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1. Bd. 4 - S. 111

1846 - Braunschweig : Westermann
Drittes Kap. Geschichte der Franken. 111 Die Zeit der Rache erschien bald. Thcodorich's M., des Ostgothen, Tod und die Bedrängnisse, welche gleich daraus über dessen Reich kamen beraubten Thüringen seiner wichtigsten Stüze. Thcodcbcrt, des austrafi- schcn Thcodorich's Sohn und Nachfolger (334), stet über den wortbrüchigen Hermansried, schlug ihn an der Unstrut, lockte ihn darauf Nach Zülpich unter dem Scheine der Versöhnung und stürzte ihn die Stadtmauer hinab. Das thüringische Reich mit seiner Hauptstadt, Scheidungen, wurde jczt leicht erobert und zur fränkischen Provinz gemacht. Doch zogen in einen Theil von dessen nördlichen Ländern die Sachsen ein. Derselbe Theo de b ert, bei den Nöthen des ost-gothischcn Reiches, voll- endete die Eroberung Alcmanniens (vielleicht auch Baierns), und erfüllte Ober-Italien mit den Schrecken, so wie mit dem Abscheu des fränkischen Namens. Ein wilder Ochs töktctc ihn nach der Heimkehr (547. s. oben Kap. Ii. §- 4.). Sein Sohn Theudebald starb kinderlos (354). Noch lebten die zwei jüngsten Söhne Chlodwig's, Childebcrt zu Paris und Lothar zu Soissons. Der ältere, Chlodcmir zu Orleans, war schon früher, im Kriege gegen Burgund (324. s. von diesem Kriege das vorige Kapitel), gefallen. Seine unmündigen Söhne wurden von ihren Oheimen ermordet, sein Erbe getheilt. Vier Jahre nach dem Ausgange der austrasischcn Linie starb auch Chil- dcbcrt, ohne Söhne (558). Das ganze väterliche Reich wurde jezt unter Lothar I. vereint. 8-7. Lothar's I. Söhne. Bei seinem Tode (561) erfolgte eine neue Theilung. Von seinen vier Söhnen erhielt Charibert Paris, Guntram Orleans und Burgund, Chilperich Soissons und Sicgbert Austrasicn. Die Geschichten dieser Prinzen und ihrer Söhne sind durch die größten Verbrechen bezeichnet. Und nicht etwa, wie sonst gewöhnlich in barbarischen Zeiten, stehen solchen Verbrechen auch Tugenden und hohe Kräfte entgegen: hier sehen wir blos Abscheulichkeit und Schande. Selbst der Beste aus den Brüdern, Guntram, den man darum den Frommen nannte, war grau- sam und treulos: aber in den Häusern Chilperich's und Siegbert's häuften sich Gräuel auf Gräuel. Der Zank um das Erbe des kinderlos gc- storbenen Charibert eröffnete die Reihe der Bürgerkriege und Gewaltthaten. Die Verworfenheit und die unerhörten Frevel zweier Weiber, Brunchild

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1. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 241

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
12. Kap. Geschichte der Franken. 241 mächtigen Staats, den er 511 seinem grausamen und nichts- würdigen Geschlechte hinterließ. $. 2. Theilung unter Chlodwigs Nachfolger. Chlodwigs Reich wurde unter seine vier Söhne getheilt. Es erhielt: i. Dieterich: Metz oder Austrasien. Er er- oberte Thüringen. Sein Sohn Theudebert, 554, unterwarf sich mit Childebert und Lothar Burgund und das osigothische Allemannien. Er starb 547. Dessen Sohn Theudebald starb 554 ohne Erben. 2. Chlodemir: Orleans. Er blieb im burgundischen Kriege, 524. Seine Brüder ermordeten seine Söhne, 3. Childebert: Paris. Erstarb 558. 4. Lothar I.: S vissons. Er erbte alle Staaten seiner Brüder und Vet- tern; er starb 561 und seine vier Söhne theilten sich gleichfalls in sein Reich. Es erhielt: 1. Charibert: Paris; st. erblos 566 oder 572. 2. Guntram: Orleans und Burgund; st. erblos 593, und sein Neffe Childebert erhielt seine Staaten, z. Siegbert: Metz und Austrasien. Seine Gemahlinn, die staatskluge Brunehold, bewog ihn zu einem Kriege gegen seinen Bruder Chilperich, in welchem er ermordet und Brune- hvld gefangen wurde, 575. Dennoch wurde Childebert Ii., Siegberts Sohn, auf dem Throne erhalten. Er hatte seine beiden Söhne Theudebert und Dieterich zu Nachfolgern, 596. Theudebert blieb in einem Kriege gegen seinen Bruder 612, der 613 starb. Drunehold setzte dessen natürlichen Sohn Sieg- bert auf den Thron. Aber Lothar, K. von Soissons, eroberte Austrasien, und ließ Brunehold hinrichten, 613. 4. Chilpe- rich : S 0 « sso n s. Seine Gemahlinn Fredegunde verleitete ihn zu den bösesten Handlungen. Er wurde ermordet, 584. Sein Sohn, Lothar Ii., vereinigte nach Eroberung von Austrasien die ganze fränkische Monarchie. Aber unter ihm fing mitwar- nachar auch die große Gewalt der Majores Domus an. Er starb 628. Dagobert I. trat seinem Bruder Charibert (st. 631) Aquitanien ab. Er starb 638. Ihm folgten seine Söhne, Siegbert Iii. in Austrasien, Chlodwig Ïi. in Neustrien. Als Siegbert 655 starb, setzte der Major Domus Grimoald seinen eignen Sohn Childebert auf den Thron. Aber Chlodwig Ii. er- oberte Austrasien. Er starb 6; 6. Unter seinen Söhnen: Lo- thar Iii. (st. 670), Childerich Ii. (st. 673), Dieterich Iii. (st. 691) und Dagobert Ii., Siegberts Ul Sohne, beherrschte der Major Domus Ebroin den Staat anfangs, und zerrüttete ihn darauf, 694, durch innere Kriege. Aus Abscheu vor seiner Q

