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1. Teil 1 - S. 13

1908 - Hannover : Helwing
13 behält den Namen, der andere geht als Wülfinghäuser Klosterforst zum Quertal des Gehlenbaches mit der reizend gelegenen Holzmühle. Jen- seits derselben heißt der schmale Rücken „Saupark" Kleiner Deister). Er fällt steil zum Tal der Haller bei Springe ab. Das ganze Ge- birge ist reich bewaldet, liefert feinen, festen Sandstein und bedeutende Mengen von Steinkohlen. Die herrlichen Forsten des Sauparkes bilden ein kaiserliches Jagdrevier unserer Provinz. Am Eingang desselben bei Springe liegt das kaiserliche Jagdschloß. b) Der Deister. Jenseits der Haller gelangen wir über den Waldrücken des Ebersberges zum Deister. Er steigt im Mittel reichlich 300 m empor und erreicht im Höfeler (über Wennigsen) mit 400 m seine größte Höhe. Er ist ein Bergrücken von 30 km Länge. Kein einziges Quertal durchbricht ihn; nur eine Anzahl von Waldbächen gliedert ihn in sogenannte Brinke. Sein Südhang ist steil; nach Norden geht er allmählich zu deu reichen Fruchtebenen des „Landes zwischen Deister und Leine" über. Die Vorberge des Deisters (Gehrdener-, Stemmer-, Rehburger-, Benther- und Lindener-Berg) streichen bis gegen die Leine hin. Sie sind entweder mit prächtigen Buchen- und Tannenwäldern bedeckt, wie der Deister selber, oder tragen reiche Fruchtgefilde. Am rechten Leineufer merken wir noch den flachen Rücken des Krons- berges, welcher bei Misburg endet. Im Lande zwischen Deister und Leine blühen Ackerbau, Bergbau und Industrie. Ersterer baut neben dem Getreide namentlich Zückerrüben, die in zahlreichen Zuckerfabriken verarbeitet werden. Der Bergbau fördert Steinkohlen, Sand- und Kalkstein zu Tage. Der Kalkstein aus den Hügeln bei Limmer ist mit Asphalt durchtränkt, der in der Asphaltfabrik in Linden ansgeschieden wird. Am Kronsberge bei Misburg lagern mächtige Schichten von Mergelkalk, aus dem an Ort und Stelle Zement bereitet wird. Aus- gedehnte Tonlager liefern vielen Ziegeleien treffliches Material. Ge- waltige Salzlager in der Tiefe lassen Solequellen emporsprudeln. Die Sole wird teils zu Bädern (Rodenberg) verwandt, teils in Salinen (Egest orffshall u. a.) versotten. Auch Schwefelquellen gibts in unserm Gebiet, die in den Schwefelbädern von Nenndorf, Limmerbrunnen und Bad Rehburg verwertet werden. e) Der Süntel läuft mit dem Deister parallel. Seine Fort- setzung bildet die Weserkette, die im 170 m hohen Jakobsberg (mit der Bismarcksäule) zur Weser steil abfällt. Der schönste Punkt des Süntels ist der 360 m hohe Hohenstein. Nördlich davon liegt das Dachtelfeld, wo die Sachsen einst ein Heer Karls d. Gr. vernichtet haben sollen. Beide Gebirge fallen steil zum Wesertal ab und gewähren mehrfach herrliche Ausblicke in dasselbe. Beide tragen prächtige Wälder. Bei Münder wurden Steinkohlenfiötze abgebaut. Sole- und Schwefel- quellen machen dies Städtchen zum Badeort. Die Weserkette birgt

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1. Die Provinz Hannover - S. 51

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 51 — dem Namen Rehburger Berge auf. In diesem Bergrücken liegt in schön geschützter Waldbucht das Bad Reh bürg und das berühmte Eistercienser-Kloster Loccum, in dessen Waldabgeschiedenheit ein vor- zügliches evangelisches Predigerseminar eingerichtet ist. In der von der Aue durchflossenen Senke zwischen Deister und Rehburger Bergen liegt die freundliche, aufstrebende Stadt Wunstorf (4100 Einw.). Die Eisenbahnen Köln-Hannover und Bremen-Hannover laufen hier zu- fammen, und den Verkehr mit dem Hinterlande vermittelt jetzt eine Kleinbahn. Lehrerseminar, Präparanden-Anstalt, Cementsabrik, Mar- garinefabrik, Lederfabrik, Öl- und Torfstreufabriken, dazu eine Land- armen- und Strafanstalt geben den Stadtbewohnern Anlaß zu mancherlei Erwerb und Verdienst. Das Südostende des großen Deisterzuges trennt nur ein schmaler Spalt bei Springe, den die Bahn von Hannover nach Hameln als Durchgang gewählt hat, von seiner Fortsetzung, dem Saupark oder dem kleinen Deister. Es ist dieses ein schön bewaldeter, nie- driger Bergzug von derselben Beschaffenheit, dessen Höhen als Wild- gehege für kaiserliche Jagden ummauert und umzäunt sind. Unter dem Namen Osterwald zieht dann nach schmaler Thalsenke der Bergzug bis zur Saale und Hamel. Die feingekörnten, harten, weißen Sandsteine dieses Zuges liefern für Hannovers Prachtbauten wert- volles Material. An der Südwestseite des gesamten Deisterzuges zieht sich eine breite Thalmulde entlang, aus der nach Norden die Aue und nach Süden die Hamel fließen. Westlich von dieser Mulde liegen drei zusammenhängende Bergketten, der Süntel, die Bücke berge und die Weserkette. Süntel und Weserkette ziehen sich vom Thale der Hamel in hakenförmigem Bogen bis an die Weser bei Porta, während die Bückeberge nördlich an diese Züge sich anlegen. Der Süntel erhebt sich nahe dem Hamelthale gleich zu bedeutender Höhe (470 in) und flacht sich dann nach Norden ab; man hat darum das südliche Ende den großen und seine Abdachung den kleinen Süntel genannt. Süntel und Vückeberge bergen wie der Deister unter der harten Sandstein- schicht reiche Kohlenlager, die bei dem hessischen Orte Obernkirchen von vorzüglicher Güte sind. b) Die Weserkette. Die eigentliche Weser kette ist östlich von dem Flusse kohlen- ärmer; sie besteht aus dem lockeren Kalkstein, den wir an der Süd- Westseite des Deisters fanden. Dieser Bergzug hat auch ein anderes Aussehen als die beiden vorher besprochenen Rücken. Sein Kamm ist schmaler und von Querthälern durchsetzt, und aus demselben formen sich herrlich bewaldete Bergkegel, die ihrer schönen Aussichten wegen von Tau- senden von Fremden besucht werden. Am meisten genannt zu werden ver- dienen die Paschenburg, die Arens bürg und die Lüh den er Klippen, zu denen auch durch die Ouerbahn von Stadthagen nach Rinteln der Fremdenstrom besonders gelenkt wird. Der Bergzug nimmt nach

2. Kleine Heimatskunde - S. 6

1890 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Das Weser-Bergland. d) Der Göttin g erwa l d rechts von der Leine von S. nach N. Plesse, Hardenberg, Bruck, Hünenstollen. e) Der Mieter bei Northeim. Jsm Norden: a) Die Höhen von Dankershausen. b) Der Heber. (Becken von Rhüden, Thalgruud von Bockenem [2im6ergau].) c) Die Berge bei Alfeld (Winzenburg, Hasli, Mönteberg; Siebenberge im O. — Selter, Dörshelfer Klippen, Neuberg, Warberg, Duinger Berge, Külf im W. der Leine.) Fruchtbare Thäler, bewaldete Höhen. Alfelder Trüffel. d) Ebene von Gronau. e) Hildesheimer Wald. (Woldenberg.) f) Hainberg. Flüsse: a) Leine. Quelle bei Stadt Worbis (Leinefelde) auf dem oberen (preußischen) Eichsfelde. Aufgabe: Gieb die Richtung an mit den wichtigsten Punkten und Orten! Ihr Lauf 187 km. Nebenflüsse. Rechts: Garte, Ruhme (Eller, Hahle u. Brehme, Steinlake [Oder u. Sieber], Söfe). Innerste (Nette u. Lamme). Links: Espolde, Moorbach, Jlme, Wispe, Saale bei Elze, Haller, Ihme. 3. Aas Wejer-Wergland. Folgende Gebirge von S. nach N. sind zu merken: a) Kaufungerwald zwischen Werra und Fulda. Sandstein, Basalt, Braunkohlen. Der Hohe Meißner 750 m, bis Einbeck sichtbar. b) Br am Wald. 430 m. Der Hohe Hagen 506 m. e) Solling. Selten schöne Waldungen. Sollinger Platten. Moosberg 515 m. d) Hilsmulde. Hils, Ith, Thüsterberg, Lauensteiner Berge. (Form einer Ellipse mit 3 Einschnitten bei Delligsen, Brunkensen und Hemmendors.) e) Kleiner Deister (Osterwald, Nesselberg, Saupark b. Springe, Deisterpsorte). f) Großer Deister. 22 km lang, ungegliedert, 410 m. Vorhügel desselben: Gehrdener, Benther und ßindener Berg. g) Süntel, auch Ostsüntel genannt zum Unterschiede vom West-süntel an der rechten Seite der Weser. Teile sind: der Große Süntel 446 m im Sw., der Kleine Süntel 212 m im No. Dachtelfeld. Zwischen dem Kl. Süntel und dem Deister das Thal von Lauenau und Münder. Klüt und Ohrberg bei Hameln als Vorberge. — Nach Nw. schließt sich an den Süntel die Weserkette mit malerischen Felspartien. Hohenstein 350 m, Paschenbnrg 360 m, Luhdener Klippen 330 m. Die Weserkette schließt mit dem Jakobsberge 171 m bei Minden. Westfälische Pforte. Gegenüber im W. der Wittekindsberg 283 m. d—g

