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1. Die neuere Zeit - S. 119

1882 - Leipzig : Baedeker
Der deutsche Krieg 1866. Langensalza, Kniggrtz. . 50. 119 war, erklrte Preußen mit der Minoritt seinen Austritt ans dem Bunde (14. Juni) und legte die Grundzge zu einem neuen deutschen Bunde mit Ausschlieung sterreichs vor. Am folgenden Tage bot Preußen den andern deutschen Bundesstaaten Neutralitt an; als diese abgelehnt wurde, besetzte es sofort die ihm zunchst liegenden Staaten seiner Gegner: Sachsen, weil dessen Lage den sterreichern die Kriegsfhrung sehr erleichterte, Hannover und Kurhessen, Weil beide Preuens Verbindungen mit seinen westlichen Provinzen bedrohen konnten. Whrend sich die schsische Armee nach Bhmen zurckzog und es den Kurhessen gelang, durch schleunigen Rckzug nach Hanau sich mit der sddeutschen Bundesarmee zu vereinigen, wurden die Hannoveraner bei dem Versuch, sich zu den Bayern durchzuschlagen, von den Preußen aufgehalten. Obgleich die preuische Vorhut bei Langensalza (27. Juni) durch die bermacht der Hannoveraner schwere Verluste erlitt, ergab sich die hannoverische Armee nach dem Eintreffen preuischer Verstrkungen. Hannover und Kurhessen wnr-den sofort unter preuische Verwaltung gestellt. Nun konnte Preußen seine gesamte Macht gegen Osterreich, Sachsen und dessen sddeutsche Bundesgenossen verwenden, während zugleich Victor Emanuel Ii. infolge eines geheimen Vertrages mit Preußen sterreich den Krieg erklrt*. Der deutsche Kriegsschauplatz war ein doppelter: das stliche Bhmen, wo die sterreichische Nordarmee" unter Benedek sich mit den Sachsen (zusammen 271,000 M.) bereinigt hatte, und das Gebiet des untern und mittlem Mains, wo die sddeutschen Bunbestruppen (190,000 M.) stauben. Schon am 23. Juni war die preuische Hauptarmee (278,000m.) gegen Bhmen borgebrungen, inbem sie gleichzeitig von brei Seiten durch die Gebirgspsse einrckte: die Elbarmee unter Herwarth b. Bittenfelb durch das Elbthal als rechter Flgel, die I. Armee unter Prinz Friedrich Karl als Centrum von der Lausitz her, die Ii. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen als linker Flgel aus Schlesien und der Grafschaft Glatz. Nachdem die Vereinigung der drei Armeen unter meist siegreichen Gefechten beinahe erreicht war, traf König Wilhelm im Hauptquartier zu Gitschin (2. Juli) ein, um den Oberbefehl der das grte, jemals auf einem Schlachtfelde bersammelte preuische Heer (220,000 M.) zu bernehmen. Schon am nchsten Tage (3. Juli) Wurde die sterreichischschsische Hauptarmee unter Benedek, welche bei der Festung Kniggrtz eine feste Stellung zwischen der Elbe und ihrem westlichen

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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 73

1912 - Leipzig : Hirt
4. Der Deutsche Krieg im Jahre 1866. 73 Verlauf des Krieges. Auf sterreichs Seite standen Bayern, Sachsen, Hannover, das Kurfrstentum Hessen, das Herzogtum Nassau, die Freie ^Reichsstadt Frankfurt und die sddeutschen Kleinstaaten; auf Preueus Seite Italien, Mecklenburg, Oldenburg und die norddeutschen Kleinstaaten. Italien, Bhmen, das Gebiet des untern und Mittlern Mains, Langensalza im Regierungsbezirk Erfurt waren die Kriegsschaupltze. Preußen bot Hannover, Sachsen, Kurhessen ein Friedensbndnis an. Diese Staaten sollten während des Krieges zwischen Preußen und sterreich sich neutral verhalten und auerdem sich verpflichten, die Wahlen fr das von Preußen in Vorschlag gebrachte deutsche Parlament auszuschreiben. Dafr sicherte es den Herrschern dieser Staaten die Erhaltung ihrer Sou-vernitt zu. Als diese sich ablehnend verhielten, rckten preuische Truppen in ihre Lnder ein. Das Heer der Hannoveraner siegte bei Langensalza der preuische Heeresabteilungen am 27. Juni, streckte aber die Waffen, als preuische Verstrkungen eintrafen. Der Widerstand in Norddeutschland war gebrochen. Die preuische Mainarmee unter dem Oberbefehle des Generals Vogel von Falcken st ein siegte am 10. Juli bei Kissingen und am 14. Juli bei Aschaffenburg der die sddeutschen Bundesgenossen sterreichs. Drei preuische Heere rckten in Bhmen ein: die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld, die I. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl, die Ii. Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, die nach dem von den: Generalstabschef Moltke entworfenen Plane getrennt marschieren und vereint schlagen sollten. Die sterreicher selbst unterlagen in Bhmen in den Gefechten bei Mnchengrtz, Gitschin, Nachod und Skalitz. Nach der Vereinigung der Elbarmee mit der I. Armee fand bei Kniggrtz am 3. Juli 1866 die Entscheidungsschlacht statt. Die sterreicher unter Benedek hielten einen Hhenzug besetzt, gegen den die Preußen, ohne Deckung zu finden/ anstrmten. Stundenlang kmpften die Elbarmee und die I. Armee unter groen Ver-lften gegen die bermacht des Feindes. In den ersten Nachmittagstunden traf der Kronprinz mit den Seinigen nach langem Marsche auf Schlechten Wegen ein, erstrmte die Hhen auf dem rechten Flgel der sterreicher und entschied dadurch die Schlacht. Die sterreicher, gegen die die Preußen auf der ganzen Linie unaufhaltsam vorrckten, rumten nach tapferster Gegenwehr das Schlachtfeld. In sieben Tagen, vom 27. Juni bis 3. Juli, war die sterreichische Armee gnzlich besiegt. Die preuischen Truppen rckten auf Olmtz, Wien und Preburg vor.^Auf dem italienischen Kriegsschauplatze waren die sterreicher zu Lande und zur See bei Custoza und Lissa Sieger geblieben. Um Napoleon Iii. als Friedensvermittler zu gewinnen, trat sterreich Venezien an ihn ab; er bertrug es Italien. Bismarck aber versprach sich von einer solchen Vermittlung nichts Gutes und schlo daher baldigst mit sterreich den Vorfrieden von Nikolsburg, dessen Vereinbarungen fpter durch den Frieden zu Prag besttigt wurden.

2. Teil 3 - S. 154

1890 - Breslau : Hirt
154 Wilhelm I. Nunmehr rckten die Preußen in Hannover, Kurhessen und Sachsen ein. In der Nacht zum 16. Juni lehnte König Georg V. von Hannover den angebotenen Frieden ab; schon am folgenden Tage wurde die Hauptstadt Hannover besetzt. König Georg floh mit seinen Truppen nach Sden, um sich mit den Bayern und Hessen zu vereinigen; aber in Thringen warf sich ihm eine preuische Abteilung entgegen! Noch einmal lehnte König Georg ein ihm von dem Könige Wilhelm, seinem Verwandten, angebotenes Bndnis ab. Am folgenden Tage (27. Juni) kam es zu dem Gefechte bei Langensalza, in welchem 9 000 Preußen gegen 18 000 Hannoveraner mit vortrefflicher Kavallerie fochten. Zwar bewhrten diese auch hier ihre alte Tapferkeit und be-hielten den Sieg; aber schon am folgenden Tage waren sie von allen Seiten eingeschlossen und muten sich ergeben. Da preuische Truppen Dresden und Kassel schon besetzt hatten, so war Norddeutschland erobert, bevor der eigentliche Entscheidungskampf begann. d. Schlacht bei Kniggrtz. sterreich mute seine Truppen in eine Nordarmee gegen Preußen und in eine Sdarmee gegen Italien teilen; die erstere, etwa 27 000 Mann, befehligte Feldzeugmeister von Benedek. Dieser teilte sein Heer in die stliche, westliche und die H a upta r m ee. Die erste sollte in Oberschlesien einbrechen, die westliche sich mit den Sachsen und Bayern vereinigen, und die Hauptarmee sollte in Eilmrschen auf Berlin losgehen. König Wilhelm hatte seine gegen sterreich bestimmten Truppen ebenfalls in drei Heeren aufgestellt: die erste Armee, etwa 100000 Mann stark, stand unter Prinz Friedrich Karl in der Lausitz; die zweite oder schlesische Armee, etwa 116 000, befehligte der Kronprinz, und die dritte oder Elb-armee, etwa 40000, stand unter Herwarth von Bittenfeld in Sachsen. Alle drei Armeen sollten sich in Bhmen vereinigen. Die Psse der Sudeten hatten die sterreicher nicht gesperrt, sie wollten den Feind vor denselben erwarten. Nach mehreren siegreichen Gefechten standen die preuischen Heere wohlbehalten in Bhmen. Am 30. Juni begab sich der König, begleitet vom Grafen Bismarck, dem Kriegs-minister Grafen Roon und dem Freiherrn von Moltke zur Armee und bernahm den Oberbefehl. Benedek hatte auf den Hhen zwischen Kniggrtz und Sadowa eine beraus starke und vorteilhafte Stellung eingenommen; nur fr einen etwaigen Rckzug war sie, da man die Elbe hinter sich hatte, 3. Zun gefhrlich. Am 3. Juli kam es zur Entscheidungsschlacht bei 1866 Kniggrtz. Der König erschien schon um 8 Uhr zu Ro auf dem Schlachtfelde und fhrte selber den Oberbefehl. Zuerst muten die Armee des Prinzen Friedrich Karl und die Elbarmee den Kamps allein aufnehmen,

3. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 208

1902 - Breslau : Hirt
208 Der deutsche Krieg von 1866: Ausbruch. Preußen ein Bndnis geschlossen. sterreich brachte es dahin, da der Deutsche Bund den Krieg gegen Preußen beschlo. (14. Juni.) Auf sterreichs Seite standen die meisten und greren deutschen Staaten: Bayern, Wrttemberg, Baden (gezwungen), Sachsen, Hannover, Hessen-Darmstadt, Nassau; zu Preußen hielten Mecklenburg, Oldenburg, Braun-schweig, Weimar, Kobnrg, Altenburg, die Hansastdte und Bckeburg. Der preuische Bundesgesandte erklrte sofort den Austritt Preuens aus dem Bunde und verlie den Sitzungssaal. Preußen bot seinen nchsten Nachbarn, Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau, noch einmal den Frieden an; es verlangte von ihnen nur Abrstung und Aus-schreibung der Wahlen fr das beabsichtigte deutsche Parlament. Aber berall wurde es zurckgewiesen. Sofort rckten die Preußen in Hannover, Kur he ff en und Sachsen ein. Am 17. Juni besetzten sie die Haupt-stadt Hannover. Georg V., seit 1851 König von Hannover (S. 201), floh mit feinen Truppen nach Sden, um sich mit den Bayern und Hessen zu vereinigen; aber in Thringen warf sich ihm eine preuische Abteilung entgegen. Da König Georg ein ihm vom Könige Wilhelm noch einmal angebotenes Bndnis wiederum ablehnte, kam es am folgenden Tage (27. Juni) zu dem Gefechte bei Langensalza, in welchem 9000 Preußen gegen 18000 Hannoveraner mit vortrefflicher Kavallerie fochten. Zwar bewhrten letztere auch hier ihre alte Tapferkeit und behaupteten das Schlachtfeld, aber schon am folgenden Tage waren sie von allen Seiten eingeschlossen und muten sich ergeben. Da preuische Truppen Dresden und Kassel schon besetzt hatten, so war Norddeutschland erobert, bevor der eigentliche Entscheidungskampf begann. sterreich mute seine Truppen in eine Nordarmee gegen Preußen und in eine Sdarmee gegen Italien teilen; die erste befehligte Feld-zeugmeister von Benedek. Dieser teilte sein Heer in die stliche, die westliche und die Hauptarmee. Die stliche sollte in Oberschlesien einbrechen, die westliche sich mit den Sachsen und Bayern vereinigen, und die Hauptarmee sollte in Eilmrschen auf Berlin vorgehen. Sehr bald aber beschrnkte er sich auf die Verteidigung und zog darum die beiden Flgel samt den Sachsen enger an sich. König Wilhelm hatte seine gegen sterreich bestimmten Trupps ebenfalls in drei Heeren auf-gestellt: die erste Armee stand unter Prinz Friedrich Karl in der Lausitz; die zweite oder schlesische Armee befehligte der Kronprinz, und die dritte oder Elbarmee stand unter Herwarth von Bitten-seld in Sachsen. Alle drei Armeen sollten sich in Bhmen vereinigen. Die sterreicher hatten die Psse der Sudeten nicht gesperrt, sie wollten den Feind vor denselben erwarten. Nach mehreren siegreichen Gefechten standen die preuischen Heere in Bhmen. Am 30. Juni begab sich der König, begleitet vom Grafen Bismarck, dem Kriegsminister Grafen Roon und dem Freiherrn von Moltke, zur Armee und bernahm den Oberbefehl.

4. Neuere Zeit vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 137

1903 - München : Oldenbourg
116. Der Deutsche Krieg 1866. 137 gleichzeitig von Italien her bedroht war; c) gegen die sddeutschen Staaten mit Einschlu von Frankfurt und Baden, welch letzteres erst nachtrglich dem Bndnis der Nachbarn beitrat. a) Der Krieg in Norddeutschland. Die angegriffenen norddeutschen Staaten suchten unter einstweiliger Preisgebung ihres Landes die milit-rische Verbindung mit den Armeen der Sdstaaten zu gewinnen: die Sachsen (unter König Johann und Kronprinz Albert) zogen sich zur sterreichischen Armee nach Bhmen zurck; die Hannoveraner schickten sich an, die Vereinigung mit den Bayern zu gewinnen, wurden aber durch preuische Truppen bei Langensalza ausgehalten und zur Kapitulation gebracht (29. Juni). Darauf kamen Hannover und Kurhessen in preuische Verwaltung; auch Sachsen war bereits besetzt. b) Der Krieg gegen sterreich. Von Sachsen und Schlesien aus rckte Ende Juni die Hauptarmee der Preußen in drei Abteilungen nach Bhmen ein und vereinigte sich dort zu einem gemeinsamen Angriff gegen die sterreichisch-schsische Armee, welche unter dem Oberbefehl des Feld-zeugmeisters Benedek stand. König Wilhelm, der mit Bismarck und Moltke im Hauptquartier (zu Gitschin) anwesend war, bernahm persnlich die Fhrung seines Heeres, sobald die Entscheidung nahte: bei gleicher Truppenzahl (von beiderseits 220000 Mann) und nach blutigem Kampfe gewann am 3. Juli in der Gegend bei Kniggrtz und Sadwa die preuische Armee einen vollen Sieg. Hervorragenden Anteil an dem Erfolge hatte Kronprinz Friedrich, der mit seiner Armee eben noch rechtzeitig von Schlesien her eingetroffen war. Neben der besseren Leitung war es aber vor allem auch die vorteilhaftere Ausrstung (mit dem 1836 von Dreyfe erfundenen Zndnadelgewehr), welche dem preuischen Heere die berlegenheit der den Gegner verliehen hatte. Von Kniggrtz aus rckten die Preußen gegen die Donanlinie vor; doch wurde schon am 26. Juli zu Nikolsburg (im sdlichen Mhren) ein Waffenstillstand und Vorfriede vereinbart. c) Der Krieg in Italien. In Oberitalien hatte eine sterreichische Armee (unter dem Erzherzog Albrecht, dem Sohne des Siegers von Aspern) schon am 24. Juni bei Eustozza (unfern Verona) die Truppen Viktor Emannels und die Freischaren Garibaldis geschlagen. Aber nach der Niederlage bei Kniggrtz wurde jene Sdarmee" zum Schutze Wiens herbeigerufen. So blieb auch ein Sieg, den die sterreichische Flotte (am 20. Juli) der die italienische bei der dalmatischen Insel Lissa davontrug, ohne Erfolg. d) Der Krieg in den Maingegenden. Die sddeutschen Buudes-truppen wollten ihrem Kriegsplane gem in der Gegend der oberen

5. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 154

1892 - Leipzig : Voigtländer
154 3. Ausbruch des Krieges. Wegen der Besetzung Holsteins durch Preußen beantragte sterreich Bundeshilfe; als diese in der Bundes-tagssitzung vom 14. Juni beschlossen wurde, erklrte Preußen, da durch diesen Beschlu der bisherige Bundesvertrag gebrochen und erloschen sei, und lie sofort Truppen in seine gegnerischen Nachbarstaaten Han-nover, Kurhessen und Sachsen einrcken. Das hannoversche Heer, das in sdstlicher Richtung zu den Bayern durchzubrechen suchte, streckte nach dem Treffen bei Langensalza (27. Juni), von preuischer ber-macht umstellt, die Waffen; Kurhessen wurde ohne Widerstand besetzt und der Kurfürst als Kriegsgefangener nach Stettin abgefhrt; das schsische Heer wandte sich, als die Preußen ins Land drangen, nach Bhmen, um sich mit den sterreichern zu vereinigen. 4. Der Kampf in Bhmen. sterreich hatte in Mhren und Bhmen unter dem Feldzeugmeister Benedek ein Heer von 247000 Mann aufgestellt, dem sich 24 000 Sachsen anschlssen. Gleichzeitig von drei Seiten drangen die Preußen in Bhmen ein: die Elb arm ee, 46 000 Mann unter Herwarth von Bittenfeld, zog von Dresden her sdstlich, bestand das glckliche Vorpostengefecht bei Hhnerwasser (26. Juni) und vereinigte sich mit der ersten Armee, 93000 Mann unter dem Prinzen Friedrich Karl, die von der Lausitz her eingerckt war, worauf am 28. Juni das siegreiche Gefecht bei Mnchengrtz erfolgte. Durch das gleichfalls gnstige blutige Treffen bei Gitschin (29. Juni) wurde auch die Verbindung mit dem dritten preuischen Heere gewonnen. Dieses, die sogenannte zweite oder schlesische Armee, 115000 Mann unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, mute, in drei Marschkolonnen geteilt, die Engpsse des Riesengebirges berschreiten. Der rechte Flgel, das 1. preuische Armeekorps unter Bon in, wurde am 27. Juni bei Trau-tenau zurckgedrngt; aber das Centrum, die Garde, erffnete ihm am folgenden Tage durch das glckliche Treffen bei Soor (Trautenan) wieder die Strae zum Vorgehen; der linke Flgel, das 5. Armeekorps unter Steinmetz, erfocht die Siege bei Nachod (27. Juni), Skalitz (28.) und Schweinschdel (29.). Nachdem die sterreicher in diesen Gefechten bereits 35000 Mann eingebt hatten, vereinigte Benedek fein Heer bei Kniggrtz. Den Oberbefehl der die gesamten preuischen Streit-krfte bernahm nun König Wilhelm, welcher mit dem Grafen Bismarck am 2. Juli in Gitschin eintraf; ihm zur Seite stand als Chef des General-stabs der General Moltke. Unmittelbar darauf erfolgte der entscheidende Kampf.

6. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 264

1903 - Wiesbaden : Behrend
264 fterreich fand Bundesgenossen an Bayern, Wrttemberg, Baden, beiden Hessen. Nassau, Sachsen und Hannover; zu Preußen standen da-gegen auer dem Verbndeten König von Italien nur einige nord-deutsche Kleinstaaten. Von mchtigen Feinden bedroht, mute Preußen das Schwert der seine Zukunft entscheiden lassen. Mit schwerem Herzen zog König Wilhelm in diesen Bruderkrieg, der sr Preußen auf Leben und Tod ging. 1c b) Die Besetzung von Hannover, Kurhessen und Sachsen. Am Ib. ^um berschritten preuische Truppen die Grenzen von Hannover Kur-Hessen und Sachsen, und rasch waren die Hauptstdte Hannover, Kassel und Dresden von ihnen besetzt. Auf der Hhe von Langensalza und an der Unstrut kam es am 27. Juni zwischen den Preußen und Hannoveranern zum Kampfe. Nack heiem Ringen und schweren Verlusten muten die Preußen weichen Doch der Steg der Hannoveraner war vergeblich. In der folgenden Nacht kamen auf den Eisenbahnen neue preuische Truppen herbei. Das hannoversche Heer wurde von allen Seiten eingeschlossen und zur bergabe ge-zwungen. Die knryessischen Truppen brachen nach Sddeutschland auf. die schsischen zogen sich nach Bhmen zurck. o) Die Hauptarmee in Bhmen. Die preuische Hauptstreit-macht, der 250000 Mann stark, war in drei groe Armeen eingeteilt. Die Erste Armee stand bei Grlitz an der Neisse unter Prinz Friedrich Karl die halb so starke Elb arme e rechts davon bei Torgau an der Elbe unter dem General Herwarth von Bittenfeld und die Zweite Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm in Schlesien zwischen Neisse und Bneg. Das 4. Armeekorps (Provinz Sachsen) gehrte der I. Armee an. Alle drei Armeen sollten schnell nach Bhmen vorrcken, sich dort vereinigen und dann dem Feinde die Entscheidungsschlacht liefern. Die Elbarmee und die Erste Armee bahnten sich durch siegreiche Gefechte bei Muchengrtz und Gitschin den Weg in Feindesland, während der Kronprinz mit glcklichem Erfolge durch die nordstlichen Gebirgspsse Bhmens vordrang und bei Nachod und Skalitz die sterreicher zurckschlug. Die Erste und die Elbarmee waren schon vereinigt, die Zweite stand jetzt nur noch einige Meilen entfernt. Nun erfolgte die Entscheidungsschlacht. d) Die Schlacht bei Kniggrtz. 3. Juli. Unterdessen hatte sich König Wilhelm auf den Kriegsschauplatz nach Bhmen begeben und den Oberbefehl bernommen. Graf Bismarck, General von Moltke und Kriegsminister von Roon begleiteten ihn. Der sterreichische Oberbefehlshaber Benedek hatte sein ganzes Heer bei der Festung Kniggrtz zusammengezogen. Mit khnem Mute beschlo König Wilhelm, am 3. Juli mit ganzer Kraft den Feind anzugreifen. Die Erste Armee sollte das Zentrum des Feindes angreifen, Herwarth von Bittenfeld den linken Flgel desselben; der Kronprinz, der zwar noch meilenweit entfernt stand, aber gegen Mittag eintreffen konnte, sollte den rechten Flgel auf sich nehmen. Um neun Uhr morgens begann die Erste Armee bei Sdowa den Angriff. Es galt, die bewaldeten Hhen von Lipa und Chlum zu nehmen; aber die Preußen wurden mit einem vernichtenden Geschtzfeuer von mehr als 500 Kanonen berschttet, und jeder Schritt mute mit Blut erkauft werden. Am hef-tigsten tobte der Kampf im Swiepwalde, wo der preuische Held

7. Leitfaden für die biographische Vorstufe des Geschichtsunterrichts - S. 109

1892 - Altenburg : Pierer
109 die holsteinischen Stnde berief, erklrte Preußen den Gasteiner Vertrag fr gebrochen und nahm wieder dem Wiener Frieden ge-ma das Mitbesatzungsrecht in Anspruch. Ein preuisches Heer rckte aus Schleswig in Holstein ein, die sterreicher aber ver-lieen auf Befehl des Kaisers mit dem Erbprinzen von Augusten-brg das Land. Auf sterreichs Antrag beschlo jetzt der deutsche Bund, seine Heere schleunigst gegen Preußen mobil zu machen; da-durch aber war der Bundesvertrag gebrochen, denn derselbe be-stimmte ausdrcklich, zwischen deutschen Bundeslndern drfe kein Krieg gefhrt werden. Preußen erklrte deshalb den deutschen Bund fr aufgelst und lud die bisherigen Bundesglieder, auer sterreich, zur Bildung eines neuen Bundes ein. Der Kampf war jetzt unvermeidlich. Preuens Lage war milich genug. Das Vaterland ist in Gefahr!" sagte der König iit einem Aufrufe, den er am 18. Juni an sein Volk erlie. is.ium Wohin wir in Deutschland schauen, sind wir von Feinden um- 1866 geben, deren Kampfgeschrei ist: Erniedrigung Preuens!" Auer Sachsen waren Baiern, Wrtemberg, Baden, Hannover, Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt, Nassau, Sachsen-Meiningen, Reu-Greiz und Frankfurt a. M. mit sterreich verbndet. Preußen fonnte nur auf die Hlfe des Knigs von Italien rechnen, mit dem es am 15. Juni ein Bndnis schlo. Aber König Wilhelm i5.Jum vertraute auf die gttliche Hlse und auf sein Volk. Er forderte Sachsen, Kurhessen und Hannover auf, sich mit Preußen zu ver-Mnben und sich neutral zu verhalten. Dann sollten ihre Lnder vom Kriege verschont bleiben und Besitzstand und Souvernitt ihnen gewhrleistet sein. Da sie sein Anerbieten abwiesen, rckten sofort preuische Truppen in alle drei Staaten ein. König Johann von Sachsen ging mit seinem Heere nach Bhmen, und am 17. Juni erklrte nun sterreich an Preußen, am 18. Preuens.juni und gleichzeitig auch der König von Italien an sterreich benis-3uiu Krieg. Sachsen und Kurhessen wurden von den Preußen ohne Schwertstreich genommen und der Kurfürst gefangen nach Stettin gebracht. König Georg V. von Hannover mute nach der blutigen Schlacht bei Langensalza kapitulieren und sein Land verlassen. sterreich hatte ein gewaltiges Heer in Bhmen und Mhren ver-sammelt, zu dem noch 40,000 Sachsen gekommen waren. Den Oberbefehl fhrte der Felvmarschall Benedek. Gegen ihn rckte das preuische Hauptheer vor; auch der Kronprinz drang mit seinem Heere in Bhmen ein. Am 30. Juni begab sich der König selbst30.Juni zu seiner Armee, und nun erfolgte am 3. Juli die entscheidende 3. Juli Schlacht bei Kniggrtz. Der Sieg des preuischen Heeres war vollstndig. Unaufhaltsam drang dasselbe durch Bhmen und Mhren nach der Donau vor, und am 18. Juli standen die 18.3uit Spitzen der Armee dicht vor den Thoren Wiens. Eben so siegreich kmpfte die preuische Mainarmee im Westen Deutschlands. Die unter dem Oberbefehl der Prinzen Karl von Baiern und Alexander von Hessen stehende Bundesarmee wurde berall geschlagen. Die Preußen nahmen Frankfurt a. M., drangen nach Wrzburg, Mann-

