Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Vollständiges Lehr- und Lesebuch für die oberen Klassen katholischer Volksschulen - S. 304

1855 - Mainz : Kirchheim
304 Der Blitzableiter, von dem berühmten Amerikaner Franklin erfunden, schützt Gebäude vor dem Einschlagen, indem das Metall, woraus er besteht, den Gewitterwolken die entgegengesetzte Elektrici- tät aus der Erde zuführt und dadurch eine Ausgleichung veranlaßt, so daß es nicht zum Ueberspringen des Blitzes kommt. Ein gut eingerich- teter Blitzableiter schützt einen Umkreis, dessen Durchmesser vierzig Fuß beträgt. Sollte es ungeachtet seiner Thätigkeit zum Blitzschläge kommen, so folgt der zerstörende Funke dem leitenden Metalle und wird, falls die Stange durchweg ohne Hinderniß für ihn ist, ohne Nachtheil für das Gebäude in die Erde geleitet. Blitzableiter von mangelhafter Beschaffenheit sind gefährlich. Zum Schutze der Schiffe dienen eiserne Ketten, welche von der Spitze des höchsten Mastes bis in die See reichen. Was die Elektricität eigentlich ist, hat noch Niemand angeben können; was wir von ihr wissen, beschränkt sich nur auf die Kenntniß ihrer Eigenschaften und Wirkungen. Daß letztere groß und gewaltig sind, zeigt das Gewitter. Aber welchen Antheil mag sie noch in der Natur an den Veränderungen und Vorgängen haben, die uns tagtäg- lich umgeben! Wer kann sagen, wie diese Kraft in die Ordnung der Natur eingreift, wo sie bei Gestaltung und Bestand der irdischen Dinge thätig ist! Witterung und Luftbeschaffenheit, Wachsthum und Gedei- hen unserer Früchte und vieles Andere, woran unser irdisches Wohl und Wehe geknüpft ist, hängen vielfach von der Elektricität ab. Wohl liegt die Vermuthung nahe, daß sie mit dem Magnetismus einerlei sei, nur in etwas anderer Weise wirkend. 4. Der elektromagnetische Telegraph. Als die ersten Elsenbahnzüge durch die Länder raffelten und eine Lokomotive wie ein Feuerroß Hunderte von Personen meilenweite Wegesstrecken in der kurzen Zeit einiger Viertelstunden von dannen führte, während sonst mit gewöhnlichem Postfuhrwerke dazu ebenso viele, ja noch mehr Stunden nöthig waren; da war die Verwunde- rung groß, und Jeden trieb das Verlangen, mit dieser außerordent- lich schnellen Reisegelegenheit entweder persönlich bekannt zu werden, oder zu erfahren, wie es möglich sei, an ein und demselben Tage in Frankfurt das Frühstück und in Basel das Abendessen einzunehmen, da doch beide Städte achtzig Stunden von einander entfernt liegen und die Tageszeiten nicht weiter auseinander rücken. Was ist aber die größte Schnelligkeit der Lokomotive in Vergleich zu dersenigen, welche durch den elektrischen Telegraphen erreicht wird, der mit Gedanken- eile, ohne das mindeste Geräusch, Nachrichten zu Entfernungen bringt, welche die Wagenzüge erst nach tagelanger Fahrt zu erreichen im Stande sind! Und dies ist noch viel zu gering geschätzt; denn genau betrachtet ist für den elektrischen Telegraphen jede irdische Entfernung so viel wie Nichts, und es ist nicht zu viel behauptet, wenn man sagt, die Erde sei für diese Erfindung zu klein. Denn könnte man den

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Teil 1 - S. 74

1891 - Essen : Bädeker
74 Der Blitz ist ein Erzeugnis der Elektricität, die in der Luft entsteht und wahrscheinlich dann entsteht, wenn Luftströme, wenn Winde von entgegen- gesetzten Richtungen sich begegnen und bei ihrem Vorüberstreifen aneinander, bei ihren: Durchdringen und Ringen und Durcheinanderwirbeln eine große Reibung der Luftschichten entsteht, welche die Elektricität ebenso frei macht, wie das Reiben der Seide am Glase. Wie sehr die Reibung der Luft Elektricität hervorruft, das hat man erst vor wenigen Jahren Gelegenheit gehabt zu beobachten. Ein Feuermann bei der Lokomotive machte die Entdeckung, daß man unter geeigneten Umständen aus den: ausströmenden Dampf des Sicherheitsventils der Lokomotive ungemein große _ elektrische Funken hervorlocken kann. Nähere Untersuchungen dieser Erscheinung haben ergeben, daß die Elektricität hier nicht entsteht durch die Verwandlung des Dampfes in Wasser, wie man anfangs vermutete, sondern daß die Reibung des Dampfes Beim Herausströmen durch die kleine Öffnung des Ventils die eigentliche Quelle der elektrischen Erscheinungen ist. Der Blitzableiter ist der Draht, der bei gewitterschwerer Luft die Elektricität fortwährend aus der Luft über den: Gebäude auffängt und sie in die Erde führt, wohin der Blitzableiter verläuft. Ein Blitzableiter ist daher ein vor- zügliches Schutzmittel für hohe Gebäude und Türme, die dem elektrischen Schlage des Blitzes am meisten ausgesetzt sind. Auch deckt er so ziemlich die kleineren Gebäude, die in der Nähe liegen. Nur wenn der Blitzableiter zerbrochen oder verrostet ist, so daß er nicht über die beschädigte Stelle hinaus den Blitz leiten kann, ist er nicht nur unnütz, sondern auch gefährlich. Nach A. Bernstein. 42. Galvanismus. a. Die Erscheinungen desselben. Die Erscheinungen, welche man mit dem Namen Galvanismus bezeichnet, sind an sich nur Erscheinungen der Elektricität; den Namen Galvanismus gab mau ihnen nur, weil ihr erster Entdecker ein italienischer Gelehrter, Namens Galvani, war und weil man in der ersten Zeit glaubte, daß durch ihn eine neue Naturkraft entdeckt worden sei, was aber nicht der Fall ist. — Ein zweiter italienischer Gelehrter, Namens Volta, hat durch seine Erfindungen das große Verdienst, der Welt das richtige Verständnis für Galvauis Entdeckungen zu geben und sie vor den Irrwegen zu bewahren, auf welchen sie sich leicht hätten verlieren können. Seit Voltas Zeiten weiß man, daß der Galvanismus nicht eine besondere Naturkraft, sondern nur eine besondere Eigenschaft der Elektricität ist. Wir wollen sie auch in diesem Sinne betrachten und zur Unterscheidung von der bisher besprochenen Elektricität, die mau Reibungs-Elektricität nennt, Berührungs- Elektricität nennen. Der einfache Grundsatz, auf dem der Galvanisnms beruht, ist folgender: Allenthalben, wo zwei verschiedene Dinge sich beriihren, entsteht Elektricität. Dieser Satz läßt sich zwar nicht an allen Dingen in der Welt nachweisen und tritt hauptsächlich nur an Metallen hervor; allein es ist aller Grund vorhanden, anzunehmen, daß das Dasein der Elektricität bei Berührung zweier Metalle nur merkbarer ist als anderswo, daß aber bei jeder Art von-. Berührung zweier Gegenstände elektrische Wirkungen entstehen. Wenn man auf eine Kupferplatte eine Ziukplatte legt, beide etwa von der Größe und Stärke eines Thalers, so genügt dies, um mit feinen >

2. Teil 1 - S. 89

1895 - Essen : Bädeker
89 Bilde einer der erhabensten und furchtbarsten Naturerscheinungen geworden; aber der weise Franklin, der weitere Folgen daran knüpfte, verschmähte es nicht, wieder zu einem Kinderspiel zu greifen, und machte seine ersten Versuche, den Blitz abzuleiten, mit dem Papierdrachen seines Sohnes, den er hoch hinauf in die Luft steigen ließ, in dessen Schnur er aber einen feinen Metallfaden einwebte mit dem Wunsche, daß dieser Metallfaden einen Blitz vom Himmel herablocken möge. Nach wenigen Wiederholungen gelang sein Versuch vollkommen. Trotz der Gefahr, die er mit sich führte und die später einem ausgezeichneten Naturforscher das Leben kostete, lief alles so glücklich ab, daß Franklin die Genugthuung hatte, die Blitzableiter als sichere Schutzmittel gegen Gewitter- schläge an den vorzüglichsten Gebäuden prangen und selbst an Kirchen an- gebracht zu sehen. Der Blitz ist ein Erzeugnis der Elektricität, die in der Luft entsteht und wahrscheinlich dann entsteht, wenn Luftströme, wenn Winde von entgegen- gesetzten Richtungen sich begegnen und bei ihrem Vorüberstreifen aneinander, bei ihrem Dnrchdringen und Ringen und Durcheinanderwirbeln eine große Reibung der Luftschichten entsteht, welche die Elektricität ebenso frei macht, wie das Reiben der Seide am Glase. Wie sehr die Reibung der Luft Elektricität hervorruft, das hat man erst vor wenigen Jahren Gelegenheit gehabt zu beobachten. Ein Fenermann bei der Lokomotive machte die Entdeckung, daß man unter geeigneten Umständen ans dem ausströmenden Dampf der Sicherheitsklappe (Ventil) der Lokomotive ungemein große elektrische Funken hervorlocken kann. Nähere Untersuchungen dieser Erscheinung haben ergeben, daß die Elektricität hier nicht entsteht durch die Verwandlung des Dampfes in Wasser, wie man anfangs vermutete, sondern daß die Reibung des Dampfes beim Herausströmen durch die kleine Öffnung der Klappe die eigentliche Quelle der elektrischen Erscheinungen ist. Der Blitzableiter ist der Draht, der bei gewitterschwerer Luft die Elektricität fortwährend aus der Lust über dem Gebäude auffängt und sie in die Erde führt, wohin der Blitzableiter verläuft. Ein Blitzableiter ist daher ein vor- zügliches Schutzmittel für hohe Gebäude und Türme, die dem elektrischen Schlage des Blitzes am meisten ausgesetzt sind. Auch deckt er so ziemlich die kleineren Gebäude, die in der Nähe liegen. Nur wenn der Blitzableiter zerbrochen oder verrostet ist, so daß er nicht über die beschädigte Stelle hinaus den Blitz, leiten kann, ist er nicht nur unnütz, sondern auch gefährlich. Nach A. Bernstein. 56. Galvanismus. a. Die Erscheinungen desselben. Die Erscheinmigen, welche man mit dem Namen Galvanismus bezeichnet, sind an sich nur Erscheinungen der Elektricität; den Namen Galvanismus gab man ihnen nur, weil ihr erster Entdecker ein italienischer Gelehrter, Namens Galvani, war und weil man in der ersten Zeit glaubte, daß durch ihir eine neue Natnrkraft entdeckt wordeir sei, was aber nicht der Fall ist. — Ein zweiter italienischer Gelehrter, Namens Volta, hat durch seine Erfindungen das große Verdienst, der Welt das richtige Verständnis für Galvanis Entdeckungen zu geben und sie vor den Irrwegen zu bewahren, auf welchen sie sich leicht hätte verlieren können. Seit Voltas Zeiten weiß man, daß der Galvanismus nicht eine besondere Natnrkraft, sondern nur

