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1. Denkfreund - S. 334

1847 - Giessen : Heyer
334 Nordafrkca. A. Nordafrica. I» Berberei, 35,000 □ Üä. mit 15—17 Mill. E., das nörd- lichste Land Africa's, längs dem mittelländischen Meere, hängt bei der aus diesem Meere in den atlantischen Ocean führenden Meer- enge von Gibraltar fast mit Spanien zusammen und stößt im S. an die Sahara. Dieses von der Natur gesegnete Land ist reich an werthvollen Produkten, besteht theils aus Hochland, wo das hohe Atlas gebirg, theils aus Tiefland, wo sich nach der Sahara zu auch einige Sandwüsten finden. Große Flüsse fehlen. Die E. sind meistens Berbern (daher auch der Name Berberei) und Mauren und waren sonst sehr der Seeräuberei zugethan zum großen Nach- theile des europäischen Handels; aber seit der Eroberung Algiers durch die Franzosen hat dieselbe aufgehört. Die Berberei theilt sich: l)in das Kaiserthum Marocco (richtiger Moghrib-ul-Aksa), den westlichen Theil der Berberei, mit 8'/,Mill. E., worin: Marocco, Hptst. und Residenz des Sultans, mit 80,000 E.; Fez, St. und zuweilen Residenz, 88,000 E. Ceuta, St. und Festung mit Hafen, gehört den Spaniern. 2) Die Regentschast Algier, von den 'Fran- zosen, welche dieses Land seit 1830 eroberten, Algerien genannt, östlich von dem Kaiserthum Marocco gelegen, worin Algierhauptst. am mittell. Meere, mit Hafen und 30,000 E.; Conftantine, St. mehr im Innern. Ein Theil dieser Regentschaft ist der Herrschaft der Franzosen bis setzt noch nicht unterworfen, die daher hier eine große Truppenmacht unterhalten müssen und seit 1830 fortdauernd Krieg mit den Eingebornen führen. 3) Der Staat Tunis, östlich von Algier, unter der Herrschaft eines Bey's, worin Tunis, Hauptst. unweit des Meeres, mit Hafen und 150,000 E., worunter viele Ju- den. In der Gegend findet man die Ruinen der alten berühmten Stadt Karthago. Zu diesem Staate gehört auch die südlichere Landschaft Belad-al-Dscherid, Dattelland, so genannt wegen ihrer vortrefflichen Datteln. 4) der Staat Tripolis, östlich vom vorhergehenden, unter der Herrschaft eines von den Türken einge- setzten Pascha's, worin Tripolis, Hauptst. am Meere, mit Hafen und 25,000 E. Die Wüste Bar ca, nur mit einzelnen frucht- baren Landstrecken, steht unter der Oberherrschaft von Tripolis. Ii. Die Wüste oder die Sahara, südlich von der Berberei, westlich vom atlantischen Ocean bespült, östlich an Aegypten und Nu- bien, südlich an Sudan gränzend, ist eine 80 bis 100,000 □ M. große, zum Theil mit Flugsand bedeckte Wüste, welche wenme Pro- dukte hat und wo nur in einzelnen zerstreuten fruchtbaren Strichen, die man Oasen nennt, einige Fruchtbarkeit herrscht und Menschen sich finden, die theils nomadisch leben, theils ansäßig in Ortschaften sind. Iii. Ä g Y p t e n, ein 8800 □ M. großes Land mit 2,200,000 E., gränzt nördlich an das mittell. Meer, östlich an Asien, mit wel- chem hier Africa durch die Landenge von Suez zusammenhängt, und

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1. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 252

1855 - Regensburg : Manz
I 252 Iii. Abtheilung. 5) Der Niger entspringt am Konggebirge, fließt zuerst östlich in das innere Afrika, wo er Joliba (dscholibä) heißt, nimmt hierauf eine südwestliche Rich- tung (dort Quorra genannt) und fällt, nachdem er den (vielleicht aus dem Tschadsee kommenden) Tschadda aufgenommen hat, in den Meerbusen von Guinea (650 M.?). 6) Der Gambia und 7) der Senegal entspringen am Konggebirge, durchfließen Senegambien und münden in den atlantischen Ocean. ö. Beschreibung der einzelnen Länder. §. 1. Die Berberei. Die Berberei, auch die Varbareskenstaaten genannt, liegt auf der Nordküste Afrikas und grenzt an den atlantischen Ocean, das mittelländische Meer, Aegypten, die Wüste Sahara und die Landschaft Biledulgerid. Der Flächeninhalt beträgt 40,000 Q.m.; die Einwohnerzahl 18 Millionen, theils Ureinwohner, wie die Berbern oder Kabylen, theils Eingewanderte, wie Araber, Türken, Neger, Juden und Europäer. — Die Hauptsprachen sind die arabische, türkische und ka- bylische. Die herrschende Religion ist der Islam. Die Berberei besteht ans dem Kaiserthume Ma- rokko, dem französischen Staate Algier (Algerien) und den Raubstaaten Tunis und Tripolis, die von zwei unter türkischer Oberhoheit stehenden Beis regiert werden.

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 230

1836 - Eisleben : Reichardt
230 I, Nordafrika. Sah ara. Muhamedaner, doch giebt es auch Bekenner der christ, lichen und Mosaischen Religion. Die Berberei besteht auf einem Kaiserthume und zwei andern in einer geringen Abhängigkeit von dem Türkischen Sultan stehenden Staaten mit eigenen Ober- häuptern, die von den Soldaten gewählt werden und unumschränkt herrschen, wozu jetzt noch die Französische Kolonie Algier kommt. Tripoli, Hauptstadt des gleichnamigen Staates, unter einem Bey oder Pascha, am Mittelländischen Meere, südlich von ©teilten, hat einen befestigten Hafen und ein Kastell, worin der Pascha sich aufhält. — B a rka, eine am Mittelländischen Meere, zwischen Aegypten und Tripoli gelegene große Landschaft, nur an der Küste des Anbaues fähig und im Innern Sandwüstcn ent- haltend, steht in Abhängigkeit von Tripoli. — Tunis, Haupt- stadt des gleichnamigen Staates, unter einein Bey, nordwestlich von Tripoli und südwestlich von Sicilie», an einem mit dem Meere in Verbindung stehenden See, hat einen Hafen, eine Citadelle, ansehnliche Fabriken, starken Karawancnhandel und 150,000 Ein- wohner. Der Bey hat seine Residenz in einem festen Schlosse, 1 Stunde von Tunis. — Kairwan, große Handelsstadt im In- nern, mit einer großen Moschee, welche für die heiligste in ganz Nordafrika gehalten wird. — Die im engeren Sinne B il e d-ul- Gerid oder Dattelland fini weiteren verstehen die Geogra- phen darunter das ganze Land vom Südabhange des Atlas bis zur Sahara), genannte Landschaft steht in einer gewissen Abhängig- keit von Tunis, — Algier, feste Hauptstadt der gleichnamigen Französischen Kolonie, westlich von Tunis und südlich von der Spanischen Insel Mallorca, an einem Bey des Mittelländischen Meexes, hat einen Hafen und verschiedene Fabriken, und ohne die Besatzung 25,000 Einwohner, — Fez, Hauptstadt des Kaiserthums Fez und Marokko, wo zuweilen der Sultan restdirt, liegt südwestlich von Algier, am Fuße des Atlas und hat 90,000 Einwohner. — Marokko, Stadt, südwestlich von Fez, gehört gleichfalls zu dem Kaiserthum Fez und Marokko, und ist die ge- wöhnliche Residenz des Sultan, aber nicht so groß als Fez. Die Sahara (oder die Wüste). Sie wird im Norden von der Berberei, im Osten pon Aegypten und Nubien, im Süden von Nigritien und im Westen von dem Atlantischen Meere begränzt, und das eine Größe von etwa 60,000 bis 80,000 Qmeilen. Der Boden besteht aus einer Ebene, welche mit bewegli- chem Sande und Kieselsteinen bedeckt, und nur selten mit Gebüsch, Farrenkraut und wenigen Palmen bewach- sen ist. An Flüssen und Trinkwaffer fehlt es ganz.

