Mrz) 31.Mrz capitulirte. Am 31. Mrz 1814 hielten die Verbndeten ihren 1813 Einzug in die Hauptstadt Frankreichs. Verbndeten 12) Der franzsische Senat, dessen Mitglieder Napo-in Paris, leon zu Glanz und Reichthum erhoben hatte, erklrte, von Tal-leyrand geleitet, am 1. April die Absetzung des Kaisers, der mehr und mehr verlassen wenige Tage darauf zu Fontaine-bleau anfangs zu Gunsten seines Sohnes, dann unbedingt der Krone von Frankreich und Italien entsagte (11. April). Die zurckkehrenden Bourbonen nahmen nun mit Ludwig Xviii. den franzsischen Thron wieder ein und versprachen nach einer der englischen Verfassung hnlichen Charte mit zwei Kammern, der Pairs und der Deputirten, regieren zu wollen. . 175. Dos Jahr 1815. Der wiener Congre. 30. Mai 1) Die alliirten Mchte schlssen zu Paris am 30. Mai 1814 1814 Frieden mit Frankreich. In diesem ersten pariser Frieden ^*iba*ifererhielt Frankreich seine alten Grnzen vom h Januar 1792, jedoch mit Einschlu von Avignon und einigen Gebieten Sa-voyens. Hinsichtlich Deutschlands wurde bestimmt, da die deutschen Staaten unabhngig und durch ein Fderativband ver-einigt sein sollten. Uebrigens sollte die nhere Feststellung der europischen Staatenverhltnisse auf einem allgemeinen Eon-gresse zu Wien erfolgen. 2) Napoleon hatte von den Mchten die Insel Elba als selbststndiges Frstenthum nebst zwei Millionen jhrlicher Renten auf Frankreich angewiesen erhalten, seine Gemahlin Marie Louise aber fr sich und ihre Nachkommen die Herzogtmer Parma, Piacenza und Guastalla. Am 20. April ging Napoleon nach Elba ab, wo er am 4. Mai landete. 3) Auf dem Congresse zu Wien (1. November 1814 bis 10. Juni 1815) waren smmtliche europische christliche Staaten t

3. Grundriß der Weltgeschichte für Gymnasien und Realschulen - S. 209

1877 - Altenburg : Pierer
Der Befreiungskrieg. Der Wiener Congre. '209 das Wiedervorrcken der groen Armee, während Napoleon, bei Arcis geschlagen, sich nach dem Rhein wandte. Die Verbndeten marschirten nun auf Paris, und zwangen durch die Erstrmung des Moni-martre am 31. Mrz die Hauptstadt zur Kapitulation. Napoleon, durch den Senat abgesetzt, entsagte am 11. April und ging als 6ou= vern uach Elba; Ludwig Xviii. wurde durch die Verbndeten auf den Thron erhoben und gab durch die Charte seinem Reich eine neue Verfassung. Durch den ersten Pariser Frieden wurde Frankreich aus die Grenzen von 1792 beschrnkt; der Papst und die Beherrscher von Spanien, Sardinien, Toscana und Modena kehrten, wie schon frher die deutschen Fürsten, in ihre Staaten zurck. . 124. Das Jahr 1815. Der Wiener Congre. 1. Whrend die Monarchen von Rußland, Preußen, Oestreich, Baiern, Wrtemberg, Dnemark und die Fürsten oder Gesandten der andern Staaten zur Anordnung der europischen Angelegenheiten tot Wiener Kongre versammelt waren (September 1814 bis Juni 1815), landete Napoleon, mit Murat im Bunde, am 1. Mrz 1815 in Frankreich und hielt an der Spitze des unter Ney gegen ihn gesandten Heeres seinen Einzug in Paris. Murat wurde durch die Oestreicher aus Neapel vertrieben und. nachdem Ferdinand Iv. zurckgekehrt war, bei einer Landung in Calabrien gefangen genommen und erschossen. \ 2. Napoleon, von den Hauptmchten Europas gechtet, hatte zwar durch die Schlacht bei Ligny (16. Juni) Blcher zum Rckzug genthigt; doch wurde Ney an demselben Tage beiquatrebas zurckgedrngt, wo der Herzog von Braunschweig fiel, und am 18. Juni wurde Napoleon, nachdem er Wellington bei Waterloo oder Belle Alliance angegriffen, durch Blcher umgangen und in die Flucht geschlagen. Die Verbndeten nahmen Paris zum zweiten Male; Napoleon begab sich bei Rochefort in den Schutz der Englnder, wurde aber als Gefangener nach St. Helena gebracht, wo er am 5. Mai 1821 starb. Ludwig Xviii. kehrte nach Paris zurck; im zweiten Pariser Frieden wurde Frankreich auf feine Grenzen von 1790 beschrnkt, und 150,000 Mann der Verbndeten blieben (bis zum Aachener Kongre 1818) zur Sicherung der Ruhe im Lande zurck. 3. Nachdem im Wiener Kongre die streichischeund preuische Monarchie wiederhergestellt, die deutschen Staaten zum deutschen Bunde vereinigt und die meisten Fürsten fr ihre Verluste entschdigt waren, unterzeichneten Alexander I., Friedrich Wilhelm Iii. und ptan3 I- am 26. September 1815 zu Paris den heiligen Bund, dem fast alle europischen Mchte beitraten und dessen Mitglieder sich verpflichteten, den Worten der heiligen Schrift gem durch Bruder- Dielitz. Grimdr. 14.

4. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 43

1912 - Leipzig : Hirt
Zeittafel. 43 Der erste Koalitionskrieg........... 17921797 Sonderfriede zu Basel..............1795 Friede zu Campo Formio.............1797 Zug Bonapartes nach gypten......... 17981799 Der zweite Koalitionskrieg........... 17981802 Friede zu Luneville...............1801 Friede zu Amiens................1802 Reichsdeputationshauptschlu............1808 Der dritte Koalitionskrieg.............1805 Schlacht bei Trafalgar, bei Austerlitz, Friede zu Preburg . . 1805 Stiftung des Rheinbundes, Auflsung des Deutschen Reiches. . 1806 Preuens Niederwerfung, Schlachten bei Jena, Auerstdt. . . 1806 Schlachten bei Eylau und Friedland, Friede zu Tilsit.... 1807 sterreichs Niederwerfung, Schlachten bei Regensburg, Aspern, Wagram, Aufstand in Tirol, Friede zu Wien.....1809 Krieg gegen Rußland...............1812 Die Befreiungskriege.............18131815 Kriegsschauplatz Deutschland............1813 Kriegsschauplatz Frankreich . . ..........1814 Kriegsschauplatz Belgien..............1815 Schlacht bei Leipzig........16. bis 18. Oktober 1813 Schlacht bei Bar-sur-Aube.........27. Februar 1814 Erster Einzug der Verbndeten in Paris.....31. Mrz 1814 Erste Thronentsagung Napoleons, Verbannung nach Elba, Lud-wig Xviii., König von Frankreich, erster Pariser Friede, Wiener Kongre...............1814 Napoleons Rckkehr von Elba............1815 Schlacht bei Ligny 16. Juni, bei Waterloo .... 18. Juni 1615 Zweiter Einzug der Verbndeten in Paris, zweiter Pariser Friede, zweite Rckberusung Ludwigs Xviii., Stiftung des Deutschen Bundes, Schlu des Wiener Kongresses.......1815 /

