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1. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 56

1861 - Stuttgart : Hallberger
56 und auf der Erde verbreiteten, sie auch immer schlimmer wurdet^ so, daß Gott endlich Alle, mit Ausnahme des gerechten Noah, von der Erde zu vertilgen beschloß, was auch durch eine große Ueber- schwemmung, die Sündfluth, geschah. Ueber dies Ereigniß stimmen die Sagen vieler Völker, selbst der Indianer in Amerika, überein. Noah hatte sich und die Seinigen, sowie ein Paar von jeder Gattung der Thiere durch die Erbauung eines großen Schiffes, Arche genannt, gerettet, indem er dasselbe beim Beginne der Fluth bestieg, wie ihm Gott befohlen hatte. Nachdem das Wasser, welches die höchsten Berge 15 Ellen hoch bedeckt hatte, wieder gefallen und die Erde trocken geworden war, zog Noah mit den Seinigen vom Gebirge Ararat in Arme- nien, wo die Arche stehen blieb, an den untern Euphrat, in das weidenreiche Babylonien hinab. — Da sich die Menschen aber bald wieder sehr vermehrten, so wurden sie hierdurch genöthigt, sich wei- ter zu zerstreuen. Um aber ihre erste Heimat immer wieder finden zu können, wollten sie zuvor einen Thurm bauen, der überall ge- sehen werden könnte und ihnen zum Vereinigungspunkte dienen sollte. Durch die Sprachverwirrung, welche Gott unter ihnen entstehen ließ, wurde das thörichte Unternehmen vereitelt, und die Menschen zer- streuten sich und bevölkerten nach und nach alle Gegenden der Erde. In der Folge traten die Menschen in größere Gesellschaften zusammen, wählten sich ein gemeinschaftliches Oberhaupt und bilde- ten endlich Staaten und Reiche, die wir in Folgendem näher kennen lernen wollen. Asiatische Völker. 1. Die Indier und Chinesen. Die Indier waren dem ursprünglichen Wohnsitze der Menschen, den Gegenden zwischen den Flüssen Indus und Ganges am näch- sten geblieben. Sie waren von jeher in gewisse Volksklassen oder Kosten getheilt, nämlich 1) in Priester und Gelehrte; 2) in Krie- ger; 3) in Kaufleute und Ackerbauer; 4) in Handwerker und Die- nende. Außer diesen giebt es jetzt noch eine fünfte, von allen Menschen gemiedene und verachtete Klasse, die Paria's, die nicht einmal bei den andern Menschen wohnen dürfen, weil diese glauben, daß sie dadurch entehrt wären. Dieses Kastenwesen, wonach der Sohn immer den Stand und Beruf seines Vaters auch zu dem seinigen machen muß, gleichviel ob er Lust und Fähigkeiten dazu besitzt, oder nicht, hat von jeher die Fortschritte der Kultur in diesem Lande ge- hindert, und die Indier sind darum, obgleich reich an Gebiet und Bewohnern, zu einem Volke herabgesunken, das keine große Bedeut

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1. Die Alte Geschichte - S. 19

1866 - Münster : Coppenrath
19 hundert sechzig Jahren. Ein so hohes an Erfahrungen reiches Alter führt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schöpfers zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sündfluth ge- macht haben. Sie dürfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so großen Schiffes, als die Arche des Noö (Noah) war, setzt nothwendig eine große Reihe der mannig- faltigsten Erfindungen voraus. 3. Die Sündfluth. Noe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen würden von nun an immer glücklicher ge- worden sein, hätten sie nicht Gott, ihres gütigen Schöpfers, ganz vergessen. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Sünden erhalten; es war der fromme Noö oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wafferfluth mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Fluth, weil sie das sündige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sündfluth. Durch sie wurde Noö (Noah) der zweite Stamm- vater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevölkern. Er hatte drei Söhne, Sem, Cham (Ham) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie mußten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Sennaar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach über die ganze Erde. Fast bei allen Völkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese große allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen früheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefühle der Verschuldung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre Religionssagen. 2*

2. Erstes Schul-Buch - S. 93

1849 - Bayreuth : Buchner
93 vierzig Teige imb vierzig Nächte lang. Noe ging nun mit den Seinigen und mit den Thieren in die Arche. Gott selbst schloß die Thüre zu. Und nun fing es an schrecklich zu regnen. Alle Brunnen der Tiefe brachen los; vom Himmel rauschte das Wasser gleich großen Wasserfällen herunter; das Wasser wuchs und wuchs, bis alle hohen Berge fünfzig Ellen hoch mit Wasser be- deckt waren. So ward denn Alles auf dein Erdboden vertilgt, vom Menschen bis zum Vieh, vom Vogel in der ?uft, bis zum Wurm in der Erde. Nur Noe blieb übrig und wer mit ihm in der Arche war. Diese große Überschwemmung nennt man die Süntfluth. Dreihundert und fünfzig Tage blieb das große Ge- wässer über der Erde. Endlich ließ Gott das Wasser wieder fallen; die Arche blieb auf einem Berge stehen, und als sich das Gewässer der Sündfluth gänzlich ver- laufen batte, und die Erde wieder trocken war, da befahl Gott dem Noe, wieder aus der Arche zu gehen, und Noe ging nun mit den Seinigen und den Thieren heraus. Zum Danke für diese wunderbare Errettung baute Noe Gott einen Altar und zündete ein Brautopser darauf an. An diesem Opfer hatte Gott großes Wohlgefallen. Es erschien ein Regenbogen am Himmel, und Gott sprach zu Noe und seinen Söhnen: Seht, ich mache mit euch und allen Menschen, die nach euch kommen werken, einen Freundschastsbund. In Zukunft soll keine Süirtfluth mehr die Erde verderben, und dieser mein Bogen, den ich in die Wolken gesetzt habe, soll das Zeichen sein des Bun- des zwischen mir und der Erde. Und von dieser Zeit an sollte jeder Regenbogen die Menschen erinnern, wie schrecklich Gott die Bösen straft, wie liebevoll er aber gegen die Gutssn ist. 9. Die Welt nach der Sündfluth. — Verschie- dene Völker. Noes Nachkommen wurden nach und nach ein großes Volk, das sich immer weiter auf der Erde ausbreitete. Um einander nicht ganz in den Ländern zu verlieren, kamen sie auf den Einfall, einen Thurm zu bauen, der

