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1. Realienbuch - S. 46

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii 46 3. Befrucbtungswerhfeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. (S. 45.) Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staub- blüten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staub- blüten gleichen, werden ans rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, werden aus zarten, farblosen Blättern gebildet. Sie blühen im Juli und August. Aus ihnen bildet sich die Mooskapsel. 4. Oie Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 45) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine //Ii Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Ans- gang finden. Aus der Spore entwickelt sich wie beim Farnkraute (S. 45) erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. (Keimversuch wie S. 45.) 5. Nutzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Bucheckern u. a. Samen ans, umhüllt sie warm und bringt sie so im Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt es Obdach. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winter- schlaf. Dem Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtigkeit Gemeines zu, und dem Wilde gewährt es ein sanftes Lager. Haarmoos. 59. Ole Isläncllscke Moosklecbte. 1. Stanciort unä Bau. Sie wächst so- wohl in unseren heimischen Bergwaldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haftscheibe am Gesteine oder Erdboden fest. Unten scheidet die Flechte eine ätzende Flüssigkeit aus, wodurch sie sich auch aus hartem Gesteine Nahrung be- reitet. An den lappenförmigen Enden mancher Pflanzen bemerken wir die Fruchtschüsseln. Sie enthalten kleine, senkrecht gestellte Schläuche, in jedem Schlauche finden sich 8 Sporen. An dem Flechtenlager unterscheiden wir außen die Rindenschicht, im Innern das Mark. Zwischen Isländisches Moos. a. Fruchtschüsseln.

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1. Realienbuch - S. 46

1910 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii 46 Gemeines Haarmoos. 3. Vetrucklungswerkzeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. (S. 45.) Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staub- blüten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staub- blüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, werden aus zarten, farblosen Blättern gebildet. Sie blühen im Juli und August. Aus ihnen bildet sich die Mooskapsel. 4. Die Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 45) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Aus- gang finden. Ans der Spore entwickelt sich wie beim Farnkraute (S. 45) erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. (Keimversuch wie S. 45.) 5. Sulzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Bucheckern u. a. Samen ans, umhüllt sie warm und bringt sie so im Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt es Obdach. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winter- schlaf. Dem Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtigkeit zu, und dem Wilde gewährt es ein sanftes Lager. Z-. Oie Islänctilebe Mooskleckte. 1. Standort und Vau. Sie wächst so- wohl in unseren heimischen Bergwaldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haftscheibe am Gesteine oder Erdboden fest. Unten scheidet die Flechte eine ätzende Flüssigkeit aus, wodurch sie sich auch aus hartem Gesteine Nahrung be- reitet. An den lappenförmigen Enden mancher Pfianzen bemerken wir die Fruchtschüsseln. Sie enthalten kleine, senkrecht gestellte Schläuche, in jedem Schlauche finden sich 8 Sporen. An dem Flechtenlager unterscheiden wir außen die Rindenschicht, im Innern das Mark. Zwischen Isländisches Moos. a. Fruchtschüsseln.

2. Realienbuch - S. 46

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii 46 3. Befrucbtungswerh^euge. Auch das Moos gehört zu deu Sporenpflanzen. (S. 45.) Es siud zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staub- blüten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staub- blüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, werden aus zarten, farblosen Blättern gebildet. Sie blühen im Juli und August. Ans ihnen bildet sich die Mooskapsel. 4. Oie Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 45) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Aus- gang finden. Aus der Spore entwickelt sich wie beim Farnkraute (S. 45) erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. (Keimversuch wie S. 45.) 5. Oulzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Bucheckern u. a. Samen auf, umhüllt sie warm und bringt sie so im Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt es Obdach. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winter- schlaf. Dem Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtigkeit Gemeines zu, und dem Wilde gewährt es ein sanftes Lager. Haarmoos. 59. Oie Isläncliscke Moosklecbte. 1. Standort und Bau. Sie wächst so- wohl in unseren heimischen Bergwaldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haftscheibe am Gesteine oder Erdboden fest. Unten scheidet die Flechte eine ätzende Flüssigkeit aus, wodurch sie sich auch aus hartem Gesteine Nahrung be- reitet. An den lappenförmigen Enden mancher Pflanzen bemerken wir die Fruchtschüsseln. Sie enthalten kleine, senkrecht gestellte Schläuche, in jedem Schlauche finden sich 8 Sporen. An dem Flechtenlager unterscheiden wir außen die Rindenschicht, im Innern das Mark. Zwischen Isländisches Moos. a. Fruchtschüsseln.

3. Realienbuch - S. 46

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii 46 Gemeines Haarmoos. 3. Befrucktungstverkzeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. (S. 45.) Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staub- blüten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staub- blüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, werden aus zarten, farblosen Blättern gebildet. Sie blühen im Juli und August. Aus ihnen bildet sich die Mooskapsel. 4. vie Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 45) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Aus- gang finden. Aus der Spore entwickelt sich wie beim Farnkraute (S. 45) erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. (Keimversuch wie S. 45.) 5. Nutzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Bucheckern u. a. Samen auf, umhüllt sie warm und bringt sie so im Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt es Obdach. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winter- schlaf. Dem Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtigkeit zu, und dem Wilde gewährt es ein sanftes Lager. 59. Die Jsländiicbe ößoosflecfote. 1. Standort und Bau. Sie wächst so- wohl in unseren heimischen Bergwaldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haftscheiüe am Gesteine oder Erdboden fest. Unten scheidet die Flechte eine ätzende Flüssigkeit aus, wodurch sie sich auch aus hartem Gesteine Nahrung be- reitet. An den lappenförmigen Enden mancher Pflanzen bemerken wir die Fruchtschüsseln. Sie enthalten kleine, senkrecht gestellte Schläuche, in jedem Schlauche fiudeu sich 8 Sporen. An dem Flechtenlager unterscheiden wir außen die Rindenschicht, im Innern das Mark. Zwischen

4. Badisches Realienbuch - S. 48

1914 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii 46 Gemeines Haarmoos. 3. Be?rucktungsn>er1r;euge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. (S. 45.) Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staub- bliiten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staub- blüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, werden aus zarten, farblosen Blättern gebildet. Sie blühen im Juli und August. Aus ihnen bildet sich die Mooskapsel. 4. Die Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (fc>). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 45) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Aus- gang finden. Aus der Spore entwickelt sich wie beim Farnkraute (S. 45) erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. (Keimversuch wie S. 45.) 5. Nutzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Bucheckern u. a. Samen auf, umhüllt sie warm und bringt sie so im Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt es Obdach. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winter- schlaf. Dem Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtigkeit zu, und dem Wilde gewährt es ein sanftes Lager. 59* Die Jslandiicbe Cßoosflecbte. 1. Standort und Bau. Sie wächst so- wohl in unseren heimischen Bergwaldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haftscheibe am Gesteine oder Erdboden fest. Unten scheidet die Flechte eine ätzende Flüssigkeit aus, wodurch sie sich auch ans hartem Gesteine Nahrung be- reitet. An den lappenförmigen Enden mancher Pflanzen bemerken wir die Frucht schlisse ln. Sie enthalten kleine, senkrecht gestellte Schläuche, in jedem Schlauche finden sich 8 Sporen. An dem Flechtenlager unterscheiden wir außen die Rindenschicht, im Innern das Mark. Zwischen Isländisches Moos. a. Fruchtschüfseln.

5. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 43

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
43 Iii 62. Das goldene Frauenhaar (Haarmoos). 1. Moosrasen. Das goldene Frauenhaar bildet in unseren Wäldern dichte Rasen. Das Leben in Gesellschaft ist dem Moospflänzchen durchaus notwendig. Ein Moospflänzchen, das allein stände, würde wegen seines zarten Baues bald zu Grunde gehen. Ein Käfer könnte es umstoßen, ein Sturmwind a zerknicken. In Gesellschaft aber trotzt das Moos allen Widerwärtigkeiten. 2. Der Bau der Moosblätter weicht von dem Bau der Blätter, wie wir sie bei den Samenpflanzen kennen gelernt haben, mehrfach ab. So bemerkt man z. B. in den Moosblättern außer der Mittel- rippe keinerlei Blattgefäße. (S. 6.) Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdunstung bei ihnen viel schneller vor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen, quellen aber bei feuchter Lust auch schnell wieder auf. 3. Befruchtungswerkzeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. (S. 42.) Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staub- blüten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staub- blüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, werden aus zarten, farblosen Blättern gebildet. Sie blühen im Juli und August. Aus ihnen bildet sich die Mooskapsel. 4. Die Mooskapscl (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der „Haube" (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das „Trommelfell", eine zarte Haut, die die „Sporen" (S. 42) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel („der Mund") ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Ausgang finden. Aus der Spore entwickelt sich wie beim Farnkraute (S. 42) erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. (Keimversuch wie S. 41.) 5. Nutzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Bucheckern u. a. Samen auf, umhüllt sie warm und bringt sie so im Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt es Obdach. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winterschlaf. ■ Dem Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtigkeit zu, und dem Wilde ge- währt es ein sanftes Lager. 63. Die isländische Moosstechte. 1. Standort und Bau. Sie wächst sowohl in unseren heimischen Berg- waldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das „Flechtenlager". Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haftscheibe am Gesteine oder Erdboden fest. Unten scheidet die Flechte eine ätzende Flüssigkeit aus, wodurch sie sich auch aus hartem Gesteine Nahrung bereitet. An den lappenförmigen Enden mancher Pflanzen bemerken wir die „Fruchtschüsseln". Sie enthalten kleine, senkrecht gestellte Schläuche, in jedem Schlauche finden sich 8 Sporen. Gemeines Haarmoos.

6. Realienbuch - S. 232

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
232 ein Ei birgt. Ein Faden befruchtet ein Ei, und aus diesem wächst ein neues Farnkraut. Keimversuch: Auf ein Stück Torf streue Sporen, lege es in einen Teller mit Wasser und stülpe ein Glas darüber, so daß unten am Rande die Lllft durch kann. Ort: warm, aber nicht sonnig. 52. Vas goldene Frauenhaar (Haarmoos). 1. Der Kau der Moosblälter weicht von dem Bau der Blätter, wie wir sie bei den Samenpflanzen kennen gelernt haben, mehrfach ab. So bemerkt f man z. B. in den Moosblüttern außer der Mittelrippe keinerlei Blatt- gesäße. (S. 197.) Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdünstung bei ihnen viel schneller vor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen, quellen aber bei feuchter Luft auch schnell wieder auf. 2. Kelrucktungswerkzeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staubblüten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staubblüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, werdeil aus zarten, farblosen Blättern gebildet. Sie blühen im Juli und August. Ans ihnen bildet sich die Mooskapsel. 3. Die Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 231) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Ansgang finden. Aus der Spore entwickelt sich erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. (Keimversuch wie S. 232.) 4. Nutzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Buch- eckern u. a. Samen auf, umhüllt sie warm und bringt sie so im Gemeines Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt Haarmoos. eg Obdach. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winterschlaf. Dem Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtig- keit zu, und dem Wilde gewährt es ein sanftes Lager. 53. Die Isländische Moosklechte. 1. Slanclort unci kau. Sie wächst sowohl in unseren heimischen Berg- waldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haftscheibe am Gesteine oder Erdboden fest. Unten scheidet die Flechte a

7. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 231

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
231 nennt man Sporenpflanzen, zum Unterschiede von den Samenpflanzen. Ans den Sporen entwickelt sich zunächst ein herzförmiger Vorkeim. Ans diesem wachsen Behälter hervor, ans welchen Befrnchtnngsfäden ausschlüpfen. Diese schwimmen im Wasser, das den Vorkeim bedeckt, umher. Sie rudern zu anderen Behältern, von denen jeder im Innern ein Ei birgt. Ein Faden befruchtet ein Ei; und aus diesem wächst ein neues Farnkraut. Keimversuch: Auf ein Stück Torf streue Sporen, lege es in einen Teller mit Wasser und stülpe ein Glas darüber, so daß unten am Rande die Luft durch kaun. Ort: warm, aber nicht sonnig. 49. Das golclene frauenbaar (Haarmoos). 1. Der Bau der Moosblätter weicht von dem der Blätter höherer Pflanzen mehrfach ab. So bemerkt man z. B. in den Moosblättern außer der Mittel- rippe keinerlei Blattgefäße. Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdünstung bei ihnen viel schneller vor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen, quellen aber bei feuchter Luft auch schnell wieder auf. 2. Befruchtungswerkzeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vor- handen:, solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staub- blüten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staub- blüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, bestehen aus zarten, farblosen Blättern. Aus ihnen bildet sich die Mooskapsel. 3. Die Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 230) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Aus- gang finden. Ihre Verbreitung wird durch den Wind besorgt. Der lange elastische Stiel dient als Schleuder. Aus der Spore entwickelt sich erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. Der Vorkeim hat hier die Gestalt eines verzweigten grünen Fadens. Man findet ihn oft auf Blumentöpfen und Walderde. (Keimversuch wie oben.) 4. Nutzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Bucheckern u. a. Samen auf, umhüllt sie warm und bringt sie so im Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt es Obdach. Haarmoos. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winter- a. oberer Steugei- schlaf, und dem Wilde gewährt es ein sanftes Lager. Die Moose ¡^®ejorens sind von großer Bedeutung für die Regelung der Bewässerung. Schon ein Frauenhaarrasen vermag viel Regenwasser aufzunehmen; in höherem Grade geschieht dies durch noch dichter stehende Moose; am weitesten geht diese

