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1. Realienbuch - S. 38

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
38 Naturgeschichte. Ili 2. Oer Hecht, dessen Fleisch der Mensch wohl zu schätzen weiß, ist ein arger Räuber. Wegen seiner Größe und Stärke (er wird bis I m lang und bis 15 schwer) vermögen ihm nur wenige Wasser- tiere zu widerstehen. Zwischen Wasserpflanzen lauert er auf Leute. Diefärbung (grünlich, mit dunklen Streifen oder Flecken) macht ihn dort nicht auffällig. Der langgestreckte Rumpf und der zugespitzte Kopf erlauben ihm ein schnelles Durchschneiden des Wassers. Mit dem weitklaffenden Maule, das von spitzen Zähnen starrt, ist das Opfer schnell gepackt. Lin ganz ähnlich gefärbter Raubfisch ist der Flußbarsch. — Lin andrer Räuber ist der schnelle Lachs. Alljährlich wandert er aus dem Meere die Ströme aufwärts, überspringt Wehre und Wasserfälle und dringt in die Waldbäche ein, um daselbst zu laichen. — In klaren Gewässern, besonders in Waldbächen, lebt die muntere Forelle. 3. Der Hering (Länge 20—35 cm). 1. Aufenthalt und Nahrung. Der Hering ist ein schön blaugrün gefärbter Fisch, der die nördlichen Meere bewohnt. Allerlei winzige Giere, von denen erst Tausende seinen Magen füllen, bilden seine Nahrung. Um sich zu sättigen, muß er die Tierchen daher in Massen fangen, hierzu dient ihm ein „Netz" aus langen Knochen- stäben, die den Kiemenbögen aufsitzen. Das Wasser, das dem Fische fortgesetzt durch das Maul strömt, um den Kiemenblättchen Ntemluft zuzuführen, muß durch diese Stäbe fließen. Die im Wasser enthaltenen Tierchen aber bleiben in dem „Netze" hängen und werden sodann verschluckt. 2. Fortpflanzung und Verwertung. Da die Tier des Herings im Wasser untersinken, kann der Fisch nicht auf hohem Meere laichen, dessen Grund mit feinem Schlamme bedeckt ist. Tr muß daher Laichplätze mit festem Grunde aufsuchen, wie ihn Sandbänke und viele Küstengewässer besitzen. Zu diesen Orten wandert er daher alljährlich zu be- stimmten Zeiten in riesigen Zügen. Ihnen stellt der Mensch seine Netze entgegen. Und welche Mengen glitzernder Fische alljährlich gefan- gen werden, ist kaum zu schätzen! Man verwendet sie frisch (grüner Hering), gesal- zen, geräuchert (Bückling), mari- niert oder gebraten und dann in Essig gelegt (Brathering). Heringe, die noch nicht ausgewachsen sind, nennt man Matjesheringe,- die ausgewachsenen bezeichnet man, wenn sie noch nicht gelaicht haben, als Vollheringe, im andern Falle als Hohlheringe. S. K.

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1. Realienbuch - S. 38

1909 - Leipzig [u.a.] : Teubner
38 Naturgeschichte. Iii 2. Der Hecht, dessen Fleisch der Mensch wohl zu schätzen weiß, ist ein arger Räuber, wegen seiner Größe und Stärke (er wird bis I m lang und bis 15 kg schwer) vermögen ihm nur wenige Wasser- tiere zu widerstehen. Zwischen Wasserpflanzen lauert er auf Reute. Die Färbung (grünlich, mit dunklen Streifen oder Flecken) macht ihn dort nicht auffällig. Der langgestreckte Rumpf und der zugespitzte Ropf erlauben ihm ein schnelles Durchschneiden des Wassers. Mt dem weitklaffenden Maule, das von spitzen Zähnen starrt, ist das Gpfer schnell gepackt. Lin ganz ähnlich gefärbter Raubfisch ist der Flußbarsch. — Lin andrer Räuber ist der schnelle Lachs. Alljährlich wandert er aus dem Meere die Ströme aufwärts, überspringt wehre und Wasserfälle und dringt in die Waldbäche ein, um daselbst zu laichen. — In klaren Gewässern, besonders in waldbächen, lebt die muntere Forelle. 3. Der Hering (Länge 20—35 cm). I. Aufenthalt und Nahrung. Der Hering ist ein schön bl au grün gefärbter Fisch, der die nördlichen Meere bewohnt. Allerlei winzige Tiere, von denen erst Tausende seinen Magen füllen, bilden seine Nahrung. Um sich zu sättigen, muß er die Tierchen daher in Massen fangen, hierzu dient ihm ein „Netz" aus langen Rnochen- stäben, die den Riemenbögen aufsitzen. Das Wasser, das dem Fische fortgesetzt durch das Maul strömt, um den Riemenblättchen Atemluft zuzuführen, muß durch diese Stäbe fließen. Die im Wasser enthaltenen Tierchen aber bleiben in dem „Netze" hängen und werden sodann verschluckt. 2. Fortpflanzung und Verwertung. Da die Tier des Herings im Wasser untersinken, kann der Fisch nicht auf hohem Meere laichen, dessen Grund mit feinem Schlamme bedeckt ist. Tr muß daher Laichplätze mit festem Grunde aufsuchen, wie ihn die Sandbänke und viele Rüstengewässer besitzen. Zu diesen Drten wandert er daher alljährlich zu be- stimmten Zeiten in riesigen Zügen. Ihnen stellt der Mensch seine Netze entgegen. Und welche Mengen glitzernder Fische alljährlich gefan- gen werden, ist kaum zu schätzen! Man verwendet sie frisch (grüner Hering), gesal- zen, geräuchert (Bückling), mari- niert oder gebraten und dann in Tssig gelegt (Brathering). Heringe, die noch nicht ausgewachsen sind, nennt man Matjesheringe; die ausgewachsenen bezeichnet man, wenn sie noch nicht gelaicht haben, als Vollheringe, im andern Falle als Hohlheringe. Rabeljau (K.) und Schellfisch (S.), Heringe (U.) verfolgend.

2. Realienbuch - S. 38

1907 - Leipzig [u.a.] : Teubner
38 Naturgeschichte. Iii 2. Der Hecht, dessen Fleisch der Mensch wohl zu schätzen weiß, ist ein arger Räuber. wegen seiner Größe und Stärke (er wird bis I m lang und bis 15 Kz schwer) vermögen ihm nur wenige Wasser- tiere zu widerstehen. Zwischen Wasserpflanzen lauert er auf Beute. Die Färbung (grünlich, mit dunklen Streifen oder Flecken) macht ihn dort nicht auffällig. Der langgestreckte Rumpf und der zugespitzte Kopf erlauben ihm ein schnelles Durchschneiden des Wassers. Mit dem weitklaffenden Maule, das von spitzen Zähnen starrt, ist das Opfer schnell gepackt. Lin ganz ähnlich gefärbter Raubfisch ist der Flußbarsch. — Lin andrer Räuber ist der schnelle Lachs. Alljährlich wandert er aus dem Meere die Ströme aufwärts, überspringt wehre und Wasserfälle und dringt in die Waldbäche ein, um daselbst zu laichen. — In klaren Gewässern, besonders in Waldbächen, lebt die muntere Forelle. 3. Der Hering (Sänge 20—35 ein). I. Aufenthalt und Nahrung. Der Hering ist ein schön bl au grün gefärbter Fisch, der die nördlichen Meere bewohnt. Rllerlei winzige Tiere, von denen erst Tausende seinen Magen füllen, bilden seine Nahrung. Um sich zu sättigen, muß er die Tierchen daher in Massen fangen, hierzu dient ihm ein „Netz" aus langen Knochen- stäben, die den Kiemenbögen aufsitzen. Das Wasser, das dem Fische fortgesetzt durch das Maul strömt, um den Kiemenblättchen Ntemluft zuzuführen, muß durch diese Stäbe fließen. Die im Wasser enthaltenen Tierchen aber bleiben in dem „Netze" hängen und werden sodann verschluckt. 2. Fortpflanzung und Verwertung. Da die Tier des Herings im Wasser untersinken, kann der Fisch nicht auf hohem Meere laichen, dessen Grund mit feinem Schlamme bedeckt ist. Tr muß daher Laichplätze mit festem Grunde aufsuchen, wie ihn Sandbänke und viele Küstengewässer besitzen. Zu diesen Orten wandert er daher alljährlich zu be- stimmten Zeiten in riesigen Zügen. Ihnen stellt der Mensch seine Netze entgegen. Und welche Mengen glitzernder Fische alljährlich gefan- gen werden, ist kaum zu schätzen! Man verwendet sie frisch (grüner Hering), gesal- zen, geräuchert (Bückling), mari- niert oder gebraten und dann in Essig gelegt (Brathering). Heringe, die noch nicht ausgewachsen sind, nennt man Matjesheringe; die ausgewachsenen bezeichnet man, wenn sie noch nicht gelaicht haben, als Vollheringe, im andern Falle als Hohlheringe. K.

