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1. Lebensspiegel für Landleute - S. 348

1844 - Darmstadt : Ollweiler
348 Ihr Männer, die ihr von dem Nacken Die Körbe langt, mit Brot beschwert, Das ihr, aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Heerd; Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krug' u. Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Oft an der Heimath Born gefüllt; Wenn am Missouri Alles schwiege, Sie malten euch der Heimath Bild; Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt; Des Heerdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden braunen Gästen Voll frischen Trunkes, eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; 402. Recept Durch Arbeit, Müh' und Schwitzen, Nicht müßig faules Sitzen; Durch Sparen und recht Hausen, Nicht Prassen, Saufen, Schmausen Durch mühsam Strapazieren, Nicht müßiges Spazieren; Durch Fasten, Beten, Wachen, Nicht Schlafen, Fluchen, Lachen; Durch Hoffen, Dulden, Warten, Nicht Würfel, Spiel und Karten; Durch Hebel, Art und Hammer, Nicht Seufzen, Klage, Jammer; Nicht mehr von deutscher Nebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn, Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, Im Spessart klingt des Aelplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimathsberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizen- feldern, Nach seinen Nebenhügeln zieh'n! Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage, Wird es euch vor der Seele fteh'n. Der Bootsmann winkt! — zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sey Freude eurer Brust beschieden, Und euren Feldern Reis und Mais. zum Reichwerden. Durch Hacke, Sens' und Pflug, Nicht aber Schnapps im Krug; Durch Pflügen, Graben, Schanzen, ; Nicht Jagen, Jubeln, Tanzen; Durch einfach stilles Wesen, Nicht Kartenspiel und Chaisen; Durch Schaffen um die Wette, Nicht Lotterie-Billette; Durch Klugheit, Fleiß und Muth — Kömmt man zu Geld und Gut. 403. Unmuthige Geschichte von drei Söhnen eines Bettlers, die endlich reiche Herren geworden sind. Es gibt allerlei Arbeiten, die der ärmste Mann ohne Mühe anfangen kann, um sein Brod zu verdienen und Weib und Kinder zu ernähren; wer nur aufmerksam, fleißig und sparsam ist, der verdirbt in der Welt nicht. Das beweiset die Geschichte von Hans- jörg Schmid. Der alte Hansjörg war ein Bettler, der in Kriegsdiensten ein Bein verloren. Er ging noch vor mehreren Jahren von Hans zu Haus in den Dörfern am Bodensee, bald zu Fischbach, bald zu Selmannsweiler u. s. w., um Brod zu betteln. — Jetzt aber sitzt der alte Hansjörg als ein reicher Mann im Lehnstuhl, und die Leute wundern sich seiner, und Niemand weiß, woher er es hat. Da sagt der Eine: er hat einen Schatz gefunden! — Nein, schreit der Ändere, der Drache hat es ihm durch den Schornstein

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1. Theil 2 - S. 273

1864 - Mainz : Kirchheim
270 Ihr Männer, die ihr von dem Nacken Die Körbe langt, mit Brod beschwert, Das ihr aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt aus deutschem Herd, Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krüg' und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Oft an der Heimath Born gefüllt; Wenn am Missouri Alles schwiege, Sie malten euch der Heimath Bild; Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt, Des Herdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt — Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden, braunen Gästen, Voll frischen Trunkes eure Hand. Es trinkt daraus der T s ch e r o k e s e Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O, sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finst'rer Tannen; Im Spessart klingt des Aelplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimathberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, Nach seinen Rebenhügeln zieh'n! Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele steh'n! Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis I Sei Freude eurer Brust beschieden Und euren Feldern Reiß und Mais! Freiligrath. Liesfer, «irrte- Lesebuch. Ii. jg /i-1

2. Deutsches Lese- und Sprachbuch für die Oberstufen der Volks- und Bürgerschulen - S. 139

1854 - Leipzig : Brandstetter
139 Haus, eine Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder, dort die Sternwarte, Schifffahrtsschule, Schiffswerften, Tauspinnereien, Ankerschmieden oder das großartige Leseeabinet der Börsenhalle. Wohin wir treten, umgiebt uns weltstädtisches Leben. Das ist der Charakter des deutschen Londons. „ Körner. 86 Die Auswanderer. Ich kann den Blick nicht von euch wenden, Ich muß euch anschau'n immerdar; Wie reicht ihr mit geschäft'gen Händen Dem Schiffer eure Habe dar! Ihr Männer, die ihr von dem Nacken Die Körbe langt, mit Brod beschwert, Das ihr aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Heerd. Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen braun und schlank; Wie sorgsam stellt ihr Krüg' und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Ost an der Heimath Born gefüllt; Wenn am Missouri Alles schwiege, Sie malten euch der Heimath Bild. • Des Dorfes stemgefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt; Des Heerdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Breterhauses Wand; Bald reicht sie müden braunen Gästen, Voll frischen Trunkes, eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finst'rer Tannen, Im Spessart klingt des Aelplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimathberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, Nach seinen Rebenbügeln zieh'n!

