Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 27

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
27 der uns zugekehrten Mondshalbkugel entdeckt, von denen viele von einem wallartigen Ringgebirge umgeben sind und von deren tiefstem Grunde sich öfters ein Cen- tralberg erhebt, der freylich bey weitem nicht die Höhe des äußern Ringgebirges erreicht. Gar häufig bemerkt man, daß solche Ringgebirge von andern, offenbar später entstandnen ihrer Art, durchbrochen und verändert sind. Der Vermuthung, daß derglei- chen Einsenkungen von der Wirkung eines vielleicht ^ noch jetzt fortwährenden vulkanischen Feuers herrühr- ten, steht gar Vieles entgegen; was man von der Beobachtung eines vulkanischen Feuers aufl der Mond- fläche hin und wieder behauptet hat, das beruhet allem Anschein nach auf Mißverständnissen und auf Selbsttäuschung. Außer den dort gewöhnlichsten kesselförmigen Ein- tiefungen und ringförmigen Gebirgswällen zeigen sich auf der Mondfläche einzelne, wenn auch meist bald wieder abbrechende, geradlinigere Höhen und Hügel- züge. Dabey auch rinnenförmige Eintiefungen und Lichtstreifen, deren stärkerer Glanz nur von der fe- steren Beschaffenheit der Masse herrühren kann, aus welcher sie bestehen. Denn das was den einzelnen Stellen der Mondfläche, von der Erde aus gesehen, ihre verschiedene Färbung giebt, das ist nicht nur die höhere oder tiefere Lage, so daß z. B. die Berge heller, die Ebenen dunkler erscheinen, sondern ohn- fehlbar auch die Beschaffenheit der Masse, die wir an jenen Theilen der Oberfläche erblicken, so daß die dichtere Masse uns glänzender, die minder dichte, oder auch die von vielen kleinern Eintiefungen durch- zogene sich uns dunkler darstellt. i

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Abriß der Sternkunde, Länder- und Völkerkunde, so wie der Geschichte der Völker - S. 26

1843 - München : Königl. Central-Schulbücherverl.
26 Tiefen. Auf der ganzen uns sichtbaren Mondfläche findet sich nirgends eine vollkommen ebene Fläche, wie sie von dem Monde aus gesehen, sich an unsren Meeren und Seen darstellen würde, sondern überall zeigen sich Eintiefungen und Erhöhungen. Da, wie schon erwähnt, auf dem Monde die Sonne viel lang- samer auf und untergeht als bey uns, findet dort auch ein viel größerer Unterschied der Zeiten statt in denen auf einem hohen Berggipfel und hernach in einer an der nämlichen Erleuchtungsgränze gelegenen Niederung die Sonne auf oder untergeht. Hierdurch, so wie aus der Länge der Schatten, welche die Er- höhungen werfen, ist es möglich geworden, die Hö- hen, so wie einen Theil der Vertiefungen auf der Mondfläche mit ziemlicher Genauigkeit zu bestimmen und sogar nach unsrem gewöhnlichen geometrischen Maaße anzugeben. Und so weiß man, daß es auf dem Monde viele Berge giebt, welche an Höhe den höchsten Gebirgen unsrer Erde nichts nachgeben, wo nicht sie übertreffen, dabey aber auch kesselartige Ein- tiefungen von einer Art und Gestaltung, dergleichen sich auf unsrem Planeten nichts Aehnliches findet; Eintiefungen, welche so weit unter die mittlere Linie der Mondfläche hinabreichen und dabey so weit sind, daß in manchen von ihnen einer oder der andre uns- rer höchsten Erdberge, mit der Spitze zu unterst ge- kehrt, Raum fände. Ueberhaupt ist dieses eine ganz besondere Eigen- thümlichkeit der Natur des Mondes, daß sich auf seiner Oberfläche so viele trichter- und fast röhren- förmige Eintiefungen zeigen. Man hat in neuester Zeit 'l6,000 bis 20,000 dergleichen Oeffnungen auf

2. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 51

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. 51 § 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. Auf der uns zugewandten Seite besitzt der Mond keine Spur einer Atmosphäre — es folgt dies aus dem plötzlichen Verschwinden der Fixsterne, welche der Mond bedeckt, und ihrem ebenso plötzlichen Wiederaufleuchten, aus dem tief- schwarzen, scharfem Schatten der Mondberge und dem Spec- trum des Mondlichtes, das keinerlei Absorptionsstreifen zeigt —, er hat auch weder Wasser noch Wolken. Seine Oberfläche ist höchst uneben, wie dies besonders deutlich am Innenrande der Sichel oder des Mondviertels im Fernrohr hervortritt; neben ausgedehnten Ebenen, welche als dunkle Flecken erscheinen und früher als Meere bezeichnet wurden, finden sich Berggipfel, welche die Höhe unserer Berge erreichen, z. B. auf Curtius nahe dem Südpol des Mondes mit 8830 m. Kettengebirge sind auf dem Monde verhältnis- mässig selten, dagegen sind für ihn besonders charakteristisch Ringgebirge, die in Wallebenen übergehen, wenn ihr Durch- messer 150 km und darüber (bis zu 300 km) erreicht, Krater dagegen, wenn ihr Durchmesser nur minimal ist. Bemerkens- wert ist, dass der Wall nach aussen meist allmählich in Terrassen, dagegen nach innen sehr steil abfällt, dass die innere Bodenfläche durchweg höher liegt als die äussere Umgebung, und dass sich nicht selten im Inneren einzelne Bergkuppen, Centraiberge, erheben, die jedoch fast nie die Höhe des Walles erreichen. Die Zahl der Ringgebirge, von denen die ausgezeichneteren die Namen berühmter Männer, vornehmlich von Astronomen, z. B. des Newton, Tycho, Ptolemaeus, Copernicus, Kepler u. s. w. tragen, ist sehr gross, so sind auf der Mondkarte von J. F. Schmidt 32856 derselben (Krater eingeschlossen) verzeichnet, und die Zahl der wirklich vor- handenen ist noch vielmal höher zu schätzen. Eine eigen- tümliche Bildung sind ferner die sogenannten Rillen, die bis- weilen eine Breite von 2 km besitzen und in einer Längen- ausdehnung bis zu 200 km von Krater zu Krater quer durch die Ebenen und selbst die Ringgebirge ziehen ; sie sind wohl Sprünge in der Mondoberflache, welche infolge der sehr grossen Temperaturdifferenzen, die zwischen der sehr starken Erhitzung durch die Sonnenstrahlen und der entsprechend starken Abkühlung durch ungehemmte Ausstrahlung in den Weltenraum eintreten müssen, entstanden sind. Ob das Innere des Mondes bereits vollständig erstarrt ist, oder ob dasselbe noch in flüssigem Zustande sich befindet, und infolgedessen Umgestaltungen der Oberfläche noch möglich sind, ist uns mit Sicherheit nicht bekannt. J. F. Schmidt in Athen will eine Änderung des Kraters Linné und H. J. Klein das Entstehen eines neuen kleinen Kraters bemerkt haben. 4*