5. Geschichte des deutschen Volkes - S. 435

1905 - Berlin : Vahlen
Velle-Alliance. 686-688. 435 anwiesen. Die Sieger hatten sich entschlossen, die Bourbonen Wiederaus den Thron Frankreichs zurckzufhren. Die wankelmtige Stimmung der Pariser schien sich gleichfalls fr das alte Herrscherhaus zu erklären, und so zog Ludwig Xviii., der Bruder des hingerichteten Ludwig Xvi., wieder in die Tuilerien ein. Am 30. Mai ward dann der erste Pariser Friede geschlossen. Man gab Frankreich die Grenze vom 1. Januar 1792, ja berlie ihm zur besseren Abrundung" noch die deutschen Grenzorte Saarbrcken, Saarlouis und Landau, ein Stck von Belgien mit Philippeville und Marienbourg und dazu Westsavoyen, zusammen einen Zuwachs von etwa 8400 qkm mit der 500000 Einwohnern; man gab dem Volke eine Ver-fassung (Charte), die die wesentlichsten konstitutionellen Rechte enthielt; man erhob keine Kriegssteuer und nahm nicht einmal die geraubten Kunstschtze wieder mit heim (nur die Viktoria wanderte nach Berlin zurck). Frank-reich verdankte soviel unverdiente Schonung vor allem dem Kaiser Alexander, der sich in der Rolle des Edelmtigen gefiel, in der ihn die Pariser schlau genug zu bestrken wuten. Die Monarchen folgten dann der Einladung des Prinz-Regenten von England und begaben sich nach London, wo ihnen und besonders dem alten Blcher begeisterte Huldigungen dargebracht wurden. 27. Kelle -Alliance. 687. Mit dem Herbst des Jahres 1814 reisten Fürsten, Diplomaten und Feldherrn nach Wien, um auf dem Wiener Kongre (seit dem 1. November) der die Wiederherstellung eines neuen europischen Rechts-zustands zu beraten. Es wird spter der die Ergebnisse dieser Versamm-lung berichtet werden, und es sei nur im voraus bemerkt, da die Uneinig-feit und Eifersucht, die schon den Feldzug von 1814 so vielfach gelhmt hatte, hier bei den Verhandlungen der die Ansprche der einzelnen Mchte noch viel mehr hervortrat. Napoleon verfolgte von Elba aus gespannt die zunehmende Uneinigkeit der Fürsten, die ihn vereint bekmpft hatten; auch die Unzufriedenheit mit der Regierung Ludwigs Xviii., die sich in Frankreich bald genug zeigte, schien ihm eine Rckkehr mglich zu machen. Da der Zwist der Herrscher in Wien bereits in den wesentlichsten Punkten ge-schlichtet war, wute er freilich nicht, als er am 26. Februar 1815 den entscheidenden Schritt wagte, Elba heimlich verlie und an der Kste Frank-reichs landete (1. Mrz). Schnell fielen ihm, dem ruhmvollen Kaiser, Volk und Heer wieder zu. Marschall Ney, der gegen ihn geschickt wurde, ging bei Lyon zu ihm der, und schon am 20. Mrz erschien er in Paris, das die Bourbonen zum zweitenmal flchtend verlassen hatten. 688. Die Nachricht von diesem Ereignis, die mit Windeseile durch Europa ging, brachte den Wiener Kongre zu vorlufigem Schlu. Gegen den alten Feind erklrte sich rasch Europa einig, und ein frmlicher Bann ward von den verbndeten Mchten der ihn ausgesprochen. Zwar trat Napoleon nach allen Seiten hin mit beruhigenden Versicherungen auf: seine Absicht sei nicht, zu erobern, sondern Frankreich in den nun festgestellten Grenzen im Frieden zu regieren. Aber keiner glaubte dem Worte des Mannes, der so oft mit Eid und Treue gespielt hatte. Der Wiener Kongre stob auseinander, und von allen Seiten rsteten sich die Heere. Am schnellsten war das benachbarte England auf dem Platze, das von dem durch eng-lische Regimenter besetzten Antwerpen aus seine Truppen in das neugebildete Knigreich der Niederlande (Holland und Belgien) warf. Ihr Anfhrer war 28*

6. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 162

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
Die Absetzung Napoleons wurde nun ausgesprochen, auch die Nachfolge seines Sohnes nicht gestattet, vielmehr die Rckkehr der Bourbonen zum Beschlsse erhoben. Bonaparte, der nach Fontainebleau geeilt war, sah sich gentigt, die Entsagungsakte zu unterschreiben, be-hielt aber den Kaisertitel mit einem Jahrgehalt und begab sich nach Elba, das ihm als souvernes Frstentum gegeben wurde. Der neue franzsische König Ludwig Xviii., Bruder Ludwigs Xvi., schlo mit den verbndeten Mchten den Frieden zu Paris. Man bestimmte fr Frankreich im wesentlichen die Grenzen von 1792; die Sieger verzichteten auf eine Kriegssteuer und lieen berhaupt die grte. Schonung walten. 2. Im Herbste 1814 versammelten sich die europischen Monar-chen und Staatsmnner auf dem Wiener Kongre, wo unter prunkvollen Festen der die Neugestaltung Europas beraten wurde. Die Verhandlungen der die Lnderverteilung nahmen jedoch bei der Eifersucht der Fürsten untereinander einen schleppenden Gang. Ru-lands Forderung, das ganze Polen sich einzuverleiben, erhielt zwar die Zustimmung Preuens, doch verlangte dieses nun seinerseits das Knigreich Sachsen als Entschdigung, wogegen die brigen Mchte protestierten. Schon hatten sterreich und England sich mit Frank-reich gegen Rußland und Preußen verbunden, als pltzlich die Nach-richt kam, da Napoleon Elba verlassen habe. Die Uneinigkeit seiner Gegner in Wien wie die reaktionren Bestrebungen Lud-wigs Xviii., dessen Regierung in Frankreich groe Unzufriedenheit erregte und die Sehnsucht nach dem alten Kaisertum wach rief, hatten Napoleon zu seinem Schritte ermutigt. Er landete am 1. Mrz 1815 bei Cannes in Frankreich. Da er durch Proklamationen das Volk gewann und die von Ney befehligten kniglichen Truppen zu ihm bergingen, so hielt er schon nach wenigen Wochen seinen Einzug in Paris. Ludwig Xviii. begab sich nach Gent. Die Kongremchte beeilten sich bei der neuen Bedrohung Europas, ihre Arbeiten zum Abschlu zu bringen, sprachen die Acht der Napoleon aus und r-steten sich zu einem neuen Kriegszuge gegen den Feind und Strer der Ruhe der Welt". Alsbald nahm eine britisch-niederlndisch-deutsche Armee unter Wellington unweit Brssel und eine preuische unter Blcher an Die Hundert Hcrge.

