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1. Teil 1 - S. 208

1908 - Hannover : Helwing
208 Filzmütze.) Auf Sumpfebenen und in schattigen Bergwaldungen wächst dies größte unserer Moose in dichten Polstern. Der Stengel trägt keine Äste, sondern an seinem oberen Teile grüne Blätter und darunter braune Haare, die der Pflanze als Wurzel dienen. Auf dem Stengel sitzt eine 4-seitige Kapsel, die im Jugendzustande von einer filzigen Mütze geschützt wird. Bei der Reife fällt die Mütze ab, und von der Kapsel löst sich ein Deckel los. Damit aber die Sporen nicht alle auf einmal ausgestreut werden, ist der Rand der Kapsel mit Zähnen besetzt und durch eine Haut verschlossen. Die Sporen können daher nur zwischen den Zahnlücken durch. — 3. Bedeutung der Moose für den Haushalt der Natur, a) Die Moose bilden auf unfruchtbarem Sand- und Steinboden mit den Flechten die erste Humusschicht, in der dann andere Pflanzen wachsen können, d) Die Moose halten den Boden lange feucht, das kommt den Bäumen, Sträuchern usw. zu gute, e) Sie helfen die Bewässerung der Erde regeln. Moosbewachsene Felsen hindern den schnellen Sturz des Regenwassers, halten es fest und bewirken, daß es langsam in die Risse und Spalten des Gesteins eindringt und diese erweitert. Moosreiche Waldgegenden, Wiesen und Bergrücken bilden die unerschöpflichen Wasserkammern vieler Flüsse. 4) Die Moose liefern den Tieren keine Nahrungsstoffe; aber den größeren Tieren bieten sie ein weiches Lager; Scharen von kleinen Tieren finden in ihnen ein Versteck gegen ihre Feinde und Schutz gegen Sonnenbrand und Winterkälte. I. Lege ein Moospolster ans eine geneigte Fläche und tröpfele Wasser darauf! — 3. Vergleiche Moos von feuchten und trockenen Steilen! — 3. Suche im Herbste oder Frühlinge im Moose Insekten und deren Larven und Puppen, Spinnen- eier usw.! — 4. Wie wird das Moos benutzt? — 5. Warum kann mau von einem Moosteppich des Waldes sprechen? 8 152. 'Hm Teiche. Der Teich ist rings von einem Schilf- dickicht umgeben, aus welchem die Rohrkolben sich emporheben und die gelben Blüten der Schwertlilie hervorleuchten. Am feuchten Ufer- rande finden wir die lilafarbene Minze und das blaue Vergißmein- nicht. Das Wasser ist dicht von der grünen Wasserlinse und den großen Blättern der Teichrose bedeckt. Die Blätter des weißblühenden Wasserhahnenfußes sind teils untergetaucht, teils schwimmen sie auf der Oberfläche. Auch Hornblatt und Wasserpest haben unter- getauchte Blätter. Über dem Teiche spielen Mückenschwärme und schwirren schimmernde Libellen. Frösche springen bei unserm Nahen ins Wasser. Egel, Kaulquappen und Molche schlängeln sich durch das Wasser. Teich muscheln, Schnecken und mancherlei anderes kleine Getier ziehen wir in unserem Netze oder mit einem Schöpfgefäße herauf. Vielleicht gelingt es uns auch, eine Ringelnatter in der Nähe des Teiches zu entdecken oder mit Semmelbrocken kleinere Fische ans Ufer zu locken. Als alte Bekannte begrüßen wir Storch und Schwalbe, die hier reichlich Nahrung finden. Der Fischreiher lauert