8. Realienbuch - S. 48

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
m 48 man Sporenpstanzen, Sporen entwickelt sich vorhanden ist. Pflanzen, die Sporen erzeugen, nennt zum Unterschiede von den Samenpflanzen. Aus den zunächst ein herzförmiger Vorkeim. Aus diesem wach- sen tonnenförmige Bläschen hervor, aus welchen Be- fruchtungsfäden ausschlüp- fen, welche im Wasser, das den Vorkeim bedeckt, umher- schwimmen. Sie rudern zu anderen Behältern, von denen jeder im Innern ein Ei birgt. Zu diesem führt wie durch einen Flaschen- hals ein Kanal; durch ihn dringt ein Faden und be- fruchtet ein Ei; aus diesem wächst ein neues Farnkraut. Keimversuch: Auf ein Stück Torf streue Sporen, lege es in einen Teller mit Wasser und stülpe ein Glas darüber, so daß unten am Rande die Luft durch kann. Ort: warm, aber nicht sonnig. Vorkeim eines Farnkrautes; vergrößert. »2. Schwärmsadenbehälter. »r. Keim- zeüenbehälter. wh. Wurzelhaare. Ein junges Farnkraut nebst Vorkeim. d. Blatt und V. w". Wurzeln deö Farnkrautes, h. Wurzelhaare de» Borkeims. p. Borkeim. 58. Das golctene frauenkaar (Haarmoos). 1. Moosrasen. Das goldene Frauenhaar bildet in unseren Wäldern dichte Rasen. Das Leben in Gesellschaft ist dem Moospflänzchen durchaus notwendig. Ein Moospflänzchen, das allein stände, würde wegen seines zarten Baues bald zugrunde gehen. In Gesellschaft aber trotzt das Moos allen Widerwärtigkeiten. 2. Der Bau der Moosblätter weicht von dem der Blätter höherer Pflanzen mehrfach ab. So bemerkt man z. B. in den Moosblüttern außer der Mittel- rippe keinerlei Blattgefäße. Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdunstung bei ihnen viel schneller vor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen, quellen aber in feuchter Luft auch schnell wieder auf. 3. Befruchtungswerkzeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. (S. 47.) Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staubblüten gleichen. Sie stehen stets ge- sondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Die- jenigen, welche den Staubblüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten mit keulenförmigen Bläschen gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten entsprechen, bestehen aus zarten Blättchen mit schlank flaschenförmigen Teilen. Aus der darin liegenden Eizelle entsteht die Mooskapsel. 4. Die Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 47) bis zur Reife zurückhält. Die obere

9. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 307

1884 - Braunschweig : Wollermann
- 307 - lich wie die Kartoffelknolle, sich zu einer neuen Pflanze entwickeln kann. Die unfrucht- baren Stengel bleiben während des ganzen Sommers grün und haben wegen ihrer quirlförmig gestellten Äste das Ansehen kleiner Weihnachtsbäume. Wenn wir an dem Stengel fest ziehen, so lösen sich die einzelnen Glieder leicht von einander ab, da sie an den Knoten ein sehr zartes Gewebe haben. 3. Schachtelhalme: Acker-, Wiesen-, Sumpfschachtelhalm re. — Sie sind aus ziem- lich regelmäßigen Stcngelgliedcrn zusammengesetzt und tragen quirlförmig gestellte Äste. Bei den meisten Arten ist der Fruchtstengel deutlich von den unfruchtbaren Stengeln un- terschieden. 4. Schkeudersporen. Schüttet man die Sporen des Schachtelhalms auf die Hand, so erscheinen sie als grünliche Stäubchen. Sobald diese angehaucht werden, fangen sie wun- derbarerweise bald an zu hüpfen und zu tanzen. Jede Spore ist nämlich von 2 Spiral- federn umschlungen, und wenn diese durch das Anhauchen etwas feucht werden und Wasser in sich aufnehmen, so ziehen sich die Spiralbänder ruckweise in die Länge. Beim Verdun- sten der geringen Wasscrmenge aber springen sie mit solcher Kraft auseinander, daß die Sporen dabei etwas in die Höhe geschleudert werden. Zur Zeit der Reife öffnen sich die Sporenbehälter, und die Sporen schnellen sich dann in ähnlicher Weise auseinander. 37. Aas goldene Irauenhaar. 1. Woosrasen. Das goldene Frauenhaar kommt in unsern Wäldern überall vor und bildet hier wie andre Moosarten dichte Rasen und schwellende Polster. Ein einzelnes Moospflänzchen würde, wenn es allein stände, wegen seines zarten Baues bald zu Grunde gehen. Ein Käfer könnte es umstoßen, ein Sturmwind zerknicken. In Gesell- schaft aber klammert sich ein Pflänzchen an das andre an, und so trotzen sie gemein- schaftlich allen Widerwärtigkeiten. 2. Der Wau der Moosblätter weicht von dem Bau der Blätter, wie wir sie bei den offenbarblütigen Pflanzen kennen gelernt haben, mehrfach ab. So bemerkt man z. B. in den Moosblättern außer der Mittelrippe keinerlei Blattgefäße. Aber auch der Mittelnerv besteht nicht aus Gefäßbündeln wie bei der Taubnessel rc., son- dern aus lauter gestreckten Zellen, die sich zu einem Strange vereinigt haben. Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdünstung bei ihnen viel schneller bor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen und werden schwärzlich grün, quellen aber bei feuchter Luft auch schnell wieder auf Und färben sich dann prächtig hellgrün. 3. Die Mooskapsel entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der „Mütze" oder „Haube", welche mit dichtem Filze besetzt ist und dem Frauenhaar auch den Namen „Filzmütze" gegeben hat. Lösen wir diese Hülle von der Kapsel ab, so sehen wir das Deckelchen, welches die Kapsel von obenher schließt. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel von selbst ab, und wir bemerken dann unter letzterem das fog. „Trommelfell", eine zarte Haut, welche den staubähnlichen Samen, die „Sporen", dis zur völligen Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel („der Mund") ist wit 64 Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfell kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch welche die Sporen ihren Äusgang finden. 4. Der Muhen des Mooses ist größer als man gewöhnlich glaubt. Im Herbste Nimmt es Eicheln und Bucheckern auf und umhüllt sie weich und warm. Zahlreichen Fäserchen und Raupen gewährt es ein schützendes Obdach. Dort liegt ein Häufchen Spinneneier, hier eine zusammengerollte Blindschleiche, und tief unter der schützenden Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren verborgenen Winterschlaf. Dem durstigen Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtigkeit zu, und dem Wild gewährt fkin schwellender Teppich ein sanftes Lager. ^ 5. Moose : Laubmoose: Goldenes Frauenhaar, Torfmoos, Astmoos. Lebermoose: Das ^runnenleberkraut. — Die Moose sind verborgcnblütige Pflanzen. Eine eigentliche Wurzel whlt; ihre Stelle wird durch Wurzelhaare vertreten. Der einfache aber ästige Stengel ist 20*

10. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 32

1889 - Braunschweig [u.a.] : Wollermann
m — 82 — durch eine Lupe, so sehen wir, daß sie aus kleinen haarähnlichen Gebilden bestehen. Jedes derselben läßt einen kleinen Stiel und eine Kapsel, den sog. Sporenbehälter, er- kennen. In der Kapsel finden sich viele kleine Körperchen, die aus einem Bläschen mit halbstüssigem Inhalte bestehen. Man nennt sie Sporen. Sie dienen ebenso wie die Samenkörner zur Fortpflanzung, unterscheiden sich aber von den Samenkörnern hauptsächlich dadurch, daß in ihnen kein Keimling vorhanden ist. Ans den Sporen des Farnkrauts entwickelt sich nicht unmittelbar die neue Pflanze. Jede Spore bildet vielmehr zunächst einen herzförmigen „Vorkeim", und diesem erst entsproßt dann das junge Farnkraut. Der Vorkeim ist also eine Zwischenstufe zwischen Spore und Pflanze. Alle Pflanzen, welche sich durch Sporen fortpflanzen, heißen Sporenpflanzen. 44. Aas goldene Irauenhaar. 1. Moosrcrfen. Das goldene Frauenhaar kommt in unsern Wäldern überall vor und bildet hier dichte Rasen und schwellende Polster. Das Leben in Gesellschaft ist dem Moospflänzchen durchaus notwendig. Ein einzelnes Moospflänzchen würde, wenn es allein stände, wegen seines zarten Baues bald zu Grunde gehen. Ein Käfer könnte es umstoßen, ein Sturmwind zerknicken. In Gesellschaft aber klammert sich ein Pflänzchen an das andre an, und so trotzen sie gemeinschaftlich allen Wider- wärtigkeiten. 2. Aer Wclir der Moosbkcrtter weicht von dem Ban der Blätter, wie wir sie bei den offenblütigen Pflanzen kennen gelernt haben, mehrfach ab. So bemerkt man z. B. in den Moosblättern außer der Mittelrippe keinerlei Blattgefäße (S. 7). Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdünstung bei ihnen viel schneller vor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen und werden unansehnlich, quellen aber bei feuchter Luft auch schnell wieder auf und erlangen dann ihre ursprüngliche Frische wieder. 8. Moosbtüten. Beim Moose sind zweierlei verborgene Blüten vorhanden, die aber so klein sind, daß man sie mit dem bloßen Auge gar nicht sehen kann. Sie stehen gesondert auf verschiedenen Pflanzen am Gipfel der Moosstengel. Die eine Art ist mit den Stempelblüten der offenblütigen Pflanzen zu vergleichen und findet sich an den Pflanzen, welche farblose Blätter am Gipfel tragen; die andere Art ähnelt den Staubblüten und findet sich bei den Pflanzen, deren Gipfel mit einer rötlichen Vlattrosette geziert ist. Ans ersteren bilden sich die Mooskapseln. 4. Are Mooskcrpsek entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der „Mutze" oder „Haube", welche mit dichtem Filze besetzt ist und dem Frauenhaar auch den Namen „Filzmütze" gegeben hat. Lösen wir diese Hülle von der Kapsel ab, so sehen wir das Deckelchen, welches die Kapsel von obenher schließt. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel von selbst ab, und wir bemerken dann unter letzterem das sog. „Trommelfell", eine zarte Haut, welche den stanbähnlichen Samen, die „Sporen" (S. 3l), bis zur völligen Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel („der Mund") ist mit 64 Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfell kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch welche die Spo- ren ihren Ansgang finden. 5. Aer Wirherr des Mooses ist größer als man gewöhnlich glaubt. Im Herbste nimmt es Eicheln und Bucheckern auf und umhüllt sie weich und warm. Zahlreichen Käse-rchen und Raupen gewährt es ein schützendes Öbdach. Dort liegt ein Häufchen Spinneneier, hier eine zusammengerollte Blindschleiche, und tief unter der schützenden Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren verborgenen Winterschlaf. Dem durstigen Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtigkeit zu, und dem Wild gewährt sein schwellender Teppich ein sanftes Lager.

11. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 300

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 300 und stehen vom Stengel ab. Bei Wärme und Trockenheit legen sich die Ränder nach oben über der Mitte des Blattes zusammen und verdecken die feinen Leisten, ans denen der Wasserdampf austritt. Zugleich legen sich die Blätter auch dicht an den Stengel. Ans diese Weise wird die Verdunstung geregelt. Bei großer, anhaltender Wärme werden die Moospflanzen trocken und brüchig. Sie sind aber nicht abgestorben; denn sobald Regen eintritt, saugen sie sich voll Wasser und werden .wieder frisch und grün. Auch unter Schnee und Eis grünen sie ununterbrochen weiter, weshalb das Moos als eine immergrüne Pflanze erscheint. 2. Die vierkantige Mooskapsel entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der mit gold- gelbenseidenhaarenbesetzten Haube oder Mütze. Lösen wir sie ab, so sehen wir ein geschnabeltes Deckelchen auf der Kapsel. Zur Zeit Blättchen des Haarmooses. ^er ^ife fallen Haube und Sporenkapsel des Haarmooses. 1. Bei feuchter, 2. bei trockener Deckelab. linter dem Deckel 1. Mit Haube, 2. ohne Haube, 3. ohne Witterung. Deckel. erscheint eine zarte Haut, welche die Sporen bis zur Reife zurückhält. Der Mund der Kapsel ist mit 64 Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Häutchen kleine Öffnungen, welche den Sporen den Ausgang gestatten. Ist die Luft feucht, so krümmen sich die Zähne nach innen und lassen keine Sporen heraus. In trockener Luft richten sie sich wieder empor. Der starre, federnde Kapselstiel wird bei jedem Windstoße erschüttert und schleudert die Sporen heraus. keckeukung cier ilßooie. Die Moose, deren es etwa 5000 Arten gibt, gedeihen (nebst den Flechten) auch an solchen Orten, die für andere Pflanzen nicht mehr bewohnbar sind, z. V. auf den Felsen der Hochgebirge, in den Tundren der kalten Zone. Auf ödem Fels- grunde bilden ihre Verwesungsstoffe die erste Humusdecke, auf der nun auch höhere Pflanzen wachsen können. — Die Moosdecke schützt den Waldgrund vor der Abspülung des Erdreiches durch Platzregen und macht ihn zu einer unerschöpflichen Wasserkammer, indem sie das Regen- und Schneewasser wie ein Schwamm aufsaugt und nach und nach an den Boden abgibt. Zahlreichen Kleintieren bietet die Moosdecke Wohnungen und Schlupf- winkel, besonders im Winter. — In Moorgegenden bilden die abgestorbenen unteren Teile der bleichgrünen oder rötlichen Torfmoose die Hauptmasse des Torfes. 5. Lagerpflanzeir. * Algen. 1. Coafierfäden. Im Wasser der Teiche lebt eine grasgrüne, schleimige Masse, die sich aus zahllosen feinen Fäden zusammensetzt. Im Trockenen schrumpfen sie zusammen und nehmen eine graue Farbe an; im Wasser werden sie wieder grün. Diese Pflanzen, Masserfäden genannt, sind Algen. Ihre Nahrung nehmen sie mit dem ganzen Körper auf. Schneidet man einen Wasserfaden in mehrere Teile, so entstehen daraus ebenso viele Pflanzen. Zu gewissen Zeiten entlassen sie aus ihren Zellen Schwürmsporen, die mittels eines Wimper- kranzes umherrudern, dann sich festsetzen und neue Algen bilden.

12. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 46

1900 - Gießen : Roth
46 Sporenpflanzen. Längs durchschnittene Staub- gesäßblüte. Die Staubbehälter von Sastsäden umgeben. Zellen, sogenannte Schwärmfäden aus.. Bei der Reife öffnen sich die Schläuche an der Spitze, und die Schwärmzellen bewegen sich selbständig heraus. Andere Pflänzchen enthalten in ihrer Blätterrose die stempelähnlichen Gebilde mit den Keimzellen imjnnern. Außerdem finden sich in beiderlei Moosblüten noch sogenannte Saftfäden, welche die Blumenhülle darstellen. Sind die Keimzellen durch einen Schwärm- faden befruchtet, so entwickelt sich aus ihnen ein dünnes Stielchen. Dieses ist unten rot und oben goldgelb gefärbt und trägt an der Spitze ein längliches Köpfchen. Die Fruchtkapsel. Dies Köpfchen ist die Fruchtkapsel. Sie gleicht einer kantigen Urne, welche eine mit gelbbraunen Haaren besetzte Haube trägt. Daher der Name Haarmoos. Unter der Haube, die sich bei der Reife ab- heben läßt, befindet sich ein Deckelchen. Auch dieses kann leicht entfernt werden. Der Mund der Kapsel ist mit vielen Zähnen besetzt und durch eine mit den Zahnspitzen verwachsene zarte Haut verschlossen. In der Kapsel sind um ein Mittelsäulchen die Sporen gelagert. Bei der Reise stellt sich die Kapsel wagrecht. Haube und Deckel fallen ab, die Schleierhaut platzt, und die Sporen treten zwischen den Zähnen aus. — Die Sporen sind winzige Körnlein und bestehen nur aus etwa drei wasserhellen Bläschen. Der leiseste Windhauch trägt sie über Berg und Thal. Beim Keimen entwickelt sich aus ihnen zunächst ein herzförmiger Vorkeim. Der- selbe treibt ein feines Fadengefiecht mit Wurzelfasern und blatt- bildenden Knospen. Aus letzteren entsteht erst das eigentliche Moos- pflänzchen. Die alten Moospflänzchen gehen aber nicht gleich ein. Sie wachsen oben weiter und bringen mehrere Jahre lang Blüten und Früchte. verwandte. Die Torfmoose haben oben rosettenförmig gestellte Äste mit dicht gedrängten Blättern. Ihre Kapseln sind kugelig und springen auf. Die Knotenmoose bilden dichte Polster, die Sternmoose lockere Rasen aus der Erde und auf Steinen. Bedeutung der Moose. Die Moose sind für den Menschen scheinbar von geringem Nutzen. Trotzdem sind sie von großer Bedeutung. Wir brauchen sic zum Verpacken zerbrechlicher Waren und winden Kränze daraus. Die Vögel nehmen sie zum Nestbau. Zahlreiche kleine Tiere finden in dem Moospolster Schutz. Im Herbst nimmt es die kleinen Samen auf und umhüllt sie warm. Die Moose bilden auf festem Gestein allmählich fruchtbare Erde, auf welcher andere Pflanzen gedeihen können. Sie tragen auch zur Torfbildung bei. Die Moospolster in den Wäldern regeln die Feuchtigkeit. Sie saugen gleich einem Schwamm Regen- und Schneewasser ein und lassen es langsam in den Boden sickern oder berdunsten. Ohne die Moosdecke würden die Wasser in wuchtigen Massen ins Thal stürzen und die fruchtbare Erde mitreißen. 51. Der Ackerschachtelhakm Stempelblüte. In der Mitte die flaschenförmigeu Stempelgebilde. Ein Haarmoos- pflänzchen. bildet auf sandigen Ackern mit feuchtem Untergrund ein lästiges Unkraut, welches nur durch Entwässerung des Bodens vertilgt werden kann. Der braune gefiederte Wnrzelstock kriecht in der Erde fort und treibt alljährlich neue Zweige. Deshalb ist die Pflanze so schwer auszurotten. Aus dem Wurzelstock kommen im Frühjahr die saftigen Frucht- stengel. Sie sind hohl und an den Gelenken mit Scheidewänden versehen. An jedem Knoten sitzt eine Scheide von trockenen Blättchen. — Der Schaft endet in eine bräunliche Ähre. An ihrer Spindel sitzen schildförmige, meist sechseckige Schuppen.

13. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 232

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
282 Fähigkeit beim Torfmoos und Weißmoos. Torfmoos befindet sich nicht nur in Mooren, manche Arten bilden Decken in unsern Bergwüldern. Die Pflanzen stehen dicht zusammen, ihre Äste drängen sich eng aneinander, und die zahl- reichen kahnförmigen Blättchen decken sich dachziegelartig. Dadurch schon wirken die Rasen wie ein Schwamm. Aber jedes Blatt stellt für sich ein Schwämmchen dar; denn die lebendigen grünen Zellen sind schmale lange Stäbchen und wie Fäden zu einem schiefgezogenen Netz zusammengeordnet. Jede Masche ist ein dünnwandiger Hohlraum, in den Löcher führen; er füllt sich leicht mit Wasser. (Mikroskop; Wägeversuche.) Das Weißmoos zeigt ähnliche Erscheinungen. 50. Die Islänctilcke Moosneckle. 1. Standort und Bau. Sie wächst sowohl in unseren heimischen Berg- waldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haftscheibe am Gesteine oder Erd- boden fest. Unten scheidet die Flechte eine ätzende Flüssig- keit ans, wodurch sie sich auch ans hartem Gesteine Nahrung bereitet. An den lappenförmigen Enden mancher Pflan- zen bemerken wir die Fruchtschüsseln. Sie enthalten kleine, senkrecht gestellte Schläuche, in jedem Schlauche finden sich acht Sporen. An dem Flechtenlager unterscheiden wir außen die Rinden- schicht, im Innern das Mark. Zwischen beiden liegen zahlreiche rundliche Zellen, Brutzellen genannt, die bei alten Flechten die Rinde durchbrechen und als Bruthäufchen an die Oberfläche treten. Sie find die einzigen Zellen der Flechte, die Blattgrün enthalten wie die höheren Pflanzen und die Algen. Die Brutzellen sind Algen; der übrige Teil der Flechte ist ein Pilz; beide haben sich in der Flechte zu einer Lebensgemeinschaft vergesellschaftet. 2. Formenreichtum der Flechten. Es gibt über 1000 Flechtenarten, die über die ganze Erde verbreitet sind. Vorzugs- weise kommen sie in der kalten Zone vor. Auch die Berghöhen sind sehr reich an Flechten. Viele ^u-rschnit^eurch -in- von ihnen sind strauch- 8k. Saftfäden, 88. Sporcn- artia wie die Aftktecklte scheuche, Ik. lockeres Filzgewebe, U.uoj, unc uie Mark mit Algenzellen, a, r'. an Bretterzäunen und farblose, r. braune 3?inbenfäicf)t. Baumstämmen, die Bart- Vergrößerung 1 - 400. flechte, die gleich Bärten an Baumzweigen herabhängt, und die Renntierflechte. Andere haben lanbartigen Wuchs, wie die Schüsselflechten an Baumstämmen, Isländisches Moos. a. Fruchtschüsseln.

14. Deutsches Realienbuch - S. 332

1909 - Stuttgart : Franckh
332 nur bei trocknem winde. Die Sporenkapsel trocknet aus, reißt und entläßt die braunen Gefangenen. Da die Sporen staubartig klein und sehr leicht sind, trägt sie jeder Windhauch fort. Finden sie günstigen Waldboden, so entwickeln sie sich weiter, weil die Spore ohne Keimling ist, kann nicht so- fort daraus ein Farnpflänzchen werden. Ls bildet sich zunächst ein kleines, herzförmiges Blättchen, der vor keim, und erst aus diesem die Farn- pflanze (s. 5lbb.). Das Haarmoos. 1. Schneide ein frisches Moospflänzchen ab und lege es aufs Fensterbrett des Zimmers! Stelle fest, in welcher Zeit sich die Blätter zusammenfalten und aufrichten! 2. Lin Glas wird mit feuchtem Löschpapier ausgelegt, und auf den Baden etwas Wasser gegossen. Bringe das trockene Moospflänzchen hinein und stelle fest, wie sich die Blätter in kurzer Zeit verändern! Um Rande des Waldbaches, auf Felsblöcken und sumpfigen waldstellen bildet das Haarmoos (f. Ubb.) schwellende Polster. Ist es lange Zeit trocken ge- wesen, so schrumpfen die Blätter und richten sich auf. Uns feuchter Luft wird das Wasser begierig aufgesogen. Die Blätter breiten sich aus und erscheinen wieder frisch. Bei Regenwetter saugen sich die Polster wie ein Schwamm voll Wasser und geben es nur sehr langsam wieder ab. In jedem Iahre wachsen die Pflänzchen oben ein Stück- chen weiter, sterben aber unten allmählich ab. Echte Blüten sind auch beim Moose nicht zu finden, dagegen tragen viele Pflänzchen schön gelbrot gefärbte Stielchen mit einer S p o r e n k a p f e l. Im unreifen Zustande schützt eine Haube aus gelblichen haaren die Kapsel vor den austrocknenden winden. Unter der Haube ver- schließt ein Deckel die Öffnung der Kapsel. Uaht aber die Zeit der Reife, dann sind Haube und Deckel über- flüssige sie fallen ab. Gleichzeitig stellt sich die Kapsel wagerecht. Lin zartes Häutchen hält die Sporen vor- läufig noch zurück. Bei trockenem Wetter aber bilden sich kleine Öffnungen am Rande der Kapselhaut. Leichte Windstöße schütteln Sporen heraus und entführen sie. Rn günstigen Vrten entwickelt sich aus der Spore ein fadenförmiger, verzweigter vor keim. Mehrere feiner Knospen wachsen zu ebenso vielen Moosstämmen aus, während der Vorkeim zugrunde geht. Die Bedeutung der Moose besteht darin, daß sie den waldboden vor Uustrocknung schützen, ja Feuchtigkeit für ihn ansammeln und kleinen Tieren einen Schlupfwinkel darbieten. Zeichne eine Kapsel mit Mützchen, mit Deckel, ohne Deckel! Der Champignon. Im Spätsommer suchen die Leute eifrig an wegen und im Walde nach den schmackhaften Pilzen. In deren Umgebung ist der Boden von einem

