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1. Die Weltgeschichte - S. 86

1881 - Gießen : Roth
86 Heinrich Vii. von Luxemburg. aber, Landenberg, wurde am Neujahr 1308 aus seiner Burg Sarnen (in Unterwalden) verjagt, und nachdem er geschworen, nie wieder das Gebiet der 3 Cantone betreten zu wollen, der die Grenze gebracht. So befreiten sich die 3 Cantone von der Unter-drckung der Habsburger. In demselben Jahre (1308) wurde Wibrecht I. von seinem Neffen Johann Parricida ermordet. Dies war der Sohn des 72 erwhnten Rudolphs, welchem die Hlfte von Oesterreich und Steiermark gehrte. Da ihm Al-brecht dieses sein vterliches Erbe nicht herausgab und ihn immer mit leeren Versprechungen vertrstete, so verband sich derselbe mit einigen Habsburgischen Herren, die dem Alb recht I. feind waren. Diese bersielen den Albrecht I. am Flusse Reu, wo dieselbe in die Aar sich ergiet, und ermordeten ihn meuchlings, ohne da dem Kaiser sein Gefolge, das auf der anderen Seite des Flusses stand, zu Hilfe eilen konnte. Johann Parricida flchtete nach Italien und wurde Mnch; aber grausam war die Rache, die Alb rechts Gattin Elisabeth und seine Tochter Agnes an den Verschworenen, deren Kindern und Anverwandten nahmen, denn der 1000 Menschen wurden als Verwandte der Verbrecher umgebracht. An der Stelle, wo der Kaiser gefallen war, wurde von den beiden Frauen das Kloster Knigsfelden erbaut, wo Agnes ihr briges Leben zubrachte und mit dem Rufe einer Heiligen starb. Heinrich Vii. von Luxemburg (13081313). 75. Auf Albrecht I. folgte nicht wieder ein Habsburger, sondern durch das Bemhen des Erzbischoss von Mainz Peter Aichspalter wurde der Graf von Luxemburg Heinrich Vii. (13081313) zum Kaiser gewhlt und in Aachen gekrnt. Es war ein ritterlicher und tapferer Kaiser dieser Heinrich, der mit aller Kraft den Land-frieden aufrecht hielt und die Strer desselben, wie den trotzigen Eberhard von Wrttemberg, mit der Reichsacht bestrafte. Heinrich Vii. war ebenfalls darauf bedacht, sich eine Hausmacht zu grnden, und hiezu bot sich ihm in Bhmen passende Gelegenheit dar. Mit Heinrich von Krnthen, der unter Albrecht I. Bhmen besessen hatte ( 74), waren die Bhmen unzufrieden; dehalb verheiratete Heinrich Vii. seiuen Sohn Johann mit einer bhmischen Prinzessin und ertheilte demselben Bhmen mit Einwilligung der deutschen Fürsten. So wurden die Luxemburger in Bhmen mchtig. In Heinrich Vii. erwachte nochmals die Begierde, nach Wilhelm Tell ganz unbekannt. Er wird zuerst erwhnt in der Chronik von Sarnen (in Unterwalden), welche um's Jahr 1470 geschrieben ist. Viele neuere Geschichtsforscher erklären dehalb den Tell fr eine Sage.

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1. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 147

1916 - Stuttgart : Bonz
147 da sie bei dem Tausch nichts gewonnen hatten. Auch Albrecht war vor allem auf die Mehrung seiner Hausmacht bedacht. Den Fürsten aber war er ein starker und strenger Herr, den sie nicht so leicht beiseite schieben konnten. Da fand er pltzlich ein klgliches Ende. Er hatte den jungen Sohn eines verstorbenen Bruders, Johann von Schwaben, bei sich. Ergrimmt darber, da der Oheim zgerte, ihm sein vterliches Erbe zu bergeben, fielen Johann und einige Ritter nicht weit von dem Habsburgischen Stammsitz am Ufer der Reu der den Kaiser her und ermordeten ihn. In dem Scho eines armen Weibes, das in der Nhe anf einem Acker arbeitete, gab der Kaiser seinen Geist auf. Die Mrder flohen in alle Welt. Johann, genannt Parricida (Vatermrder), soll in einem Kloster in Italien gestorben sein. Auf Albrecht folgte wieder ein Fürst aus einem anderen Hause, Heinrich Tii. von Luxemburg, 1308. ein trefflicher Kaiser, der noch einmal wie die Hohenstaufen die Welt regieren wollte (13081313). Fr sein Hans gewann er Bhmen. Im Reich hielt er streng auf Landfrieden, namentlich anch gegenber dem unruhigen Eberhard I. von Wrttemberg (1265 1325), der allen Kaisern seit Rudolf zu schaffen machte. Leider starb Heinrich frh auf einem Zuge nach Italien, wo er die deutsche Herrschaft wieder aufzurichten gesucht hatte. 4. Die Schweizer Eidgenossenschaft, a. Nach der Sage hat Alb recht auch die Schweiz, namentlich die Urkantone Uri, Schwyz und Unterwalden seinen Besitzungen einverleiben wollen. Da sie sich nicht unter Habsburgs Herrschaft stellen wollten, beauftragte er zwei Landvgte, Geler von Brunegk und Beriuger von Landen-berg, mit der Unterjochung des freien Volkes. Da verbanden sich drei Männer aus Schwyz, Uri und Unterwalden, Werner Stanssacher, Walter Fürst und Arnold aus dem Melchtal, und schwuren am 7. November 1307 mit 30 andern in nchtlicher Versammlung aus dem Rtli, einer Bergwiese am Ostufer des Vierwaldstttersees, gewaltsam ihre Freiheit zu schtzen. In Altdorf hatte Geler einen Herzogshut auf einer Stange aufgestellt und bei schwerer Strafe geboten, ihn zu gren. Als Wilhelm Tell aus Brgten den Hut nicht ehrte, befahl ihm der Landvogt,' zur Strafe einen Apfel vom Haupte seines eigenen Shnchens zu schieen. Tell wagte, da Geler auf dem unmenschlichen Befehl beharrte, den Schu, und er gelang. Geler hatte aber bemerkt, da Tell einen zweiten Pfeil in das Koller gesteckt hatte. Er fragte, wozu er das getan. Da antwortete Tell: Mit dem zweiten Pfeil htte ich dich durchbohrt, wenn ich mit dem ersten das Kind getroffen htte." Der Vogt lie ihn nun gebunden auf sein Schiff führen, um ihn nach Knacht zu bringen. Aber unterwegs erhob sich ein furchtbarer Sturm. In der Not banden die Schiffsleute Tell los und bergaben ihm das Steuer. Tell aber trieb das Schiff an eine steile Uferstelle, sprang mit seiner

2. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 95

1904 - Leipzig [u.a.] : Teubner
13. Kaiser aus verschiedenen Husern. 95 rheinischen Kurfrsten in Streit, den er freilich mit dem Schwerte erfolgreich zu beendigen wute. Sistig trachtete er danach, den Habs-burgischen Familienbesitz zu vermehren. Aber das Glck versagte ihm seine Gunst. In Bhmen war sein Sohn nur ein Jahr lang König, und auch das Heer, das er ausgesandt hatte, Meien zu erobern, wurde geschlagen. Als er im Jahre 1308 sein Stammland besuchte, wurde er an der Reu von seinem Neffen Johann von Schwaben (Parricida = Vatermrder), der sich von ihm benachteiligt glaubte, ermordet. In Albrechts Zeit verlegt auch die Sage die Befreiung der Schweizer Urkantone, Uri, Schwyz und Unterwalden, durch den Bund auf dem Rtli und Tells Schu. Unser groer Dichter hat diese in seinem Tell" verherrlicht. Geschichtlich steht nur fest, da gleich nach dem Tode Rudolfs die Männer aus den genannten drei Orten" ein ewiges Bndnis zur Wahrung ihrer Freiheit schlssen, und da damit die Schweizer Eidgenossenschaft begrndet wurde. Dies Bndnis war gegen die Habsburger gerichtet, die in den Landschaften um den Vierwald-sttter See die Reichsvogtei^) inne hatten und nach einer vollstndigen Herrschaft der dieselben trachteten. Sie wahrten ihre Selbstndigkeit in der Schlacht am Morgarten gegen Leopold I. von sterreich (1315). 4. Heinrich Vii. von Lhelburg (13081313). Zu grerem Ansehen als Adolf von Nassau und Albrecht von sterreich gelangte Heinrich von Ltzelburg (Luxemburg), der im Jahre 1308 die Krone empfing. Er war einer der edelsten Herrscher, die den deutschen Thron geziert haben. Das Kaisertum in alter Macht und Herrlichkeit wiederherzustellen, war sein Ziel. Im Jahre 1310 zog er nach Welschland, wo die Guelsen (aus Welfen entstanden) und Ghibellinen (wohl = Waiblinger, d. h. Staufer nach der Stadt Waiblingen), wie sich die Gegner und die Freunde einer starken kaiserlichen Regierungsgewalt in Ober- und Mittel-italien nannten, unzhlige Kmpfe miteinander fhrten. Heinrich gewann, fast berall mit Freuden begrt, die Kaiserkrone, starb aber, in die italienischen Hndel verwickelt, bereits im Jahre 1313. Fortan hat kein deutscher König versucht, die alte Kaisermacht wieder aufzurichten. Obwohl sein Streben nicht besonders auf die Vergrerung seiner Hausmacht gerichtet war, gewann er doch fr seinen Sohn Johann das groe bhmische Gebiet. Dadurch wurde sein Haus eins der mchtigsten Frstenhuser. 1) Danach saen sie dem Gerichte vor und sorgten fr den Landfrieden. Albrechts Nachfolger Heinrich Vii. hob die grfliche Gerichtsbarkeit in den Wald-statten auf.

3. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 118

1912 - Habelschwerdt : Franke
118 zu erwerben. Als aber Rudolf schon 1307 starb, vermochte Albrecht seine Ansprche gegenber dem Schwager Wenzels Heinrich von Krnten, der zum Könige von Bhmen gewhlt worden war, nicht durchzusetzen. Whrend Albrecht zu einem neuen Kriegszuge rstete, wurde er von seinem Neffen Johann (spter Parricida, d. h. Verwandtenmrder, genannt), einem leidenschaftlichen Jnglinge, der sich von ihm benachteiligt glaubte, in der Nhe der Habsburg ermordet (1308). Die Erzhlungen vom Drucke der sterreichischen Vgte in den Wald-statten, die nach dem Tode Rudolfs von Habsburg zu einer Eidgenossen-schaft zusammengetreten waren, vom Schwre auf dem Rtli und von Tell sind erst spter entstanden. (Schillers Tell".) 1308-1313 Heinrich Vii. von Luxemburg, 13081313. Nach Albrechts Tode whlte die geistliche Partei den Bruder des Erzbischofs von Trier, den Grafen Heinrich von Luxemburg, als Heinrich Vii. zum deutschen Könige. 1. Die Grndung der luxemburgischen Hausmacht. Heinrich suchte wie seine Vorgnger eine Hausmacht zu grnden, was ihm ohne Schwierigkeiten in Bhmen gelang. Denn der bhmische Adel, der mit der Regierung Heinrichs von Krnten unzufrieden war, bot Heinrich Vii. die Krone an. Dieser belehnte mit Bhmen seinen Sohn Johann, der sich mit der bhmischen Prinzessin Elisabeth, der Enkelin Ottokars, vermhlte. So gelangte Bhmen an die Luxemburger, die hier bis 1437 regierten. 2. Heinrichs Zug nach Italien. Um das kaiserliche Ansehen wiederherzustellen, unternahm Heinrich einen Zug nach Italien. In dem von Parteikmpfen zerrissenen Lande begrten ihn die Patrioten, besonders der Dichter Dante Alighieri (aligjari), mit frohen Hoffnungen. Nachdem Heinrich in Mailand die lombar-dische Krone erhalten hatte, zog er nach Rom und stellte nach vielen Kmpfen die Kaiserwrde, die 62 Jahre geruht hatte, wieder her, 1312. Er konnte aber die Guelfen, worunter man jetzt die republikanische Partei verstand, nicht unterwerfen. Als er zu einem Feldzuge gegen Neapel rstete, starb er. Seine Leiche ruht im Kamposanto zu Pisa. u 1314-1330 Friedrich der Schne von Osterreich, 13141330, 1314-1347 . und Ludwig der Bayer, 13141347. 1. Der Thronstreit. Nach dem Tode Heinrichs Vii. erhob die habsburgische Partei Herzog Friedrich den Schnen von

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 105

1890 - Leipzig : Reichardt
105 nicht aus ihren Lndern vertreiben. Die deutschen Fürsten setzten ihn wegen Landfriedensbruchs ab und whlten A l -brecht von sterreich, gegen den er bei Worms (Gllheim) Schlacht und Leben verlor. 12981308 Albrechl I. Unstern Charakters und herrschschtig, einugig. Er sucht seine Macht zu vergrern, doch nicht mit Glck. So wird er von Friedrich und Diezmann bei Lucka (im Alten-burgischen) 1807 geschlagen. Unter ihm spielt die Sage von Tell und der Befreiung der Schweizer Waldstdte: Albrecht wollte die seit Friedrich Ii. reichsunmittelbaren Schweizer unter Habsburger Hoheit bringen. Er setzte Landvgte ein: den Geler von Bruneck der Schwyz und Uri, den Beringer von Landenberg der Unterwalden. Angebliche Begrndung der schweizerischen Eidgenossen-schft auf dem Rtli am Vierwaldstdter See zwischen Schwyz (Wernerstaussacher), Uri (Walther Fürst) und Unterwalden (Arnold von Melchthal). Geler von Wilhelm Tell erschossen. Landenberg am Neujahrs-tage (1308?) aus seiner Burg Sarnen verjagt. Im Gegensatz zu dieser erst 2 Jahrhunderte spter in Umlauf gekommenen Sage, haben die am Vierwaldstdter See gelegenen Waldorte bereits seit der erften Hlfte des Jahrhunderts danach getrachtet, sich von der Schutzherr-schaft (Vogtei) der Habsburger frei und reichsunmittelbar zu machen. 1291 schlieen Schwyz, Uri und Nid-toalden (ein Teil des spteren Kantons Unterwalden) einen ewigen Bund. 1309 besttigt Heinrich Vii. demselben die Reichsunmittelbarkeit. Durch glckliche Kriege gegen Habsburg-sterreich wird der Bund der Eidgenossen allmhlich erweitert. 1308 Ermordung Albrechts durch seinen Neffen Jo-Hann von Schwaben (Johannes Parricida). Albrecht verwaltete als Vormund dessen vterliches Erbe und enthielt es ihm trotz dessen Bitte um Herausgabe vor. Verschwrung Johanns mit 4 Freunden. Ermordung Albrechts bei der berfahrt der die Reu bei Win-dtfch1). Nun strebte Philipp der Schne von Frank-reich fr feinen Bruder Karl nach der Krone. Trotzdem wird, nach 7 Monaten gewhlt 13081313 Heinrich Vit. von Luremburg. x) Stirbt im Sche eines armen Weibes. Von den Mrdern nur einer gefangen und aufs Rad geflochten. Albrechts Gemahlin Elisabeth und die Tochter Agnes lassen aus Rache auch viele Unschuldige tten.

5. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 112

1904 - Habelschwerdt : Franke
112 Die Stellung, die Albrecht durch dieseu Sieg gewonnen hatte, bentzte er aber nicht, um dem Reiche eine neue staatliche Ordnung zu geben. Auch die Erwerbung der Kaiserkrone war ihm nicht mglich. Unter Ausgabe j)e franzsischen Bndnisses hatte sich Albrecht zwar mit Papst Bonifatius Viii., der anfangs gegen ihn gewesen war, ausgeshnt, aber die Nachfolger jenes mchtigen Papstes gerieten ganz in Abhngigkeit von Philipp dem Schnen, der den deutschen Einflu am ppstlichen Hofe verdrngte. (Babylonische Gefangenschaft der Kirche" von 1309 bis 1377.) Mit allem Eifer strebte Albrecht danach, seine Hausmacht durch Einziehung erledigter Reichslehen zu vergrern. Dann wre er imstande gewesen, den Schutz des Reiches uach auen zu bernehmen, die Kurfrsten zu bezwingen und die Krone in seinem Hause erblich zu machen. Die Mglichkeit hierzu bot sich ihm beim Tode des letzten .Przemysliden 1306. Albrecht gab Bhmen und Mhren seinem Sohne Rudolf und suchte auch Thringen und Meien zu erwerben. Als aber Rudolf schon 1307 starb, vermochte Albrecht seine Ansprche gegenber Heinrich von Krnten, der zum Könige von Bhmen gewhlt worden war, nicht durchzusetzen. Whrend Albrecht zu einem neuen Kriegszuge rstete, wurde er von seinem Neffen Johann Parricida, einem leidenschaftlichen Jnglinge, den er ans guten Grnden noch nicht aus der Vormundschaft entlassen wollte, in der Nhe der Habsburg ermordet (1308). Die Erzhlungen vom Drucke der sterreichischen Vgte in den Waldsttten, die nach dem Tode Rudolfs von Habsburg zu einer Eid-genoffenschast zusammengetreten waren, vom Schwre auf dem Rtli und von Tell sind erst spter entstanden. 1308-1313 Heinrich Vii., 13081313. Nach Albrechts Tode whlte die geistliche Partei den Brnder des Erzbischofs von Trier, den Grafen Heinrich von Luxemburg, als Heinrich Vii. zum deutschen Könige. 1. Grndung einer Hausmacht. Heinrich suchte wie seine Vor-gnger eine Hausmacht zu grnden, was ihm ohne Schwierigkeiten in Bhmen gelang. Hier hatte sich eine mit der Regierung Heinrichs von Krnten unzufriedene Adelspartei gebildet, die Heinrich Vii. die Krone anbot. Dieser belehnte mit Bhmen seinen Sohn Johann und vermhlte ihn mit einer bhmischen Prinzessin. So gelangte Bhmen an die Luxemburger, die hier bis 1437 regierten. 2. Heinrichs Zug nach Italien. Von den romantischen Ideen des Rittertums durchdrungen, begeisterte sich Heinrich noch einmal fr das rmische Kaisertum. Daher unternahm er einen Zug uach Italien, Das Leben Heinrichs Vil. Geschichtschreiber d. d. Vorzeit. 79. u. 80. Bd

6. Geschichte des Mittelalters - S. 217

1883 - Münster : Coppenrath
217 Schtze Tell als Nationalheld und Befreier des Vaterlandes weit und breit gepriesen.*) Kurze Zeit nach dem Abschlsse dieses Schutzbndnisses wurde Al-brecht I. im sechzigsten Jahre seines thatenreichen Lebens durch die Hand eines nahen Verwandten ermordet. Der junge Johann von Schwaben, der Sohn von Albrechts verstorbenem Bruder Rudolf, grollte seinem Oheim und Vormund, weil dieser ihm das vterliche Erbe in Schwaben nicht so frhe bergeben wollte, als es im Wunsche des durch bse Ge-sellschaft verdorbenen Jnglings lag. Er verband sich mit vier jungen Rittern, die eben so nichtswrdig waren, und die Verschworenen ermor-beten den König am 1. Mai 1308 unweit der Habsburg an der Reu. Seit dieser Greuelthat fhrte Johann den Namen Parricida, d. i. Ver-wandtenmrder. Man sah ihn von derk Tage ab nicht wieder. 3. Kaiser Heinrich Vii. (1308-1313). - Kaiser Ludwig Iv. (13141347) und sein Gegner, König Friedrich der Schne (1314-1330). Heinrich Vii. von Luxemburg (13081313). Die deutschen Fürsten whlten keinen von Albrechts Shnen, sondern wieder einen minder mchtigen, aber tapferen und biederen Ritter, den Grafen Heinrich von Luxemburg, einen Bruder des Erzbischofes von Trier. Zuerst suchte dieser die Ruhe im Reiche herzustellen, that die Mrder Albrechts in die Acht und erteilte den von der" habsbnrgischen Landgraf-schast Aargau abhngigen Gemeinden in dyn drei schweizerischen Ur-kantonen bis auf weitere Verfgung die Freiheit. Sehr lag es ihm am Herzen, seine nur unbedeutende Hausmacht zu erweitern, und das gelang ihm auch. Durch die Vermhlung seines Sohnes Johann mit Elisabeth, der Enkelin Ottokars, Kniges von Bhmen, ge-wann er fr sein Geschlecht die bhmische Krone. Kaum hatte er diese Angelegenheit, die den Grund zu der groen Macht des Luxemburger Hauses legte, mit Hlfe mehrer befreundeten *) So wird die Geschichte von Tell in alten Erzhlungen berichtet. Aber diese Erzhlungen stammen von Schriftstellern, welche zwei volle Jahrhunderte nach den angeblichen Begebenheiten . lebten; weder ein Landvogt Hermann Geler, noch selbst ein Wilhelm Tell ist geschichtlich nachweisbar, und die Wahr-k heit der auch bei den Dnen und Islndern vorkommenden Erzhlung von dem Schusse nach dem Apfel ist schon lngst in Zweifel gezogen worden.

