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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 399

1864 - Essen : Bädeker
399 aber auch Gebräuche, Sitten und Lebensart mit sich bringen; denn nach ihrer Lebensart sind die Bewohner der Erde gar sehr von einander ver- schieden, und man theilt die ganze Menschheit hiernach in drei Haupt- klassen: in wilde Völker, Hirtenvölker und gesittete Völker. Wilde Völker giebt es vorzüglich noch in Australien, in Asien und Afrika. Sie säen und pflanzen nicht, sie sorgen überhaupt nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher Jagd oder Fischerei. Sie haben keine Gesetze und keine Obrigkeit; der Stärkste oder der Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie auf die Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. — Die Hirtenvölker leben bloß von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, nämlich ihre He erden, und ziehen mit diesen aus einer Gegend in die andere, um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht, wie wir, in festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. — Nur gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Handwerke und Künste, sind durch Wissenschaften gebildet, und besitzen also mehr Verstand und mehr Kenntnisse als die wilden und Hirten- völker. Sie wohnen in festen Häusern, mehrere Familien bauen sich nahe bei einander an, und bilden so Dörfer und Städte oder Gemeinden. Gesittete (civilisirte — cultivirte) Völker haben Obrig- keiten (Kaiser, Könige, Herzoge, Präsidenten u. s. w.) und leben nach bestimmten Gesetzen; sie bilden Staaten: Monarchien (absolute oder konstitutionelle), oder Republiken. — Die Menschen unterscheiden sich aber auch nach ihrer Körper- beschaffenheit: nach Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszügen, Bildung des Schädels und der Haare. Diese Unterscheidung nennt man Racen- Unterschiede, und hiernach theilt man die Menschheit ein in: 1. die kaukasische Race, mit weißer Hautfarbe, — der schönste und bildungs- fähigste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. die Mongolische Race, mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, hervorstehenden Backenknochen, flachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ost- asien, Nordeuropa und die nördlichsten Amerikaner); 3. die äthiopische oder Neger-Race, mit schlvarzer Hautfarbe, aufgeworfenen Lippen und krausem, wolligem Haar (West- und Südafrika); 4. der amerikani- sche Menschensiamm, mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tieflie- genden Augen, gebogener Nase und schlicht herabhängendem Haar (in Amerika allein); 5. die malaische Race ist den Negern sehr ähnlich, nur daß ihr die rothen Lippen und das wollige Haar fehlen, auch ist ihre Hautfarbe braun (Australien und Südostasien). Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die sie reden, und eben nach seiner Sprache kann man den Bildungszustand eines Volkes am besten beurtheilen; denn die Sprache ist ein Spiegel des innern, geistigen Lebens des Menschen. Man rechnet auf der ganzen Erde etwa 3000 verschiedene Sprachen. Viele von diesen Sprachen, wie die lateinische, sind ausgestorben, d. h. kein lebendes

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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 399

1863 - Essen : Bädeker
399 aber auch Gebräuche, Sitten und Lebensart mit sich bringen; denn nach ihrer Lebensart sind die Bewohner der Erde gar sehr von einander ver- schieden, und man theilt die ganze Menschheit hiernach in drei Haupt- klassen: in wilde Völker, Hirtenvölker und gesittete Völker. Wilde Völker giebt es vorzüglich noch in Australien, in Asien und Afrika. Sie säen und pflanzen nicht, sie sorgen überhaupt nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher Jagd oder Fischerei. Sie haben keine Gesetze und keine Obrigkeit; der Stärkste oder der Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie auf die Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. — Die Hirtenvölker leben bloß von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, nämlich ihre Heerden, und ziehen mit diesen aus einer Gegend in die andere, um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht, wie wir, in festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. — Nur gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Handwerke und Künste, sind durch Wissenschaften gebildet, und besitzen also mehr Verstand und mehr Kenntnisse als die wilden und Hirten- völker. Sie wohnen in festen Häusern, mehrere Familien bauen sich nahe bei einander an, und bilden so Dörfer und Städte oder Gemeinden. Gesittete (civilisirte — cultivirte) Völker haben Obrig- keiten (Kaiser, Könige, Herzoge, Präsidenten u. s. w.) und leben nach bestimmten Gesetzen; sie bilden Staaten: Monarchien (absolute oder konstitutionelle), oder Republiken. — Die Menschen unterscheiden sich aber auch nach ihrer Körper- beschaffenheit: nach Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszügen, Bildung des Schädels und der Haare. Diese Unterscheidung nennt man Racen- Unterschiede, und hiernach theilt man die Menschheit ein in: 1. die kaukasische Race, mit weißer Hautfarbe, — der schönste und bildungs- fähigste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. die Mongolische Race, mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, hervorstehenden Backenknochen, flachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ost- asien, Nordeuropu und die nördlichsten Amerikaner); 3. die äthiopische oder Neger-Race, mit schwarzer Hautfarbe, ausgeworfenen Lippen und krausem, wolligem Haar (West- und Südafrika); 4. der amerikani- sche Menschenstamm r mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tieflie- genden Augen, gebogener Nase und schlicht herabhängendem Haar (in Amerika allein); 5. die malaische Race ist den Negern sehr ähnlich, nur daß ihr die rothen Lippen und das wollige Haar fehlen, auch ist ihre Hautfarbe braun (Australien und Südostasien). Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die sie reden, und eben nach seiner Sprache kann man den Vildungszustand eines Volkes am besten beurtheilen; denn die Sprache ist ein Spiegel des innern, geistigen Lebens des Menschen. Man rechnet auf der ganzen Erde etwa 3000 verschiedene Sprachen. Viele von diesen sprachen, wie die lateinische, sind ausgestorben, d. h. kein lebendes

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 430

1872 - Essen : Bädeker
430 aber auch Gebräuche, Sitten und Lebensart mit sich bringen; denn nach ihrer Lebensart sind die Bewohner der Erde gar sehr von einander ver- schieden, und man theilt die ganze Menschheit hiernach in drei Haupt- klassen: in wilde Völker, Hirtenvölker und gesittete Völker» Wilde Völker giebt es vorzüglich noch in Australien, in Asien und Afrika. Sie säen und pflanzen nicht, sie sorgen überhaupt nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher Jagd oder Fischerei. Sie haben keine Gesetze und keine Obrigkeit; der Stärkste oder der Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie auf die Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. — Die Hirtenvölker leben bloß von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, nämlich ihre Heerden, und ziehen mit diesen aus einer Gegend in die andere, um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht, wie wir, in festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. — Nur gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Handwerke und Künste, sind durch Wissenschaften gebildet, und besitzen also mehr Verstand und mehr Kenntnisse als die wilden und Hirten- völker. Sie wohnen in festen Häusern, mehrere Familien bauen sich nahe bei einander an, und bilden so Dörfer und Städte oder Gemeinden. Gesittete (civilisirte — cultivirte) Völker haben Obrig- keiten (Kaiser, Könige, Herzoge, Präsidenten u. s. w.) und leben nach bestimmten Gesetzen; sie bilden Staaten: Monarchien (absolute oder konstitutionelle), oder Republiken. — Die Menschen unterscheiden sich aber auch nach ihrer Körper- beschaffenheit: nach Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszügen, Bildung des Schädels und der Haare. Diese Unterscheidung nennt man Racen- Unterschiede, und hiernach theilt man die Menschheit ein in: 1. die kaukasische Race, mit weißer Hautfarbe, — der schönste und bildungs- fähigste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. die Mongolische Race, mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, hervorstehenden Backenknochen, flachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ost- asien, Nordeuropa und die nördlichsten Amerikaner); 3. die äthiopische oder Neger Race, mit schwarzer Hautfarbe, aufgeworfenen Lippen und krausem, wolligem Haar (West- und Südafrika); 4. der amerikani- sche Menschenstamm, mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tieflie- genden Augen, gebogener Nase und schlicht herabhängendem Haar (in Amerika allein); 5. die malaische Race ist den Negern sehr ähnlich, nur daß ihr die rothen Lippen und das wollige Haar fehlen, auch ist ihre Hautfarbe braun (Australien und Südostasien). Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die sie reden, und eben nach seiner Sprache kann man den Bildungszustand eines Volkes am besten beurtheilen; denn die Sprache ist ein Spiegel des innern, geistigen Lebens des Menschen. Man rechnet auf der ganzen Erde etwa 3000 verschiedene Sprachen. Viele von diesen Svrachen, wie die lateinische, sind ausgestorben, d. h. kein lebendes