3. Heimatskunde des Kreises Rinteln oder Schaumburg und des Regierungsbezirks Kassel - S. 16

1881 - Rodenberg : Selbstverl. des Verf.
— 16 — nordöstlich von Springe und zieht sich von So. nach Nw. bis in die Gegend von Rodenberg. Nirgends ist er von einem Querthale durchschnitten. Durch das tiefe Thal der Haller ist er von dem Sauparke getrennt, während das Thal der Hamel und vornehmlich das breite Thal der Kaspane ihn vom Süntel scheidet. Rasch erhebt sich das Gebirge im Osten; schon im Kah- lenberge hat es eine Höhe von über 300 m. Von da an hat sein Rücken fast einen wagrechten Lauf, und nur wenige Punkte erheben sich auf dem- selben. Darunter sind zu merken: der Bielstein, der Höbeler über Wennigsen, weiter nach Nw. die hohe Warte und die Teufelskammer mit dem aussichtsreichen Nordmanns-Turm; östlich von Rodenberg erheben sich die Heisterburg (328 m.) und jenseits der Schießhütte der Strußberg mit dem Tannemväldchen (196 m.). Von der Heisterburg, sowie von dem Turme auf dem Tannenwäldchen genießt man eine herrliche Aussicht in die weite Ebene. Bei hellem Wetter sind außer Hannover mit seinen vielen Türmen und Schornsteinen die Schloßtürme in Celle und das Steinhnder Meer mit der Festung Wilhelmstein erkennbar. In der Nähe des Tannenwäldchens befindet sich die sogenannte Quelle, ein einsames, enges Thal. Hier sind eine Süßwasserquelle, Spaziergänge mit einladenden Sitzplätzen und eine Mooslaube im dichten Walde. Die Kurgäste Nenndorfs machen hierher oft Ausflüge. — Der Abfall des Deisters nach S. ist überall steil; nach N. dagegen fällt das Gebirge sanft ab und wird von vielen schmalen, parallelen Thälern zerrissen, die den Abhang in eine Reihe Brinke teilen. An die so entstandene Hügellandschaft schließt sich dann die Ebene an. 2. Der Deister besitzt vorzüglichen Wald; besonders gedeiht hier die Buche. Von wilden Tieren trifft man hier noch Wildschweine und Hirsche an. Im Innern des Gebirges befinden sich große Mergel- und Kalkstein- lager. Über diesen lagert ein gelblichweißer feinkörniger Sandstein, der dem des Bückeberges nur wenig nachsteht. Der Sandstein wird besonders in den Brüchen beim Steinkrnge und bei Barsinghausen im Hannoverschen und auf der Heisterburg bei Rodenberg zu Tage gefördert. Auf der Höhe der Heister- bürg ist 1880 ein neuer Sandsteinbruch angelegt worden. Die hier aus- gebeuteten Steine werden durch eine Bremsbahn bis an den Fuß des steilen Berges befördert, hier behauen und dann durch Fuhrwerke weiter geschafft. Wichtiger noch ist der Deister durch seinen Kohlenreichtum. Die Steinkohlen, die freilich von denen des Bückeberges übertroffen werden, werden weithin versandt. Gegen 1000 Arbeiter finden in den Bergwerken des Deisters Beschäftigung. Jährlich werden 5 Millionen Scheffel Kohlen gewonnen,' und man hat berechnet, daß der Deister noch 700 Millionen Scheffel in seinem Innern berge. — Als ein Ausläufer des Deisters ist der Galenberg anzu- sehen, an dessen Nordwestabhange das Bad Nenndorf liegt. Die schwefel- reichen Quellen des Bades entspringen teils am nordwestlichen Abhänge des Galenberges, teils zwischen diesem und dem Tannenwäldchen „auf dem breiten Felde." 7. Der Bückeberg. 1. Der Bückeberg hat seinen Namen, der so viel als Buchenwald be- deutet, seinem trefflichen Buchenwalde zu verdanken. Dem Tannenwäldchen gegenüber bei Beckedorf beginnend, zieht er in einem Bogen von No. nach Sw. ununterbrochen bis zum Bad Eilsen im Bückeburgischen. Das Thal

4. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 15

1910 - Hannover : Helwing
— 15 — gelagert sind. Vor dessen: Südostende, nur durch einen schmalen Spalt bei Springe getrennt, liegt der Saupark, das kaiserliche Jagdrevier, und weiterhin der Osterwald. Vor dem Nordwestende des Deisters, aber 15 Km abgerückt, tresseu wir aus die bekaunten Reh burger Berge am Stemhnder Meere, die auch aus Deistersandstein und Kohleneinlagen bestehen. Auch die Weserkette hat, wie der Süntel den Deister, ebensalls einen bedeutenden Bergzug hinter sich, die kohlenreichen Bückeberge. Aber diese sind nicht durch eine größere Talmulde abgegliedert, sondern sie treten in der Nähe der höchsten Höhen der Weserkette, der Luhdeuer Klippen, unmittelbar mit ihrem Westende an diesem Bergzug heran. Die von der Weser durchbrochene Weserkette setzt sich jenfeit der Weser sort in dem Wiehengebirge. Die einfache Kette desselben beginnt mit dem Wittekindsberge, ans welchem das Denkmal Wilhelms I. steht; sie verbreitert sich allmählich-und wird-schließlich in der Nähe von Osnabrück zu einer mehr als 10 km breiten, lieblichen Hngellandschast, die sich bei Bramsche in der Ebene verliert. Parallel mit dem Wiehengebirge streicht der Teutoburger Wald. Mit diesem Namen wird gewöhnlich die lang gedehnte Bergkette von der Diemel bis an die Ems bei Rheine bezeichnet, die jedoch in ihren ein- zelnen Teilen verschiedene besondere Namen führt. Das Gebirge beginnt niit der Egge, dem steilen Rande der Paderborner Hochebene. In der Nähe des Lippeschen Städtchens Horn ragen die mit religiösen Bildwerken geschmückten Externsteine ans. Hier wendet sich der Zug nach Nw. und heißt bis zur Döhrenschlucht, einer Berglücke westlich von Detmold, Lippescher Wald, von da ab bis zur Schlucht bei Bielefeld Osning. Auf dieser Strecke erhebt sich südlich vou Detmold die Grotenbnrg (d. i. großer Berg), auf deren waldgekröntem Gipfel das Hermannsdenkmal errichtet ist, da die Sage den Ort der Hermanns- schlacht (9 n. Chr.) hierher verlegt; es ist ein turmartiger Bau mit dem 13 m hohen Standbilde Armins. Bon der Bielefelder Schlucht an heißt das Gebirge gewöhnlich Teutoburger Wald, beim Volke hat diese Strecke keinen gemeinsamen Namen. Nach dem Eintritt in die Provinz Hannover erreicht der Teutoburger Wald in dem Dörenberg (in den Jburger Bergen gelegen) eine Höhe von 330 m und endet im Westfälischen mit dem scharf in die Ebene vorspringenden Huxberge, Gewässer und Zlnfiedlnngen. Zwei große Talwege durchziehen vom Süden bis zur norddeutschen Ebeue das vielgestaltige Bergland, die Flußtäler der Weser und der Leine; zu dieseu hin öffnen sich die bedeutendsten Nebentäler des gesamten Gebietes. In diesen Talmulden liegen auch mit wenigen Ausnahmen die bedeutenderen Städte, die darum bei der Betrachtung der Flnßlänse von Weser und Leine auch gleich ihre Würdigung finden mögen. Die Leine. Tie Leine entspringt bei dem Dorse Leineselde im sächsischen Eichs- selde; sie wendet stch zunächst nach Südwesten, wendet dann aber am Rnsteberge bei Ahrenshausen, bei ihrem Eintritte in unser Land, schars nach Norden um und behält diese Lausrichtung bei bis zu ihrer Mündung