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 179

1895 - Leipzig : Voigtländer
179 die deutsche Frage zur Entscheidung zu bringen, am Bundestage den An-trag auf Einberufung eines deutschenparlaments. Dem widerstrebten die Regierungen der meisten deutschen Mittelstaaten, und sterreich strkte diesen Widerstand, indem es die schleswig-holsteinische Sache der Entscheidung des Bundes anheimstellte. Preußen erklrte dieses Vorgehen sterreichs fr einen Bruch des Gasteiner Vertrags. Es beanspruchte daher wieder die Mit-regierung in Holstein und lie dort Truppen einmarschieren, vor denen sich die minder zahlreiche sterreichische Besatzung aus Holstein zurckzog. 3. Ausbruch des Krieges. Wegen der Besetzung Holsteins durch Preußen beantragte sterreich Bundeshilse; als diese in der Bundes-tagsitzung vom 14. Juni beschlossen wurde, erklrte Preußen den bis-herigen Bundesvertrag fr gebrochen. Sofort rckten preuische Truppen in die mit sterreich verbndeten Staaten Hannover, Kurhessen und Sachsen ein. Das hannoversche Heer focht tapfer bei Langensalza (27. Juni), mute aber, von bermacht umstellt, die Waffen strecken; Kur-Hessen wurde ohne Schwertstreich besetzt; das schsische Heer zog sich beim Einrcken der Preußen nach Bhmen zurck. 4. Die ersten Kmpfe in Bhmen. sterreich hatte in Mhren und Bhmen unter dem Feldzeugmeister Benedek ein Heer von 240 000 Mann aufgestellt, dem sich die 23 000 Sachsen anschlssen. Gleichzeitig von drei Seiten drangen die Preußen in Bhmen ein: (a.) Die Elbarmee, 46000 Mann unter Herwarth von Bittenseld, zog von Dresden her^sdstlich, be-stand das glckliche Vorpostengefecht bei Hhnerwasser (26. Juni) und vereinigte sich mit der"erst e nur tnee. (b.) Diese, 93 ldtann unter dem Prinzen Friedrich Karl, war von der Lausitz her eingerckt; nach der Vereinigung dieser beiden Heere erfolgte (am 28. Juni) das siegreiche Gefecht bei Mnckenartz. Das gleichfalls gnstige Treffen be; Gitschin (29. Juni) stellte die Verbindung mit (c.) der zweiten der \ ch te'fffcffen Armee her. Diese, 115 000 Mann unter dem Kronprinzen Friedrich Wil-Helm, war der das Riesengebirge herangezogen. Ihr rechter Flgel war (am 27. Juni) beil.rau t e n a u zurckgedrngt worden; aber am folgenden Tage ffnete das glckliche Treffen bei Soor (Trautenau) wieder die Strae zum Vorgehen; der linke Flgel, unter Steinmetz, erfocht die Siege bei Nachod (27. Juni) und Skalitz (28.). Benedek vereinigte sein durch diese Gefechte schon geschwchtes Heer bei Kniggrtz. Den Oberbefehl der die gesamten preuischen Streitkrfte bernahm jetzt König Wilhelm, der mit dem Grafen Bismarck am 2. Juli in Gitschin eintraf; ihm zur Seite stand als Chef des Generalstabs der General von Mottle. Hellmut von Moltke ist am 26. Oktober 1800 zu Parchim in Mecklenburg-Schwerin geboren. Im Jahre 1822 trat er aus der dnischen in die preuische Armee 12*

9. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 209

1889 - Berlin : Vahlen
271273. Preuens Ausschwung unter König Wilhelm. Die Kriege 1864 u. 66. 209 machte er Preußen wieder zur ersten Militrmacht Europas. Sein groer Minister Otto von Bismarck fate die staatliche Umgestal-tung Deutschlands ins Auge, die unabweisbar geworden war. fter-reich, zu dem die Mittelstaaten hielten, und Preußen, dem die Mehrzahl der norddeutschen Kleinstaaten sich anschlo, traten sich gegen-ber. Noch einmal handelte Preußen mit sterreich gemeinsam in dem dnischen Kriege 1864, durch welchen nach khnen preuischen 1864. Waffenthaten, der Erstrmung der Dppeler Schanzen (18. April) unter Prinz Friedrich Karl und dem bergang nach Alfen, Schles-wig-Holstein wieder zu Deutschland heimgebracht wurde. 272. Der sterreichische Krieg. 1866. Aber um die Stel-lung der eben erst erworbenen Lande zu dem brigen Deutschland brach der lang glimmende Zwist sterreichs und Preuens zum offenen Kriege aus. Als schon die Heere einander gegenberstanden, brachte Preußen seinen Antrag auf Umgestaltung des deutschen Bundes beim Bundestage ein (10. Juni). sterreich antwortete mit der 1866. Forderung, das Bundesheer gegen Preußen aufzustellen. fter-reichs Antrag ging durch, und nun erklrte Preußen den Bund fr ausgelst, und begann den Krieg. Mit Blitzesschnelle wurden Hannover, Sachsen und Kurhessen besetzt; drei preuische Armeen drangen in Bhmen ein. Hier entschieden Ende Juni, nach dem Schwanken bei Trautenau, gleich die ersten Schlachten bei Nachod, Skalitz, Soor, sowie bei Mnchengrtz und Gitschin fr die berlegenheit der preuischen Waffen, während auf dem west-lichen Kriegsschaupltze bei Langensalza die Hannoveraner nach anfnglichem Erfolge zur Kapitulation gentigt wurden. Nach we-nigen Tagen war die Vereinigung aller preuischen Corps bewirkt, gerade als König Wilhelm bei seinen Truppen eintraf, un d nun fiel die Hauptentscheidung des kurzen, aber blutigen Kriegs bei S adow a3. Juli, oder Kniggrtz, wo nach gewaltigem, blutigem Ringen auf einem weitausgedehnten Schlachtfelde der Sieg durch das rechtzeitige Ein-treffen der Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm entschieden und die sterreichische Streitmacht unter Feldzeugmeister Benedek in vollstndige Flucht geworfen wurde. 273. Der Friede zu Prag. Diese eine Schlacht entschied den Feldzug. Auch die Truppen der sddeutschen Staaten waren im Westen durch die Mainarmee unter Vogel von Falcken-stein, dann unter Manteusfel im Weser- und Maingebiet in einer Reihe von Gefechten geschlagen worden, und auch ihre Gebiete begannen die Preußen zu besetzen. Nur gegen das mit Preußen ver- Zunge-Mller, Leitfaden f. d. Geschichtsunterricht. 14

