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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 304

1853 - Essen : Bädeker
304 südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter ge- gen die südliche Spitze Hottentotten und Raffern. Zerstreut un- ter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh, und das sich auch ebenso muß mißhandeln lassen; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Gei- stes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wis- senschaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Fulier, und ein noch größerer Astronom, Namens Ba- maker, waren Neger. Vielleicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr 'Neigung haben sie zur Vieh wirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Scha- fen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikani- schen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen gewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genügsamen Kaineele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs von Afrika über- haupt sind: Reiß, Getreide, indisches Korn, Hülsen fruchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Zitronen, Datteln, Ol, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle u. s. w. Das Thierreich zeichnet sich durch Größe, Stärke und Wild- heit aus. Der afrikanische Elephant hat noch nicht gezähmt werden können; das schwerfällige Rhinoceros kämpft mit den Löwen und Tigern in der Wüste; viele giftige Schlangen lauern in den Wäl- dern auf Beute, Hyänen durchstreifen die Fluren; in den großen Flüs- sen hausen das riesige Krocodill und das unförmliche Nilpferd; in den Gipfeln der Bäume wohnen zahlreiche Affen, Papageien und andere Vögel mit dem schönsten Gefieder; auf den Hochflächen leben zahlreiche schlanke Gazellen und flüchtige Antilopen; die stattlichen, schöngezeichneten Giraffen und bunten Zebras grasen in den Thä- lern; Dromedare oder einhöckerige Kamele sind gleichsam die Schiffe, auf welchen die Reisenden ihre Waaren durch das große Sandmeer forffchaffen, wo auch die Strauße bisweilen heerdenweise sich blicken

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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 296

1859 - Essen : Bädeker
296 ausmacht. — Viele Wüsten werden von Karavanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötz- lich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 182,000 Quadrac- meilen hält, hat Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 266 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund, zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Koffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben -kann, wie mit anderm Vieh, und das sich auch ebenso muß mißhandeln lassen; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissenschaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Fulter, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Vielleicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier sindet das Vieh reichliche Nahrung: die genüg- samen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohl- riechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande n'ennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen.

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 325

1863 - Essen : Bädeker
325 ausmacht und vielleicht früher der Boden des Mittelmeeres war. — Viele Wüsten werden von Karawanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirk- lich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn Europa hat 182,000 Quadratmeilen, Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 266 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund, zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringer Art, als eine Gattung von Thieren angesehen, mit denen man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger find verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Gei- stes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bil- dung ; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissen- schaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Na- mens Fulter, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Vielleicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten^ sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genüg- samen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohl- riechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste ^wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden stark bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen.

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 325

1864 - Essen : Bädeker
325 ausmacht und vielleicht früher der Boden des Mittelmeeres war. — Viele Wüsten werden von Karawanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirk- lich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn Europa hat 182,000 Quadratmeilen, Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 266 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es laßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund, zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringer Art, als eine Gattung von Thieren angesehen, mit denen man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh; allein mit, sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Gei- stes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bil- dung ; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissen- schaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner,' Na- mens Fulter, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Vielleicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genüg- samen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohl- riechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden stark bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen.

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 356

1872 - Essen : Bädeker
35h ausmacht und vielleicht früher der Boden des Mittelmeeres war. — Viele Wüsten werden von Karawanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirk- lich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn Europa hat 182,000 Quadratmeilen, Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 266 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund, zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Koffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringerer Art, als eine Gattung von Thieren angesehen, mit denen man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Gei- stes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bil- dung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissen- schaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Na- mens Fulter, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Vielleicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pstuge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: _bte genüg- samen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohl- riechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden stark bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen.

5. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 341

1873 - Essen : Bädeker
341 Meilen hält, hat Afrika deren 543,000. Allein während in Europa an 302 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 190 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund, zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahl- reicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter süd- lich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher ge- meiniglich von den Europäern als Wesen von geringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben kann, wie mit anderin Vieh, und das sich auch ebenso muß mißhandeln lasten; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissenschaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Fulter, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Vielleicht leben noch tausend Genies ihrer Art, un- gekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaus; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschast. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen be- wässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlriechen- den Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkts des Pflanzenreichs von Afrika überhaupt sind: Reiß, Getreide, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Sennes- blätter, Pomeranzen, Zitronen, Datteln, Ol, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle u. s. w. — Das Thierreich zeichnet sich durch Größe, Stärke und Wildheit aus. Der afrikanische Elephant hat noch nicht gezähmt werden können; das schwerfällige Rhinoceros kämpft mit den Löwen und Tigern in der Wüste; viele giftige Schlangen lauern in den Wäldern auf Beute,

