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1. Universal-Historie - S. 56

1714 - Leipzig : Lanckisch
1 A.m.j 56 Ordentliches Examen____________ I. Diese Jüdische Gelehrte und 8criben- teiv Jonathan/dn Sohn Ilziel/ der erste und äl- teste Targumist. ^ Der die Prophctaj priores und pofteriores ins cl»ia->scheübersetzethat. Der andere Tar, gumist/ Ookrios,kommt untenvor. Lille!, ein berühmter/ gelehrter und an- sehnlicher Rabbi zu Jerusalem/vonba, bylon bürthig/Lillel der ältere genannt/ und Schammai,iftßf// Di/cipelaud& ein berühm- ter Rabbi/ der aber in vielen Stücken von Hillel abgieng. f Ein jeder von diesen beyden kehrern hatte feine besondere Schüler/ und von den Gelehrten Iüden hielten es solcher Gestalt einige mit Hillel, einige Mit Schammai. Ii. Folgende Griechische Scribenren und gelehrte Lenre/ 3mmillenario Ii. Sec. Ii. V0n Erschaf- ft'ttg der Welt/ Dir erste der Sibyllen/ oder der Hevd, nischen Weibs.pcrsonen/ die von zu, künffligen Dingen/ und selbst von Chri- sto/ sollen gewclsstiget haben. * Diese hieß vclphica. Und unter den 9- folgenden ist Cumam die vornehmste gewesen. Es sind aber die jetzigen Oracula Sibyltna/in Griechischen Berßen und 8. Büchern/ aller- bings ■

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1. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 6

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 6 — nigerzeit wieder:„Ist Hillel da, ist Hillel da?“ Dieser umhüllte sich mit dem Mantel und ging zu ihm hinaus: „Was willst du, mein Sohn?“ „Ich habe etwas zu fragen.“ „Frage, mein Sohn!“ „Warum haben die Afrikaner Plattfüsse?“ „Etwas Wichtiges hast du da gefragt, mein Sohn. Weil sie in sumpfiger Gegend wohnen.“ „Vieles hätte ich noch zu fragen,“ sagte dieser dann, „aber ich fürchte, du würdest über mich nicht in Zorn geraten.“ Da setzte sich jener vor ihm hin und sagte zu ihm: „Frage nur, soviel du zu fragen hast.“ Da sagte er: „Du bist der Hillel, den man den Fürsten Israels nennt?“ „Ja!“ „Wenn du es bist, dann möge es solcher wie du, nicht viele in Israel geben!“ „Warum denn nicht, mein Sohn?“ „Weil ich durch dich vierhundert Sus verloren habe.“ Da sagte Hillel: „Sei vorsichtig mit deinen Worten, mein Sohn; durch Hillel kannst du vierhundert Sus, und nochmal vierhundert Sus verlieren, Hillel wird sich aber nicht zum Zorn hinreissen lassen.“ Ein Heide kam einmal zu Schammai und fragte ihn: „Wieviel Lehren habt Ihr?“ Jener antwortete: „Zwei, eine schriftliche und eine mündliche.“ „Die schriftliche will ich dir glauben, die mündliche glaube ich dir nicht; nimm mich ins Judentum auf unter der Bedingung, dass du mir nur die schriftliche lehrst.“ Da schrie ihn Schammai an und wies ihn unter Drohungen zur Tür hinaus. Nun wendete sich der Heide an Hillel; dieser nahm ihn ins Judentum auf. Am ersten Tage lehrte er ihm das Alphabet, am folgenden Tage lehrte er es ihm in umgekehrter Ordnung. Da wendete dieser ein: „Gestern hast du es mir doch nicht so gesagt?“ Da sagte Hillel zu ihm: „Du verliessest dich gestern also vollständig auf mich, so verlass dich auch auf mich in allem, was ich dir von der mündlichen Lehre sagen werde.“ Wieder kam einmal ein Heide zu Schammai: „Nimm

2. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 5

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
Iii. Hillel Und Schammai Talmud Babli Sabbat 31 a. Die Rabbiner lehrten: Stets sei der Mensch geduldig wie Hillel und nicht zornig wie Schammai. Zwei Männer wetteten einst um vierhundert Sus*) miteinander, Hillel in Zorn zu bringen. Einer wollte es unternehmen und ging an einem Freitage zu Hillel, der sich gerade zum Bade vorbereitete, an das Haus. „Ist Hillel da?“ so rief er. Hillel nahm seinen Mantel um und trat zu jenem vor das Haus. „Was wünschst du, mein Sohn?“ „Ich habe etwas zu fragen.“ „Frage, mein Sohn!“ „Warum haben die Babylonier runde Köpfe?“ „Eine bedeutende Frage hast du gestellt. Es ist, weil sie nicht verstehen, das Kind bei der Geburt sorgfältig zu behandeln.“ Jener ging fort, und nach einiger Zeit stand er wieder vor dem Haus und rief: „Ist Hillel da?“ Dieser hüllte sich in seinen Mantel, ging vor die Tür und fragte: „Was wünschst du, mein Sohn?“ „Ich habe etwas zu fragen.“ „Frage, mein Sohn!“ „Warum haben die Bewohner von Tadmor**) rote Augen?“ „Das ist eine wichtige Frage, mein Sohn! Weil sie in sandiger Gegend wohnen.“ Er ging fort und kam nach ei- *) Hundert Schekel. **) Palmyra, vgl. 1. Kön. 29, 8. ( 5 )

3. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 17

1888 - Leipzig : Engel
— 17 — zugeben und Erwartungen von höherm Glück zu nähren; aber endlich verzweifeln die Menschen daran, dass sie fähig seien, auf natürlichem Wege, durch Verstand und Thätigkeit, die Zustände zu verbessern, und hoffen auf einen Retter mit höherer Macht. So führte auch das Elend der Zeit viele Juden zu der Hoffnung auf die Ankunft eines Messias. Mehrere Schwärmer traten auf, die sich für den Messias ausgaben, sie waren aber nicht im Stande, sich einen Anhang zu verschaffen; besser glückte es Jesus von Nazareth, dem Sohne des Zimmermanns Joseph und der Mirjam oder Maria. Sein freundliches Wesen, seine Milde und banft-muth verschafften ihm viele Anhänger, namentlich unter den niedern Yolksclassen und bei den leichtgläubigen Weibern, die um so treuer an ihm hingen, je erbitterter seine Gegner ihn hassten. Er hatte es nicht, wie seine Schüler und Jünger, die Apostel, auf einen Umsturz des Judenthums abgesehen, er tadelte nur die Strenge der Pharisäer und setzte sich über einzelne Vorschriften, die ihm nicht bedeutend genug schienen, hinweg; erst später gab er sich für den Messias und den König der Juden aus und lehnte sich somit gegen die staatliche Ordnung und den römischen Kaiser auf, sodass er von den Römern zum Tode ver-urtheilt wurde (33). Sein Auftreten trug wesentlich dazu bei, dass viele Heiden den einzigen Gott bekannten, wie denn auch viele derselben zum Judenthum sich bekehrten. Diesem in seinem Anfänge unscheinbaren Ereignisse, das später als Christenthum von welthistorischer Bedeutung wurde, steuerten die Pharisäer kräftig entgegen. Mit besonderm Eifer für die Erhaltung des Judenthums und seiner Lehre wirkten in dieser Zeit die beiden Vorsitzenden des Synhednon, Hillel und Schammai, beide Schüler der genannten Schemaja und Abtalion. Wol selten waren Männer entgegengesetztem Charakters zu gemeinschaftlicher Thätigkeit berufen. Hillel, ein Babylonier, kam in frühem Alter nach Jerusalem und hatte mit Noth und Armuth zu kämpfen. Seine Liebe zum Studium des Gesetzes war so gross, dass, als er einmal dem Thürhüter des Lehrhauses die Eintrittsgebühr nicht entrichten konnte, er mit Lebensgefahr das Dach desselben erkletterte, um dort dem Vortrage der Lehrer zu lauschen. Hier fand man ihn den folgenden Morgen vor Kälte erstarrt und fast leblos. Hillel erwarb sich tiefe und ausgebreitete Kenntnisse, erlangte bald den Gelehrtentitel und später die Würde eines Nasi (Fürst). Verehrt wegen seiner Gelehrsamkeit, war er bei dem Volke beliebt wegen seines Charakters; er war ein Muster von Sanftmuth, Milde und Bescheidenheit. Zwei Personen gingen eine Wette ein, indem der Eine behauptete, er werde Hillel zum Zorn reizen. Er ging zu ihm, es war kurz vor Eintritt des Sabbats als er gerade im Bade war, dreimal hintereinander, und legte ihm die närrischsten Fragen vor. Hillel trat heraus und gab ihm Antwort, immer in derselben gelassenen Weise. Als der Wettende zum dritten male seinen Versuch gescheitert sah, da sprach er heftig: „Wie Du bist, mögen nicht viele sein in Israel“! „Warum, mein Sohn“? fragte Hillel. „Nun, ich habe durch Dich eine grosse Wette verloren“. „Verliere Du lieber Deine Wette, als ich meine Ruhe und Ergebung“, sprach Hillel. Pro-selyten wandten sich sowohl an ihn als an Schammai. Einst kam ein Proselyt zu Schammai und sprach: „Ich will in das Judenthum eintreten unter der Be- 2

4. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 8

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
— 8 — Todesdrohung diesem nicht nähern darf, um wieviel mehr ist der Heide, der mit Stecken und Hirtentasche dem Judentum zugewandert ist, von der Priesterwürde ausgeschlossen. Dann ging er zu Schammai und sagte: „Wie sollte es möglich sein, dass ich Priester werde, heisst es doch: „Der Fremde, der nahe kommt, soll getötet werden.“ Dann ging er zu Hillel und sagte: „Geduldiger Hillel, mögen alle Segnungen auf dein Haupt kommen, der du mich unter die Fittige der Gottheit gebracht hast!“

5. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. 7

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
mich in das Judentum auf unter der Bedingung, dass du mir die ganze Thora lehrst, während ich auf einem Fusse stehe.“ Da stiess ihn Schammai mit einem Ellen-mass, das er in der Hand hatte, von sich. Nun kam er zu Hillel, dieser nahm ihn in das Judentum auf und lehrte ihn: „Was dir nicht lieb wäre, dass es dir geschähe, das tue auch einem anderen nicht! Das ist die ganze Thora, das andere ist die Erklärung dazu, nun geh hin und lerne!“ Eines Tages ging ein Heide an einer Synagoge vorbei und hörte, wie man vorlas: „Dies sind die Kleider, die sie anfertigen sollen, den Brustschild, das Efod usw.“ Da erkundigte er sich dann, für wen diese Kleider gemacht werden, man sagte ihm: „Für den Hohenpriester.“ Da dachte der Heide bei sich: So will ich denn Jude werden, ich kann dann auch zur Hohenpriesterwürde gelangen und mit der Prachtkleidung geschmückt werden. Er ging dann zu Schammai: „Nimm mich ins Judentum auf unter der Bedingung, dass du mich zum Hohenpriester beförderst.“ Da stiess Schammai ihn mit dem Ellenmass, das er in der Hand hatte, zurück. Hillel aber nahm ihn ins Judentum auf und sagte dann zu ihm: „Kann man etwa einen König einsetzen, der die Landesgesetze nicht kennt? Lerne jetzt erst die Landesgesetze.“ Das tat er; als er an den Vers (im Abschnitt der Opfergesetze) kam: „Der Fremde, der nahe kommt, soll getötet werden“,*) fragte er, auf wen sich das beziehe, da sagte man ihm: „Sogar auf David, den König von Israel“, da ging der Heide in sich und sagte sich: wenn der gemeine Israelite, der dem erwählten Volke angehört, dem Gott so viele Liebe erwiesen hat, dem Priesterdienst gegenüber ein Fremder ist, der sich unter *) 4. B. M. 1. 51.

6. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 18

1888 - Leipzig : Engel
— 18 — dingung, dass ich Hoherpriester werden kann“; er wies ihn barsch ab. Dann kam derselbe Proselyt mit derselben Zumuthung zu Hillel; er ertheilte ihm Unterricht und brachte ihn bald von der gestellten Bedingung ab. Ein anderer stellte die Bedingung, dass er den Inhalt des Judenthums in der kurzen Zeit erfahre, während er auf einem Fusse stehen könne. Schammai wies ihn hart zurück. Er kam zu Hillel, und dieser sprach zu ihm: „Was Dir missfällt, das thue auch Ändern nicht! Das ist Grund und Wesen des Judenthums, alles Andere ist Erklärung; gehe hin und denke darüber nach“. Aber nicht allein im Charakter, sondern auch in der Auffassung der Schrift und der Lehrweise waren Hillel und Schammai grundverschieden. Schammai war unbiegsam streng, hielt sich mehr an den Buchstaben des Gesetzes und suchte möglichst viele Erschwerungen einzuführen, während Hillel für Erleichterungen eintrat. In dem Geiste der Lehrer wirkten auch die beiderseitigen Schulen, die im Talmud das „Haus Hillel“ und das „Haus Schammai“ genannt werden. § 4. Judäa unter den römischen Landpflegern. Agrippa. Die über Judäa gesetzten Landpfleger drückten schonungslos das Volk. Die öffentliche Euhe wurde fortwährend gestört, theils durch Volksaufstände, theils durch falsche Messiasse, theils auch durch Räuberbanden, welche oft geradezu in den Diensten der Landpfleger standen. Der bekannteste und grausamste der Landpfleger ist Pontius Pilatus, er ging noch weiter als sein Vorgänger Valerius Gratus, der während seiner elfjährigen Verwaltung fünf Hohepriester absetzte; er wollte die Juden gar zur Verehrung von Menschenbildern zwingen. Wegen der von ihm beabsichtigten Beschlagnahme des Tempelschatzes entstand eine Empörung, wobei viele Juden das Leben verloren (30). Nach dem Tode des Kaisers Tiberius erhielt Judäa wieder einen eigenen König in der Person des Agrippa, eines Enkels der Hasmonäerin Mariamne. Agrippa hatte während seines Aufenthaltes in Rom sein Vermögen vergeudet und war alsbald in solche Noth gerathen, dass er sich das Leben nehmen wollte. Er führte dann eine Zeit lang ein abenteuerliches Leben, bis er die Gunst der Antonia, der Mutter des Kaisers Claudius, erwarb und Freund des spätem Kaisers Cajus Caligula wurde. Eine unvorsichtige Aeusserung über Tiberius brachte ihn ins Gefängniss; sobald aber Caligula den Thron bestieg, schenkte er seinem Freunde nicht allein die Freiheit, sondern setzte ihn auch über mehrere Provinzen Judäas und verlieh ihm den Königstitel. Caligula, anfangs wohlwollend gegen die Juden, verwandelte sich plötzlich in einen wahnsinnigen Tyrannen: er bestand darauf, dass seine Bildsäule im Tempel zu Jerusalem aufgestellt und er als Gott verehrt werde. Alle Juden waren über ein solches Ansinnen empört und erklärten, lieber sterben zu wollen, als eine Entweihung ihres Heiligthums mitanzusehen. Nur auf dringendes Bitten des zur Zeit in Rom weilenden Agrippa stand Caligula von seinem walmsinnigen Vorhaben ab. Einige Monate später starb Caligula; sein Nachfolger Claudius bestätigte Agrippa aus Dankbarkeit für die ihm bei der Kaiserwahl geleisteten Dienste als König und liess ihn im Besitz des ganzen Reiches, welches Herodes inne hatte. Judäa genoss zum letzten male einige Jahre ungetrübten Glücks.

7. Bilder aus der jüdischen Vergangenheit - S. V

1914 - Frankfurt am Main : Kauffmann
Inhaltsverzeichnis Vorrede................................................ I. Alexander der Grosse vor den Toren Jerusalems . Ii. Johann Hyrkan......................................... Iii. Hillel und Schammai................................... Iv. Der Einzug des Hohenpriesters in den Tempel vor dem Versöhnungstage und sein Auszug aus dem Tempel nach Schluss des Gottesdienstes .... V. Die Darbringung der Erstlingsfrüchte.................... Vi. Die Restitution des Synhedrion unter Simeon den Schetach................................................... Vii. Caligulas Edikt und Tod................................ Viii. Jerusalem während der Belagerung unter Vespasian Ix. Josephus gegen Apion................................... X. Rabban Gamaliel Ii. und R. Josua........................ Xi. R. Elieser den Hyrkanos................................ Xii. Die Einnahme Bethars................................... Xiii. Eine der Veranlassungen des Bar Kochba-Krieges . Xiv. Die Amtseinführung des Exilarchen...................... Xv. Bostanai................................................ Xvi. R. Saadia Gaon......................................... Xvii. Antwort des Kagan Joseph auf das Sendschreiben des Jizchak Chisdai Ibn Schaprut............................. Xviii. Die vier gefangenen Gelehrten.......................... Xix. Der Streit um das Rabbinat Cordova..................... Xx. Judenprivileg Heinrichs Iv., erneuert von Friedrich I. zu Worms.................................................... Xxi. Wie Maimonides den Tag verbrachte, als er Hausarzt des Sultans Afdhal in Cairo war........................ Xxii. Aus Maimonides’ Sendschreiben „Iggereth Haschmad“ Xxiii. Aus dem „Buche der Frommen“ des R. Jehuda Hachassid..................................................... Xxiv. Aus der Reisebeschreibung des R. Pethachja aus Regensburg ...................................................

8. Handbuch der alten Geschichte Geographie und Chronologie - S. 447

1825 - Altona : Hammerich
447 der Juden seit Cyrus. den Tempel wieder zu erbauen : aber vergeblich. Seit 637 steht eine Moschee auf dem Tempel- platze. Die Juden leben seit der Zeit durch ganz Europa und in andern Weltgegenden zerstreuet, zum Theil der bürgerlichen Vorrechte beraubt. Und vielleicht darf man ihnen diese nicht un- bedingt zugestehen, so lange sie wahre Juden, den Grundsätzen ihrer Religion treu bleiben, nach der sie das auserwählte Volk Jehovah’s sein wollen. *) i) Nach der Zerstörung Jerusalems entstanden mehrere gelehrte Schulen unter den Juden, besonders in Tiberias, die sich mit Sammlung der mündlich überlieferten Gesetze und der Erklärungen derselben beschäftigten. So ent- stand der Talmud, welcher enthält: 1. die Mischnah, die mündlich überlieferten Ge- setze, gesammelt vom Rabbi Juda dem Heili- gen, 190 bis 220; und 2. die Gemarah, Er- klärung der Mischnah: a. die jerusaleniis'clie, im 3 Jahrhundert gesammelt von Rabbi Jocha- nan; b. die babylonische, von Rabbi Asche und Jose im 5 Jahrhundert. — Targumim sind chaldäische Paraphrasen des A. T. ; das beste* ist das Targnm über den Pentateuch von On- kelos, wahrscheinlich einem babylonischen Ju- den aus ungewissem Zeitalter. — Auch wur- den neue griechische Uebersetzungen des A. T. verfertigt, von Aquila um 120, von Symma- chus um 160, und von Theodotion um 180.