10. (Der allgemeine Geschichtsunterricht) - S. 150

1885 - Berlin : Gaertner
150 als selbstndigen Staat dem Prinzen Friedrich von Augustenburg zu berweisen; Preußen wnschte einen engern Anschluss an den eigenen Staat, d. h. unbedingte Verfgung Preuens der die Land- und Seemacht der Herzogtmer, Einfhrung der preuischen Militrverfafsung, Einrumung des Kieler Hasens und der Festung Rendsburg, welche Forderungen von dem Prinzen von Augustenburg zurckgewiesen wurden. Man schloss dann zu Gast ein einen Vertrag, nach dem Holstein unter sterreichische, Schleswig unter preuische Verwaltung gestellt wurde (14. August 1865), während Lauen brg gegen eine an sterreich gezahlte Abfindungssumme in den Besitz Preuens berging. Endgiltig war damit die zwischen sterreich und Preußen herrschende Spannung nicht gelst. sterreich schritt zu Kriegsrstungen, die preuischerseits erwidert wurden. Auerdem stellte Preußen bei dem Bundes-tage den Antrag, dass ein aus direkten Wahlen und allgemeinem Stimmrecht ein-zuberufendes Parlament die Neugestaltung der deutschen Bundesverfas-fung beraten solle (9. April 1866). Dagegen verlangte sterreich die berwei-jung der schleswig-holsteinschen Angelegenheit an den Bundestag und stellte einen dahin lautenden Antrag. Preußen betrachtete dies als einen Bruch der Gasteiner bereinkunft und lie seine Truppen aus Schleswig sofort in Holstein einrcken. Die sterreicher wichen zurck. Nun beantragte sterreich Bundeshilfe. Als eine solche in der Bundestagssitzung vom 14. Juni beschlossen wurde, trat Preußen aus dem Bunde aus. Zwei Tage darauf rckten preuische Truppen, nachdem Sachsen, Hannover, Kurhessen und Nassau von Preußen vergeblich zum Frieden aufgefordert worden, unter Vogel von Falkenstein in Hannover, unter Beyer in Kurhessen unter dem Prinzen Friedrich Karl und Herwarth von Bittenfeld in Sachsen ein. Alle drei Lnder wurden ohne Mhe besetzt. Nur mit den Hannoveranern kam es bei Langensalza zu einem fr Preußen ungnstigen Gefecht (27. Juni); indessen gelang es ihnen doch nicht, sich mit den Baiern zu vereinigen, sie mufften die Waffen strecken. Zugleich begann der Kampf in Bhmen. Hier standen unter General Benedek 300,000 sterreicher, denen sich 30,000 Sachsen anschlssen. Die Preußen rckten von drei Seiten in Bhmen ein. Die Elbarmee ging von Dresden aus unter Herwarth von Bittenfeld die Elbe entlang und vereinigte sich mit der Armee des Prinzen Friedrich Karl, die der Zittau und Seidenberg vorgedrungen war. Nach dem blutigen Gefecht bei Gitfchin (29. Juni, Clam Gallas) war eine Verbin-dng mit der dritten, vom Kronprinzen Friedrich Wilhelm gefhrten Armee mglich, welche auf zwei Straen von Schlesien aus in Bhmen eindrang. Der eine Teil unter dem General Steinmetz siegte bei Nachod, Skalitz (Erzherzog Leopold) und Jaromier, der andere kmpfte bei Trautcnau (General Gablenz). König Wilhelm erschien am 2. Juli mit seinem Generalstabe (General Moltke) auf dem Kriegsschauplatz. Am 3. Juli wurde die Schlacht bei Kniggrh (oder Sadowa) geschlagen. 200,000 sterreicher und 220,000 Preußen standen hier einander gegenber. Der Kronprinz traf erst fnf Stunden nach dem Beginn der Schlacht ein. Bis dahin waren der rechte Flgel (Herwarth) und das Centrum (Prinz Friedrich Karl) im Feuer gewesen. Der Kronprinz griff nun mit dem linken Flgel ein und entschied den Sieg fr Preußen. Der Rckzug der sterreicher ging in regellose Flucht der. Die Ber-folgung des Feindes geschah schnell, Prag, Brnn wurden besetzt (Gefechte bei Tobitschau und Blumenau). Als die Preußen bis in die Nhe von Wien vorgedrungen waren, wurde zu Nif Olsburg ein Waffenstillstand geschlossen. Whrend dessen stand im Westen Deutschlands die sogenannte Bundesarmee, welche aus den Truppen Baierns, Wrtembergs, Hessens, Nassaus gebildet war, dem

11. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 245

1891 - Leipzig : Voigtländer
r 245 tags sitz ung vom 14. Juni beschlossen wurde, erklrte Preußen, da durch diesen Beschlu der bisherige Bundesvertrag gebrochen und erloschen sei, und lie sofort Truppen in seine Nachbarstaaten Han-nover, Kurhessen und Sachsen einrcken, als diese am Bndnis mit sterreich festzuhalten erklrten. Das hannoversche Heer, das in sdstlicher Richtung zu den Bayern durchzubrechen suchte, focht zwar tapfer bei Langensalza (27. Juni) gegen eine preuische Heeres-abteilung, streckte dann aber, von der bermacht umstellt, die Waffen; Kurhessen wurde ohne Schwertstreich besetzt; das schsische Heer wandte sich beim Einrcken der Preußen auer Landes nach Bhmen, um sich mit den sterreichern zu vereinigen. 4. Die ersten Kmpfe in Bhmen. sterreich hatte in Mhren und Bhmen unter dem Feldzeugmeister Benedek ein Heer von 240 000 Mann aufgestellt, dem sich 23 000 Sachsen anschlssen. Gleichzeitig von drei Seiten drangen die Preußen in Bhmen ein: 1. die Elbarmee, 46000 Mann unter Herwarth von Bittenfeld, zog von Dresden her sdstlich, bestand das glckliche Vorpostengefecht bei Hhner-wasser (26. Juni) und vereinigte sich mit der: 2. ersten Armee, 93000 Mann unter dem Prinzen Friedrich Karl, die von der Lausitz her eingerckt war, worauf am 28. Juni das siegreiche Gefecht bei Mnchengrtz erfolgte. Durch das gleichfalls gnstige Treffen bei @ itschin (29. Juni) wurde dann auch die Verbindung mit dem noch brigen preuischen Heere gewonnen. 3. Dieses, die sogenannte zweite oder schlesis ch e Armee, 115000 Mann unter dem Krn-Prinzen Friedrich Wilhelm, zog weiter stlich durch die schleichen Gebirge heran. Der rechte Flgel wurde (am 27. Juni) bei Trautenau zurckgedrngt; aber das Centrum, die Garde, erffnete ihm am folgenden!Tage durch das glckliche Treffen bei Soor (Trautenau) wieder die Strae zum Vorgehen; der linke Flgel, unter Steinmetz, erfocht die Siege bei Nachod (27. Juni) und Skaliiz (23.). Nachdem die sterreicher in diesen Gefechten bereits erhebliche Verluste erlitten hatten, vereinigte Benedek sein Heer bei Kniggrtz. Den Oberbefehl der die gesamten preuischen Streitkrfte aber bernahm nun der König Wilhelm, welcher mit dem Grafen Bis-marck am 2. Juli in Gitschin eintraf; ihm zur Seite stand als Chef des Generalstabs der General Moltke. Hellmut von Moltke, der durch den von ihm entworfenen trefflichen Feldzugsplan den bedeutungsvollsten Anteil an dem gnstigen Verlauf des ge-famten Krieges hatte, ist am 26. Oktober 1800 zu Parchim in Mecklenburg-Schwerin geboren. Im Jahre 1822 trat er in die preuische Armee. Seit 1858 an der Spitze des groen Generalstabs, stand er in dem Kriege gegen Dnemark 1864 dem Prinzen Friedrich Karl zur Seite und stellte sowohl in dem deutschen Kriege von 1866, rote in dem Kriege gegen Frankreich 187071 die wichtigsten, von den gln-zendsten Erfolgen begleiteten Kriegs- und Schlachtenplne auf. i

12. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 132

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
132 29. Juni Einnahme der Insel Alfen. Friede zu Wien. 1865 Vertrag zu Gastein. 1866 Deutscher Krieg. 16. Juni Einmarsch der Preußen in Sachsen, Hannover und Kurhessen. 25.29. Juni Siegreiche Gefechte der drei preuischen Heere in Bhmen. 27. Juni Treffen bei Langensalza. 29. Juni Waffenstreckung der Hannoveraner. 3. Juli Schlacht bei Kniggrtz: König Wilhelm siegt der Benedek. Mainarmee siegt (10. Juli) bei Kissingen und (14. Juli) bei Aschaffenburg, besetzt Frankfurt a. M. und siegt (24. Juli) bei Tauberbischofsheim. 26. Juli Vorfriede zu Nikolsburg. 23. August Friede zu Prag. Italien von sterreich besiegt bei Custozza und zur See bei Lissa. 1867 Erster Reichstag des Norddeutschen Bundes. Streit wegen Luxemburg. 1868 Deutsches Zollparlament. 1869 Erffnung des Suezkanals. 186970 Vatikanisches Konzil. Erklrt 18. Juli 1870 die lehramtliche Unfehlbarkeit des Papstes. 18701871 Deutsch-franzsischer Krieg. 2. August Besetzung Saarbrckens durch franzsische Truppen. 4. August Sieg des Kronprinzen bei Weienburg. 6. August Sieg des Kronprinzen bei Wrth der Mac Mahon. 6. August Sieg bei Spichern der Frossard. 14. August Sieg Colombey-Nouilly der Bazaine. 16. August Sieg bei Mars la Tour und Vionville. 18. August Sieg bei Gravelotte und St. Privat. 30. August Sieg bei Beaumont der Mac Mahon. 31. August und 1. September Bazaines Dnrchbrnchversuch bei Noisseville. l. September Schlacht bei Sedan.