5. Teil 1 - S. 12

1908 - Hannover : Helwing
12 Köterberg; die Egge bildet den Abschluß. Östlich von der Weser er- hebt sich der Br am Wald mit dem Hohenhagen (510 m). Dieser steil aufragende Kegel besteht aus Basalt. Dies harte Gestein ist uns bekannt, denn säst sämtliche Fahrstraßen unserer Stadt, soweit sie nicht Asphaltbahnen sind, sind mit Basaltsteinen gepflastert. Die Hochebene ist teils mit wildreichen Forsten bedeckt, teils aber wasserarm und kahl. 2. Der Solling liegt zwischen der unteren Schwülme und einer Talsenke, durch welche die Eisenbahn von Kreiensen nach Holzminden an der Weser fuhrt. Von seinen flachen Kuppen ist der Nt oosberg (500 m) die höchste. Das Gebirge besteht aus buntem (rotem) Sand- stein. Der Sandstein wird in großen Quadern gebrochen, die zu Bauten, Futtertrögen usw. dienen; die dünnen „Sollinger Platten" werden zum Pflastern von Hausfluren und Bürgersteigen benutzt. Größere Flüsse gibts im Solling nicht; von den Bächen merken wir die Jlme, die in einem höchst lieblichen Tal herabkommt und durch die Bucht von Einbeck zur Leine geht. Die Hochflächen des Sollings sind mit ausgedehnten Forsten (Fichten, Buchen und Eichen) und saftigen Bergwiesen bedeckt. Wo aber das Wasser keinen Abfluß hat, da trifft man, gerade wie am Fuße des Brockens, große Torfmoore. Die Arbeit in den Forsten und Steinbrüchen und der Holzhandel sind Hanpt- nahrungsqnellen der Bewohner des Gebirges. 3. Die Kohlengebirge Niedersachsens. Nördlich vom Lennetal nimmt das Weserbergland ein ganz anderes Aussehen an als bisher. Wir erblicken Bergzüge, die aus vielen einzelnen Bergen be- stehen, wie eine Kette aus vielen Gliedern. Solche Bergzüge heißen Kettengebirge oder Gebirgsketten (Weserkette!). Andere streichen viele Kilometer weit ohne tiefere Einschnitte hin. Das sind Bergrücken oder Kammgebirge (Deister!). Fast sämtliche Bergzüge streichen von Südost nach Nordwest. Sie bestehen hauptsächlich aus Kalkstein, Ton und gelbem oder weißem Sandstein. In dem Sandstein liegen viel- fach Kohlenlager (Steinkohlenflötze), die abgebaut werden. Vereinzelt kommen auch Eisensteinlager wor. An verschiedenen Punkten brechen Heilquellen aus den Bergen hervor. Das Gebirgsland ist meist mit prächtigen Laubwäldern bedeckt. In den Tälern und Mulden liegt fruchtbarer Ackerboden und manch saftiger Wiesenplan. Die wichtigsten Abschnitte unseres Gebirgslandes sind östlich der Weser: die Hils- mulde, der Ith mit den La neust ein er Bergen, der Osterwald mit dem Saupark, der Deister mit seinen Vorbergen, der Süntel, die Weser kette und die Bücke berge; westlich der Weser: das Wiehengebirge und sein Parallelzug der Lippesche und der Teuto- burger Wald. Unter diesen sind von besonderer Wichtigkeit: a) Der Osterwald. Er steigt nördlich vom Auetal über Voldagsen als breiter Rücken auf. Weiterhin gabelt er sich; der eine Zinken

6. Der heimatkundliche Unterricht für die Schulen der Provinz Hannover - S. 31

1888 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
Das Weser-Bergland. 31 Herstellung von Ornamenten und Statuen besonders geschätzten Sandstein. Wichtiger ist aber noch sein Kohlenreichtum; der Betrieb der Bergwerke am Osterwald reicht in die Zeiten des Herzogs Julius (1580) zurück. g. Der große Deister erstreckt sich in einer Länge von 22 km nordwärts der Ebene Springe-Eldagsen, und erreicht im Kalenberge die Höhe von 270, im Bielstein von 300, im Hebeler bei Wennigsen von 350 m. Die Straßen von Hannover nach Hanteln und Rinteln müssen den langgestreckten Gebirgszug umschretten, da er keine Qnerthäler zeigt: der nördliche Abhang, der allmählich zur vorliegenden Ebene sich verflacht, zeigt eine Reihe paralleler Erosionsthäler, durch welche er in eine Reihe sogenannte „Brinke" geteilt wird. Mächtige Kohlenflöze und ein gelblich-weißer feinkörniger Sandstein bilden den Reichtum des Deisters. ' * Östlich und nordöstlich vom Deister vermitteln einige niedrige Bergzüge den Übergang zur Ebene: der Gehrden er Berg, der aus Schichten des bunten Sandsteins zusammengesetzte Beuth er Berg, der aus Muschelkalk bestehende Gipszug bei Ronnenberg, der Lindener und Tönniesberg südlich von Hannover, die Anhöhen von Lim me r. *) b. „Der Sllntel — auch Ostsüutel genannt int Gegensatze zu dem West-süntel an der rechten Weserseite — ist ein hohes Waldgebirge, im Westen des Hamelthales sich hufeisenförmig hinziehend. Nach innen sinken die Höhen zu einem einsamen Waldthale hinab, nach außen haben die Abhänge ein steiles Gefälle. Der südwestliche Teil, der Große Süntel, hat eine Höhe von 446 rn, der nordöstliche Teil, der Kleine Süntel, erreicht nur die Höhe von 212 m. Auch dieses Gebirge hat Kohlenflöze von bedeutender Mächtigkeit. Bei dem Dorfe Zersen liegt die unter dem Namen Dachtelfeld bekannte kleine Hochebene, die an die Niederlage der Franken (782) erinnert.2) — Zwischen dem kleinen Süntel und Deister liegt von Münder bis Nenndorf ein sehr fruchtbares Thal; in der Mitte desselben ist Lauenau. Ein Vorgebirge des Süntel streift bei Hameln bis unmittelbar an das Weserufer und giebt mit dem gegenüberliegenden Klüt dieser Stadt eine romantische Lage. Ebenfalls am linken Weserufer liegt, getrennt vorn Klüt durch das Ent nte r-thal, der Ohrberg, der mit herrlichen Parkanlagen geschmückt ist." In einer Länge von 30 km schließt sich nach Nordwesten ziehend an den Süntel die Weserkette, für welche früher auch der Name Süntel gebraucht wurde. Malerische Felspartieen werden von dem weißen Jura dieses Zuges gebildet. Durch tief eingefchnittene Pässe entstehen einzelne liebliche Bergpartieen: Hohenstein (350 m), Paschenburg (360 m), Luhdener Klippen (330 m). Die Weserkette endet mit dem Jakobsberg (190 m) an der Weser und letzterer Berg bildet mit dem gegenüberliegenden Wittekindsberge die berühmte Weserscharte (porta westfalica) in der Nähe der früheren Festung Minden. Beide Berge, welche die Weserscharte bilden, fallen steil zum Weserthale ab. Die Bückeberge an der Nordseite der Weserkette streichen von der Weserscharte ab in nordöstlicher Richtung. Harret bei Bückeburg (Jda-Turm). ]) Flügge, Lesebuch Ii, 215. 2) Niedersächsisches Volksbuch I, 51.

7. Physische Geographie - S. 532

1838 - Berlin : Duncker & Humblot
532 Abth. Ii. Abschn. 7. Kap. 2. Springe, die Kette des Deister auf. Die Süntel setzt sich westnordwestwärts, als Weserkette, bis zur Haase bei Dramsche fort. Von dem Nord-Ende des Deister ziehen südwestwärts die Bücke berge fast bis zum Nord-Fuß der Wcserkette. Jene verbindenden Bergzüge zwischen Süntel und Sol- ling füllen nicht allein den Raum zwischen Weser und Leine, sondern sie breiten sich auch, als niedere, isolirte Hügelzüge, auf dem rechten Ufer des letzteren Flusses, bis gegen die Vorhöhen des Harzes aus. Sowohl die Deister- als die Süntel-Wescrkette ist ausgezeichnet durch Steilabfall gegen Südwesten, durch dammartige, hie und da unterbrochene Kett tenform. Der Deister erreicht noch die Gipfelhöhe von 1200', die Bückeberge erheben sich höchstens 1000'. Die Süntel - (Große Süntel im Osten von Oldendorf 1300') und We- serkette nimmt im Allgemeinen westwärts an Höhe und Breite ab. Sie bildet anfangs, in Gestalt eines schmalen (^—^ Ml. breiten) Bergwalles von 700 —1000' absoluter Höhe, den steilen rechten Thalrand der Weser, und zieht in derselben Form, als Wieh en-Gebirge, auf dem andern Ufer dieses Stromes, ohne bedeutende Direktions-Veränderung bis in die Quellgegend der Hunte und weiter gegen Westnordwest bis zu den unabsehbaren, meeresgleichen Moor- und Haidegegeuden an der mittleren Haase fort. Sie endet hier bei Bramsche (150') als der nordwestlichste Vorsprung des deutschen Berg- landes, in Form einer wenige 100' hohen, kahlen Hügel- reihe, welche südwärts mit einem stachwelligen Gelände von ähnlichen Niveau verwachsen ist, nordwärts aber, wie der ganze Zug, ohne Vorhöhen zum Ticflande abfällt. Sie be- hauptet zwischen der Weser und der Gegend des durchbre- chenden Quellthals der Hunte bei Barkhausen (133') noch eine Gipfelhöhe voit 800 — 1000', aber an mehreren Stel- len ist ihr wallartiger Rücken durch lückenförmige, bis auf die Sohle einschneidende Querspalten durchbrochen. Der merk- würdigste derselben ist die sogenannte westphälische Pforte (Poria vestphalica), mittelst welcher die Weîer aus dem Berglande hervorbricht und die germanische Ebene gewinnt.