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 347

1873 - Frankfurt a.M. : Jaeger
- 347 — Afrika, aber das Wesen des Trabanten bleibt uns doch verschlossen. Wir bemerken im Monde dunklere und hellere Stellen, welche uns das Fern- rohr als Gebirge, Vertiefungen und Ebenen erschlossen hat. Die Gebirge, welche am meisten erleuchtet sind, schließen meistenteils als Wälle eine kreisförmige Vertiefung ein. Größere Umwallungen von 2 bis 10 Meilen Durchmesser heißen Ringgebirge; die von ihnen eingeschlossenen unebenen Flächen nennt man Wallebenen; die kleineren Umwallungen, „Krater", um- schließen ebenfalls Flächen von gleicher Beschaffenheit, welche Gruben heißen. Bei den Ringgebirgen zeigt sich häusig auf beiden Seiten ein stu- fenförmiger Abfall, bei den Kratern bemerkt man tiefe Schlünde. Aus der Länge der Schatten, welche die Mondberge werfen, vermag man ihre Höhe zu bestimmen, jene befinden sich natürlich auf der der Sonne entgegenge- petzten Seite. Gebirgsketten in der Ausdehnung wie der Ural oder die Kordilleren auf der Erde, befinden sich auf dem Monde nicht. Die höchste Erhebung hat man auf 26,900' angegeben. Eine auffallende Erscheinung sind die sogenannten Rillen, welche wir im Vollmonde als glänzende Licht- linien, sonst als schwarze Spalten mitunter von nicht unbedeutender Breite erblicken. Man hielt sie früher für Meere oder Flüffe, Eanäle oder Land- straßen. Sie scheinen die jüngsten Bildungen des Mondkörpers zu sein, durchschneiden steile, hohe Berge und fetzen sich durch Krater mit selb- ständigen Wällen fort. Ob aber der Mond ursprünglich eine flüssige Masse war, welche sich abkühlte und zuletzt erstarrte, ob in seinem Innern vnl- kanische Kräfte bedeutende Eruptionen veranlaßten, wie wenn Luftblasen aus einer breiartigen Masse aufgetrieben werden und an der Oberfläche zerplatzend, einen kreisförmigen erhöhten Rand und eine vertiefte Mitte zu- lassen — dies zu untersuchen, gehört nicht in unser Bereich, ebensowenig wie die Lösung der bedeutsamen Fragen, ob der Mond eine Atmosphäre, Wasser, Vegetation, Städte und Festungen, Thiere und — Menschen habe. Das verschiedene, bald hellere, bald dunklere Licht des Mondes hat in der eigentümlichen Beschaffenheit der Mondkruste seinen Grund; die dunkleren Theile deuten auf lockeres Erdreich; das hellere Licht anderer Punkte rührt gewiß von starren Massen und Licht zurückwerfenden Erhebungen her. Auf- fallend sind jene Lichtstreifen, welche sowohl vereinzelt auftreten, häufiger aber in regelmäßigen Systemen ganze weite Strecken durchziehen. Gewöhn- lich bilden die glänzendsten Ringgebirge ihre Mittelpunkte; sie laufen, ohne Gestalt, Farbe und Richtung zu ändern, über Berge und Thüler hinweg. Der Mond sendet der Erde ein geringes Maß von Wärme zu. Nach jüngst angestellten Versuchen verhält sich dieselbe zu der, welche wir von der dornte bekommen, wie 1 zu 82,600, Uuter übrigens gleichen Ver- Hältnissen würde daher der Mond auf einem Punkte der Erdoberflüche im Verlauf von fast 24 Stunden dieselbe Wärmemenge herniedersenden, welche ihr die Sonne in einer Sekunde mittheilt. Wasser hat der Mond höchst wahrscheinlich nicht, auch keine At- mosphäre (Lufthülle), woraus auch folgt, daß auch die Dämmerung fehlt. Da ohne Luft und Wasser Menschen, Thiere und Pflanzen, wie die Erde sie trügt, nicht leben können, so werden diese Organismen sich schwerlich auf dem Monde finden. Man hat von jeher dem Mond allerlei Einwirkungen auf die Erde zugeschrieben und Richtiges, Falsches und Zweifelhaftes unter einander ge- bracht. Zu dem Falschen gehört z. B. die Ansicht, daß der Mond einen erkältenden Einfluß auf die Erde übe, indem man sich auf die größere

4. Geographie - S. 38

1857 - Leipzig : Klinkhardt
38 sehen, als wir mit bloßen Augen, aber immer sind selbst unsere stärk- sten Fernrohre noch nicht ausreichend, um Menschen oder andere Ge- schöpfe auf ihm wahrzunehmen. Beschaffenheit des Mondes. Auf den ersten Blick bemerkt man am Monde hellere und dunklere Stellen. Schon in früherer Zeit hat man diese grauen Flecke Meere genannt. Ein einziger Blick durch ein gutes Fernrohr lehrt aber, daß es Berge und Thäler sind. Die Gebirge und Berge werfen Schatten und diese Schatten stehen immer auf der der Sonne gegenüber liegenden Seite. Sie sind auch desto länger, je höher die Berge sind oder je tiefer für sie die Sonne am Horizonte derselben steht. Zur Zeit des Vollmondes, wenn die Sonnenstrahlen also senkrecht auf die Mitte des Mondes fallen, bemerkt man die Schatten sehr wenig, und cs würde zu dieser Zeit gar kein Schatten von den Bergen geworfen werden, wenn der Mond keine Kugel, sondern eine Scheibe wäre. Am deutlichsten er- scheinen uns die Schatten der Höhen kurz vor oder nach dem Neu- monde, wenn wir den Mond wie eine schmale Sichel erblicken. Den Astronomen ist cs gelungen, die Höhen der Mondsberge aus dem Schatten, den sie werfen, zu erforschen, ebenso wie es uns ja auch auf der Erde möglich ist, aus der Länge des Schattens eines Bau- mes dessen Höhe zu berechnen. So hat man im Monde Berge ge- messen, die mehr als 25,000 F. hoch sind, also unsere Erdenberge an Höhe fast übertreffen. Die Mondsgebirge erscheinen entweder als Ringgebirge oder als so- genannte Bergketten. Die Ringgebirge sind kreisförmig und umschließen, wie hohe Wälle, oft viele Quadratmeilen große Flächen oder auch Vertiefungen. In der Mitte dieser Flächen erhebt sich gewöhnlich auch ein freistehender kegel- förmiger Berg. Man meint, daß diese Ringgebirge in früherer Zeit durch ungeheure Vulkane entstanden sind. Die Bergketten laufen gewöhnlich von sehr hohen Bergrücken aus, von denen sie sich strahlenförmig nach allen Seiten und oft sehr weit hin ausbreiten. Außerdem bemerkt man aus dem Monde auch einzelnstehende Bergkegel, sowie auch Vertiefungen, Rillen genannt, die wie Flüsse oder Straßen oft viele Meilen weit fortlaufen und meistens zwei oder mehrere Ringgebirge mic einander verbinden. Flüsse können das nicht sein, weil sie nicht nur über Schluchten und Abgründe, sondern auch oft mitte» durch die großen Krater der Vulkane führen. Hiernach kann man sich einiger- maßen eine Vorstellung von der Oberfläche des Begleiters unserer Erde machen. ,,Er erscheint uns wie ein trockener Gyps- oder Schwefelguß mit unzähligen Blasen und Höhlungen, mit Bergen und Thälern bedeckt, die von großen und heftigen Erschütterungen zeugen, welche er in der Vorzeit erlitten hat." Eine andere Beobachtung, die man am Monde macht, ist die, daß er keine Wolken, überhaupt keine Atmosphäre hat. Oesters ist es der Fall, daß Erdwolkcn uns den Anblick des Mondes hindern, aber nie bemerkt man, daß Mondwolkcn ihn verdunkeln. Weil dem Monde der Dunstkreis fehlt, so schließt man daraus, daß auf ihm überhaupt kein Wasser vorhanden ist, und man bemerkt auch in der That weder Meere noch Flüsse. Daher kann auf ihm auch weder von Regen, noch von anderen wässerigen Lufterscheinungcn die Rede sein. Dem- nach kann cs auch in der Mondwclt keine derartigen Geschöpfe wie auf der Erde geben, weil diese alle des Wassers nicht würden entbehren

5. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 131

1911 - Leipzig : Teubner
Beschaffenheit des Mondes. Sonnenfinsternis. 131 Mondes um die Erde etwa 29 V2 Tage (1 Monat) dauert. Wie oft hat sich die Erde in der gleichen Zeit um die eigene Kchse gedreht? 3. Beschaffenheit des Mondes. Der Mond hat wie die Erde ungefähr die Ge- ftalt einer Rugel. Huf seiner Oberfläche sehen wir helle und dunkle Stellen. Durch ein Fernrohr erkennen wir, daß er sehr gebirgig ist (Fig. 4). Die Gebirge, die in einzelne Gruppen gegliedert sind, besitzen viele Krater und bestehen meist aus erloschenen vul- kanen. Die hohen Berg- spitzen werden von der Sonne hell bestrahlt. Im Schatten der Gebirge lie- gen Ebenen und tiefe Schluchten. Da der Mond keine Lufthülle besitzt und auf ihm auch kein Wasser vorhanden ist, können pflanzen, Tiere und Inen- schen dort nicht bestehen. Fig. 4. Mondoberfläche mit Ringgebirgen. (Nach Nasmqth.) 4- 5onnen- und Mondfinsternis. Wir stellen uns in die Nähe eines Tisches, auf dem eine brennende llerze steht. Die Lichtstrahlen fallen auf unser Gesicht. Nun halten wir eine Kugel zwischen uns und das Licht. Solange wir sie etwas höher oder niedriger, nach rechts oder nach links bewegen, vermögen wir die Flamme noch zu sehen, galten wir aber die Rugel gerade zwischen das Licht und unsre Kugen, dann sehen wir es nicht mehr: das Licht wird von der Xugel verdeckt oder verfinstert. — Zur Zeit des Neumondes kommt es mitunter vor, daß Erde, Mond Fig. 5. 9*

6. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 159

1861 - Stuttgart : Hallberger
159 . Die Bewegung der Kometen ist gewöhnlich um so schneller, je näher sie der Sonne kommen. Der Komet, welcher 1811 den nächt- lichen Himmel schmückte, durchlief in der Sonnennähe täglich eine halbe Million Meilen, und dennoch behauptete ein Astronom, daß er 510 Jahre zu seinem Umlauf nöthig habe, denn er soll derselbe Komet seyn, der im Jahre 1301 beobachtet und beschrieben wurde. Derselbe Sternseher hat auch berechnet, daß dieser Komet 25,000 Mal größer als die Erde und beinahe anderthalb millionenmal größer sei, als der Mond. Sein Anblick war eben so prachtvoll, als der des Kometen vom Jahre 1858, welches sich, wie das Jahr 1811, durch einen ungemein fruchtbaren Herbst und einen so herr- lichen Nachsommer auszeichnete, daß im Oktober sogar die Frühlings- blumen wieder hervor kamen, die Bäume wieder zu blühen anfiengen und sich fremde Vögel aus allen Ländern sehen ließen, was wir jedoch nicht gerade dem Kometen zuschreiben wollen. 7. Der Mond. Der Mond, mit bewaffneten Augen betrachtet, stellt eine große, helle, von der Sonne beleuchtete Scheibe dar, die einer geschmolzenen und wieder hart gewordenen Schlacke mit vielen kleinen Löchern und Anhöhen und ungleich helleren Stellen nicht unähnlich sieht. Große, zusammenhängende, dunkle Gegenden, die ohne Zweifel tiefer liegen, oder von einer Art sind, daß sie nicht viel Licht zurückwerfen können, bedecken wohl den dritten Theil des Mondes. Ans diesen dunklern Ebenen erheben sich Bergspitzen einzeln am Sonnenglanz, oder es ziehen in meistens geraden Linien, nach verschiedenen Richtungen hin, einzelne Gebirgsreihen, wie lichte Streifen, oder beträchtliche Land- strecken treten in grauem Schatten, wie überschwemmte Inseln, her- vor. Der größere Theil der uns zugewendeten Mondseite ist er- habener, Heller und voll rundlicher Löcher, aus deren Finsterniß ge- wöhnlich, wie ein Heller Punkt in der Mitte einer schwarzen Scheibe, eine Bergspitze glänzend hervorragt, und fast alle jene Löcher haben einen erhabenen, hellschimmernden Rand oder Kreis um sich. Diese Kreise oder Einfassungen werfen, je nachdem die Sonne steht, Seiten- schatten, aus denen ihre Höhe ermessen werden kann, und so erkennt man sie als hohe Gebirge, welche ringförmig eine ungeheure Ver- tiefung umkränzen. Jene kleinen Löcher werden, je nachdem die Sonne steigt, bis in ihre untersten Tiefen erhellt; es sind ungeheure Ab- gründe ^— viele Meilen weite Thäler, die sich oft über. 10,000 Fuß tief einsenken und von sehr steilen Wänden eines Ringgebirges um- schlossen sind, aus deren Mitte wieder ein einzelner sehr hoher Berg hervor steigt. _ Manche Berge und Bergwände scheinen aus den härtesten Massen zu bestehen, und es zeigen sich felsenähnliche Wände,

7. Allgemeine Erdkunde - S. 104

1885 - Breslau : Hirt
104 fast senkrecht gegen seine Bahn (es fehlen hierzu nur iy20). — In Bezug auf die Sonne beschreibt der Mond eine langgestreckte Schlangenlinie längs der Erdbahn mit mehr als 12 Windungen, deren Ausbiegungsbreite sich zu ihrer Länge verhält, wie 1:180. Die Entstehung der Mondphasen erklärt sich leicht aus Figur 21. In I kehrt hier der Mond der Erde E seine dunkle Seite zu, in Ii erscheint er den Erdbewohnern rechts, halb beleuchtet, in Iii voll erleuchtet, in Iv links halb erleuchtet. I stellt also deu Neumond, Ii das erste Viertel, Iii den Vollmond, Iv das letzte Viertel vor. Tie Strahlen der Sonne 8 können für die ganze Mondbahn als parallel angesehen werden. *) J)ie Jinsternisse. Tritt der Mond so zwischen Sonne und Erde, daß er für diese die Sonnen scheide ganz oder teilweise verdeckt, so entsteht eine Sonnenfinsternis, im ersteren Falle eine totale, im letzteren eine partiale. Steht aber die Erde so zwischen Sonne und Mond, .dasi ihr Schatten auf diesen fällt und ihn ganz oder teilweise verfinstert, so hat man eine totale oder partiale Mondfinsternis. — Finsternisse können offenbar nur eiu- treten, wenn die Mittelpunkte der drei Weltkörper wenigstens nahezu in gera- der Linie liegen: Sonnenfinsternisse zur Zeit des Neumondes, Mond- finsternisse zur Zeit des Vollmondes; in jedem Falle aber muß der Mond dann nahe der Ekliptik sein, d. h. in oder nahe bei einem Knoten seiner Bahn. Der Kernschattenkegel des Mondes ist nur 57—59 r (Erdradien) lang, während der Mond von der Erde höchstens 63^/z r ent- fernt ist. Der Kernschatten wird also die Erde bald erreichen, bald nicht. Im letzteren Falle haben die Orte, welche im Scheitelkegel des Kernschattens liegen, eine ringförmige Sonnenfinsternis, die im Halbschatten liegenden haben eine partiale, die im Kernschatten eine totale Sonnenfinsternis. Der Kernschattenkegel2) der Erde ist im Mittel —215 r, ragt also über den Mond in seiner Erdferne weit hinaus. Der Dnrchschnittskreis des Kern- schattens an der Stelle, wo der Mond in ihn eintritt, hat 35—40' im Halb- messer und wird von dem schmalen Halbschattenring, dessen Breite nur ebenso viele Sekunden beträgt, umgeben. 3) Während die Mondfinsternisse für alle Orte, an denen sie sichtbar sind, in ihren einzelnen Phasen gleichzeitig erfolgen, ist dies bei den Sonnenfinsternissen, wo der Mondschatten nur 1) Der Mond hat keine merkliche Atmosphäre und zeicht in seinen Ringgebirgen und Kratern, sowie in seinen Rillen u. s. >v. eine ausgesprochene vulkanische Beschaffenheit. In neuerer Zeit sind sogar die Spuren vulkanischer Ausbrüche, die uoch gegenwärtig stattfinden, auf seiner Oberfläche beobachtet worden (an den Ringgebirgen Linns und Hyginus). 2) Bedeutet 1 die Länge des Kernschattens, d den Abstand der Mittelpuulte von ctr Sonne und Erde, R den (wahren) Sonnenradius, i-den Erdradius, so ist 1= j>_r • 3) Bald nach dem vollständigen Eintritt des Mondes in den Kernschatten der Erde sieht man ihn noch in mattem kupferfarbigem Lichte schimmern. Es rührt dasselbe von den in der Erdatmosphäre gebrochenen und gebeugten Sonnenstrahlen her; das Gleiche findet gegen Ende der totalen Finsternis statt. Die Größe der Verfinsterung bei par- tialen Finsternissen wird in Zoll angegeben, d. h. in Zwölfteln des Durchmessers des verfinsterten Gestirns, nach denen die größte Tiefe des verfinsterten Segments angegeben wird.

8. Grundriss der physikalischen Geographie - S. 188

1877 - Halle : Schmidt
188 Schichtungs- u. Lagerungsverhältnisse d. neptunisclien Gesteine. darf, dass ihre Erstarrung an der Oberfläche oder in einer beträchtlichen Tiefe stattfand. Zu den plutonischen Felsarten gehören namentlich die krystallinisch - massigen Gesteine. Beide telsaiten bilden Gänge oder 1 nimmer in den anliegenden Gesleinen. So füllen sie auch Spalten und Klüfte in den zuvor betrachteten Sedimentgesteinen aus. Die verschiedenartige Beschaffenheit der plutonischen und vulkanischen Gesteine sucht man aus der verschiedenen Erkaltungszeit der erweichten oder geschmolzenen Massen abzuleiten, indem man dabei noch aut den äusseren Druck reflectirt, unter welchem die Erstarrung vor sich ging. Es ist eine bekannte physikalische Thatsache, dass langsame Erkaltung die Krystall-Bildung vorzüglich begünstigt. Dicke Glasslücke, wenn sie durch Schmelzung in den Fluss gebracht und dann allmählig abgekühlt werden, verlieren ihr glasartiges Aussehen, indem sich ihre kleinsten Theilchen mehr krystallinisch gruppiren, und nehmen eine stein-artige Beschaffenheit an. Wird Basalt oder steinerne Lava geschmolzen und schnell abgekühlt, so erstarren sie zu glasartigen Massen, während sie bei allmähliger Abkühlung ein mehr graniti-sches oder porphyrartiges Aussehen erhalten. Iloholenschlacken, die plötzlich abgekühlt wurden, gaben poröse oder schaumige weisse Massen, die grosse Aelinlichkeit mit Birnsteinen hatten-, bei langsamer Abkühlung aber ein dunkles, sehr dichtes Glas. Als eine dritte Klasse von Felsarten betrachtet man die krys ta 11 ini schen Schiefer, als: Thon-, Glimmer- und Talkschiefer, manche Arten von Gneiss und Kalksteinen. Man nennt diese Gesteine mit Rücksicht auf ihre Entstehung umgebildete (metamor phi s c h e) Gestei ne. Wir werden sie selbst, so wie auch die Art des Metamorphismus, weiterhin etwas näher kennen lernen. 85. Schichtungs- und Lagerungsverhältnisse der neptunischen Gesteine. Nicht immer liegen die verschiedenen Lagen einer geschichteten Gesteinsmasse wagerecht oder parallel mit der Erdoberfläche, sondern häufig auch geneigt oder gar senkrecht zu derselben. In diesem Falle spricht man von a u fgeric h tet en Schichten, deren zu Tage gehenden Thcile gewöhnlich Schichtenköpfe genannt werden, Den Winkel, welchen solche Schichten