7. Römische Kaisergeschichte, Die deutsche Geschichte des Mittelalters - S. 94

1910 - Paderborn : Schöningh
94 Albrecht I. suchte vergebens seine Hausmacht beim Aussterben des in Bhmen regierenden Herrscherhauses zu vermehren. Um Rstungen zu betreiben, begab er sich auf seine Stammgter in der Schweiz. Auf dieser Reise wurde er beim bersetzen der die Reu von seinem Neffen Herzog Johann von Schwaben (Parricida). der durch Vorenthaltung seines Erbteils erbittert war. meuchlings ermordet (1308). Die Grndung der Schweizer Eidgenossenschaft. Mit der Ge-schichte Albrechts bringt die Sage die Befreiung der Schweiz in Verbindung. Die zugrunde liegenden Tatsachen sind folgende: In den sogenannten Waldsttten Schwhz, Uri, Unterwalden hatten die Grasen von Habsburg vielfach Vogteirechte erworben. Aber Kaiser Friedrich Ii. und nach ihm König Adolf hatten die Wald-statten als freie Gemeinden anerkannt. Im Jahre 1291 schlssen sich die drei Waldsttten zu einem ewigen Bunde (Eidgenossen-schaft) zusammen. Aber König Albrecht bte wieder die frheren Vogteirechte aus. Erst nach Albrechts Tode gewannen die Eid-genossen, von seinem Nachfolger geschtzt, ihre Selbstndigkeit wieder. Die Sage erzhlt nun, Albrecht habe gestrenge und grausame Vgte (Geler, Landenberg und Wolfenschieen) angestellt; dagegen habe sich das Volk unter Anfhrung von Werner Stauffacher aus Schwhz, Walther Fürst aus Uri und Arnold Melchthal aus Unter-walden aus dem Grtli, einer Bergwiese am Vierwaldsttter See, verschworen, Geler sei dann von dem khnen Schtzen Tell bei Knacht ermordet und die Befreiung der Schweiz durch einen allgemeinen Aufstand besiegelt worden (1308). Heinrich Vii., Graf von Luxemburg, wurde nach Albrechts Tode znm Könige gewhlt. Was seinem Vorgnger nicht glckte, in Bhmen eine Hausmacht zu grnden, gelang ihm. Die mit ihrem neuen Herrscher Unzufriedenen im Knigreich Bhmen boten Heinrich Vii. die Krone fr seinen Sohn Johann an, welcher sich mit Elisabeth, einer Prinzessin aus der alten Frstenfamilie, vermhlte. So fiel Bhmen an das Haus Luxemburg, unter dem es bis 1437 gestanden hat. Von dem Glnze des alten Kaisertums bezaubert, machte Heinrich einen Zug nach Italien. Er erhielt in Mailand die

8. Memorierstoff aus der deutschen und bayerischen Geschichte für Mittelschulen - S. 64

1893 - Regensburg : Bauhof
zuordnen. Es scheiterte an dem mutigen Freiheitssinn der Schweizer, welcher in den Erzählungen von Wilhelm Tell und dem Rütlibunde eine sagenhafte Verherrlichung gefunden hat. — Aus dem Rütlibunde, welchen Walter Fürst Werner Staufacher und Arnold von Melchthal geschlossen haben sollen, ging im Jahre 1308 die freie Eidgenossenschaft der Schweiz hervor. Bemerkung: Konrad Ii. brachte 1033 mit Burgund auch die Schweiz an Deutschland. Diese stand bis zu Anfang des dreizehnten Jahrhunderts unter den Zähringern. Von da ab wurde sie int Aufträge des Kaisers von Grafen verwaltet. Über die Waldstätte Schwyz, Uri und Unterwalden waren die Habsburger gesetzt. Diese strebten mit der Zeit über die genannten Urkantone die Landeshoheit an und schickten Landvögte in dieselben. Dagegen schlossen die von ungewöhnlichem Freiheitssinne beseelten Schweizer die freie Eidgenossenschaft. Adolf von Nassau, Heinrich Vii. und Ludwig der Bayer bestätigten ihnen ihre Reichsfreiheit. Albrecht I. wollte sich an den Schweizern rächen; allein der Tod kam ihm zuvor. Sein eigener Neffe Johann von Schwaben, dem er allzulange das väterliche Erbe vorenthielt, ermordete ihn angesichts seiner Stammburg bei Baden auf einer Fahrt über die Renß. (Johann Parricida.) Von nun an verteidigten sich die Schweizer mit Heldenmut gegen alle ferneren Versuche Österreichs, ihr Land zu unterwerfen. Sie schlugen Leopold I. (Albrechts I. Sohn) 1315 bei Morgarten, Leopold Iii. (Leopolds I. Neffen) 1386 bei Sempach und Leopolds Iii. Söhne 1388 bei Näfels (siehe unten). Heinrich Vii. von Luxemburg 1308—1313. Nach Albrecht I. erhoben die deutschen Fürsten Heinrich Vii. von Luxemburg auf den Thron. Dieser ritterliche, edle König ließ sich Deutschlands Wohl mit großer Gewissenhaftigkeit angelegen sein. Auch in Italien, wo seit den Hohenstaufen der

9. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 59

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
und strebte deshalb mit allen Mitteln nach Vermehrung der Hausd<^^e^ macht, wurde hierin aber nicht vom Glcke untersttzt. Vergebens suchte er Thringen zu gewinnen; auch Holland, wo der mnnliche Grafen^ , ^ stamm erloschen war, wollte Albrecht als erledigtes Reichslehen an nehmen, konnte aber seinen Anspruch nicht durchsetzen; Bhmen, dessen Herrschergeschlecht ebenfalls ausgestorben war, bekam der König nur vorbergehend in seine Gewalt. König Albrecht fand ein trauriges Ende. Er wurde von seinem Brudersohn Johann von Schwaben (Parricida), dem er das rechtmige Erbe, die habsburgischen Be-sitzungen in der Schweiz, Schwaben und im Elsa, vorenthielt, im Angesicht der Habsburg an der Reu 1308 ermordet. Eine sagenhafte Erzhlung verlegt die Befreiung der schweizerischen Waldsttte Uri, Schwyz und Unterwalden von der habsburgischen Herrschaft (Schwur auf dem Rtli, Geler und Tel!) in die Regierungs-zeit Albrechts I., obwohl derselbe, wie nachgewiesen ist, die Schweizer unbehelligt lie. (S. 32, 2.) 3. Heinrich Vii. von Luxemburg 13081313. Nach Albrechts Tode fiel die Wahl der Kurfrsten auf den Grafen Heinrich von Luxem-brg, den allein sein persnliches Verdienst empfahl. Dem Luxemburgs gelang die Erwerbung einer bedeutenden Hausmacht. Durch die Ver heiratung seines Sohnes Johann mit Gier Enkelin Ottokars kam Bhmen, das von den Habsburgern vergebens beansprucht wurde, in den Besitz des luxemburgischen Hauses. Der edle und ritterliche Heinrich fate sein hohes Amt ganz im Sinne der alten Kaiser auf. Auch er unternahm einen Rmerzug 1310, um in Italien die Oberherrlichkeit des deutschen Reiches wieder-herzustellen. Heinrich wurde in Mailand zum lombardischen König ge-krnt und schmckte sich 1312 in Rom mit der Kaiserkrone, allein sein Versuch, die italienischen Parteien mit-einander.-zw vershnen, raubte ihm nur die Gunst der Ghibellinen. Als sich der Kaiser zu einem Zuge nach Neapel gegen die Guelfen rstete, starb er pltzlich 1313 Oy Y ' in einem Kloster bei Siena, wie ein unbegrndetes Gercht behauptete, X4 Hc an Gift, das ihm ein Mnch gereicht habe. Die Leiche des Kaisers ^ V wurde in Pisa beigesetzt. C X % Ludwig Iv., der Bayer 13141347. Wiederum wurde das fv deutsche Volk durch eine zwiespltige Kaiserwahl in die Schrecken des

10. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 184

1888 - Wolfenbüttel : Zwißler
184 ^ 12501254 Konrad Iv.^ ^12541273 Das Interregnum. Richard von Cornwallis und ___ Alfons von Kastilien. ^^1266 König Manfred fllt bei Benevent. ^ Af1268 Karl von Anjou siegt bei Scurcola. Konradin zu Jff Neapel enthauptet. /f treu^u9' Ludwig Ix. stirbt vor Tunu Rinken der kaiserlichen Macht. ><^12731291 Rudolf I. von Habsburg. 1278 Er siegt auf dem Marchfelde der Ottokar von Bhmen, /f. Grndung der habsburgifchen Hausmat. , (jl91 Stiftung der schweizerischen Eidgenossenschaft.^) J^1292-l2^ Adolf von Nassau. ^^7fl298 Schlacht bei Gllheim. 1^12981308 Albrecht I. von sterreich. ^ /(1308 wird er von seinem Neffen Johann von Schwaben L (Parricida) ermordet. , 13081313 Heinrich Vii. von Luxemburg. rr ..-Bhmen kommt an hip ^uremburqer. $1310 Heinrich macht einen Rmerzug und wird s|l312 zum Kaiser gekrnt. 314lafc Ludwig Iv., der Bayer und 3141330 Friedrich der Schne von sterreich. 1315 Sieg der Schweizer am Morgarten der Leopold von sterreich. '^^1322 Schlacht bei Mhldorf. Friedrich von sterreich geschlagen^ und gefangen. Johann Xxii. 1324 Ludwig d. B. verleiht Brandenburg an seinen Sohn Ludwig. 11325 Friedrich von sterreich Mitregent. 1-1338 Kurverein von Rhense. .13471437 Kaiser aus dem Hause Luxemburg. -13471378 Karl Iv. X 1348 Grndung der ersten deutschen Universitt zu Prag. \i 349 Der Gegenkaiser Gnther von Schwarzburg stirbt. 1356 Reichsgrundgesetz der goldenen Bulle. 1373 Brandenburg kommt an die Luxemburger. ^

11. Griechische und römische Geschichte, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Mittelalters - S. 158

1905 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
158 Geschichtliche Tabellen. 1268 1250 1273 1291 1273-1519 1278-1347 1273 1291 1291 1298 1298 1308 13081313 fl3141330 113141347 1322 1324 Zug Konradins nach Italien, Niederlage bei Tagliacozzo und Hinrichtung zu Neapel. Das Interregnum. Richard von Cornwalis und Alfons von Kastilien. Der sechste und siebente Kreuzzug. Ludwig Ix. der Heilige von Frankreich. Rumung von Akkon durch die Christen. Iii. Die Zeit der zunehmenden Auflsung des Reichs. 1. Herrscher aus verschiedenen Husern. Rudolf von Habsburg. Besiegung und Tod Ottokars von Bhmen in der Schlacht auf dem Marchfelde. Belehnung der Shne Rudolfs, Albrecht und Rudolf, mit sterreich, Steiermark und Krain. Rudolfs Ttigkeit fr den Landfrieden. Adolf von Nassau. Adolf erwirbt Thringen von Albrecht dem Entarteten. Sein Tod bei Gllheim im Kampf mit Albrecht. Albrecht I. Er versucht, Thringen und Bhmen zu erwerben. Er wird durch Johann von Schwaben (Parricida) ermordet. Heinrich Vii. von Luxemburg. Belehnung seines Sohnes Johann mit Bhmen. Rmerzug, Kaiserkrnung und Tod Heinrichs. Das babylonische Exil der Ppste zu Aviguou. Friedrich der Schne von sterreich. Ludwig der Bayer. Sieg der Schweizer am Morgarten der Herzog Leopold von sterreich. Niederlage und Gefangennahme Friedrichs bei Mhldorf. Ludwig belehnt seinen Sohn Ludwig mit Brandenburg. Der Papst bannt Ludwig. Der Kurverein zu Rense.

12. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 66

1852 - Koblenz : Bädeker
66 Die schweizerische Eidgenoffenschaft. Dauer, da dieser schon im ersten Jahre seiner Regierung starb und nun der Herzog (Heinrich) von Kärnthen *) seine Erbansprüche be- hauptete. Nicht minder mißlang der Versuch, den drei schweizeri- schen Landschaften Schwyz, Uri und Unterwalden ihre Reichs- unmittelbarkeit zu entziehen und sie dem Hause Habsburg zu unter- werfen. Als diese wegen ihrer Weigerung von den kaiserlichen Reichsvögten Hermann Geßler von Bruneck und Bering er von Landenberg durch Zölle und übermüthige Behandlung hart bedrückt wurden (?), entstand die Verschwörung des Werner Stauffacher von Schwyz, Walther Fürst (von Attinghausen) aus Uri und Ar- nold Melchthal aus Unterwalden mit dreißig Anderen, unter de- nen auch Wilhelm Tell (Walther Fürst's Schwiegersohn) war, auf dem Rütli, einer einsamen Wiese am Vierwaldstädtersee 1307. Ein auf zehn Jahre geschlossener Bund der drei Waldstädte legte den Grund zu der schweizerischen Eidgenossenschaft. Geßler fiel durch Tell's Geschoß, Landenberg ward durch List von seiner Burg Sarnen vertrieben. Als Albrecht sich zur Wiedergewinnung Böhmens rüstete, ward er von seinem Neffen, dem Herzoge Johann (Parricida), dem er seinen Antheil an den habsburgischen Ländern vorenthielt, auf der Landspitze zwischen Aar und Reuß (bei Windisch), im Angesicht der Häbsburg, auf eine höchst verrätherische Weise er- mordet. Erst nach sieben Monaten wurde zum dritten Male (seit 60 Jahren) ein deutscher Graf zum Könige gewählt, 4. Heinrich Vii. von Luxemburg 1308—1313, besonders durch die Bemühungen seines Bruders, des Erzbischofs (Balduin) von Trier. Dieser war glücklicher in der Begründung *)Wenzel Iv., Sohn Ottokar's Ii. 1278—1305. Wenzel V. Anna mit Elisabeth mit 1305—1306. Heinrich v. Kärnthen. Johann v. Luxemburg 1311-1346. Karl Iv. 1346—78. Joh. Heinrich, Wenzel, Gem. 1. Blanka v. Laloios. Markör, v. Mähren. ».Luxemburg. 2. Agnes v. d. Pfalz. Gem. Marg. Maul- 7 1383. 3. Anna v. Schlesien. lasch. _______4. Elis. v. Pommern. ________ Wenzel Sigmund Johann, 1378—1419. 1410—1437. Markgraf der Lausitz.______ Elisabeth^Gcim Älbrecht's Ii. Jodocus, Procopius, Markgr. in Mähren, Markgr. in Mähren, f 1411.

13. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neueste Zeit bis 1648 - S. 165