3. Teil 1 - S. 89

1900 - Essen : Bädeker
89 Bilde einer Der erhabensten und furchtbarsten Naturerscheinungen geworden; aber der weise Franklin, der weitere Folgen daran knüpfte, verschmähte es nicht, wieder zu einem Kinderspiel zu greifen, und machte seine ersten Versuche, den Blitz abzuleiten, mit dem Papierdrachen seines Sohnes, den er hoch hinauf in die Luft steigen ließ, in dessen Schnur er aber einen feinen Metallfaden einwebte mit dem Wunsche, daß dieser Metallfaden einen Blitz vom Himmel herablocken möge. Nach wenigen Wiederholungen gelang sein Versuch vollkommen. Trotz der Gefahr, die er mit sich führte und die später einem ausgezeichneten Naturforscher das Leben kostete, lief alles so glücklich ab, daß Franklin die Genugthuung hatte, die Blitzableiter als sichere Schutzmittel gegen Gewitter- schläge an den vorzüglichsten Gebäuden prangen und selbst an Kirchen an- gebracht zu sehen. Der Blitz ist ein Erzeugnis der Elektricität, die in der Luft entsteht und wahrscheinlich dann entsteht, wenn Luftströme, wenn Winde von entgegen- gesetzten Richtungen sich begegnen und bei ihrem Vorüberstreifen aneinander, bei ihrem Durchdringen und Ringen und Durcheinandenvirbeln eine große Reibung der Luftschichten entsteht, welche die Elektricität ebenso frei macht, wie das Reiben der Seide am Glase. Wie sehr die Reibung der Luft Elektricität hervorruft, das hat man erst vor wenigen Jahren Gelegenheit gehabt zu beobachten. Ein Feuermann bei der Lokomotive machte die Entdeckung, daß man unter geeigneten Umständen aus dem ausströmenden Dampf der Sicherheitsklappe (Ventil) der Lokomotive ungemein große elektrische Funken hervorlocken kann. Nähere Untersuchungen dieser Erscheinung haben ergeben, daß die Elektricität hier nicht entsteht durch die Verwandlung des Dampfes in Wasser, wie man anfangs vermutete, sondern daß die Reibung des Dampfes beim Herausströmen durch die kleine Öffnung der Klappe die eigentliche Quelle der elektrischen Erscheinungen ist. Der Blitzableiter ist der Draht, der bei gewitterschwerer Luft die Elektricität fortwährend aus der Luft über dem Gebäude auffängt und sie in die Erde führt, wohin der Blitzableiter verläuft. Ein Blitzableiter ist daher ein vor- zügliches Schutzmittel für hohe Gebäude und Türme, die dem elektrischen Schlage des Blitzes am meisten ausgesetzt sind. Auch deckt er so ziemlich die kleineren Gebäude, die in der Nähe liegen. Nur wenn der Blitzableiter zerbrochen oder verrostet ist, so daß er nicht über die beschädigte Stelle hinaus den Blitz leiten kann, ist er nicht nur unnütz, sondern auch gefährlich. Nach 21. Bernstein. 56. Galvanismus. a. Die Erscheinungen desselben. Die Erscheinungen, welche man mit dem Namen Galvanismus bezeichnet, sind an sich nur Erscheinungen der Elektricität; den Namen Galvanismus gab man ihnen nur, weil ihr erster Entdecker ein italienischer Gelehrter, Namens Galvani, war und weil man in der ersten Zeit glaubte, daß durch ihn eine neue Naturkraft entdeckt worden sei, was aber nicht der Fall ist. — Ein zweiter italienischer Gelehrter, Namens Volta, hat durch seine Erfindungen das große Verdienst, der Welt das richtige Verständnis für Galvanis Entdeckungen zu geben und sie vor den Irrwegen zu bewahren, ans welchen sie sich leicht hätte verlieren können. Seit Voltas Zeiten weiß man. daß der Galvanismus nicht eine besondere Naturkraft, sondern nur

4. Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen - S. 178

1881 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
169 Der Donner ist der Schall, welcher die Entladung der elektrischen Wolke begleitet. Er entsteht durch das Zusammenschlagen der Luft in dem vom Blitze gebildeten luftleeren Raume. Das Rollen desselben wird einesteils durch die Zurllckwersung des Donners von den Wolken oder Gegenständen auf der Erde hervorgerufen; andernteils ist es eine Folge davon, daß der Schall in verschiedenen Höhen und Entfernungen vom Beobachter erregt wird. Blitz und Donner entstehen immer gleichzeitig; doch wird letzterer später vernommen, weil sich der Schall langsamer fortpflanzt, als das Licht. Aus der Zeit, welche zwischen Blitz und Donner vergeht, läßt sich die Entfernung des Gewitters vom Be- obachter berechnen: Die Gewitterwolke ist so viel mal 340 in entfernt, als Sekunden zwischen Blitz und Donner vergehen. Das Wetterleuchten besteht in Blitzen ohne Donner. Es rührt entweder von Ge- wittern her, welche zu weit entfernt sind, als daß wir den Donner noch zu vernehmen ver- möchten, oder ist ein Wiederschein solcher Blitze am Himmel, welche von Wolken unter dem Horizonte ausgehen, oder besteht in ruhigem Ausströmen der Elektricität. — Während eines Gewitters oder bei stark elektrischem Zustande der Luft bemerkt man, daß die Spitzen hoher Gegenstände (Türme, Masten auf Schiffen) leuchten. Diese Erscheinung heißt das St. Elmsfeuer oder Wctterlicht und besteht in einem ruhigen Ausströmen der Elektricität in die Luft. — Die namentlich in den Polargegenden häufig vorkommende Erscheinung des Polarlichtes (Nord- und Südlicht) scheint in sehr naher Beziehung zur Elektricität zu stehen; wahrscheinlich ist es eine elektrische Ausströmung in höhere, ver- dünnte Luftregionen. Vorsichtsmaßregeln beim Gewitter: I.jm Freien vermeide man einzeln stehende Bäume, Gelreidehaufen, die Nähe der Gewässer und Tiere. 2. Man hüte sich, in einem größeren Umkreise der höchste Gegenstand zu sein, weil mau als solcher der Gewitterwolke am nächsten ist. 3. In den Straßen einer Stadt gehe mau lieber in der Mitte, als an den Seiten der Häuser; besonders ist die Nähe solcher Stellen, wo das Wasser von den starken Güssen niederstürzt, zu meiden. 4. In Gebäuden hüte man sich, mit seinem Körper die vorhandenen Lücken einer unterbrochenen Leitung auszufüllen. Solche Stellen sind z. B. unter Kronleuchtern, welche an metallenen Ketten hängen, unter Drahtzügen, in der Küche unter dem Schornstein. Der beste Platz ist in der Mitte des Zimmers; die Nähe des Ofens, Klavieres und eiserner Fensterstaugen ist zu meiden. Im allgemeinen ist mau im Erdgeschoß sicherer als in der Höhe der Gebäude. Die Fenster während des Gewitters verschlossen zu halten, ist nicht nötig. Es ist ratsam, während eines starken Gewitters das Feuer im Ofen auszulöschen, weil der aufsteigende Rauch ein guter Elektricitätsleiter ist. 5. Me- tallische Gegenstände trage mau während eines nahen Gewitters nicht ohne Not bei sich. 6. Für Gebäude gewährt der von Franklin erfundene Blitzableiter den besten Schutz. Der Blitzableiter besteht aus 3 Teilen: der Auffangestauge, der Ableitungs- stange und der Bodenleitung. Die Auffangestange endet oben in eine vergoldete oder Silber- oder Platin-Spitze. Man nimmt an, daß der Blitzableiter ringsum so weit schützt, als die doppelte Länge der Auffangestauge beträgt. Die Ableituugsstauge besteht aus Eisen oder Kupfer. Sie geht nach unten in die Bodenleitung über. Dieselbe endigt vorteil- haft mit einer großen Metallplatte oder wird in Windungen durch einen Brunnen geleitet. Die Berührungs-Elektricitiit oder der Galvanismus. Erregung der Lerührungs-Elektricität. Vor nahezu 100 Jahren (1789) beobachtete Galvani, Professor in Bologna, daß Frosch- schenkel, welche von der Haut entblößt am oberen Ende mittelst kupferner Drähte an einem eisernen Geländer aufgehängt waren, in heftige Zuckungen gerieten, als die Füße derselben durch Zufall mit dem Geländer in Berührung kamen. Galvani suchte diese Erscheinung als Wirkung einer besonderen tierischen Elektricität zu erklären und versuchte nachzuweisen, daß sie die Ursache aller Lebenserscheinungen in der Menschen- und Tierwelt sei. Gegen diese Ansicht trat Volta, Professor in Padua, mit dem nach ihm benannten Voltaschen

5. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 80

1900 - Gießen : Roth
80 Von der Elektricität. gefähre Entfernung des Gewitters bestimnien. So oft eine Sekunde zwischen beiden Erscheinungen verfließt, soviel mal 333 in ist die Entstehungsstelle des Blitzes ent- fernt. — Das Wetterleuchten entsteht entweder durch die Blitze eines weit entfernten Gewitters oder durch sogenannte Flüchenblitze. denen kein Donner folgt. Die Elektricität strömt dabei als Büschellicht von Wolke zu Wolke. Die beste Vorsichtsmaßregel bei Gewittern besteht darin, daß man sich von hohen und gutleitenden Gegenständen fernhält. Empfehlenswert ist das Offnen eines Fensters im Zimmer unter Vermeidung von Zuglust. Warum darf nian bei einem Gewitter im Freien nicht laufen? Der Blitzableiter, 1753 durch B. Franklin erfunden, besteht aus einer Auffang- stange mit Platinspitze und der Ableitestange. Beide sind von verzinktem Schmiede- eisen. Die Ableitestange wird bis zum Grundwasser in die Erde geführt und dort an große Metallplatten befestigt. Der Blitzableiter hat eine doppelte Aufgabe. Da aus seiner Spitze fortwährend die ungleichnamige Elektricität gegen die Wolken aus- strömt, so bewirkt er eine gefahrlose Ausgleichung beider Elektricitäten. Dem etwa doch einschlagenden Blitz zeichnet er den Weg in die Erde vor. Ein richtig hergestellter Blitzableiter schützt einen Kreis, dessen Durchmesser dreimal so groß als die Länge der Auffangstange ist. Größere Gebäude fordern darum mehrere leitend verbundene Auf- fangstangen. — B. Galvanische Elektricität. 73. Entstehung der galvanischen Elektricität. Die galvanische Nette. Ihren Namen erhielt diese Art der Elektricität nach dem Italiener Galvani, welcher (1786) den ersten Anstoß zu ihrer Entdeckung gab. Er hatte nämlich wahr- genommen, daß die Schenkel eines eben getöteten Frosches, den er mittels Kupserdraht an ein Eisengitter gehängt hatte, jedesmal in Zuckungen gerieten, wenn der feuchte Schenkel das Eisen berührte. Galvani suchte diese Erscheinung als Wirkung einer be- sonderen tierischen Elektricität zu erklären. Er stellte die Lehre auf, alle lebendigen Geschöpfe seien gleich einer Verstärkungsflasche mit Elektricität geladen. Diese Elektri- cität sei die Ursache aller Lebenserscheinungen. — Dieser Lehre trat ein anderer Italiener Namens Volta entgegen. Er legte auf eine mit gläsernem Handgriff ver- sehene polierte Kupferplatte eine Zinkplatte und zeigte, daß das Kupfer negativ, das Zink positiv elektrisch wurde. Auf Grund dieses Versuches stellte er das Gesetz auf: Durch die gegenseitige Berührung verschiedenartiger Körper, besonders zweier Metalle, wird Elektricität erregt. Volta nannte dieselbe Berührungs- elektricität, welcher Name noch heute häufig gebraucht wird. Die galvanische Kette. Wir füllen ein Trinkglas zu Dreiviertel mit Wasser und gießen dann Schwefel- säure zu. In diese Flüssigkeit tauchen wir eine Kupfer- platte und eine Zinkplatte derart ein, daß beide sich nicht berühren. Befestigt man an jeder Platte einen mit Seide umwickelten Kupferdraht und nähert die Enden der Drähte einander, so zeigt sich zwischen denselben ein kleiner Funke. Drückt man das eine Ende aus eine grobe Feile und fährt mit dem andern über die- selbe hin, so nimmt man viele Funken wahr. Diese Funken zeigen das Vorhandensein von Elektricität an. Diese Elektricität scheint durch bloße Berührung des Kupfers und Zinks mit der Flüssigkeit enfftanden zu sein. In Wirklichkeit aber ist es ein chemischer Vor- gang. welcher Elektricität erregt. Wie bei jeder Ver- 94- brennung Wärme entsteht, so entwickelt sich bei jedem chemischen Vorgang Elektricität. Bei unserem Versuch ist vorzugs- weise das Zink als Elektricitätserreger wirksam. Es setzt sich nämlich an die Stelle

6. Weltkunde - S. 356

1896 - Hannover : Helwing
356 scheibe erregte Elektricität aufnehmen; zu dem Ende ist er mit Saugarmen versehen, die zu beiden Seiten der Scheibe vor- stehende Spitzen haben und die freie Elektricität ihm zuführen. — Beim Reiben wird die Glasscheibe positiv, das Neibzeug negativ elektrisch. Das Reibzeug ist zuweilen mit einem Konduktor' ver- sehen, welcher die negative Elektricität aufnimmt. —- Will man positive Elektricität sammeln, so muß man den Konduktor des Reibzeuges (den negativen Konduktor) leitend mit der Erde durch eine Kette rc. verbinden; setzt man dagegen den positiven Konduktor mit der Erde in leitende Verbindung, so sammelt sich in dem Konduktor des Reibzeuges negative Elektricität an. 1. Welches sind die wesentlichen Teile der Elektrisiermaschine? — 2. Warum muß das Reibzeug mit der Erde leitend verbunden werden, wenn der (positive) Konduktor Elektricität zeigen soll? — 3. Weise nach, daß die Erregung der Elektricität durch die Elektrisiermaschine auf Verteilung beruht! — 4. Beschreibe die wichtigsten Versuche mit der Elektrisiermaschine! — 5. Wiederhole die Gesetze über die Reibungselektricität! § 59. Das Gewitter. 1. Das Gewitter ist eine elektrische Erscheinung; der Blitz ist ein elektrischer Funke; der Donner entsteht durch die Schwingungen der von dem Blitze durchbrochenen und erschütterten Luft. — 2. Die oberen Luft- schichten besitzen jederzeit freie Elektricität; am meisten ist dieselbe in den Gewitterwolken vorhanden. Wolken mit entgegengesetzten Elektricitäten ziehen einander an. Die Ursachen der atmosphärischen Elektricität sind noch nicht genügend bekannt. — 3. Die meisten Blitze fahren von einer Wolke zur anderen; die wenigsten nehmen ihren Weg zur Erde. Durch jeden Blitz werden entgegengesetzte Elektricitäten ausgeglichen; auch der einschlagende, d. h. zur Erde fahrende Blitz gleicht den Gegensatz zwischen den Elektricitäten der Gewitterwolke und der Erdoberfläche aus. — Der Blitz folgt auf seinem Wege zur Erde vorzugsweise den guten Leitern; er sucht den kürzesten Weg'in den feuchten Erdboden. Gute Leiter von bedeutender Festigkeit werden von dem Blitze nicht beschädigt; schlechte Leiter verletzt oder zertrümmert er. •— 4. Hohe Gebäude rc. sucht man vor dem Blitze zu schützen durch den Blitzableiter. Er besteht aus einer starken Metallstange, oben zugespitzt und vergoldet, welche das zu schützende Gebäude bedeutend überragt, und aus der Ableitungsstange (Kupferblech oder Geflecht aus Kupfcrdraht), welche die Auffangestange mit dem feuchten Boden in Icitente Ver- bindung bringt. — Der Blitzableiter wurde 1760 von Benjamin Franklin erfunden. 1. Inwiefern schützt der Blitzableiter ein Gebäude vor den Wirkungen des Blitzes? — 2. Warum ist es gefährlich, sich während des Gewitters unter einen hohen Baum zu stellen? — 3. Welche Verhaltungsmaßregel leitet man aus dem Satze her, daß der Blitz gern guten Leitern folgt? — 4. Warum müssen die Metallstangen des Blitzableiters frei von Rost und sowohl unter- einander als mit der Erde leitend verbunden sein?