3. Realienbuch - S. 190

1912 - Leipzig [u.a.] : Teubner
190 Iii. Naturgeschichte. 2. wichtige Seefische. 1. Der Hering, dessen silberglänzender Körper am Rücken ein schönes Blau oder Grün zeigt, ist ein Bewohner der nördlichen Meere. Allerlei winzige Tiere, von denen erst Tausende seinen Magen füllen, bilden seine Nahrung. Um sich zu sättigen, muß er die Tierchen daher in Massen fangen, hierzu dient ihm ein „Netz" aus langen Knochenstäben, die den Kiemenbögen aufsitzen. Das Wasser, das dem Heringe fortgesetzt durch das Maul strömt, um den Niemen- blättchen Ntemluft zuzuführen, muß durch diese Stäbe fließen. Die im Wasser enthalte- nen Tierchen aber bleiben in dem „Netze" hängen g und werden sodann verschluckt. Da die Eier des Herings im Wasser untersinken, K- kann der Fisch nicht auf hohem Meere laichen, dessen Grund mit feinem Schlamme bedeckt ist. Er muß daher Kabeljau (K.) und Schellfisch (S.), Heringe (H.) verfolgend. Laichplätze mit festem Grunde aufsuchen, wie ihn Sandbänke und viele Nüstengewässer besitzen. Zu diesen Grten wandert er mithin alljährlich zu bestimmten Zeiten in riesigen Zügen. Diesen stellt der Mensch seine Netze entgegen. Und welche Mengen glitzernder Fische alljährlich gefangen werden, ist kaum zu schätzen! Man verwendet sie frisch (grüner Hering), gesalzen, geräuchert (Bückling), mariniert oder gebraten und dann in Essig ge- legt (Brathering). Heringe, die noch nicht ausgewachsen sind, nennt man Matjes- heringe,- die ausgewachsenen bezeichnet man, wenn sie noch nicht gelaicht haben, als Vollheringe, im andern Falle als hohlheringe. Dem Heringe sehr ähnliche, aber weit kleinere Fische sind die Sprotte, die in den deutschen Meeren lebt, sowie die Sardine und die Sardelle, die beide das Mittelmeer und die Küstengewässer des südwestlichen Europas bewohnen. Sie kommen geräuchert („Kieler Sprotten"), gesalzen oder mariniert in den Handel. 2. Eine noch größere Bedeutung für den Menschen als der Hering hat der Kabeljau oder Dorsch, der die nördlichen Teile des Atlantischen Gzeans samt den angrenzenden Meeren bewohnt. Verwertvolle Fisch, der eine Länge von 1,50 m erreicht, ist am Kücken und an den Seiten grünlich oder braun mit dunkleren Flecken, am Bauche dagegen weiß. Er besitzt drei Kücken- und zwei Afterflossen und trägt am Unterkiefer einen kleinen Bartfaden. Ivie schon das weite, zahnbewehrte Maul zeigt, ist er ein Käuber. Die deutschen Meere liefern alljährlich meh- rere Millionen des wichtigen Tieres, weit großartiger ist aber sein Fang an der Küste des nörd- lichen Norwegens und besonders bei Neufundland, hier strömen zu gewissen Zeiten des Jahres un- zählige Scharen von Fischen zusammen, und zu ihrem Fange erscheinen viele Tausende von Schiffen, vie erbeuteten Tiere werden meist getrocknet (Stockfisch). — Der sehr ähnliche Schellfisch ist an der sichelförmigen ersten Kückenflosse und einem dunkeln Flecke über der Brustflosse leicht zu er- kennen. Wird er gekocht, so zerfällt sein Fleisch wie das des Kabeljaus in Blättchen oder Schalen.

4. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 284

1907 - Detmold : Meyer
284 Gewässer bevölkern und durch ihre Nestbauten sehr merkwürdig sind. — Der Lachs wandert jährlich aus dem Meere in den Strömen aufwärts, überspringt Wehre und Wasserfälle und dringt in die Waldbäche ein, um dort zu laichen. Ein bedeutender Lachsfang findet sich in der Weser bei Hameln. — Die Forelle lebt in unsern Bächen und wird in Forellen- teichen gezüchtet. Ein lippischer Landwirt, Jakobi in Hohenhausen, hat im 18. Jahrhundert die künstliche Forellenzucht erfunden. — Von den Seefischen sind Heringe und Schellfische die bekanntesten. Die Heringe kommen in ungeheuren Schaaren an die Küste der Nordsee, um da zu laichen. Sie werden zu Tausenden mit Netzen gefangen und gesalzen oder geräuchert in den Handel gebracht. Das Fleisch der Schellfische ist ein billiges, gesundes und nahrhaftes Nahrungsmittel. 2. Ier Jak. 1. Der Aal hat einen schlangenähnlichen Körper von 1 bis Iv2 m Länge. Er ist mit sehr kleinen Schuppen bedeckt, welche mit einer dicken, schleimigen Haut überzogen sind. Die Oberseite ist blauschwarz, die Unter- seite heller gefärbt. Der Aal bewegt sich durch seitliche, schlängelnde Be- wegungen. Er liebt solche Gewässer, welche einen schlammigen Grund haben, da er sich meistens im Schlamm versteckt hält. Er ist ein gefräßiger Raubfisch und geht des Nachts auf Beute aus, welche aus kleinen Wasser- tieren besteht. Da seine Kiemenspalten sehr eng sind, so kann er Wasser in den Kiemenhöhlen behalten und längere Zeit außerhalb des Wassers zubringen. Um zu laichen, wandert er ins Meer. Im Frühjahr steigen die jungen, einige Zentimeter langen Aale oft in unzählbaren Scharen in den Flüssen hinauf. Sein Fleisch ist sehr nahrhaft und wohlschmeckend, aber schwer verdaulich. 2. Der Zitteraal lebt in den Flüssen Südamerikas. Er ist in der Gestalt dem Flußaal ähnlich, nur etwas größer. Er hat die merkwürdige Fähig- keit, nach Belieben elektrische Schläge auszuteilen. Diese können so heftig sein, daß Menschen durch sie umgeworfen werden. Das Werkzeug, mit dem er diese Schläge austeilt, umgibt den hinteren Teil des Körpers. Der Zitteraal bedient sich desselben zu seiner Verteidigung und zur Be- täubung seiner Beute. 3. Jer Kaifisch. 1. Der Menschenhai wird 3 bis 4 m lang. Er ist oben blau und unten weiß gefärbt. Das Maul befindet sich unter der vortretenden Schnauze. Es ist mit mehreren Reihen scharfer Zähne versehen. An den Seiten des Halses sitzen die Kiemenspalten, welche nicht durch Deckel verschließbar sind. Die Schwanzflosse besteht aus zwei Lappen, von denen der obere der größere ist. Die großen Flossen machen ihn zu einem gewandten und schnellen Schwimmer. Ergreift bisweilen badende Menschen an; er kann zwar keinen Menschen verschlingen, ist aber imstande, ihm die Glieder ab- zubeißen. Er lebt in den wärmeren Meeren. 2. Der Hammerhai hat einen hammerähnlichen Kops. Die Schnauze des Sägefisches ist in einem 1 m langen, platten Knochen verlängert, der an beiden Rändern mit Zähnen besetzt ist und einer Säge gleicht. — Die Haifische haben ein knorpeliges Skelett; man bezeichnet sie daher als Knorpelfische. Die vorher genannten Fische (Karpfen, Hecht, Aal) sind Knochenfische.

