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1. Die Blütezeit des römischen Reiches unter den großen Kaisern, Deutsche und preußische Geschichte bis 1740 - S. 121

1910 - Breslau : Hirt
Die Hohenzollern in der Mark. 121 der Markgraf Hans von Kstriu die Neumark. Obwohl ihnen das Versprechen abgenommen worden war, der alten Lehre treu zu bleiben, fhrten beide die Reformation in der Mark ein, zuerst der Markgraf Hans, dann auch Joachim Ii. am 1. November 1539. Am 2. November wurde tu Berlin evangelischer Gottesdienst gehalten. Joachims Kanzler, Lampert Distelmeyer, brachte den solgereichen Erbvertrag mit den Piastischen Her-zgen von Liegnitz, Brieg und Wohlau zustande. Danach sollten bei dem Aussterben der Piasteu die genannten Lnder an die Kurfrsten von Brandenburg fallen, beim Aussterben der Kurfrsten aber die Herzge einige Teile im Sden der Mark erhalten. Auch empfing Joachim Ii. von dem König von Polen die Mitbelehnnng mit dem Herzogtum Preußen. Johann Georg (15711598). Auf einen Vater, der sehr glnzend gelebt hatte, folgte ein sparsamer und haushlterischer Sohn, der sich vor allem angelegen sein lie, die vorhandenen Schulden zu tilgen, und erst als ihm dies gelungen war, wieder stattlicher Hof hielt. Unter feiner Re-gierung erfreute sich die Mark groen Wohlstandes. Er sicherte sie durch die Anlage von Festungen. Joachim Friedrich (15981608) setzte den Geheimen Rat als oberste Regierungsbehrde ein und bernahm spter sr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung von Preußen. 133. Die Kurfrsten im Anfang des 17. Jahrhunderts. Johann Sigismund (16081619) trat im Jahre 1613 zum reformierten Bekenntnis der, obwohl seine smtlichen Untertanen dem lutherischen Bekenntnis angehrten. Er machte sich zum Grundsatz seiner Regierung, die Toleranz, d. h. Duldung zwischen den beiden Bekenntnissen, ausrechtzuer-halten. Im Jahre 1609 erwarb er Kleve, Mark und Ravensberg (vgl. 117). Ein Jahr vor seinem Tode wurde er nach dem Ableben Albrecht Friedrichs mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Ihm folgte fein Sohn Georg Wilhelm (16191640). Er wurde in den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam Schwarzen-berg geleitet. Zu dem Bunde mit feinem Schwager Gustav Adolf mute er 1631 gezwungen werden, aber fchon vier Jahre darauf trat er dem Prager Frieden bei. Als im Jahre 1637 die pommerfchen Herzge aus-starben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da sie seit der Laudung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiser-lichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig, die Schweden verheerten die Mark furchtbar, und die Truppen des Kur-frsteu, denen man den Sold schuldig blieb, hausten daselbst wie in Feindes-land. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb.

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1. Die Blütezeit des römischen Reiches unter den großen Kaisern, Deutsche und preußische Geschichte bis 1740 - S. 134

1904 - Breslau : Hirt
134 bleiben, fhrten beide, zuerst der Markgraf Hans, dann am 1. November 1539 auch Joachim Ii. die Reformation in der Mark ein. Am 2. November wurde in Berlin evangelischer Gottesdienst gehalten. Joachims Kanzler, Lampert Distelmeyer, brachte den folgereichen Erbvertrag mit den Pia-stischen Herzgen von Liegnitz, Brieg und Wohlau zustande. Da-nach sollten bei dem Aussterben der Piasten die genannten Lnder an die Kurfrsten von Brandenburg fallen, beim Aussterben der Kurfrsten aber die Herzge einige Teile im Sden der Mark erhalten. Desgleichen erhielt Joachim Ii. von dem König von Polen die Mitbelehnung mit dem Herzogtum Preußen. Johann Georg, 15711598. Nach einem Vater, der sehr glnzend gelebt hatte, folgte ein fehr sparsamer und haushlterischer Sohn, der vor allen Dingen sich angelegen sein lie, die Schulden seines Vaters zu tilgen, und erst hernach, als ihm dies gelungen war, freier Hof hielt. Unter seiner Regierung erfreute sich die Mark vielleicht ihres grten Wohl-standes. Er sicherte sie durch die Anlage von Festungen. Joachim Friedrich, 15981608. Joachim Friedrich setzte den Ge-Heimen Rat als oberste Regierungsbehrde in der Mark ein und bernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung von Preußen. 144. Kurfrsten ans beut Anfang des siebzehnten Jahrhunderts. Johann Sigismund, 16081619. Johann Sigismund trat im Jahre 1613 zum reformierten Bekenntnis der, obwohl seine smtlichen Untertanen dem lutherischen Bekenntnis angehrten. Im Jahre 1609 erwarb er Kleve, Mark und Ravensberg (vergl. 124). Ein Jahr vor seinem Tode wurde er nach dem Ableben Albrecht Friedrichs mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Ihm folgte sein Sohn Georg Wilhelm, 16191640. In den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges wurde Georg Wilhelm von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager Gustav Adolf mute er 1631 gezwungen werden, aber schon bald trat er dem Prager Frieden bei. Als im Jahre 1637 die pom-merschen Herzge ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erb-recht auf die erledigten Lande geltend. Mit Untersttzung des Kaisers stellte er eine Armee auf, um sie den Schweden, die sich seit der Landung Gustav Adolss darin festgesetzt hatten, mit Gewalt zu entreien, und brachte dadurch schweres Unglck der die Mark. In seinen letzten Jahren flchtete er sich nach Preußen und ist in Knigsberg gestorben.

2. Das Römische Reich unter den Kaisern, Deutsche und Preußische Geschichte bis 1740 - S. 120

1913 - Breslau : Hirt
120 Iii. Brandenburgisch-Preuische und Deutsche Geschichte bis 1740. der Markgraf Hans von Kstrin die Neumark. Obwohl ihnen das Ver-sprechen abgenommen worden war, der alten Lehre treu zu bleiben, fhrten m,!*6 ^ ^eftrrmatlon tu der Mark ein, zuerst der Markgraf Hans, dann auch Joachim Ii am 1. November 1539. Am 2. November wurde in Berlin evangelischer Gottesdienst gehalten. Joachims Kanzler Lampert Distelmeyer brachte den folgereichen Erbvertrag mit den piastifchen fter* zogen von Liegnitz, Brieg und Wohlan zustande (1537). Danach sollten bei dem Aussterben der Piasten die genannten Lnder an die Kurfrsten von Sbeim Aussterben der Kurfrsten aber die Herzge einige Teile (die schlestschen Lehen) im Sden der Mark erhalten. Auch empftna Joachim Ii. von dem Konig von Polen die Mitbelehnuug mit dem Herzogtum Preußen (1569). .,5,?"" Georg (1571-1598). Aus einen Vater, der sehr glnzend gelebt hatte, folgte em sparsamer und haushlterischer Sohn, der sich vor allem angelegen sein lie, die vorhandenen Schulden zu tilgen (Jude Lippold), und erst als ihm dies gelungen war, wieder stattlicher Hof hielt Unter feiner Regierung erfreute sich die Mark groen Wohlstandes. Er sicherte sie durch die Anlage von Festungen. Joachim Friedrich (15981608) schlo 1598 den Vertrag zu Gera wodurch 1603 die frnkischen Frstentmer Ansbach und Bayreuth und damit ^gerndors ihm zufielen, gab seinem zweiten Sohne das Frstentum ^agerndors, setzte den Geheimen Rat als oberste Regierungsbehrde ein und ubernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung von Preußen. 133. Die Kurfrsten im Anfang des 17. Jahrhunderts. Johann Sigismund (16081619) trat im Jahre 1613 zum reformierten Bekenntnis der, obwohl feine smtlichen Untertanen dem lutherischen Be-kenntms angehrten. Er machte sich zum Grundsatz seiner Regierung, die Toleranz, d. h. Duldung zwischen den beiden Bekenntnissen, anfrechtzner-halten Im Jahre 1609/14 erwarb er Kleve, Mark und Ravensberg I L17j; . in Jahr vor seinem Tode wurde er nach dem Ableben lbrecht Friedrichs mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Ihm folgte sein Sohn 19 Wilhelm (16191640). Er wurde in den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaisertreuen Grafen Adam Schwarzen-berg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager Gustav Adolf mute er 1631 gezwungen werden, trat aber schon vier Jahre darauf dem Prger Frieden bei. Als im Jahre 1637 die pommerfchen Herzge aus-starben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da sie seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiser-lichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig die Schweden verheerten die Mark furchtbar, und die Truppen des Kur-surften, denen man den Sold schuldig blieb, hausten daselbst wie in Feindes-land. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb.

3. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 42

1911 - Breslau : Hirt
42 Das Emporkommen Preuens. 27. Joachim Il erhielt die Kurmark, sein jngerer Bruder Hans (Johann) die Neumark (mit der Hauptstadt Kstrin, daher gewhnlich Hans von Kstrin genannt). Beide Brder fhrten die Reformation in ihren Landen ein, zuerst Markgraf Hans, dann am 1. November 1539 auch Joachim Ii. Am 2. November wurde in Berlin zum erstenmal evan-gelischer Gottesdienst abgehalten. Joachims Kanzler Lantpert Distelmeyer brachte 1537 den Erbvertrag zwischen dem Kurfrsten und den piastischen Herzgen von Liegnitz, Brieg und Wohlau zustande. Danach sollten bei dem Aussterben der Piasten die genannten Lnder an die Markgrafen von Brandenburg fallen, beim Aussterben derselben aber die Herzge einige Gebietsteile in der Mark erhalten. Auch erlangte Joachim Ii. vom Könige von Polen die Mitbelehnuug mit dem Herzogtum Preußen. Im Gegensatze zu seinem sparsamen Bruder strzte sich Joachim durch verschwenderische Hofhaltung tief in Schulden. Johann Johann Georg (15711598) vereinigte, da Markgraf Hans kinder-(i5?M598). los gestorben war, die Neumark wieder mit der Kurmark und suchte durch sparsame Wirtschaft die Schulden seines Vaters zu tilgen. Joachim Joachim Friedrich (1598-1608) regierte in dem gleichen Sinne <159?1k08>. wie sein Vater-, er schuf den Geheimen Rat als oberste Regiernngs-behrde und bernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen. Johann Johann Sigismund (1608 1619) erwarb durch den Vertrag St6i9?. von Xanten (1614) das Herzogtum Kleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravensberg. 1618 wurde er nach dem Tode Albrecht Friedrichs mit dem Herzogtume Preußen belehnt. Im Jahre 1613 trat er zum reformierten Bekenntnisse der. Seitdem wurde es zum Regierungsgrundsatze der Hoheuzolleru, die Toleranz zwischen den beiden evangelischen Bekenntnissen in ihren Landen aufrechtzuerhalten. Georg Georg Wilhelm (1619 1640) wurde in den schwierigen Zeiten <is?imo> des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam von Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager Gustav Adolf mute er gezwungen werden; aber schon 1635 gab er das schwedische Bndnis wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da diese seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er, sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiserlichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig; die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, denen man den Sold schuldig blieb, hausten daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb.

4. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 33

1911 - Breslau : Hirt
Rckblick auf die Geschichte der Mark Brandenburg vor der Zeit des Groen Kurfrsten. 33 geteilt wurde. Markgraf Hans von Kstrin erhielt die Neumark, Joachim Ii. die Kurmark. Beide Brder fhrten die Reformation in ihren Landen ein, zuerst Markgraf Hans, dann 1539 auch Joachim Ii. Joachims Kanzler, Lampert Distelmeyer, brachte 1537 den Erbvertrag zwischen dem Kurfrsten und dem Piastischen Herzoge Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlau zustande. Danach sollten bei dem Aus-sterben der Piasten die genannten Lnder an die Kurfrsten von Branden-brg fallen, beim Aussterben der Kurfrsten aber die Herzge einige Ge-bietsteile in der Mark erhalten. Auch erlangte Joachim Ii. (1569) vom Könige von Polen die Mitbelehnnng mit dem Herzogtum Preußen und somit das Recht der Erbfolge. Joachim Ii. liebte es, glnzend Hof zu halten, strzte sich aber in Schulden. Johann Georg (15711598) vereinigte, da Markgraf Hans kinderlos gestorben war, die Neumark wieder mit der Kurmark und suchte durch eine sparsame Wirtschaft die Schulden seines Vaters zu tilgen (Jude Lippold). Joachim Friedrich (15981608) regierte in dem gleichen Sinne wie sein Vater, schuf den Geheimen Rat als oberste Regierungsbehrde und bernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen. Johann Siegmund (1608 1619) dehnte Brandenburgs Besitzungen, die sich bis dahin aus Gebiete an der mittleren Elbe und Oder beschrnkt hatten, fast gleichzeitig bis zum Rhein und zur Memel aus; er erhob Anspruch auf das jlichsche Erbe, trat 1613 zum reformierten Bekenntnis der und erwarb durch den Vertrag von Xanten (1614) das Herzogtumkleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravens-berg (vgl. Teil V, 116). Im Jahre 1618 fiel ihm auch nach dem Tode Albrecht Friedrichs das Herzogtum Preußen zu, mit dem er bereits 1611 belehnt worden war. Die Reichsgrenzen decken hie seitdem auch fr Preuens Schutz eintreten. Georg Wilhelm (16191640) wurde in den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam Schwarzenberg geleitet. Das Bndnis mit Schweden, zu dem ihn sein Schwager Gustav Adolf gezwungen hatte, gab er schon 1635 wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht aus die erledigten Lande geltend. Da sie seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiserlichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig, die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, die keinen Sold erhielten, hausten daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebens-jhren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb. Pfeifer, Geschichte. Vi. (K.) o

5. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 40

1912 - Breslau : Hirt
40 Das Emporkommen Norddeutschlands. 27. 28. Joachim Ii. erhielt die Kurmark, sein jngerer Bruder Hans die Neumark (mit der Hauptstadt Kstrin). Beide Brder fhrten die Reformation in ihren Landen ein, zuerst Markgraf Hans, dann am 1. November 1539 auch Joachim Ii. 1537 kam der Erbvertrag zwischen dem Kurfrsten und den Piastischen Herzgen von Liegnitz, Brieg und Wohlan zustande. Danach sollten bei dem Aussterben der Piasten die genannten Lnder an die Markgrafen von Brandenburg fallen, bei deren Aus-sterben aber die Herzge einige Gebietsteile in der Mark erhalten. Auch erlangte Joachim Ii. vom Könige von Polen die Mitbelehnuug mit dem Herzogtum Preußen. Im Gegensatze zu seinem sparsamen Bruder strzte sich Joachim durch verschwenderische Hofhaltung tief in Schulden. 3gatm Johann Georg (15711598) vereinigte, da Markgraf Hans kinder-(i57i-i598). los gestorben war, die Neumark wieder mit der Kurmark und suchte durch sparsame Wirtschaft die Schulden seines Vaters zu tilgen. Joachim Joachim Friedrich (15981608) regierte in dem gleichen Sinne (1598-1608). wie sein Vater; er bernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen. Johann Johann Sigismund (1608 1619) erwarb durch den Vertrag ossss. on Xanten (1614) das Herzogtum Cleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravensberg (vergl. Band V). 1618 wurde er nach dem Tode Albrecht Friedrichs mit dem Herzogtnme Preußen belehnt. Da-mit fate Brandenburg Fu in Rheinland und Westfalen und bald nachher im uersten Osten Deutschlands. Im Jahre 1613 trat er zum reformierten Bekenntnisse der. Seitdem wurde es zum Regierungs-grundsatze der Hohenzollern, die Toleranz zwischen den beiden evangelischen Bekenntnissen in ihren Landen aufrechtzuerhalten. Georg Georg Wilhelm (1619 1640) wurde in den schwierigen Zeiten (iki9 i64o). des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam von Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager-Gustav Adolf mute er gezwungen werden; aber schon 1635 gab er das schwedische Bndnis wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da diese seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er, sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiserlichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig; die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, denen man den Sold schuldig blieb, hausten daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb. Gre der 28. Ans der inneren Geschichte Brandenburgs. Die Mark Branden-9jlarf- brg gehrte von Anfang an zu den grten Territorien im Deutschen Reiche. Sie mochte um das Jahr 1300 mehr als 27 000 qkm (500 Quadratmeilen) umfassen und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Gebiete.

6. Geschichte der Neuzeit von 1648 bis zur Gegenwart - S. 48

1911 - Breslau : Hirt
48 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der deutschen Geschichte. Luthers in seinen Landen heimlich ausbreitete. Auf dem Jagdschlosse Grimnitz (nrdlich von Berlin) schlo er 1529 einen Vertrag mit den Herzgen von Pommern, in welchem vereinbart wurde, da die Kur-frsten die Mitbelehnnng mit diesem Herzogtum erhalten und nach dem Aussterben der Herzge ihre Nachfolger werden sollten. Joachim Ii. (15351571). Entgegen den Bestimmungen der Dis-positio Achillea erhielt sein jngerer Bruder Hans (f 1571) die Neumark (mit der Hauptstadt Kstrin), die er ausgezeichnet verwaltete. Beide Brder fhrten die Reformation ein, Markgraf Hans 1537, Joachim Ii. 1539. Ein 1537 zwischen dem Kurfrsten und den Piastischen Herzgen von Liegnitz, Brieg und Wohlau geschlossener Erbvertrag bestimmte, da bei dem Aussterben der Piasten die genannten Lnder an die Kurfrsten von Brandenburg fallen sollten. Auch erlangte Joachim Ii. 1569 vom König von Polen die Mitbelehnnng mit dem Herzogtum Preußen. Johann Georg (15711598) vereinigte die Marken wieder und fhrte eine sparsame Regierung ebenso wie sein Sohn Joachim Friedrich (15981608). Er schuf den Geheimen Rat als oberste Regierungsbehrde und bernahm 1603 fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen. Johann Sigismund (16081619) erwarb 1614 das Herzogtum Kleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravensberg ^vgl. Teil V, 116). Nach dem Tode Albrecht Friedrichs wurde er 1618 mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Im Jahre 1613 trat er zum reformierten Bekenntnis der. Seitdem wurde es zum Regierungs-grundsatz der Hohenzollern, die Toleranz zwischen den beiden evange-tischen Bekenntnissen in ihren Landen aufrechtzuerhalten. Georg Wilhelm (1619-1640) wurde in den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager Gustav Adolf mute er gezwungen werden, aber schon 1635 gab er das schwe-dische Bndnis wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter das pommersche Herzogshaus ausstarb, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht vergeblich geltend. Da die Schweden infolgedessen die Mark Brandenburg besetzten, zog er sich in seinen letzten Lebensjahren nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb. 24. Aus der inneren Geschichte. Die Mark Brandenburg ge-hrte von Anfang an zu den grten und krftigsten territorialen Lndern im Deutschen Reiche. Sie mochte um das Jahr 1300 ein Gebiet von annhernd 30 000 Quadratkilometern (so viel wie Baden und Elsa-Lothringen zusammen) umfassen. Sie war von vornherein militrisch organisiert und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Territorien.

7. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 46

1912 - Breslau : Hirt
46 Die Entstehung der preuischen Gromacht. 25. alters zwischen den Kurfrsten und den Herzgen obgewaltet hatten. Es wurde zwischen ihnen vereinbart, da die Kurfrsten die Mitbelehnnng mit ganz Pommern erhalten und nach dem Aussterben der Herzge ihre Nachfolger werden sollten. Joachim Ii. (15351571). Markgraf Hans von Kstrin. Gegen die Bestimmungen der Dispositio Achillea und der Goldenen Bulle hatte Joachim I. angeordnet, da die Mark zwischen seine beiden Shne geteilt wurde. Markgraf Hans von Kstrin erhielt die Neumark, Joachim Ii. die Kurmark. Beide Brder fhrten die Reformation in ihren Landen ein, zuerst Markgraf Hans, dann seit 1539 auch Joachim Ii. Die wichtigsten Folgen sollte ein Erbvertrag zwischen dem Kurfrsten und dem Herzoge Friedrich Ii. von Liegnitz, Brieg und Wohlan haben: ihm zufolge sollten bei dem Aussterben dieser schleichen Herzge die genannten Lnder an die Kurfrsten von Brandenburg fallen, beim Aus-sterben der Kurfrsten aber die Herzge einige Gebietsteile in der Mark erhalten. Auch erlangte Joachim Ii. vom Könige von Polen die Mit-belehnung mit dem Herzogtum Preußen und somit das Recht der Erbfolge. Joachim Ii. liebte es, glnzend Hof zu halten, strzte sich aber in Schulden. Johann Georg (15711598) vereinigte, da Markgraf Hans kinderlos gestorben war, die Neumark wieder mit der Kurmark und suchte durch eine sparsame Wirtschaft die Schulden seines Vaters zu tilgen. Um Geldmittel zu beschaffen, sah er sich aber gentigt, den Stnden wieder grere Zugestndnisse zu machen. Joachim Friedrich (15981608) regierte in dem gleichen Sinne wie sein Vater, schuf den Geheimen Rat als oberste Regierungsbehrde und bernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen. Johann Siegmund (16081619) dehnte Brandenburgs Besitzungen, die sich bis dahin auf Gebiete an der mittleren Elbe und Oder beschrnkt hatten, fast gleichzeitig bis zum Rhein und zur Memel aus; er erhob Anspruch auf das jlichsche Erbe, trat 1613 zum reformierten Bekenntnis der und erwarb durch den Vertrag von Xanten (1614) das Herzogtum Cleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravens-berg (vgl. Teil V, 115). Im Jahre 1618 fiel ihm auch nach dem Tode Albrecht Friedrichs das Herzogtum Preußen zu, mit dem er bereits 1611 belehnt worden war. Die Reichsgrenzen decken hie seitdem auch fr Preuens Schutz eintreten; die Wacht am Rhein ward von da ab fr Preußen edle Pflicht, und wir sahen schon, wie der Groe Kurfürst sie zu erfllen suchte. Georg Wilhelm (16191640) wurde in den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam Schwarzenberg geleitet. Das Bndnis mit Schweden, zu dem ihn sein