7. Weltkunde - S. 324

1874 - Hannover : Helwing
324 Elektrisiermaschine! — 5. Wiederhole die Gesetze über die Reibungs- elektricität! 8. 59. Das Gewitter. 1. Das Gewitter ist eine elektrische Erscheinung; der Blitz ist ein elektrischer Funke; der Donner entsteht durch die Schwingungen der von dem Blitze durch- brochenen und erschütterten Lust. — 2. Die oberen Luftschichten besitzen jederzeit freie Elektricität, am meisten ist dieselbe in den Gewitterwolken vorhanden. Wolken mit entgegengesetzten Elektricitüten ziehen einander an. Die Ursachen der atmosphä- rischen Elektricität sind noch nicht genügend bekannt. — 3. Die meisten Blitze fahren von einer Wolke zur andern; die wenigsten nehmen ihren Weg zur Erde. Durch jeden Blitz werden entgegen- gesetzte Elektricitäten ausgeglichen; auch der einschlagende d. h. zur Erde fahrende Blitz gleicht den Gegensatz zwischen den Elektricitäten der Gewitterwolke und der Erdoberstäche aus. — Der Blitz folgt auf seinem Wege zur Erde vorzugsweise den guten Leitern; er sucht den kürzesten Weg in den feuchten Erdboden. Gute Leiter von bedeutender Festigkeit werden von dem Blitze nicht beschädigt; schlechte Leiter verletzt oder zertrümmert er. —4. Hohe Gebäude rc. sucht man vor dem Blitze zu schützen durch den Blitzableiter. Er besteht aus einer starken Metallstange, oben zugespitzt und ver- goldet, welche das zu schützende Gebäude bedeutend überragt, und aus der Ableitungsstange, welche die Auffangestange mit dem feuchten Boden in leitende Verbindung bringt. — Benjamin Franklin 1760. 1. Inwiefern schützt der Blitzableiter ein Gebäude vor den Wir- kungen des Blitzes? — 2. Warum ist es gefährlich, sich während des Gewitters unter einen hohen Baum zu stellen? — 3. Welche Verhal- tungsmaßregel leitet man aus dem Satze her, daß der Blitz gern guten Leitern folgt? — 4. Warum müssen die Metallstangcn des Blitzablei- ters frei von Rost, und sowohl unter einander als mit der Erde leitend verbunden sein? b. Bkrührnngseltkiricitttt. — Galvanismus. 8. 60. Grmrderscheirrmrgett der Berührungs- cicftricitiit. 1. a) Berührt man die obere Flüche der Zunge mit einem Kupserstreifcn (oder einem Stück Silber), die untere mit einem Zinkstreifen, und läßt beide Metalle außerhalb des Mundes sich leitend berühren, so verspürt man im Augenblick der Berührung einen laugennrtigen Geschmack. Legt man aber das Zink auf, das Kupfer unter die Zunge, so entsteht ein s äuer-

8. Weltkunde - S. 315

1886 - Hannover : Helwing
315 stehende Spitzen haben und die freie Elektricität ihm zuführen. — Beim Reiben wird die Glasscheibe positiv, das Reibzeug negativ elektrisch. Das Neibzeug ist zuweilen mit einen: Kon- duktor versehen, welcher die negative Elektricität aufnimmt. — Will man positive Elektricität sammeln, so muß man den Konduktor des Reibzeuges (den negativen Konduktor) leitend mit der Erde durch eine Kette rc. verbinden; setzt man dagegen den positiven Konduktor mit der Erde in leitende Verbindung, so sammelt sich in dem Konduktor des Reibzeuges negative Elektricität an. 1. Welches sind die wesentlichen Teile der Elektrisiermaschine? — 2. Warum muß das Reibzeug mit der Erde leitend verbunden werden, wenn der (positive) Konduktor Elektricität zeigen soll? — 3. Weise nach, daß die Erregung der Elektricität durch die Elektrisiermaschine auf Ver- teilung beruht! — 4. Beschreib die wichtigsten Versuche mit der Elektrisier- maschine! — 5. Wiederhole die Gesetze über die Reibungselektricität! § 59. Das Gewitter. 1. Das Gewitter ist eine elek- trische Erscheinung; der Blitz ist ein elektrischer Funke; der Donner entsteht durch die Schwingungen der von dem Blitze durchbrochenen und erschütterten Luft. — 2. Die oberen Luft- schichten besitzen jederzeit freie Elektricität, am meisten ist dieselbe in den Gewitterwolken vorhanden. Wolken mit entgegengesetzten Elektricitäten ziehen einander an. Die Ursachen der atmosphärischen Elektricität sind noch nicht genügend bekannt. — 3. Die meisten Blitze fahren von einer Wolke zur anderen; die wenigsten nehmen ihren Weg zur Erde. Durch jeden Blitz werden entgegengesetzte Elektricitäten ausgeglichen; auch der einschlagende d. h. zur Erde fahrende Blitz gleicht den Gegensatz zwischen den Elektricitäten der Gewitterwolke und der Erdoberfläche aus. — Der Blitz folgt auf seinen: Wege zur Erde vorzugsweise den guten Leitern; er sucht den kürzesten Weg in den feuchten Erdboden. Gute Leiter von bedeutender Festigkeit werden von dem Blitze nicht beschädigt; schlechte Leiter verletzt oder zertrümmert er. — 4. Hohe Gebäude rc. sucht man vor dem Blitze zu schützen durch den Blitzableiter. Er besteht aus einer starken Metallstange, oben zugespitzt und vergoldet, welche das zu schützende Gebäude bedeutend überragt, und aus der Ableitungsstange (Kupferblech, Geflecht aus Kupferdraht), welche die Auffangestange mit dem feuchten Boden in leitende Ver- bindung bringt. — Der Blitzableiter wurde 1760 von Benjamin Franklin erfunden. 1. Inwiefern schützt der Blitzableiter ein Gebäude vor den Wirkungen des Blitzes? — 2. Warum ist es gefährlich, sich während des Gewitters unter einen hohen Baum zu stellen? — 3. Welche Verhaltungsmaßregel teilet man aus dem Satze her, daß der Blitz gern guten Leitern folgt? — 4. Warum müssen die Metallstangen des Blitzableiters frei von Rost, und sowohl unter einander als mit der Erde leitend verbunden sein?

9. Die allgemeine Einleitung, die Pyrenäische Halbinsel, Frankreich, das Britische Reich, die Niederlande, die Schweiz und die Skandinavischen Reiche - S. 49

1833 - Halle : Schwetschke
Allgemeine Einleitung. 49 der Regenbogen dieselbe Ordnung der Farben, wie bei dem Ver- suche mit dem Prisma: die violette Farbe ist unten, an der innern Seite des Bogens, die rothe oben, nach außen. Der zweite Bo- gen, der sich über dem ersten in einiger Entfernung davon zeigt, ist nur eine Abspiegelung des ersten, daher erscheinen hier die Far- den blasser und in umgekehrter Ordnung, das Violet oben, das Roth unten. Da der Regenbogen nur durch die Stellung des Au- ges zwischen der Sonne und der Regenwolke entsteht, so sieht ein Jeder, von jedem Standpunkte aus, einen verschiedenen Regen- bogen. — Das Gewitter ist ein ganz elektrisches Phänomen, und es ist leicht, mit dem nöthigen elektrischen Apparat die vorzüg- lichsten Erscheinungen des Gewitters im Kleinen nachzuahmen; aber die Erklärung dieser Erscheinungen kann hier nicht gegeben werden, weil sie nur denen verständlich wäre, die schon mit der Natur und den Wirkungen der Elektrizität bekannt sind. Der Blitz, der dadurch entstehende Donner und das zugleich entste- hende Wasser, daher der sich jedesmal nach einem Schlage verstärken- de Regen, sind die wesentlichen Erscheinungen des Gewitters. Der Donner hat gewöhnlich einen rollenden Schall, welches größten- theils von dem Zurückgeworfenwerden des Schalles von der Erde und vielleicht von den Wolken selbst entsteht. Nicht alle Blitze fah- ren auf die Erde herab, viele schlagen nach oben oder seitwärts von einer Wolke zur andern. Das Zünden des Blitzes hängt ganz von der Beschaffenheit der Körper ab, die er trifft, ob sie leicht ent- zündlich sind, oder nicht: sogenannte kalte Schläge sind daher ein bloßes Volks-Vorurtheil. Der Blitz, wie die Elektrizität über- haupt, wird von einigen Substanzen, vorzüglich Metallen, ange- zogen und fortgelcitet. An diesen fährt er meistens ohne ihnen zu schaden herab, oder schmilzt sie auch wohl, wenn sie dünn sind. Andre Substanzen, als trocknes Holz, Glas, Seide re., leiten die Elektrizität nicht, und werden vom Blitze, wenn er sie trifft, zer- trümmert oder entzündet. Hierauf beruht die Erfindung der Blitz- ableiter oder Gewitterableiter, welche Frsn£-Hn, ein Nord-Amerikaner, geboren 1706, gestorben 1790, im Jahre 1749 gemacht hat. Der Blitzableiter ist eine metallene Stange, welche über das Dach eines Gebäudes, hervorragen muß, und welche am Gebäude herunter bis in die Erde geleitet wird. Es ist wichtig, daß der Blitzableiter nicht irgendwo unterbrochen sey, weil sonst der Blitz leicht davon abspringen und dem Gebäude nur um so ge- fährlicher werden könnte. ^ Wird ein damit versehenes Gebäude vom Blitze getroffen, so fährt er ohne es zu beschädigen an der Stange hinab in den Erdboden.- Das Wetterleuchten ist eine schwächere elektrische Ent- ladung, wobei kein Funken, also kein Blitz und eben so wenig Donner entsteht, es ist ein sich zerstreuender Blitz. In unsern Gegenden macht diese Erscheinung gewöhnlich t*n Schluß bedeu- Blanc Handb. t. 2, Ausl- 4

10. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 385

1850 - Königsberg : Bon
385 H abzuleiten, hat der berühmte Amerikaner Franklin 1732 erfun- den. Bei seinen vielfältigen elektrischen Versuchen bemerkte er, daß Metallspitzen die Elektricität stärker und aus weiterer Ent- fernung anziehen, als abgerundete Leiter. Das häufige Erschla- gen des Blitzes in Thürme schien ihm daher von den hohen me- tallenen Spitzen derselben herzurühren. Er machte auf diese Beobachtung aufmerksam und schlug vor, durch eiserne Wetter- stangen, welche mit der Erde durch dicke Dräthe in fortlaufender Verbindung stehen, die elektrische Materie von den Gebäuden abzuleiten, oder den wirklichen Blitz aufznfangen und außerhalb des Hauses in die Erde zu führen. Ein französischer Naturfor- scher, Namens Romas, wünschte das durch eine Probe bestätigt zu sehen. Er fand es zu langweilig, erst abzuwarten, bis eine Gewitterwolke in die Nähe einer solchen Stange käme und ver- fiel darauf, einen Papierdrachen mit einer eisernen Spitze zu versehen, die Schnur mit Metalldrath zu verflechten, das untere Ende aber aus lauter Seide zu drehen, damit die Elektricität nicht bis zur Hand fortliefe. Diesen Drachen ließ er der ersten Gewitterwolke entgegensteigen, und siehe da, der Drachen wurde so stark elektrisch, daß 10" lange Lichtftreifen aus ihm heraus- fuhren. Während Romas in Frankreich diesen Versuch anstellte, machte ihn auch Franklin in Nordamerika, und die Erscheinun- gen waren die nämlichen. Allenthalben fanden sich nun Natur- forscher, welche mit Wetterstangen Versuche machten. Professor Nichmann in Petersburg ließ eine solche auf sein Haus setzen und von ihr Dräthe ins Haus leiten, die er am Ende isolirte. Bei einem heftigen Gewitter aber im I. 1753, als er eben die Wirkungen der elektrischen Wolke auf diese Dräthe recht genau beobachten wollte, kam er mit der Stirn einem derselben zu nahe: es fuhr ein Funken heraus und tödtete den würdigen Mann. Franklins Vermuthung, daß man mit metallenen Spitzen die Elektricität aus der Luft an Dräthen ableiten könne, war also erwiesen, zugleich aber auch, daß man mit dieser Ableitung vor- sichtig zu Werke gehen müsse, wozu Franklin selbst schon Anlei- tung gegeben hatte. — Die jetzige Einrichtung der Blitzableiter ist folgende: Eine eiserne, etwa 1" im Durchmesser dicke Stange, welche oben mit einer kupfernen, des Rostes wegen vergoldeten Spitze versehen ist und mannshoch über die Schornsteine oder die höchsten Theile des Gebäudes emporragt, wird auf der Firste oder Thurmspitze befestigt. Von der Stange geht ein handbrei- ter Metallstreifen an der Wand herab bis in die Erde. An dieser Leitung fließt die elektrische Materie ruhig herab, und ein Blitz- strahl, der das Haus etwa trifft, verläßt die ihm angewiesene Metallbahn gleichfalls nicht. Der Zickzack, in welchem der Blitz sich schlängelt, ist eigent- lich nur ein starker elektrischer Funken, wie ec im Kleinen auch mittelst der Elektrisirmaschine hervorgebracht wird; aber wegen Pechner, Handb. 3. Theil. 25

11. Lese- und Lehrbuch für ländlich-gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 167

1910 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1. In der Werkstätte und auf dem Arbeitsplatz. 167 Lokomotive. Er machte die Entdeckung, daß man unter geeigneten Umständen aus dem ausströmenden Dampfe des Sicherheitsventils der Lokomotive große elektrische Funken hervorlocken kann. Nähere Unter- suchungen dieser Erscheinungen ergaben, daß die Elektrizität hier nicht durch die Verwandlung des Dampfes in Wasser entsteht, wie man anfangs vermutete, sondern durch die Reibung des Dampfes beim Herausströmen durch die kleine Öffnung der Klappe. Der Blitzableiter, der bei gewitterschwerer Luft die Elektrizität fortwährend aus der Luft über dem Gebäude auffängt und sie in die Erde führt, hat oben eine Fangstange mit vergoldeten Spitzen, die dem Rosten nicht ausgesetzt sind, und unten eine Metallplatte, die in die feuchte Erde, gewöhnlich in einen Brunnen versenkt wird. Die Leitung muß ununterbrochen fortgehen und gut isoliert sein. Man muß des- halb mittels besonderer Apparate den Blitzableiter von Zeit zu Zeit auf seine Brauchbarkeit prüfen. Ein guter Blitzableiter ist ein vorzügliches Schutzmittel für bohe Gebäude und Türme, die dem elektrischen Schlage des Blitzes am meisten ausgesetzt sind. Auch deckt er kleinere Gebäude, die in der Nähe liegen. Nach A. Bernstein u. a. 100. Der Katvanismus oder die Aerührungseteklrizilät. 1. Bis zum Ausgange des 18. Jahrhunderts wußte man nur, daß durch Reibung gewisser Körper Elektriziiät erzeugt werden konnte. Man nannte sie Reibungselektrizität und unterschied positive oder Glas-, negative oder Harzeleklrizitüt. Im Jahre 1789 wurde Galvani, ein Arzt in Bologna, durch Zufall auf die Entdeckung einer neuen Art von Elektrizität geführt. Er hatte enthäutete Frosch- schenkel mit Haken aus Kupferdraht an einem eisernen Gitter auf- gehängt und beobachtete, daß sie zuckten, so oft sie mit den Eisen- stäben des Gitters in Berührung kamen. Galvani erkannte diese Erscheinung als eine elektrische, hielt sie aber irrtümlich für eine Wirkung der Muskeln und Nerven des Froschscheukels. Volta, ein anderer Gelehrter, zeigte aber, daß die Ursache der Bewegungen in der Berührung des Kupfers und Eisens zu suchen sei, und wies nach, daß bei jeder Berührung zweier Metalle oder überhaupt zweier Leiter Elektrizität erregt werde, und zwar in dem einen Körper positive, in dem andern negatwe. Da diese Wirkung bei zwei Körpern jedoch sehr gering war, legte er ijunbert Zink- und hundert Knpferplatten ab- wechselnd aufeinander, indem er zwischen jedes Plattenpaar eine mit Säure angefeuchtete Tuchscheibe brachte. Verbindet man beide Enden der so entstandenen Vollaschen Säule durch einen leitenden Metall- draht. so stiebt dauernd in ihm ein positiver elektrischer Strom von der obersten Zink- nach der untersten Kupferplatte und ein negativer in umgekehrter Richtung. Schließt man eine aus zahlreichen Platten- paaren gebildete Säule durch den menschlichen Körper, so empsindet man im Augenblicke des Schließens und Öffnens eine Erschütterung wie beim Entladen der Verstärkungsstasche.

12. Brandenburg - S. 90

1889 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
90 besteht aus einem geriebenen Körper « (Glasscheibe), dem Reibzeuge § (weiche Kissen mit Amalgama bestrichen) und Konduktor i (Messingkugel». Wird die Glasscheibe zwischen den Kissen gedreht, so entwickelt sich in ihr Elektricität. Diese wird in den Konduktur ge- leitet und sammelt sich hier an. Berührt man den Konduktor, so erhält man den Ent- ladungsschlag. Befestigt man an dem Konduktor eine Kette und giebt sie einem Menschen in die Hand, der auf einer Bank steht, die Glasfüße hat (Jsolierschemel), so wird er elektrisch, und man kann aus allen Stellen seines Körpers elektrische Funken erhalten. 54. Gewitter. Im höchsten Maße zeigen sich die elektrischen Erscheinungen in der Natur beim Gewitter. In den Wolken sammelt sich die Elektricität ver- schiedener Art, diese vereinigt sich in einem gewaltigen Funken, dem Blitz, mit der ungleichen Elektricität einer andern Wolke oder der Erde. Der Donner entsteht, indem die Luft in den luftverdünnten Raum eindringt, den der Blitz verursacht. Warum schlägt der Blitz gewöhnlich in hohe, spitze Gegenstände ein? Benjamin Franklin erfand 1750 den Blitzableiter. Er besteht aus einer Auffangestange mit vergoldeter Spitze und der gleichfalls metallenen Leitstange. — Die Blitze sehr entfernter Gewitter verursachen das Wetterleuchten. Befinden sich spitze Gegen- stände in einer niedrig schwebenden Gewitterwolke, z. B. in Gebirgen, so erscheinen an denselben oft kleine Flämmchen, St. Elmsfeuer, wodurch sich wahrscheinlich die verschiedene Elektricität in der Wolke ausgleicht. 54. Galvanismus. Berührungselektricität. Der Arzt Galvani entdeckte zuerst, daß durch gegenseitige Berührung zweier verschieden- artiger Körper (Metall und Metall oder Me- tall und Flüssigkeit) auch Elektricität erzeugt wird. Man nannte sie nach ihm Galvanismus. Taucht man in ein mit verdünnter Schwefelsäure fast gefülltes Glas, Fig. 21, eine Zink- und eine Kupfer- platte so ein, daß sich beide nicht berühren können, so ist das Kupfer an dem nicht eingetauchten Teile +, das Zink — elektrisch. Verbindet man beide Platten oben durch einen Kupfcrdraht, so geht durch diesen vom Kupfer zum Zink die +, vom Zink zum Kupfer die — Elektricität (Galvanischer Strom). Beide glei- chen sich aus, und man hat ein galvanisches Ele- ment. Mehrere galvanische Elemente, die so mit einander verbunden sind, daß von der Kupferplatte des einen nach der Zinkplatte des andern Kupferdrähte gehen, bilden eine galvanische Batterie. 55. Elektromagnetismus. Galvanische Elektricität kann auch durch Metalldrähte aufgefangen und fort- geleitet werden. Diese Leitung geschieht mit einer Geschwindigkeit von 450000 km in der Sekunde. Umströmt der galvanische Strom weiches Eisen, so macht er dasselbe magnetisch. Fig. 22. Elektromagnet. Darauf beruht die Einrichtung des elektromagnetischen Telegraphen. Fig. 22. Die Hauptteile desselben sind die Batterie, der Leitungsdraht (b), Elektro-