6. Theil 2 - S. 90

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
90 Afrika. Hier nur ein schwaches Bild von dem heißen Afrika mit seinen schreck- lichen Sandwüsten, von denen viele noch keines Europäers Fuß betreten hat, und auf welchen man, wie zur See, mit dem Kompasse reisen muß, wenn mau sich nicht verirren und elendiglich verschmachten will. Solche Wüsten gibt es in Afrika mehrere, und manche sind von ungeheurem Umfange. Die größte von ihnen, ja die größte Wüste der Erde, ist die Sahara in Nord- afrika, welche ihrem ganzen Umfange nach wohl % von ganz Afrika beträgt und das Tiefland dieses Erdtbeils ausmacht. Biele Wüsten werden von Karawanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich genmltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel der Erde und dreimal so groß als ganz Europa. Denn während Europa 182,000 Qnadratmeilen hält, hat Afrika deren 550,000. Allein während in Europa 266 Millionen Menschen woh- nen, schätzt man in dem dreimal größeren Afrika ihre Zahl nur auf 150 Millionen. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nickt genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere theilwcise viel besser ange- baut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. Und wer sind die Bewohner von Afrika? Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren»; weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hot- tentotten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher von den Europäern als Wesen von ge- ringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, mit denen man Handel treiben könne, wie mit anderem Vieh, und die man auch ebenso mißhandeln dürfe; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind ver- ständige Menschen wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich wie der unsere zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Füller, und ein Astronom, Namens Bamacker, waren Neger. Die Afrikaner beschäftigen sich weniger mit dem Ackerbau. Bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Sie lieben das No- madenleben. In den innern Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. In den afrikanischen Wüsten gibt es mitunter herrliche, fruchtbare Landstriche, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung, die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsame», dock meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sandmeere nennt man Oasen. Viele derselben sind auch bewohnt; Dattelpalmen, die in Menge darauf wachsen, verschönern sie. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs in Afrika sind: Reis, Getreide, indisches Korn, Mohrenhirse, Hülscnfrüchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Citronen, Datteln, Oel, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo,

7. Theil 2 - S. 257

1864 - Mainz : Kirchheim
257 ■ '15 das Reisen in ihnen noch gefährlicher. Viele werden von Karavanen mit Ka- meelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewal- tige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 182,000 ^Meilen hält, hat Afrika deren 550,0005 Allein während in Europa an 273 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal sogroßen Afrika nur 250 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Wer sind aber die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren), weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren und noch weiter gegen die südliche Spitze Hotten- totten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von ge- ringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh, und das sich auch eben so muß miß- handeln lasten; allein man that dies mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen, wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissenschaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Fulter, und ein noch grö- ßerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Vielleicht leben noch tau- send Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika und ster- den dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue, und bearbei- ten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den innern Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Herden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstri- chen untermischt, die, wie Inseln in einem Sandmeere, liegen und von Flüs- sen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohl- riechenden Pflanzen oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbaren Inseln im Sande nennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpal- men verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte von Afrika sind Reiß, Getreide, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Sennesblätter, Pomeran- Kiesser, Vieris Lesebuch. Ii, . y-’- k- . ±

8. Leseblüthen! - S. 87

1854 - Hamburg : Herold
87 groß, als ganz Europa. Denn während Europa 168,000 Quadrat- meilen hält, hat Afrika deren 550,000. Allein während in Europa an 260 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Ganzen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kasfern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dxm Ackerbau; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den innern Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie In- seln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder See'n ge- wässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die ge- nügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare -Inseln im Sande nennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs von Afrika überhaupt sind: Reis, Getreide, indisches Korn, -Hülsen- früchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Zitronen, Datteln, Oel, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Taback, Indigo, Baumwolle u. s. w. Das Thierreich zeichnet sich durch Größe, Stärke und Wildheit aus. Der afrikanische Elephant hat noch nicht gezähmt werden können; das schwerfällige Rhinoceros kämpft mit den Löwen und Tigern in der Wüste; viele giftige Schlangen lauern in den Wäldern auf Beute, Hyänen durch- streifen die Fluren; in den großen Flüssen hausen das riesige Kro- eodill und das unförmliche Nilpferd; in den Gipfeln der Bäume wohnen zahlreiche Affen, Papageien und andere Vögel mit dem schönsten Gefieder; auf den Hochflächen leben zahlreiche schlanke Ga- zellen und flüchtige Antilopen; die stattlichen, schöngezeichneten Giraffen und buntenzebra's grasen in den Thälern; Drome- dare oder einhöckerige Kameele find gleichsam die Schiffe, auf welchen die Reisenden ihre Waaren durch das große Sandmeer fortschaffen,