9. Handbuch der Israelitischen Geschichte von der Zeit des Bibel-Abschlusses bis zur Gegenwart - S. 35

1888 - Leipzig : Engel
— 35 — eben so bindende Kraft wie die eigenen. In gleichem freundschaftlichen Verhältnisse wie Eab zu dem letzten Partherkönig Artaban, stand Samuel zu dem Perserkönig Schabur, sodass er selbst der jüdische König Schabur genannt wurde. Dieser leutselige Regent machte vermuthlich auf Samuel’s Verwenden dem Drucke ein Ende, den die Neu-Perser auf die Juden einige Zeit geübt hatten. Den Schulen Rab’s und Samuel’s verdanken wir die Sammlung und Ordnung der Gebete für alle Tage, Feste und Gelegenheiten, so wie die Eintheilung des Pentateuch in 54 Abschnitte (Paraschot) zu den sabbatlichen Vorlesungen, sodass derselbe in Einem Jahre vollendet wurde, während die Juden in Palästina ihn für einen Kreislauf von 3 Jahren in kürzere Abschnitte getheilt hatten. § 8. Untergang des Patriarchats. Die Juden unter den ersten christlichen Kaisern. Während die Hochschulen in Babylonien an Bedeutung und Einfluss immer mehr Zunahmen, sank das Patriarchat immer tiefer. Die Patriarchen E. Gamliel Iv. und dessen Sohn K. Juda Hl waren in der Gesetzeskunde ganz unbedeutend und so verarmt, dass sie, um wenigstens den äussern Glanz aufrecht zu erhalten, durch Sendboten Gaben und Geschenke für das Patriarchat einsammeln lassen mussten. Als solche Sendboten werden genannt E. Chija und Simon bar Abba, zwei Brüder, welche, beide gelehrt, in äusserster Dürftigkeit lebten. Selbst das Vorrecht, auf das die Patriarchen einen so grossen Werth legten, die Kalenderbestimmung durch Zeugenaussagen, gab Hillel Ii. auf, indem er den Kalender in feste, auf Berechnung beruhende Kegeln brachte und so das letzte Band zerriss, das die ausserhalb Judäas wohnenden Juden mit dem Patriarchat verknüpfte. Mit dem kinderlos verstorbenen letzten Gamliel, dem auch medi-cinische Kenntnisse zugeschrieben werden, erlosch das Patriarchat (425), nachdem es 400 Jahre dem Hause Hillel erblich angehört hatte. Zugleich hörten auch die Schulen in Palästina auf. Nächst K. Ami und K. Assi, die dem Lehrhause in Tiberias vorstanden, war der letzte bedeutende palästinensische Amora K. Abbahu aus Cäsarea. Er besass Reichthümer, hielt Sklaven und beschäftigte sich mit der Anfertigung von Frauenschleiern; mit seltener Gewandtheit sprach er die griechische Sprache, in der er auch seine Töchter unterrichten liess, was die Feinde der weltlichen Bildung ihm sehr übel nahmen. Der trotz seines Reichthums und seiner Kenntnisse sehr bescheidene R. Abbahu war ein vorzüglicher Agadist und ein gewandter Polemiker gegen das immer mehr erstarkende Christenthum. Wegen seiner Bildung und seines Charakters stand er bei den römischen Grossen und wahrscheinlich auch bei dem Kaiser Diocletian in hohem Ansehen. Unter Diocletian und seinen Nachfolgern waren die Juden im Genüsse völliger Religionsfreiheit, und noch Constantin, der erste byzantinische Kaiser, hatte, bevor er sich zum Christenthum bekannte, ein auch die Juden mit ein-schliessendes Toleranzedikt erlassen. Sobald aber das Christenthum von ihm zur Staatsreligion erhoben wurde, hörte die Duldung gegen die Juden auf. Con-

10. Die weite Welt - S. 394

1882 - Leipzig : Klinkhardt
— 394 — 221. Die drei Blicke. Ein frommer Mann wurde einst gefragt, woher es komme, daß er trotz aller Drangsale des Lebens doch solchen Gleichmut in sich bewahren könne. Er antwortete: „Das kommt daher, daß ich meine Augen wohl in acht nehme; denn alles Böse kommt durch die Sinne znm Herzen, aber auch das Gute." — Auf die weitere Frage, wie er es mache, sagte er: „Jeden Morgen, ehe ich an die Geschäfte und unter die Menschen gehe, richte ich meine Augen bedachtsam auf drei Dinge. Erstens hebe ich sie gen Himmel und erinnere mich, daß mein Hauptgeschäft und das Ziel meines Lebens und Strebens dort oben sei. Zweitens senke ich sie zur Erde und bedenke, wie wenig Raum ich bedarf, um einst mein Grab darin zu finden. Drittens endlich schaue ich um mich und betrachte die Menge derer, denen es noch schlimmer ergeht als mir. Auf diese Art getroste ich mich alles Leides und lebe mit Welt und Menschen zufrieden in Gott." B. Auerbach. 222. Rabbi Möirs Gattin. Rabbi Möir, der große Lehrer, saß am Sabbath in der Lehrschnle und unterwies das Volk. Unterdessen starben zu Hause, von einem und demselben Blitzstrahle getroffen, seine beiden Söhne, schön von Wuchs und erleuchtet im Gesetz. Seine Hausfrau nahm sie, trug sie aus den Söller, legte sie aus ihr Lager und breitete ein weißes Gewand über die Leich- name. Abends, als Rabbi Möir nach Hause kam, war sein erstes Wort: „Wo sinl meine Söhne, daß ich ihnen den Segen gebe?" „Sie sind nicht well", antwortete die Gattin mit scheinbarer Gemütsruhe und reichte ihm einen Becher; und er lobte den Herrn zum Ausgange des Sabbaths. Dann setzte sie ihm zu essen vor und der Rabbi war guter Dinge. Und als er nach der Mahlzeit das Dankgebet gesprochen hatte und sich wieder nach dem lieben Paar erkundigte, sprach sie: „Rabbi, erlaube mir eine Frage! Unlängst gab mir jemand ein Doppelkleinod in Verwahrung, und jetzt for- dert er es zurück. Soll ich es wiedergeben?" — „Das sollte meine Frau nicht erst fragen", sprach Rabbi Möir; „wolltest du Anstand nehmen, einem jeden das Seine zukommen zu lassen?" — „Ja, ich will es wieder- geben", versetzte sie, „so schwer mir auch die Trennung von ihm wird. Komm und sieh, was es für ein liebes Kleinod ist!" Und sie führte ihn auf den Söller in die stille Kammer, trat vor das Lager hin und nahm das Gewand von den Leichnamen weg. „Ach! meine Söhne! meine Söhne!" ries der Vater im höchsten Schmerze aus und warf sich jammernd ans die Leichname der Geliebten hin. Sie wendete sich hinweg und weinte still. Endlich aber kehrte sie sich um, ergriff den Gatten bei der Hand und sprach: „Rabbi, hast du mich nicht gelehrt, daß man sich nicht weigern dürfe wiederzugeben, was uns zur Verwahrung anvertraut ward? Siehe, die Kraft deiner Lehre hat sich an meinem Herzen bewährt! Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen, der Name des Herrn sei gelobet!" —- „Ja, der Name des Herrn sei gelobet!" stimmte der Rabbi laut mit ein-