13. Realienbuch - S. 90

1895 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
90 besteht aus einem geriebenen Körper a «Glasscheibe), dem Neibzeuge A (weiche Kisten mit Amalgams bestrichen) und Konduktor i (Messingkugell. Wird die Glasscheibe zwischen den Kissen gedreht, so entwickelt sich in ihr Elektricität. Diese wird in den Konduktur ge- leitet und sammelt sich hier an. Berührt man den Konduktor, so erhält man den Ent- ladungsschlag. Befestigt man an dem Konduktor eine Kette und giebt sie einem Menschen in die Hand, der aus einer Bank steht, die Glasfüße hat (Jsolierschemel), so wird er elektrisch, und man kann aus allen Stellen seines Körpers elektrische Funken erhalten. 54. Gewitter. Im höchsten Maße zeigen sich die elektrischen Erscheinungen in der Natur beim Gewitter. In den Wolken sammelt sich die Elektricität ver- schiedener Art, diese vereinigt sich in einem gewaltigen Funken, dem Blitz, mit der ungleichen Elektricität einer andern Wolke oder der Erde. Der Donner entsteht, indem die Luft in den luftverdünnten Raum eindringt, den der Blitz verursacht. Warum schlägt der Blitz gewöhnlich in hohe, spitze Gegenstände ein? Benjamin Franklin erfand 1750 den Blitzableiter. Er besteht aus einer Auffangestange mit vergoldeter Spitze und der gleichfalls metallenen Leitstange.—Die Blitze sehr entfernter Gewitter verursachen das Wetterleuchten. Befinden sich spitze Gegen- stände in einer niedrig schwebenden Gewitterwolke, z. B. in Gebirgen, so erscheinen an denselben oft kleine Flämmchen, St. Elmsfeuer, wodurch sich wahrscheinlich die verschiedene Elektricität in der Wolke ausgleicht. 54. Galvanismus. Berührungselektricität. Der Arzt Galvani entdeckte zuerst, daß durch gegenseitige Berührung zweier verschieden- artiger Körper (Metall und Metall oder Me- tall und Flüssigkeit) auch Elektricität erzeugt wird. Man nannte sie nach ihm Galvanismus. Taucht man in ein mit verdünnter Schwefelsäure fast gefülltes Glas, Fig. 21, eine Zink- und eine Kupfer- platte so ein, daß sich beide nicht berühren können, so ist das Kupfer an dem nicht eingetauchten Teile ch-, das Zink — elektrisch. Verbindet man beide Platten oben durch einen Kupferdraht, so geht durch diesen vom Kupfer zum Zink die +, vom Zink zum Kupfer die — Elektricität (Galvanischer Strom). Beide glei- chen sich aus, und man hat ein galvanisches Ele- ment. Mehrere galvanische Elemente, die so mir einander verbunden sind, daß von der Kupferplatte des einen nach der Zinkplatte des andern Kupserdrähte gehen, bilden eine galvanische Batterie. 55. Elektromagnetismus. Galvanische Elektricität kann auch durch Metalldrähte aufgefangen und fort- geleilet werden. Diese Leitung geschieht mit einer Geschwindigkeit von 450000 km in der Sekunde. Umströmt der galvanische Strom weiches Eisen, so macht er dasselbe magnetisch. Fig. 21. Elektromagnet. Darauf beruht die Einrichtung des elektromagnetischen Telegraphen. Fig. 22. Die Hauptteile desselben sind die Batterie, der Leitungsdraht (h), Elektro-

14. Nicolaisches Realienbuch - S. 414

1906 - Berlin : Nicolai
414 deren + Elektrizität durch den menschlichen Körper zum Erdboden abfließt. In den beiden Belägen binden sich also gegenseitig größere Mengen entgegen- gesetzter Elektrizitäten. 7. Das Gewitter. Früher hielt man das Gewitter für eine Ent- zündung atmosphärischer Dünste. Seine elektrische Natur wurde erst durch Benjamin Franklin erkannt (S. 77). Im Jahre 1752 unternahm er den kühnen Versuch, mittelst eines Drachens die Elektrizität einer nahenden Gewitterwolke unmittelbar zur Erde zu leiten. — Als Ursache der Luft- elektrizität sieht man die lebhafte Verdichtung der Wasserdämpse an. Das Gewitter kommt zum Ausbruch, wenn eine elektrische Wolke in die Nähe einer andern Wolke oder irdischer Gegenstände kommt. Der Ausgleich der entgegen- gesetzten Elektrizitäten ist von Lichterscheinungen und Lufterschütterungen begleitet (Blitz und Donner). Den Widerschein entfernter Blitze nennt man Wetterleuchten. Aus der Zeit, die zwischen Blitz und Donner verstreicht, läßt sich die Entfernung des Gewitters berechnen (S. 423, 2). 8. Der Blitzableiter, eine Erfindung Franklins, hat eine doppelte Auf- gabe zu erfüllen. Durch „Spitzenwirkung" soll er zum Ausgleich der entgegen- gesetzten Elektrizitäten beitragen, also den eigentlichen Blitzschlag verhüten. Ist das nicht möglich, dann soll er dem Blitze eine gefahrlose Ableitung zur Erde bieten. Als Auffangestange dient starker Eisendraht mit vergoldeter oder platinierter Spitze, zur Ableitung ein Kupferdrahtseil, das bis ins feuchte Erdreich führt. Längere Gebäude bedürfen mehrerer Auffangestangen, da jede von ihnen das Gebäude nur in einem Umkreis schützt, der die Länge der Auf- fangestange zum Halbmesser hat. Strömende Elektrizität. 1. Eine neue Quelle der Elektrizität. In ein Glas mit angesäuertem Wasser tauchen wir eine Kupfer- und eine Zinkplatte so, daß diese etwas aus der Flüssigkeit herausragen und sich gegenseitig nicht berühren (Fig. 30). Ver- binden wir die unbenetzten Enden der beiden Metallplatten durch einen Draht, so wird in seiner Nähe eine Magnetnadel abgelenkt. Zerschneiden wir den Draht, drücken das eine Ende gegen eine Feile und streichen mit dem andern über sie hinweg, so zeigen sich elektrische Funken. In der Flüssigkeit steigen Gasblasen auf, und das Zink erscheint von der Säure „angefressen"' Solange der chemische Prozeß dauert, fließt ununterbrochen Elektrizität durch den Draht. Solche Zusammenstellung von Metallen und Flüssigkeiten, bei der als „Nebenprodukt" eines chemischen Vorganges Elektrizität entsteht, heißt ein gal- vanisches Element. — Mehrere vereinigte Elemente bilden eine galvanische Batterie. Auch durch manche chemische Vorgänge wird Elektrizität erzeugt. 2. Dauer-Elemente. Die Wirkung des eben beschriebenen (Volta-) Elementes hört bald auf, weil Volta-Element.

15. Nicolaisches Realienbuch - S. 414

1906 - Berlin : Nicolai
414 deren + Elektrizität durch den menschlichen Körper zum Erdboden abfließt. In den beiden Belägen binden sich also gegenseitig größere Mengen entgegen- gesetzter Elektrizitäten. 7. Das Gewitter. Früher hielt man das Gewitter für eine Ent- zündung atmosphärischer Dünste. Seine elektrische Natur wurde erst durch Benjamin Franklin erkannt (S. 77). Im Jahre 1752 unternahm er den kühnen Versuch, mittelst eines Drachens die Elektrizität einer nahenden Gewitterwolke unmittelbar zur Erde zu leiten. — Als Ursache der Luft- elektrizität sieht mau die lebhafte Verdichtung der Wasserdämpfe an. Das Gewitter kommt zum Ausbruch, wenn eine elektrische Wolke in die Nähe einer andern Wolke oder irdischer Gegenstände kommt. Der Ausgleich der entgegen- gesetzten Elektrizitäten ist von Lichterscheinungen und Lufterschütterungen begleitet (Blitz und Donner). Den Widerschein entfernter Blitze nennt man Wetterleuchten. Aus der Zeit, die zwischen Blitz und Donner verstreicht, läßt sich die Entfernung des Gewitters berechnen (S. 423, 2). 8. Der Blitzableiter, eine Erfindung Franklins, hat eine doppelte Auf- gabe zu erfüllen. Durch „Spitzenwirkung" soll er zum Ausgleich der entgegen- gesetzten Elektrizitäten beitragen, also den eigentlichen Blitzschlag verhüten. Ist das nicht möglich, dann soll er dem Blitze eine gefahrlose Ableitung zur Erde bieten. Als Auffangestange dient starker Eisendraht mit vergoldeter oder platinierter Spitze, zur Ableitung ein Kupferdrahtseil, das bis ins feuchte Erdreich führt. Längere Gebäude bedürfen mehrerer Auffangestangen, da jede von ihnen das Gebäude nur in einem Umkreis schützt, der die Länge der Auf- fangestange zum Halbmesser hat. Strömende Elektrizität. 1. Eine neue Quelle der Elektrizität. In ein Glas mit angesäuertem Wasser tauchen wir eine Kwpser- und eine Zinkplatte so, daß diese etwas aus der Flüssigkeit herausragen und sich gegenseitig nicht berühren (Fig. 30). Ver- binden wir die unbenetzten Enden der beiden Metallplatten durch einen Draht, so wird in seiner Nähe eine Magnetnadel abgelenkt. Zerschneiden wir den Draht, drücken das eine Ende gegen eine Feile und streichen mit dem andern über sie hinweg, so zeigen sich elektrische Funken. In der Flüssigkeit steigen Gasblasen auf, und das Zink erscheint von der Säure „angefressen"' Solange der chemische Prozeß dauert, fließt ununterbrochen Elektrizität durch den Draht. Solche Zusammenstellung von Metallen und Flüssigkeiten, bei der als „Nebenprodukt" eines chemischen Vorganges Elektrizität entsteht, heißt ein gal- vanisches Element. — Mehrere vereinigte Elemente bilden eine galvanische Batterie. Auch durch manche chemische Vorgänge wird Elektrizität erzeugt. 2. Dauer-Elemente. Die Wirkung des eben beschriebenen (Volta-) Elementes hört bald auf, weil Fig. 30. Volta-Element.