8. Die Provinz Hessen-Nassau - S. 89

1914 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 89 — Wie der Taunus aus der Ebene des Rheingaus, so erheben sich die Weserkette und der Südteil des Süntels steil ans dem sonnigen und fruchtbaren Wesertale. Zwischen Fluß und Bergen liegt eine 2 bis 3 km breite Ebene. Von fast allen Punkten des schroff zu ihr ab- fallenden Bergiges hat man eine herrliche Fernsicht. Die am meisten besuchten Aussichtspunkte sind von Westen nach Osten der Papen- brink, die Lüh den er Klippen (300 m) mit einem Aussichts- turme, die Paschenburg, die Schaum bürg auf der Weserkette und der Hohenstein (340 in) auf dem Süntel. Die Paschenburg ist ein vielbesuchtes Gasthaus auf der böchsten Erhebung (335 m) des ganzen Zuges, dem Paschenberge. Ein südlicher Vorsprung des- selben trägt die Schaumburg, das Stammschloß der Grafen von Schaumburg. Es wurde vor einigen Jahren von unserem Kaiser dem Fürsten von Schaumburg-Lippe geschenkt. Der Hobenstein ist eine zerrissene Felskuppe, die fast senkrecht zur Ebene abbricht und gleich den übrigen Bergen prachtvollen Laubwald trägt. Von ihm gelangt man durch das Totental zum Dachtelfelde, das den Namen (Dachtel = Hieb, Schlag) erhielt, weil bier 782 das Frankenheer Karls des Großen vernichtet wurde. Etwas südöstlich vom Hohen- stein liegt als höchster Punkt des Süntels die Hohe Egge (437 m) mit dem Süntelturm. — Von dem jenseits des Tales der Roden- berger Aue liegenden Deister gehört nur die nordwestliche Ecke zur Graftschaft Schaumburg. Dort liegt auf der höchsten Erhebung die Heisterburg, ein Ringwall, der wahrscheinlich als Rest einer Befestigungsanlage aus den Zeiten der Sachsenkriege stammt. Am Nordivestrande des Deisters ist das anmutig gelegene und vielbesuchte Bad N e n n d o r f. Auch geologisch ist das Bergland der Grafschaft Schaumburg sehr interessant. Es zeigt zwei Formationen, die nach der Triaszeit sich bildeten und sonst in unserer Proviuz fast ganz fehlen. Wäh- rend die letzten Triasschichten als Kenpermergel und -saudstein sich am linken Weserufer hinziehen, liegen rechts vom Flusse im Süntel und in der Weserkette Jnragesteine. Man unterscheidet drei Arten der Jnraschichten. Die ältesten und untenliegenden Gesteine bilden den schwarzen Jura oder Lias (spr. laiäs). Sie treten nur in einem kleinen Bezirk östlich von Oldendorf zutage. Auf ihnen liegen als Südhang und Kamm der Weserkette und des südlichen Süntels braune Sandsteine und helle oder dunkle Kalkschichten, die man als braunen Jura oder Dogger bezeichnet. Den Nordrand der Weserkette und auch größtenteils den Süntel bildet der weiße Jura oder Malm. Er zeigt hauptsächlich hellen Kalkstein und Sand- steine. Die gleichen Gesteine hat der südliche Deister. Süntel und Deister wurden erst nach der Absetzung der Juraschichten ansgesaltet. In der heute von der Aue durchfloffenen Mulde zwischen beiden Sätteln wurden die Juragesteine durch Abwaschung entfernt oder von jüngeren Absetzungen überdeckt. Nachdem die Jnrazeit verflossen war, wurden am Nordrande der damals gebildeten Schichten andere Gesteine abgesetzt. Es sind

9. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig - S. 18

1908 - Breslau : Hirt
18 Landschaftskunde. Sammlungen und die für eine Hofhaltung nötigen Gebäude. An der berühmten Allee das Palastgebäude der Technischen Hochschule. (S. Bilder S. 68—69.) Auch über die Umgebung von Hannover-Linden hat sich das Großgewerbe mit mancherlei Fabriken ausgebreitet. Bei dem Dorfe Seelze, an der Leine, Py- ramide zum Audeuken an den General Johann Michael Obentraut („Auf solchen Wiesen bricht man solche Rosen". 1625). Bei Schloß Ricklingen, r. der Leine, er- innert ein Denkmal an Herzog Albrecht von Sachsen, der hier 1385 beim Sturme auf das Raubritternest der Mandelsloh fiel. Wnnstorf (4), an der Aue, ist, ebenso wie Lehrte (8) im O. vou Hannover, ein Bahnknotenpunkt geworden, da man beim Beginnen des hannoverschen Bahnnetzes die Hauptstadt mit Verkehr zu über- lasten fürchtete. c. Die Bückeberge, 8-förmig zwischen der Grafschaft und dem Fürsten- tum Schaumburg vom N.w.-Ende des Deisters nach der Weserkette laufend, besitzen bedeutende Sandsteinbrüche bei Obernkirchen. ä. Die Rehbnrger und die Lockumer Berge, in der Fortsetzung der Richtung des Deisters, das nördlichste Glied dieses Berglandes, laufen nahe bei dem 32 qkm großen Steinhuder Meere, der 37 m über dem Meeres- spiegel liegt und größtenteils zu Schaumburg-Lippe gehört. Der Fisch- fang liefert jährlich gegen 600 Zentner, wovon ein Sechstel Aale. In geschützter Lage zwischen den beiden Bergteilen Bad Rehburg, viel von Lungenkranken aufgesucht. Am Fuße der Lockumer Berge <151 in) liegt der prächtig wiederhergestellte Bau des ehemaligen, im 12. Jahrh. begonnenen Zisterzienserklosters Lock um, das jetzt eine Studieuanstalt für junge lutherische Geistliche bildet. In der Nähe wird mit gutem Grunde die Stätte der zweiten Römerschlacht des Jahres 16 n. Chr. „am Grenzwalle der Angrivarier" gesucht. — Das Steinhuder Meer, 4,5 m tief, ist zum Teil von weiten Mooren mit schwimmenden Wiesen oder von Sandboden umgeben, sein Wasser geht durch die Meerbeeke zur Weser. Schloß Wil- helmstein, wo Scharnhorst die Kriegsschule besuchte, auf einer künstlichen Insel. e. und f. Von Hameln bis an die Hase der Süntel, vom N.-Ende der Egge bis an die Ems der Osning. Beide laufen einander annähernd gleich, haben ähnliche Biegungen und sind ähnlich gegliedert: West-Süutel Westfälische Pforte Ost-Süntel. West-Osning Senke von Bielefeld Ost-Osning. Teile des Ost-Süntels sind der Große Süntel (441 in) und die Weserkette. R. von der Westfälischen Pforte der Jakobsberg (180 na), l. der Wittekindsberg (285 m). Der West-Süntel heißt auch (minder richtig) Wiehengebirge, der Osning, nach Erinnerungen an die Hermanns- schlacht, im S.o., wo er mit dem Egge-Gebirge zusammenhängt, gewöhnlich Teutoburger Wald; die Grotenburg>) bei Detmold, mit dem Hermanns- denkmale, mißt 388 m. Der Osning besteht ans zwei bis drei nebeneinanderlaufenden Ketten und besitzt Längstäler, die dem Süntel fehlen. Beide sind fönst gleichartig durch die Faltung der Erdrinde gegeneinander gepreßt, und zwischen ihnen sind^durch den Druck sogar Schichten der ältesten Steinkohle zutage gehoben. i) Der Berg hat angeblich im Mittelalter „Der Teut" geheißen. An seinem Fuße liegt der Meherhos „Teuthof", auf dem die „Teutemeyer" Hausen.

10. Hannover und Umgebung - S. 19

1894 - Hannover [u.a.] : Hahn
Der Deister. 19 nur die genügsame Tanne und von den kleinen Gewächsen das Heidekraut und einige Gräser. Andere Pflanzen können hier nicht recht fortkommen, weil ihnen die mineralischen Stoffe des Nährbodens fehlen. Oft mangelt's hier auch an Feuchtigkeit, da durch den Grubenbetrieb eine Menge Wasser dem Berge entzogen wird. Weiter unten am Berge, wo an der Egestorfer und Barsinghäuser Seite thonige Schichten, oder wo an der Nienstedter Seite Kalkgestein den Untergrund bilden, treffen wir herrlichen Laubwald und einen farbenprächtigen Blumenflor an. Nur am Speckenbrink und Bielstein wird der Sandstein des Gebirgskammes von dem Jurakalke durchbrochen. Der Wechsel des Bodens fällt freilich nicht jedem sofort ins Auge; doch kann er dem aufmerksamen Naturfreunde nicht entgehen. Dieser sieht's den Buchenstämmen an, die nur auf kalkiger Unterlage so schlank und kräftig emporwachsen, und den aus Kalk gebauten Schneckengehäusen, die in seltsam gewundenen Formen an der glatten Rinde kleben. Hier finden sich bei Beginn des Frühlings das wohlriechende Schneeglöckchen !) und der giftige Kellerhals2) mit seinem betäubenden Dust, und im Mai sind hier weite Strecken mit dem duftenden Waldmeister») und mit Bärenlauchs) überkleidet. Der Kalk ist eben unentbehrliche Lebensbedingung dieser und noch mancher anderen hier gedeihenden Blumen. Non diesem Pflanzenreichen Gebirgszug zweigt sich beim Forstbezirk Köllnischseld ein Ausläufer des Gebirges ab, der im Süden mit dem steil abfallenden Ebersberg endigt. Zwischen diesem und dem Saupark ist das tiefe Thal der Haller, in dem Springe so malerisch liegt. Die nach Nordwesten gerichtete Hauptkette des Deisters fällt nach Süden steil ab. Auf der Nordseite läuft eine Reihe Querthäler rechtwinklig vom Scheitel der Ebene zu. In ziemlicher Höhe am Berge entspringen den Felsen klare Quellen und plätschern lustig über moosiges Gestein in den Thälern hinunter. Die Bäche sind es, die im Laufe der Jahrhunderte die Querthäler durch Fortfpüleu des Gesteins bildeten und die sanftere Abdachung des Gebirges nach dieser Seite hin mit bewirkten. Solche Thäler waren dann wegen ihrer sehr sanften Steigung geeignet zur Anlage von Fahrstraßen, welche die Orte vor dem Deister mit denen hinter demselben verbinden. Der Kamm des Gebirges selbst wird aber nirgends von einem Thale durchschnitten, so daß die beiden großen Heerstraßen von Hannover nach Rinteln und von Hannover nach Hameln, sowie auch die Eisenbahn nach diesen Orten ihn zu umschreiten gezwungen sind. Die Erzeugnisse des Deisters. Unter den norddeutschen Bergen nimmt der Deister eine bedeutende Stelle ein. Nach ihm werden die gleichgeschichteten Felsmassen benannt, ans denen der Osterwald, der Bückeberg und die Rehburger Berge zusammengesetzt sind. Die oberen und unteren Lagen dieser Gebirge be-stehen aus Schieferthonen, Mergelarien und Kalksteinen. Wertvoller als drese sind die mittleren Schichten, die durchweg einen festen, feinkörnigen ) Leucoinm vernum. 2) Daphne mecereum. 3) Asperula odorata. 4) Al-lmm ursinum. ' 2*