11. Geschichte des Altertums - S. 2

1889 - Wiesbaden : Kunze
2 Einleitung. zelnen Volkes ober Staates (Staatengeschichte), einer Stadt, eines Schlosses, Gaues oder eines einzelnen Menschen (Biographie). Unter Kulturgeschichte versteht man die Darstellung der geistigen und sittlichen Entwicklung des ganzen Menschengeschlechts oder einzelner Völker. Die Religionsgeschichte lehrt den Ursprung und die Entwicklung religiöser Erkenntnis und gottesdienstlicher Gebräuche. Die Weltgeschichte kann ihre Aufgabe durch ethnographische oder durch synchronistische Darstellung lösen. Die ethnographische Darstellung schildert die Begebenheiten der einzelnen Völker selbständig für sich, indem sie jedes Volk und jeden Staat für sich allein betrachtet; die synchronistische dagegen stellt die gleichzeitigen Ereignisse bei allen Völkern zusammen und giebt dadurch eine Übersicht aller derjenigen Begebenheiten, welche zur nämlichen Zeit bei allen Völkern der Erde vorfielen. Werden die Begebenheiten im Zusammenhange mit ihren Ursachen und Folgen geschildert, so nennt man diese historische Darstellung die pragmatische. Geographie und Chronologie sind zum Studium der Geschichte unentbehrlich. Die Geographie belehrt über den Schauplatz, auf welchem sich die geschichtlichen Begebenheiten vollzogen haben, die Chronologie weist den Begebenheiten die richtige zeitliche Stellung an. Zeitrechnungen. Die Völker der Erde bedienten sich nicht der nämlichen Zeitrechnung zur Feststellung der geschichtlichen Thatsachen. Die wichtigsten Zeitrechnungen sind: 1) Die christliche Zeitrechnung, welche nach Jahren vor und nach Christi Geburt zählt. 2) Die jüdische oder Zeitrechnung der Welterschaffung. Diese beginnt ihre Zählung mit der Erschaffung der Welt, welche der Rabbi Hillel im 4. Jahrhundert 3761 Jahre vor Christi Geburt gesetzt hat. 3) Die Zeitrechnung der griechischen Olympiaden, welche mit dem Jahre 776 v. Chr. anfing und alle 4 Jahre eine neue Olympiade begann; z. B. 776 ist das erste Jahr der ersten Olympiade, 775 das zweite, 774 das dritte, 773 das vierte; 772 ist Ol. 2, 1 oder das erste Jahr der zweiten Olympiade. 4) Die Zeitrechnung der Römer, welche mit der Grün- dung Roms begann, die durch Varro in das Jahr 753 v. Chr. gesetzt wurde. 5) Die Zeitrechnung der Mohammedaner, welche Mohammeds Flucht (Hedschra) von Mekka nach Medina 622 n. Chr. zum Ausgangspunkt nimmt.

12. Die Weltgeschichte - S. 8

1849 - Heidelberg : Winter
8 Manischen bei und sind jetzt 12 Tage hinter unserm Jahre zurück. — Noch war aber im Mittelalter bei den einzelnen Völkern der Jahresan- fang verschieden, bis gegen das Ende des 17. Jahrhunderts durch Papst Inno een z Xii. der erste Januar unabänderlich festgesetzt wurde. Die Muhammedaner endlich haben ein Mondjahr von 354 Tagen, das aus 12 Monaten von abwechselnd 29 bis 30 Tagen mit einem in 30 Jahren llmal eintretenden Schalttag besteht. Ihre Wochen zählen 7 Tage und ihr Tag beginnt mit dem Sonnenuntergang. Von der Berechnung der Jahre ist die Jahrrechnung oder die Ära zu unterscheiden, die von einem wichtigen, Epoche machenden Ereignisse oder Individuum ausgeht. So spricht man von einer griechisch-macedo- nischen, einer seleucidischen, einer christlichen, einer muhammedanischen re. Ära. Bei den Hebräern, die früherhin nach Regentenjahren rechneten, kamen späterhin vier Ären vor: 1. Die Ära der Zerstörung des Tempels, die also mit dem Jahr 586 v. Ch. beginnt; — 2. die seleucidische Ära, die im syrischen Reiche galt, bei den syrischen Christen noch gilt, und vom 1. Oct. 312 v. Ch. anfängt, als dem Jahre, worin Seleucus Ricator den Demetrius Poliorcetes bei Gaza besiegte; — 3. die maccabäische Ära vom I. 143 v. Ch. anfan- gend; — 4. die Weltära des Rabbi Hillel, die mit dem Jahre 3761 v. Ch. beginnt. Die Griechen rechneten anfangs nach den Regierungsjahren obrig- keitlicher Personen, in Sparta nach dem ersten Ephorus, in Athen nach dem Archon Eponymus. Durch den Geschichtschreiber Timäus 300 v. Ch. kam die Zeitrechnung nach Olympiaden auf, deren jede einen Zeitraum von 4 Jahren umfaßte. Die Olympiadenrechnung begann mit dem Jahre 776 v. Ch. (d. 23. Juli) als dem Jahre, in welchem Jphitus zum erstenmal die olympischen Sieger aufzeichnen ließ. — Will man die Olympiaden in christliche Zeitrechnung umwandeln, so multiplizirt man die Zahl der vollendeten Olympiaden mit 4, addirt die Zahl der unvoll- endeten Olympiaden zum Product, und zieht die Summe entweder von 777 ab, wenn die Begebenheit in die erste Hälfte des Jahres fällt;

13. Universal-Historie - S. 469

1714 - Leipzig : Lanckisch
A.c.| über die Universal -Historie. 469 Iw 1550 *554 tenora genannt / zu Bartinora nehmlich/ in Italien/gcbohren/ * der seine von Juden und Christen-Kimirte 60m- mcntatios in Mifchnajos in Italien zu ver- fertigen anfing / in Palatftioa aber abfonir- te/allwoer auch A. 15z». gestorben ist. R. lacob barlb^im, tönhajim, ein wegen seiner Meriten um die Majora berühmter Rabbi/und von7»»e/aus^/^ bürthig/ * allermassen durch tzülffe dieses gelehrten Rabbi der berühmte Buchdrucker zu Venedig/ Daniel Bömberg / A. 1525. zum ersten mahl vtee bratsche Bibel in 4. Voiumi - nibus in Folio mit ver Müsora drucken lassen/ und ist gedachter Rabbi fiir den Urhe- der derjenigcn Masora/ die in den gedruck- ten Ebräischcn Bibeln heutiges Tags be- findlich/nach dcrselbcneinrichtung und D;f- poficion, zu halten/und pfleget in dieser Nif. pobiion die Masora in die kleine / mittle- re/ und grössere / cingetheilet zu werden. R. Mofes Corduano, ein Scriptor Cabbali- ßicut, * der in Paiaftina in der Mitte dieses 5ccu!i lebte/ unddiccabbalillschcnbücher/ Or jekaros, Lux pret'ofa. unöor nectabh, Lux mixta, geschrieben hat. R. Aben Melech, sonst auch R. Scbelomob den Melech gencntu/ ein gelehrter Rab, bi/ * der den Commentarium Grammaticum über die gantze Bibel/ Michlai Jophi, pcrfo^i» pul- chritudinis aus pst L.2, betitulitt/geschnes de» hat. Gg; R.ifa-

