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1. Der kleine deutsche Jugendfreund - S. 285

1839 - Reutlingen : Fischer
— 285 — wende Bäche oder Flüsse gefüllt werden. In ihnen klären sich die wilden Gebirgswasscr ab, die von den Alpenhöhen weißlich, trübe, wie geschmolzener Schnee, niederfallen. Sie gleichen dem hohen Lande, das sie umgürtet, an Tiefe, und mancher übertrifft die Ostsee in dieser Hinsicht bei wei- tem. Ihr kaltes Wasser ist kristallhell und smaragden- grün , voll der herrlichsten Forellen, und ergießt sich in schönen befruchtenden Strömen weit in die Länder hinaus. Nicht so die Seen der nördlichen Ebene. Sie erscheinen überall nur als flache Vertiefungen; die Uferränder sind niedrig, das Wasser hat meist eine schmutzige, schwarze Farbe, und der Lauf der aus ihnen sich erzeugenden Flüsse ist von kurzer Dauer. Die Forellen fehlen hier durchaus, wenn wir die Muränen in einigen Seen Pommerns und Brandenburgs ausnehmen. Deßohngeachtet bringen auch diese zum Theil umfangreichen Wasserbehälter einigen Reiz in die sonst einförmige Fläche. Den Anfang mache der B vdensee, die Krone aller deutschen Seen, den man auch das schwäbische Meer nennt. Sein schöner Spiegel breitet sich 1,223, nach An- dern 1,201 Fuß über der Nordsee zwischen Baden, Wür- temberg, Baiern, dem Vorarlbergischen und der Schweiz, in einer der reizendsten Gebirgslandschaften aus. Der Flächeninhalt dieses vom Rhein gefüllten Wasserbeckens wird zu S'a Geviertmeilen und der Umfang zu 26'/. Mei- len angegeben. Seine größte Länge, von Bregenz bis zur Mündung der Stockach, beträgt 8'/- Meilen; die Breite wechselt zwischen 1 und 4 Meilen. Nach den Mes- sungen, welche in den Jahren 1823 und 1826 veranstal- tet wurden, befindet sich die größte Tiefe zwischen Fried- richshafen, Arbon und Rvmanshvrn mit 964 würtembergi- schen Fuß. Zwischen Mvrsburg und Staad beträgt die größte Tiefe 573, zwischen Lindau und Bregenz 225, zwi-

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1. Grundzüge der allgemeinen Erdkunde - S. 337

1850 - Stuttgart : Müller
Der Niagara - Fall. 337 friert, daß die Zweige unter ihn, brechen und außerordentlich schöne Kry- stallgebilde zum Vorschein kommen: ein Umstand, der eben sowohl bei den Cheneseeo- als den Niagarafällen vorkommt. Stoch eine merkwürdige Erscheinung, die bis jetzt kein Schriftsteller erwähnt hat, läßt sich an diesen Fällen beobachten. Unmittelbar unter dem höchsten Fall wird nämlich Mischung von Schaun, und Wasser in kugelähnlichen Gestalten und in der Größe eines gewöhnlichen Heuhaufens — aufwärts geblasen. Oben platzen sie und spritzen nun eine Schanmsäule bis zu einer ungeheuren Höhe empor, woraus sie sich niederschlagen und andere ihnen nachfolgen. die dieselbe Erscheinung gewähren. Diese sphärischen Bildungen sind etwa in der Mitte zwischen der Westseite des Flusses und der Insel, welche die Wasserfälle trennt, und wo die grösste Wassersäule herabfällt, am deutlichsten zu sehen. Diese Erscheinung wird durch das Wiederaussteigen der Luft verursacht, welche durch die Säule des in großer Menge in das Flußbett stürzenden Wassers hinabgedrückt worden war. Der Fluß ist an dem Ort des Falls etwa 743 Uards (ü 3*/^ rhein. Fuß) breit und die senkrechte Höhe beträgt 150 Fuß. Zn der letzten halben Meile unmittelbar oberhalb den Fällen beträgt der Fall des Wassers 58 Fuß. Aber die Schwierigkeit, die mit einem solchen Versuche begleitet seyn würde, verhindert Einen, die Strom- schnelle in dem Schlunde selbst zu messen. Nach dem Augenschein schließt man jedoch, daß die Wasser einen Fall von wenigstens 65 Fuß haben müssen. Aus diesen Resultaten geht hervor, daß das Wasser aus einer Strecke von 7‘/2 engl. Meilen etwa um 273 Fuß fällt." Seen. Man hat die Seen in vier Klassen eingetheilt, unter welche man füg- lich jeden der bekannten Seen der Erde bringen kann. Die erste Klasse umfaßt diejenigen, welche weder einen Ausstuß haben noch fließendes Wasser in sich aufnehmen. Viele derselben liegen sehr hoch und sind im Allgemeinen so klein, daß man sie nicht unpassend Teiche nennen könnte. Man hat die Vermuthung aufgestellt, daß sie Krater er- loschener Vulkane seyen und aus Ouellen genährt werden, was nicht ganz unwahrscheinlich ist. Sie nehmen sämmtlich mit oem Wechsel der Atmo- sphäre ab und zu. Die zweite Klasse begreift diejenigen, welche zwar Wasser aufnehmen, aber keine Ausflüsse besitzen. In diese Abtheilung gehört das ka spische Meer und der Aralsee. Das kaspische Meer ist etwa 165 Meilen lang, seine größste Breite beträgt 80, die mittlere 50 Meilen, sein Flächen- raum 6060 Quadratmeilen. Dieser höchst merkwürdige See empfängt die Gewässer der Wolga, die einen gegen 90 Meilen langen Lauf hat, durch Erdkunde. oo

2. Für Oberklassen - S. 303

1870 - Altenburg : Bonde
303 Bild dessen, was an dem Falle Sichtbares ist. Auf das Ohr wirkt gleichzeitig das ungeheure Donnergetöse des Sturzes so gewaltsam, dass man es in stiller Nacht auf 2 Meilen weit hört, in der Nähe aber Niemand sein eigenes Wort vernimmt. Auch dem Gefühle macht er sich durch die Lufterschütterung und den Staubregen bemerklich, der den Zuschauer in kurzer Zeit durchnässt, wenn er sich dem Anblicke zu unbedachtsam hingibt. 290» Der Bodensee. Der Bodensee, der König der deutschen Seen, gewährt schon hinter Lindau einen anmuthigen und großartigen Anblick. Die Schweizer- berge scheinen mit ihrem Fuße in seinen blauen Fluthen zu ruhen. Von den grünen Vorbergen steigen sie zu immer höheren Alpen auf, die in blauer Ferne mit dem Himmel zusammenfließen. Dem Auge verlängert sich der See unwillkührlich bis in die tiefen Thäler der Graubündener Alpen. Die größte Fülle und Breite aber hat der See von Friedrichshafen aus gesehen, bei Konstanz und Bregenz dagegen rücken die Ufer mehr zusammen. Bei 5 Stunden Breite und gegen 900 Fuß Tiefe ist der See im Ganzen 18 Stunden lang und 9 Quadratmeilen groß. Die Ufer find umzäunt mit reichen Obstgärten, Weinhügeln und lieblichen Ortschaften. Dahinter dehnt sich ein präch- tiger Gebirgskranz. Beim Auf- und Untergange zaubert die Sonne über seine Höhen und Tiefen Lichter hin, die kein Pinsel, geschweige eine Feder malen kann. Morgens zittern am Ende des blauen, sanft sich wölbenden Wasserspiegels die Thürme von Konstanz wie frei über dem Wasser schwebend; Mittags breiten die prächtigen Berge und die altersgrauen Häupter mit dem spärlichen Silberhaare den aus Licht und Duft gewebten Mantel über die grünen Gelände; Abends senkt sich der purpurrothe Feuerball vor dem Auge am Bregenzer Ufer mit wunderherrlicher Schönheit in die blinkenden Fluthen. — Wenn aber zu Zeiten der Föhn aus dem oberen Rheinthale hervorsaust und mit seinen westlichen oder nördlichen Vettern mitten über dem See zusam- menstößt und im wüthenden Kampfe brausend und heulend sich in das Wasser einbohrt, dann steigen die Wellen, dann schäumt die fürchter- liche Brandung. Weit über Damm und Brüstung wirst sie bei Frie- drichshafen Woge an Woge herüber, daß selbst die feste Mauer, die den Schloßgarten schützt, erzittert. Es ist Schade, daß der Bodensee mit seinen trefflichen Häfen so wenig von kleinen Fahrzeugen belebt ist; selten begegnet ein Segel dem suchenden Blicke. Die Dampfboote mit ihren großen Schleppschiffen haben gleich gefräßigen Haifischen die kleinen Segel- und Ruderthierchen fast alle aufgefressen. Doch hat es auch seinen Reiz, wenn man in weiter Ferne das schwarze Schiff auf blauem Grunde erblickt, und hinter ihm eine lange Dampfwolke sich kräuselt, oder wenn der frische Morgenwind ein weißes Segel schwellt. — Der See ist äußerst fisch- reich, besonders an schmackhaften Forellen und noch reicher an den großen und kleinen Maränen.

3. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 302

1836 - Stuttgart : Scheible
302 Deutschlands Gewässer. Der Bodensee. von Norschach nach Langenargen (an das Ostende des Ortes) r/10, von Norschach nach Friedrichöhafen 2"/,o, von Arbon nach Langenargen 1"/w, von Arbon nach Friedrichshafen 2 Meilen, von Roinannshorn nach Bregenz 4 Meilen, von Nomannshorn nach Wasserburg 2t/10, von Roinannshorn nach Langenargen (an das Westende des Ortes) l*/io t von Roinannshorn nach Friedrichshafen 1°/io, von Roinannshorn gerade nach Norden, nach dem Kippenhof, wenig über i7/jo r von Boltigkofen nach Mörsburg "/40 Meilen breit. Die mittlere Breite des überlinger Sees belauft sich auf etwas über s/l0 Meilen. Der Bodensee, welcher sich der Lange nach von Südost nach Nord- west erstreckt, im Südost ain breitesten, und im Nordwest am schmälsten ist, hat, bei mittlerem Wasserstande, einen Flächeninhalt von 84m/,000 Meilen. Die Ufer sind nur an wenigen Stellen steil, meistens flach, im Sü- den (zu beiden Seiten der Neinmündung) und im Nordwest (zu beiden Seiten der Stockachmündung) niedrig und morastig. Fast durchgängig hat der See viel Vorland (das heißt er nimmt von den Ufern und Rändern gegen die Milte hin nicht schnell an Tiefe zu), so daß man weit hineinwaten kann. Die mittlere Tiefe des Bodensee8 beträgt ungefähr 300 Fuß, die größte Tiefe, zwischen Roinannshorn und Friedrichshafen ist etwas über 900 Fuß. Die früheren Angaben, welche sich auf Messungen von arbonner Schifsieuten stützten, und nach denen die größte Tiefe sich auf 2.208 Fuß belaufen sollte, haben sich als unrichtig bewiesen, da (von Seiten Würtembergs) durch Gasser und Paulus die Tiefen in ver- schiedenen Richtungen, queer und längs über den See, gemessen sind. Der Bodensee verliert an Umfang, Flächeninhalt und Tiefe alljähr- lich etwas, denn die in denselben sich ergießenden Flüsse (besonders der Rein zur Frühlings - und Sommerszeit) führen viele erdige Theile mit, die in dem See zu Boden sinken. So hat sich im Süden der Morast zwischen Neineck und Füssach, und im Nordwest der Morast zwischen Wahlwiesen und dem überlinger See gebildet. Einst stand der Vodensee viel höher als jetzt. Das Wasser des Bodensees ist klar, von grünlicher Farbe und gutem Geschmacke, und steigt, während der Schneeschmelze in den Alpen, oft in wenigen Tagen um einige Fuß, in sehr seltenen Fällen bis 10'/,

4. Das Vaterland - S. 563

1854 - Altona : Lehmkuhl
563 und zum Behuf des Beförderungswesens Bauten errichtet sind; auf dem File-Fjeld, (Fjeldstuben) wo das Gebirge ungewöhnlich schmal ist, beträgt die Breite dennoch einige Meilen. Im Hardanger-Fjeld senden die Bauern im Sommer ihr Vieh auf die Berge, 8 —10 Meilen vom Hause, und die Säter-Mädchen (Sennerinnen) bleiben hier mehrere Monate, durch öde Klippen und Schneegebirge von ihrer Heimath getrennt. Auf der Ostseite senkt die Gebirgsmasse sich sehr allmälig gegen den bottnischen Meerbusen, und ihr niedrigster Theil verliert sich in Ebenen; bald gehen Seitenzweige ab, wodurch große Quer- thaler entstehen, als Herjedalen, Oesterdalen, Guldbrandsdalen, Valders, Hallingdalen; bald tritt die ganze Masse seitswärts aus, und bildet oben ziemlich flache Strecken, wie die Lappmarken und Tellemarken, auf welchen Unterschied schon die Namen Dal und Mark (Thal und Feld) hindeuten. Die Westseite dagegen ist ungemein schroff; tiefe, schmale Fjorde treten an die Stelle der Thäler, großen Klüften in den Klippen gleichend. Oben auf der Fläche des Gebirges bemerkt man sie oft gar nicht, bis man ihnen ganz nahe ist, und erblickt dann in einer Tiefe von mehreren tausend Fuß den Fjord, an dessen schmalen Usern kleine bebaute Plätze die Nähe menschlicher Wesen verkünden; die Klippen sind so jäh, daß die Fahrt von einem Hose zum andern gewöhnlich zu Wasser geschieht. In naher Verbindung mit der verschiedenartigen Abdachung, welche die beiden Seiten der Gebirgsmasse darbieten, steht der Unterschied, daß die Ostseite große und lange Flüsse (Tornea-, Kalir-, Lulea-, Pitea-, Umea-, Agerman-, Jndals-, Liusna- und Dal-Elsen, welche in den bottnischen Meerbusen fallen; Clara-Elf, die in den Wener-See, und Glommen und Louven, die in die Nordsee sich ergießen, die Westseite dagegen verhältnißmäßig nur kleine und kurze Flüsse hat. Die platte Oberfläche der Gebirgsmasse veranlaßt auch hin und wieder eine Verbindung zweier Flüsse mit einander. — So haben in Lappland Tornea- und Kalir- eine solche. Lässövärkvand, ein See zwischen dem Dovre- und dem Lang-Fjeld, sendet Gewässer nach beiden Seiten der Gebirgsmasse. Wenn der Glommen reich an Wasser ist, fließt ein Theil davon der Kongsvinger durch die Vrangself zum Wenersee. Sowohl auf der flachen Gebirgsmasse selbst, als zumal an deren östlichem Fuße, befindet sich eine große Menge sehr bedeutender Seen. Unter den Gebirgsseen gehören der Torneaträfl, Lommijauhr, Oeresund, Fämundsee und das Mjösvand zu den größeren. Am östlichen Fuße sind besonders zu bemerken: der Enareträfl, das Lulea- Vatten (Wasser), Storsjö (der große See). Mjösen und die vor- erwähnten vier großen schwedischen Seen. — Die skandinavische Gebirgsmasse ist reich an sehr großen Wasserfällen; zu den mächtigsten 36*

