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1. Nr. 1a - S. 70

1916 - Breslau : Hirt
70 Naturbeschreibung. Iii 3. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an den Stengel, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. 4. Die Sporenkapsel. An vielen Stämmchen des Mooses erscheint im Sommer eine zierliche, vierkantige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mlitze vor Verdunstung geschützt ist, die aber ttach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. Der Inhalt der Kapsel ist durch ein feines Häutchen noch verschlossen. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Sind sie reif, so biegt sich der Kapselstiel, so daß die Kapsel wagerecht liegt. Zugleich entstehen an dem Rande der Kapsel 64 kleine Löcher; durch diese gelangen bei leichtem Lufthauche, der die elasttschen, langen Stengel bewegt, die feinen Sporen ins Freie. Verwandte. Die Laubmoose: das Torf- moos, das Astmoos, das Sternmoos, das Weißmoos, das Kissenmoos u. a. — Das vielgestaltige Lebermoos. Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächerm finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie ent- halten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und wurden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesen- den Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Kein:- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen ans feuchten Waldstellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiterwachsen. Wegen der verminderten Luft- zufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzenteile ein: sie vertorfen und werden Ur- sache der Moorbildung. Der Torf findet mannig- fache Verwendung als Brennmaterial, zur Ein- streu, zur Gasbereitung. Die Moospolster ertragen lange Zeit Dürre und Trockenheit. Ihre Wasserabgabe durch Verdunstung mindern sie dann ganz und gar herab. (Wie?) Wegen ihres dichten Standes halten sie aber auch das Wasser im Boden zurück. Bei niedergehendem Wasser saugen sie sich voll Feuchtigkeit. Ganz ausgetrocknete Rasen werden dann wieder saftig grün und haben, mit Wasser gespeist, das 12—15 fache ihres früheren Gewichts. (Wodurch wird die große Feuchtigkeitsaufnahme möglich?) Viele Moose (das Sternmoos und Astmoos) vermögen sogar das Wasser in sich einzusaugen. Moose wirken also durch ihre Wasseraufnahme wie Schwämme. Sie geben das aufgenommene Wasser aber nur langsam wieder ab. So regeln sie die Wasser aufnah me und -abgäbe. Dadurch schützen sie bei starken Regengüssen das Gelände gegen die Zerstörung und Wegspülung der lockern Erdschichten (Humusschicht im A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (ver- größert).

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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 70

1917 - Breslau : Hirt
70 Naturbeschreibung. Iii 3. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an den Stengel, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. 4. Die Sporenkapsel. An vielen Stämmchen des Mooses erscheint im Sommer eine zierliche, vierkantige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfüllt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. Der Inhalt der Kapsel ist durch ein feines Häutchen noch verschlossen. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Sind sie reif, so biegt sich der Kapselstiel, so daß die Kapsel wagerecht liegt. Zugleich entstehen an dem Rande der Kapsel 64 kleine Löcher; durch diese gelangen bei leichtem Lufthauche, der die elasüschen, langen Stengel bewegt, die feinen Sporen ins Freie. Verwandte. Die Laubmoose: das Torf- moos, das Astmoos, das Sternmoos, das Weißmoos, das Kissenmoos u. a. — Das vielgestaltige Lebermoos. Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie ent- halten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und wurden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesen- den Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Waldstellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiterwachsen. Wegen der verminderten Luft- zufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzenteile ein: sie vertorfen und werden Ur- sache der Moorbildung. Der Torf findet mannig- fache Verwendung als Brennmaterial, zur Ein- streu, zur Gasbereitung. Die Moospolster ertragen lange Zeit Dürre und Trockenheit. Ihre Wasserabgabe durch Verdunstung mindern sie dann ganz und gar herab. (Wie?) Wegen ihres dichten Standes halten sie aber auch das Wasser im Boden zurück. Bei niedergehendem Wasser saugen sie sich voll Feuchtigkeit. Ganz ausgetrocknete Rasen werden dann wieder saftig grün und haben, mit Wasser gespeist, das 12—15 fache ihres früheren Gewichts. (Wodurch wird die große Feuchtigkeitsaufnahme möglich?) Viele Moose (das Sternmoos und Astmoos) vermögen sogar das Wasser in sich einzusaugen. Moose wirken also durch ihre Wasseraufnahme wie Schwämme. Sie geben das aufgenommene Wasser aber nur langsam wieder ab. So regeln sie die Wasseraufnahme und -abgäbe. Dadurch schützen sie bei starken Regengüssen das Gelände gegen die Zerstörung und Wegspülung der lockern Erdschichten (Humusschicht im 48. Das Haarmoos. |. A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (ver- größert).

2. Nr. 3a - S. 70

1911 - Breslau : Hirt
70 Naturbeschreibung. Iii 3. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an den Stengel, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. 4. Die Sporenkapsel. All vielen Stämmchen des Mooses erscheint im Sommer eine zierliche, vierkantige Sporenkapsel, die durch eine an: Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. Der Inhalt der Kapsel ist durch ein feines Häutchen noch verschlossen. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Sind sie reif, so biegt sich der Kapselstiel, so daß die Kapsel wagerecht liegt. Zugleich entstehen an dem Rande der Kapsel 64 kleine Löcher; durch diese gelangen bei leichtem Lufthauche, der die elastischen, langen Stengel bewegt, die feinen Sporen ins Freie. Verwandte. Die Laubmoose: das Torf- moos, das Astmoos, das Sternmoos, das Weißmoos, das Kisseumoos u. a. — Das vielgestaltige Lebermoos. Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie ent- halten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Suft haben sich hier niedergesetzt und wurden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesen- den Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Waldstellen und Wiesen; sie sterben vou unten her ab, während die oberen Stengelteile tveiterwachsen. Wegen der verminderten Luft- zufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzenteile ein: sie vertorfen und werden Ur- sache der Moorbildung. Der Torf findet mannig- fache Verwendung als Brennmaterial, zur Ein- streu, zur Gasbereitung. Die Moospolster ertragen lange Zeit Dürre lind Trockenheit. Ihre Wasserabgabe durch Verdunstung mindern sie dann ganz und gar herab. (Wie?) Wegen ihres dichten Standes halten sie aber auch das Wasser im Boden zurück. Bei niedergehendem Wasser saugen sie sich voll Feuchtigkeit. Ganz ausgetrocknete Rasen werden dann wieder saftig grün und haben, mit Wasser gespeist, das 12—15 fache ihres früheren Gewichts. (Wodurch wird die große Feuchtigkeitsaufnahme möglich?) Viele Moose (das Sternmoos und Astmoos) vermögen sogar das Wasser in sich einzusaugen. Moose lvirken also durch ihre Wasserausnahme wie Schwämme. Sie geben das aufgenommene Wasser aber nur langsam wieder ab. So regeln sie die Wasser auf nah me und -abgäbe. Dadurch schützen sie bei starken Regengüssen das Gelände gegen die Zerstörung und Wegspülung der lockern Erdschichten (Humusschicht im A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze rn. C Pflanze mit Blüte bl. 0 Kapsel (ver- größert).