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1. Weltkunde - S. 289

1896 - Hannover : Helwing
289 als auch in schattigen Bergwaldungen wächst dies größte unserer Moose in dichten Polstern. Der Stengel trägt keine Äste, sondern an seinem oberen Teile grüne Blätter und darunter braune Haare, die der Pflanze als Wurzeln dienen. Auf dem Stengel sitzt eine 4-seitige Kapsel, die im Jugendzustande von einer filzigen Mütze geschützt wird. Bei der Reise fällt die Mütze ab und von der Kapsel löst sich ein Deckel los. Damit aber die Sporen nicht alle auf einmal ausgestreut werden, ist der Rand der Kapsel mit Zähnen besetzt und durch eine Haut verschlossen. Die Sporen können daher nur zwischen den Zahnlücken durch. — 3. Be- deutung der Moose für den Haushalt der Natur, a) Die Moose bilden auf unfruchtbarem Sand- und Steinboden die erste Humus- schicht, in der dann andere Pflanzen wachsen können, d) Sie helfen die Bewässerung der Erde regeln. Moosbewachsene Felsen hindern den schnellen Sturz des Regenwassers, halten es fest und bewirken, daß es langsam in die Risse und Spalten des Gesteins eindringt und diese erweitert. Moos- reiche Waldgegenden, Wiesen und Bergrücken bilden die unerschöpflichen Wasserkammern vieler Flüsse, e) Die Moose liefern den Tieren keine Nahrungsstoffe: aber den größeren Tieren bieten sie ein weiches Lager: Scharen von kleinen Tieren finden in ihnen ein Versteck gegen ihre Feinde und Schutz gegen Sonnenbrand und Winterkälte. 1. Lege ein Moospolster auf eine geneigte Fläche und tröpfele Wasser darauf! — 2. Vergleiche Moos von feuchten und trockenen Stellen! — 3. Suche im Herbste oder Frühlinge im Moose Insekten und deren Larven und Puppen, Spinneneier u. s. w.! — 4. Wie wird das Moos benutzt? § 83. Die Torfbildung. Die Moor- oder Torsbildung beginnt stets mit der Wucherung des Torfmooses und anderer Moosarten an feuchten Stellen oder an dem Ufer eines stehenden Gewässers. Indem die Moosstengel nach oben stetig weiterwachsen, unten aber absterben, wird die Moosschicht immer dicker. Zugleich breitet sie sich nach allen Seiten aus und webt auch einen Moosüberzug über den Wasserspiegel. Bald wachsen auf dieser Decke auch Ried- und Wollgräser, Glockenheide und selbst Sträucher und Bäume. Da die untersten abgestorbenen Pflanzenschichten fast ganz von der Luft abgeschlossen sind, so verwesen sie nicht vollständig. Besonders der in den Pflanzen enthaltene Kohlenstoff bleibt unzersetzt und bildet den Hauptbestandteil des Torfes. In Binnenseeen und Teichen kann auch eine Vertorfung durch die halbverwesten Überreste von Wassergräsern, Schilfrohren, Schwertlilien, Binsen und anderen Wasserpflanzen stattfinden. — Man unterscheidet in der Regel drei Schichten von Torf: a) den Stech- oder Moostorf, die oberste gelbbraune, lockere Decke, b) den dunkelbraunen Moortorf, die mittlere Schicht, c) den Pech- oder Baggertorf, die unterste schwarze Schicht. — Man macht das Moor- nutzbar durch Abstechen der beiden obersten Torfschichten, durch Ausbaggern und Formen der untersten Schicht, durch das Moorbrennen zur Gewinnung einer fruchtbaren Ascheschicht, durch Moordammkulturen und durch Anlage von Fehnen. l. l. Wo sind in deiner Heimat Moore? — 2. Wie verfährt man bei der Gewinnung des Stechtorses? — 3. Suche in dem Moostorfe einzelne Pflanzen- Weltkunde. . „

2. Nr. 14 - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Naturbeschreibung. Iii Wasser tragen die Sporen weiter. Auf feuchter Erde entsteht ans jeder Spore ein blattartiges,, grünes Lager, das viele Würzelchen in den Boden streckt. Nach einiger Zeit wächst an dem herzförmigen Einschnitte dieses Blattes eine junge Farnpflanze. Ju unsern Kieferwüldern wächst der Adlerfarn. In wärmeren Ländern findet man baumartige Farne. In früherer Zeit standen auf der Erde mächtige Farnwälder. Sie haben sich an der Bildung der Steinkohlenflöze eteiligt. Von den Schaftfarnen oder Schachtel- halmen ist der Acker-Schachtelhalm als lästiges Unkraut bekannt. In den Steinkohlen- lagern hat man versteinerte mächtige Schachtel- halmbäume gefunden. 2. Das goldene Frauenhaar (Bild 30). Seinen Namen hat es von deni langen, gelbglänzenden Stengel erhalten. (Welche anderen Namen sind dir bekannt?) Sein Stengel wird an feuchten, moorigen Stellen bis 30 cm hoch; an trockenen Stellen bildet das Pflänzchen niedrige Rasen. Unten stirbt es allmählich ab, oben wächst es weiter. Eigentliche Wurzeln fehlen ihm; einige Härchen am unteren Stengelende vertreten sie. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. An vielen Stämmchen des Mooses er- scheint im Sommer eine zierliche, vierkan- tige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Wenn sie reif sind, schüttelt sie ein leichter Lufthauch ans, damit sie an einem günstigen Orte keimen können. Aufgaben. Sammle verschiedene Moosarten! Beobachte den zierlichen Ban der Pflänzchen! Beobachte die Flechten an den Baumstämmen! Welche Seite der Stämme ist meist reich besetzt mit Flechten? Wie ist das zu erklären? Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie enthalten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und werden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tan auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesenden Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „b öden bildend" linb bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Wald- stellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiter- wachsen. Wegen der verminderten Luftzufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzen- 30. Das Haarmoos. 2/3. ^ Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (vergrößert).