5. Das Badnerland - S. 165

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 165 — vermögen. Mehr als 30 Stunden würden wir brauchen, wenn wir um den See laufen wollten. Seine Länge von Bregenz bis Überlingen beträgt 65 km (15 Stunden). (Vergleiche mit der Strecke vom Schulort bis nach N.) Die größte Breite des Sees von Lindau bis Rorschach ist 22 km (4 Stunden). (Vergleiche!) Ungeheuer tief ist dieses gewaltige Wasserbecken. Bei Lindau beträgt die Tiefe 77 m, bei Bregenz 62 m und in der Mitte, zwischen Friedrichshafen und Romanshorn, 271 m. Da müßten wir 9 Kirchtürme, die so hoch sind als unserer, auseinander stellen, bis wir die Spitze sehen würden. Könnte man das Bodenseebecken ausschöpfen, so bräuchte der Rhein 2 volle Jahre, bis er es wieder gefüllt hätte. Wegen seiner gewaltigen Tiefe gefriert der Bodensee selten zu (1879/80). (Reiter am Bodensee!) Im Sommer ist er am wasserreichsten; im Winter dagegen nimmt seine Wasserfülle ab. Das ist gerade umgekehrt, wie bei unseren Flüssen. Woher mag das nur kommen? Der Bodensee erhält sein Wasser hauptsächlich vom Rhein und seinen Nebenflüssen. Diese aber führen gerade im Sommer das meiste Wasser, weil in dieser Zeit Eis und Schnee auf den hohen Alpenbergen, woher die Flüsse kommen, schmelzen. Im Herbst aber, wenn Schnee und Eis nicht mehr tauen, sind diese Gebirgsflüfse auch nicht mehr so stark und können daher dem Bodensee nicht mehr soviel Wasser zuführen. Die wilden Gebirgswasser führen viel Geröll und Steine mit sich. Dieses senkt sich beim Eintritt des Rheins in den See zu Boden, wodurch der Seegrund teilweise ausgefüllt wurde. Der Bodensee ist also ein Reinigungsbecken (Waschschüssel) für den Rhein; auch wird dessen Lauf gezügelt, fodaß er bedeutend ruhiger den See verläßt, als er ihn betreten hatte. Fahren wir bei trübem Wetter mit einem Dampfschiff in die Mitte des Sees, so können wir die User nicht erblicken. Wir glauben, auf dem Meere zu sein. Wegen seiner Größe wird der See auch noch das „schwäbische Meer" genannt. (Erkläre „schwäbisch!") Mit Recht verdient er diesen Namen. Wie auf dem Meere gibt es da bei Sturm 1—2 m hohe Wellen, welche die Schiff- fahrt sehr gefährlich machen, besonders wenn der Föhn, ein warmer Südwind, das Wasser aufwühlt. Große Mövenschwärme schaukeln sich schreiend auf den weißen Schaumkämmen der Wellen. Hunderte von Fischern ziehen mit ihren Kähnen hinaus und werfen ihre Netze zum Fange aus. Sie fangen hauptsächlich Blaufelchen, Grundforellen, die bis 40 Pfund schwer werden, Karpfen und Welse. Der Wels ist der größte Süßwasserfisch. (Erkläre Süß- und

6. Bilder aus den neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland - S. 10

1880 - Leipzig : Spamer
10 Der Bodensee und seine Ufer. Das Becken des Bodensees. Die beiden großen und schönenwasser- decken, welche sich am Nordost- und Südwestrande der Schweiz in fast gleicher Höhe über dem Meere, sowie in fast gleicher Länge, Breite und Tiefe ausdehnen, und die eine so große Anziehungskraft aus die Besucher des Alpenlandes ausüben, haben in Bezug auf ihre landschaftlichen Reize und ihre Umgebungen mit einander viel Gemeinsames. Beide sind durch ihre Quellströme an die schneeigen Gipfel des Gotthard geknüpft, beide die Eingangspforten zur Alpeuwelt der Schweiz, beide alt berühmt iu Geschichte und Sage, und durch Malerei und Dichtkunst verherrlicht. In ihren großen und tiefen Becken sammeln sich die beiden größten Alpeu- ströme der Schweiz, vom Schlamm sich reinigend, den sie vom Hochgebirge abschwemmten: Rhein und Rhoue. Allein die Wassermassen des Bodensees sind imposanter und meerartiger als die des Lemansees, und seine User mit ihren fruchtreichen Gärten, üppigen Wiesen und Weinbergen, ihren Obstpflauzuugeu und schattigen Wäldern, mit ihrem lieblichen Gewirre in einander verschlungener Hügel und Niederungen, ihren traulichen Städten und Dörfern, ihren Schlössern und Ruiueu, ihrem fleißigen sorglichen An- bau und ihrer Kultur wirken, wenn sie im Sonnenschein daliegen, wahrhaft bezaubernd auf das Gemüth und laden nicht minder zu trautem, Heimat- lichem Verweilen ein. Der Bodensee besteht aus zwei scharf zu sondernden Theilen, dem eigent- lichenbodensee oderobersee, und dem sogeuauuteu Zeller- oder Untersee mit der Insel Reichenau. Letzterer ist von dem Bodensee durch den Rhein- strom getrennt, der nach seinem Austritt aus dem Obersee wieder eine Strecke weit zu einem selbständigen Strome geworden ist und im Uutersee abermals zu eiuem seeartigen Gewässer sich erweitert. Der Untersee hat, wenn man denselben ostwärts von der Brücke zu Stein und westwärts bis Gottlieben rechnet, bei 2,6 g. M. Länge einen Flächeninhalt von 1,12 q Meilen; beide Seen zusammen sind 9,49 qmeilen oder 539 qkm groß, und zwar ohne die beiden in ihnen liegenden Eilande Reichenau und Maiuau, die zusammen 0,115 qmeilen Flächeninhalt haben. Er erstreckt sich der Länge nach von Südosten nach Nordwesten, ist im Südosten am breitesten, im Nordwesten am schmälsten. Die Ufer sind nur an wenigen Stellen steil, meist flach und niedrig und im Süden theil- weise morastig. Er hat mit dem Zeller- oder Untersee einen Umfang von 26,3 Meilen oder 195 km. Seine größte Länge von Bregenz bis zur Müuduug der Stockacher Aach beträgt 81/20 Meileu, von Bregeuz bis zur Koustauzer Brücke 6^/4 Meilen. Seine größte Breite hat er zwischen Rorschach und Wasserburg und zwischen Romanshorn und Friedrichshafen; erstere beträgt l7/8 Meilen, letztere 2v33 Meilen; die Entfernung von Rorschach bis Friedrichshafen, d. h. die am meisten befahrene Strecke, beträgt 2^/20 Meilen. Von Konstanz bis Ueberlingen und Ludwigshafen, also am Nordende, ist der See viel schmaler; die mittlere Breite beträgt nur etwas über 3/10 Meilen.

7. Deutschland - S. 66

1827 - Breslau Breslau : Graß
66 das Wasser nur ln den Alpen vor, als Moor und Sumpf »n den Geburgsgesenken und in den Auen, als Quellen ip diesen Sumpfen, in Felsen und Erden, als Flusse in den Alpen, Bergen, Hügeln, Sand- und Sumpfflächen, als Seen in Verbindung mit Flüssen, und als geschlossene Becken in den Alpen und in den nordöstlichen Flachländern. Außer den Verbindungen, welche die schiffbaren Flusse, Seen und die drei Meere gewähren, hat man noch künstliche Wasserwege durch Grabenziehung gemacht. Unter diesen künstlichen Wasserstraßen sind die wichtigsten: 1) Der Eiderkanal (1777 bis 1784 von Däne- mark erbaut), vom Kieler Hafen bis zur Eider bei Rends- burg gehend, 5% Meilen lang, oben 100 Fuß breit und 10 Fuß tief, und Schiffe bis zu 70 Lasten tragend. 2) Der Stecknitzkanal (1398 von den Lübeckern gegraben), Trave und Stecknitz verbindend und für flache Böte nur fahrbar. 3) Der Finowsche Kanal (schon im 17ten Jahr- hundert gemacht, aber von Friedrich Ii. verbessert), die Ha- vel mit der Oder verbindend, und jährlich von einem Paar Tausend Oderkähnen und fast eben so vielen flachen Schuten befahren, 6 j2 Meilen lang und 4 bis 6 Ruthen breit. (Er durchschneidet einen Erdrücken von 138 Fuß Höhe und hat 16 Schleußen.) 4) Der Friedrich - Wilhelms-Graben oder Muhlroser Schiffsgraben, 3 Meilen lang, mit 10 Schleus- sen, eine Höhe von 65 Fuß durchschneidend, undangelegt vom großen Kurfürsten. 6) Der Brombergische Schiffsgraben, 1772 bis 1776 errichtet, 4 Meilen lang, die Netze mit der Weich- sel verbindend. 6) Der Plauensche Schiffsgraben, zur Abkür- zung der Fahrt von Magdeburg nach Berlin, von 21 % auf 9 Meilen.