14. Universal-Historie - S. uncounted

1714 - Leipzig : Lanckisch
Register. Herbeville 726 Hermanaos Contralîiu 25 7 Herme» Trúmegiftm 57 Hermiatttï 120 Hermolaus Btrbariu 924 Herodes i. hebt das Sanhe- drim zu Jerusalem auf 36 desien schändlichesende ib. Herode» ll. 37- lu hat Ja- cobumhinrichten lassen 37 Iv. Z8 Herod.aner 35 Herodianu» 12; Herodotus 61 Ober-Heroldtn-Amt 791 Herold Avam 902 Herrichen Godofr. 746 Hertius Nicolaus 873 Heruler bekommen Rom 154 ¡231 Hegndus 59 He(y haflz 379 Hefychii I66 He'zeriani 510 Heiirnîu» Jacobin 496 Hmschrecken 627.885 Hrydelberg/ dessen Einäsche- rung 561 Heyn Peter 570 Hieracitcit 123 Hierichuntina Verfio 128 Hieronymus 136 Hieronymus Prägen fis (»Ob Präge) 40; 409.4+3 Hieronymus de S. Fide 409 difputi« mit den Rabbi» nen vor dem Padst 400. 410.467 Hilarius 136 Hilario 403 Hildebertus dela'vardino 288 Híldegardis 297 Hildericus K. &fc Vñndñlec 168 Hildesheim von Braun- fchweig besètzt 696.900 Bischvssskr«cedeoz-Snclt 266 Hillel 56 Hillel Hannafi 147 Hilliger J. W. 147. 747. Hiob/desbuchsàwr 13 Hincma.ru» 221 Hippocrates 6l Hippolytus Ii7 Hiskias 23 Hire Ephemerides 6;6 Hirtius Aul, 67 Historié/ dersclben Beschrei- bung i. Cintheilung 1.2. 3-73 Hiftoire des Scavans 6z6 875 Hobbefius Thomas 607 D.hoë 615.616 Hochstàdilsch unqlücklich uiid alâcklich Treffen Ü74.708 Hêxier/ Et-cit dîshalben 566 Hoffkuntz Lhnstmn 90; Hoffmann D-niiel 523 Hoffmann ©oitfc. 929 Hnffmanni)hu 5j8 Hohrnsteinljcht Sache 871 . 599 Hvhe

15. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 3

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
Einleitung. 3 c) Schalttage zur Ausgleichung des Unterschiedes zwischen der bürgerlichen Zeitbestimmung und der wirklichen Zeitdauer der Bewegungen der Erde und des Mondes. 2. Der berühmte Römer Iuliuscäsar (§ 60) unter Mitwirkung des Astronomen Sosigenes aus Alexandria bestimmt die Dauer des Jahres auf 365 Tage 6 Stunden (46 b. Chr.). Alle 4 Jahre einen Schalttag; julianischer Kalender oder Kalender alten Stils, jetzt noch bei den Griechen und Russen, die nun 12 Tage hinter unserm Jahre zurück sind. 3. Papst Gregor Xiii. (§ 144) bestimmt, daß von 400 Jahren 97 Schaltjahre seien, und daß den 4. Oktober 1582 n. Chr. sofort 10 Tage ausfallen. Das wirkliche Sonnenjahr zeigte sich nämlich fast um 12 Minuten kürzer als das Manische; gregorianischer Kalender oder Kalender neuen Stils. 4. Die Aera oder die Zählung der Jahre schließt sich an ein herborragendes, für einzelne Völker oder für die ganze Menschheit bedeutsames Ereignis an. Besonders wichtig sind: a) Die christliche Aera; sie zählt nach Jahren vor und nach Christi Geburt. — Ihr Urheber der römische Abt Dionysius Exiguus (t 556 n. Chr.), der (i. I. 532) von der Geburt Christi an zählte, dieselbe aber um einige (4—7) Jahre zu spät ansetzte. Die Zählung nach Jahren vor und nach Chr. Geb. erst seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts. b) Die griechische Aera beginnt mit 776 vor Chr. und zählt nach Olympiaden (Zeiträumen von je 4 Jahren; vgl. § 20). Bei Geschichtschreibern im Gebrauch seit dem 3. Jahrhundert vor Chr. e) Die römische Aera; sie beginnt mit der Erbauung Roms 753 vor Chr. — Im Gebrauch seit dem Ks. Augustus (§ 64). d) mohammedanische Aera; sie beginnt mit 622 nach Chr., dem Jahre der Hedschra oder der Flucht Mohammeds von Mekka nach Medina (§ 81). e) Die jüdische oder Weltära zählt von Erschaffung der Welt, etwa 4000 vor Chr. (3761 Jahre vor Chr. nach der Berechnung des im 4. Jahrhundert nach Chr. lebenden Rabbi Hillel). § 3. T. Aeilaö schnitte und Aöersicht der Geschichte. 1. Um den Verlauf der (beschichte leichter überbliesen zu können, teilt man dieselbe in Hauptabschnitte oder Perioden (Zeiträume) ein. Diese Perioden sind von Epoche machenden, d. h. von solchen Ereignissen begrenzt, welche ans das innere oder auf das äußere Leben der Menschen tiefgreifenden Einfluß übten.