11. Der heimatkundliche Unterricht für die Schulen der Provinz Hannover - S. 30

1888 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
30 Das Weser-Bergland. Pfeifenfabrik bestehen nur noch in geringem Umfange; dagegen liefert der Sollina noch immer tn fernem bunten Sandsteine ein schätzbares Baumaterial und die zur Herstellung von Trottoirs und Hausfluren, sowie zum Bedecken und Be-hangen der Hauser bekannten Sollinger Platten Reich ist anch der Wild-bestand (Hirsche Rehe, Schwarzwild) de« Gebirge», das im Moosberq mit seinen Fichtenwaldungen seine höchste Erhebung zeigt (515 m) *). d Die Hilsmulde, deren Südwestrand der Hils (469 m) bildet ist gegen da« Lemethal durch den Reuberg, Tödingsberg und Selter a'bae-fchloiten. An den Hils setzt sich im Nordwesten der Ith (405 m), der mit den Uuenfteiner Bergen gegen Koppenbrügge hin abschließt. Fast parallel mit dem langgestrecften schmalen Jthrucken streifen jenseit des Saale- und Thüstethaies die ^.uinger Berge (203 m) und der Thüsterberg; weiter östlich harrt an vct. er ~ Die genannten Bergzüge bilden eine nach der Leine an dret Stellen geöffnete Ellipse: bei Delligsen, wo Eisenstein gewonnen wird: bei Brunkensen, Alfeld gegenüber, wo mächtige Klippen, in denen die sagen-reiche Lippoldshöhle liegt, ein schönes Felsthor bilden; bei dem Salinenorte Salzhemmendorf und dem Flecken Hemmendorf, wo durch eine breitere Öffnung die Saale die von ihr gesammelten Gewässer Über Elze zur Leine führt. — Kern dieser mit prächtigen Laubwaldungen geschmückten Höhen (der höchste Jtonft tst der Zahnstein vom Thüfterberge, 438 m) bildet der Sandstein, auf dem vielfach Thon- und Kreidefchichten aufgelagert sind; der gelblich-weiße „Hils-fandstein wird besonders geschätzt. In der Thalfenke findet sich bei Duingen -ihon, den zahlreiche Töpfereien verarbeiten, Gips, der als mineralogische Seltenheit ochwefelfnoisen eingesprengt enthält, und ein kleines Steinkohlenlager. Die Gebirgzsüge der Hilsmulde, der Külf, der Osterwald, der Süntel und der Deister führen den gemeinschaftlichen Namen „Hannovers Kohlengebirge". Hier lagern Kohlenflöze, welche größtenteils abgebaut werden. Aus dem Sandstein dieser Gebirge^treten Oueslen zu Tage, welche teilweise Schwefel-wasser enthalten. 6. Der Küls (250 m) erhebt sich zwischen der Hilsmulde und der Leine; seine nördliche Fortsetzung, von der er durch das Thal der Haller getrennt ist, bildet mit dem Schulenburger Berge, auf dessen Spitze das Schloß Marienburg erbaut ist, die letzte Erhebung an der Leine. Muschelkalk lagert auf beiden Seiten des Gebirges. 2) Der kleine Deister (gemeinschaftlicher Name für Osterwald, Nesselberg, <ßüi|tng9aufcr «rcsofterforft und ^auparf) steigt von der (Baatc 31t einem breiten, mit_ dichtem 2iyald bedeckten Nücken auf, der aber bald durch ein Längenthal in Zwei nebeneinander laufende Ketten sich spaltet: der westliche bildet den Osterwald und den Nesselberg, der östliche den Wülfinghauser Klostersorst und den Saupark. ^ (Am Ende des Sauparks liegt ein schmuckloses Jagdschloß unsers Kaisers, eine halbe Stunde von Springe). Der kleine Deister, welcher bis zu 348 m aufsteigt, liefert in feinen mächtigen Steinbrüchen einen durch Gleichheit der Färbung, Festigkeit und Feinheit des Korns sich auszeichnenden und zur i) Siehe Harland, Streifereien im Solling. Niedersächsisches Volksbuch, Teil I, buch H°176 ~ Haus und Schule 1877, S. 369. 377. 385. — Flügge, Lese- A Die Gebirgszüge Selter, Duinger Berge, Thüsterberg, Külf können auch zum Leine-Berglande gerechnet werden, siehe dieserhalb Seite 4.

12. Europa - S. 231

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
F. Mitteleuropa. Weserbergland. 231 Im O. der Solling, gegenüber der Diemelmündung, bis über 500 in hoch, ein Sandsteinrückm mit prächtigen Forsten, Wiesen und Torfbildung. Im No., unfern Hannover, der Deister, 400 Hl hoch, reich an Buchen- und Eichenwald, Steinkohlen x) und Salinen. Aehnlich steht es mit Süntel und Weserkette. Der Süntel liegt hufeisenförmig im S. des Deister und ist 440 m hoch. Von ihm aus zieht die östliche Weserkette (bis 360 m hoch) an die Weser und tritt an sie heran im Jakobsberge (180 in hoch), der mit dem gegenüberliegenden Wittekindsberge (280 in hoch) zusammen die Porta Westfalica (Scharte) bildet; von hier aus streicht die westliche Weserkette oder das Wiesengebirge, bis znr Ems (bez. Bramsche), niedriger als die östliche, doch mehr in die Augen fallend, von Hunte und Hase durchbrochen^). Dem Solling gegenüber liegt im W. der Weser die flachwellige Hoch- fläche von Paderborn (Köterberg 500 in), so genannt, weil sie einst zum Bisthum Paderborn gehörte; im Nw. davon das niedrigere Lippesche und Osuabrückische Bergland, ersteres mit dem Kessel von Pyrmont (Bad!)^). Die westliche Begrenzung durch 2 ausgeprägte Ketten gebildet. Die südliche ist die Egge (465 in hoch), zwischen der Diemel und Horn; auf ihrem Kamme führt ein Weg entlang, von dem aus mau uach beiden Seiten in's Land hinabblickt. Nach W. Abfall zu einer Hochfläche „der Senne", auf der gute Pferde, fast wild lierumlaufend, gezogen werden. Von Horn*) ab zieht der Teutoburger Wald^) (bis 450 in hoch) oder Osning (so heißt er namentlich im So.), nach Nw., gleich der Egge mit schönem Buchen- wald bedeckt. Er besteht aus mehreren langen Parallelketten, die nur von wenigen Qnerthälern („Dören" - Thüren) durchbrochen werden6). Ganz im Nw. das Ibbenbüren er Kohlengebirge (Steinkohlen!), niedriger, doch breiter. Von besonderem Interesse neuerdings die Grotenburg im Sw. von Detmold mit dem 60 in hohen Hermannsdenkmal, auf dem die Worte stehen: Deutschlands Einigkeit meine Stärke. Meine Stärke Deutschlands Macht. Iii. Der westliche Theil. Das Niederrheinische Schiefergebirge. § 303. Allgemeines. Das Niederrheinische Schiesergebirge, von aus- Zu § 30*2. ') Diese, obwohl geringerer Qualität, fördern doch wesentlich die In- dustrie der Stadt Hannover. Nahe dem Deister Bad Nenndorf. 2) Weser und Weserkettc strategisch wichtig als Verteidigungslinie für die im No. liegende Ebene. Im S. von Minden einst die Schlacht von Iclisiaviso (16 n. Chr.) und bald darauf östlicher eine zweite Schlacht. Niederlage der Franken am Süntel (782) Schlacht bei Hastenbeck am Süntel (1757), bei Minden 1759. 3) Auch dies Bergland wichtig wegen Verteidigung gegen ein von W. heranziehen- des Heer. Daher 783 hier die Schlachten von Detmold und Osnabrück Im Sw. der Pforte an der Werra liegt hier Bad Rehme (Oeynhausen). *) Hier die Extersteine, 5 gelblich graue Sandsteinfelsen, gleich Riesenzähnen, 40 m hoch aufragend, mit angehauener Kapelle und sehr alten Scnlptnren. Zu beiden Seiten der Egge die Bäder Driburg lim O.) und Lippspringe. 5) Der Teutoburger Wald so genannt, weil man früher annahm, daß in ihm die Schlacht in Teutoburgiensi saltu (Tac. ab exc. d. A. 1,60) geschlagen sei. Sie hat aber südlicher in der Quellgegend der Ems und Lippe stattgefunden.' Im S. des Teutoburger Waldes Paderborn, einst wichtig durch seine Lage im innersten Winkel der Münsterschen Tieflandsbucht (Reichstag 777!) 6) Solche sind die Dörenschlucht, der Bielefelder Paß (Köln-Mindener Eisenbahn!) und der Iburg er Paß.