1902 - Paderborn : Schöningh
165 Mit der Geschichte Albrechts bringt die sptere durch Sagen sehr ent-stellte berlieferung auch die Befreiung der Schweiz" in Verbindung. In den sogen. Waldsttten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten, dessen alte Freiheiten aber durch das Umsichgreifen benachbarter Adelsgeschlechter vielfach geschmlert waren. Insbesondere hatten seit dem Ende des 12. Jahrhunderts die Grafen von Habsburg Vogtei-rechte in mehreren Landgemeinden am Vierwaldsttter See erworben. Im I. 1240 stellte Kaiser Friedrick Ii. ihre Reichsuumittelbarkeit wieder her. Rudolf von Habsburg wute zwar die alten Vogteirechte wiederzugewinnen; aber nach seinem Tode traten die Waldsttte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, und König Adolf erkannte sie als freie Gemeinden an. Albrecht suchte nun durch einen Kriegszug im I. 1294 vergebens die alten Rechte wiederherzustellen. Nur so viel steht von seinen Unternehmungen gegen die Schweizer geschichtlich fest. Die Glaubwrdigkeit der spteren berliese-rungen von dem Drucke der sterreichischen Landvgte, vom Schwre auf dem Griitli (1307), von der Ermordung Gelers durch Tell und dem allgemeinen Ausstande der Schweizer (1. Jan. 1308) ist durch die geschicht-liche Forschung mchtig erschttert. 4. Heinrich Vii. von Luxemburg, 13081313. 90. Nach Albrechts Ermordung wurde der unbegterte Graf Heinrich von Luxemburg hauptschlich aus Betreiben des Erzbischofs von Trier, seines Bruders, und des Erzbischofs von Mainz (Peter Aspelt) zum Könige erwhlt. In dem Bestreben, eine Hausmacht zu grnden, glcklicher als seine nchsten Vorgnger, von dem Glnze des alten Kaisertums bezaubert, mischte er sich auch wieder in die italischen Ver-Hltnisse ein. 1. Grndung einer Hausmacht durch die Erwerbung Bhmens. In Bhmen hatte sich eine mit der Regierung des neuen Knigs Heinrich von Krnten unzufriedene Partei gebildet, an deren Spitze dessen eigene Schwgerin Elisabeth, die Schwester Wenzeln Iii., stand. Als der König diese gefangen setzen lie, boten die Miver-gngten Heinrich Vii. die Krone fr seinen Sohn an. Der deutsche König sprach Heinrich von Krnten, weil er nie um die Belehnung nachgesucht hatte, Bhmen ab und belehnte damit seinen Sohn Johann, den er mit der bhmischen Prinzessin Elisabeth vermhlte. 2. Sein Zug nach Italien (131013). Hier hatten seit Friedrich Ii. die ober- und mittelitalischen Städte fast alle Regierungs-geschfte an sich gebracht. Der Stand der Gewerbtreibenden (popolo) hatte allmhlich diese Reckte im Kampfe mit den frher allein berechtigten patricischen Familien gewonnen

14. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 153

1898 - Breslau : Hirt
Kaiser aus verschiedenen Husern. Rudolfs nchste Nachfolger. 153 sondern sie wandten die Krone dem armen Grflein" Adolf von Nassau zu, der sich aber ihnen gegenber durch groe Versprechungen die Hnde band; auch Albrecht mute sich ihm beugen. Als aber Adolf auf un-rhmliche Weise in Thringen sich eine Hausmacht zu erwerben suchte, wandten sich die Herzen seiner Whler von ihm, zumal er die bernommenen Verpflichtungen nicht hielt. Deshalb kam es den Kurfrsten gelegen, da sich Albrecht von sterreich gegen Adolf erhob; sie er-klrten sich fr diesen und entsetzten Adolf, der sich aber mit den Waffen gegen Albrecht zu behaupten suchte. Beide trafen aufeinander unweit des Donnersberges in der Kurpfalz; Adolf fiel bei Gllheim, und die Kurfrsten whlten nun d. Albrecht I., 12981308, zum Könige. Hart wie ein Diamant war sein Gemt." Wie seinem Vorgnger, so wurde auch ihm die Habsucht zum Fallstrick. Meien und Thringen, Holland, Friesland und Seeland suchte er an sein Haus zu bringen. Als Vormund seines Neffen Johann (S. 164) verwaltete er dessen Erbe, die Habsburgischen Besitzungen in der Schweiz, in Schwaben und im Elsa. Diese Gter forderte Johann vergeblich als sein rechtmiges Eigentum. Als sein Oheim ihn immer wieder vertrstete, rchte er sich, indem er ihn angesichts der Habs-brg erstach (1308). Johann, vom Volke Parricida (Vatermrder) genannt, starb bald danach in Italien. Unter Albrechts Regierung begann der Freiheitskampf der Schweizer und damit ihre Loslsung vom deutschen Reiche. Albrecht versuchte in der Schweiz, wo die Habsburger in einzelnen Gebieten das Vogteirecht besaen, der die Urkantone (Schwyz, Uri und Unterwalden) die Landeshoheit zu gewinnen; doch blieb die Schweiz frei, wenngleich die Erhebung des Landes, die Erzhlungen von Geler und seiner Ermordung durch Wilhelm Tell geschichtlich nicht beglaubigt sind. c. Heinrich Vii.; 13081313. Nach Albrechts Tode versuchte das franzsische Knigshaus, den Bruder des franzsischen Knigs, Karl von Anjou und Valois, zum deutschen Könige zu machen; der Erzbischof von Trier aber bestimmte die Kurfrsten, da sie seinen Bruder, Heinrich von Luxemburg, whlten. Am Knigsstuhl zu Rhense (links vom Rhein, nahe der Lahnmndung), von wo der Schall einer Trompete in den vier rheinischen Kurfrstentmern gehrt werden konnte, fand die Vor-whl statt, die dann in Frankfurt besttigt wurde. Heinrich vermhlte seinen Sohn mit der Erbin von Bhmen und brachte dadurch dieses wichtige Land an sein Haus. Er erschien auch in Italien, feurig begrt von dem groen italienischen Dichter Dante, der in ihm den Retter Italiens aus seiner Kleinstaaterei und aus den Stricken der ppstlichen und fran-zsischen Partei erblickte, und erlangte die Kaiserkrone; aber ein frher Tod ri ihn hinweg. Da sein ltester Sohn noch in jugendlichem Alter stand,

15. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Bürgerschulen und mittlere Gymnasialklassen - S. 156

1874 - Kreuznach : Voigtländer
156 suchte, um seine geringe Hausmacht zu mehren, das von dem Land-grasen Albrecht dem Entarteten erkaufte Thringen gegen dessen Shne (Friedrich mit der gebissenen Wange und Diezmann) zu behaupten, erregte aber damit Unzufriedenheit bei einigen Kurfrsten, die ihn absetzten und König Rudolfs Sohn, Albrecht von Oestreich, whlten. Adolf fiel gegen diesen in dem Gefecht bei Gll-heim am Donnersberge. 3. Albrecht I. von Oestreich 12981308, eifrig auf Vergrerung seiner Hausmacht bedacht, konnte weder Thringen ge-Winnen, noch Bhmen dauernd an sein Haus bringen. Unter seine Regierung verlegt die Ueberlieferung die Grndung der schweizerischen Eidgenossenschaft (der Rtlibund, die Sage von Geler und Tell). Jnde fllt deren Ursprung frher. Bereits 1291, gleich nach Kaiser Rudolfs Tode, hatten die Wald-statte Schwyz, Uri und Unterwalden, die zur Zeit Rudolfs unter die Erbvogtei der Habsburger sich beugen muten, einen ewigen Bund zur Erhaltung ihrer alten Reichsunmittelbarkeit geschlossen, die ihnen auch von Adolf von Nassau besttigt wurde. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann (Parricida) von Schwaben, dem er sein Erbe vorenthielt, an der Reu bei Windisch (unweit der Habsburg) ermordet. 4. Heinrich Vii. von Luxemburg 13081313 brachte Bhmen an fein Haus, indem er seinen Sohn Johann mit einer bhmischen Prinzessin (Ottokars Enkelin) vermhlte. Dann machte er einen Rmerzug, erhielt die lombardische und die kaiserliche Krone und stellte die deutsche Herrschaft der Italien her, starb aber pltzlich (an Gift?), während er einen Zug gegen Neapel vorbereitete. , 5. Ludwig der Bayer 13141347 und Friedrich der Schne von Oestreich (Albrechts I. Sohn) 13141330, jeder von^inem Theile der Fürsten gewhlt, bekmpften einander, foda a. ein Brgerkrieg das Reich spaltete. In der Schlacht bei Mhldorf und Ampfing 1322 wurde Friedrich besiegt und gefangen genommen (die Sage von dem frommen" Schweppermann). Da jedoch die streichische Partei den Krieg mit Glck fortsetzte, entlie Ludwig, um den

16. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 122

1918 - Paderborn : Schöningh
122 Von Rudolf von Habsburg bis zur Reformation. Ii. Adolf von Nassau (13921398), Albrecht I. von sterreich (13981308), Heinrich Vii. von Luxemburg (13081313). 1. Adolf von Nassau. Die 7 Kurfrsten whlten nicht Rudolfs Sohn, Albrecht von sterreich, sondern den tapferen, aber wenig begter-ten Grafen Adolf von Nassau, einen Vetter des Erzbifchofs von Mainz, und liehen sich fr die Wahl groe Versprechungen machen. Gleich seinem Vorgnger suchte auch Adolf eine starke H a u s m a ch t zu erwerben. Beim Aussterben der Markgrafen von Meien zog er das erledigte Land als heimgefallenes Neichslehen ein; zugleich erwarb er Thringen, das ihm von dem Landgrafen Albrecht dem Em-arteten zum Kauf angeboten war. Beiden Erwerbungen widersetzten sich aber, auf ihr Erbrecht gesttzt, die Shne des Landgrafen Albrechi, Friedrich (der Freidige) und Diezmann. Des Knigs Vorgehen brachte die Mehrzahl der Kurfrsten, denen er die bei der Wahl gemachten Versprechungen nicht gehalten hatte, auf die Seite seines Nebenbuhlers Albrecht von sterreich, der schon lange nach der Krone strebte. Sie erklrten Adolf auf einem Kurfrsten-tage widerrechtlich fr abgesetzt und erhoben Albrecht zum Könige. Dieser besiegte seinen Gegner in der Schlacht bei Gllheim (Rheinpsalz), wo Adolf nach ritterlichem Kampfe fiel (1298). 2. Albrecht I. Nach Adolfs Tode wurde Albrecht von smtlichen Kurfrsten zu Frankfurt gewhlt. In seinem Streben nach Vermehruug der Hausmacht war Albrecht nicht glcklich, a) Als Rechtsnachfolger Adolfs von Nassau nahm auch er Meitzen und Thringen gegen die Wettiner fr das Reich in Anspruch, aber sein Heer wurde von Friedrich (dem Freidigen) entscheidend geschlagen, b) Als das Knigshaus in Bhmen ausstarb, suchte Albrecht vergebens, das Land an seine Familie zu bringen. Mit Rstungen gegen Thringen und Bhmen beschftigt, ward er in der Nhe der Habsburg beim bersetzen der die Reutz von seinem Neffen Johann von Schwaben (Parricida), der durch die Vorent-Haltung seines Erbteils erbittert war, ermordet (1308). Mit der Geschichte Albrechts bringt die sptere durch Sagen sehr entstellte berlieferung auch die Befreiung der Schweiz in Verbindung. In den sogenannten Waldsttten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich teilweise ein freier Bauernstand erhalten, und die Reichsfreiheit von Schwyz und Uri war wiederholt, u. a. von Kaiser Friedrich Ii., anerkannt worden. Gegen die Versuche der Habsburger, die ihnen zustehenden

17. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 109

1889 - Berlin : Vahlen
130. 131. Adolf v. Nassau u. Albrecht von sterreich. Heinrich Vii. 109 lichen Untergebenen, und als Albrecht eben in der Schweiz war, ermordeten sie ihn angesichts der Stammburg seines Hauses, an der Reu, 1308. Johann, wegen seiner entsetzlichen That Parricida 1308. (Vatermrder) genannt, floh mit seinen Helfern in alle Ferne und ist in Italien im Kloster gestorben, seine Mitschuldigen aber und deren Angehrige traf die Rache von Albrechts Tochter und Gemahlin. B. Kaiser aus dem Luxemburgischen") Hause. 130s1437. 131. Heinrich Vii., 13081313. 1. Da in diesen Zeiten der Verwilderung, in denen eine solche Kainsthat" geschehen konnte, der Edelsinn noch nicht verschwunden war, bewies Albrechts Nachfolger, Heinrich Vll. Graf des kleinen Ltzel brg (Luxemburg) am Ardennerwalde, ward er durch seines Bruders, des Erzbischoss von Trier, Bemhen zum König gewhlt und bewies bald, da sein Streben nicht auf persnlichen Vorteil, sondern nur darauf gerichtet war, Frieden und Gerechtigkeit dem Reiche zu vermitteln. Zum Zeichen, da er gewillt fei die Gegenstze im Reiche zu vershnen, lie er zu Speyer an der Grabsttte Rudolfs von Habsburg und der alten Salifchen Kaiser die Leiche Adolfs von Nassau neben der seines Gegners, Albrechts von sterreich, beisetzen. Im deutschen Lande brachte er einzelne trotzige Fürsten zur Ordnung und erreichte durch Wrde und Freundlichkeit mehr als andere vor ihm durchs Schwert. Selbst eine groe Hausmacht fiel ihm ungesucht zu. Durch Ver-mhlung seines Sohnes Johann mit der Erbin des bhmischen Reiches, die bei Heinrich Vii. Zuflucht gesucht hatte, gewann er seinem Hause Bhmen, das nun mehr als 100 Jahre Könige aus dem Hause der Ltzel brg er gehabt hat. 2. Kaum aber waren die nchsten Pflichten in Deutschland erfllt, als Heinrich Vii. sich nicht lnger abhalten lie, in der Weise der alten Kaiser eine Romfahrt anzutreten, um auch Italien die Ruhe zu bringen, deren es dringend bedurfte. Denn feit dem Untergang der Staufer verzehrte sich die Kraft des Landes in den wilden Fehden der Guelfen und Ghibellinen (d. i. Wel-fen und Waiblinger 115). Von dem deutschen König, dem rmischen Kaiser, erwarteten die besten Männer in Italien Heil 1. Heinrich Vii. f 1313 Johann v. Bhmen 2...art Iv. + 1378 3. Wenzel 4. Siegmund f 1437 Jost v. Mhren.