3. Nr. 1 - S. 70

1910 - Breslau : Hirt
70 Naturbeschreibung. Iii 3. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an den Stengel, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vorn Stengel ab. 4. Die Sporenkapsel. An vielen Stämmchen des Mooses erscheint irn Sommer eine zierliche, vierkantige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. Der Inhalt der Kapsel ist durch ein feines Häutchen noch verschlossen. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Sind sie reif, so biegt sich der Kapselstiel, so daß die Kapsel wagerecht liegt. Zugleich entstehen an dem Rande der Kapsel 64 kleine Löcher; durch diese gelangen bei leichtem Lufthanche, der Die elastischen, langen Stengel bewegt, die seinen Sporen ins Freie. Verwandte. Die Laubmoose: das Torf- moos, das Astmoos, das Sterumoos, das Weißmoos, das Kisseumoos u. a. — Das vielgestaltige Lebermoos. Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie ent- halten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Lust haben sich hier niedergesetzt und wurden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesen- den Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Waldstellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiterwachsen. Wegen der verminderten Luft- zufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzenteile ein: sie vertorfen und werden Ur- sache der Moorbildung. Der Torf findet mannig- fache Verwendung als Brennmaterial, zur Ein- streu, zur Gasbereitung. Die Moospolster ertragen lange Zeit Dürre und Trockenheit. Ihre Wasserabgabe durch Verdunstung mindern sie dann ganz und gar herab. (Wie?) Wegen ihres dichte:: Standes halten sie aber auch das Wasser in: Boden zurück. Bei niedergehendem Wasser saugen sie sich voll Feuchtigkeit. Ganz ausgetrocknete Rasen werden dann wieder saftig grün und haben, mit Master gespeist, das 12—lüfache ihres früheren Gewichts. (Wodurch wird die große Feuchtigkeitsaufnahme möglich?) Viele Moose (das Sternmoos und Astmoos) vermögen sogar das Wasser in sich einzusaugen. Moose wirken also durch ihre Wasseraufnahme wie Schwämme. Sie geben das aufgenommene Wasser aber nur langsam wieder ab. So regeln sie die Wasser auf nah me und -abgäbe. Dadurch schützen sie bei starken Regengüssen das Gelände gegen die Zerstörung und Wegspülung der lockern Erdschichten (Humusschicht im 48. Das Haarmoos, J. A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte dl. D Kapsel (ver- größert).

4. Ferdinand Hirts neues Realienbuch - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Naturbeschreibung. Iii Wasser tragen die Sporen weiter. Auf feuchter Erde entsteht ans jeder Spore ein blattartiges, grünes Lager, das viele Würzelchen in den Boden streckt. Nach einiger Zeit wächst an dem herzförmigen Einschnitte dieses Blattes eine junge Farnpflanze. In unsern Kieferwäldern wächst der Adlerfarn. In wärmeren Ländern findet man baumartige Farne. In früherer Zeit standen auf der Erde mächtige Farnwälder. Sie haben sich an der Bildung der Steinkohlenflöze beteiligt. Von den Schaftfarnen oder Schachtel- halmen ist der Acker-Schachtelhalm als lästiges Unkraut bekannt. In den Steinkohlen- lagern hat man versteinerte mächtige Schachtel- halmbäume gefunden. 2. Das goldene Frauenhaar (Bild 30). Seinen Namen hat es von dem langen, gelbglänzenden Stengel erhalten. (Welche anderen Namen find dir bekannt?) Sein Stengel wird an feuchten, moorigen Stellen bis 30 cm hoch; an trockenen Stellen bildet das Pflänzchen niedrige Rasen. Unten stirbt es allmählich ab, oben wächst es weiter. Eigentliche Wurzeln fehlen ihm; einige Härchen am unteren Stengelende vertreten sie. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an, mit die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. An vielen Stämmchen des Mooses er- scheint im Sommer eine zierliche, vierkan- tige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Wenn sie reif sind, schüttelt sie ein leichter Lufthauch aus, damit sie an einem günstigen Orte keimen können. Aufgaben. Sammle verschiedene Moosarten! Beobachte den zierlichen Bau der Pflänzchen! Beobachte die Flechten an den Baumstämmen! Welche Seite der Stämme ist meist reich besetzt mit Flechten? Wie ist das zu erklären? Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie enthalten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und werden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesenden Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Wald- stellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiter- wachsen. Wegen der verminderten Luftzufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzen- A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (vergrößert).

5. Nr. 16 - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Naturbeschreibung. Iii Wasser tragen die Sporen weiter. Auf feuchter Erde entsteht aus jeder Spore ein blattartiges, grünes Lager, das viele Würzelchen in den Boden streckt. Nach einiger Zeit wächst an dem herzförmigen Einschnitte dieses Blattes eine junge Farnpflanze. In unsern Kieferwälderu wächst der Adlerfarn. In wärmeren Ländern findet mau bauniartige Farne. In früherer Zeit standen auf der Erde mächtige Faruwälder. Sie haben sich an der Bildung der Steinkohlenflöze eteiligt. Von den Schaftfarnen oder Schachtel- halmen ist der Acker-Schachtelhalm als lästiges Unkraut bekannt. In den Steinkohlen- lagern hat man versteinerte mächtige Schachtel- halmbäume gefunden. 2. Das goldene Frauenhaar (Bild 30). Seinen Namen hat es von dem langen, gelbglänzenden Stengel erhalten. (Welche anderen Namen sind dir bekannt?) Sein Stengel wird an feuchten, moorigen Stellen bis 30 cm hoch; an trockenen Stellen bildet das Pflänzchen niedrige Rasen. Unten stirbt es allmählich ab, oben wächst es weiter. Eigentliche Wurzeln fehlen ihm; einige Härchen am unteren Stengelende vertreten sie. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. An vielen Stämmchen des Mooses er- scheint im Sommer eine zierliche, vierkan- tige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Wenn sie reif sind, schüttelt sie ein leichter Lufthauch ans, damit sie an einem günstigen Orte keimen können. Aufgaben. Sammle verschiedene Moosarten! Beobachte den zierlichen Bau der Pflänzchen! Beobachte die Flechten an den Baumstämmen! Welche Seite der Stämme ist meist reich besetzt mit Flechten? Wie ist das zu erklären? 30. Das Haarmoos. 2/3. A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (vergrößert). Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie enthalten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und werden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesenden Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden.— Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Wald- stellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiter- wachsen. Wegen der verminderten Luftzufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzen-

6. Nr. 14 - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Naturbeschreibung. Iii Wasser tragen die Sporen weiter. Auf feuchter Erde entsteht ans jeder Spore ein blattartiges,, grünes Lager, das viele Würzelchen in den Boden streckt. Nach einiger Zeit wächst an dem herzförmigen Einschnitte dieses Blattes eine junge Farnpflanze. Ju unsern Kieferwüldern wächst der Adlerfarn. In wärmeren Ländern findet man baumartige Farne. In früherer Zeit standen auf der Erde mächtige Farnwälder. Sie haben sich an der Bildung der Steinkohlenflöze eteiligt. Von den Schaftfarnen oder Schachtel- halmen ist der Acker-Schachtelhalm als lästiges Unkraut bekannt. In den Steinkohlen- lagern hat man versteinerte mächtige Schachtel- halmbäume gefunden. 2. Das goldene Frauenhaar (Bild 30). Seinen Namen hat es von deni langen, gelbglänzenden Stengel erhalten. (Welche anderen Namen sind dir bekannt?) Sein Stengel wird an feuchten, moorigen Stellen bis 30 cm hoch; an trockenen Stellen bildet das Pflänzchen niedrige Rasen. Unten stirbt es allmählich ab, oben wächst es weiter. Eigentliche Wurzeln fehlen ihm; einige Härchen am unteren Stengelende vertreten sie. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. An vielen Stämmchen des Mooses er- scheint im Sommer eine zierliche, vierkan- tige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Wenn sie reif sind, schüttelt sie ein leichter Lufthauch ans, damit sie an einem günstigen Orte keimen können. Aufgaben. Sammle verschiedene Moosarten! Beobachte den zierlichen Ban der Pflänzchen! Beobachte die Flechten an den Baumstämmen! Welche Seite der Stämme ist meist reich besetzt mit Flechten? Wie ist das zu erklären? Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie enthalten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und werden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tan auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesenden Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „b öden bildend" linb bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Wald- stellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiter- wachsen. Wegen der verminderten Luftzufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzen- 30. Das Haarmoos. 2/3. ^ Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (vergrößert).

