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1. Weltkunde - S. 17

1876 - Hannover : Helwing
17 hard, Paßhöhe 2470m (Hospiz, Hunde); Simplon (Alpenstraße Napoleons). — Dieberner Alpen: Finsteraarhorn 4300 m, Jungfrau 4000m (Rhone- thal). — Die lepontischen Alpen: St. Gotthard mit Gipfeln bis 3300 m, Knotenpunkt der Mittelalpen! Quellen der Rhone, des Rheins, der Reuß, des Tessin; vielbegangener Paß (2160 m); im Bau begriffene Eisenbahn (2 Meilen langer Tunnel). Nördlich vom St. G. liegen die Vierwaldstädter A. mit dem Pilatus (2150m) und dem durch seine Aussicht berühmten Rigi, 1800m. — Die rhätischen A. bis 3500m, durch das Stilfser-Joch (kühne, kunstreiche Straße) von dem Ortles (4000m) getrennt. Brenner-Paß, 1300m, Eisenbahn seit 1867. e. Die Ostalpen, einerseits bis zur Donau, andererseits bis zum adriatischen Meere reichend. Die hohen Tauern mit dem Groß- glockner, 3790 m; die julischen Alpen, höhlenreich (Adelsberger Grotte, zirknitzer See). 1. Welchen Ländern gehören die Alpen an? — 2. Nach welchen Meeren senden die Alpen ihre Gewässer? — 3. Welche Gestalt haben die Alpen mit Rücksicht aus a. den nordöstlichen, b. den südöstlichen Flügel? — 4. Wie folgen die genannten Gipfel der Höhe nach? — 5. Weshalb liegt die Schneegrenze nicht an beiden Seiten gleich hoch? — 6. Welchen Einfluß haben die Alpen aus das Klima Deutschlands? §. 21. Gebirge und Ebenen Deutschlands. 1. Un- gefähr 50 Meilen nördlich vom Brenner-Paß liegt in der Mitte des deutschen Gebirgslandes daö Fichtelgebirge, ein Hoch- land mit mehreren Kuppen, von Wald- und Moorstrecken über- deckt. (Schneeberg 1055 in, Ochsenkopf 1010 m.) Vom Fichtel- gebirge gehen nach verschiedenen Richtungen 4 Flüsse aus (Main, Naab, Eger, Saale) und durch breite, bequem zu überschreitende Rücken (Eisenbahnen!) stehen mit ihm in Verbindung, a. im N.-W. der Fr a n k e nw a l d, an den sich der Th ü r i n g e r W a l d schließt; b. im N.-O. das Erzgebirge, an welches sich die in anderer Richtung streichenden S u d e t e n schließen; e. im S.-O. der Böhmer Wald, ä. im S.-W. der Jura. Der Frankenwald ist eine einförmige Hochfläche von etwa 650m Höhe, ans der sich vereinzelte Kuppen noch 100 m erheben. Der Thüringerwald, diegrenze zwischen Thüringen und Franken, ist ein schönes, meist mit Laubwald bedecktes Kettengebirge. Gr. Beerberg, 985 m; Jnselsberg, 918 m. Am Nordende liegt auf einem 410 m hoben Vorberge die Wartburg. — Nördlich vom Thüringer Walde bis zum Harz die in der Mitte höchst fruchtbare Thüringer Hochebene; die nordwest- liche Ecke derselben heißt das Eichsfeld. * Das Erzgebirge (Keilberg 1230m) fällt nach Böhmen hin steil ab, nach Sachsen hin senkt es sich sehr allmählich. (Sächsisches Bergland, von tiefen, felsigen Flußthälern durchschnitten.) Fast bis aus den Scheitel bewohnt und bebaut. (Die sehr armen Bewohner beschäftigen sich besonders mit der Spitzenklöppelei.) Reiche Waldungen, schöne Wiesen; Silber, Blei, Zinn, Kohlen; Mineralquellen an der Südostseite (Teplitz, Karlsbad). Die Sudeten beginnen noch links der Elbe und reichen bis zur Oder. (Die Senke zwischen Sudeten und Karpathen heißt mährische Pforte; alte Straße von S. nach N., jetzt Eisenbahn.) Länge der Sudeten etwa 50 Meilen; Theile derselben: a. Das Elbsandsteingebirge (sächsische Schweiz), von der Elbe durchbrochen, wegen seiner Naturschönheiten viel besucht, b. Das Lausitzer Bergland. c. Das Jser-und Riesengebirge (Schnee- Weltkunde. r>

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1. Weltkunde - S. 18

1886 - Hannover : Helwing
18 Flüssen; ein vielbegangener Paß (2100 in) und eine Eisenbahn führen aus dem schönen, wilden Reußthal in das des Tessin. (St. Gotthard- Tunnel fast 15 km lang). Nördlich vom St. Gotthard befinden sich die Vierwaldstätter A. mit dem Pilatus (über 2100 m) und dem durch seine Aussicht berühmten Rigi (1800 m). d) Im östlichen Teile liegen zu beiden Seiten des oberen Inn (des Engadin) die rhätischen A. (Gipfel bis 4000 m); nördlich der oberen Etsch die Otzthaler, südlich die Ortler A. (Stilfser Joch, 2800 m, kühne, kunstreiche Straße). Über den Brenner-Paß, 1360 m, führt von Innsbruck ins Thal der Etsch eine Eisenbahn. Im N. (zwischen Rhein und Inn) liegen die Algäuer und bayerischen A. — Die Ostalpen reichen einerseits bis zur Donau, andererseits bis zum adriatischen Meere und bestehen aus mehreren Ketten, z. B. hohe Tauern mit dem Großglockner, 3800 m, st eye rische A., Wiener Wald (Eisenbahn von Wien nach Triest über den Semmering). — Der Karst ist eine höhlenreiche, unwirtbare Stein- wüste (Adelsberger Grotte, Zirknitzer See). 1. Welchen Ländern gehören die Alpen an? — 2. Nach welchen Meeren senden die Alpen ihre Gewässer? — 3. Nenne Seeen am Fuße der Alpen! — 4. Durch welche Flußthäler führen die Straßen zu den genannten Pässen? — 5. Welche größeren Städte werden durch die Alpen- Eisenbahnen verbunden? — 6. Welche Gestalt haben die Alpen mit Rück- sicht auf a) den nordöstlichen, b) den südöstlichen Flügel? — 7. Wie folgen die genannten Gipfel der Höhe nach? — 8. Weshalb liegt die Schneegrenze nicht an beiden Seiten gleich hoch? — 9. Welchen Einfluß haben die Alpen auf das Klima Deutschlands? § 21. Gebirge und Ebenen Deutschlands. 1. Un- gefähr 350 km nördlich vom Brenner-Paß liegt in der Mitte des dcntschen Gebirgslandes das Fichtelgebirge, ein Hochland mit mehreren Kuppen, von Wald- und Moorstrecken überdeckt (Schneeberg 1060 m, Ochsenkopf 1020 m). Vom Fichtelgebirge gehen nach verschiedenen Richtungen 4 Flüsse aus (Main, Naab, Eger, Saale) und durch breite, bequem zu überschreitende Rücken (Eisenbahnen!) stehen mit ihm in Verbindung a) im N.-W, der Frankenwald, an den sich der Thüringer Wald schließt; b) im N.-O. das Erzgebirge, an welches sich die in anderer Richtung streichenden Sudeten schließen; e) im S.-O. der Böhmer Wald; ä) im S.-W. der Jura. Der Franken wald ist eine einförmige, gut bewaldete Hochfläche von etwa 650 m Höhe, auf der sich vereinzelte Kuppen noch an 100 m erheben. Der Thüringer Wald, die Grenze zwischen Thüringen und Franken, ist ein schönes, meist mit Laubwald bedecktes Kettengebirge. Gr. Beerberg, 984 m; Jnselsberg, 915 m. Am Nordende liegt auf einem 400 m hohen Vorberge die Wartburg. — Nördlich vom Thüringer Walde bis zum Harz liegt die in der Mitte höchst fruchtbare Thüringer Hochebene; die nordwestliche Ecke derselben heißt das Eichsfeld. Das Erzgebirge (Keilberg, über 1200 m) fällt nach Böhmen hin steil ab, nach Sachsen hin senkt es sich sehr allmählich. (Sächsisches Berg- land, von tiefen, felsigen Flußthälern durchschnitten.) Es ist fast bis auf den Scheitel bewohnt und bebaut. (Die sehr armen Bewohner beschäftigen sich besonders mit der Spitzenklöppelei.) Reiche Waldungen, schöne Wiesen; Silber, Zinn, Eisen, Kohlen; Mineralquellen an der Südostseite (Teplitz, Karlsbad). Die Sudeten beginnen noch links der Elbe und reichen bis zur Oder. (Die Senke zwischen Sudeten und Karpaten heißt mährische

