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1. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 58

1874 - Leipzig : Klinkhardt
58 Nordamerika, früher mit Urwäldern bedeckt, wurde seit 1496 wegen des Stockfischfanges von den Engländern besucht und seit 1585 mit Kolonisten an den Küstenländern bevölkert. Der Quäker William Penn gründete Philadelphia und baute Pennsylvanien an. In Folge der Eifersucht der Franzosen entstand der Kolonialkrieg (1755—62) Eng- lands gegen Frankreich und Spanien, der 1762 in Paris zu Gunsten Englands sich entschied. Als die Kolonisten die Kriegskosten mit decken sollten und ihr billiger Wunsch, ins Parlament Abgeordnete mitschicken zu dürfen, unerfüllt blieb, entstanden (1764—65) Gährungen wegen Stempel- steuer und Einfuhrzölle auf Thee re., welche (1775—83) den Freiheits- krieg mit England herbeiführten. Der Oberfeldherr Georg Washing- ton, Pflanzer aus Virginien, vorsichtig, wachsam, feurig und heldenkühn, im Glücke nie vermessen und im Unglücke ungebeugten Muthes, war gleich groß als Krieger, wie als Staatsmann. Benjamin Franklin (Sohn eines Seifensieders, von 17 Geschwistern das jüngste Kind, Buchdrucker, Generalpostmeister, Erfinder des Blitzableiters) vertrat die Rechte seiner Landsleute in England, später als Gesander in Paris, und starb 1790. — 1776 erklärten 13 Staaten ihre Unabhängigkeit. Bourgogne wurde mit 10,000 Briten und erkauften deutschen Soldaten 1777 bei Saratoga durch Gates gefangen genommen. Fremde Hilfe brachten La Fayette (tapfer, weise, der thätige Zeuge dreier welterschütternder Revolutionen) und Kvsciusko. Als 178t oer Landkrieg endete, wurde der Krieg auf den europäischen Meeren fortgesetzt. Bei Belagerung Gibraltars 1782 durch die Franzosen und Spanier richteten die glühenden Kugeln der Engländer unter Elliot furchtbare Verheerungen an. Im Frieden zu Paris, 1783, wurde die Unabhängigkeit Nordamerikas, das in Washington 1781—97 seinen Präsidenten erhielt, anerkannt. Allgemeines. Französische Sprache und Sitten griffen überall um sich, der Lupus bewirkte namentlich in großen Städten sichtbar Verschlech- terung der höchsten und niedrigsten Stände. — Erfindungen: Luftpumpe von Otto v. Guerike (i 1686), Pendeluhren in Holland, Sprachrohr, Blatternimpfung durch Dr. Jenner, Pianoforte von Schröder, Porzellan von Böttger, Luftschiffe von Mongolsier, Kattundruckereien in Sachsen, Dampfmaschinen. — Gelehrte: Leibnitz, f 1716, Philosoph und Mathe- matiker; Newton, ï 1727,Mathematiker und Naturforscher; Linnó,-s l778, Naturforscher zu Upsala. — Musiker: Bach, Händel, Graun, Haydn, Mozart. — Maler: Mengs, Canova. — Orgelbauer Silbermaun. — Ackerbau, Handel, Gewerbe, Fabriken heben sich. Kartoffeln allgemein verbreitet. Veredelte Schafe. Ausbildung der Staatswissenschaft. Gre- gorianischer Kalender allgemein eingeführt.

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1. Größeres Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in Bürgerschulen und höheren Unterrichtsanstalten - S. 58

1860 - Leipzig : Klinkhardt
58 1727— 60, gründete die Universität Göttingen, nahm am österreichi- i sehen Erbfolgekriege Theil und schloß mit Friedrich I!. ein Bündniß. — Georg Iii., 1760— 1820, nahm am siebenjährigen Kriege Theil. Die britische Seemacht erlangte den höchsten Ruhm. r Nordamerika, früher mit Urwäldern bedeckt, wurde seit 1496 wegen des Stocksifchfanges von den Engländern besucht und seit 1585 mit Kolonisten an den Küstenländern bevölkert. Der Quäker William Penn gründete Philadelphia und baute Pennsylvanie» an. In Folge der Eifersucht der Franzosen entstand der Kolonialkrieg (1755 — 62) Englands gegen Frankreich und Spanien, der 1762 in Paris zu Gunsten Englands sich entschied. Als die Kolonisten die Kriegskosten mit decken sollten und ihr billiger Wunsch, ins Parala- ment Abgeordnete mitschicken zu dürfen, unerfüllt blieb, entstanden (1764 —65) Gä'hrungen wegen Stempelsteuer und Einfuhrzölle auf Thee rc., welche (1775 — 83) den Freiheitskrieg mit England herbeiführten. Der Oberfeldherr Georg Washington, Pflanzer aus Virginien, vorsichtig, wachsam, feurig und heldenkühn, im Glücke nie vermessen und im Unglücke ungebeugten Muthes, war gleich groß als Krieger, wie als Staatsmann. Benjamin Franklin (Sohn eines Seifensieders, von 17 Geschwistern das jüngste Kind, Buch- drucker, Generalpostmeister, Erfinder des Blitzableiters) vertrat die Rechte seiner Landsleute in England, spater als Gesandter in Paris, und st 1790. — 1776 erklärten 13 Staaten ihre Unbhängigkeit. Bourgogne wurde mit 10,000 Briten und erkauften deutschen Sol- daten 1777 bei Saratoga durch Gates gefangen genommen. Fremde Hilfe brachten La Fayette (tapfer, weise, der thätige Zeuge dreier welt- erschütternder Revolutionen) und Kosciusko. Als 1781 der Landkrieg endete, wurde der Krieg auf den europäischen Meeren fortgesetzt. Bei Belagerung Gibraltars, 1782, von Franzosen und Spaniern richteten die glühenden Kugeln der Engländer unter Elliot furchtbare Verhee- rungen an. Im Frieden zu Paris, 1783, wurde die Unabhängig- keit Nordamerikas, das in Washington 1781 — 97 seinen ersten Präsidenten erhielt, anerkannt. Allgemeines. Französische Sprache und Sitten griffen überall um sich, der Luxus bewirkte namentlich in großen Städten sichtbare Verschlechterung der höchsten und niedrigsten Stände. — Erfindungen: Luftpumpe von Otto v. Guerike (st 1686), Pendeluhren in Holland, Sprachrohr, Blatterimpfung durch l)r. Jenner, Pianoforte von Schröder, Porzellan von Böttger, Luftschiffe von Montgolfier, Kattundruckereien in Sachsen, Dampfmaschinen. — Gelehrte: Leibnitz, st 1716, Philo- soph und Mathematiker; Newton, st 1727, Mathematiker und Natur- forscher; Linne, st 1778, Naturforscher zu Upsala. — Musiker: Bach, Händel, Graun, Haydn, Mozart. — Mengs, Eanova. — Orgelbauer Silbermann. — Ackerbau, Handel, Gewerbe, Fabriken heben sich. Kar- toffeln allgemein verbreitet. Veredelte Schafe. Ausbildung der Staats- wissenschaft. Gregorianischer Kalender allgemein eingeführt.

