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1. 1. Abth. - S. 132

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
132 Nbschn. vii. Australien oder Polynesien. Viertes Kapitel. Ethnographische Verhältnisse Australiens. §. 14. Uebersicht. Nach §. 9. des sechsten Abschnitts gehören die Bewoh- ner Australiens zur malayischen Race. Ihrer Körperbildung und ihrer Sprache nach theilen wir dieselben in drei Klassen. 1. Die Bewohner Neuhollands, Neu-Guineas und aller Inseln, im S. des Aequators und im W. des 180 Längen- grades; — Australneger. 2. Die Bewohner der Inseln im N. des Aequators u. im W- des 180 L.; — Mongolische Malayen. 3. Die Bewohner von Neu-Seeland und aller Inseln im O. des 180 L-; Hinöu-Malayen. §. 35. Australneger. Die erste Klasse zeigt die größte Aehnlichkeit mit der äthiopischen Race, eine dunkle, zuweilen schwarze Hautfarbe, bei einigen Stämmen wolliges Haar u. s. w.; — daher ihr Name. Neuholland und Van Diemens-Insel bewohnen sie ausschließlich; auf Neu-Guinea und den übrigen Inseln in den angegebenen Grenzen hausen sie fast nur in den Gebir- gen des Innern, während die Küsten mit Hindu-Malayen besetzt sind. (Urvolk und Eingewanderte?) Ihre Sprachen sind noch sehr unbekannt; dem An- scheine nach sind es nicht bloß Dialekte derselben Haupt- sprache, sondern viele völlig verschiedene. Ihre Lebensart ist völlig nomadisch; Jagd und Fisch- fang sind Hauptnahrungsquellen, Vegetabilien werden wenig genossen. Sie stehen auf einer sehr niedrigen Kulturstufe und obgleich es ihnen durchaus nicht an Fassungskraft ge- bricht, so sind sie, ihrer Vorliebe für das ungebundene No- madenleben halber, doch nur selten bildungsfähig. — Sie eignen sich Trunksucht und andere Laster der Europäer, wo- durch ihre Anzahl täglich geringer wird, leicht an, nicht aber die übrigen Eigenschaften derselben. Wohnung und Klei- dung sind ihnen fast fremd; das Feuer kennen sie, benutzen

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1. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 818

1842 - Dresden : Schmidt
818 Australien. alle Inseln im S. des Aequators bis zum 180° O. L. auf der Westseite, so daß also Neuseeland nicht mehr von ihnen bevölkert ist. Sie stehen alle aus einer sehr niedri- gen Stufe der Bildung, haben weder Häuser noch Klei- dung, und der Hund ist ihr einziges Hausthier. Ackerbau ist ihnen völlig unbekannt; Jagd und Fischfang verschaffen ihnen den nöthigen Unterhalt, aber selbst bei der Anferti- gung ihrer Waffen, ihres Jagd - und Fischergeräthes zeigen sie eben so wenig Ersi'ndungsgeist als Geschicklichkeit. So lange sie auch mit den Europäern schon im Verkehr ge- standen, so hat dieß doch nicht die mindeste Veränderung ihrer Lebensweise hervorgebracht; ihr Sinn für Ungebun- deüheit macht es fast unmöglich, ihnen das Annehmliche der Civilisation anzueignen. Sie haben zwar einige dunkle Begriffe von einem höhern Wesen oder vielmehr von dä- monischen Gottheiten, und Priesteralfanzereien finden bei ihnen Glauben; doch darin besteht auch ihre ganze Reli- gion. 2) Die mongolischen Malayen, dunkelkupfer- farbig und in der übrigen Körperbildung der mongolischen Race ähnlich. Sie bewohnen einen Theil von Neuguinea, die Marianen, Karolinen und überhaupt alle Inseln nörd- lich vom Aequator bis zum 180° O. L. aus der Westseite. Bei ihnen herrscht schon mehr Bildung. Die durch die Briten zugeführten Hausthiere gedeihen, der Acker wird einigermaßen angebaut, das ungebundene Umherschweifen findet demnach weniger Statt; die Wohnungen sind nicht unbequem eingerichtet und die Gerätschaften sind nett ge- arbeitet. Dem Charakter nach geben sie sich gutmüthig, heiter, lernbegierig. Ein Schurz von Kokosfasern bedeckt ihren mittlern Körper. Der Religion nach sind sie rohe Heiden, nur auf den Ladronen oder Marianen sind sie zum Theil getauft. 3) Die Hi ndu-Malayen. Diese wohnen auf den Inseln, welche östlich vom 180° liegen an den Küsten von Guinea und den Küsten mehrerer Inseln, die übrigens von Australnegern bevölkert sind. Alle sind ein hübscher Men- schenschlag, von Mittelgröße, gewandt, von dunkler Farbe, mit angenehmen Gesichtszügen, welche nichts vom mongo- lischen oder negerartigen Stamme verrathen und mehr den Hindu-Physiognomien ähneln. Ihre Sprache ist überaus

2. Bd. 3 - S. 488

1838 - Eisleben : Reichardt
488 Australien. das Land charakteristisch. Diese Trockenheit zeigt sich keinesweges in der Masse des fallenden Regens, wohl aber in der Zahl der Regen- tage; denn die Regengüsse sind niemals anhaltend, dafür jedoch sehr heftig, und wegen der ungleichen Vertheilung des Regens kann die Vegetation nicht den Vortheil daraus ziehen, wie es sonst möglich wäre. Außerdem hat man in dem östlichen Theile Neuhollands noch besondere Zeiten der Dürre, in denen es Jahre lang wenig regnet. Mit dem Dezember beginnt der Sommer, der in dem östlichen Theile Neuhollands für die unangenehmste Jahreszeit gilt; die Hitze ist im Ganzen sehr drückend, und wenn sie an der Küste auch durch die Seewinde gemäßigt wird, so verlieren diese doch im Innern ihre Kraft und namentlich gilt die Zeit der Windstille zwischen dem Wechsel die- ser periodischen Winde für die lästigste Tageszeit. Außer an feuchten Stellen, verdorren Gras und Pflanzen und nur die eben nicht häufi- gen, allein sehr heftigen Gewitter erfrischen die Vegetation. Der hei- ßeste Monat ist der Januar. Der Winter gilt in Ostneuholland für die schönste und angenehmste Jahrszeit. Seine Schönheit liegt be- sonders in dem beständigen klaren Wetter; es regnet wenig, allein der in den kühlen Nachten stark fallende Thau erhalt die Vegetation lan- ge frisch. Die Tage sind nicht kalt, nur sehr angenehm kühl. Schnee fallt bloß im Gebirge. Die Bewohner dieses Erdtheils werden gewöhnlich in zwei Haupt- abtheilungen gebracht und von zwei Urstammen abgeleitet, indem eine merkliche Verschiedenheit sich unter ihnen zeigt. Man kann aber noch eine dritte Hauptabtheilung hinzufügen, wie dies der Französische Ge- lehrte Lesson thut. Derselbe nimmt drei Hauptracen an, nämlich die Hindu -Kaukasische, wozu die Bewohner fast sämmtlicher Inseln des äußern Gürtels der Austral-Inseln und der Sandwich- Inseln gehören, die von ihm Ozeqnier genannt werden, die Mon- golisch-Pelagische Race, wozu er die Bewohner der Karolinen bis zu den Mulgraves-Jnseln rechnet und die s ch w a r z e oder schwärz- liche Race, welche von einigen Australneger, von andern Pa- puas *) oder auch Negritos genannt werden. Diese Race wird von Lesson wieder in zwei Zweige abgetheilt, nämlich in den der ei-, gentlichen Papuas, welche Neuguinea und überhaupt den innern Gür- tel der Austral-Inseln, mit Ausnahme Neuseelands belohnen, und in den der Australneger, worunter er die Urbewohner Neuhollands begreift. In der That sind auch beide Zweige, wie sie Lesson in Papuas und Australneger abtheilt, bei ihrer nicht zu verkennenden Stammverwandtschaft, von einander in manchen Stücken verschieden. Man bemerkt insbesondere, daß jene (die Papuas oder insularen Ne- gritos) einige Vorzüge der Civilisation vor den Australnegern oder den *) Der Inländische Name Papua soll von Pua pua d. h. dunkelbraun herkommen.

3. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 135

1877 - Leipzig : Fleischer
Australien. 135 der schöne schwarze Schwan vor. Von Reptilien ist ein blauer Laubfrosch charakteristisch. Die Jnsectenwelt ist schwach vertreten. 7. Die Eingeborenen gehören im Allgemeinen der malayischen Race an. Es hat sich dieser Menschenschlag von den Comoren — auf denselben ist die Sprache malayisch — bis zur Osterinsel (vom 61°—268° O.) verbreitet, also auf 5/9 eines Breitenkreises ausgedehnt. Man sprich: jedoch auch von Australnegern oder Negritos, weil Hautfarbe und Typus an die Neger erinnern. Die Sprache ist aber malayisch. Charakteristisch für die Negritos sind: die dunkelbraune Haut- färbe, auffallend magere Beine und Arme, ein breiter ^iund mit dicken Lippen, eine über den Augen aufgetriebene Stirn, schwarzes, krauses, aber nicht wolliges Haar. Auf der niedrigsten Stufe der Cultur stehend, ohne feste Wohnplätze, ohne Religion und staatliche Ordnung, unterliegen sie den vorwärtsdrängenden weißen Colonisten. Sie sind wie die Indianer Amerikas im Aussterben begriffen. Die hellfarbigen Eingeborenen, welche auf den Inseln östlich vom 180° 0. wohnen, sind ausgeprägtere Malayen. Man unterscheidet sie in Hindu-Malayen und mongolische Malayen. Erstere stehen auf einer höhern Bildungsstufe und haben zum Theil das Christenthum und europäische Gesittung angenommen; letztere, welche nördlich vom Aequator und westlich vom 180" 0. wohnen, zeichnen sich durch ihren Bildungsgrad vor den übrigen Malayen nicht aus. Die Hindu-Malayen verschwinden indeß bei Annahme der europäischen Cultur ebenfalls, wie die Bevölkerung auf den Sandwichsinseln beweist. 8. Unter der einheimischen Bevölkerung haben es bis jetzt nur die Bewohner der hawaiischen oder Sandwichs-Jnseln zu einem Staatswesen in europäischer Form gebracht. Sonst finden sich unter den Eingeborenen nur Patriarchien in primitivster Gestalt. Die Engländer haben fast ganz Au- stralien in ihren Besitz gebracht; sie verfügen über ca. 145,000 □M., die freilich nur von 1,800,000 Menschen bewohnt werden. Ihnen gehören folgende Colonien: a. Neu-Süd-Äales (nels), seit 1787 durch Anlage einer Ver- brecher-Colonie an der Botany-Bai in Aufnahme gekommen, mit der Hauptstadt Sidney (über 100,000 (äinm.) am Port Jackson und der Bergstadt B at hurst (bäddßörst), jenseits der blauen Berge; b. Queens- land, den ganzen nördlichen Theil von Neu-Süd-Wales umfassend, mit der im S. an der Küste liegenden Stadt Brisbane (brisbehn); c. Victoria (Australia Felix) mit der Hauptstadt Melbourne am Port Philipp (ca. 190,000 Einw.), der Hafenstadt Geelong und

4. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 817

1842 - Dresden : Schmidt
e. Australien.. I. Allgemeines Das Klima ist verschieden, je nachdem die Inseln in der heißen oder gemäßigten Zone liegen. Die innere Be. schaffenheit derselben ist noch sehr unbekannt, da die Euro- päer überall nur die Küsten besucht haben. Im Allgemei, nen ist der Boden fruchtbar und erfreut sich-einer guten Bevölkerung. Die Produkte des Lhierreichs sind nicht mannich- faltig, doch kommen europäische Hausthiere gut fort. Das Mineralreich mag vielleicht mehr darbieten, doch weiß man das nickt. Großer Reichthum herrscht im Pflanzenreiche. Die Bewohner sind durchgängig Malayen, doch tritt unter ihnen eine merkliche Verschiedenheit ein, so daß man oft nur im Allgemeinen die Race wieder erkennt. Sie sind sich in Farbe, Körperbildung und Sprache mehr oder weniger ähnlich. Die gewöhnliche Annahme ist, daß alle in zwei Hauptklaffen zerfallen, nämlich in Austral:Ne, g e r und Austral-Malayen; doch, bei genauerer Beobach, tung ergiebt sich bei letzteren wieder ein merklicher Unter, schied, so daß man sie in mongolische Malayen und Hindu-Malayen getheilt hat. 1) Die Australneger, mit krausem, wolligem, selten schlichtem Haupthaar, hervorstehenden Backenknochen, auf, geworfenen Lippen, ganz dunkler, oft schwarzer Hautfarbe, sind allerdings den Negern in Afrika sehr ähnlich. Sie be- wohnen Neuholland, van Diemensland nebst den be- nachbarten Eilanden, das Innere von Neuguinea und 52

5. Lehrbuch der Geographie - S. 846

1867 - Münster : Theissing
846 Fünfter Abschnitt. lebt und sich von Gras, Früchten und Wurzeln nährt; der Schweifbentler, Dasyrus, wovon der den Schafheerden auf Van Diemens-Land gefährliche Dasyrus ursinus eine besondere Art ist; der neuholländische Hund, Dingo; das merkwürdige Schnabelthier, das in Flüssen, Seen und Sümpfen Neuhollands lebt, mit einem Entenschnabel versehen und mit Vorderfüßen, die eine Schwimmhaut haben, welche weit über die Zehen hinausgeht, im Uebrigen in Bau, Größe und Farbe dem Fischotter nicht unähnlich; die Rüsselphoke (See-Elephant) mit einer rüsselartigen Verlängerung der Nase. Stoch größer wird die Eigenthümlichkeit der australischen Vögel geschildert, wo man von „schwarzen Schwänen, dem behaarten Kasuar und dem flügellosen Kiwikiwi" spricht. Insbesondere wird die Farbenpracht des Gefieders gerühmt. Her- vorzuheben sind u. a. der Paradiesvogel, der prachtvolle Argusfasan, der merkwürdige Leierschwanz, das Volk der Papageien, worunter die schönen rothen Loris und die mit Federbüschen geschmückten Kakadu's besondere Er- wähnung verdienen. Außerdem sind viele Thiere anderer Erdtheile hierher verpflanzt. Eine große Menge der bekannten See-Säugethiere findet sich an Australiens Küsten. §. 151. Die Bewohner Australiens, ihre Sprache, Cultur und Religion. Aufg. 12. Wie hoch schätzt man die Zahl der Bewohner Australiens? Io. Welchen Meuschenstämmen gehören dieselben an? Als Urbewohner des Contiuents, die zum Theile auch auf den benach- barten Inseln zerstreut sind, unterscheidet man Papua's (Negrito's) und Al fürn's (Melanesier). Die Papua's (Australneger) haben eine braune oder reinschwarze Farbe, schwarzes, gekräuseltes Haar, niedrige Stirn, breite, flache Nase, aus- einauderstehcnde Augen und dicke Lippeil. Schnell und gelenkig, gehen sie meistens nackt einher. Die Keule und der Bumerang, eine besondere Art Wurfgeschoß, sind ihre Waffen. Sie stehen auf der niedrigsten Culturstufe und entbehren jeder Religion. Sie führen ein beständiges Wanderleben. Aeußerst roh, wie sie sind, reißen sie den Gefangenen eines andern Stam- mes, der ihnen in die Hände fällt, während er noch lebt, das Fett der Nieren aus dem Leibe und beschmieren sich damit Gesicht und Körper, ja, Mütter verzehren ihre eigenen Kinder, um sich damit zu kräftigen. Ihre Zahl ist im Abnehmen und wird auf weniger als 50,000 geschätzt. Die einzelnen Stämme reden verschiedene Sprachen.— Die Alfuru' s (Melanesier) haben dagegen schlichtes Haar und zeichnen sich durch körperliche Häßlichkeit, wie durch Rohheit aus. 2) Die Polynesier (Oceanier) bewohnen den größten Theil der Inseln. Ihrer Abstammung nach sind sie Malayen, von hellgelber Farbe, mit seiden- artigem Haar und schönem Körperbau. Zu den schönsten Menschen ihrer Art gehören die Bewohner von Neu-Seeland und den Sandwichs-Inseln. Wie- wohl sie eine gewisse Bildsamkeit zeigen und für eine höhere Cultur nicht

6. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 163

1859 - Leipzig : Schultze
163 chen fast die Hälfte der ganzen Vegetation aus. Einförmig- keit des Klima's wie des organischen Lebens ist ein Grund- zug in der Natur Australien's. Eigenthümliche Formen zei- gen sich in der Thierwelt, besonders des Festlandes von Australien; dahin gehören: das Känguruh, an Größe dem Hirsche, an Gestalt dem Eichhörnchen ähnlich, mit sehr kurzen Vorder-, aber dreimal so langen Hinterfüßen, das Schnabelthier, das einzige uns bekannte Sängethier, dessen Schnauze wie ein Entenschnabcl gestaltet ist; ferner behaarte Vögel ohne Flügel, wie der Kasuar, schwarze Schwäne, weiße Adler, die schönen rothen Lori's, die mit Federbüschen geschmückten Kakadn's, die Salangane, welche eßbare Nester baut, die Paradiesvögel u. s. w. Doch gedeihen auch die hierher verpflanzten Europäischen Hausthiere; dagegen sind alle Inseln an Insekten arm, und Schlangen fehlen auf den zahlreichen kleineren Inseln des großen Oceans gänzlich, während die größeren, namentlich die des Indischen Oceans, deren in größter Zahl und Mannigfaltigkeit besitzen. 8- 154. Bewohner. Im Allgemeinen gehören die Bewohner Australien's zu der M al ayi scheu Race, welche sich durch eine mehr oder- weniger dunkelbraune Hautfarbe, dichtes Haar, eine breite Nase, einen großen Mund und eigen meist kleinen Körper- bau auszeichnet; doch lassen sich unter denselben wieder drei Klassen unterscheiden. Die Bewohner Neu-Hollands, N e u - G u i n e a s und der O st i n d i s ch e n Inseln haben die meiste Aehnlichkeit mit den Negern, eine dunkle Hautfarbe, aufgeworfene Lippen, kurzes, wolliges Haar, und werden da- her auch Austral-Neger oder Papuas genannt. Sie führen ein nomadisches Leben, treiben Jagd und Fischerei, und stehen ans einer sehr niedrigen Stufe der Bildung; sie sollen nur bis Fünf zählen können, doch dunkle Begriffe von Gottheiten und von einem künftigen Leben haben. Die zweite Klasse, Mongolische Malayen, bilden die Bewohner der K ar o l i neu, M a r i an en und der benachbarten Inseln; sie scheinen mit den Bewohnern der benachbarten Asiatischen Küste verwandt zu sein. Im Allgemeinen sind sie cultivir- ter, als die Austral-Neger, treiben auch Ackerbau, sind aber von roherer Gemüthsart als die Ersteren. Die Be- ll ! . ■ Schulbuchs orschung Braunschweig Schulbuchbibliotheh

7. Hilfsbuch beim geographischen Unterricht - S. 91

1857 - Leipzig : Schulz
91 5. Australien. 1. Lage einiger Inseln. Van Diemensland Neu-Seeland Neu-Guinea Ladronen Gesellschaftsinseln Marquesasinseln Sandwichsinseln 4p _ 430 g Br. 340 _ 440 g. Br. 1« _ 100 S. Br. 13° — 20° N. Br. 160—18° N. Br. 70 — 100 s. Br. 19° — 23° N. Br. 184°— 194° O. L. 164° —166° O. L. 228° O. L. 240° O. L. 222° 0. L. 2. Grösse einiger Inseln. Siehe Tabelle 20. 1 3. Bodengestalt Nördliches und nordwestliches Flach- land. Blaue Berge im Osten. Australalpen im Süd-Westen. Grampians. Hügelreihen im Westen. 4. Gewässer. Flüsse. Murray m. Murrumbidgee (mit Lachlan). Darling. Hunter. Schwanen. 5. Ausfuhrartikel. Neuholland. Wolle, Mehl, eingesalzenes Fleisch, Butter, Pferde, Thierhäute, Wallrath, Thran, Fischbein, Robbenfelle, Bau- holz, Kupfer, Eisenerz, Steinkohlen, Gold. Van Diemensland. Wolle, Getreide, gesalzenes Fleisch, Häute , Robbenfelle, Thran, Bauholz. Neu-Seeland. Bauholz , Flachs , Wolle. Neu-Guinea. Trepang, Perlen, Perlenmuscheln, Schmuckfedern. Gesellschaftsinseln. Zucker, Baumwolle, gesalzenes Fleisch, Palmöl. Sandwichsinseln. Salz , Sandelholz , Kartoffeln , Ge- müse u. s. w. 6. Bewohner. Australneger od. Negritos (Papuas). I Mittelrassen. Malayen od. Australindier. 7. I. Das Festland. Englische Colonieen 1. Neu-Südwales. Sidney Liverpool Bathurst Windsor Politische Eintheilung. Einwzahl 2. Australia Felix(Kol. Victoria). Einwzahl Melbourne 80,000 50,000 Geelong 20,000 Williamstown 3. Süd-Australien. Adelaide • 40,000

8. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 183

1850 - Helmstedt : Fleckeisen
Australien. 183 Holz der meisten Baume ist harzreich und aromatisch, fault daher schwer, ist aber nicht zum Bauen taliglich. An eß- baren Früchten herrscht großer Mangel, aber an Schön- heit der Blumen übertrifft nicht leicht ein Land den Kon- tinent Australien. ^ 3. Das Thierreich ist noch nicht vollkommen be- kannt. An Säugethieren ist das Land arm; die meisten Arten derselben gehören zu den sonderbar gestalteten B e u- telthieren, die mit den Schnabelthieren wem Lande eigenthümlich sind. Die eingeführten europäisches Haüs- thiere gedeihen vortrefflich. Sehr reich ist das Land an schön gezeichneten Vögeln, während die Singvögel nur höchst sparsam Vorkommen. Zu den größten Vögeln gehört der Casuar. Unter den Schlangen giebt es viele gif- tige. Fische finden sich in den umgebenden.meeren in außerordentlicher Menge und Schönheit/ in. den Flüssen dagegen selten Aus der Klasse der Jnsektewfind die Teps miten allgemein verbreitet, und die lästigen Mosguiz tos an allen Küsten anzutreffen. 4. Die Urbewohner Australiens, deren Anzahl sich auf 2 Milt, belaufen soll, find Neger und Malayen. Die Neger leben auf denjenigen Inseln, welche südl. vom Aequator und westl. vom 180° ö. L. liegen, jedoch mit Einschluß der Neuen Hebriden und Neu - Kaledoniens; auf den übrigen leben Malayen, die in Hin du malayen und mongolische Malayen zerfaflen■. Die N^.g er nehmen eine sehr niedrige Stufe ein. Ihre Wohnungen find Hütten aus Baumzweigen. Jagd und Fischfang oder das Einsammeln der wildwachsenden Früchte sind ihre ein- zigen Beschäftigungen. Die H i n d u m a ka y e n wahnen östl. vom 180° ö. L. Sie. stehen auf einer höhern abil- dungsfiuse und haben zum Theil das Christenthum und Europäische Gesittung angenommen. Auf einigen Inseln herrscht jedoch noch die abscheuliche Sitte des Menschen- fressens. Unter ihren Wohnplätzeu verdient Honolulu, die Haupt- und Residenzstadt auf Owaihi, genannte zu. Werden. Die mongolischen Malayen wohnen nördl. vom Aequator und westl. vom 180° ö. £: Sie zeichnen sich durch ihren Bildungszustand nicht vor den übrigen Malayen aus. 5. Wie überall^ so haben auch hier die Briten Kolo- nien angelegt und sich nach und nach 18,968 dssr. an-

9. Leitfaden zu einem methodischen Unterricht in der Geographie für Bürgerschulen - S. 197

1872 - Leipzig : Fleischer
Australien. 197 lief). An eßbaren Früchten herrscht großer Mangel, aber an Schönheit der Blumen übertrifft nicht leicht ein Land den Con- tinent Australien. Der Unterschied zwischen der Flora Südost- und Südwest-Australiens ist dabei so auffallend, daß er sich selbst den oberflächlichsten Beobachtern aufdrängt. Das Th i erreich ist noch nicht vollkommen bekannt. An Süugethierell ist das Land arm; die meisten Arten derselben gehören zu den sonderbar gestalteten Beutelthieren, die mit den S ch n a b e l t h i e r e n dem Lande eigenthümlich sind. Die eingeführten europäischen Hausthiere gedeihen vortrefflich. Sehr reich ist das Land an schön gezeichneten Vögeln, während die Singvögel nur höchst sparsam vorkommen. Zu den größten Vögeln gehört der Ga- suar. Unter den Schlangen giebt es viele giftige. Fische finden sich in den umgebenden Meeren in außerordentlicher Menge und Schönheit, in den Flüssen dagegen selten. Aus der Klasse der Insekten sind die Termiten allgemein verbreitet, und die lästigen Mosquito's an allen Küsten anzutreffen. Die zahlreichen zu Australien gehörigen Inseln sind wegen des herrlichen Klimas, dessen sie genießen, größtentheils wahr- haft paradiesische Ländchen. 2. Die Urbewohner Australiens, deren Anzahl sich, auf 2 Mill. belaufen soll, sind Neger und Mala Yen. Die Neger leben auf denjenigen Inseln, welche südlich vom Aequator und westlich vom 180.° ö. L. liegen, jedoch mit Einschluß der Neuen Hebriden und Neu-Kaledoniens; auf den übrigen leben Malayen, die in H in d u - M a l ay en und m ong o l isch e M a- laßen zerfallen. Die Neger nehmen eine sehr niedrige Stufe ein. Ihre Wohnungen sind Hütten aus Baumzweigen. Jagd und Fischfang oder das Einsammeln der wildwachsenden Früchte sind ihre einzigen Beschäftigungen. Die Hin du-Malayen wohnen östl. vom 180.0 östl. L. Sie stehen auf einer höhern Bildungsstufe und haben zum Theil das Christenthum und europäische Gesittung angenommen. Aus einigen Inseln herrscht jedoch noch die abscheuliche Sitte des Menschenfressens. Unter ihren Wohnplätzen verdient Honolulu, die Haupt- und Resi- denzstadt auf Owaihi, genannt zu werden. Die mongoli- schen Malayen wohnen nördlich vom Aequator und westlich vom 180.0 östl. L. Sie zeichnen sich durch ihren Bildungszn- stand nicht vor den übrigen Malayen aus. 3. Wie überall, so haben auch hier die Briten Kolonien angelegt und sich nach und nach 145,000 Um- mit 1,800,000 E. angeeignet. Es gehört ihnen:

10. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 98

1847 - Berlin : Reimer
98 Australie n. I. Topisches. 1. Die Bewohner Australiens und Austral-Asiens gehören fast allein zum malayischen Völkerstamme, der daher in großer Zerstreuung einen ungeheuren Raum fast ausschließlich bevölkert. Diese maritime Zersplitterung u. d. ungeheure Entfernung Australiens von der Kulturwelt haben für die Australier ähnliche Nachtheile zur Folge gehabt, wie die kontinentale Abgeschlossenheit Inner-Asia's oder Jnner-Afrika's für ihre Bewohner. — Die zahlreichen kleinen Völkerschaften des Malayen-Stammes zerfallen nach Körperbildung und Sprache (?) in zwei Hauptgruppen, deren Eigenthümlich- keiten an die anderer Racen erinnern, nämlich in die schwarzen oder schwärzlichen Negritos oder die sogenannten Austral-Neger und die lichtbraunen Australier. — Den Negritos gehören Neu- Holland, Neu-Britannien, Ncu-Ireland, Neu-Guinea (?), so wie einige Inseln der Hebriden- und Karolinen-Gruppe, — den helle- ren Völkern die weite Inselwelt der Südsee ostwärts bis zur Oster- insel und nordostwärts bis zur Sandwichs-Gruppe ausschließlich. Zugleich aber finden sich beide Schattirungen oft dicht neben einan- der, häufig auf einer und derselben Insel, und auf diese Weise sind alle Inseln vom 19° N B. bis zum 11° S.b. und von Mada- gaskar bis Neu-Guinea, und ebenso die kontinentalen Landschaften Malakka's und am siamesischen Busen in ihrem gemeinsamen Be- sitz; nur von Java und Sumatra scheinen die Negritos gänzlich verschwunden zu seyn. — Dazu kommen, als Zwischen-Racen, die schwärzlichen Völker von Timor, Neu-Caledonien rc., die „Ha- raforas" von Borneo, Celebes, Mindanao rc., und (?) die „Pa- puas" von Neu-Guinea. — 2. Ueber die ethnographische Klassifikation der Negritos ist man noch im Dunkel, weil man ihre Sprachen fast gar nicht kennt. — Die hellfarbigen malayisch-polpnesischen Völker zerfal- len dagegen, aus sprachlichen Gründen: in eine westliche Familie, die von Madagaskar bis zu den Philippinen verbreitet ist, und zu der die eigentlichen Malayen (auf Malakka, Sumatra und allen Inseln und Küsten des indi- schen Ozeans), die Tagalos (auf den Philippinen), die Java- ner, Madekassen und die vielnamigen Völker von Borneo, Celebes, den Molukken u.s.w. gehören; — und