2. Weltkunde - S. 18

1896 - Hannover : Helwing
18 Aare, am dichtesten bewohnt und viel besucht; Finsteraarhorn. 4300 m, Jungfrau, 4200 m. Die Lepontis chen A., vom Simplon bis Splügen. In der Mitte derselben liegt der Gebirgsstock des St. Gotthard, ein Quellgebiet von vier Flüssen; ein vielbegangener Paß (2100 m) und eine Eisenbahn führen aus dem schönen, wilden Reußthal in das des Tessin. (St. Gotthard- Tunnel fast 15 Irrn lang.) Nördlich vom St. Gotthard befinden sich die Vierwaldstätter A. mit dem Pilatus (über 2100 rn) und dem durch seine Aussicht berühmten Rigi (1800 m). d) Im östlichen Teile liegen zu beiden Seiten des oberen Inn (des Engadin) die Rh ä tischen A. (Gipfel bis 4000 m); nördlich der oberen Etsch die Ötzthaler, südlich die Ortler A. (Stilfser Joch, 2800 irr, kühne kunstreiche Straße). Über den Brenner- Paß, 1300 in. führt von Innsbruck ins Thal der Etsch eine Eisenbahn. Im N. (zwischen Rhein und Inn) liegen die A lg ä uer und Bayeri sch e n A. — Die Ostalpen reichen einerseits bis zur Donau. andererseits bis zum Adriatischen Meere und bestehen aus mehreren Ketten, z. B. Hohe Tauern mit dem Großglockner, 3800 in, St eye rische A., Wiener Wald (Eisen- bahn von Wien nach Triest über den Semmering). — Der Karst ist eine höhlenreiche, unwirtbare Steinwüste (Adelsberger Grotte, Zirknitzer See). 1. Welchen Ländern gehören die Alpen an? — 2. Nach welchen Meeren senden die Alpen ihre Gewässer? — 3. Nenne Seeen am Fuße der Alpen! — 4. Durch welche Flußthäler führen die Straßen zu den genannten Pässen? — 5. Welche größeren Städte werden durch die Alpen - Eisenbahnen verbunden? — 6. Welche Gestalt haben die Alpen nnt Rücksicht auf a) den nordöstlichen, b) den südöstlichen Flügel? — 7. Wie folgen die genannten Gipfel der Höhe nach? — 8. Weshalb liegt die Schneegrenze nicht an beiden Seilen gleich hoch? — 9. Welchen Einfluß haben die Alpen auf das Klima Deutschlands? § 21. Gebirge und Ebenen Deutschlands. 1. Un- gefähr 350 km nördlich vom Brenner-Paß liegt in der Mitte des deutschen Gebirgslandes das Fichtelgebirge, ein Hochland mit mehreren Kuppen, von Wald- und Moorstrecken überdeckt (Schneeberg 1030 m, Ochsenkopf 1020 m). Vom Fichtelgebirge gehen nach verschiedenen Richtungen 4 Flüsse aus (Main, Naab, Eger, Saale) und durch breite, bequem zu überschreitende Rücken (Eisenbahnen!) stehen mit ihm in Verbindung a) im N.-W. der. Frankenwald, an den sich der Thüringer Wald schließt; t>) im N.-O. das Erzgebirge, an welches sich die in anderer Richtung streichenden Sudeten schließen; c) im S.-O. der Böhmer Wald; 6) im S.-W. der Jura. Der Frankenwal- ist eine einförmige, gutbewaldete Hochfläche von etwa 650 m Höhe, auf der sich vereinzelte Kuppen noch an 100 m erheben. — Der Thüringer Wald, die Grenze zwischen Thüringen und Franken, ist ein schönes, meist mit Laubwald bedecktes Kettengebirge. Gr. Beerberg. 984 ui; Jnselsberg 915 in. Am Nordende liegt aus einem 400 in hohen Vorberge die Wartburg. Nördlich vom Thüringer Walde bis zum Harze liegt die in der Mitte höchst fruchtbare Thüringer Hochebene; die nord- westliche Ecke derselben heißt das Eichsfeld. — Das Erzgebirge (Keil- berg 1240 in) fällt nach Böhmen hin steil ab, nach Sachsen hin senkt es sich sehr allmählich. (Sächsisches Bcrgland, von tiefen, felsigen Flußthälern durchschnitten.) Es ist fast bis auf den Scheitel bewohnt und bebaut. (Die sehr armen Bewohner beschäftigen sich besonders mit der Spitzenklöppelei.) Reiche Waldungen^ schöne Wiesen; Silber, Zinn, Eisen, Kohlen; Mineral- quellen an der Südostseite (Teplitz, Karlsbad). — Die Sudeten beginnen noch links der Elbe und reichen bis zur Oder. (Die Senke zwischen Sudeten

3. Kleines Lehrbuch der Geographie - S. 196

1902 - Breslau : Hirt
196 Mitteleuropa. Unter den zahlreichen Vorbergen der Sudeten erhebt sich, n. von dem Eulen- gebirge, die im S. und O. von einem Höhengürtel umkränzte, weithin sichtbare und durch ihre Aussicht auf die Sudeten berühmte Porphyrkuppel des Zobten bis über 700 m; n. vom Lausitzer Gebirge der Basaltkegel der Landskrone, bei Görlitz (430 m). 2. Das Erzgebirge, in s.w. Richtung vom Elbdurchbruche bis zur Quellgegend der Weißen Elster, zuerst eiu Joch mit schroffem Abfall nach S. (Keilberg bei Joachimsthal 1240 m), sodann im Hohen Vogt- lande oder Elstergebirge ein breites, rauhes Bergland bis gegen das Fichtelgebirge hin. Es hat seinen Namen von dem jetzt freilich sehr ge- minderten Erzreichtum und ist ein Hauptsitz der hochentwickelten sächsischen Industrie. Aus dem tiefen „Graben" der böhmischen Seite brechen die berühmten Heilquellen von Teplitz, Bilm, Karlsbad, Franzensbad hervor. f3. Der Wöhmerwal'd (richtiger bayerisch-böhmisches Waldgebirge), vom Fichtelgebirge nach S.o. mit den Sudeten gleichlaufend, ohne einheit- liehen Nucken und in der s. Hälfte noch wahren Urwald bergend, mit weiten, wasserreichen Mooren, aus denen die Moldau, der Regen und viele andere Flüsse gespeist werden: am höchsten an der Quelle des Weiße» Regen im Arber <1500 m, auf bayerischem Gebiet), dann verzweigt er sich mit dem Bayerischen Walde (zwischen Regen und Donau). Wichtiger Übergang über den Cham-Paß von Böhmen nach Bayern an den Regen. 4. Der mährische Handrücken streicht n.o.-wärts und bildet die Wasser- scheide des Donau- und des Elbgebietes. Von diesen Gebirgsränvern eingeschlossen, stellt sich Böhmen als ein von N.d. nach S.w. ansteigendes Stnsenland dar mit 4 nicht sehr ausgedehnten Kesselsenkungen und einer basaltischen Berg- und Hügellandschaft im N.w. des Vierecks, deren Hauptteil, das böhmische Mittelgebirge, sich bis zu 840 m erhebt und wegen seiner mannigfaltigen Naturschätze, sowie wegen seiner hohen landschaftlichen Schönheit einen weit verbreiteten Ruf hat. Die Oberflächen- gestalt Mährens ist derjenigen Böhmens ähnlich. V. Das fränkisch-schwäbische Stufenland. Einschließende Gebirge: der deutsche Jura, das Fichtelgebirge, der Thüringer Wald, die Rhön, der Spessart, der Odenwald, das Neckar- Bergland und der Schwarzwald. a) Das Fichtelgelnrge, eine abgesänderte, hufeisenförmige, uach N.o. geöffnete Gruppe bewaldeter Bergkuppen auf einer Hochebene, kein „Gebirgsknoten", da die Verbindung mit den 4 Gebirgszügen, die sich hier auf der Karte zu schneiden scheinen, sehr undeutlich ist. Quell- gebiet welcher Flüsse? Die höchsten Kuppen sind der Schneeberg (1100 m) und der Ochsenkopf (1000 m). b) Den Franken- und den Thüringer Wald s. S. 202 f. e) Die vulkanische Rhön, zerfällt in die n. Vordere Rhön mtd die Hohe Rhön, mit kegelartigen Basaltkitppen; hier die Große Wasserkuppe (050 m), eiu langgestreckter Rücken. Rauhes Klima, 1 Der rote Porphyr, d. h. Purpurstein, ist ein altvulkanisches Erzeugnis.

4. Weltkunde - S. 19

1886 - Hannover : Helwing
19 Pforte; alte Straße von S. nach N., jetzt Eisenbahn.) Länge der Sudeten etwa 350km; Teile derselben: a) Das Elbsandsteingebirge (sächsische Schweiz), von der Elbe durchbrochen, wegen seiner Naturschönheiten viel besucht, b) Das Lausitzer Bergland, e) Das Jser- und Riesen- gebirge (Schneekoppe 1600 in), höchste Erhebung im mitteldeutschen Gebirgslande, erinnert mit seinen nackten Kuppen, tiefen und wilden Schluchten und zahlreichen Wasserfällen an die Alpen. Die Gehänge deckt dunkler Tannenwald, weiter oben Knieholz und Alpenwiesen (Banden). Sagen vom Berggeist Rübezahl, ä) Das Waldenburger Bergland mit reichen Kohlenlagern, e) Der Glatzer Gebirgskessel, eine schöne, fruchtbare, stark bevölkerte Hochebene einschließend, f) Das mährische Gesenke mit dem Altvater, 1490 m. Der Böhmer Wald (hoher Arber 1470 m) ist in der Mitte ein wildes, mit dichten Waldungen lnamentlich Tannen) bedecktes Gebirge. Ihm vorgelagert ist der steil zur Donau abfallende bayerische Wald. (Walhalla!) Der Jura ist ein wasserarmes Kalkgebirge. Teile: a) Fränkischer Jura, nur durch die tief eingegrabenen Thäler Gebirgscharakter erhaltend (fränkische Schweiz: Höhlen). — b) Schwäbischer I. oder die rauhe Alp, rauh und unfruchtbar. (Solenhofer Schiefer) Am N.-W.-Abhange eine Reihe schöner, abgestumpfter Bergkegel (Hohenzollern 860 m; Hohen- staufen 682 m). — c) Französischer I., mehrere Parallelketten mit abgerundeten Gipfeln (bis 1720 m). 2. Zwischen der Zurakette, dem Böhmer Walde und den Alpen liegt eine große Hochebene, die durch den Bodensee in zwei Teile geschieden wird: die schweizerische und die schwäbisch- bayerische Hochebene. Die schweizerische H., 400—500m hoch, von mäßigen Erhebungen, die von den Alpen ausgehen, durchzogen, ist fruchtbar und gut bewässert (Flüsse, Seeen). Von hier ans drang die Bevölkerung in die Alpenthäler. — Die schwäbisch-bayerische H. steigt von der Donau bis zu den Alpen allmählich an (300—600 m). Zwischen den Bergrücken im S. liebliche Seeen (Ammer-, Würm-, Chiemsee.) An den Ufern der Flüsse sumpfige und moorige Strecken (in Schwaben Riede, in Bayern Moose . genannt), zwischen den Flüssen viel trockenes Wiesenland (Heiden, z. B. das Lechfeld). Das Klima ist rauh; die Pflanzenwelt gleicht der Norddeutsch- lands. — Die Oberpfalz (3—400 m) dacht sich nach der Donau hin ab. 3. Am Rhein liegen folgende Gebirge: a) der Schwarz- wald rechts und der Wasgau (die Vogesen) links; d) der Odenwald (r.) und die Hardt (l.); c) zu beiden Seilen: das niederrheinische Schiefergebirge, dessen Teile an der Ost- seite des Rheins der Taunus (die Höhe), der Westerwald und das Sauerlandsgebirge, auf der Westseite der Hunsrück, die Eifel und das hohe Veen. — Östlich vom Taunus, durch das fruchtbare Thal der Wetterau von ihm getrennt, der Vogels- berg; zwischen diesem und dem Thüringer Walde die Rhön; südlicher, an drei Seiten vom Main umflossen, der Spessart. — Die schwäbisch-fränkische Hochebene wird an allen Seiten von Gebirgen (von welchen?) eingeschlossen. Zwischen den unter a) und b) genannten Gebirgen erstreckt sich vom franz. Jura im S. (Basel) bis zum Taunus (Bingen) im N. die etwa 300 km lange, 20—40 km breite oberrheinische Tiefebene. Der Boden ist meist fruchtbar, doch finden sich auch sandige und moorige