16. Westfälischer Kinderfreund - S. uncounted

1892 - Leipzig : Amelang
- 250 - auf, so daß nach ihrer Vereinigung von Elektricität überhaupt gar nichts mehr zu spüren ist. Man sagt, sie gleichen sich aus. 2. Die beiden Elektricitäten sind überall vorhanden, in der Luft, in den Wolken, auf der Erde und in allen Dingen, die sich auf der Erde befinden. Gewöhnlich merkt man sie nicht, weil sie sich gegenseitig die Wage halten. Anders verhält sich die Sache bei der Entstehung eines Gewitters. Ihr wisset, ehe ein Gewitter kommt, zeigen sich dunkle Wolken am Himmel. Wir sehen es deutlich, wie sich eine Wolke gleichsam aus der andern herausschiebt, bis der zuvor heitere Himmel ganz mit Wolken überzogen ist. Indem sich nun die in der Luft enthaltenen Wasser- dämpfe verdichten, häuft sich in ihnen Elektricität an, und das in um so größerer Menge, je reichlicher und rascher sich die Wolken bilden. Gewöhnlich enthalten diese positive, die Erde hingegen negative Elektricität. Jene sucht diese, und nun ge- schieht es zuweilen, daß sich beide allmählich und unmerklich aus- gleichen, indem diese an Bäumen, Türmen, Felsen hinaufstrebt und jene aus der Wolke ihr entgegen kommt. Zuweilen geschieht aber auch ihre Vereinigung sehr plötzlich und sichtbar durch einen Blitz. Dieser ist nichts anderes, als ein großer elektrischer Funke. Fährt er aus der Wolke auf eine Spitze, welche die Erde ihm entgegen hält, und somit zur Erde selbst herab, so sagt man: der Blitz hat eingeschlagen. Die meisten Blitze gehen jedoch von einer Wolke zur andern über. Der Donner ist im großen das- selbe, was im kleinen das Knistern ist, welches den Funken be- gleitet, der aus der Siegellackstange auf den Knöchel fährt. Das Rollen des Donners erklärt sich teils dadurch, daß der Schall in den Wolken oder an den Gegenständen auf der Erde zurück- geworfen wird, teils dadurch, daß der Schall, welchen der Blitz auf seinem Gange durch die Luft hervorbringt, zu verschiedenen Zeiten an dein Ohr gelangt. 3- Was ist denn aber der Blitzableiter? Es giebt Körper, welche den elektrischen Funken rasch weiter leiten, aber auch solche, welche dieses gar nicht oder nur sehr langsam thun. Jene nennt man gute, diese schlechte Leiter. Zu den letzteren ge- hört die Luft, besonders die trockene und verdichtete. Aus diesem Umstande sucht man die Zickzacklinie des Blitzes zu erklären; indem er die Luft vor sich her treibt, verdichtet er sie und macht sie so selber zu einem schlechten Leiter; deshalb verläßt er seine gerade Bahn und springt nach der dünneren Luft ab/ Zu den guten Leitern gehören besonders die Metalle/ Bringt man darum die Spitze einer Metallstange in die Nähe eines elektrischen Funkens, so springt er, weil er sich den Weg durch die Luft, den schlechten Leiter, möglichst kurz machen will, auf sie herab und läuft, ohne Schaden zu verursachen, an ihr herunter, bis er in der feuchten Erde mit der entgegengesetzten Elektricität sich vereinigt hat und nun spurlos verschwindet; Daher ist die Auffangestange an dem Blitzableiter ein notwendiges Stück. Sie besteht aus Eisen und hat gewöhnlich eine vergoldete Spitze. Sie schützt das Haus

17. Weltkunde - S. 313

1876 - Hannover : Helwing
Erdoberfläche aus. — Der Blitz folgt auf feinem Wege zur Erde vorzugsweise den guten Leitern; er sucht den kürzesten Weg in den feuchten Erdboden. Gute Leiter von bedeutender Festigkeit werden von dem Blitze nicht beschädigt; schlechte Leiter verletzt oder zertrümmert er. — 4. Hohe Gebäude rc. sucht man vor dem Blitze zu schützen durch den Blitzableiter. Er be- steht aus einer starken Metallstange, oben zugespitzt und ver- goldet, welche das zu schützende Gebäude bedeutend überragt, und aus der Ableituugsstauge, welche die Auffangestange mit dem feuchten Boden in leitende Verbindung bringt. — Benjamin Franklin 1760. 1. Inwiefern schützt der Blitzableiter ein Gebäude vor den Wirkungen des Blitzes? — 2. Warum ist es gefährlich, sich während des Gewitters unter einen hohen Baum zu stellen? — 3. Welche Verhaltungsmaßregel leitet man aus dem Satze her, daß der Blitz gern guten Leitern folgt? — 4. Warum müssen die Metallstangen des Blitzableiters frei von Rost, und sowohl unter einander als mit der Erde leitend verbunden sein? B. Berührungselektricität. — Galvanismus. §. 60. Grunderscheinungen der Berührungselektrici- tüt. 1. a. Berührt man die obere Fläche der Zunge mit einem Kup ferst reifen (oder einem Stück Silber), die untere mit einem Zinkst re ifeu, und läßt beide Metalle außerhalb des Mundes sich leitend berühren, so verspürt mau im Augenblick der Berührung einen laugen artigen Geschmack. Legt man aber das Zink auf, das Kupfer unter die Zunge, so entsteht ein säuerlicher Geschmack. Hört die Berührung der beiden Me- talle auf, so verschwindet auch der Geschmack. — b. Drückt man an das obere Zahnfleisch auf der einen Seite des Mundes einen Ziukstreisen, auf der andern einen Kupserstreifen, so bemerkt man in dem Augenblick, da die Metalle sich berühren, einen blitzar- tigen Schein. Blei und Silber bringen dieselbe Erscheinung hervor. Sie zeigt sich auch, wenn man das Zahnfleisch mit Sil- der (einem Theelöffel), eine angefeuchtete Stelle über dem einen Auge mit Zink berührt und die beiden Metalle zugleich in leitende Berührung bringt. — c. Stellt man einen Zinkstreifen in ein Glas mit einer verdünnten Säure, z. B. 1 Theil Schwefelsäure und 6 bis 10 Theile Wasser, so zeigt das hervorragende Ende negative Elektricität; die Flüssigkeit wird positiv elektrisch. — 2. Diese Erscheinungen sind Wirkungen der Elektricität. Dieselbe wird hier aber nicht durch Rei- bung, sondern durch Berührung erregt; daher heißt sie

18. Für allgemeine Fortbildungsschulen mit besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse des gewerblichen Lebens - S. 271