2. Bd. 2 - S. 269

1774 - Breslau Leipzig : Gutsch
Kap. 8. Geschichte von Frankreich. 269 Reims raufen. Er besiegte die Burgunder und West, gothcn, wie aud) einige kleine fränkische Könige. Die. ser große und glückliche König starb Zu Paris zu. nach, dem er nur ein 45 jähriges Alter erreicht hotte. §. 6. Seine 4 Söhne theilten dos Reich unter sich, da denn Theodoneh I. König zu Metz, Chlodoinir, König von Orleans, Clmebert König zu Paris, und Chlotarius I. König Zu Soissons wru de. Dieser letzte brachte 558 die ganze fränkische Monarchie wieder zu- sammen, so daß er seinen Vater Clodovich -an Macht, Erfahrung, Tapferkeit und Glück weit übertraf. Er starb 561, und das Reich ward wieder unter seine 4 Söh- ne getheilet. Charibert ward König zu Parts; Gunthram erhielt Orleans und Burgund; Chiiderich Soissonz, und Sigibert Austrasien. Chanbert war ein kluger Herr, starb aber 570 ohne männliche Erben, und hinrerließ nur eine Tochter Bertha, welche den Kö- nig Ethelbert von Kent in England nachmals hcyra- thete. Chariberts Brüder theilten sein Reich unter sich, worüber sie aber in große Zwistigkeiten gkrierhrn. Nachher gieng es in Frankreich sehr verwirrt zu, bis Clotarius, Childerichs Sohn, alles wieder zusammen bekam. Er war ein friedfertiger Regent, von dem das Reich großen Nutzen hatte. Er starb 62g. §. 7. Ihm folgte fern Sohn Dagobert I. ein üp- piger und lasterhafter Herr. Er halte zween Prinzen, unter welche Frankreich gctheilct wurde. Der Theil, welchen Sigbert bekam, ward Austrasien, und der Theil des Clodovichs Ii. Neustrien g.nannt. Nach, her aber bekam Clotarius Hi. und Chiiderich Ii. wieder alles zusammen, und behaupteten die Anarchie. Um

3. Geschichte des Mittelalters - S. 52

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
52 Das Christenthum unter den Germanen und Slaven. Zählungen öfters in das Gebiet der Franken verwüstend einfielen; die Franken siegten 529 an der Unstrut, Hermanfried fand den Tod, als er 531 sich nach Zülpich zu Dietrich begeben hatte, der sich hierauf des größten Theils von Thüringen bemächtigte; den nördlichen Landstrich überließ er den Sachsen, welche mit ihm verbündet die Thüringer gleich- zeitig angegriffen hatten. Rhätikn und Äaycrn. Wie die Franken die Noth der Ostgothen benutzten, um sich auch das ostgothische Alemannien und Gallien anzueignen, ist oben (S. 8) erzählt worden; um dieselbe Zeit scheint sich auch Bayern der austrasi- schen Oberherrschaft unterworfen zu haben, so daß die fränkischen Reiche Gallien, Helvetien und einen großen Theil Germaniens umfaßten. Dräuet im sränkischrn Lönigshausc. Brunehild (566-613). Da Chlotar I. seine Blutsverwandten alle überlebte, vereinigte er 558 sämmtliche Frankenreiche unter seinem Scepter, aber nach seinem Tode (561) theilten es seine vier Söhne: Chilperich I., Charibert (kinderlos gestorben 568), Guntram und Siegbert I.; abermals und in Folge davon wurde Chlodewigs Haus mit beispiellosen Gräueln erfüllt, deren Andenken sich besonders mit den Namen zweier Weiber, Brune- hilde und Fredegunde, verbunden hat. Brunehilde war eine schöne Westgothin und Gemahlin des Austrasiers Siegbert I., Fredegunde eine Frankin niederer Herkunft, welche Chilperich I. von Soissons, als seine erste Gemahlin, Brunehildens Schwester Galasuintha, gestorben war, aus seiner Konkubine zur Königin erhob. Siegbert I. bekriegte Chilperich I. und war auf dem Punkte denselben zu stürzen, als er von zwei Dienst- mannen Fredegundens ermordet wurde (576). Chilperich I. nahm Drune- hilden in Paris gefangen, aber sein Sohn erster Ehe, Merowig, be- freite sie, was er mit dem Tode büßte; Siegberts I. unmündiger Sohn Childebert Ii. wurde durch einen treuen Austrasier nach Metz gerettet und behauptete den Thron. Chilperich I. kam (584) durch Meuchel- mord um und hinterließ einen nur wenige Monate alten Sohn, Chlo- tar Ii., als Erben. König Guntram starb 593 und wurde von Childe- bert Ii. beerbt, der sich nun mächtig genug glaubte, Chlotar Ii. berauben zu können, aber von den durch Fredegunde angefeuerten Neustriern zurück- geschlagen wurde. Childebert Ii. starb 596 und hinterließ sein Reich zwei unmündigen Söhnen, Dietbert Ii. und Dietrich Ii., in deren Na- men Brunehilde sowie auch die Großen regieren wollten. Von letzteren aus Austrasien vertrieben wandte sich Brunehilde nach Burgund zu Diet-

4. Kompendium der deutschen Geschichte - S. 42

1819 - Nürnberg : Monath und Kußler
42 I. Buch. Von den ältesten Zeiten thet an die Witwe des qustrasischen Königs Theodo- wald, seine Tochter Thendelinde hatte er dem Lan- gobarden Antharis zur Ehe gegeben. Bey den Krie- gen zwischen den Franken und Langobarden, und bey dem Vordringen der Avarcn auf derostseitc, kamen die Bojuarier in Verlegenheiten; ohne die nähern ungefehr Umstände zu wissen, finden wir, daß sie fränkische nn^fehr Hobelt anerkannten. Die Geseze, welche ihnen der 650 Frankenkönig Dagobert gab, zeigen, mancher spätern Einschiebsel ungeachtet, daß ihre Herzoge aus der Agilolfingischen Familie von dem Volke gewählt und von dem Könige bestättigt wurden, daß das Volk schon christlich und in seinen innern Verhältnis- sen unabhängig war, nur zur immerwährenden Freundschaft gegen die Franken hielt es sich für ver- pflichtet ; es war der Bund eines Mächtigern mit dem Schwächere Als bald darauf Verwirrung im Frankenreiche hervortrat, lösetcn sich auf lange Zeit selbst die Verhältnisse der Abhängigkeit. §. 7. In Franken war unterdessen, nach dem unbeerb- 553 ten Absterben der übrigen Brüder und Vettern, Chlo- tar I der einzige Besizer des Reichs geworden, um es gleich darauf seinen vier Söhnen Charibert zu Paris, Guntram zu Orleans, Chilperich zu Soissons und Sigebert zu Metz, getheilt zu hin- terlassen. Der kinderlose Tod Chariberts und die gehofte Beerbung Guntrams erregte zwischen den zwey