5. Illustriertes Realienbuch - S. 21

1883 - Berlin : Hofmann
Ii 21 Schiffen in dem ausgetieften Flußbette erreicht. An der Osmste von Schleswig liegt die Insel Alsen, Düppel gegenüber. Bis zur Insel Rügen, Stralsund gegenüber, ist die Ostseeküste flach und hat nur die Haffen Wismar und Rostock. Die Oder bildet vor ihrer Mündung einen See (Haff), den die Inseln Usedom und Wollin vom Meere trennen, und vor dem das lebhafte Stettin, gleichsam der Hafen Berlins, liegt. Der Vorhafen Stettins ist Swinemünde auf der Insel Usedom. Die Küste Hinterpommerns ist wieder flach und hafenarm, das Land da- hinter unfruchtbar und dünn bevölkert. Nur Kolb erg an der Persante hat größere Bedeutung. An der weiten Danziger Bucht liegt das äußerst regsame Danzig und Pillau, der Vorhafen Königsbergs. Hier wird besonders viel Holz- und Getreidehandel getrieben. An dieser Küste hat die Ostsee lange Sand- mauern oder Nehrungen aufgeworfen und das Frische und Kurische Haff da- durch vom offenen Meere getrennt. Bei Pillau ist die Frische, bei Memel die Kurische Nehrung durchbrochen. Seitdem man die Wälder der Nehrungen nieder- geschlagen hat, flutet das Meer oft wild darüber. Zwischen dem Frischen und Ku- rischen Haff wird der meiste Bernstein, ein verstemertes Baumharz, gefischt und gegraben. Zeichne die Umfangslinie Deutschlands! — 4. Die Bodengestaltung zeigt die größte Abwechselung zwischen Berg- und Hügel-, Hoch- und Tiefland. Von O. nach W. zieht' sich durch ganz Deutschland eine Gebirgsschwelle, die bei der Oderquelle in beit Su- deten mit dem Niesengebirge anfängt, im sächsischen Erzgebirge, Fichtelgebirge, Franken- und Thüringerwald, der Rhön, dem Vogelsberge, dem Taunus sich fortsetzt und jenseits des Rheines im Hunsrück endet. Den Mittelpunkt bildet das Fichtelgebirge, von dem wie Arme eines liegenden Kreuzes nach N.-O. das Erzgebirge, nach N.-W. der Thüringerwald, nach S.-O. der Böhmerwald und nach S.-W. der Fränkische Jura ausgehen. Zugleich ist das Fichtelgebirge die Wasser- scheide zwischen Donau, Rhein und Elbe, indem es nach N. die Saale, nach O. die Eger, nach S. die Naab, nach W. den Main sendet. Die genannte Gebirgsffchwelle bildet nach Klima, Wasserläufen und Volkscharakter die Hauptscheide zwischen Nord- und Süd-, oder Nieder- und Ober- beut schl and. Die nördlich vorgelagerten Berg- und Hügelländer gehen allmählich in die norddeutsche Tiefebene über. Welchen Teilen der bezeichneten Gebirgsschwelle sind vorgelagert: das Säch- sische Bergland, das Thüringer Hügelland und der Harz, das hessische Bergland und der Teutoburgerwald, der Westerwald und das Sauer- land, die Eifel und Hohe Veen? — Bezeichne die Lage der Gebirgsteile zu einander! Fertige einen Handriß der Gebirgsschwelle und der vorgelagerten Bergländer! — In Oberdeutschland herrscht die Form der Hochebene vor. a) Das viereckige böhmische Stufenland (zu Österreich gehörend!) liegt zwischen Sudeten, Erzgebirge, Böhmerwald u. der mährischen Hügelkette, b) Das schwäbisch-fränkische Stufenland ist umgeben von Schwarz- und Odenwald, Spessart, Rhön, Thüringer- und Frankenwald, fränkischem und schwäbischem Jura. e) Die bayerische Hoch- ebene lehnt sich an die Alpen und ist nördlich von dem Jura und Böhmer- walde umschlossen. Westlich vom Vodensee setzt sie sich in der Schweizer Hochebene zwischen Alpen und französisch em Jura fort. Die ober- rheinische Tiefebene ist von Jura, Vogesen, Hunsrück, Tau- nus, Oden- und Schwarzwald umkränzt. Ehe sich der Rhein bei

6. Weltkunde - S. 19

1896 - Hannover : Helwing
19 und Karpaten heißt Mährische Pforte; alte Straße von S. nach 9f., jetzt Eisenbahn.) Länge der Sudeten etwa 350 irrn; Teile derselben: a) Das E l b- sandsteingebirge (Sächsische Schweiz), von der Elbe durchbrochen, wegen seiner Naturschönheiten viel besucht, b) Das Lausitzer Bergland, c) Das Iser- und Riesen gebirge (Schneekoppe, 1600 in), die höchste Erhebung im mitteldeutschen Gebirgslande, erinnert mit seinen nackten, felsigen Kuppen, liefen und wilden Schluchten und zahlreichen Wasserfällen an die Alpen. Die Gehänge deckt dunkler Tannenwald, weiter oben Knieholz und Alpenwiesen (Bauden). Sagen vom Berggeist Rübezahl, ä) Das Waldenburger Bergland mit reichen Kohlenlagern, e) Der Glatzer Gebirgskessel, eine schöne, fruchtbare, stark bevölkerte Hochebene einschließend, f) Das Mährische Gesenke mit dem Altvater, 1490 m. — Der Bvhiner Wald (hoher Arber, 1460 in) ist in der Mitte ein wildes, mit dichten Waldungen (nament- lich Tannen) bedecktes Gebirge. Ihm vorgelagert ist der steil zur Donau ab- fallende Bayerische Wald. (Walhalla!) — Der Iura ist ein wasser- armes Kalkgebirge. Teile: a) Fränkischer Jura, nur durch die tief ein- gegrabenen Thäler Gebirgscharakter erhaltend (Fränkische Schweiz; Höhlen). — b) Schwäbischer I. oder die Rauhe Alb, rauh und unfruchtbar. (Solen- hoser Schiefer.) Am N.-W.-Abhange ist eine Reihe schöner, abgestumpfter Bergkcgel (Hohenzollern 860 na; Hohenstaufen 682 in). — c) Französischer I., mehrere Parallclketten mit abgerundeten Gipfeln (bis 1 720 m). 2. Zwischen der Iurakette, dem Böhmer Walde und den Alpen liegt eine große Hochebene, die durch den Bodensee in zwei Teile geschieden wird: die Schweiz eri sche und die Schwäbisch- b ayerische Hochebene. Die Schweizerische H., 400—500 m hoch, von mäßigen Erhebungen, die von den Alpen ausgehen, durchzogen, ist fruchtbar und gut bewässert (Flüsse, Seeen). Bon hier aus drang die Bevölkerung in die Alpenthäler. — Die Schwäbisch-bayerische H. hat annähernd die Gestalt eines Dreiecks und steigt von der Donau bis zu den Alpen allmählich an (300—600 m). Zwischen dem Bergrücken im S. liegen liebliche Seeen (Ammer-, Würm-, Chiemsee). An den Ufern der Flüsse finden sich häufig sumpfige und moorige Strecken (in Schwaben Riede, in Bayern Moose genannt), zwischen den Flüssen ist viel trockenes Wiesenland (Heiden, z. B. das Lechfeld). Das Klima ist rauh; die Pflanzenwelt gleicht der Norddeutschlands. — Die Ob er Pfalz (3—400 m) dacht sich nach der Donau hin ab. 3. Am Rhein liegen folgende Gebirge: a) der Schwarz- wald rechts und der Wasgau (die Vogesen) links; d) der Odenwald (r.) und die Haardt (l.); c) zu beiden Seiten: das Rheinische Schiefergebirge, dessen Teile an der Ostseite des Rheins der Taunus (die Höhe), der Westerwald und das Saue rl ands gebirg e, auf der Westseite der Hunsrück, die Eifel und das Hohe Venn. — Östlich vom Taunus, durch das fruchtbare Thal der Wetterau von ihm getrennt, liegt der Vogelsberg; zwischen diesem und dem Thüringer Walde die Rhön; südlicher, von drei Seiten vom Main umflossen, der Spessart. — Die Schwäbisch-fränkische Hochebene wird von allen Seiten von Gehirgen (von welchen?) eingeschlossen und ist größtenteils Stufen land. Zwischen den unter a) und b) genannten Gebirgen erstreckt sich vom Franzöjgchen Jura im S. (Basel) bis zum Taunus (Bingen) im N. die etwa 300 Irrn lange, 30—50 km breite Oberrheinische Tiefebene. Der Boden 2*