5. Ferdinand Hirts neues Realienbuch - S. 98

1911 - Breslau : Hirt
98 Naturbeschreibung. Iii Der Hecht ist der gefräßigste Räuber unter unsern Fischen. — Der Lachs oder Salm, einer unsrer Edelfische, lebt in der Nord- und Ostsee. Zur Laichzeit steigt er den Rhein, die Weser, Elbe und Oder aufwärts und wird dann gefangen. Sein rötliches Fleisch ist äußerst schmackhaft. — Der Aal ist ein beliebter Speisefisch. Aufgaben. Beobachte die Bewegung der Flossen des Goldfisches im Aquarium! Wie er Maul und Kiemen öffnet! Untersuche die Fischblase des geschlachteten Karpfens! Beobachte die Anordnung der Schuppen! die Schleimschicht! Betrachte eine Fischschuppe unter dem Bergrößerungsglase! 2. Der Hering. 1. Bon der Bedeutung des Herings. Kein Fisch ist für Nordeuropa so wichtig wie der Hering. In jedem Jahre werden etwa 10000 Millionen Heringe in großen Netzen gefangen. Dies geschieht zu verschiedenen Zeiten, nämlich dann, wenn die Heringe laichen. Die auf hohem Meere lebenden Heringe, die Hochseestämme, laichen von Juli bis Dezember, die Küsten- stämme im April und Mai. Die Fischer ziehen hinaus auf die hohe See, wo sie die Fettheringe fangen. Die Maatjesheringe fängt man be- sonders im Juli und an den Küsten. Die Vollheringe, d. h. die Heringe, die noch nicht gelaicht haben, erbeutet man im August und September. Nach der Laichzeit werden die Hohlheringe gefangen. Die meisten der in den Handel kommenden Heringe werden eingesalzen. Das soll zuerst der Holländer Bäukel im 17. Jahrhundert getan haben; daher soll das Wort einpökeln stammen. Man nannte die eingesalzenen Heringe Bäukelinge. Aus diesem Wort ist der Name Bückling entstanden, womit man geräucherte Heringe bezeichnet. Salzheringe, die man eingesalzen und in Essig gelegt hat, werden als marinierte Heringe bezeichnet. Wohl noch mehr Heringe, als vom Menschen gefangen werden, fallen Vögeln und Wassertieren zum Opfer, die den Heringszügen in großen Scharen folgen. 2. Bon der Ernährung des Herings. Er lebt von ganz winzigen Krebs- tierchen. Diese nähren sich von ganz kleinen schwimmenden Algen, die man nur mit dem Vergrößerungsglase deutlich wahrnehmen kann, und die sich ungemein schnell fortpflanzen und deshalb in kurzer Zeit in großer Menge entstehen. Sie finden sich in den Polargewässern und treiben südwärts, wenn im Frühjahr im Norden der Schnee schmilzt. Mit ihnen vermehren sich auch die genannten Krebschen in ungemessener Anzahl, und diesen folgt der Hering, um seine Nahrung zu finden. 3. Bon der Wanderung der Heringe. Die dazu nötige Wanderung kann er ebenso wie seine Laichzüge leicht ausführen; denn er ist ein hurtiger Schwimmer. Sein gestreckter Körper wird von der tiefgegabelteu Schwanz- flosse schnell vorwärts getrieben. Die Fische drängen sich auf der Wanderung manchmal so zusammen, daß sie zum Teil übers Wasser gehoben werden, und daß Ruder in dem Fischschwarm steckenbleiben. So dicht sind die Wanderzüge des Herings, und so groß sind sie, daß das von ihnen zurück- geworfene Licht, der „Heringsblick", dem Fischer schon von weitem ihr Kommen ankündigt. Besonders die silberglänzenden Schuppen an den Seiten und auf dem Bauche schillern in allen Regenbogenfarben.

6. Nr. 16 - S. 98

1911 - Breslau : Hirt
98 Naturbeschreibung. Iii Der Hecht ist der gefräßigste Räuber unter unsern Fischen. — Der Lachs oder Salm, einer unsrer Edelfische, lebt in der Nord- und Ostsee. Zur Laichzeit steigt er den Rhein, die Weser, Elbe und Oder aufwärts und wird dann gefangen. Sein rötliches Fleisch ist äußerst schmackhaft. — Der Aal ist ein beliebter Speisefisch. Aufgaben. Beobachte die Bewegung der Flossen des Goldfisches im Aquarium! Wie er Maul und Kiemen öffnet! Untersuche die Fischblase des geschlachteten Karpfens! Beobachte die Anordnung der Schuppen! die Schleimschicht! Betrachte eine Fischschuppe unter dem Vergrößerungsglase! 2. Der Hering. 1. Von der Bedeutung des Herings. Kein Fisch ist für Nordeuropa so wichtig wie der Hering. In jedem Jahre werden etwa 10000 Millionen Heringe in großen Netzen gefangen. Dies geschieht zu verschiedenen Zeiten, nämlich dann, wenn die Heringe laichen. Die ans hohem Meere lebenden Heringe, die Hochseestämme, laichen von Juli bis Dezember, die Küsten- stämme im April und Mai. Die Fischer ziehen hinaus auf die hohe See, wo sie die Fettheringe fangen. Die Maatjesheringe fängt man be- sonders im Juli und an den Küsten. Die Vollheringe, d. h. die Heringe, die noch nicht gelaicht haben, erbeutet man im August und September. Nach der Laichzeit werden die Hohlheringe gefangen. Die meisten der in den Handel kommenden Heringe werden eingesalzen. Das soll zuerst der Holländer Bäukel im 17. Jahrhundert getan haben; daher soll das Wort einpökeln stammen. Man nannte die eingesalzenen Heringe Bäukelinge. Aus diesem Wort ist der Name Bückling entstanden, womit man geräucherte Heringe bezeichnet. Salzheringe, die man eingesalzen und in Essig gelegt hat, werden als marinierte Heringe bezeichnet. Wohl noch mehr Heringe, als vom Menschen gefangen werden, fallen Vögeln und Wassertieren zum Opfer, die den Heringszügen in großen Scharen folgen. 2. Von der Ernährung des Herings. Er lebt von ganz winzigen Krebs- tierchen. Diese nähren sich von ganz kleinen schwimmenden Algen, die man nur mit dein Vergrößernngsglase deutlich wahrnehmen kann, und die sich ungemein schnell fortpflanzen und deshalb in kurzer Zeit in großer Menge entstehen. Sie finden sich in den Polargewässern und treiben südwärts, wenn im Frühjahr im Norden der Schnee schmilzt. Mit ihnen vermehren sich auch die genannten Krebschen in ungemessener Anzahl, und diesen folgt der Hering, um feine Nahrung zu finden. 3. Von der Wanderung der Heringe. Die dazu nötige Wanderung kann er ebenso wie seine Laichzüge leicht ausführen; denn er ist ein hurtiger Schwimmer. Sein gestreckter Körper wird von der tiefgegabelten Schwanz- flosse schnell vorwärts getrieben. Die Fische drängen sich auf der Wanderung manchmal so zusammen, daß sie zum Teil übers Wasser gehoben werden, und daß Ruder in dem Fischschwarm steckenbleiben. So dicht sind die Wanderzüge des Herings, und so groß sind sie, daß das von ihnen zurück- geworfene Licht, der „Heringsblick", dem Fischer schon von weitem ihr Kommen ankündigt. Besonders die silberglänzenden Schuppen an den Seiten und auf dem Bauche schillern in allen Regenbogenfarben.

7. Nr. 15 - S. 98

1911 - Breslau : Hirt
98 Naturbeschreibung. Iii Der Hecht ist der gefräßigste Räuber unter unsern Fischen. — Der Lachs oder Salm, einer unsrer Edelfische, lebt in der Nord- und Ostsee. Zur Laichzeit steigt er den Rhein, die Weser, Elbe und Oder aufwärts und wird dann gefangen. Sein rötliches Fleisch ist äußerst schmackhaft. — Der Aal ist ein beliebter Speisefisch. Aufgaben. Beobachte die Bewegung der Flossen des Goldfisches im Aquarium! Wie er Maul und Kiemen öffnet! Untersuche die Fischblase des geschlachteten Karpfens! Beobachte die Anordnung der Schuppen! die Schleimschicht! Betrachte eine Fischschuppe unter dem Vergrößerungsglase! 2. Der Hering. 1. Bon der Bedeutung des Herings. Kein Fisch ist für Nordeuropa so wichtig wie der Hering. In jedem Jahre werden etwa 10000 Millionen Heringe in großen Netzen gefangen. Dies geschieht zu verschiedenen Zeiten, tlämlich dann, wenn die Heringe laichen. Die auf hohem Meere lebenden Heringe, die Hochseestümme, laichen von Juli bis Dezember, die Küsten- stämme im April und Mai. Die Fischer ziehen hinaus auf die hohe See, wo sie die Fettheringe fangen. Die Maatjesheringe fängt man be- sonders im Juli und an den Küsten. Die Vollheringe, d. h. die Heringe, die noch nicht gelaicht haben, erbeutet man im August und September. Nach der Laichzeit werden die Hohlheringe gefangen. Die meisten der in den Handel kommenden Heringe werden eingesalzen. Das soll zuerst der Holländer Bäukel im 17. Jahrhundert getan haben; daher soll das Wort einpökeln stammen. Man nannte die eingesalzenen Heringe Bäukelinge. Aus diesem Wort ist der Name Bückling entstanden, womit man geräucherte Heringe bezeichnet. Salzheringe, die man eingesalzen und in Essig gelegt hat, werden als marinierte Heringe bezeichnet. Wohl noch mehr Heringe, als vom Menschen gefangen werden, fallen Vögeln und Wassertieren zum Opfer, die den Heringszügen in großen Scharen folgen. 2. Bon der Ernährung des Herings. Er lebt von ganz winzigen Krebs- tierchen. Diese nähren sich von ganz kleinen schwimmenden Algen, die man nur mit dem Vergrößerungsglase deutlich wahrnehmen kann, und die sich ungemein schnell fortpflanzen und deshalb in kurzer Zeit in großer Menge entstehen. Sie finden sich in den Polargewässern und treiben südwärts, wenn im Frühjahr im Norden der Schnee schmilzt. Mit ihnen vermehren sich auch die genannten Krebschen in ungemessener Anzahl, und diesen folgt der Hering, um seine Nahrung zu finden. 3. Bon der Wanderung der Heringe. Die dazu nötige Wanderung kann er ebenso wie seine Laichzüge leicht ausführen; denn er ist ein hurtiger Schwimmer. Sein gestreckter Körper wird von der tiefgegabelten Schwanz- flosse schnell vorwärts getrieben. Die Fische drängen sich auf der Wanderung manchmal so zusammen, daß sie zum Teil übers Wasser gehoben werden, und daß Ruder in dem Fischschwarm steckenbleiben. So dicht sind die Wanderzüge des Herings, und so groß sind sie, daß das von ihnen zurück- geworfene Licht, der „Heringsblick", dem Fischer schon von weitem ihr Kommen ankündigt. Besonders die silberglänzenden Schuppen an den Seiten und auf dem Bauche schillern in allen Regenbogenfarben.