2. Weltkunde - S. 150

1876 - Hannover : Helwing
150 wollte viel verbessern (Aufhebung der Leibeigenschaft, der Folter, der Hälfte der Klöster; Gründung von Schulen, Einführung der deutschen Bibel und deutscher Kirchenlieder; Glaubensfreiheit; Wohlthätigkeit re.); aber weil er vieles übereilte und weil in Ungarn die Adeligen, in den Niederlanden die Geistlichen sich ihm widersetzten, scheiterten seine Pläne. Sein Bruder und Nachfolger Leopold Ii., der bis 1792 regierte, hob alle Neuerungen wieder auf, um nur Ruhe zu haben. §• 80+ Allgemeines. — 1. England und die vereinigten Staaten von Nordamerika. Seit der Zeit der Königin Elisabeth war England immer mehr gewachsen. 1649 wurde es Wf kurze Zeit eine Re- publik (unter Crom well, der sich Protector nannte). 1688bestieg Wilhelm von Oranien den englischen Thron. England erholte sich unter ihm von den langen innern Unruhen. 1714 kam das Haus Hannover aus den englischen Thron. England legte in allen Erdtheilen Colonien an und wurde Herr des Welthandels und erste Seemacht. Die Engländer hatten auch in Nord- amerika Land in Besitz genommen und Niederlassungen gegründet. Diese Colonien erkannten zwar Englands Oberhoheit an» wollten sich aber von England keine Steuern auferlegen lassen. Als England dieses dennoch thun wollte kam es zum Ausstande und dann zum Kriege, der von 1774—1783 dauerte. 1776 erklärten 13 Provinzen ihre Unabhängigkeit von England. In dem sog. Freiheitskriege zeichneten sich Franklin und Washington aus, und 1783 sah sich England genöthigt, die Unabhängigkeit der nodamerikani- schen Union oder der vereinigten Staaten anzuerkennen. — 2. Allgemeines. Französische Sprache und Sitte wie Luxus griffen immer mehr um sich. Erfindungen und Entdeckungen: Luftpumpe, Pendeluhren in Holland, Dr. Jenner entdeckte die Schutzblattern, Porzellan von Böttger, Luftschiffahrt in Paris, erste Dampfmaschine, James Cook (Dschehms Kuhk) durchforschte das 1770 entdeckte Australien, Herculanum und Pompeji werden wieder aufge- funden 1737. Blitzableiter von Franklin 1760. — Große Männer: Leibnitz f 1716, großer Philosoph und Mathematiker; Newton ff 1727, Naturforscher und Astronom; Linns ff 1778, Naturforscher zu Upsala; Musiker: Bach, Händel, Graun, Haydn, Mozart; Astronom Herschel (Uranus entdeckt, Riesen- fernrohr). — Dichter: Klopstock, Lessing, Schiller, Goethe. (Es beginnt das goldene Zeitalter der Literatur). Hebung der Industrie; allgemeine Einführung des gregorianischen Kalenders. §. 81. Zur Wiederholung und Uebung. 1. Lerne folgende Zeittafel auswendig: 1640—1688. Der große Kurfürst. 1643—1715. Ludwig Xiv. 1675. Schlacht bei Fehrbellin. 1683. Türken vor Wien. 1689— 1725. Peter der Große. 1701—1721. Nordischer Krieg. 1701—1714. Spanischer Erbfolgekrieg. 1688—1713. Friedrich I. (Iii.) 1701. 18. Jan. Preußen wird zum Königreich erhoben. 1713—1740. Friedrich Wilhelm I. 1740-1786. Friedrich Ii. 1786—1797. Friedrich Wilhelm Ii. 1740—1742. Der erste schlesische Krieg. 1744—1745. Der zweite schlesische Krieg. 1756—1763. Der siebenjährige Krieg. 1774—1783. Nordamerikanischer Freiheitskrieg.

3. Faßlicher Unterricht in der Menschen- und Weltkunde - S. 155

1832 - Heidelberg : Oßwald
155 Schon hatte das junge Königreich, dem England die reichen Ko- lonien gröstentheils zurückgegeben hatte, durch eine freisinnige Verfas- sung, so wie durch viele wohlthätige Einrichtungen zur Beförderung der Schifffahrt und des Handels, der Fabriken und des Landbaues von seinen schweren Wunden zu genesen, und schön und herrlich wieder auf- zublühen angefangen: da brach im September 1830 in Belgien eine Revolution aus. Wilhelm der I- suchte dieselbe mit den Waffen in der Hand zu dämpfen; allein schon im Dezember desselben Jahres riß sich Belgien, von den Franzosen unterstützt, vom Verbände mit Holland los, und bildet seit 1831, trotz allem Widerstreben Wilhelms des I-, unter dem Könige Leopold aus dem Hause Sachsen-Coburg ein ei- genes Königreich. dierte llntcrabtheilung. Amerikanische Völker. I. Geschichte der nordamerikanischen Freistaaten. Auf den östlichen Küsten von Nordamerika hatten sich Britten, Franzosen und Deutsche niedergelassen, und durch Ackerbau und Handel großen Wohlstand erworben. Alle aber, welches Landes sie auch wa- ren, erkannten die Engländer als ursprüngliche Herren des Landes, und wurden auch von England aus geschützt, und im Großen verwaltet. Im Jahre1764 war denkolonisten das feierliche Versprechen geworden, daß sie in Allem gleiche Rechte mit dem Mutterlande haben sollten.— Dieses Ver- sprechens ungeachtet , fingen aber die Engländer an, dieselben hart zu drücken, und sie sogar 1765 mit Steuern und Taren, und 1707 sogar ihren Lieblingstrank, den Thee, mit Abgaben zu belegen. Darüber er- bittert, warfen die Kolonisten über 300 Kisten Thee ins Meer, und be- schlossen, gar keine englischen Waaren mehr zu kaufen, und selbst um so fleißiger Fabriken anzulegen. Als man sie nun aber mit Gewalt zwingen wollte, widersetzten sie sich erst einzeln, dann vereinigt; und 1776 sagten sie dem Mutterlande den Gehorsam auf, und 13 Provin- zen erklärten ihr Gebiet für einen freien und unabhängigen Staat. Ver- gebens kämpften die Britten gegen die empörten Kolonisten; diese schlu, gen unter ihrem Feldherrn Washington, und von Frankreich, Spa- nien und Holland unterstützt, sich so tapfer, daß England im Frieden von Paris 1783 die Unabhängigkeit der nordamerikani- schen Kolon ienstaaten anerkennen mußte. Benjamin Franklin, anfangs Buchdruckergeselle und Erfinder der Blitzab- leiter und der Harmonika, harte durch seine Staatsklugheit und weisen Rathschläge die empörten Staaten geleitet, und den Frieden in Paris vermittelt; und so ward er mit Washington der Stifter der n o r d a m e r i k a n i s ch e n F r e i h e i t.

4. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 282

1907 - Berlin : Schultze
- 282 — Land; endlich wurde das englische Handels- und Kolonialgebiet noch erweitert durch die Entdeckungsreisen des Weltumseqlers James Cook (1768—1779). Unter Georg Hi. fand der Nordamerikamsche Freiheitskrieg (1775—1783) statt. — Dte schon seit der Zeit der Königin Elisabeth in Amerika entstandenen Kolonien hatten sich um die Mitte des 18. Jahrhunderts durch Ackerbau, Handel und Gewerbfleiß zu hoher Blüte emporgeschwungen. Die ihnen vom englischen Parlament auferlegten Stempel,teuern verweigerten die Kolonisten, und eine nach deren Aufhebung auf Tee, Papier, Glas und Farben gelegte indirekte Steuer umgingen sie dadurch, daß sie die genannten Gegenstände nicht mehr einführten. In Boston, wo drei englische, mit Tee beladene Lchlffe eingelaufen waren, kam eö zum offenen Aufstanoe, wobei dre kostbare Ladung ins Meer geworfen wurde. Das war das Signal zum Kriege. Die Engländer nahmen deutsche Truppen, namentlich hessische, in Sold, um die Amerikaner zu unterwerfen. Da erklärten sich 1776 die 13 Vereinigten Staaten für unabhängig und stellten Georg Washington, einen reichen Pflanzer in Vir-gmlen, an ihre Spitze. Dieser bildete unter großen Schwierigkeiten em Heer, das zwar anfangs den geübteren englischen Truppen weichen mußte, dann aber, von Frankreich heimlich unterstützt, große Erfolge errang. (Gefangennahme des englischen Generals bei Saratoga 1777.) Bald darauf brachte Benjamin Franklin, einer der größten Staatsmänner seiner Zeit, der Erfinder des Blitzableiters, welcher General-Postmeister der Kolonien und von 1776—1785 Gesandter am französischen Hofe war, ein Bündnis mit Ludwig Xvi. von Frankreich zustande, dem auch bald Spanien und Holland beitraten. Infolgedessen verbreitete sich der Krieg nach West, und Ostindien, Afrika und Spanien. Zur See behielten die Engländer die Oberhand, und Gibraltar verteidigte sich unter Elliots glänzender Führung mit seltener Tapferkeit gegen die Be-lagerung der Franzosen und Spanier (1779—82). In Nordamerika gelang es Washington, den englischen General Cornwallis bei Aorktown gefangen zu nehmen, wodurch der Krieg entschieden war; im Frieden zu Versailles (1793) wurde er beendet. In demselben mußte England die Unabhängigkeit der 13 Vereinigten Staaten anerkennen. Das Oberhaupt des neuaebildeten Staatenbundes ist ein auf 4 Jahre • gewählter Präsident (der erste war George Washington, 1789—1797). Der Kongreß, bestehend aus Senat und Repräsentantenhaus, beschließt über Krieg und Frieden, Heer und Flotte, Verträge mit fremden Staaten, Münzen, Maße und Gewichte, Zölle und Steuern

5. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 73

1879 - Leipzig : Klinkhardt
— 73 — §♦ 49. Entstehung des nordamerikanischen Freistaates. Die jetzt so blühenden Länder der Vereinigten Staaten von Nordamerika wurden weit später als das goldreiche Mexico und Peru von den Europäern besucht. Die Engländer, welche gleichzeitig ihre Macht auch in Ostindien ausbreiteten, gründeten hier unter Walther Raleigh (Reli) die erste Niederlassung (1585), welche sie Virginien nannten. Doch hatten die Colonisten von den Wilden so viel zu erdulden, daß sie froh waren, als Franz Drake landete und sie nach England zurückführte. Durch ihn wurden auch die Kartoffeln nach England gebracht. Bald lockte jedoch der einträgliche Pelzhandel wieder viele Engländer nach Amerika, welche an der nördlichen Küste Neuengland gründeten, wodurch nach und nach verschiedene Staaten entstanden. Durch die Pest vertrieben, wanderten später viele englische Fabrikanten nach jenen Staaten und ebenso gingen Viele dahin, welche in Europa der Religion wegen verfolgt wurden. Die blühendste Niederlassung war Pennsylvanien, vou William Penn gestiftet. Bald kam es zwischen den Franzosen und den Engländern wegen des Pelzhandels zu so ernsten Reibungen, daß zwischen beiden Völkern ein 7jähriger Seekrieg (1756—63) entstand, durch welchen die Engländer alles Land zwischen dem atlantischen Meere und dem Mississippi erhielten. Da der Krieg England große Summen gekostet hatte, so stellten sie die billige Forderung an die Colonisten, um deretwillen er geführt, zur Deckung dieser Schuldenlast etwas beizutragen. Diese aber weigerten sich. Die Engländer forderten aber trotzdem eine geringe Stempelsteuer und Einfuhrzoll von Thee, Glas und dergleichen; darüber entstand eine allgemeine Entrüstung, und es kam sogar so weit, daß man in Boston die Theeladung eines englischen Schiffes in die See schüttete. Als England jmti gewaltsame Maßregeln ergriff, traten Abgeordnete aus allen Staaten zu einem Congreß zusammen und beschlossen, weder englische Waare mehr zuzulassen, noch amerikanische nach England auszuführen. Darauf erklärte man die Staaten für unabhängig und rüstete sich zur Vertheidigung unter dem großen Washington. Ihm zur Seite staub Benjamin Franklin (der Erfinber des Blitzableiters). Er hat Amerika außerordentliche Dienste geleistet. Ihm gelang es, Spanien und Frankreich zum Beistanb zu bewegen, woburch England in so große Bebrängniß kam, daß es 1783 zum Frieden (von Versailles) die Hand bot, in welchem die Unabhängigkeit der amerikanischen Freistaaten anerkannt wurde. Seitdem werden die Vereinigten Staaten von einem aus vier Jahre gewählten Präsidenten (unter welchen Washington der erste war) und dem Congreß regiert; doch hat jeder einzelne Staat seine inneren Angelegenheiten für sich zu orduen. Ackerbau, Handel und Gewerbe machen Riesensortschritte, Eisenbahnen, Canäle und Fabriken nehmen unglaublich zu, fesseln aber leider die Interessen des Volkes so, daß Kunst und Wissenschaft noch wenig Pflegstätten finden konnten. Die Sübstaaten nahmen sogar die

6. Auszug aus Annegarns Weltgeschichte für Schulen - S. 229

1901 - Münster i. W. : Theissing
Rußland unter Peter dem Großen und seinen nächsten Nachfolgern. 229 schickten die englischen Kolonisten sogar Truppen gegen die Franzosen. Es entstand ein siebenjähriger Krieg zwischen Frankreich und England (1755—1763); die Engländer gewannen darin Kanada, vermehrten aber ihre Staatsschuld. Weil der Krieg eigentlich für die amerikanischen Kolonieen geführt worden war, so sollten diese auch die Kosten decken und deswegen willkürlich besteuert werden. Infolge dessen aber entstand eine allgemeine Gärung in Nordamerika, man kaufte keine versteuerten Waren mehr, und die Einwohner von Boston warfen sogar den ganzen Inhalt eines Theeschiffes, 18000 Pfund Thee, ins Meer. Da verfügte das englische Parlament in seinem Grolle die Sperrung des Hafens von Boston und schickte Truppen nach Amerika. Dort ließ man sich aber nicht einschüchtern, sammelte vielmehr ein Heer, an dessen Spitze der edle Georg Washington, ein Pflanzer aus Virginien, trat. Der ehemalige Buchdrucker Benjamin Franklin schloß ein Schutz- und Handelsbündnis mit den Franzosen ab, dem auch die Spanier beitraten. Nach einem achtjährigen Kriege mit wechselvollem Kriegsglück erkannte England die Unabhängigkeit der Kolonieen an; Washington wurde der erste Präsident des neuen Freistaates. ■^jutgsanb uttfer H'eler dem Kroßen und feinen nächsten Wachfolgern. — Der nordische Krieg. (1700—1721.) Peter I. der Große (1689—1725), der jüngste Sohn des russischen Zaren Alexei, war von der Vorsehung dazu ausersehen, den schlafenden Riesen im Osten Europas zu wecken und für die Kulturaufgaben civilisierter Staaten zu begeistern. Als Knabe wuchs er unter den Buben eines Dorfes bei Moskau roh auf, spielte Soldat und lernte früh Branntwein trinken. Er bildete sich auch eine Kompagnie von fünfzig jungen Russen, mit denen er den militärischen Dienst von unten auf lernte. Peter nannte die jungen Soldaten seine Kameraden und schuf aus ihnen, als er den Thron bestiegen hatte, den Grundstock einer Leibwache, die wiederholt ihren kaiserlichen Herrn gegen die Dolche von Rebellen schützte. Da nämlich der junge Zar gleich nach seinem Regierungsantritte Neuerungen nach europäischem Vorbilde namentlich in der

7. Neuzeit - S. 202

1911 - Berlin : Duncker
Hannover. Leitender Minister unter Georg I. und unter seinem Nachfolger ist Sir Robert Walpole, durch ihn kommt auch der gegen den Kaiser und Spanien gerichtete mit Frankreich und Preußen zu Herrenhausen im September 1725 geschlossene Vertrag zustande. Georg Ii. (1727—60) steht außer unter dem Einflüsse Walpoles auch unter dem seiner geistig hervorragenden Gattin Karoline von Brandenburg-Ansbach. Im österreichischen Erbfolgekrieg steht er auf der Seite des Kaisers: er vermittelt den Berliner Frieden von 1742 und im Jahre darauf siegt er an der Spitze der pragmatischen Armee bei Dettingen über die Franzosen. 1745 macht der stuartische Prätendent Karl Eduard den Versuch, sich des englischen Thrones wieder zu bemächtigen, er wird aber 1746 bei Culloden geschlagen und muß wieder nach Frankreich zurückkehren. Während England unter dem Ministerium des älteren Pitt (1757—61) sich an dem Kriege Friedrichs des Großen gegen Frankreich und Österreich beteiligt, führt es zu gleicher Zeit gegen Frankreich in Amerika und in Ostindien Krieg: 1759 wird den Franzosen Kanada entrissen, und in Indien erringt Lord Clive gegen die Franzosen dauernde Erfolge. Nach Pitts Ausscheiden aus dem Ministerium kommt es 1763 zum Frieden zu Paris zwischen Frankreich, England und Spanien: Frankreich tritt vor allem Kanada an England ab, erhält dafür von Spanien Louisiana. In die Regierungszeit Georgs Iii. (1760—1820) , fällt der Kampf um die Unabhängigkeit der nord-amerikanischen Kolonien (1775—83). Veranlassung zu dem Kampfe gibt der Streit über die Frage, ob das englische Parlament das Recht habe, die Kolonien ohne deren Zustimmung zu besteuern. 1773 wird im Hafen von Boston eine Ladung des besonders zu besteuernden Tees mit Gewalt weggenommen, die Regierung verfügt darauf die Sperrung des Hafens, und die Kolonien antworten 1774 mit einem allgemeinen Kongreß, zu Philadelphia,