3. Noah bis Kyros - S. 3

1829 - Leipzig : Cnobloch
3 befand, blieb am Leben. — Es bestand aber des Noah Familie aus seinem Weibe, einigen Söh- nen und deren Weibern. Noah und seine Familie betreten die Erde wieder und bringen ein Dankopfer. Endlich, doch erst nach einem vollen Jahre, sank das Wasser der ungeheueren S ü n d flu th, und eö ward wieder, wie vorher, trocken die Erde. Noah's Arche aber hatte sich niedergefenkt hoch oben auf dem Ararat, einem Gebirge — wie man dafür halt — in Asiens Armenien, nicht weit davon, wo die Hauptquelle des Flufsrs Eu- phrat (Frat) ist. Hier in staunender Höhe betraten Noah und feine Familie zuerst die Erde und schritten, nachdem sie auch die Thiere, die es bedurften, aus dem Schiffe gelassen hatten, hinab in die Ebene dieser Gegend. Kaum befanden sie sich aber hier, so brachten sie, voll des aufrichtig- sten Dankes für die so überaus gütige Errettung Gott ein Opfer. Sie setzten Steine auf zu einem Altar und schichteten oben auf Holz. Dann schlachteten sie mehrere fehlerlose Thiere und legten des wohl Ausersehenen vom Fleische auf das ge- schichtete Holz. Nun aber zündete Noah die Holz- schicht an und knieete nieder und in Andacht be- tend , wie rs geschah von den Seinigen. In vol- ler Flamme brannte bald des Opfers Feuer, und es stieg hoch der Rauch und mit ihm des Opfers 1 »

4. Die alte Geschichte - S. 19

1872 - Münster : Coppenrath
19 bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes, an Ersahrungen reiches Alter fhrt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen ange-geben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schpsers zur Vervollkommnung ihres Zustaudes vor der Sund-fluth gemacht haben. Sie drfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so groen Schiffes, als die Arche des Nol (Noah) war, setzt nothwendig eine groe Reihe der man-nigsaltigsten Erfindungen voraus. 3. Tie Sndfluth. Noe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen wrden von nun an immer glcklicher geworden sein, htten sie nicht Gott, ihren gtigen Schpfer, ganz vergeben. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Snden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasserfluth mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Fluth, weil sie das sndige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sndfluth. Durch sie wurde Noe (Noah) der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevlkern. Er hatte drei Shne, Sem, Cham (Horn) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie muten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Sennaar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach der die ganze Erde. Fast bei allen Vlkern des Alterthums lebt die Erinnerung an diese groe allgemeine Fluth. Auch die Erinnerung an einen frheren seligen Zustand in Verbindung mit dem Gefhle der Verschuldung seines Verlustes zieht sich als Klage durch ihre Religionssagen. I

5. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 14

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
14 Das Altertum. Tieren nahm er mit in die Arche; sieben Tage lang dauerte der Zug. Alsdann eröffnete sich die Schleuse des Himmels von oben und ergosfen sich die unterirdischen Quellen von unten und es ertranken alle Menschen in der Wasserflut, die noch fünfzehn Ellen über die höchsten Berge stieg. Vierzig Tage lang wuchs das Wasser und blieb dann eiuhundertundfünfzig Tage lang stehen, bevor es abnahm. Als es endlich fiel, sank die Arche auf das Gebirg Ararat herab, den höchsten Punkt des armenischen Hochlandes, wo sie stehen blieb. Ein Jahr und sechzig Tage nach seinem Einzug iu die Arche trat Noah mit seiner Familie auf die entvölkerte Erde wieder heraus und brachte dem Herrn ein Opfer des Dankes. Und Noah wurde nicht nur der Stammvater, sondern auch der Gesetzgeber eines neuen Geschlechtes. Anmerkungen. 1. Die Arche hat Veranlassung zu vielen Mutmaßungen und zu häufigem Spotte gegeben, obwohl keine Ursache dazu vorliegt. Bedenkt man, daß es ein hölzernes Gebäude war, au dem Noah mit seinen Leuten 120 Jahre arbeitete, so geht schon daraus hervor, daß ihr Umfang ein riesiger gewesen. Der Bau eines solchen ungeheuren Schiffes konnte jedoch, weil es nur von Holz war, nicht auf unüberwindliche Schwierigkeiten stoßen, wenn man erwägt, daß die Menschen bald nach der Sündflut einen Turm aus Ziegeln bauen wollten, der bis an den Himmel reichen sollte. Die Tiere standen vor der Sündflut dem Menschen viel näher. Der Mensch war noch nicht der Schrecken der Tierwelt geworden, da er der Tiere wohl zu seinem Gebrauche sich bediente, aber dieselben nicht aß. Auch darf man nicht vergessen, daß es damals nicht so viele Arten von Tieren gegeben, denn viele Arten entstanden erst durch Kreuzung. Das Holz, aus dem die Arche bestand, war wahrscheinlich Cypressen-holz, das in so großer Menge vorhanden war, daß Alexander der Große noch 2000 Jahre nach der Sündflut seine ganze Flotte, mit der er über die Dardanellen setzte, aus diesem Holze erbauen ließ. 2. Das Andenken an die Sintflut (allgemeine Flut), oder, wie wir sie nennen, Sündflnt, lebt in den Sagen aller alten Völker fort, und vorzüglich sind es sechs Umstände, die in diesen Sagen hervortreten: 1) Die Vertilgung des Menschengeschlechtes durch Wasser; 2) die Rettung von nur einer hervorragenden Persönlichkeit mit seiner Familie; 3) die Arche, in die auch Tiere ausgenommen wurden; 4) das Opfer, das der Gerettete gebracht; 5) der Weinban, den derselbe eingeführt; 6) der Unterricht, den er von Gott empfangen. So beschloß, gemäß der indischen Sage, Schiwa, der Gott des Zornes, der Zerstörung, der Rache und der Bestrafung, die Welt zu ertränken. Wifchnu wollte ihn zurückhalten, aber er vermochte es nicht und erschien deshalb dem Fürsten Satyavrata, um ihn zu warnen. Dieser begab sich mit deu sieben Rakkeschios oder Heiligen und mit ihren Frauen, sowie mit einem Paar von jeder Tierart, in ein Fahrzeug, welches von Wifchnu selbst in Gestalt eines Fisches durch die Fluten geführt wurde. Nach der glücklichen Errettung unterrichtete Wifchnu den Satyavrata iu