3. D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus - S. 291

1860 - Leipzig : Hinrichs
Die Berberei. 291 Das Atlasland wird von dem Gebirgssystem des Atlas, einer großen Zahl schroffer und zerrissener, der Meeresküste parallel laufender Gebirgsketten, vom atlantischen Ocean bis zum Syrtenmeere durchzogen. Unmittelbar an der Küste lausen von der Gegend von Tanger und Ceuta aus Gebirgsketten nach O., die ein gebirgiges Küstenland bilden, das von den Berbern Rif (Küstenland), von den Arabern Sahel (Seerand) genannt wird. Im S. schließt sich ein besonders in Algier breiter Strich ebenen Landes an u. jenseits des- selben folgt weiter südlich ein Gebirgsgürtel, höher als das Küsten- gebirge, welcher mit dem 2900' hohen Cap Ger am atlant. Ocean beginnt, in seinem höchsten Theile in Marocco von den Europäern der hohe Atlas, von den arabischen Maroccanern aber Dschebel el Teltsch, d. h. Schneeberg, genannt wird, im S. der Stadt Ma- rocco zu 10,700' aufsteigt u. unter verschiedenen Namen durch Algier u. Tunis bis zum Syrtenmeere sich fortsetzt. Weite ebene Landstriche breiten sich im S. davon aus, die schon den Namen Sahara füh- ren, aber keine dürre u. menschenleere Landschaft bilden, u. im Sw. durch den langen Dräafluß u. weiter nach O. durch eine Reihe großer Oasen begrenzt werden, die in einer tiefen, gegen O. durch Salzseen ausgezeichneten Einsenkung liegen. Nach der möglichen Benutzung des Bodens theilen die Bewohner das Atlasland in das Tell, wo Ge- tceidefrüchte gedeihen, u. in das Land der Weiden so wie der Datteln oder die Sahara. Unter den zahlreichen fließenden Gewässern ist kein einziger schiffbarer Fluß. Sie sind meist Bergströme u. münden 'theils in das mittelländische Meer u. den atlantischen Ocean, theils in die Salzseen der Ebenen, theils verlieren sie sich im Sande. Das Klima der Küstengegenden ist dem des südlichen Spanien gleich und das ganze Jahr hindurch sehr gleichmäßig, viel strenger erscheint es im gebirgigen Innern, in der Sahara herrscht im Sommer außer- ordentliche Hitze, tritt im Winter dagegen nicht selten Schnee- und Eisbildung ein. Das Land von Tripoli ist von dem vorigen ganz verschieden. Die niedrige und sandige Küste ist im westlichen Theile bei einiger Bewässerung nicht unfruchtbar, im östlichen Theil um den Golf von Sidra tritt aber die große Sahara bis an das Meer und daher heißt dieser Strich auch bei den Eingebornen Sert od. die Wüste. Hoch und felsig ist der östlichste Theil des Landes, das vom Meere aus schwer zugängliche Plateau von Barka, daß sich jedoch nach O. gegen die ägyptische Grenze hin allmählich verflacht. Nach dem Innern von Tripoli erhebt sich jenseits einer erst sandigen, dann aber frucht- baren wellenförmigen Ebene das 2200' hohe Ghuriangebirge, an dessen Südfuße sich wieder fruchtbares Land ausbreitet. Auf dieses folgt weiter südlich ein großes, steiniges und wasserloses unbewohntes Hochland, die Hammada mit der Oase Ghadamis, u. an dessen Südfuße endlich als tiefe Mulde mit unzähligen kleinen Oasen das Land Fesnn (Fezzan), schon ein Theil der großen Sahara. Produkte. Salz reichlich, des. Quell- u. Seesalz, Eisen in Marocco u. Algier, Kupfer, Blei, Zinn (Algier), Salpeter (Tunis); Getreide, Gemüse und Südfrüchte, wo sie Vorkommen in üppiger 19 *

4. Schulgeographie für die mittleren Klassen der Gymnasien, für Bürger-, Real- und Töchterschulen - S. 212

1832 - Hannover : Hahn
§. 526. 527. Berberei. 211 Die Berberei. §. 526. Lage, nördlich von der Sahara, am Atlantischen und Mit- telmeere; unbestimmte Landgranze in S. und 0.; 28 bis 37^° N. Lap de Geer, Sparrel, Blanco, Bon. Hochland, welches in W., N. und O. zum Meere, in S. zur Sahara abdacht; ein Theil begreift selbst die Nordküste der Wüste. Der Arlas, in W. über 12,000 F. hoch; derrleine Atlas. Flüsse in W. Nun, Morbea; in N. Mulvia, Schellif; Step- penflüsse in S. Landseen: Tirreri, Scharr, Lowdea (15 Meilen lang). Fruchtbarer Boden, waldreiche Berge, Steppe in S. Sehr warme Luft; Regenzeit im Herbst; Frost in den niedrigen Gegenden unbekannt. Erd- beben häufig, Pest. Starke Viehzucht, viel Wild, schöne Pferde, Bienen, Heuschrecken, Korallen, Getreide, £>l, Baumwolle, Reis, Datteln, viele Metalle, namentlich Rupfer und Eisen, aber schlechter Bergbau. Die E. sind alle Kaukasier; a) Berbern, Rabylen, Scheuus, zum Theil un- abhängig in den Gebirgen, Ackerbau und Viehzucht treibend. t>) Araber, theils ansässig (Mauren), theils Nomaden (Beduinen), v) Türken, in geringer Zahl nur in N. und £>., als Soldaten und Beamte, und deren Abkömmlinge, Roloris genannt. Außerdem giebt es zahlreiche Neger- sklaven, Juden und in den Seestädten Europäische Kaufleute und Con- suls. Geringe Industrie, aber ansehnlicher Karawanen- und Seehandel. Arabische Sprache, Islam, große Unwissenheit. Seeräuber seit Xvi. Jahrh. Ehemals zum Theil unter Türkischer Herrschaft. Gesunkene Macht der Staaten. Eroberungen der Franzosen 1830. $. 527. 1) Marokko. Gränze in S. unbestimmt, in O. der Fluß Mul- via oder Maludscha; die höchsten Gipfel des Arlas. Die Flüsse Sebu, Morbra, Nun. Der Regent heißt Sultan. Städte: Marokko, 30,000 E. Residenz. Fes, 100,000 E. Nun, an der Südgränze. An der Küste lie- gen: in N. Teruan, 30,000 E., in W. Tandfcher, El Arisch, Agader und Mogadore, 30,000 E. — Spanisch ist die Stadt <Leura(ße—uta), an der Straße von Gibraltar, 8000 E. 2) Algier. Granzfluß in W. der Mulvia, in 0. der Zaine. Fluß Schellif, See Tirreri und Scharr. Wichtige Korallenfischerei. Dieser Staat ist 1830 zum Theil von den Franzosen erobert und der Dei mit den Türken ausgewandert. Städte: Algier, 50,000 E. Hafen, starke Festungswerke. Eroberung durch die Franzosen Jul. 1830. Oran, Hafen, 20.000 E. Bona, Hafen, 8000 E. Im Innern sind Ronstanrinek) und Tirreri. 3) Tunis. Gränzfluß in W. der Zaine. See Lowdea. Der Regent heißt Bei. Seestädte sind: Tunis, 130,000 E., wichtiger Handel. Gabes, 30.000 E. Handel mit Datteln und Henna. Insel Dscherbi, sehr frucht- bar. Ssar und Monastir. Im Innern sind Rairwan, 30,000 E., be/ rühmte Mvskee, und Toser, Dattelnhandel. Insel Tabarka. 4) Tripolis, eigentlich der Nvrdrand der Sahara, die Wüste Barka. 14*

5. Leitfaden zu dem Unterrichte in der Geographie für lateinische Schulen bearbeitet - S. 43

1855 - Regensburg : Manz
B. Übersichtliche Darlegung der fünf Erdtheile. 43 6) Der Gambia und 7) der Senegal fließen in den atlantischen Ocean. §. 9. Inseln. Die Inseln sind theils west-, theils ostafrikanische. Siehe §. 12. Seite. 46. B. Kurze Beschreibung der einzelnen Länder. §. 1. Die Berberei. Die Berberei liegt auf der Nordküste von Afrika. Sie besteht aus 4 Staaten. Diese sind: 1) Das Kaiserthnm Marokko im Westen, mit der Hauptstadt Marokko und der Stadt Fez (kess), der Haupt- stadt des Königreiches gleiches Namens. 2) Der Staat Algier (aldschir) liegt östlich von Marrokko, mit der Hauptstadt Algier am Mittelmeere. 3) Der Staat Tunis liegt östlich von Algier, mit der Hauptstadt Tunis am Mittelmeere. In der Nähe sind die Ruinen von Karthago, der Nebenbuhlerin Roms. 4) Der Staat Tripolis liegt östlich von Tunis mit der Hauptstadt Tripolis am Mittelmeere. Algier, Tunis und Tripolis hießen sonst wegen ihrer Seeräuberei die Raubstaaten. Algier wurde 1830 von den Franzosen erobert, in deren Besitz es jetzt ist, Tunis und Tripolis erkennen die Oberherrschaft des Sultans an. Südlich von der Berberei liegt die Landschaft Bi- ledulgerid (bileduldscherid), welche reich an Datteln ist. §. 2. Aegypten. Aegypten, welches ein türkischer Vicekönig beherrscht, liegt im Nordosten Afrikas. Die Hauptstadt ist Kairo.