8. Bd. 3 - S. 437

1879 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
§11. Unabhängigkeit der Nordamerikanischen Staaten. 437 wo die Jesuiten herrschten. Als die Franzosen diese am Mississippi hin bis nach Louisiana ausdehnten, und mit einem Gürtel von Forts und Blockhäusern sicherten, entstand der sog. Kolonialkrieg (S. 361, der siebenjährige Krieg 1756—63, sofern er zwischen den Seemächten außerhalb Europa's geführt wurde), in welchem die Engländer sie auch noch au sich brachten. Die Kolonien standen von Anfang an unter der Botmäßigkeit des Königs, welcher die Provinzen oder Staaten, in die sie sich theilten, durch Statthalter regieren ließ. Indessen eben um die Zeit, als Cook seine Weltreisen machte und so viel neuentdecktes Land für die britische Krone in Besitz nahm, riß sich der schönste Theil ihrer amerikanischen Besitzungen von ihr los. §11. Unabhängigkeit der Nordamerikanischen Staaten. Die Kolonisten waren an Freiheit gewöhnt, frei in Kirchen - und Schnleinrichtnngen, frei in der Gemeindeverwaltung, frei auch durch den Allen gleich verbindlichen Dienst in der Miliz; doch fühlten sie sich von der britischen Regierung in Handel und Gewerbe auf eine drückende Weise beschränkt. Sie durften ihre Güter nur nach England ausführen und ihre Bedürfnisse nur aus England holen: jeder unmittelbare Verkehr mit andern Ländern war ihnen verboten. Und nur Rohstoffe, Eisen, Wolle, Flachs 2c., sollten sie in England zu Markte bringen, keine Fabrikate. Ja auch für sich selbst durften sie Vieles nicht anfertigen, keine Tücher, keine feinen Hüte, keine Stahlwaaren k.; alle Fabrikation, die guten Gewinn abwarf, hatte das Mutterland sich vorbehalten; von ihm sollten die Pflanzer derlei Artikel beziehen. Sie hatten allerdings auch ihre Vortheile, genossen namentlich gänzliche Steuerfreiheit; dennoch herrschte bei thuen über jene Handels- und Gewerbsbeschraukungeu starke Unzufrieden-heit. Und ihre Religion hatte sie geschult, über Alles folgerichtig zu denken, frei zu sprechen und persönliche Verantwortung zu übernehmen.

9. Weltkunde - S. 151

1886 - Hannover : Helwing
151 § 79. Friedrich Wilhelm Ii. — Maria Theresia. Joseph Ii. — Friedrich der Große starb ohne Kinder. Ihm folgte fein Brudersohn Friedrich Wilhelm Ii. (1786—1797). In seine Regie- rungszeit fällt folgendes: l. Die Vollendung des allgemeinen Landrechts. 2. Die zweite und dritte polnische Teilung, (1793—1795), wobei er Posen nebst Danzig und Thorn und dann die Provinz Warschau erhielt. 3. Der Krieg,, gegen die französische Republik (1792—1795), den er gemeinschaftlich mit Österreich führte. Im Frieden von Basel verlor er das linke Rheinufer. — Maria Theresia starb wenige Jahre vor Friedrich Ii. (1780). Durch Gerechtigkeitsliebe, Wohlthätigkeit und Frömmigkeit war sie eine wahre Mutter ihres Volkes. Joseph Ii. war von 1765—1790 Kaiser; die Regierung Österreichs behielt aber seine Mutter bis zu ihrem Tode. Joseph wollte viel verbessern (Aufhebung der Leibeigenschaft, der Folter, der Hälfte der Klöster; Gründung von Schulen, Einführung der deutschen Bibel und deutscher Kirchenlieder; Glaubensfreiheit; Wohlthätig- keit ec.); aber weil er vieles übereilte und weil in Ungarn die Adeligen, in den Niederlanden die Geistlichen sich ihm widersetzten, scheiterten seine Pläne. Sein Bruder und Nachfolger Leopold Ii., der bis 1792 regierte, hob alle Neuerungen wieder auf, um nur Ruhe zu haben. § 89. Allgemeines.— 1. England und die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Seit der Zeit der Königin Elisabeth war England immer mehr gewachsen. 1649 wurde es auf kurze Zeit eine Re- publik (unter Crom well, der sich Protektor nannte). 1688 bestieg Wil- helm von Oranien den englischen Thron. England erholte sich unter ihm von den langen innern Unruhen. 1714 kam das Haus Hannover auf den englischen Thron. England legte in allen Erdteilen Kolonieen an und wurde Herr des Welthandels und erste Seemacht. Die Engländer hatten auch in Nordamerika Land in Besitz genommen und Niederlassungen ge- gründet. Diese Kolonieen erkannten zwar Englands Oberhoheit an, wollten sich aber von England keine Steuern auferlegen lassen. Als Eng- land dieses dennoch thun wollte, kam es zum Aufstande und dann zum Kriege, der von 1771—1783 dauerte. 1776 erklärten 13 Provinzen ihre Unabhängigkeit von England. In dem sog. Freiheitskriege zeichneten sich Franklin und Washington aus, und 1783 sah sich England genötigt, die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Union oder der Vereinigten Staaten anzuerkennen. — 2. Allgemeines. Französische Sprache und Sitte wie Luxus griffen immer mehr um sich. Eine Reihe neuer Erfindungen erfolgte: Pendeluhren, Porzellan (Böttger), Luftschiffahrt in Paris, erste Dampfmaschine, Blitzableiter (Franklin). Hieran schlössen sich neue Ent- deckungen : Schutzblattern von Jenner, Planet Uranus von Herschel (Riesenfernrohr). James Cook (Dschehms Kuhk) machte Reisen um die Welt 1768—1779. Herkulanum und Pompeji wurden wieder aufgefunden 1737. Als Gelehrte zeichneten sich aus: Leibnitz ff 1716, großer Philosoph und Mathematiker; Newton ff 1727, Naturforscher und Astronom; Linnö ff 1778, Naturforscher in Upsala. Bedeutende Musiker waren: Bach, Händel, Haydn, Mozart. Als Dichter glänzten: Klopstock, Lessing, Schiller, Goethe. Es begann das goldene Zeitalter der Litteratur. Die Industrie hob sich. Der Gregorianische Kalender wurde fast allgemein eingeführt. § 81. Zur Wiederholung und Übung. 1. Lerne folgende Zeittafel auswendig: 1640—1688. Der große Kurfürst. 1643—1715. Ludwig Xiv. 1675. Schlacht bei Fehrbellin. 1683. Türken vor Wien. 1689—1725. Peter der Große. 1688—1713. Friedrich I. (Iii.) 1701—1721. Nordischer Krieg. 1701—1714. Spanischer Erbfolge- krieg. 1701. 18. Jan. Preußen wird znm Königreich erhoben. 1713—1740. Friedrich Wilhelm I.

10. Lehrbuch der Erdbeschreibung - S. 402

1820 - Altona : Hammerich
403 Amerika. Nordamerika. blieb: Die Amerikaner weigerten sich englischen Thee;u kaufen, und in Boston wurde von den eingelaufenen englischen Ostindienfahrern eine Menge Thee ins Wasser geworfen. Jetzt wollte England Gewalt brau- chen , uno die blutigen Feindseligkeiten brachen aus. Die iz amerikani- schen Kolonien schlossen ihren Bund, und erklärten sich 1776 für frei. Der Kampf um ihre Freiheit dauerte indes bis zrrm Jahre 1783, da England endlich sich zur Anerkennung derselben genöthigt sah. Der be- rühmte Anführer der Amerikaner in diesem Freiheitskriege war der Ge- ne>al Washington; und wie dieser mit dem Degen, so wirkte der Bürger und Buchdrucker Benjamin Franklin (der Erfinder der Blitzableiter) mit der Feder für die Unabhängigkeit seiner amerikanischen Bruder. Der neue Freistaat wuchs im. Frieden kräftig heran. Indessen konnte der große Kampf unserer Zeit zwischen England und Frankreich auf einen Staat, der allein durch den Handel blühte, nicht anders als nachtheilig einwirken, weil die gewaltsamen Maaßregeln jener großen Mächte allen Handel der Neutralen zu vernichten drohte. Im Jahre 1812 erklärte Nordamerika den Krieg an England, weil dieses Reich in seinen Beschränkungen der Neutralen nicht nachlassen wollte. Nach zweijähriger Dauer wurde der Friede zur Freude der Unterthanen beider Länder geschlossen, der keine Veränderungen in den Besitzungen dieser Mächte hervorbrachte: doch mußten sich die Amerikaner dieäusichließung von der Fischerei bey Terreneuve und vom Handel nach dem englischen Ostindien gefallen lassen. - ^ Florida. , - Dieses, eine Halbinsel bildende Land ist erstem Laufe die- ses Jahrs von Spanien an die vereinigten Staaten abgetre- ten. *) Es wird von diesen gegen Norden und Westen , gegen Osten vom atlantischen Meere, gegen Süden vom mexikani- schen Meerbusen begranzk Durch den Fluß Apalachacola wird es in Ostr und Westflorida getheilt. Größe: 1820 Q. M. - : Der Boden von Ostflorida ist bergigt, sumpfig und sandig, und bringt vorzüglich Reis und Indigo hervor. Die Apalachischen Gebirge nehmen hier ihren Anfang. Westflo- rida ist sehr fruchtbar, und das blumen- und staudenreiche Küstenland hat der ganzen Provinz den Namen gegeben. Die Luft ist rein und gesund. Vom Julius bis September ist die Hitze groß, aber in der übrigen Jahreszeit ist das Klima sehr angenehm. Das Land ist von jeher von den Spaniern ver- nachlässigt worden, und von den europäischen Kolonisten, die aus Spaniern, Franzosen und Engländern bestehen, nur an den Küsten angebauet. Ein großer Theil ist im Besitz indiani- *) Die Ratification des Tractats von Seiten Spaniens scheint aber neue Hindernisse gefunden zu haben.