7. Nr. 15 - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Naturbeschreibung. Iii Wasser tragen die Sporen weiter. Auf feuchter Erde entsteht ans jeder Spore ein blattartiges, grünes Lager, das viele Würzelchen in den Boden streckt. Nach einiger Zeit wächst an dem herzförmigen Einschnitte dieses Blattes eine junge Farnpflanze. In unsern Kieferwäldern wächst der Adlerfarn. In wärmeren Ländern findet man baumartige Farne. In früherer Zeit standen auf der Erde mächtige Farnwälder. Sie haben sich an der Bildung der Steinkohlenflöze beteiligt. Von den Schaftfarnen oder Schachtel- halmen ist der Acker-Schachtelhalm als lästiges Unkraut bekannt. In den Steinkohlen- lagern hat man versteinerte mächtige Schachtel- halmbüume gefunden. 2. Das goldene Frauenhaar (Bild 30). Seinen Namen hat es von dem langen, gelbglänzenden Stengel erhalten. (Welche anderen Namen sind dir bekannt?) Sein Stengel wird an feuchten, moorigen Stellen bis 30 cm hoch; an trockenen Stellen bildet das Pflänzchen niedrige Rasen. Unten stirbt es allmählich ab, oben wächst es weiter. Eigentliche Wurzeln fehlen ihm; einige Härchen am unteren Stengelende vertreten sie. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. An vielen Stämmchen des Mooses er- scheint im Sommer eine zierliche, vierkan- tige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Wenn sie reif sind, schiittelt sie ein leichter Lufthauch ans, damit sie an einem günstigen Orte keimen können. Aufgaben. Sammle verschiedene Moosarten! Beobachte den zierlichen Bau der Pflänzchen! Beobachte die Flechten an den Baumstämmen! Welche Seite der Stämme ist meist reich besetzt mit Flechten? Wie ist das zu erklären? Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie enthalten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und werden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesenden Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Wald- stellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiter- wachsen. Wegen der verminderten Luftzufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzen- A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (vergrößert).

8. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 300

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 300 und stehen vom Stengel ab. Bei Wärme und Trockenheit legen sich die Ränder nach oben über der Mitte des Blattes zusammen und verdecken die feinen Leisten, ans denen der Wasserdampf austritt. Zugleich legen sich die Blätter auch dicht an den Stengel. Ans diese Weise wird die Verdunstung geregelt. Bei großer, anhaltender Wärme werden die Moospflanzen trocken und brüchig. Sie sind aber nicht abgestorben; denn sobald Regen eintritt, saugen sie sich voll Wasser und werden .wieder frisch und grün. Auch unter Schnee und Eis grünen sie ununterbrochen weiter, weshalb das Moos als eine immergrüne Pflanze erscheint. 2. Die vierkantige Mooskapsel entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der mit gold- gelbenseidenhaarenbesetzten Haube oder Mütze. Lösen wir sie ab, so sehen wir ein geschnabeltes Deckelchen auf der Kapsel. Zur Zeit Blättchen des Haarmooses. ^er ^ife fallen Haube und Sporenkapsel des Haarmooses. 1. Bei feuchter, 2. bei trockener Deckelab. linter dem Deckel 1. Mit Haube, 2. ohne Haube, 3. ohne Witterung. Deckel. erscheint eine zarte Haut, welche die Sporen bis zur Reife zurückhält. Der Mund der Kapsel ist mit 64 Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Häutchen kleine Öffnungen, welche den Sporen den Ausgang gestatten. Ist die Luft feucht, so krümmen sich die Zähne nach innen und lassen keine Sporen heraus. In trockener Luft richten sie sich wieder empor. Der starre, federnde Kapselstiel wird bei jedem Windstoße erschüttert und schleudert die Sporen heraus. keckeukung cier ilßooie. Die Moose, deren es etwa 5000 Arten gibt, gedeihen (nebst den Flechten) auch an solchen Orten, die für andere Pflanzen nicht mehr bewohnbar sind, z. V. auf den Felsen der Hochgebirge, in den Tundren der kalten Zone. Auf ödem Fels- grunde bilden ihre Verwesungsstoffe die erste Humusdecke, auf der nun auch höhere Pflanzen wachsen können. — Die Moosdecke schützt den Waldgrund vor der Abspülung des Erdreiches durch Platzregen und macht ihn zu einer unerschöpflichen Wasserkammer, indem sie das Regen- und Schneewasser wie ein Schwamm aufsaugt und nach und nach an den Boden abgibt. Zahlreichen Kleintieren bietet die Moosdecke Wohnungen und Schlupf- winkel, besonders im Winter. — In Moorgegenden bilden die abgestorbenen unteren Teile der bleichgrünen oder rötlichen Torfmoose die Hauptmasse des Torfes. 5. Lagerpflanzeir. * Algen. 1. Coafierfäden. Im Wasser der Teiche lebt eine grasgrüne, schleimige Masse, die sich aus zahllosen feinen Fäden zusammensetzt. Im Trockenen schrumpfen sie zusammen und nehmen eine graue Farbe an; im Wasser werden sie wieder grün. Diese Pflanzen, Masserfäden genannt, sind Algen. Ihre Nahrung nehmen sie mit dem ganzen Körper auf. Schneidet man einen Wasserfaden in mehrere Teile, so entstehen daraus ebenso viele Pflanzen. Zu gewissen Zeiten entlassen sie aus ihren Zellen Schwürmsporen, die mittels eines Wimper- kranzes umherrudern, dann sich festsetzen und neue Algen bilden.

9. Rheinisches Realienbuch - S. 85

1917 - Breslau : Hirt
Iii D. Im Winter. — Pflanzenleben. 85 3. Das gemeine Haarmoos oder Frauenhaar (Bild 64). Das Haarmoos wächst gesellig und überzieht in mächtigen grünen Polstern oft weite Strecken feuchten Waldbodens. An trockenen Stellen und bei trockenem Wetter schrumpft es ein und sieht dann schwarzbraun und wie abgestorben aus, lebt bei Wasserzufuhr aber bald wieder auf. Es wird 30 bis 50 cm hoch und ist damit die höchste deutsche Moosart. Im Boden sind die Stengel mit zahlreichen dichten Wurzelhaaren befestigt; diese saugell wie Filzdeckel sehr viel Wasser mit darin gelösten Nährstoffen auf und führen es dem Stengel zu. Der Stengel ist ringsum mit schmalen, grünen Laubblättchen besetzt, die die Nahrung verarbeiten können. Am oberen Ende der Moospflanzen treffen wir oft hübsche Körbchen oder Blattrosetten an, die einen in hellroter, die anderen in mattgelber Farbe. In einem Längsschnitt der roten sehen wir mit Hilfe einer Lupe kleine Schläuche mit Schwärmfäden in eillem mattgelben flaschenförmigen Eibehälter. Die Schwärmfäden entsprechen in ihrer Bedeutung-den Staubblüten der Blütenpflanzen, die Eibehälter den Fruchtblüten. Daher führen die Blattrosetten der Moospflanzen auch den Namen „Moos- blüten". Nach der Befruchtung wächst das Moos weiter und entwickelt eine auf- rechtstehende zierliche Sporenkapsel, 64. Das Haarmoos. A, B Pflanze mit Kapsel. '/,. f deren Stiel, m Mütze, k Kapsel, d Deckel. C Pflanze mit Blüte bl. */«• D Kapsel mit Deckel, vergrößert. E Vorkeim mit Moosknospen; w Wurzelhaare, K Knospen, n grüne Fäden die zum Schutze mit einer seidenhaarig gefransten Mütze bedeckt ist. Bei der Sporenreife wendet die Kapsel sich wagerecht, Mütze und Deckel fallen ab, und am Rande entstehen zahlreiche feine Löcher, durch welche die Sporen beim Schütteln der Kapsel durch den Wind hinausfallen. Auf günstigem Boden ent>tehen aus den Sporen winzig kleine, dünnfädige Vorkeime, die oft so dicht beisammen stehen, daß sie einen grünen Filz bilden. Die Fäden entwickeln Knospen, aus denen beblätterte Moospflanzen hervorgehen. Diese erzeugen weiterhin Moosblüten, aus deren Befruchtung wieder Mooskapseln entstehen.