1878 - Braunschweig : Vieweg
271 Der Mensch und die Naturkrüfte. Aber nicht im Glase, Harze, Schwefel und in der Seide allein sind die beiden Elektricitäten vorhanden, sie befinden sich in jedem Körper: in Erde und Wasser, Luft und Steinen, Pflanzen, Thieren und Menschen, nur daß sie sich nicht in allen Körpern auf gleich leichte Weise trennen und bemerkbar machen lassen. Sie sind auch vorhanden in den Wolken und trennen sich dort, besonders im Sommer, oft von einander. Ob die Wärme, das Verdunsten des Wassers oder das Tropfbar- werden des Wasserdampfes, oder aber, ob die Luftströmungen und vielleicht durch dieselben herbeigeführte Reibungen die Trennung der beiden Elektricitäten veranlaßt, wissen wir nicht genau. Vielleicht wirken mehrere Ursachen gemeinschaftlich. Mit- unter santtnelt sich eine Art Elektricität in der einen Wolke und die andere Art in einer andern. Nähern sich nun beide Wolken, so vereinigen sich die getrennten Kräfte. Der große Funke, welcher sich hierbei zeigt, ist der Blitz, der dabei hör- bare Knall ist der Donner, der bekanntlich auf dieselbe Weise entsteht, wie das Klatschen einer Peitsche und wie der Knall einer Kanone. Hat sich die eine der getrennten Elektricitäten in der Erde gesammelt, so springt der Funke aus der Wolke zur Erde, und man pflegt zu sagen, der Blitz hat eingeschlagen. Hin und wieder bemerkt man, daß auf Häusern ein oder zwei senkrecht empor- steigende Eisenstangen mit vergoldeten Spitzen angebracht und über beide Seiten des Daches hinweg an dem ganzen Gebäude herunter in die Erde geleitet werden. Das sind Blitzableiter, durch welche man die Gebäude vor dem Einschlagen des Blitzes schützt. Aber wie soll eine solche Stange ein Schutz gegen die furchtbar zuckenden, zermalmenden Blitze sein? Höre! Ein kluger Mann in Amerika, Namens Franklin, machte einst einen großen Drachen, eben so einen, wie ihn die Knaben im Herbste steigen lassen, dessen Spitze oben von Eisen war und der unten in einen eisernen Draht endigte, welcher statt des Bindfadens bis zur Erde reichte. Diesen Drachen ließ er während eines Gewitters emporsteigen, und siehe, sobald die Gewitterwolken sich ihm näherten, fuhren die feurigen Blitze an dem Drahte hinab in die Erde. Bei solch' einem Versuche wurde einmal ein unvorsichtiger Mensch erschlagen. Dieses Her- abgleiten der Blitze brachte Franklin auf die schöne Erfindung der Blitzableiter. Metallene Spitzen haben die Eigenschaft, die Kraft, aus welcher die Blitzstrahlen entstehen, der Gewitterwolke, die über dem beschützten Gebäude steht, langsam zu entziehen, so daß die Entladung ohne Blitz geschieht. Wenn aber dennoch ein Blitzstrahl auf das Gebäude herabschießt, so wird er durch die Spitze der eisernen Stange angezogen und, ohne Schaden zu thun, in die Erde geleitet. Der Blitz führt gern in erhabene Gegenstände; daher darf man sich während eines Ge- witters nicht unter einen Baum stellen, vor allem nicht unter einen Eichenbaum; denn je härter das Holz, desto besser dient es dem Blitze zur Herableitung in die Erde. Zu Hause meide man die Nähe des Ofens und die Zugluft, unterwegs aber gehe, fahre und reite man langsam, oder steige lieber ab und halte sich mög- lichst fern von Pferd und Wagen. H. Wagner.

19. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 604

1886 - München : Ackermann
604 ung an keiner Stelle unterbrochen sein, und ihr Ende in feuchte Erde münden. Wenn nun ein Gewitter darüber hinweg geht und der Blitz in den Blitzableiter einschlägt, so verfolgt er seinen Weg durch die Leitung in die Erde hinab, und der Bau bleibt unbe- schädigt. Die Blitzableiter sind übrigens nicht nur dadurch vou Nutzen, daß sie dem herabsahrenden Blitz gleichsam einen Weg anweisen, auf welchem er ohne Gefahr für die Menschen und ihre Habe zur Erde gelangen kann, sondern man nimmt an, daß an einem Orte, wo deren sehr viele angebracht sind, selbst die Ent- stehung von Blitzen und damit das Einschlagen verhütet oder wenigstens vermindert wird. Die Elektricität ist nämlich von zweierlei Art. Die eine befindet sich in der Wetterwolke, die an- dere ihr entgegengesetzte Art sammelt sich in den Leitungen und Stangen der Blitzableiter an und strömt nun nach oben aus, was mau bei großer Dunkelheit sogar sehen kann, indem an den Spitzen der Blitzableiter ein Büschel von feinen leuchtenden Strahlen empor- ragt. Durch Vereinigung der beiden Arten von Elektricität gleichen sich dieselben gegenseitig fortwährend aus, und es wird so die plötz- liche Entladung der ganzen Wetterwolke verhütet. Das erwähnte Ausströmen von Elektricität in Form von leuchtenden Strahlen sieht man übrigens nicht nur an Blitzableitern, sondern auch au andern Spitzen zu Zeiten, wann sich die Lust in stark elektrischem Zustande befindet. Man nennt es St. Elmsfeuer und bemerkt es an den Mastspitzen und andern spitzigen (besonders metallischen) Gegenständen auf Schiffen, auf den Öhren von Pferden, an den ausgespreizten Fingern der erhobenen Hand, ja selbst am Kopse von Menschen. 5. Der Galvanismus und die Galvanoplastik. Der Galvanismus ist eine eigene Art von Elektricität; er zeigt sich, wenn man zwei verschiedene Metalle mit einander in Berührung bringt, und wird daher auch Berührungselektrici- tät genannt. Man kann sie im kleinen dadurch erzeugen, daß man z. B. ein Zinkstäbchen in den Mund nimmt und eine nasse Silbermünze, etwa ein Markstück, aus das Auge legt. Biegt man nun den Zinkstab nach aufwärts und berührt damit die Münze, so bemerkt man im Auge eine Lichterscheinung, wie einen kleinen Blitz, und auf der Zunge bekommt man einen sauren Geschmack. Um diese Elektricität in größerer Stärke hervorzubringen, hat man ver- schiedene Apparate verfertigt, welche mit dem Namen Voltasche Säulen und galvanische Batterien bezeichnet werden. Letztere werden aus sehr verschiedene Weise verfertigt, bestehen aber der Hauptsache nach alle darin, daß zwei verschiedene Metalle, von denen das eine in der Regel Zink, das andere Kupfer ist, welches durch Kohle oder Platina ersetzt werden kann, sich berühren und in ein Gesäß gestellt sind, wobei die Wirkung durch saure Flüssigkeiten erhöht

20. Nr. 1 - S. 168

1897 - Breslau : Hirt
168 Physik Donner wird immer geringer; es fallen einzelne Regentropfen, denen bald ein Platzregen folgt. Nach dem Gewitter kühlt sich die Luft gewöhnlich ab. Der Blitz ist ein elektrischer Funke; der Donner entsteht, indem die Luft in den luftverdünnten Raum eindringt, der durch den Blitz erzeugt wird. — Die Wolken werden zu gewissen Zeiten elektrisch und zwar teils positiv, teils ne- gativ. Nähert sich nun eine elektrische Wolke einer unelektrischen oder der Erd- oberfläche, so findet eine allmähliche oder plötzliche Ausgleichung statt. Ge- schieht die Verteilung plötzlich, so springt ein elektrischer Funke, ein Blitz, von Wolke zu Wolke oder von der Wolke zur Erde über. Wenn der Blitz von der Wolke zur Erde überspringt, so sagt man: es hat eingeschlagen. — Der Blitzableiter besteht aus einer Eisenstange, welche über das Dach eines Hauses hinläuft und an der äußern Wand desselben herab in die Erde geleitet ist. Oben sind auf dieser Stange eine oder mehrere senkrechte Eisen- stangen befestigt, die über den höchsten Punkt des Hauses hervorragen. Da- mit sie nicht rosten, wodurch die Leitungsfähigkeit des Eisens verloren geht, sind sie mit Zink überzogen und an den Spitzen stark vergoldet. Nähert sich eine Gewitterwolke dem Hause, das mit einem Blitzableiter versehen ist, so strömt die Elektricität durch die Spitzen des Blitzableiters ans. Springt aber ein elektrischer Funke von der Wolke zum Blitzableiter über, so folgt er dem guten Leiter und fährt an der Eisenstange hinab in die Erde. 8 36. Berührungselektricität oder Galvanismus. Ein Becherglas füllt man zum Teil mit verdünnter Schwefelsäure und stellt eine Zinkplatte und eine Kupferplatte, an deren obere Enden je ein Kupferdraht gelötet ist, hinein. Die beiden Metalle dürfen sich aber nicht berühren. Eine solche Vorrichtung heißt ein galvanisches Element. Mehrere solcher Elemente, die so zusammengestellt sind, daß die Kupferplatte des einen mit der Ziukplatte des andern u. s. f. durch Kupferdrähte verbunden werden, nennt man eine galvanische Batterie (Fig. 23). Fig. 23. 1. Drückt man die Spitze des einen Drahtes an eine Feile und fährt mit der Spitze des andern Drahtes 7 7j K ^^ x auf der rauhen Oberfläche der Feile hin und her, so springen Funken von einer Spitze zur andern über. 2. Schaltet man zwischen beide Drähte einen kurzen, sehr dünnen Eisendraht ein, so wird derselbe glühend, bei starken Batterien verbrennt er. 3. Versieht man die Enden mit metallenen Handgriffen und faßt dieselben mit befeuchteten Händen an, so empfindet man ein Zucken, sobald man anfaßt und wenn man wieder losläßt. 4. Hält man die Drähte über eine stillstehende Magnetnadel, so daß sie sich an den Spitzen berühren und der Nadel parallel sind, so weicht die Magnetnadel von der Nordrichtung ab. Erklärung: Durch die Berührung eines Metalles und einer Flüssig- keit, welche das Metall zersetzt, wird Elektricität erzeugt, und zwar wird das Metall stets negativ, die Flüssigkeit stets positiv elektrisch. Die Kupferdrähte dienen zur Leitung der Elektricität. Wenn die Drahtenden miteinander in Berührung gebracht werden, strömt die Elektricität von dem einen Metall durch die Flüssigkeit zum andern und von diesem durch den Draht zum ersten Metalls Man sagt alsdann: das Element ist geschlossen. Diese Art der Elektricität heißt Berüh- rungselektricität oder Galvanismus. (Galvani, ein italienischer Arzt, beobachtete sie zuerst). Der Elektromagnetismus. § 37. Grundversuch. Man umwickelt ein hnfeisenförmiges Stück weiches, unmagnetisches Eisen mit einem übersponnenen Kupserdrahte und bringt die metallisch reinen Enden des Kupserdrahtes mit einer galvanischen Batterie in Verbindung. Nun schließt man den Strom und hält ein Schächtelchen mit