5. Geschichte des deutschen Volkes und des deutschen Landes - S. 61

1839 - Stuttgart : Literatur-Comptoir
rxr 61 c**> ~ das in fester erblicher Hand bald furchtbare Amt der Majordomen führen diese Könige der Merovinger endlich vom langen Haare zur Tonsur, vom Königsmantel zu der Mönchskutte, von der Fürstcnpfalz zur Klostermauer. — Chlodwig hatte 4 Söhne hinterlassen, die mit Willen des Volkes und der Geleite sich mehr in die königliche Würde, als in das Reich selbst thcilten. Thcodorich oder Dietrich (ch 53 0, der älteste, nahm seinen Sitz zu Metz und verwaltete das östliche Land (Austrasien, im Gegensätze von Burgund und Westfranken oder Neustricn) Chlo- domcr (ch 524) saß zu Orleans, Childcbert (ch 558) zu Paris, Chlotar I. (Lothar. Luther (ss 561) zu Soissons. Der Grundsatz der Erblichkeit war damit anerkannt, aber auch der schlimmere der Theilung der königlichcu Würde und Geleite, und nur das Heilsame bereitete sich vor, daß einmal eine volle Theilung nach natio- nalen Bedürfnissen und Bestandtheilen eintrcten konnte. Denn viel Verschieden- artiges und Abstoßendes hatte das Schwert des Eroberers zusammcngerafft. Die Thaten dieser Theilfürsten, die Vernichtung der burgundischen Dynastie, statt deren nur fränkische Herzoge oder Patricier verwalteten, die Unterwerfung Thüringens 531 , und die Ermordung König Hermanfrieds durch den Sturz von Zülpichs Mauer (während des duich Brudermord untcrgcgangencn Berthars oder Werthers Tochter Radagundis erst Chlotars Gemahlin, dann eine Heilige wurde), die bedeu- tenden Erwerbungen in Rhätien und Oberitalicn auf Kosten des sinkenden Ostgothcn- rcichs, ein Tribut von 500 Kühen, der von Chlotar den Sachsen aufgelegt wurde, die scheinbare Unterwerfung der Bretagne und die Verbindung mit den Bojoaricrn, bei denen ein Algilolfinger Garibald, früher in den Heeren der Franken ausge- zeichnet, seit 555 auftritt, eine Verbindung, die wenigstens einer völligen Unter- werfung bald Platz machte, wenn sic es anfangs auch nicht gewesen sein sollte, sind zum Theil erwähnt oder werden es noch bei Deutschland selbst. Chlotar, nach Bruderkriegen und Verbrechen mancher Art, überlebte seine Brüder und deren Söhne und regierte bis 561 allein. Einen seiner Söhne, Chramnus, hatte er mit Weib und Kind in einer Hütte verbrennen lassen. In Verzweiflung über diese That starb er 561. Seine 4 noch übrigen Söhne theilten gleichfalls. Charibert (si 567 oder 572) saß zu Paris, Guntram (si 593) zu Orleans und verwaltete auch Burgund, Sigbert regierte von Rheims aus über Austrasien, und Chilpench (der Theolog und Dichter, 584) saß zu Soissons. Des erstverstorbencn Charibcrts Land thcil- ten die drei andern Brüder, doch sollte Paris geineinschaftlich verbleiben. Schon darüber gab cs Bruderkrieg, noch mehr aber durch 2 Weiber, welche, die Unwür- digen der Ehren, den Königinncntitel führten. Brunehild, die Westgotbin, war Sigberts, Gailswinthe, ihre Schwester, Chilpcrichs Gemahlin. Aber Chilpcrich ermordete sie und nahm seine Beischläferin Fredegund zum Weibe. Dafür haßte Brunehild die Fredegund mit einem Hasse, wie er nur deni Weibe möglich ist. Ihr Gemahl sollte das Blut der Schwester an Chilpcrichs ganzem Stamme rächen. Aber Sigbert selbst wurde im Feldzug gegen seinen Bruder im Lager bei Vitry mit vergifteten Messern erstochen, und Brunehild hetzte nun Ch lpcrichs eigenen Sohn Merwig, der ihr Gemahl wurde, gegen den Vater auf. Aber auch diesen schaffte Fredegund aus dem Wege. Ja sie ließ wahrscheinlich ihren eigenen Gemahl ermorden, um das Verbrechen der Unzucht mit einem Diener zu bedecken. Damals wurde Sigberts minderjähriger Sohn Childcbert vom König Guntram allein zum Erben eingesetzt, obgleich Fredegund mit 303 Eidcöhelfcrn beschwor, daß ihr Sohn Chlotar wirklich von Chilpcrich stamme. Als nun Childcbert, der Guntram wirk- lich beerbte, starb, führte die Großmutter Brunehild für dessen Söhne die Vor- mundschaft. Fredegund und ihr Chlotar wollten ihnen aber das Reich entreißen und griffen zum Schwert. Jedoch Chlotar erlag, und Fredegund starb 597. Austra-

6. Geschichte des Alterthums für Mittelschulen und zum Selbstunterricht - S. 47

1857 - Freiburg im Breisgau : Herder
Thüringen, Burgund und Bayern unterworfen. 47 den burgundischen König an, der seine Unthat vergeblich schmerzlich be- reute; in zwei Schlachten besiegt versteckte sich derselbe in das von ihm gestiftete Kloster St. Maurice in Wallis, wurde verrathen, ausgeliefert und mit Weib und Kindern von Chlodemir umgebracht (523). Sein Bruder Godemar stellte sich jetzt an die Spitze der Burgunder, besiegte den König Chlodemir und tödtete ihn im Treffen, unterlag aber nach zehnjährigem Kampfe (533) den zwei andern neustrischen Königen, die sich in die Herrschaft Burgunds theilten, jedoch die Gesetze und Ein- richtungen deö unterworfenen Landes bestehen ließen. Sie theilten auch das Land Chlodemirö, ihres getödtelen Bruders, ermordeten zwei seiner Söhne und steckten den dritten in ein Kloster. Childebert I. hatte unter- dessen noch Gelegenheit gefunden, den Westgothen ihre Besitzungen dies- seits der Pyrenäen bis auf den Küstenstreifen am Mittelmeere zu ent- reißen (531). Auch der Austrasier Dietrich blieb keineswegs müßig; er bekriegte Hermanfried, den König der Thüringer, welche nach den fränkischen Er- zählungen öfters in das Gebiet der Franken verwüstend einfielen; die Franken siegten 529 an der Unstrut, Hermanfried fand den Tod, als er 531 sich nach Zülpich zu Dietrich begeben hatte, der sich hierauf des größten Theils von Thüringen bemächtigte; den nördlichen Landstrich überließ er den Sachsen, welche mit ihm verbündet die Thüringer gleich- zeitig angegriffen hatten. Wie die Franken die Noth der Ostgothen benutzten, um sich auch das oftgothische Alemanuien und Gallien anzueignen, ist oben (S. 7) erzählt worden; um dieselbe Zeit scheint sich auch Bayern der austrasi- schen Oberherrschaft unterworfen zu haben, so daß die fränkischen Reiche Gallien, Helvetien und einen großen Theil Germaniens umfaßten. Da Chlotar I. seine Blutsverwandten alle überlebte, vereinigte er 558 sämmtliche Frankenreiche unter seinem Scepter, aber nach seinem Tode (561) theilten es seine vier Söhne: Chilperich I., Charibert (kinderlos gestorben 568), Guntram und Siegbert I., abermals und in Folge davon wurde Chlodewigs Haus mit beispiellosen Gräueln erfüllt, deren Andenken sich besonders mit den Namen zweier Weiber, Brune- hilde und Fredegunde, verbunden hat. Brunehilde war eine schöne Weftgothin und Gemahlin des Austrasiers Siegbert I., Fredegunde eine Frankin niederer Herkunft, welche Chilperich I. von Soissons, als seine erste Gemahlin, Brunehildens Schwester Galasuintha, gestorben war, aus seiner Konkubine zur Königin erhob. Siegbert I. bekriegte Chilperichen I. und war auf dem Punkte denselben zu stürzen, als er von zwei Dienft- mannen Fredegundens ermordet wurde (576). Chilperich I. nahm Brune- hilden in Paris gefangen, aber sein Sohn erster Ehe, Merowig, be- freite sie, was er mit dem Tode büßte; Siegberts I. unmündiger Sohn