10. Realienbuch - S. 48

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
m 48 man Sporenpstanzen, Sporen entwickelt sich vorhanden ist. Pflanzen, die Sporen erzeugen, nennt zum Unterschiede von den Samenpflanzen. Aus den zunächst ein herzförmiger Vorkeim. Aus diesem wach- sen tonnenförmige Bläschen hervor, aus welchen Be- fruchtungsfäden ausschlüp- fen, welche im Wasser, das den Vorkeim bedeckt, umher- schwimmen. Sie rudern zu anderen Behältern, von denen jeder im Innern ein Ei birgt. Zu diesem führt wie durch einen Flaschen- hals ein Kanal; durch ihn dringt ein Faden und be- fruchtet ein Ei; aus diesem wächst ein neues Farnkraut. Keimversuch: Auf ein Stück Torf streue Sporen, lege es in einen Teller mit Wasser und stülpe ein Glas darüber, so daß unten am Rande die Luft durch kann. Ort: warm, aber nicht sonnig. Vorkeim eines Farnkrautes; vergrößert. »2. Schwärmsadenbehälter. »r. Keim- zeüenbehälter. wh. Wurzelhaare. Ein junges Farnkraut nebst Vorkeim. d. Blatt und V. w". Wurzeln deö Farnkrautes, h. Wurzelhaare de» Borkeims. p. Borkeim. 58. Das golctene frauenkaar (Haarmoos). 1. Moosrasen. Das goldene Frauenhaar bildet in unseren Wäldern dichte Rasen. Das Leben in Gesellschaft ist dem Moospflänzchen durchaus notwendig. Ein Moospflänzchen, das allein stände, würde wegen seines zarten Baues bald zugrunde gehen. In Gesellschaft aber trotzt das Moos allen Widerwärtigkeiten. 2. Der Bau der Moosblätter weicht von dem der Blätter höherer Pflanzen mehrfach ab. So bemerkt man z. B. in den Moosblüttern außer der Mittel- rippe keinerlei Blattgefäße. Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdunstung bei ihnen viel schneller vor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen, quellen aber in feuchter Luft auch schnell wieder auf. 3. Befruchtungswerkzeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. (S. 47.) Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staubblüten gleichen. Sie stehen stets ge- sondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Die- jenigen, welche den Staubblüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten mit keulenförmigen Bläschen gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten entsprechen, bestehen aus zarten Blättchen mit schlank flaschenförmigen Teilen. Aus der darin liegenden Eizelle entsteht die Mooskapsel. 4. Die Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 47) bis zur Reife zurückhält. Die obere

11. Nr. 16 - S. 45

1911 - Breslau : Hirt
Iii Pflanzenkunde. 45 teile ein: sie vertorfen und werden Ursache der Moorbildung. Der Torf findet mannig- fache Verwendung als Brennmaterial, zur Einstreu, zur Gasbereitung. Die Moospolster ertragen lange Zeit Dürre und Trockenheit. Ihre Wasserabgabe durch Verdunstung mindern sie dann ganz und gar herab. (33öie?) Wegen ihres dichten Standes halten sie aber auch das Wasser im Boden zurück. Bei niedergehendem Wasser saugen sie sich voll Feuchtigkeit. Ganz ausgetrocknete Rasen werden dann wieder saftig grün und haben, mit Wasser gespeist, das 12—Isfache ihres früheren Gewichts. (Wodurch wird die große Feuchtigkeitsaufnahme möglich?) Viele Moose (das Sternmoos und Astmoos) ver- mögen sogar das Wasser in sich einzusaugen. Moose wirken also durch ihre Wasscraufnahme wie Schwämme. Sie geben das aufgenommene Wasser aber nur langsam wieder ab. So regeln sie die Wasseraufnahme und -abgäbe. Dadurch schützeu sie bei starken Regen- güssen das Gelände gegen die Zerstörung und Wegspülung der lockern Erdschichten (Humus- schicht im Walde, Ackerkrume usw.); sie verhindern auch die Überschwemmungen der Täler; sie beugen dem gänzlichen Wassermangel bei Zeiten lang andauernder Dürre — durch un- ausgesetzte Speisung der Quellen — vor. Auf Wiesen, wo sie sich bei starker Feuchtigkeit und versauertem Boden ansiedeln, sieht der Landwirt sie nicht gern; denn auf sauerm Boden gedeihen die Futtergräser (die süßen Gräser) nicht. Wie wird da der verständige Landwirt dem Moose wehren? 3. Der Champignon (Buntbild und Bild 31) besitzt einen weißen Stiel mit einem häutigen, manschettenartigen Ringe und einem gewölbten Hute von weißer bis gelblicher, glatter, seidenglänzender Oberfläche. Auf seiner Unterseite fleht eine große Zahl von Blättern, die strahlig vom Stiel bis zum Hutrande hin verlaufen. In der frühsten Jugend des Pilzes sind sie grau, späterhin blaßrosa, zuletzt schokoladenfarbig dunkel. Wenn nian den Hut eines Champignons mit feiner Unterseite auf eine Schiefertafel legt, so erscheint nach etwa 24 Stunden auf der Tafel, soweit der Hut reicht, eine kreisförmige Fläche mit rötlich braunem Pulver bedeckt. Es sind unzählige winzige Körnchen, die von den Pilzblüttern herabfielen. Diese Körnchen heißen Sporen; sie sind keimfähig. Die Spore wächst in geeignetem Boden zu einem vielverzweigten Pilzgeflechte aus, das aus lauter Pilzfüden besteht. Ans diesem Pilzlager sprießt dann der Stiel mit dem Hute hervor. Die Zahl der Sporen ist ungeheuer groß. Sie sind leicht und werden vom Winde verbreitet. Da der Hut sich über den Boden erhebt, kann die bewegte Luft sie fortführen. Der junge Cham- pignon kommt als nußgroßes, weißes Knöllchen aus dem Erdboden hervor. Eine weiße Haut spannt sich zwischen Hutrand und Stiel aus und deckt die Blättchen von unten her. Wenn der Hut größer wird, reißt sie vom Hutrand ab und bleibt als Ring am Stiel hängen. Man findet diesen Pilz auf Grasplätzen, Viehweiden, gedüngten Feldern, auch in Wäldern. Er ist einer unsrer besten Speisepilze. Deshalb wird