3. Nr. 16 - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Naturbeschreibung. Iii Wasser tragen die Sporen weiter. Auf feuchter Erde entsteht aus jeder Spore ein blattartiges, grünes Lager, das viele Würzelchen in den Boden streckt. Nach einiger Zeit wächst an dem herzförmigen Einschnitte dieses Blattes eine junge Farnpflanze. In unsern Kieferwälderu wächst der Adlerfarn. In wärmeren Ländern findet mau bauniartige Farne. In früherer Zeit standen auf der Erde mächtige Faruwälder. Sie haben sich an der Bildung der Steinkohlenflöze eteiligt. Von den Schaftfarnen oder Schachtel- halmen ist der Acker-Schachtelhalm als lästiges Unkraut bekannt. In den Steinkohlen- lagern hat man versteinerte mächtige Schachtel- halmbäume gefunden. 2. Das goldene Frauenhaar (Bild 30). Seinen Namen hat es von dem langen, gelbglänzenden Stengel erhalten. (Welche anderen Namen sind dir bekannt?) Sein Stengel wird an feuchten, moorigen Stellen bis 30 cm hoch; an trockenen Stellen bildet das Pflänzchen niedrige Rasen. Unten stirbt es allmählich ab, oben wächst es weiter. Eigentliche Wurzeln fehlen ihm; einige Härchen am unteren Stengelende vertreten sie. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. An vielen Stämmchen des Mooses er- scheint im Sommer eine zierliche, vierkan- tige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Wenn sie reif sind, schüttelt sie ein leichter Lufthauch ans, damit sie an einem günstigen Orte keimen können. Aufgaben. Sammle verschiedene Moosarten! Beobachte den zierlichen Bau der Pflänzchen! Beobachte die Flechten an den Baumstämmen! Welche Seite der Stämme ist meist reich besetzt mit Flechten? Wie ist das zu erklären? 30. Das Haarmoos. 2/3. A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (vergrößert). Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie enthalten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und werden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesenden Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden.— Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Wald- stellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiter- wachsen. Wegen der verminderten Luftzufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzen-

4. Realienbuch für Berlin und Vororte - S. 300

1911 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 300 und stehen vom Stengel ab. Bei Wärme und Trockenheit legen sich die Ränder nach oben über der Mitte des Blattes zusammen und verdecken die feinen Leisten, ans denen der Wasserdampf austritt. Zugleich legen sich die Blätter auch dicht an den Stengel. Ans diese Weise wird die Verdunstung geregelt. Bei großer, anhaltender Wärme werden die Moospflanzen trocken und brüchig. Sie sind aber nicht abgestorben; denn sobald Regen eintritt, saugen sie sich voll Wasser und werden .wieder frisch und grün. Auch unter Schnee und Eis grünen sie ununterbrochen weiter, weshalb das Moos als eine immergrüne Pflanze erscheint. 2. Die vierkantige Mooskapsel entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der mit gold- gelbenseidenhaarenbesetzten Haube oder Mütze. Lösen wir sie ab, so sehen wir ein geschnabeltes Deckelchen auf der Kapsel. Zur Zeit Blättchen des Haarmooses. ^er ^ife fallen Haube und Sporenkapsel des Haarmooses. 1. Bei feuchter, 2. bei trockener Deckelab. linter dem Deckel 1. Mit Haube, 2. ohne Haube, 3. ohne Witterung. Deckel. erscheint eine zarte Haut, welche die Sporen bis zur Reife zurückhält. Der Mund der Kapsel ist mit 64 Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Häutchen kleine Öffnungen, welche den Sporen den Ausgang gestatten. Ist die Luft feucht, so krümmen sich die Zähne nach innen und lassen keine Sporen heraus. In trockener Luft richten sie sich wieder empor. Der starre, federnde Kapselstiel wird bei jedem Windstoße erschüttert und schleudert die Sporen heraus. keckeukung cier ilßooie. Die Moose, deren es etwa 5000 Arten gibt, gedeihen (nebst den Flechten) auch an solchen Orten, die für andere Pflanzen nicht mehr bewohnbar sind, z. V. auf den Felsen der Hochgebirge, in den Tundren der kalten Zone. Auf ödem Fels- grunde bilden ihre Verwesungsstoffe die erste Humusdecke, auf der nun auch höhere Pflanzen wachsen können. — Die Moosdecke schützt den Waldgrund vor der Abspülung des Erdreiches durch Platzregen und macht ihn zu einer unerschöpflichen Wasserkammer, indem sie das Regen- und Schneewasser wie ein Schwamm aufsaugt und nach und nach an den Boden abgibt. Zahlreichen Kleintieren bietet die Moosdecke Wohnungen und Schlupf- winkel, besonders im Winter. — In Moorgegenden bilden die abgestorbenen unteren Teile der bleichgrünen oder rötlichen Torfmoose die Hauptmasse des Torfes. 5. Lagerpflanzeir. * Algen. 1. Coafierfäden. Im Wasser der Teiche lebt eine grasgrüne, schleimige Masse, die sich aus zahllosen feinen Fäden zusammensetzt. Im Trockenen schrumpfen sie zusammen und nehmen eine graue Farbe an; im Wasser werden sie wieder grün. Diese Pflanzen, Masserfäden genannt, sind Algen. Ihre Nahrung nehmen sie mit dem ganzen Körper auf. Schneidet man einen Wasserfaden in mehrere Teile, so entstehen daraus ebenso viele Pflanzen. Zu gewissen Zeiten entlassen sie aus ihren Zellen Schwürmsporen, die mittels eines Wimper- kranzes umherrudern, dann sich festsetzen und neue Algen bilden.