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 65

1911 - Halle a.S. : Schroedel
65 aber antwortete: Majestt, ich habe nur meine Schuldigkeit ge-tan." König Friedrich Wilhelm ernannte Blcher zum Feld-Marschall. Napoleons Herrschaft war zertmmert; Deutschland war wieder frei. Napoleon eilte nach Frankreich, um ein neues Heer auszu-rsten. Aber dazu lieen ihm die Verbndeten keine Zeit. In der Neujahrsnacht setzte Blcher bei Kaub der den Rhein. Auf franzsischem Boden kam es noch zu mehreren Schlachten, von denen die meisten fr Napoleon unglcklich ausfielen. Schon am 31. Mrz 1814 zogen Alexander I. und Friedrich Wilhelm an der Spitze ihrer Garden in Paris ein. Damit war Napoleons Kaisertum zu Ende. Er wurde abgesetzt und auf die kleine Insel Elba verwiesen. Frankreich wurde wieder ein Knigreich; den Thron bestieg Ludwig Xviii., der Bruder des enthaupteten Knigs. 4. Der Wiener Kongre. Nach der Rckkehr aus Frankreich versammelten sich die Vertreter aller europischen Staaten in Wien zu dem Wiener Kongre. Sie hatten die Absicht, die Angelegenheiten ihrer Lnder grndlich zu ordnen. Das war keine leichte Ausgabe. Mehr als einmal stieen die Meinungen hart aufeinander. Es bildeten steh sogar zwei Gruppen, Rußland und Preußen einerseits und sterreich, Frankreich und England andererseits. So drohte Mischen den Mchten, die eben erst vereint Napoleon niedergerungen hatten, ein Krieg auszubrechen. Doch es kam nicht zum Kampfe; man einigte sich wieder. Nach den Bestimmungen des Wiener Kongresses erhielt Preußen zu seinen alten Besitzungen Danzig, Thorn, Posen, den Netzedistrikt, Schwedisch-Vorpommern mit der Insel Rgen, den nrdlichen Teil von dem Knigreiche Sachsen, Westfalen, die Herzogtmer Jlich und Berg und die Erzbistmer Kln und Trier. Es bestand nun aus folgenden Provinzen: Preußen, Pommern, Brandenburg, Posen, Schlesien, Sachsen, Westfalen und Rheinprovinz. Auch die deutschen Verhltnisse wurden geordnet. Das deutsche Kaiserreich, das 1806 aufgelst worden war, wurde nicht wieder errichtet. An feine Stelle trat der Deutsche Bund. Nun hatten die Deutschen keinen Kaiser mehr. 5. Der Krieg 1815. Von der Uneinigkeit der Mchte in Wien hatte auch Napoleon auf der Insel Elba gehrt. Auerdem war ihm er-klrt worden, da das ftanzsische Volk und Heer mit der Herrschaft des neuen Knigs unzufrieden feien. Da fate er einen khnen Entschlu. Er verlie mit feinen Getreuen die Insel und landete (1. Mrz 1815) in Sdfrankreich. berall wurde er Donat, Geschichtsbilder. k

8. Geschichte der Neuzeit - S. 731

1897 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Zeittafel der wichtigsten Begebenheiten. 731 1813, 26. Aug. 26. u. 27. Aug. 27. August 29. u. 30. Aug. 6. September 3. Oktober 4. 16.-18. Okt. 19. Oktober 30. u. 31. Okt. 1814, 1. Jan. 31. Mrz 30. Mai 1815, 1. Mrz 16. Juni 18. 20. November Blcher (schleiche Armee) schlgt Macdonald an der Katzbach bei Wahlstatt. ^Theodor Krner fllt in dem Gefechte bei Gade-busch, westlich von Schwerins. Napoleon siegt der die Hauptarmee unter Schwarzenberg bei Dresden. Gefecht bei Hagelberg. Das Corps Vandamme wird bei Kulm und Nollendorf (Kleist) ver-nichtet. Blow besiegt Ney bei Bennewitz. Jork geht bei Wartenburg der die Elbe, die Nordarmee bei Aken. Vlkerschlacht bei Leipzig (16. Oktober: Blcher bei Mckern. Hauptkmpfe im Sdosten bei Wachau, im Westen bei Lindenau; 18. Oktober: Hauptkamps bei Probstheida). Rckzug Napoleons; Einzug der Verbndeten in Leipzig. Napoleon siegt der Wrede bei Hanau. Blchers Rheinbergang. Feldzug in Frankreich: Schlachten bei Brienne, La Rothiere, Bar-sur-Aube, 9. und 10. bei Laon, Arcis-fur-Aube, am Montmartre. Einzug der Verbndeten in Paris. Erster Pariser Friede. Napoleon nach Elba. Rckkehr der Bour-bonen. Wiener Kongre. Napoleons Rckkehr von Elba. Herrschast der 100 Tage. Schlachten bei Quatrebras und Ligny. I Napoleon bei Belle-Alliance (Waterloo) von Blcher und Wellington besiegt. ! Zweiter Pariser Friede. Napoleon nach St. Helena (t 5. Mai | 1821). Die heilige Allianz". 18151866 1817, 18. Okt. 1818 1819 1820 u. 1821. 18211830 1822 1823 18281829 18281834 1830 27. Juli Ii. Kampf zwischen Revolution und Reaktion (18151851). Der Deutsche Bund. Das Wartburgfest. Frstenkongre zu Aachen. Karlsbader Beschlsse. Frstenkongresse zu Troppau und Laibach. sterreichische Intervention in Neapel und Sardinien. Freiheitskampf der Griechen (1827 Vernichtung der trkischen Flotte bei Navarin). Frstenkongre zu Verona. Brasilien als Kaisertum selbstndig. Franzsische Intervention in Spanien. Russisch-trkischer Krieg. Friede zu Adrianopel. Brgerkrieg in Portugal. Eroberung Algiers durch die Franzosen. Erste Eisenbahn: Liverpoolmanchester. Die Pariser Julirevolution bringt Louis Philipp von Orleans (9. August) auf den franzsischen Thron. Belgien reit sich von Holland los.

9. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 260

1916 - Stuttgart : Bonz
260 (spr- San) an; er wrbe zurckgeschlagen. Er warf sich wieber auf die Hauptarmee; auch sie schlug ihn bei Arcis sur Aube. Ver-gebeus warf sich dann Napoleon in den Rcken der Verbnbeten, um sie von Paris abzuziehen. Die Verbnbeten lieen sich nicht aufhalten. Auch das Hauptheer unter Schwarzenberg folgte ihm nicht nach Osten, soubern rckte auf die Hauptstabt los. Als Napoleon es erfuhr und seinen Truppen voran auf Paris zueilte, war bort der Kampf einschieben. Nach tapferem Wiberstanb in einer letzten Schlacht vor Paris hatten seine Marschlle Paris dem Feind bergeben. Alles war verloren. Der Senat, der kaum zuvor Mechenb die Befehle des Kaisers befolgt hatte, erklrte ihn fr abgesetzt. Seine Marschlle waren des Kriegs, der keine Wen-bung der Lage mehr versprach, mbe und sorberten, der tapfere Ney an der Spitze, seine Abbankung. Er bankte ab zu Gunsten seines Sohnes, fr den die Kaiserin die Regentschaft bernehmen sollte. Man forberte feine bebingnngslofe Abbankung. Da feine Marschlle ihn im Stich lieen, blieb nichts anberes brig. Man lie ihm den Kaisertitel und wies ihm die Insel Elba als selb-staubigen Besitz zu. _ Darauf wrbe der Bruder des Hingerichteten Ludwig als Ludwig Xviii. König. Mit ihm fchlo man den ersten Pariser Frieden, der auerorbentlich gnstig fr Frankreich war. Man lie ihm die Grenzen von 1792, so ba es noch 825 qkm mehr hatte als vor der Revolution, auch Mmpelgarb, Savoyen, Saarbrcken und Lanbau behielt. Im Herbst 1814 begaben sich die Fürsten, Staatsmnner und Felbhenen nach Wien, um auf dem Wiener Kongre der die knftige Einrichtung Europas zu beraten. 1815. 4. Belle-Alliance (1815). Whrenb man in Wien noch unter unaufhrlichen Festlichkeiten und fortwhrenber Uneinigkeit an dem Neubau arbeitete, erscholl die Kuube, ba Napoleon Elba verlassen habe und am 1. Mrz 1815 in Frankreich gelanbet sei. Die Bonr-bonen waren in Frankreich in kurzer Zeit unbeliebt geworben. Das Heer namentlich fhlte sich zurckgesetzt und gebachte mit Sehnsucht des alten Herrn. Auch wute Napoleon, ba die Verbnbeten in Wien zuzeiten recht uneinig geworben waren, und rechnete barauf. Nur die ersten Schritte auf franzsischem Boben waren schwierig, ba die Bevlkerung im Sben kniglich gesinnt war. Als er Gre-noble erreicht hatte uitb bort die erste grere Truppenschar zu ihm berging, war alles entschieben. berall traten die Soldaten auf feine Seite. Selbst der Marschall Ney, der von Ludwig Xviii. ihm entgegengeschickt werben war und dem König versprochen hatte, Napoleon in einem eisernen Kfig einzuliefern, lie sich von den Truppen mitfortreien und fchlo sich ihm an. Schon am 20. Mrz zog er in Paris ein. Aber ihm gegenber waren die europischen Mchte boch einig. Eine frmliche chtung wrbe der den

10. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Dreißigjährigen Krieges bis 1815 - S. 270

1907 - Paderborn : Schöningh
Achtserklrung der Mchte gegen Napoleon vom 13. Mrz 1815. Regierung zur Untersttzung der ffentlichen Ordnung in einzelnen Fllen gebraucht werden kann; er besteht aus allen Mnnern a) bis zum 50. Jahre, die nicht in die stehenden Heere und die Landwehr eingeteilt sind; b) aus allen Mnnern, die aus der Landwehr herausgetreten sind; c) aus allen rstigen Jnglingen vom 17. Jahre an. 15 Im Frieden bestimmen als Regel die in den obigen Gesetzen angegebenen Jahre den Ein- und Austritt in die verschiedenen Heeres-abteilungen, im Kriege hingegen begrndet sich dies durch das Bedrfnis, und alle zum Dienst ausgerufenen Abteilungen werden von den Zurck-gebliebenen und Herangewachsenen nach Verhltnis des Abgangs ergnzt. 19- Um diese verschiedenen Einteilungen der Waffenpflichtigen Mann-schaft mit Ordnung und Gerechtigkeit zu leiten, soll in einem jeden Kreise eine Behrde gebildet werden, die aus einem Offizier, dem Landrat und lndlichen und stdtischen Gutsbesitzern besteht. Friedrich Wilhelm. 98. Achtserklrung der Mchte gegen Napoleon vom 13. Mrz 1815. Aus: Oncken, Das Zeitalter der Revolution. Berlin, Grote. 1886. 2. Bd. S. 890. Das von Talleyrand, Napoleons ehemaligem Minister, verfate und dem Protokoll des Wiener Kongresses in der Sitzung vom 13. Mrz 1815 einverleibte Schriftstck lautet: Die in Wien zum Kongre versammelten Mchte, welche den Vertrag von Paris unterzeichnet haben, unterrichtet von dem Entweichen Napoleon Bonapartes und von seinem bewaffneten Eindringen in Frankreich, schulden ihrer eigenen Wrde wie dem Interesse der Gesellschaftsordnung eine Kundgebung der Gefhle, die dies Ereignis bei ihnen erregt hat. Indem er so den Vertrag durchbricht, der ihn auf die Insel Elba versetzt hatte, hebt Bonaparte den einzigen Rechtstitel auf, an den sein Dasein geknpft war. Indem er in Frankreich wieder erscheint mit der Absicht des Friedensbruches und des Rechts-Umsturzes, hat er sich selbst des Schutzes der Gesetze beraubt und im Angesicht der Welt erklrt, da es mit ihm keinen Frieden und keine Waffenruhe gibt. Und obwohl innig berzeugt, da ganz Frankreich sich um seinen rechtmigen Landesherrn scharen und diesen letzten Anschlag eines aberwitzigen und ohnmchtigen Frevlers unverzglich ins Nichts zurckschleudern wird, geben alle Souverne Europas, erfllt von denselben Gesinnungen und geleitet von denselben Grundstzen, die Erklrung ab, da, wenn wider alles Erwarten aus diesem Ereignis irgend eine wirkliche Gefahr entstehen sollte, sie bereit wren, dem König von Frankreich und der franzsischen Nation oder jeder anderen angegriffenen Regierung, sobald die Forderung gestellt wird, die erforderliche Hilfe zu leisten, um die ffentliche Ruhe wiederherzustellen, und gemeinsame Sache zu machen gegen alle die, die wagen sollten, sie zu gefhrden. Die Mchte erklären demgem, da Napoleon Bonaparte sich auerhalb der Gesellschaft und der Gesittung gestellt und als Feind und Zerstrer der Ruhe der Welt sich der ffentlichen Rache ausgeliefert hat."