6. Grundzüge der Geographie - S. 44

1878 - Breslau : Hirt
Afrika. 5. Das westliche Hochland, die Berberei. Im W. und N. hat dieses Hochland zu Grenzen: Atlantischen Ocean, Mittelmeer, Große Syrte, im S. die Sahara. Der kleine Atlas erhebt sich an der Nordküste, das plateauartige Gebirgsland des mittleren Atlas führt westlich zum hohen Atlas. Der große Atlas grenzt südlich an Billd- n l - g e r t b [bfcf)erib], das Vaterland der Dattelpalme. — Die Bevölkerung besteht aus: Berberil (Eingeboreue), Arabern und Mauren (ein Mischvolk aus Ein- geborenen und Fremden). Die einzelnen Staaten sind: J) Tripolis mit Barka und Fezzan [Fessän], türkische Provinz. Die Hauptstadt Tripolis ist wichtig durch den Handelsverkehr, der über die Oase Fezzan (die größte der Wüste Sahara) nach dem Innern von Afrika geht. 2) Tunis, nur dem Namen nach türkische Provinz, mit der Hauptstadt gleichen Namens. 7% km nordöstlich lag das alte Carthago, von dem nur weniges Gemäuer noch übrig ist. 3) Algier, früher der mächtigste Raubstaat, seit 1830 französisch. Algier (50 000 E.). 4) Das Sultanat Fes und Marokko. Hauptstadt Marokko mit 50 000 Gr. Fes, größte Stadt; viele Fabriken. (Nach dieser Stadt ist der „Fes", die rothe Mütze der Orientalen, benannt.) 6. Die Wusle Sahara. Fast zwölfmal so groß wie das Deutsche Reich, vou den Arabern das „Meer ohne Wasser" genannt (das Schiff der Wüste ist das Kameel), mit wenigen Oasen (bewachsenen Landstrichen), als Stationen der Karawanen; die größte dieser Inseln des Sand-Oeeans, das Land Fezzan [Feflan], theilt denselben in zwei Halsten. — Die (Sahara ist ein regenloses Gebiet mit vor- herrschendem Ostwinde, der die östlichen Theile von Sand entblößt und diesen nach Westen hintreibt. — Die Bewohner, meist Nomaden, leben von Viehzucht und Handel, besonders mit Kochsalz, das sie ans den ausgetrockneten Salzseen gewinnen. 7. Senegambien. Das Stufenland des Senegal und Gambia. Es enthält die heißesten Landstriche, die schönsten Produkte, herrliche Gummi- und Palmenwälder, aber das Klima ist ungesund. Am Gebirgsabhang wohnen die thätigen Mandingo. — Portugiesische und französische Niederlassungen am Senegal, englische am Gambia. 8. Sudan (Nigritien). Hoch-Sudau mit den Quellen des Niger oder Djoliba [Dsthöliba] auf dem Kong, d. i. Gebirge. Von der großen Handelsstadt Timbnktn, dem Endpunkte der von Marokko und Algier ausgehenden Karawanenstraßen, wendet sich der Strom nach S.-S.-O. und mündet mit einem Delta in den Guinea-Busen. Er durchzieht eine Anzahl eivilisirter Negerstaaten, gehoben dnrch Ackerbau und Gewerbfleiß. — Das größte Reich des östlichen Binnenlandes (Tief-Sudün) ist Boruu, westlich vom Binnensee Ts ad (mit sehr wechselnden Umrissen).

7. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 130

1871 - Leipzig : Schultze
— 130 — und ist im Osten von dem Rothen, und im Norden von dem Mittelländischen Meer begrenzt; seine Süd- und Westgrenzen sind schwankend. Es wird von einem Pascha, welcher der Pforte tributpflichtig ist, unumschränkt regiert und zerfällt in drei Haupttheile: 1. Unter Ägypten oder Bahr i mit der Hauptstadt Alexandrien, einst der Sitz der Gelehr- samkeit und eine der wichtigsten Handelsstädte der Welt mit 500,000 Einwohnern, jetzt 300,000 Einw. Suez am Rothen Meer. Seit 1865 verbindet ein durch die Landenge von Suez führender Kanal das Mittelländische mit dem Rothen Meer. 2. Mittelägypten oder Wostani mit der Residenz Kairo (300,000 Einwohner), zugleich der Mittelpunkt des ägyptischen Handels; in der Nähe stehen noch alte Pyramiden (die höchste 456 F.) und die Trümmer von Memphis. 3. Oberägypten oder Said erstreckt sich südlich bis Assuan (Syene) zu dem Nilcataract. Hier sind die Inseln Elephantine mit merkwürdigen Ueber- resten alter Baukunst, Denderah mit Tempelruinen und die Trümmer des einst hnndertthorigen Theben. Kosseir am arabischen Meerbusen treibt lebhaften Handel. b) Die Barbarei umfaßt das Küstenland längs des Mittelländischen Meeres von Aegypten bis zum Atlantischen Meer, und begreift die Staaten: Tripolis, mit der Hauptstadt Tripolis und der davon abhängigen Landschaft Fezzan (Hauptstadt Mur- zuk), unter einem Türkischen Pascha; Tunis, gleichfalls eine Türkische Provinz, von einem Bey regiert, Hauptstadt Tunis (150,000 Einw.); Algier, bis 1830 von einem Dey unter Obhut der Pforte beherrscht, jetzt aber eine Besitzung der Franzosen. Die bedeutendsten Städte sind: Algier, Oran, Tlemsen, Constantine, Bona. Marocco und Fez, ein Kaiserthum zwischen Algier und der Sahara, mit den Städten Fez (80,000 Einwohner), Tanger, Marocco, Tarndant. Abhängig sind die theils ansässigen, theils nomadisirenden Bewohner der Landschaft Biledulgerid. Den Spaniern gehören die an dem Mittel- ländischen Meere liegenden Plätze P e n n o n und M e l i l l a, und die Festung Ceuta, Gibraltar gegenüber. Diese zuletzt genannten Staaten werden auch wohl Raubstaaten genannt, weil ihre Bewohner lange Jahr-