5. Ferdinand Hirts neues Realienbuch - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Naturbeschreibung. Iii Wasser tragen die Sporen weiter. Auf feuchter Erde entsteht ans jeder Spore ein blattartiges, grünes Lager, das viele Würzelchen in den Boden streckt. Nach einiger Zeit wächst an dem herzförmigen Einschnitte dieses Blattes eine junge Farnpflanze. In unsern Kieferwäldern wächst der Adlerfarn. In wärmeren Ländern findet man baumartige Farne. In früherer Zeit standen auf der Erde mächtige Farnwälder. Sie haben sich an der Bildung der Steinkohlenflöze beteiligt. Von den Schaftfarnen oder Schachtel- halmen ist der Acker-Schachtelhalm als lästiges Unkraut bekannt. In den Steinkohlen- lagern hat man versteinerte mächtige Schachtel- halmbäume gefunden. 2. Das goldene Frauenhaar (Bild 30). Seinen Namen hat es von dem langen, gelbglänzenden Stengel erhalten. (Welche anderen Namen find dir bekannt?) Sein Stengel wird an feuchten, moorigen Stellen bis 30 cm hoch; an trockenen Stellen bildet das Pflänzchen niedrige Rasen. Unten stirbt es allmählich ab, oben wächst es weiter. Eigentliche Wurzeln fehlen ihm; einige Härchen am unteren Stengelende vertreten sie. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an, mit die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. An vielen Stämmchen des Mooses er- scheint im Sommer eine zierliche, vierkan- tige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Wenn sie reif sind, schüttelt sie ein leichter Lufthauch aus, damit sie an einem günstigen Orte keimen können. Aufgaben. Sammle verschiedene Moosarten! Beobachte den zierlichen Bau der Pflänzchen! Beobachte die Flechten an den Baumstämmen! Welche Seite der Stämme ist meist reich besetzt mit Flechten? Wie ist das zu erklären? Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie enthalten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und werden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesenden Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Wald- stellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiter- wachsen. Wegen der verminderten Luftzufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzen- A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (vergrößert).