8. Handbuch der Geographie für die Jugend - S. 423

1834 - Münster : Deiter
Nordamàa. 423 rings von Felsen umgeben, und er stürmt wie der Ocean. Sein Wasser ist so hell, daß man ihm bis auf den Grund sieht. Er nimmt 40 Flüsse auf, und durch diestraßemaria wird sein Wasser in den Huronensee geführt, der kaum halb so groß ist, als der Obersee. Aus dem Huronensee fließt das Ge- wässer durch die Straße Detroit in den Er i osee ab, der wieder etwas kleiner ist, und aus dem Eriosee durch den Fluß Niagara in den Ontariosee. So wie der Niagara aus dem Erio tritt, ist er schon sehr tief und 900 Fuß breit, und fließt sanft dahin. Aber in der Mitte seines Laufs, wo er- den Fluß Chippewai aufnimmt, wird er von Felsen einge- engt, und durch zwei in seinem Bette liegende Inseln in drei Arme getheilt, und diese fallen sofort von den Felsen in die Liefe hinab, den berühmten Wasserfall des Niagara bil- dend. Dieser besteht also eigentlich aus 3 Fallen oder Armen. Der nördliche Arm an der englischen Seite, heißt der Hu fei- senfall, 142 Fuß tief (indeß die beiden andern Falle 100 Fuß Liefe haben), aber eben weil er 18 Fuß niedriger liegt, und auch die größte Breite hat — 1800 Fuß — so schießt durch ihn die größte Wassermasse herunter, und mit weit stärkerer Kraft, als durch den mittlern Fall von 1150fuß Breite und durch den Slooperfall von 1050 Fuß Breite; der letztgenannte ist an der Seite der Freistaaten. Die sämmtliche Breite der drei Wasserfälle beträgt demnach 4000^ (nach andern gar 5000) Fuß Donnernd stürzt das Wasser — über 000,000 Tonnen in jeder Minute — hinab in die Liefe, daß die Erde umher erbebet, und 4 Meilen weit, bei stiller Luft 8 Meilen weit, höret man das Brausen. Dichte Dampfwolken steigen von dem Hufeisenfall auf, die man 10 Meilen weit sehen kann, und in ihnen bilden sich die herrlichsten Regenbögen. Alles wird zerschmettert, was in den Fall gerath. Vergebens bestreben sich die stärksten Wasser- vögel aufzufliegen, vergebens rudern die Fische zurück, die stärk- sten Bäume werden wie Rohrstäbe zersplittert. Die Masse der hier verunglückten Thiere verursacht zuweilen den unerträglich- sten Geruch. Im Winter häufet sich unten in der Tiefe das Eis zu einer furchtbaren Masse an, und oben wird die Dunst- wolke zu Reif, der sich an die Bäume der umliegenden Wälder hängt, und diese funkeln dann mit Millionen bunter Krystalle. — Der St. Lorenzfluß endlich führt alles Wasser der ka- nadischen Seen und Flüsse aus dem Ontario ab, in den atlan- tischen Ocean. Gleich tritt er mit Kraft aus dem Ontario, und umfasset straks einige Inseln, z. B. die T a u se n d i n se l n, fließt aber erst zwölf Meilen in unbedeutender Breite fort, bis er den großen Fra ncisc usse e und durch den großen U t o- w a verstärkt die große I e s u s i n s e l und Montreal bildet. Bei der Vereinigung bilden beide, der Lorenz und Utowa, mäch- tige Wasserfälle.^ Von Montreal an sind die Ufer des mächtigen Stromes mit Häusern besetzt, die ein Dorf ohne Ende zu bilden scheinen, bis Quebeck, Canada's Hauptstadt, und immer nimmt der Lorenz mehr Flüsse auf, links und rechts. Nahe bei Quebeck ergießen sich in ihn die Flüsse Monlmorenci und

9. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 108

1914 - Heidelberg : Winter
108 Die einzelnen Landschaften. Halbinsel: der breite nördliche Zweig heißt Zell er See, der südliche langgestreckte Zweig, der sich bei Stein zum Rheinstrom verschmälert, ist der Untersee i. e. S. des Wortes. 3. Größe und Tiefe. Der Bodensee ist der größte und tiefste der deutschen Seen. Um das leere Becken zu füllen, brauchte der Rhein mehr als 2 Jahre. Die Oberfläche nimmt 540 (539) qkm, d. i. eine Fläche gleich dem 30. Teil unseres Landes, ein1; die größte Längenausdehnung an der Nordkante von Bregenz bis Ludwigshafen beträgt 62 Km (= Offen- burg—karlsruhe!), die größte Breite etwa 15 km. Aufgabe: Gib Länge und Breite in Stundeu an! Als größte Tiefe hat man im Obersee s. von Friedrichshafen 252 m gemessen; demnach liegt der tiefste Grund des Sees etwa 150 m ü. d. M. (wie der Rheinspiegel bei Kehl). Viel flacher sind der Überlinger und der Untersee. So ist es verständlich, daß mitten aus dem Untersee die ansehnliche, langgestreckte Insel Reichenau hervorragt, während der Obersee nur die kleine, küstennahe Insel Lindau besitzt. Auch im Über- linger See liegt eine kleine Insel nahe am Ufer: die liebliche Mainau, wohl einst ein Stück des nahen Bodanrücks. Eine Folge der verschiedenen Tiesenverhältnisse ist es, daß der flache Untersee fast jedes Jahr zugefriert, während der Obersee nur in ganz strengen Wintern eine Eisdecke erhält. Im letzten Jahrhundert geschah dies nur zweimal, je im Monat Februar 1830 und 1880. (Gedicht von Schwab: Der Reiter und der Bodensee.) Dies seltene Ereignis wird von den Anwohnern des Sees jeweils durch ein Fest auf dem See gefeiert. Im Jahre 1695 machte ein Lehrer mit seinen Schulkindern einen Ausflug über den See nach einem gegenüberliegenden Ort, wo sie reichlich be- wirtet wurden. Zwischen den Orteu Immenstaad (auf der Nordseite) und Münster- liugeu (auf der Schweizer Seite) besteht die alte Sitte, daß, wenn der See zugefroren ist, die Figur des hl. Johannes über den See nach dem andern Ort getragen wird. Gegenwärtig ist sie in Immenstaad. 4. Einfluß der Zufliiffe. Der Rhein und die anderen Zuflüsse des Bodensees bringen bei Hochwasser reichlich Geröll und andere Sink- stosse in den See, die sie an ihrer Mündung ablagern. Daher wird der See, besonders an der Rheinmündung, wo der Rhein schon öfters seinen Lauf verlegt hat, mehr und mehr ausgefüllt und in eine Schwemmland- ebene verwandelt. Einst reichte der Bodensee vor der Rheinmündung viel weiter nach S. Hier ist an seine Stelle eine breite Schwemmlandebene getreten. Auch Argen und Schüssen, Stockacher und Zeller Aach haben schon zur Verkleinerung des Sees beigetragen. Bei fortgesetzter Tätigkeit seiner Zuflüsse muß der See immer mehr ausgefüllt werden. Man hat berechnet, daß bei gleichmäßig fortschreitender Zufuhr von Sink- stoffen das Becken des Obersees in 12 500 Jahren verlandet sein wird. (Wie lange mag es gedauert haben, bis der See des rheinischen Grabens in Land umgewandelt ' war!) Da die Mündungsstellen der Flüsse infolge ihrer Ablagerungstätigkeit sehr flach, anch sumpfig sind, so hat sie der Mensch gemieden und sich weiter weg auf festerem Grund angesiedelt. (Lage von Bregenz, Ludwigshafen, Radolfzell!) 1 Auf ihr hätten dicht beisammenstehend alle Menschen der Erde Platz.