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 38

1907 - Breslau : Hirt
I 38 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preu.-deutschen Geschichte. Da er spter hauptschlich in den Angelegenheiten des Reiches beschftigt war, bernahm sein Sohn, der sptere Friedrich Ii., fr ihn die Regierung in der Mark. Im Jahre 1440 wurde dieser selbstndig. Er unterwarf die Städte Berlin und Klln und zwang sie, aus der Hansa auszuscheiden. Mit eiserner Energie brachte er alle landesherrlichen Besitzungen und Rechte, die von den Luxemburgern verpfndet worden waren, wieder an sich. So gelang es ihm auch, die Neumark einzulsen. 1470 legte er die Regierung nieder, und sein Bruder Albrecht Achilles folgte ihm. Albrecht (14701486) erlie die Dispositio Achillea, das Hausgesetz der Hohenzollern, worin er bestimmte, da die Mark ungeteilt an den ltesten Sohn bergehn, ein zweiter und dritter Sohn aber sich in die frnkischen Frstentmer teilen sollte. Ihm folgte sein Sohn Johann (14861499), der erste unter den Hohenzollern, der Sitte und Mundart der Mrker angenommen hat. Joachim I. (14991535) unterwarf die aufsssigen Herren des Landadels, organisierte das Kammergericht und grndete die schon von seinem Vater geplante Universitt Frankfurt ct. O., die zuerst schnell auf-blhte, dann aber von Wittenberg berflgelt wurde. Ein entschiedener Gegner der Reformation, konnte er doch nicht hindern, da sich die Lehre Luthers in seinen Landen heimlich ausbreitete. Auf dem Jagdschlosse Grimnitz bei Joachimstal beendete er durch einen Vertrag mit den Herzgen von Pommern die Streitigkeiten, die seit alters zwischen den Kurfrsten und den Herzgen obgewaltet hatten. Es wurde zwischen ihnen vereinbart, da die Kurfrsten die Mitbelehnung mit Pommern erhalten und nach dem Aussterben der Herzge ihre Nachfolger werden sollten. Joachim Ii. (15351571). Markgraf Hans von Kstrin. Ent-gegen den Bestimmungen der Dispositio Achillea hatte Joachim I. angeordnet, da die Mark zwischen seine beiden Shne geteilt wurde. Mark-gras Hans von Kstrin erhielt die Neumark, Joachim Ii. die Kurmark. Beidebrder fhrten die Reformation in ihren Landen ein, zuerst Markgraf Hans, dann am 1. November 1539 auch Joachim Ii. Am 2. November wurde in Berlin zum ersten Male evangelischer Gottes-dienst abgehalten. Joachims Kanzler, Lantpert Distelmeyer, brachte den Erbvertrag zwischen dem Kursrsten und den Piastischen Herzgen von Liegnitz, Brieg und Wohlau zustande. Danach sollten bei dem Aussterben der Piasten die genannten Lnder an die Kurfrsten von Brandenburg fallen, beim Aussterben der Kurfrsten aber die Herzge einige Gebietsteile in der Mark erhalten. Auch erlangte Joachim Ii. vom König von Polen die Mitbelehnung mit dem Herzogtum Preußen. Joachim Ii. liebte es, glnzend Hof zu halten, aber er strzte sich in Schulden. Johann Georg (15711598) vereinigte, da Markgraf Hans ktnder-los gestorben war, die Neumark wieder mit der Kurmark und suchte durch eine sparsame Wirtschaft die Schulden seines Vaters zu tilgen. i

9. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 39

1907 - Breslau : Hirt
I. Zeitalter der Entstehung und Entwicklung der Gromchte. 17. u. 18. Jahrh. 39 Joachim Friedrich (15981608) regierte in dem gleichen Sinne wie sein Vater, er schuf den Geheimen Rat als oberste Regierungsbehrde und bernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen. Johann Sigismund (16081619) erwarb durch den Vertrag von Tanten das Herzogtum Kleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravensberg (vgl. Teil Y, 116). 1618 wurde er nach dem Tode Albrecht Friedrichs mit dem Herzogtum Preußen belehnt. Im Jahre 1613 trat er zum reformierten Bekenntnis der. Seitdem wurde es zum Regierungsgrundsatz der Hohenzollern, die Toleranz zwischen den beiden evangelischen Bekenntnissen in ihren Landen aufrecht zu er-halten. Georg Wilhelm (16191640) wurde in den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager Gustav Adolf mute er gezwungen werden, aber schon 1635 gab er das schwe-dische Bndnis wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da sie seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, ver--suchte er sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiserlichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig, die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, denen man den Sold schuldig blieb, hausten daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich nach Knigs-berg zurck, wo er 1640 starb. 26. Aus der inneren Geschichte. Die Mark Brandenburg gehrte von Anfang an zu den grten und krftigsten territorialen Lndern im Deutschen Reiche. Sie mochte um das Jahr 1300 ein Gebiet von mehr als 500 Quadratmeilen umfassen. Sie war von vornherein militrisch organisiert und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Territorien. Auf eine glnzende wirtschaftliche Blte des jungen Kolonial-landes unter den Askaniern folgte unter den Wittelsbachern und Luxem-burgern eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostseekste und das Land des Deutschen Ritterordens aufblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder entschieden bessere Zeiten, aber seit dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiig-jhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten einge-schrnkt, entbehrte sie der zur Entfaltung ihrer wirtschaftlichen Krfte not-

10. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 41

1912 - Breslau : Hirt
27. Die Hohenzollern. 41 Joachim Ii. und Markgraf Hans von Kstrin (15351571). Entgegen den Bestimmungen der Dispositio Achillea hatte Joachim I. o. Kstrin angeordnet, da die Mark zwischen seine beiden Shne geteilt werde. <1535-1571). Joachim Ii. erhielt die Kurmark, sein jngerer Bruder Haus die Neumark (mit der Hauptstadt Kstrin). Beide Brder fhrten die Reformation in ihren Landen ein, zuerst Markgraf Hans, dann am 1. November 1539 auch Joachim Ii. 1537 kam der Erbvertrag zwischen dem Kurfrsten und den Piastischen Herzgen von Liegnitz, Brieg und Wohlan zustande. Danach sollten bei dem Aussterben der Piasteu die genannten 1 - 3 500 000 Brandenburg 1417. Lnder an die Markgrafen von Brandenburg fallen, bei deren Aus-sterben aber die Herzge einige Gebietsteile in der Mark erhalten. Auch erlangte Joachim Ii. vom Könige von Polen die Mitbelehnung mit dem Herzogtum Preußen. Im Gegensatze zu seinem sparsamen Bruder strzte sich Joachim durch verschwenderische Hofhaltung tief in Schulden. Johann Georg (15711598) vereinigte, da Markgraf Hans kinder- Johann los gestorben war, die Neumark wieder mit der Kurmark und suchte durch (isvss). sparsame Wirtschaft die Schulden seines Vaters zu tilgen. Joachim Friedrich (15981608) regierte in dem gleichen Sinne Joachim wie sein Vater; er schuf den Geheimen Rat als oberste Regieruugs- (Jg^eos). behrde und bernahm spter fr den geisteskranken Herzog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen.

11. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 43

1913 - Breslau : Hirt
1470-1486) erlie die Dispositio Achillea (1473) das Hausgesetz der Hohenzollern, worin er bestimmte, da he Mark ungeteilt an den ltesten (1473). Sohn bergehen, ein zweiter und dritter Sohn steh m die staukischen Frstentmer teilen sollten. Ihm folgte sein Sohn Joh ann Cicero, 1486-1499) diesem Joachim I. (Nestor, 14991535). Em entschiedener Gegner der Reformation, konnte er doch nicht hindern, da sich die Lehre Luthers m seinen Landen heimlich ausbreitete. Er vereinbarte durch den Vertrag von Erbvertrag Grimnitz (1529) mit den Herzgen von Pommern, da dte branden-^ burqischen Kurfrsten die Mitbelehnung mit Pommern erhalten und nach dem Aussterben der Herzge ihre Nachfolger werden sollten. Entgegen den Ze- Brandenburg 1417, stimmnnaen der Dispositio Achillea hatte Joachim I. die Mark zwischen seine beiden Shne Kurfürst Joachim Ii. (Hektor, 15351571) und Markgraf Johann (Hans von Kstrin) geteilt. Beide Brder fhrten he mation (1539) in ihren Landen ein. Im Jahre 1537 kam zwischen Joachim Ii. und den piastischen Herzgen von Liegnitz Brieg und Wohlaufmw ein Erbvertrag zustande. Danach sollten bei dem Aussterben der Plasten $rieg und die genannten Lnder an die Markgrafen von Brandenburg fallen, bei deren w<m Aussterben aber die Herzge einige Gebietsteile in der Mark erhalten. Auch erlangte Joachim vom Könige von Polen die Mitbelehnung mit dem Herm^ tum Preußen. Johann Georg (15711598) vereinigte, da Markgraf Hans kinderlos gestorben war, wieder die ganze Mark. Sem Sohn Joachim Friedrich (15981608) bernahm fr den geisteskranken Her-zog Albrecht Friedrich die Regierung in Preußen. Johann Sigis-

12. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 210

1900 - Leipzig : Teubner
- 210 Die Neuzeit. 3. Von 14661618. Vergeblich suchte sich der Orden der polnischen Lehnshoheit wieder zu entziehen; auch Albrecht von Brandenburg, ein Spro des frnkischen Zweiges der Hohenzollern, mute sich der Preußen Notwendigkeit fgen.1) Dagegen gelang es ihm, das Ordensgebiet mit Herzogtum?52s. Einwilligung des Polenknigs in ein weltliches Herzogtum zu verwandeln und der Reformation zuzufhren. Die in Deutschland wohnenden Ritter blieben zum Teil im geistlichen Stand und im Besitz der dortigen Gter. Da Albrechts Sohn und Nachfolger, Albrecht Friedrich, in eine Geisteskrankheit verfiel, kam er unter Vormundschaft des Markgrafen von Ansbach und nach dessen Tode unter die der brandenburgischen Preußen mit Kurfrsten Joachim Friedrich und Johann Sigismund. Als er im tsigfi6ii Jahre 1618 starb, erbte dieser das Herzogtum Preußen. C. Krandenburg-Preuhen ttlhrend des dreiigjhrigen Krieges. Georg Wilhelm (16191640) und Friedrich Wilhelms erste Regierungsjahre. 1. Georg Wilhelm (16191640). Der 23jhrige Kurfürst, ein unentschlossener und unselbstndiger Herr, war nicht dazu angethan, in den schweren Zeiten, die damals der das Reich hereingebrochen warnt, seine Lande zu schtzen oder gar zu vermehren. Whrend Ostpreuen Schwedisch- als polnischer Lehnsstaat durch den zwischen Gustav Adolf von Schweden ^Hollnder^Md und Sigismund von Polett entbrannten Krieg hart mitgenommen wurde, Spanier im fochten in den jlich-klevischen Landen hollndische und spanische Truppen. Jul,ch Klevlschen. Die Marken selbst aber hatten seit dem Jahre 1625 alle Greuel des ^eiigdrige dreiigjhrigen Krieges zu ertragen, da Georg Wilhelm weder die Ge-schicklichkeit noch die Macht und in seinen letzten Regierungsjahren auch nicht den Willen hatte, eine bewaffnete Neutralitt durchzufhren. Obwohl Gustav Adolf seine Schwester, die wunderschne Eleonore, zu seiner Gemahlin erkor, hielt es der Kurfürst, von einem feiner Rte, Adam von dem katholischen Rheinlnder Adam von Schwarzenberg, beeinflut, Schwarzenberg. ^ ^eber mit dem Kaiser, zumal er frchten mute, da Schweden nach dem nahe bevorstehenden Aussterben des pommerschen Herzogsstammes die brandenburgischen Erbansprche auer Acht lassen und jenes zur Erwerbung der vollen Ostseeherrschaft unerlliche Kstenland auf die Dauer behalten wrde. Gustav Adolf mute Kanonen vor dem Bndnis mit kurfrstlichen Schlosse zu Berlin auffahren lassen, ehe er den Schwager uft"j3ffa0lf zum Abschlu eines Bndnisses zu bringen vermochte. Nach der Schlacht Prager Friede von Nrdlingen (1634) shnte sich Georg Wilhelm mit dem Kaiser aus (1635) und verband sich mit ihm zur Vertreibung der nordischen Fremdlinge. Da aber die vereinigten kaiserlich-schsisch-brandenburgischen n S. Zurbonsen S. 137 f.

13. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 210

1901 - Leipzig : Teubner
210 Die Neuzeit. 3. Von 14661618. Vergeblich suchte sich der Orden der polnischen Lehnshoheit wieder zu entziehen; auch Albrecht von Brandenburg ein Spro des frnkischen Zweiges der Hohenzollern, mute sich der ein^weltttches Notwendigkeit fgen.1) Dagegen gelang es ihm, das Ordensgebiet mit Herzogtum 1525. Einwilligung des Polenknigs in ein weltliches Herzogtum zu verwandeln und der Reformation zuzufhren. Die in Deutschland wohnenden Ritter blieben zum Teil im geistlichen Stand und im Besitz der dortigen Gter. Da Albrechts Sohn und Nachfolger, Albrecht Friedrich, in eine Geisteskrankheit verfiel, kam er unter Vormundschaft des Markgrafen von Ansbach und nach dessen Tode unter die der brandenburgischen Preußen mit Kurfrsten Joachim Friedrich und Johann Sigismund. Als er im vereinig? 1618. Jahre 1618 starb, erbte dieser das Herzogtum Preußen. C. Krandenvurg-preuhen mjjtrimfr des dreiigjhrigen Krieges. Georg Wilhelm (16191640) und Friedrich Wilhelms erste Regierungsjahre. 1. Georg Wilhelm (16191640). Der 23jhrige Kurfürst, ein unentschlossener und unselbstndiger Herr, war nicht dazu augethau, in den schweren Zeiten, die damals der das Reich hereingebrochen waren, seine Lande zu schtzen oder gar zu vermehren. Whrend Ostpreuen olnmerkrie ai polnischer Lehnsstaat durch den zwischen Gustav Adolf von Schweden ^Hollnder und urt^ Sigismund von Polett entbrannten Krieg hart mitgenommen wurde, Jlnch-Klevischen fod)ten in den jlich-klevischeu Landen hollndische und spanische Truppen. Der Die Marken selbst aber hatten seit dem Jahre 1625 alle Greuel des brelsrise dreiigjhrigen Krieges zu ertragen, da Georg Wilhelm weder die Ge-schicklichkeit noch die Macht und in seinen letzten Regierungsjahren auch nicht den Willen hatte, eine bewaffnete Neutralitt durchzufhren. Obwohl Gustav Adolf seine Schwester, die wunderschne Eleonore, zu seiner Gemahlin erkor, hielt es der Kursrst, von einem seiner Rte, Adam von dem katholischen Rheinlnder Adam von Schwarzenberg, beeinflut, Schwarzenberg. die:( lieber mit dem Kaiser, zumal er frchten mute, da Schweden nach dem nahe bevorstehenden Aussterben des pommerschen Herzogs-stammes die brandenburgischen Erbansprche auer Acht lassen und jenes zur Erwerbung der vollen Ostseeherrschaft unerlliche Kstenland auf die Dauer behalten wrde. Gustav Adolf mute Kanonen vor dem Gustav^Adois kurfrstlichen Schlosse zu Berlin auffahren lassen, ehe er den Schwager " ml. r zum Abschlu eines Bndnisses zu bringen vermochte. Nach der Schlacht Prager^Friede von Nrdlingen (1634) shnte sich Georg Wilhelm mit dem Kaiser ans (1635) und verband sich mit ihm zur Vertreibung der nordischen Fremdlinge. Da aber die vereinigten kaiserlich-schsisch-brandenburgischen l) S. Zurbonsen S. 137 f.

14. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 124

1905 - Breslau : Hirt
124 berblick der die Brandenburgisch-preuische Geschichte bis zum Jahre 1640. 77. evangelischen Bekenntnis angehrte und der Schwedenknig Gustav Adolf der Gemahl seiner Schwester war. Nur kurze Zeit berlie er Gustav Adolf die beiden Festungen Spandau und Kstrin und untersttzte ihn mit Hilfsgeldern. Der Kurfürst lie sich bei seiner Stellungnahme von dem Gedanken leiten, da die Schweden zwar sein Land verwsten, der Kaiser bagegen es ihm nehmen knne, wie er es dem unglcklichen Winterknige und den Herzgen von Mecklenburg genommen hatte. Auch Georg Wilhelm erreichte kein hohes Alter; nur 45 Jahre waren ihm be-schieden. Er starb 1640. berblick der die Zeit der zehn ersten Kurfrsten aus dem Hause Hohenzollern. Von den zehn ersten Kurfrsten aus dem Hanse Hohenzollern regierte Friedrich I................ . . von 14151440, Friedrich Ii.................. 14401470, Albrecht................... 14701486, Johann................... 14861499. Whrend des 15. Jahrhunderts regierten demnach vier Kurfrsten; im folgenden nur drei: Joachim I..................von 14991535, Joachim Ii.............. ... 15351571, Johann Georg................ 15711598. Die drei folgenden Kurfrsten hatten eine kurze Regierung: Joachim Friedrich...............von 15981608, Johann Sigismund.............. 16081619, (1614 kamen Kleve, Mark, Ravensberg und Ravenstein, 1618 Preußen an Brandenburg.) Georg Wilhelm............regierte von 16191640. Friedrich I. brach den Widerstand des Adels, Friedrich Ii. den der Städte, er kaufte die Neumark zurck und verlegte seine Residenz nach Berlin, Albrecht Achilles verfgte durch die clispositio Achillea die Unteilbarkeit der brandenburgischen Lnder, Johann Cicero be-gann die Grndung der Universitt Frankfurt an der Oder und tilgte die Schulden des Landes, Joachim I. bezwang die Raubritter, setzte das Kammergericht ein, schlo einen Erbvertrag mit Pommern und verhielt sich abwehrend gegen die Lehre Luthers. Joachim Ii. trat 1539 zur Lehre Luthers der, schlo einen Erbvertrag mit dem Herzoge von Liegnitz, Brieg und Wohlan in Schlesien und empfing vom Könige von Polen die Mitbelehnnng der das Herzogtum Preußen.

15. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 57

1901 - Paderborn : Schöningh
57 1. Albrecht (15251568) war eifrig bemht, sein Land zu heben, und stiftete zur Befrderung der Wissenschaften die Universitt Knigs-berg (1544). Da er nur einen einzigen krperlich und geistig schwachen Sohn hatte, so erwirkte biet brandenburgische Kurfürst Joachim Ii. in kluger Berechnung der Verhltnisse die Mitbelehnung in Preußen. 2. Bei dem Regierungsantritt Albrecht Friedrichs (1568 1618) wurde fr Brandenburg die Mitbelehnung erneuert und das Recht der Erbfolge ausdrcklich zugesagt. Als der Herzog kurze Zeit nach seiner Vermhlung mit Maria Eleonore von Cleve, durch welche er ein Erbrecht auf dieses Land erhielt, einem unheilbaren Bldsinn anheimfiel, wurde seinem nchsten Verwandten, dem Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach, und nach besten kinberlosem Absterben (1603) dem branbenbnrgischen Kurfrsten Joachim Friedrich die Regentschaft bertragen. Da dessen Sohn, der Kurprinz Johann Sigmund, sich mit Anna, einer Tochter des Herzogs Albrecht Friedrich, vermhlte und auch Joachim Friedrich selbst sich in zweiter Ehe mit einer jngeren Tochter des Herzogs verband, so war fr Brandenburg das Erbrecht hinlnglich gesichert. So ging das Herzogtum Preußen beim Tode Albrecht Friedrichs (1618) an Brandenburg der; auch Polen gab, wenngleich zgernd und unwillig, dazu seine Besttigung. Kurfürst Georg Wilhelm (16191640). 20. Die Regierung des Kurfrsten Georg Wilhelm fiel in die Zeit des dreiigjhrigen Krieges, welcher auch die Marken hart traf. Weil der schwedische König Gustav Ii. Adolf deutliche Absichten auf Pommern zu erkennen gab, welches gem einem frheren, unter Johann Cicero geschlossenen und unter Joachim I. (Vertrag von Grimnitz i. I. 1529) und nochmals unter Johann Georg (1571) erneuerten Erbvertrage bei dem voraussichtlichen Aussterben des bortigen Herzogshauses an Branbenburg fallen mute, so konnte der Kurfürst zu ihm kein Vertrauen fassen und schlo sich auf den Rat seines katholischen Ministers A b a m von Schwarzenberg, eines geborenen sterreichers, an den Kaiser an, lie sich aber boch von den Schweden zu einem Bnbnis und zur Abtretung der Festungen Spanbau und Kstrin fr die Dauer des Krieges bewegen. Diese schwankenbe Politik hatte fr die Marken die traurige Folge, ba sie von Freunb und Feind verwstet wrben. Besonbers als der Kurfürst dem Prager Frieden (1635) beigetreten war, rchten die Schweden diesen Abfall durch eine furchtbare Verheerung des Landes.

16. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 240

1910 - Leipzig : Voigtländer
240 Die Neuzeit. Kreuz und Pflug" ein so ansehnliches Gebiet fr Deutschland, da er mit dem Titel eines Markgrafen von Brandenburg unter die deut-schen Kurfrsten ausgenommen wurde. Durch das Reichsgesetz der ^urwrde Goldenen Bulle kam 1356 die Kurwrde dauernd an Branden-brg. 2. Brandenburg unter den Hoheuzolleru. Kaiser Sigismund bertrug 1415 während des Konzils zu Konstanz dem ver-Friedrich I. dienten Burggrafen von Nrnberg Friedrich von Hohen-zollern die Mark Brandenburg als erbliches Lehen. Zu-gleich wurde ihm die Lehnshoheit der Pommern zugesprochen. Friedrich Ii. Sein Sohn Friedrich Ii. Eisenzahn erhob die Doppelstadt Berlin-Klln zu seiner Residenz und erwarb die Neumark. Dessen Nach-folger Albrecht Achilles bestimmte 1473 durch das nach ihm benannte Hausgesetz Ad) {Heische Hausgesetz, da die Marken stets ungeteilt auf den ltesten Sohn des jeweiligen Kurfrsten bergehen und die jngeren Shne mit den frnkischen Frstentmern Ansbach und Bayreuth ab-Joachim I. gesunden werden sollten. Joachim I. gab die Lehnshoheit der Pom-mern gegen das Recht der Erbfolge bei einem etwaigen Aussterben Joachim ii. der Pommerschen Herzge auf. Unter seinem Nachfolger Joachim Ii. wurde 1539 die Reformation in der Mark Brandenburg ein-gefhrt. Er schlo 1537 mit dem Herzog von Liegnitz, Brieg und Wohlau eine Erbverbrderung ab, die die sptere Erwerbung Schlesiens vorbereitete, wenn sie auch nicht von König Ferdinand, dem Lehnsherrn des schleichen Herzogs, als rechtsgltig anerkannt worden war. Auerdem erlangte er von dem Könige von Polen die Mitbelehnung mit dem Herzogtum Preußen, das damals unter der Regierung des ihm verwandten gemtskranken Herzogs Friedrich Albrecht Ii. stand. Joachim Friedrich bernahm infolgedessen die Johann vormundschaftliche Verwaltung Preuens. Johann Sigismund hatte ,g.smun ^ m-t <%mcl) der Tochter des Herzogs Albrecht Ii. von Preußen und der Prinzessin Eleonore von Kleve vermhlt und dadurch sowohl auf Preußen, als auch auf die rheinischen Lnder Kleve, Mark, Ravens--berg, Jlich und Berg Erbansprche erlangt. Von letzteren fielen ihm Kleve, Mark und Ravensberg 1614 durch den Teilungsvertrag von Xanten zu. Auch das Herzogtum Preußen wurde nach dem 1618 erfolgten Tode Albrechts Ii. mit Brandenburg vereinigt. So hatte der Hohenzollernaar fast gleichzeitig im Osten und Westen Deutschlands festen Fu gefat. Freilich blieb vorlufig die Georg polnische Lehnshoheit der Preußen bestehen. Georg Wil-K m Helm, in dessen Regierungszeit der grte Teil des Dreiigjhrigen Krieges fiel, hielt zuerst treu zum Kaiser, lie sich dann von Gustav