7. Kleines Lehrbuch - S. 196

1911 - Breslau : Hirt
196 Mitteleuropa. 3. Der Böhmer Wald, richtiger Bayrisch-Böhmisches Waldgebirge, vom Fichtelgebirge nach S.o. mit den Sudeten gleichlaufend, ohne einheitlichen Rücken und in der s. Hälfte noch wahren Urwald bergend, mit weiten, Wasser- reichen Mooren, aus denen die Moldau, der Regen und viele andere Flüsse ge- speist werden; am höchsten an der Quelle des Weißeu Regen im Strber (1500 m, auf bayrischem Gebiete). Dann verzweigt.er sich mit dem Bayrischen Walde, zwischen Regen und Donau. Wichtiger Übergang über den Cham-Paß von Böhmen nach Bayern an den Regen. 4. Der Mährische Landrücken streicht n.o.-wärts und bildet die Wasser- scheide des Donau- und des Elbgebietes. Bon diesen Gebirgsrändern eingeschlossen, stellt sich Böhmen als ein von N.o. nach S.w. ansteigendes Beckenl anv dar mit einigen nichtsehr ausgedehnten Kessel- senknngen und einer basaltischen Berg- und Hügellandschaft im N.w. des Vierecks. Deren Hauptteil, das Böhmisch e Mittelgebirge, erhebt sich bis zu 840 in und hat wegen seiner mannigfaltigen Naturschätze, sowie wegen seiner hohen landschaft- lichen Schönheit einen weitverbreiteten Rnf. Die Oberstächengestalt Mährens ist derjenigen Böhmens ähnlich. V. Fränkisch-Schwäbisches Stufenland. Einschließende Gebirge: Deutscher Jura, Fichtelgebirge, Thüringer Wald, Rhön, Spessart, Odenwald, Neckar-Bergland und Schwarzwald. a) Das Fichtelgebirge, eine abgesonderte, hufeisenförmige, nach N.o. ge- öffnete Gruppe bewaldeter Bergknppeu auf einer Hochebene, kein „Gebirgs- knoten", da die Verbindung mit den 4 Gebirgszügen, die sich hier auf der Karte zu schneiden scheinen, sehr undeutlich ist. Quellgebiet welcher Flüsse? Die höchsten Kuppen siud der Sch Neeberg (1050 m) und der Ochsenkopf (1000m). b) Frankenwald und Thüringer Wald s. S. 202. c) Die vulkanische Rhön zerfällt in die n. Vordere Rhön und die f. Hohe Rhön, mit kegelartigen Basaltkuppen (Bild 67); hier die Große Wasser- kuppe (950 in), ein langgestreckter Rücken. Rauhes Klima, spärlicher Pflanzen- wuchs. Heilquelle von Kissingen. W., durch das Tal der Fulda abgetrennt, der Bogelsberg, ein einziger Basaltkegel, aber mit viel sanfterer Böschung als die Kuppen der Rhön, erreicht im Taufstein 770 m. Auf der Höhe eine Gebirgs- ebene, von der die Täler nach allen Richtungen ausstrahlen. d) Der Spessart (Spechtswald), ein zum großen Teile mit herrlichen Eichen und Buchen bestandenes Massengebirge. Geiersberg, 600 m. e) Der Odenwald, d, i. Öder Wald, Heimat vieler deutschen Sagen, zwischen Main und Neckar, ein Bergland mit abgerundeten Kuppen und offenen Talern; Katzenbuckel (630 m) und Malchen (Meliböcus). Von Heidelberg bis Darm- stadt die 45 km lange, obst- und weinreiche B e rg straß e, so benannt im Gegen- satze zu der in der Ebene laufende» Rheinstraße. f) Schwarzwald s. S. 197f. Innerhalb dieser Gebirgsgrenzen liegen Franken und das n.ö. Schwaben, von Höhen und Ebenen in anmutigem Wechsel durchbogen, im ganzen viel niedriger als das Bayrische Alpenvorland. Höher und unfruchtbarer ist die Mittelfränki- sche Ebene um die Rednitz und Regnitz, zwischen Main, Altmühl-, ö. vom Frän- lischen Jura. w. von dem an schönen Gebirgssormen reichen Steigerwalve be- grenzt. Es solgt nach W. als letzte Stufe das wellenförmige Neckarland mit einer Fülle vou Korn und Obst und anmutigen Landschaften wie der von Heidel- berg (Bild 63).

8. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 160

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
160 Das Deutsche Reich. 3. Ltaatliche Einteilung und Ortskundc. Am Harz haben An- teil die Staaten: Preußen (mit den Provinzen Hannover und Sachsen), Anhalt und B r a n n s ch w e i g. a) In der Proviuz Hannover: Klausthal und Zellerfeld, im Oberharz, sind die wichtigsten Harzer Bergwerks- und Hüttenorte. — Goslar, einst berühmte Kaiserstadt der Salier. b) In der Provinz Sachsen: Im n. Harzvorlande die alten Städte Quedlinburg und Halberstadt. Im Mansfeldischen die Bergwerks- stadt Mansseld. — „Vater Brocken" liegt auch aus sächsischen Gebiet. c) Im Brannschweigischen: Blan kenbnrg, in schöner Lage. 6) In Anhalt das geschichtlich bekannte Bahenstedt. 4. ?as sächstche Izcrgtand. 1. Das sächsische Sergland erstreckt sich vom Fichtelgebirge und Thüringer Lande östlich bis zu deu Sudeten. Der Kern desselben ist das Erzgebirge. Zwischen diesem und dem Fichtelgebirge lagert sich die niedrige Platte des E l st e r g e b i r g e s, während sich östlich die Ge- birgsschwelle in dem zerklüfteten E l b s a n d st e i n g e b i r g e und dem Lansitzer Gebirge bis zu den Sudeten fortsetzt. Das sächsische Bergland fällt steil nach dem böhmischen Kessellande, allmählich nach dem nördlichen Flachlande ab. Hauptsächlich wird es von der Elbe und ihren Nebenflüssen entwässert. Das Elstergebirge, auch hohes Voigtland genannt, ist ein kleines, niedriges Massengebirge, welches sich als Einsenkung zwischen dem Fichtelgebirge und dem Erzgebirge darstellt. Es ist dicht mit Nadelwald bestanden und dacht sich uördlich zur Platte des Voigtlaudes ab. Die Hanptentwässernugs- ader desselben ist die weiße Elster, welche vom Elstergebirge kommt, r. die P l e i ß e ausnimmt und dann zur Saale geht. Das Erzgebirge verläuft als ein Kammgebirge auf der Grenze zwischen Böhmen und Sachsen. Es besteht vorwiegend aus Granit und Gneis. Der Kamm des Gebirges liegt auf böhmischer Seite und erreicht im Keilberge feine bedeutendste Höhe (1240 m). Mauerartig steil fällt das Gebirge s. znm Egerthal ab, dachartig verflacht es sich nach N. Auf der Nordseite des Kamnies entspringt die Mulde, welche in zwei Quellflüsseu die Wasser- aderu des Erzgebirges sammelt und nördlich durch das sächsische Bergland zur Elbe fließt. — Die höchsten Flächen des Erzgebirges haben ein sehr rauhes Klima. Ein langer, schneereicher Winter schränkt das Wachstum der Pflanzen ein. Selbst der Nadelwald will in dem „sächsischen Sibirien" nicht mehr fortkommen, Gras, Moos und Beerensträucher wuchern aus dem steinigen Boden. Nur au geschützten Stellen sucht man Kartoffeln uiid Hafer anzubauen. Dennoch ist das Gebirge starkbevölkert. Die Bewohner ernähren sich von Gebirgsindnstrie (Svitzenklöppelei). Auch enthält das Gebirge in seinem Innern mancherlei Metallschätze zum lohnenden Abbau. An den Nordfuß des eigentlichen Erzgebirges lehnt sich das große sächsische K ohleubecke u. Die großen Kohlenlager desselben siud der Hauptträger der sächsische» Industrie. Nördlich des Beckens erhebt sich das Bergtand noch einmal, im sächsischen Mittelgeb i r g e zu eiuer Meuge kuppiger Bötzen, senkt sich dann.zum sächsischen Hügel- lande mid wird am Nordrmide vom sächsischen Flachlande um- säumt, das von Hügeln und Ebenen durchsetzt ist. Das Elbsandsteingebirge war ursprünglich eine Sandsteinplatte, welche aber von der Elbe in einem wildzerklüfteten Querthal durchbrochen ist. Es steht an Höhe und Ausdehnung dem Erzgebirge nach, weist aber ganz eigenartige landschaftliche Reize ans. Es lagert sich teils auf böhrmichem

9. Teil 3 - S. 220

1891 - Hildburghausen : Gadow
Lappen. Die Hauptprodukte des Landes sind Eisen und Kupfer. Im Ganzen 14000 Um. und 6v2 Mill. Einw. Die Flüsse sind durchweg Küstenflüsse: Seen: Mälar-, Wener- und W e t t e r s e e. Die Hauptstadt von Schweden ist Stockholm (100ooo E.), am Mälarsee gelegen, von Norwegen C h r i st i a n i a. Außerdem merke noch in Schweden: Gothen- burg, mit Stockholm durch einen großartigen Kanal verbunden, die Universitätsstadt Upsala, Dannemöra, durch seine Eisen- bergwerke, und Falun, durch seine Kupferbergwerke bekannt; in Norwegen: Bergen, Drontheim und im höchsten Norden Hammerfest. 8 74. Die. bisher genannten Länder Europas sind gewisser- maßen der Kopf und die Gliedmaßen dieses Erdteils. Es bleibt nun noch der Rumpf desselben übrig, welcher zum kleineren Teil Gebirgsland ist (besonders im Südwesten). 8 75. Den Kern des Gebirgslandes bilden die Alpen, welche Bergspitzen bis zu einer Höhe von mehr als 4500 m oder 14000 Fuß enthalten, z. B. Mont Blanc, Mont Rosa. Merke ferner: Jungfrau, Schreckhorn, Finster-Aar- Horn, den großen Bernhard, St. G 0 t t h'a r d, die Ortles-Spitze. Die Alpen dehnen sich nach Osten bis zur Donau aus. Abgesondert von ihnen liegen die französischen, die deutschen Mittel- und die ungarisch-siebenbürgischen Mittel- und Hochgebirge: a) Das französische Bergland erstreckt sich in einem langen Zuge von Südwesten nach Nordosten. Hauptteile sind: die Cevennen, die Cüte d'or (spr. Cot d'or), das Plateau von Langres (Lang'r); der Jura. b) Zum deutschen Bergland gehören: die Sudeten in Mähren; das Riesengebirge zwischen Schlesien und Böhmen (Schneekoppe oder Riesenkoppe, 5000 Fuß oder 1605 in), das Lausitzer Gebirge und die Sächsische Schweiz in Sachsen und Böhmen; das Erzgebirge im Königreich Sachsen und in Böhmen (Keilberg): der Böhmerwald in Böhmen und Bayern (Arber), dessen südlicher Teil Bayerischer Wald heißt; das Fichtel-.' g e b i r g e in Bayern (Schneeberg und Ochsenkopf); der Thüringer Wald mit dem Frankenwalde (Gr. Beerberg, 3026 Fuß oder 983 m, Schneekopf, 3013 Fuß oder 978 m, Jnselsberg, 2614 Fuß oder 914 m, die Wartburg); die Rhön in Bayern und Preußen (Kreuzberg, Milseburg),