9. Mathematische Geographie für gehobene Bürger- und Mittelschulen insbesondere für Präparandenanstalten und Seminare - S. 67

1899 - Leipzig : Dürr
— 67 — 4) Hoch- und Tiefland. Rillen. Strahlen. Man erblickt durch das Teleskop Hochland und Tiefland. Die Tiefländer nennt man Meere; diesen Namen erhielten sie früher, als man sie noch für Wasser hielt. Sie sehen meist grau, auch grünlich aus. Man erblickt Ringgebirge, Krater und Gruben, viele Bergadern, niedrige, 60 bis 80 Meilen lange Bergrücken. Man sieht wenig parallele Ketten, hohe domartige Spitzen, wenig Verästelung der Gebirge. Am südlichen Ende des Mondes liegen die Apenninen, 90 Meilen lang, mit Gipfeln von 5100 m. Am östlichen Mondrande liegen die Cordilleren. Mitten in den Ringen, den Ring- ebenen, liegen oft hohe Kegelberge. Dann giebt es noch Rillen, d. h. meist gerade, 10 bis 25 Meilen lange Linien, die bei Vollmond als lichte, bei schräger Beleuchtung als dunkle Streifen sich darstellen. Es sind deren etwa 400. Es sind 300 bis 600 m breite Ver- tiefungen, welche durch kolossale Lavaströmungen entstanden sind, oder es sind Risse, die durch vulkanische Ausbrüche gebildet worden sind. Sie laufen sogar quer durch die Wälle der Ringe. Auch bemerkt man auf dem Monde sogenannte Strahlen syst eme (besonders bei Vollmond!), d. h. glänzende Strahlencentren, die mit ihrem hellen Lichte die anderen Mondlandschaften überstrahlen. Sie sind noch nicht enträtselt. Erhebungen oder Vertiefungen können es nicht sein, da sie keinen Schatten werfen. § 40. Die Kometen oder Haarsterne. Von alters her sind die Kometen wegen ihrer Gestalt Gegenstand der Phantasie und des Aberglaubens gewesen. Sic sind lange nicht alle mit dem bloßen Auge erkennbar. Ihre Zahl muß recht groß sein; man kennt etwa 800. Mit unseren vervollkommneten Instrumenten werden jetzt alle Jahre Kometen entdeckt. Wichtigste Merkmale. 1) Ihre Bahnen sind sehr excentrisch, d. h. langgestreckt, nicht nahezu kreisförmig. 2) Ihre Geschwindigkeit ist in den verschiedenen Teilen ihrer Bahn sehr verschieden. 3) Ihre Bahnen gehen nach den verschiedensten Richtungen, während die Planeten alle von Westen nach Osten gehen. Die Kometen sind teils recht-, teils rückläufig. 4) Sie sind nur kurze Zeit für uns sichtbar. 5) Ihre Masse ist sehr gering, aber ihr Volumen sehr groß; sie sind also sehr wenig dicht. Fixsterne erscheinen darum auch durch ihreu Schweis hindurch fast gar nicht verdunkelt. 6) Sie äuderu ihre Gestalt. 7) Man scheidet 1) Nebelhülle mit dem Kern oder Kopf und 2) Schweif; doch giebt es auch schweiflose Kometen. Man hat auch Kometen mit mehreren Kernen beobachtet, z. B. 1860 und 1873. 5*

10. Handbuch der Vaterlandskunde - S. 343

1858 - Stuttgart : Schweizerbart
343 verändert, ja ganze Berge und Bergzüge in glühend-flüssigem Zustand mit gewaltiger Kraft aus unbekannten Tiefen emvorgehoben habe: das ist frei- lich eine Annahme, die auf den ersten Anblick gar nicht viel Wahrschein- liches hat. Und doch — wenn wir hören, wie durch viele Beobachtungen in Bergschachten und Döhlen die Thatsache festgestellt ist, das; die Warme der Erde in bestimmtem Maße zunimmt, je mehr man dem Mittelpunkt derselben näher rückt; - ja, daß bei gleichmäßiger Zunahme diese Wärme schon nach wenigen Meilen zur Glühhitze sich steigern müßte; wenn wir ferner an die warmen und heißen Quellen denken, die selbst im eisigen Norden, z. B. auf Island in so großer Anzahl sich vorfinden, an Quellen, die seit Jahrhunderten, ja seit Jahrtausenden in stets gleich hoher Tempe- ratur strömen, so erscheint uns die Hypothese von einer hohen Temperatur im Erd-Jnnern schon viel annehmlicher. Denken wir nun aber vollends an die vielen heute noch thätigen Vulkane, und daran, wie diese manchmal schon bei einer einzigen Eruption solch' ungeheure Massen geschmolzener und feurig-flüssiger Mineralien auswarfen, daß man ganze Berge daraus aufschichten könnte, so verliert sich das Anfangs Unglaublichscheinende jener Annahme ganz, und man möchte nur vielleicht noch die Einwendung ma- chen, warum denn solche Erscheinungen der Tbätigkeit des unterirdischen Feuers in der Jetztzeit nur selten Vorkommen, mährend doch die Natur- forscher die plutonischen und vulkanischen Gesteine über die ganze Erde ver- breitet finden? Ob denn die Tbätigkeit des Feuers im Erd-Jnnern so be- trächtlich abgenommen habe oder an gar vielen Orten ganz erloschen sei? Darüber läßt sich nun freilich nicht mit Bestimmtheit urtheilen; daß aber die Thätigkeit des Feuers tief unter der Erdoberfläche auch noch in unfern Zeiten an gar manchen Orten stattfinden mag, bei denen die Geschichte von einer vulkanischen Eruption Nichts zu erzählen weiß, laßt sich mit großer Wahrscheinlichkeit aus den vielfach auch an solchen Orten verspürten Erd- beben schließen, die von den Herden noch jetzt thätiger Vulkane manch- mal ungeheuer weit entfernt sind. Und so gar gering dürfen denn doch die vulkanischen Gewalten auch noch heute nicht angeschlagen werden. Europa hat allerdings nur wenige Vulkane; die von Alters her bekannten: der Vesuv bei Neapel und der Aetna auf Sicilien sind die einzigen von Bedeutung; allein schon im Ge- biet des östlichen atlantischen Meeres — z. B. auf Island — finden sich gegen 30 und unter demselben (ersten) Meridian, auf der Gruppe der ca- narischen Inseln, sodann westwärts auf den Azoren und den Inseln des grünen Vorgebirgs finden sich ebenfalls viele thätigen Vulkane, und der große Ozean ist fast ganz mit Vulkanen umkränzt. Der Westküste Ame- rika's nahe trifft man auf der langen Kette der Anden vom Feuerlande im Süden bis zur Halbinsel Alaschka im Norden eine lange Reihe tbeil- weise bis >8,000 Fuß hoher Vulkane, und selbst der höchste Berg Ameri- ka's, der Chimboraflo, war früher ein Feuerberg. Die Vulkane Alaschka's werden in westlicher Richtung durch die Vulkane der Aleuten mit denen Kamtschatka's verbunden.

11. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 342

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
342 sonst als schwarze Spalten mitunter von nicht unbedeutender Breite erblicken. Man hielt sie früher für Meere oder Flüsse, Canäle oder Landstraßen. Sie scheinen die jüngsten Bildungen des Mondkörpers zu sein, durchschneiden steile, hohe Berge und setzen sich durch Krater mit selbständigen Wällen fort. Oh aber der Mond ursprünglich eine flüssige Masse war, welche sich abkühlte und zuletzt erstarrte, ob in seinem Innern vulkanische Kräfte bedeutende Eruptionen veranlaßten, wie wenn Luftblasen aus einer brei- artigen Masse aufgetrieben werden und an der Oberfläche zerplatzend, einen kreisförmigen erhöhten Rand und eine vertiefte Mitte zurücklassen — dies zu untersuchen, gehört nicht in unser Bereich, ebenso wenig wie die Lösung der bedeutsamen Fragen, ob der Mond eine Atmosphäre, Wasser, Vegeta- tion, Städte und Festungen, Thiere und — Menschen habe. Das verschiedene, bald hellere, bald dunklere Licht des Mondes hat in der eigenthümlichen Beschaffenheit der Mondkruste seinen Grund; die dunkleren Theile deuten auf lockeres Erdreich; das hellere Licht anderer Punkte rührt gewiß von starren Massen und Licht zurückwerfenden Erhe- bungen her. Auffallend sind jene Lichtstreifen, welche sowohl vereinzelt auftreten, häufiger aber in regelmäßigen Systemen ganze weite Strecken durchziehen. Gewöhnlich bilden die glänzendsten Ringgebirge ihre Mittel- punkte ; sie laufen, ohne Gestalt, Farbe und Richtung zu ändern, über Berge und Thäler hinweg. Man hat von jeher dem Mond allerlei Einwirkungen auf die Erde zugeschrieben und Richtiges, Falsches und Zweifelhaftes unter einander ge- bracht. Zu dem Falschen gehört z. B. die Ansicht, daß der Mond einen erkältenden Einfluß auf die Erde übe, indem man sich auf die größere Kälte mondheller Nächte berief, ohne daß man erwog, die Erde strahle gerade bei heiterem Himmel ihre Wärme aus (§ 126). Erwiesen ist, daß der Mond auf der Erde Ebbe und Fluth veranlaßt und schwache Barometerschwankungen bewirkt, zweifelhaft bleibt jedenfalls sein Einfluß auf die Witterung und räthselhaft gar Manches, was von jeher den Ein- wirkungen des Mondes zugeschrieben worden ist. So soll Holz, welches bei abnehmendem Monde gefällt wird, leichter springen und eher faulen, als solches, das bei zunehmendem Licht geschlagen wird; viele Bauern behaupten, die Saat gedeihe besser, wenn man sie bei zunehmendem Mond in die Erde bringt. Der Einfluß des Mondes auf Kranke ist eben so ungewiß; wir nennen solche Menschen mondsüchtig, welche gewöhnlich beim Mondwechsel im Schlafe aufstehen und entweder gewohnten Geschäften nach- gehen oder sogar große Wagstücke unternehmen, vor welchen sie im wachen Zustande zurückbeben müßten. Kröpfe sollen periodisch zur Zeit des Voll- monds anschwellen, Leberleiden sich verschlimmern und Geisteskranke in Wuth gerathen. 8 124. Bon den Thierzeichen, den Jahreszeiten und dem Kalender. Gleich aus der zweiten Seite eines jeden Hauskalenders stehen unter einem Bildchen die Worte: am 20. Jan. tritt die Sonne ins Zeichen des Wassermanns, und dreht man das Blatt um, so heißt es: am 20. Febr.

12. Erdkunde für höhere Schulen - S. 204

1907 - München [u.a.] : Oldenbourg
204 Die deutschen Landschaften im einzelnen. Folge hat. Doch finden sich auch Striche, in denen Moor oder Sand der Bodenwirtschaft im Wege stehen, so um Kolmar, im südlichen Teil der Pfalz, um Nürnberg n. a. In Hinsicht auf Klima und Bodenerzeugnisse gilt das Südwestdentsche Landbecken als der bevorzugteste Teil Deutschlands. Verkehrslage. Das Rheintal verknüpft die Niederlande und das West- liche Deutschland mit der Schweiz und weiterhin mit Italien, und die nach O. und W. wdt ausgreifenden Seitenäste dieses Flnßsystems, Main und Neckar, Mosel und Maas, verketten auch die seitlichen Nachbarländer zu einem einheit- lichen Verkehrsgebiet. Das Rheintal ist die wichtigste nordsüdliche Verkehrsstraße Deutschlands, ja des Kontinents. Bevölkerungsdichte und Siedeluugeu. Die Vereinigung so vieler Vorzüge der Natur erklärt die hohe Dichte der Bevölkerung, die in Franken 100 Einw., in Schwaben 120 Einw. aus 1 qkm beträgt und in der Ober- rheinischen Tiesebene sogar aus 150—200 steigt. In den Schnittpunkten der wichtigsten Verkehrsliuieu sind volksbelebte Großstädte entstanden, deren rasches Wachstum dem der mittel- und norddeutschen Städte nicht nachsteht, so Straß- bürg, Mannheim, Ludwigs Hasen, Mainz, Frankfurt a. M., Nüru- b erg, Stuttga r t. a) Die Oberrheinische Tiefebene und deren Raudgebirge. Die Oberrheinische Tiefebene. Sie erstreckt sich von Basel bis Mcihiz zwischen Schwarzwald und Wasgenwald (Vogeseu) und deren nördlichen Fort- setzuugeu (Odenwald und Haardt). Nnr im S., wo uuweit Freiburg im Breisgau der Kaiserstuhl (600 m) aufsteigt, ein vulkanisches Waldgebirge, ist die Ebene unterbrochen: im übrigen erscheint der Talgrund fast wagrecht. Reich bewässert wird das Gebiet durch den Rhein mit seinen Nebenflüssen. Der Rhein tritt bei Basel, wo sein Oberlaus endigt, in die Oberrheinische Tief- ebene ein und nimmt eine nördliche Laufrichtung bis Mainz. Hier macht er plötzlich eine scharfe Wendnng gegenw. bis Biugeu; die malerische Strecke zwischen Mainz und Bingen ist der vielbesungene Rh ein g au. — Links geht dem Rheine die Jll zu, welche das obere Elsaß durchfließt und bei Straßburg müudet. Rechts empfängt er außer eiuigeu Schwarzwaldbächeu den Neckar und den Main. Das Oberrheinische Gebirgssystem: Schwarz Wald, Neckarberglaud und Odenwald; Wasgau (Vogeseu) und Haardt. Die parallelziehenden Gebirge der Oberrheinischen Tiesebene sind fast gleich hoch und ihre stärksten Er- Hebungen liegen im Süden (Feldberg 1490 m, Sulzer-Belcheu 1420 in). Nach Norden verflachen sie sich; der Schwarzwald senkt sich zum Neckarbergland und Odenwald, der Wasgenwald zu einer breiten Eintiefung zwischen dem Zaberner Steig und der Lauter, dem früheren Ausfalltore der Franzosen (Weißenburg, Wörth), und zur Haardt nieder. Zur Rheinebene fallen die Randhöhen steil ab, nach Westen gehen sie allmählich in die Lothringische, nach Osten in die Schwäbisch-

13. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen - S. 467

1893 - Trier : Schaar & Dathe
467 zug, der sein Ziel schon innerhalb Jahresfrist erreichen würde. Eine Kanonenkugel, die mit einer immer gleich bleibenden Geschwindigkeit von siebenhundert Meter in der Sekunde nach dem Monde flöge, würde gar schon nach hundertachtundfünfzig Stunden, d. h. nach sechs Tagen und vierzehn Stunden dort niederfallen. Und nun schaue dir die erleuchtete Mondscheibe einmal genauer an. Was erblickst du da? Große dunkle Flecken, die mit helleren Stellen abwechseln. So, nun fasse einmal jenen glänzenden Punkt nahe dem östlichen Mondrande fest ins Auge. Nach wenigen Minuten wirst du, geblendet von dem Glanze, den er ausstrahlt, den Blick abwenden müssen. Nun, auf diesen Punkt wollen wir zufliegen; dort scheinen uns besondere Herrlichkeiten zu erwarten. Ein ernster Wunsch — und wir sind auch schon dort angelangt. Aber wie sonderbar ist uns zu Mute! Wie aus schwerem Traum erwacht, blicken wir um uns her. Wir stehen auf einsamer Bergeshöhe, auf dem Rande eines gewaltigen Kraters. Der mächtige, alpenhohe Ringwall, auf den wir unsern Fuß gesetzt haben, ist nach allen Seiten hin von tiefen Tälern mit schroff ansteigenden Wänden zerrissen und zieht sich bis an den Horizont dahin, eine wellige Ebene einschließend, aus deren Mitte ein spitzer Bergkegel von etwa dreihundert Meter Höhe emporragt. Den Durchmesser des ganzen Walles schätzen wir auf vierzig bis fünfzig Kilometer. Und während wir staunend die großartige Gebirgslandschaft, die in blendendem Sonnenglanze vor uns liegt, betrachten, müssen wir uns gestehen, daß unsere Erde nichts bietet, was ihr an Großartigkeit gleichkommen würde. Wild und trotzig, in scharfe Grate und Nadeln auslaufend, ragen hier die Massen in die Höhe, dort bilden sie sanftere Abhänge gleich erhärteten Lavaströmen. Vom östlichen Abhange des Ringgebirges, auf dein wir uns befinden, schweift das Auge über eine von zerstreuten Bergrücken durchzogene Gegend, bis es am Horizonte eines weiten Gebirges von ähnlicher Beschaffenheit ansichtig wird. Während wir uns anschicken, die steilen Hänge des Gebirgs- walles zu ersteigen, an dessen Fuße wir inzwischen angelangt sind, können wir uns überzeugen, wie treu uns die Fernrohre und Teleskope der Erde in Verbindung mit der Photographie die Ober- fläche des Mondes widerspiegeln. Mit wunderbarer Leichtigkeit geht der Aufstieg von statten; denn so gering isl die Anziehungskraft des Mondes, daß unser Körper etwa nur ein Sechstel seines irdischen Gewichtes behält. Nur die Sonne, die jetzt fast scheitelrecht über uns steht, sendet glühende Strahlen auf uns herab, deren Brand uns zu verzehren droht. Wir treten in den Schatten eines über- hängenden Felsgrates. Aber welch eine sibirische Kälte umfängt uns dort! Unmöglich, es dort mehr als ein paar Augenblicke aus- georg-Eckert-lnstttui 30* für international© Schulbuchforschung Braunschweig Sbhulbuchbibliothois

14. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 7

1862 - Langensalza : Verlagscomptoir
Die Himmelskörper. 7 er mit der Erde und Sonne in einer Linie (oder in Opposition) steht und uns seine ganze Lichtseite zuwendet, so heißt er Voll- mond (D); bildet er (nach 7z Tagen) mit der Erde und Sonne wiederum einen rechten Winkel, so daß uns nur die linke Hälfte seiner Lichtseite zugekehrt ist, so sagt matt; es ist das letzte Vier- tel (<0). Die beiden Viertel werden die Quadraturen genannt. Da die Bahn des Mondes mit der Erdbahn* nicht in dersel- den Ebene liegt, sondern diese (unter einem Winkel von 5 Grad) in zwei Pmckten, den sogenannten Knoten, durchschneidet, so steht der Mond, je nachdem er sich ober- oder unterhalb der Erdbahn befindet, bald hoch, bald tief am südlichen Himmel. Die Knoten rücken allmählig (in 18^ Jahren) nach Westen zu durch die ganze Bahnlinie der Erde vor. Tritt zufällig der Neumond in einen der beiden Knotenpunkte, so entsteht eine Sonnenfinsterniß; geschieht dies mit dem Vollmond, so entsteht eine Mond fin- stern iß. Im erstern Falle verdeckt uns der Mond die Sonne, im letztern fällt der Schatten der Erde auf den Mond. Diese Fin- sternisse sind entweder totale (gänzliche) oder partiale (teil- weise), letztere zuweilen ringförmige. Wie die Sonne sich noch jetzt im Zustande höchster vulkanischer Kraftent- wicklung befindet, so zeigt der Mond im Fernrohr das Bild einer ganz starren, an ihrer Oberfläche vielfach zertrümmerten, rissigen Steinmasse , die in ihren schroffen Bergkegeln und zackigen Felskämmen ebenso wie in ihren glasigen Lavabänken und kraterähnlichen Klüften und Höhlen die augenscheinlichsten Spu- ren einer längst erstorbenen vulkanischen Thätigkeit zur Schau trägt. Alles ist hier todt und öde; nirgends zeigt sich Wasser, nirgends Luft, nirgends eine Spur von organischem Leben. Genug, der flinke Trabant unse- rer schönen Erde sieht ans wie ein ansgedörrtes , nacktes Felsengerippe, auf dem die tiefste Grabesstille in ewiger, unveränderlicher Ruhe lagert. Dessen un- geachtet könnten doch vielleicht an den tieferen (dunkeln) Stellen der Mondober- fläche, den sogenannten Meeren, die Lebensbedingungen wenigstens für ein niederes Thier- und Pflanzengeschlecht vorhanden sein, obwohl wir hierüber stets in Ungewißheit bleiben werden. Man theilt die Mondgebirge, von denen einige hinsichtlich ihrer Höhe die höchsten Gebirge der Erde um mehr als das Doppelte übertreffen, in fol- gende 3 Klassen: a) Kettengebirge, welche meistens von sehr hohen Bergrücken strahlen- förmig nach verschiedenen Seiten und in bedeutender Ferne (zuweilen 50 —90 Meilen) auslaufen; b) Ringgebirge, d. h. kreisförmige hohe Bergwälle, welche eine oft viele Quadratmeilen große (gewöhnlich mit einem oder mehreren Kegel- bergen versehene) Fläche einschließen, und c) Kegelberge, die sich aus der sie umgebenden Ebene schrofferheben. Die Kegelberge sind ebenso wie die Ringgebirge sehr zahlreich. Außerdem sind noch zu erwähnen 1) die sogenannten Rillen, d. h. ziem- lich geradlinige, meilenlange Furchen, die gewöhnlich an einem Ringgebirge beginnen, an einem andern enden und bisweilen durch kleinere Krater hmlaufen oder gar Gebirgsketten durchbrechen, — und 2) die größtentheils um größere Ringgebirge strahlenförmig angeordneten Licht st reifen, welche man für ver- glaste Lavaströme hält.

15. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 121

1847 - Eßlingen : Dannheimer
4. Die innere Beschaffenheit des festen Landes. 121 8. 228. Die Urgrbirgsarten. 1. Die Felsarten, welche man zum Urgebirge rechnet, sind: Granit, Gneus, Glimmerschiefer, Thon sch iefer, Feldstein-Porphyr, rother, quarzführender Porphyr, Grünstein oder Trapp, Ser- pentin, G a b b r o und körniger Kalkstein. 2. Die Urgebirgsarten sind krystallinischer Natur; kieselige und lhonige herrschen vor; die geschichteten Bildungen sind Gneus und Schiefer; der salinische körnige Kalkstein ist untergeordnet. 3. Die Urgebirgsarten bilden gewöhnlich den Kern der Hauptgebirge; es sind aber auch Ebenen aus ihnen zusammengesetzt. 4. Sie enthalten keine Versteinerungen, dagegen sind sie sehr reich an Metallen und an erdigen Fossilien, besonders an Edelsteinen. 8. 229. Die vulkanischen Gesteine. 1. Das vulkanische Gebirge besteht aus Massen, die theils im erweichten und geschmolzenen, theils im festen Zustande, mehr oder weniger durchglüht, zerstoßen und zerrieben, von Innen heraus an die Oberfläche gehoben, darüber ergossen oder ausgeworfen worden sind. 2. Die vulkanischen Felsarten sind: Trachyt, Phonolith oder Klingstein, schwarzer Porphyr (Augit-Porphyr, Melaphyr), Dolerit, Ba- salt, Dasalttuff, Mandelstein, Perlstein, Bimsstein, Pechstein, Obsidian, Lava, Schlacke, Tuff(Traß, Peperino, Rapilli, Puzzuolano, vulkanische Asche u. s. w.). 3. Die Herrschaft des Feuers, durch welches diese Gesteine gebildet worden sind, hat in gegenwärtiger Zeit noch nicht aufgehört, sondern äußert sich noch an vielen Orten auf eine sehr furchtbare und oft sehr zerstörende Weise in den sogenannten vulkanischen Erscheinungen. 4. Die wichtig st'en vulkanischen Erscheinungen sind: die Er- hebungskrater, die Feuerberge, die Schlammvulkane, Solfataren, Erdfeuer und Erdbeben. 8. 230. Die Erhebungskrater. 1. Als Folge einer großen, aber örtlichen Kraftäußerung im Innern unsers Planeten heben elastische Dämpfe entweder einzelne Theile der Erd- rinde zu domförmigen, ungeöffneten Massen feldsparhreichen Trachyts und Dolerits (Puy de Dome und Chimborazo) empor; oder es werden die ge- hobenen Schichten durchbrochen und dergestalt nach Außen geneigt, daß auf der entgegengesetzten innern Seite ein steiler Felsrand entsteht. Dieser Rand wird dann die Umgebung eines Erhebungskraters. 2. Wenn derselbe, was keineswegs immer der Fall ist, von dem Meeres- grunde selbst aufgestiegen ist, so hat er die ganze physiognomische Gestaltung der gehobenen Insel bestimmt. Dieß ist die Entstehung der zirkelrunden Form von Palma und von Nisyros im ägäischen Meere. 3. Bisweilen ist die eine Hälfte des ringförmigen Randes zerstört, und in dem Busen, den das eingedrungene Meer gebildet, haben gesellige Koral- lenthiere ihn zelligen Wohnungen aufgebaut. 2luch auf den Cominenren sind die Erhebungskrater oft mit Wasser gefüllt und verschönern auf eine ganz eigenthümliche Weise den Charakter der Landschaft.

16. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 268

1844 - Eßlingen : Dannheimer
268 unfähig, irgend einer Pflanze Nahrung zu verschaffen. Es ist noch höher, als Ncu-Georgien, aber bis auf einzelne Klippen überall mit Schnee und Eis be- deckt und fast beständig in Nebel gehüllt, welche nur dann und wann den An- blick des untern Theils der Küste gewähren. 5. Und so ist die Natur in allen antarktischen Ländern, die Jahr aus Jahr ein in das Winterge- wanv gehüllt sind und deren Nächte von den Flammen mehrerer Vulkane erleuchtet werden, die an den Rändern des S. Kontinents sowohl auf der amerikanischen, als auch auf der entgegengesetzten, der australischen Sette ihre Häupter hoch in die Lüste erheben. 5. Die Gallapagos bilden ungeheure Krater, die unmittelbar aus dem Meere aufsteigen; erstaunliche Massen schwarzer Lava und eilte unzählige Menge Fumarolen, die nach allen Seiten zerstreut liegen, geben einen Begriff von einem großeit kyklopischen Schmelzofen. An vielen Stellen sind die aus Lava bestehenden Küstenselsen sehr hoch, während das Meer dicht bei ihnen unergründlich ist. Drittes Kapitel. Die geognostische Beschaffenheit. §. 227. Uebersicht. Die geognostische Beschaffenheit Amerikas ist noch- nicht genau ermittelt. Nach den bisherigen Untersuchungen sind das Urgebirge, die vulkanischen Ge- steine lind das Diluvium und Alluvium am verbreitetsten. Merkwürdig sind die zahlreichen und colossalen Feuerberge. §. 228. Die geognostische Beschaffenheit der Cordilleren. In Amerika trat ails der colossalsten Erdspalte das größte Meridiange- birge der Erde hervor. Es sind die Cordilleren. Die Gebirgsrücken und die Längenthäler dieses Bergsystems wurden durch einzelne Anschwellungen zu spo- radisch vertheilten Plateauhöhen gehoben, mir Längenaren, die aber größten- 1 Heils, wenn auch nicht überall (z. B. in der Q-uervulkanreihe durch Meriko) mit dem Parallel'smus des großen Kettensystems zusammenfielen. Eine sehr große Verbreitung in demselben haben A. Die Urgebirgsarten, insbesondere der Granit, Gneus, Glinimer- schiefer, der stellenweise reich an Silber ist, der Syenit und Urkalk, der Thon- schiefer, Qnarzfels, der Porphyr, welcher zuweilen im S. Amerika 18,000' mächtig ist; ein syenitischer Porphyr ist daselbst d'e Lagerstätte der edlen Metalle. 8. Von neptunischen Gesteinen bemerkt man in den,Andes den Jurakalk, Lias, den rothen Sandstein u. s. iv., und die tertiären Formationen. Das Steinkohlengebirge zeigt sich bei Hnannca in S. Amerika dicht an der Grenze des ewigen Schnees, in einer Höhe von 13,800', über der Linie, wo altes Wachsthum phanerogamischer Pflanzen aufhört. C. Eine sehr bedeutende Rolle in der Zusammensetzung der Andes spielen die vulkanischen Gesteine; besonders ist der Trachyt und verwandte Fels- arten sehr verbreitet, während die basaltischen Gesteine verhältnißmäßig sehr

17. Die mathematische und physikalische Geographie - S. 42

1844 - Eßlingen : Dannheimer
42 Länge pon 16 Meilen. Eben so lang sind die Durchmesser der kalten Zonen. Die genräßigten Zonen nehmen also ans dem Monde bei weitem den meisten Raum ein. Weil der Aegnator des Mondes ge gen seine Bahn nur 6 und gegen die Erdbahn nur 1v2° geneigt ist, so enfernt sich die Sonne nur wenig vom A e q u a t o r; sie erscheint demselben Orte das ganze Jahr hindurch fast in d e r se lben H öh e; die Jah- reszeiten müssen sehr wenig verschieden sein. Die Orte unter dem Aequator werden immer Sommer, die unter den Polen beständig Winter haben. Die den Polen nahe liegenden Gegenden werden die Sonne immer nur wenig über oder unter dem Horizont sehen. Die Erde wird nur von der der Erde zugekehrten Hälfte der Mondoberfläche gesehen. Wie wir die andere Hälfte des Mondes nicht sehen, so sieht man auf derselben auch die Erde nie. Die Erde geht also keinem der Mondorte auf, keinem unter. Denen sie aufgegangen ist, bleibt sie aufgegangen. Und zwar sieht ein Ort des Mondes die Erde immer an denselben Stellen des Himmels. Die Orte, welche gerade in der Mitte der uns zugekehrten Scheibe liegen, haben die Erde immer in ihrem Scheitel; die am Rande dieser Scheibe liegenden, haben sie immer im Horizonte; die Orte, welche zwischen diesem Rande und der Mitte liegen, haben die Erde in gleicher Höhe über dem Horizonte, um so höher, se näher sie der Mitte jener Scheibe sind. Wie der Mond der Erde, so erscheint die Erde dem Monde in Lichtphasen. Wenn wir Neumond haben, also der Mond zwischen Sonne und Erde steht, so steht man auf dem Mond die Erde der Sonne gegenüber und die dem Monde zugekehrte Seite der Erde ganz beleuchtet; der Mond hat Vollerde. Umgekehrt hat der Mond Neuerde zur Zeit des Vollmondes, und erstes Viertel der Erde, wenn wir letztes Viertel des Mondes haben. Die Erde erscheint dem Monde als Vollerde 13 Mal so groß als uns der Mond zur Zeit des Vollmondes. Das Erdlicht mag die 1434 Tage lange Nacht sehr schön erleuchten. Außer den Lichtpbasen der Erde wird man vom Monde aus die Erdmeere als dunklere, die Erdtheile als hellere Stellen erken- nen, die Gebirge, Ebenen, Inseln werden in verschiedenen Farben erscheinen. Zugleich wird man auf dem Monde, da die Erde sich in 24 Stunden um die Achse dreht, das schöne Schauspiel der verhältnißmaßig sehr schnellen Erschei- nung aller Theile der Erdoberfläche haben. Mit unsern Augen und unsern, Fernröhren kann man vom Monde aus nicht blos unsere Gebirge und Flüsse, sondern auch unsere größten Städte sehen. Der Mond hat keine Atmosphäre; jedenfalls ist sie so gering, daß ihre strahlenbrechenden und lichtschwächenden Wirkungen für uns unbemerk- bar sind. Folglich hat der Mond auch kein Wasser, keine Meere, keine Ströme. Die Mannigfaltigkeit der Formen auf der Mondsober- fläche ist sehr groß. Mit bloßen Augen sehen wir im Monde hellere und dunklere Stellen. Die großen, meist grauen Flecken hat man Meere genannt, was sie aber nicht sind. Mit guten Fernröhren erkennt man in jenen helleren und dunkleren Stellen Höhen und Tiefen, Berge und Thäler. Die Höhe der Berge betragt oft mehr als 25,000'; sie sind tut Verhältniß zu der Länge des Monddurchmessers 4 Mal so hoch, als die Berge der Erde. Die Berge des Mondes erscheinen meist als Ringgebirge oder als Bergketten. Die großen Ringgebirge haben innere Vertiefungen, in welchen wieder Höben wahrgenommen werden. Man glaubt, daß die Ringgebirge dtirch ungeheure Vulkane entstanden sind. Die ganze Mondoberfläche sieht überhaupt aus wie ein durch außerordentliche Revolutionen zerklüftetes, verwüstetes Erdreich. Zwi- schen manchen Ringgebirgen entdeckt man einzelne, zttnr Theil gerade auslaufende