6. Nr. 15 - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
44 Naturbeschreibung. Iii Wasser tragen die Sporen weiter. Auf feuchter Erde entsteht ans jeder Spore ein blattartiges, grünes Lager, das viele Würzelchen in den Boden streckt. Nach einiger Zeit wächst an dem herzförmigen Einschnitte dieses Blattes eine junge Farnpflanze. In unsern Kieferwäldern wächst der Adlerfarn. In wärmeren Ländern findet man baumartige Farne. In früherer Zeit standen auf der Erde mächtige Farnwälder. Sie haben sich an der Bildung der Steinkohlenflöze beteiligt. Von den Schaftfarnen oder Schachtel- halmen ist der Acker-Schachtelhalm als lästiges Unkraut bekannt. In den Steinkohlen- lagern hat man versteinerte mächtige Schachtel- halmbüume gefunden. 2. Das goldene Frauenhaar (Bild 30). Seinen Namen hat es von dem langen, gelbglänzenden Stengel erhalten. (Welche anderen Namen sind dir bekannt?) Sein Stengel wird an feuchten, moorigen Stellen bis 30 cm hoch; an trockenen Stellen bildet das Pflänzchen niedrige Rasen. Unten stirbt es allmählich ab, oben wächst es weiter. Eigentliche Wurzeln fehlen ihm; einige Härchen am unteren Stengelende vertreten sie. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. An vielen Stämmchen des Mooses er- scheint im Sommer eine zierliche, vierkan- tige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Wenn sie reif sind, schiittelt sie ein leichter Lufthauch ans, damit sie an einem günstigen Orte keimen können. Aufgaben. Sammle verschiedene Moosarten! Beobachte den zierlichen Bau der Pflänzchen! Beobachte die Flechten an den Baumstämmen! Welche Seite der Stämme ist meist reich besetzt mit Flechten? Wie ist das zu erklären? Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie enthalten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und werden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesenden Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Wald- stellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiter- wachsen. Wegen der verminderten Luftzufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzen- A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (vergrößert).

7. Nr. 3a - S. 70

1911 - Breslau : Hirt
70 Naturbeschreibung. Iii 3. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an den Stengel, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. 4. Die Sporenkapsel. All vielen Stämmchen des Mooses erscheint im Sommer eine zierliche, vierkantige Sporenkapsel, die durch eine an: Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. Der Inhalt der Kapsel ist durch ein feines Häutchen noch verschlossen. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Sind sie reif, so biegt sich der Kapselstiel, so daß die Kapsel wagerecht liegt. Zugleich entstehen an dem Rande der Kapsel 64 kleine Löcher; durch diese gelangen bei leichtem Lufthauche, der die elastischen, langen Stengel bewegt, die feinen Sporen ins Freie. Verwandte. Die Laubmoose: das Torf- moos, das Astmoos, das Sternmoos, das Weißmoos, das Kisseumoos u. a. — Das vielgestaltige Lebermoos. Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie ent- halten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Suft haben sich hier niedergesetzt und wurden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesen- den Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Waldstellen und Wiesen; sie sterben vou unten her ab, während die oberen Stengelteile tveiterwachsen. Wegen der verminderten Luft- zufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzenteile ein: sie vertorfen und werden Ur- sache der Moorbildung. Der Torf findet mannig- fache Verwendung als Brennmaterial, zur Ein- streu, zur Gasbereitung. Die Moospolster ertragen lange Zeit Dürre lind Trockenheit. Ihre Wasserabgabe durch Verdunstung mindern sie dann ganz und gar herab. (Wie?) Wegen ihres dichten Standes halten sie aber auch das Wasser im Boden zurück. Bei niedergehendem Wasser saugen sie sich voll Feuchtigkeit. Ganz ausgetrocknete Rasen werden dann wieder saftig grün und haben, mit Wasser gespeist, das 12—15 fache ihres früheren Gewichts. (Wodurch wird die große Feuchtigkeitsaufnahme möglich?) Viele Moose (das Sternmoos und Astmoos) vermögen sogar das Wasser in sich einzusaugen. Moose lvirken also durch ihre Wasserausnahme wie Schwämme. Sie geben das aufgenommene Wasser aber nur langsam wieder ab. So regeln sie die Wasser auf nah me und -abgäbe. Dadurch schützen sie bei starken Regengüssen das Gelände gegen die Zerstörung und Wegspülung der lockern Erdschichten (Humusschicht im A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze rn. C Pflanze mit Blüte bl. 0 Kapsel (ver- größert).