6. Die alte Geschichte - S. 30

1846 - Münster : Coppenrath
30 ist jetzt sieben zig, achtzig Jahre. Eine Seltenheit sind hundert Jahre, und über hundert sechzig Jahre hat man mit Gewißheit gar kein Beispiel. Wie ganz anders jene Greise vor der Sünd- flut! Moses rechnet ihr Alter zu fünfhundert bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes an Erfahrungen reiches Alter führet von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sündflut gemacht haben. Sie dürfen aber nicht gering ge- wesen sein. Denn die Erbauung eines so großen Schiffes, als die Arche des Noe war, setzt nothwendig eine große Reihe der mannigfaltigsten Erfindungen voraus. 10. Die Sündstut. Noe, 2328 vor Ehr. Die Menschen würden von nun an immer glücklicher gewor- den sein, hätten sie nicht Gott, ihres gütigen Schöpfers, ganz vergessen. Nur ein Mann Hattein dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Sünden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand deshalb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasserflut mit den Seinigen wunderbar gerettet. Man nennt diese Flut, weil sie das sündige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sündflut. Durch sie wurde Noe der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von neuem bevölkern. Er hatte drei Söhne, Sem, Cham und Jap het. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie mußten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend ein fruchtba- reres Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war diö Ebene Sennaar. Von hieraus verbreiteten sich die Menschen nach und nach über die ganze Erde. 11. Zerstreuung der Menschen; Entstehung der ersten Staaten. Manche schöne Erfindung, die vor der Sündflut gemacht war, mogle wohl mit dem ersten unglücklichen Menschengeschlechte

7. Leitfaden zum Unterricht in der Welt-Geschichte - S. 4

1862 - Bunzlau : Verl. der Königl. Waisenhausbuchdr. Titze
4 Von den tret Söhnen Lamechs, bei zuerst zwei Weiber nahn', erfand Sabal die Zelte, Siibal musikalische Instrumente, Thubal - . f a i ii die Bearbeitung der Ai età li e. Die Nachkommen eines anberen Lohnes des ersten Menschenpaares, des Seth, heißen „die Kinder Gottes/ Sie führten anfänglich ein Gott wohlgefälliges Leben. Durch Vermischung mit den Kainiten und Bekanntschaft mit ihren das Leben aus Erben verschönernden Erfinduu- gen verfielen auch sie in Sunde. Immer kleiner wurde die Zahl derer, die den Namen Gottes kannten und predigten, wie Enos that. Die b. Schrift nennt uns die Namen der frommen Stammhänpter dieser er- sten 1700 Jahre bis aus Noah, der zulegt allein noch m Gott wohl- gefälliges Leben führte. 8- 6. Siiiidfluth und Noacbiden. Dein Noah verkündete Gott seinen Wi>lleu, das verderbte Geschlecht durch eine große Auth von der Erde zu vertilgen und ihn allein übrig zu lassen als Stammvater eines neuen Menschengeschlechts. Die Sündfluth brach herein, bedeckte die Erde bis zu den höch- sten Spitzen, vertilgte Menschen und Thiere und veränderte die Oberfläche der Erde. Nur Noah mit seinen drei Söhnen Sem, H a m und I a p he t ward in der Arche erhalten mit den Thieren, die er auf Gottes Befehl in derselben ansgenom'.nen hatte. Ans dem Gebirge Ararat in Ar- menien ließ sich die Arche nieder ini I. 2300 v. Ehr. Geburt. Noah empfing den neuen Bund Gottes mit den Menschen, und zum Zeichen des Friedens erschien der Regenbogen Den Menschen wird der Genuß des Fleisches erlaubt; auf Mord wird Todesstrafe gesetzt. Noah pflanzte den Weinstock und genoß sein Gewächs. In Folge der verletzten Ehr- furcht gegen den Vater spricht Noah einen prophetischen Fluch gegen seinen Sohn Ham, so wie den Segen über Sem und Japhet ans. Auf Harns Nachkommen, die sich hauptsächlich in Afrika ausbreiteten, ruht bis heute der Fluch geistiger und leiblicher Knechtschaft. In Sems G-e- schlecht, das in Asien blieb, erhielt sich die Erkenntniß des wahren Gottes. Japhets Nackkommen, in Asien und Europa, wurden endlich nach lan- ger Abirrung von Gott in die Hütten Sems zugelassen, d. h. in den Bund Gottes wieder aufgenommen. Aber gar bald erlosch auch bei den Nachkomnien Noahs das An- denken an die Strafgerichte Gottes, und sie beschlossen gegen den Willen Gottes, daß sie sich über die ganze Erde verbreiten sollten, im Lande

8. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. 15

1810 - Berlin : Hayn
15 Erster Zeitraum. Inhalt. Einleitung. — Ungewißheit über die Urzeit. — Was ge- lehrte und verständige Männer über die erste Bildung der Menschen und der Gesellschaft sagen. — Israelitische Schöpfungsgeschichte; Adam und Eva. — Der verbo- tene Baum im Paradiese. Verlust der Unsterblichkeit. — Kain, Abel, Sech; Kains sckeuslicher Brudermord. — Verbreitung der Menschen über die Erde. Erste Erfin- dungen. Städtebau u. s. w- — Die Sündfluth. Noah und seine Familie in der Arche. — Zweiter Zeitraum. (Von Noah bis Moses, vor Christi Geburt 2527 bis 153», oder vom Zahr der Welt 1657 - 2452.) Ende der Sündfluth; Noah, der erste Weinbauer. Als endlich die Gewässer wieder ganz verlaufen wa- ren ging Noah mit seinen Geretteten aus dem Schiffe, und dankte seinem Erhalter nach seiner Sitte, indem er ein Thier schlachtete und verbrannte, Gott zu Eh- ren: das hieß ein Brand-Opfer. Wahrend des Op- ferns entstand am Himmel ein herrlicher Regenbogen, Gott erschien dem Noah — wie die Dichtung sagt — und sprach: „Ich will keine Sündfluth mehr über die Erde gehen lassen, und dieser Regenbogen soll von nun an ein Zeichen seyn, daß ich den Menschen nicht zürne!" Und die Erhaltenen freueten sich der Huld ihres guten Vaters. Die Menschen pflanzten sich von neuem fort und fingen wieder an, sich über die benachbarten Theile der Erde, in Klein-Asien und in dem heutigen Indien, China und Persien, am Mittelländischen und Caspt, V