15. Teil 2 - S. 260

1903 - Berlin : Schnetter
260 schast Wasser und Nährsalze herbei. Weil sich beide Bestandteile des Flechten- körpers ergänzen, können Flechten überall gedeihen, wo sie Licht, Luft und etwas Feuchtigkeit finden. Sie besiedeln frisch gebrochene Felsblöcke und dürrsten Sandboden. Durch ihre Verwitterung entsteht allmählich eine dünne Humusschicht, in der zunächst Moose und später andere genügsame Pflanzen Fuß fassen können. Trotzdem die Rindenflechten den Bäumen keine Nährstoffe entziehen, sieht sie der Mensch ungern an seinen Obst- und Waldbäumen. Sie halten die Feuchtigkeit lange zurück und tragen dadurch zu Rinden- erkrankungen bei. Auch bieten sie schädlichem Getier Unterschlupf und Brut- stätten. — Die Flechten sind die Pioniere der Pflanzenwelt. d) Die Moose. Das Haarmoos. Mehrere Haarmoosarten gehören zu unseren stattlichsten Moosen. An günstigen Standorten werden sie nicht selten 1/i m hoch. Sie find durch die deutliche Gliederung in Stengel und Blatt sofort als Pflanzen zu erkennen. Die meisten Moose besitzen auch haarförmige, wurzelartige Organe, mit denen sie sich festhalten und Wasser aufnehmen. Das Haarmoos entwickelt an der Spitze seines Stengels im Anfang des Sommers blütenartige Bildungen. In diesen sitzen mikro- skopisch kleine Befruchtungsorgane. Die den Fruchtknoten und die den Staub- gefäßen der Samenpflanzen entsprechenden Teile sind auf verschiedene Pflänz- chen verteilt. Deshalb muß das Haarmoos zweihäusig genannt werden. Die Mooskapsel oder das Sporangium. Die Befruchtung wird innerhalb des dichten Moosrasens, der schwammartig die Feuchtigkeit hält, durch Tau- und Regenwasser vermittelt. Die Mooskapsel ist von einer filzigen Haube bedeckt. Ein fingerlanger Stiel erhebt sie hoch über den Rasen. Zur Reifezeit fällt die Haube ab. Die kantige Kapsel ist aber noch mit einem geschnabelten Deckel versehen. Auch wenn dieser gefallen ist, gestatten zahl- reiche Zähne am Rande der Büchsenöffnung und ein zartes Deckhäutchen nur zeitweise den dunkeln Sporen den Austritt. Der Vorkeim. Die Mooskapsel bildete die Sporen in ihrem Innern durch fortgesetzte Zellteilung. Die Sporen waren nicht wie Samen schon znr Blütezeit als Anlagen vorhanden. Sie enthalten auch keinen Keim und bringen deshalb auf feuchter Erde zunächst ein algenähnliches, grünes Fadengeflecht hervor. An einzelnen Fäden dieses Vorkeimes bilden sich später knospige Verdickungen, die zu jungen Moospflanzen auswachsen. Aus Moos- sporen läßt sich auf feuchter Erde auch ini Zimmer leicht ein Vorkeim erziehen. e) Die Farne. Der Tüpfelfarn. Wedel und Sporangienhäuf- cheu. Die einfach-gefiederten Blätter (Wedel) des Tüpfelfarns entspringen aus einem wagerechten unterirdischen Stamm, der Grundachse. Anfangs ist die Wedelspreite schneckenförmig eingerollt, später stellt sie sich aufrecht. Trotz- dem sind Blattober- und -Unterseite deutlich unterscheidbar. Schon im Sommer erscheinen auf den Seitennerven der Fiedern unterseits Helle Flecke, die sich bald bräunen. Sie bestehen aus Häufchen gestielter, kleiner Sporenkapseln (Sporangien). Im Winter öffnen sich die reisen Kapseln. Sie entlassen zahlreiche staubfeine Sporen. Der Vorkeim. Die Sporen der Farnkränter wachsen wie die der

16. Realienbuch - S. 49

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
49 Iii Öffnung der Kapfel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommel- felle kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Ausgang finden. Ihre Verbreitung wird durch den Wind besorgt. Der lange elastische Stiel dient als Schleuder. Aus der Spore entwickelt sich wie beim Farnkraute (S. 47) erst ein Vor- keim und aus diesem das Moos. Der Vorkeim hat hier die Gestalt eines verzweigten grünen Fadens. Man findet ihn oft auf Blumen- töpfen und Walderde. (Keimversuch wie S. 47.) 5. Nutzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Bucheckern u. a. Samen auf, umhüllt sie warm und bringt sie so im Früh- linge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt es Obdach. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winterschlaf, und dem Winde gewährt es ein sanftes Lager. Die Moose sind von großer Bedeutung für die Regelung der Bewässerung. Schon ein Frauenhaarrasen vermag viel Regenwasser aufzunehmen; in höherem Grade geschieht dies durch noch dichter stehende Moose; am weitesten geht diese Fähigkeit beim Torfmoos und Weißmoos. Torfmoos findet sich nicht nur in Mooren, manche Arten bilden Decken in unsern Bergwäldern. Die Pflanzen stehen dicht zusammen, ihre Äste drängen sich eng aneinander, und die zahlreichen kahnförmigen Blättchen decken sich dachziegelartig. Da- durch schon wirken die Rasen wie ein Schwamm. Aber jedes Blatt stellt für sich ein Schwämmchen dar; denn die lebendigen grünen Zellen sind schmale lange Stäbchen und wie Fäden zu einem schiefgezogenen Netz zusammengeordnet. Jede Masche ist ein dünnwandiger Hohlraum, in den Löcher führen; er füllt sich leicht mit Wasser. (Mikroskop.) Wägeversuche zeigen, daß trockenes Torfmoos das Ibfache seines Gewichtes an Wasser aufnimmt, das * obere^stlgeu „ gleiche, das ähnlich gebaute Weiß- b. Sporen. moos, das in Form von rund- fafc,el lichen Polstern in unsern Wäldern häufig vor- kommt. 59. Oie Islänäiscke Moosneckte. 1. Standort und Bau. Sie wächst sowohl in unseren heimischen Bergwaldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haft- scheibe am Gesteine oder Erdboden fest. Unten scheidet die Flechte eme ätzende Flüssig- Isländisches Mar>s. keil aus, wodurch sie sich auch aus hartem * Fruchti-hweln Gesteine Nabrung bereiter An den laoven- Realienduck a ül, Naturgeschichte) tft \