11. Johann Matthias Schröckhs öffentlichen Lehrers der Geschichte zu Wittenberg Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte - S. 457

1795 - Berlin Stettin : Nicolai
Sechst. Zeitr. Cos. u. Luth. bis auf uns. Zeit. 457 Breton, auch andere Ländereyen und Inseln I-n. C G. in America; Spanien trat ihnen daselbst Flo- rida ab: und Senegal blieb ihnen in Africa. Ein so ansehnlicher Zuwachs erweiterte noch die bereits ungemein blühende Handlung, Schiff- fahrt und kriegerische Seemacht der Englän- der, welche letztere die größte von Europa ist; so wie die erstere auf den verständigsten Grund- sätzen beruhet. Das mitternächtliche America wurde nun größtentheils ihnen eigen: und ihre aber feine dortigen Pflanzstädte waren eine Hauptquelle von Reichthümern für sie geworden. Aber eben diese fühlten auch jetzt ihre Kräfte; verlangten *775. in allem gleiche Rechte mit dem Europäi- schen England, und griffen, als ihnen sol- ches abgeschlagen wurde, wider ihr Vaterland zu den Waffen. Sie erklärten sich aber bald 1776. für einen unabhängigen Freystaac von dreizehn Provinzen. Und da sie von den Franzosen unterstützt wurden; ihr Muth auch durch die vielen Fehler der Engländer in dem daraus entstandenen Kriege, zunahm: so ist ihre Unabhängigkeit durch den zweyren pariser 1783. Frieden allgemein anerkannt worden. Die En- gländer überhaupt, noch immer ein frepheitlier bendes, ernsthaftes, gelehrtes und tapferes Volk, haben bis auf die neuern Zeiten den Genuß ih- rer Vorzüge durch viele innerliche Unruhen und Zwistigkeiten gestört. Auch haben sie in ihrem neuesten Kriege mit den Franzo-1793. fa. sen, ihre furchtbare Seemacht, und selbst ihre Reichrhümer, viel zu wenig zu nützen gewußt. Ff > xliv,

12. Geschichte der neueren Zeit - S. 386

1906 - Langensalza : Gressler
386 Der nordamerikanische Befreiungskriegs 1775—83) wurde übrigens nicht allein in Amerika geführt, sondern auch auf den europäischen Meeren; denn Frankreich sowohl als Spanien nahmen sich der bedrängten Amerikaner an und erklärten England den Krieg. Die merkwürdigste Begebenheit während desselben in Europa war die Belagerung von Gibraltar durch die Spanier und Franzosen 1782. Diese Festung gehörte seit 1704 den Engländern, und jetzt wurde von seiten jener Mächte alles aufgeboten, sich ihrer wieder zu bemächtigen. Tie Franzosen erfanden dazu eine eigene Art von schiffen, welche sie schwimmende Batterien nannten. Dies waren runde Kanonenboote, die mit einem doppelten Boden bedeckt waren, zwischen dem sich Sandsäcke befanden, kurz so fest gebaut, daß man gar nicht glaubte, daß sie zerstört werden könnten. Die vereinigte Flotte eröffnete nun ein furchtbares Feuer. Aber die Kugeln waren unwirksam, weil alle Werke Gibraltars in Felsen gesprengt sind. Dabei war der englische Kommandant, E l l i o t, ein Mann. der sich nicht mutlos machen ließ. Er ließ oben Kugeln glühend machen, und es währte nicht lange, so fingen die schwimmenden Batterien Feuer, und die darin befindlichen Menschen gerieten dadurch in solche Not, daß sie, um nicht zu verbrennen, ihre Rettung bei ihren Feinden suchen mußten. Die Belagerung wurde aufgehoben, die vielen dazu verwandten Kosten waren verloren, und Gibraltar blieb den Engländern und gehört ihnen noch heute. Im Jahre 1776 erklärte der Kongreß, mitten unter den mißlichsten Umständen, die Unabhängigkeit Amerikas, und im Frieden von Paris (1783) mußte England notgedrungen dieselbe anerkennen. Die nun freigewordenen 13 Staaten gründeten einen Bund, der sich die Vereinigten Staaten von Amerika nannte. Wohl kein Staat hat in einer verhältnismäßig kurzen Zeit einen solchen Aufschwung genommen wie sie; sie nmfaffen jetzt 45 Staaten mit 76 Millionen Einwohnern und erstrecken sich vom Atlantischen bis zum Großen Ozean.

13. Teil 3 - S. 183

1889 - Hannover : Helwing
Der nordamerikanische Freiheitskampf. 183 war der Tabak, dessen Gebrauch seitdem in England, stetig wuchs. Erst 1606 begann die Übersiedelung englischer Kolonisten nach Btrmmen; 1620 wurde von Puritanern New-Plymouth, von Katholiken (1625—1633) Maryland, von Quäkern unter der Führung von William Penn 1681 Pennsylvanien, d. i. Penns Waldland, ge-aründet. Die Ansiedler standen unter einem ihnen von England gesetzten Statthalter, waren aber den englischen Gesetzen und Abgaben nicht unterworfen. Im Kampfe mit den wilden und kriegerischen Indianern und unter harter Arbeit erwuchs in diesen Niederlassungen ein kräftiges, abgehärtetes Volk, das durch Zuzug aus der Heimat und aus Deutschland - protestantische Pfälzer (S. 37) - noch wuchs. Den Holländern nahmen die englischen Kolonisten das später so genannte New-York, den Schweden ihre Niederlassung am Delavare und New-Jersey ab. Um 1700 umfaßten die englischen Niederlassungen das ganze Küstengebiet der Alleghanies und bestanden aus dreizehn Staaten. Inzwischen hatten die Spanier die Halbinsel Florida besetzt; die Franzosen hatten 1608 Kanada besiedelt, sich die Halbinsel rechts der Lorenzmündung, Akadien, angeeignet, und ein Franzose hatte zuerst den Mississippi befahren, das ganze Gebiet desselben (1682) für französischen Besitz erklärt und seinem'könige zu ehren Louisiana genannt. Die Kriege in Europa hatten meistens auch einen Kampf in den amerikanischen Kolonieen zur Folge. Während des spanischen Erbsolgekneges verlor Frankreich an England Akadien. Bei der Abgrenzung dieses Gebietes erhoben sich neue Streitigkeiten, noch mehr aber über den Besitz des Ohiothales, dessen die Franzosen zur Berbindung Kanadas mit Louisiana bedurften, das aber die Engländer um keinen Preis fahren lassen wollten. Die Franzosen besetzten das Gebiet und schützten es durch Forts rc. Darüber kam es zu kleinen Gefechten, und die englische Flotte nahm ohne vorausgegangene Kriegserklärung französische Kriegsschiffe und Kauffahrer weg. (1755.) Frankreich forderte Rückgabe derselben, und da diese nicht erfolgte, erklärte es den Krieg, noch bevor der siebenjährige Krieg 1756 auf dem Festlande begann. Auch Spanien schloß sich (1761) Frankreich an; aber England führte den Kampf zu Lande — in Kanada — und zu Wasser siegreich durch. Im Frieden zu Paris (S. 157) erhielt es 1763 von Spanien Florida, von Frankreich: ganz Kanada, Neu-Schott-land (Akadien), Kap Breton und alle französischen Besitzungen am Lorenz-strome. Ebenfalls trat Frankreich ganz Louisiana ab; den östlich vom Mississippi gelegenen Teil desselben behielt England, den westlichen Teil erhielt Spanien für Florida. b. Ursache und Ausbruch des Kampfes. England hatte den Kampf um die Erhaltung und Erweiterung seiner amerikanischen Kolonieen nur mit großer Anstrengung und durch Vergrößerung seiner Schuldenlast durchgeführt; die üppig aufblühenden Kolonieen genossen den Schutz Englands zu Lande wie zur See, ohne zu den Kosten für das Heer und die Flotte das Geringste beizutragen. Ebenso war ihr Aufwand für die Verwaltung, für Statthalter, Richter und Polizei, äußerst gering; nur in Bezug auf Schiffahrt und Handel waren ihnen gewisse Beschränkungen