18. Römische Kaisergeschichte, Das Mittelalter, Die neuere Zeit bis 1648 - S. 165

1902 - Paderborn : Schöningh
165 Mit der Geschichte Albrechts bringt die sptere durch Sagen sehr ent-stellte berlieferung auch die Befreiung der Schweiz" in Verbindung. In den sogen. Waldsttten Schwyz, Uri, Unterwalden hatte sich ein freier Bauernstand erhalten, desien alte Freiheiten aber durch das Umsichgreifen benachbarter Adelsgeschlechter vielfach geschmlert waren. Insbesondere hatten seit dem Ende des 12. Jahrhunderts die Grafen von Habsburg Vogtei-rechte in mehreren Landgemeinden am Vierwaldsttter See erworben. Im I. 1240 stellte Kaiser Friedrich Ii. ihre Reichsunmittelbarkeit wieder her. Rndols von Habsburg wute zwar die alten Vogteirechte wiederzugewinnen; aber nach seinem Tode traten die Waldsttte zu einer Eidgenossenschaft zusammen, und König Adolf erkannte sie als freie Gemeinden an. Albrechr suchte nun durch einen Kriegszug im I. 1294 vergebens die alten Rechte wiederherzustellen. Nur so viel steht von seinen Unternehmungen gegen die Schweizer geschichtlich fest. Die Glaubwrdigkeit der spteren Uberliefe-rungen von dem Drucke der sterreichischen Landvgte, vom Schwre auf den, Grtli (1307), von der Ermordung Gelers durch Tell und dem allgemeinen Ausstande der Schweizer (1. Jan. 1308) ist durch die geschichl-liche Forschung mchtig erschttert. 4. Heinrich Vii. von Luxemburg, 13081313. 90. Nach Albrechts Ermordung wurde der unbegterte Graf Heinrich von Luxemburg hauptschlich auf Betreiben des Erzbischofs von Trier, seines Bruders, und des Erzbischofs von Mainz (Peter Aspelt) zum Könige erwhlt. In dem Bestreben, eine Hausmacht zu grnden, glcklicher als seine nchsten Vorgnger, von dem Glnze des alten Kaisertums bezaubert, mischte er sich auch wieder in die italischen Ver-Hltnisse ein. 1. Grndung einer Hausmacht durch die Erwerbung Bhmens. In Bhmen hatte sich eine mit der Regierung des neuen Knigs Heinrich von Krnten unzufriedene Partei gebildet, an deren Spitze dessen eigene Schwgerin Elisabeth, die Schwester Wenzels Iii., stand. Als der König diese gefangen setzen lie, boten die Miver-gngten Heinrich Vii. die Krone fr seinen Sohn an. Der deutsche König sprach Heinrich von Krnten, weil er nie um die Belehnung nach-gesucht hatte, Bhmen ab und belehnte damit seinen Sohn Johann, den er mit der bhmischen Prinzessin Elisabeth vermhlte. 2. Sein Zug nach Italien (131013). Hier hatten seit Friedrich Ii. die ober- und mittelitalischen Städte fast alle Regierungs-geschste an sich gebracht. Der Stand der Gewerbtreibenden (popolo) hatte allmhlich diese Rechte im Kampfe mit den frher allein berechtigten patricifchen Familien gewonnen

19. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 66

1908 - Habelschwerdt : Franke
Cs wäre ihm vielleicht gelungen, die Fürsten zu bezwingen und dem Königtum wieder eine größere Macht zu verschaffen; er wurde jedoch schon nach zehnjähriger Regierung von seinem leidenschaftlichen Neffen Johann, genannt Parricida (d. 6. Verwandtenmörder), in der Schweiz unweit der Habsburg ermordet. Die Entstehung der Schweizer Eidgenossenschaft. In den von freien Bauern bewohnten Gebieten am Vierwaldstättersee besaßen die Habsburger viele Güter und waren als Reichsvögte die Vertreter des Kaisers. Als sie die Schweizer in größere Abhängigkeit zu bringen suchten, schlossen die Landgemeinden von Uri, Schwyz und Unterwalden zum Schutze ihrer Freiheit einen „ewigen ^Bund" oder eine „Eidgenossenschaft". König Albrecht I. suchte jene Gebiete seiner Landeshoheit zu unterwerfen; doch gehören die Erzählungen von Geßler, Tell und dem Rütlischwur der späteren Sage an. (Schiller, Wilhelm Tell.) Albrechts Sohn, Leopold, unternahm gegen die Schweizer, die dem unter habsburgischem Schutze stehenden Kloster Einsiedeln Schaden zugefügt hatten, einen Kriegszug. Seine gepanzerten, schwerfälligen Ritter wurden aber von den mutigen Bauern am Morgarten, einer Anhöhe am Egerisee im Kanton Zug, gänzlich geschlagen (1315). Der Eidgenossenschaft traten immer mehr Kantone bei- Die Schweizer sicherten ihre Unabhängigkeit noch durch einen zweiten Sieg über ein österreichisches Heer und machten sich später ganz vom Deutschen Reiche los. So entstand die Bundesrepublik der Schweiz. Heinrich Vii., 1308—1313. Heinrich von Luxemburg, der 1308 zum Könige gewählt wurde, war ein armer Graf, doch wurde sein Geschlecht in kurzer Zeit sehr mächtig, da die Böhmen seinen Sohn Johann zum Könige wählten. Heinrich wollte die Kaiserherrlichkeit der Hohenstaufenzeit wiederherstellen und zog deshalb nach Italien, wo er aber plötzlich starb. 1. Der Thronstreit. Als Heinrich Vii. in Italien gestorben war, standen sich in Deutschland zwei Parteien gegenüber. Die Habsburger wählten Friedrich den Schönen, den ältesten Sohn Albrechts I., die Luxemburger und Wittelsbacher aber den Herzog Ludwig von Bayern zum Könige. Deshalb entstand ein Thron-1322 streit, der acht Jahre dauerte. Im Jahre 1322 besiegte Ludwig seinen Gegner in der Schlacht bei Mübldorf am Inn und nahm ihn gefangen. Da Friedrichs Bruder, Leopold, deu Krieg fortsetzte, entließ Ludwig seinen ehemaligen Jugendfreund unter der Bedingung, daß er den Frieden vermittele. Friedrich konnte aber seinen Brnder 1314-1330 1314-1347 Friedrich von Österreich, 1314—1330, und Ludwig der Bayer, 1314—1347. Die Schlacht bei Mühldorf. Atzler, Qu. Nr. 27.

20. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten - S. 171

1885 - Kreuznach : Voigtländer
171 dessen Shne (Friedrich mit der gebissenen Wange und Diezmann) zu behaupten, erregte aber damit Unzufriedenheit bei einigen Kurfrsten, die ihn absetzten und König Rudolfs Sohn, Albrecht von sterreich, whlten. Adolf fiel gegen diesen in dem Gefecht bei Gllheim am Donnersberg. 3. Albrecht I. von sterreich 12981308, eifrig auf Vergrerung seiner Hausmacht bedacht, konnte weder Thringen ge-Winnen, noch Bhmen dauernd an sein Haus bringen. Unter seine Regierung verlegt die berlieferung die Grndung der schweizerischen Eidgenossenschaft (der Rtlibnnd, die Sage von Geler und Tell). Indes fllt deren Ursprung frher. Bereits 1291, gleich nach Kaiser Rudolfs Tode, hatten die Wald-statte Schwyz, Uri und Unterwalden, die zur Zeit Rudolfs unter die Erbvogtei der Habsburger sich beugen muten, einen ewigen Bund zur Erhaltung ihrer alten Reichsuumittelbarkeit geschlossen, die ihnen auch von Adols von Nassau besttigt wurde. Albrecht wurde von seinem Neffen Johann (Parricida) von Schwaben, dem er sein Erbe vorenthielt, an der Ren bei Windisch (unweit der Habsburg) ermordet. 4. Heinrich Vii. von Luxemburg 13081313 (ein ritterlicher Graf von geringer Hausmacht, durch den Einflu seines Bruders, des Erzbischofs Balduin von Trier, und des Erzbifchofs von Mainz zum Könige gewhlt) brachte Bhmen an sein Haus, indem er seinen Sohn Johann mit einer bhmischen Prinzessin (Ottokars Enkelin) vermhlte. Dann unternahm er einen Rmerzug, erhielt die lombardische und die kaiserliche Krone und stellte die deutsche Herrschaft der Italien her, starb aber pltzlich (an Gift?), während er einen Zug gegen Neapel vorbereitete. 5. Ludwig der Bayer 13141347 und Friedrich der Schne von sterreich (Albrechts I. Sohn) 13141330, jeder von einem Teile der Fürsten gewhlt, bekmpften einander, so da a. ein Brgerkrieg das Reich spaltete. In der Schlacht bei Mhldorf und Ampfing 1322 wurde Friedrich besiegt und gefangen genommen (die Sage von dem frommen Schwep'permann"). Da jedoch die sterreichische Partei den Krieg mit Glck fortsetzte, entlie Ludwig, um den