7. Fünfzehn Jahrhunderte - S. 138

1855 - Freiburg im Breisgau : Herder
138 Das fränkische Reich bis auf Karl den Großen. in Niederburgund an der Saucona und der untern Rhone und einen Patricius in Hochburgund, dem Lande in den Iura- und Alpengegen- den, verwaltet, und bildete in der Folge neben Austrafien und Neustrien einen dritten Theil des Frankenreiches, bald unter eigenen Königen aus der merowiugischeu Familie stehend, bald zu einem der beiden andern Theile geschlagen. 5. Während das Reich sich so vergrößerte, begannen auch die Kämpfe der Herrscher gegeneinander, die das Land mit Gewaltthaten erfüllten und ebenso sehr das Abbild der eingetreteuen Entartung sind, als sie durch Anfachung von Parteigeist, durch Entzündung der Leiden- schaften und durch verführendes Beispiel dieselbe förderten. Nach Chlode- mir's Tode mordete Chlotar dessen beide unmündige Söhne und theilte das Erbe mit Childebert, dem Gehülfeu seiner Thal. Ein gleicher An- schlag, den beide nach Theodorichs Tode im Jahre 534 aus Austrafien machten, scheiterte an der Treue, mit welcher die Vornehmen dieses Reiches zu Theodebert hielten. Als aber Theodebald im Jahre 555 gestorben war, kam Chlotar in den Besitz Austrasiens, und der Tod Childeberts, der keine Kinder hinterließ, machte ihn für den Nest seines Lebens (558 — 561) zum alleinigen Beherrscher des fränkischen Reiches. Mit seiner Herrschaft über Austrasien beginnt eine Reihe von Kriegen gegen die Sachsen, die sich von nun an durch drittehalb Jahrhunderte hindurchziehen und in ihrer langen Dauer eine tiefe Feindschaft zwischen Franken und Sachsen begründen. Nach Chlotars Tode theilt sich das Reich wieder, da gegen Chilperich, der des Vaters alleiniger Nachfolger zu werden und sich in Parisii festzusetzen sucht, seine drei Brüder auf- treteu und eine Theilung erzwingen. Als Herrschersitze der vier Fürsten Charibert, Guntram, Siegbert, Chilperich erscheinen wieder die Städte Parisii, Aurelianum, Mettis, Stadt der Suessionen. Die Theilung muß, da jetzt Burgund mit in Betracht kam, von der ersten verschieden gewe- sen sein und, da sich inzwischen das Lehensverhältniß mehr ausgebildet hatte und die Lehensträger seßhafter geworden waren, mehr als die erste, die zunächst eine Theilung des Königthums gewesen, zugleich sich auf die Länder bezogen haben, wenn gleich ein Dnrcheinaudergreifen der Gebiete auch jetzt noch unvermeidlich war. In Aquitanien durchkreuzten sich die Gebiete der Brüder, wodurch die Neigung der Bewohner, sich der fränkischen Herrschaft allmälig zu entziehen, Vorschub erhielt. Bur- gund dagegen stand unter Guntram, der an Neustrien wenig Antheil gehabt haben muß. Als Charibert kinderlos starb, näherte sich die Ge- staltung der Gebietsverhältnisse einer Sonderung der drei Reiche Au- strasien, Neustricn und Burgund. 6. Von den drei Reichen hatte das austrasische die größte Aus- dehnung und den losesten Zusammenhang. Es fiel daher seinen Regenten

8. Geschichte des Mittelalters - S. 14

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 14 -- Main zu Ostfranken verschmolzen. Eroberung des den Westgoten gehörigen Teils von Gallien. 534. Burgunderkönig Sigmund, Gundobalds Sohn, von Chlothar und Chlodomir seines Landes beraubt und getötet mit seiner Gemahlin, Theuderichs Tochter. Bayern in fränkischer Abhängigkeit. Alle germanischen Stämme unter fränkischer Herrschaft vereinigt außer Sachsen und Friesen, sowie Westgoten in Spanien. Theodorichs Plan einer Vereinigung aller germanischen Stämme von den Franken nahezu verwirklicht. Nach Childeberts Tode seine Söhne von Chlothar ermordet. 558—61. Chlothar I. vereinigt nach dem Tode Chlodomirs und Theudeberts, Sohnes Theuderichs, das ganze Reich. Nach seinem Tode neue Teilung: Sigbert in Metz, Chilperich in Soissons, Charibert in Paris, Guntram in Orleans. Vermählung Sigberts mit der westgotischen Königstochter Brunhilde, Chilperichs, der durch ihren Reichtum gelockt wird, mit ihrer Schwester Glaswintha. Einfluß Fredegundens auf Chilperich. Glaswintha ermordet. Kämpfe der merovingischen Linien unter einander. (Blutrache — Habsucht.) Chilperich von Fredegunde ermordet. 613—28. Chlothar Ii., Chilperichs Sohn, vereinigt zum zweiten Male das Frankenreich. Tod der Brunhilde. Sein Sohn Dagobert, von der Kirche „der Gute" genannt. (Schenkungen. Kloster St. Denis.) Verfall des Reiches. Abfall der unterworfenen germanischen Völker jenseits des Rheins. Gegensatz des rein germanischen Ostens, Austrasiens, gegen das romanische Neustrien und das germanisch - romanisch gemischte Burgund. Sittenlosigkeit und Roheit der Merovinger mit Schwäche gepaart. Verweltlichung der Geistlichkeit.