12. Deutsches Realienbuch - S. 332

1909 - Stuttgart : Franckh
332 nur bei trocknem winde. Die Sporenkapsel trocknet aus, reißt und entläßt die braunen Gefangenen. Da die Sporen staubartig klein und sehr leicht sind, trägt sie jeder Windhauch fort. Finden sie günstigen Waldboden, so entwickeln sie sich weiter, weil die Spore ohne Keimling ist, kann nicht so- fort daraus ein Farnpflänzchen werden. Ls bildet sich zunächst ein kleines, herzförmiges Blättchen, der vor keim, und erst aus diesem die Farn- pflanze (s. 5lbb.). Das Haarmoos. 1. Schneide ein frisches Moospflänzchen ab und lege es aufs Fensterbrett des Zimmers! Stelle fest, in welcher Zeit sich die Blätter zusammenfalten und aufrichten! 2. Lin Glas wird mit feuchtem Löschpapier ausgelegt, und auf den Baden etwas Wasser gegossen. Bringe das trockene Moospflänzchen hinein und stelle fest, wie sich die Blätter in kurzer Zeit verändern! Um Rande des Waldbaches, auf Felsblöcken und sumpfigen waldstellen bildet das Haarmoos (f. Ubb.) schwellende Polster. Ist es lange Zeit trocken ge- wesen, so schrumpfen die Blätter und richten sich auf. Uns feuchter Luft wird das Wasser begierig aufgesogen. Die Blätter breiten sich aus und erscheinen wieder frisch. Bei Regenwetter saugen sich die Polster wie ein Schwamm voll Wasser und geben es nur sehr langsam wieder ab. In jedem Iahre wachsen die Pflänzchen oben ein Stück- chen weiter, sterben aber unten allmählich ab. Echte Blüten sind auch beim Moose nicht zu finden, dagegen tragen viele Pflänzchen schön gelbrot gefärbte Stielchen mit einer S p o r e n k a p f e l. Im unreifen Zustande schützt eine Haube aus gelblichen haaren die Kapsel vor den austrocknenden winden. Unter der Haube ver- schließt ein Deckel die Öffnung der Kapsel. Uaht aber die Zeit der Reife, dann sind Haube und Deckel über- flüssige sie fallen ab. Gleichzeitig stellt sich die Kapsel wagerecht. Lin zartes Häutchen hält die Sporen vor- läufig noch zurück. Bei trockenem Wetter aber bilden sich kleine Öffnungen am Rande der Kapselhaut. Leichte Windstöße schütteln Sporen heraus und entführen sie. Rn günstigen Vrten entwickelt sich aus der Spore ein fadenförmiger, verzweigter vor keim. Mehrere feiner Knospen wachsen zu ebenso vielen Moosstämmen aus, während der Vorkeim zugrunde geht. Die Bedeutung der Moose besteht darin, daß sie den waldboden vor Uustrocknung schützen, ja Feuchtigkeit für ihn ansammeln und kleinen Tieren einen Schlupfwinkel darbieten. Zeichne eine Kapsel mit Mützchen, mit Deckel, ohne Deckel! Der Champignon. Im Spätsommer suchen die Leute eifrig an wegen und im Walde nach den schmackhaften Pilzen. In deren Umgebung ist der Boden von einem

13. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 353

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
353 b. Die Fruchttriebe besitzen fast gar kein Pflanzengrün, können sich daher auch nicht selbst ernähren. Sie zehren vielmehr von den Vorratsstofien, besonders dem Stärke- mehl, das die grünen Wedel erzeugen und das sich bis zum Herbst in knolligen Verdickungen des Wurzelstockes an- sammelt. (Vgl. Kartoffel.) Bemerkung. Einige Arten, z. B. der große Sumpf- schachtelhalm, treiben nur grüne Stengel, die an der Spitze eine Sporenähre entwickeln. c. Die Schachtelhalme fühlen sich trocken, hart und rauh an. Verbrennt man eine solche Pflanze, so bleibt ihre Form in der Asche erhalten. Sie enthalten nämlich, wie andere Sumpfpflanzen, viel Kiesel st off (zum Schutze gegen Schneckenfraß re). Vielfach werden sie daher zum Scheuern des metallenen Küchengeschirrs und zum Polieren des Holzes verwendet. Name! 344. Das Haarmoos, (i, 254.) Das gemeine Haarmoos findet sich am häufigsten und schönsten in feuchten Wäldern, wo es immer- grüne, dichte Nasen und Polster bildet. Seine auf- rechten, unverzweigten Stengel sind stark fadendick, oben dicht mit schmalen, grünen Blättchen und am untern Ende mit zarten „Wurzelhaaren" beseht, die statt der Wurzel dienen. Die Moospflänzchen wachsen nach oben stetig fort, während sie unten allmählich absterben und verwesen. Bei großer Trockenheit schrumpfen die Moosblättchen seitlich zusammen und legen sich dicht an den Stengel, hierdurch wird ihre Oberfläche und damit auch die Ausdünstung bedeutend vermindert. Tritt feuchte Witterung ein, so saugen die Blättchen rasch viel Wasier auf und strecken sich wieder aus. Im Frühling und Sommer erscheinen auf langen, gelbroten Borsten- stielen die länglichen Sporenkapseln, in denen sich zahllose feine Keim- körnchen oder Sporen entwickeln. Bis zur Reife sind die Kapseln zum Schutz mit einer dichten Mütze oder Haube aus gelben Haaren über- zogen (Name!). Dann fällt die Haarmütze als nicht mehr nötig ab und bald auch der darunter befindliche Deckel der Kapsel, die sich nun wagrecht stellt. An ihrem Rande bemerkt man viele kleine, einwärts gerichtete Zähnchen, zwischen denen sich ein feines Häutchen über die Öffnung ausspannt. Bei Sonnenschein richten sich die Zähnchen etwas auf, wodurch am Rand kleine Löchlein entstehen, so daß der Wind nun die Sporen nach und nach aus- säen kann, aus denen dann wieder neue Pflänzchen entstehen. Vgl. § 349 e. ^ a. Die Moose lieben Schatten und feuchte Standorte, können aber auch lange Trockenheit ertragen. Besonders finden sie sich gesellig in Wäldern und Sümpfen, an der Wetterseite der Bäume und selbst auf Felsen und Dächern; am häufigsten kommen sie in der kalten Zone vor. b. Von den vielen Arten sind die bekanntesten das Haarmoos; das überall zu findende Astmoos mit verzweigten (ästigen) Stengeln (Name); das schöne Stern- moos mit welligen Blättchen. Von besonderer Wichtigkeit sind die bleichen Torf- moose, 15—30 cm lang. Zu großen filzigen Mafien vereinigt, bilden sie, unten ab- sterbend, den Hauptbestandteil des Torfes, in Mooren und Heiden, aber auch auf Hochflächen der Gebirge (Hochmoore) und des. in den weiten Sumpfgegenden (in der Tundra) des hohen Nordens. — An Quellen findet man oft die lappig ausgebuchteten Lebermoose. Realienbuch. 23

14. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 307

1884 - Braunschweig : Wollermann
- 307 - lich wie die Kartoffelknolle, sich zu einer neuen Pflanze entwickeln kann. Die unfrucht- baren Stengel bleiben während des ganzen Sommers grün und haben wegen ihrer quirlförmig gestellten Äste das Ansehen kleiner Weihnachtsbäume. Wenn wir an dem Stengel fest ziehen, so lösen sich die einzelnen Glieder leicht von einander ab, da sie an den Knoten ein sehr zartes Gewebe haben. 3. Schachtelhalme: Acker-, Wiesen-, Sumpfschachtelhalm re. — Sie sind aus ziem- lich regelmäßigen Stcngelgliedcrn zusammengesetzt und tragen quirlförmig gestellte Äste. Bei den meisten Arten ist der Fruchtstengel deutlich von den unfruchtbaren Stengeln un- terschieden. 4. Schkeudersporen. Schüttet man die Sporen des Schachtelhalms auf die Hand, so erscheinen sie als grünliche Stäubchen. Sobald diese angehaucht werden, fangen sie wun- derbarerweise bald an zu hüpfen und zu tanzen. Jede Spore ist nämlich von 2 Spiral- federn umschlungen, und wenn diese durch das Anhauchen etwas feucht werden und Wasser in sich aufnehmen, so ziehen sich die Spiralbänder ruckweise in die Länge. Beim Verdun- sten der geringen Wasscrmenge aber springen sie mit solcher Kraft auseinander, daß die Sporen dabei etwas in die Höhe geschleudert werden. Zur Zeit der Reife öffnen sich die Sporenbehälter, und die Sporen schnellen sich dann in ähnlicher Weise auseinander. 37. Aas goldene Irauenhaar. 1. Woosrasen. Das goldene Frauenhaar kommt in unsern Wäldern überall vor und bildet hier wie andre Moosarten dichte Rasen und schwellende Polster. Ein einzelnes Moospflänzchen würde, wenn es allein stände, wegen seines zarten Baues bald zu Grunde gehen. Ein Käfer könnte es umstoßen, ein Sturmwind zerknicken. In Gesell- schaft aber klammert sich ein Pflänzchen an das andre an, und so trotzen sie gemein- schaftlich allen Widerwärtigkeiten. 2. Der Wau der Moosblätter weicht von dem Bau der Blätter, wie wir sie bei den offenbarblütigen Pflanzen kennen gelernt haben, mehrfach ab. So bemerkt man z. B. in den Moosblättern außer der Mittelrippe keinerlei Blattgefäße. Aber auch der Mittelnerv besteht nicht aus Gefäßbündeln wie bei der Taubnessel rc., son- dern aus lauter gestreckten Zellen, die sich zu einem Strange vereinigt haben. Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdünstung bei ihnen viel schneller bor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen und werden schwärzlich grün, quellen aber bei feuchter Luft auch schnell wieder auf Und färben sich dann prächtig hellgrün. 3. Die Mooskapsel entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der „Mütze" oder „Haube", welche mit dichtem Filze besetzt ist und dem Frauenhaar auch den Namen „Filzmütze" gegeben hat. Lösen wir diese Hülle von der Kapsel ab, so sehen wir das Deckelchen, welches die Kapsel von obenher schließt. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel von selbst ab, und wir bemerken dann unter letzterem das fog. „Trommelfell", eine zarte Haut, welche den staubähnlichen Samen, die „Sporen", dis zur völligen Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel („der Mund") ist wit 64 Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfell kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch welche die Sporen ihren Äusgang finden. 4. Der Muhen des Mooses ist größer als man gewöhnlich glaubt. Im Herbste Nimmt es Eicheln und Bucheckern auf und umhüllt sie weich und warm. Zahlreichen Fäserchen und Raupen gewährt es ein schützendes Obdach. Dort liegt ein Häufchen Spinneneier, hier eine zusammengerollte Blindschleiche, und tief unter der schützenden Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren verborgenen Winterschlaf. Dem durstigen Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtigkeit zu, und dem Wild gewährt fkin schwellender Teppich ein sanftes Lager. ^ 5. Moose : Laubmoose: Goldenes Frauenhaar, Torfmoos, Astmoos. Lebermoose: Das ^runnenleberkraut. — Die Moose sind verborgcnblütige Pflanzen. Eine eigentliche Wurzel whlt; ihre Stelle wird durch Wurzelhaare vertreten. Der einfache aber ästige Stengel ist 20*

15. Realienbuch - S. 232

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
232 ein Ei birgt. Ein Faden befruchtet ein Ei, und aus diesem wächst ein neues Farnkraut. Keimversuch: Auf ein Stück Torf streue Sporen, lege es in einen Teller mit Wasser und stülpe ein Glas darüber, so daß unten am Rande die Lllft durch kann. Ort: warm, aber nicht sonnig. 52. Vas goldene Frauenhaar (Haarmoos). 1. Der Kau der Moosblälter weicht von dem Bau der Blätter, wie wir sie bei den Samenpflanzen kennen gelernt haben, mehrfach ab. So bemerkt f man z. B. in den Moosblüttern außer der Mittelrippe keinerlei Blatt- gesäße. (S. 197.) Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdünstung bei ihnen viel schneller vor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen, quellen aber bei feuchter Luft auch schnell wieder auf. 2. Kelrucktungswerkzeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staubblüten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staubblüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, werdeil aus zarten, farblosen Blättern gebildet. Sie blühen im Juli und August. Ans ihnen bildet sich die Mooskapsel. 3. Die Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 231) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Ansgang finden. Aus der Spore entwickelt sich erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. (Keimversuch wie S. 232.) 4. Nutzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Buch- eckern u. a. Samen auf, umhüllt sie warm und bringt sie so im Gemeines Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt Haarmoos. eg Obdach. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winterschlaf. Dem Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtig- keit zu, und dem Wilde gewährt es ein sanftes Lager. 53. Die Isländische Moosklechte. 1. Slanclort unci kau. Sie wächst sowohl in unseren heimischen Berg- waldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haftscheibe am Gesteine oder Erdboden fest. Unten scheidet die Flechte a

16. Nr. 16 - S. 13

1908 - Breslau : Hirt
Ii. Wald- und Heidepflanzen. 13 Astmoos. § 14. Das gemeine kriechende Astmoos ist das gemeinste Moos, das überall auf Baumrinden, an Steinen und Zäunen und auf dem Boden angetroffen wird. (Fig. 2.) Es wächst gesellig und bildet Rasen. Der verzweigte Stengel ist dicht mit sitzenden, lanzettlichen Blättern besetzt. Bei trockenem Wetter sind diese Blätter matt- grün gefärbt und liegen dicht am Stengel, bei feuchtem Wetter saugen sie begierig Wasser auf, werden schön grün und stehen vom Stengel ab. Aus dem Moosrasen erheben sich die dünnen, fingerlangen Spo- renträger. Die Früchte sind Kapseln oder Büchsen, die mit einem Deckel oder einer Haube versehen sind. In diesen Kapseln entwickeln sich die Sporen, aus denen später neue Moospflänzchen entstehen. Außer den fruchttragenden Moosstengeln erscheinen auch andere, die an der Spitze eine zierliche Blattrosette tragen. Die Moose kommen überall vor, am häufigsten an schattigen, feuchten Orten und in der kalten Zone. Sie wachsen in ausgedehnten polsterartigen Rasen an der Erde, an der Wetterseite der Baumstämme, auf Dächern, an Mauern und auf den Felsen der Gebirge. Sie schützen den Boden vor zu starker Austrocknung, vermehren den Humus und bereiten den Boden für höhere Gewächse vor. Getrocknet dienen sie als Streu und zu Polstern. Am wichtigsten sind die Torfmoose, die den Hauptbestandteil des Torfes ausmachen. Indem diese nach oben beständig fortwachsen, während die unteren Schichten absterben und vermodern, entstehen oft in kurzer Zeit bedeutende Torflager. § 15. Die Flechten. An Bäumen, Zäunen, und Steinen findet man oft einen gelblichen, grünlichen oder grauen Überzug von blatt- oder lederartiger Beschaffenheit. Derselbe ist bei trockenem Wetter spröde und oft schwer von seiner Ünterlage zu trennen. Bei nassem Wetter erweicht 5’9'3, er und „ läßt sich leicht abkratzen. Dieser Überzug besteht aus Flech- ten. Die Flechten sind Pilze, die auf gewissen Algen schmarotzen. Sie gehören zu den genügsamsten Pflan- zen; denn sie wachsen an nackten Felsen ebenso wie auf dem kahlen Boden und nehmen ihre Nahrung einzig und allein ans der Luft. Der untere Teil dient nur dazu, sie an die Unterlage zu befestigen. Sie werden in Rinden-, Stein- und Erdflechten eingeteilt. Die bekanntesten sind: die gemeine Schüssclflcchte lfig. 3), an Wänden und Brettern, mit schüsielförmigen Sporenbehältern (a) und lappenförmigen Lagern (b). Die Renntierflechte überzieht die öden Flächen der Polarzone und gewährt den Renn- tieren ein nahrhaftes Futter. Das isländische Moos, auf den Gebirgen von Mittel- orv V! : V 'i v • vli. ’ , Kchüsselflechte