10. Kleine Schul-Geographie - S. 65

1862 - Breslau : Hirt
Deutsche Mittelgebirge. 65 Der Schweizer Jura, die Vormauer gegen Frankreich, zieht in mehreren Ketten, 6—12 Stunden breit und 72 Stunden in der Länge, von dem Rhone unterhalb Genf bis zum Rhein bei Schaffhausen. Im S.-W. der Molesson und Dole, 5 — 6000'. Die Richtung des Schweizer Jura setzt der auch in geognostischer Hinsicht (Kalkslötzbildung) ihm verwandte Deutsche Jura fort, im westlichen Theile bis zur Altmühl Schwäbischer genannt; am höchsten in der Rauhen Alp bei Ulm. Steilabfall nach N.-W. Abgestumpfte Bergkegel liegen ihm vor, wie der Ho- henzollern (2600'), der hohe Staufen. Die Alpen, der Jura und die Donau schließen die schwäbisch-baierische Hochebene ein, zwischen 1500—2000' (München 1500'). b. Die mittleren Stufenlandschaften Deutschlands. Sie haben zur Nordgrenze den Hauptkamm der deutschen Mittelgebirge, der, Deutschland in eine nördliche und südliche Hälfte theilend, auf einer Länge von mehr als 130 Meilen von der Höhe der Karpathen, über die Sudeten, das Erz- und Fichtelgebirge, den Thüringerwald, den Rhön, das Vogelsgebirge, Tau- nus, Westerwald, Hundsrück und Eifel bis zu den Ardennen zieht. Die Mittelgebirge der Sudeten, des Böhmerwaldes, Schwarzwaldes und der Vogesen enthalten in ihren Zwischenräumen große Becken und Kessel: 1) den böhmischen Gebirgskessel und das mährische Becken, 2) das fränkisch-schwäbische, 3) das oberrheinische, -1) das lothringische Stusenland. I. Die Stufenlandschaften von Böhmen und Mähren, mit den Randgebirgen der Sudeten, des Erzgebirges, des Böhmerwaldes und der kleinen Karpathen. 1) Die Sudeten, etwa -12 M. lang, vom Elbspalt bis zu dem krummen Oberlauf der Oder. n. Das Elbsandsteingebirge (Sächsische Schweiz), eine Senkung im Ge- birgszuge, das Durchbruchsland der Elbe, mit zahllosen isolirten Kegeln. Links der Elbe in Böhmen der Schneeberg (2289'), rechts in Sachsen der große Winterberg (1716'). b. Das Lausitzer Gebirge, meist in Böhmen, bis zur Lausitzer Neisse. (Landskrone bei Görlitz, 1300'.) e. Das Jsergebirge, zwischen Neisse und Queis, mit der Tafel sichte. tl. Das Riesengebirge, bis zur Boberquelle, das höchste der deutschen Mittelgebirge, in zwei parallelen Hauptkämmen; der nördliche, auf dem die Grenze fortläuft, mit der Schneeko ppe (1933'), dem Reifträger, dem großen Rad u. a. Der Kessel zwischen beiden Kämmen heißt die Sieben- Gründe. e. Das Waldenburger Gebirge, zwischen der Bober- und Weistritzquelle (Steinkohlenlager, Salzbrunn, Altwasser). f. Das rechteckige Hochkesselland der Grafschaft Glatz. Der S.-W.- Rand beginnt bei dem Adersbacher Sandsteinfelsen-Labyrinth, setzt sich zur Heuscheuer fort und gabelt sich jenseits des Passes von Nachod in das Habelschwerdter Gebirge und die Böhmischen Kämme. Der N>- Erydlttz, klein« Schulgeograpbi«. 5

11. Das Deutsche Reich - S. 57

1914 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Ii. Die Deutschen Mittelgebirge. 57 N a t u r ch a r a k t er. Die Sudeten sind e in Gebirgssystem. Sie bestehen aus wald- und wiesenreichen Mittelgebirgen mit scharfen Kämmen und setzen sich wie das Erzgebirge größtenteils aus altkristallinischen Gesteinen (Gneis, Granit und Glimmerschiefern) zusammen. Zwischen den Erhebungen liegen tiese Einsen- knngen, die sog. Sudetentore. Ihrer bedeutenden Höhe zufolge bilden die Sudeten eine Grenzmarke des Reiches gegen Böhmen und Mähren; doch erleichtern die Pässe den Verkehr zwischen den Grenzländern, gleichwie sie auch in der Kriegsgeschichte eine große Rolle gespielt haben, so die Lausitz er und Waldenburg er Senke zu beiden Seiten des Riesengebirges, dann die Pässe des Glatzer Bergkessels. Politische Gliederung. Der deutsche Anteil der Sudeten gehört, ab- gesehen von dem kleinen im Königreich Sachsen gelegenen Stück, zur preußischen Provinz Schlesien. Die einzelnen Gebirge sind: das Lausitzer Gebirge. Es zieht von Nordwest nach Südost und erreicht im Jeschkenberg 1000 m. Die hügelige Hochfläche nördlich davon heißt die Oberlausitz. Sie trägt wie das Erzgebirge eine Anzahl basaltischer Kuppen. Hier entspringt die Spree. Durch die Talsenke der Neiße am Nordrande des Ge- birges bewegt sich ein gut Teil des Verkehrs von Sachsen und Schlesien nach Böhmen (Reichenberg, Trauteuau). In diesem Tale liegen die drei durch ihre Webereien bekannten Städte Reichenberg in Böhmen, das schon erwähnte Zittau in Sachsen und Görlitz in Schlesien. — Östlich vom Lausitzer Gebirge erhebt sich, seine Umgebung mächtig überragend, < das Riesengebirge, nach den Alpen das höchste Gebirge des Deutschen Reiches; es erreicht in der Schneekoppe 1600 m. Nach Norden senkt sich das Gebirge in steilen Absätzen, während es nach Böhmen hin sanfter verläuft; sein Anblick ist daher von Schlesien aus, besonders da die Oder-Ebene nur 100 bis 200 m Meereshöhe hat, großartig. — Aus der böhmischen Seite entspringt die Elbe; das Waldenburger Bergland; es ist ein welliges Plateau von nur 500 m mittlerer „Höh? mit überragenden Vulkankuppen (Hochwald, Sattelwald u. a.) und als Übergangsgebiet ins obere Elbetal von großer Bedeutung. Durch dieses Bergland strömt vorzüglich der Verkehr zwischen Schlesien und Böhmen (Nachod, Josefsstadt, Königgrätz). Die reichen Steinkohlenlager um Waldenburg und mehrere Mineralquellen haben hier ein überaus betriebsames Leben hervorgerufen. Am Paßübergange liegt Landeshut an der Bahnlinie Breslau—prag; das Glatzer (gläzer) Gebirgsland erscheint als ein Gebirgsviereck, dessen Inneres einen Kessel bildet. An seiner Nordostseite bricht die Glatzer Neiße durch; an dieser liegen die Stadt Glatz und die Festung Neiße, welche wichtige Gebirgs- Übergänge beherrscht. Im Gebirgskessel L a n d e ck, ein besuchter Badeort. Am höchsten ragt der Südostrand des Gebirges auf, da der Schneeberg 1400 m mißt; das Gesenke bildet das östlichste Glied der Sudeten. Seine höchste Gruppe ist das Altvatergebirge, 1500 m. Gegen So. wird es niedriger und entsendet hier die Oder, welche durch die Mährische Pforte zwischen

12. Weltkunde - S. 17

1874 - Hannover : Helwing
17 b. Mittelalpen von 1600—2500 ni. ober von der Grenze des Baumwuchses bis zur Schneegrenze. Vortreffliche, mit Gras, Blumen und gewürzreichen Kräutern bedeckte Wiesen (Alpen oder Almen; Senne, Sennhütten; Kuhreigen; Käsebereitung). Hier der Aufenthalt der dem Alpenlande eigenthümlichen Thiere: Geinse, Steinbock, Murmelthier. c. Hochalpen oder die Region des ewigen Schnees. Hier komnien nur noch einige Flechten vor. 4. Einteilung nach der Luge: a. Die Westalpen vom Meere bis znm Montblanc. Steiler Abfall nach O., an der West-Seite Vorberge bis zum Rhone. Die mittlere Höhe nimmt vom Meere bis zum Montblanc zu, 2000—3000 m. — Monte-Viso 3840 rn., Mont-Cenis 3450 in, (Paßhöhe 2000 m.; über diesen eine alte Straße, seit 1868 eine Eisenbahn mit 3 Schienen; der Mont-Cenis-Tunncl, 1871 eröffnet, ist 12 200 m. lang). b. Die Mittel- oder Centralalpen vom Montblanc bis zum Brenner Paß; hier die höchsten Berge der Alpen. Sie zerfallen in mehrere Ketten und Gruppen; die Hauptketten und Berge sind: Die penninischen Alpen mit dem Montblanc 4812 m. (höchster Berg Europas), gr. St. Bernhard 3450 in, (Hospiz, Hunde); Simplem (Alpenstraße Napoleons). — Die Berner Alpen: Finftcraarhorn 4300 in., Jungfrau 4040 m. (Rhonethal.) — Die lepontischcn Alpen: St. Gotthard mit Gipfeln bis 3300 m., Knotenpunkt, der Mittelalpen! Quellen des Rhone, des Rheins, der Neuß; vielbe- gangener Paß; im Bau begriffene Eisenbahn. Nördlich vom St, G, liegen die Vierwaldstädter A. mit dem Pilatus (2100 in.) und dem durch feine Aussicht berühmten Rigi, 1740 m. — Die rhätischen A. bis 3500 in., durch das Stilfser-Joch (kühne, kunst- reiche Straße) von dem Ortles (4000 in.) getrennt. Brennet- Paß, 1100 in., Eisenbahn seit 1867, e. Die Ostalpen, einerseits bis zur Donau, andererseits bis zum adriatischen Meere reichend. Die hohen Tauern mit dem Großglockner, 3770 m.; die jüdischen Alpen, höhlenreich (Adels- bcrger Grotte, cirknitzer See). 1. Welchen Ländern gehören die Alpen an? — 2. Nach welchen Meeren senden die Alpen ihre Gewässer? — 3. Welche Gestalt haben die Alpen mit Rücksicht auf a) den nordöstlichen, b) den südöstlichen Flügel? — 4. Wie folgen die genannten Gipfel der Höhe nach? — 5. Weshalb liegt die Schneegrenze nicht an beiden Seiten gleich hoch? — 6. Welchen Einfluß haben die Alpen auf das Klima Deutschlands? §. 21. Das deutsche Gcbirgslaud. 1. Ungefähr 60 Meilen nördlich vom Brenner Paß liegt in der Mitte Deutsch- lands das Fichtelgebirge mit dem Schneeberge, 1040 m. Von ihm gehen aus nach a. N. - W. der Franken- und Thüringerwald; b. N. -O. das Erzgebirge (Silber, Eisen, Zinn), Niesengebirge (Schneckoppe 1610 m.) und die Su- deten; e. S.-O. der Böhmerwald (Glashütten); 6. S.-W. der fränkische und schwäbische Jura oder die rauhe Alp