8. Realienbuch für die Schulen des Großherzogtums Hessen - S. 63

1900 - Gießen : Roth
Flußaal. 63 ausgeworfen werden. Die Netzreihe wird mit dem einen Ende an dem Boot, mit dem andern an einem Anker oder Pfahl befestigt. Die Träger der Netze find Gummibälle. Bleigewichte ziehen sie senkrecht hinunter. Die Netzreihe gleicht dann einer ins Meer versenkten durchlöcherten Mauer. In den Maschen verstricken sich die Fische mit den Kiemen. Nachts zieht man die Netze an Bord, schüttelt die Fische heraus und bringt sie ans Land. Die gefangenen Fische sind von verschiedener Güte. Die besten sind diematjes- (d. h. Mädchen-) Heringe. Man versteht darunter junge Tiere, welche noch niemals gelaicht haben. Sie werden nur in geringer Zahl gefangen, weil sie sich mehr in der Tiefe aushalten. Nach ihnen sind am wertvollsten die Vollheringe, welche vor dem Laichen ins Garn gehen. Die Hohlheringe haben bereits gelaicht und sind daher sehr geringwertig. Das Salzen. Die gefangenen Fische werden am Land in die Salzereien ge- bracht und dort von Frauen und Mädchen ausgeweidet. Diese besitzen darin eine unglaubliche Geschicklichkeit. Die geübtesten brauchen für die Zubereitung eines Fisches nicht länger als eine Sekunde. Die ausgeweideten Fische werden in einem Bottich mit Salz gemengt. Dann salzt man sie in Tonnen ein, welche von Küfern geschlossen werden. Auf diese Weise erhält man den weißen oder gesalzenen Hering. Außer dieser gibt es aber noch andere Verfahrungsweisen beim Einsalzender Heringe. Wird der Hering erst eine Zeitlang gesalzen und dann geräuchert, so erhält man den Bücking. Die Bedeutung des Herings ist größer als diejenige aller übrigen Fische zu- sammen. Sein nahrhaftes Fleisch dient als Speise in den Palästen der Reichen und in den Hütten der Armen. Deshalb ziehen alljährlich ganze Flotten auf seinen Fang aus. Außerdem ist die Heringsfischerei in den Seestaaten eine vortreffliche Schule zur Ausbildung tüchtiger "Seeleute. Das Aufblühen der Hansa im Mittelalter ist eng verknüpft gewesen mit dieser Fischerei. Als der Hering seit 1425 nicht mehr an der Küste Schonens auftrat, ward dadurch der Hansa ein empfindlicher Schlag versetzt. Der glänzende Gewinn fiel nunmehr den Holländern zu. Ehemals war die Ankunft des ersten Herings in Holland ein Volksfest. Der Bürgermeister von Amsterdam belohnte den Überbringer mit goldener Denkmünze. Noch jetzt zahlt der König für den ersten Hering den fürstlichen Preis von 500 Gulden. Keringartige Kische sind die Sprotte und Sardelle. Erstere lebt in den Tiefen der Nord- und Ostsee und des Mittelmeers. Sie wird massenhaft eingesalzen und geräuchert. Die Sardelle wird besonders bet Sardinien gefangen. 62. Der Ilußaat. In der Körpergestalt unterscheidet sich der Aal wesentlich von den anderen Fischen. Er ist schlaugenförmig und nach dem Schwanz hin seitlich zusammengedrückt. Auch seine Art zu schwimmen erinnert lebhaft an eine Schlange. Oben ist er oliven- grün, unten weißlich. Die Flossen sind brauil. Am engen Maul bemerkt man zwei kurze Bartfäden. Die Schuppen scheinen zu fehlen, da sie ganz in der dicken, schlüpfrigen Haut versteckt sind. Bauchflossen sind nicht vorhanden. Rücken- und Afterflosse vereinigen sich mit der Schwanzflosse zu einem schmalen Saum. Am Grund jeder Brustflosse ist eine halbmondförmige Kiemenspalte. Sie ist sehr eng und läßt das Wasser nur langsam austreteu. Dies schützt die Kiemen vor schnellem Vertrocknen. Dadurch erklärt es sich, daß der Aal an warnieu Sommerabeuden zuweileil Wande- rungen zu Land unternimmt. Nahrung. Bei Tag liegt der Aal mit seinesgleichen gesellig auf schlammigem Grunde. Abends geht er auf die Nahrungssuche aus. Er lebt von kleinen Fischen. Fischlaich, Würmern rc. Nur das kleine Maul hindert ihn, daß er auch größere Tiere anfällt. Das dazu erforderliche Gebiß hätte er schon. Auch Aas ist ihm willkommen. Bei reichlicher Nahrung erreichen die Weibchen eine Länge von 180 cm. Die Männchen werden aber nicht einmal halb so lang. Bei der Jagd nach Nahrung zwängt er sich mit seinem dünnen, schlüpfrigen Körper durch die engsten Ritzen. Manchmal gerät er dabei sogar in die Röhren der Wasserleitungen. Wanderung. Der Aal findet sich in den meisten europäischen Flüssen und Seen. Ist er erwachsen, so tritt er mit Beginn des Herbstes die Reise ins Meer an, um dort zu laichen. Die jungen und einzelne alte Aale bleiben zurück und halten im Schlamm verborgen einen Winterschlaf. Die Aale, welche im Meere gelaicht haben, kehren nicht wieder in die Flüsse zurück. Die Männchen scheinen sich vorzüglich in der

9. Realienbuch mit Abbildungen - S. 184

1908 - Rostock : Boldt
184 a. Der Karpfen ist gleichfalls ein Allesfresser. Deshalb hat ihn der Mensch gleich einem Haustier seit langer Zeit in Pflege genommen und gezüchtet. In denkarpfen- teichen, die frei sein müssen von dem räube- rischen Hechte, nährt er sich von grünen Pflan- zenteilen, Klein- tieren und fau- lenden Stoffen. Der Karpfen vermehrt sich ■r, v f sehr stark und 3er Kslrpfen- wird seines wohlschmeckenden Fleisches wegen gehegt. — b. Der Ptötz befindet sich in allen unsern heimatlichen Gewässern und hat ein Fleisch von geringerem Werte. 3. Der Hering. Dieser allbekannte Fisch ist ein Bewohner der nördlichen Meere und lebt in den oberen Schichten derselben, weil er hier seine Nahrung findet, in ungeheuren Schwärmen. Bei einer Verbreitung über sehr weite Meeresräume, deren Salzgehalt und Wärmeverhältnisse stark voneinander abweichen, kann es nicht ausfallen, daß eine Rassenverschiedenheit sich herausgebildet hat. Man hat deshalb nach dem abweichenden Körperbau zwischen Hochsee- und Küstenhering zu unterscheiden. — Der schillernde, bläulich-grüne Leib des Herings ist der Färbung der Meeresoberfläche überraschend angepaßt (Schutz). Die Nahrung des Herings besteht in kleinen Lebewesen, namentlich in Rudersußkrebsen, die in ungeheurer Menge in den oberen Meeresschichten leben, aber von so geringer Größe sind, daß der Fisch erst gesättigt ist, wenn er ein halbes Hunderttausend davon verschluckt hat. Es ist selbstverständlich, daß der Hering die kleinen Tiere nicht alle einzeln ergreifen und verzehren kann, sondern sie massenweise sangen und in den Magen schaffen muß. Diesem Zwecke dient die im Maule vor den Kiemen befindliche Kiemenreuse. Es ist dies ein Sieb aus sehr enggestellten, gezähnten Knochenstüben, die wohl das Atemwasser zu deu Kiemen ungehindert hindurchströmen lassen, die darin enthaltenen Krebschen aber zurückhalten, damit sie durch den Schlund befördert werden können. Die kleinen Rudersußkrebse nähren sich von sehr kleinen Meeresgewächsen (Algen), die von Strömungen und Sturmwinden weit umhergetrieben werden und deshalb sehr ungleichmäßig aus der ausge- dehnten Meeresflüche verteilt sind. Um zu reichen Futterstellen zu gelangen, muß der Hering dann weite Strecken schnell durchschwimmen können. — Wenn die Vermehrung des Herings nicht eine so außerordentlich starke wäre, müßte bei der großen Zahl seiner Feinde die Art längst aus- gerottet sein. Zur Ablage der Eier kommen die kleinen Fische in unge- heuren Zügen (Laichzügen) in die Küstengewässer. Uber den steinigen Meeresboden und die Seegrasflächen hinwegschwimmend, laichen die Heringe. Die klebrigen Eier (Rogen) sinken auf den Grund und haften an den Steinen und Pflanzen. Sie werden beständig von frischem Wasser

10. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 148

1917 - Breslau : Hirt
Naturbeschreibung. Ili 148 Angriffen zahlreicher Feinde ausgesetzt wäre. Wildenten vertilgen seinen Laich; die jungen Hechte werden von den alten gefressen, und die ausgewachsenen fallen den Menschen zur Beute. — Der Lachs oder Salm, einer unsrer Edel- fische, lebt in der Nord- und Ostsee. Zur Laichzeit steigt er den Rhein, die Weser, Elbe und Oder auf- wärts und wird dann ge- fangen. Sein rötliches Fleisch ist äußerst schmack- haft. — Ihm verwandt ist die als Speisefisch un- gemein geschätzte Forelle, die in Gebirgs- und in Fischbrutanstalten ist für Nordeuropa so wichtig wie der Hering. In jedem Jahre werden etwa 10 000 Millionen Heringe in großen Netzen gefangen. Dies geschieht zu verschiedenen Zeiten, nämlich dann, wenn die Heringe laichen. Die auf hohem Meere lebenden Heringe, die Hochseestämme, laichen von Juli bis Dezember, die Küstenstämme im April und Mai. Die Fischer ziehen hinaus auf die hohe See, wo sie die Fettheringe fangen. Die Maatjesheringe (d. i. Jungfernheringe, junge Heringe) fängt man besonders im Juli und an den Küsten. Die Vollheringe, d. h. die Heringe, die noch nicht gelaicht haben, erbeutet man im August und September. Nach der Laichzeit werden die Hohlheringe gefangen. Die meisten der in den Handel kommenden Heringe werden eingesalzen. Das soll zuerst der Holländer Bäukel im 17. Jahrhundert getan haben; daher soll das Wort einpökeln stammen. Man nannte die eingesalzenen Heringe Bäukelinge. Aus diesem Wort ist der Name Bückling entstanden, womit man geräucherte Heringe bezeichnet. Heringe, die man frisch brät und dann in Essig legt, nennt man Bratheringe. Salzheringe, die man eingesalzen und in Essig gelegt hat, werden als marinierte Heringe bezeichnet. Wohl noch mehr Heringe, als vom Menschen gegessen werden, fallen Fischen sowie Vögeln und Säugetieren zum Opfer, die den Heringszügen in großen Scharen folgen. 2. Von der Ernährung des Herings. Er lebt von ganz winzigen Krebs- tierchen. Um solche in genügender Menge fangen zu können, hat der Hering eine eigentümliche Vorrichtung. Seine Kiemenbogen sind nämlich vorn mit seinen, langen Zähnchen besetzt, die eine Art Reuse, d. h. einen Fischkorb, bilden. Von dieser Reuse werden die kleinen Krebse zurückgehalten, wenn der Hering Wasser in den Mund zieht und durch die Kiemenspalten wieder ausstößt. Die kleinen, 1 mm langen Krebse, von denen der Hering lebt, nähren sich selbst von ganz kleinen schwimmenden Algen, die man nur mit 104. Der Hecht. und teilweise auch in den Flachlandbächen Deutschlands lebt künstlich gezüchtet wird. 2. Der Hering. 1. Von der Bedeutung des Herings. Kein Fisch

11. Nr. 1a - S. 148

1916 - Breslau : Hirt
148 Naturbeschreibung. Iii Angriffen zahlreicher Feinde ausgesetzt wäre. Wildenten vertilgen seinen Laich; die jungen Hechte werden von den alten gefressen, und die ausgewachsenen fallen den Menschen zur Beute. — Der Lachs oder Salm, einer unsrer Edel- fische, lebt in der Nord- und Ostsee. Zur Laichzeit steigt er den Rhein, die Weser, Elbe und Oder auf- wärts und wird dann ge- fangen. Sein rötliches Fleisch ist äußerst schmack- haft. — Ihm verwandt ist die als Speisefisch un- gemein geschätzte Forelle, die in Gebirgs- und in Fischbrutanstalten ist für Nordeuropa so wichtig wie der Hering. In jedein Jahre werden etwa 10 000 Milliolten Heringe in großen Netzen gefangen. Dies geschieht zu verschiedenen Zeiten, nämlich dann, weint die Heringe laichen. Die auf hohem Meere lebenden Heringe, die Hochseestämme, laichen von Juli bis Dezember, die Küstenstämme tm April und Mai. Die Fischer ziehen hinaus auf die hohe See, wo sie die Fettheringe fangen. Die Maatjesheringe (d. i. Jnngsernheringe, junge Heringe) fängt man besonders im Juli und an den Küsten. Die Vollheringe, d. h. die Heringe, die noch nicht gelaicht haben, erbeutet nran im August und September. Nach der Laichzeit werden die Hohlheringe gefangen. Die meisten der in den Handel komnienden Heringe werden eingesalzen. Das soll zuerst der Holländer Bäukel im 17. Jahrhundert getan haben; daher soll das Wort einpökeln stammen. Man nannte die eingesalzenen Heringe Bäukelinge. Aus diesem Wort ist der Name Bückling entstanden, womit man geräucherte Heringe bezeichnet. Heringe, die man frisch brät und dann in Essig legt, nennt man Bratheringe. Salzheringe, die man eingesalzen und in Essig gelegt hat, werden als marinierte Heringe bezeichnet. Wohl noch mehr Heringe, als vom Menschen gegessen werden, fallen Fischen sowie Vögeln und Säugetieren zum Opfer, die den Heringszügen in großen Scharen folgen. 2. Von der Ernährung des Herings. Er lebt von ganz winzigen Krebs- tierchen. Um solche in genügender Menge fangen zu können, hat der Hering eine eigentümliche Vorrichtung. Seine Kiemenbogen sind nämlich vorn mit seinen, langen Zähnchen besetzt, die eine Art Reuse, d. h. einen Fischkorb, bilden. Von dieser Reuse werden die kleinen Krebse zurückgehalten, wenn der Hering Wasser in den Mund zieht und durch die Kiemenspalten wieder ausstößt. Die kleinen, 1 mm langen Krebse, von denen der Hering lebt, nähren sich selbst von ganz kleinen schwimmenden Algen, die man nur mit 104. Der Hecht. ^. und teilweise auch in den Flachlandbächen Deutschlands lebt künstlich gezüchtet wird. 2. Der Hering. 1. Bon der Bedeutung des Herings. Kein Fisch

12. Nr. 3a - S. 148

1911 - Breslau : Hirt
148 Naturbeschreibung. Ili Angriffen zahlreicher Feinde ausgesetzt wäre. Hechte werden von den alten gefressen, und und teilweise auch in den künstlich gezüchtet wird. Wildenten vertilgen seinen Laich; die jungen die ausgewachsenen fallen den Menschen zur ^ , - - Beute. — Der Lachs oder • Salm, einer unsrer Edel- fische, lebt in der Nord- und Ostsee. Zur Laichzeit steigt er den Rhein, die Weser, Elbe und Oder auf- wärts und wird dann ge- fangen. Sein rötliches Fleisch ist äußerst schmack- haft. — Ihm verwandt ist die als Speisefisch un- gemein geschätzte Forelle, die in Gebirgs- Flachlandbächen Deutschlands lebt und in Fischbrutanstalten 104. Der Hecht. 2. Der Hering. 1. Von der Bedeutung des Herings. Kein Fisch ist für Nordeuropa so wichtig wie der Hering. In jedem Jahre werden etwa 10 000 Millionen Heringe in großen Netzen gefangen. Dies geschieht zu verschiedenen Zeiten, nämlich dann, wenn die Heringe laichen. Die auf hohem Meere lebenden Heringe, die Hochseestämme, laichen von Juli bis Dezember, die Küstenstämme im April und Mai. Die Fischer ziehen hinaus auf die hohe See, wo sie die Fettheringe sangen. Die Maatjesheringe (d. i. Jungfernheringe, junge Heringe) fängt man besonders im Juli und an den Küsten. Die Vollheringe, d. h. die Heringe, die noch nicht gelaicht haben, erbeutet man im August und September. Nach der Laichzeit werden die Hohlheringe gefangen. Die meisten der in deli Handel kommenden Heringe werden eingesalzen. Das soll zuerst der Holländer Büukel im 17. Jahrhundert getan haben; daher soll das Wort einpökeln stammen. Man nannte die eingesalzenen Heringe Bäukelinge. Aus diesem Wort ist der Name Bückling entstanden, womit man geräucherte Heringe bezeichnet. Heringe, die man frisch brüt und dann in Essig legt, nennt man Bratheringe. Salzheringe, die man eingesalzen und in Essig gelegt hat, werden als marinierte Heringe bezeichnet. Wohl noch mehr Heringe, als vom Menschen gegessen werden, fallen Fischen sowie Vögeln und Säugetieren zum Opfer, die den Heringszügen in großen Scharen folgen. 2. Von der Ernährung des Herings. Er lebt von ganz winzigen Krebs- tierchen. Um solche in genügender Menge fangen zu können, hat der Hering eine eigentümliche Vorrichtung. Seine Kiemenbogen sind nämlich vorn mit feinen, langen Fähnchen besetzt, die eine Art Reuse, d. h. einen Fischkorb, bilden. Von dieser Reuse werden die kleinen Krebse zurückgehalten, wenn der Hering Wasser in den Mund zieht und durch die Kiemenspalten wieder ausstößt. Die kleinen, 1 mm langen Krebse, von denen der Hering lebt, nähren sich selbst von ganz kleinen schwimmenden Algen, die man nur mit