17. Deutsche Geschichte vom Zeitalter der Reformation und Preußische Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 72

1916 - Leipzig : Teubner
72 Zweiter Zeitraum von 1648 bis 1740. geschichtlicher Bedeutung werden sollte. Da Albrecht der neuen Lehre zugetan war, besuchte er den Reformator Martinluther,und dieser riet ihm, das morsch gewordene Gebäude des wenn auch einst so glänzenden, doch jetzt zur Tatenlosigkeit verurteilten Ordensstaates einzu-n reißen und aus evangelischer Grundlage ein weltliches Herzogtum aus -in weltlich-, Preußen zu machen. Darauf ließ sich der König Sigismund von Polen Herzogtum 1525. ein, und am 10. April 1525 huldigte Albrecht in Krakau dem Polen-könige als Oberlehnsherrn für das weltliche, erbliche Herzogtum Preußen, nachdem auch die preußischen Stände die Reformation angenommen und ihre Zustimmung zur Verweltlichung gegeben .hatten. Da Albrecht nur einen Sohn, Albrecht Friedrich, hatte, so erlangte der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg die Mitbelehnung, und als Albrecht Friedrich in eine Geisteskrankheit verfiel, Preußen mit ^attt 61 unter ^te Vormundschaft der brandenburgifchen Kurfürsten Brandenburg (s. S. 63). Als er im Jahre 1618 starb, erbte Johann Sigismund vereinigt 1618. fta<= Herzogtum Preußen. § 17. Brandenburg-Preußen während des Dreißigjährigen Krieges. 1019-1640. 1. Georg Wilhelm. Der bei seinem Regierungsantritt 24 jährige, sehr unselbständige und unentschlossene Kurfürst war nicht dazu angetan, in den schweren Zeiten, die damals über das Deutsche Reich hereingebrochen waren, seine Länder mit Erfolg zu schützen. Während Preußen als polnischer Lehnsstaat durch den zwischen Gustav Adols von Schweden und seinem Vetter Sigismuud Iii. von Polen entbrannten Krieg hart mitgenommen wurde, kämpften in den jülich-kl epischen Landen holländische und spanische Truppen. Die Marken selbst aber hatten seit dem Jahre 1625 alle Greuel des Dreißigjäh-Dreißigjährige rigen Krieges zu ertragen, da Georg Wilhelm weder die Geschicklich-Krieg. feit noch die Macht hatte, eine bewaffnete Neutralität durchzuführen. Obwohl Gustav Adolf mit seiner Schwester Eleonore vermählt war, hielt es der Kurfürst von einem seiner Räte, dem katholischen Rhein-Schwarzenberg. lander Adam von Schwarzenberg, beeinflußt, viel lieber mit dem Kaiser. Auch fürchtete er, daß Schweden nach dem nahe bevorstehenden Aussterben des pommerfchen Herzogsstammes die brandenbnrgischen Erbansprüche außer acht lassen und jenes zur Erwerbung der vollen Ostseeherrschaft unerläßliche Küstenland auf die Dauer behalten würde. Gustav Adolf mußte Kanonen vor dein kurfürstlichen Schlosse zu Berlin Gustav^Adolf auffahren lassen, ehe er den Schwager zum Abschluß eines Bündnisses i63i. zu bringen vermochte. Doch nach dem Sieg der kaiserlichen Waffen bei Nördlingen (1634) söhnte sich Georg Wilhelm mit dem Kaiser aus d^s^^ieden un^ verband sich sogar mit ihm im Prager Frieden zur Vertreibung der nordischen Fremdlinge. Da aber diese den vereinigten kaiser-

18. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 44

1913 - Breslau : Hirt
44 Das Emporkommen Preuens. 27. 28 Vertrag von mund (16081619) erwarb durch den Vertrag von Xanten (1614) das fiei?" Herzogtum Kleve, die Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravens-berg. 1618 wurde er nach dem Tode Albrecht Friedrichs mit dem Her-Preuen zogtum Preußen belehnt. Im Jahre 1613 trat er zum reformierten (1618)- Bekenntnis der. Seitdem wurde es znm Regierungsgrundsatze der Hohen-zollern, die Toleranz zwischen den beiden evangelischen Bekenntnissen in ihren Landen aufrecht zu erhalten. Georg Wilhelm (16191640) wurde in den schwierigen Zeiten des Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiser-lich gesinnten Grafen Adam von Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager Gustav Adolf mute er gezwungen werden; aber schon 1635 gab er das schwedische Bndnis wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern aus-Pommern starben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. U637). Da diese seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er, sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiser-lichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig; die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, denen man den Sold schuldig blieb, hausten daselbst wie in Feindesland. Als er 1640 starb, hinterlie er seinem Sohne Friedrich Wilhelm ein furchtbar ausgeplndertes, verwstetes und verarmtes Land; die Verwaltung, das Finanz- und Heerwesen waren vollkommen zerrttet. Wirtschast- 38. Aus der inneren Geschichte Brandenburgs. Auf eine glnzende ''che^Verhslt- wirtschaftliche Blte des jungen Koloniallandes unter den Askaniern folgte unter den Wittelsbachern und Luxemburger,, eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostsee-kste und das Land des Deutschen Ritterordens ausblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder bessere Zeiten; aber seit dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiig-jhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten eingeschrnkt, entbehrte sie der zur Entfaltung ihrer wirtschaftlichen Krfte notwendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landes-Herrn und den Stnden erfllt. Die Stnde. Nachdem die Stnde, zu denen geistliefe und weltliche Groe, der Adel und die Städte gehrten, unter den ersten Hohenzollern ihre Bedeutung ver-loren hatten, gelangten sie seit 1530 wieder zu Macht. Der wichtigste Stand war der zahlreiche Landadel. Der Landtag, zu dem die Stnde berufen wurden, hatte das Recht der Steuerbewilligung; er entschlo sich in der Regel erst dann dazu, dem Kurfrsten eine Steuer zu bewilligen, wenn seine Be-schwerden abgestellt und neue Zugestndnisse gemacht worden waren. Auf diesem Wege brachte er allmhlich die Verwaltung der Steuern und Schulden an sich und machte schlielich den Hof von sich abhngig. Aber die Ver-waltung der Stnde litt an weitgehender Lssigkeit und schlimmster Partei-lichkeit und zeigte sich durchaus unfhig, etwas Neues zu schaffen. Finanz- Noch glich der Staat einer groen Domne, in der Hof- und Staats-Verwaltung vollstndig zusammenfielen. Die Haupteinnahme der Markgrafen waren die Ertrge der Domnen, des unmittelbaren Eigentums der Krone, die einen groen Teil des Landes ausmachten; indessen waren diese Domnen immer mehr verschuldet oder versetzt worden. Da alle Ertrge der Domnen