11. Weltkunde - S. 75

1874 - Hannover : Helwing
75 Vii. Australien. §. 68. Australien, 1606 von den Holländern entdeckt, 161 000 Q.-Meilen, 40/r Mill. Einwohner. — Es umfaßt das Festland (das eigentliche Australien oder Neuholland) und viele Inseln (Oceanien oder Polynesien). 1. Das Festland, 140000 Q.-Meilen. Gestalt 6eckig. Von Hamburg aus ist das Festland mit einem Segelschiffe in 3 bis 4 Monaten zu erreichen. — Das Innere von Australien wahrscheinlich ein heißes, Wüstes Flachland (Steppen); an den Küsten gebirgig (blaue Berge, reich an Kupfer, Gold, Blei und Eisen). Unbedeutende Flüsse, die im Sommer austrocknen, nur der Murray (spr. Mörreh) hat immer Wasser. — Das Meer be- wirkt eine gewisse Gleichförmigkeit in der Temperatur. Im Norden nur 2 (Regen der Monsune von October bis April), im Süden 4 Jahreszeiten. — Pflanzen einförmig; viele Bäume wechseln statt der Blätter jährlich die Rinde. Arm an Säugethieren, kein Hausthier (Känguruh, Schnabelthier, Gürtelthier, nackte Hunde, die nicht bellen). — Die Urbewohner (Australneger) stehen auf sehr niedriger Bildungsstufe, sie sind ohne Religion, ohne feste Wohnplätze und leben nackt; ihre Zahl wird immer geringer. Die eingewanderten Colonisten (besonders Engländer und Deutsche) haben europäische Pflanzen und Thiere eingeführt. Die Colonien sind englisch. Sidney (Sidni), 100000 Einw., europäisch eingerichtet. Mel- bourne (Mellbörn), 190000 Einwohner, Universität. Adelaide, 40000 Einw. — Die Insel Tasmanien (Vandiemensland), zum Festlandc gerechnet, ist reich an Wald und Mineralien. 2. Die Inseln liegen zu beiden Seiten des Aequators, theils sind sie Koralleninseln und flach, theils vulkanisch und gebirgig. Die meisten Inseln haben einen üppigen Pflanzen- wuchs und ein gesundes Klima; die Thierwelt arm. Die Ur- bewohner sind Malayen, theils noch Menschenfresser, theils bereits zum Christenthum bekehrt. — Die wichtigsten Inseln sind: a) Neu-Seeland, eine Doppelinsel; Vulkane; Gold. b) Neu-Guinea, 14000 Q.-M., größte Insel der Erde. Para- diesvogel. c) Fidschi-, Freunds'chafts-, Sandwich-Inseln (ßändwitsch). Auf der letzteren Gruppe Honolulu. 1. Woher die Unterscheidung: alte und neue Welt? — 2. Zwischen welchen Breiten- und Längengraden liegt das Festland von Australien? — 3. In welche Monate fallen Frühling, Sommer rc. in Melbourne? — 4. Welcher Weg von Bremen nach Sidney ist weiter, 4*

12. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 345

1862 - Hannover : Meyer
345 Die nach Amerika zu gelegenen Inseln sind meist von Malayen be- wohnt. Die Malayen haben braune Farbe, die sich aber auf manchen Inseln dein Roth, Gelb und Weiß nähert, und sind von hohem, schlankem Wüchse. Neuholland dagegen, die größte Insel, und die nordöstlich davon gelegenen Inseln sind meist von den Australnegern bewohnt; diese haben in ihrer Gestalt viele Ähnlichkeit mit den Ne- gern, leben in fast thierischem Zustande, gehen meist ganz nackt und wohnen unter freiem Himmel, in Felsen und Höhlen, oder in elenden Hütten von Baumrinde. Neuholland ist die größte Insel der Erde, fast so groß wie Europa. Ihr Inneres ist noch wenig bekannt. Nur die Ostküste, welche die Engländer in Besitz genommen haben, ist mehr bekannt. Dort sind vor einigen Jahren große Goldlager entdeckt, und seitdem sind viele Europäer dorthin gezogen. Auf Neuholland lebt das Känguruh, an Größe dem Hirsche, an Gestalt dem Eichhörnchen ähnlich, mit sehr kurzen Vorder- und dreimal so langen Hinterfüßen. Die Wälder der Küste sind von düsterem Ansehen, da die Blätter ohne frische grüne Farbe sind. Europäische Getreide und Hausthiere gedeihen gut. Die Vögel haben sehr schönes Gefieder, aber wenige Singvögel gibt es hier. Einige hundert Meilen weit nach Südosten liegt Neuseeland, eine Doppeiinsel, mit seinen schönen Ufern, hohen Bergen, dichten Wäldern, rauschenden Wasserfällen und lieblichen Seen. Die Thal- gründe sind sehr fruchtbar. Berühmt ist der neuseeländische Flachs, woraus die Eingebornen Kleider und Stricke verfertigen, die alles übertreffen, was bei uns aus Hanf bereitet wird. An vierfüßigen Thieren ist die Insel arm, weshalb es dort für Jäger nichts gibt; die eingeführten europäischen Thiere aber gedeihen gut. —• Die Ein- . wohner sind ein schöner Menschenstamm. Ihre Wohnungen find Hütten, aus Stäben aufgebaut und mit Schilf und Blättern beklei- det. In Ackerbau und europäischen Künsten haben sie rasch Fort- schritte gemacht. Die Missionare haben ihnen nicht umsonst gepre- digt; schon sind mehr als 40000 für das Christenthum gewonnen, und von England aus ist ihnen ein Bischof gesandt, der Kirchen und Schulen beaufsichtigt. Die übrigen Inseln sind meist von kleinem Umfange. Sie haben eine durch die Seewinde gekühlte und dem Planzenwuchs sehr zuträgliche Luft. Viele ihrer Bewohner sind bereits Christen geworden; doch gibts für die Missionare auch in Australien noch genug zu thun. Die Liebe Christi dringe uns, mit Gaben und Fürbitte fleißig zu helfen, daß das Reich Gottes zu den Heiden komme.

13. Die mathematische Geographie, die physische und politische Geographie von Europa, Deutschland, Asien, Afrika, Amerika und Australien - S. 128

1856 - Halle : Schmidt
128 schafts -, Fidji-, Schiffer-, Cooks-, Gesellschafts- und niedrigen Inseln; der Mendana's Archipel. 6. Meerenge: die Cooksftraße zwischen den neuseeländi- schen Inseln. §. 180. Klima und Produkte. Der bei weitem größte Theil Australiens liegt zwischen den Tropen und innerhalb der Regenzone; nur der südlichste Theil Neuhollands nebst Bandiemensland und Neu-Seeland gehören der Zone des veränderlichen Niederschlags an und haben ein dem westlichen Europa ähnliches Klima. Das Innere Neuhollands hat ein kontinentales Klima, die Küsten und Inseln aber ein oceanisches. Produkte: a. aus dem Mineralreich: Talkstein, Steinsalz, Steinkohlen, Eisen, Blei, Zinn, Kupfer und viel Gold. > b. Au s dem Pflanzenreich: Brotfruchtbaum, Banane, Kokospalme, Bambusrohr, Zuckerrohr, Baumwolle, Kirschen mit dem Stein Außen, Birnen, deren Stiel am verkehrten Ende sitzt, Rafllesia Arnokli, Myrthenbaum, Acacien, baumartige Far- renkräuter, Benzoebaum, der neuseeländische Flachs. c. Aus dem Thierreich: Känguru, Schnabelthier, Schweine, Ratten; Kasuar, Paradiesvogel, schwarzer Schwan, Kakadu; Walthiere, Schildkröten. \ §. 181. Dewohner. Australien wird theils von den gering begabten Jägervölkern der Austral-Neger oder Papuas, theils von den verschmitzten Malaien, welche Ackerbau treiben, bevölkert. Die Einwanderung der kaukasischen Race aus Europa ist seit Entdeckung der Gold- minen (1850) in raschem Steigen begriffen; sogar die mongoli- schen Chinesen finden sich ein. Die Religion der Australneger ist ein Fetischismus; nur wenig höher stehen die Malaien. Die englischen und französischen Missionaire haben mit großem Glück auf den Sandwich- und Gesellschafts-Inseln und in Neu-Seeland das Christenthum gepredigt. §. 182. Einige geschichtliche Notizen. 1528. Neu-Guinea wird von Portugiesen entdeckt. 1619. Entdeckung Neuhollands und 1642. Neu-Seelands und Vandiemenslands durch die Holländer.