13. Leitfaden der vergleichenden Erdbeschreibung - S. 76

1908 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
76 Mitteldeutsche Gebirge. § 27. seine sich allmählich erniedrigenden Ausläufer als Sächsisches Berg- land einen großen Teil Sachsens ausfüllen. c) Das Fichtelgebirge ist durch Einsattelungen vom Erzgebirge, Böhmer- und Thüringer Wald getrennt; es hat die Gestalt eines nach No. ge- öffneten Hufeisens; ihm entströmt die Eger, einer der vier Flüsse — Main, Sächsische Saale, Eger und Nab —, welche das Fichtelgebirge nach vier verschiedenen Richtungen aussendet. Es treffen somit hier die Wasser- scheiden von Rhein, Elbe und Donau zusammen. Hauptgipfel sind der Schneeberg (1050 m) und Ochfenkopf. — Im Nw. bildet das Schieferplateau des Frankenwaldes den Übergang zum d) Thüringer Walö, der sich von So. nach Nw. bis zum Werraknie erstreckt; Beerberg (980 m) und Jnselsberg (920 in). Ihm lagert sich nördlich das Thüringer Lecken vor, welches, von der Sächsischen Saale und der Unstrut durchströmt, sich sanft nach No. senkt und hier offen in das Norddeutsche Tiefland übergeht, während es im W. durch die Platte des Eichsfeldes mit dem Hessischen Bergland zusammenhängt. Nördlich von der fruchtbaren Niederung der Goldenen Aue steigt e) der Har) als eine Gebirgsinsel aus der norddeutschen Ebene auf. In dem an Silber-, Blei- und Eisenerzen reichen Oberharz erhebt sich der sagenumwobene Lrocken oder Blocksberg (1140 in), dessen kahlen Gipfel zahlreiche Felsblöcke bedecken. Im O. davon breitet sich, durch das Bode- tal geschieden, der niedrigere und flacher gestaltete Unterharz aus. f) Das Weserdergland liegt beiderseits der unteren Weser, von der es in der Westfälischen Pforte bei Minden durchbrochen wird. Auf der Ostseite der Weser gehören zu ihm Solling, Süntel und Deister, die sich auf der Westseite im Wiehengebirge fortsetzen. Parallel mit diesem läuft weiter füdlich der Teutoburger Wald, der durch die Egge mit dem Rheinischen Schiefergebirge in Verbindung steht. Im Teutoburger Wald erhebt sich auf der Grotenburg bei Detmold das Hermannsdenkmal. 2. Landschaften in der Mitte der nördlichen Zone. Das Hessische Berg- und Hügelland ist eine wellige, mit Bergrücken besetzte Platte zwischen dem unteren Main und der Weser, im O. von einer Reihe meist basaltischer Berggruppen begleitet. Solche sind: a) die Rhön zwischen der Fränkischen Saale, der Werra und der Fulda mit der Wasser kuppe 950 m; b) der Kögelsberg, zwischen Kinzig, Fulda und Lahn, das Muster- bild eines Vulkankegels, der seine Täler nach allen Seiten hin aussendet. c) Nach N. wird die Reihe der Basalterhebungen fortgesetzt durch das K n ü l l g e b i r g e, den Meißner, den K a u f u n g e rwald u. a. Zu den Niederungen im W. dieses Gebietes, die unter dem Namen „Hessische Senke" zusammengefaßt werden, gehört die fruchtbare Wet- terau, eine Fortsetzung des Oberrheinischen Tieflandes im N. vom Main.

14. Teil 1 - S. 43

1908 - Hannover : Helwing
43 In Süddeutschland: die Königreiche Bayern (Hst. München) und Württem- berg (Hst. Stuttgart) ; die Großherzogtümer Baden (Hst. Karlsruhe) und Hessen (Hst. Darmstadt); das Reichsland Elsaß-Lothringen (Hst. Straßburg). I. Wie lang ist eine Strecke, die auf der Karte von Deutschland I (10, 20, 50) ein beträgt? — 2. Wie weit entfernt ist dein Wohnort von der Ost- und West- grenze des Reichs, von der Nord- und Ostsee, von Berlin und München? — 3. Welche Länge und Breite und welchen Quadratinhalt hat das ganze Gebiet, das auf der Karte dargestellt ist? Vergleich damit die Größe des Deutschen Reichs! — 4. Ordne die deutschen Staaten nach Königreichen, Großherzogtümern usw. ! 8 28. (Gebirge und Cbenen Deutschlands. 1. Fast genau im südlichen Drittel der nordsüdlichen Mittellinie der Karte von Deutschland liegt nahe der böhmischen Grenze das Fichtelgebirge. Es ist ein Hochland mit mehreren Kuppen (Schneeberg 1050 m) und reichen Waldungen, teilweise auch mit Moorgebieten bedeckt. Aus ihm entspringen 4 Flüsse, die nach den Haupthimmelsrichtungen fließen: Main, Naab, Eger, Saale Durch breite, bequem zu überschrei- tende Rücken, über die jetzt Eisenbahnen führen, stehen mit dem Fichtel- gebirge in Verbindung a) im Nw der Frankenwald, an den sich der Thüringer Wald schließt; b) im No das Erzgebirge, an welches sich die in südöstlicher Richtung streichenden Sudeten schließen; e) im 8 0 der Böhm er Wald; 6) im Sw der Jura. Der Frankenwald ist eine einförmige, gut bewaldete Hochfläche von etwa 650 m Höhe, aus der sich vereinzelte Kuppen noch an 100 w erheben. Der Thüringer Wald, die Grenze zwischen Thüringen und Franken, ist ein schönes, meist mit Laubwald bedecktes Kettengebirge. Der Jnselsberg (915 m) bietet eine weite Aussicht und wird viel besucht. Am Nordende des Gebirges steht auf einem 400 w hohen Vorberge die Wartburg. Nördlich vom Thüringer Walde bis zum Harze liegt die in der Mitte höchst fruchtbare Thüringer Hochfläche. Ihren Nordrand bilden die Höhen- rücken Hain leite und Finne; die nordwestliche Ecke der Hochebene heißt das Eichsfeld. Nördl. der Hainleite erhebt sich an der Goldenen Aue (Tal der Helme) der sagenreiche Kyffhäuser mit einem prächtigen Denkmal Wilhelms 1. Das Erzgebirge (Keilberg 1240 m) fällt nach Böhmen hin steil ab, nach Sachsen hin senkt es sich sehr allmählich und ist hier von tiefen, felsigen Flußtälern durchschnitten. Es ist fast bis auf den Scheitel bewohnt und be- baut (Spitzenklöppelei; Spielwaren). Der frühere Erzreichtum (Silber, Zinn) ist jetzt sehr gemindert. An der Südostseite sind viel besuchte Heilquellen (Karlsbad, Teplitz). Die Sudeten beginnen noch links der Elbe und reichen bis zur Oder. Die Teile derselben sind: a) Das Elbsandsteingebirge (Sächsische Schweiz). Es ist von der Elbe durchbrochen und wird wegen seiner Natur- schönheiten viel besucht, b) Das Lausitzer Bergland, c) Das Zs er-

15. Lehrbuch der Geographie - S. 416

1867 - Münster : Theissing
416 Erster Abschnitt. (Hochebene der obern Donau) und in das österreichische Stufenland, zer- legen. (vgl. S. 114. Ii. a. und S. 375). B. Das deutsche Mittelgebirgsland, welches mit dem französischen (westlichen) und dem karpathischen (östlichen) zu- sammen als großer Mittelgebirgskranz in Westen, Norden und Osten denhoch- gebirgskern der Alpen bogenförmig umgibt, bildet den zweiten Hauptabschnitt des deutschen Bodens. Das d e u t s ch e M i t t e l g e b i r g s l a n d hat im W. das Rhein- thal, im N. das norddeutsche Tiefland, im S. das Alpenvorland als Grenze. Die größte Masse desselben liegt im westlichen und südwestlichen Deutschland. Es ist ein Hochland niederer Art mit zahlreichen nach verschiedenen Richtungen streichenden Bergzügen und Ketten. Man unterscheidet leicht drei Hauptrichtun- gen, nämlich von Südost nach Nordwest (Sudeten, Böhmer-, Franken- und Thüringerwald, Harz und Weserketten), von Südwest nach Nordost (Jura, Taunus, die niederrheinischen Gebirge, das mährische und das Erzgebirge) und endlich von Süden nach Norden (Vogesen, Schwarzwald, Odenwald, Spessart und die fränkische Jura); durch Kreuzung der verschiedenen Richtun- gen entstehen kesselartige Landschaften, wie das böhmische, fränkisch-schwäbi- sche und das oberrheinische Becken. — In Rücksicht ans Höhe, Charakter und äußere Form weichen die deutschen Mittelgebirge von den Alpen sehr ab. Der höchste Gipfel, die Riesenkoppe in den Sudeten, erreicht noch nicht 5000p die Abdachungen sind sanft, die Gipfel mehr abgeflacht und rund, daher die Namen Kops, Koppe, Kuppe, Belchen, (Schwarzwald), Ballon (Vogesen) oder schlechtweg Berg statt der Namen Spitz, Kogl, Horn, Dent, Aiguille; nur selten findet man Formen, welche an die Alpen erinnern, wie in dem sude- tischen Gebirgslande, im Thüringer Walde, im Harz (Roßtrappe, Jlsenstein) rc. Die Beschreibung der einzelnen Abtheilungen des deutschen Mittelge- birgslandes (S. 112. D.) weiset nach, daß dasselbe eine große Mannichsal- tigkeit darbietet. Die natürliche Beschaffenheit des deutschen Bodens hat die politische Theilung, welche sich geschichtlich entwickelt hat, sehr begünstigt. Im Aeußern tritt die Beckenform sowohl im Großen und Ganzen, als in den einzelnen Theilen ganz besonders hervor; die einzelnen Beckenlandschaften ste- hen fast regelmäßig durch schmale Flußpforten oder durch Thalsenkungen mit einander in Verbindung. Bezüglich des innern Baues ist die Mannichfaltig- keit und Abwechselung so groß, daß Deutschland in seinem Innern wie ein bunter Mosaikboden erscheint. Insbesondere ist es die Wirkung vulkanischer Thätigkeit, welche zunächst unsre Aufmerksamkeit fesselt. Von W. nach O., und von S. nach N. ist dieselbe in bestimmter Richtung wahrnehmbar. Die Krater und vulkanischen Massen der Eifel, die Trachyte des Siebengebirges, die Basalte des Westerwaldes, des Vogelsgebirges, der Rhön und ihrer Um- gebungen, des nördlichen Böhmens, vorzüglich des böhmischen Mittelgebirges, die Basaltkegel des Lausitzer Berglandes und Mittelschlestens weisen die Rich- tung von W. nach O., die Trachyte des Kaiserstuhls, die Basalte Südhessens und die Basaltkegelreihen in Nordhessen, namentlich im Habichts- und Rein-