8. Lesebuch für obere Classen in katholischen Elementarschulen - S. 222

1857 - Köln : DuMont-Schauberg
— 222 — Da das Innere Africa's noch fast ganz unbekannt, so nennen wir nur die (auch theilweise noch unbekannten) Küstenländer. An der Nord-, zugleich Ostküste: 1) Das fruchtbare, vom Nil durchströmte Aegypten mit der Haupt- und Residenzstadt Kairo am Nil, 300,00v E. Alerandria, Handelsstadt am Mittelmeere. 2) Die Berberei, von Aegypten bis zum atlantischen Meere, im Westen vom Atlasgebirge durchzogen, bestehend a. aus den von der Türkei abhängigen (?) Staa- ten Tripolis, Tunis mit den gleichnamigen Hauptstädten; b. aus Algier, seit 1830 eine französische Besitzung, mit der Hauptstadt Algier; c. aus dem Kaiserreich Marocco. Südlich der Berberei zieht sich zwi- schen dieser und der Sahara das Dattelland (Biledulgerid) hin. An der Westküste südlich der Sahara: a. Senegambien, vom Senegal, Sudan, vom Niger durchströmt; b. von Senegambien südlich bis zum Cap Lopez Ober- und von diesem bis zum Cap Negro Nieder-Guinea. Die genannten Länder der Westküste gehören theils den Portugiesen, theils den Engländern, Franzosen, Niederländern und Spaniern. An der Südküste das Capland und Natal, den Engländern gehörend. An der Ostküste: a. die Küste von Sosala und Mozambique, von Zan- guebar, von Ajan und Adan; b. Habefsinien am arabischen Meere; c. Nubien, südlich von Aegypten und ebenfalls vom Nil durchflossen. 6. America (668,000 Q.-M. und 54 Mill. Einwohner). America, gewöhnlich die neue Welt genannt, ist das Festland der westlichen Halbkugel, die Gränzscheide zwischen dem atlantischen und dem großen Ocean, wovon jener im Osten, dieser im Westen, das nördliche Eismeer im Norden es bespült, und erstreckt sich etwa 2000 Meilen lang, mit Ausnahme der südlichen kalten, über alle Zonen der Erde. Die bemerkenswerthesten Inseln: im nördlichen Eismeere die Nord- Georgs-inseln; im atlantischen Meere Neu-Foundland, die Bahama- Jnseln, unter denen Guanahani, das erste Land, welches Columbus 1492 betrat, die kleinen und großen Antillen, und an der Südspiße America's die Falklands- und die Feuerlands-Inseln; im stillen Meere die Schildkröten-Jnseln auf dem Aequator und im Norden die Meuten. — Die Bodengestalt America's zeichnet sich durch ihre großartige Einfachheit aus: im Westen eine schmale Küste, dicht daran die him- melan steigenden Anden, die den ganzen Erdtheil vom Cap Horn bis zu den Nordpolar-Gegenden durchziehen, im Osten unabsehbare Flach- länder, hier und da mit einzelnen Gebirgszügen. Die Anden oder Cordilleren sind reich an Vulkanen (etwa 50 thätigen), und ihre Gipfel steigen bis zu 23,000 Fuß (der Sorrato 23,600, ver Vulkan Chim- borasso 20,100 Fuß). Die Ebenen America's, welche ungefähr zwei Drittel des ganzen Erdtheiles bedecken, sind theils Gras-, theils Wald- ebenen, Culturland noch wemg. Die ersteren, theils Pampas, theils Llanos genannt, find nur zur Regenzeit mit Gras u. s. w. und dann mit zahllosen Herden wilder Pferde, Auerochsen u. s. w. bedeckt, die ii

9. Kleine Schulgeographie - S. 178

1818 - Sondershausen : Voigt
178 Afrika. des Türkischen Kaisers anerkennen. Auch haben die Spa- nier hier einige Platze. 1. Der Staat von Tripoli. Er erstreckt sich von Aegypten bis Tunis, «nd hat einen Dey oder Den an seiner Spitze. Darin: Tripoli, Hauptst-, am Meere, hat ein Kastell, worin sich der Den anfbalt. — Zu diesem Staate gehören auch: die Wüste Barka, eine Landschaft zwischen Aegypten und Tripoli, deren Küstenstriche nur des Aubaus fähig, das Innere meistens Saudwüstcn sind. — Die Landschaft Fezzan oder Dessau; sie liegt schon in der Sahara, und steht unter einem Sultan, der einen jährlichen Tribut nach Tripoli liefert. Die Hauptstadt heißt Mursuk. il. Der Staat von Tunis. An der Spitze dieses Staates, der sich von Tripoli bis Algier erstreckt, besindet sich ein Bey. , Darin die Hauptst. Tunis, an einem See, der durch die Meerenge Goletta mit dem Meere in Verbindung steht, hat einen Hafest- 12,000 H. und rlnchvo E., welche einen bedeutenden Handel treiben, i Stunde davon ist das feste ansehnliche Schloß Barda, die Residenz des Bey. Ui* Der Staat von Algier. Dieser Staat, der mächtigste unter den Z Republiken er^ 1 streckt sich von Tunis bis Marokko. An seiner Spitze steht ein 1 Dey- Darin: Algier- feste Hauptst-, an einer Hai, und < am Abhänge einer Höhe, hat 15,000 H. und 90,000 E. Iv. Das Reich Fez und Marokko. Dieser Staat, gewöhnlich ein Käiserthum genant, erstreckt stch von Algier bis an das Atlantische Meer, und steht unter - einem unumschränkt regierenden Muhamedanischen Sultan. . Darin: Fez, Hauptr und Handelsst-, am Sebu und am 1 Fuße des Atlas, hat 100,000 E- . Tanger oder Tanscker, , St., an der Meerenge von Gibraltar, mit einem Haren. . Ceuta, feste, den Spaniern gehörige St., an derselben 1 Meerenge, mit einem Hafen. Marokko, gewöhnliche Resi-> < denzst. des Sultans, iü einer angenehmen Gegend zwischen ®c*,.s birgskettcn des Atlas, hat 30,000 g. M 0 gad0 r oder Socn- > ra, regelmäßig gebaute und feste Handelsst., am Atlantischest i Meere, hat einen Hafen. Die Landschaft Biled-uk-gerid, richtiger Belad - al - Dschcrid. Dieses Land, auf Deutsch Dattelland, erstreckt 1 sich im S. her Berberei und im N. der Sahara, und ist \

10. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 99

1899 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
99 Lie schönste und größte Stadt Afrikas und die Residenz des Khedive. In der Nähe stehen die berühmten, aus mächtigen Kalkstein-Quadern erbauten Pyramiden, die den alten Königsgeschlechtern als Grabstätten dienten. iu, 138. Die bedeutendste Stadt Unterägyptens und die erste Handelsstadt Afrikas ist Alexandria, am Mlttelmeer (231), von Alexander dem Großen angelegt. Bei Port Said, am Mittelmeer, beginnt der Suezkanal, welcher bei der Stadt Suez in den arabischen Meerbusen einmündet. Zu Ägypten gehört jetzt auch wieder Nubien, am Zusammenfluß des weißen und blauen Nil, und ein Teil des östlichen Sudan. 98. Sie Staaken der Gerberei. Der Nordrand Afrikas heißt die Berberci und umfaßt die Länder Tripolis, Tunis, Algier und Marokko. a. Tripolis steht unter türkischer Oberherrschaft. Bon der Haupt- stadt Tripolis aus führt eine wichtige Karawanenstraße durch die Oase Fes san und die Wüste Sahara an den Tsadsee. b. Tunis wird von einem Bey regiert, der unter französischem Schutze steht. Unweit der Hauptstadt Tunis (135), sind die Trümmer der Stadt Karthago, deren Schiffe einst das Mittelmeer beherrschten. Iii, 159—164. c. Algier ist seit 1830 Frankreich unterworfen. Die kriegerischen Beduinenstämme haben sich indes schon oft gegen die Fremdherrschaft empört. Das Land ist sehr fruchtbar. Man erntet Reis, Baumwolle, Zuckerrohr, Tabak, Wein, Oliven, Zitronen, Orangen. In neuester Zeit wird aus Algier sehr viel frühes Gemüse über Marseille und Genua Nach Frankreich und Deutschland ausgeführt. Die Hauptstadt Algier (83) liegt auf einer Anhöhe am Mittel- meer und hat das Aussehen einer europäischen Stadt. Andere größere Städte sind : O r a n und C o n st a n t i n e. <1. Das Kaiserreich Marokko ist ein fruchtbares, gewerbreiches Land, das von einem Sultan regiert wird. Die mohammedanischen Bewohner sind geschickt in der Herstellung von Leder- und Tuchwaren. Die beiden Hauptstädte heißen Fes und Marokko. An der Nordküste besitzen die Spanier einige feste Plätze. 99. Die Sahara. Südlich von der Bcrberei breitet sich die Sahara, die größte Wüste der Erde, aus. Sie reicht vom atlantischen Ozean bis an den Nil und ist 10mal so groß als Deutschland. Ihr östlicher Teil heißt libysche Wüste. So weit das Auge reicht, überschaut es eine trostlose Öde. Der Boden ist hauptsächlich mit Flugsand bedeckt, den der Wind wellenartig

11. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 272

1871 - Zwickau : Zückler
272 3) Abyssinien ober Habesch (7450 Qm., 3 Mill. E.) Es ist "die afrikanische Schweiz, eine grasreiche Hochebene. Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Viehzucht nebst Ackerbau. Städte: Adowa. Gondar, 7000 E. Ankober, 6000 E. 4) Die Berberei (32200 Qm., 16 Mill. E.) Man versteht dar- unter den ganzen nordafrikanischen Küstenstrich zwischen Egypten u. dem atlantischen Ocean u. zwischen der Sahara u. dem mitelländ. Meere, a) Tripolis mit Barka u. Frsan (16200 Qm. u. 800000 E.) Eine 1500 F. h. Fels- u. Sandwüste mit einzelnen Oasen u. einiger Frucht- barkeit an der Küste des mittelländ. Meeres. Nur das Küstenland bis zum Atlas ist fruchtbar u. angebaut. Tripolis, die Hpst., 30000 E. — b) Tunis (2150 Qm., 11/2 Mill. E.), ist ein sehr fruchtbares, angenehmes Land. Tunis, 150000 E., Hpst. Hdl. Nördlich u. 2 x/2 M. v. Tunis sieht man bei dem Dorfe Malga noch die spärlichen Ruinen v. Karthago, i. I. 146 v. Chr. zerstört. — c) Algerien (7080 Qm., 3 Mill. E.), ge- hört seit 1830 den Franzosen. Die nördl. Abdachung ist am besten an- gebaut. Städte: Algier, 55000 E. Oran, 35000 E. Constantine. Bona, das alte Hippo, 15000 E. — Algier, Tunis u. Tripolis bildeten v. 1500 bis 1830 die, besonders im mittelländischen Meere, so gefürch- teten Raubstaaten. 5) Das Kaiserthum Marokko (12200 Qm., 3 Mill. E.) Ein 30 bis 40 M. breites Gebirgsland, mit schönen fruchtbaren Thälern. Die Einwohner bestehen aus Berbern u. Arabern. Religion: die muhameda- nische. Städte: Marokko, 100000 E. Fez, 80000 E. Tanger, 20000 E. Cäuta (gehört zu Spanien). 6) Die Sahara (114600 Qm, 4 Mill. E.) Es ist die größte Wüste auf der Erde; mit Hilfe der herrschenden Winde gewinnt sie eine immer größere Ausdehnung. Es führen 3 Caravanenstraßen durch diese Wüste. Die Westhälfte od. Sahel Biledulgerid od. Beladel-Dsche- rid, das Dattelland. Die Oasen. — Die Osthälfte: Fezzan, eine an 3500 Qm. große Oase, mit 100000 E. Murzuk, die Hpst. — Darfur. 7) Sudan oder Nigritien (68100 Qm., 7 Mill. E.) Es ist ge- birgig, hat viele schöne bewässerte Thäler u. üppige Fruchtbarkeit. Hier ist der Hauptsitz der Neger. Städte: Katunga. Rabba. Sakkatu, die Hpst. des Reiches der Fellatuhs. Birnie. Timbuktu, 15000 E. 8) Senegambien (6600 Qm., 1 Mill. E.) u. Angola Benguela, 14700 Qm., 2 Mill. E. Es liegt in der heißen Zone; hat gr. Wal- dungen u. Viehzucht. Die Winde Tornados u. Harmattan. Die Ein- wohner sind meistens Neger. Städte: St. Louis. Bathurst. Kachao. 9) Ober- od. Nordguinea (30000 Qm., 6 Mill. E.), nördl. vom Äquator. Der Boden ist fruchtbar. Das Klima ist für die Europäer ungesund. — Es gehören dazu: die Sierra-Leona, Pfeffer-, Zahn- oder Elfenbein-, Gold-, Sclaven- u. Beninküste. Die Engländer, Franzosen, Holländer u. Dänen haben hier gleichfalls Besitzrmgen.

12. Grundlage beim Unterricht in der Erdbeschreibung - S. 239

1845 - Halle : Schwetschke
I Africa. 259 einen Gesammtnamen hat, sondern nur in der Südostecke (große Syrte oder Mb. von Sidra)und in der West- ecke (kleine Syrte ober Mb. von Gab es) benannt ist, ein in jeder Hinsicht armes Land. Iii. Tunis/ das ehemalige Gebiet von Karthago, besser von Natur ausgestattet als Tripoli, aber in verwahrlosetem Zu- stande wie alles was unter türkischer Herrschaft lange ge- standen hat.— An der Ostküste die kleine Syrte, und das Cap Bona oder Bon die Nordosispitze gegen Sicilien über. Der nördlichste Punct von ganz Africa ist nicht Cap Serrat, sondern nahe dabei in Ono. das weiter vortre- tende Caboblanco, der Südspitze von Sardinien gegenüber. Iv. Algier (Aldschier), vormals Numidien jetzt Al- gerien, das größte und mächtigste unter diesen drei C o r - saren-Gebieten oder R a u b st a a t en bis 1830 gewesen, wo die Franzosen die Hauptstadt und einige Festungen an der Küste eroberten und seitdem besetzt halten, auch durch spatere Feldzüge sich nach und nach in den Besitz des gan- zen Binnenlandes setzen. Hierdurch ist zugleich der Geogra- phie die Aussicht eröffnet, die gesammte Berberei, welche bisher terra incognita war, binnen einigen Iahrzehenden kennen zu lernen. Algerien ist in 3 nach ihren Haupt- städten benannte Provinzen getheilt: 1. Constantine die östliche, 2 Algier die mittlere, 3. Oran die west- liche. Die Gesammt - Einwohnerzahl 6 Mill., darunter 170,000 Europäer. Das Binnenland der Berberei enthalt unter andern: V. Fessan (Fezzan) in S. von Tripoli, im nördlichen Theile der Sandwüste Sahara, eine fruchtbare Oase, 00 Meilen lang, 40 Meilen breit. Durchgang der Karawanen nach Kahira und Mecca; daher viel Handelsverkehr. Vi. B i led-u l-g er i d oder D a t t e l n l a n d am Rande dar Wüste Sahara, ein weitläufiger Landstrich in S. von Tunis und Algier, am großen Atlas. — Scadte in der Berberei: M u r su k, Hauptstadt von Fessan, Hauptsammelplatz der Ka- rawanen, 10,000 (oder gar nur 3000, nach Andern 40,000) Ur. Tripoli am mittelländischen Meere, 15 Meilen südlich von Malta, groß aber menschenleer, 15,000 E. Tunis, Seestadt und Lasen an einer Bucht des Meeres, die größte Stadt der Nordküste, angeblich 150,000 E. — Zn der Nahe die Trümmer oder vielmehr der Standort des be- rühmten Karthago. Algier am kleinen Atlas, Festung, Seestadt, Hase», bis- her Hauptsitz der Seerauberei, angeblich gegen 100,000 E. —

13. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 363

1855 - Mainz : Kirchheim
363 bis zum atlantischen Meer und begreift folgende Staaten: Tripolis mit der gleichnamigen Hauptstadt, unter einem türkischen Pascha. Tunis mit der gleichnamigen Hauptstadt, in deren Nähe die Ruinen von Karthago sind, unter einem türkischen Bey. Algier mit der gleichnamigen Hauptstadt, seit 1830 französische Besitzung. Das Kaiserthum Marocco mit der Hauptstadt Marocco, von einem Sultan beherrscht. Südlich von der Berberei breitet sich das Dat- telland aus. — 3. Die Wüstesahara (Sachära), deren östlicher Theil die lybische Wüste heißt, ist ein Meer von Flugsand, das 1300 Meilen in der Länge und 200 Meilen in der Breite hat. In dieser schauerlichen Sandwüste trifft man einige mit Gras und Bäumen bewachsene Landstriche an, welche man Oasen nennt. — Zu Nord- afrika rechnet man die den Spaniern gehörigen kanarischen In- seln und die portugiesischen Inseln Madeira, Portosanto und die Azoren. 73. Zu Mittelafrika gehören: 1. Senegambien, ein zwischen den Flüssen Senegal und Gambia liegendes Küstenland am atlantischen Meere, von Mauren und Negern bewohnt. 2. Ni- gritien (Negerland, Sudan), vom Niger durchflossen, gleichsam eine über 1000 Fuß hohe Schwelle zwischen der afrikanischen Wüste und dem gegen Süden aufsteigenden Hoch-Afrika. Es zerfällt in mehrere von Negerfürsten beherrschte Länder. 3. Oberguinea geht von Senegambien bis zum Cap Lopez und wird von Neger- fürsten beherrscht, welche den schmachvollen Sklavenhandel treiben. 4. Nubien, südlich von Aegypten, wird vom Nil durchflossen und von mehreren arabischen Fürsten beherrscht. 5. Habessinien, ein sehr fruchtbares Alpenland mit den Nilquellen, wird von Chri- sten arabischen Ursprunges bewohnt und bildet ein eigenes König- reich. 6. Die Küstenländer Adel und Ajan sind sandige und heiße Landstriche und werden von Arabern und Negerfürsten be- herrscht. — Zu Mutelafrika rechnet man auch die Inseln des grü- nen Vorgebirges, welche den Portugiesen gehören. 74. Südafrika, ein ungeheueres Hochland, ist nur an den Küsten bekannt. Dazu rechnet man: 1. Niederguinea, ein Küstenland vom Cap Lopez bis zum Cap Negro, wird von Portu- giesen beherrscht, die auch das Christenthum hier eingeführt haben. 2. Kapland, die Südspitze Akrika's mit dem Vorgebirg der guten Hoffnung und der wichtigen Seestadt Capstadt gehört den Eng- ländern. 3. Die niedrigen, sandigen Ostküstenländer mit vielen portugiesischen Niederlassungen. 4. Das innere Süd- afrika, ein unbekanntes, ungeheueres Hochland, von wilden Men- schen und den fürchterlichsten Raubthieren bewohnt. Zu. Südafrika gehören die große Insel Madagaskar, die In- sel Mauritius, englisch, die Insel Bourbon, französisch, und die Insel Ascension, portugiesisch.

14. Neuer deutscher Kinderfreund - S. 57

1836 - Leipzig : Wigand
57 nähme der europäischen Niederlassungen, findet man nur bei den Abyssiniern ein sehr entstelltes Christenthum. — Von den einzelnen Ländern bemerken wir: Aegypten mit 8000shmei- len und 4 Mill. Einwohnern; die Berberei, welche die so- genannten Raubstaaten Algier (seit 1830 französische Kolonie), Tunis und Tripolis, und das Kaiserthum Fez und Ma- rokko in sich begreift, die große Wüste Sahara mit einem Flächenraume von 80,000 Hi M., Ober- und Niedeogui- nea, ''das Kapland, Habesch (Abyssinien), Nu- b ien und Su o an (in der Mitte und noch wenig bekannt). Die Europäer haben einen großen Theil der Küsten inne und die meisten zu Afrika gehörigen Inseln, namentlich die Inseln des grünen Vorgebirgs, die Kanarien, die Azoren und die Admiranten. Madagaskar, die größte zu Afrika gehörige Insel, liegt unfern der östlichen Küste. Asien, der größte Welttheil, mit einem Flächenraum von beinahe 800,000 □ M. und mit mehr als 500 Mill. Be- wohnern, hängt auf der westlichen Seite mit Europa und ver- mittelst der Landenge von Suez mit Afrika zusammen; im Norden wird es vom Eismeer, im Osten vom stillen Ocean und im Süden von der Südsee umgeben. Im Innern bildet Asien eine ungeheure Hochebene, welche ringsum von hohen Gebirgen umgürtet ist. Das südlichste davon ist der Hime- laya mit dem Daw ala gh i ri (über 26,000 Fuß hoch), muth- maßlich dem höchsten Berge auf der Erde. Von diesen Ge- birgen strömen nach allen Seiten zu sehr bedeutende Flüsse, wovon der Ob, der Jenisei und die Lena in das Eismeer, der Amur, der Hoangho und der Jantsekiang (nächst dem Amazonenstrom der größte Fluß auf der ganzen Erde) in den stillen Ocean, der Ganges und der Indus in die Süd- see, der Amu und Syr in den Aral münden. Unter den Landseen sind das kaspische Meer, der Aral und der Bai- kal die bedeutendsten. Das Klima Asiens ist im Allgemeinen kälter als in Europa, wovon seine hohe Lage und außerordent- liche Ausdehnung die Hauptursachen sind. Im südlichen Theile hat.man nur eine nasse und eine trockne Jahreszeit, während im höchsten Norden ein beständiger Winter herrscht. — Seine Produkte sind äußerst manchfallig. In den Handel liefert es vorzüglich: Gewürze, besonders von den sogenannten Ge- würzinseln, Kaffee, Zucker, Thee (jährlich über 50 Mill. Pfund allein aus China), Indigo, Baumwolle, Opium, Gold, Edelsteine, Elfenbein, Meer- schaum, Naphtha u. v. a. Ihm besonders eigenthümlich * *

15. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Länder- und Völkerkunde für Gymnasien und Bürgerschulen - S. 69

1832 - Hannover : Hahn
69 Afrika. §. ,8s. Einwohner. Gebildete, außer Türken eigent- lich gar nicht. Rohe ackerbauende Völker sind die Neger in Sudan, Senegambien und Guinea, Berbern, Habeschi ner und Kopten (in Ägypten). Nomaden.- Mauren, Araber, Kasern, Hottentotten. Die Mauren und Araber treiben auch Räuberei, letztere an der O. Küste Handel. Handwerke finden sich nur in den Städten der Berbere-, in Ägypten und Habesch, so wie bei den Negern (Metallarbeiten, Töpferei, Weberei). Ka- rawanenhandel wird im ganzen nördlichen Afrika und in Sudan, Nubien, Habesch und Senegambien getrieben. Seeräuber an der Nord-, West- und Ostküste und aus Madagaskar. Die rohe- sten Völker sind die Negerstamme im südlichen Innern und die Buschmanen. Europäer, besonders Portugiesen, Spanier, Holländer, Engländer. §. 183. Religion. Im ganzen nördlichen Afrika herrscht die Muhamedanische Religion; bei den Kopten in Ägypten, in Habesch und in den Europäischen Niederlassungen die Christ- liche. Die Neger, Kasern und Hottentotten sind größtentheils Fetischanbeter. §. 184. Staaten. Die Raubstaaten in der Berberei: Ma- rokko, Algier (aldschier), Tunis, Tripolis; Ägypten, Nubien, Ha- besch, Negerstaaten in den übrigen Gegenden. Fessan, Für und andere Oasen in der Wüste. Europäische Colonien im Caplande, in Senegambien, Guinea, auf der Ostküste und auf den Inseln. Ägypten, Algier, Tunis und Tripolis sind eigentlich Türkische Provinzen, deren Beherrscher sich aber wenig an den Türkischen Sultan kehren. Algier ist 1830 von den Franzosen erobert. ß. 18z. Verfassung. Allethalben despotische Verfassung, wo nicht Europäer herrschen. Die Afrikanischen Fürsten heißen: Sultan, Dei, Bei, Emir, Schech, Pascha. §. 186. Städte. In Ägypten: Kahiro, Alexandrien, Damiette, Abukir, Suez: in der Sahara: Mursuk; in Nu- bien: Dongola, Sennar; in Habesch: Gondar, Axum; in der Berberei: Marokko, Fez (feß), Algier, Tunis, Tripolis; in Sudan: Limbuktu, Birni, Kano undsakkatu; im Caplande: die Capstadt; in Guinea: Abomeh, Loanda; auf der Ostküste: Melinda, Mozambique. Bemerkungen.- Seeräuberer, Sklavenhandel, Salzstücke und Muscheln (Kauris) statt der Münze, Oasen, Pyramiden, Obelisken, Mumien. Unbekannte Länder im Innern. Ent- deckungsreisen der Europäer. E. A m e r i k a. §. >8?. Größe. 750,000q.m. — Gränzen. Amerika ist eine Insel, von drei Ozeanen umgeben. In N. Eismeer, in O. Atlantischer Ozean, in W. östlicher Ozean oder Stilles Meer. /

16. Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 139

1830 - Hannover : Hahn
139 §. Z2. — §4. Nerberei. Wüste Sahara. ka am Busen von Sidra mit dem Lap Razat. In W. Seite sind die letzten Berge des Atlas, weiter gegen O. nur einzelne Bergzüge, übrigens dürre Wüste und nur an der Küste fruchtbarer Boden, daher müssen die E. auch hier Felder künstlich bewässern, da der Regen in vie- len Gegenden zu unbedeutend ist, oft ganz ausbleibt. Der Dei von Tripolis steht in größerer Abhängigkeit vom Türkischen Sultan, als die, Beherrscher von Algier und Tunis und zahlt deshalb auch Tribut an denselben. Die Hauptstadt Tripoli hat ungefähr »2,000 E. und ist mehr auf Europäische Weise gebauet, als die anderen Städte der Berberei, hat daher ziemlich breite und gerade Straßen. Fluß- und Quellwasser fehlt der Stadt gänzlich und die E. trinken daher Regenwasser. Zu diesem Staate gehört auch Barka und Fessan; jenes ist aber seiner natürli- chen Beschaffenheit nach ein Theil der großen Wüste, dieses mitten in derselben; deshalbs. §.55. Dagegen bemerken wir hier noch—§.55. Biledulgerid (Biled-ul-dscherld), d. h. Daerelnland. So nennt man den ganzen Landstrich zwischen dem Atlas und der großen Wüste, der vom Atlantischen Meere bis Tripolis reicht. Es ist ein unbcbauetes, großtentheils dürres Land, in welchem sich die vom Atlas herabströmen- den Flüsse verlieren, oder Seen bilden. Nur einzelne Gegenden sind gut bewässert und haben große Dattclpalmenpflanzungen, wovon das ganze Land den Namen hat. Es ist an manchen Stellen 80 Meilen breit, und wird nur von herumstreifenden Mauren und Araberhvrden bewohnt, die an Quellen und Flüssen für ihre Kamele, Pferde und Rin- der schöne Weiden finden; neben denselben Hausen reißende Thiere. Die Raubstaaten eigenen sich die Herrschaft über dieses dattelreiche Land zu, und in der Nähe des Atlas giebt es einige Städte und Dörfer. Im Marrokkanifchen Gebiete liegen die beiden volkreichen Städte Tafiler und Segelmefa (Sedschelmesa), Sammelplätze der Rarawanen. Gewöhn- lich nennt man den südlichen Theil von Tunis um den See El Low- dea mit der Stadt Toser vorzugsweise Biledulgerid. Dem Dei von Tripolis gehört Gadames. Die Sahara (Wüste). 8.6k. Wir haben schon in Asien Wüsten kennen gelernt, die der Rei- jj sende nur mit Bangigkeit durchzieht, in welchen Hitze, Wassermangel, i tödliche Winde, Stürme, Flugsand, Räuber und Raubthiere seinem / Leben Gefahr drohen; aber alle diese unwirthbaren Gegenden sind doch t in Hinsicht des Flächenraums nicht mit der Sähara zu vergleichen, denn | die Länge dieser Wüste von O. nach W. ist 45o Meilen, und eine Ka- ' rawane, die sie der ganzen Länge nach durchziehen wollte, müßte dazu fünf Monate Feit haben. Die Breite ist verschieden; an den Küsten der Atlantischen Meeres, wo die Vorgebirge Lap Bianco und Lap Boja- dor liegen »5o, in der Mitte an einigen Stellen über 200 Meilen.

17. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 82

1874 - Leipzig : Klinkhardt
82 2) Berberei, 38,000 Q.-M. 12^ Mill. Einw. u) Tripolis (Tripoli), unter einem Pascha, von der Türkei abhängig, Hauptst. gl. N.; südl. liegt die große Oase Fessan, mit Hptst. Mursuk. d) Tunis, unter einem Bei; Hauptst. gl. N., 150,000 E., Hdl. c) Algier, 1830 von den Franzosen erobert; Hauptst. gl. N., 52,000 E-, Festung, Hafen. Oran- Bona, das altehippo. Constantine. ck) Marokko, Kaiserth., 12,700 Q.-M. 3 Mill. E.; Hauptst. gl. N., 50,000 E. Fes, 100.000 E., Fabr. Tanger. Ceuta, spanisch. — 3) Sahara, Wüste (Hochland), 100,000 Q.-M. Oasen, deren größte Fessan. Karawanen. Lybifte und nubische Wüste. — 4) Su- dan , südlich der Wüste, viele Negerreiche: Darfur, Bornu, Kuka, Timbuktu rc. Fellata-Neger. 5) Scncgümbien, Gebiet der Ströme Gambia und Senegal; viele kleine Staaten. Französische, engl, und por- tugies. Niederlassungen. Gummiwälder. — 6) Ober- und Niederguinea. Sklaven-, Gold-, Zahn-, Pfeffer- und Sierra-Leonaküste. Lagos, Hdl. mit Palmöl. Republ. Liberia. Kongo, portugiesisch. Loango, Neger- stadt. — 7) Land der Hottentotten und Kaffern. Kapland, seit 1806 englisch. Hottentotten, Buschmänner und Europäer. Missious- anstalten. Diamanten. Kapwein. Kapstadt, 28,000 E. Station'der Osündienfahrer. Port Elisabeth.— 8) Länder deroßküste: Sofala, Mosambik (Hptst. gl. N.), Sansibar. 9) Inseln. Im atlantischen Meere: Madeira (portugiesisch). Wein. Azoren. 7 kanarische Inseln (spanisch), Zucker, Baumwolle; die größte ist Teneriffa mit Pik. Ferro. Inseln des grünen Vor- gebirges (portugiesisch). Guinea-Inseln. St. Helena (engl.), Felseninsel. Napoleon t 1821. — Im indischen Oceane: Madagaskar, 10.000 Q.-M., Maskarenen. Amiranten und Sechellesinseln, engl. Sokotora. Amerika, 1492 von Columbus entdeckt, 750,000 Q.-M., 80 Mill. E. Nord-, Mittel- und Südamerika. Landenge von Panama, a) Grenzen: Nördl. Eismeer (große Eisfelder, Bafstnsbai, Dawisstraße), atlant. Ocean (Hud- sonsbai und Straße, Lorenzbusen, Bahamakanal, Meerbusen von Mexiko, Campeche-, Honduras- und Guatemalabai), Magellanstraße, großer Ocean (Meerbusen von Panama und Kalifornien spurpurmeers, Behringstraße), d) Gebirge: Die Cordilleras de los Andes (Sorata 23.000', Chimborazzo stschimboraffos 20,000', Cotopaxi 18,000', viele Vulkane) erreichen unterm Aequator noch die Schneelinie und enden in Mittelamerika. Die Felsengebirge in Nordamerika erstrecken sich bis ans Eismeer. Die Seealpen begrenzen die Westküste. (St. Eliasberg 17,000'.) Das Apa- lachen- oder Alleghanygebirge streicht an der Ostküste. Vorgebirge: Fare- well, Halteras, St. Roque, Hoorn, Lukas, Prinz Wales, e) Flüsse: Mackenzie; Lorenzstrom; Mississippi mit Missouri, Arkansas, Red River (rother Fluß) und Ohio; Columbia; Orinoco; Marannon (Amazonen-