9. Das Mittelalter - S. 46

1881 - Paderborn : Schöningh
— 46 — 3. Der westgotische König Amalarich wollte seine Gemahlin, eine Schwester der fränkischen Könige, zwingen, zum Arianismus überzutreten. Daher zog Ghildebert gegen ihn und schlug ihn bei Narbonne 531 so entscheidend, dass die Westgoten ihre Besitzungen in Gallien preisgeben mussten. 4. Wie hoch das Ansehen der Franken gestiegen war, ist daraus ersichtlich, dass der ostgotische König Vitiges, von Justinian "bedrängt, ihnen, um gegen ihre Angriffe gesichert zu sein, alle seine Besitzungen jenseits der Westalpen überliess. 5. Da endlich auch die Baiern (Bojoarii), Abkömmlinge der ehemals in Böhmen (Bojohaemum, daher ihr Name) sesshaften und von hier in die Hochebene im Süden der oberen Donau ausgewanderten Markomannen, sich der fränkischen Oberhoheit unterwarfen, so dehnte sich das fränkische Reich vom atlantischen Meere und den Pyrenäen bis zur Unstrut aus. Chlotar I. überlebte seine Brüder und vereinigte von 558 "bis 561 das ganze Reich. Nach seinem Tode wurde dasselbe aber nach alter Sitte wieder unter seine vier Söhne geteilt. Im J. 567 starb der älteste der Brüder, Charibert, dessen Hauptstadt Metz war, kinderlos. So blieben nur drei Reiche übrig, für welche damals die Namen Austrasien oder Ostreich, Neustrien (— Neuwestrien) und Burgund aufkamen. Im J. 593 wurden auch Austrasien und Burgund vereinigt. Jedoch diese Vereinigung dauerte nicht lange, da das Reich schon nach drei Jahren unter zwei Brüder, Theodebert Ii. von Austrasien und Theodorich Ii. von Burgund, geteilt wurde. Als in einem Kriege zwischen den beiden Reichen Austrasien unterlag, wählten die austrasischen Grossen Chlotar Ii., den Herrscher von Paris und Soissons, auch zum Könige. Dieser, ein Enkel Chlotars I., besiegte den den Australiern aufgedrungenen König und vereinigte dadurch das ganze fränkische Reich (613—628). Zwei von Chlotars I. Söhnen, Siegbert von Austrasien und Chilperich von Soissons, waren mit zwei Schwestern, westgotischen Königstöchtern, jener mit Brunhilde, dieser mit Galaswintha vermählt. Chilperich hatte bei seiner Vermählung mit Galaswintha sein früheres Kebsweib Frede-gunde, eine Frankin von niederer Herkunft, verstofsen. Galaswintha wurde bald darauf tot im Bette gefunden, und Chilperich verband sich wieder mit Fredegunde. Da diese allgemein als Mörderin der Galaswintha bezeichnet *

10. Leitfaden für den Unterricht in der Weltgeschichte - S. 31

1879 - Striegau : Hoffmann
— 31 — Westgothen. Während der Schlacht bei Zülpich, in welcher Chlodwig gegen die Allemannen kämpfte, gelobte er Christ zu werden, wenn ihm der Christengott den Sieg verleihen wolle. Die Alemannen wurden wirklich geschlagen, und Chlodwig ließ sich mit 3000 Franken in Rheims taufen. Die vier Söhne Chlodwigs, welche ihm in der Regierung folgten, Theodorich in den Gegenden diesseits und jenseits des Rheins (Austrasien), Childebert in Paris und den Ländern an der Seeküste, Chlodemir in Orleans und Clotar in Soissons, erweiterten die Eroberungen . ihres Vaters, indem sie Burgund und Thüringen in Besitz nahmen. I Clotar vereinigte nach dem Tode seiner Brüder im Jahre 558 das Frankenreich zwar wieder, vererbte es jedoch gleich seinem ■ Vater ebenfalls an vier Söhne im Jahre 561 wie folgt: Sieg- bert erhielt Austrasien, Childerich das Reich von Soissons, - Guntram das Reich von Orleans und Charibert das von Paris. — Mit der Herrschaft dieser Könige aber trat an die i Stelle der Eroberungen eine Reihe von Bürgerkriegen voll Rohheit und Grausamkeit, und die erste Veranlassung zum Verfall ; des merovingischen Herrscherhauses. Das Reich der Franken wurde zwar 613 unter Clotar Ii. noch einmal vereinigt, doch ' in Vielem unter verschiedenen Verhältnissen. Aus dem Gefolge (comitatus, Gesinde), welches den Königen zu engerer Dienst- - pslichtigkeit verbunden und bei der Eroberung des Landes gegen die Fortdauer dieses Verhältnisses aus den königlichen Gütern (fiscus) versorgt worden war, war ein mächtiger Adel entstanden, welcher für die größere Anhänglichkeit, in welche ihn das Vasallen-Verhältniß setzte, in der genaueren Verbindung mit dem obersten Landesherrn Ersatz fand. Die Wichtigkeit desselben wuchs in dem Maße, als die Könige bei ihren Familienkriegen seiner bedurften. Vorzüglich stieg dabei das Ansehen des Majordomus (Hausmeier, Hausältester), welcher als Aufseher des Fiskus oder der königl. Domänen bald an die Spitze der Leute des Königs und der Reichsverwaltung überhaupt kam. Das fränkische Reich blieb in seiner Vereinigung nur acht Jahre. Im Jahre 622 setzte Clotar Ii. seinen Sohn, Dagobert, zum Könige über Austrasien, indem er zugleich die Würde des Majordomus dem Pipin von Landen (in Brabant) übertrug, wodurch dieselbe an " bin Haus kam, welches sie über die der Könige erhob. Nachdem Pipins Sohn, Grimoald, ferner Pipin von Heristall und Carl Martell als Hausmeier genügend vorgearbeitet hatten, gelang es einem Sohne des letzteren, Pipin dem Kleinen, nicht bloß dem Namen, sondern auch der That nach, König zu werden.

11. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 22

1835 - Berlin : Trautwein
22 Erste Periode. 476 — 81^. 534 wurde Burgund durch die Uebcrmacht der Franken unter- worfen. Bald darauf überließen die Ostgothen ihnen ihre galli- schen Besitzungen so wie die Oberhoheit über die Alemannen, die Sachsen wurden 555 zu einem Tribute genöthigt, die bisher mir den Franken verbündeten Baiern wurden am Ende des Zahrh.'s abhängig, blieben jedoch unter agilolfingischen Erbherzogen. Chlo- thar I. vereinigte, seine Brüder beerbend, 558 das Reich; jedoch seine Söhne theilten es wiederum bei seinem Tode: Charibert I. (si. 568) erhielt das Königreich Paris, Guntram (st. 593) Orleans und Burgund, Chilperich I. (st. 584) Soissons und Siegbercl. (st. 576) Austrasien. Des kinderlosen Charibert's früher Tod, Chilperich's Herrschaft und der Haß seiner Gemah, linn Fredegunde gegen Siegbert's wcsigothische Gemahluin Brun- hilde steigerte die im merowingischen Königshause schon früher hervorgetretene Wildheit und Grausamkeit noch mehr und veran- laßt innere Kriege, durch welche Macht und Trotz der Großen sich mehrten, bis Chilperich's Sohn Chlothar Ii. (st. 628) das Reich 613 wieder vereinigte. Allein Abneigung der überwiegend deutschen Austrasier gegen die mehr römischen Neustrier und Burgunder nöthigte ihn, schon 622 jenen seinen Sohn Dago- bert I. unter der Leitung des Hausmeiers Pippin's des Acl- tern (oder von Landen) und des Bischofs Arnulfs von Metz zum Könige zu geben. Die Stelle der immer entnervtem, zum Theil schon im Kin- desalter den Thron besteigenden Könige nimmt jetzt der Haus- meter ein, durch dessen Amt sich bald die karolingische Familie über jene erhob. Pippin der Mittlere (von Heristal), durch seine Mutter Begga Enkel des altern Pippin's und durch seinen Vater Ansegisel Enkel des Bischofs Arnulfs, Hausmeier und Haupt des Adels in Austrasien, machte durch den Sieg bei Testri 687 auch Neustrien und Burgund von sich abhängig, beherrschte und verwaltete das Reich mit großer Kraft, bezwang die aufrühreri- schen Alemannen, Baiern, Bretagner und Aquitanier, bekämpfte die Sachsen und machte die Friesen unter Ratbod abhängig. Ver- geblich suchte nach seinem Tode (714) seine Wittwe Plcctrude sein Amt dem Theodoald, dem Sohne seines bereits verstorbenen Sohnes Grimoald's, durch Gefangenhaltung seines unächtcn Soh- nes Karl's (Martel, st. 741) zu sichern; dieser entkam, wurde vom austrasischen Adel als Haupt anerkannt, und erkämpfte sich