11. Deutsche, vornehmlich brandenburgisch-preußische Geschichte bis 1815 - S. 235

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
235 Der Soldat hat das Seinige getan, nun aber tritt ihm der Diplomat in den Weg und sagt ihm: Freund, du bist ein plumper Geselle, du wutest die Leute nicht zu behandeln. Die sind weit wohlgezogener wie du und wollen in zierlichen Phrasen angeredet sein. Du vermagst nur mit Kanonen zu reden Halt also das Maul. Wir wollen wohl fr dich sorgen, da du nicht mehr so zerlumpt einhergehst und einen Zehrpfennig sollst du vielleicht auch haben, wenn es uns gelingt, die Leute dazu zu bereden, da sie gutwillig etwas geben. Aber drnge dich nicht ins Haus, sondern warte fein drauen, bis man dir zum Fenster etwas hinausreicht. Wenn wir dich ntig haben, werden wir dich wohl rufen, jetzt bedrfen wir deiner nicht..... 137. Napoleon strt den Wiener Kongre. 1815. Quelle: Die Achtserklrung der Mchte gegen Napoleon. 1815. Fundort: Duden, Da Zeitalter der Kerolution. Berlin 1886. Bd. 2. C. 890. Die in Wien zum Kongre versammelten Mchte, die den Vertrag von Paris unterzeichnet haben, unterrichtet von dem Entweichen Napoleon Bonapartes und von seinem bewaffneten Eindringen in Frankreich, schulden ihrer eigenen Wrde wie dem Interesse der Gesellschaftsordnung eine Kundgebung der Gefhle, die dies Ereignis bei ihnen erregt hat. Indem er so den Vertrag durchbricht, der ihn auf die ^nsel Elba versetzt hatte, hebt Bonaparte den einzigen Rechtstitel auf, an den sein Dasein geknpst war Indem er in Frankreich wieder erscheint mit der Absicht des Friedens-bruches und des Rechtsumsturzes, hat er sich selbst des Schutzes der Gesetze beraubt und im Angesichte der Welt erklrt, da es mit ihm keinen Frieden und keine Waffenruhe gibt. Und obwohl innig berzeugt, da ganz Frankreich sich um semen rechtmigen Landesherrn scharen und diesen letzten Anschlag eines aberwitzigen und ohnmchtigen Frevlers unverzglich in Nichts zurckschleudern wird, geben alle Souverne Europas, erfllt von denselben Gesinnungen und geleitet von den-selben Grundstzen, die Erklrung ab, da, wenn wider alles Erwarten aus diesem Ereignis irgend eine wirkliche Gefahr entstehen sollte, sie bereit wren, dem Könige von Frankreich und der franzsischen Nation oder jeder anderen angegriffenen Regierung, sobald die Forderung gestellt wird, die erforderliche Hilfe zu leisten, um die ffentliche Ruhe wieder herzustellen und gemeinsame Sache zu machen gegen alle die, die wagen sollten, sie zu gefhrden. Die Mchte erklären demgem, da Napoleon Bonaparte sich auerhalb der Gesellschaft und der Gesittung gestellt und als Feind und Zerstrer der Ruhe der Welt sich der ffentlichen Rache ausgeliefert hat. Zugleich erklären sie, da sie, fest entschlossen, den Pariser Vertrag vom 30. Mai 1814 und die durch diesen Vertrag getroffenen Vereinbarungen unverletzt zu erhalten sowie die Vereinbarungen, die sie bereits getroffen haben oder noch treffen werden, um ihn zu vervollstndigen und zu befestigen, alle ihnen zu Gebote stehenden Mittel anwenden und alle ihre Anstrengungen vereinigen werden, damit der allgemeine Friede, der Gegenstand der Wnsche Europas und das be-stndige Ziel seiner Bemhungen, nicht von neuem gestrt werde, sowie um ihn

12. Die neue Zeit - S. 143

1883 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
Die deutschen Befreiungskriege. 143 in. Abschnitt: das Jahr 1815. Der Wiener Kongre *. Nov. *8*4 bis 3. Juni *8*5. Napoleon hatte die ganze Karte Europas umgestaltet und eine unsgliche Verwirrung unter den europischen Staaten ungerichtet. ' Deshalb trat im Herbste 1814 in Wien ein Kongre zusammen, um eine neue Ordnung herzustellen. ie regierenden Hupter von ganz Europa mit Prinzen ihres Hauses, mit Ministern und Feldherren fanden sich in Wien ein. Der Kaiser von sterreich unterhielt seine Gaste von einem Tag zum andern mit rauschenden Festen. Dagegen ging die schwierige Arbeit der staatlichen Neuordnung Europas nur langsam und unter heftigen Reibungen von statten. Mehr als einmal entstunden Zerwrfnisse, die den Krieg unter den bisherigen Alliierten herbeizufhren drohten. Schlielich hatte man es Napoleon zu danken, da eine Einigung unter den Mchten erzielt wurde. Rckkehr Napoleons nach Frankreich *8*5. Wie ein Blitz aus heiterm Himmel traf nmlich im Frhjahre 1815 in Wien die Nachricht ein, Napoleon habe Elba heimlich verlassen und sei in Frankreich ans Land ge-stiegen. Der entthronte Kaiser hatte aus Elba den Gang der Dinge auf dem Festlande scharf im Auge behalten. Mit innerster Befriedigung hrte er einerseits von den gespannten Verhltnissen auf dem Wiener Kongre, andrerseits von der Unzufriedenheit, welche im franzsischen Volk gegen das neue Knigtum herrschte. Darauf baute er seine Entwrfe. Von 900 Mann begleitet, betrat er am 1. Mrz den Boden Frankreichs mit dem Rufe: Der Kongre ist aufgelst!" Und rasch geschah, was er prophezeite, sein Adler werde von Turm zu Turm bis Notre-Dame fliegen". Das Volk empfing ihn mit Jubel; die Heere, die Ludwig Xviii. gegen ihn ausschickte, gingen, von den alten Erinnerungen berauscht, unaufhaltsam zu ihm der; der König mute fliehen; am 30. Marz zog Napoleon im Triumphe in Paris ein, um -das Kaisertum wieder aufzurichten. Die Herrschaft der hundert Tage". Allein so verblfft man in Wien im ersten Augenblick der Napoleons Rckkehr war, so rasch einigte man sich der die notwendigen Maregeln. Die Friedensversicherungen