3. Für mittlere Klassen - S. 507

1868 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
507 2. Ihr Männer, die ihr von dem Nicht mehr von deutscher Nebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. Nacken Die Körbe langt, mit Brot beschwert, Das ihr aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Heerd; 3. Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krug' und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! 4. Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Oft an der Heimath Born gefüllt; Wenn am Missourie Alles schwiege: Sie malten euch der Heimath Bild; 5. Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt; Des Heerdes traute Feuerstelle; Das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden braunen Gästen, Voll frischen Trunkes, eure Hand. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; 8. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn, Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, Im Spessart klingt des Aelplers Horn. 9. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimathberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfel- dern, Nach seinen Rebenhügeln ziehn! 10. Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend wehn! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele stehn. 11. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden, Und cuern Feldern Reis und Mais! F. Freiligrath. 92. Die großen Stämme. 1. Mongole, deine Heerde sollst du grasen Im Norden, wo der Steppe Nebel grauen; Zu Rosse sollst du sein und Zelte bauen Und oft wie Sturm durch alle Völker blasen. 2. Zum höchsten Leben gab ich euch, Kaukasen, Ein buchtenreiches Meer und weite Gauen; Mit Kunst und Muth und kühnem Weltvertrauen Trotzt ihr der Sturmesflamme wildem Rasen. 3. Dir, Rothhaut, gab ich Urwald und Savanne; Such' deine Pfade längs den großen Flüssen, Durchschwimm' die See'n und deinen Bogen spanne. 4. Den Sand wirst du mit heißer Sohle küssen, O Schwarzer, knieend vor dem weißen Manne; Doch einst wird auch dein Elend weichen müssen. H. Lingg.

4. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 206

1869 - Essen : Bädeker
ihm die gehörige Weiße giebt. Dieser geläuterte Hutzucker kommt unter verschiedenen Namenseiner Güte, Melis, Raffinade, Canarienzucker in den Handel. Durch die untere Spitze fließt der Theil, welcher nicht in festen Krystallen angeschossen ist, und heißt Syrup. Der Candiszuckcr wird aus dem geläuterten, stark eingekochten Zucker g emacht, den man Gr kupferne, mit Fäden durchzogene Gefäße füllt, wo er sich in großen Krystallen ansetzt. Die Töpfe werden zuerst an einen kühlen Ort und dann, wie der Hutzucker, in die Trocken- stube gesetzt. Außer vem Zuckerrohr kann man noch aus manchen andern Leget abi- lien Zucker oder wenigstens einen sehr brauchbaren Syrup erhalten. In unserer Zeit wird besonders aus Runkelrüben viel Zucker gewonnen. 10 Die Auswanderer. Ich kann den Blick nicht von euch wenden; Ich muß euch anschau'n immerdar; Wie reicht ihr mit geschäft'gcn Händen Dem Schiffer eure Habe dar! Ihr Männer, die ihr von dem Nacken Die Körbe langt, mit Brod beschwert, Das ihr aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Herd; Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krüg' und Töpfe, Aus der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Ost an der Heimath Born gefüllt; Wenn am Missouri alles schwiege, Sie malten euch der Heimath Bild: Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt, Des Herdes traute Feuerstelle Das Wandgesims, das sie geschmückt — Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden, braunen Gästen Voll frischen Trunkes eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Ncckarthal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finst'rer Tannen, Im Spessart klingt des Älplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäl- dern Euch nach der Heimathberge Grün, Nach Deutschlands gelbenweizenfeldern, Nach seinen Rebcnhügeln zieh'n! Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele steh'n. Der Bootsmann winkt! —Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib unv Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden Und euren Feldern Reis und Mais! (Fretligrath.) Wiederholungsfragen ! — Zeichnen und Beschreiben! — 20. Australien oder Südindien. Dieser fünfte Erdtheil besteht aus einem Festlande: Neuholland, drei großen Inseln: Ncu-Guinea, Neu-Seeland lind Vandiemcns- land, und 14 Hauptinselgruppen, nebst zahlreichen kleineren Gruppen, Inseln und Eilanden: welche sämmtlich im „großen

5. Deutscher Schul-, Haus- und Kinderfreund - S. 414

1848 - Grimma : Verlags-Comptoir
32) das nicht einmal weiß, ob ick einige Male zu thun? Hebr. 4, 4. Ap. Gesch. 26, 29. 4si Necept z Durch Arbeit, Müh' und Schwitzen, nicht müßig fuulcä Sitzen; durch Sparen und recht Haufen, nicht Prassen, Sauen, Schmausen, durch mühsam Strapazieren, nicht müßiges Spazieren; durch Fassen, Beten, Wachen, nicht Schlafen, Fluchen, Lachen; durch Hoffen, Dulden, Warten, nicht Würfel, Spiel und Karten; durch Hebel, Axt unv Hammer, nicht Seufzen, Klage, Jammer; Zeit habe, diese Fragen hier noch Phil. 3, 12. Jac. 4, 13—15. (Nach Dartcr.) m Neichwerden. durch Hakke, Sens' und Pflug, nicht aber Schnaps im Krug; durch Pflügen, Graden, Schanzen, nicht Jagen, Jubeln, Tanzen; durch einfach stilles Wesen, nicht Kartenspiel und Cbaisen; durch Schaffen um die Wette; nicht Lottcriebillcttc; durch Klugbcit, Fleiß und Muth — kömmt man zu Geld und Gut. 42s. Wie drei Bettlersöhnereicheherren geworden. Es giebt allerlei Arbeiten, die der ärmste Mann ohne Mühe anfangen kann, um sein Brot zu verdienen und Weib und Kinder zu ernähren; wer nur aufmerksam, fleißig und sparsam ist, der ver- dirbt in der Welt nicht. Das beweiset die Geschichte von Hans- jörg Schmid. Der alte Hansjörg war ein Bettler, der in Kriegsdiensten ein Bein verloren. Ec ging noch vor mehreren Jahren von Haus zu Haus in den Dörfern am Bodensee, bald zu Fischbach, bald zu Selmansweilcr u. s. w., um Brot zu betteln. — Jetzt aber sitzt der alte Hansjörg als ein reicher Mann im Lehnstuhl, und die Leute wundern sich seiner, und Niemand weiß, woher er es hat. Da sagt der Eine: er hat einen Schatz gefunden! •— Nein, schrei't der Andere, der Drache hat es ihm durch den Schornstein gebracht! — Nein, schrei't der Dritte, ec hat mit dem Teufel ein Bündniss ge- schlossen! — Und ich sage: Ihr seid Alle insgesammt einfältige Tröpfe. Ich will's euch besser sagen. Hansjörg hatte drei Söhne, die er, trotz seiner Armuth) in christlicher Tugend auferzog, und durch die Güte des Herrn Pfar- rers und des Schulmeisters unentgeltlich zur Schule schikkte. An einem heißen Tage saß Hansjörg auf dem Felde und theilte mit den drei Knaben sein Brot. ^Buben!" sagte Hansjörg, „ihr seid groß genug und könnet mit Arbeiten euer Brot selbst verdienen. Aber betteln dürft ihr