13. Geschichtstabelle in zusammenhängender Darstellung - S. 72

1901 - Leipzig : Renger
72 Iii. Die Neuzeit. 1866 Der Deutsche Krieg. Veranlassung: sterreich will in Schleswig einen neuen selb-stndigen Kleinstaat grnden unier dem Herzoge von Augusten-brg, was Preußen nicht zugiebt. Preuens Antrag am Bundes-tage auf Reform der Verfassung. Osterreich legt die Entscheidung der schleswig-holsteinischen Frage dem Deutschen Bunde vor, was Preußen als Bruch des Gasteiner Vertrages erklrt. Preußen lt Holstein besetzen, sterreich das Bundesheer gegen Preußen mobili-sieren. Die kleineren norddeutschen Staaten schlieen sich. Preußen an, die sddeutschen Staaten, Hannover und Sachsen an sterreich. Bndnis Preuens mit Italien. 1. Der Krieg in Bhmen: 3 preuische Armeen: a) die Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld rckt durch das Elbthal in Bhmen ein; b) die I. Armee unter Prinz Friedrich Karl von der Lausitz her; c) die Ii. Armee unter dem Krn-Prinzen Friedrich Wilhelm von Preußen von Schlesien her. Oberbefehlshaber der Preußen König Wilhelm, Generalstabschef Moltke; Oberbefehlshaber der sterreicher Feldzeugmeister Benedek. Die Elbarmee siegt bei Hhnerwasser und ver-einigt sich mit der I. Armee; gemeinsame Siege bei Mnchen-grtz und Gitschin; von der Ii. Armee des Kronprinzen wird das I.korps unter Bonin bei Trautenau zurckgedrngt, wh-rend Garde und Centrum bei Soor siegen; das 5. Korps unter Steinmetz erficht die Siege bei Nachod, Skalitz und Schwein-schdel. Vereinigung der 3 Armeen. Z.juli Schlacht bei Kniggrtz. Vormittags ficht die Elbarmee und I. Armee gegen Benedek, erst das Eingreifen des Kronprinzen am Nachmittage entscheidet die Schlacht zu Gunsten der Preußen. Diese rcken gegen Wien vor; Waffenstillstand zu Nikolsburg. 2. Der Krieg in Sdwest-Deutschland. Die Hannoveraner siegen bei Langensalza, mssen sich dann aber der preuischen bermacht ergeben. Die Mainarmee unter Vogel von Falkenstein schlgt die Sddeutschen bei Kissingen und Aschaffenburg und besetzt Frankfurt. Sein Nachfolger Man-teuffei dringt siegreich der den Main vor. Treffen bei Tauber-bischossheim. 3. Der Krieg in Italien. Die fterreicher siegen der die Italiener zu Laude bei Custozza mtter Erzherzog Albrecht, zur See bei Lissa unter Tegethoss. Trotzdem mu sterreich im Frieden zu Wien durch Napoleons Vermittlung Venetien an Italien abtreten. Friede zu Prag zwischen sterreich, seinen Verbndeten und Preußen: Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt fallen an Preußen. Der Deutsche Bund wird ausgelst, Stiftung des Norddeutschen Bundes (Norddeutscher Reichstag zu Berlin, Bundeskanzler Bismarck). Schutz- und Trutzbndnis mit den sddeutschen Staaten, die nur die Kriegskosten zahlen mssen. 1870 Italien, das Venetien bekommt, erobert im deutsch-franzsischen Kriege durch Garibaldi Rom, das jetzt die Hauptstadt des ge-einigten Knigreiches wird.

14. Geschichte der Neuzeit seit dem Jahre 1648 - S. 164

1910 - Leipzig : Voigtländer
164 98 reich (1. Juni) bic Entscheidung der schleswig-holsteinschen Frage Bruch zwi- dem V u n d e. Dies erklrte Preußen fr einen Bruch des Gasteiner ^-nund^ Vertrages, lie Manteuffel in Holstein einrcken und gestattete ftend4 den von Gablenz befehligten sterreichern ein Gleiches in bezug auf Schleswig; diese aber zogen ab. 2. Beginn des Krieges. Besetzung Sachsens, Hannovers und Kurhessens. Das Treffen bei Langensalza. Wegen der Besetzung Holsteins ward auf Antrag sterreichs am 14. Juni mit Beschlu der neim gegen sechs Stimmen 1) die Bundesexekution gegen Preußen ejekution beschlossen. Infolgedessen erklrte der preuische Vundestagsgesandte den Bund fr aufgelst, und der von der ffentlichen Meinung in Preußen grtenteils verabscheute Bruderkrieg war unvermeidlich. Nach nochmaligen vergeblichen Vorstellungen bei den Regierungen Besetzung lie Preußen sofort seine Truppen in Hannover, Kurhessen und deutschland Sachsen einrcken. Das hannoversche Heer, das sich mit den Bayern zu vereinigen suchte, streckte, nach anfnglichem Erfolge in dem Treffen Langensalza bei Langensalza (27. Juni), vor der preuischen bermacht die Waffen; der König begab sich nach Wien. Der Kurfürst von Hessen wurde gefangen nach Stettin gefhrt. Die schsischen Truppen unter dem Kronprinzen Albert vereinigten sich in Bhmen mit der sterreichischen Nordarmee unter dem Feldzeugmeister Benedek; dieser hatte nur auf Drngen des Kaisers den Oberbefehl in Bhmen bernommen, dem er sich durchaus nicht gewachsen fhlte. Bhmtscher z. Der Kdttt^f in Bhmen. Die Schlacht bei Kniggrtz. *teau= Nach dem vom Generalstabschef Moltke entworfenen Feldzugsplane drangen die Preußen von drei Seiten, getrennt marschierend", in Bhmen ein, um bei Gitschin, das als gemeinsames Marschziel be-Wten^und zeichnet wurde, vereint zu schlagen". Die Elbarmee unter Her-der Elbarmee Warth von Bittenfeld vereinigte sich mit der Ersten Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl, die von der Lausitz her eingerckt war. Durch das siegreiche Gefecht bei Gitschin (29. Juni) wurde die Verbindung mit der Zweiten oder Schlesischen Armee unter Gefechte der dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm ermglicht. Diese hatte 8smeen in drei Marschkolonnen von der Grafschaft Glatz aus das Gebirge berschritten; dabei wurde das erste preuische Korps unter Bonin bei Trauten au (27. Juni) durch Gablenz zurckgedrngt, am folgenden Tage aber machte die Garde die Strae wieder frei; i) Sie sind aufgezhlt Teil Ii 6. 245; vgl. auch Anm.

15. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 183

1896 - Leipzig : Voigtländer
188 von sterreich und den König von Preußen ab. Durch den Vertrag zu Gastein (August 1865) wurde Holstein unter sterreichische, Schleswig unter preuische Verwaltung gestellt; das Herzogtum Lauenburg ging, gegen eine an sterreich zu zahlende Abfindungssumme, in den Besitz des Knigs von Preußen der. Bismarcks Verdienst um diese Erfolge wurde durch seine Erhebung in den Grafen-stand vom Könige anerkannt. 93. Der deutsche Krieg von 1866. (. Karte Xii und X.) 1. Verwickelung in Schleswig-Holstein. Nach der bereinkunft von Gastein arbeitete die sterreichische Regierung in Holstein immer ent-schiedener darauf hin, dieses Land dem Prinzen von Augustenburg zu ber-antworten. Preußen erhob hiergegen scharfen Widerspruch, und als sterreich die schleswig-holsteinische Sache der Entscheidung des Bundes anheimstellte, erklrte Preußen dieses Vorgehen sterreichs fr einen Bruch des Gasteiner Vertrags. Es beanspruchte daher wieder die Mitregierung in Holstein und lie dort Truppen einmarschieren; vor diesen zog sich die minder zahlreiche sterreichische Besatzung aus Holstein zurck. 2. Ausbruch des Krieges. Wegen der Besetzung Holsteins durch Preußen beantragte sterreich Bundeshilfe. Als diese in der Bundes-tagsitzung vom 14. Juni beschlossen wurde, erklrte Preußen den bis-herigen Bundesvertrag sr gebrochen. Sofort rckten preuische Truppen in die mit sterreich verbndeten Staaten Hannover, Kurhessen und Sachsen ein. Das hannoversche Heer suchte nach Bayern durchzubrechen, mute aber, von bermacht umstellt, bei L a n g e n s a l z a die Waffen strecken; Kurhessen wurde ohne Schwertstreich besetzt; das schsische Heer zog sich beim Einrcken der Preußen nach Bhmen zurck. 3. Der Kampf in Bhmen. sterreich hatte in Mhren und Bhmen unter dem Feldzeugmeister Benedek ein Heer von 240000 Mann aufgestellt, dem sich 23000 Sachsen anschlssen. Gleichzeitig von drei Seiten drangen die Preußen in Bhmen ein: (a.) die Elbarmee, 46000 Mann unter Herwarth von Vittenfeld, zog von Dresden her sdstlich; (b.) die erste Armee, 93000 Mann unter dem Prinzen Friedrich Karl, rckte von der Lausitz her nach Sden vor; (c.) die zweite oder schlesische Armee, 115000 Mann unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, zog der das Riesengebirge heran. Benedek vereinigte sein Heer bei Kniggrtz. Den Oberbefehl der die gesamten preuischen Streitkrfte bernahm jetzt König Wilhelm, der mit dem Grafen Bismarck am 2. Juli in Gitfchin

16. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 71

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Das deutsche Kaiserreich. 71 haben sollte. Das eroberte Schleswig-Holstein wurde bald die Veranlassung zur Zwietracht zwischen sterreich und Preußen. Anfangs waren die Herzog-tmer von den beiden Mchten gemeinschaftlich verwaltet worden. Oster-reich wollte nun einen selbstndigen Kleinstaat aus Schleswig-Holstein bilden. Preußen beanspruchte fr den Fall den Oberbefehl der die ganze Streitmacht des neuen Staates. Diese Forderung wurde aber zurckgewiesen. Im Juni 1866 kam es zum Kriege. 2. Die Besetzung der Nordstaaten. Auf sterreichs Seite stellten sich alle greren Staaten Deutschlands (Bayern, Baden, Wrttemberg, Hannover, Sachsen, Kurhessen, Hessen-Darmstadt und Nassau); nur wenige kleine (Mecklenburg-Schwerin, Oldenburg it. a.) hielten zu Preußen. Hannover, Kurhessen und Sachsen wurden mit Blitzesschnelle von preuischen Abteilungen besetzt. Die Han-noveraner, welche sich mit den Bayern vereinigen wollten, streckten nach tapferem Widerstande bei Langensalza die Waffen. Die kurhessischen Truppen wichen nach Sddeutschland aus. Die Sachsen zogen sich nach Bhmen zurck, um zu den sterreichern zu stoen. 3. Der Krieg in Bhmen. In Bhmen stand die gesamte sterreichische Streitmacht unter dem General Benedei In drei groen Heeressulen brachen die Preußen in Bhmen ein, rechts von Dresden her die Elbarmee unter dem General Herwarth von Bittenfeld, in der Mitte die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl und links die zweite Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm. An der oberen Elbe sollten sich die drei Heere vereinigen. In mehreren Schlachten (bei Mucheugrtz und Gitschin, bei Nachod, Trauteuau und Skalitz) wurden die sterreicher besiegt und zurckgeworfen. Darauf zog Benedek alle seine Truppen bei Kniggrtz zusammen. König Wilhelm war, trotz seinen 70 Jahren, im Hauptquartier erschienen, begleitet von Bismarck, Moltke und Roon. In der Entscheidungsschlacht bei Kniggrtz am 3. Juli griff der König selbst frh morgens die sterreicher an. Bis gegen Mittag stand der Kamps gleich. Nur mit Mhe vermochten unsere braven Krieger ihre Stellung zu behaupten. Mit Sehnsucht erwarteten alle den Kronprinzen. Dieser war schon in der Nacht mit seinem Heere aufgebrochen; aber die durchweichten Wege hatten den Marsch erschwert. Endlich langte er an. Sogleich warf er sich mit Ungestm auf den Feind. Jetzt war aller Widerstand der sterreicher um-sonst; ihr Heer lste sich in wilder Flucht auf. König Wilhelm stellte sich selbst an die Spitze der Reiterei, um den fliehenden Feind zu verfolgen. In raschem Siegeslufe drangen die Preußen bis Wien vor. 4. Der Krieg gegen die Sdstaaten. Whrend der Kmpfe in Bhmen waren auch die sddeutschen Staaten von der Mainarmee unter dem preuischen General Vogel von Falkenstein in einer Reihe von Gefechten besiegt worden. Einer kurzen Waffenruhe folgte

17. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 224

1893 - München : Pohl
224 Am 14. Juni gelangte der sterreichische Antrag auf Mobilisierung des Bundesheeres zur Annahme (mit 9 gegen 6 Stimmen). Der preuische Gesandte erhob dagegen Protest und erklrte den Austritt Preuens aus dem deutschen Bunde. Mecklenburg, Oldenburg, Braun--iftfi ^eig, Weimar, Sachseu-Koburg-Gotha und Altenburg schlssen sich 1#bb an, und damit war die Auflsung des deutschen Bundes herbei-gefhrt (14. Juni 1866.). Schon am nchsten Tage (15. Juni) erlie Preußen an Han-nover, Sachsen, Kurhessen und Nassau die Aufforderung, die neue Bundesverfassung vom 10. Juni anzuerkennen und ihre Neutralitt zu erklären. Im Falle der Weigerung wurde ihnen mit kriegerischen Maregeln gedroht. Von den Fürsten dieser vier Lnder erfolgte ablehnende Antwort. Preußen, dessen König Wilhelm zur Ein-verleibuug der Elbherzogtmer und zur bernahme der Fhrerschaft Norddeutschlands entschlossen war und in Bismarck einen Staats-mann gefunden hatte, welcher vor der Ausgabe, die unentwirrbar erscheinende schleswig-holsteinische und deutsche Frage zur Entscheidung zu bringen, nicht zurckschreckte, erklrte nun denselben den Krieg. Am 16. Juui marschierten die preuischen Heere in Sachsen, Kur-Hessen und Hannover ein. Am nmlichen Tage hatte Sachsen in Frankfurt einen Antrag aus Bundeshilfe gestellt, dem durch die Weisung an sterreich und Bayern, solche zu leisten, sofort entsprochen wurde. Am 17. Juni 1866 erlie sterreich, am 18. Preußen sein Kriegsmanisest. Kurz nachher erklrte Italien, mit welchem Preußen seit April verbndet war, an sterreich den Krieg, und zwar unter dem Vor-wande, da dieses das neukonstituierte Knigreich Italien nicht auerkenne und fortfahre, die edelste Provinz (Venetien) zu unterdrcken. In Bayern, das sich sterreich durch ein Schutz- und Trutz-bndnis angeschlossen hatte, bewilligten die Kammern die verlangten Mittel zur Kriegsfhrung. Dem Grooheim des Knigs, dem Prinzen Karl, wurde durch Bundesbeschlu der Oberbefehl der das Bundesheer (7. und 8. Armeecorps, ungefhr 90000 Mann) bertragen. Der Krieg vollzog sich auf drei von einander getrennten Schaupltzen - einem stlichen in Bhmen und Mhren, einem westlichen tu Unterfranken und Thringen und einem sdlichen jenseit der Alpen, in Venetien, Sdtirol und auf dem asiatischen Meere. Am 17. Juni zog eine preuische Division (General Vogel von Falckenstein) in Hannover ein, das in preuische Verwaltung genommen wurde. Der König von Hannover war vorher mit seinem Heere nach Sden gegangen, da er sich mit der sddeutschen Armee (Bayern, Wrttemberg, Hessen-Darmstadt und Baden) zu vereinigen suchte. Bei Langensalza aber kam es am 27. Juni zwischen den Hannoveranern und einer Heeresabteilung der Preußen zu einem hartnckigen und blutigen Kampfe, in welchem die Hannoveraner zu-

18. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 151

1871 - Koblenz : Bädeker
Der deutsche Krieg 1866. . 35. 151 Schleswigs in den Gesammtstaat versuchte, dagegen der Herzog Frie-brich von Augustenburg ein Erbrecht auf Schleswig-Holstein geltend machte, entstand ein zweiter Krieg mit Dnemark, den die beiden deutschen Gromchte gemeinschaftlich und mit raschem Erfolge fhr-ten. Dnemark mute im Frieden zu Wien die Herzogtmer Schleswig, Holstein nebst Lauenburg abtreten; letzteres fiel an Preußen, wofr Oesterreich eine Entschdigung in Geld erhielt; die Eroberer theilten sich zufolge der Gasteiner Convention in die Verwaltung Schleswig-Holsteins, entzweiten sich aber bald der die weitere Be-Handlung der Schleswig-Holsteinischen Frage, indem Oesterreich deren Entscheidung dem Bundestage anheim stellen wollte, Preußen aber dieses fr einen Bruch der Gasteiner Convention erklrte. Zugleich trat der preuische Ministerprsident Graf Bismarck mit einem neuen Plane zur Reform des deutschen Bundes hervor. Der deutsche Krieg im I. 1866. In Folge des Einrckens preuischer Truppen in das unter sterreichischer Verwaltung stehende Holstein beantragte Oesterreich beim Bundestage allgemeine Mobilmachung gegen Preußen. Als dieser Antrag mit nur zweifelhafter Majoritt angenommen war, er-klrte Preußen mit der Minoritt seinen Austritt aus dem Bunde und besetzte sofort die unmittelbaren Nachbarstaaten unter seinen Gegnern: Sachsen, Hannover und Kurhessen. Durch einen hartncki-gen und blutigen Kampf bei Langensalza (27. Juni) mit den an Zahl doppelt berlegenen Hannoveranern (8400 gegen 16,100) verhinderten die Preußen die beabsichtigte Vereinigung der Hannoveraner mit den Baiern. Der Hauptschauplatz des Krieges war das stliche Bhmen, wo die Oesterreicher ihre Nordarmee" unter General Benedek auf-gestellt und sich mit den (ihr Land preisgebenden) Sachsen vereinigt hatten (zusammen 271,000 M ). Von drei Seiten her: von Schlesien aus unter dem Kronprinzen, von der Lausitz unter Prinz Friedrich Karl und durch das Elbethal unter Herwarth von Bittenfeld rckten die (278,000) Preußen unter siegreichen Gefechten in Bhmen vor. Nachdem König Wilhelm I. selbst im Hauptquartier (zu Gitschin) angekommen war, erfolgte am nchsten Tage (3. Juli) der Hauptangriff auf die Oesterreicher und Sachsen bei Kniggrtz, zunchst durch den Prinzen Friedrich Karl, welcher mit der sog. 1. Armee bis zum Mittag der gesammten sterreichischen Macht gegenber Stand hielt, bis der Kronprinz mit der sog. 2. Armee (noch rechtzeitig) aus dem

19. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 225

1907 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen. 225 Der Bund beschliet, das Bundesheer gegen Preußen in Kriegsbereitschaft zu setzen, Preußen erklrt die Bundes-Verfassung fr gebrochen und den Bund fr aufgelst. Preuische Truppen besetzen Sachsen, Hannover und Hessen-Kassel. Niederlage der Italiener bei Custoza. Schlacht bei Langensalza. Gefechte der ersten Armee unter Prinz Friedrich Karl und der Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld bei Podol, Mnchengrtz, Gitfchin, der zweiten Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen bei Trautenau, Nachod, Skalitz und Schwein-schdel. 3. Juli Die drei preuischen Armeen unter dem Oberbefehl des Knigs schlagen das sterreichische Heer unter Benedek bei Kniggrtz. Die Mainarmee unter Vogel von Falckenstein besetzt nach mehreren siegreichen Treffen gegen die Bundes-trappe Frankfurt ct. M. Manteuffel beendet den Feldzug. Die italienische Flotte von der sterreichischen unter Tegett-hoff bei Lissa geschlagen. Die Preußen vor Wien. Der Waffenstillstand vonnikolsbnrg. 23. August. Der Friede zu Prag. sterreich scheidet aus dem Bunde aus, Hannover, Hessen-Kassel, Nassau, Frankfurt a.m. und Schleswig-Holstein werden Preußen einverleibt. Geheime Schutz- und Trutzbndnisse mit den sddeutschen Staaten. Italien erhlt Venezien. 1867 Der Norddeutsche Bund. (Februar Erffnung des Reichstags, Juni Verkndigung der Verfassung des Norddeutschen Bundes.) Wiederaufrichtung des Deutschen Zollvereins. 1868 Tagung des Zollparlaments in Berlin. 1867 Der sterreichisch-ungarische Ausgleich. Die sterreichisch-Ungarische Monarchie besteht fortan aus Zis- und Transleithanien. 18701871 Der Deutsch-franzsische Krieg.

20. Bilder aus der vaterländischen, besonders der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 84

1911 - Leipzig : Hirt
84_H. Bilder aus der Brandenburgisch-Preuischen Geschichte. Stellung- Auf die Seite sterreichs traten die Staaten sdlich vom Main, to0mbeujerner die Knigreiche Sachsen und Hannover, das Kurfrstentum Hessen-schmstaaten. Kassel und das Herzogtum Nassau. Mit Preußen verbndeten sich nur einige kleine Staaten im Norden, wie Mecklenburg. Es kmpften also Deutsche gegen Deutsche; darum nennt man den Krieg den Deutschen Krieg. Verlauf. nach der Kriegserklrung besetzten preuische Truppen im Im Norden, ^or?en die Lnder der Verbndeten sterreichs: Hannover, Hessen-Kassel, Nassau und Sachsen. Dadurch sollte die Vereinigung der Truppen dieser Lnder mit den sterreichern verhindert werden. Die Sachsen aber waren schon in Bhmen eingetroffen und hatten sich mit den sterreichern vereinigt. Auch die Hessen und Nassauer waren nach Sden gezogen und hatten sich dort den Sddeutschen angeschlossen. Die Hannoveraner befanden jtch ebenfalls auf dem Wege nach Sden, wurden aber bei Langensalza trotz ihres Sieges der die Preußen von diesen gefangen-genommen. Nachdem sie ihre Waffen abgegeben hatten, wurden sie in die Heimat entlassen. So hatte Preußen im Norden nichts mehr zu befrchten. Im weitern Verlaufe des Krieges sind zwei Kriegsschaupltze zu unterscheiden, der eine im Osten in Bhmen, wo den Preußen die fter-reicher und Sachsen gegenberstanden, der andere im Westen am Main, wo die Preußen gegen die Sddeutschen kmpften. In Bhmen. Der Oberbefehl der das feindliche Heer lag in den Hnden des Die Preußen^eugmeisters (Feldmarschall) Benedek. König Wilhelm" hatte aus Armeen*nach Truppen drei Armeen gebildet, die auf drei verschiedenen Wegen Bhmen, mit groer Schnelligkeit in Bhmen eindrangen. An mehreren Orten trat ihnen der Feind entgegen, wurde aber bestndig zurckgedrngt. Jetzt zog Benedek seine gesamte Streitmacht auf die Hhen von Knig-grtz zusammen. 2befi5g=en Unter dem Oberbefehl König Wilhelms griff hier am 3. Juli gratz. Friedrich Karl, der Held von Dppel, mit der 1. Armee den Feind in der Front an. Er errang einige Vorteile, indem er das Dorf Sadowa einnahm und der die Bistritz vordrang. Gegen 10 Uhr erhielt er auf dem rechten Flgel krftige Hilfe von der Elbarmee, der hauptschlich die Sachsen gegenberstanden. Aber von der vor ihm liegenden Hgelkette schleuderten unaufhrlich 600 feindliche Kanonen ihre Geschosse in die Preuischen Reihen, so da deren Stellung schlielich recht gefhrdet war. König Wilhelm hielt auf einer Hhe vor Sadowa, ihm zur Seite Bismarck, Moltke und Roon. Unverwandt schauten alle nach Osten, woher der Kronprinz Friedrich Wilhelm Hilfe bringen sollte. Schon wurden einige Herren des Gefolges um den Ausgang der Schlacht besorgt. Doch des Knigs erster Ratgeber auf dem Schlachtfelde, der Schlachtendenker Moltke, bewahrte seine kalte Ruhe. Bismarck bot ihm seine Zigarrentasche an. worin sich zwei Sorten Zigarren befanden, eine gute und eine geringere.