9. Die Alte Geschichte - S. 16

1875 - Münster : Coppenrath
16 Die lteste Beschftigung, die Gott den ersten Menschen anwies, war der Ackerbau. Uralt wie dieser ist auch die Viehzucht. An derselben Stelle, wo die Bibel Kain einen Ackersmann nennt, nennt sie seinen Bruder Abel einen Schafhirten. Das Leben der Menschen in der Urzeit war im Ganzen noch hchst einfach und der Natur angemessen. Darum und nach den besonderen Plnen Gottes erreichte auch ihr Alter eine so stannenswerthe Hhe. Das hchste Leben ist jetzt siebenzig, achtzig Jahre. Eine Seltenheit sind hundert Jahre, und der hundert sechzig Jahre hat man mit Gewiheit gar kein Beispiel. Wie ganz anders jene Greise vor der Sndfluth! Moses rechnet ihr Alter zu fnfhundert bis neunhundert sechzig Jahren. Ein so hohes, an Erfahrung reiches Alter fhrt von selbst zur Einsicht und Klugheit. Die Bibel hat uns nur sparsam die Erfindungen angegeben, welche die Menschen unter der leitenden Vaterhand des Schpfers zur Vervollkommnung ihres Zustandes vor der Sndfluth gemacht haben. Sie drfen aber nicht gering gewesen sein. Denn die Erbauung eines so groen Schiffes, als die Arche des Noe (Noah) war, setzt nothwendig eine groe Reihe der mannigfaltigsten Erfindungen voraus. 3. Die Sndfluth. 9toe (Noah), 2328 vor Chr. Die Menschen wrden von nun an immer glcklicher geworden sein, htten sie nicht Gott, ihren gtigen Schpfer, ganz vergessen. Nur ein Mann hatte in dieser gottlosen Zeit sein Herz rein von Snden erhalten; es war der fromme Noe oder Noah mit seiner Familie. Er fand des-halb Gnade vor dem Herrn und wurde aus der verheerenden Wasser-fluth mit den Seinigen wunderbar gerettet Man nennt diese Fluth, weil sie das sndige Menschengeschlecht in ihren Wellen begrub, die Sndfluth. Durch sie wurde Noe (Noah) der zweite Stammvater des Menschengeschlechtes. Von ihm, wie aus einem guten Stamme, sollte sich die Erde von Neuem bevlkern. Er hatte drei Shne, Sem, Cham (Harn) und Japhet. Durch diese vermehrten sich die Menschen bald wieder. Sie muten aber wegen Unfruchtbarkeit der Gegend cnt fruchtbares Land suchen. Solches fanden sie am Flusse Euphrat. Es war die Ebene Sinear oder Senn aar. Von hier aus verbreiteten sich die Menschen nach und nach der die ganze Erde.

10. Abth. 2 - S. 11

1852 - Leipzig : Brandstetter
11 Der Knabe und das Nest. Knabe, ich bitt' dich so sehr ich kann: O rühre mein kleines Nest nicht an! O sieh nicht mit deinen Blicken hin! Es liegen ja meine Kinder d'rin, Die werden erschrecken und ängstlich schrei». Wenn du schaust mit den großen Augen herein. Wohl sähe der Knabe das Nestchen gern; Doch stand er behutsam still von fern. Da kam der arme Vogel zur Ruh', Flog hin und deckte die Kleinen zu, Und sah so freundlich den Knaben an: Hab' Dank, daß du ihnen kein Leid gethan. Hey. Die Menschen verachteten den Herrn vor der Sünd- flnth. Gott schob die Strafe 120 Jahre auf. Die Bosheit wuchs in der Zeit. Die Sündfluth kam nach der Frist. Der Herr sprach vorher mit Noah. Noah baute sogleich die Arche. Es regnete 40 Tage und 40 Nächte. Das Gewässer stand 150 Tage aus Erden. Gott gebot darnach den Gewässern. Die Fluthen verliefen sich alsbald. Noah war während der Sündfluth in der Arche. Nach der Fluch gedachte der Herr des Noah. Nach der Trübsal folgt die Freude. Freude empfängt der Fromme nach dem Tode. Alle Menschen sterben einmal. Gott lebt ewig. Er stirbt niemals. * * Wer von Gott das Herz abwendet, Und verläßt des Herrn Gebot: Ueber dessen Haupt entsendet Er Verderben, Noth und Tod. Wer jedoch in Treue wandelt, So wie Noah vor dem Herrn Und nach Gottes Willen handelt, Dem ist seine Hüls nicht fern.

11. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 7

1855 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Sündfluth und die Noachitcn. 7 3. Die Sündfluth und die Noachiten. §.3. Im Lause der Zeit trat aber bei gegenseitiger Annäherung im Raume eine Vermischung der beiden Stämme ein, wodurch allmählig das Verderben im ganzen Menschengeschlecht auf einen so hohen Grad flieg, daß Gott beschloß, die Menschen, welche sich von seinem Geiste nicht mehr wollten strafen lassen, zu vertilgen, und nur den frommen Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, zu erhalten, und zum Stammvater eines neuen Menschengeschlechtes zu machen. So gieug denn nach 120jähriger Gnadenfrist Noah in die von ihm gebaute Arche mit den Seinen sowohl, als auch mit den zur Er- haltung des Thiergeschlechts nöthigen Thierpaaren. Darauf brach die große Flnth herein, die das Menschengeschlecht und die Landthiere vertilgte, und die Gestalt und Oberfläche der Erde völlig veränderte. Daß diese Fluth wirklich eine allgemeine war, zeigt sich an den Ueberresten von Th irren und Pflanzen, die sich nur unter Ge- röll - und Kiesablagerungcn begraben über die ganze Erde zerstreut vor- finden. Auf der andern Seite nahmen die Nachkommen Noah's nach ihrer Zerstreuung die Erinnerung an die große Fluth mit sich, so daß das Andenken an sie, wenn auch getrübt und entstellt, sich bei allen Haupt- völkern der Erde findet. Auf dem armenischen Gebirge Ararat, wo die Arche sich bei dem Verlaufen der Gewässer niederließ, brachte Noah dem Herrn ein Sühn- und Dankopfer, und empfieng den neuen Bund Gottes mit den Menschen, wobei denselben der Genuß des Fleisches erlaubt, und auf den Mord die Todesstrafe gesetzt wurde. Die veränderte Nahrung, sowie der Einfluß, welchen die Sündfluth auf die Erde und ihre At- mosphäre ausgeübt hatte, verkürzte auch die Lebensdauer der Menschen. Noah hatte 3 Söhne: Sem, Ham und Japhet, deren verschie- dene Gesinnung bei der von Noah gemachten Erfindung der Wein- bereitung zu Tage trat. In dem Fluch aber, womit der Vater den Ham belegte, und in dein Segen, den er über Sein und Japhet aus- sprach, ist das Schicksal ihrer Nachkommen prophetisch angedeutet. Ham wurde der Stammvater der am dunkelsten gefärbten Völker Afrikas und Südasiens, die bis heute den Fluch der Knecht sch aft im Leiblichen und Geistlichen tragen. Sem, von dem die übrigen Völker Südwestasicns und besonders die Israeliten herstammen, sollte der besonderen Offenbarungen Gottes gewürdigt werden und dieselben andern Völkern mittheilen. Japhet aber, der Ausgebreitete, wurde der Stammvater der westasia- tischen und der meisten europäischen Völker, die in der Folge der Zeiten „in die Hütten Sem's", d. h. in den Bund Gottes ausgenommen werden sollten.

12. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 2

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 2 — vergingen sie sich durch Ungehorsam gegen Gott und wurden zur Strafe aus dem Paradiese entfernt. Wir wissen, wie Neid und Haß den Kain soweit hinriß, an dem frommen Abel den Brudermord zu begehen; wie sich die Menschen immer weiter ausbreiteten, daß sie aber auch immer böser und gottloser wurden, so daß Gott endlich beschloß, das sündige Menschengeschlecht bis auf die fromme Familie des Noah von der Welt zu vertilgen, was durch die Süudfluth geschah. So wurde Noah der zweite Stammvater der Menschen, und seine Söhne: Sem, Ham und Japhet Väter neuer Geschlechter. Nachdem die Erde nach der Sündfluth wieder trocken war, zog Noah mit den Seinen von dem Gebirge Ararat in Armenien, wo die Arche stehen geblieben, an den Euphrat in das weidenreiche Babylon. Die Beobachtung der Natur, theils Noth, theils Zufall führte schon frühzeitig die Menschen auf Erfindungen. So mögen sie gar manchmal in die Nothwendigkeit versetzt worden sein, sich gegen wilde Thiere vertheidigen zu müssen, wozu sie Waffen nöthig hatten. Sie gebrauchten dieselben aber nicht blos zur Vertheidigung, sondern auch zur Erlegung der Thiere für ihre Nahrung, und so wurden die Menschen schon in der frühesten Zeit Jäger. Bald entdeckten sie auch, daß viele Thiere sich leicht an den Menschen gewöhnen; es war daher natürlich, daß sie diese Thiere zähmten und, um ihnen ans leichte Weise Nahrung zu verschaffen, auf die Weide trieben, und so entstand das Hirtenleben und die Viehzucht. So lange die Menschen sich mit Jagd und Viehzucht beschäftigten, wohnten sie getrennt in Hohlen und Hütten, und erst als sie durch das Ausfallen und Wiederaufgehen verschiedenen Samens auf die Erfindung, des Ackerbaues kamen, lebten sie mehr in Gemeinschaft, bauten festere Wohnungen, und es entstand das Familienleben. Hier war nun der Hausvater das Oberhaupt, dem alle Glieder seines Geschlechtes zu gehorchen hatten, und solche Familienväter nannte man Patriarchen. Wie Gott den Menschen in der Erfindung der zum Leben nöthigsten Dinge zu Hilfe kam, so führte er sie auch selbst zum Glauben und zur Verehrung eines einzigen Gottes — Gott offenbarte sich ihnen. Bald erkannten die Menschen durch den Sündenfall, daß Gott nur das Gute lieb habe, und hatten sie Böses gethan, so dachten sie deshalb darauf, sich wieder mit Gott zu versöhnen durch Darbringung sinnlicher Gegenstände, und aus diese Weise entstand das Opfer. Die heilige Schrift erzählt uns weiter, daß sich die Menschen nach der Sündfluth bald wieder so vermehrten, daß sie sich von selbst genöthigt sahen, immer größere Länderstrecken einzunehmen. Um aber die alte Heimat wieder finden zu können, wollten sie einen Thurm bauen, der nach allen Seiten hin gesehen werden könnte, welches thörichte Unternehmen aber Gott durch die Sprachverwirrung vereitelte. Sie zerstreuten sich nun nach allen Gegenden hin, schlossen sich überall in größeren Gesellschaften eng aneinander an, wählten sich ein Oberhaupt und bildeten Völker und Staaten, welche uns die Geschichte näher kennen lehren soll.

13. Noah bis Kyros - S. 2

1829 - Leipzig : Cnobloch
2 ferfluth den Menschen zur Strafe geschehen, weil sie schon seit vielen Jahren rin sündiges und ihm daher mißfälliges Leben geführt hatten und von ei- nem solchen sündigen Leben auch noch ferner nicht Massen wollten. Doch waren hiervon der fromme und Gott wohlgefällige Noah und seine Familie ausgenommen. Ihm verlieh Gott auch daher den Gedanken, daß eine solche ungeheuere Wasser- fluth kommen würde, so wie den, daß er sich noch zeitig genug ein großes Schiff, genannt die Arche, erbaue und sich hineinbegebe in diese- Schiff mit seiner Familie und sehr vielen Thie- ren noch vor dem Beginnen der gewaltigen Was- serfluth. Es geschah von Noah und — es erfolgte alsbald die Grausen erregende Fluth. Die Brunnen der Tiefe thaten sich auf, und es drang so aller Orten das Wasser aus der Erde mit Gewalt hervor; ein heftiger Regen aber, der ' vierzig Tage und Nächte anhielt, vergrößerte von obenher die äußerst furchtbare Fluth. Des Noah Arche erhob sich dann auch bald und schwamm nun so — sie hatte weder Segel, noch Ruder — auf der unabsehbaren Wasserfläche. Hundert und fünfzig Tage stieg das Wasser und überdeckte — man denke — zuletzt hohe, ja die höchsten Berge. So mußte denn Alles sterben, was da Leben hatte und seiner Natur nach lebt auf oder in dem Trocknen und nicht im Wasser. Doch Noah und kües Lebendige, was sich mit ihm in der Arche

14. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 31

1821 - Magdeburg : Rubach
Der Mensch. 31 rinander, bis Kain sogar aus Neid seinen Bruder Abel erschlug. — Und so gings auch mit den Menschen, die nach Adam lebten; die Sünde nahm überhand unter ihnen und deßhalb beschloß der hei- lige Gott, sie und alles Lebendige von der Erde zu vertilgen. Er sandte die Sündfluth und durch sie kamen alle Menschen und alle Thiere des Feldes um das Leben. Noah nur, ein gottesfürchtkger Mann, wurde mit seinen Kindern durch Gottes Gnade und Vor- sicht gerettet, mit ihm die Thiere des Feldes, die er, auf Gottes Befehl in die Arche aufgenommen hatte. Von Noah und seinen drey Söhnen stam- men wieder alle Völker der Erde ab, so verschieden sie auch an Farbe, Größe, Bildung und Lebens- art seyn mögen. — Auch jetzt blieb der Mensch Gott nicht getreu. Er folgte seiner Neigung zum Bösen, er übertrat Gottes Gebot, er vergaß sogar des Gottes, der Himmel und Erde gemacht hat und den die ganze Natur verkündigt. Wie kam dieß werdet ihr fra- gend Das will ich euch jetzt erzählen. Sehet der Mensch ist und bleibt immer ein sinnliches Wesen, das nur gar zu leicht bey dem stehen bleibt, was er sieht und hört, ohne nach dem Grunde, nach dem Urheber dessen, was er wahrnimmt zu fragen. Das ist noch jetzt oft der Fall, indem viele Men- schen gedankenlos und ohne sich ihres Gottes zu erinnern, die Pracht der Felder und der Garten sehen können. Um wie viel mehr müßte es bey den noch ungebildeten Menschen der Fall seyn! Die wärmenden Strahlen der Sonne, die funkelnden Gestirne, das Krachen des Donners, das Brau- sen des Sturmes, das unermeßliche Weltmeer, mit einem Worte Alles erinnerte ihn an den All- mächtigen. Er blickte, wenn er ihm danken wollte, auf zur Sonne, zu den Gestirnen; bald aber ver. gaß er, daß Gott die Sonne und den Mond ge- macht habe, das Jahr danach zu theilen. Das

15. Bd. 1 - S. 9

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
§ 5. Die Sündfluth. 9 welche das erste Menschengeschlecht untergegangen und bei der nur etliche Menschen wunderbar erhalten worden, die das Geschlecht fortgepflanzt hätten. Nur daß sie andere Namen machen. Bei den alten Griechen ist aus dem Noah ein „Deukalion," bei den Kelten ein „Dwi- wan" geworden; bei den Indern heißt er „Menu," bet den Chinesen „Fohi" rc. Aber auch die Erde selbst gibt ein augenfälliges Zeugniß für die Wahrhaf- tigkeit der Schrifterzählung; denn man findet in allen Theilen derselben die Spuren einer durch Wasser unter- gegangenen Borwelt, unter Geröll- und Kieslagern, so wie in den Höhlen der Berge eine Menge Ueberreste von Thieren. 150 Tage standen die Wasser über der Erde; da ge- dachte Gott an Noah und ließ sie fallen. Die Arche ließ sich auf den Berg Ararat (im heutigen Armenien) nieder, der noch heutzutage einer der höchsten Berge der Erde ist, denn er steigt auf einer Hochebene von nahe an 3000 Fuß über dem Meeresspiegel noch über 16,000 Fuß empor; und er steht „inselhaft," abgesondert von andern Bergen und Gebirgen, in einsamer Majestät. Allmählig sahen auch die Spitzen der andern Berge hervor. Und das Gewässer verlief sich immer mehr von der Erde. Schon grünt sie wieder, daß Noahs andere ausgelassene Taube ihm ein Oelblatt bringen kann. Als aber die Erde ganz trocken geworden war, gieng Noah auf Got- tes Befehl aus dem Kasten und die Seinen, und alle Thiere giengen heraus Paar und Paar. Wie mochte das Angesicht der Erde verändert, wie mochte sie so öd und leer gegen vorhin seyn! Aber der errettete Fromme baute dem Herrn einen Altar und opferte Ihm ein Dankopfer. Und der Herr hatte Wohlgefallen daran und segnete die Menschen auf's Neue, daß sie fruchtbar seyn und sich mehren und die Erde erfüllen sollten. Und Gott richtete mit ihnen und ihrem Samen nach ihnen einen Bund der Gnade und Verschonung auf, daß hinfort keine Sündfluth die Erde verderben sollte,