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 312

1859 - Essen : Bädeker
312 Außer dem Zuckerrohr kann man noch aus manchen andern Vegetabilien Zucker oder wenigstens einen sehr brauchbaren Syrup erhalten. In unserer Zeit wird besonders aus Runkelrüben viel Zucker gewonnen. 45. Die Auswanderer. Ich kann den Blick nicht von euch wenden; Ich muß euch anschau'n immerdar; Wie reicht ihr mit geschäft'gen Händen Dem Schiffer eure Habe dar! Ihr Männer, die ihr von dem Nacken Die Körbe langt, mit Brod beschwert, Das ihr aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Herd; Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krüg' und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Oft an der Heimath Born gefüllt; Wenn am Missouri alles schwiege, Sie malten euch der Heimath Bild; Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt, Des Herdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt — Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden, braunen Gästen Voll frischen Trunkes eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, Im Speffart klingt des Älplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimathberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, Nach seinen Rebenhügeln ziehn! Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend wehn! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele stehn. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden Und euren Feldern Reiß und Mais! (Freiligrath.) Wiederholungsfragenl — Zeichnen und Beschreiben! — 46. Australien oder Südindien. Dieser fünfte Erdtheil besteht aus einem Festlande: Neuholland, drei großen Inseln: Neu-Guinea, Neu-Seeland und Vandiemens- lands und 14 Haupt-Inselgruppen, nebst zahlreichen kleineren Gruppen, Inseln und Eilanden, welche sämmtlich im „großen Oceane" liegen. Der Flächeninhalt dieses ganzen Erdtheiles beträgt etwas mehr als der von Europa, etwa 180,000 Quadratmeilen. Die Bevölkerung schätzt man aber nur auf 4 Millionen Einwohner. Das australische Festland (Neuholland) ist bloß an den Küsten bekannt, und von den vielen größeren und kleineren Inseln und Inselgruppen kennen wir den allerkleinsten Theil genauer. Da die meisten Inseln Australiens ihrer geringen Größe wegen allen Einwirkungen der Seeluft ausgesetzt sind, so ist das Klima derselben, selbst in der Nähe des Äquators, sehr mild und gemäßigt, und manche haben sich in der That einer immerwährenden Frühlings-

7. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 369

1873 - Essen : Bädeker
369 32. Die Auswanderer. Ich kann den Blick nicht von euch wenden; Ich muß euch anschau'n immerdar; Wie reicht ihr mit geschäft'gen Händen Dem Schiffer eure Habe dar! Ihr Männer, die ihr von dem Nacken Die Körbe langt, mit Brod beschwert, Das ihr aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Herd; Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen braun und schlank, Wie sorgsanr stellt ihr Krug' und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Oft an der Heimath Born gefüllt; Wenn am Missouri alles schwiege, Sie malten euch der Heimath Bild, Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt, Des Herdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt.— Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden, braunen Gästen Voll frischen Trunkes eure Hand Es trinkt daraus der Tschervkefe, Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Nebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, Im Spessart klingt des Älplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimathberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, Nach seinen Rebenhügeln ziehn! Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend wehn! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele stehn. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden I Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden Und euren Feldern Reiß und Mais! . Wkderìtolungssragen! — Zeichnen und Beschreiben! — 33. Australien oder Südlndien. Dieser fünfte Erdtheil besteht aus einem Festlande: Neuholland, drei großen Inseln: Neu-Guinea, Neu-Seeland und Vandiemens land, und 14 Haupt-Inselgruppen, nebst zahlreichen kleineren Gruppen, Inseln und Eilanden, welche sämmtlich im „großen Oceane" liegen. Der Flächeninhalt dieses ganzen Erdtheiles beträgt etwas mehr als der von Europa, etwa 161,000 Quadratmeilen. Die Bevölkerung schätzt man aber nur auf 4 Vs Millionen Einwohner. Das australische Festland (Neuholland) ist bloß an den Küsten be- kannt, und von den vielen größeren und kleineren Inseln und Insel- gruppen kennen wir den allerkleinsten Theil genauer. Da die meisten Inseln Australiens ihrer geringen Größe wegen allen Einwirkungen der Seeluft ausgesetzt sind, so ist das Klima derselben, selbst in der Nähe des Äquators, sehr mild und gemäßigt, und manche haben sich in der That einer immerwährenden Frühlmgsluft zu erfreuen. Nur auf dem Festlande wird die Hitze bisweilen drückend. Mit Beziehung auf die Naturerzeugnisse Australiens ist die Ar- muth der meisten Inseln an Metallen, größern Säugethieren und Vaesters' Lesebuch für Oserkl. Simultan 24