13. Europa - S. 56

1830 - Hannover : Hahn
72 Deutschland. ver in großer Menge gezogen, und selbst nach Hildesheim, Zelle, Hameln, Pyrmont und Nenndorf gebracht werden. Diese ämsigen Gärtner bc« wohnen eine Art Dorstadt von Hannover, und bilden die sogenannte Garrengemeinde, die ihre eigene Kirche hat. In Rirchrode ist eine Thiergarten mit Damhirschen. Die E. des Dorfes Misburg brin- gen viel Torf nach Hannover. — 12) Ralenberg zwischen Dei- ster und Leine, mit herrlichem Getreide- und Flachsbau. Ralenberg, Las ehemalige Residcnzschloß der Herzöge von Kalenberg, jetzt in Trüm- mern. Am anderen Leineufer ist das Amthaus. Schulenburg, Wohn- ort des Amtmanns. Jeinsen, Sitz einer Superintendentur. — i5) Wennigsen, mit starkem Ackerbau. Ronnenberg, ein Dorf mit einer Superintcndenlur. Gehrden, ein Flecken, 1100 E. Es wird hier viel Drell verfertigt; Steinkohlengruben am Süerser Brinke. Das Dorf Wit- tenburg durch gutes Bier bekannt. — i4) Springe am Deisterund Süntel, voller Hügel, aber mit herrlichem Boden. Es hat fleißige Flachsbaucr, Spinner und Weber; auch gewinnt es viel durch den Handel mit Holz. Kohlen, Steinkohlen, Glas - und Töpferwaaren. Springe, ein Städtchen an der Haller mit i55o E. Alrenhagen, ein Kirchdorf, welches viele Töpfe liefert. — i5) Lauenstein am Iht und Osterwalde und an der Leine, gränzt an Hildesheim, durch die vielen Erwerbszweige eins der bevölkertsten und wichtigsten Aemter des Königreichs. Es hat in den Thälern herrlichen Boden zum Flachsbau und schöne Wiesen, daher starke Viehzucht. Der Handel mit Holz, Steinkohlen, Töpfer- und Glaswaaren ist sehr bedeutend. In den Deisterbergcn finden sich Steile kohlen, Gips und Topfcrthon. In Oldendorf ist der Sitz einer Super- intcndentur. Lauenstein, Fl. mit 85o E. In der Nahe sind die Trümmer (Ruinen) zweier alten Burgen, Lauenstein und Spiegelberg. Hemmendorf, Fl. mit 1700 E. Osterwald, ein Dorf, bei welchem ein wichtiges Steinkohlenbergwerk ist. Nahe dabei ist die Lauensteincr Glas- hütte, wo schönes weißes Glas, auch geschliffene und vergoldete Glaswaa- ren gemacht werden. In der Nahe findet man auch Pfeifenthon. Salz- hemmendorf, Fl. mitgüoe. miteinemsalzwerke, außerdemsind imorte Bierbrauereien und Vrannteweinbrennercien. Duingen, ein Flecken mit 85o E. der, wie das nahe Dorf Dörpe, eine Menge Töpfer hat. Ueber- haupt finden sich in dieser ganzen Gegend viele Töpfer, die das schöne wohlfeile braune Steingut verfertigen, welches in Menge durchs ganze Land verfahren wird. Vieles geht nach Bremen, ins Meklenburgische und noch weiter nach Holland, Dannemark, Schweden und Rußland. Der Gewinn, den das Amt aus diesem Handel zieht, soll jährlich sich auf 10,000 Rthl. belaufen. Wallensen und Eime, zwei Flecken mit 75o und 65o E. — 16) Roppenbrügge oder die Grafschaft Spiegel- berg, welche bis 1819 dem Röntge der Niederlande gehörte. Es liegt am Deister, und hat fruchtbaren Boden. Der Fl. Roppenbrugge, 1200 E. In der Nahe ist eine Mineralquelle. Schloß der ehemaligen

14. Landeskunde von Braunschweig und Hannover - S. 9

1899 - Breslau : Hirt
Landschaftskunde. — Leine- und Weser-Bergland. 9 Hessischen, der Kaufunger Wald; weiter s.ö. der Hohe Meißner'), dessen sargähnlicher, aus Basalt aufgebauter Rücken, 750 m hoch, 500 m über der Umgebung, im Leinethale bis halbwegs nach Hannover sichtbar ist. f. An den mit mächtigen Burgtrümmern geschmückten Hanstein, am Rande des Oberen Eichsfeldes, knüpft sich im W. zwischen Leine und Weser ein Berglaud ohue Gesamtnamen, zuweilen als Grubenhagener Berge be- zeichnet uach dem alteu Herzogtums Grubeuhagen^). Unter den hier hervorbrechenden Basaltkuppen ist die bedeutendste der Ho Hehn gen (455 m), die Bram bürg bei Hardegsen die nördlichste Deutschlands überhaupt, über die Gebirgshöhe führt in höchst kunstvollen Windungen die Bahn Göttingen-Münden. Im Westen längs der Weser der Bramwald (422 m). g. Der Solling (500 m) ist eine mit dem prächtigsten Walde bestandene, im Innern wenig besiedelte Gebirgsmasse, deren malerische Ränder die Weser bis Höxter begleiten. Hirsche, Rehe und Schwarzwild. Sollinger Sandstein- platten. b. Das merkwürdige, an den Enden zugespitzte Eirund der Hilsmulde schließt im S.o. nochmals eine ähnliche, aber nach N.o. geöffnete Ellipse ein, die vom Hils selbst gebildet wird. Die Hauptteile des Westrandes sind der Hils mit dem Großen Sohl (464 m), der Ith und dessen n. Fortsetzung, die Lauensteiner Berge, deren Kalkfelsen schroff nach der Senke von Koppenbrügge abfallen. W. vom Hils der Vogler, nahe der Weser bei Bodenwerder, 402 in. Längs der Leine der lange Zug des Külf. 3. Das N)eser-Bergland. Ausdehnung n.w. von der Senke Elze-Hameln und der Emmer bis in die Niederung der Ems. Das Gepräge dieses Berglaudes bleibt im O. der Weser im ganzen das- selbe wie bei dem vorigen, aber die Gliederung wird einfacher, die Züge gehen mehr in die n.w. Richtung über, und schließlich verbleiben nur noch zwei gleichlaufende Ketten. Die Berge gehören überwiegend der ^Kreide und dem Jurakalke an, dazu tritt zwischen Leine und Weser der Wealden^uilden^sandstein, der verwittert als sog. Wälderthon vortrefflichen Waldboden abgiebt. Diese Bildung enthält auch Kohlenlager, und daher werden Külf, Osterwald, ein Teil des Hilsrandes, Deister und Süntel zu- sammen wohl als Hannoversches Kohlengcbirge bezeichnet. Vortreffliche Kohlen und Eisenstein sodann in der Nähe von Osnabrück und am Westends des Osnings. — Schieferthon und Mergelschichten bilden in der Ebene, namentlich im Calenbergischen zwischen Hannover und Hameln, sehr fruchtbares Ackerland. a. Der gauz mit prächtigem Walde bedeckte Osterwald geht im N.w. in den Kleinen Deister oder Saupark über, der größtenteils eingehegt ist und ein Jagdgebiet unserer Herrscher bildet. Die Thalsenke der Deister Pforte, ein Durchgang für Straße und Eisenbahn, trennt ihn von b. dem Deister, einem ungegliederten Rücken (410 m). J) Im Volksmunde Weißner benannt, weil er bis spät ins Frühjahr hinein Schnee zu tragen pflegt. -) Die Trümmer des Schlosses dieses Namens liegen s.w. von Einbeck.

15. 2. Abth. - S. 160

1832 - Berlin : Duncker u. Humblot
160 Europa. Abschn. H. die Weser in einem tiefgefurchten, aber geräumigen Thale hindurch. Nördlich vom Solling und durch niedere, meist von Sudosten nach Nordwesten streichende Bergreihen, deren Gipfel sich bis zu 1100' erheben, mit ihm verbunden, steigt auf dem rechten Ufer der Hamel, die Kette des Süntel- Gebirges, und parallel mit dieser, zwischen Rodenberg und Springe, die Kette des Deister auf. Die Süntel fetzt sich Westnordwcstw., alsweferkette, bis zur Haafe bei Vramfche fort. Von dem Nordende des Deister ziehen füdwestwärls die Bucke berge fast bis zum Nordfuß der Weferkette. Jene verbindenden Bergzllge zwischen Siintel und Sol- ling füllen nicht allein den Raum zwischen Weser und Lei- ne, sondern sie breiten sich auch, als niedere, isolirte Hügel- zuge, auf dem rechten Ufer des letzteren Flusses, bis gegen die Vorhöhen des Harzes aus. Sowohl die Deister- als die Süntel-Weferkette ist ausgezeichnet durch Steilabfall gegen Südwesten, durch dammartige, wenig unterbrochene Ketten- form. Der Deister erreicht noch die Gipfelhöhe von 1200', die Bückeberge die von 1000'. Die Suntel- (große Süntel im Osten von Oldendorf 1300') und Weserkette nimmt im Allgemeinen westwärts an Höhe und Breite ab. Sie bildet anfangs den steilen Thalrand der Weser, bis sie von dieser in der westp hä lische» Pforte (Porta westphalica), einem engen, steil eingeschnittenen Felsenspalt, durchbrochen wird zwischen dem Jakobs- (528') und Wittekindsberge (807'). Von hier als einfache, wallartige Kette weiter ziehend, wel- che etwa in ihrer Mitte noch einen Gipfel von 1000' trägt, wird sie an ihrem Westende zu einer wenige 100' hohen Hügelreihe, welche füdwärts mit Gruppen» von ähnlichem Niveau verwachsen ist. Dem Solling gegenüber, in dem Winkel, den die zu- sammenfließenden Gewässer der Diemel und Weser bilden, breitet sich ein plateauartiges Bergland aus, dessen Süd- und Ostränder, 800—1100' hoch, steil und wandartig indie Thäler der Weser und Diemel abfallen, dessen Scheitelfläche dieselbe Höhe hat, aber von 100 bis 600' hohen Thalsen- kungen durchfurcht ist Es ist dies das Plateau von Pa- der-

