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1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 6

1869 - Hildburghausen : Nonne
6 Alte Geschichte. Medizin und Grammatik; auch erfanden sie das Gußeisen, das Zehner- Bauwerke. system und die Algebra. Nicht minder groß waren sie in der Baukunst, wenn sie auch hier weniger durch Schönheit, als vielmehr durch das Massen- hafte und Abenteuerliche zu wirken suchten. Ihre Tempel haben sie in und aus Felsen gehauen und mit einer Menge Hallen, Gängen und Woh- nungen ^verbunden. Bisweilen sind diese unterirdischen Grottenwerke so geräumig, daß mehrere unserer Hauptkirchen darin Platz hätten. Alles, was man an Größe, Pracht und Verzierung über der Erde hervorzubrin- gen im Stande ist, das sieht man hier unter der Erde. Die Decken sind glatt und gewölbt, die starken Pfeiler stehen aus hohen, viereckigen Untersätzen und tragen knieende Elephanten oder tulpenartige Blumenknäufe. An den Thoren liegen mächtige Löwen oder Greife; in den Vorhallen und Zimmern thronen kolossale Götzenbilder. Dazu sind alle Wände mit riesigen Reliefs bedeckt, die Darstellungen aus der indischen Götter- lehre (Mythologie) enthalten. Weil die Steinart (Granit und Porphyr), in welche die Tempel eingehauen sind, sehr hart llst, so sind viele dieser Bauwerke in bewunderungswerthcn Resten und Ruinen auf uns gekommen. Am berühmtesten sind die Felsentempel auf den Inseln Elephante *) und Salsetteh, die Grottcnwcrke bei Ellorah und die sieben Pagoden (Pagode, d. i. Haus) von Mavalipuram ft. 4. Indiens älteste Geschichte ist in Dunkel gehüllt. Erst mit Ale- xander des Großen Zug wird über das Land etwas Licht verbreitet. Seit Verbindun- dieser Zeit begann zwischen Griechen und Hindus ein ununterbrochener gen Indiens Handel, welcher vom schwarzen Meere und Kleinasien, sowie von Aegypten mit Europa. slug betrieben wurde. Später standen auch die Römer mit dem reichen Lande in lebhafter Handelsverbindung. Plinius berechnet den Betrag, welchen Rom jährlich für indische Waaren zahlte, auf 5 Millionen Thaler. Von römischen Kaisern sind mehrmals indische Gesandschaften empfangen worden. Während des Mittelalters dagegen hörte die unmittelbare Ver- bindung Europas mit Hindostan auf, indem im 8. Jahrhundert die Araber durch ihre Eroberung des westlichen Asiens sich dazwischen drängten und die Vermittelung übernahmen. Erst durch die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien kam ein unmittelbarer Verkehr der indischen Halbinsel mit Europa wieder zu Stande. 4. Die Babylonier und Assyrer. 1. Nimrod gründet das babylonische, Assnr das assyrische Reich (2000 vor Chr). Ninus erobert Babylon und macht Ninive zur Residenz; Semiramis verschönert Ba- bylon. — Sardarnapal gestürzt durch Artabaces (888). Drei Reiche: das neuassy- rische, das neubabylonische, das medische Reich. 2. Die kriegerischen Könige Neuassy- riens: Phul 770, Tiglath Pilesar 750, Salmanassar 722, Sanherib 710. Assyrische Gefangenschaft der Juden 722, Untergang des Staates 606 durch Nabopolassar und Cyarares. — Das neubabylonische Reich. Nebukadnezar's Sieg bei Circesium 606, die babylonische Gefangenschaft der Juden 588. Babylonien wird persisch 536. 3. Religion und Gewerbfleiß der Babylonier. (Ausgrabungen bei Ninive.) 1. In dem fruchtbaren Lande zwischen dem Euphrat und Tigris, in Mesopotamien, siedelten sich schon, frühzeitig Menschen an. Um das Jahr ft Elephante und Salsette an der Westküste, Ellora in der Mitte und Mavalipuram an der Ostküste Vorderindiens.

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1. Für den Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 6

1887 - Leipzig : Kesselring
6 Alte Geschichte. Elefanten oder tulpenartige Knufe. An den Thoren liegen mchtige Lwen oder Greife; in den Vorhallen und Zimmern thronen kolossale Gtzenbilder. Dazu sind die Wnde mit riesigen Reliefs bedeckt, welche Darstellungen aus der indischen Gtterlehre enthalten. Weil die Steinart (Granit und Porphyr), in welche die Tempel eingehauen sind, sehr hart ist, so sind viele dieser Bauwerke in bewunderungswerten Resten und Ruinen auf uns gekommen. Am berhmtesten sind die Grottenwerke bei Ellora, die Fel-sentempel auf den Inseln Salsette und Elefante, sowie die sieben Pagoden (heilige Huser) von Mavalipuram. Indien und 4. Indiens lteste Geschichte ist in Dunkel gehllt. Erst mit Ale-Europa, xander des Groen Zug (328326 vor Chr.) wird der das Land etwas Licht verbreitet. Seit dieser Zeit begann zwischen Griechen und Hindus ein lebhafter Handel, welcher vom Schwarzen Meere und Kleinasien, sowie von gypten aus betrieben wurde. Spter standen auch die Rmer mit dem reichen Lande in vielfacher Handelsverbindung. Plinius berechnet den Betrag, welchen Rom jhrlich fr indische Waren zahlte, auf 15 Millionen Mark. Von rmischen Kaisern sind mehrmals indische Gesandtschaften empfangen worden. Whrend des Mittelalters dagegen hrte die unmittel-bare Verbindung Europas mit Hindostan auf, indem im 7. Jahrhundert die Araber durch ihre Eroberung des westlichen Asiens sich dazwischen drng-ten und die Vermittlung bernahmen. Erst durch die Entdeckung des See-weges nach Ostindien (1498) kam ein unmittelbarer Verkehr der indischen Halbinsel mit Europa wieder zu stnde. 4. Babylonier und Assyrer. 1. Nimrod grndet das Babylonische, Assur das Assyrische Reich (2000 vor Chr.). Ninus und Semiramis. Könige Assyriens. Salmanassar 722. Untergang des Staates 606 durch Nabopolassar und Cyaxares. Das Babylonische Reich. Nebu-kadnezar. Babylonien wird Persisch 538. 2. Religion, Astronomie, Keilschrift Handel und Gewerbflei. (Ausgrabungen bei Ninive und Babylon). 1. In dem fruchtbaren Lande zwischen dem Euphrat und Tigris, in Mesopotamien, siedelten sich schon frhzeitig Menschen an. Wie die Grndung Bibel erzhlt, grndete dort um 2000 vor Chr. Nimrod das Babylo-der Reiche nische Reich und machte Babylon zur Hauptstadt (1. Moses 10, 8.) des-2000. selben. Darnach (1800) errichtete nord- und ostwrts davon Assur (1. Moses 10, 11.) das Assyrische Reich. Sonst wird auch Ninus (um 1300) als Stifter des Assyrischen Reiches und Erbauer von dessen Haupt-stadt Ninive genannt. Er war ein groer Eroberer und machte Babylonien und die angrenzenden Lnder sich unterthan. Der Sage nach aber ist er von seiner Frau Semiramis, die nach seinem Tode die Herrschaft an-trat (1250), noch bertroffen worden. Sie soll Babylon aufs schnste um-gebaut, viele Kanle angelegt und bedeutende Kriegszge unternommen haben. Ihre Nachfolger, wird weiter erzhlt, versanken in ppigkeit und Schwelgerei und fhrten so den Verfall und endlich den Untergang des Reiches herbei. Assyrien. Ans der Reihe der geschichtlich sicheren Könige Assyriens nennen wir: Tiglath Pilesar (740), Salmanassar (722) und Sanherib (705). Der wichtigste war Salmanassar; dieser zerstrte das Reich Israel und fhrte die zehn dazu gehrigen Stmme in die Assyrische Gefangenschaft

2. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 7

1869 - Hildburghausen : Nonne
Babylonier und Assyrer. 7 2000 vor Chr. gründete dort Nimrod, „der gewaltige Jäger vor dem Gründung Herrn", das babylonische Reich und machte Babylon zur Hauptstadt des- der Reiche selben. Darnach errichtete nord- und ostwärts davon Assnr das assyrische 2000. Reich. Ninus, ein späterer König von Assyrien (um 1300), eroberte Babylon und die angrenzenden Länder und wurde so Stifter des großen assyrischen Reichs. Hauptstadt dieses Reiches war Ninive. H Fast noch wichtiger als Ninus ist seine Frau Semiramis, die nach seinem Tode die Herrschaft antrat (1250). Sie soll Babylon auf's schönste um- gebaut, viele Kanäle angelegt und große Kriegszüge unternommen haben. Aber ihre Nachfolger waren Weichlinge und brachten das Reich in Ver- fall; ja der letzte derselben, der schwelgerische Sardanapal, stürzte sich, als er von Artabaces, dem kriegerischen Statthalter von Medien, ent- thront werden sollte, sammt seinen Schätzen in die Flammen eines Schei- terhaufens (888). Nunmehr entstanden aus dem großen assyrischen Reiche Die drei drei neue: das neuassyrische, das neubabylonische und das neuen me dische Reich, von denen jedoch das erstere nachher die Oberherrschaft Reiche, über die beiden andern geführt hat. 2. Von den neuassyrischen Königen werden mehrere als kriegerisch be- zeichnet, so: Phul (770), Tiglath Pilesar (750), Sal man a sfar (722) und S anher ib (710). Der wichtigste war Salmanassar; dieser zerstörte das Reich Israel und führte die 10 dazu gehörigen Stämme in Zerstörung die assyrische Gefangenschaft (722 vor Chr.). Schon unter dessen Nach- des Reiches folger Sanherib, der das abhängige Medien freigeben mußte, beginnt ¿1vciel das Sinken des Staates und um's Jahr 606 vor Chr. nimmt Neuassy- rien ein Ende. Da empörte sich Nabop olassar, der kriegerische Statt- halter von Babylon, wider den assyrischen König (Sarak) und eroberte in Verbindung mit Cy arares, d?m Beherrscher Medienö, die Stadt Ninive. Die Stadt wurde zerstört und das Land unter die beiden Sieger vertheilt. In den letzten Jahren der assyrischen Herrschaft war ein Bergvolk, die Chaldäer, von den Gebirgen in das obere Babylonien hexabgcstiegen. Es hatte dem Statthalter Nabopolassar in seiner Empörung beigestanden und dafür Babylonien als Wohnsitz erhalten. Aus der Vereinigung die- ses Volks mit den eigentlichen Babyloniern entstand das neubabyloni- sche oder babylonisch-chaldäische Reich, dessen berühmtester König Nabopolassar'ö Sohn, Nebukadnezar war. Er schlug den ägyptischen Zerstörung König Necho bei Circesiu>n * 2) (606), zerstörte Tyrus und Sidon des Reiches (603), nahm Jerusalem ein und führte die Juden in die babylonische Juda 588. Gefangenschaft (588). Aber schon unter seinem jüngsten Sohn Nabon- nedus, der in der Bibel Belsazar heißt, kam Babylonien unter die Botmäßigkeit der Perser (536). 3. Die Religion der Babylonier war Stern dien st (Sabäismus). Sterndienst Für den höchsten Gott galt Bel (Baal), der Gott des Himmels und der des Lichts, die personistzirte Sonne; ihm zur Seite stand Mylitta Babylonier. (Astarte), die Mondgöttin. Die Priester suchten aus dem Stand der Ge- stirne den göttlichen Willen zu deuten, beobachteten daher genau das 0 Ninive, Stadt am Tigris, in der Gegend des späteren Bagdad. 2) Cir cesium, Stadt am oberen Euphrat, östlich von Damaskus.

3. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 18

1878 - Danzig : Gruihn
18 Geschichte des Alterthums. — Morgenländische Völker. ließ einen Sohn Ninias. Für diesen übernahm Semiramis jetzt die Regierung. Sie führte in Babylon prächtige Bauwerke auf und verschönerte auch andere Städte. Nachdem sie verschiedene Völker Asiens bekämpft hatte, wollte sie auch Indien unterjochen. Ihren Truppen wurde jedoch ein indisches Heerr entgegengestellt, vor dem eine Reihe von Elephanten stand. Diese trugen auf ihren Rücken ganze Thürme voll Krieger und zerschlugen mit ihren Füßen und Rüsseln alles, was sie erreichen konnten. Semiramis wollte nun den Feinden etwas Aehnliches entgegenstellen. Sie ließ eine Menge großer Büffel todtschlagen, die Häute derselben so zubereiten, daß sie elephantenartig aussahen und bedeckte damit mehrere tausend Kameele, auf denen bewaffnete Männer saßen. Anfangs erschraken die Indier: da sie aber durch einen Ueberläuser erfuhren, daß es keine wirklichen Elephanten seien, griffen sie tapfer an; die Kameele wurden scheu und stürzten sich auf das eigene Heer. Semiramis und ihr Volk floh; Unzählige verloren ihr Leben, und Semiramis, selbst verwundet, entkam nur mit einem geringen Haufen über den Indus. Bald darauf starb sie. Sardanapal. 888. Die Nachfolger der Semiramis lebten meist in Weichlichkeit und Ueppigkeit. Wollüstiger und weichlicher als Sardanapal war kein Regent. Er überließ das Reich seinen Dienern und verbrachte den ganzen Tag in Gesellschaft von Mädchen. Unter diesen saß er geschminkt und "geputzt da; mit ihnen spielte er und spann Wolle. Das ganze'land fiel daher von dem Könige ab. Die Babylonier und andere Völker zogen aber gegen Ninive und eroberten die Stadt. Hierdurch zur Verzweiflung gebracht, ließ Sardanapal (nach der Sage) einen hohen Scheiterhaufen auf-richren und stürzte sich mit seinen Weibern und allen seinen Kostbarkeiten in die Flammen, die auch den prächtigen Königspalast verzehrten. Salmanassar. Als Ninive und das assyrische Volk von den Siegern unterworfen war, wurde das große assyrische Reich getheilt, und es entstanden daraus das neuassyrische, babylonische und> medische Reich. Ersteres erreichte unter dem König Salmanassar den Gipfel der Macht. Dieser König zerstörte das Reich Israel und führte die 10 Stämme desselben (722) in die assyrische Gefangenschaft. Sein Nachfolger hieß San her ib. Bei den in neuerer Zeit angestellten Ausgrabungen bei Ninive hat man verschiedene Gegenstände gefunden, die von diesem Könige zeugen. der (israelitischen) Stadt Lachis: Ich gebe Erlaubniß, sie zu vertilgen". Nebukadnezar. In dem neuen Reiche der Babylonier wurde besonders, der König Nebukadnezar mächtig. Er zerstörte das Reich Juda und führte die 2 Stämme (606) in die babylonische Gefangenschaft. . Belsazar war der letzte König zu Babylon. Er feierte einst ein ^est. In trunkenem Uebermuth" ließ er die heiligen Tempelgefäße herbeibringen, welche fein Vater Nebukadnezar in Jerusalem erbeutet hatte. Als feine Weiber und Großen daraus tranken, erschien an der Wand eine Hand, welche die Worte schrieb: „Mene, mene, tekel, upharsin". Der König welchessanherib darstellt,stehen in der Keilschrift der Alten folgende hier abgebildete Worte: „Sanherib, der mächtige König des Landes Assyrien, sitzt auf dem Throne Auf einem Bilde, ^ Vvlu^vl'lu f Vw mächtige König des Landes Assyrien, sitzt auf dem Throne des Gerichts, vor Et flf< <Mt<T .It sfl ~T< ►m

4. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 291

1901 - Münster i. W. : Theissing
Zeittafel. A. Die Geschichte des Altertums. Die Israeliten. vor Chr. Abrahams Wanderung nach Kanaan................................ um 2100 Moses führt die Israeliten aus Ägypten........................ um 1500 Die Zeit der Richter.................................... 1430—1095 Die Zeit der Könige...................................... 1095—975 Die assyrische Gefangenschaft.............................. 722 Die babylonische Gefangenschaft.......................... 605—536 Unterwerfung Palästinas durch Alexander den Großen . . 332 Unterwerfung Palästinas durch die Römer..................... 63 Die Babylonier und Assyrier. Die alten Reiche in Babylonien................................ bis 1700 Das alte assyrische Reich.........................................um 1700—884 Die assyrische Weltherrschaft............................ 884—606 Zerstörung Ninives......................................... 606 Das neue Reich in Babylon................................ 606—538 Zerstörung des babylonischen Reiches durch Cyrus . . . 538 Die Phönizier. Blüte der Städte Sidon und Tyrus.............................. um 1000 Gründung der Stadt Karthago................................... um 814 Die Ägypter. Das alte Reich von Memphis.............................um 3200—2100 Das mittlere Reich und die Herrschaft der Hyksos ... um 2100—1500 Das neue Reich....................................................um 1500—980 Unterwerfung Ägyptens durch Kambyses....................... 525 Unterwerfung Ägyptens durch Alexander den Großen . . 332

5. Geschichte des Altertums - S. 461

1895 - Freiburg im Breisgau : Herder
Zeittafel der wichtigsten Megeenheiten Das Altertum. Die orientalischen Völker. V. Chr. Um 4500 Priesterknige in Sdbabylonien. Reiche von Akkad (Babylon) und Sumir (Ur) am Enphrat. um 3000 Grndung von Ninive am Tigris. Grndung des altgyptischen Reiches von Memphis durch Menes. Pyramiden. um 2000 Semitische Könige in Babel. I Das mittlere (altthebanische) Reich in gypten. um 1900 (?) , Die Fremdherrschaft der Hyksos in gypten. um 1500 Das nenthebanische Reich in gypten. 1491 (?) oder 1320 (?) Auszug der Israeliten unter Moses aus gypten. 1250 (?) Ramses Ii. der Groe von gypten. 13001100 (?) Zeit der Richter in Israel. 1100606 Das assyrische Reich. 1070 (?)975 Das vereinigte Knigreich Israel unter den Knigen cml, David, alomon, Roboam. 1012 (?) alomon baut den Tempel zu Jerusalem. 975587 Das Reich Juda. 975722 Das Reich Israel (Samaria). 722 Sargon Ii. der Groe von Assyrien erobert Samaria und fhrt den letzten König von Israel, Osee (Hosea), in Gefangenschaft. 645525 Reich von Sais in gypten, gestiftet von Psammetich (f 609). 625538 Neubabylonisches Reich. 606 Nabopolassar von Babylon und Kyaxares von Medien zerstren Ninive. 604 Nebukadnezar (Nebukadrezar) von Babylonien schlgt den gyptischen König Necho bei Karchemisch am Euphrat und macht den König Joakim von Juda zu seinem Vasallen. Beginn der babylonischen Gefangenschaft der Juden (534). um 600 Phniker umsegeln im Auftrage Nechos Afrika. 587 Nebukadnezar erobert Jerusalem. 558529 Cyrus, der Achmenide, Perserknig. 558 Cyrus nimmt Astyages, König von Medien, gefangen und macht dem Mederreich ein Ende.

6. Geschichte des Altertums bis zum Tode des Augustus - S. 21

1909 - Leipzig : Deichert
Die Völker des Morgenlandes. 21 3. Assyrien. Schon etwa 1000 Jahre vor Hammurabi waren aber Babylonier nach dem Tigris in seinem Oberlaufe gewandert, hatten sich hier niedergelassen und eine Stadt, namens Assur, gegründet. Nach dieser Stadt nannten sie sich selbst Assyrier, und seit etwa 1700 v. Chr. hatten sie eigene Könige. Zweihundert Jahre später begannen dann Streitigkeiten zwischen den assyrischen und den babylonischen Herrschern um die Grenzen ihrer Länder, und in diesen Jahrhunderte langen Kriegen errangen schließlich die assyrischen Könige die Oberherrschaft auch über die babylonischen. Zur höchsten Machtfülle kam das assyrische Reich unter dem Könige Sargon (722—705 v. Chr.), der das Reich Israel zerstörte und das Volk in die assyrische Gefangenschaft führte (722 v. Chr.), und seinem Sohne Sanherib (705—681 v. Chr.). Letzterer baute die alte Stadt Ninive aufs neue, erweiterte sie mit prächtigen Bauten und machte sie zur Hauptstadt des Reiches. Dieses erstreckte sich schließlich bis nach Armenien, Phönizien, Syrien und Ägypten. 4. Die Chaldäer (Neubabylonien). Gegen die Herrschaft der Afsyrer lehnten sich aber mit der Zeit diejenigen Baylonier auf, die in dem unteren Stromgebiet und an dem Ufer des persischen Meerbusens wohnten. Sie hießen Chaldäer. Zuerst wanderten sie in großen Scharen in die nördlich gelegenen Gebiete ein und suchten mehr und mehr zur Herrschaft zu kommen. Der Chaldäer Nabopolassar machte sich um 625 v. Chr. zum Könige von Babylonien und verbündete sich später mit dem Könige Kyaxares von Medien. Letzterer eroberte 606 v. Chr. Ninive, und nun trat das sogenannte neubabylonische oder chaldäische Reich in der Herrschast an die Stelle des assyrischen. Nabopolassars Sohn war Nebukadnezar (604—561 v. Chr.), der die neubabylonische Macht zur weitesten Ausdehnung brachte. Er zerstörte 586 v. Chr. Jerusalem, die Hauptstadt des israelitischen Südreiches, und führte eine große Zahl von Vornehmen aus dem Volke nach Babylonien. Aber schon 538 v. Chr. wurde das Land eine Beute der Perser, deren König Cyrus in diesem Jahre die Stadt Babylon eroberte. 5. Das persische Reich. So trat nun das persische Weltreich an die Stelle des babylonisch-assyrischen. Die Perser bewohnten seit den ältesten Zeiten die Landschaft P e r s i s im Südwesten des Hochlandes von Iran. Als Ackerbauer, Hirten, Jäger und Krieger führten sie ein abgehärtetes und rauhes Leben. Sie verehrten Ahuramazda (Ormuzd), den Gott des Guten und des Lichtes,