8. Die weite Welt - S. 399

1865 - Leipzig : Amelang
399 sich durchkreuzt, und sieht vom Meere her Segel kommen und ins Meer hinaus Segel ziehen, — der wird nicht lange zu warten haben, bis auch ein Heimathlaut an sein Ohr tönt: das gute treue D eutsch, die Pilgersprache, die überall klingt, wo gewandert wird. Denn die Deutschen sind einmal Zugvögel und geborene Pilgerleute. Wie könnten sie in Havre fehlen? Und wenn der Heimathsgruß beantwortet und die Hand geschüttelt ist, und man fragt: Woher und wohin? dann weiset der Gefragte hinaus aufs Meer und spricht: „Nach Amerika!" Und wenn er das spricht, sieht er nicht immer froh aus; und er führt dich zu den Seinen, die auf Koffern und Bündeln zusam- mengekauert sitzen; — es ist sein Weib, es sind seine Kinder. Und fragst du ihn, warum er hinausgehe, dann erzählt er dir eine Trübsals- und Hunger- geschichte, oder er erzählt dir auch keine Geschichte, und du darfst nur ahnen, daß hinter den halben Worten und kurzen Stoßseufzern ein gut Stück Leichtsinn und Sünde verborgen liegt. Er führt dich auch in die Herberge, wo du eine ganze Stube oder einen ganzen Bodenraum gefüllt finden kannst von deutschen Landsleuten, — Männer, Weiber und Kinder oft bunt durch- einander, und Sorge und Kummer auf vielen Gesichtern. Ihr lieben, armen Leute, o, könnte man euch heimsenden ins Vater- land, dem ihr den Rücken wendet! Könnte man mit unauflöslichen Banden euch wieder fesseln an die theure Scholle, die ihr verlassen habt! — Doch das kann Keiner. Morgen schon geht das Sck)iff ab, und Niemand weiß, ob einer von diesen landen wird. Mögen sie scheitern und drunten ihr Grab finden, oder landen und sich drüben eine neue Heimath gründen,—wenn nur diese vom Wellenschlag des Lebens untergeschlagenen und oft verschlagenen Wanderer den Ort der Ruhe einst finden, da ihre rechte Heimath ist! 3. Zu Schiffe. . Ich kann den Blick nicht von euch wenden, Ich muss euch anschau'n immerdar; — Wie reicht ihr mit geschäfc gen Händen Dem Schiffer eure Habe dar! Ihr Männer, die ihr von dem Machen Die Körbe langt, mit Brod beschwert, Das ihr aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem lleerd, — Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krüg’ und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! • Das sind dieselben Töpf ’ und Krüge, Oft an der Heimath Born gefüllt; Wenn am Missouri Alles schwiege, Sie malten euch der Heimath Bild : Des Dorfes steingefasste Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt; Des Heerdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden braunen Gästen, Voll frischen Trunkes, eure Hand.

9. Lehr- und Lesebuch für berg- und hüttenmännische Schulen - S. 304

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
m 304 Vi. Abschnitt. Aus Heimat und Vaterland 110. Die Auswanderer. Ich kann den Blick nicht von euch werrden, ich muß euch anschaun immerdar: Wie reicht ihr mit geschäftigen Händen dem Schiffer eure Habe dar! Ihr Männer, die ihr von dem Nacken die Körbe langt, mit Brot beschwert, das ihr aus deutschem Korn gebacken, geröstet habt auf deutschem Herd; Uud ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, wie sorgsam stellt ihr Krüg' und Töpfe auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge, oft an der Heimat Born gefüllt! Wenn am Missouri alles schwiege, sie malten euch der Heimat Bild: Des Dorfes steingesaßte Quelle, zu der ihr schöpfend euch gebückt, des Herdes traute Feuerstelle, das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westen des leichten Bretterhauses Wand, bald reicht sie müden braunen Gästen, voll frischen Trunkes, eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese, ermattet, von der Jagd bestaubt; nicht mehr von deutscher Rebenlese tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckartal hat Wein und Korn, der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, im Spessart klingt des Älplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern euch nach der Heimatberge Grün, nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, nach seinen Rebenhügeln ziehn! Wie wird das Bild der alten Tage durch eure Träume glänzend wehn! Gleich einer stillen, frommen Sage wird es euch vor der Seele stehn. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden Und euern Feldern Reis Und Mais! Ferdinand Freiligrath. _—I—_

10. Schul-Lesebuch - S. 484

1873 - Berlin : Stubenrauch
484 Die ungeheuer weiten Flachländer im Norden der vereinigte« Staaten gehören größtentheils den Engländern. Da liegt zunächst Ka- nada, ein Land, so groß wie Deutschland, doch nur theilweis angebaut. Die Gegenden weiter nach Norden sind der großen Kälte wegen sehr wenig bevölkert. Kausieute wohnen zerstreut rm Lande und kaufen den Eingebornen das reichlich gewonnene Pelzwerk ab. — Im höchsten Norden Amerikas liegt die Insel Grönland. Hier ist nur zwei Monate laug der Boden von Schnee und Eis befreit; doch sind auch selbst diese Ge- genden nicht unbewohnt. Die Eingebornen heißen Eskimos. Die Fische des Meeres, die Seehunde, Walrosse und Walsische gewähren ihnen Nay- rung. Das Fell des Seehundes bekleidet sie. Ein Strom im Meere, der aus südlichen Gegenden herkommt, führt den Grönländern Treibholz zu; sie benutzen es rum Kochen, zu Geräthschaften und zur Erwärmung In der grimmig kalten, finsteren Winterzeit. 75. Zu Schiffe. Ich kann den Blick nicht von euch wenden, ich muß euch anschaun immerdar; wie reicht ihr mit geschäft'gen Händen dem Schiffer eure Habe dar! Ihr Männer, die ihr von dem Nacken die Körbe langt, mit Brot beschwert, das ihr aus deutschem Korn gebacken, geröstet habt aus deutschem Heerd, — und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, wie sorgsam stellt ihr Krüg* und Töpfe aus der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge,' oft an der Heimath Born gefüllt; wenn am Missouri Alles schwiege, sie malten euch der Heimath Bild: des Dorfes steingesaßte Quelle, ru der ihr schöpfend euch gebückt, des Heerdes traute Feuerstelle, das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westen des leichten Bretterhauses Wand; bald reicht sie müden braunen Gästen, voll frischen Trunkes, eure Hand. Es trinkt daraus der Irokese, ermattet, von der Jagd bestaubt; nicht mehr von deutsa>er Rebenlese tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht: Warum zogt ihr von dannen - Das Neckarthal hat Wein und Korn: der Schwarzwald steht voll finstrer Tanne«; im Spesiart klingt deö Aelplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern euch nach der Heimaths-Berge Grün,

11. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 102

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
102 58. Die Auswanderer. Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmüdchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krüg' und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpst und Krüge, Oft an der Heimat Born gefüllt; Wenn am Missouri alles schwiege, Sie malteu euch der Heimat Bild: Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt, Des Herdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westeil Des leichteii Bretterhauses Wand: Bald reicht sie müden, braunen Gästeii Voll frischen Trunkes eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von daimeir? Das Neckartal hat Weil: und Korn; Der Schwarzwald steht voll finstrer Scannen; Im Spessart liegt des Älplers Horn. Wie wird es in beu fremden Wäldern Euch nach der Heimat Berge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, Nach seinen Rebenhügeln zieh'n! Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele stehn. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden Und euern Feldern Reis lind Mais! F. Freiligrath.

12. Siebentes und achtes Schuljahr - S. 198

1910 - Halle a.S. : Schroedel
198 109. Die Kuswandrer. J. Ich kann den Blick nicht von ench wenden, ich muß euch anschaun immerdar; wie reicht ihr mit geschäft'gen fänden dem Schiffer eure Habe dar! 2. Ihr Männer, die ihr von dem Nacken die Körbe langt, mit Brot beschwert, das ihr aus deutschem Korn gebacken, geröstet habt auf deutschem Herd! 3. Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, wie sorgsam stellt ihr Krug' und Töpfe auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge, oft an der Heimat Born gefüllt; wenn am Missouri alles schwiege, sie malten ench der Heimat Bild: 5. Des Dorfes steingefaßte (Quelle, zu der ihr schöpfend euch gebückt, des Herdes traute Feuerstelle, das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen des leichten Bretterhauses wand; bald reicht sie müden braunen Gästen voll frischen Trunkes eure Hand. 7. <£s trinkt daraus der Tscherokese, ermattet, von der Jagd bestaubt; nicht mehr von deutscher Nebenlese tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. M sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckartal hat wein und Korn, der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, im Spessart klingt des Älplers Horn. 9- wie wird es in den fremden Wäldern euch nach der Heimatberge Grün, nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, nach seinen Rebenhügeln ziehn! lo. wie wird das Bild der alten Tage durch eure Träume glänzend wehn! Gleich einer stillen, frommen Sage wird es euch vor der Seele stehn. U- Der Bootsmann winkt. Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust befchieden und euern Feldern Reis und Mais! Ferdinand Freiligrath. 110. Bleibt deutsch! Hoiho! Der Fahrwind bläst mit Macht und pfeift in Segeln und Tauen; nun eilet, eure letzte Fracht im Zwischendeck zu stauen. Der Anker entwindet sich dem Sand, auf steigt der Nauch, der schwarze; ade, ihr Männer aus Schwabenland, aus Hessen und vom Harze! 2. Und wie ihr jauchzt in das wellenreich, hoch springen die grünen Pferde, die sä?aumgemähnten, und tragen euch hinweg von der heimischen Erde. Ade, ihr Männer, ihr Weiber, ade! Ade, ihr rosigen Kinder! Der tropische Urwald, der nordische Schnee erharren die Pfadefinder.

13. Vaterland und Weite Welt - S. 67

1894 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
67 C. Merm Meere. 46. Tie Auswanderer. 1. Ich kann den Blick nicht von euch wenden; ich muß euch anschau'n immerdar; wie reicht ihr mit geschäft'geu Händen dem Schiffer eure Habe dar! 2. Ihr Männer, die ihr von dem Nacken die Körbe langt, mit Brot beschwert, das ihr aus deutschem Korn gebacken, geröstet habt aus deutschem Herd; 3. Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, wie sorgsam stellt ihr Krüg' und Töpfe auf der Schaluppe grüne Bank! 4. Das sind dieselben Töpf' und Krüge, ost an der Heimat Born gefüllt; wenn am Missouri alles schwiege, sie malten euch der Heimat Bild: 5. Des Dorfes steingefaßte Quelle, zu der ihr schöpfend euch gebückt, des Herdes traute Feuerstelle, das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen des leichten Bretterhauses Wand; bald reicht sie müden, braunen Gästen, voll frischen Trankes, eure Hand. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, ermattet, von der Jagd bestaubt; nicht mehr von deutscher Rebenlese tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn; der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, im Spessart klingt des Älplers Horn. 9. Wie wird es in den fremden Wäldern euch nach der Heimatberge Grün, nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, nach seinen Rebeuhügeln zieh'n! 10. Wie wird das Bild der alten Tage durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage wird es euch vor der Seele steh'n. 11. Der Bootsmann winkt!---------Zieht hin in Frieden; Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden, und euren Feldern Reis und Mais! Freiligrath. 47. Auf der Überfahrt. 1. Es schwimmt ein Schiff weit draußen auf dem Meer, Auswandrer führt's, ihr Herz ist voll und schwer; Eriun'rung trägt sie an des Rheines Strand, ' wo unter Reben ihre Hütte stand. 2. Ein Sonntagsmorgen ist's; den Strom entlang tönt in der Heimat jetzt der Glocken Klang; und wo ein Kirchlein steht, da naht sich still die Schar der Beter, die Gott dienen will. 3 3. Kein Ton schwingt sich herüber. Alles schweigt — zwei Männer haben tief das Haupt geneigt. Der eine spricht: „Heut' fehlt mir Gottes Wort!" Der andre drauf: „Ich nahm es mit an Bord." 5 *