16. Heimatkunde der Provinz Hannover - S. 14

1910 - Hannover : Helwing
— 14 — b) Kalkzüge. Zwischen diese gespreizten Riesenfinger schieben sich Hügel- und Bergzüge ein, die alle aus viel jüngerem Kalkgestein auf- gebaut sind. Sie treten meist als schmale, lange oder gekrümmte Berg- ketten ans mit steilen Abhängen; prächtiger Buchen- und Eichenwald mit dichtem Grasteppich und schwellendem Moospolster überzieht ihre Gesteine. Dieseu Kalkgesteinen sind eingebettet: Eisenstein, Braunkohle, Asphalt und Salze, die hier und da gewinnbringend verwertet werden. Die zu diesen Kalkzügen zählenden Bergmassen am linken Leinenser nennt man zusammen die Hilsgruppe. Ihre bekanntesten Ketten sind der schmale 20 km lange Ith, bekannt wegen seiner prächtigen Anssichts- punkte, und der ohrmuschelartig gekrümmte Hils, in dessen grüner Mnlde das Bad Grünenplan bei Alfeld und an dessen Seite anch die merk- würdige Lippoldshöhle liegt. Gegenüber am rechten Leinenfer bei Alfeld zieht sich ein breites Kalkplatean hin, das seinen Anfang schon bei Gandersheim hat. Zum Leiuetal stürzen die Ränder der Kalkplatte steil ab. Die abfließenden Gewäffer haben in diese Ränder tiefe, schmale Täler genagt; dadurch treten zwischen ihnen eine Reihe von schön bewaldeten Bergkegeln hervor. Die stattlichsten dieser Bergkegel sind die Sieben berge unterhalb Alfeld, von denen der Tafelberg (375 m) der höchste ist. Dieselbe Heranswaschung der Kegelform aus den Ketten und Platten ist an deu Kalkzügen zu bemerken, die an beiden Ufern der Innerste hinab- ziehen und bei Hildesheim mit dem Galgenberge abbrechen: ihr stolzester Kegel ist der steile Woldenberg mit den Ruinen einer festen Burg. 3. Tas Kolilenbergland der Weser. Das letzte Stück des hannoverschen Berglandes, das Kohlenberg- land der Weser, beginnt unterhalb Hameln mit dem Süntel, der sich gleich bis zu 477 m erhebt, im Weiterziehen sich aber etwas abflacht. Seine Fortsetzung unterhalb Oldendorf ist die eigentliche Weserkette, die sich näher an die hier scharf nach Westen gewandte Weser legt, bis dieser Fluß sie bei Minden durchbricht. In beiden Bergzügen ist das weichere Kalkgestein von hartem Sandstein durchsetzt, der treffliche Bausteine liefert. Der Süntel und die Weferkette werden viel von Wanderern aufgefncht. Besonders sind es östlich der Weser 5 Punkte, die ihrer prächtigen Aussicht und ihrer schönen Lage wegen besonders die Fremden anziehen, znerst ani Süntel die steilen, zerklüfteten Kalkfelfen des Hohn- st eins, weiter anf der Weserkette die Höhe der Schaum bürg, der Paschen bürg, der Lüh den er Klippen mit der zu ihren Füßen liegenden Ahrensburg und der Höhe des Jakobs berges, des östlichen Pfeilers der Porta Westfalika. An der der Wefer abgewandten Seite des Süntels 'zieht sich eine tiefe Talmulde entlang, ans der nach Roi'den die Aue und nach Süden die Hamel abfließen. Jenseits des Tales erhebt sich dann der dem Süntel gleichlaufende Deister mit seinem 20 Km langen ununterbrochenen Kamme. Der Deister besteht vorwiegend aus weichem Kalkgestein, in das Kohlen ein-

17. Bilder aus Hannovers Geographie und Geschichte - S. 38

1901 - Leipzig : Hofmann
38 Bilder aus der heimatlichen Geographie und Geschichte. städtischen Behörden und namentlich vom jetzigen Stadtdirektor Tramm die Plätze der Stadt umgestaltet und 1894 den vorderen Teil der Eilenriede im Anschluß an das 1884 enthüllte Kriegerdenkmal, den Neubau des „Neuen Hauses" und des „Listerturms" sowie im Anschluß an die villenreiche Hohenzollern- und Tiergartenstraße und den 1863 angelegten Zoologischen Garten, in einen herrlichen Waldpark verwandelt. Ihren Abschluß haben diese prächtigen Schmuckanlagen durch einen ausgedehnten Volksgarten erhalten, der in den weiten Masch- wiesen der Leineniederung, in reicher architektonischer Gliederung in der Nähe des neuen Rathauses und des jetzt vollendeten neuen Provinzialmuseums und in freien landschaftlichen Formen mit see- artigen Teichen im weiteren Gelände, entstanden ist. So blickt Hannover auf eine großartige Entwickelung im 19. Jahr- hundert zurück, und es nimmt beim Eintritt ins 20. Jahrundert als Königliche Haupt- und Residenzstadt einen hervorragenden Platz unter den deutschen Großstädten ein. Nach „Bilder zur Heimatskunde" (Bielefeld, Velhagen u. Klasing) u. dem „Fremdenführer" rc. 16. Der Aeister. 1. Der Deister begrenzt auf eine weite Strecke den Südwesten des fruchtbaren Calenberger Hügellandes. Er hat wie die meisten Gebirgszüge unseres Heimatlandes eine nordwestliche Richtung. Von Bennigsen oder Völksen aus bis zu dem hessischen Badeorte Nenndorf kann der Wanderer 23 Kilometer lang auf dem Rücken des Gebirges dahinschreiten. Eine solche Deisterfahrt ist wenig beschwerlich, weil der Kamm meist wagerecht fortläuft. Nur einige Punkte erheben sich über die durchschnittliche Kammhöhe von 300 Metern. Der höchste unter ihnen ist der Höfeler mit dem Annaturm, der bis zu 403 Metern aufsteigt. Die Höhen des Deisters gewähren dem Wanderer einen schönen Ausblick in die weite norddeutsche Tiefebene und in das schöne Bergland der Weser und Leine. Nicht weit von der Mitte des ganzen Gebirgszuges, in dem Forstbezirke Köllnischfeld, zweigt sich ein Aus- läufer nach Süden ab. Er endigt nahe bei Springe mit dem steilen Ebersberge. Dieser und der gegenüberliegende Saupark sind die beiden Säulen der Deisterpforte, die den Deister scharf vom Osterwalde scheidet. Der Südwestabhang des Deisters ist ain steilsten. An der Nord- ostseite hat das Gebirge, rechtwinklig zu seinem Kamme, eine ganze Reihe von Querthälern. In ziemlicher Höhe entspringen dem Boden klare Gewässer und sammeln sich zu Bächen. Diese haben im Laufe von Jahrtausenden durch Fortspülen des Gesteins sich jene Querthüler geschaffen. Darin ziehen sich die kleineren Fahrwege hinauf, welche die Ortschaften an den beiden Seiten des Gebirges miteinander verbinden. Die größeren Heerstraßen und die Eisenbahnen von Hannover nach den Orten des Weserthales hat man um den Deister herumführen müssen. 2. Durchweg ist der Deister mit herrlichem Laubholze bewachsen. Nur hoch oben, wo das Gestein dicht unter der Oberfläche liegt, sinden wir die genügsame Tanne. Das Holz wird als Brenn- und Bauholz

18. Die Provinz Hannover - S. 50

1901 - Berlin [u.a.] : Spemann
— 50 — noch besser gelungen sein soll als das ihrer Schwester, der Königin Luise, in Charlottenburg. Der Kreis der Dörfer in nächster Nähe der gewaltig wachsenden Stadt Hannover wird immer kleiner; eins nach dem andern wächst an den Riesenleib der Großstadt. Nur im Südwesten hat sich der regsamste und sabrikthätigste Ort, Linden, diesem Schicksale entzogen. Linden ist seit 1884 eine Stadt, deren Einwohnerzahl jetzt 50000 überschritten hat. Linden ist nur durch den Jhmefluß von Hannover getrennt. Zu dem raschen Emporkommen Lindens hat die Ausnutzung seiner Bodenschätze den Grund gelegt. Johann Egestorfs, ein Sohn eines armen Fischers in Lohnde, begann um 1820 große Kalk- öfen am Lindener Berge zu bauen; die erste Ziegelei zur Ausnutzung des fetten Bodens folgte bald. Johann Egestorffs Sohn Georg erweiterte die Anlagen seines Vaters, legte dazu die erste Zuckerfabrik im hannoverschen Lande an, baute die große Maschinenfabrik und nutzte die nahen Salzquellen aus. An der Stelle der Salzquellen erstanden große Fabrikwerke, die heute neben einer Mill. Ctr. Salz noch Schwefelsäure, Salzsäure und andere Chemikalien gewinnen. Zu diesen Egestorffschen Fabrikgründungen sind andere Werke hinzu- gekommen, von denen die Lindener Samtweberei (3000 Arbeiter) das bedeutendste ist. D. Das Rohlenbergland links der Leine. a) Deisterzug und Süntel. Die Höhen um Linden, deren reiche Bodenschätze zur Entwickelung, der Stadt so wesentlich beigetrageil haben, stehen in Verbindung mit größeren Bergzügen, die zu den Kalken, Mergeln, Thonen und Salzen noch Eisenerze und Kohlen bergen. Geht man von Linden etwa 10 km nach Südwesten, so ist man an den immer steiler sich wölben- den, schön bewaldeten Kuppen der Vorberge (Stemmer und Gehrdener Berg) vorbei und berührt den Fuß des Deisterbergzuges. Der Deister, der sich in der Richtung von Südosten nach Nordwesten 23 km hinzieht, ist ein Gebirgskamm von 300 - 400 m Höhe. Der lange Bergzug ist von Bennigsen im Südosten bis Bad Nenndorf im Nordwesten ohne erhebliche Einschnitte, so daß Bahnen und Straßen den Deister umgehen. Der ganze Deisterkamm ist dicht bewaldet, und zwar trägt die Südseite auf einem leicht bröckelnden Kalkstein üppig grünende Buchen, während die Nordseite mehr Fichten aufweist. Der Boden der letztgenannten Seite birgt einen kalkhaltigen Sandstein, der, wo er die genügende Härte hat, ein vorzügliches Bau- Material ergiebt. Dieser Deistersandstein umschließt die Kohlenlager, die bei Bantorf und Barsinghausen abgebaut werden. 15 km weiter nach Nordwesten vorgerückt und völlig von der Masse des Deisters abgerissen, taucht noch eine Platte des Deistersand- steins mit derselben Kohleneinlage als 150 m hoher Bergzug unter