16. Kleine Weltgeschichte oder Geschichten aus der Geschichte - S. 8

1856 - Moers : Rhein. Schulbuchh.
8 Einleitung. Waffen. — Was sie erfunden hatten, nahmen die Kinder Gottes an, wenn es gut war. Hätten sie doch immer nur das Gute ange- nommen. Die Freundschaft mit dem Bösen wurde aber leider immer inniger. Die Frommen verheiratheten ihre Kinder mit den Kindern der Gottlosen, und das neue Geschlecht war ein böses. Die ganze Welt ward voller Gottlosen. Da ließ Gott der Herr die Menschen 120 Jahre ermahnen und warnen. Aber das half nichts. Da ließ er die Berge und die Erde zerbersten und aus den Wasserhöhlen eine so große Menge Wassers hervorbrechen, daß die höchsten Berge bedeckt wurden. Gott der Herr hat viel Wasser! Bis dahin war's auf der Erde anders, als jetzt. Palmbäume wuchsen in Holland, und Elephanten und Nashörner lebten in Si- birien. Ueber Alles strömte das Wasser hin, und Schlamm bedeckte Pflanzen und Thiere. Der Schlamm ward zu Stein, und die Thiere und Pflanzen darin wurden auch zu Stein. In der ganzen Welt findet man im Gestein in der Erde versteinerte Pflanzen und versteinerte Landthiere zwischen Seethieren. Die Thiere in Sibirien aber wurden nicht zu Stein, sondern plötzlich ward's dort kalt, und ehe sie verfaulten, ward das Wasser, in dem sie schwammen, zu Eis und thauete nimmer auf. Und noch jetzt sindet man in jenen kalten Gegenden zuweilen solche Thiere mit Haut und Haare im Eise, und Eisbären und Wölfe fressen ihr faules, viertehalbtausendjähriges Fleisch. > Noah ward erhalten in der großen Fluth sammt Weib und Kind, und Gott zeigte ihm den Regenbogen, daß er den Menschen wieder gnädig sei. Die Erde aber war nicht mehr wie sonst, und die Luft auch nicht. Die Menschen aßen zwar Fleisch und tranken Wein, aber dennoch starben sie früher dahin. Und die Lust zum Bösen nahm, wieder überhand und verdrängte die Lust zum Guten und den Gehorsam gegen Gott. Einer und der Andere meinte: „Wer weiß, ob's wahr ist, daß nur ein einziger Gott sei, der von uns verlange, demüthig und friedsam und züchtig und mäßig zu sein. Vater Noah sagt's zwar, aber wer hat diesen Gott gesehen?" So meinte Mancher und äußerte das gegen Andere. Da meinten's die Andern gleich auch: denn sie waren alle nicht gerne demüthig und friedsam und züchtig und mäßig, und dachten immer weniger an Gott und vergaßen seiner endlich ganz. Aber da waren sie auch noch nicht ruhig und glücklich. Die Gedanken in ihrem Herzen ver- klagten sich unter einander. Sie fühlten, daß Hochmuth, Zank und Unmäßigkeit nicht recht sei vor Gott. Sie suchten Ruhe und wollten doch nichts von dem rechten Gotte wissen. Sie sahen die Sonne an, die uns wärmt, und die Erde, die uns nährt und trägt. Sie ge-

17. Das vierte Schuljahr - S. 136

1899 - Langensalza : Schulbuchh.
136 Diese Worte erinnern uns an den zweiten Schöpfungstag. Was schied der Herr an diesem Tage? „Die Wasser unter der Feste von ... . Feste." Diese Wassermassen kamen bei der Sündslut wieder zusammen. Was haben wir unter den „Brunnen der Tiefe" zu verstehen? Die Wasser in und auf der Erde. Welches sind die „Fenster des Himmels?" Die Wolken. Wie lange strömte der Regen vom Himmel herab? Vierzig Tage und Nächte. Bald hatte das Wasser den ganzen Erd- boden überschwemmt, nirgends fand es einen Abflnß, denn alle Bäche, Flüsse und Meere traten über ihre Ufer. Was geschah bald mit dem Kasten Noahs? Er ward emporgehoben. Wie hoch stieg znletzt das Wasser? Alle hohen Berge wurden bedeckt, 15 Ellen hoch ging das Gewässer über die Berge. Für wen wurde diese Flut zum Verderben? Vögel, Vieh, Tiere, Menschen. Warum mußten auch die Vögel, die doch fliegen konnten, umkommen? Sie fanden keinen Ruheplatz. Was geschah auch mit den übrigen Tieren und mit den Menschen? Kamen um. Wer allein blieb übrig? Noah und alles im Kasten. — Wie furchtbar dieses Gericht des allmächtigen Gottes gewesen ist, können wir uns kaum vorstellen. Wie ä n g st l i ch mögen die Menschen zu- erst nach den hereinbrechenden Wassern gesehen, wie sehnsüchtig zuerst von Tag zu Tag, dann von Stunde zu Stunde, ja von Minute zu Minute das Aufhören des Regens erwartet haben! Immer weiter hinauf auf die Hügel und Berge retteten sie sich vor der steigenden Flut, mit deren Anwachsen auch ihre Furcht stieg. Mit Entsetzen sahen sie auch hier das immer näher rückende Verderben; vergeblich versuchten diese oder jene in die sichere Rettung bietende Arche ein- zudringen, bis sie endlich in der schrecklichsten Verzweiflung ihren Tod in den brausenden Fluten fanden. — Wie lange stand das Wasser auf Erden? 150 Tage. So gewaltig waren die Wirkungen der Sünd- slut, daß man noch heute nach so vielen tausend Jahren deutliche Spuren davon findet. Iv. Der Flut Ende. (Vorerzählen!) Nachdem das Wasser 150 Tage auf Erden gestanden hatte, beschloß der Herr, dasselbe wieder verschwinden lassen. An wen gedachte der Herr? An Noah. Ob er ihn während der Sündflut vergessen hatte? Gewiß nicht, sondern während der ganzen Zeit hatte er seine schützende Hand über die Bewohner der Arche gehalten. Wodurch führte der Herr ein Abnehmen des Wassers herbei? Durch Wind. Wo ließ sich der Kasten nach längerer Zeit nieder. < Gebirge Ararat.