17. Nicolaisches Realienbuch für die Oberstufe der Gemeindeschulen - S. 188

1906 - Berlin : Nicolai
188 säure der Luft mehr Stärkemehl, als er selbst verbrauchen kann, und speichert es im Wurzelstocke auf. 4. Die Fortpflanzung. Die Sporen tragen zwei kreuzförmige Bänder. In feuchter Luft legen sich diese eng um die Spore; in trockner Luft spreizen sie sich mit solcher Kraft, daß die Spore umherhüpft (Schleuder- bänder-Verbreitung). Gelangt die Spore auf feuchte Erde, so wächst sie zu einem blattähnlichen Vorkeim aus. Die Befruchtung geschieht wie beim Farnkraut. Die Schwärmerzellen und Eizellen befinden sich jedoch auf verschiedenen Pflanzen. Diese stehen aber gewöhnlich dicht beisammen, da häufig zwei Sporen mit ihren Schlenderbändern zusammenhängen und ge- meinsam vom Winde fortgetragen werden. 5. Verwandte. Sumpf- und Waldschachtelhalm. Ansgestorben sind riesige, baumartige Schachtelhalme, die auch wesentlich zur Bildung der Steinkohle beigetragen haben (S. 187, Abschnitt 8). Das Haarmoos. 1. Namen und Standort. Haarmoos oder goldnes Frauenhaar (gold- gelber, haarähnlicher Stengel), Filzmütze (Mooskapsel mit filziger Haube), Widerton (wider tun — wider Behexen etwas tun). — Es wächst rasenartig in Wäldern, besonders Gebirgswäldern, in Mooren und auch auf nahrungs- armem Boden. Manchmal trifft man es in vollständig vertrocknetem Zu- stande an. Wie die meisten Moose kann es nämlich lange Zeit ohne Wasser leben. Es vertrocknet dann, lebt aber bei feuchtem Wetter bald wieder auf. 2. Ernährung auf unfruchtbarem Boden. Auf Felseu und andern nahrnngsarmen Stellen müssen Wind und Wasser Nahrung herbeischaffen. Der Wind bringt Staub. (Moosrasen als Staubfänger). Tan und Regen lösen diesen Staub auf und spülen von höher gelegenen Stellen Nahrung herbei. Um Tau und Regen auszunutzen, muß das Moos große und schnelle Aufsaugefähigkeit besitzen. Die Wnrzelfäden sind filzig und stehen dicht zusammen. In: Zusammenhange gleichen sie einem Filzdeckel. (Haar- röhrchen). Die Blätter sind klein und schmal und stehen rings um den Stengel. Mehrere Pflanzen vereinigt bilden mit ihren Blättern einen Schwamm. 3. Das Moos ist haushälterisch. Bei feuchtem Wetter spreizen sich die Blättchen vom Stengel ab. Dadurch wird die Verdunstung erleichert. Die Stengel und Blattzellen leeren sich, und neues Nährwaffer kann von unten nachdringen. Bei trocknem Wetter falten sich die Blätter und legen sich dicht an den Stengel. (Gehinderte Verdunstung. — Zu dicht aufgehängte Wäsche). 4. Fortpflanzung. Im Mai und Juni tragen die Pflanzen an ihrem oberen Ende kleine Körbchen aus etwas breiteren Blättern. Man nennt sie Moosblüten. Einige Pflanzen haben rötliche, andre farblose Körbchen. In den rötlichen Körbchen sieht man mit der Lupe beim Durchschneiden kleine Schläuche (Schwärmerzellen). Die farblosen Körbchen zeigen beim Durch- schneiden flaschenähnliche Körper (Eizellen). Die Befruchtung geschieht wie beim

18. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 91

1890 - Breslau : Goerlich
91 Iii der Mitte der Büchse steht ein Säulchen, um welches sich die Sporen lagern. So lange die Sporen noch unreif sind, liegt auf der Kapsel ein zuckerhutähnlicher Deckel und über diesem die mit goldgelben Haaren besetzte Haube oder Mütze. Sind die Sporen reif, so stellt sich die Kapsel wagerecht und Haube, Deckel und Scheibe fallen ad. Die kleinen Sporen werden vom Winde leicht fortgeweht und keimen an günstigen Orten. Beim Keimen bildet sich zuerst ein fadenförmiger grüner Vorkeim, aus dem sich erst die eigentliche Moospflanze erhebt. Nutzen der Moose. Außer dem gemeinen Haarmoos kommen in unfern Wäldern noch andere Haarmoosarten vor. Die Haarmoose bilden mit andern Moosen (Torfmoos, Astmoos, Sternmoos, Gabelmoos u. s. w.) die Familie der Fanb- moose. Die Moose sind für den Menschen scheinbar von geringem Nutzen. Das gemeine Haarmoos benützt man zu Bürsten und, wie auch andere Moose, zum Aus- stopfen von Kissen, bei Brunnenbauten zum Ausfüllen der Mauerritzen, zu Kränzen und zum Verpacken. Im Haushalte der Natur spielen die Moose eine um so größere Rolle. Sie bereiten den höhern Pflanzen einen tauglichen Boden vor, gewähren zahl- reichen Pflanzensamen Schutz, bieten einer Menge kleiner Tierchen Wohnung und Auf- enthalt, bewahren dem Waldboden die Feuchtigkeit und tragen wesentlich zur Torf- bildung bei. Das letztere thun namentlich die Torfmoose. Diese unterscheiden sich von den andern Moosen durch die bleichgrüne, oft bräunliche oder rötliche Färbung. Bei ihnen sterben die Stengel am untern Teile bei fortschreitendem Wachstum ab und bilden durch Vermodern eine Torfschicht. Den Obstbäumen schaden die am Stamme und an den Ästen sich ansiedelnden Moose und müssen deshalb von denselben durch Abkratzen und Bestreichen der Bäume mit Kalkmilch entfernt werden. Aufgaben. 1. Worin unterscheidet sich das Moosblatt von den Blättern der höhern Pflanzen? 2. Beschreibe die Mooskapsel! 3. Gieb den Nutzen der Moose im Haushalte der Natur an! 30. Z)er Ikiegenptlz. (Fruchtreife: August bis Oktober.) Name. Dieser schöne Pilz findet sich häufig in Laub- und Nadelwäldern. Trotz seines schönen Äußern ist er einer der giftigsten Pilze Deutschlands. Seinen Namen hat er von seiner Verwendung zum Vergiften von Fliegen. Man schneidet zu dem Zweck den Hut in Scheiben und setzt diese, in Milch oder Wasser eingeweicht, zum Töten der Fliegen hin. Beim Menschen bewirkt der Genuß Krämpfe und Bewußt losigkeit; nach 20—24 Stunden kann sogar der Tod eintreten. Bei geringen Mengen find 2—3 Eßlöffel voll Öl oder Fett ein wirksames Gegenmittel. Hauptteile. Die Hauptteile des Fliegenpilzes sind der Hut, der Stiel und das Pilzlager, welches Unkundige für die Wurzeln halten. Der fleischige Hut ist in der Jugend kugelig gewölbt, später flach. Die Oberfläche des Hutes ist feurig rot, manchmal gelb und mit einzelnen weißen Warzen bedeckt. An der Unterseite des Hutes befinden sich weiße oder gelbliche Fächer, die sogenannten „Fruchtblätter", an welchen die Sporen sitzen. Der Stiel ist weiß und unten knollig verdickt. Unterhalb des Hutes bemerkt man einen rings um den Stiel reichenden, häutigen Ring. Keimen und Machten. Der Fliegenpilz pflanzt sich wie die Farne und Moose durch Sporen fort. Legt man den abgeschnittenen Hut mit den Blättern nach unten aus ein Stück graues Papier, so findet man am nächsten Tage die ganze vom Hut überdeckte Fläche mit weißen Sporen bedeckt. Diese Sporen haben sich an den Blättern des Hutes gebildet. An diesen bemerkt man unter dem Vergrößerungsglase zahlreiche, hervorstehende, keulenförmige Zellen. An der Spitze derselben sitzen auf kleinen Stielchen die Sporen. Der Wind führt sie wegen ihrer Kleinheit leicht fort. Milliarden von Sporen gehen zu gründe; diejenigen, welche keimen, wachsen zu einem seinen Fadengeflecht aus, dem Pilzlager. Aus diesem entwickelt sich der Fruckitträger, das Gebilde, welches wir gewöhnlich als „Pilz" bezeichnen. Der junge Pilz ist an- fänglich von einer weißen häutigen Hülle umgeben. Beim Weiterwachsen zerreißt diese Hülle und der Stiel mit dem Hute tritt hervor. Die weißen Schuppen auf dem Hute sind Überreste dieser Hülle. Auch die Unterseite des jungen Hutes ist mit einer weißen Haut, dem „Schleier", überzogen. Beim Flacherwerden des Hutes löst sich der Schleier vom Rande des Hutes los und bleibt als Ring am Stiele hängen.