19. Landeskunde der Provinz Hannover und des Herzogtums Braunschweig (Niedersachsen) - S. 19

1913 - Breslau : Hirt
4. Das Weser-Bergland. 19 Hingegen ist mit der Hauptstadt vereinigt das nordwestliche Glied Herrenhausen (Haringehusen), ein Versailles im kleinen, denn hier lebten die hannoverschen Herrscher lieber als in der Hauptstadt. Schlösser, große, schöne Gärten, Sammlungen und die für eine Hofhaltung nötigen Gebäude. An der berühmten Allee das Palastgebäude der Technischen Hochschule. (3. Bilder S. 76 — 77.) Auch über die Umgebung von Hannover-Linden hat sich das Großgewerbe mit mancherlei Fabriken ausgebreitet. Bei dem Dorfe Seelze, an der Leine, Pyramide zum Andenken an den General Johann Michael Obentraut („Auf solchen Wiesen bricht man solche Rosen". 1625). Bei Schloß Ricklingen, rechts der Leine, erinnert ein Denkmal an Herzog Albrecht von Sachsen, der hier 1385 beim Sturme aus das Raubritternest der Mandelsloh fiel. Wunstorf (5), an der Aue, ist, ebenso wie Lehrte (9) im 0 von Hannover, ein Bahnknotenpunkt geworden, da man beim Beginnen des hannoverschen Bahnnetzes die Hauptstadt mit Verkehr zu über- lasten fürchtete. c) Die Bückeberge, S-förmig zwischen der Grafschaft und dem Fürstentum Schaumburg vom I^Iw-Ende des Deisters nach der Weserkette laufend, besitzen bedeutende Sandsteinbrüche beim hessischen Obernkirchen. d) Die Rehburger und die Loccumer Berge, in der Fortsetzung der Richtung des Deisters, das nördlichste Glied dieses Berglandes, laufen nahe bei dem 32 qkm großen Steinhuder Meere, der 37 m über dem Meeres- spiegel liegt und größtenteils zu Schaumburg-Lippe gehört. Der Fischfang liefert jährlich gegen 600 Zentner, wovon ein Sechstel Aale. In geschützter Lage zwischen den beiden Bergteilen Bad Reh bürg, von Lungen- kranken aufgesucht. Am Fuße der Loccumer Berge (153 m) liegt der prächtig wiederhergestellte Bau des ehemaligen, 1163 gestifteten Iisterzienserklosters Loccum, das jetzt eine Studienanstalt für junge lutherische Geistliche bildet. In der Nähe wird mit gutem Grunde die Stätte der zweiten Römerschlacht des Jahres 16 n. Chr. „am Grenzwalle der Angrivarier" gesucht. — Das flache, nur in einer Rinne1 im N bis 4 m tiefe Steinhuder Meer ist zum Teil von weiten Mooren mit schwimmenden Wiesen oder von Sandboden umgeben, sein Wasser geht durch die Meerbeeke zur Weser. Schloß Wilhelmstein, wo Scharnhorst die Artillerieschule besuchte, auf einer künstlichen Insel. e) und i) Von Hameln bis an die Hase der Süntel, vom Nordende der Egge bis an die Ems der Osning. Beide laufen einander annähernd gleich, haben ähnliche Biegungen und sind ähnlich gegliedert: West-Süntel Westfälische Pforte Ost-Süntel. West-Osning Senke von Bielefeld Ost-Osning. Teile des Ost-Süntels sind der Große Süntel (437 m) und die Weser- kette. Rechts von der Westfälischen Pforte der Iakobsberg (186 m), links der Wittekindsberg (282 m). Einheitliche Namen für die beiden langen Ketten sind in der Tat nicht im Ge- brauche, im Volksmunde haben die einzelnen Teile ihre besonderen Bezeichnungen. So heißt in der nördlichen eine längere Strecke westlich von der Westfälischen Pforte Wiehengebirge- die südliche Kette heißt von der Diemel bis an die Senke am Völmerstod Egge-Gebirge. Dann biegt der Iug nach Nw um und wird nun ziemlich allgemein Lippischer Wald genannt, weiter westlich wird nur noch eine Teilstrecke als Osning bezeichnet. Dazwischen ist seit zwei Jahrhunderten von Gelehrten der Name Teutoburger Wald hineingetragen worden, da hier, in der Gegend der 1 Es wird angenommen, daß durch diese Rinne früher die Leine geflossen sei. 2*

20. Deutschland, Wiederholung der außereuropäischen Erdteile, Handelsgeographie und Verkehrswege, Mathematische Erdkunde, Allgemeine Erdkunde - S. 24

1910 - Breslau : Hirt
24 Ii. Deutschland. B. Die deutschen Landschaften. Hessen weist rauhes Klima auf, da es gegeu die nördlichen Winde un- geschützt ist. Der Sandsteinboden ist vornehmlich in den höheren Teilen für den Ackerbau wenig ergiebig, trägt aber ausgedehnte Wälder. Nur die Fluß- täler lohnen die Arbeit des Landmanns, dessen Fleiß sprichwörtlich geworden ist: „Wo Hessen und Holländer verderben, kann niemand etwas erwerben." Das Land ist an Bodenschätzen arm; daher bleibt die Volksdichte hinter dem Durchschnitt des Deutschen Reiches zurück. Das Doppelknie der Werra bildet für Hessen die Pforte nach Thüringen, die Hessische und die Fulda - Kinzig-Senke öffnen das Bergland in nord- südlicher Richtung und machen Hessen zu eiuem wichtigen Durchgangs- lande von N nach S. Da, wo die vom oberen Rhein, vom Main und aus Thüringen kommenden und nach Hamburg weiterführenden Straßen sich vereinigen, wurde Kassel die bedeutendste Stadt des oberen und mittleren Wesergebietes. Auswärts am Fluß eutstaud zur Zeit des Bonifatius Fulda, dessen Kloster einst ein wichtiger Kulturträger war. Nach W ist dem Verkehr durch den Westerwald und das Sauerland eine Schranke gesetzt. Die Eisenbahn von Kassel nach Köln umgeht daher das Schiesergebirge im N oder benutzt das Lahntal und berührt dann die beiden Universitätsstädte Marburg und Gießen. b) Weserbergland ist der Gesamtname der bewaldeten Bergzüge, die die Weser von Münden bis Minden auf beiden Seiten begleiten. Sie laufen meist parallel nebeneinander her und find durchweg nur niedrig. Die wichtigeren Teile des Berglandes sind: Westlich von der Weser liegt der Teutoburger Wald, ein langgestrecktes Kettengebirge. Er steigt über 450 m an und reicht etwa 100 km weit bis in die Gegend westlich von Osnabrück, wo Steinkohlen- und Erzlager ausgebeutet werden. Quertäler, die schon den Römern als bequeme Übergänge gedient haben, durchschneiden den Bergrücken. Durch eins von ihnen führt die Eisenbahn von Minden nach Köln. An seinem Eingange liegt Bielefeld, der Haupt- sitz der westfälischen Leinweberei. Das weithin sichtbare Hermannsdenkmal aus der Grotenburg bei der freundlichen Residenz Detmold erinnert an des Eheruskerfürsteu Arminius Sieg über die Römer. An das Südostende des Teutoburger Waldes setzt sich der in südnördlicher Richtung ziehende breit- gewölbte Rücken des Eggegebirges an. Die östliche Seite des Weserstromes begleiten: der buchenbewaldete Sol- ling, dessen Basaltberge die Städte weithin mit Pflastersteinen versehen, der steinkohlenreiche Deister und sein steil zur Weser abfallender Parallelzug Süntel. Die Weser, die das ganze Gebirgsland entwässert, durchbricht bei Minden die Weserkette in der Westfälischen Pforte. Iii. Der Harz. Der stark abgetragene Rnmpf des Gebirges wird von Granitmaffen in Form plumper Buckel sbild 16 überragt. Sie sind mit zahlreichen Blöcken und Klippen überstreut, ganz besonders seine höchste Erhebung, der Brocken