14. Grundzüge der Erdbeschreibung - S. 156

1871 - Leipzig : Schultze
— 156 — Kokos-Palme, den Brotfruchtbaum und auf einigen Insel- Gruppen den Gewürznelkenbaum, den Muskatnußbaum und die Cardamomen, deren Blüthe und Früchte einen so wich- tigen Gegenstand des Handels bilden. Akazien mit grau- grünen, und Casuarinen mit haarförmigen Blättern machen fast die Hälfte der ganzen Vegetation aus. Einför- migkeit des Klima's wie des organischen Lebens ist ein Grundzug in der Natur Australiens. Eigenthümliche For- men zeigen sich in der Thierwelt, besonders des Festlandes von Australien; dahin gehören: das Känguruh, an Größe dem Hirsche, an Gestalt dem Eichhörnchen ähnlich, mit sehr kurzen Vorder-, aber dreimal so langen Hinterfüßen, das Schnübelthier, das einzige uns bekannte Säugethier, dessen Schnauze wie eiu Entenschnabel gestaltet ist; ferner behaarte Vögel ohne Flügel, wie der Kasuar, schwarze Schwäne, weiße Adler, die schönen rothen Lori's, die mit Federbüschen geschmückten Kakadn's, die Salangane, welche eßbare Nester baut, die Paradiesvögel u. s. w. Doch gedeihen auch die hierher verpflanzten Europäischen Hausthiere; dagegen sind alle Inseln an Insekten arm, und Schlangen fehlen auf den zahlreichen kleineren Inseln des großen Oceans gänzlich, während die größeren, namentlich die des Indischen Oceans, deren in größter Zahl und Mannigfaltigkeit besitzen. §- 154. Bewohner. Im Allgemeinen gehören die Bewohner Australiens zu der Malayifchen Race, welche sich durch eine mehr oder weniger dunkelbraune Hautfarbe, dichtes Haar, eine breite Nase, einen großen Mund und einen meist kleinen Körper- ban auszeichnet; doch lassen sich unter denselben wieder drei Klassen unterscheiden. Die Bewohner Neu-Hollands, Nen-Guineas und der Ost indischen Inseln haben die meiste Ähnlichkeit mit den Negern, eine dunkle Hautfarbe, aufgeworfene Lippen, kurzes, wolliges Haar, und werden daher auch Au st ral-Neger oder Papuas genannt. Sie führen ein nomadisches Leben, treiben Jagd und Fischerei und stehen auf einer sehr niedrigen Stufe der Bildung; sie sollen nur bis Fünf zählen können, doch dunkle Begriffe von Gottheiten und von einem künftigen Leben haben. Die zweite Klasse, Mongolische Malayen, bilden die Bewohner

15. Schulgeographie - S. 66

1857 - Breslau : Hirt
die Hitze außerordentlich groß, das Klima bei der großen Feuchtigkeit für Europäer höchst ungesund. Das Pflanzenreich prangt in der höchsten Üeppigkeit; zu den Kulturpflanzen der heißen Zone treten noch die hier einheimischen köst- lichen Gewürze, der Kamp Herbaum, die überaus fruchtbare Arekapalme und der Brotbaum, die hier ihre eigentliche Heimath haben. Auch das Thier- reich zeigt namentlich in der Klasse der Säugethiere einen erstaunlichen Neich- thum; merkwürdig ist besonders die Menge der Affen und Beutelthiere, der Orang-Utang, der Tapir, der Kasuar, die Kakadus, die Salangane (Hirundo esculenta), eine Schwalbe, welche ihre in China so geschätzten eßbaren Nester aus einer Alge bereitet und an unzugängliche Felsen klebt. — Alle Inseln liegen in dem Monßun, der von Oktober bis März aus N.-O., die übrige Zeit ent- gegengesetzt weht, und beim Umsetzen von Orkanen, Typhons steifunsj, be- gleitet ist. Bevölkerung. Nirgend in der Welt findet sich ein solches Durcheinander von den verschiedensten Racen, Religionen und Kulturstufen. Die Urbewohner ge- hören zwei sehr verschiedenen Racen, der Malayischen und der Papua-Race, an; die geographische Mitte des großen Verbreitungsgebietes der ersteren sind die Philippinen, vielleicht ihre ursprüngliche Heimath. Man nennt die Bewohner der hinter-indischen Inseln und Madagaskars westliche Malayen, die Bewohner der Südsee östliche Malayen. Vielleicht um Christi Zeit wurden dre Bewohner von Java das Hauptvolk unter den westlichen Malayen, indem sie sich die Reli- gion und höhere Bildung der Hindus (den Buddhaismus) aneigneten und die Nachbarinseln unterwarfen. Zeugniß dieser Kulturperiode sind die prächtigen Tem- peltrümmer auf Java und die Denkmäler der Literatur, welche in der von den Gelehrten jener Insel noch jetzt verstandenen Kawi spräche verfaßt sind. Um die Zeit des Interregnums in Deutschland eroberten dann die Javaner die Halbinsel Malakka und nahmen bald darauf die muhammedanische Religion an. Diese muhammedanischen Malayen von Malakka wurden nun das Hauptvolk unter den westlichen Malayen, verbreiteten den Islam bis auf die Philippinen und kolonisir- ten und beherrschten, als die Normannen des Ostens, alle Küsten des indischen Archipels bis zur Ankunft der Portugiesen u. Spanier im Anfänge des 16.Jahrh. denen hundert Jahre später auch noch die Holländer folgten. Auch die heutigen Malayen sind fleißige Seefahrer und machen durch Seeräuberei die indischen Ge- wässer unsicher. Von den Europäern besitzen die Portugiesen nur noch einen Theil von Timor, die Spanier herrschen auf den Philippinen, die Holländer, das Hauptvolk, auf allen Sundainseln und den Molukken. Die Dänen besitzen dem Namen nach die Nikobaren, doch haben sie keine Niederlassungen daselbst. 1) Die Andamanen, mit ihrem Nordende 40 Meilen vom Mündungsdelta des Jra- waddi. Unabhängig. 2) Die Nikobaren, S.-O. von den vorigen; dänisch. 3) Die vier großen Sunda-Jnseln: a. Sumatra, 7000 lum., parallel mit Malakka, von dem es durch die Straße von Malakka getrennt ist; bedeutend größer als der preußische Staat. — Im S.-O. Palembang, im W. Benculen, Padang, Sitz des holländischen Gouverneurs. — In der Nähe die zinn- reichen Inseln Banka und Billiton. b. Java sdschawa), 2400 H>M., durch die Sundastraße von Sumatra getrennt, von keinem Lande der Erde an Fruchtbarkeit übertroffen, erzeugt mehr Reis, als irgend ein anderes Land, und nächst Brasilien den meisten Kaffee. Batavia, die Hauptstadt der holländischen Besitzungen und erste Handelsstadt Hinter-Jndiens, Residenz des Generalgouverneurs, verfällt bei der großen Sterblichkeit mehr und mehr, nur noch 50,voo E. Dagegen hat Surabaja, die jetzt blühendste Stadt, 110,000 E.