10. Die Erde und ihre Bewohner - S. 229

1833 - Stuttgart Wien : Hoffmann Gerold
Europa, fließende Gewässer, Rein. 223 B. Der savier Rein, auch rabiusa Rein. C. Der Hinterrein, welcher aus dem Paradies- oder Re in waldglätt schwer kömmt, mündet sich hei Reichenau. L. s. Die Rolla, schmutziger, reißender, fchlammführender, ver- heerender Bach. R. b. Die Adula. R. aa. Das davoser Landwasser, welches aus dem davvser See entsteht. R. 0. Die Plessur, deren Ursprung am Kasanna und Strela ist, mündet */♦ Meile unterhalb Chur, und ist sehr reißend. E. Die Landquart, deren Ursprung im Sardaskathal, am Nordadhange des Selvretta, ist 7 Meilen lang, durchtodt das Prättigau, und mündet bei Malans. F. Die Jll, deren Ursprung am Nordadhange des jamthaler Ferners, ist 12 Meilen lang. Der Bodensee, 1.223 Fuß üb. d. Meer, hat 26'/* Mei- len im Umfange, und ist von Bregenz bis zur Mündung der Stockach 83/io, von Bregenz bis zur konstanzer Brücke 6'/. Meilen lang. Seine Breite beträgt zwischen Rorschach und Friedrichshafen 2'/,, von Arbon nach Friedrichshafen 2 Mei- len. Der Flächeninhalt des Bodensees beläuft sich auf fast 8'/, Geviertmeilen. Die mittlere Tiefe ist 320, die größte gegen 964 Fuß. Der zeller See oder Untersee, welchen der Rein unter- halb Konstanz, bald nach seinem Austritt aus dem Bodensee, bildet, hat ein wenig über eine Geviertmeile Flächeninhalt, und mit dem Bodensee zusammen also 9'/- Hi Meilen. In den Bodensee und zeller See ergießen sich mehre kleine Flüsse und Bäche, als: A. Die dornbirner Aach, 4'/, Meilen lang. B. Die bregenzer Aach. 6. Die Argen. v. Die Schüssen, 10'/, Meilen lang. E. Die nrnauer Aach. F. Die seefelder Aach. 6. Die Stockach. H. Die Golbach und I. Die Steinach, diese beiden von der Südseite. Zn das nordwestliche Ende des zeller Sees ergießt sich:

11. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 445

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
445 sich verliert. Von hier, der Rheinmündung, an westwärts bespülen die Wellen des Sees unmittelbar den Fuß der Schweizer-Alpenberge, die sich gegen Constan; hin in ein allmählig sich abdachendes Gefilde mit üppiger Vegetation erniedrigen. Im nordwestlichen Theil des Sees endlich treten die Wellenlinien der Waldhöhen bis an den Rand des Sees heran und bilden im Ueberlinger See und auch im Zeller Becken theilweise steile, vielfach mit Reben bepflanzte Gestade, theilweise auch sumpfige Riede. Die Hauptausdehnung des Sees erstreckt sich in ziemlich gerader Linie von Südost nach Nordwest. An seinem westlichen Ende theilt er sich in zwei Arme, den schmalen, geraduferigen Ueberlinger see mit der wun- derlieblichen Insel Mainau und in das weitere, dreieckige Becken des Un terse es oder Zellersees mit der herrlichen Insel Reichenau. Der Untersee ist von dem eigentlichen See, dem Obersee, auf eine halbe Stunde lang getrennt, und steht mit demselben nur durch den Rhein in Verbindung. Die Länge des Obersees von Bregenz bis zu der Spitze der Landzunge zwischen dem Ueberlinger- und dem Zellersee beträgt 12 Stun- den; von Bregenz bis zum Ende des Ueberlingersees an der Mündung der Stockach 171/2 Stunden; von Bregenz bis Constanz n Stunden; von Bre- genz bis zum Ende des Zeller Sees, an der Mündung der Högäuer Aach, 18 Stunden. Seine größte Breite hat der See längs der württembergi- schen Grenze hin, wo dieselbe zwischen Friedrichshafen und Rorschach 5 Stunden, zwischen der Mündung der Schüssen und Arbon 4 Stunden beträgt. Der ganze Umfang des Sees mit allen Hauptkrümmungen be- trägt c. 52 Stunden, wovon auf den württembergischen Antheil, gerade um die Mitte des nördlichen Gestades, 5 Stunoen, und mit Einschluß der Krümmungen über 6 Stunden kommen. Der Flächenraum des Sees beträgt 972 Quadratmeilen. Entsprechend der Beschaffenheit der Ufer nimmt die Tiefe des Sees bald mehr, bald weniger schnell zu. Auf der württembergischen Grenz- strecke kann man an verschiedenen Stellen ziemlich weit in den See hinein- gchen; an andern Orten dagegen fällt das Gestade so steil ab, daß der See z. B. in Mörsburg unmittelbar an dem Felsenufer eine Tiefe von über 120 Fuß hat. Seine größte Tiefe, zwischen Constanz und Lindau, beträgt 964 Fuß, zwischen Friedrichshafen und Rorschach 829 Fuß, so daß also - da die Meereshöhe des Seespiegels 1212 pariser Fuß beträgt — der Grund des Seekeffels stellenweise tiefer liegt, als die tiefst gelegenen Gegenden des württembergischen Unterlands. Im Ganzen ergießen sich in den Bodensee - außer dem Rhein — 12 größere und gegen 5o kleinere Flüßchen, welche nach dem Schmelzen des Schnees seinen Wasserspiegel oft schnell und bedeutend, selbst bis um 12 Fuß, erhöhen. Seinen höchsten Stand erhält der See auf diese Weise in der Regel in der ersten Hälfte des Juli, während sein tiefster Wasser- stand in die erste Hälfte des Februar fällt. Das Wasser des Sees, ungemein klar und hell, ist von bläulich-grüner Farbe uizd von gutem Geschmack. Nur sehr selten überfriert der See

12. Realienbuch mit Abbildungen - S. 7

1908 - Rostock : Boldt
7 und Sternberger See — Schweriner See. Nordöstlich vom Land- rücken: Tollense-See — Malchiner, Kummerower und Teterower See. Südwestlich: Schaalsee. Die vielen Havelseen liegen im südosien unfern des füdl. Mulden- randes. Man kann sie in zwei Gruppen bringen. Die meisten der nördl. Gruppe werden von der Havel durchflossen; der größte ist die Wo blitz; abseits liegt der Zierker See, der mit der Woblitz in Verbindung steht. Die andere Gruppe, die anfänglich von N. nach S. geht und sich darauf an der Landesgrenze hält, wird durch einen Kanal mit der Havel verbunden. — Die Müritz, 133 gkm, ist einer der größten Seen in Deutschland und verdankt ihren Namen ihrer Größe, denn Müritz (morze) heißt Meer. Ihr Spiegel liegt 62 m über der See; ihre größte Tiefe beträgt 22 m. Sie erreicht eine Länge von 30 km und wird fast halb so breit. Die Müritz ist ungemein reich an Fischen; das westl. User hat besseren Boden und zum Teil Buchenwald; das östliche ist einförmig und wenig ertrag- reich. Die Müritz steht mit den vier anderen Oberen Seen durch einen Fluß in Verbindung. Der Kölpin- und Fleesensee haben flache Ufer, ihre Umgebung ist einförmig. Der Malchow er See ist so schmal, daß man ihn als einen breiten Fluß ansehen kann. Der Plauer See ist der Größe nach der dritte in Mecklenburg; im Süden steigen die Ufer sieit au und bieten schöne Landschaftsbilder. Der Krakow er See wird dort, wo er den Muldenrand berührt, ziemlich breit, während der Goldberger See mehr rund ist. Der Schweriner See erreicht eine Länge von 20 km und ist 2a so groß wie die Müritz. Obgleich seine größte Tiefe 43 m beträgt und er der tiefste aller medí. Seen ist, wird er doch in der Mitte so flach, daß mau eine Chaussee, den Paulsdamm, durch ihn gebaut hat. Der See gehört zu den schönsten der Nordd. Tief- ebene. — Der Tollense-See ist ebenfalls von großer Schönheit; seine östl. und westl. Ufer werden durch Hügelreihen gebildet, die meistens bewaldet sind. Wegen seiner Schönheit wird der Malchiner See — 6 Irrn von Malchin entfernt — sehr gelobt; er ähnelt in der Form dem Tollense-See und ist auch annähernd so groß. Gehen wir vom Malchiner See nordostwärts^ durch ein Wiesental, so treffen wir den noch größeren Kummerower -L>ee. Er bietet auf der meckl. Seite schöne Aussichtspunkte, während sein Ufer auf der pommerschen Seite ziemlich flach ist. Der Teterower See liegt iu einem lieblichen Talkessel. Von dem Schaalsee gehört nur ein kleiner Teil zu Mecklenbnrg. B. Flüsse. Der Landrücken ist so hoch, daß er eine Wasserscheide bildet. Ein Teil der Flüsse geht zur Ostsee, die andern werden von der Elbe auf- genommett, welche ihr Wasser der Nordsee zuführt. Flüsse der Ostsee. Stepnitz mit Radegast, Warnow mit Mildenitz und Nebel, Recknitz, Peene mit Trebet und Tollenfe. Die Stepnitz entspringt nordwestl. vom Schweriner See und mündet in den Dafsower Binnensee; sie nimmt links die Radegast auf. Beide bleiben iu der Landrückenmulde. — Die Warnow, 160 km lang, Mecklenburgs größter Fluß, entspringt aus dem südl. Muldenrand bei dein Dorfe Grebbin. Zunächst hält sie sich an diesem Rande, aber eine Hügel- reihe vor dem Schweriner See zwingt sie zu einer Wendung, und in einem anmutigen Tale fließt sie zunächst nach Norden. Bald biegt sie nach No. um. geht in einem lieblichen Tale durch den nördl. Muldenrand und behält dieselbe Richtung bis Bützow. Von hier hat der Fluß eine fast