18. Grundzüge der mathematischen Geographie - S. 103

1883 - Wittenberg : Herrosé
Alle Sonnenfinsternisse können für einen bestimmten Ort der Erde sichtbar oder unsichtbar sein. Sichtbar sind dieselben für ihn, wenn sie eintreten, während er Tag hat, und wenn er in dem vom Mond- schatten bestrichenen Raume liegt, unsichtbar müssen sie ihm bleiben, wenn sic eintreten, während er Nacht hat, oder wenn er gar nicht vom Mondschatten getroffen wird. 8 31. Physische Beschaffenheit des Mondes. Jede Stelle der Erde wird, sobald sie in den Kernschatten des Mondes eintritt, plötzlich v e r f i n st e r t. Dabei zeigt die Mond- scheibe scharf begrenzte Ränder. Hieraus schließt man, daß der Mond keine Atmosphäre besitzt. Besäße er eine solche, so würde das durch sie hindurchgehende Licht abgelenkt werden und die Finster- nis allmählich eintreten; auch wiirden die Ränder der Mondscheibe nicht scharf begrenzt, sondern in Dämmerung liegend, also verschwommen erscheinen müssen. Es fehlt dem Monde aber nicht allein die atmosphärische Luft, sondern auch das Wasser. Im luftleeren Raume verdunstet das Wasser sofort. Befände sich Wasser aus ihm, so müßte dies, da seine Umgebung luftleer ist, sofort gasförmig werden und eine Wasserdampfhülle um ihn herum bilden. Diese würde aber noch stärker lichtbrechend wirken als eine Hülle aus atmosphärischer Luft; dann müßte die totale Sonnenfinsternis noch langsamer eintreten und die Mondränder iu noch höherem Maße unbestimmt erscheinen lassen. Da beides nicht der Fall ist, muß alles Wasser aus dem Monde fehlen. Hieraus allein schon folgt, daß es auf dem Monde organische Geschöpfe von der Art, wie sie auf der Erde vorkommen, nicht geben kann. Besieht man den Mond durchs Fernrohr, so erblickt man auf ihm hohe Kettengebirge und gewaltige Ringgebirge. Letztere schließen fast immer weite Ebenen ein, in deren Mitte sich ein Kegelberg erhebt. Viele dieser Gebirge sind, zieht man die Größenverhältnisse beider Weltkörper inbetracht, wohl 3 mal so hoch zu nennen als die der Erde. Die meisten Mondgcbirge sind mit Namen von Gelehrten oder anderen berühmten Personen belegt worden. Die Substanz des Mondes verschluckt von allem auf ihn fallenden Lichte 830/0, und nur 17°/0 werden reflektiert. Ebenso verhalten sich auf Erden der Sandstein, ^and und Kies. Daraus hat man vermutet, es möchte die Mondoberfläche wohl aus einem Stoffe bestehen, der unserem Sandsteine, dem Quarze, gleich oder wenigstens nahe ver- wandt ist. Die Bergcsspitzen machen den Eindruck, als ob sie aus überglastem Sandsteine bestünden. Das führt auf einen noch anderen Gedanken. Schon das massenhafte Auftreten von Ringgebirgen und deren eigentümliche Einschlußgebilde legen die Vermutung nahe, daß der Mond

19. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 407

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 407 — Beschaffenheit. Der Mond ist ein dunkler Körper. Die Helle, in der er strahlt, ist nur der Widerschein des Lichtes, das die Sonne auf ihn wirft. Schon mit bloßem Auge aber bemerkt man, daß die Oberfläche nicht gleichmäßig leuchtet, sondern hellere und dunklere Stellen von unregelmäßiger Form aufweist. Ein Blick durch ein Riesenfernrohr belehrt uns, daß die verschiedene Belichtung ihre Ursache in der Bodengestaltung des Mondes hat. Die helleren Stellen erweisen sich als von der Sonne grell beschienene Gebirge, die dunkleren als Täler und Ebenen. „Daß es in der Tat Berge und Täler sind, die wir auf dem Monde in großer Menge wahrnehmen, ergibt sich sowohl aus dem Schatten, den die Gebilde in der Nähe der Lichtgrenze werfen und der sich regelmäßig mit der Höhe der Sonne über dem Horizont des betreffenden Punktes ändert, wie auch aus der Betrachtung des Randes, der durchaus keine scharfe, regelmäßige Kreislinie bildet, sondern besonders am Südpol unregelmäßig gezackt erscheint" (Newcomb). Die Ebenen nehmen mehr als die Hälfte der Mondoberfläche ein und werden auf den Karten meist als Meere bezeichnet, da man sie früher für solche hielt. Unter den Gebirgen übertreffen mehrere an Höhe die Alpen, und eins erreicht sogar den Himalaja. Besonders auffallend ist die außerordentlich große Zahl der Kraterberge und Ringgebirge. Gegen 33000 hat man bis jetzt fest- gestellt. Es sind im allgemeinen kreisförmige Gebilde, die sich nach außen sanft abdachen, nach innen aber meist steil abstürzen und in der Mitte des Kraters gewöhnlich noch einige kleinere Erhebungen haben. Sie ähneln den Kraterbergen unsrer Erde, sind aber z. T. viel größer. Bei vielen fallen die Innenwände 2000—4000 m tief ab, und der Durch- Messer der Krater beträgt nicht selten 50, 100, ja 200 und mehr km. Über die Ent- stehung dieser Gebirgssormen gibt es verschiedene Ansichten. Nur zwei seien erwähnt. Nach der einen sind die Ringgebirge erloschene Vulkane, wie die unsrer Erde, nach der andern sollen es Wellenberge sein, die dadurch entstanden, daß riesige Meteore auf den Mond stürzten, als dieser sich noch in zähflüssigem Zustand befand. Jetzt ist der Mond erkaltet und erstorben. Es findet sich auf ihm weder Wasser, noch ist er von einer Lusthülle umgeben, wie deutlich aus den scharf umriffenen Schatten hervorgeht, die nirgends eine Zerstreuung des Lichts erkennen lassen, wie sie die Luft überall bewirkt. Daher ist der Mond kahl und öde, und weder Pflanzen noch Tiere können dort leben. Bewegungen des Mondes. Die tägliche Bewegung von O. nach W., die wir am Monde beobachten, ist gleich der der Sonne nur Schein, der durch die Achsendrehung der Erde entsteht. Gleichwohl bewegt sich der Mond in Wirklichkeit um die Erde, wie diese um die Sonne, und zwar ebenfalls in einer elliptischen Bahn. Aber diese Bewegung ist von W. nach O. gerichtet, wie daraus hervorgeht, daß der Mond täglich um etwa 50 Min. später auf- und untergeht, um diese Zeit also hinter der scheinbaren Bewegung der Sonne zu- rückbleibt. 29^ Tage dauert es, bis er wieder dieselbe Stellung zu dieser einnimmt, bis er also seinen Umlauf vollendet hat. Dabei kehrt er der Erde beständig dieselbe Seite zu, woraus folgt, daß er sich in derselben Zeit auch ein- mal um seine Achse dreht. Tag und Nacht dauern also auf dem Monde je 15 Erdentage. Da nun der Mond an die Erde gesesselt ist, macht er mit dieser auch die jährliche Reise um die Sonne, so daß er also drei Bewegungen aus- führt: a) um seine Achse, b) um die Erde und c) mit der Erde um die Sonne. Lichtgestalten. Der Mond erscheint uns in stets wechselnder Beleuchtung: als Vollmond, als Halbmond, als eine nur schmale Sichel, oder er ist als Neu-

20. Charakterbilder aus der mathematischen und physischen Erdkunde - S. 58

1887 - Leipzig : Hinrichs
58 Der Mond. sind dies hohe, steile, kegelförmige Berge (bis 5000 in und darüber, ja der Cnrtins zu 8250 in) mit einem tiefen schwarzen Krater, der bei einigen einen Durchmesser von 30—50 km hat. Im Grunde der Krater erheben sich vielgipselige Zentralgebirge, selten ein Zentralberg, an Höhe dem Rande des Kraters nach- stehend. Die Fernrohre machen die überrascheudsteu Beobach- tungen dieser Ringberge möglich. Steht z. B. die Sonne noch nicht über ihnen, so sind die bis 5000 na tiefen Krater, welche oft weit unter den äußern Fuß des Riugwalles hinabgehen, noch von der Nacht umhüllt; aber rings umlagert sie als schmaler Goldsaum der höchste Kamm des schon erleuchteten Walles, und oft ragt sternähnlich der Gipfel des Zentralberges aus der Finsternis der Tiese empor, den eben erst das Licht der Sonne getroffen hatte. Daß diese Ringgebirge mit den Vulkanen der Erde nahe Ähnlichkeit bieten, springt in die Augen, wie denn schon Galilei das gebirgsnmwallte Böhmen mit ihnen verglich. Seit dem Oktober 1866 sind von mehreren Astronomen ganz unzweifelhafte Veränderungen an dem Krater Linns wahrgenommen. Der Moud ist also kein völlig toter Weltkörper. Viele Mondberge (welche nach ihrer Schattenlänge gemessen werden) steigen über 6000 m und sind im Verhältnis zu dem Halbmesser des Mondes viermal höher als die Berge der Erde. Die Namen der Mondberge verherrlichen das Andenken der Koryphäen der Wissenschaft: Eratosthenes, Aristoteles, Ptole- mäns, Tycho, Copernicus u. s. w. Gebilde, für die sich auf der Erde gar keine Analogie findet, sind die Rillen, d. h. schmale, meist geradeaus gehende, furchenartige Vertiefungen, bei denen man an Flüsse gedacht hat und Lichtstreifen, in besonders intensivem Glänze strahlend, welche am Fuße vieler Ringgebirge oft über 100 Meilen weit fort ziehen. Noch eine eigentümliche Erscheinung bietet der Anblick der Mondsichel dar, wenn wir sie mit einem guten Fernrohr be- trachten. Der äußere in vollem Sonnenlicht stehende Rand erscheint völlig glatt, der innere dagegen gezackt und einzelne helle Punkte ziehen noch abgesondert in die Schattenseite hinein. Das sind die Bergspitzen, die früher das Licht empfangen als die tieferen Ebenen und Thäler.