17. Nr. 22 - S. 13

1904 - Breslau : Hirt
Ii. Wald- und Heidepflanzen. 13 § 14. Das gemeine kriechende Astmoos ist das gemeinste Moos, das überall auf Baumrinden, an Steinen und Zäunen und auf dem Boden angetroffen wird. (Fig. 2.) Es wächst gesellig und bildet Rasen. Der verzweigte Stengel ist dicht mit sitzenden, lanzettlichen Blättern besetzt. Bei trockenem Wetter sind diese Blätter matt- grün gefärbt und liegen dicht am Stengel, bei feuchtem Wetter sangen sie begierig Wasser ans, werden schön grün und stehen vom Stengel ab. Aus dem Moosrasen erheben sich die dünnen, fingerlangen Spo- renträger. Die Früchte sind Kapseln oder Büchsen, die mit einem Deckel oder einer Haube versehen sind. In diesen Kapseln entwickeln sich die Sporen, aus denen später Astmoos, neue Moospflünzchen entstehen. Außer den fruchttragenden Moosstengeln erscheinen auch andere, die an der Spitze eine zierliche Blattrosette tragen. Die Moose kommen überall vor, am häufigsten an schattigen, feuchten Orten und in der kalten Zone. Sie wachsen in ausgedehnten polsterartigen Rasen an der Erde, an der Wetterseite der Baumstämme, auf Dächern, an Mauern und auf den Felsen der Gebirge. Sie schützen den Boden vor zu starker Austrocknung, vermehren den Humus und bereiten den Boden für höhere Gewächse vor. Getrocknet dienen sie als Streu und zu Polstern. Am wichtigsten sind die Torfmoose, die den Hauptbestandteil des Torfes ausmachen. Indem diese nach oben beständig fortwachsen, während die unteren Schichten absterben und vermodern, entstehen oft in kurzer Zeit bedeutende Torflager. § 15. Die Flechten. An Bäumen, Zäunen, und Steinen findet mau oft einen gelblichen, grünlichen oder grauen Überzug von blatt- oder lederartiger Beschaffenheit. Derselbe ist bei trockenem Wetter spröde und oft schwer von seiner Ünterlage zu trennen. Bei nassem Wetter erweicht er und,, läßt sich leicht abkratzen. Dieser Überzug besteht aus Flech- ten. Die Flechten sind Pilze, die auf gewissen Algen schmarotzen. Sie gehören zu den genügsamsten Pflan- zen; denn sie wachsen an nackten Felsen ebenso wie ans dem kahlen Boden und nehmen ihre Nahrung einzig und allein ans der Luft. Der untere Teil dient nur dazu, sie an die Unterlage zu befestigen. Sie werden in Rinden-, Stein- und Erd flechten eingeteilt. Die bekanntesten sind: die gemeine Schnssclflechte Fig. 3. , .«fr .V Lchüfselflechte (giß. 3), an Wänden und Brettern, mit schüsselförmigen Sporenbehältern ln) und lappenförmigen Lagern (b). Tie Renntierflechte überzieht die öden Flächen der Polarzone und gewährt den Renn- tieren ein nahrhaftes Futter. Das isländische Moos, auf den Gebirgen von Mittel-

18. Nr. 23 - S. 13

1904 - Breslau : Hirt
Ii. Wald- und Heidepflanzen. 13 § 14. Das gemeine kriechende Astmoos ist das gemeinste Moos, das überall auf Baumrinden, an Steinen und Zäunen und auf dem Boden angetroffen wird. (Fig. 2.) Es wächst gesellig und bildet Rasen. Der verzweigte Stengel ist dicht mit sitzenden, lanzettlichen Blättern besetzt. Bei trockenem Wetter sind diese Blätter matt- grün gefärbt und liegen dicht am Stengel, bei feuchtem Wetter sangen sie begierig Wasser auf, werden schön grün und stehen vom Stengel ab. Ans dem Moosrasen erheben sich die dünnen, fingerlangen Spo- renträger. Die Früchte sind Kapseln oder Büchsen, die mit einem Deckel oder einer Haube versehen sind. In diesen Kapseln entwickeln sich die Sporen, aus denen später Astmoos, neue Moospflänzchen entstehen. Außer den fruchttragenden Moosstengeln erscheinen auch andere, die an der Spitze eine zierliche Blattrosette tragen. Die Moose kommen überall vor, am häufigsten an schattigen, feuchten Orten und in der kalten Zone. Sie wachsen in ausgedehnten polsterartigen Rasen an der Erde, an der Wetterseite der Baumstämme, auf Dächern, an Mauern und auf den Felsen der Gebirge. Sie schützen den Boden vor zu starker Austrocknung, vermehren den Humus und bereiten den Boden für höhere Gewächse vor. Getrocknet dienen sie als Streu und zu Polstern. Am wichtigsten sind die Torfmoose, die den Hauptbestandteil des Torfes ausmachen. Indem diese nach oben beständig fortwachsen, während die unteren Schichten absterben und vermodern, entstehen oft in kurzer Zeit bedeutende Torflager. § 15. Die Flechten. An Bäumen, Zäunen, und Steinen findet man oft einen gelblichen, grünlichen oder grauen Überzug von blatt- oder lederartiger Beschaffenheit. Derselbe ist bei trockenem Wetter spröde und oft schwer von seiner Ünterlage zu trennen. Bei nassem Wetter erweicht ®'13-3* er und., läßt sich leicht abkratzen. Dieser Überzug besteht aus Flech- ten. Die Flechten sind Pilze, die auf gewissen Algen schmarotzen. Sie gehören zu den genügsamsten Pflan- zen; denn sie wachsen an nackten Felsen ebenso wie auf dem kahlen Boden und nehmen ihre Nahrung einzig und allein aus der Luft. Der untere Teil dient nur dazu, sie an die Unterlage zu befestigen. Sie werden in Rinden-, Stein- und Erd flechten eingeteilt. Die bekanntesten sind: die gemeine Schüsselflechte (Fig. 3), an Wänden und Brettern, mit schüsselförmigen Sporenbehültern (a) und lappenförmigen Lagern (b). ®ie Renntierflechte überzieht die öden Flächen der Polarzone und gewährt den Renn- tieren ein nahrhaftes Futter. Das isländische Moos, auf den Gebirgen von Mittel- Schüsselflechte