13. Neue Landeskunde von Württemberg - S. 78

1910 - Stuttgart : Holland & Josenhans
78 ehemaligen See der Eiszeit. Jetzt ist es eine überaus liebliche Landschaft mit üppigen Wiesen und einem Kranz von blühenden Ortschaften. Weithin glänzen die Knppeln der Klosterkirchen von Weingarten und Weißenau und die zahlreichen Türme der alten Reichsstadt Ravensburg. Obstgärteu und Weinberge zeugen von der Milde des Klimas. Östlich von Friedrichs- Hafen erreicht die Schüssen den Bodensee. Tie Rotach kommt ans dem Pfrungener Ried. Sie mündet bei Fried- richshafen. An der Südgrenze Oberschwabens breitet der B o d e n s e e seinen herrlichen Wasserspiegel aus. Er erstreckt sich von Südosten nach Nordwesten und ist der größte und tiefste See Deutschlands. Sein gewaltiges Wasserbecken bedeckt eine Fläche von 540 qkm, so groß wie eines der größten Oberämter unseres Landes. Im Februar hat der See seinen tiefsten, im Juli wegen der Schneeschmelze im Hochgebirge den höchsten Stand. Staunend steht man in Friedrichshafen vor der mächtigen Wasser- fläche, auf der auch bei ruhigem Wetter leise Wellen sich kräuseln. Wenn die Lust uicht sehr hell ist, so sieht man gegen Konstanz hin kein Ufer, und man begreift, daß der See in alten Zeiten den Namen „Schwäbisches Meer" trug. Prächtige Persoueudampser mit rauchenden Schornsteinen, schwerbeladene Segelboote, leichtbewegliche Nachen, große Trajektkähne, die ganze Güterzüge von Ufer zu User tragen, Fischerkähne mit weißen, vom Wind aufgeblähten Segeln durchkreuzen den See nach allen Richtungen. Vom jenseitigen Ufer winken die fruchtbaren Ufer der Schweiz mit ihren grünen Vorbergen, die mit Städten, Dörfern und Schlössern wie übersät sind. Hinter ihnen aber steigen ernst und gewaltig die Bergriesen der Alpen auf, alle überragend der schneeschimmernde S ä n t i s mit seinem Nachbar, dem A l t m a n n. Der größte, breiteste und tiefste Teil der gewaltigeu Wasserfläche ist der O b e r s e e, der sich von Bregenz bis Konstanz 46 km weit erstreckt und zwischen Friedrichshafen und dem Schweizer Ufer 14 km breit ist. Die größte Tiese des Obersees beträgt 252 m. Der weit nach Nordwesten ins badische Land sich erstreckende Anslänser des Obersees heißt der Üb erl in g er See. Er ist fast so tief wie das Hauptbecken des Bodensees, aber nur 3 -4 km breit. Seilte Ufer sind steil und meist bewaldet. Ein Wasserbecken für sich ist der etwas tiefer ge- legene Untersee; er ist aber durch den einstündigen Laus des Rheins mit dem Obersee verbunden. Seine Ufer sind meist flach. Seiner geringen Tiefe wegen kann er nur mit kleinen Dampfern befahren werden. Die größte Länge des Bodensees zwischen Bregenz und Stein a. Rh. beträgt 6(J km; Obersee und Überlinger See sind von Bregenz bis Lud- wigshasen 65 km laug. Vou den drei Teilen des Sees hat jeder seine Insel. Im Obersee liegt die Insel Lindau, die die gleichnamige, uralte bayerische Stadt trägt. Sie ist mit dem Lande durch einen Eisenbahndamm und dnrch eine Brücke verbunden. Am Eingang zum Überliuger See erhebt sich die reizende Insel Mainau. Auf ihrem höchsten Punkte thront ein Schloß, das dem Großherzog von Baden gehört. Die größte Insel des Bodensees ist die Insel Reichenau im Untersee. Sie ist wirklich eine „reiche Au",.

14. Grundzüge der allgemeinen Erdkunde - S. 340

1850 - Stuttgart : Müller
340 Die Seen Nordamerika's, Deutschlands u. s. w. 400 engl. Meilen Länge und seine größste Breite beträgt 1.00 Meilen. 2n diesem See liegen fünf große Inseln, deren eine, die Königs-Insel, wenigstens 40 Meilen lang seyn soll. Mehr als 40 Flüsse ergießen sich in ihn. Sein einziger Abfluß ist aber die Straße von St. Mary, die ihn mit dem Huronensee verbindet, jedoch der Wasserfälle wegen nicht schiffbar ist. Der Huronensee ist etwa 760 Quadratmeilen groß, und enthält mehrere große Inseln. Eine weite Fläche trennt ihn von dem Michigan- see , der durch eine enge Landzunge von dem obern See geschieden ist. Der St. Elairsce hat etwa 36 Meilen im Umfang, und obschon er sich mit den bereits beschriebeüen großen Wasserkörpern keineswegs vergleichen läßt, so erlangt er doch einige Bedeutung durch seine Verbindung mit dem Eriesee, der etwa 397 Quadratmeilen einnimmt. Der Ontariosee ist der letzte dieser Reihe, mit einem Flächenraum von 582 Quadratmeilen. Es gibt noch andere Länder, in denen die Seen eben so zahlreich sind, wie in Nordamerika, nirgends aber bieten sie eine so große Wasserfläche dar. Die Schweiz hat viele Seen, aber was Größe betrifft, lassen sie sich nicht mit den amerikanischen vergleichen. Der Genfersee ist der größste derselben; er ist 9 Meilen lang und in seiner größsten Breite zwei Meilen breit. Er zeichnet sich besonders durch die romantischen Landschaften aus, die ihn umgeben. In dieser Beziehung, sowie was tie Tiefe seines dun- kelblauen Wassers betrifft, ist er der Erste von allen. Da die Seen über- haupt vorzugsweise der nördlichen Halbkugel der Erde eigen sind, und an Ausdehnung so zu sagen mit ihrer Polnähe zunehmen, so hat Deutschland außer dem Bodensee keinen einzigen, durch bedeutendere Waffermasse nam- haften See auszuweisen. Dafür aber zeichnen sich seine Seen, besonders die Gebirgsseen, durch einen überaus anmuthigen und oft großartigen Charakter der Landschaft aus, wie wir schon von denen der Schweiz ge- rühmt haben. Dieß gilt namentlich von den Seen Salzburgs und des bayerischen Hochlandes, von dem Ammer-, Würm-, Chiem-, Traun-, Walchensee u. s. w. Diese sämmtlichen Seen lagern sich am nördlichen Fuße der Alpen. Am östlichen Fuße der Alpen liegen zwei beträchtliche Wasserbecken, der Neusiedler - und Plattensee. An» südlichen Abfalle des Alpengebietes liegen einige wenige Seen in einer Höhe von 600 — 700 ' über dem Meeresspiegel: der Lago maggiore, Lago di Lugano, di Conio, di Garda, d'jseo, d'jdro. Am Südostrand der Zirknitzersee, zwar klein, aber in anderer Beziehung merkwürdig, daher wir auf ihn noch besonders zu sprechen kommen werden. Norddeutschland hat ein ganzes Seennetz in den Stromgebieten der Elbe, Oder und Weichsel, unter deren einzelnen Gliedern der Cpirding-, der Mürtz-, der Schwerinersee, der Plauer-, der

15. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 320

1836 - Stuttgart : Scheible
320 Deutschlands Gewässer. Der züricher See. lichhon Glarus, ist ein, von Südwest nach Nordost fließender, ziemlich starker, reißender Bach^ der and dem östlichen Ende des, 2.730 Fuß über dem Meere liegenden, Klönsees heraustritt. Früher ergoß sich die Linth in den Abfluß des wallenstädter Sees, welcher die Maag genannt wurde, ist aber, wie oben bemerkt, in den genannten See geleitet, aus dem sie bei Wesen wieder heraus- tritt. Ihr Lauf ist bis zum züricher See, in dessen östlichstes Ende sie fließt, verbessert, und gerader gemacht worden. ■ t'iiilt'') hust fjiii/Ji} v/)rt .fji nvl ifiu tvtvhp D e r züricher See. Der züricher See, welcher von 26° 11' 48" Länge bis 26° 34' 45" .Länge und von 47" 11' 5" bis 47° 22' Breite, 1.230 Fuß über dem Meere liegt, bildet einen, nach Nordost offenen, 5% Meilen langen Bo- gen, dessen Sehne (vom Einflüsse der Linth bis zum Ausflusse der Limmat) 4'/-Meilen lang ist. Die größte Breite dieses Sees, von Horgen nach Rieden, beträgt 7/tu, die mittlere Breite etwas über *fi0 Meilen. Die Tiefe soll sich auf 600 Fuß belaufen. Am Anfange und Ende ist der, den See umgebende Boden eben, an beiden Seiten aber, wird der Wasserspiegel von sanft abfallenden Höhen, die mit Ortschaften und vielen einzelnen Häusern übersäet sind, umgränzt. 28 Fischarten, unter welchen viele Lachse, Forellen und Karpfen sind, nährt dieses klare, grünlich gefärbte, Wasser. Am oberen Theile der Stadt Zürich) verläßt die breite, überaus reine und schön gefärbte Limmat den See und fließt durch die Stadt, unterhalb welcher ihr, von der linken Seite, 145) die wilde Sihl zuströint, deren Ursprung 2 Meilen östlich von Schwiz, im Norden des Pragels, ist. Die Richtung der Sihl ist, biö etwas oberhalb der Teufelsbrücke, (die Meile nordnordöstlich von Einsiedeln liegt) fast nördlich, von der genannten Brücke an, s/t Meilen weit, westwärts, und darauf wiederum nördlich. So wenig Wasser dieser Bach in der trockenen Jahreszeit hat, eben so stark und reißend wird er zur Zeit der Schneeschmelze, oder bei an- haltendem Regeuwetter. 1'/. Meilen nordwestlich unter Zürich em- pfängt die Limmat, von der linken Seite, 146) die Reppisch, die aus dem 1.975 Fuß über dem Meere liegen- den türler See entsteht, und meist nördliche Richtung hat. In den Nein fließt, von der rechten Seite, unter 25° 48' 12" Länge und 47° 35' 10" Breite, 147) die (7°/,» Meilen lange) Alb, deren Ursprung Meile südwärts vom Feldsee, und deren Hauptrichtung südlich ist.

16. West- und Süd-Europa - S. 527

1784 - Leipzig : Weidmann und Reich
Vereinigte Niederlande. z r? gedacht haben, so wollen wir hier einen kleinen Abriß davon geben. Es greift immer mehr und mehrj um sich, ist schon wenigstens 20000 Acker groß, und wenn man die auf der Südostseite liegenden Vernen und Torf- moore, wohin eö ebenfalls dringt, mitrechnet, so be- faßt es wohl 30000 Acker. Eö bestand im Jahr izzi aus vier kleinen abgesonderten Seen, die itzt einen ausmachen, wiewohl ihre Benennungen geblie- den sind. Die größte lange von Norden nach Süd- westen betragt ohngefahr fünf, und die größte Breite drey Stunden, und weil es nicht tiefer als vier Ellen ist, so hat man oft Projekte gemacht, eö nach Art so vieler Polter auszutrocknen. Das Bette des Mee- res ist meist morastig und torsartig, und nur die Stel- len der ehemaligen Seen tief, welches den Schiffen viel Vorsicht kostet, un: nicht auf dem flachen Boden sttzen zu bleiben. Uebrigens ist das Wasser wegen deö gewaltigen Zuflusses von Seen, Kanälen und Flüssen ein süßes Wasser, das sich aber bey starren Regengüssen nitrì) hoch an schwellt, und sowohl den Schiffen als dem lande gefährlich wird. Noch ge- denken wir eines sehr angenehmen Spatziergangö für die Einwohner, der Harstmer Busch genannt, der aber zu viel Kunst und zu wenig Natur verrätst. Die hier gebohrnen berühmten Männer sind Johann wyrianms, Philipp. pooimxnruum, ¿¡dm* brecker, Berghcm / und andere. Die Stadt Delft ist dem Rangs nacl) die dritte Delft. Stadt in Südholland, und sowohl die angenehme läge, als die gesunde luft macht ste zu einem der be- sten Orte. Drey große Kanals durchfchneiden die Stadt von einem Ende bis an das andere, aber aus- ser der Fayanzefabrik ist der Handel sehr einförmig, und ein redender Beweis davon ist, daß man hier gar keine

17. Erster Band, Deutschland im Allgemeinen enthaltend - S. 304

1836 - Stuttgart : Scheible
304 Deutschlands Gewässer. Der Bodensee. in beiden Seen liegende Eilande, deren Flächeninhalt sich auf "7<noa lh Meilen beläuft. Der Untersee, in welchem die ziemlich beträchtliche Insel Reichenau liegt, ist nicht sehr tief, denn man findet überall mit 60 Fuß Grund. Zwischen der Reichenau und dem Dorfe Wollmatingen hat der zeller See eine solche Untiefe, daß diese i,n Herbste, bei niedrigem Wasserstande, ganz vom Wasser frei wird, und man, trockenen Fußes, von der Insel an das feste Land gehen kann. In den Bodeusee und zeller See ergießen sich, außer dein Reine, mehre ziemlich bedeutende Gewässer, unter welchen die vorzüglichsten sind: 34) Die dorn birner Achen, welche von Südsüdost nachnordnvrdweft fließt, tritt etwas über Dornbirn in die, von vielen Gräben durch- schnittene, Ebene des Reinthales, und ergießt sich unterhalb Füs- sach in den Bodensee. Sie ist 3*/* Meilen lang, und nimmt, von der rechten Seite, einige kleine Bäche auf. 35) Die bregenzer Ach, deren Ursprung am Aarhorn, oberhalb Schröcken ist, hat nordwestliche Richtung, macht viele, beträchtliche, Krümmungen, und ergießt sich, fast eine halbe Meile westlich von Bregenz, in den Dodensee. Sie nimmt, bei Au, von der linken Seite, 36) den Argenbach, und ebenfalls von der linken Seite, bei Mellan, 37) den Mellenbach auf. Don der rechten Seite empfängt sie 38) den Sübersbach, 39) die Weiß Ach, und 40) die Roth Ach. 41) Die Arge, deren Ursprung r'/i0 Meilen westnordwestlich von Im- menstadt ist, wird bei ihrem Anfange untere Arge genannt, und fließt zuerst, bis 4/10 Meilen nördlich unter Isni, in Richtung von Süd gen Südost, nach Nord gen Nordwest; dann ist ihre Richtung 1'/» Meilen lang, nach Nordwest, und dann, bis zmn Bodensee, südwestlich. Unter 27° 24' 45" Länge, und 47° 39' 19" Breite, nimmt sie von der linken Seite die obere Arge auf. Die Mün- dung der Arge, welche im untersten Theile ihres Laufes zwischen Wiesen hingleitet, ist südostwärts von Langenargen. Die untere Arge ist bei Rothenbach 2.204, bei ihrer Vereinigung mit der obern Arge 1.555 Fuß über dem Meere. Die obere Arge ist bei Eglofs 1.815, bei Wangen 1.693 Fuß über dem Meere, und die Mün- dung in den Bodensee, bei mittlerem Wasserstande, 1.255 Fuß hoch. 42) Die Schüssen entsteht im Nordwesten von Klein Winnaden, aus einem kleinen Teiche, nicht ganz 7« Meile nördlich von Schussen- ried, durch welchen Ort sie fließt, und wo sie einen kleinen Teich bildet. 7. Meile südlich von Schussenried bildet sie einen größer» Teich, Schwaigfurt - See genannt, in welchem zwei kleine