7. Das Altertum - S. 18

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
18 gemacht, und unmittelbar nach dem Tode Affnrbanipals befreite sich Babylon. Dem gemeinsamen Angriff der Med er unter ihrem Könige Kyxares und der Babylonier unter dem bisherigen Statthalter Nabopolssar erlag das assyrische Reich. Ninive wurde eingeschlossen und lange belagert. Im dritten Jahre kam der Tigris den Belagerern zur Hlfe; eine furcht-bare berschwemmung ri die Wlle nieder. Als nun der letzte assyrische König Sarak alles verloren sah, zndete er den Palast an und starb in den Flammen, ein Umstand, der zur Ausschmckung der Sage von Sar-606 danapal gefhrt hat. Ninive wurde im Jahre 606 zerstrt. Das neubabylonische Reich. Als Ninive in Asche sank, erhob sich Babylon noch einmal zu neuem Glnze. Nabopolassar, der Be-grnder der neubabylonischen Macht, hatte nach dem Fall des assyrischen Reiches dessen Lnder westlich vom Tigris erhalten: Mesopotamien, Syrien und Israel. Sein Sohn Nebukaduezar (605561) besiegte den König gyptens Necho, der erobernd bis zum Euphrat vorgedrungen 586 war, 605 bei Karchemisch, zerstrte 586 das Reich Inda und fhrte seine Einwohner in die babylonische Gefangenschaft. Nach dreizehnjhriger Belagerung unterwarf er auch die Juselstadt Tyrus. Er erhob das neu erstandene Reich von Babel zu nie gesehenem Glnze, und sein Name er-fllte die Welt. Babylon, die Hauptstadt seines Reiches, vergrerte und verschnerte er. Durch ihn erhielt die uralte Stadt im wesentlichen die Gestalt, die Herodot sah und beschrieben hat. Ein ungeheures Viereck zu beiden Seiten des Euphrats bildend, hatte die Stadt einen Umfang von zwlf deutschen Meilen. Hundert eherne Thore fhrten durch die beiden turmhohen Ringmauern, die die Stadt von auen umgaben und in regelmigen Zwischenrumen hohe Trme trugen. Die Ringmauern waren so breit, da aus ihr sechs Wagen nebeneinander fahren konnten. In dem einen Stadtteile standen die kniglichen Burgen, im andern erhob sich der Tempel des Bei, der, von Nebukaduezar vollendet, aus einer Grundflche etwa 200 m im Geviert sich in sieben abgestuften Stockwerken zu gleicher Hhe erhob. Auswrts ging eine Wendeltreppe bis zum hchsten Turm, wo sich in einem Tempel das Heiligtum Bels befand. Nebukadnezar baute eine prchtige Brcke der den Euphrat und einen neuen Palast mit auf gewaltigen Suleu ruhenden Grten. Diese schwebenden Grten, eines der / sieben Wunderwerke des Altertums, schreibt die Sage der Semiramis zu. Von den gewaltigen Denkmlern der babylonischen Baukunst ist heute nichts mehr erhalten als Ruinenhgel. Der eine bezeichnet die Knigsburg des Nebukaduezar und in einer noch 40 m hohen Stufenpyramide erkennt man die

8. Geschichtsbilder - S. 7

1903 - Berlin : Süsserott
Jäger vor dem Herrn. Die Hauptstadt Babylon lag auf beiden Seiten des Euphrat. Sie hatte einen Umfang von 10 Meilen und wurde von einer Mauer umgeben, die 200 Ellen hoch und 50 Ellen dick war. 16 Reiter konnten auf der Mauer nebeneinander reiten. b. Assyrien. 1. Ninive. — Der Gründer des assyrischen Reichs hieß Assur. Sein Sohn Ninus gründete am Tigris die Hauptstadt Ninive. Sie hatte noch größeren Umfang als Babylon. Der Prophet Jonas sagt, sie sei drei Tagereisen groß gewesen. 2. Semiramis. — Als Ninus starb, bestieg feine Gemahlin Semiramis den Thron und führte die Herrschaft für ihren unmündigen Sohn Ninyas. Semiramis unternahm große Kriegszüge, eroberte das babylonische Reich und vereinigte es mit dem assyrischen. Sie wohnte in Babylon und schmückte die Stadt mit herrlichen Bauwerken. Die „schwebenden Gärten der Semiramis" zählten zu den sieben Wunderwerken des Altertums. 3. Spätere Herrscher. — Unter Salmauassar wnrde Assyrien das erste Weltreich. Im Jahre 722 v. Chr. zerstörte er das Reich Israel. Sein Nachfolger Sanherib belagerte vergeblich Jerusalem. Gegen den letzten assyrischen König Sardanapal empörten sich die Babylonier und Meder. Sie belagerten und eroberten Ninive. Um nicht in die Hände seiner Feinde zu fallen, ließ Sardanapal in seinem Palaste einen Scheiterhaufen errichten, auf dem er sich mit seinen Weibern und Schätzen verbrannte. 606 v. Chr. c. Neu-Babylonien. 1. Nelmkadnezar. — Nun bildeten sich zwei Reiche: Neu* Babylonien und Medien, beide durch den Tigris getrennt. Unter Nebukadnezar wurde Neu-Babylonien das mächtigste Reich Asiens. Er verschönerte die Stadt Babylon, baute eine prächtige Königsburg und errichtete dem Sonnengotte Bel einen riesigen Turin, deu Belusturm. Im Jahre 586 v. Chr. eroberte er Jerusalem und führte die Juden in die babylonische Gefangenschaft. 2. Belsazar. — Unter den Nachfolgern Nebnkadnezars zerfiel das babylonische Reich und wurde im Jahre 538 eine Beute der Perser. Diese drangen durch das abgeleitete Bett des Euphrat in Babylon ein und brachten Belsazar, der sorglos bei einem Gastmahle schwelgte, um. 4. pic Weder und Uerser. 1. Das Land. — Zwischen dem Kaspischen Meere und dem Indischen Ozean dehnt sich, rings von Gebirgen umschlossen, die Hochebene von Iran aus. Im 'Norbweften des Hochlandes wohnten die Meder, südlich von ihnen die Perser. Beibe Völker waren einander stammverwandt, die Perser den Medern untertan. 2. Religion. — Meder und Perser verehrten zwei Gottheiten: Ormnzd, den Gott des Lichts, und Ahriman, den Gott der Finsternis. Beide führen beständig mit-

9. Alte Geschichte - S. 23

1892 - München [u.a.] : Buchner
— 23 — So war das Szepter von Juda genommen. Vor einem Fremdling beugte das stolze Jerusalem sich in den Staub. Selbst die alte Herrlichkeit des Tempels war dahin. Sein Glanz war mit der Einheit dev Glaubens verblichen. Das Volk seufzte nach dem Messias und glaubte seine Antunst nahe, da die Bedingungen, welche von den Propheten an sein Erscheinen geknüpft worden, sich erfüllt hatten. Zeittafel für die (beschichte der Völker des Orients. Um v. Chr. 2000 Abraham. „ 1900 Altbabylonisches Reich. Ir 1400 Sesostris (Ramses Ii.). Vor 1300 Beginn des phönicischen Seehandels. Moses. „ 1100 Assyrisches Reich. Nach 1100 Königtum in Israel. Um 1000 Salomons Tempelbau. 975 Teilung der Reiche. Um 850 Gründung Karthagos. 722 Untergang des Reiches Israel. 640 Medien wird selbständig. 625 Neubabylonisches Reich. 606 Zerstörung Ninives. Untergang des assyrischen Reiches 605 Beginn der babylonischen Gefangenschaft. 588 Zerstörung Jerusalems. Untergang des Reiches Juda 558 Beginn des Perserreiches, Cyrns. 546 Untergang des lydischen Reiches, Krösus. 538 Untergang des babylonischen Reiches. 529 Tod des Cyrns. 525 Untergang des ägyptischen Reiches. 330 Untergang des Perserreiches. 169- -142 Heldenkämpfe der Makkabäer. 63 Unterwerfung der Juden unter Rom. 37 Einsetzung des Königs Herodes.