14. Neuzeitliche Weltgeschichte der Weltmächte - S. 55

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 55 — dafür von Frankreich Louisiana auf dem rechten Ufer des Mississippis. Damit reichte nun das englische Kolonialreich Nordamerikas ms an den Riesenstrom und von Florida und Neuorleaus bis an Die arktischen Gewässer. Freilich waren diese Gewinne mit hohen Geldopfern verknüpft gewesen. Dies zeigt sich am deutlichsten in dem starken Wachs-tume der englischen Staatsschuld. Sie betrug 1697 erst 420 Mill. Mk-f Beim Ufrechter Frieden bereits 1060 Mill., beim Aachener schon 1560 Mill. und beim Pariser sogar 2488 Mill. Das waren Schuldsummen, die für die damaligen Zeiten als ungeheure gelten müssen. Beläuft sich die Staatsschuld des deutschen Reiches mit seinen 60 Mill. doch aus etwa 4000 Mill. und klagt man da schon nicht mit Unrecht über deren Höhe. Es war natürlich, daß man in England nun auch recht hohe (gewinne aus den Kolonien zu ziehen suchte. Sie wurden überhaupt recht stiefmütterlich behandelt. Wegen des Schiffahrtsgesetzes konnten sie nicht frei mit andern Staaten verkehren. In den Kolonien sollten überhaupt keine Fabriken und Industriezweige entstehen. Deswegen mußten diese alle Rohstoffe nach England verkaufen, auch wenn mau sie dort gar nicht verwenden konnte. Dafür mußten die Nordamerikaner alle Gewerbe- und Fabrikerzeugnisse aus England beziehen, auch wenn das diese Waren gar nicht herstellte. Aber die Ausfuhr von Holz, Mastbäumen, Segelstangen, Teer, Hanf und anderer besonders sür den Schiffsbau unentbehrlicher Gegenstände, die England bisher aus Rußland, Schweden und Norwegen bezog, förderte es sehr, sogar durch namhafte Vergütungen. Das alles hatten die Kolonisten Neuenglands erduldet; als aber nach dem 7 jährigen Kriege die englische Regierung die Zölle für die Einfuhr von Tee usw. erhöhte, da steigerte sich ihr Unwille zum offenen Aufruhr. In einem mehr als 12 jährigen Kampfe (1769—82) errangen die (13) aufständischen Kolonien ihre Unabhängigkeit, da sie von Frankreich, Spanien und Holland unterstützt wurden. Sv verlor England gerade die ältesten und am dichtesten bevölkerten Gebiete Nordamerikas und sein Besitz beschränkte sich seitdem auf das ehemals französische Kanada; denn auch Florida gab es 1783 an Spanien zurück und Tabago an Frankreich. , In Westindien und Südamerika vergrößerte England seine Besitzungen etwas. In Guyana, wv sich schon die Holländer und Franzosen Gebiete angeeignet hatten, gründeten die Engländer um 1630 am Surinam auch Niederlassungen und erweiterten sie allmählich. Zwar hatten sie die holländischen und französischen in den nachfolgenden Kriegen erobert, doch immer wieder ausgetauscht (bei Holland gegen Neuamsterdam) oder herausgegeben. Nach den napoleonifchen Kriegen aber behielten sie einen Teil des holländischen Guyanas und rundeten dadurch ihre Kolonie ab. Tabago erwarb es wieder von Frankreich, b) In Asien, Afrika und Australien. In Jnd ien stritten

15. Geschichtsbilder - S. 232

1903 - Berlin : Süsserott
- 232 — 83. Der Nordamerikanische Freiheitskampf. 1775—1783. 1. Die ersten Ansiedler in Nordamerika waren Engländer. Diese gründeten eine Reihe Kolonien, die sich längs der Küste des Atlantischen Ozeans von Kanada bis Florida erstreckten. Es waren ihrer dreizehn mit drei Millionen Einwohnern. Viele Ansiedler hatten England um ihres Glaubens willen verlassen, so der Quäker Wilhelm Penn, der die nach ihm benannte Kolonie Pennsylvanien mit der Hauptstadt Philadelphia gründete. Die nordamerikanischen Kolonien erkannten die Oberhoheit des Mutterlandes an, hatten aber das Recht der Selbstverwaltung und Selbstbesteuerung. England zog aus dem Handel mit dem reichen Nordamerika großen Vorteil. 2. Ausbruch des Kampfes. — Zur Zeit des Siebenjährigen Krieges hatte England gegen Frankreich und Spanien einen Seekrieg zu führen, der ebenfalls sieben Jahre währte. England entriß zwar den Franzosen ganz Kanada, geriet aber in Schulden. Zur Tilgung derselben sollten auch die nordamerikanischen Kolonien beitragen. Zunächst wurde der Teezoll eingeführt. Die Amerikaner verschworen sich, keinen englischen Tee zu trinken. Als nun 1773 drei englische, mit Tee beladenen Schiffe in den Hafen von Boston einliefen, entstand ein Aufruhr. Fünfzig als Indianer verkleidete Bostoner stürmten die Schiffe und warfen unter dem Jubel des Volkes die gauze Ladung Tee, 326 Kisten, ins Meer. Das war das Zeichen zum Anfang des Kampfes, der mit der Losreißuug der Kolonien vom Mutterlande endete. 3. Der Freiheitskampf dauerte acht Jahre. 1775 kam es zu dem ersten blutigen Zusammenstoße. Anfangs kämpften die Engländer glücklich, gerieten aber bald in Bedrängnis. Schon im zweiten Kriegsjahre 1776 erklärte der Kongreß zu Philadelphia die Unabhängigkeit der dreizehn vereinigten Provinzen. Viele Europäer, besonders viele Franzosen, gingen über den Ozean und traten in die Reihen der Freiheitskämpfer. Außer Frankreich schloß auch Spanien und Holland ein Bündnis mit den Nordamerikanern. Letzteren gelang es, die Hauptmacht der Engländer einzuschließen und zur Übergabe zu zwingen. Da gab England den Widerstand auf. Im Frieden zu Versailles erkannte es 1 <83 die Unabhängigkeit der „Vereinigten Staaten von Nordamerika" an. 4. Washington. — Die Nordamerikaner hatten das Glück, einen ausgezeichneten Anführer zu besitzen, Georg Washington. Er war der Sohn eines reichen Pflanzers aus Virgiuieu. Sein Feldherrntalent bildete aus den des Kriegshandwerks ungewohnten Kolonisten tüchtige Soldaten. Nach Beendigung des Freiheitskrieges wollte sich Washington in die Stille des Landlebens zurückziehen, doch das dankbare Vaterland berief ihn zu höhereu Ehren. Washington starb 1799. Ihm zu Ehren erbaute man die Stadt Washington und erhob sie zur Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Die Regieruug der Bereinigten Staaten besteht ans dem Kongreß, zu welchem alle Staaten Abgeordnete wählen, und dem auf die Dauer von vier Jahren gewählten Präsidenten. Washington trat zweimal hintereinander als Präsident an die Spitze des Freistaals. 5. Franklin. — Neben Washington erwarb sich Benjamin Franklin die größten Verdienste um die Befreiung des Vaterlandes. Er wurde zil Boston als Sohn eines Seifensieders geboren und erlernte die Buchdrucker-kunst. Durch vieles Lesen und Nachdenken erwarb er sich ein reiches Wissen. Bald gründete er in Philadelphia eine eigne Druckerei und schrieb viele belehrende Schriften. Zu seinen Lieblingsbeschäftigungen gehörten die Naturwissenschaften, eine Frucht seines Studiums war die wichtige Er-

16. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 121

1912 - München : Oldenbourg
Die Weststaaten. England und seine Kolonien. 121 gung der Schuldenlast mit heranziehen und nach dem Pariser Frieden (1763) i n -direkte Steuern (Einfuhrzölle, Stempeltaxen) von ihnen erheben. Die 1764/65 Amerikaner weigerten sich jedoch grundsätzlich, Steuern zu zahlen, die ihnen ohne ihre Mitbestimmung (im englischen Parlament) auferlegt würden. Daraufhin suchte das Parlament das Besteuerungsrecht den Kolonien gegenüber ebenfalls grundsätzlich zu wahren, indem es wenigstens einen Zoll auf eingeführten Tee aufrecht erhielt. Dies erregte den sog. Bostoner Teesturm: verkleidete Bewohner 1773 von Boston (in Massachusetts) überfielen ein im dortigen Hafen liegendes Schiff der Englisch-Ostindischen Kompagnie und warseu dessen gesamte Teeladung ins Meer. Als England mit Strafmaßregeln antwortete (Schließung des Bostoner Hafens, Aufhebung der Freiheiten von Massachusetts), traten 13 nordamerikanische Staaten zum Kongreß von Philadelphia zusammen und brachen allen Verkehr 1774 mit dem Mutterlande ab. Gleichzeitig entbrannte zwischen den Kolonisten und den englischen Truppen der offene Kampf. Zum Oberfeldherrn der amerikanischen Milizen (s. Anhang S. X) ernannte der Kongreß den umsichtigen, selbstlosen und vaterlandsliebenden Georg Washington (aus Virginien), dem der edle, einfache Benjamin Franklin, das Urbild eines „selfmade man“ — zuerst Schriftsteller, dann Generalpostmeister, später Gesandter in Paris*) — als Staatsmann zur Seite stand. Trotz anfänglicher Mißerfolge gegen die Engländer wagten die 13 Provinzen als United States of Northern America eine Unabhängigkeitser- 1776 klärung, die durch ihre Berufung auf „unveräußerliche Menschenrechte" (Freiheit, 4- 3uii Gleichheit 2c.:c.) in den für die Aufklärungsideen schwärmenden Kreisen Europas einen Sturm von Begeisterung erweckte. Der Franzose L a f a y e t t e , der Magdeburger S t e u b e n, eiu ehemaliger b-Güt., der Pole Kos- z i u s k o u. a. kämpften als Freiwillige unter den amerikanischen Fahnen. Demgegenüber kauften sich die Engländer von verschiedenen deutschen Fürsten zahlreiche Söldner (S. 114) und behielten tatsächlich eine Zeitlang die Oberhand. Nun traten Frankreich und Spanien auf die Seite Amerikas, weil sie hofften, 1777 bei dieser Gelegenheit einen Teil der an England verlornen überseeischen Gebiete zurückzugewinnen. Der entbrennende Seekrieg wurde von den Engländern im seit 1778 allgemeinen glücklich geführt; auch die Belagerung Gibraltars durch die Franzosen 1779—82 und Spanier scheiterte; aber das englische Hauptheer in Nordamerika wurde bei Jorktown (in Virginien) eingeschlossen und zur Ergebung gezwungen. Auf das 1781 hin kam der Friede von Versailles zustande: England erkannte die Unabhängigkeit 1783 der Vereinigten Staaten an und gab an Frankreich Senegambien nebst kleineren Gebieten, an Spanien Menorca und Florida zurück. Doch blieb die Vorherrschaft Englands zur See ungebrochen. Die Verfassung der Vereinigten Staaten ist republikanisch. An der Spitze der seit 1789 Zentralregierung, die in W a s h i n g t o n ihren Sitz hat, steht der durch Wahlmänner (also indirekt) auf 4 Jahre gewählte und wieder wählbare Präsident; er hat die vollziehende Gewalt und vertritt den Gesamtstaat nach außen. Die gesetzgebende Gewalt liegt beim Kongreß; er besteht aus dem S e u a t, in den jeder Einzelstaat zwei Abgeordnete schickt, und dem Repräsentantenhaus, das vom Volke gewählt wird. — Der erste Präsident war Washington, nach dem auch die Bundeshauptstadt benannt ist; die Union zählte bei ihrer Gründung 13 Provinzen mit etwa 4 Millionen Bewohner; heute weist sie (einschließlich Kubas *) 3n Paris wurde Franklin (vgl. S. 115 Anm.) vom Präsidenten der Akademie mit den Worten begrüßt: „Eripuit caelo fulmen sceptrumque tyrannis.“

17. Weltkunde - S. 152

1874 - Hannover : Helwing
152 von 1774—1783 dauerte. 1776 erklärten 13 Provinzen ihre Unab- hängigkeit von England. In dem sog. Freiheitskriege zeichneten sich Franklin und Washington aus, und 1783 sah sich England genöthigt, die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Union oder der vereinigten Staaten anzuerkennen. — 2. Allgemeines. Französische Sprache und Sitte >vie Luxus griffen immer mehr um sich. Erfindungen und Ent- deckungen: Luftpumpe, Pendeluhren in Holland, Dr. Jenner entdeckte die Schutzblattern, Porzellan von Böttger, Luftschiffahrt in Paris, erste Dampfmaschine, _ James Cook (Dschehms Cuhk) durchforschte das 1770 entdeckte Australien, Herculanum und Pompeji werden wieder aufge- funden 1737. Blitzableiter von Franklin 1760. — Große Männer! Leibnitz f 1716, großer Philosoph und Mathematiker; Newton f 1727, Naturforscher und Astronom; Linne ß 1778, Naturforscher zu Upsala; Musiker: Bach, Händel, Graun, Haydn, Mozart; Astronom Herschel (Uranus entdeckt, Niesenfernrohr). — Dichter: Klopstock, Lessing, Schiller, Goethe. (Es beginnt das goldene Zeitalter der Literatur.) Hebung der Industrie: allgemeine Einführung des gregorianischen Kalenders. §. 81. Zur Wiederholung und Uebung. 1. Lerne folgende Zeittafel auswendig: 1640—1688. Der große Kurfürst. ° 1643-1715. Ludwig Xiv. 1675. Schlacht bei Fehrbcllin. 1683. Türken vor Wien. 1689—1725. Peter der Große. 1701—1721. Nordischer Krieg. 1701 — 1714. Spanischer Erbfolgekrieg. 1688—1713. Friedrich I. (Iii.) 1701. 18. Jan. Preußen wird zum Königreich erhoben. 1713—1740. Friedrich Wilhelm I. 1740-1786. Friedrich 11. 1786—1797. Friedrich Wilhelm Ii. 1740 — 1742. Der erste schlesische Krieg. 1744—1745. Der zweite schlesische Krieg. 1756—1763. Der siebenjährige Krieg. 1774—1783. Nordamerikanischer Freiheitskrieg. 2. Was geschah unter folgenden Kaisern? Ferdinand Iii. 1637—1657. Leopold I. 1658-1705. Joseph I. 1705-1711. Karl Vi. 1711-1740. Karl Vii. (von Baiern). 1742-1745. Franz I. 1745—1765. Joseph Ii. 1765-1790. Leopold Ii. 1790-1792. Franz Ii. 1792-1806. 3. Zähle die Kriege auf, welche in den Zeitraum von 1648—1789 fallen! Gieb an: ihre Ursache, ihre Dauer, ihren Ausgang! — 4. Welchen Einfluß hat Frankreich auf Deutschland gehabt? — 5. Wann gingen uns Metz, Straßburg, Elsaß, Lothringen verloren? — 5. Was verstehen wir unter dem sog. Säculum Ludwig's Xiv? — 7. Nenne die 8 größten Felderrn früherer Zeiten! — 8. Wodurch haben sich ausgezeichnet: Sobiesky, Eugen von Savoyen, Joseph Ii., Peter der

18. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 71

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
bis auf unsere Zeiten. ?i I. n. C. G- terbrachen. In allen ist dieses Reich 3520—1789. unglücklich, aber im letzten außerordent- 1755 — 1763- lief) siegreich in allen vier Weltthei- len, zu Wasser und zu Lande, gegen Frankreich, und zuletzt auch gegen Spanien gewesen. Dieser Krieg wurde erst unter dem Enkel des erstgedachten Königs, Georg 111., der die Eigenschaften seiner Vorfahren 1763. gleichsam geerbt hat, durch den Frieden von Versailles oder Paris geendigt. Von ihren zahlrei- chen Eroberungen behielten die Engländer noch düs groß- ße Land Canada, Cap Breton, auch andere Lände- reyen und Inseln in 'America; Spanien trat ihnen da- selbst Florida ab; und Senegal blieb ihnen in Africa. Ein so ansehnlicher Zuwachs erweiterte noch die bereits ungemein blühende Handlung, Schiffahrt und kriege- rische Seemacht der Engländer, welche letztere die fürchterlichste von Europa ist; so wie die erstere auf den verständigsten Grundsätzen beruhet. Das mitter- nächtige America war nun größtentheils ihr Eigen- thum; und ihre dortigen Colonicen waren eine Haupt- guelle von Reichthümern für sie geworden. Aber eben diese fühlten auch jetzt ihre Kräfte, wollten zur Ver- 1775- Minderung der Nationalschuld nichts betra- gen, keine Abgaben von Thee und überhaupt keine will- kührlich auferlegte, entrichten, verlangten in allem gleiche Rechte mit dem Mutterlande, und griffen, da ihnen solches abgeschlagen wurde, wider ihr Vater- land zu den Waffen. Bald darauf erklärten sie sich 1776. auch für einen unabhängigen Freystaat von 13 Provinzen. Und da sie von den Franzosen mit seit 1778. aller Macht, auch von den Spaniern, un- terstützt wurden, und ihr Math durch die vielen Feh- ler der Engländer in dem daraus entstandenen Kriege zunahm; so errangen sie desto leichter ihre Unabhän- gigkeit, die durch dm zweyten Pariser Frie-