12. Bd. 4 - S. 112

1846 - Braunschweig : Westermann
112 Drittes Kap. Geschichte der Franken. und Fredegund, nährten, schärften den verbrecherischen Hader. Die Erste, eine westgothische Prinzessin und Gemahlin des austrasischen Königs Sieg- bert, rief Diesen auf zum Kriege gegen den Bruder Chilp erich in Soissons, welcher aufanstiften der Buhlerin Fredegund seine Gemahlin, Gal su in de, Drnnchild's Schwester, ermordet hatte und dann die Verbrecherin ehelichte. Der Krieg war unglücklich. Siegbcrt wurde getödtct, Brunehild gefangen (373). Aber sie entkam und beherrschte im Namen ihres Sohnes Childe- bcrt Ii. (welcher auch Burgund und Orleans von dem Oheime Guntram erbte) und dann ihrer beiden Enkel, Theudebert und Theodorich, noch 38 Jahre lang den größeren Theil des Frankenrciches — unter Schandthaten und Vcrhrechcn ohne Zahl und Maß. Kinder, Neffen und Enkel hezte sie gegen einander aus, erfüllte alle Länder mit Krieg, mordete und ließ morden, brach Eide und die heiligsten Naturbande — Alles aus Herrschsucht, Wollust und aus wüthendem Hasse gegen die gleich schändliche Fredegund, Chil- pcrich's Gemahlin und Mörderin (384). Endlich, nach dem friedlichen Tode dieser Feindin, erging über Brune- hild die Rache. Lothar Ii., Fredegundcns Sohn, vollstreckte sie aus bar- barische Weise. Ihn gelüstete nach Austrasicn und Burgund, welche Brunc- hild, nach der Enkel Tode, einem (unehelichen) Urenkel, Siegbert Ii., zugedacht. Die Nation — nicht wegen der Unthaten Brunehild's, sondern weil sie einem Gallier, Prodatius, und, nach seiner Ermordung, aber- mals einem Provinzialen vorzügliche Gewalt verliehen und die fränkischen Großen erniedrigt hatte — die Nation erklärte sich gegen Brunchild und hul- digte Lothar. Die Königin wurde gefangen und mit ihren Urenkeln schmäh- lich, unter entsezlichen Martern, hingerichtet (613). Der Mörder — nunmehr Herr über das Reich — hielt eine merkwür- dige Versammlung von dessen geistlichen und weltlichen Ständen zu Paris (613), wo die Rechte der Nation — oder vielmehr ihrer Großen und Bischöfe — bestimmt, befestigt, erweitert wurden. Einiger Nuzcn für die öffentliche Ruhe und Ordnung ging daraus hervor; aber gefährlich für den König, wie fürs Volk war die Stärkung der aufstrebenden geistlichen und weltlichen Großen und Vasallen. §.8. Die Groß h ofmeister. Rois sainé an 8. Unter demselben Fürsten (7 628) sehen wir zuerst die Macht des könig- lichen Major Do m u s, Haus Meters oder G r o ß h o fm e i st e r s, über' alle _

13. Das Mittelalter - S. 44

1881 - Paderborn : Schöningh
44 — Königstochter Chlotilde (Chrotechilde), sowie die seinem Scepter unterworfene romanische Bevölkerung dem katholischen Bekenntnisse zugethan war, so lag es nahe, dass er selbst dieses Bekenntnis wählte. Zu Rheims „beugte der stolze Sigamber sein Haupt“ vor dem Gotte der Christen und liess sich mit 3000 Franken von dem Bischof Remigius taufen. Der Frankenkönig war jetzt der mächtigste unter den katholischen Fürsten der germanischen Reiche. Durch seinen Übertritt zur katholischen Religion verschaffte Chlodwig diesem Bekenntnisse das Übergewicht über die Lehre des Arius, und während das oströmische Reich der Irrlehre der Bilderstürmer verfiel, der germanische Westen aber zum grossen Teil noch im Arianismus befangen lag, so war den Päpsten in den fränkischen Königen ein starker Rückhalt geboten, was sie dann auch später bestimmte, diese vor allen zu Beschützern der Kirche zu wählen. So wichtig aber auch für die Folgezeit Chlodwigs Übertritt zur katholischen Religion wurde, auf ihn selbst übte die milde Lehre des Christentums keinen Einfluss; er blieb ein roher und grausamer Barbar voll Habgier und Rachsucht. Chlodwigs Nachfolger, a) Bis zum Regierungsantritt Chlotars Ii., 511—613.x) § 26. Nach Chlodwigs Tode (511) teilten sich seine vier Söhne in das Reich so, dass der älteste, Theodorich (Dietrich) das ursprüngliche Besitztum der salischen und ripuarischen Franken Chlodwig, 481—511. Theodorich I. Chlodomir Childebert Chlotar I. in Metz, in Orleans, in Paris, in Soissons, t 534. f 524. f 558. K. d. ganz. Reichs, 558—561. Charibert Guntram Siegbert in Paris, in Orleans u. in Metz, + 567. Burgund, f 593. f 575. Gem. Brunhilde. Childebert. Ii., K. v. Austrasien, Chilperich in Soissons, f 584. Gem. Gala-swintha. | Chlotar Ii. 575 u. Burgund K. d. ganz. Reichs, (593)—596. 613—628. | I Theodebert Ii. Th^doritittr Dagobert I. Merwig f 612. Siegbert f 613. *