16. Teil 1 = Untere u. mittlere Stufe - S. 99

1884 - Bielefeld : Velhagen & Klasing
Kursus Ii. Abschnitt Iii. § 76. 99 3. Das Waldenburger Bergland, reich an Steinkohlen, ist die tiefste Ein- senknng der Endeten; in der Landshnter Senke bildet es daher die Hanpt- verbindnngsstraße zwischen Böhmen und Schlesien. 4. Das Nieseugcbirge mit der Schneekoppe (1690 in), dem Brunnen- berge, dem großen Rade und dem Reifträger, hat eine Länge von 4 Meilen (30 Kilometer), liegt zwischen den Quellen des Bober und Queis und ist das höchste und wildeste deutsche Mittelgebirge, welches aus dem Hirschberger Thale (Fig. 40) schroff emporsteigt (Schneegruben, kleiner und großer Teich). Auf dem nörd- lichen Haupt kämme liegen die vorhin genannten höchsten Berge. Durch den Brunnenberg steht der nördliche mit dem südlichen Hauptkamme in Verbin- dnng; zwischen beiden liegt eine tiefe Thalspalte, die Siebengründe. Heilquellen in Warmbrunn und Johannisbad. 5. Das Jsergebirge mit der Tafelfichte (1150 m) ist mit Wäldern und Mooren bedeckt. 6. Dem Lausitzer Gebirge mit dem Jeschken (1000 in) und der Lausche (800 m) sind im 8. wie auch im N. (Landskrone bei Görlitz, 430 m) Basalt- kegel vorgelagert. 7. Das Elbsandsteingebirge oder die sächsische Schweiz mit dem großen Winterberg (550 in) zeichnet sich dnrch schroffe Felswände und Kegel aus (Lilienstein und Königstein). Zu den Vorbergen der Sudeten gehört der Zobten (730 in) im N. des Enlengebirges. b) Das sächsische Erzgebirge mit dem Keilberg (1200 in), sehr reich au Erzen, reicht von der Elbe bis zum Fichtelgebirge und verfolgt eine südwestliche Richtung. Es fällt nach 8. steil ab und verflacht sich nach N. zum sächsischen Bergland. Freiberg ist der Hanptort für den Silberbergban. An der 8.- Seite liegen die berühmten Heilquellen Teplitz, Karlsbad und Franzensbad. Im Sw. schließt sich an das Erzgebirge noch das Elstergebirge oder das Voigt- ländische Bergland. e) Das Fichtelgebirge stellt keinen Gebirgsknoten, sondern eine isolierte Masse dar (Schneeberg 1100 m und Ochsenkopf 1000 in); es bildet die Wasserscheide zwifcheu Rhein (Main), Donan (Raab) und Elbe (Saale und Eger). d) Das thüringische Bergland zwischen Saale und Werra besteht ans dem Thüringer Walde und dem thüringischen Hügellande; zwischen dem ersteren und dem Fichtelgebirge liegt der Frankenwald, ein einförmiges Schieferplateau. Franken- und Thüringer Wald verfolgen die Richtung von 30. nach Nw. Der Thüringer Wald zeigt einen anmutigen Wechsel von wiesenreichen Thälern und bewaldeten Bergen; Beerberg und Schneekopf (1000 in) sind die höchsten Berge. Der Juselsberg (900 in) wird der schönen Aussicht wegen oft besucht. — Das thüringische Hügelland ist ein wellenförmiges Plateau, welches sich zwischen dem Thüringer Walde und dem Harze ausbreitet und auf welchem einzelne Berge und Bergzüge hervortreten, wie Ha in leite, Finne, Schmücke 7*

17. Grundriß der Geographie für höhere Lehranstalten - S. 214

1873 - Berlin : Duncker
214 Die deutschen Mittelgebirge. gleich am Anfange des Gebirges sich erhebt und in seiner Nähe die Quellen der Jtz und der Werra hat, überragen den Kamm: a) der Behr- berg (1017™), ß) der von ihm nur durch eine finstere Schlucht getrennte Schneekopf (1007™), von dessen Abhang die Gera und die Ilm zur Saale hinabfließen, und y) der Inselberg (955m). Über den Kamm des Thüringer- und des Frankenwaldes zieht der Rennsteig als ein alter Grenzweg. o. Südwestlich vom Thüringerwalde, durch das Werrathal von ihm getrennt, breitet sich die Rhön aus. Sie bildet die Wasierscheide zwischen der Werra und dem Main und wird durch die Hennebergischen Höhen, auf denen die fränkische Saale (r. Nebenfluß des Main) entspringt, an der Werraquelle mit dem Thüringerwalde verbunden. Von der Rhön, auf welcher der Kreuzberg sich erhebt, fließt südwestlich die Kinzig zum Main, nördlich die Fulda ab. Sie ist unverkennbar vulkanischen Ur- sprungs. ä. Das Thal der Fulda trennt das Vogels gebirge von der Rhön. Von diesem vielkuppigen Hochlande, das ebenfalls vulkanischen Ur- sprungs ist, fließen mehrere Flüsse ab, besonders die Schwalm nördlich zur Eder und mit dieser zur Fulda, die Nidda mit der Wetter südwest- lich zum Main. e. Südlich scheidet das Kinzigthal vom Vogelsgebirge den Spessart, der im O., S. und W. vom Main umflossen ist. Dieses niedrige, aber waldige und wildrauhe Mafsengebirge fällt nach O. steiler ab als nach W. 6. a. Nordöstlich vom Fichtelgebirge steigt das Erzgebirge aus. Dieses zieht sich nach O.n.o. (fast 22 Ml.) bis zur Elbe, anfangs ein viel durchschnittenes, niedriges Bergland, später ein breiter Granitrücken, welcher mehrere abgerundete Kuppen (der sckwarze Wald- oder Keilberg 1267™, nordöstlich von Karlsbad) trägt. Kurz und schnell fällt das Ge- birge nach S. zum Egerthal, nach N. aber stuft es sich allmählich ab, bis es in wellenförmiges Land übergeht. Der höchste Paß führt am Keil- berge vorüber aus Annaberg in Sachsen nach Joachimsthal in Böhmen. Das Gebirge ist reich an edlen Metallen. Von ihm herab fließen nach dl. die weiße Elster zur Saale, die (Zwickauer- und Freiberger-) Mulde zur Elbe. Der östlichste Theil des Gebirges an der Elbe bildet einen Theil des Elbsandsteingebirges oder der sächsischen Schweiz. Zwischen diesem östlichsten Theile und der unteren Eger erhebt sich westlich von der Elbe das böhmische Mittelgebirge. b. östlich von der Elbe vom Winterberge an ziehen sich die Sude- ten erst nach £>., dann nach S.o. in einer Länge von beinahe 50 Mei- len bis zu den Karpathen hin, die an ihrem Südende quer vorüberstreichen. Mit diesem jetzt wenig mehr gebräuchlichen Namen bezeichnet man also die folgenden Gebirge, welche die Stufenlandschaften von Böhmen und Mähren umschließen: das Elbsandsteingebirge, das Lausitzer, Iser-, Riesen- und Waldenburgergebirge, das Glatzer Kesselland und das mährische Gesenke. a) Das Elbsandsteingebirge, welches den westlichen Flügel der Sudeten bildet, liegt mit feinem kleineren Theile auf dem l., mit dem größeren auf dem r. Ufer der Elbe, die sich allmählich hindurchgespült hat.