13. Für den Unterricht in Unterklassen berechnet - S. 233

1872 - Hildburghausen : Nonne
Napoleon Bonaparte. 233 Napoleon durch den Senat abgesetzt, mute am 11. April 1814 zu Fontaineblau i) dem Throne entsagen und wurde auf die Insel Elba*) verwiesen. An der Stelle des Kaiserthums wurde durch die Verbndeten das K-nigthnrn wiederhergestellt und Lud w ig Xviii.2), der Bruder Ludwig des Xvi., auf den Thron von Frankreich erhoben. Mit ihm schlssen die euro-pischen Mchte den (ersten) Parier Frieden (30. Mai 1814), durch 1. Pariser den Frankreich auf die Grenzen von 1792 zurckgefhrt wurde3). Friede. 6. Die Herrschaft der hundert Tage 1815. Um die gestrten 1814-Staatsverhltnisse Europa's, namentlich Deutschlands, zu ordnen, wurde im Wiener Oktober 1814 zu Wien ein Kongre^) erffnet. Mitten in seinen Unter- Kongre Handlungen wurde derselbe (Mrz 1815) pltzlich durch die Kunde erschreckt, 1815. Napoleon habe (am 26. Februar) Elba verlassen und sei (am 1. Mrz) wieder in Frankreich gelandet." Sein Weg nach Paris war ein ununterbro-chener Triumphzug; alle gegen ihn ausgesandten Truppen gingen zu ihm der. In der Nacht vom 19. auf den 20. Mrz floh der König eiligst aus Paris und am Morgen zog der Kaiser in die jubelnde Hauptstadt ein. Die Hauptmchte des Wiener Kongresses erlieen eine frmliche Achtserklrung gegen Napoleon und erneuerten ihr Schutz- und Trutzbndni. Die Verbn-deten stellten hierauf gewaltiger? Heeresmassen als je auf, und zwar am Oberrhein unter Schwarzenberg, am Niederrhein unter Blcher, in den Nie-derlanden unter Wellington. Unterdessen war Murat, in Folge einer ge-Heimen Verbindung mit Napoleon an der Spitze eines bedeutenden Heeres aus Unteritalien aufgebrochen, wurde aber von den Oesterreichern in mehreren Gefechten zurckgedrngt und entfloh nach Frankreich, woraus das Knigreich Neapel an den rechtmigen Herrscher, Ferdinand den Vi., zurckgegeben wurde. Mittlerweile hatte Napoleon zu Paris von einer feierlichen Versammlung *) Fontaineblau, Stadt acht Meilen oberhalb Paris unweit des linken Seineufers mit kniglichem Schlo, das Napoleon sehr liebte und mit groem Ko-stenaufwande hatte verschnern lassen. Elba, Insel im mittellndischen Meere an der Westkste Italiens; gehrt jetzt zum Knigreich Italien." den fahren 180315 war Elba französisch. 2) Ludwig Xvii. der gezhlt wird, aber nie König war, war bereits wh- tcub bei* fianjfijcfyen Sicdolution 1795 itrt 2t(tec Don 10 Haaren gcfterben. Spanien, Portugal, Sardinien und Tos kana kameuwieder an ihre rechtmigen Fürsten; auch der Papst wurde in seine vorigen Rechte eingesetzt: Neapel allein blieb tn der Gewalt Murat's, der sich nach der Schlacht bei Leimia mit Oesterreich verbndet hatte. a 4) Der Wiener Kongre, der bis Juni 1815 dauerte, setzte Folgendes fest-Oesterreich erhlt die illyrischen Provinzen (Jllyrien und Dalmatien), Oberitalien und Tessino, Tirol und Salzburg zurck. Preußen bekommt die nord-ostliche Halste des Knigreichs Sachsen und empfngt die durch den Tilsiter Frieden verlornen Gebiete nebst ansehnlichen Erweiterungen wieder. Hannover wurde Knia-reich; Weimar, Oldenburg, Mecklenburg-Schwerin und Meckleubura-Streich wurden Groherzogthmer; Frankfurt, Hamburg, Lbeck, Bremen ste'f ldte. Die deutsche Kaiserwrde wurde nicht erneuert, sondern es bildete stch (durch die Bundesakte vom 8. Juni 1815) der deutsche Staatenbund mit dem Bundestag zu Frankfurt. - Nuland erhielt das Herzogthum Warschau, England das Kapland; Holland und Belgien wurden als vereinigte Nieder- v v J11! besonderes Knigreich (seit 1831 wieder in die Knigreiche Holland oder die Niederlande, und Belgien getheilt.) Sardinien (f. S. 252. Anm. 1.) erhielt Genua als Herzogthum; mit Sch weden wurde Norwegen vereinigt.

14. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 112

1889 - München : Lindauer
112 blieb unentschieden (20. Mrz).---) Am 25. Mrz siegten die Verbndeten bei La Fere Champenoise der Marmont und M oi* Her und hielten am 31. Mrz ihren Einzug in Paris. Napoleon, von dem ftanzsischen Senate unter Talley-rands Leitung entsetzt, entsagte (am 11. April) zu Fontaine-blean fr sich und seine Erben allen Ansprchen auf Frank-reich und Italien und erhielt die Insel Elba als souvernes Frstentum nebst einer jhrlichen Rente von 2 Millionen Franken auf Frankreich; seine Gemahlin bekam die Herzogtmer Parma, Piacenza und Guastalla mit Erbrecht fr ihren Sohn und dessen Nachkommen. Der Bruder des unglcklichen Ludwig Xvi, Ludwig Xviii, hielt am 4. Mai seinen Einzug in Paris und schlo daselbst mit den Verbndeten am 30. Mai Frieden, worin Frankreich den Umfang erhielt, den es am 1. Januar 1792 hatte. Die brigen Angelegenheiten wurden an einen Kongre verwiesen, der in Wien am 1. November 1814 erffnet wurde. Napoleons Rckkehr und der tetzte Kampf der Verbndeten gegen ttt, 1815. Whrend die deutschen Fürsten noch auf dem Kongresse zu Wien der die Verteilung und Verfassung der Lnder berieten, erscholl die Kunde. Napoleon sei von der Insel Elba entflohen und habe mit bewaffneter Hand einen Einfall in Frankreich versucht (1. Mrz 1815). Die versammelten Monarchen erklrten den Friedensstrer in die Acht (13. Mrz) und lieen unverzglich ihre Heere gegen ihn vorrcken. Der Kampf begann und endete in Belgien. Napoleon besiegte (am 16. Juni) das preuische Heer unter Blcher bei L i g n y, konnte aber dessen Vereinigung mit dem englischen Heere nicht hindern und wurde am 18. Juni bei Waterloo (La belle Alliance oder Mont St. Jean) von Blcher und Wellington entscheidend geschlagen. An demselben Tage lste sich der Kongre zu Wien auf, nach- *) König Ludwig I von Bayern hat zur Erinnerung an die Waffenthaten der Bayern bei Brienne, Bar und Arcis drei Straen Mnchens nach diesen Kampfpltzen benannt.

15. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 98

1903 - München : Oldenbourg
98 98. Wiener Kongre und Napoleons Rckkehr 1815. 98. Der Wiener Kongre 1814/15 und Napoleons Rckkehr 1815. Vgl. Karte Ix und Xi. 1. Die endgltige Neuordnung Europas, soweit sie nicht durch den Pariser Frieden erledigt war, erfolgte aus einem ungemein glnz-vollen Kongre zu Wien, an dem viele Fürsten Europas mit groem Hosstaate persnlich Anteil nahmen (Sept. 1814 bis Juni 1815). Die Ttigkeit dieser Versammlung beschrnkte sich vornehmlich daraus, die Grenzlinien der europischen und namentlich der deutschen Lnderkarte festzusetzen. Dabei fehlte es nicht an Hader und Rnkespiel; insbesondere ward um Sachsen, worauf Preueu, und um Polen, worauf Rußland Anspruch erhob, lange hin- und hergestritten. Erst als am 6. Mrz die Nachricht eintraf, da Napoleon wieder in Sdfrankreich gelandet sei, wurden die Kongrearbeiten, eine groe Zahl von Einzelvertrgen, eiligst zu Ende gefhrt und zur Schluakte des Wiener Kongresses" vom 9. Juni zusammengefat. a) Die Beschlsse der auerdeutsche Lnder bestimmten unter anderem folgendes: 1. Rußland bekommt das Herzogtum Warschau als Knigreich Polen; 2. England behlt Hannover, das zum Knig-reich erhoben wurde, serner Malta und Helgoland; 3. Norwegen verbleibt als besonderes Knigreich bei der Krone Schweden; 4. Holland und Belgien werden zum Knigreich der Niederlande" unter dem jngeren Hause Nassau-Oranien vereinigt; 5. die Schweiz wird in ihrem frheren Umfange hergestellt und als neutrale Republik erklrt; 6. Spanien und Portugal werden den. einheimischen Dynastien Bonrbon und Braganza zurckgegeben; 7. ebenso fllt Italien an seine vorigen Herren; doch behlt sterreich Venedig, Marie Luise das Herzogtum Parma, wogegen Savoyen bei Frankreich verbleiben sollte. Aus Neapel war Murat, der sich wieder dem eben nach Frankreich zurck-gekehrten Napoleon angeschlossen hatte, schon anfangs Mai vertrieben worden. b) Die Beschlsse der die deutschen Lnder. Fr Deutschland wurden bei der Regelung der territorialen Fragen in der Haupt-sache die bis zum Jahre 1806 eingetretenen Besitznderungen als gltig anerkannt; hiernach verblieben im ganzen 38 Staaten. Die von Frank-reich zurckerstatteten Gebiete am linken Rheinufer fielen grtenteils an Bayern und Preußen als Entschdigung fr diejenigen Landstriche, welche Bayern an sterreich, Preußen an Rußland abzugeben hatte. sterreich bekam demgem alle frheren Besitzungen zurck mit Ausnahme von Belgien, wofr es Venedig und Dalmatien erhalten hatte. Preußen