14. Lesebuch für ländliche Fortbildungsschulen - S. 403

1910 - Wittenberg : Herrosé
Xiii. Vaterland und Volkstum. 403 vollen Fleiße dieser armen Leute, die ihr Kreuz mit viel mehr christ- licher Ergebung tragen als die Arbeiter der großen Städte, die im Vergleiche zu ihnen ein Herrenleben führen. Ich bin auf der ganzen „hohen Rhön" von keinem Menschen angebettelt worden. Ich habe ganz allein, lediglich mit einem tüchtigen Eichenstocke, flinken Beinen und einem frischen Wandermute bewaffnet, die weitgedehnten Wälder und die schaurig-öden Hochflächen durchwandert. In tiefer Einsamkeit, bei wildem Schneesturm und bei sinkender Nacht sind mir oft seltsam zerlumpte „verwogene" Gestalten begegnet, aber es hat mir niemand ein Leids getan. Und doch würde meine geringe Reisebarschaft für eine hungrige Rhönfamilie ein Kapital gewesen sein, voll dem sie hätte flott leben können bis zur Kartoffelernte. Riehl. 238. Die Auswanderer. 1. Ich kann oen Blick nicht von euch wenden; ich muß ench anschan'n immerdar; wie reicht ihr mit geschäft'gen Händen dem Schiffer eure Habe dar! 2. Ihr Männer, die ihr von dem Nacken die Körbe langt, mit Brot beschwert, das ihr aus deutschem Korn gebacken, geröstet habt auf deutschem Herd. 3. Und ihr in: Schmuck der langen Zöpfe, ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, wie sorgsam stellt ihr Krüg'und Töpfe auf der Schaluppe grüne Bank! 4. Das sind dieselben Töpf' und Krüge, oft an der Heimat Born gefüllt; wenn am Missouri alles schwiege, sie malten euch der Heimat Bild: 5. Des Dorfes steingefaßte Quelle, zu der ihr schöpfend ench gebückt, des Herdes traute Fenerstelle, das Wandgesims, das sie geschinückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen des leichten Bretterhauses Wand; bald reicht sie müden braunen Gästen, voll frischen Trunkes, eure Hand. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, ermattet, von der Jagd bestaubt; lücht mehr von deutscher Rebenlese tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. O sprecht! Warum zogt ihr von dannen? Das Neckartal hat Wein und Korn, der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen; im Spessart klingt des Älplers Horn. 9. Wie luirb es in den fremden Wäldern euch nach der Heimatberge Grün, nach Deutschlands gelben Weizen- feldern, nach seinen Rebenhügeln ziehn! 10. Wie wird das Bild der alten Tage durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage wird es ench vor der Seele stehn. 1l. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden und euren Feldern Reis und Mais! Ferd. Freiligrath, 26*

15. Theil 1 - S. 240

1867 - Altona : Schlüter
240 des Bodens und der darauf beruhenden Genügsamkeit hat außer- dem der Mensch in den Gebirgen weniger Bedürfnisse, als in den Ebenen, aber diese sind auch um so dringender. Daher herrscht hier in bald größerem, bald geringerem Grave Armuth, aber auch Gastfreiheit, welche noch überdies von dem einfachen Sinn und dem unverdorbenen, natürlichen Gefühl unterstützt wird. Fer- ner treibt die Armuth des Bodens, in Verbindung mit der er- wähnten Regsamkeit, die Gebirgsbewohner häufig aus ihren Thaten heraus und veranlaßt sie, zeiträumlich in andere Landstriche aus- zuwandern, theils um draußen sich durch Arbeit einen Erwerb zu verschaffen, theils um die Erzeugnisse ihrer Gebirgswelt an Fremde abzusetzen. Beispiele sind die Savoyarden, Graubündner, Tyroler, Schwarzwälder, Dalekarlier u. m. a. 190. Die Auswanderer. (Von F. Fr eilig rath.) 1. Ich kann den Blick nicht von euch wenden; Ich muß euch anschau'n immerdar; Wie reicht ihr mit geschäft'gen Händen Dem Schisser eure Habe dar! 2. Ihr Männer, die ihr von dem Nacken Die Körbe langt, mit Brot beschwert, Das ihr, aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Herd; 3. Und ihr, im Schmuck der lan- gen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihrkrüg' und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! 4. Das sind dieselben Topf' und Krüge, Oft an der Heimat Born gefüllt; Wenn am Missouri Alles schwiege, Sie malten euch der Heimat Bild; 5. Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt; Des Herdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden braunen Gästen, Voll frischen Trunkes, eure Hand. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet,, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finst'rer Tannen, Im Spessart klingt des Älpers Horn. / 9. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimatberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizen- feldern, Nach seinen Rebenhügeln zieh'n! 19. Wie wird das Bild der alten Tage Dmch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele steh'n. 11. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden, Und euern Feldern Reis und Mais!