10. Grundriß der Weltgeschichte - S. 17

1885 - Nürnberg : Korn
I. Die Völker des Morgenlandes. Babylonier und Assyrer. 17 Hunderts vor Christi Geburt ging die Herrschaft über die Länder 1250 Babylonien und Assyrien auf die Assyrer über. Damals v. Cf)i\ regierten Nirms und seine Gemahlin Semiramis. Ninus-Aäjjj? erbaute Ninive auf dem östlichen Ufer des Tigris, eine Stadt, J die 12 Meilen int Umfange und 2 Millionen Bewohner hatte imb von der sich noch jetzt großartige, mit Keilschrift beschriebene Überreste vorfinden. Babylonien im Süden, Mesopotamien im Westen, Armenien im Norden, Medien und Baktrien im Osten standen unter assyrischer Herrschaft. Semiramis führte nach Ninus' Tod die Regentschaft für ihren Sohn Ninyas. Sie schmückte Ninive und Babylon mit großartigen Bauten und machte Kriegszüge bis an den Indus. Unter ihren weichlichen Nachfolgern verfiel das altaffyrifche Reich. 3. Wahrend aber nun die Meder im Osten sich unab-hängig machten und auch die Babylonier sich empörten, drei- u. Chr. tete unter einem neuen Herrscherhaus das neu assyrische Reich ..^eu-(888—606) feine Herrschaft gegen Westen ans. Syrien mitai'il|“ch 5 der Hauptstadt Damaskus wurde erobert, und der assyrische König ^1 ' Salmanassar unterwarf Phouizieu und das Reich Israel (722; § 7, 4). Etwa hundert Jahre nach Salmanaffars Tod eroberten die Meder, welche schon 710 ein selbständiges Reich gegründet hatten (§ 9), gemeinschaftlich mit den Babyloniern das assyrische Reich und zerstörten Ninive (606). Sarda-napäl, der in Wollust und Üppigkeit versunkene letzte assyrische König, stürzte sich mit seinen Frauen und seinen Schätzen in die Flammen. 4. So entstand das nenbabylonische Reich (606—538). 606 Nabopolassar und sein Sohn Nebnkadnezar waren die v. Chr. ersten Könige desselben. Nebnkadnezar schlug den Pharao vjubaby-Necho bei Karchemisch (606; § 5, 7), führte die Juden nach Reich Babylon und zerstörte Jerusalem (588; § 7, 5); auch Phö-nizien wurde ihm Unterthan, und alle Länder bis zum Mittelmeer fügte er in das „babylonische Weltreich" ein. Gegen Mesopotamien schloß Nebnkadnezar sein Reich ab durch die 12 Meilen lange „mebische Mauer" zwischen Euphrat und Tigris. Babylon an den beiden Ufern des Euphrats, die drei Meilen lange und eben so breite, wohlbefestigte Hauptstadt seines Reiches, schmückte er mit großartigen Bauwerken; dahin gehören die von Nebnkadnezar terrassenförmig angelegten, sogenannten „hängenden Gärten der 'semiramis." — Rasch, wie es emporgekommen war, zerfiel das neubabylonische Reich nach Nebnkad-uezars Tod. Der Perserköuig Cyrns (§9, 6) eroberte Babylon durch Abgrabung des Euphrats, entthronte den letzten baby- @ u t m a n n , Weltgeschichte. 2

11. Sagen und Geschichten aus dem Altertume - S. 50

1894 - Leipzig : Freytag
50 zwei- bis dreihuudertsltigen Ertrag der Aussaat, und Grser wuchsen bis zur Baumhhe. Die dadurch begrndete Wohlhabenheit der Bewohner wurde noch durch Kunstflei und Handel befrdert. Unter ihren Gttern nahm Bel den hchsten Rang ein; ihm war der mchtige Tempel (Turm zu Babel") ge< weiht, der in 8 Abstzen zu 180 m Hhe anstieg. 2. Das lteste Heid) hatte Babylon zur Hauptstadt, welche zu beiden Seiten des Euphrat lag und ein riesiges Quadrat bildete. Sie hatte einen Umfang von 90 km und war von einer ungewhnlich hohen und dicken Mauer 26. Assyrische Kuigsbilder. umgeben, die mit 250 Trmen und 100 Thoren versehen war. Das Reich kam aber etwa 1100 v. Chr. unter die Herrschaft der Assyrier, deren Könige m der groen Stadt Ninive am Tigris wohnten. Unter ihnen nennt die Bibel den Salmanassar, der im Jahre 722 dem Reiche Israel ein Ende machte, und Sanhcrib, der Jerusalem belagerte, aber wieder abzog. 606 v. Chr. wurde 606 Ninive von dem babylonischen Statthalter Nabopolassar und dem medischen V.chr.knige Cyaxares belagert und zerstrt. Der angeblich weichliche König Sardanapal verbrannte sich mit seinen Weibern und Schtzen auf einem Scheiterhaufen in seinem Palaste. Nun bildeten sich zwei Reiche: das neubabylonische und das m e d i s ch e, durch den Tigris getrennt. 3. Das neue babylonische itrid) erhielt durch Nebnkadnezar (600) gewaltige Macht und Ausdehnung. Er machte groe Eroberungen, unterwarf auch Juda und zerstrte Jerusalem (588). Die vornehmsten Juden wurden nach Babylon in Gefangenschaft gefhrt. Seine Herrschaft war aber auch durch Knste des Friedens ausgezeichnet. Er stellte die inzwischen verfallenen

12. Geschichte des Altertums - S. 7

1903 - Berlin : Süsserott
Jäger vor dem Herrn. Die Hauptstadt Babylon lag auf beiden Selten des Euphrat. Sie hatte einen Umfang von 10 Meilen und wurde von einer Mauer umgeben, die 200 Ellen hoch und 50 Ellen dick war. 16 Reiter konnten auf der Mauer nebeneinander reiten. Tb. Assyrien. 1. Ninive. — Der Gründer des assyrischen Reichs hieß Assur. Sein Sohn Ninns gründete am Tigris die Hauptstadt Ninive. Sie hatte noch größeren Umfang als Babylon. Der Prophet Jonas sagt, sie sei drei Tagereisen groß gewesen. 2. Semiramis. — Als Niuus starb, bestieg seine Gemahlin Semiramis den Thron und führte die Herrschaft für ihren unmündigen Sohn Niuyas. Semiramis unternahm große Kriegszüge, eroberte das babylonische Reich und vereinigte es mit dem assyrischen. Sie wohnte in Babylon und schmückte die Stadt mit herrlichen Bauwerken. Die ^schwebenden Gärten der Semiramis" zählten zu den sieben Wunderwerken des Altertums. 3. Spätere Herrscher. — Unter Salmanassar wurde Assyrien das erste Weltreich. Im Jahre 722 v. Chr. zerstörte er das Reich Israel. Sein Nachfolger Sanherib belagerte vergeblich Jerusalem. Gegen den letzten assyrischen König Sardanapal empörten sich die Babylonier und Meder. Sie belagerten und eroberten Ninive. Um nicht in die Hände seiner Feinde zu fallen, ließ Sardanapal in seinem Palaste einen Scheiterhaufen errichten, auf dem er sich mit seinen Weibern und Schätzen verbrannte. 606 v. Chr. c. Nen-Babylouien. 1. Nebukadnezar. — Nun bildeten sich zwei Reiche: Nen- Babylonien und Medien, beide durch den Tigris getrennt. Unter Nebukadnezar wurde Neu-Babylonien das mächtigste Reich Asiens. Er verschönerte die Stadt Babylon, baute eine prächtige Königsburg und errichtete dem Sonnengotte Bel einen riesigen Turm, den Belusturm. Im Jahre 586 v. Chr. eroberte er Jerusalem und führte die Juden in die babylonische Gefangenschaft. 2. Belsazar. — Unter den Nachfolgern Nebukaduezars zerfiel das babylonische Reich und wurde im Jahre 538 eine Beute der Perser. Diese drangen durch das abgeleitete Bett des Euphrat in Babylon ein und brachten Belsazar, der sorglos bei einem Gastmahle schwelgte, um. 4. Die Weder und Werfer. 1. Das Land. — Zwischeu dem Kaspischen Meere und dem Indischen Ozean dehnt sich, rings von Gebirgen umschlossen, die Hochebene von Iran ans. Im 'Nordwesten des Hochlandes wohnten die Meder, südlich von ihnen die Perser. Beide Völker waren einander stammverwandt, die Perser den Medern untertan. 2. Religion. — Meder und Perser verehrten zwei Gottheiten: Ormuzd, den Gott des Lichts, und Ahriman, den Gott der Finsternis. Beide führen beständig mit-