18. Deutschland - S. 140

1913 - Leipzig [u.a.] : Bibliogr. Inst.
140 fllpennorland 259. Oer Chiemfee mit der 5raueninlel. Phot. von Würthic u.sohn in Wien Der größte der oberbayerischen Seen ist der rundliche Chiemsee. Unser Bild zeigt ihn von einem der Nioränenzüge aus, die ihn im Norden umrahmen. Auch die Fraueninsel, der Sitz eines Benediktine- rinnenklosters, ist eine Moräne. Das jenseitige Südufer des Sees ist ganz flach; alter, jetzt zu Moor gewordener Seeboden erstreckt sich hier bis zum Fuße der Alpenberge. 240. Der obere Bodenfee, Lindau und der Bregenzer Wald. Phot. von Dr. e. Mertens u. Co. in Berlin. Der weitaus größte unter den Seen des ganzen deutsch-schweizerischen Alpenvorlandes ist entsprechend der Größe des einstigen Rheingletschers, dessen Zungenbecken er zum Teil erfüllt, der Bodensee. Sein Südende wird unmittelbar von den Appenzeller Alpen und dem Bregenzer Wald überragt. Vom hoyerberg bei Lindau aus überblickt man diese beiden Alpenteile. Unser Bild zeigt hinter der baye- rischen Inselstadt Lindau die höhen des Bregenzer Waldes, der in der Bildmitte im Hohen Freschen (2000 m) gipfelt. Rechts hinten ist die beinahe 3000 m hohe Scesaplana im Rätikon sichtbar.

19. Lehrbuch der Erdkunde für Gymnasien, Realschulen und ähnliche höhere Lehranstalten - S. 15

1880 - Braunschweig : Vieweg
Das Land. 15 kommen an anderen Stellen wieder zu Tage. Solche verschwindende Flüsse finden sich fast ausschließlich in höhlenreichen Gegenden. „Nächst den Gliederungen der Küsten haben die Flüsse das Meiste zum Ausschließen der Continente beigetragen und alles, was die Ortsbewegung auf den Planetenräumen begünstigt, hat auch die Herrschaft unseres Geschlechtes über die Natur gefördert. Erst dann befördern aber die Ströme lebhafter die Fortschritte in der Gesittung, wenn die anwohnenden Böller bereits eine höhere Culturreife sich angeeignet haben.“• c) Seen (Landseen), vom Lande umschlossene Wasserbecken, stehen mit dem Meere nicht oder nur durch einen Flußarm in Verbindung und verdanken ihr Wasser meist Quellen und Flüssen, sehr selten nur den directen atmosphäri- schen Niederschlagen. Man unterscheidet Hoch- und Tieflands een, je nachdem sie auf dem Festlande in bedeutender oder nur sehr geringer Höhe über dem Meeresspiegel auf- treten. Die Hochlandscen (Bergseen) sind meist nicht umfangreich, oft sehr- tief, nicht selten aber auch flach, einförmig, mit sumpfigen Ufern (Muldenscen). Die Tieflandseen liegen bisweilen niedriger als der allgemeine Meeres- spiegel und sind dann fast immer die Ueberreste früherer, ausgedehnter Seebecken, die durch Verdunstung mehr Wasser verloren haben als ihnen durch Zuflüße ersetzt wurde. Seen dieser Art sind meist sehr salzig, weil nur das reine Wasser verdunstet und alle fremden Stoffe, unter ihnen die Salze, zurückbleiben. Jeder Landsee ohne Abfluß muß deshalb zuletzt ein Salzsee werden. Der größte Tieflandsee ist das Kaspische Meer (8400 O.-Meilen Oberfläche), 26 m unter dem Spiegel des Oceans liegend, ohne Abfluß, große Flüsse aufneh- mend, aber wegen überwiegender Verdunstung wahrscheinlich langsam an Umfang verlierend. Am tiefsten (400 m) unter dem Spiegel des Oceans liegt das 23 Q.-Meilen große Todte Meer in Palästina. Sein Wasser ist außerordentlich bitter und salzig, weshalb auch keine lebenden Thiere darin angetroffen werden. Den größten Gehalt an Kochsalz (19 Proc.) besitzt der Urmiah-See in Armenien. Das Kaspische Meer hat nur % Proc. Kochsalz. Lagunen sind flache Binnenseen, die vom Meere nur durch schmale meist sandige Uferwälle getrennt sind. Letztere erscheinen bisweilen an mehreren Stellen durchbrochen und geben dadurch Veranlassung zur Entstehung langgestreckter Inseln. Lagunenartige Bildungen sind die Haffe der Ostsee (Fig. 10 a.f.s.), deren schmale, lange Uferwalle Nehrungen genannt werden. K ü st e n s ü m p f e bezeichnet man bisweilen als Mare m m e n (nach einem sumpfigen Striche in Italien); Tundren sind weite moorige Strecken im nörd- lichen Rußland und in Sibirien. Der Ursprung der Landseen ist ein sehr verschiedener; manche sind abgeschnittene Meerestheile, andere entstanden durch Faltungen der Erdrinde; in den klaffenden Schluchten gesprengter Schichten bildeten sich „Clusenseen"; auch die Abdämmung („Verriegelung") von Thälern gab Anlaß zur Secbildung, nicht minder Einstürze und Auslaugungen. Durch Zuführung von Steinschutt seitens einmündender Flüsse werden die Seen ausgefüllt, einige völlig unmerklich, andere rascher. Manche, beson- ders flachere Seen, in welche Bäche münden, deren Wasser Kieselsäure und kohlen-

20. Kleine Schulgeographie - S. 4

1841 - Mainz : Kunze
4 Einleitung. §. 6. Die Gewässer. Sie sind entweder stehend oder siießend. Die stehenden: Pfütze, Lache oder Pfuhl, Sumpf, Weiher, Teich, Land- oder Binnensee, Bergsee, das Meer oder die See.— Das Meer umgiebt die Festländer und Inseln. Ein Stück Land, das nicht ganz sondern zum größten Theil vom Meere eingefaßt wird, ist eine Halbinsel, die zur Landzunge wird, wenn sie schmal sich hinstreckt. Erklärung von Vorgebirg, Bucht oder Bai, Golf oder Meerbusen, Meerenge, Landenge oder Isthmus. — Da alles Land über das Meer vorragt, so ist der Meerspiegel (d. h. die Oberstäche des Meers) die am niedrigsten gelegene Großfläche der Erde. Was sind Küsten, Ge- stade? — Der Grund und Boden des Meers ist uneben, wie die Oberfläche des Landes, und an manchen Stellen sehr tief, an andern seicht oder untief. Sandbank, Klippe, Riff. — Eigen- schaften des Meerwassers, besonders seine Bewegung; Ebbe und Flut, Strudel, Brandung. §. 7. Die fließenden Gewässer. Sie entspringendem Boden oder schmelzen aus deme wigen Eise und Schnee hoher Ge- birge ab. Quell, Bach, Fluß, Strom, Küsten-, Haupt-, Neben-, Zu- und Beifluß. Flußbett. Wann sindflüsse tief, flach, seicht? Wann sagt man: ein Fluß schleicht, strömt, wird reißend, stürzt als Wasserfall? — Je schneller er fließt, je größer ist sein Gefäll, und desto schwieriger seine Beschiffung. So hat der Rhein unweit Basel auf 1 Meile 6 Fuß Gefäll, Mischen Mainz und Bonn auf 1 Meile nur 5 Fuß, in Holland kaum iy2. Zwischen Paffau und Linz fällt die Donau auf 1 Meile an 11 Fuß, und oberhalb Wien etwa 6. §. 8. Flußsyftem heißt ein Fluß mit seinen sämmtlichen Nebengewässern, und Flußgebiet ist das Land, dasalle Ge- wässer dieses Flusses und keine andere enthält. Was heißt also: Stromgebiet des Rhein, Flußgebiet des Main? — Den Lauf eines Flusses theilt man in den obern und untern, und wenn er beträchtlich lang ist, auch in den mittleren, z. B. der obere, Mittlere, untere Lauf der Elbe. — Die Grenzen zwischen zwei Flußgebieten nennt man Wasserscheide. Zu den Uebungen im Bergschraffiren kommt bei diesem und dem vorigen §. noch das Zeichnen von Seen, Inseln, Halbinseln,