19. Allgemeines Realienbuch - S. 43

1910 - Berlin : Schnetter & Lindemeyer
43 verarbeiten sie den Stickstoff der Bodenluft zu organischen Verbindungen. Nach ihrem Absterben benutzt der Schmetterlingsblütler die Stickstoffverbindungen zur Eiweißbilduug. (Hoher Eiweißgehalt der Hülsenfrüchte; Gründüngung.) ' Die stäbchenförmigen Bak- terien heißen Bazillen. Sie sind die Ver- breiter ansteckender Krankheiten, l Siehe Menschenkunde.) c) Die Flechten. Die Flechten leben an Rinden, auf Steinen oder aus dem Erdboden. Sie bilden dort strauchige, blättrige oder krustige Überzüge. Lange Zeit sah man sie für einheitliche Pflanzen an. Jetzt weiß man, daß jede Flechte eine Ernährungsgemeinschaft eines Pilzes mit einer Alge darstellt. Die Alge ernährt die Flechte durch die Arbeit ihres Blattgrüns. Der Pilz schafft für die Ernährungs. gemeinschast Wasser und Nährsalze herbei- Weil sich beide Bestandteile des Flechten- körpers ergänzen, können Flechten überall gedeihen, wo sie Licht, Luft und etwas Feuchtigkeit finden. Sie besiedeln frischgebrochene Felsblöcke und dürr- sten Sandboden. Durch ihre Verwitterung entsteht allmählich eine dünne Humusschicht, in der Moose und 'später andere genügsame Pflanzen Fuß faßen können. Trotzdem die Rindenflechten den Bäumen keine Nähr- stoffe entziehen, sieht sie der Mensch ungern an seinen Obst- und Wald- bäumen. Sie halten die Feuchtigkeit lange.zurück und tragen dadurch zu Rindenerkrankungen bei. Auch bieten sie schädlichen Insekten Unter- schlupf und Brutstätten. Für die Polarländer haben die Renntierflechten große Bedeutung. Sie wachsen auch bei uns an dürren Orten. <1) Die Moose. Das Haarmoos. Die Haarmoosarten gehören zu unseren stattlichsten Moosen. Wurzelähnliche Haare versorgen sie mit Wasser und Nährsalzen. Es können aber auch die Blätter und Stengel Wasser aufsaugen. Das Haarmoos entwickelt an der Spitze seines Stengels im Anfang des Sommers Blüten. In diesen sitzen mikro- skopisch kleine Befruchtungsorgane. Die den Fruchtknoten und die den Staubgefäßen der Samenpflanzen entsprechenden Teile sind auf ver- schiedene Pflänzchen verteilt (Zweihäusigkeit). , Die Mooskapsel. Die Befruchtung wird durch Tau- und Regen- wasser vermittelt. Die Mooskapsel ist von einer filzigen Haube bedeckt. Ein fingerlanger Stiel erhebt sie über die Blätter. Zur Reifezeit füllt die Haube ab. Die kantige Kapsel ist aber noch mit einem geschnabelten Deckel versehen. Auch wenn dieser abgefallen ist, kann sich die Kapsel Wurzelknöllcheii einer Lupine [V4 natiirl. Grütze^.

20. Nr. 14 - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Naturbeschreibung. Iii Wasser tragen die Sporen weiter. Auf feuchter Erde entsteht ans jeder Spore ein blattartiges,, grünes Lager, das viele Würzelchen in den Boden streckt. Nach einiger Zeit wächst an dem herzförmigen Einschnitte dieses Blattes eine junge Farnpflanze. Ju unsern Kieferwüldern wächst der Adlerfarn. In wärmeren Ländern findet man baumartige Farne. In früherer Zeit standen auf der Erde mächtige Farnwälder. Sie haben sich an der Bildung der Steinkohlenflöze eteiligt. Von den Schaftfarnen oder Schachtel- halmen ist der Acker-Schachtelhalm als lästiges Unkraut bekannt. In den Steinkohlen- lagern hat man versteinerte mächtige Schachtel- halmbäume gefunden. 2. Das goldene Frauenhaar (Bild 30). Seinen Namen hat es von deni langen, gelbglänzenden Stengel erhalten. (Welche anderen Namen sind dir bekannt?) Sein Stengel wird an feuchten, moorigen Stellen bis 30 cm hoch; an trockenen Stellen bildet das Pflänzchen niedrige Rasen. Unten stirbt es allmählich ab, oben wächst es weiter. Eigentliche Wurzeln fehlen ihm; einige Härchen am unteren Stengelende vertreten sie. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. An vielen Stämmchen des Mooses er- scheint im Sommer eine zierliche, vierkan- tige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Wenn sie reif sind, schüttelt sie ein leichter Lufthauch ans, damit sie an einem günstigen Orte keimen können. Aufgaben. Sammle verschiedene Moosarten! Beobachte den zierlichen Ban der Pflänzchen! Beobachte die Flechten an den Baumstämmen! Welche Seite der Stämme ist meist reich besetzt mit Flechten? Wie ist das zu erklären? Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie enthalten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und werden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tan auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesenden Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „b öden bildend" linb bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Wald- stellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiter- wachsen. Wegen der verminderten Luftzufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzen- 30. Das Haarmoos. 2/3. ^ Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (vergrößert).