18. Kleine Schul-Geographie - S. 67

1862 - Breslau : Hirt
Deutsche Mittelgebirge. 67 Ostrand, das Eulengebirge (3160'), bis zum Warthapaß; von hier bis zur Quelle der Biela das Reichensteiner Gebirge. Der Südwestrand erhebt sich im Schnee berge zu 4390'. (Heilquellen zu Landeck, Reinerz und Cudowa.) g. Das Gesenke (die eigentlichen Sudeten), bis zur Krümmung der oberen Oder, trennt das Gebiet der March von dem der Oder (der Altvater oder Mährische Schneeberg 4594'), und stacht sich südöstlich ab gegen die Mährische Pforte, das Völkerthor des Donaugebietes. 2) Das Erzgebirge, 18 M. lang, von der Quelle der weißen Elster bis zum Elbdurchbruch, im Voigtlande ein niedriges Bergland, dann ein Joch mit schroffem Abfall nach S. (Keilberg bei Karlsbad 3800'). 3) Der Kähmerwal-, vom Fichtelgebirge nach S.-O., am höchsten im S. der 3 M. langen Lücke an der Quelle des weißen Regen (Arber 4554'); dann verzweigt er sich mit dem Baierischen Wald (zwischen Regen und Donau). 4) Der Mährische Landrücken (uneigentlich Mährisches Gebirge genannt) ist die Wasserscheide des Donau- und Elbgebietes. Von diesen Gebirgsrändern eingeschlossen, stellt sich die Oberfläche Böhmens als eine Verbindung vieler Kesselbildungen dar, in stufenweisem Aufbau von R.-O. nach S.-W. Der tiefste Punkt des Terraffenkessels liegt in der nordwest- lichen Spitze des Leitmeritzer Kreises, aus dem sich die Basaltberge des böhmi- schen Mittelgebirges im Mileschau er bis 2600' erheben. Ii. Das fränkisch-schwäbische Stufenland. Einschließende Gebirgsgrenzen sind: der Deutsche Jura, der Böhmerwald, das Fichtelgebirge, der Thüringerwald, die Rhön, der Speßhardt und der Odenwald. a. Das Fichtelgebirge [F. G.], eine isolirte, kleine Gruppe bewaldeter Bergkuppen auf einer Hochebene, kein Gebirgsknoten, da die Verbindung mit den 4 Gebirgszügen, die sich hier zu schneiden scheinen, sehr undeutlich ist. (Quellgebiet welcher Flüsse?) Die höchsten Kuppen sind der Schnee- berg (3200') und der Ochsenkopf (3100'). b. Der Thüringerwald; von plateauartiger Bildung in seinem südöstlichen Theile, dem Frankenwalde, bis zu den Quellen der Werra und der Jtz (s. S. 70). 6. Die Rhön, zerfällt in die nördliche Vordere Rhön und den Hohen Rhön, mit kegelartigen Bergen von 2900', z. B. im Dammersfeld [D.] und heiligen Kreuzberg [K.]. Wie dieses Gebirge ist das im R.-W. benachbarte Vogelsgebirge vulkanischen Ursprungs. Die Hen- n e b er gischen Hügel leiten zum Thüringerwalde hin. ck. Der Speßhardt, ein mit finsteren Tannenwaldungen bedecktes Massen- gebirge (Geiersberg 1900'). e. Der Odenwald, jenseits des Mains, ein dicht bewohntes Bergland mit offenen Thälern (Katzenbuckel, 2180', und Melibocus). I. Der Schwarzwald, nach dem Riesengebirge das stattlichste unter den deutschen Mittelgebirgen, von Basel bis Heidelberg; Steilabfall zur Rhein- 5*

19. Kleine Schul-Geographie - S. 63

1876 - Breslau : Hirt
63 g. Das Elbsandsteingebirge oder die Sächsische Schweiz, das Durch- bruchsgebiet der Elbe, mit zahllosen isolirten Kegeln. Links der Elbe in Böhmen der Schneeberg (744 m = 2289'), rechts in Sachsen der Große Winterberg (557 m = 1716'). Unter den Vorbergen der Sudeten erhebt sich, nördlich von dem Eulengebirge, der Zobten bis zu 718 m (2210'). 2) Das Erzgebirge, 133 Km (18 M.) lang, in südwestlicher Richtung von dem Elbdurchbruch bis zur Quellgegend der weißen Elster, zuerst ein Joch mit schroffem Abfall nach S. (Keilberg bei Karlsbad 1236 m — 3804'), sodann im Voigtlande ein niedriges Bergland bis gegen das Fichtelgebirge hin. Es hat seinen Namen von dem Erzreichthum und ist ein Hauptsitz der hoch entwickelten sächsischen Industrie. 3) Der Pöhmerwald, vom Fichtelgebirge nachs.-O., am höchsten im S. der 22 Km (3 M.) langen Lücke an der Quelle des weißen Regen (Arber 1476 m — 4543'); dann verzweigt er sich mit dem Bayerischen Wald (zwischen Regen und Donau). 4) Der Mährische Landrücken (uneigentlich Mährisches Gebirge genannt) streicht nordostwärts und bildet die Wasserscheide des Donau- und Elbgebietes. Von diesen Gebirgsrändern eingeschlossen, stellt sich Böhmen als ein von N.-O. nach S.-W. ansteigendes Stufen- oder Terrassenland dar mit vier nicht sehr ausgedehnten Kesselsenkungen und einer basaltischen Berg- und Hügellandschaft im N.-W. Böhmens, deren Haupttheil, das Böhmische Mittelgebirge, sich im Mileschauer bis zu 845 m (2600') erhebt, und wegen seiner mannichsaltigen Naturschätze, sowie wegen seiner hohen landschaftlichen Schönheit, einen weit ver- breiteten Ruf hat. Aehnlichkeit der Oberflächengestalt Mährens. Ii. Das fränkisch-schwäbische Stufenland/) Einschließende Gebirgsgrenzen sind: der Deutsche Jura, das Fichtelgebirge, der Thüringerwald, die Rhön, der Spessart, der Odenwald und der Schwarzwald. a. Das Fichtelgebirge [F. G.], eine isolirte, kleine Gruppe bewaldeter Bergkuppen aus einer Hochebene, kein Gebirgsknoten, da die Verbindung mit den 4 Gebirgszügen, die sich hier zu schneiden scheinen, sehr undeutlich ist. (Quellgebiet welcher Flüsse?) Die höchsten Kuppen sind der Schnee- berg (1062 m = 3270') und der Ochsenkopf (1027 m = 3160').^ b. Der Thüringerwald; von plateauartiger Bildung in seinem südöstlichen Theile, dem Frankenwalde, bis zu den Quellen der Werra und der Jtz (s. S. 67). c. Die Rhön, zerfällt in die nördliche Vordere Rhön und die Hohe Rhön, mit kegelartigen Bergen, z. B. in der Großen Wasser kuppe [W. 938 m = 2887'], dem Kreuzberg [Kr. 933 m = 2872'] und dem Dammersfeld [D. 923 m — 2840']. Heilquellen von Kissingen und Brückenau. Vulkanischen Ursprungs ist auch im N.-W. das Vogelsgebirge. Die Hennebergischen Hügel leiten zum Thüringerwalde hin, die Fuldi- schen Höhen im S. zum <1. Spessart, einem theils mit sinstern Tannenwaldungen, theils mit herrlichen Eichen und Buchen bedeckten Massengebirge (Geiersberg 617 m — i960'). *) Vergl, Kutzen, das deutsche Land, I. S. 332 ff.

20. Europa - S. 224

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
224 Zweites Buch. Europa. § 296. Das Lausitzer Bergland und das Elbsandsteingebirge reicht von der Görlitzer Neiße bis zur Elbe, ja südlich über diese hinaus bis zur Nolleudorfer Straße, nach seinen Gesteinen im Ganzen den Cha- rakter der Sudeten theilend (Granit namentlich im N., Sandstein im S., im Elbsandsteingebirge fast ausschließlich); dazwischen Basaltkegel, Vorposten böhmischer Basalte); die ganze Erhebung niedrig. Im Lausitzer Berglande am bedeutendsten das Jeschkengebirge (bis ,000 m hoch) im Sw. von Reichenberg und die Lausche im Sw. von Zittau^). Bei Görlitz der Basaltkegel der Laudskroue vorgelagert, ähnlich andere Berge in der Oberlausitz. Das Bergland erscheint von N. her ziemlich hoch, weil es aus der Ebene aussteigt. Bei Zittau ein großes Braunkohlenbecken. Das Elbsand st ein gebirg e auf beiden Seiten der Elbe zwischen Tet- schen und Pirna eines der ausgeprägtesten Sandsteingebirge, ursprünglich eine niedrige Platte (zwischen den hohen Gebirgen in der Nähe als Senkung er- scheinend), in vorgeschichtlicher Zeit unter Finthen durch Ablagerungen aufge- schichtet, die allmählich durch Druck verhärteten; später das weiche Gestein z. Th. ausgewaschen, namentlich durch die Elbe, die sich hier einen Ausweg aus Böhmeu bahnte, aber auch durch Zuflüsse iu Seitenthälern, die hier „Gründe" heißen. Die Wände meist steil; die ursprüngliche Schichtung von Spalten durch- brochen, noch erkennbar (daher Quadersandstein!). Deshalb hier manche kühn aufragende Felsen, die höher scheinen, als sie sind, einzelne mit abgestutzten Kuppen; daneben Felseuthore (Kuhstall, Prebischthor!) und Höhlen. Unten feuchte Niederungen, an den Hängen schöner Wald, oben mageres Plateau mit spär- lichem Getreide, Kartoffeln und Kiefern. Der S a n d ste i n als Baustein be- nutzt, bis Berlin ausgeführt. Der Abbau desselben z. Th. in gefährlicher Weise betrieben. Daher z. B. Einsturz einer Wand 1877. Höchster Punkt im W. der Elbe der Schneeberg (720 m hoch), im O. der Große Winterberg (550 in hoch), der die Elbe nach Nw. ab- lenkt. Zu einem fernern Bogen zwingt sie auf derselben Seite der Lilgen- stein (4l0m hoch) gegenüber vom Königstein, dessen uneinnehmbare Festung die Elbpassage hütet. Im N. des Lilgenstein die Bastei, der berühmteste, thurmähnliche Vergnügnngspnnkt der Reisenden. Im Ganzen diese „Sächsische Schweiz" lieblich, doch nicht großartig.^) §. 297. Das Erzgebirge und Sächsische Bergland. Das Erz- g e b i r g e streicht von der Nollendorfer Straße nach Sw. zur Weißen Elster, steil nach Böhmen zum Thal der Eger und Bila, allmählich nach Sachsen abfal- lend, so daß es dort nur an den tief eingeschnittenen, z. Th. anmnthizen Thä- lern erkennbar ist, im Ganzen nördlich durch eine Linie Freiberg-Chemnitz-Zwickau Zu § 296. i) Mit der Lausche steht auch der O Y w i n nahe Zittau in Ver- bindung. 2) Jetzt zieht in diesem Gebirge die wichtigste Verkehrs st raße (Eisenbahn) im Elbthal entlang von Böhmen nach Sachsen; auch die Elbe vom Moldaueinfluß bis Dresden schiffbar. Früher jene Straße nicht benutzbar. Daher damals namentlich die Straße Pirna-Noikendorf benutzt, die zwischen dem Elbsandstein^ und Erzgebirge entlang führt. An ihr Pirna (Lager der Sachsen 1756), Nollendorf und Kulm (Schlacht 1813).