16. 1. Abth. - S. 133

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
§. 14—17. Ethnographische Verhältnisse. es aber nur zu einer höchst rohen Bereitung der Nahrung; Hausthiere fehlen ihnen, nur der Hund ist zuweilen ihr Iagdgehülfe. Ihre religiösen Vorstellungen beschränken sich auf sehr dunkle Begriffe von dämonischen Gottheiten und den Glauben an ein künftiges Leben, mittelst der Wanderung ihrer Seelen in die Körper von weißen Menschen. §. 16. Mongolische Malayen. Nach Sprache und Körperbildung scheinen die Bewoh. ner der Karolinen, Marianen und der benachbarten Inseln mit den Völkern der nächsten, asiatischen Küsten verwandt zu seyn. Sie kannten, bereits vor der Ankunft europäischer See- fahrer, den Ackerbau und hatten feste Wohnsitze. In Bezug auf Religion stehen sie meist noch sehr tief; auf den Maria- nen haben sie ;um Theil das Christenthum angenommen. Sie werden von den Reisenden als viel bösartiger und, selbst gegen einander, als viel feindseliger geschildert, wie die Au- stralneger, welche nur bei Beleidigungen ihre natürliche Gut- müthigkeit verläugnen. §• 17. Hindu-Malayen. Von Neu - Seeland bis zu den Sandwichs- und dm Oster-Inseln, auf diesem großen Raume des Australozeans lebt nur Ein Volk und Eine Sprache, obgleich weite Wasserflä- chen die unendlich vielen, kleinen Inseln von einander scheiden. Dieses Volk gleicht in seiner Körperbildung der indo-europäischen Menschenrace, wie die Australneger der äthiopischen. Die Hautfarbe spielt indeß vom Bräunlichen bis ins Dunkelbraune, wogegen der Bau der Glieder fast immer europäisch zu nennen ist. Die Sprache der Hindu-Malayen zufällt in sehr viele Dialekte, die sich alle einander ähnlich sind; am meisten glei- chen sich die Mundarten der Neu-Seeländer, Marquesüs- und Sandwichs-Insulaner. Alles dieses weiset, so wie einheimische Sagen und manche Gebräuche, auf eine gemeinschaftliche Abstammung hin. In Bezug auf Gesittung stehen die Hindu-Malayen übe» den andern Bewohnern Australiens. Die Euvpäer

17. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 68

1873 - Berlin : Duncker
68 Sprache. Religion. Kultur. Staatsverfassung. d. Die mongolische Race (über 550 Mill.) mit einem fast viereckigen Schädel, starken Backenknochen, kleinen, tief liegenden und geschlitzten Angen, dickem, straffem und schwarzem Haare und olivengelber Hautfarbe hat einen kurzen, gedrungenen Körperbau. Sie ist über den N., N.o. und die Mitte Asiens verbreitet. Nur in sehr geringer Zahl findet sie sich in Europa und zwar in Ungarn und dem nordwestlichen Rußland. 6. Die äthiopische oder Negerrace (über 165 Mill.) mit eingedrücktem Schädel, großem Hinterkopf, schief stehenden Zähnen, wulstigen Lippen, kurzem, wolligem und krausem Haare und schwarzer Hautfarbe ist in dem mittleren und südlichen Afrika und durch gewaltsame Verpflanzung auch in Amerika verbreitet. Sie umfaßt die körperlich und geistig auf niedriger Stufe stehenden Menschen, die jedoch einer relativen Bildungsfähigkeit keines- wegs entbehren. d. Die amerikanische Race (gegen 16 Mill.) mit niedriger, zurück- stehender Stirn, mattem Auge, starken Backenknochen, schwarzem Haare und kupferfarbiger oder zimmtbrauner Hautfarbe ist der mongolischen mehr noch als der kaukasischen Race durch die Haut- und Haarfarbe, die Stärke der Backenknochen und die sich oft findende Schiefe der Augenlinien verwandt. Sie ist nur in Amerika verbreitet und in allmählichem Aussterben begriffen. 6. Die malahische Race (32 Mill.) mit weitgeschlitzten Augen, breiter Nase, großem Munde, weichem, schwarzem Haare und brauner Hautfarbe steht durch ihre Schädelbildung der kaukasischen, durch den Gesichtsausdruck und ihre Haarfarbe der mongolischen und durch ihre platte Gesichtsform der äthiopischen Race nahe. Sie ist über die Inseln des indischen und südlichen großen Oceans verbreitet. Als eine Zwischenstufe zwischen den Malayen und Negern betrachtet man die Australneger, Negritos (die schwarz- braunen Papuas und Alfurus), die besonders auf Neuholland und Neu- guinea wohnen, durch ihre langen Arme, Finger und Zehen sich den Affen nähern und in ihrer Bildung in der That die unterste Stufe einnehmen. 3. Aus diesen fünf Hauptracen sind durch Vermischung die sog. Mischlinge entstanden und zwar die Mestizen (in Mexiko, Guatemala und Peru) durch die Vermischung der kaukasischen und amerikanischen, die Mu- latten (im südlichen Theile der vereinigten Staaten Nordamerikas und in Westindien) durch die Vermischung der kaukasischen und äthiopischen und die Zambos durch die Vermischung der amerikanischen und äthiopischen Race. Kreolen endlich nennt man die Abkömmlinge eines weißen Vaters und einer Mestizen-Mutter. 4. Durch die sorgfältigsten wissenschaftlichen Untersuchungen aber ist es festgestellt, daß alle verschiedenen Menschenracen bloße Abarten eines und desselben Genus sind. §• 62. Sprache. Religion. Kultur. Staatsverfassung. In geistiger Beziehung unterscheidet man die Menschen nach der Ver- schiedenheit ihrer Sprache, Religion, Kultur und Staatsverfassung. 1. Die 860 Sprachen nebst 5000 Mundarten, die auf der Erde gesprochen werden, gehören dreien Sprachstämmen an. a. Der erste der-

18. Bd. 3 - S. 489

1838 - Eisleben : Reichardt
Australien. 489 kontinentalen Negritos haben, 'wie man dies bei der weiter unten fol- genden Beschreibung der von ihnen bewobnten Inseln ersehen wird. Hier aber, bei der Übersicht Australiens, müssen wir uns aus eine all- gemeine Charakterisirung der Hauptracen Australiens beschranken. Die Negritos oder kleine Neger, weil sie einige Ähnlichkeit mit den Afrikanischen Negern haben, aber auch in vielen Rücksichten von diesen ungemein verschieden sind und in Körpergröße, Bau und in der allgemeinen physischen Bildung und in der Kultur tief unter den Afrikanern stehen, haben keine schwarze, sondern braune oder schwärz- liche Hautfarbe, kein wolliges, sondern gekräuseltes, rauhes, schwarzes und dichtes Haupthaar, ein plattes Gesicht, eine sehr breite Nase, dicke Lippen, große Ohren und ein wildes, abschreckendes Gesicht und sind von mittlerm Wuchs, mehr klein als groß, stehen auf der unter- sten Stufe der Gesittung und leben in einem fast thierischen Zustan- de, vorzüglich die in Neuholland wohnenden. Die Carolinische oder Mongolisch-Pelagische Race, wie sie Lesson nennt, haben Ähnlichkeit mit den Malaien, sind gebildeter als die Negritos, und vorzüglich geschickte Schiffer, und unterscheiden sich durch mehrere ei- genthümliche Züge von den übrigen Bewohnern der Inseln des großen Ozeans, oder von den Ozeaniern. Sie kamen von den Meeren Chinas und scheinen von den Mongolen abzustammen und zuerst die Philippinen, Magindanao, die Marianen bewohnt und von da sich auf die Karolinen und die niedrigern Inseln bis zu den Radacks-, Mulgraves- und Gilberts-Inseln verbreitet zu haben. Man bemerkt an ihnen eine angenehme Gesichtsbildung, mittleren Wuchs, zugerundete aber kleine Formen; nur einige Oberhäupter haben einen hohen Wuchs. Ihr Haupthaar ist sehr schwarz, der Bart gewöhnlich dünn und un- bedeutend, die Stirn schmal, die Augen schief, die Zahne sehr schön. Ihre citrongelbe Haut ist brauner, wenn sie auf nicht waldigen Ko- rallen-Jnseln wohnen, viel heller ist die Farbe der Oberhäupter. Ihre Frauen sind ziemlich weiß, haben fleischige Formen und sind dick, die Nase etwas abgestutzt und der Wuchs klein. Man hat diesen Mon- golisch-Pelagischen Stamm bisher meistens mit den Ozeaniern ver- wechselt. Diese, die Ozeanier, die dritte Hauptrace, welche Lesson mit dem Namen Hindu-Kaukasische bezeichnet, oder auch von An- dern die Ozeanische, Polynesische genannt wird *), sind so- wohl der Zahl als der Civilisation nach die erste und wichtigste. Sie sind verhaltnißmäßig schön, durch regelmäßige Züge und ihre Körper- form von allen übrigen Bewohnern des großen Ozeans ausgezeichnet, tragen das Hindu-Geprage und haben meistens einen hohen Wuchs, schöngezeichnete Muskelformen, einen schönen und charaktervollen Kopf, *) Einige nennen sie auch die Malayische Race weil sie Ähnlich- keit mit den Malayen haben sollen.