16. Die weite Welt - S. 186

1882 - Leipzig : Klinkhardt
186 matt und zum Tode erschöpft, saß ich zuletzt auf meinem Tiere, in Gefahr, jeden Augenblick herunterzusinken. Meine Kraft ist nun gebrochen, und jene Reise war die letzte meines Lebens. Grube. 94. Die Auswanderer. 1. Ich kann den Blick nicht von euch wenden; ich muß euch anschau'n immerdar; wie reicht ihr mit geschäft'gen Händen dem Schiffer eure Habe dar! 2. Ihr Männer, die ihr von dem Nacken die Körbe langt, mit Brot beschwert, das ihr aus deutschem Korn gebacken, geröstet habt auf deutschem Herd; 3. Und ihr im Schmuck der langen Zöpfe, ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, wie sorgsam stellt ihr Krug' und Töpfe auf der Schaluppe grüne Bank. 4. Das sind dieselben Töpf' und Krüge, oft an der Heimat Born gefüllt; wenn am Missouri alles schwiege, sie malten euch der Heimat Bild: 5. Des Dorfes steingefaßte Quelle, zu der ihr schöpfend euch gebückt, des Herdes traute Feuerstelle, das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen des leichten Bretterhauses Wand; bald reicht sie müden, braunen Gästen, voll frischen Trankes, eure Haud. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, ermattet, von der Jagd bestaubt; nicht mehr von deutscher Rebenlese tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. O sprecht! Warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn; der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, im Spessart klingt des Älplers Horn. 9. Wie wird es in den fremden Wäldern euch nach der Heimatberge Grün, nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, nach seinen Rebenhügeln zieh'n! 10. Wie wird das Bild der alten Tage durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage wird es euch vor der Seele steh'n. 11. Der Bootsmann winkt! — — Zieht hin in Frieden; Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden, und euren Feldern Reis und Mais. Freiligrath. 95. Ein Gesang über den Wassern. Nach Amerika geht die Straße weit, und wer dahin will, muß mehr als einen Sonntag unterwegs bleiben. Dorthin zogen im vorigen Sommer vom Rhein her zwei Bauersleute, denen es in der Heimat nicht mehr wohl- gefiel. Und sie waren schon wochenlang mitten auf dem Weltmeer, wo man keinen grünen Wald sieht und keinen Kornacker, und des Morgens kräht kein Hahn und des Mittags bläst kein Hirte; und wenn manchmal ein Vogel sich zeigt, so islls keine Schwalbe, die den lieben Sommer verkündigt, und auch keine Lerche, die einem auf dem Felde singen hilft im goldenen Sonnenschein, sondern ein Sturmvogel, der ein bös und brausend Wetter ansagt. Auch hat man da keinen festen Boden unter den Füßen, wie hinter

17. Deutsche Dichtung in der Neuzeit - S. 394

1916 - Trier : Lintz
394 Ferdinand Freiligrath. Ferdinand Freiligrath, geboren am 17. Juni 1810 zu Detmold, war längere Zeit hindurch Kaufmann in Soest, Amsterdam und Barmen, lebte seit 1839 als Schriftsteller, meistens am Rhein, verwickelte sich 1848 in politische Umtriebe, mußte flüchten, wohnte bis 1868 in London, seitdem in Stuttgart und zuletzt in Cannstatt, wo er am 18. März 1876 starb. Werke: „Ged'chte" 1838, „Ein Glaubensbekenntnis" 1844, „Zwischen den Garben" 1849, „Neuere politische und soziale Gedichte" 1849 und 1851, „Gesammelte Dichtungen" 1870, „Neue Gedichte" 1877; hervorragende Übersetzungen französischer und englischer Dichtungen, so der Lieder von Robert Burns und von Longfellows „Sang des Hia- watha" 1857. H. Barbarossas erstes Erwachen. Gesicht des Reisenden. — Hi. Die Trompete von Bionville. Der Liebe Dauer. 1. Die Auswanderer. (Sommer 1832.) Gesammelte Dichtungen, Leipzig (Göschen)", 1898, I, S. 11. 1. Ich kann den Blick nicht von euch wenden; Ich muß euch anschaun immerdar. Wie reicht ihr mit geschäft'gen Händen Dem Schiffer eure Habe dar! 2. Ihr Männer, die ihr von dem Nacken Die Körbe laugt, mit Brot beschwert, Das ihr, aus deutschem Korn gebacken, Geröstet habt auf deutschem Herd; 3. Und ihr im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krüg' und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! 4. Das sind dieselben Töpf' und Krüge, Ost an der Heimat Born gefüllt. Wenn am Missouri alles schwiege, Sie malten euch der Heimat Bild: 5. Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt; Des Herdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden braunen Gästen Voll frischen Trunkes eure Hand. 7. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. O sprecht, warum zogt ihr von dannen? Das Neckartal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, Im Spessart klingt des Älplers Horn. 9. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimatberge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizen- feldern, Nach seinen Rebenhügeln ziehn! 10. Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend wehn! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele stehn. 11. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden, Und euren Feldern Reis und Mais!

18. Für allgemeine Fortbildungsschulen mit besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse des gewerblichen Lebens - S. 100