18. Leitfaden beim geographischen Unterricht - S. 73

1878 - Berlin : Barthol
§. 42. Getrennte Gebirgsglieder. 73 eine tiefe Einsenkung von diesem Hochlande getrennt erhebt sich weiter östlich im S. der Busen von Cabes und Sidra stufenweis ein bis 650 m h. Plateau (H a m m äda), das größtentheils steinig und wasserlos ist, dessen Nordabfälle jedoch gut angebaut sind. Die Ureinwohner sind die Berbern, im W. Amarzirghen und Schillnkhs, in Algerien Kabylen genannt. Sie treiben Viehzucht, Ackerbau und Gewerbe, und sind von den zahlreich eingewanderten Arabern in die südlicheren Gegenden gedrängt. Aus der Vermischung der Ureinwohner mit Arabern und Christen haben sich die Mauren gebildet, die vorzüglich in den Städten ansässig sind. Außerdem Juden, Neger, und in neuerer Zeit besonders Franzosen. Die geistige Ausbildung wird sehr vernachlässigt. Der Handel ist nicht unbedeutend und geht besonders nach dem Sudau, Europa und dem Orient. <0 Kaiserthiim Fez (8) ii. Marocco, 12.200 D2j?r., 4 Mill. E. Tetnan, am Mittel-M-, 20.000 E. Bedeutender Handel. Csuta, 8000 E., Festung, Hafen am Mittelmeer, spanisch. Tanger, 20.000 E., Fest., Haf., am Westende der Gibraltar-Str. Fez, 100.000 E., am Atlasgeb., Hauptsitz des Gewerbefleißes und Handels. Mequinez, 55.000 E., westlich von der vorigen. Residenz. Marocco, 50.000 E., Hptst. am Atlasgeb. Mög ad ore oder Suir a, 20.000 E., an der Küste des Oceans, Hauptort des Handels nach Europa. Tsrndant, am Atlas, 20.000 E. Berühmte Lederfabriken und Färbereien. d) Algier, über 12.000 □ Mt., 2'/2 Mill. (S., darunter 260.000 Europäer. Seit 1830 im Besitze der Franzosen. Eintheilung in 3 Departements, die nach den Hptst. genannt werden. Algier, 52.000 E., Festung, Hafeu. (Konstantine, 40.000 E. Viele römische Ruinen. Dt an, 34.000 E. Stark befestigt. c) Tunis, 2150 □ Ml., 2 Mill. E., darin die Hptst. gl. N., mit einem der besten Häfen des Mittel-M., 120.000 E., worunter 30.000 Juden. Viel Gewerbfleiß und lebhafter Handel. In der Nähe spärliche Ruinen des alten Carthago. d) Tripoli, 16.200 □ Ml., iiber 1 Mill. E., darin die Hptst. gl. N., 30.000 E., Hafen. Wie Tunis unter der Oberhoheit des türkischen Sultans. — Hierzu gehört auch Fessan (f. §. 43.). Das Plateau von Barka, die alte Cyrena'ica, ist durch einen breiten Wüstenstrich vom Atlas-Hochlande getrennt und senkt sich nach O. hin allmählich. Sein steiler Abfall zum Meere ist stark bewaldet, feine Scheitelsläche bietet den Bedninen-Arabern ein reiches Weideland dar. An seinem Südfuße breitet sich die libysche Wüste aus. Es wird zu Tripolis gerechnet.

19. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 119

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Afrika. 119 Produkte: Obst, Wein, Oel, Weizen, Gerste, Zuckerrohr, Dattelpalmen, Südfrüchte; Pferde, Rindvieh, Schafe; Gold, Sil- der, Kupfer, Blei, Eisen, Salz rc. Einwohner: Neben den einheimischen Arabern, Ber- bern (Kabylen) und Mauren auch 208,500 Europäer und unter diesen 121,500 Franzosen. Eintheilung: 3 Provinzen. 1. Die Pr. Algier saldschihr). Darin: Algier am Mit- telmeer (104,000 E.), Hauptst.; Festung; Schiffswerfte; bedeuten- der Seehandel. 2. Die Pr. Constantine. Städte: Constantine ans einem Felsen (30,000 E.), feste Stadt. Bona am Mittelmcer (11,000 E.); Seehandel. 3. Die Pr. Oran. Städte: Oran am Mittelmeer (26,000 E.), Festung; Seehandel. Tlemsen (10,000 E.); Handel und Gewerbe. §. 179. Das Kaiserthum Marokko. (11,000 Q.m. 8z Mill. Einw.) Grenzen: Im O. die Sahara und Algier, im N. das Mittel- meer und die Straße von Gibraltar, im W. der atlantische Ocean, im S. die Sahara. Das Hauptgebirge ist der Atlas mit dem Miltsin (10,700'). Die Gewässer sind sämmtlich nur unbedeutend. Die Einwohner (Berber, Araber und Mauren, auch Ne- gersklaven und Juden) treiben vorzugsweise Vieh - und Bienenzucht, auch Bergbau; aber wenig Acker- und Oelban. Zu den vorzüg- lichsten Produkten des Landes gehören die Südfrüchte und Dattel- palmen. Einth eilung: 1) Das Königreich Marokko und Sus. Städte: Marokko unweit des Miltsin (100,000 E.), Haupt- und Residcnzst.; Maroquinsabriken; großer Handel. Mogador am atlantischen Ocean (10,000 E.); Seehandel. — Ein Theil des Königreichs Sus hat sich 1818 unter dem Namen Sidi-Hed- scham zu einem unabhängigen Staat erhoben. 2. Das Königreich Fez sfesch Städte: Fez unweit des Sebu (80,000 E.); Schwefel- und Eisenbäder. Tanger stand- scher) an der Str. von Gibraltar (10,000 E.); Seehandel. 3. Das Königreich Tafilelt und Sedschelmessa. Darin: Tafilelt (11,000 E.); bedeutender Sudan-Handel. §. 180. Die Länder und Staaten der Sahara. (120,000 Q.m.) Grenzen: Im O. Nubien und Aegypten, im N. Tripolis, Tunis, Algier und Marokko, im W. der atlantische Ocean, im S. Senegambien, Nigritien und Sudan. ■— lieber die natürliche Beschaffenheit der Sahara (d. i. wüstes Land) vergl. §. 69.

20. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 149

1873 - Berlin : Duncker
Die Berberei. 149 lichen Nilwand zusammen, wird im W. durch einen Streifen der Wüste von dem westlichen Hochlande getrennt und an seinem Nordrande von dem Meerbusen von Shdra und dem Mittelmeere selbst bespült. Seine Küste ist steil und arm an Häfen, der Küstensanm mit Lorbeeren, Oleandern und Feigen bedeckt, seine Hochfläche zum Theil felsig, zum Theil Weide- land. Das Land wurde einst (Chrenaica oder Chrene) von den Griechen kolonisirt. Seit 1869 gehört es nicht mehr zu Tripoli, sondern wird direkt von Konstantinopel aus regiert. §. 115. 4. Die Berberei. 1. Die Berberei umfaßt den ganzen Landstrich von dem Meer- busen von Shdra nach W. bis zum Gestade des atlantischen Oceans und von der Küste des Mittelmeeres hinab bis zum Rande der Wüste Sahara. Diese weit ausgedehnte Hochflache ist bedeckt von dem Atlasgebirge (£. 108, 6) ; nur an der Küste zieht sich ein fruchtbarer Landstrich hin, der eine verschiedene Breite hat. Die Meerenge von Gibraltar trennt die N.w.- Spitze der Berberei von der Südspitze Spaniens. Die Bevölkerung ge- hört der kaukasischen Race an. Die Berbern oder Kabhlen, die Urein- wohner, sind in das Innere des Landes zurückgedrängt; den fruchtbaren Küstensaum bebauen eingewanderte Araber; in den Städten wohnen die Mauren, die aus der Vermischung der Berbern und Araber mit den Fremdlingen entstanden sind. Diese Fremdlinge sind theils Türken und Juden, theils auch, besonders in Algerien und Tunis, Europäer. 2. Die Berberei besteht aus vier Reichen: a; Tripoli, b) Tunis, c) Algerien und d) Marokko. a. Tripoli. Tripoli mit Fezzan hat eine Größe von 14200 siml. und wird von 720000 Einw. bewohnt. Nur an der Küste fruchtbar und bebaut, breitet es sich zwischen den Meerbusen von Shdra und Cabes aus. Es bildet den Übergang von dem kleineren östlichen zum größeren westlichen Hochlande und steht jetzt unter der türkischen Regierung, die das Land durch einen Pascha regieren läßt. Die damit verbundene Oase der Sahara, Fezzan, liegt unmittelbar südlich von Tripoli. Tripoli ist die Hptst des Landes und hat einen lebhaften Handels- verkehr mit Murzuk, dem Hauptorte von Fezzan, von wo Karawanenstraßen südwestlich nach Timbuktu, südlich nach Bornu und südöstlich nach Darfur führen. b. Tunis. Tunis (2150 iljml. groß), an dem Meerbusen von Cabes gelegen, hat ein günstiges Klima und ertragfähigen Boden, der aber immer noch nicht gehörig benutzt wird. Der an die Pforte bezahlte Tribut ist (seit 1871) aufgehoben und der Familie des jetzigen Bey die erbliche Regie- rungswürde (in der Ordnung der Primogenitur) gewährt (2 Mill. Einw.). Die Hptst. ist Tunis (mit 125u00 Einw.); dazu gehört der befestigte Hafen Goletta in der Nähe des alten Karthago.