19. Leitfaden beim geographischen Unterricht - S. 57

1878 - Berlin : Barthol
§. 34. Der Mensch. 57 Hinsichtlich der Hautfarbe und Körperbildung theilt matt die Erdbewohner ein in 1. die kaukasische Menschenart (Race) mit weißer Hautfarbe, ovalem Schädel, hervortretender Stirn; Asiaten im W. des Ob, des caspischen 9jt. und Ganges, Nord-Afrikaner und sämmtliche Bewohner Europa' s mit Ausschluß des äußersten Nordens. Durch Auswanderung ist diese Race über die ganre Erde Verbreiter und besonders auch in Amerika häufig. Bei ihnen ist die größte geistige Bildung zu finden. Man unterscheidet: Dravidas (Vorder - Indien und Ceylon), den Malayen nahekommend; Nubier (Nubien und Fulahlauder), Hautfarbe gelbbraun bis schwarz; Mittelländer, die eigentliche kaukasische Race. 2. Die mongolische mit waizengelber oder schmntzig-brauner Hautfarbe, eckigem Schädel, zurücktretender Stirn, hervorspringenden Backenknochen, schief liegenden Augen. Sie bewohnt das übrige Asien mit Ausnahme der südlichen Küstenländer, so wie deu nördlichen Theil von Europa und Amerika. Ihre geistige Bildung ist nicht unbedeutend. Die hierher gehörigen Arktiker oder P olarm ensch en sind von niedriger Statur und hellerer Hautfarbe. 3. Die äthiopische oder Negerrace hat schwarze Hautfarbe, schmalen Schädel, hervortretenden Kiefer, meist kurzes, schwarzes, gekräuseltes Haar. Sie bewohnt den größten Theil von Afrika und einen Theil von Australien, und ist auch durch Verpflanzung ziemlich zahlreich in Amerika. In geistiger Ausbildung steht sie weit zurück. Man unterscheidet hier: Papuas (Neu-Guinea, Malacca, Philippinen), schwarz, auf niedrigster Culturstufe; Hottentotten (Capland), ähnlich, aber hellfarbiger; Kaffern (Süd-Afrika), gelblich-braun bis schwarz; eigentliche Neger, mehr rein schwarz, von stark ausdünstender Haut. 4. Die amerikanische Race hat kupferrothe bis in's Loh-gelbe gehende Hautfarbe, niedrigen Schädel, breite eckige (Ltirn, stark hervortretende Backenknochen. Ur-Einwohner von Amerika. Nicht unbedeutende geistige Ausbildung. 5. Die malayische Race, vom Gelblichbraunen bis zum dunklen Rothbrauuen gehende Hautfarbe. Bewohner von 9)ialacca, den ostindifchen und australischen I. Geistige Ausbildung fehlt nicht ganz. Die Australneger (Neu -Holland) stehen zwischen den Negern und Malayeu.

20. Für die Oberklassen - S. 243

1850 - Leipzig : Wöller
243 ausschließlich zu den Papua's oder Australnegern, dagegen die aller übrigen Inseln Australiens mehr oder minder den Malay- en an. — Alle Australier waren bei Ankunft der Europäer völlig wild; einige, namentlich die Neuholländer, in thierischer Rohheit; andere nicht ohne Spuren einer Kultur, sanften Gemüthes und wenig- stens für Bildung sehr empfänglich. Ihre Religion war, und ist (wo das Christenthum noch nicht Eingang gefunden hat) noch, der Fetischismus und zwar meist in den abenteuerlichsten und schreck- lichsten Gestalt, mit — Menschenopfern und .... Menschen- fresserei verbunden. Es gibt Menschenftesser noch auf einigen Inseln des indischen Archipels : es gibt Menschenfresser unter den Negerstämmen in Afrika; es gibt deren sogar noch unter den einzelnen Jndianerstämmen in Südamerika: aber nirgends ist oder war diese teuflische Sitte so weit verbreitet, wie auf den Südsee-Inseln. Auf den Fidschi-Inseln wurde 1813 ein großer Theil der Mannschaft des engl. Schiffes „Hunter" von den Eingebornen erschlagen, so- fort gebraten und... verzehrt. Auf diesen nämlichen Inseln herrschte auch der entsetzliche Gebrauch, Kriegsgefangene in zusammengebun- dener kauernder Stellung lebendig in den Bratofen zu stellen, um durch dieses langsame Braten das Fleisch-------desto saftiger und schmackhafter zu machen. Die körperlich so schönen Bewohner der Marquesas-Inseln schlachten Freund und Feind, bei Hungersnoth auch Frau und Kind. Derjenige, der einen Feind getödtet hat, ge- nießt sogleich das Blut und Gehirn des Erschlagenen. Doch gilt dieß alles natürlich nur von den Australiern, die noch nicht zum Chri- stenthume bekehrt oder überhaupt noch nicht in nähere Berührung mit den Europäern oder mit Missionären gekommen sind. Denn da, wo der beseligende Odem des Christenthums die Einwohner angeweht hat, herrschen Friede, Sanftmuth und Freundlichkeit, und das Angstgeschrei der zum Götzenaltare geschleppten oder zu einer teuflischen Mahlzeit bestimmten, unglücklichen Schlachtopfer hat sich in die Stimme des Gebetes und des Lobes verwandelt. An die Stelle der Menschenopfer ist christlicher Gottesdienst und an die Stelle des Kindermordes zärtliche Mutterliebe getreten. Neberhaupt sind die Australier, bei denen das Christenthum eingeführt ist, und noch mehr bei denen, die dasselbe lebendig aufgefaßt haben, ganz andere Men- schen geworden, und die Otahcitier und die Sandwich-Insu- laner leben bereits in geordneten Staaten. F. ungewiiter. b) Für physischen Geographie. 22. Die Cluellcn -er Erde. 214. Aus dem Schooße der Erde dringt das leicht bewegliche, blinkende Wasser als Quelle empor zur Oberfläche der Erde; der 16*