14. Mittlere und neue Geschichte - S. 12

1877 - Leipzig : Senf
12 Mittlere Geschichte. durchzog Italien bis ans südliche Meer; er war eben so durch seine Tapferkeit berühmt, wie seine Gemahlin Theodelinde, die Tochter des bairischen Herzogs Garibald aus dem Geschlecht der Agilolsiuger, durch ihre Schönheit. Bei dem frühen Tode ihres Gemahls 590 wurde es ihr gestattet, sich einen Gemahl aus den Großen des Landes zu wählen, der dann König werden sollte. Sie wählte den Herzog von Turin, Agiluls und überredete denselben, zur orthodoxen Kirche überzutreten, wodurch der Arianismus bei den Langobarden auch immer mehr Boden verlor. Als Gesetzgeber wird 643 Rothar genannt; in sei-nen für seine Zeit trefflichen Gesetzen werden die Hexenprozesse lächerlich gemacht. 3. Die Franken unter den Merovingern, von Chlodwig's Tod bis zur Schlacht von Testri, 511-—687. Nach Chlodwigs Tode 511 theilten sich seine Söhne in Aufträgen (östlich mit der Hauptstadt Metz), welches Dietrich erhielt, und in Neustrien, westlich, welches Chlodemir in Orleans, Childebert in Paris und Chlotar in Soissons unter sich theilten. Unter diesen Theilfürsten vergrößerte sich der Staat der Franken noch bedeutend, indem östlich der Staat der Thüringer unter Hermansried von den vereinigten Sachsen und Franken getheilt wurde, wodurch dessen südlicher Theil an die Franken fiel 530 (Hermanfried wurde wegen seines Verraths vom austrasischen König Dietrich von den Mauern von Zülpich gestürzt). Dann machten die fränkischen Theilfürsten auch 534 dem burgundischen Reich ein Ende; im Osten waren außer den Allemannen auch die bairischen Herzoge ihnen unterworfen. Aber dieser Zuwachäußerer Gewalt entschädigte nicht für die inneren Zerrüttungen, die durch den rohen, gewaltthätigen Sinn der Könige entstanden und die uns Gregor, Bischof von Tours in seiner historia Francorum unbefangen erzählt. Von den vier Söhnen Chlodwigs war Chlotar derjenige, der die Brüder überlebte und der dann drei Jahre (558 bis 561) allein regierte. Er theilte wieder sein Reich unter seine vier Söhne: Siegbert erhielt Anstrasien, Chilperich Neustrien, Guntram Burgund und Charibert Aquitanien. Die beiden ersten Brüder heiratheten zwei durch ihre Schönheit ausgezeichnete Töchter des

15. Die Weltgeschichte - S. 421

1881 - Heidelberg : Winter
Taf. Ii. Stammtafel der Merovmger. Meroväus. Childerich, t 481 (verm. mit Basina). Chlodwig I, t 511. Dietrich I in Metz, t 534. Chlodemir in Orleans, t 524. Childebert I in Paris, t 558. Dietbert I, t 548. Dietbald, Günther, t 531. t 531. Dietbald I, f 555. Charibert in Paris. Chlolliar I in Soissons, f 561. Guntram in Burgund, t 593. Siegbert I in Metz, t 575 (verm. m. Brunhilde). Childebert Ii, f 596. <- Chilperich I in Soissons, t 584 (verm. in 3. Ehe mit Fredegunde). Dietbert Ii, t 612. I Merwig. Merwig, Chlolhar Ii, Dietrich Ii, zweiter Gemahl Herr d. verein. Reichs, t 613. der Brunhilde. f 628. Siegbert Ii, t 613. Dagobert I, Herr d. verein. Reichs, t 638. Charibert Ii, t 631. Chlodwig Ii, f 656. Siegbert Iii. I Dagobert Ii. Chlothar Iii, f 670. Childerich Ii, + 673. Dietrich Iii, 691. I A--------------------------------------- Chilperich Ii. Chlodwig Iii. Childebert Iii. Chlothar Iv. I I Childerich Iii, f 752. Dagobert Iii. Dietrich Iv, f 737.

16. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 574

1880 - Heidelberg : Winter
Meroväus. Childerich f 481, verm. mit Basina. Celjlobroig I f 511. A »Han g. Stammtafel kr Merowinger. Dietrich I in Metz t 534. Diebert I t 548. Dietbald I t 555. Chlodemir in Orleans t 524. Dietbald t 531. Childebert I in Paris f 558. (Üljlotljor I in Soissons t 561. Gunther t 531. Charibert Guntram Siegbert I in Paris. in Burgund in Metz f 575, t 593. verm. mit Brunhilde. Childebert Ii f 596. Chilperich I in Soissons t 584, verm. in3.Ehe mit Fredegu nd. Dietbert Ii t 612. Merwig. t 613. Siegbert Ii t 613. Dagobert I Herr d. verein. Reichs t 638. (Tafel I. Merwig, ffiljlottjar Ii zweiter Gemahl Herr d. verein. Reichs Dietrich Ii der Brunhilde. f 628. Charibert Ii t 631. Chlodwig Ii f 656. Chlotar Iii t 670. Chilperich Ii. Childerich Iii f 752. Childerich Ii f 673. Dietrich Iii f 691. Siegbert Iii. Dagobert Ii. Chlodwig Iii. Childebert Iii. Chlothar Iv. Dagobert Iii. Dagobert Iv f 737. 574 Stammtafel der Merowinger.

17. Geschichte der ersten Hälfte des Mittelalters - S. 30

1809 - Frankfurt am Main : Andreä
Tabellarische Uebersicht -er fränkischen Könige aus dem Merovingischen Hause. Von Klodwig bis Ehilderich lll. von 486 bis 76a. , ■ Klodwig Stifter und Herr der ganzen fränkischen Monarchie, f 5n, — Iezt Zerfällt sie in zwei Haupttheile unter seine vier Söhne: 3) Neustrien. b) Ausirasien. Dieses wird wieder eingetheilet in «) O r l e a n s. /?) Paris. >) S 0 issons. Lothar!., Klod- wigs vierter Sohn, Klodemir, Klod- wigs 2rer Sohn bleibt im bur- gundischen Krie- ge 624. Seine Sohne von seinen Brü- dern ernfdrder. Childebert, Klodwrgs 3ter Sohn, -j-523 erblos. Dietrich, Klodwigs erster Sohn, erobert Thüringen. Theudebert,Diet- richs Sohn, 534, erobere mit seinen Oheimen, Childebert und Lothar, Bur- gund und das ostgo/ thische Allemannien, i 54-. Theudebald,Theu- deberts Sohn, ^ erb- los 224. erbt alle Länder seiner Brüder und Vettern, folglich wieder Alleinherrscher der ganzen fränkischen Monarchie, i 561. Nach seinem Tode wieder The-iluyg unter seine vier Söhne. Guntram f erb- Cheribert -f Chilperich!. Sregbert, von sei» erblos 672. von seiner Ge- mahlin Frede- gunde. zu den abscheulichsten Tharen verlei- tet. Ermordet 264. kos, 698. Childebert!!. Sregberrl. von Austrasien er- hielrorleans mit Burgund. Nach fernem Tode an Lothar il. von Svissons. Lothar H.,Chil- perichs Sohn, nergemahlinbrune- hold zu einem Krieg gegen seinen Bruder Chrlperich verleitet. Sregbert's, Brune- hold gefangen. 675. Childebcrc ll. ^iegberts Sohn. Theudebert.!!. Diet- rich !>. Diese beiden Söh>" Childeberrs gegen einander .rm Kriege >96. - Theu- debert blreb im Lrrft

18. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 296

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
296 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. Doch das Ende des Wüterichs war nahe. Im folgenden Jahre (561) wurde er, als er in dem Forste von Cuise jagte, plötzlich von einem Fieber befallen und sogleich nach Compiegne gebracht. Und als das Fieber ihn furchtbar schüttelte, sprach er zu wiederholten Malen: „Ach, wie groß muß doch jener König des Himmels sein, der so mächtige Könige wie mich so elend umkommen läßt!" Endlich starb er in bittrer Herzensangst einen Tag nach dem Jahrestag der Ermordung des unglücklichen Chramm, im einundfünfzigsten Jahre seiner Regierung. Nach Chlothars Tode wagte einer seiner vier Söhne, Chilperich, das ganze Reich des Baters an sich zu reißen und, wie Chlothar, allein zu herrschen. Kaum war der Bater beigesetzt, so bemächtigte er sich des königlichen Hortes, machte den vornehmsten Franken reichliche Geschenke und bewog dadurch viele, sich ihm anzuschließen. Auch Paris brachte er an sich. Aber es war ihm nicht lange vergönnt, denn seine Brüder verbanden sich gegen ihn, vertrieben ihn aus Paris und nötigten ihn zu einer Teilung des Reichs. So wurde das große Frankenreich wieder wie nach Chlodo-wechs Tode in vier Staaten zerrissen, die aber beträchtlich größer waren als die vor fünzig Jahren entstandenen Teilreiche: Charibert erhielt Aqui-tanien d. H. das früher westgotische Gallien bis zu Den Pyrenäen und die Hauptstadt Paris; Guntram Burgund und als Residenz Orleans, Sigibert das ripuarische und ostrheiuische Franken (Austrasien) mit Reims, Chilperich die Aremorica und das salische Land südwestlich vom Kohlenwald (Neustrien) mit Soissons. 8. Aus dem Ieben und Treiben m Stadt und Mnd im Werotmngerr eiche. Hievor wir unsern Lesern die äußeren Kampfe und inneren Wirren berichten, denen das Frankenreich feit Chlothars Tode anheimfiel, scheint es uns rätlich, von den Sitten und Gebräuchen, die in diesem Reiche etwa seit dem sechsten Jahrhundert herrschten, einige Bilder vorzuführen. Ehe wir aber den Hauptgewährsmann aus jener wilden Zeit, den wackern Gregor von Tours, selber reden lassen, schicken wir die Darstellung eines der vorzüglichsten Kenner deutscher Vorzeit voraus, der die gründliche Kenntnis des Gelehrten mit dem Feingefühl und der darstellenden Kunst des Dichters wie kaum ein andrer verbindet. Gustav Frey tag ist es, der*) uns über das Ausfehn einer Franken st adt und das Treiben *) In den berühmten „Bildern aus der deutschen Vergangenheit", 14. Aufl., Bd. 1, S. 270 ff. Ein paar unwesentliche Änderungen und einige starke Kürzungen mußten wir uns gestatten.

19. Christus bis Khosru II. - S. 413

1829 - Leipzig : Cnobloch
413 hatte, seine vier Söhne Charibert, Gun» tram, Chilperich und Siegebert, als Be- herrscher des Franken-Reichs, und zwar Charibert als König von Paris, Guntrain als König von Orleans (und Burgund), Chilperich als König von Soisson, Siegebert als König von Austrasien (zu Metz). Von letzteren Beiden hatte Chilperich die Gailesvinth und Siegcbert die Brune» h i l d zur Gemahlin , beide Frauen aber waren Schwestern, und zwar Töchter des westgothischen Königs At hanagi l d. Zustinianus Ii., Beherrscher des griechischen Reich's. (565.) B e l i s a r i u s. — N a r s e s. Am Jahre 565 starb Zustinianus, und ihm folgte als Beherrscher des griechischen Reichs der bereits erwähnte Austinus, seiner Schwester Sohn. — An demselben Aahre, 8 Monate vor Austinianus, starb auch Belisarius, in dem hohen Alter von 83 Jahren. Austinus Ii. fand das Reich in einem sehr elenden Zustande. Fast in seiner ganzen Begrenzung den Feinden preisge- geben, war die innere Macht nur 150 tausend Mann stark, die bei der Ueberlegenheit der Feinde gegen diese nur wenig auszurichten vermochte. . Wie Austinianus an seiner Theodora, so hatte Austinus Ii. an seiner stolzen und herrschsüchtigen

20. Geschichte des Mittelalters - S. 21

1839 - Berlin : Duncker & Humblot
Franken. 21 Meruwe, genannt), Fürst oder König eines Stammes der sali- scheu Franken, zog gegen den Römerfeldherrn Syagrius, schlug ihn 486 bei Soissons, nahm das Land bis zur Loire und Rhone, machte die Thüringer zinsbar, schlug bei Tolbiac um (Zülpich) 496 die Alemannen und unterwarf ihr Land zwischen Lahn und Neckar. Jetzt trat er zum Christenthum und zum ka- tholischen Glauben über, dem seine Gemahlinn, die Burgun- derinn Rothilde (Chlotilde), angehörte, kämpfte gegen die Bur- gunder glücklich, zwang die Armorikcr oder Brctonen (502) zur Abhängigkeit, schlug die Westgothen bei Clono auf dem Gefilde Vou gl o (unfern der Bonne am Clain cck. S. 17.) 507 und nahm ihr Reich bis zur Garonne. Paris wurde der Sitz seiner Herrschaft, welche er durch treülose Ermordungen anderer Frankenfürsten, vornehmlich des Ripuaren Siegbert und seines Sohnes Chloderich, über alle Fran- ken ausdehnte und seiner Familie hinterließ 511. — 6. Chlodwigs Nachfolger bis 568. Chlodwigs vier Söhne theilten jetzt des Vaters Reich, so dass der älteste, Theodor ich, (von einer heidnischen Mutter, f 534) Austra sien oder Metz, das östliche Land von Maas und Mosel; die drei Söhne Rothildens das westliche Reich (spä- ter Neüstrien genannt) nehmlich Childebert l. (ff 585) Paris mit dem westlichen, Chlodomir (ff524) Orleans mit dem südöst- lichen Theil, Chlotar ()-561) Soissons und den nordöstlichen Theil bis zur Maas erhielten. — Theodorich schlug gelandete Dänen, besiegte König Hermanfried von Thüringen, tödtete ihn treülos und nahm sein Land bis zur Unstrut 530. — Die drei jüngeren Brüder, durch Rothilde aufgeregt, griffen Burgund an, Chlodomir fiel zwar 524 (sein Geschlecht ausgerottet), Burgund aber wurde 534 erobert und vereinigt, und bald darauf auch Süddeütfchland, (wo späterhin Baiern unter agilolfingischen Herzögen abhängig wird) und Provence von den Ostgothen gewonnen. Bei dem Aussterben der Stämme vereinte Chlotar l. von Soissons das ganze Reich 558, das nach seinem Tode wieder in vier Theile und nach dem frühen Tode Chariberts von Paris unter die Brüder: Guntchramn (f593), welcher Orleans oder Bur- gund, Siegbert l. (ff 576), welcher Rheims oder Austra- sien, Chilperich (ff 584), welcher Soissons oder Neüstrien erhielt, getheilt wurde (568 od. 572?). — c. G r e ü elka m p f e bis 613. Siegbert, edleren Sinnes als sein Bruder, vermählte