16. Die Neuzeit - S. 180

1905 - Bamberg : Buchner
180 auf Paris los, warfen die (unter Marmont und Mortier) entgegenrckenden franzsischen Truppen bei La Fere Champenoife auf Paris zurck (25. Mrz) und nahmen nach der Erstrmung des Montmartre (durch die Preußen, 30. Mrz) Paris ein. Am 31. Mrz 1814 hielten die Verbndeten Fürsten ihren Einzug in Paris. Paris hatte damals keine starken Befestigungen; König Joseph, der es verteidigen sollte, war ohne kriegerischen Geist; dagegen hielten Marmont und Mortier mit etwa 24000 Mann tapfer den (heute innerhalb der Stadt gelegenen) Montmartre. Die Monarchen, Kaiser Alexander und König Friedrich Wilhelm Iii., Kaiser Franz blieb dem Triumphzug der seinen Eidam fern wurden in Paris freundlich aufgenommen. 5. Die unmittelbare Folge der Einnahme von Paris war der Sturz Napoleons und die Wiedereinsetzung der Bourbonen: a) der franzsische Senat erklrte, von Tallehrand geleitet, Napoleon und seine Familie des Thrones fr verlustig; b) Napoleon, der auf die Nachricht von dem Vorgehen der Ver-bndeten zurckgeeilt war, aber keinen Versuch wagte, Paris zurckzuerobern, entsagte zu Fontainebleau allen Ansprchen auf Frankreich und Italien; er wurde nach Elba verwiesen mit Beibehaltung des Kaisertitels und einer Ehrengarde; c) auf den erledigten Thron Frankreichs wurde der Bruder des hin-gerichteten Knigs berufen (Ludwig Xviii.), der dem Knigreiche eine Verfassung (Charte) nach dem Muster der englischen gab. d) In dem ersten Pariser Frieden vom 30. Mai 1814 erhielt Frankreich die Grenzen von 1792 (nebst Avignon, Nizza und Savoyen und den damals deutschen Enklaven in Elsa-Lothringen). 41. Die Neuordnung Europas auf dem Kongre zu Wien und die vorbergehende Strung derselben durch die Wiederkehr Napoleons im Jahr 1815. I. Der Kongre zu Wien, 1. November 1814 bis 9.Juni 1815. Die Verhandlungen der die Neugestaltung Europas, insbesondere Deutschlands, wurden zu Wien von den beteiligten Fürsten und ihren Ministern gefhrt/ Die Ansprche Rulands auf ganz Polen, Preuens auf ganz Sachsen veranlaten ein Bndnis der brigen Mchte; den Abschlu der Verhand-lungen beschleunigte die Nachricht von dem Entweichen Napoleons aus Elba. 1 Frankreich, das ursprnglich von den Beratungen ausgeschlossen werden sollte, war durch den gewandten Talleyrand vertreten.

17. (Pensum der Obertertia): Die brandenburgisch-preußische Geschichte, seit 1648 im Zusammenhange mit der deutschen Geschichte - S. 98

1886 - Berlin : Weidmann
98 Friedrich Wilhelm Iii. fort, und nach blutigen Kmpfen um Paris strmte Blcher am 30. Mrz den Montmartre, von dem aus er die Stadt beschieen konnte. Paris kapitulierte, und am 31. Mrz hielten die Verbndeten ihren Einzug in die franzsische Hauptstadt. ^Napoleons Thronentsagung. Ludwig Xviii.] Napoleon, welcher sich mit seiner Garde und seinen Getreuen in Fontainebleau aufhielt, versuchte zunchst, dem Throne zu Gunsten feines Sohnes zu entsagen. Als man aber unbedingte Thronentsagung verlangte und ein Ausweg fr feine Rettung nicht mehr vorhanden war, gab er nach und ging nach der Jnfel Elba, welche ihm die Alliierten als Eigentum berlieen. Dann zog Ludwig Xviii., der Bruder Ludwigs Xvi., der sich zuletzt in England aufgehalten hatte, in die jubelnde Hauptstadt ein. [5der erste Pariser Friede 30. Mai 1814.] Wenige Wochen spter kam zwischen Frankreich und den Verbndeten der Pariser Friede zustande. Darnach erhielt ersteres die Grenzen von 1792 und dazu einige kleinere Gebiete; also das Elsa mit Straburg blieb in den Hnden der Fremden. 66. Das Jahr 1815. Der Wiener Kongre September 1814 bis Juni 1815. Alle brigen Bestimmungen inbetreff der europischen Staaten sollten auf einem Kongre zu Wien getroffen werden. Denselben besuchten Alexander von Rußland, Friedrich Wil-Helm Iii. und fast alle brigen deutschen Fürsten; von Staats-mnnern erschienen aus Preußen: Freiherr von Hardenberg und Wilhelm von Humboldt; aus Rußland: Nesselrode; aus Eng-land: Wellington und aus Frankreich: Talleyrand [talron]. Der sterreichische Unterhndler war Metternich. Da die Ver-Handlungen sich der die Gebhr lange hinzogen, daran war einmal die Genusucht der in Wien versammelten Gesellschaft schuld, welche allzusehr in Bllen, Maskeraden, Feuerwerken, Schauspielen, Jagden und anderen Lustbarkeiten schwelgte, fodann die Uneinigkeit der Mchte der das Schicksal Sachsens und des Herzogtums Warschau oder vielmehr der Polen. Schon frchtete man einen neuen euro-pifchen Krieg, als die Nachricht von der pltzlichen Landung Na-poleons auf franzsischem Boden eine schnelle Einigung herbeifhrte. Die Hauptbestimmungen dieser Wiener Kongreakte vom 25. Mai 1815 waren: 1. Territorial-Vernderungen: 1. Preußen erhielt die

18. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 27

1910 - Leipzig : Voigtländer
15. Der Uampf in Deutschland 181z. 16. Der Kampf in Frankreich 1814 usw. 27 Zwang dadurch die Bnen, im Frieden zu Kiel Norwegen gegen Norwegen Schwedisch-Pommern an Schweden abzutreten. a"sd,roee' 121] 16. Der Kampf in Frankreich 1814 und der wiener Kongre. 1. Vom Rheine bis Paris. Erst nach lngerem Derweilen auf Vormarsch der rechten Rtjeinjeite entschlossen sich die Verbndeten zum (Einmarsch verbndete in Frankreich. Das Hauptheer unter Schwarzenberg berschritt bei Basel, die schleiche Hrmee unter Blcher am 1. Januar 1814 besonders bei Kaub den Rhein. Blcher rckte dann lngs der Marne, Schwarzenberg lngs der Seine gegen Paris vor. Napoleon drngte die einzelnen Teile der beiden Hrmeen in mehreren Gefechten wieder zurck, bis Blcher den Sieg bei aon (9. und 10. Mrz) und Schwarzenberg die Siege siege bei bei Bar und Breis an der Hube erfocht; bei Bar-sur-Hube empfing ut'flrds Prinz Wilhelm von Preußen die Feuertaufe". Jetzt fhrte Napoleon seine Truppen gen Osten, um die Verbndeten von Paris abzuziehen und nach dem Rheine zu locken. Doch diese lieen sich von ihrer Richtung nicht abbringen, erstrmten die hhen des Montmartre im Norden von Paris und zwangen hierdurch Paris zur bergabe. Hm 31. Mrz erfolgte ihr Einzug in Paris. Napoleon wurde abgesetzt und ent- Einzug in sagte im Schlosse zu Fontainebleau am 11. Rpril dem franzsischen Thron. Pari5 Die verbndeten Fürsten bewilligten ihm die Insel (Elba als Frstentum und lieen ihm den Kaisertitel. Seiner Gemahlin Marie Luise wurde das Herzogtum Parma zuerteilt. Ludwig Xvi11., ein Bruder Lud- Ludwigs Xvi., wurde König von Frankreich und gab dem Lande eine Knig11' konstitutionelle Verfassung. Mit ihm wurde der erste pariser Friede i. pariser geschlossen. Frankreich wurde zwar auf die Grenzen von 1792 be- 5rice 1814 schrnkt, es zahlte aber keine Kriegssteuer und behielt die allerorten geraubten Kunstschtze; nur die Viktoria vom Brandenburger Tore wurde nach Berlin zurckgebracht (Bild 1). 2. Der wiener Kongre 18141815. 3ur Neuordnung der europischen Staatenwelt, die durch Napoleon gnzlich verschoben war, versammelten sich jetzt die Herrscher von sterreich, Preußen und Rußland, eine groe Hnzahl anderer Fürsten und Hbgesandte der meisten europischen Staaten zum Wiener Kongre (Nov. 1814 bis wiener Juni 1815). (Es war die zahlreichste und prchtigste Versammlung seit lsu-ms dem groen Konzil von Konstanz. Nach der langen Kriegszeit wurden in der lebensfrohen Donaustadt zahllose glnzende Feste gefeiert. Hber auch ernste Geschfte gab es in Flle. Die Leitung der Verhandlung rissen zwei

19. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 191

1910 - Leipzig : Voigtländer
123. Der Kampf in Frankreich 1814 und der Wiener Kongre. 191 123. Der Kampf in Frankreich 1814 und der Wiener Kongre. 1. Vom Rheine bis Paris. Erst nach lngerem Verweilen Vormarsch auf der rechten Rheinseite entschlossen sich die Verbndeten zum Ein-Verbndeten marsch in Frankreich. Das Hauptheer unter Schwarzenberg berschritt bei Basel, die Schlesische Armee unter Blcher am 1. Januar 1814 bei Kaub den Rhein. Blcher rckte dann lngs der Marne, Schwarzenberg lngs der Seine gegen Paris vor. Napoleon drngte die einzelnen Teile der beiden Armeen in mehreren Gefechten wieder zurck, bis Blcher den Sieg bei Laon (9. und 10. Mrz) und Siege 6d Schwarzenberg die Siege bei Bar und Ar eis an der Aube nd rcis erfocht; bei Bar-sur-Aube empfing Prinz Wilhelm von Preußen die Feuertaufe". Jetzt fhrte Napoleon seine Truppen gen Osten, um die Verbndeten von Paris abzuziehen und nach dem Rheine zu locken. Doch diese lieen sich von ihrer Richtung nicht abbringen, er-strmten die Hhen des Montmartre im Norden von Paris und zwangen hierdurch Paris zur bergabe. Am 31. Mrz erfolgte ihr Einzug in Paris. Napoleon wurde abgesetzt und entsagte im eisin Schlosse zu Fontainebleau am 11. April dem franzsischen Thron. Die verbndeten Fürsten bewilligten ihm die Insel Elba als Frsten-tum und lieen ihm den Kaisertitel. Seiner Gemahlin Marie Luise wurde das Herzogtum Parma zuerteilt. Ludwig Xviii., ein Brut)er ligs^in Ludwigs Xvi., wurde König von Frankreich und gab dem Lande eine "'König Verfassung. Mit ihm wurde der erste Pariser Friede geschlossen. Frankreich wurde zwar auf die Grenzen von 1792 beschrnkt, es zahlte aber keine Kriegssteuer und behielt die allerorten geraubten Kunstschtze; nur die Viktoria vom Brandenburger Tore wurde nach Berlin zurckgebracht (Bild 48). 2. Der Wiener Kongre 18141815. Zur Neuordnung der europischen Staatenwelt, die durch Napoleon gnzlich verschoben war, versammelten sich jetzt die Herrscher von sterreich, Preußen und Rußland, eine groe Anzahl anderer Fürsten und Ab-gesandte der meisten europischen Staaten zum Wiener Kongre Wiener (Nov. 1814 bis Juni 1815). Es war die zahlreichste und prchtigste 1814lifi5 Versammlung seit dem groen Konzil von Konstanz. Nach der langen Kriegszeit wurden in der lebensfrohen Donaustadt zahllose glnzende Feste gefeiert. Aber auch ernste Geschfte gab es in Flle. Die Leitung der Verhandlung rissen zwei gewandte Staatsmnner an sich, der sterreichische Minister Metternich und der franzsische Abgesandte

20. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in der Untersekunda - S. 83

1894 - Berlin : Seehagen
Wiederholung. 83 1807 Preuisch-Eylau und Friedland. Friede zu Tilsit. Knig-reich Westfalen (Jerme). 18071808 Reformen Steins und Scharnhorsts. 1807 Stdteordnung. Edikt der den freien Gebrauch des Grundeigentums. 18081814 Kriege in Spanien. 1809 Erhebung sterreichs. Aspern. Wagram. Schill. Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig. Friede zu Wien. 1810 Andreas Hofers Tod. 1812 Napoleons Zug nach Rußland. Brand Moskaus. Beresiua. Konvention von Tauroggen. 18131815 Die Freiheitskriege. 1813 Aufruf des Knigs von Preußen (17. Mrz). Grogrschen. Bautzen. Waffenstillstand. Grobeeren. Katzbach. Dresden. Kulm und Nollendorf. Bennewitz. Leipzig (16., 18. und 19. Oktober). Hanau. 1814 Der Krieg in Frankreich. Brienne. La Rothtere. Art der Marne. Laon. Areis. Montmartre. Einzug in Paris. Erster Pariser Friede. 18141815 Wiener Kongre. 1815 Napoleons Rckkehr von Elba. Ligny. Belle-Alliance (18. Juni). Zweiter Pariser Friede. Napoleon auf St. Helena (f 1821). Heilige Allianz. 6*