19. Badisches Realienbuch - S. 369

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
369 springen upd einen feinen, braunen Staub enthalten, die Keimkörner oder Sporen. Von jedem Windhauch verweht, können aus diesen Sporen wieder neue Pflanzen entstehen. 3. Diese neuen Farnpflanzen entstehen aber nicht unmittelbar aus den Sporen, so wie etwa aus einer Eichel ein fertiges, kleines Eichenpflänzchen, aus einer Bohne ein Bohnenpflänzchen hervorgeht; aus der Spore entsteht zuerst eine Art von kleinem Keimpflänzchen, das aber mit der Mutterpflanze noch gar keine Ähnlichkeit hat, sondern ein etwa pfenniggroßes, herzförmiges, blattartiges Gebilde von lebhaft grüner Färbung darstellt, das mit feinen Wurzel- haaren in der Erde befestigt ist. Aus diesem Gebilde geht nun durch höchst merkwürdige Vorgänge, die sich aber mit bloßem Auge nicht beobachten lassen, ein richtiges junges Farnpflänzchen hervor. — Ähnlich wie hier beim Wurmfarn verläuft die Bildung neuer Pflanzen bei allen anderen Farnarteil. Andere Farne sind: Der Tüpfelfarn mit einfach fiederigen Wedeln und rostfarbenen, runden Tüpfeln od. Sporenhäufchen. Sein Wurzelstock hat einen süßlichen Geschmack und wurde früher als „Engelsüß" arzneilich verwendet. — Der Adlerfarn, besonders in Bergwäldern, oft l'/r m hoch, die größte einheimische Art, trägt die Sporenbehälter unter dem etwas umgeschlagenen Blattsaum. Eiu Schnitt durch seinen gcfurdjtcn Stiel oder den spindel- förmigen Wurzelstock zeigt das Bild eines Doppeladlers, herrührend von der Anordnung der Gefäßbündel; daher hat er seinen Namen. — An Mauern wächst die Mauerraute und der Strichfarn, auch Frauenhaar genannt, zwei zierliche Farne mit strichförmigen Sporenhäufchen. In der heißen Zone gibt es baumartige Farne, bis 12 m hoch, welche Palmen ähneln. In den Steinkohlenlagern finden sich Überreste von riesigen vorweltlichen Farnen sowie von Schachtelhalmen und Bärlappen. 4. Die Farne gehören zu den sogenannten „blütenlosen Pflanzen" oder „Sporenpflanzen". Sie gehören durch die seltsame Art ihrer Vermehrung, die nicht unmittelbar mi3 Samen ivie bei den „Blütenpflanzen" erfolgt, sondern durch eine Art von Verwandlung: Spore — Vorkeim — Pflanze — geschieht, zu den merkwürdigsten Erscheinungen im Pflanzenreich. Leider aber kann man ihre wichtigsten und interessantesten Lebensvorgänge nur mit Hilfe besonderer Werkzeuge (Lllpe, Mikroskop) und nur sehr mühevoll genau kennen lernen. Ähnlich ist es bei den übrigen „blütenlosen" Pflanzen, bei den Schachtelhalmen, Bärlappgewächsen, Moosen, Algen, Pilzen, Flechten. Das Haarmoos. 1. Das gemeine Haarmoos findet sich am häufigsten und schönsten in feuchten Wäldern, wo es immergrüne, dichte Rasen und Polster bildet. Seine aufrechten, unverzweigten Stengel sind stark fadendick, oben dicht mit schmalen, grünen Blättchen und am untern Ende mit zarten „Wurzelhaaren" besetzt, die statt der Wurzel dienen. Die Moospflänzchen wachsen nach oben stetig fort, während sie unten allmählich absterben und verwesen. Bei großer Trockenheit schrumpfen die Moosblättchen seitlich zusammen und legen sich dicht an den Stengel. Hier- durch wird ihre Oberfläche und damit auch die Ausdünstung bedeutend vermindert. Tritt feuchte Witterung ein, so saugen die Blättchen rasch viel Wasser auf und strecken sich wieder aus. 2. 3m Frühling und im Sommer erscheinen auf langen, dünnen, gelbroten Stielen die länglichen Sporen kapseln, in denen sich zahllose, feine Keim- körnchen oder Sporen entwickeln. Bis zur Reife sind die Kapseln zum Schutz mit einer dichten Mütze oder Haube überzogen, deren unterer Rand in einen Kranz feiner, schmaler Zähne ausgelöst ist. Nach der Sporenreife fällt die Haar- mütze als nicht mehr nötig ab und bald auch der darunter befindliche Deckel der Kapsel, die sich nun wagrecht stellt. An ihrem Rande bemerkt man viele Bad. Realienbuch. 24

20. Nr. 11 - S. 13

1903 - Breslau : Hirt
Ii. Wald- und Heidepflanzen. 13 getrosten wird. (Fig. 2.) Es wächst gesellig und bildet Rasen. Der verzweigte Stengel ist dicht mit sitzenden, lanzettlichen Blättern besetzt. Bei trockenem Wetter sind diese Blätter mattgrün gefärbt und liegen dicht am Stengel, bei feuchtem Wetter saugen sie begierig Wasser auf, werden schön grün und stehen vom Stengel ab. Ans dem Moosrasen erheben sich die dünnen, fingerlangen Sporenträger. Die Früchte sind Kapseln oder Büchsen, die mit einem Deckel oder einer Haube versehen sind. In diesen Kapseln entwickeln sich die Sporen, aus denen später neue Moos- pslänzchen entstehen. Außer den frucht- tragenden Moosstengeln erscheinen auch an- dere, die an der Spitze eine zierliche Blatt- rosette tragen. Die Moose kommen überall vor, am häufigsten an schattigen, feuchten Orten und in der kalten Zone. Sie wachsen in ausgedehnten polsterar- tigen Rasen an der Erde, an der Wetterseite der Astmoos. Baumstämme, auf Dächern, an Mauern und auf den Felsen der Gebirge. Sie schützen den Boden vor zu starker Austrocknung, vermehren den Humus und bereiten den Boden für höhere Gewächse vor. Getrocknet dienen sie als Streu und zu Polstern. Am wichtigsten sind die Torfmoose, die den Hauptbestandteil des Torfes ausmachen. Indem dieselben nach oben beständig fortwachsen, während die unteren Schichten absterben und vermodern, entstehen oft in kurzer Zeit bedeutende Torflager. 8 15. Die Flechten. An Bäumen, Zäunen und Steinen findet man oft einen gelblichen, grünlichen oder grauen Überzug von blatt- oder leder- artiger Beschaffenheit. Derselbe ist bei trockenem Wetter spröde und oft schwer von seiner Unterlage zu trennen. Bei nassem Wetter erweicht er und läßt sich leicht abkratzen. Dieser Überzug besteht aus Flechten. Die Flechten sind Pilze, welche auf ge- wissen Algen schmarotzen. Sie ge- hören zu den genügsamsten Pflanzen; denn sie wachsen an nackten Felsen ebenso wie auf dem kahlen Boden und nehmen ihre Nahrung einzig und allein aus der Luft. Der untere Teil dient nur dazu, sie an die Unterlage zu befestigen. Sie werden in Rin den-, Stein- und Erdflechten eingeteilt. Die bekanntesten sind: die gemeine Schüsselflechte (Fig. 3), an Wänden und Sckmeifnchle. Brettern, mit schüsselförmigen Sporenbe- hältern (a) und lappenförmigen Lagern (b). Die Renntierflechte überzieht die öden Flächen der Polarzone und gewährt den Renntieren ein nahrhaftes Futter. Das isländische Moos, auf den Gebirgen von Mitteldeutschland, im Norden in der Ebene, dient den Nordländern als Nahrungsmittel, bei uns als Arzneimittel gegen Lungenschwindsucht. Die Lackmus- flechte liefert einen blauen, die Orseiueflcchte einen roten Farbstoff. Fig. 3.