9. Drittes Schulbuch, Lehr- und Lesebuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 269

1871 - Zwickau : Zückler
269 für Ausländer sehr ungesund. Die v. den wüsten kahlen Sandsteinbergen beständig abprallenden Sonnenstrahlen u. aufsteigenden warmen Luft- ströme erhitzen die Luft so sehr, daß selbst diejenigen Theile Afrikas, welche in den gemäßigten Zonen liegen, sehr heiß sind. Der Übergang von einer Jahreszeit in die andere ist meist mit heftigen Stürmen u. Gewittern ver- bunden. Viele Monate im Jahre ist in einem großen Theile Afrikas immer schönes Wetter bei einen: reinen, wolkenlosen Himmel. Jeden Morgen erhebt sich die Sonne strahlend u. erfüllt Alles mit blendendem Glanze. Den ganzen Tag schwächt nichts ihre Gluth u. Helle, u. des Abends sinkt sie prachtvoll in die Wogen des Meeres. Bald wölbt sich der herrlichste Sternenhimmel über den Häuptern der Bewohner, u. das Auge des Europäers erblickt Sternenbilder, die ihm neu sind. Wenn die Regen- zeit eintritt, thürmt sich Gewölk an dem bisher reinen Himmel auf u. verdunkelt die Sonne. Stürme u. Gewitter erfolgen, u. reichliche Regen- güsse bringen Erquickung der lechzenden Erde, die sich schnell mit einem grünen Gewände bekleidet. Der unaufhörliche Schlagregen aber erfüllt die Luft mit Dunst u. bewirkt eine Feuchtigkeit, welche die Schwüle un- erträglich macht. Faulige Dünste steigen aus den Niederungen auf u. erzeugen unermeßliche Schwärme lästiger Infecten. In dieser Jahreszeit nimmt der Europäer meist den Keim des Fiebers in sich auf, das gewöhn- lich den Tod bringt. — „Und wer sind die Bewohner v. Afrika?" Im nördl. Theile sind es Türken u. Araber; weiter südlich Neger mit wolligen Haaren, u. noch weiter gegen die südl. Spitze Hottentotten u. Koffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer u. Juden. Die Neger wurden früher gemeiniglich v. den Europäern als Wesen v. geringer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben kann, wie mit andern: Vieh, u. das sich auch ebenso muß mißhandeln lassen; allein mit sehr großem Unrechte. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden u. Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einen: Sandmeere liegen, u. v. Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung; die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden häufig be- wohnt u. sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die Sahara, 114600 Qm. gr., ist an einigen Stellen 200 M. breit. — Die vornehmsten Products des Pflanzenreichs v. Afrika überhaupt sind: Reis, Getreide, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Citronen, Datteln, Pfeffer, Ol, Kaffee, Zucker- rohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle u. s. w. Das Thierreich zeichnet sich durch Größe, Stärke u. Wildheit aus. Der afrikanische Elephant

10. Bd. 2 - S. 179

1903 - Langensalza : Greßler
179 das gewöhnlich den Tod bringt. Besonders ungesund sind die West- lichen Küstenländer: man kann sagen, daß Afrika für Ausländer ein weites Grab ist, das schon unzählige Opfer verschlungen hat. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Teile sind es Türken und Araber; weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren und noch weiter gegen die südliche Spitze Hotten- totten und Kafferu. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Eine bis zum Jahre 1887 noch nicht bekannte Menschen- rasse entdeckte der Naturforscher und Afrikareisende G. A. F a r i n i auf seinen Wanderungen durch das Innere Südafrikas. Als er den Nordrand der Wüste Kalahari erreicht hatte, kehrten seine Begleiter (Buschmänner) in kurzer Zeit von ihren Ausflügen mit mehreren kleinen, gut aussehenden Männern zurück, die mit Bogen und vergifteten Pfeilen bewaffnet waren. Der Häuptling, eine Riese unter seinem Volke, war 42 Jahre alt und 135 Zentimeter hoch; die jüngeren Leute hatten Ähnlichkeit in Hinsicht ihrer Körpergröße mit Knaben von neun bis zehn Jahren. — Die Gliedmaßen dieser Menschenrasse sind wohl- geformt, aber zart, Hände und Füße sind schmal, die Hautfarbe ist dunkelgelb. Ihre Augen zwinkern fortwährend, ebenso ist der Ausdruck ihrer Gesichtszüge unruhig; ihr spärliches Haar liegt nicht glatt am Kopfe an, sondern wächst in voneinander getrennt scheinenden Büscheln; ihre Sprache besteht aus unartikulierten Lauten. An Verschlagenheit, Entschlossenheit, List und Mut übertreffen sie alle übrigen Stämme Afrikas. Sie haben keine festen Wohnsitze und kennen keinerlei Religion; sie leben nicht in Stämmen, sondern in Familien, welche ein Ober- Haupt anerkennen, gewöhnlich das körperlich größte und stärkste Mitglied. Ihre einzige Beschäftigung ist die Jagd. — Farini nannte diesen eigen- artigen Menschenschlag Zw erg - Erd m e ns ch e n. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbau, und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Viehwirtschaft. In den inneren Teilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Herden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kamelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeer liegen und von Flüssen oder Seeen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung; die genügsamen Kamele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlriechen- den Pflanzen oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbaren Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs von Afrika über- Haupt sind: Reis, Getreide, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Sennes- blätter, Pomeranzen. Zitronen, Datteln, Öl, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle 12*