19. Geschichtstabelle in zusammenhängender Darstellung - S. 55

1901 - Leipzig : Renger
Iii. Die Neuzeit. 55 Heinrich I. angelegt hat. und die Lothar von Sachsen dem 1134 Askanier Albrecht dem Bren giebt. 11341320 Die Askanier Markgrafen in der Mark Brandenburg, heben und erweitern die Mark. 13241373 Die Wittelsvacher Markgrafen in der Mark, kmmern sich nicht um diefelbe. 1373-1415 Die luxemburgischen Markgrafen, es herrscht Raubrmer-tum und Faustrecht in der Mark. Kaiser Karl Iv. kaust die Mark von Otto dem Faulen und giebt sie seinem Sopre Wenzel; 1378 als dieser Kaiser wird, erhlt sie sein Bruder (Sigismund, der den hohenzollernschen Burggrafen Friedrich Vi von Nrnberg zunchst zum Statthalter der Mark, dann auf dem Konzil zu Konstanz zum Kurfrsten der Mark Brandenburg ernennt. 14151701 Die hohenzollernschen Kurfrsten in der Mark. Friedrich I. nimmt den Kampf gegen die Raubritter auf und sucht Ruhe und Ordnung wieder herzustellen. Friedrich Ii. erwirbt die Neumark. Albrecht Achilles erlt ein Hausgesetz betreffend die Unteil-barkeit der Marken. Johann Cicero. loachim I bestraft die Rubereien des Adels, grndet das Kammergericht in Berlin und sichert die Erbfolge in Pommern. Gegner der Reformation. Joachim Ii. schliet einen Erbvertrag mit denherzgen von Lieg-nitz, Brieg und Wohlau und nimmt 1539 die Reformation an. Johann Georg. Joachim Friedrich. 16081619 Johann Sigismund. Er erwirbt aus dem julich-kleve- ' schen Erbfolgestreit zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburg 1614 nach seinem bertritt zur reformierten Kirche in dem Teilungs-vertrage zu Xanten: Kleve, Mark und Ravensberg. Sigismund 1618 erwirbt auerdem durch Erbschaft seiner Frau das Herzogtum Preußen. Preußen ist von dem deutschen Ritterorden kolonisiert, der von Venedig nach Marienburg bergesiedelt ist. Nach 100 jhriger segensreicher Thtigkeit erliegt der Orden den Polen, die ihm West-Preuen nehmen und Ostpreuen als polnisches Lehen lassen. Der 1525 Hochmeister Albrecht von Brandenburg erhebt das Ordens-land Preußen zum erblichen Herzogtum und nimmt die Reformation an. 1618 sterben die Herzge aus. 16191640 Georg Wilhelm. Unter seiner schwachen Regierung furchtbare Verheerung der Mark im 30 jhrigen Kriege. Die pomn^rschen Herzge sterben aus, er kann sein Erbrecht aber gegen die Schweden nicht geltend machen. 1640-1688 Friedrich Wilhelm, der Groe Kurfürst der eigentliche Begrnder des brandenburgisch-preuischen Staates, ^u Holland er-^oaen (seine Gemahlin Luise Henriette von Oranien), ver-folgt er nach der Thronbesteigung zwei Ziele: die Schaffung emes stehenden Heeres und die Einfhrung einer einheitlichen Verwaltung durch Begrndung einer unbeschrnkten Monarchie. Im west-

20. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 42

1912 - Breslau : Hirt
42 Das Emporkommen Preuens. 27. 28. Johann Johann Sigismund (1608 1619) erwarb durch den Vertrag 3s? von Xanten (1614) das Herzogtum Cleve, die Grafschaft Mark und ' die Herrschaft Ravensberg (vgl. V 81a und 115). 1618 wurde er nach dem Tode Albrecht Friedrichs mit dem Herzogtnme Preußen belehnt. Damit fate Brandenburg Fu in Rheinland und Westfalen und bald nachher im uersten Osten Deutschlands. Im Jahre 1613 trat er zum reformierten Bekenntnisse der. Seitdem wurde es zum Regieruugs-gruudsatze der Hohenzollern, die Toleranz zwischen den beiden evangelischen Bekenntnissen in ihren Landen aufrechtzuerhalten. Georg Georg Wilhelm (1619 1640) wurde in den schwierigen Zeiten Wilhelm Dreiigjhrigen Krieges von dem kaiserlich gesinnten Grafen Adam von Schwarzenberg geleitet. Zu dem Bunde mit seinem Schwager-Gustav Adolf mute er gezwungen werden; aber schon 1635 gab er das schwedische Bndnis wieder auf und trat dem Prager Frieden bei. Als zwei Jahre spter die Herzge von Pommern ausstarben, machte Georg Wilhelm sein Erbrecht auf die erledigten Lande geltend. Da diese seit der Landung Gustav Adolfs von den Schweden besetzt gehalten wurden, versuchte er, sie ihnen durch eine eigene Armee mit Hilfe von kaiserlichen Truppen zu entreien. Aber das Unternehmen scheiterte vollstndig; die Schweden verheerten hierauf die Mark furchtbar, und die Truppen des Kurfrsten, denen man den Sold schuldig blieb, hausteu daselbst wie in Feindesland. In seinen letzten Lebensjahren zog er sich nach Knigsberg zurck, wo er 1640 starb. Erhe der 28. Aus der inneren Geschichte Brandenburgs. Die Mark Mark. Brandenburg gehrte von Anfang an zu den grten Territorien im Deutschen Reiche. Sie mochte um das Jahr 1300 mehr als 27 000 qkm (500 Quadratmeilen) umfassen und geno eine grere Selbstndigkeit als die meisten anderen Gebiete. Wirtschaft- Auf eine glnzende wirtschaftliche Blte des jungen Kolouiallandes liche Verhlt-unter den Askauieru folgte unter den Wittelsbachern und Luxemburgern nme- eine Zeit des Niederganges, an dem nicht nur die schlechte Verwaltung der Fürsten schuld war, sondern vor allen Dingen auch der Umstand, da damals die Städte an der Ostseekste und das Land des Deutschen Ritterordens aufblhten und die Mark wirtschaftlich berholten. Unter den ersten Hohenzollern sah sie dann wieder bessere Zeiten; aber fett dem Tode Joachims I. bis zum Ende des Dreiigjhrigen Krieges ging sie von neuem zurck. Von allen Seiten eingeschrnkt, entbehrte sie der zur Entfal-tung ihrer wirtschaftlichen Krfte notwendigen freien Bewegung. Sie war berdies von Streitigkeiten zwischen dem Landesherrn und den Stnden erfllt. Fwnz- Noch glich der Staat einer groen Domne, in der Hof- und Staats-w-sen. Verwaltung vollstndig zusammenfielen. Es herrschte eine lssig betriebene Naturalwirtschaft. Ein groer Teil des Landes war unmittelbares Eigentum der Markgrafen, die an ihrem Hofe zu Klln an der die Ertrge ihrer Gter aufzehrten; diese verringerten sich in dem Mae,