13. Ausführliche Geschichtstabellen - S. 2

1913 - Paderborn : Schöningh
2 Das Altertum. Vor 2000 Blüte des altbabylonischen Reiches unter dem Könige Hammurabi, dem großen Gesetzgeber von Babylon. Wie bei den Ägyptern werden bei den Babyloniern die Wissenschaften der Mathematik und der Astronomie (Astrologie) gepflegt. Im 2. Jahrtausend erringt das jüngere Volk der Assyrer die Oberhand. Hauptstadt Ninive am oberen Tigris. Seit dem 8. Jahrhundert Gewaltherrschaft der Assyrer über fast alle semitischen Völker: die Babylonier, die Phönicier und die Israeliten. Die wichtigsten Städte der Phönicier sind Tyrus und Sidon. Schon im 2. Jahrtausend blüht der überseeische Welthandel der Phönicier. Sie sind für die Völker Europas, zuvörderst für die Griechen, die wichtigsten Vermittler der morgenländischen Kultur. Ihr bedeutendstes Handelsgebiet bleibt der westliche Teil des Mittelmeeres, in dessen Osthälfte werden sie.von den Griechen verdrängt. Sie gründen zahlreiche Niederlassungen in Sicilien, Nordafrika, Spanien. Die wichtigste phönicische Kolonie, Karthago (in Nordafrika, um 800 gegründet), faßt diese allmählich zu einem Staate zusammen. In der Heimat aber wird das phönicische Handelsvolk den Assyrern, später den Babyloniern und den Persern untertänig. Die Israeliten haben allgemeine Bedeutung als Träger des Monotheismus. Ihr Reich in Palästina spaltet sich gegen Ende des 10. Jahrhunderts in die Staaten Israel und Juda. Beide werden wie Phönicien den mächtigen Nachbarn botmätzig. 606 Der Mederkönig Kyaxares und Nabopolassar, der assyrische Statthaltevvon Babylon, erobern und zerstören Ninive und machen dem Reiche der Assyrer ein Ende. 606—539 Das neubabylonische Reich. Es umfaßt die semitischen Völker. 586 Der babylonische König Nebukadnezar zerstört Jerusalem und führt die aufständischen Juden in die Gefangenschaft nach Babylonien. 539 Der Perserkönig Eyrus erobert Babylon und das babylonische Reich. Die Juden werden in ihre Heimat entlassen.

14. Grundriß der Geschichte - S. 5

1886 - Breslau : Hirt
Ii. Babylonier und Assyrer. 5 Sammlung der groen Bibliothek zu Ninive, wie durch entsetzliche Grausamkeit aus, ist aber noch Zeuge gewaltiger Erschtterungen des assyrischen Weltreichs. Cyaxares der Meder und der babylo-nische Statthalter Nabopolassar erobern endlich Ninive, indem sie durch eine vom angeschwollenen Tigris gerissene ffnung in der Stadt-mauer eindringen, und vergebens opfert sich der letzte assyrische König Sarakos als Shnopfer des zrnenden Flugottes auf einem Scheiterhaufen. Ninive, gnzlich zerstrt, wird zur de, zur Drre wie die Wste." Das jngere Reich in Babylon. Nebukadnezar, Nabo-606. Polassars Sohn, wurde nun der Grnder eines neubabylonischen Welt-reichs. Er unterwarf Juda und fhrte die Juden in die babylo-nische Gefangenschaft; er lie den abgefallenen Judenknig Zedekia blenden und in Ketten gefangen fortfhren und zerstrte den Salomo-nischen Tempel; er unterwarf Tyrus und machte den König von 53g. gypten zu seinem Vasallen. Die Weltstadt Babylon schmckte er durch erstaunliche Werke des Friedens ( 4). Die neubabylonische Weltmacht fand aber ein baldiges Ende durch Cyrus, den Grnder des persischen Weltreichs. Cyrus besiegte den babylonischen König Nabonid und eroberte Babylon, wo der Sohn des Knigs, Bei-538. sazar, ein schwelgerisches Fest feierte (Dan. 5), während die Perser in dem Bette des abgeleiteten Euphrat unter der Stadtmauer hindurch eindrangen. Nach wiederholten Emprungen geriet die stolze Babel in Zerfall und war schon bald nach Christo eine de, verlassene Sttte. Babylonisch-assyrische Kultur. 4. Die Magier der Babylonier (Chalder) sind hochberhmt durch ihre astronomischen Kenntnisse und durch die mit ihrem Gestirn-dienste zusammenhngende Astrologie; sie knnen berhaupt als die Pioniere der menschlichen Gesellschaft auf den Wegen der Kunst, Litteratur und Wissenschaft" bezeichnet werden. Unter ihren 3 obern Gttern ragt hervor Bel oder Baal als Götter- und Geistervater, wie als Herr und Schpfer des Weltganzen, unter den Gttinnen Jstar (Astarte, Aschera der Phnizier, Aphrodite bei den Griechen), der mit sinnlichen Ausschweifungen gedient wurde. Auer einer doppelten Dreiheit von groen Gttern wurden 5 Planetengtter (Saturn. Jupiter, Mars, Venus und Merkur entsprechend) verehrt. Merkwrdig sind die auf 12 Tafeln um 2000 aufgezeichneten Legenden von Jzdubar" (Nimrod, an Herkules erinnernd), welchem Tisnthros, der Noah der Babylonier, die den biblischen Erzhlungen verwandten Urgeschichten der Menschheit mitteilt, an welche auch altchaldische Abbildungen erinnern. Die Gttergestalten der Babylonier und Assyrer erscheinen als geflgelte Stiere und Lwen mit Menschenkpfen. Die Schriftberreste in Keilschrift auf ge-