19. Hilfsbuch für den Unterricht in der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 92

1899 - Breslau : Handel
92 Das Königreich Preußen. Kolonieen die Vergrößerung nach Westen hin unmöglich gemacht worden wäre, begann England gegen Frankreich die Feindseligkeiten, welche Friedrich dem Großen im Siebenjährigen Kriege die wertvolle Bundesgenossenschaft des reichen Jnselvolkes brachten. Der Pariser Friede (S. 88) vergrößerte abermals den Machtbereich Englands in Nordamerika. Die Erhebung. Die Beteiligung am Siebenjährigen Kriege belastete England mit einer bedeutenden Staatsschuld. Es war recht und billig, daß die Kolonieen, in deren Interesse der Kampf unternommen worden war, zur Deckung beitrugen. Aber das englische Parlament beging einen verhängnisvollen Fehler, indem es ohne Anhörung der freiheitlich gesinnten Kolonisten diesen Abgaben auferlegte. Sie wollten von einem Besteuerungsrecht des Parlaments nichts wissen und umgingen die Einfuhrzölle, die auf Thee, Glas, Papier und Malerfarben gelegt worden waren, dadurch, daß sie diese Waren nicht mehr kauften. In Boston (bost'n) warfen sogar als Indianer verkleidete Bürger einige Schiffsladungen Thee ins Meer. Als die englische Regierung hierauf mit strengen Maßregeln einschritt, nahmen alle 13 Kolonieen für die Bedrängten Partei. Trotzdem einsichtsvolle Männer zur Versöhnung mahnten, erklärte das englische Parlament die Kolonisten für Rebellen und beschloß, deren Widerstand mit Waffengewalt zu brechen. Der Kampf. Die Engländer verstärkten ihre geringen Streitkräfte in Amerika durch deutsche Söldner, besonders Hessen, die von ihrem Landesvater als Kanonenfutter an das reiche Handelsvolk verkauft wurden. Auch der Dichter Seume war unter den Jünglingen, die von hessischen Werbern mit Gewalt zu Soldaten gemacht wurden, um das Blutgeld ihres Landgrafen zu mehren. Die Amerikaner verteidigten sich rühmlich. Georg Washington (noschingt'n), ein Pflanzer aus Virginien, der bereits an den Kämpfen der Engländer gegen die Franzosen als Offizier teilgenommen hatte, war ihr Oberbefehlshaber. Freiwillige aus Europa, wie der Marquis Lafayette (lafajet) und der Pole Thaddäus Kosciusko (koschziuschko) kamen den um die Freiheit Kämpfenden zu Hilfe. Der ehemalige Buchdrucker Benjamin Franklin ging nach Paris, um für die Erlangung französischen Beistandes zu wirken. Da die Nordamerikaner immer größere Erfolge errangen, erkannte Frankreich ihre Unabhängigkeit an und schloß mit ihnen gegen England ein Bündnis, dem auch Spanien und Holland beitraten. Der Krieg, der nun auf allen Meeren entbrannte, wurde von den Engländern glücklich geführt. Nur die Nordamerikaner blieben erfolgreich, so daß England endlich vom Kampfe abließ. Im Frieden von Versailles (werßaj) verzichtete es auf die 13 Kolonieen. Diese traten unter dem Namen „Vereinigte Staaten von Amerika" zu einer Bundesrepublik zusammen, an deren Spitze ein auf 4 Jahre gewählter Präsident trat. Der erste Inhaber der Würde war Washington, dem zu Ehren auch die neu gegründete Bundeshauptstadt benannt wurde. Friedrichs Walten im Frieden. „Pro gloria et patria“, d. h. „für Ruhm und Vaterland" lautete Friedrichs Wühlspruch. Daß er denselben auch wirklich zur Richtschnur seines Wirkens und Strebens genommen Hat, offenbaren uns nicht bloß seine Kriegserfolge, sondern auch sein Walten im Frieden beweist uns dies.

20. Lehrbuch der Weltgeschichte oder umständlichere Erzählung der merkwürdigen Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 365

1852 - Altona : Hammerich
365 hohem Religionseifer entflammt, trugen sie dieses mannichfaltige Elend mit unerschütterter Festigkeit; sie besiegten alle Beschwerden und Hin- derniffe, und diese Handvoll Leute gründete den Staat von Neueng- land. Von ihnen und ihren nachfolgenden Gefährten sind die vielen Tausende ausgegangen, die Maffachusets, Neuhampshire, Konnektikut und Rhode-Jsland gegründet haben. Die früheren Kolonien hatten sich südlicher in Virginien ange- siedelt, wie sie ihrer jungfräulichen Königin Elisabeth zu Ehren den Landstrich nannten; denn Jungfrau heißt lateinisch Virgo. 1632 kam 1632 ein dritter Hauptzug, von Römischkatholischen, die ebenfalls, um sich Gewissensfreiheit zu retten, ausgewandert waren; dieser setzte sich in die Mitte zwischen beiden, um den Fluß Potowmack, und nannte das Gebiet der Jungfrau Maria zu Ehren, Maryland. Allen diesen Ko- lonien war theils gleich bei ihrer Auswanderung aus England, theils nachher schriftlich versprochen worden, „daß sie und alle ihre Nachkom- men gleiche Vorrechte mit den englischen Unterthanen haben sollten, ganz, als ob sie in England selbst geblieben wären." Und dies war durchaus billig; denn diese Auswandernden reisten auf ihre eigenen Kosten nach Amerika, kauften oder erwarben sich sonst ohne Unter- stützung der englischen Regierung Land und Eigenthum, es war also ein Geschenk von diesen neuen Kolonisten, das sie dem Mutterlande brachten, wenn sie sich noch ferner als Mitglieder der englischen Nation ansehen wollten, ein Geschenk, wofür sie sich den Schutz der englischen Macht sicherten. England betrug sich auch sehr weise gegen diese seine neuen Staaten; es ertheilte ihnen volle Freiheit, sich selbst durch solche Gesetze zu regieren, die sie für die zuträglichsten hielten; es ließ jedem Engländer den Handel mit ihnen offen und erlaubte ihnen, den Vor- theil ihres Handels zu verfolgen, so weit sie könnten. Unter den Nord- amerikanern selbst herrschten einfache Sitten, fern von Eitelkeit und Verschwendung; sie waren Alle von Einem Range und kannten keinen Adel und keine Bischöfe, sie bewohnten einen unfruchtbaren Boden, aber baueten ihn mit großem Fleiße an, und ihre Lage am Meere ge- stattete ihnen alle Arten des Fischfanges. Grobe Verbrechen waren in Neuengland so selten, daß man in volkreichen Gegenden mehre Jahre hindurch kein Beispiel einer Hinrichtung erlebt hatte. In >50 Jahren wuchs die Bevölkerung auf 3 Millionen Menschen; ihre Pflanzungen erstreckten sich 300 Meilen von der Seeküfte entlang und 60 Meilen weit westwärts in das innere Land, und Großbritanniens Haupthandel ging nach den amerikanischen Kolonien. So waren die Kolonien der neuen Welt beinahe zur -Größe einer Nation herangewachsen, während der größeste Theil von Europa ihr Wachsthum kaum ähnele. Zuerst zeigten sie sich gegen die Franzosen am Flusse Ohio. Hier wollten die Kolonisten Land anbauen, das bis jetzt niemandem gehört hatte. Das wollten die Franzosen hindern, die oben nordwärts Kanada besaßen: aber eine kleine Armee unter dem 2!jährigen General Georg Washington trieb die Franzosen zurück 1754. 1754 Aus diesen Streitigkeiten am Ohio entstand der große allgemeine sieben- jährige Krieg 1756 bis 1763, in demifrankreich endlich unterlag und seine Besitzungen in Kanada an England abtreten mußte. Da auch die Spanier Antheil an dem Kriege genommen hatten, wurden auch sie