8. Nr. 1a - S. 70

1916 - Breslau : Hirt
70 Naturbeschreibung. Iii 3. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an den Stengel, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. 4. Die Sporenkapsel. An vielen Stämmchen des Mooses erscheint im Sommer eine zierliche, vierkantige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mlitze vor Verdunstung geschützt ist, die aber ttach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. Der Inhalt der Kapsel ist durch ein feines Häutchen noch verschlossen. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Sind sie reif, so biegt sich der Kapselstiel, so daß die Kapsel wagerecht liegt. Zugleich entstehen an dem Rande der Kapsel 64 kleine Löcher; durch diese gelangen bei leichtem Lufthauche, der die elasttschen, langen Stengel bewegt, die feinen Sporen ins Freie. Verwandte. Die Laubmoose: das Torf- moos, das Astmoos, das Sternmoos, das Weißmoos, das Kissenmoos u. a. — Das vielgestaltige Lebermoos. Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächerm finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie ent- halten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und wurden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesen- den Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Kein:- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen ans feuchten Waldstellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiterwachsen. Wegen der verminderten Luft- zufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzenteile ein: sie vertorfen und werden Ur- sache der Moorbildung. Der Torf findet mannig- fache Verwendung als Brennmaterial, zur Ein- streu, zur Gasbereitung. Die Moospolster ertragen lange Zeit Dürre und Trockenheit. Ihre Wasserabgabe durch Verdunstung mindern sie dann ganz und gar herab. (Wie?) Wegen ihres dichten Standes halten sie aber auch das Wasser im Boden zurück. Bei niedergehendem Wasser saugen sie sich voll Feuchtigkeit. Ganz ausgetrocknete Rasen werden dann wieder saftig grün und haben, mit Wasser gespeist, das 12—15 fache ihres früheren Gewichts. (Wodurch wird die große Feuchtigkeitsaufnahme möglich?) Viele Moose (das Sternmoos und Astmoos) vermögen sogar das Wasser in sich einzusaugen. Moose wirken also durch ihre Wasseraufnahme wie Schwämme. Sie geben das aufgenommene Wasser aber nur langsam wieder ab. So regeln sie die Wasser aufnah me und -abgäbe. Dadurch schützen sie bei starken Regengüssen das Gelände gegen die Zerstörung und Wegspülung der lockern Erdschichten (Humusschicht im A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (ver- größert).

9. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 70

1917 - Breslau : Hirt
70 Naturbeschreibung. Iii 3. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an den Stengel, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vom Stengel ab. 4. Die Sporenkapsel. An vielen Stämmchen des Mooses erscheint im Sommer eine zierliche, vierkantige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfüllt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. Der Inhalt der Kapsel ist durch ein feines Häutchen noch verschlossen. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Sind sie reif, so biegt sich der Kapselstiel, so daß die Kapsel wagerecht liegt. Zugleich entstehen an dem Rande der Kapsel 64 kleine Löcher; durch diese gelangen bei leichtem Lufthauche, der die elasüschen, langen Stengel bewegt, die feinen Sporen ins Freie. Verwandte. Die Laubmoose: das Torf- moos, das Astmoos, das Sternmoos, das Weißmoos, das Kissenmoos u. a. — Das vielgestaltige Lebermoos. Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie ent- halten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Luft haben sich hier niedergesetzt und wurden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesen- den Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Waldstellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiterwachsen. Wegen der verminderten Luft- zufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzenteile ein: sie vertorfen und werden Ur- sache der Moorbildung. Der Torf findet mannig- fache Verwendung als Brennmaterial, zur Ein- streu, zur Gasbereitung. Die Moospolster ertragen lange Zeit Dürre und Trockenheit. Ihre Wasserabgabe durch Verdunstung mindern sie dann ganz und gar herab. (Wie?) Wegen ihres dichten Standes halten sie aber auch das Wasser im Boden zurück. Bei niedergehendem Wasser saugen sie sich voll Feuchtigkeit. Ganz ausgetrocknete Rasen werden dann wieder saftig grün und haben, mit Wasser gespeist, das 12—15 fache ihres früheren Gewichts. (Wodurch wird die große Feuchtigkeitsaufnahme möglich?) Viele Moose (das Sternmoos und Astmoos) vermögen sogar das Wasser in sich einzusaugen. Moose wirken also durch ihre Wasseraufnahme wie Schwämme. Sie geben das aufgenommene Wasser aber nur langsam wieder ab. So regeln sie die Wasseraufnahme und -abgäbe. Dadurch schützen sie bei starken Regengüssen das Gelände gegen die Zerstörung und Wegspülung der lockern Erdschichten (Humusschicht im 48. Das Haarmoos. |. A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte bl. D Kapsel (ver- größert).