15. Die alte und die mittlere Geschichte bis zum Vertrage von Verdun - S. 25

1882 - Gütersloh : Bertelsmann
Das Zendvolk. 25 b) Salmanassar unterwirft Phöuizien und das Reich Israel. 722 Sanherib, Salmanassars zweiter Nachfolger, muß infolge einer Seuche die Belagerung Jerusalems und Pelusiums in Ägypten aufgeben ; wird in Ninive von feinen Söhnen ermordet (696). c) Abfall der Meder von der assyrischen Herrschaft. 710 Assarhaddon, Sanheribs Sohn, kämpft glücklich gegen die Äthiopenkönige in Ägypten 672 (§8 B); führt einen Teil der Juden mit K. Man affe nach Babylon. d) Durch den Mederkönig Kyaxares und den assyrischen Statthalter Nabopolassar von Babylon wird Ninive erobert und zerstört. 606 Der letzte König Sara kos (= Sardanapal, d. i. Großherr) zündet nach tapfrer Verteidigung die Königsburg an und verbrennt sich mit seinen Frauen und Schätzen. (Die Griechen erzählen diese Selbstverbrennung von Sardanapal I. 888). 2. Das neubabylonische Reich, 606—538. a) Nabopolassar und sein Sohn und Mitregent Nebu-kadnezar oder Nabnchodonazar (604—561) 1. besiegen den Pharao Necho (§ 8) bei Kar chemisch 606; 2. führen den größten Teil der Juden, darunter den Propheten Daniel, in die babylonische Gefangenschaft, 606—536. 3. Nebnkadnezar zerstört Jerusalem (§ 12), 588 belagert Tyrus 13 Jahre lang (§ 9) und erobert alles Land bis zum Mittelmeer. 4. Großartige Bauten in Babylon; die medische (12 Meilen lange) Mauer zwischen Euphrat und Tigris. b) Nabouedus (Belsazar), der letzte babylonische König, wird von dem Perserkönig Cyrus (§ 16) und dessen Schwager Kyaxares Ii. (= Darius Medus) nach der Einnahme Babylons entthront (538). Babylouieu persische Provinz. 538 § 15. 5. Die Jranier oder das Zendvolk. insbesondere Meder und Perser. I. Land und Bewohner. 1. Das Hochland Iran, im Innern öd und wüste; begrenzt im N. vom kaspischen, im S. vom indischen (erythräischen) Meer; im O. vom Indus, im W. vom Tigris und Euphrat. Es umfaßt im N. Medien mit Ekbatana und Rhagä, Parthien, Hyrkanien, Baktrien mit Baktra und an den Quellen des Oxus Sogdiana, im S. Susiana mit Susa, Persis mit Persepolis, der Begräbnisstadt der Könige (Ruinen der Königsgräber), und Pasar-gadä^ Karmanien, Gedrosien am indischen Ocean und Arachosien am Fuße des Paropamisus (Hindukusch).

16. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 2

1884 - Berlin : Gaertner
2 Salomos Zeitgenosse König Hiram von Tyrus: Gemeinsame Handelsfahrten der Phönizier und Juden nach Ophir in Indien. Trennung Israels unter Jerobeam von Juda unter Rehabeam, dem Sohne Salomos. Der Prophet Elias in Israel (um 850). 850 Tyrische Geschlechter gründen Karthago (Dido, die sagenhafte erste Königin). 722 Sargon von Assyrien, der Nachfolger Salmanassars Iv, zerstört das Reich Israel nach der Einnahme von Samaria, Der Prophet Jesaias in Juda. 650 Ägypten von der Fremdherrschaft der Assyrer durch Psam-metich befreit. Hauptstadt Sais. Aufnahme von Griechen. 606 Einnahme von Ninive (Sardanapäl, der sagenhafte letzte König) durch Kyäxares von Medien und den bisherigen assyrischen Statthalter Nabopolassar von Babylon. Ruinen bei Mosul. Der Tigris nach der Teilung Assyriens die Grenze zwischen Medien und Babylonien. —- 586 Nebukadnezar, Nabopolassars Sohn, zerstört das Reich Juda nach der Einnahme von Jerusalem und führt die Juden in die „babylonische Gefangenschaft“. Der Prophet Jeremias. Hesekiel und Daniel, die Propheten des Exils. Phönizien nach der Übergabe von Tyrus (dreizehn-. '* jährige Belagerung) babylonisch. Nebukadnezars Bauten in Babylon: Die Stadtmauer; die hängenden Gärten. 559—529 Der Perser Cyrus, der Achämenide, der Sohn des Kambyses und der Mändane, Beherrscher des medo-persischen Reiches nach dem Sturz des Astyages, des Sohnes des Kyäxares. Die Religion des Zoroaster (Ormuzd) breitet sich mit dem persischen Reiche aus. Buddha, der Reformator des indischen Brahmanentums, des Cyrus Zeitgenosse. Lydien nach der Einnahme von Sardes persisch; König Krösus im Gefolge des Cyrus.

17. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 3

1917 - Hannover : Helwing
- 3 — Astronomie: Tierkreis, Sonnenjahr, Berechnung der Mondfinsternisse. Keilschrift besteht ans etwa 400 Zeichen. Ihre Entzifferung (Grotefenb) ist wichtig für die Geschichte. Babylon wurde seit der Bezwingung der Ureinwohner durch die Babylonier die einzige Hauptstadt des Landes. Um 3000 gründeten babylonische Kolonisten am oberen Tigris Ninive, die spätere Hauptstadt Assyriens. Assyrien, lange Zeit Babylon untertan, besiegt Babylon. Das ältere Reich Assyrien. Sage von Ninus, Sennranüs und Ninyas. Das jüngere Reich Assyrien. Blüte Assyriens, begründet durch Assnrnasipal (884—860.) Die großen Eroberer. 722—705 ©argem führt Israel in die assyrische Gefangenschaft. 705—681 Sanherib erobert Phönizien. 681—626 Assarhaddon und Assurbanipal erobern Ägypten. Assyrien erreicht den Gipfel seiner Macht. Das Großreich geht seiner Auflösung entgegen: Medien und Babylon machen sich selbständig, und ihre Könige Cyäxares und Nabopolässar schreiten zum Angriffskrieg gegen _ Assyrien. Ninive wird zerstört. Sage von Sardanapal Das neubabylonische Reich. 605—561 Nebnkadnezar, der Sohn Nabopolassars, besiegt den König Necho von Ägypten bei Karchemisch (605) und erobert Jerusalem und die Jnselstadt Tyrus. Er vergrößert und verschönert Babylon. Nebukadnezar führt die Zuden in die babylonische Gefangenschaft. Babylon wird von König Cyrus von Persien erobert; Babylon wird persisch. 3. Die Phönizier. Las Land. Phönizien war der schmale 15—20 km breite, 375 km lange Küstenstrich zwischen Libanon und Meer. Städte: Sidon, Tyrus, Aradus Byblns und 23 er y tu s. Bie ßciuo!)tiet. Die Phönizier oder Kanaaniter waren Semiten Religion: Sterndienst: Baal, Aschera, Moloch, Astarte, Melkart. Kultus nppig und grauenvoll. Verfassung: Stadtkönige, die durch die Geschlechtsältesten beschränkt waren. Seefahrten und Kolonien: Cypern, Kreta (Sage von Minos, Mino« taurus; Dädalus, Erbauer des Labyrinthes; auf Rhodus in Sizilien Sardinien, Korsika; Nordküste von Afrika: Karthago (Tochterstadt von Tyms; Dido), Utika und Hippo. In Südspauieu: Gades, Malaaa: Britannien (Zinninseln). Handel zu Laude durch Karawanen nach Babylonien, Arabien, Assyrien, Armenien, Indien und zur See: Getreide, Wein, Öl, Spezereien. Bernstein (Elektron) erhalten sie durch Tauschhandel. 1* 1500 Seit 900 722 606 605-538 586 538