18. Historisches Bilder-Buch für die denkende Jugend - S. 5

1835 - Nürnberg : Campe
Il Oie Äündkluth. Äls Adam und Eva aus dem Paradiese vertrieben waren, mußten sie mit dem Schweiß ihrer Hände sich ihr Brod verdienen. Ihre zwei er- sten Söhne, Kain, der ältere, ein Ackersmann, und Abel, der jüngere, ein Schäfer, gaben das erste Schauspiel des Mordes; Kain, neidisch aus die Gnade, mit welcher das Opfer seines Bruders von Gott ange- seben wurde, erschlug den Abel. Von einem dritten Sohne des ersten Menschenpaares, mit Namen Seth, stammt Noah, unter dem eine große Fluth das Menschengeschlecht fast ganz vertilgte. Als seit dem Schö- pfungsjahre 3984 mcbr denn 1990 Jahre von den langlebenden Urvätern oder Patriarchen der Menschheit durchlebt worden waren, da begannen die Kinder Gottes sich zu den schönen Töchtern der Menschen zu ge- sellen, und Kinder mit ihnen zu zeugen, die Gewaltige in der Welt und berühmte Leute wurden. Gott aber sah, daß der Menschen Bosheit groß war, und alles Dichten und Trachten ihres Herzens böse; darum beschloß er sie mit allen Geschöpfen zu vertilgen, denn es reute ihn, daß er sie gemacht hatte. Nur Noah, Sohn Lamechs, fand Gnade vor Gott. Ihm verkündigte er selbst, daß er das böse Geschlecht vertilgen wolle von der Erde; Noah aber solle sich einen Kasten von Tannenholz, 300 Ellen lang, 50 breit, 50 hoch, mit Abtheilungen, und wohl verpicht machen, oben in die Decke ein Fenster, in die Seite eine Thüre setzen; und in diesen solle Noah mit seiner ganzen Familie, und je sieben Paar von alten reinen Thieren, je einem Paar von allen unreinen Thieren, sich begeben. Noah that wie ihm der Herr geboten, und als er den Kasten (die Arche) gebaut, ging er zur bestimmten Mt mit den Sei- nigen und den Thieren in den Kasten, An demselben Tage aber bra- chen alle Brunnen der großen Tiefe auf, und thaten sich auf alle Pfor- ten des Himmels, und ein Regen kam vierzig Tage und vierzig Nächte. Da wuchsen die Wasser, und bedeckten die höchsten Berge unter dem Himmel, fünfzehn Ellen hoch, so daß alles, was einen lebendigen Odem im Trocknen batte, starb. Noah aber in seinem Kasten fuhr auf dem Gewässer dabin. Als nun das Gewässer hundert und fünfzig Tage ge- dauert hatte, da gedachte Gott an Noah und alles Vieh, das bei ihm im Kasten war, ließ einen Wind auf die Erde kommen, die Brunnen der Tiefe sammt den Fenstern des Himmels wurden verstopfet, dem Re- gen wurde gcwchret, und das Wasser verlief sich altmählig. Noah's

19. Abth. 2 - S. 5

1804 - Berlin : Mylius
5 Gott sein Vorhaben, und befahl ihm, ein großes Schiff zu bauen, worin er und die Seinigen nebst den Thieren — von jeder Gattung Ein Paar — die nicht im Wasser lebten, Plah hätten. Dies ge- schah ; Noah ging mit seiner Familie in das Schiff, und nahm auch die Thiere, wie es ihm befohlen war, mit hinein. Hierauf ließ Gott eine große Wasserfluth über die Erde kommen, wodurch alle lebendige Ge- schöpfe auf derselben vertilgt wurden. Als die Fluch endlich wieder zu-rück getreten und der Erdboden rrok- ken geworden war, verließ Noah mit den Seinigen und den Thieren, die er bet sich hatte, das Schiff, und diese bevölkerten nun die Erde aufs neue. Noah'6 drei Söhne, Sem, Ham und Ja, phek wurden die Stifter des Menschengeschlechts nach jener großen Urberschwemmullg. Diese bald wieder zahlreich gewordne Nachkommenschaft Noahs bekam den Einfall, einen sehr hohen Thurm zu bauen, theils um einen Vereinigungspunkt zu haben, wo sie sich immer wieder zusammen finden fönte ; theils um sich einen berühmten Namen zu machen. Dies miß- fiel aber Gott, und um ihr Vorhaben zu verhindern, verwirrete er ihre Sprache (oder er machte sie uneins), daß keiner den andern verstehen konte (oder wollte), und so zerstreueten sie sich in alle Länder. Der an- gefangene Bau bekam den Namen Babel, und Nimrov, ein Enkel des Ham, wählte diesen Ort Babel zu seiner Residenz, nachdem er sich zum Herrn des Landes und der Einwohner emporgeschwungen hat- te. Afsur, ein Sohn des Sem, erbauete Ninive und andre Städte. So

20. Bd. 1 - S. 8

1860 - Calw Stuttgart : Vereinsbuchh.
8 I. Die Erste Zeit. an Gott; sie -aßen, sie tranken und lebten in Wollüsten hin. Gott warnte sie; aber sie wollten sich Seinen Geist nicht mehr strafen lassen. Gott gab ihnen eine lange Frist zur Buße; aber sie achteten derselben nicht; ihre Bosheit ward immer größer. Da beschloß Er, dieses Geschlecht zu vertilgen von der Erde. Nur Noah fand Gnade vor dem Herrn; denn er war ein frommer Mann und führte ein göttlich Leben zu seinen verderbten Zeiten. Noah baute nach Gottes Ge- bot und Anweisung einen großen Kasten, die Arche genannt, ein schwimmend Haus von Holz. Es war ein ungeheures Gebäu, 300 Ellen lang, 50 Ellen weit und 30 Ellen hoch, und hatte drei Stockwerke über einander. Dahinein brachte er allerlei Thiere der Erde, die gerettet werden sollten, Vögel, Vieh und Gewürme, Paar und Paar, und Speise für Menschen und Thiere; und er gieng selbst hinein sammt seinem Weibe und seinen drei Söhnen und ihren Weibern, acht Seelen zusammen; Alles auf Gottes Geheiß. Da brachen auf alle Brunnen der Tiefe, die weiten tiefen Wasserbehälter im Innern der Erde, und ergoßen ihre Ströme; und die Fenster des Himmels thaten sich auf und schütteten Regen herab 40 Tage und Nachte. Und die Wasser wuchsen und hoben den Kasten auf, und trugen ihn empor über die Erde. Und die Menschen draußen, die erst noch so sicher lebten, flohen erschrocken hinan an Bergen und Bäumen; aber die Sündfluth ver- folgte sie und Gottes Zorngericht ereilte sie. Das Ge- wässer wuchs so sehr auf Erden, daß alle hohen Berge unter dem ganzen Himmel bedeckt wurden; 15 Ellen hoch gieng zuletzt das Gewässer über die Spitzen der höchsten Berge. Da gieng alles Fleisch unter, das im Trocknen lebt. Ein furchtbares Gottesgericht! Die Sage von diesem Ereigniß kommt fast bei allen Völkern vor. In der alten und neuen Welt (Amerika, Australien) erzählen sie von ihren Urahnen her von einer großen, die ganze Erde bedeckenden Wasserfluth, durch