11. Bd. 2 - S. 149

1886 - Langensalza : Greßler
149 Rindern, Pferden und Kamelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeer liegen, und von Flüssen oder Seeen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung; die genügsamen Kamele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs von Afrika über- haupt sind: Reis, Getreide, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Sennes- blätter, Pomeranzen, Citronen, Datteln, Öl, Pfeffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle u. s. w. — Das Tierreich zeichnet sich durch Größe, Stärke und Wildheit aus. Der afrikanische Elefant ist schwer zu zähmen; das schwerfällige Rhinoceros kämpft mit den Löwen und Tigern, viele giftige Schlangen lauern in den Wäldern auf Beute; Hyänen durch- streifen die Fluren; in den großen Flüssen hausen das riesige Krokodil und das unförmliche Nilpferd; in den Gipfeln der Bäume wohnen, zahlreiche Affen, Papageien und andere Vögel mit dem schönstem Gefieder; auf den Hochflächen leben zahlreiche schlanke Gazellen und flüchtige Antilopen; die stattlichen, schöngezeichneten Giraffen und bunten Zebras grasen in den Thälern; Dromedare und einhöckrige Kamele sind gleichsam Schiffe, auf welchen die Reisenden ihre Waren durch das große Sandmeer fortschaffen, wo auch die Strauße bis- weilen herdenweise sich blicken lassen — diese Mitteltiere zwischen Vogel und Säugetier, diese Giraffen unter den Vögeln, die mit den Beinen fliegen und mit den Flügeln rudern und gefiederte Kamele genannt werden können, lind, wißt ihr, wohin die Störche und Kraniche ziehen, wenn diese Zugvögel uns im Herbste verlassen? Nach Nord- afrika. — Das Mineralreich liefert Kupfer, Gold u. s. w. Auf der Nordküste von Afrika, die reich an Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufakturen in Seidenwaren, Lein- wand, Leder u. s. w. Im Innern aber beschränkt sich der ganze Knnstfleiß der Einwohner auf einige Baumwollenzeuge, die sie zm ihrer Bedeckung weben, und dazu gehört nicht viel, denn ihr ganzes Gewand ist ein Schurz, ihre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit allem, was sie sonst bedürfen zu ihrem Unterhalte, sind sie von der Natur reichlich beschenkt worden. Vieles von dem, was sie haben, können sie zuni Handel mit den Europäern und Kaufleuten anderer Erdteile benutzen, wie z. B. Baumwolle, Gummi, Indigo, Kupfer, Gold, Elfenbein, auf der Nordküste auch Getreide. Dieser innere Verkehr wird durch Karawanen geführt, die mit Salz, Datteln, Goldstaub und andern Waren handeln. Aus ihrem Reisen durch die großen Sandwüsten wird diesen Karawanen nicht

12. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 267

1865 - Zwickau : Zückler
267 Wesen von geringer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere ange- sehen, womit man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh, u. das sich auch ebenso muß mißhandeln lassen; allein mit sehr großem Unrechte. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; viel mehr Neigung hab en sie zur Viehwirthschaft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Ka- meelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung; die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, -och meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit Dorngesträuchen zufrie- den, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die Sahara, 100000 Qm. gr., ist an einigen Stellen 200 M. br. — Die vornehmsten Producte des Pflanzenreichs von Afrika überhaupt sind: Reis, Getreide, indi- sches Korn, Hülsenfrüchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Citronen, Datteln, Pfeffer, Ol, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle u. s. w. Das Thierreich zeichnet sich durch Größe, Stärke und Wildheit aus. Der afrikanische Elephant ist schwer zu zähmen; das schwerfällige Rhino- ceros kämpft mit den Löwen und Tigern; viele giftige Schlangen lauern in den Wäldern auf Beute; Hyänen durchstreifen die Fluren; in großen Flüssen hausen das riesige Crokodil und das unförmliche Nilpferd; in den Gipfeln der Bäume wohnen zahlreiche Affen, Papageien u. andere Vögel mit dem schönsten Gefieder; auf den Hochflächen leben viele schlanke Gazellen u. flüchtige Antilopen; die stattlichen, schön gezeichneten Giraffen und bunten Zebras grasen in den Thälern; Dromedare und zweihöckrige Trampelthiere sind gleichsam die Schiffe, auf welchen die Reisenden ihre Waaren durch das große Sandmeer fortschaffen, wo auch die Strauße bis- weilen heerdenweise sich blicken lassen. Das Mineralreich liefert Kupfer, Gold u. Eisen. Auf der Nord- küste von Afrika, die reich an Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufacturen in Seidenwaaren, Leinwand u. s. w. Im Innern aber beschränkt sich der ganze Kunstfleiß der Einwohner auf einige Baum- wollenzeuge, die sie zu ihrer Bedeckung weben, und dazu gehört nicht viel, denn ihr ganzes Gewand ist ein Schurz, ihre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit Allem, was sie sonst zu ihrem Unterhalte bedürfen, sind sie von der Natur reichlich beschenkt worden. Vieles von dem, was sie haben, können sie zum Handel mit den Europäern und Kaufleuten anderer Erd- theile benutzen, wie z. B. Baumwolle, Gummi, Indigo, Kupfer, Gold, El- fenbein, auf der Nordküste auch Getreide. Und was verkaufen sie noch? — Ach, kaum sollte man es glauben — Fürsten verkaufen ihre Unterthanen; Väter ihre Kinder oder die Kinder ihrer Nachbarn; der Freund oft seinen Freund. — Und an wen? — An