13. Nr. 14 - S. 98

1911 - Breslau : Hirt
98 Naturbeschreibung. Ili Der Hecht ist der gefräßigste Räuber unter unsern Fischen. — Der Lachs oder Salm, einer unsrer Edelfische, lebt in der Nord- und Ostsee. Zur Laichzeit steigt er den Rhein, die Weser, Elbe und Oder aufwärts und wird dann gefangen. Sein rötliches Fleisch ist äußerst schmackhaft. — Der Aal ist ein beliebter Spcisefisch. Aufgaben. Beobachte die Bewegung der Flossen des Goldfisches im Aquarium! Wie er Maul und Kiemen öffnet! Untersuche die Fischblase des geschlachteten Karpfens! Beobachte die Anordnung der Schuppen! die Schleimschicht! Betrachte eine Fischschuppe unter dem Bergrößerungsglase! 2. Der Hering. 1. Von der Bedeutung des Herings. Kein Fisch ist für Nordeuropa so wichtig wie der Hering. In jedem Jahre werden etwa 10000 Millionen Heringe in großen Netzen gefangen. Dies geschieht zil verschiedenen Zeiten, nämlich dann, wenn die Heringe laichen. Die auf hohem Meere lebenden Heringe, die Hochseestämme, laichen von Juli bis Dezember, die Küsten- stämme im April und Mai. Die Fischer ziehen hinaus auf die hohe See, wo sie die Fettheringe fangell. Die Maatjesheringe fängt man be- soliders im Juli und an den Küsten. Die Vollheringe, d. h. die Heringe, die iloch nicht gelaicht haben, erbeutet man im August und September. Nach der Laichzeit werden die Hohlheringe gefangen. Die meisten der in den Handel kommenden Heringe werden eingesalzen. Das soll zuerst der Holländer Büukel im 17. Jahrhundert getan haben; daher soll das Wort einpökeln stammen. Man nannte die eingesalzenen Heringe Bäukelilige. Aus diesem Wort ist der Name Bückling entstanden, womit man geräucherte Heringe bezeichnet. Salzheringe, die man eingesalzen und in Essig gelegt hat, werden als marinierte Heringe bezeichnet. Wohl noch mehr Heringe, als vom Menschen gefangen werden, fallen Vögeln und Wassertieren zum Opfer, die den Heringszügen in großen Scharen folgen. 2. Von der Ernährung des Herings. Er lebt von ganz winzigen Krebs- tiercherl. Diese nähren sich von ganz kleinen schwimmenden Algen, die man nur mit dem Vergrößerungsglase deutlich wahrnehmen kann, und die sich ungemein schnell fortpflanzen und deshalb in kurzer Zeit in großer Menge entstehen. Sie finden sich in den Polargewässern und treiben südwärts, wenn im Frühjahr im Norden der Schnee schmilzt. Mit ihnen vermehren sich auch die genannten Krebschen in ungemessener Anzahl, und diesen folgt der Hering, um seine Nahrung zu finden. 3. Von der Wanderung der Heringe. Die dazu nötige Wanderung sann er ebenso wie seine Laichzüge leicht ausführen; denn er ist em hurtiger Schwimmer. Sein gestreckter Körper wird von der tiefgegabelten Schwanz- flosse schnell vorwärts getrieben. Die Fische drängen sich ans der Wanderung manchmal so zusammen, daß sie zum Teil übers Wasser gehoben werden, und daß Ruder in dem Fischschwarm steckenbleiben. So dicht sind die Wanderzüge des Herings, und so groß sind sie, daß das von ihnen zurück- geworfene Licht, der „Heringsblick", dem Fischer schon von weitem ihr Kommen ankündigt. Besonders die silberglänzenden Schuppen an den Seiten und auf dem Bauche schillern in allen Regenbogenfarben.

14. Nr. 1 - S. 148

1910 - Breslau : Hirt
148 Naturbeschreibung. Ili Angriffen zahlreicher Feinde ausgesetzt wäre. Wildenten vertilgen seinen Laich; die jungen Hechte werden von den alten gefressen, und die ausgewachsenen fallen den Menschen zur Beute. — Der Lachs oder Salm, einer unsrer Edel- fische, lebt in der Nord- und Ostsee. Zur Laichzeit steigt er den Rhein, die Weser, Elbe und Oder auf- wärts und wird dann ge- fangen. Sein rötliches Fleisch ist äußerst schmack- haft. — Ihm verwandt ist die als Speisefisch un- gemein geschätzte Forelle, die in Gebirgs- und in Fischbrutanstalten 2. Der Hering. 1. Von der Bedeutung des Herings. Kein Fisch ist für Nordeuropa so wichtig wie der Hering. Ili jedem Jahre werden etwa 10 000 Millionen Heringe in großen Netzen gefangen. Dies geschieht zu verschiedenen Zeiten, nämlich dann, wenn die Heringe laichen. Die auf hohem Meere lebenden Heringe, die Hochseestämme, laichet: von Juli bis Dezember, die Küstenstümme im April und Mai. Die Fischer ziehen hinaus auf die hohe See, wo sie die Fettheringe fangen. Die Maatjesheringe (d. i. Jungfernheringe, junge Heringe) fängt man besonders im Juli und an den Küsten. Die Vollheringe, d. h. die Heringe, die twch nicht gelaicht haben, erbeutet man im August und September. Nach der Laichzeit werden die Hohlheriitge gefangen. Die meisten der in den Handel kommenden Heringe werden eingesalzen. Das soll zuerst der Holländer Bäukel im 17. Jahrhundert getan haben; daher soll das Wort einpökeln stammen. Man nannte die eingesalzenen Heringe Bäukelinge. Aus diesem Wort ist der Name Bückling entstanden, womit man geräucherte Heringe bezeichnet. Heringe, die man frisch brät und dann in Essig legt, nennt man Bratheringe. Salzheringe, die man eingesalzen und in Essig gelegt hat, werden als marinierte Heringe bezeichnet. Wohl noch mehr Heringe, als vom Menschen gegessen werden, fallen Fischen sowie Vögeln und Säugetieren zum Opfer, die den Heringszügen in großen Scharen folgen. 2. Von der Ernährung des Herings. Er lebt von ganz winzigen Krebs- tierchen. Um solche in genügender Menge fangen zu können, hat der Hering eine eigentümliche Vorrichtung. Seine Kiemenbogen sind nämlich vorn mit feinen, langen Zähnchen besetzt, die eine Art Reuse, d. h. einen Fischkorb, bilden. Von dieser Reuse werden die kleinen Krebse zurückgehalten, wenn der Hering Wasser in den Mund zieht und durch die Kiemenspalten wieder ausstößt. Die kleinen, 1 mm langen Krebse, von denen der Hering lebt, nähren sich selbst von ganz kleinen schwimmenden Algen, die man nur mit

15. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 194

1900 - Osnabrück : Rackhorst
194 Die Fische besitzen eine große Menge Eier. Bei manchen hat man mehrere Tausende, ja, bei einigen mehrere Millionen gezählt. Wo Menschen und Tiere nicht störend eingreifen, da ist der Fischreichtum sehr groß. Viele Tausende von Menschen sind das ganze Jahr mit Fischfang beschäftigt, und doch kann man keine Abnahme des Fischreich- tums verspüren. Nur in den Flüssen sind die Fische weniger geworden, aber nicht bloß, weil sie in Menge weggefangen werden, sondern weil durch die beständige Reinhaltung die Laichplätze zerstört werden und der Schutz ihnen fehlt. Wanderung. Die Süßwasserfische bleiben meist an dem Orte, an dem sie dem Ei entschlüpft sind; viele Seefische aber, besonders die- jenigen, welche einen Teil ihres Lebens im Flusse zubringen, machen alljährlich große Wanderungen. Sie ziehen in Scharen wie die Zug- vögel vom Meere her in den Strömen hinauf, und jeder Fisch wandert dorthin, wo sein Leben begann. So zieht der Lachs von der Nordsee den Rhein hinauf und wandert bis in die Alpenflüsse in den Hoch- thälern der Schweiz. Nach der Ablegung des Laichs beginnt die Rück- wanderung, von der sie oft ganz ermattet und abgemagert das Meer wieder erreichen. In den Strömen giebt es für eine solche Menge Fische nicht Nahrung genug, aber bei vielen scheint während der Wanderung das Nahrungsbedürfnis unterdrückt zu sein. Der Hering wandert im Meer und sucht seichte Meeresbuchten auf. Seinen Laich legt er in solchen Mengen ab, daß das Wasser undurchsichtig wird. In den Kaiser Wilhelms Kanal drängen die Heringe von der Ostsee her in so großen Scharen, daß dort Ende September und Anfang Oktober ein wahres Fischgewimmel entsteht. Arten: Karpfen, Weißfisch, Hecht, Lachs Forelle, Hering, Barsch, Aal, Stichling, Schellfisch, Stör, Hai. 40. Der Kohlweißling. Körperbau. Der Kohlweißling vertraut seine Nachkommenschaft der Kohlpflanze an. Der Leib der Raupe besitzt keine Knochen, sondern ist aus einzelnen Ringen gebildet. Aber die Ringstücke des Jnsektenleibes und die Wirbelstücke bei den höheren Tieren lassen erkennen, daß die Grundanlage im Körperbau der Geschöpfe dieselbe ist. Auch die Raupe hat zum Leben Licht, Luft und Nahrung nötig, und darum ist sie dafür mit Werkzeugen ausgestattet worden. Die Mundösfnung bildet einen senkrechten Spalt, und die Werkzeuge zum Beißen sind die beiden Teile des Oberkiefers, die aus einem hornähnlichen Stoffe (Chitin) bestehen. Die großen Augen der Raupe sind aus vielen steinen zusammengesetzt. Die Atmung erfolgt durch Röhren an den Seiten des Körpers. Ähn- liche Röhrchen sind die Adern, die eine farblose Flüssigkeit enthalten. Die am Rücken liegende Hanptader vertritt das Herz und treibt die Flüssigkeit durch den Körper. Damit die inneren Weichteile geschützt sind, ist die äußere Hülle des Körpers etwas fester gebaut. Sie besteht aus Chitinringen, die durch eine Haut miteinander verbunden sind. Der feste Mantel ist das Gerüst für den Körper wie bei den Wirbeltieren die Knochen. An der Innenseite sind daran die Muskeln befestigt und an der Außenseite die Bewegungswerkzeuge. Die Raupe hat sechs Beine mit Krallen an den Füßen, während die übrigen Ausbuchtungen der Haut sind.

16. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 237

1910 - Leutkirch : Bernklau
237 Der Hecht. Der Hecht, ein arger Räuber. Der Hecht ist ein bekannter Be- wohner unserer fließenden und stehenden Gewässer. Von stetem Hunger geplagt liegt er fast immer am Grunde des Wassers oder im Blütter- werk der Wasserpflanzen auf der Lauer. Wegen seiner grünlich gefärbten, mit schwarzen Bändern und Flecken gezierten Oberseite ist er aber nur schwer wahrzunehmen (Bergungsfarbe). Da darf es uns nicht wundern, daß er auch all dem Getier im Wasser, den Krebsen, Fröschen und den andern Fischen unbemerkt bleibt. Sorglos kommen all diese Tiere in seine Nähe. Schon auf eine beträchtliche Entfernung aber erspähen die sehr scharfen Augen die Beute. Mit unglaublicher Gier schießt dann der Nimmersatt auf sein Opfer los, und ganz sicher weiß er sich desselben zu bemächtigen. In dem entenschnabel- artigen, tiefgespaltenen Maule, das von spitzen, rückwärts ge- bogenen Fangzähnen starrt, besitzt er ein Greifwerkzeug, das auch den schlüpfrigsten Fisch noch festzuhalten vermag. .Der sehr weite Schlund und die erweiterungsfähige Speiseröhre ermöglichen es ihm, unzerkleinert den erbeuteten Raub zu verschlucken. Andere Raubfische. Zu den Raubfischen gehört auch die prächtig gefärbte, wegen ihres feinen Fleisches hochgeschätzte Forelle. Sie bewohnt mit Vorliebe klare Gebirgsbäche und Seen und Teiche, die von diesen durchströmt werden. — Auch der schlangenförmige A a l ist ein sehr gefräßiger Räuber. Merkwürdig ist, daß dieser Fisch zum Laichen im Herbst ins Meer wandert. Die den Eiern entschlüp- fenden Jungen ziehen dann im kommenden Frühling in dichten Zügen wieder in die Ströme aufwärts. Hier verbleiben sie, bis das Brutgeschäft auch sie wieder zum Meere treibt. Von da aber kehren sie nicht mehr zurück. Die schöne Wasserjungfer. Name und Körperbau. Jedem Kinde ist die glitzernde Wasserjungfer oder Nadel, die an heißen Sommertagen mit ihrem langen, schlanken Leib in schwirrendem Fluge über und an unsern Gewässern dahinjagt, bekannt. Der Name Libelle, mit dem häufig das hübsche Tierchen auch bezeichnet wird, heißt Wage. Er weist hin auf die wiegende und schwebende Art und Weise des Fliegens. An einer solchen Seglerin fallen uns außer den schillernden Farben des Leibes be- sonders noch die außerordentlich großen Netzaugen, die spitzzähnigen Freßzangen und die vier durchsichtigen, netzartig gegitterten Flügel aus. Alle diese Körper- eigentümlichkeiten begünstigen ihre räuberische Lebensweise in hohem Grade. Mücken, Fliegen und andere Insekten, auf die sie wie ein Raubvogel stürzt, fallen ihr in Menge zur Bente. Ausrüstung der Larve als Wafferraubtier. Die Larven entstehen aus Eiern, die das Weibchen ins Wasser ablegt. Auch sie sind außer- ordentlich gefräßig. Namentlich erbeuten sie Schnakenlarven und

17. Nr. 16 - S. 103

1908 - Breslau : Hirt
Wirbeltiere: E. Fische. 103 sammengenommen bedeutend. Der mit großen Schuppen bedeckte Körper ist seitlich stark zusammengedrückt. Oben sieht er blaugrün, unten weißlich aus/ Die Schwanzflosse ist tief gegabelt. Der Hering hält sich den größten Teil des Jahres auf dem Grunde des Meeres (der Ost- und Nordsee) auf und steigt im Frühjahr und Herbst in die Höhe, um an den seichten Stellen des Meeres zu laichen. Die Züge sind oft eine Meile lang und so dicht, daß ein Ruder darin stecken bleibt und die Boote in dem Wasser höher gehoben werden. Dann fahren viele Tausende von Fischern mit ihren Booten auf den Fischfang hinaus. Die Heringe sängt man mit großen Netzen oder treibt sie in eine Meeresbucht, sperrt diese ab und fängt die Fische mit kleinen Netzen. Ist das Boot gefüllt, so wird es schnell nach dem Lande geführt; dort werden die Fische eingesalzen. Man scheidet sogleich die fetten Voll- heringe, die noch nicht gelaicht haben, von den mageren Hohlheringen, die bereits ihren Rogen abgesetzt haben. Sie werden nun in Tonnen gepackt und als Fleisch der Armen in die Welt verschickt. Geräucherte Heringe nennt man Bücklinge. Die Sprotte, in der Nordsee, und die Sardelle, in dem Mittelmeere, sind kleinere Abarten des Herings. Erstere wird geräuchert, letztere eingesalzen und mariniert in den Handel gebracht. Der Kabeljau lebt in den Tiefen der nördlichen Meere, kommt zur Laichzeit an die Küsten von Norwegen und Neufundland, um seine 4—9 Millionen Eier abzusetzen, und wird mit Netzen und Angeln gefangen. Man benutzt ihn frisch, gesalzen (Laberdan) und getrocknet (Stockfisch). Aus der Leber bereitet man den Lebertran. Die breiten, flachen Flundern werden frisch und geräuchert gern gegessen. Der Schwert- fisch, 5 m lang, mit großer, gabeliger Schwanzsiosie und einer langen Rückenflosie. Der Oberkiefer verlängert sich in einen schwertförmigen, an den Rändern scharfen Fortsatz, mit dem er Schiffswände durchstoßen kann. Im Mittelmeere lebt der siiegcnde Fisch mit verlängerten Brust- und Bauchflossen. Mit Hilfe derselben kann er bis 12 m weit über das Wasser hinfliegen und dadurch seinen Feinden entrinnen. Fig. 25. Der Haifisch. >/g. § 47. Der Menschenhai (Fig. 25), der gefürchtetste Räuber des Meeres, erreicht eine Länge von 5 rn und darüber. Der spindelförmige Körper ist nicht mit Schuppen, sondern mit einer körnigen Haut bekleidet, die zu Leder (Chagrin) verarbeitet wird. Oben ist er aschgrau, unten weißlich gefärbt. Der Rachen ist mit mehreren Reihen großer Zähne besetzt, die er aufrichten und niederlegen kann. Er hat vollständig ausgebildete Kiemen, die durch die seitlich liegenden Kiemenlöcher mit der äußeren Luft in Verbindung stehen. Das Gerippe besteht aus einer Knorpelmaffe (Knorpelfische). Die großen