16. Universal-Historie - S. uncounted

1714 - Leipzig : Lanckisch
M Register. Ldis wider ihrgebetaie. nu 68r Jsdische Lehrer und Scriben. tm: Jonathan 56. Hillel ibid. Schammai ibid. On- kelos 84 Gamaliel ibid. Philo ibid. Johphus 8s. R, Eliezer ibid. Julius Utlb Tyberias ibid. R. Jofe 103 R. Akibba ibid. R. Simeon Ben Jochai 104. R. Judah ibid. Theodotion ibid. R. Meiri24. R. Chaja ibid. R. jobuda I2s. R. Jocha- nan ibid. R.simeon Ben Eliezer 147. Hillel Han- nah ibid. Raf Afe 165. Rabbini T.berienfes ibid. Raf Scbefchet 183. R.saa- dias Gann 235. R. Mofes Ben Naphthali 252. R. Aa- ron Ben Aher ibid. R.juda Cbiug ibid. R. Chananeel Obcrr.niitimibid. R.na- than ibid. R.jefehaiah Dbcc Rias 253. R. Jonah Ben Ganach ibid. R Nathan Vdcr Baal Aruch 281. R. Alphefo Obit R. Jizchak ib. R. Abraham Aben Efra ib. R. Jehuda Hallevi 282. R. Benjamin bar Jona 282. R. Salomojarchi Dbct Ra- fchi283-R. Mofes Maimo- nides ibid. R. David Kim- chi 284. R. Jehuda Aben fes Mikozzi 322. R. Sche- lomobenadrasobeirafch- baibid. R.menachenibid. de Lonzano ibid. R. Isaac Aben Sid 323. R. Mena- chen Rekanac ibidem. R. Schem Tof ibid. R. Afchei ibid. Aaron Karaita 35?. R. Ifaaclfrael ibid. R.si- meon,bar Zemach ibidem« R. Isaac Durengs ibidem. R. Jacob Ben Afcher 359. R. Levi Ben Gerfon ibid. R. Jomtof ibid. R. Joseph Ben Chafifa ibid. R. Lip- mannibid. R.jofephalbo 399. R. Jefchuah Hallevi 400. R. Abraham Schalum ibid. R Elias Mizrachi ib. R. Abraham Zachus 40i R. Salmann Zebi 586. Leo Bou Modena ib. R. Schab- tai 587. R. Chajim ibid. R. Mofes Galance ibidem. R. Salomon Ben Virga 467 R. Isaac Abarbanel ibidem. Elias Levita 468. R. Qba- dias debaroenora ibid, R. Jacob bar Chajira 469. R. Mofes Corduano ibidem... R. Aben Meiech Otci R. Schelomoh Ben Meiech ib. R. Jfafchar Vaar 470. R. Mordacbai ibid. R. David Gans ibid. R. Simeon Had - darfan ibid. Tybbon ibid. R Mofes Jndischen 93olcb Geichichte Gerundenlis 285. R. Mo- 8- Flhrer 13. Richter 14 Qqq 4 1>ehc

17. Die neuere Zeit - S. 9

1872 - Paderborn : Schöningh
— 9 — schrieb die erste hebräische Grammatik und lehrte zu Basel, Ingolstadt und Tübingen. Seine Kenntniss der hebräischen Sprache verwickelte ihn in den ärgerlichen Humanistenstreit. Ein zum Christenthum übergetretener Jude Pfefferkorn hatte nämlich die Verbrennung der rabbi-nischen Schriften der Juden wegen der darin enthaltenen Angriffe auf das Christenthum verlangt. Reuchlin, zur Entscheidung in dieser Sache aufgefordert, sprach sich für die Erhaltung des grössten Theiles des Talmud aus. Die Dominikaner in Köln und die Theologen mehrerer Universitäten nahmen gegen Reuchlin Partei, bis der Papst Leo X., dem die Entscheidung der Sache oblag, die Niederschlagung des Streites befahl. Dies sahen die Humanisten für eine grosse Niederlage ihrer Gegner an. Der geistreiche, aber sittenlose Ulrich von Hutten feierte in seinem „Tri-umphus Capnionis“ den Sieg Reuchlins und in Verbindung mit Eobanus Hessus, Crotus Rubianus und Hermann von dem Busche goss er in den „Epistolae obscurorum virorum“ bitteren Spott über die Mönche und ihr unklassisches Latein aus. So stellte sich denn der Humanismus der alten Scholastik immer feindseliger gegenüber und in zahlreichen Flugschriften wurde mit allen Waffen des Witzes und der Gelehrsamkeit hin und her gestritten. Erasmus Roterodamus (1467—1536) war zu Rotterdam geboren und auf der Schule zu Deventer gebildet. Er widmete sich dem Klosterleben; aber der Bischof von Cambray berief ihn aus dem Kloster an seinen Hof. Von da begab er sich nach Paris, erlernte das Griechische und übersetzte viele griechische Klassiker ins Lateinische. Dann reiste er nach Holland, England und Italien. Aus Rom rief ihn der englische König Heinrich Viii. an seinen Hof. Hier schrieb er sein „Encomium Moriae“, worin er das scholastische Treiben mit beissendem Witze verspottet. Da er in England nicht die gewünschte Aufmerksamkeit fand, so folgte er einem Rufe des jungen Karl von Oesterreich, des nachmaligen Kaisers Karl V., an dessen Hof nach Brüssel, wo er eine Ausgabe des neuen Testamentes im griechischen Texte besorgte. Zuletzt lehrte er noch in Basel und Freiburg und folgte hier mit grosser Aufmerksamkeit den reformatorischen Bewegungen. Aber obwohl er gegen Luther das Buch de „libero arbitrio“ schrieb, worin er die Freiheit des menschlichen Willens vertheidigte, so trat er doch nicht mit dem ganzen Gewicht seines Ansehns für die eine oder andere Partei ein. Von seinen Zeitgenossen wurde er als Gelehrter und feinfühlender Kenner des lateinischen und griechischen Sprachgebrauchs bewundert. Er starb 1536 zu Freiburg. Während die gewaltigen Veränderungen im Kriegswesen, im Handel und in den Wissenschaften auf die Stellung der einzelnen Stände einen mächtigen Einfluss übten, wirkten auf die gegenseitige Berührung und Verbindung der Staaten folgende Umstände bedeutend ein:

18. Universal-Historie - S. 84

1714 - Leipzig : Lanckisch
A.c.f84 Ordentliches Examen 20 30 40 mein Vas erste concilium genennet wird. r Sechste Frage: Wie stehtö mit den andern gelehrten Leuten und 8mbenten dieses ersten Seculi ? Derer sind seht viel gewesen. Denn Jüdische Gelehrte und Scriben- ren waren/ Onkelos, Profelytus, oder/ ein Juden - Ge, noß/weil Er zuvor ein Heydegewesen/ fl ist ein berühmterjüdischer Parapbraßes, und Urheber der ersten cb4dat\cfjen Paraphraßs fibfl’ Vtn Pentateuchum, vdek f. Bücher Mösls. * Welches "rar^um, oder Chaldäische Übersetzung/ vor andern sehr hoch gcschätzr wird. Von dem andern Xargumifien/ Jonalhan/ ist oben gedacht. ! Gamaliel, ein ansehnlicher Lehrer aus der Schule Hillels/ * dessen Difcjpci der Apostel Paulus gewesen ist. Ec war eben dazumal Präsident des Eam hedrim/als unser tzeyland vorgestelletwur-' de 1 und war ein Sehn Rabban Simeonis/ dieser aber ist vermuthlich dcrgewesen / der , j| im Tempel Christum aus seine Arme nahm. Philo, V0n Alexandria Philo, derjudt/ T » dessen Wercke inz.tbeilkn bestehen / und sind l.coi- I I i