13. Für die Oberklassen - S. 235

1850 - Leipzig : Wöller
235 meelen, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße ent- stehen, und dieß ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flug- sand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 180,000 lumeilen hält, hat Afrika deren 530,000. Allein während in Europa an 250 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal grö- ßeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Gan- zen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kaffern. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Oft geschieht es, daß weiße Männer sich mit schwarzen Frauen verheirathen; aus solchen Ehen entstehen dann Kinder, die weder recht schwarz, noch recht weiß sind und Mu- latten genannt werden; heirathen die Mulatten schwarze oder weiße Frauen, so haben die Kinder wieder eine andere Farbe, und heißen Colons. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben kann, wie mit anderm Vieh, und das sich auch eben so muß mißhandeln lasten; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur. haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissenschaftlich zu entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kopfrechner, Namens Fulter, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamaker, waren Neger. Viel- leicht leben noch tausend Genies ihrer Art, ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und be- arbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel- mehr Neigung haben sie zur Vichwirthschaft. In den inneren Thei- len des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten

14. Für die Oberklassen - S. 233

1857 - Leipzig : Wöller
233 mcelcn, Pferden und Eseln durchzogen; man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße ent- stehen, und dieß ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flug- sand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verwehr. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 180,000 ^Meilen hält, hat Afrika deren 530,000. Allein während in Europa an 250 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal grö- ßeren Afrika nur 150 Millionen an. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Gan- zen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund zu vermuthen, daß das Innere thcilwcise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Im nördlichen Theile sind cs Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Neger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Kaffcrn. Zerstreut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Ost geschieht cs, daß weiße Männer sich mit schwarzen Frauen vcrheirathcn; aus solchen Ehen entstehen dann Kinder, die weder recht schwarz, noch recht weiß sind und Mu- latten genannt werden; hcirathen die Mulatten schwarze oder weiße Frauen, so haben die Kinder wieder' eine andere Farbe, und heißen Coloris. Die Neger wurden früher gemeiniglich von den Europäern als Wesen von geringerer Art, als eine Gattung unvernünftiger Thiere angesehen, womit man Handel treiben kann, wie mit andern: Vieh, und das sich auch eben so muß mißhandeln lassen; allein mit sehr großem Unrechte. Die Neger sind verständige Menschen wie wir, ausgerüstet mit allen Gaben des Geistes und des Herzens; nur haben sie nicht unsere Erziehung, unsere Bildung; ihr Verstand hat nicht Gelegenheit, sich, wie der unsere, wissenschaftlich zìi entwickeln und zu schärfen. Ein berühmter Kovfrechner, Namens Fultcr, und ein noch größerer Astronom, Namens Bamakcr, waren Neger. Viel- leicht leben noch lausend Genies ihrer 'Art , ungekannt von uns, im Innern von Afrika, und sterben dahin, ohne das zu werden, was sie unter uns würden geworden sein. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Ackerbaue; und be- arbeiten sie die Erde, so geschieht cs selten mit einem Psiuge. Viel- mehr Neigung haben sie zur Vichwirthschaft. In den inneren Thei- len des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Kamcelcn bestehen. Die afrikanischen Wüsten

15. Für die Oberklassen - S. 236

1850 - Leipzig : Wöller
236 find mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie In- seln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen gewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlrie- chenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasis oder Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte von Afrika überhaupt sind: Reiß, Getreide, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Sennesblätter, Pomeranzen, Zitronen, Datteln, Oel, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle, Kameele, Pferde, Schafe, Ziegen, Rindvieh, -Büffel, Elephanten, Löwen, Tiger, Panther, Leoparden, Hyänen, Schakals, Antilopen, Zebras, Gir- affen, Affen, Krokodile, Strauße, Pfauen, Papageien und viel anderes Geflügel; Kupfer, Gold u. s. w. Auf der Nordküste von Afrika, die reich an Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufakturen in Seidenwaaren, Leinwand, Leder u. s. f. Im Innern aber beschränkt sich der ganze Kunstfleiß der Einwohner auf einige Baumwollenzeuge, die sie zu ihrer Bedeckung weben, und dazu gehört nicht viel, denn ihr ganzes Gewand ist ein Schurz, ihre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit allem, was sie sonst bedürfen zu ihrem Unterhalte, sind sie von der Natur reichlich beschenkt worden. Vieles von dem, was sie haben, können sie zum Handel mit den Europäern und Kaufleuten anderer Erdtheile benutzen, wie z. B. Baumwolle, Gummi, Indigo, Kupfer, Gold, Elfenbein, auf der Nordküste auch Getreide. Und was ver- kaufen sie noch? — Ach, kaum sollte man es glauben — Fürsten ver- kaufen ihre Unterthanen, Väter ihre Kinder, oder die Kinder ihrer Nachbarn, der Freund oft seinen Freund. — Und an wen? — An die Europäer, damit sie von diesen als Sklaven nach Amerika geführt werden. In manchen Jahren wurden ehedem über 200,000 Neger auf solche Art verkauft, sowohl Männer, als Weiber und Kinder. Man bezahlte 30 bis 40 Gulden für den Kopf; aber auch mancher schöne Jüngling wurde mit allen seinen Ansprüchen auf Le- bensglück für ein Fäßchen Branntwein und oft noch wohlfeiler hinge- geben. Hundert Kriege wurden muthwillig angefangen, nur um Skla- ven zu machen, und oft ganze friedliche Familien von den Soldaten des Fürsten aus ihren Hütten geholt und auf die Schiffe gebracht. Doch dieser abscheuliche Menschenhandel hat in den neuesten Zeiten sehr abgenommen, und es ist von den Engländern, Holländern, Fran- zosen und Amerikanern beschlossen worden, ihn ganz abzuschaffen. Im Innern von Afrika wird er aber leider! fortdauern. Dieser innere Verkehr wird durch Caravanen geführt, die mit Salz, Datteln, Goldstaub und andern Waaren, auch vorzüglich mit Skla»