18. Nr. 22 - S. 103

1904 - Breslau : Hirt
Wirbeltiere: E. Fische. 103 sammengenommen bedeutend. Der mit großen Schuppen bedeckte Körper ist seitlich stark zusammengedrückt. Oben sieht er blaugrün, unten weißlich aus. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt. Der Hering hält sich den größten Teil des Jahres ans dem Grunde des Meeres (der Ost- und Nordsee) auf und steigt im Frühjahr und Herbst in die Höhe, um an den seichten Stellen des Meeres zu laichen. Die Züge sind oft eine Meile lang und so dicht, daß ein Ruder darin stecken bleibt und die Boote in dem Wasser höher gehoben werden. Dann fahren viele Tausende von Fischern mit ihren Booten auf den Fischfang hinaus. Die Heringe sängt man mit großen Netzen oder treibt sie in eine Meeresbucht, sperrt diese ab und sängt die Fische mit kleinen Netzen. Ist das Boot gefüllt, so wird es schnell nach dem Lande geführt; dort werden die Fische eingesalzen. Man scheidet sogleich die fetten Voll- heringe, die noch nicht gelaicht haben, von den mageren Hohlheringen, die bereits ihren Rogen abgesetzt haben. Sie werden nun in Tonnen gepackt und als Fleisch der Armen in die Welt verschickt. Geräucherte Heringe nennt man Bücklinge. Die Sprotte, in der Nordsee, und die Sardelle, in dem Mittelmeere, sind kleinere Abarten des Herings. Erstere wird geräuchert, letztere eingesalzen und mariniert in den Handel gebracht. Der Kabeljau lebt in den Tiefen der nördlichen Meere, kommt zur Laichzeit an die Küsten von Norwegen und Neufundland, um feine 4—9 Millionen Eier abzusetzen, und wird mit Netzen und Angeln gefangen. Man benutzt ihn frisch, gesalzen (Laberdan) und getrocknet (Stockfisch). Aus der Leber bereitet man den Lebertran. Die breiten, flachen Flundern werden frisch und geräuchert gern gegessen. Der Schwert- fisch, 5 ui lang, mit großer, gabeliger Schwanzflosie und einer langen Rückenflosse. Der Oberkiefer verlängert sich in einen schwertförmigen, an den Rändern scharfen Fortsatz, mit dem er Schiffswünde durchstoßen kann. Im Mittelmeere lebt der fliegende Fisch mit verlängerten Brust- und Bauchflossen. Mit Hilfe derselben kann er bis 12 m weit über das Wasser hinfliegen und dadurch seinen Feinden entrinnen. Fig. 25. Der Haifisch. i/z. 8 47. Der Menschenhai (Fig. 25), der gefürchtetste Räuber des Meeres, erreicht eine Länge von 5 iu und darüber. Der spindelförmige Körper ist nicht mit Schuppen, sondern mit einer körnigen Haut bekleidet, die zu Leder (Chagrin) verarbeitet wird. Oben ist er aschgrau, unten weißlich gefärbt. Der Rachen ist mit mehreren Reihen großer Zähne besetzt, die er aufrichten und niederlegen kann. Er hat vollständig ausgebildete Kiemen, die durch die seitlich liegenden Kiemenlöcher mit der äußeren Luft in Verbindung stehen. Das Gerippe besteht aus einer Knorpelmasse (Knorpelfische). Die großen

19. Nr. 23 - S. 103

1904 - Breslau : Hirt
Wirbeltiere: E. Fische. 103 sammengenommen bedeutend. Der mit großen Schuppen bedeckte Körper ist seitlich stark zusammengedrückt. Oben sieht er blangrün, unten weißlich aus. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt. Der Hering hält sich den größten Teil des Jahres ans dem Grunde des Meeres (der Ost- und Nordsee) auf und steigt im Frühjahr und Herbst in die Höhe, um an den seichten Stellen des Meeres zu laichen. Die Züge sind oft eine Meile lang und so dicht, daß ein Ruder darin stecken bleibt und die Boote in dem Wasser höher gehoben werden. Dann fahren viele Tausende von Fischern mit ihren Booten ans den Fischfang hinaus. Die Heringe fängt man mit großen Netzen oder treibt sie in eine Meeresbucht, sperrt diese ab und fängt die Fische mit kleinen Netzen. Ist das Boot gefüllt, so wird es schnell nach dem Lande geführt; dort werden die Fische eingesalzen. Man scheidet sogleich die fetten Voll- heringe, die noch nicht gelaicht haben, von den mageren Hohlheringen, die bereits ihren Rogen abgesetzt haben. Sie werden nun in Tonnen gepackt und als Fleisch der Armen in die Welt verschickt. Geräucherte Heringe nennt man Bücklinge. Die Sprotte, in der Nordsee, und die Sardelle, in dem Mittelmeere, sind kleinere Abarten des Herings. Erstere wird geräuchert, letztere eingesalzen und mariniert in den Handel gebracht. Der Kabeljau lebt in den Tiefen der nördlichen Meere, kommt zur Laichzeit an die Küsten von Norwegen und Neufundland, um seine 4—9 Millionen Eier abzusetzen, und wird mit Netzen und Angeln gefangen. Man benutzt ihn frisch, gesalzen (Laberdan) und getrocknet (Stockfisch). Aus der Leber bereitet man den Lebertran. Die breiten, flachen Flundern werden frisch und geräuchert gern gegessen. Der Schwert- fisch, 5 w lang, mit großer, gabeliger Schwanzflosse und einer langen Nückenflosse. Der Oberkiefer verlängert sich in einen schwertförmigen, an den Rändern scharfen Fortsatz, mit dem er Schiffswände durchstoßen kann. Im Mittelmeere lebt der fliegende Fisch mit verlängerten Brust- und Bauchflossen. Mit Hilfe derselben kann er bis 12 in weit über das Wasser hinfliegen und dadurch seinen Feinden entrinnen. Fig. 25. Der Haifisch, i/z. 8 47. Der Menschenhai (Fig. 25), der gefürchtetste Räuber des Meeres, erreicht eine Länge von 5 w und darüber. Der spindelförmige Körper ist nicht mit Schuppen, sondern mit einer körnigen Haut bekleidet, die zu Leder (Chagrin) verarbeitet wird. Oben ist er aschgrau, unten weißlich gefärbt. Der Rachen ist mit mehreren Reihen großer Zähne besetzt, die er aufrichten und niederlegen kann. Er hat vollständig ausgebildete Kiemen, die durch die seitlich liegenden Kiemenlöcher mit der äußeren Luft in Verbindung stehen. Das Gerippe besteht aus einer Knorpelmasse (Knorpelfische). Die großen

20. Nr. 11 - S. 103

1904 - Breslau : Hirt
Wirbeltiere: E. Fische. 103 sammengenominen bedeutend. Der mit großen Schuppen bedeckte Körper ist seitlich stark zusammengedrückt. Oben sieht er blaugrün, unten weißlich aus. Die Schwanzflosse ist tief gegabelt. Der Hering hält sich den größten Teil des Jahres auf dem Grunde des Meeres (der Ost- und Nordsee) auf und steigt im Frühjahr und Herbst in die Höhe, um an den seichten Stellen des Meeres zu laichen. Die Züge sind oft eine Meile lang und so dicht, daß ein Ruder darin stecken bleibt und die Boote in dem Wasser höher gehoben werden. Dann fahren viele Tausende von Fischern mit ihren Booten auf den Fischfang hinaus. Die Heringe sängt man mit großen Netzen oder treibt sie in eine Meeresbucht, sperrt diese ab und sängt die Fische mit kleinen Netzen. Ist das Boot gefüllt, so wird es schnell nach dem Lande geführt; dort werden die Fische eingesalzen. Man scheidet sogleich die fetten Voll- heringe, die noch nicht gelaicht haben, von^den mageren Hohlheringen, die bereits ihren Rogen abgesetzt haben. Sie werden nun in Tonnen gepackt und als Fleisch der Armen in die Welt verschickt. Geräucherte Heringe nennt man Bücklinge. Die Sprotte, in der Nordsee, und die Sardelle, in dem Miitelmeere, sind kleinere Abarten des Herings. Erstere wird geräuchert, letztere eingesalzen und mariniert in den Handel gebracht. Der Kabeljau lebt in den Diesen der nördlichen Meere, kommt zur Laichzeit an die Küsten von Norwegen und Neufundland, um seine 4—9 Millionen Eier abzusetzen, und wird mit Netzen und Angeln gefangen. Man benutzt ihn frisch, gesalzen (Laberdan) und getrocknet (Stockfisch). Aus der Leber bereitet man den Lebertran. Die breiten, flachen Flundern werden frisch und geräuchert gern gegessen. Der Schwert- fisch, 5 m lang, mit großer, gabeliger Schwanzflosie und einer langen Rückenflosse. Der Oberkiefer verlängert sich in einen schwertförmigen, an den Rändern scharfen Fortsatz, mit dem er Schiffswände durchstoßen kann. Im Mittelmeere lebt der fliegende Fisch mit verlängerten Brust- und Bauchflossen. Mit Hilfe derselben kann er bis 12 m weit über das Wasser hinfliegen und dadurch seinen Feinden entrinnen. Fig. 25. Der Haifisch. >/3. § 47. Der Menschenhai (Fig. 25), der gefürchtetste Räuber des Meeres, erreicht eine Länge von 5 in und darüber. Der spindelförmige Körper ist nicht mit Schuppen, sondern mit einer körnigen Haut bekleidet, die zu Leder (Chagrin) verarbeitet wird. Oben ist er aschgrau, uuten weißlich gefärbt. Der Rachen ist mit mehreren Reihen großer Zähne besetzt, die er aufrichten und niederlegen kann. Er hat vollständig ausgebildete Kiemen, die durch die seitlich liegenden Kiemenlöcher mit der äußeren Luft in Verbindung stehen. Das Gerippe besteht aus einer Knorpelmasse (Knorpelfische). Die großen