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 370

1859 - Essen : Bädeker
370 Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. — Die Hirtenvölker leben bloß von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, nämlich ihre Heerden, und ziehen mit diesen aus einer Gegend in die andere, um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht, wie wir, in. festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. — Nur gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Handwerke und Künste, sind durch Wissenschaften gebildet, und besitzen also mehr Verstand und mehr Kenntnisse als die wilden und Hirten- völker. Sie wohnen in festen Häusern, mehrere Familien bauen sich nahe Lei einander an, und bilden so Dörfer und Städte oder Gemeinden. Gesittete (civilisirte — cultivirte) Völker haben Obrig- keiten (Kaiser, Könige, Herzoge, Präsidenten u. s. w.) und leben nach bestimmten Gesetzen; sie bilden Staaten: Monarchien (absolute oder konstitutionelle) oder Republiken. — . Die Menschen unterscheiden sich aber auch nach ihrer Körper- beschaffenheit: nach Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszügen, Bildung des Schädels und der Haare. Diese Unterscheidung nennt man Racen- Unterschiede, und hiernach theilt man die Menschheit ein in: 1. die kaukasische Race, mit weißer Hautfarbe, — der schönste und bildungs- fähigste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. die Mongolische Race, mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, hervorstehenden Backenknochen, flachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ost- asien, Nordeuropa und die nördlichsten Amerikaner); 3. die äthiopische oder Neger-Race, mit schwarzer Hautfarbe, aufgeworfenen Lippen und krausem, wolligem Haar (West- und Südafrika); 4. der amerikani- sche Menschenstamm, mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tieflie- genden Augen, gebogener Rase und schlicht herabhängendem Haar (in Amerika allein); 5. die malaische Race ist den Negern sehr ähnlich, nur daß ihr die rothen Lippen und das wollige Haar fehlen, auch ist ihre Hautfarbe braun (Australien und Südostasien). Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die sie reden, und eben nach seiner Sprache kann man den Bildungszustand eines Volkes am besten beurtheilen; denn die Sprache ist ein Spiegel des innern, geistigen Lebens des Menschen. Man rechnet auf der ganzen Erde etwa 3000 verschiedene Sprachen. Viele von diesen Sprachen, wie die lateinische, sind ausgestorben, d. h. kein lebendes Volk der Erde spricht dieselben mehr, und diese heißen daher todte Sprachen, im Gegensatz zu denen, die noch geredet und daher lebende Sprachen genannt werden. Die englische und französische sind die fetzt verbreitetsten unter allen lebenden Sprachen. In Hinsicht der Religion oder der Verehrung, eines höchsten Wesens, theilen sich die Menschen in Verehrer eines Gottes (Mono- theisten), wozu die Christen, Juden und Muhamedaner gehören — und in Anbeter mehrerer Götter (Polytheisten), die man Heiden nennt. Die Christen (320 Mill.) theilen sich wieder in römisch-katholische (gegen 180 Mill.), evangelische (gegen

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 382

1853 - Essen : Bädeker
382 wir, in festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. — Nur gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Handwerke und Künste, sind durch Wissenschaften gebildet, und besitzen also mehr Verstand und mehr Kenntnisse als die wilden und Hirtenvölker. Sie wohnen in festen Hausem, mehrere Familien bauen sich nahe bei einander an, und bilden so Dörfer und Städte oder Gemeinden. Gesittete (civilisirte — cultivirte) Völker haben Obrigkeiten (Kaiser, Könige, Herzöge, Präsidenten u. s. w.) und leben nach bestimmten Gesetzen; sie bilden Staaten: Monar- chien (absolute oder konstitutionelle) oder Republiken. — Die Menschen unterscheiden sich aber auch nach ihrer Körper- beschaffenheit: nach Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszügen, Bildung des Schädels und der Haare. Diese Unterscheidung nennt man Racen, Unterschiede, und hiernach theilt man die Menschheit ein: 1. in die kaukasische Race, mit weißer Hautfarbe, — der schönste und bildungsfähigste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. die Mon- golische Race, mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, hervor- stehenden Backenknochen, flachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ostasien, Nordeuropa und die nördlichsten Amerikaner); 3. die äthiopische oder Neger-Race, mit schwarzer Hautfarbe, aufgeworfe- nen Lippen und krausem, wolligem Haar (im westlichen Afrika); 4. der amerikanische Menschenftamm, mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tiefliegenden Augen, gebogener Nase und schlicht herabhängendem Haar (in Amerika allein); 5. die malaische Race ist den Negern sehr ähnlich, nur daß ihr die rothen Lippen und das wollige Haar fehlen, auch ist ihre Hautfarbe braun (Australien und Südasien). Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die sie reden, und eben nach seiner Sprache kann man den Bildungs- zustand eines Volkes am besten beurtheilen; denn die Sprache ist ein Spiegel des innern, geistigen Lebens des Menschen. Man rechnet auf der ganzen Erde etwa 3000 verschiedene Sprachen. Viele von diesen Sprachen, wie die lateinische, sind ausgestorben, d. h. kein lebendes Volk der Erde spricht dieselben mehr, und diese heißen daher, im Gegensatz zu denen, die noch geredet und daher le- bende Sprachen genannt werden, todte Sprachen. Die englische und französische sind die jetzt verbreitetsten unter allen leben- den Sprachen. Sehr verschieden zeigt sich endlich das Verhältniß der einzelnen Völker und Menschen zu Gott und zwar nach den Religionen, zu denen sie sich bekennen. Gegen 320 Millionen in allen Erdtheilen sind Christen. Diese theilen sich aber wieder in: a. römisch-ka- tholische, 160 Mill.; d. griechisch-katholische, etwa 75 Mill. (in Griechenland und Rußland); o. morgenländische Christen, etwa 5 Mill.; <1. evangelische Christen, etwa 80 Mill. Etwa 10 Mill. sind Juden; gegen 170 Mill. sind Muhamedaner, und

5. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 245

1869 - Essen : Bädeker
243 andere, um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht, wie wir, in festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. — Nur gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Hand- werke und Künste, sind durch Wissenschaften gebildet, und besitzen also mehr Verstand und mehr Kenntnisse als die wilden und Hirtenvölker. Sie wohnen in festen Häusern; mehrere Familien bapen sich nahe bei einander an, und bilden so Dörfer und Städte oder Gemeinden. Gesittete Völker haben Obrigkeiten (Kaiser, Könige, Herzoge u. s. w.) und leben nach bestimmten Gesetzen in geordneten Staaten. Die Menschen unterscheiden sich aber auch nach ihrer Körper- beschaffenheit: nach Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszüge, Bildung des Schädels und der Haare. Diese Unterscheidung nennt man Racen-Unterschiede, und hiernach theilt man die Menschheit in: 1. die kaukasische Race, mit weißer Hautfarbe, — der schönste und bildungsfähigste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. die mongolische Race, mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, hervorstehenden Backenknochen, flachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ostasien, Nordeuropa und die nördlichsten Amerikaner); 3. die äthiopische oder Neger-Race, mit schwarzer Hautfarbe, aufge- worfenen Lippen und krausem, wolligem Haar (West- und Südafrika); 4. der amerikanische Menschenstamm, mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tiefliegenden Augen, gebogener Nase und schlicht herabhängendem Haar (in Amerika allein); 5. die malaische Race ist den Negern sehr ähnlich, nur daß ihr die rothen Lippen und das wollige Haar fehlen, auch ist ihre Hautfarbe braun (Australien und Südostasien). Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die sie reden. Man rechnet auf der ganzen Erde über 3000 verschiedene Sprachen. Viele von diesen Sprachen, wie die lateinische, sind ausgestorben, d. h. kein lebendes Volk der Erde spricht dieselben mehr, und diese heißen daher todte Sprachen, im Gegensatz zu denen, die noch geredet und daher lebende Sprachen genannt werden. Die englische und französische sind die jetzt verbrei- tetsten unter allen lebenden Sprachen. Sehr verschieden zeigt sich endlich das Verhältniß der einzelnen Völker und Menschen zu Gott und' zwar nach den Religionen, zu denen sie sich bekennen. In dieser Hinsicht theilen sie sich in Verehrer eines Gottes und in Anbeter mehrerer Götter. Zu den Ersteren gehören die Christen, Juden und Muhamedaner; die Letzteren nennt man Heiden. Gegen 350 Mill. sind Christen, welche sich wieder in evangelische, katholische und griechische Christen theilen. Die Juden zählen gegen 10 Mill., die Muhamedaner gegen 180 Mill., und gegen 700 Mill. sind noch Heiden, welche die Geschöpfe und die Gebilde ihrer eigenen Hand anbeten, und wohl gar diesen noch Menschenopfer darbringen. 11*

6. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 256

1865 - Göttingen : Deuerlich
25g und der Haare. Dieser Unterscheidung nach theilt man die Mensch- heit ein in folgende Klassen: 1. der kaukasische Menschen- stamin, mit weisser Hautfarbe, der schönste und bildungsfähig- ste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. der mongoli- sche Mensehenstamm, mit gelber Hautfarbe, schieiliegenden Augen, hervorstehenden Backenknochen, flachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ostasien, Nordeuropa und die nörd- lichsten Amerikaner); 3. der äthiopische oder Neger stamm, mit schwarzer Hautfarbe, aufgeworfenen Lippen und krausem, wolligem Haar (West- und Südafrika); 4. der amerikanische Menschenstamm, mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tiefliegen- den Augen, gebogener Nase und schlicht herabhängendem Haar (in Amerika allein); 5. der malaiische Stamm ist den Negern sehr ähnlich, nur dass ihm die rothen Lippen und das krause Haar fohlen, auch ist die Hautfarbe braun oder grau (Austra- lien und Südostasien). Auch nach ihrer Lebensart, ihren Sitten und Gebräuchen sind die Bewohner der Erde gar sehr von einander verschieden, und man theilt sie hiernach in folgende Hauptklassen : 1. Wilde Völker giebt es vorzüglich noch in Australien, Asien und Afrika. Sie säen und pflanzen nicht, sie sorgen überhaupt nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn sie der Hunger dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher Jagd oder Fischerei. Sie haben keine Gesetze und'keino Obrigkeit; der Stärkste oder der Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie auf die Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. Sie wohnen meistens in Hütten. 2. Die Hirtenvölker oder Nomaden lo- den bloss von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, nämlich ihre Herden, und ziehen mit diesen aus einer Gegend in die andere, um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht wie wir in festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. 3. Nur gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Handwerke und Künste, sind durch Wissenschaf- ten gebildet und besitzen also mehr Verstand und mehr Kennt- nisse als die wilden Hirtenvölker. Sie wohnen in festen Häusern, mehrere Familien bauen sich nahe bei einander an und bilden so Dörfer und Städte oder Gemeinden. Gesittete (civilisierto, culti- vierte) Völker haben Obrigkeiten und leben nach bestimmten Gesetzen. Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die sie reden, und eben nach der Sprache kann man den Bil- dungszustand eines Volkes am besten beurtheilen; denn die Spra- che ist ein Spiegel des innern geistigen Lebens des Menschen. Man lindet auf der ganzen Erde etwa 3000 verschiedene Spra- chen. Viele von diesen Sprachen, wie die lateinische, sind ans- gestorben, d. h. kein lebendes Volk der Erde spricht sie mehr, und diese heissen daher todte Sprachen, im Gegensatz zu denen,

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 420

1873 - Essen : Bädeker
420 und Künste, sind durch Wissenschaften gebildet, und besitzen also mehr Verstand und mehr Kenntnisse als die wilden und Hirten- völker. Sie wohnen in festen Häusern, mehrere Familien bauen sich nahe bei einander an, und'bilden so Dörfer und Städte oder Ge- meinden. Gesittete (civilisirte — cultivirte) Völker haben Obrig- keiten (Kaiser, Könige, Herzoge, Präsidenten u. s. w.) und leben nach bestimmten Gesetzen; sie bilden Staaten: Monarchien (absolute oder konstitutionelle) oder Republiken. — Die Menschen unterscheiden sich aber auch nach ihrer Körper- beschaffenheit: nach Gestalt, Hautfarbe, Gesichtszügen, Bildung des Schädels und der Haare. Diese Unterscheidung nennt man Racen- Unterschiede, und hiernach theilt man die Menschheit ein in: 1. die kaukasische Race, mit weißer Hautfarbe, — der schönste und bildungs- fähigste Stamm (Europa, Westasien, Nordafrika); 2. die Mongolische Raee, mit gelber Hautfarbe, schiefliegenden Augen, hervorstehenden Backenknochen, ffachem Schädel und schwarzem Haar (Süd- und Ost- asien, Nordeuropa und die nördlichsten Amerikaner); 3. die äthiopische oder Neger°Raee, mit schwarzer Hautfarbe, aufgeworfenen Lippen und krausem, wolligem Haar (im westlichen Afrika); 4. der amerikanische Menschenstamm, mit rothbrauner Hautfarbe, kleinen, tiefliegenden Augen, gebogener Nase und schlicht herabhängendem Haar (in Amerika allein); 5. die malaische Race ist den Negern sehr ähnlich, nur daß ihr die rothen Lippen und das wollige Haar fehlen, auch ist ihre Haut- farbe braun (Australien und Südostasien). Ferner unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen, die sie reden, und eben nach seiner Sprache kann man den Bildungszustand eines Volkes am besten beurtheilen; denn die Sprache ist ein Spie- gel des innern, geistigen Lebens des Menschen. Man rechnet auf der ganzen Erde etwa 3000 verschiedene Sprachen. Viele von diesen Sprachen, wie die lateinische, sind ausgestorben, d. h. kein lebendes Volk der Erde spricht dieselben mehr, und diese heißen daher, im Gegensatz zu denen, die noch geredet und daher lebende Sprachen genannt werden, todte Sprachen. Die englische und französische sind die jetzt verbreitetsten unter allen lebenden Sprachen. Sehr verschieden zeigt sich endlich das Verhältniß der einzelnen Völker und Menschen zu Gott und zwar nach den Religionen, zu denen sie sich bekennen. Gegen 350 Millionen in allen Erdtheilen sind Christen. Diese theilen sich aber wieder in: a. römisch-katholische, 200 Mill.; b. griechisch-katholische, etwa To Will, (in Griechen- land und Rußland); c. morgenländische Christen, etwa 5 Mill.; ä. evangelische Christen, etwa 80 Mill. Etwa 10 Mill. sind Juden; gegen 180 Mill. sind Muhamedaner, und noch 700 Mill. sind Heiden, die sich wieder in Lamaiten, Braminen, Budhaisten und Fetisch anbet er theilen und die Geschöpfe und Gebilde ihrer eigenen Hand anbeten und wohl gar diesen noch Menschenopfer darbringen.

8. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 419

1873 - Essen : Bädeker
419 Schlunde, und Blitze fahren aus diesem hinauf. Regengüsse stürzen nieder und machen die ausgeworfene Asche zu einem Schlammstrome, welcher im Jahre 79 nach Christo in der Nähe des Vesuv zwei Städte begrub, die man erst im vorigen Jahrhunderte wieder zum Theil aus- gegraben hat. Wie hießen diese Städte? — 6. Die Bewohner der Erde (die Menschheit). Das eine Drittel der Erdoberfläche, woraus das Land besteht, beträgt etwa drittehalb Millionen Quadratmeilen und diese sind den Menschen, deren jetzt mehr denn 1300 Millionen auf der Erde leben, zur Bewohnung angewiesen. Daher kommen aus jede Million Quadratmeilen über 500 Millionen Menschen, oder: auf jeder Quadrat- meile würden mehr als 500 Menschen leben, wenn sie für alle Länder durchaus gleich vertheilt wären. So ist es aber in der Wirklichkeit keineswegs; denn — von einigen Statistikern höher, von andern niedriger geschätzt — leben in: Europa auf 182,000 Q.-M. 302 Will., also auf 1 Q.-M. 1659 Menschen Asien „ 807,000 „ 805 „ „ „ 1 „ 997 Afrika „ 543,000 „ 190 „ „ „ 1 „ 349 Amerika „ 746,000 „ 85 „ „ „ 1 „ 113 Australien,, 161,000 „ 4y2 „ „ „ 1 „ 27 Aus der ganzen Erde leben also auf 2,441,000 Quadratmeilen 1382 Millionen oder ans einer Quadratmeile im Durchschnitt 568 Menschen. Diesen Erdenraum nun bewohnt und bebauet das Menschenge- schlecht; es wandert und reiset von einem Himmelsstriche zum andern übersegelt das trügliche Element der weiten Oceane, sucht seine Nahrung und die Befriedigung seiner Bedürfnisse auf und unterhalb der Erd- fläche, verschönert den Anblick der Natur und veredelt ihre Produkte durch seine Werke der Kunst und durch gemeinnützige Erfindungen. Von einer Zone zur andern schlägt das Menschengeschlecht seine Wohn- pläße auf, wie es das Klima und die Beschaffenheit des Erdreichs — aber auch Gebräuche, Sitten und Lebensart mit sich bringen; denn nach ihrer Lebensart sind die Bewohner der Erde gar sehr von einander ver- schieden, und man theilt die ganze Menschheit hiernach in drei Haupt- klassen: in wilde Völker, Hirtenvölker und gesittete Völker. Wilde Völker giebt es vorzüglich noch in Australien, in Asien und Afrika. Sie säen und pflanzen nicht, sie sorgen überhaupt nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann aus Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher Jagd oder Fischerei. Sie haben keine Gesetze und keine Obrigkeit; der Stärkste oder der Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie auf die Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. — Die Hirtenvölker leben bloß von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, nämlich ihre He erden, und ziehen mit dieser aus einer Gegend in die andere, um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht, wie wir, in festen Häusern, sondern in beweglichen Hütten oder Zelten. — Nur gesittete Völker bebauen das Feld und treiben allerlei Handwerke

9. Theil 2 - S. 215

1864 - Mainz : Kirchheim
215 fische Rare, der schönste und bildungsfähigste Stamm (Europa, West-Asien, Nord-Afrika), etwa 259 Millionen; 2) die mongo- lische Race mit schiefwinkligen Augen, hervortretenden Backen- knochen, flachem Schädel (Süd- und Ost-Asien, Nord-Europa und die nördlichen Amerikaner), vielleicht 360 Millionen; 3) die äthio- pische oder Neger race, mit grossem, aber zusammengedrücktem Schädel, hinten besonders stark gewölbt, ausgestutzter, breiter Nase, ausgeworfenen, breiten Lippen, wolligem, krausem Haare, schwarzer Hautfarbe (im inneren, westlichen Afrika), ungefähr 100 Millionen;- 4) der amerikanische Menschenstamm; dieser hat kleine, tiefliegende Augen, vorstehende Backenknochen, gebogene Nase, schlicht anliegendes, langes Haar und braunrothe, kupferartige Haupt- farbe, etwa 11 Millionen, in Amerika allein; 5) die malaiische Race; diese ist den Negern sehr ähnlich, nur dass ihr die rothen Lippen und das wollige Haar fehlen ; auch ist die Farbe braun (Australien, Südost-Asien und die Inseln der Südsee), etwa 36 Mil- lionen. Wenn sich diese verschiedenen Stämme vermischen, so ent- stehen Mulatten, Mestizen, Creolen, /ambis u. s. w. Auch unterscheiden sich die Menschen nach den Sprachen. Nach der Sprache lassen sich die Kultur und der Bildungsgrad eines Menschen, und so auch ganzer Völker, am besten beurtheilen. Die eigenthümlichen oder Stamm sprachen, die Nichts von an- dern entlehnt haben, nennt man Haupt- oder Muttersprachen, die andern Tochtersprachen. Abweichungen im Tone und der Aus- sprache heissen Mundarten (Dialekte). Man rechnet auf der ganzen Erde etwa 3000 Sprachen. Die englische und die französische sind die jetzt am weitesten verbreiteten. In Europa rechnet man 387 Sprachen und Mundarten. Haupt- und Stammsprachen sind: die germanische, lateinische, griechische, celtische, ungarische, slavische, türkische oder tartarische, albanische oder arnautische. Tochtersprachen der geimanischen sind: die deutsche, englische, dänische, holländische und schwedische (norwegische). Tochtersprachen der lateinischen lind: die italienische, französische, spanische (portugiesische) und wallachische. Tochtersprachen der slavischen find: die böhmische, rus- sische, polnische, bulgarische, wendische und illyrische. Eine Tochtersprache der ungarischen ist das Finnische. Eine Tochtersprache der griechische n ist die neugriechische. Bei den Juden findet sich noch die hebräische Sprache. Endlich sind die Menschen noch verschieden nach ihjren Reli- gionen oder ihren Vorstellungen von göttlichen und unsichtbaren Dingen. Man theilt sie I. in Verehrer eines Gottes, Ii. in Verehrer mehrerer Götter. Die Ersteren theilen sich 1) in .1 uden (6 Millio-

10. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 297

1865 - Zwickau : Zückler
297 der Menschen sind: so gibt es doch auch mannigfache Merkmale, durch welche sich dieselben von einander unterscheiden. Zuvörderst gilt dies von der Farbe der Haut und der eigenthümlichen Bildung des Körpers, namentlich des Kopfes. Die Europäer — ausgenommen die der nördlichsten Gegenden — die Bewohner des südwestlichen Asiens und des nördlichen Afrikas zeichnen sich durch die weiße Farbe der Haut, die Röthe der Wangen und die erhabene Stirn aus ( — die kaukasische Rasse). Die nördlichsten Völker in Europa und Amerika, die Völker des mittleren und östlichen Asiens haben eine gelbe Hautfarbe, dünnes Haar, em plat- tes Gesicht, enggeschlitzte Augen und hervorstehende Backenknochen (== die mongolische Rasse). Die Bewohner des mittleren und südlichen Afrikas unterscheiden sich durch die schwarze Hautfarbe, das schwarze, wollige Haar und die aufgeworfenen Lippen und werden gewöhnlich Reger ge- kannt (— die äthiopische Rasse). Die meisten eingebornen Bewohner Ame- rikas haben eine kupferrothe Farbe, schlichtes Haar und breites Gesicht mit scharf hervorstehenden Zügen (— die amerikanische Rasse. Den Be- wohnern Australiens und vieler südöstlichen Inseln Asiens sind braune Hautfarbe, schwarzlockiges Haar und breite Gesichtszüge eigen ( — die malayische Rasse). Freilich lassen sich diese Abtheilungen wegen der vielen und oft unbemerklichen Übergänge von einer zur andern nicht immer ge- nau unterscheiden. Ein anderer großer Unterschied unter den Menschen findet Statt in Bezug auf ihre Lebensweise und die aus derselben er- kennbaren Stufen ihrer Bildung. Im nördlichen Europa und in vielen Ländern der übrigen Erdtheile leben viele Völker nur von Jagd und Fi- scherei und halten sich in kunstlos aufgerichteten Hütten oder in Höhlen auf, ohne feste Wohnplätze zu haben. Man nennt sie wilde Völker, weil es ihnen an engeren Verbindungen durch Gesetze und an den übrigen Ein- richtungen des gesellschaftlichen Lebens fehlt. Auf einer etwas' höheren Stufe stehen die Hirtenvölker oder Nomaden, welche mit ihren Heerden von einem Wohnplätze zum andern ziehen, in beweglichen Zelten wohnen und unter der Leitung von Stammeshüuptern stehen. Bei ihnen werden schon die nöthigsten Handwerke betrieben. Aber die Grundlage zu einem gesitteten Leben bietet der.ackerbau dar, indem er den Menschen nöthigt, sich mit Anderen zu größern Gesellschaften zu vereinigen und gleiche Rechte und Pflichten zu achten. Daher spricht man von gesitte- ten (civilisirten) Völkern. Dieselben finden einen gewissen und regel- mäßigen Unterhalt in der Gewinnung und Verarbeitung der Naturerzeug- nisse, sowie in der Betreibung derselben durch den Handel; sie haben in Dörfern und Städten feste Wohnsitze, beschäftigen sich mit Wissenschaften und Künsten und sind durch gewisse Gesetze vereinigt. Nur bei diesen Völ- kern kann von Staaten die Rede sein. Denn nur sie bewohnen be- stimmte Gebiete, deren Grenzen durch gegenseitige Verträge festgestellt sind; nur bei ihnen gibt es allgemein anerkannte Gesetze und Einrichtun- gen, durch welche das Leben, das Eigenthum und die Ehre jedes Einzelnen

11. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 381

1853 - Essen : Bädeker
381 nieder und machen die ausgeworfene Asche zu einem Schlammstrome, welcher im Jahre 79 nach Christo in der Nähe des Vesuv zwei Städte begrub, die man erst im vorigen Jahrhunderte wieder zum Theil aus- gegraben hat. Wie hießen diese Städte? — 6. Die Bewohner der Erde (die Menschheit). Das eine Drittel der Erdoberfläche, woraus das Land besteht, beträgt etwa drittehalb Millionen Quadratmeilen und diese sind den Menschen, deren jetzt mehr denn 1100 Millionen auf der Erde le- den, zur Bewohnung angewiesen. Daher kommen auf jede Millio- nen Quadratmeilen über 400 Millionen Menschen, oder: auf jeder Quadratmeile würden mehr als 400 Menschen leben, wenn sie für alle Länder durchaus gleich vertheilt wären. So ist es aber in der Wirk- lichkeit keineswegs; denn — von einigen Statistikern höher, von andern niedriger geschätzt — leben in: Europa auf 168,000 Q-M. 260 Will., also auf 1 Q-M. 1547 Menschen Asten „ 882,000 „ 650 „ * „ 1 „ 736 „ Afrika „ 550,000 „ 150 „ „ „ 1 „ 272 „ Amerika „ 700,000 „ 60 „ „ „ 1 * 85 „ Australien „ 180,000 „ 3 „ „ „ 1 „ 16 „ Auf der ganzen Erde leben also auf 2,480,000 Quadratmeilen 1123 Millionen oder auf einer Quadratmeile im Durchschnitt 452 Menschen. Diesen Erdenraum nun bewohnt und bebauet das Menschenge- schlecht; es wandert und reisetvon einem Himmelsstriche zum andern, über- segelt das trügliche Element der weiten Oceane, sucht seine Nahrung und die Befriedigung seiner Bedürfnisse auf und unterhalb der Erdfläche, ver- schönert den Anblick der Natur und veredelt ihre Produkte durch seine Werke der Kunst und durch gemeinnützige Erfindungen. Von einer Zone zur andern schlägt das Menschengeschlecht seine Wohnplätze auf, wie es das Klima und die Beschaffenheit des Erdreichs — aber auch Gebräuche, Sitten und Lebensart mit sich bringen; denn nach ihrer Lebensart sind die Bewohner der Erde gar sehr von einander verschie- den, und man theilt die ganze Menschheit hiernach in drei Haupt- klassen: in wilde Völker, Hirtenvölker und gesittete Völker. Wilde Völker giebt es vorzüglich noch in Australien, in Asien und Afrika. Sie säen und pflanzen nicht, sie sorgen überhaupt nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher Jagd oder Fischerei. Sie haben keine Gesetze und keine Obrigkeit; der Stärkste oder der Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie auf die Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. — Die Hirtenvölker leben bloß von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, näm- lich ihre He erden, und ziehen mit dieser aus einer Gegend in die andere, um Weideplätze aufzusuchen, und darum wohnen sie nicht, wie

12. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 173

1842 - Zwickau : Zückler
173 dieselben von einander unterscheiden. Maß in dieser Hinsicht zuerst die Farbe betrifft, mit welcher ge- wöhnlich auch eine eigenthümliche Körperbildung ver- bunden ist: so zeichnen sich die Europäer — ausgenom- men die der nördlichsten Gegenden — die Bewohner des südwestlichen Asiens und nördlichen Africas durch die weiße Farbe der Haut, die Nöthe der Wangen und die erhabene Stirn aus. Die nördlichsten Völker in Europa und America, die Völker des mittleren und östlichen Asiens haben eine gelbe Hautfarbe, dünnes Haar, ein plattes Gesicht, enggeschlitze Augen und hervorstehende Backenknochen, Die Bewohner des mitt- leren und südlichen Africas unterscheiden sich durch die schwarze Hautfarbe, das schwarze, wollige Haar und die aufgeworfenen Lippen und werden gewöhnlich Neger genannt. Die meisten Bewohner Americas haben eine kupferrothe Farbe, schlichtes Haar und ein breites Gesicht mit scharf hervorstechenden Zügen. Den Bewohnern Australiens und der meisten südöstli- chen Inseln Asiens sind braune Hautfarbe, schwarz- lockiges Haar und breite Gesichtszüge eigen. Freilich lassen sich diese Abtheilungen wegen der vielen und oft unmerklichen Übergänge von einer zur andern nicht im- mer genau unterscheiden. — Die Zahl der den Erdboden bewohnenden Menschen schlägt man'ungefähr auf 800 — ;1000 Millionen an, so daß auf Eüropa 220, aus Asien 500, auf Africa 150, auf America 50 und auf Australien 2 Millionen kommen. Berechnet darnach, wie viele Menschen im Durchschnitte auf der Geviert- meile in jedem Erdtheile wohnen! — Ein anderer groß- ßer Unterschied unter den Menschen findet Statt in Bezug auf ihre Lebensweise und die aus derselben erkennbaren Stufen ihrer Bildung. Im nördlichen Eüropa und in vielen Ländern der übrigen Erdtheile leben viele Völker nur von Jagd und Fischerei, und halten sich in kunstlos aufgerichteten Hütten, oder in Höhlen auf, ohne feste Wohnplätze zu haben. Man nennt sie, weil eö ihnen an engeren Verbindungen durch Gesetze und an den übrigen Einrichtungen des gesellschaftlichen Lebens fehlt, wilde Völker. Auf ei- ner etwas höheren Stufe stehen die Hirtenvölker oder Nomaden, welche mit ihren Heerden von einem

13. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 244

1869 - Essen : Bädeker
— 242 verspürte den Stoß, und die Stadt Lissabon wurde dadurch in einen Schutthaufen verwandelt, unter welchem mehr als 30,000 Menschen ihr Grab fanden. Calabrien und die Insel Sicilien wurden im Jahre 1783 wiederholt und mit einer solchen Gewalt erschüttert, daß viele blühende Städte gänzlich zu Grunde gingen. Ein Erdbeben ist schrecklicher als der Ausbruch eines Vulkans, weil dein letztern der Mensch doch entfliehen kann. Die Bewohner der Crde (die Menschheit). Das eine Drittel der Erdoberfläche, woraus das Land besteht, beträgt etwas über drittehalb Millionen Quadratmeilen und diese sind den Menschen, deren jetzt mehr denn 1300 Millionen auf der Erde leben, zur Bewohnung angewiesen. Daher kommen auf jede Million Quadratmeilen über 500 Millionen Menschen, oder: auf jeder Quadratmeile würden mehr als 500 Menschen leben, wenn sie für alle Länder durchaus gleich vertheilt wären. So ist es aber in der Wirklichkeit keineswegs; denn — von einigen Statist ikern hoher, von andern niedriger geschätzt — leben in: Europa auf 184,000 Lz.-M. 285 Mill., also auf 1 O--M. 1565 Menscken. Asien „ 800,000 „ 790 „ „ „ 1 „ 865 „ Afrika „ 544,000 „ 150 „ „ „ 1 „ 272 „ Amerika „ 751,000 „ 71 „ „ „ 1 „ 86 „ Australien „ 164,000 „ 4 „ „ „ 1 „ 22 „ Auf der ganzen Erde leben also auf 2,543,000 Quadratmeilen 1300 Millionen oder auf einer Quadratmeile im Durchschnitt 500 Menschen. Diesen Erdenraum nun bewohnt und bebauet das Menschen- geschlecht; es wandert und reiset von einem Himmelsstriche zum andern, übersegelt die weiten Oceane, sucht seine Nahrung und 4)ie Befriedigung seiner Bedürfnisse aus und unterhalb der Erdfläche, ver- schönert den Anblick der Natur und veredelt ihre Produkte durch seine Werke der Kunst und durch gemeinnützige Erfindungen. Von einer Zone zur andern schlägt das Menschengeschlecht seine Wohnplätze auf, wie es das Klima und die Beschaffenheit des Erdreichs — aber auch Gebräuche, Sitten und Lebensart mit sich bringen. Denn nach ihrer Lebensart sind die Bewohner der Erde gar sehr von einander ver- schieden, und man theilt die ganze Menschheit hiernach in drei Haupt- klassen: in wilde Völker, Hirtenvölker und gesittete Völker. Wilde Völker giebt es meist noch in Australien, in Asien und Afrika. Sie säen und pflanzen nicht, sie sorgen überhaupt nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre Hauptbeschäftigung ist daher Jagd oder Fischerei. Sie haben keine Gesetze und keine Obrigkeit; der Stärkste oder der Geschickteste ist gewöhnlich ihr Anführer, wenn sie auf die Jagd gehen oder in den Krieg ziehen. — Die Hirtenvölker leben bloß von der Pflege des Viehes. Sie haben ein Eigenthum, näm- lich ihre He erden, und ziehen mit diesen aus einer Gegend in die

14. Neuer Kinderfreund - S. 119

1845 - Einbeck : Ehlers
Allgemeine Erdbeschreibung. 119 Haaren. Derselbe, findet sich in Australien und auf vielen Inseln der Südsee. <I) Der schwarze oder Neger-Stamm mit schwar- zer Farbe, runder Stirn, breiter, dicker Nase, dicken auf- geworfenen Lippen und wolligen krausen Haaren. Man findet diesen Menschenstamm in Süd- und Mittelafrika und Australien; auch in Amerika leben viele Neger. e) Der rothe oder amerikanische Stamm mit braunrother Farbe, niedriger Stirn, tiefliegenden Augen, kleiner Nase, breitem Gesichte und schwarzen, straffen und dünnen Haaren. Zu diesem Stamme gehören die meisten der Urbewohner Amerika's. Auch in Ansehung ihrer Lebensart weichen die ver- schiedenen Volker mehr oder weniger von einander ab. Einige nämlich, welch«* man wilde Völker nennt, treffen gar keine Veranstaltung, um ihres Lebensunterhaltes sicher zu sein. Sie säen und pflanzen nicht, und sorgen über- ' Haupt gar nicht für die Zukunft, sondern gehen nur dann auf Nahrung aus, wenn der Hunger sie dazu treibt. Ihre einzigen Beschäftigungen sind daher Jagd und Fischerei. Diese Wilden wohnen weder in Dörfern, noch in ordent- lichen Wohnungen, sondern sie haben nur elende Hütten, die aus einigen in die Erde gegrabenen Pfählen bestehen, welche mit Thierhäuten, oder nur mit Baumblättern be- deckt sind. Manche wohnen sogar nur in Höhlen unter der Erde. Gewöhnlich stehen bei diesen wilden Völkern nur wenige Familien, oder Stämme, mit einander in Verbindung, welche aber keinen gemeinschaftlichen Ober- herrn, und keine Obrigkeit, sondern höchstens im Kriege oder bei einer grollen Jagd einen Anführer haben, dem sie so lange gehorchen, als der Krieg oder die Jagd dauert/ Andere Völker, welche Hirtenvölker oder No- maden genannt werden, haben zwar auch keine feste Wohnungen, sondern nur Zelte oder Hütten, welche sie leicht aufstellen und wieder abbrechen können. Sie be- schäftigen sich mit der Viehzucht, und sind verständiger und gesitteter als die wilden Völker. Noch andere Völker der Erde, welche gesittete Völ- ker genannt werden, beschäftigen sich außer der Viehzucht, , auch noch mit Ackerbau, und verstehen allerlei Hand- werke und Künste. Sie wohnen in ordentlichen festen

15. (3. und 4. Schuljahr) - S. 25

1912 - Halle a. d. Saale : Pädag. Verl. Schroedel
Überblick über die Erde. 25 Die Mittelländcr haben eine hell- bis bräunlichweiße Hautfarbe, langes Haar und starken Bartwuchs. Zu ihnen gehören die gesittetsten und mächtigsten aller Völker, hauptsächlich über Europa, Nordafrika und Vorder- asien, aber auch in Nordamerika und den übrigen Teilen der bewohnten Erde verbreitet. Ihre Zahl beträgt etwa die Hälfte der Menschheit. Diagramm zur Veranschaulichung der Flächengröße und Tiefe der Ozeane. Maßstab des Radius der Deckfläche 1 : 400 Mill (1 mm = 400 km) Höhenmaßstab 1 : 100000 (1 mm — 100 m) Die Mongolen haben gelbliche Hautfarbe, schwachen Bartwuchs, schmalgeschlitzte Augen. Sie bewohnen vorzugsweise den 0. und N. Asiens, sind zum Teil altgesittet, aber auf einer früheren kulturellen Entwicklungs- stufe meist stehengeblieben.. Die Malayen, von hell- bis schwarzbrauncr Hautfarbe, schwarzem, lockigem Haupthaar und breiter Nase, sind über das südöstliche Asien und die Südseeinseln verbreitet. Die Neger, von dunkelschwarzcr bis grauer Hautfarbe, wolligem, oft verfilztem Haupthaar, spärlichem Bartwuchs, wulstigen Lippen und breiter Nase, hauptsächlich in Afrika. Die Buschmänner und Hottentotten in Südafrika weisen lcdcr- gelbe oder lederbraune Hautfarbe, verfilztes Haupthaar, breiten Mund mit vollen Lippen, schmalgeschlitzte Augen auf. Die Indianer oder Nothäute sind die Urbewohner von Amerika. Sie haben hellere oder dunklere, gelblichbraune Hautfarbe, schwarzes, straffes Haar, hervortretende Nase und Backenknochen. Die Australier auf dem australischen Festlande, mit dunkler, bisweilen schwarzer Hautfarbe, schwarzem, straffen Haar und unschönem Körperbau. Ihre Zahl schmilzt immer mehr zusammen. Der Mensch ist „der Herr der Erde", die er sich, vermöge seiner geistigen Anlagen immer mehr dienstbar macht. Je nach dem Maße, in der er die Natur in seinen Dienst zu stellen vermag, unterscheidet man Sammel- völker, zu denen auch die Jäger- und Fischervölker gehören, Hirtenvölker oder Nomaden und Kulturvölker. Die Sammelvölker, die nur in der heißen oder kalten Zone wohnen, leben nur vou dem, was sie bei ihren

16. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 68

1873 - Berlin : Duncker
68 Sprache. Religion. Kultur. Staatsverfassung. d. Die mongolische Race (über 550 Mill.) mit einem fast viereckigen Schädel, starken Backenknochen, kleinen, tief liegenden und geschlitzten Angen, dickem, straffem und schwarzem Haare und olivengelber Hautfarbe hat einen kurzen, gedrungenen Körperbau. Sie ist über den N., N.o. und die Mitte Asiens verbreitet. Nur in sehr geringer Zahl findet sie sich in Europa und zwar in Ungarn und dem nordwestlichen Rußland. 6. Die äthiopische oder Negerrace (über 165 Mill.) mit eingedrücktem Schädel, großem Hinterkopf, schief stehenden Zähnen, wulstigen Lippen, kurzem, wolligem und krausem Haare und schwarzer Hautfarbe ist in dem mittleren und südlichen Afrika und durch gewaltsame Verpflanzung auch in Amerika verbreitet. Sie umfaßt die körperlich und geistig auf niedriger Stufe stehenden Menschen, die jedoch einer relativen Bildungsfähigkeit keines- wegs entbehren. d. Die amerikanische Race (gegen 16 Mill.) mit niedriger, zurück- stehender Stirn, mattem Auge, starken Backenknochen, schwarzem Haare und kupferfarbiger oder zimmtbrauner Hautfarbe ist der mongolischen mehr noch als der kaukasischen Race durch die Haut- und Haarfarbe, die Stärke der Backenknochen und die sich oft findende Schiefe der Augenlinien verwandt. Sie ist nur in Amerika verbreitet und in allmählichem Aussterben begriffen. 6. Die malahische Race (32 Mill.) mit weitgeschlitzten Augen, breiter Nase, großem Munde, weichem, schwarzem Haare und brauner Hautfarbe steht durch ihre Schädelbildung der kaukasischen, durch den Gesichtsausdruck und ihre Haarfarbe der mongolischen und durch ihre platte Gesichtsform der äthiopischen Race nahe. Sie ist über die Inseln des indischen und südlichen großen Oceans verbreitet. Als eine Zwischenstufe zwischen den Malayen und Negern betrachtet man die Australneger, Negritos (die schwarz- braunen Papuas und Alfurus), die besonders auf Neuholland und Neu- guinea wohnen, durch ihre langen Arme, Finger und Zehen sich den Affen nähern und in ihrer Bildung in der That die unterste Stufe einnehmen. 3. Aus diesen fünf Hauptracen sind durch Vermischung die sog. Mischlinge entstanden und zwar die Mestizen (in Mexiko, Guatemala und Peru) durch die Vermischung der kaukasischen und amerikanischen, die Mu- latten (im südlichen Theile der vereinigten Staaten Nordamerikas und in Westindien) durch die Vermischung der kaukasischen und äthiopischen und die Zambos durch die Vermischung der amerikanischen und äthiopischen Race. Kreolen endlich nennt man die Abkömmlinge eines weißen Vaters und einer Mestizen-Mutter. 4. Durch die sorgfältigsten wissenschaftlichen Untersuchungen aber ist es festgestellt, daß alle verschiedenen Menschenracen bloße Abarten eines und desselben Genus sind. §• 62. Sprache. Religion. Kultur. Staatsverfassung. In geistiger Beziehung unterscheidet man die Menschen nach der Ver- schiedenheit ihrer Sprache, Religion, Kultur und Staatsverfassung. 1. Die 860 Sprachen nebst 5000 Mundarten, die auf der Erde gesprochen werden, gehören dreien Sprachstämmen an. a. Der erste der-

17. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 298

1871 - Zwickau : Zückler
298 mongol ischc Rasse). Die Bewohner des mittleren u. südlichen Afrikas unterscheiden sich durch die schwärzo Hautfarbe, das schwarze wollige Haar u. die aufgeworfenen Lippen u. werden gewöhnlich Neger ge- nannt (— die äthiopische Rasse). Die meisten eingebornen Be- wohner Amerikas haben eine kupferrotho Farbe, schlichtes u. breites Gesicht mit scharf hervorstehenden Zügen (— die amerikanische Rasse). Den Bewohnern Australiens u. vieler südöstlichen Inseln Asiens find braune Hautfarbe, schwarzlockiges Haar u. breite Gesichtszüge eigen (— die malayil'che Raffe). Freilich lassen sich diese Abtheilungen wogen der vielen u. oft unbomorklichen Übergänge von einer zur andern nicht immer genau unterscheiden. — Ein anderer grosser Unterschied unter den Menschen findet Statt in Bezug auf ihre Lebensweise u. die aus derselben erkennbaren Stufen ihrer Bildung. Im nördlichen Europa u. in vielen Ländern der übrigen Erdtheile leben viele Völker nur von Jagd und Fischen u. halten sich in kunstlos aufgerichteten Hütten oder in Höhlen auf, ohne feste Wohnplätze zu haben. Man nennt sie wilde Völker, weil es ihnen an engeren Verbindungen durch Gesetze u. an den übrigen Einrichtungen des gesellschaftlichen Lebens fehlt. Auf einer etwas höheren Stufe stehen die Hirtenvölker oder Nomaden, welche mit ihren Heerden von einem Wohnplätze zum andern ziehen, in be- weglichen Zelten wohnen u. unter der Leitung von Stammeshäuptern stehen. Bei ihnen werden schon die nöthigsten Handwerke betrieben. Aber die Grundlage zu einem gesitteten Leben bietet der Ackerbau dar, indem er den Menschen nöthigt, sich mit Anderen zu grösseren Gesell- schaften zu vereinigen u. gleiche Rechte u. Pflichten zu achten. Daher spricht man von gesitteten (civilisirton) Völkern. Dieselben finden einen gewissen u. regelmässigen Unterhalt in der Gewinnung u. Verar- beitung der Naturerzeugnisse, sowie in der Vertreibung derselben durch den Handel; sie haben in Dörfern u. Städten feste Wohnsitze, beschäf- tigen sich mit Wissenschaften u. Künsten u. sind durch gewisse Gesetze vereinigt. Nur bei diesen Völkern kann von Staaten die Rede sein. Denn nur sie bewohnen bestimmte Gebiete, deren Grenzen durch gegen- seitige Verträge festgestellt sind; nur bei ihnen gibt es allgemein aner- kannte Gesetze u. Einrichtungen, durch welche das Leben, das Eigen- thum u. die Ehre jedes Einzelnen hinreichend gesichert ist; nur unter ihnen kann ein ungestörter Verkehr Stattfinden; nur bei ihnen gilt auch in Kriegszeiten ein Völkerrecht. Allein diese Staaten können auf ganz verschiedene Weise eingerichtet sein, je nachdem die höchste Gewalt entweder in den Händen eines Einzelnen oder Mehrer ruht. Im ersteren Falle nennt man die Verfassung des Staates eine monarchische u. den Staat selbst eine Monarchie. Dieselbe ist unbeschränkt, wenn das Oberhaupt des Staates aus eigener Machtvollkommenheit Gesetze gibt u. neue Einrichtungen trifft, wie z. B. in Russland. Sie ist aber be- schränkt, wenn die Bürger des Staates durch ihre Abgeordneten an

18. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 57

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
57 aufgestülpt, die Lippen sind wulstig aufgeworfen, die Stirn ist niedrig), schwarzes wolliges Haar, einen viereckigen, an den Seiten einge- drückten Kopf. Ihre Heimath ist Mittelafrika; durch den Sklaven- handel ist sie auch in die neue Welt gekommen. 4) Die malayische Race erkennt man an dem kraftvollen Wuchs, an der ihr eigenthümlichen dunkelgelben Hautfarbe, an dem starken, lockigen schwarzen Haar, au einer auffallend häßlichen Gesichts- bildung (die Nase ist dick und breit, der Mund groß, der Ober- kiefer hervorstehend, die Stirn hoch) und au einem schmalen Schädel. Sie bewohnt die Halbinsel Malakka auf Hinterindien und die Inseln des indischen Weltmeeres. 5) Die amerikanische Nace (Indianer) ist von kleinerem Wuchs, hat eine lohfarbige oder kupferbraune Hautfarbe, stark ausgeprägte Ge- sichtsbildung (die Nase ist stark gebogen, die Backenknochen stehen stark hervor, die kleinen Augen liegen tief in ihren Höhlen, der Bart ist äußerst schwach), dünnes struppiges Haar und einen oft künstlich geformten Kopf. Die Ureinwohner Amerikas, welche frei- lich wieder sehr von einander verschieden sind, gehören dieser Race ausschließlich an. Durch die Verbindung von Individuen verschiedener Racen entstehen ver- schiedene Zwischenformen, nämlich die der Mulatten, Mestizen und Zambos oder Chinos. Die Mulatten sind die Abkömmlinge der kaukasischen und afrikanischen, die Mestizen die der europäischen und amerikanischen, die Zam- bos die der amerikanischen und afrikanischen Race. Durch fortgesetzte Ver- bindung der Mulatten und Mestizen mit Kaukasiern entstehen die Terceronen und Quarteronen re. 8 50. Bildung und Religion der Völker. So verschiedenartig die Menschen in Bezug auf ibre äußeren Kenn- zeichen, als Farbe, Wuchs, Haar, Schädelbildung re. sind, ebenso mannig- fache Unterschiede bieten sich bei Betrachtung ihrer Bildung und Lebensweise dar. Beide hängen vielfach von den natürlichen Verhältnissen des Land- striches ab, den ein Volk durchstreift oder inne hat. So sind die Anwoh- ner der Meeresküste auf Fischfang, Schiffbau und Handel hingewiesen, die Bewohner waldiger Strecken auf Jagd, die Bebauer sonniger Ebenen und fruchtbarer Gefilde auf den Ertrag, welchen der Boden bei Fleiß und Aus- dauer gewährt. Wiederum gibt es Völker, welche, im Gegensatze zu den seßhaften, Ackerbau treibenden Nationen, mit ihren Hecrden von einem Weideplatz zum andern ziehen. Sie wohnen unter Zelten, welche sie leicht auf- schlagen und abnehmen können, und verweilen nur so lange in einer Gegend, als ihre Heerden hinreichende Nahrung finden. Solche Hirtenvölker heißen No- maden. Die Völker kaukasischer Race treiben fast ausschließlich *) Ackerbau, *) In Lappland, an den Küsten des nördlichen Eismeeres und des schwarzen Meeres finden sich die einzigen Nomaden Europa's.

19. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 25

1872 - Leipzig : Merseburger
Menschen bewohnt. Ihre Zahl kann nicht genau bestimmt werden; gegenwärtig nimmt man gewöhnlich 1400 Millionen an. Diese Men- schen sind zunächst nach ihrer Körpergestalt und Farbe verschieden, und man theilt deshalb das ganze Menschengeschlecht in fünf Stämme oder Racen. Diese sind: a. Die Kankasier haben eine helle, fleischfarbige Haut, wei- ches, langes, dichtes, blondes, braunes oder schwarzes Haar, einen ovalen Schädel und eine angenehme Gesichts- und Körperbildung. Sie sind die bildnngssähigsten und gebildetsten Menschen und wohnen in ganz Europa (den Norden und Südosten etwa ausgenommen), in Nordasrika und Süd- und Westasien. b. Die Mongolen haben eine weizengelbe oder schmntzig-bränn- liche Hautfarbe, dünnes, steifes, schwarzes Haupthaar, einen fast wür- felförmigen Schädel, hervorstehende Backenknochen, enggeschlitzte, schief- liegende Augen und einen kurzen gedrungenen Körperwuchs. Sie sind trübsinnig und mißtrauisch und bewohnen Mittel- und Nordasien, den äußersten Norden Europas und Amerikas und die Nordseite des schwar- zen Meeres. c. Die Neger haben eine mehr oder minder schwarze Hautfarbe, kurzes, dichtes, wolliges Haar, einen an der Seite zusammengedrückten Schädel mit stark zurücktretender Stirn und großem Hinterkopfe, eine breite Nase, großen Mund und aufgeworfene Lippen. Sie sind wild und leidenschaftlich und bewohnen Mittel- und Südafrika. Nach Amerika sind sie als Sklaven verpflanzt worden. d. Die Indianer, Rothhäute, haben eine kupferfarbige Haut, straffes, schwarzes Haar, eine niedrige, zurücktretende Stirn, hervor- stehende Backenknochen, eine Adlernase und einen ebenmäßigen, nicht selten hohen Körperwuchs. Sie sind schweigsam und wissen alle innern Erregungen hinter scheinbarer vollkommener Gleichgiltigkeit zu verbergen. Sie bewohnen Amerika, sind jedoch im Aussterben begriffen. 6. Die Malahen haben eine mehr oder minder zimmetbraune Hant, dichtes, weiches, lockiges Haar, einen schmalen, eiförmigen Schä- del mit starker, breiter Nase und großem Munde, und einen ebenmäßigen Körperbau. Die braunen Malahen zeigen eine rastlose Thätigkeit und Wildheit und wohnen in Südostasien und Australien. Geistesbildung. Eintheilnng in Rücksicht auf die G eiste sbil- dung. Die Völker der Erde sind entweder wandernde oder an- sassige. Die wandernden Völker leben vorzugsweise von den Früchten wildwachsender Pflanzen, sowie von Fischen und anderen Thieren, die sie erjagen. Sie gehen meist nackt umher und wohnen in und auf Bäumen oder in Hütten von Baumzweigen und in Höhlen. Ist eine Gegend ausgebeutet, so wird eine andere von ihnen ausgesucht. Sie sind Jäger und Fischer und werden Wilde genannt; es sind die Neger in Innerasrika und wenige Malahen auf den östlichen Inseln Australiens. Auf einer etwas höheren Stnfe steht der Nomade, der Halb- wilde. Er hält Herden von allerlei Hausthieren, die ihm seine Le- bensbedürsnisse liefern, und lebt nur vorübergehend von Früchten wild- wachsender Bäume und Sträucher. Sobald an einem Orte das vor- handene Gras von den Thieren aufgezehrt ist, schlägt der Nomade an

20. Teil 1 - S. 29

1897 - Leipzig : Wagner & Debes
Der Mensch. 29 Unterschiede der Haarbildung, der Gesichts- und Schädelform, sowie der Hautfarbe, dann aber auch die Gegensätze der Sprache führten dazu, die Menschen in einige große Hauptgruppen oder Raffen einzuteilen. Da aber die Unterschiede zwischen diesen nicht immer scharf sind, sondern vielfach ineinander übergehen, giebt es ver- fchiedene solcher Einteilnngsversuche. 2. Die älteste Einteilung ist die einfachste. Danach unter- scheidet man: I. Die kaukasische oder mittelländische (indo-enropäifche) Rasse: helle Hautfarbe, lockiges Haar, senkrecht stehende Zähne, ebenso gestellte Stirn, rundlicher Schädel; von Südasien westwärts dnrch Europa bis zum Atlantischen Oeean, Nordafrika; jetzt durch Wanderung über die ganze Erde hin verbreitet. Ii. Die mongolische Rasse: gelbliche Hantfarbe, straffes Haar, senkrecht stehende Zähne, geschlitzte Augen, stumpfe Nase, breiter und eckiger Schädel; Ost-, Nord- und Mittelasien, Nord- und Osteuropa; nördlichstes Amerika. Iii. Die amerikanische Rasse: rötlichbraune Hautfarbe, straffes Haar, senkrecht stehendes Gebiß, starke, gebogene Nase, zurücktretende Stirn; ursprünglich in ganz Amerika mit Ausnahme des höchsten Nordens. Iv. Die malayische Rasse: bräuuliche Hautfarbe, fchief stehendes Gebiß, fenkrechtstehende, hohe Stirn, im einzelnen aber stark abändernd; .Südostasien, Inseln des Stillen und Indischen Oceans. V. Die äthiopische oder Neger-Rasse: braune bis schwarze Hautfarbe, wolliges Haar, schiefstehendes Gebiß und wulstige Lippen, schmaler Schädel; Afrika ohne den Norden. Den Negern zunächst stehen die Australier. 3. Die Gesamtzahl der Menschen auf der Erde kann zu mehr als 1500 Millionen angenommen werden. Davon fallen ungefähr auf Europa.......... 375 Millionen Australien und Australische Inselwelt 6 „ Christen giebt es etwa 400 Millionen, Inden 7 Millionen, Mohammedaner 170 Millionen; diesen Bekennern eines Gottes (Monotheisten) stehen etwa 930 Millionen Bekenner mehrerer Götter oder Heiden (Polytheisten) gegenüber. 4. Je nach der Art, wie die Völker ihre Nahrung gewinnen, und in engster Verknüpfung damit nach ihrer ganzen sonstigen Lebensweise und ihrem Bildungsgrade unterscheiden wir Sammel- Völker, welche ihr Leben einfach durch Auflesen von Früchten, Wurzeln und Tieren fristen, dann Fischer- und Jägervölker, Asien Afrika . Amerika. 830 170 130