16. Für die Oberklassen - S. 234

1857 - Leipzig : Wöller
234 sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie In- seln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen gewässert werden; hier findet das Vieh reichliche Nahrung: die genügsamen Kamcele sind aber auch mit den sparsamen, doch meistens wohlrie- chenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasis oder Oasen. Sic werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vornehmsten Produkte von Afrika überhaupt sind: Reiß, Getreide, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Senncsblätter, Pomeranzen, Zitronen, Datteln, Oel, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle, Kamcele, Pferde, Schafe, Ziegen, Rindvieh, Büffel, Elephanten, Löwen, Tiger, Panther, Leoparden, Hyänen, Schakals, Antilopen, Zebras, Gir- affen, Affen, Krokodile, Strauße, Pfauen, Papageien und viel anderes Geflügel; Kupfer, Gold u. s. w. Auf der Nordküste von Afrika, die reich an Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufakturen in Scidenwaaren, Leinwand. Leder u.s. f. Im Innern aber beschränkt sich der ganze Kunstflciß der Einwohner auf einige Vaumwollcnzeuge, die sie zu ihrer Bedeckung weben, und dazu gehört nicht viel, denn ihr ganzes Gewand ist ein Schurz, ihre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit allem, was sic sonst bedürfen zu ihrem Unterhalte, sind sic von Gottes Güte reichlich beschenkt. Vieles von dem, was sic haben, können sic zum Handel mit den Europäern und Kanflcutcn anderer Erdthcilc benutzen, >vie z. B. Baumwolle, Gummi, Indigo, Kupfer, Gold, Elfenbein, aus der Nordküste auch Getreide. Und was ver- kaufen sic noch? — Ach, kaum sollte man cs glauben — Fürsten ver- kaufen ihre Unterthanen, Väter ihre Kinder, oder die Kinder ihrer Nachbarn, der Freund oft seinen Freund. — Und an wen? — An die Europäer, damit sie von diesen als Sklaven nach Ainerika geführt werden. In manchen Jahren wurden ehedem über 200,000 Lieger auf solche Art verkauft, sowohl Männer, als Weiber und Kinder. Man bezahlte 30 bis 40 Gulden für den Kopf; aber auch mancher-schöne Jüngling wurde mit allen seinen Ansprüchen auf Lc- bcnsglück für ein Fäßchen Branntwein und oft noch wohlfeiler hinge- geben. Hundert Kriege wurden muthwillig angefangen, nur um Skla- ven zu machen, und oft ganze friedliche Familien von den Soldaten des Fürsten aus ihren Hütten geholt und auf die Schiffe gebracht. Doch dieser abschctiliche Menschenhandel hat in den neuesten Zeiten sehr abgenommen, und cs ist von den Engländern, Holländern, Fran- zosen und Amerikanern befchlosscit worden, ihn ganz abzuschaffen. Jin Innern von Afrika wird er aber leider! fortdauern. Dieser innere Verkehr wird durch Caravancn geführt, die mit Salz, Datteln, Goldstaub und andern Waaren, auch vorzüglich mit Skla-

17. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 198

1869 - Essen : Bädeker
196 der Gesundheit ausgezeichnete Dienste leisten würde, hat leider bei Vornehm und Gering, bei Groß und Klein unsere heimischen, gesunden, unserm Klinia und unserer Natur zusagenden Getränke verdrängt. Wiedeiholungsfragen ! — Zeichnen und Beschreiben! — 12. Afrika. Hier nun ein schwaches Bild von dem heißen Afrika mit seinen schrecklichen Sand wüsten, von denen viele noch kein europäischer Fuß betreten hat, und auf welchen man, wie zur See, mit dem Com- passe reisen muß, wenn man sich nicht verirren und elendiglich ver- schmachten will. Solcher Wüsten sind unzählige und manche von un- geheurem Umfange; die größeste von ihnen — ja die größeste Wüste der Erde — ist die Sahara in Nordafrika, welche ihrem ganzen Umfange nach wohl Vs von ganz Afrika beträgt und das Tiefland dieses Erdtheils ausmacht. — Viele Wüsten werden von Karavanen mit Kameelen, Pferden und Eseln durchzogen: man sollte also glauben, es müßte durch die Fußtritte so vieler Thiere eine bleibende Straße entstehen, und dies ist auch wirklich eine Zeit lang der Fall. Nun aber stellen sich plötzlich gewaltige Wirbelwinde ein, die den Flugsand aufjagen, und so werden in wenigen Stunden alle Spuren verweht. Afrika ist die größte Halbinsel in der Welt und dreimal so groß, als ganz Europa. Denn während Europa 184,000 Quadrat- meilen hält, hat Afrika deren 544,000. Allein während in Europa an 285 Millionen Menschen wohnen, nimmt man in dem dreimal größeren Afrika nur 150 Millionen au. Doch kennen wir nicht viel mehr von Afrika, als die Küsten, d. h. kaum zwei Fünftel des Gan- zen. Es läßt sich daher auch die Anzahl der Bewohner gar nicht genau schätzen. Nach den neuesten Nachrichten hat man aber Grund, zu vermuthen, daß das Innere theilweise viel besser angebaut ist und zahlreicher bewohnt wird, als man bis jetzt glaubte. „Und wer sind die Bewohner von Afrika?" Ini nördlichen Theile sind es Türken und Araber (Mauren oder Mohren); weiter südlich kohlschwarze Ne;ger mit wolligen Haaren, und noch weiter gegen die südliche Spitze Hottentotten und Koffern. Zer- streut unter ihnen leben auch Europäer und Juden. Die Afrikaner beschäftigen sich wenig mit dem Acker baue; und bearbeiten sie die Erde, so geschieht es selten mit einem Pfluge. Viel mehr Neigung haben sie zur Vieh Wirth sch a ft. In den inneren Theilen des Landes ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus . Schafen, Rindern, Pferden und Kameelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrlichen, fruchtbaren Landstrichen unter- mischt, die wie Inseln in einem Saudmeere liegen, und von Flüssen oder Seen bewässert werden; hier sindet das Vieh reichliche Nahrung: die genügsamen Kameele sind aber auch mit den sparsamen, doch mei- stens wohlriechenden Pstanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden,

18. Neue Bilder-Geographie für die Jugend - S. 466

1819 - Nürnberg : Campe
466 Africa. Pflug. Vielmehr Neigung haben sie zur Viehwirthschaft. Zn den inneren Theilen des Landes, ziehen sie umher mit ihren Heerden, die aus Schafen, Rindern, Pferden und Ka- mcelen bestehen. Die afrikanischen Wüsten sind mit herrli- chen, fruchtbaren Landstrichen untermischt, die wie Inseln in einem Sandmeere liegen, und von Flüssen oder Seen ge- wässert werden; lfier findet das Vieh reichliche Nahrung; die genügsamen Kameele, sind aber auch mit den sparsa- men, doch meistens wohlriechenden Pflanzen, oder mit den Dorngesträuchen zufrieden, die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasis. Sie wer- den stark bewohnt, und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die darauf wachsen. Die vor- nehmsten Producte von Africa überhaupt sind Reis, Getrei- de, indisches Korn, Hülsenfrüchte, Sennesblätter, Pomeran- zen, Citronen, Datteln, Oel, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Taback, Indigo, Baumwolle, Kameele, Pferde, Schafe, Ziegen, Rindvieh, Büffel, Elephanten, Löwen, Tiger, Pan- ther, Leoparden, Hyänen, Schakals, Antilopen, Zebras, Giraffen, Affen, Krokodile, Strauße, Pfauen, Papageien und viel anderes Geflügel; Kupfer, Gold u. s. w. Auf der Nordküste von Africa, die reich an Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufacturen in Scidenwaaren, Leinwand, Leder. Im Innern aber beschränkt sich der gan- ze Kunstfleis der Einwohner auf einige Baumwollenzeuge, die sie zu ihrer Bedeckung weben, und dazu gehört nicht viel, denn ihr ganzes Gewand ist ein Schurz, ihre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit allem was sie sonst bedürfen zu ihrem Unterhalt, sind sie von der Natur reichlich beschenkt worden. Vieles von dem was sie habeg^ können sie zum Han- del mit den Europäern und andern Kaufleuten benutzen, wie z. B. Baumwolle, Gummi, Indigo, Kupfer, Gold, Elfen-

19. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 199

1869 - Essen : Bädeker
197 die in der Wüste wachsen. Solche fruchtbare Inseln im Sande nennt man Oasen. Sie werden häufig bewohnt und sind meistens durch eine Menge Dattelpalmen verschönert, die daraus wachsen. Die vornehmsten Produkte des Pflanzenreichs von Afrika über- haupt sind: Reiß, Getreide, indisches Korn, Hülsen flüchte; Scnnesblättcr, Pomeranzen, Zitronen, Datteln, Öl, Pseffer, Kaffee, Zuckerrohr, Gummi, Tabak, Indigo, Baumwolle u. s. w. — Das Thierreich zeichnet sich durch Größe, Stärke und Wildheit aus. Der afrikanische Elephant hat noch nicht gezähmt werden kön- nen; das schwerfällige Rhinoceros kämpft mit den Löwen und Tigern in der Wüste; viele giftige Schlangen lauern in den Wäldern auf Beute, Hyänen durchstreifen die Fluren; in den großen Flüssen hausen das riesige Krokodill und das unförmliche Nilpferd; in den Gipfeln der Bäume wohnen zahlreiche Affen, Papageien und andere Vögel mit dem schönsten Gefieder; auf den Hochflächen leben zahlreiche schlanke Gazellen und flüchtige Antilopen; die stattlichen, schön- gezeichneten Giraffen und bunten Zebras grasen in den Thälern, Dromedare oder einhöckerige Kameele sind gleichsam die Schiffe, auf welchen die Reisenden ihre Waaren durch das große Sandmeer fort- schaffen, wo auch die Strauße bisweilen heerdenweise sich blicken lassen. Und, wißt ihr, wohin die Störche und Kraniche ziehen, wenn diese Zugvögel uns im Herbste verlassen? Nach Nordafrika. Auf der Nordküste von Afrika, die reich an Städten ist, blühen auch städtische Gewerbe und Manufakturen in Seidenwaaren, Lein- wand, Leder u. s. f. Im Innern aber beschränkt sich der ganze Kunstfleiß der Einwohner auf einige B aumw ollen zeug e, die sie zu ihrer Bedeckung weben, und dazu gehört nicht viel, denn ihr ganzes Gewand ist ein Schurz, ihre Wohnung ein Zelt oder eine Hütte. Mit allem, was sie sonst bedürfen zu ihrem Unterhalte, sind sie von der Natur reichlich beschenkt worden. Vieles von dem, was sie haben, können sie zum Handel mit den Europäern und Kaufleuten an- derer Erdtheile benutzen, wie z. B. Baumwolle, Gummi, In- digo, Kupfer, Gold, Elfenbein, auf der Nordküste auch Ge- treide. Der innere Verkehr in Afrika wird durch Karavanen geführt, die mit Salz, Datteln, Goldstaub und anderen Waaren handeln. Auf ihren Reisen durch die großen Sandwüsten wird diesen Karavanen nicht selten ein zum Ersticken heißer Wind, der Samum, auch Cham- sin genannt, verderblich. Über dem lockern Sandboden der Wüste erhitzt sich die Luft; die sich erhebenden Winde führen Sand und Staub mit sich, welche die Atmosphäre verdunkeln. Die Heiterkeit des Himmels verschwindet; die Sonne verliert ihren Glanz, blasser als der Mond, wirft sie keine Schatten mehr; das Grün der Bäume erscheint als schmutziges Blau; die Vögel werden unruhig; die Thiere irren rastlos umher; der Schweiß vertrocknet schnell an der Ober- fläche des Körpers; der Gaumen wird trocken, das Athmen beschwer-

20. Cursus 2 - S. 123

1809 - Weimar : Verl. des Geograph. Inst.
Türkey. I2z ta, auf der Ostspitze der Straße, Gibraltar gegenüber, mit einigen kleinen Posten. Iii. Biledulgerid. Bilel-ulg erid, d. i. das Dattelland, begreift die südliche Seite des Attas, nebst den zunächst daran stoßenden Gegenden, südwärts bis zur Sahara, und von der südlichen Ausbeugung jenes Gebirges ostwärts bis an Aegypten. Sandwüsten und durch Steppen- flüsse (andere sind^nicht da) bewässerte fruchtbare Ge- genden wechseln mit einander ab; jene sind äußerst heiß, diese insonderheit an Datteln, einer für Afrika böchst wichtigen Frucht, und an zahmen und wilden Thieren aller Art, ungemein reich. Aus der Wüste erheben sich hie und da an den Steppenflüssen und Seen fruchtbare Gefilde, (Oasen), die wie Inseln im Sandmeere liegen. Die Einwohner sind theils Ber- bern, theils Araber, theils Negern, theils eine Mi- schung von diesen, und entweder Nomaden, oder An- gesessene. Sie zeichnen sich durch ihren besondern Hand- lungsgeist vor allen Afrikanischen Nationen aus, und sie vorzüglich bilden die großen Karawanen, die bald quer durch die Wüste in die Goldländer des inneren Afrika's dringen, bald nach Aegypten, Arabien und Persien ziehen. Man sinder hier viele Trümmern zer- störter Städte. Das Land macht, nach der gewöhn- lichen Meinung, die südlichen Theile der Staaten Ma- rokko, Algier, Tunis, Tripoli und Barka aus; allein, theils ist die Abhängigkeit sehr lose, unsicher und zwei- felhaft, theils haben sich dort wirklich schon besondere Staaten gebildet. 'Folgende Länder sind die merkwür- digsten. i) Die Landschaften Drah, Tafilel und Se?