19. Das Alterthum - S. 416

1874 - Paderborn : Schöningh
— 416 — ist. Auf das wissenschaftliche Leben der Zeit wirkte er thätig ein, indem er die gelehrten Schulen zu Rom, Athen, Smyrna und Alexandrien auf das reichste ausstattete. Der Rechtskunde gab er dadurch einen wichtigen Anhalt, dass er in seinem Edictum perpetuum die von den früheren Prätoren aufgestellten Rechtsgrundsätze sammeln und erklären liess. — Das Ende seiner Regierung wurde durch einen Aufstand der Juden beunruhigt, welche sich, als der Kaiser auf den Trümmern Jerusalems eine griechisch-römische Colonie aulegen liess, unter dem begeisterten Bar Kochba (Barkochab? Sohn des Sterns), einem Schüler des Rabbi Akiba, noch einmal zum Widerstande gegen die fremden Unterdrücker erhoben. Erst nach vielem Blutvergiessen legte der römische Feldherr (Julius Severus) den Krieg bei, 132 135. Der grösste Theil des Volkes wurde aufgerieben, der Rest lebte seitdem zerstreut unter den Völkern der Erde. Antoninus Pius, 138—161, führte eine so milde, segensreiche Regierung, dass man ihn den Vater des Menschengeschlechts nannte. Er adoptirte den stoischen Philosophen M. Aurelius, 161—180, welcher die Grundsätze der Stoa, die er in einem besonderen Tagebuche (Elg ictvtov 12 B.) niederlegte, auf seine Regierung anwandte. Die Parther, welche in Armenien eingefallen waren, wurden besiegt, und gegen die Marcomannen führte er selbst einen langwierigen Krieg, 176 bis 180, s. Bd. Ii, S. 19. Noch vor Beendigung des Krieges starb er zu Vindobona (Wien), 180. Die Kaiser unter (1er Herrschaft der Prätorianer, 180—284.*) §. 150. L. Commodus Antoninus, 180—192, der ungleiche Sohn des M. Aurel, schloss mit den Marcomannen einen nachtheiligen Frieden und überliess die Regierung seinen Freigelassenen, während er selbst seinen Hauptruhm darin suchte, auf der Arena bei den Gladiatorenkämpfen und Thierhetzen zu glänzen. Eine Verschwörung machte seiner unseligen Regierung ein Ende. Die folgenden Kaiser wurden von den übermächtigen Prätorianern erhoben, welche oft von den Wällen ihrer *) Gibbon, Gesch. des Verfalles und Unterganges des römischen Reiches. 1776 ff. Aus dem Englischen von Schreiter. 19 Bde.

20. Die Weltgeschichte - S. 4

1881 - Heidelberg : Winter
4 Einleitung. Die Römer hatten anfangs das etruscische Jahr von 304 Tagen 10 Monaten (darunter 4 zu 31 Tagen gerechnet), seit Numa ein Mondjahr von 355 Tagen oder 12 Monaten (4 Monate zu 31, 7 M. zu 29 und 1 M. zu 28 Tagen). Die Nichtübereinstimmung der Monate mit dem Mondwechsel führte zu verschiedenen Verbesserungsversuchen, die aber noch so unvollkommen waren, daß zu Cäsar' s Zeit der Januar gleich nach der Herbstnachtgleiche kam, also um drei Monate zurückgewichen war. Daher führte Cäsar unter Mitwirkung des Astronomen S o s i g e n e s das Sonnenjahr mit einem alle 4 Jahre wiederkehrenden Schalttag ein. Dies ergab den julianischen Kalender, der bis zum Jahre 1582 n. Chr. galt. Da sich aber bei dieser Rechnung zeigte, daß jährlich 11 Minuten, 12 Secunden und 12 Tertien zu viel eingeschaltet worden waren, also nach je 128 Jahren ein Tag zu viel herauskam, so daß im oben bezeichneten Jahre das Neujahr um 10 Tage später fiel, als das wirkliche Sonnenjahr anzeigte: so wurde auf Befehl des Papstes Gregor Xiii die Rechnung dadurch in Richtigkeit gebracht, daß die zu viel eingeschalteten 10 Tage ausgelassen wurden und in 400 Jahren drei Schalttage weggelassen werden sollten, also dreimal das hundertste Jahr ein gemeines Jahr, das viertemal aber ein Schaltjahr sein sollte. Dies ergab den gregorianischen Kalender oder den Kalender neuen Stils, den die Katholiken seit dem Ende des 16., die Protestanten erst seit dem 18. Jahrhundert annahmen. Die Griechen und Russen behielten den julianischen bei und sind jetzt 12 Tage hinter unserm Jahre zurück. — Noch war aber im Mittelalter bei den einzelnen Völkern der Jahresanfang verschieden, bis gegen das Ende des 17. Jahrhunderts durch Papst Innocenz Xii der erste Januar unabänderlich festgesetzt wurde. Die Muhammedaner endlich haben ein Mondjahr von 354 Tagen, das aus 12 Monaten von abwechselnd 29 bis 30 Tagen mit einem in 30 Jahren elfmal eintretenden Schalttag besteht. Jede Woche zählt 7 Tage, und ihr Tag beginnt mit dem Sonnenuntergang. Von der Berechnung der Jahre ist die Jahrrechnung oder die Aera zu unterscheiden, die von einem wichtigen, Epoche machenden Ereignisse oder Individuum ausgeht. So spricht man von einer griechisch-macedonischen, einer seleucidischen, einer christlichen, einer muhammedanischen u. s. w. Aera. Bei den Hebräern, die früherhin nach Regentenjahren rechneten, kamen späterhin vier Aeren vor: 1. die Aera der Zerstörung des Tempels, die mit dem Jahre 586 v. Chr. beginnt; — 2. die seleuddische Aera, die im syrischen Reiche galt, bei den syrischen Christen noch gilt und vom 1. Oct. 312 v. Chr. anfängt, als dem Jahre, in welchem Seleucus Nicotor den Demetrius Poliorcetes bei Gaza besiegte; — 3. die rnacca-bäische Aera vom I. 143 v. Chr. anfangend; — 4. die Welt-Aera des Rabbi Hillel, die mit dem Jahre 3761 v. Chr. beginnt. _ Die Griechen rechneten anfangs nach den Regierungsjahren obrigkeüncher Personen, in Sparta nach dem ersten Ephorus, in Athen nach dem Archon Eponymus. Durch den Geschichtschreiber Timäus 300 v. Chr. kam bte Zeitrechnung nach Olympiaden auf, deren jede einen Zeitraum von 4 Jahren umfaßte. Die Olympiadenrechnung begann mit dem Jahre 776 v. Chr. (23. Juli), als dem Jahre, in welchem man zum erstenmal bte olympischen Sieger auszeichnete. — Will man die Olympiaden in christ-