18. Grundriß der Geschichte - S. 5

1886 - Breslau : Hirt
Ii. Babylvnier und Assyrer. 5 Sammlung der groen Bibliothek zu Ninive, wie durch entsetzliche Grausamkeit aus, ist aber noch Zeuge gewaltiger Erschtterungen des assyrischen Weltreichs. Cyaxares der Meder und der babylo-nische Statthalter Nabopolassar erobern endlich Ninive, indem sie durch eine vom angeschwollenen Tigris gerissene ffnung in der Stadt-mauer eindringen, und vergebens opfert sich der letzte assyrische König Sarakos als Shnopfer des zrnenden Flugottes aus einem Scheiterhaufen. Ninive, gnzlich zerstrt, wird zur de, zur Drre wie die Wste." Das jngere Reich in Babylon. Nebnkadnezar, Nabo-606. Polassars Sohn, wurde nun der Grnder eines neubabylonischen Welt-reichs. Er unterwarf Juda und fhrte die Juden in die babylo-nische Gefangenschaft; er lie den abgefallenen Judenknig Zedekia blenden und in Ketten gefangen fortfhren und zerstrte den Salomo-nischen Tempel; er unterwarf Tyrus und machte den König Dem 586. gypten zu seinem Vasallen. Die Weltstadt Babylon schmckte er durch erstaunliche Werke des Friedens ( 4). Die neubabylonische Weltmacht fand aber ein baldiges Ende durch Cyrus, den Grnder des persischen Weltreichs. Cyrus besiegte den babylonischen König Nabonid und eroberte Babylon, wo der Sohn des Knigs, Bel-538. sazar, ein schwelgerisches Fest feierte (Dan. 5), während die Perser in dem Bette des abgeleiteten Euphrat unter der Stadtmauer hindurch eindrangen. Nach wiederholten Emprungen geriet die stolze Babel in Zerfall und war schon bald nach Christo eine de, verlassene Sttte. Babylonisch-assyrische Kultur. 4. Die Magier der Babylonier (Chalder) sind hochberhmt durch ihre astronomischen Kenntnisse und durch die mit ihrem Gestirn-dienste zusammenhngende Astrologie; sie knnen berhaupt als die Pioniere der menschlichen Gesellschaft auf den Wegen der Kunst, Litteratur und Wissenschaft" bezeichnet werden. Unter ihren 3 obern Gttern ragt hervor Bel oder Baal als Götter- und Geistervater, wie als Herr und Schpfer des Weltganzen, unter den Gttinnen Jstar (Astarte, Aschera der Phnizier, Aphrodite bei den Griechen), der mit sinnlichen Ausschweifungen gedient wurde. Auer einer doppelten Dreiheit von groen Gttern wurden 5 Planeten-gtter (Saturn, Jupiter, Mars, Venus und Merkur entsprechend) verehrt. Merkwrdig sind die auf 12 Tafeln um 2000 aufgezeichneten Legenden von Jzdubar" (Nimrod, an Herkules erinnernd), welchem Xisuthros, der Noah der Babylonier. die den biblischen Erzhlungen verwandten Urgeschichten der Menschheit mitteilt, an welche auch altchaldische Abbildungen erinnern. Die Gttergestalten der Babylonier und Assyrer erscheinen als geflgelte Stiere und Lwen mit Menschenkpfen. Die Schriftberreste in Keilschrift auf ge-

19. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 11

1907 - Berlin : Schultze
— 11 — gewesen sein und die große Stadt Ninive erbaut haben soll. Nach seinem Tode übernahm seine heldenmütige Gemahlin Semiramis die Herrschaft und suchte des Reiches Macht und Ansehen zu vergrößern. Auf ihren zahlreichen Kriegszügen soll sie sogar bis Indien vorgedrungen sein. Ninive und Babylon wurden unter ihrer Regierung durch prachtvolle Bauwerke verschönert. Sehr berühmt sind die „hängenden Gärten" der Semiramis geworden, die man zu den 7 Wunderwerken der Alten Welt zählte. Nach mehreren schwachen Königen aus dem Geschlechte des Ninus, unter denen manche der unterworfenen Nachbarvölker das assyrische Joch abgeschüttelt hatten, kam endlich wieder ein kräftigeres Herrschergeschlecht auf den Thron, dessen bedeutendster König Salmanassar war. Derselbe zerstörte (722 v. Chr.) das Reich Israel, das Zehnstämmereich, führte die Kinder Israel in die assyrische Gefangenschaft und bevölkerte ihr Land mit assyrischen Kolonisten. Sein Nachfolger Sanherib belagerte vergeblich Jerusalem. Dessen Nachkommen waren ganz schwache Herrscher, und unter Sardanapal ward durch Meder und Babylonier dem einst so mächtigen Assyrerreiche der Untergang bereitet, wobei Ninive gäinlich zerstört wurde. Die Ruinen dieser Stadt, nahe der heutigen Stadt Mossul, sind seit 1845 durch Ausgrabungen, welche die französische Regierung veranstalten ließ, teilweise bloßgelegt worden. Aus den Trümmern des Assyrerreichs gingen die beiden Reiche Medien und Babylonien hervor. Dieses jüngere Reich Babylonien, das von 606—538 bestand, wurde nunmehr die Hauptmacht Asiens. Znr höchsten Blüte gelangte dasselbe unter Nebu-kadnezar (604—562), der die Stadt Babylon außerordentlich erweiterte und verschönerte. Er eroberte Jerusalem und führte (588) die Juden in die babylonische Gefangenschaft. Er schlug den eroberungssüchtigen Pharao Necho, eroberte nach 13 jähriger Belagerung Tyrns, die reiche Hauptstadt der Phönizier, und erweiterte dadurch die Grenzen seines Reiches vom Tigris bis an Ägyptens Grenze und bis an das Mittelmeer. — Unter seinen schwachen, verweichlichten und wollüstigen Nachfolgern zerfiel das Reich sehr bald; unter Belsazar wurde Babylon, das einst so mächtige Reich, von dem Perserkönig Cyrus i. I. 538 v. Chr. erobert und zu einer persischen Provinz gemacht.

20. Die Hauptereignisse der griechischen Geschichte bis zum Tode Alexanders des Großen und der römischen Geschichte bis Augustus - S. 133

1904 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen. vor Chr. I. per ctcfe Hrient. [4000] Die umerier in Mesopotamien. [3000] Altes Reich von Memphis in gypten. [2250] Chammurabi, König von Babylon. [1800] Anfnge des Reiches von Affur und Ninive. 1300-1230 Ramses Ii. von gypten. Moses fhrt die Israeliten in das Gelobte Land. [1000] Saul, König der Inden. 970 David. 950 Salomo. Blte der Phnizier unter König Hiram von Tyrus. ca. 900640 Die Assyrische Gromacht. 925 Das Reich Israel unter Jerobeam scheidet sich von dem Reiche Inda unter Rehabeam. Salmanassar Ii. von Assyrien. Tiglatpilesar Ii. von Assyrien. 722 Sargon von Assyrien erobert Samaria. 701 Sanherib belagert vergebens Tyrus, bedrngt Inda. 670 Assarhaddon unterwirft gypten. 650 Psammetich befreit gypten. 606 Nabopolassar von Babylon und Kyaxares von Medien zerstren Ninive. 604562 Blte des neubabylonischen Reiches unter Nebukadnezar. Nebukadnezar erobert Tyrus und 586 Jerusalem. Babylonische Gefangenschaft der Juden.