1878 - Braunschweig : Vieweg
100 Erd- und Völkerkunde. Süß erklinget ihre Predigt, wie ein Gott für sie gestorben und durch solches Liebesopfer aller Welt das Heil erworben; doch wie soll das Wort ich glauben, wohnt es nicht in ihren Seelen? Ist denn das der Sinn der Liebe, daß sie uns zu Tode quälen? O, du großer Geist, was thaten meines armen Stamms Genossen, daß du über uns die Schale deines Zornes ausgegossen! Sprich, wann wirst du mild dein Auge aus den Wolken zu uns wenden? Sprich, o sprich, wann wird der Jammer deiner schwarzen Kinder enden? Ach das mag geschehen, wenn der Mississippi rückwärts fließet, wenn an hoher Baumwollstaude dunkelblau die Blüte sprießet, wenn der Alligator friedlich schlummert bei den Büffelherden, wenn die weißen, freien Pflanzer, wenn die Christen Menschen werden." E. Geibel. 61. Die Auswanderer. Ich kann den Blick nicht von euch wenden; ich muß euch anschau'n immerdar; wie reicht ihr mit geschäft'gen Händen dem Schiffer eure Habe dar! Ihr Männer, die ihr von dem Nacken die Körbe langt, mit Brot beschwert, das ihr, aus deutschem Korn gebacken, geröstet habt aus deutschem Herd; Und ihr im Schmuck der langen Zöpfe, ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, wie sorgsam stellt ihr Krüg' und Töpfe auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpf' und Krüge, oft an der Heimat Born gefüllt; wenn am Missouri alles schwiege, sie malten euch der Heimat Bild: Des Dorfes steingefaßte Quelle, zu der ihr schöpfend euch gebückt, des Herdes traute Feuerstelle, das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westen des leichten Bretterhauses Wand; bald reicht sie müden, braunen Gästen, voll frischen Trunkes, eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese, ermattet, von der Jagd bestaubt; nicht mehr von deutscher Nebenlese tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! Warum zogt ihr von dannen? Das Neckarthal hat Wein und Korn; der Schwarzwald steht voll finst'rer Tannen, im Spessart klingt des Aelplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern euch nach der Heimatberge Grün, nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, nach seinen Rebenhügeln zieh'n! Wie wird das Bild der alten Tage durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage wird es euch vor der Seele steh'n. Der Bootsmann winkt!------------Zieht hin in Frieden; Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden, und euren Feldern Reis und Mais. Freiligrath. 68. Zum Sklavenhandel. (Die Guahibvmutter.) Sieh' dort im Kahn gebunden Sie denkt an ihre Kleinen, das Guahiboweib! die nun im bangen Laus Es bluten Geißelwunden fern am Ucayal weinen, an ihrem braunen Leib. und stöhnt zum Himmel auf.

19. Lesebuch für kaufmännische Schulen - S. 102

1912 - München [u.a.] : Oldenbourg
102 58. Die Auswanderer. Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, Ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, Wie sorgsam stellt ihr Krüch und Töpfe Auf der Schaluppe grüne Bank! Das sind dieselben Töpst und Krüge, Oft an der Heimat Born gefüllt; Wenn am Missouri alles schwiege, Sie malten euch der Heimat Bild: Des Dorfes steingefaßte Quelle, Zu der ihr schöpfend euch gebückt, Des Herdes traute Feuerstelle, Das Wandgesims, das sie geschmückt. Bald zieren sie im fernen Westen Des leichten Bretterhauses Wand; Bald reicht sie müden, braunen Gästen Voll frischen Trunkes eure Hand. Es trinkt daraus der Tscherokese, Ermattet, von der Jagd bestaubt; Nicht mehr von deutscher Rebenlese Tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. O sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckartal hat Wein und Korn; Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen; Im Spessart liegt des Älplers Horn. Wie wird es in den fremden Wäldern Euch nach der Heimat Berge Grün, Nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, Nach seinen Rebenhügeln zielstn! Wie wird das Bild der alten Tage Durch eure Träume glänzend weh'n! Gleich einer stillen, frommen Sage Wird es euch vor der Seele stehn. Der Bootsmann winkt! — Zieht hin in Frieden Gott schützt euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden Und euern Feldern Reis und Mais! F. Freiligrntl,

20. Siebentes und achtes Schuljahr - S. 213

1912 - Halle a.S. : Schroedel
213 125. Die Auswanderer. 3d| kann den Blick Ilicht von euch wenden, ich muß euch anschaun immerdar; wie reicht ihr mit geschäst'gen fänden dem Schiffer eure Habe dar! 2. Zhr Männer, die ihr von dem Nacken die Körbe langt, mit Brot beschwert, das ihr aus deutschem Korn gebacken, geröstet habt auf deutschem Herd! 3. Und ihr, im Schmuck der langen Zöpfe, ihr Schwarzwaldmädchen, braun und schlank, wie sorgsam stellt ihr Krüg' und Töpfe auf der Schaluppe grüne Bank! Das find dieselben Töpf' und Krüge, oft an der Heimat Born gefüllt; wenn am Missouri alles schwiege, sie malten euch der Heimat Bild: 5. Des Dorfes steingefaßte (Quelle, zu der ihr schöpfend euch gebückt, des Herdes traute Feuerstelle, das Wandgesims, das sie geschmückt. 6. Bald zieren sie im fernen Westen des leichten Bretterhauses wand; bald reicht sie müden braunen Gästen voll frischen Trunkes eure Hand. 7. <Ls trinkl daraus der Tscherokese, ermattet, von der Jagd bestaubt; nicht mehr von deutscher Rebenlese tragt ihr sie heim, mit Grün belaubt. 8. 0 sprecht! warum zogt ihr von dannen? Das Neckartal hat wein und Korn, der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, im Spessart klingt des Älplers Horn. 9- wie wird es in den fremden Wäldern euch nach der Heimatberge Grün, nach Deutschlands gelben Weizenfeldern, nach seinen Rebenhügeln ziehn! so. wie wird das Bild der alten Tage durch eure Träume glänzend wehn! Gleich einer stillen, frommen Sage wird es euch vor der Seele stehn. H- Der Bootsmann winkt. Zieht hin in Frieden! Gott schütz' euch, Mann und Weib und Greis! Sei Freude eurer Brust beschieden und euern Feldern Reis und Mais! Ferdinand Freiligraty. 126. Vleibt deutsch! \. Hoiho! Der Fahrwind bläst mit Macht und pfeift in Segeln und Tauen; nun eilet, eure letzte Fracht im Zwischendeck zu stauen. Der Anker entwindet sich dem Sand, aus steigt der Rauch, der schwarze; ade, ihr Männer aus Schwabenland, aus Liessen und vom Harze!