10. Nr. 1 - S. 70

1910 - Breslau : Hirt
70 Naturbeschreibung. Iii 3. Zahlreiche Blättchen stehen am Stengel. Bei trockener Witterung legen sie sich dicht an den Stengel, um die Verdunstung zu verhüten. Bei feuchter Witterung stehen sie vorn Stengel ab. 4. Die Sporenkapsel. An vielen Stämmchen des Mooses erscheint irn Sommer eine zierliche, vierkantige Sporenkapsel, die durch eine am Rande gefranste, häutige Mütze vor Verdunstung geschützt ist, die aber nach einiger Zeit abfällt. Dann öffnet sich die Kapsel. Ihr rötlicher, runder Deckel trennt sich ab. Der Inhalt der Kapsel ist durch ein feines Häutchen noch verschlossen. In ihr liegen wie feiner Staub unzählbare Sporen. Sind sie reif, so biegt sich der Kapselstiel, so daß die Kapsel wagerecht liegt. Zugleich entstehen an dem Rande der Kapsel 64 kleine Löcher; durch diese gelangen bei leichtem Lufthanche, der Die elastischen, langen Stengel bewegt, die seinen Sporen ins Freie. Verwandte. Die Laubmoose: das Torf- moos, das Astmoos, das Sterumoos, das Weißmoos, das Kisseumoos u. a. — Das vielgestaltige Lebermoos. Welche Bedeutung haben die Moose? An Felswänden, Mauern und Dächern finden sich kleine, runde Moospolsterchen. Sie ent- halten an ihrem Grunde reichliche Mengen erdiger Bestandteile. Staubteile aus der Lust haben sich hier niedergesetzt und wurden von den vielen Blattspitzen festgehalten und von Regen und Tau auf den Grund des Moospolsters niedergespült. Mit den Staubteilchen mischen sich die verwesen- den Blatt- und Stengelteile des Mooses. So wirken die Moose „bodenbildend" und bereiten andern Gewächsen den Keim- und Nährboden. — Die Torfmoose stehen in dichten Rasen auf feuchten Waldstellen und Wiesen; sie sterben von unten her ab, während die oberen Stengelteile weiterwachsen. Wegen der verminderten Luft- zufuhr tritt eine Verkohlung der abgestorbenen Pflanzenteile ein: sie vertorfen und werden Ur- sache der Moorbildung. Der Torf findet mannig- fache Verwendung als Brennmaterial, zur Ein- streu, zur Gasbereitung. Die Moospolster ertragen lange Zeit Dürre und Trockenheit. Ihre Wasserabgabe durch Verdunstung mindern sie dann ganz und gar herab. (Wie?) Wegen ihres dichte:: Standes halten sie aber auch das Wasser in: Boden zurück. Bei niedergehendem Wasser saugen sie sich voll Feuchtigkeit. Ganz ausgetrocknete Rasen werden dann wieder saftig grün und haben, mit Master gespeist, das 12—lüfache ihres früheren Gewichts. (Wodurch wird die große Feuchtigkeitsaufnahme möglich?) Viele Moose (das Sternmoos und Astmoos) vermögen sogar das Wasser in sich einzusaugen. Moose wirken also durch ihre Wasseraufnahme wie Schwämme. Sie geben das aufgenommene Wasser aber nur langsam wieder ab. So regeln sie die Wasser auf nah me und -abgäbe. Dadurch schützen sie bei starken Regengüssen das Gelände gegen die Zerstörung und Wegspülung der lockern Erdschichten (Humusschicht im 48. Das Haarmoos, J. A Kapseltragende Pflanze, f Fruchtstiel, k Kapsel, d Deckel. B Kapsel mit Mütze m. C Pflanze mit Blüte dl. D Kapsel (ver- größert).

11. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 307

1884 - Braunschweig : Wollermann
- 307 - lich wie die Kartoffelknolle, sich zu einer neuen Pflanze entwickeln kann. Die unfrucht- baren Stengel bleiben während des ganzen Sommers grün und haben wegen ihrer quirlförmig gestellten Äste das Ansehen kleiner Weihnachtsbäume. Wenn wir an dem Stengel fest ziehen, so lösen sich die einzelnen Glieder leicht von einander ab, da sie an den Knoten ein sehr zartes Gewebe haben. 3. Schachtelhalme: Acker-, Wiesen-, Sumpfschachtelhalm re. — Sie sind aus ziem- lich regelmäßigen Stcngelgliedcrn zusammengesetzt und tragen quirlförmig gestellte Äste. Bei den meisten Arten ist der Fruchtstengel deutlich von den unfruchtbaren Stengeln un- terschieden. 4. Schkeudersporen. Schüttet man die Sporen des Schachtelhalms auf die Hand, so erscheinen sie als grünliche Stäubchen. Sobald diese angehaucht werden, fangen sie wun- derbarerweise bald an zu hüpfen und zu tanzen. Jede Spore ist nämlich von 2 Spiral- federn umschlungen, und wenn diese durch das Anhauchen etwas feucht werden und Wasser in sich aufnehmen, so ziehen sich die Spiralbänder ruckweise in die Länge. Beim Verdun- sten der geringen Wasscrmenge aber springen sie mit solcher Kraft auseinander, daß die Sporen dabei etwas in die Höhe geschleudert werden. Zur Zeit der Reife öffnen sich die Sporenbehälter, und die Sporen schnellen sich dann in ähnlicher Weise auseinander. 37. Aas goldene Irauenhaar. 1. Woosrasen. Das goldene Frauenhaar kommt in unsern Wäldern überall vor und bildet hier wie andre Moosarten dichte Rasen und schwellende Polster. Ein einzelnes Moospflänzchen würde, wenn es allein stände, wegen seines zarten Baues bald zu Grunde gehen. Ein Käfer könnte es umstoßen, ein Sturmwind zerknicken. In Gesell- schaft aber klammert sich ein Pflänzchen an das andre an, und so trotzen sie gemein- schaftlich allen Widerwärtigkeiten. 2. Der Wau der Moosblätter weicht von dem Bau der Blätter, wie wir sie bei den offenbarblütigen Pflanzen kennen gelernt haben, mehrfach ab. So bemerkt man z. B. in den Moosblättern außer der Mittelrippe keinerlei Blattgefäße. Aber auch der Mittelnerv besteht nicht aus Gefäßbündeln wie bei der Taubnessel rc., son- dern aus lauter gestreckten Zellen, die sich zu einem Strange vereinigt haben. Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdünstung bei ihnen viel schneller bor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen und werden schwärzlich grün, quellen aber bei feuchter Luft auch schnell wieder auf Und färben sich dann prächtig hellgrün. 3. Die Mooskapsel entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der „Mütze" oder „Haube", welche mit dichtem Filze besetzt ist und dem Frauenhaar auch den Namen „Filzmütze" gegeben hat. Lösen wir diese Hülle von der Kapsel ab, so sehen wir das Deckelchen, welches die Kapsel von obenher schließt. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel von selbst ab, und wir bemerken dann unter letzterem das fog. „Trommelfell", eine zarte Haut, welche den staubähnlichen Samen, die „Sporen", dis zur völligen Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel („der Mund") ist wit 64 Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfell kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch welche die Sporen ihren Äusgang finden. 4. Der Muhen des Mooses ist größer als man gewöhnlich glaubt. Im Herbste Nimmt es Eicheln und Bucheckern auf und umhüllt sie weich und warm. Zahlreichen Fäserchen und Raupen gewährt es ein schützendes Obdach. Dort liegt ein Häufchen Spinneneier, hier eine zusammengerollte Blindschleiche, und tief unter der schützenden Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren verborgenen Winterschlaf. Dem durstigen Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtigkeit zu, und dem Wild gewährt fkin schwellender Teppich ein sanftes Lager. ^ 5. Moose : Laubmoose: Goldenes Frauenhaar, Torfmoos, Astmoos. Lebermoose: Das ^runnenleberkraut. — Die Moose sind verborgcnblütige Pflanzen. Eine eigentliche Wurzel whlt; ihre Stelle wird durch Wurzelhaare vertreten. Der einfache aber ästige Stengel ist 20*

12. Realienbuch - S. 232

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
232 ein Ei birgt. Ein Faden befruchtet ein Ei, und aus diesem wächst ein neues Farnkraut. Keimversuch: Auf ein Stück Torf streue Sporen, lege es in einen Teller mit Wasser und stülpe ein Glas darüber, so daß unten am Rande die Lllft durch kann. Ort: warm, aber nicht sonnig. 52. Vas goldene Frauenhaar (Haarmoos). 1. Der Kau der Moosblälter weicht von dem Bau der Blätter, wie wir sie bei den Samenpflanzen kennen gelernt haben, mehrfach ab. So bemerkt f man z. B. in den Moosblüttern außer der Mittelrippe keinerlei Blatt- gesäße. (S. 197.) Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdünstung bei ihnen viel schneller vor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen, quellen aber bei feuchter Luft auch schnell wieder auf. 2. Kelrucktungswerkzeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staubblüten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staubblüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, werdeil aus zarten, farblosen Blättern gebildet. Sie blühen im Juli und August. Ans ihnen bildet sich die Mooskapsel. 3. Die Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 231) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Ansgang finden. Aus der Spore entwickelt sich erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. (Keimversuch wie S. 232.) 4. Nutzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Buch- eckern u. a. Samen auf, umhüllt sie warm und bringt sie so im Gemeines Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt Haarmoos. eg Obdach. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winterschlaf. Dem Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtig- keit zu, und dem Wilde gewährt es ein sanftes Lager. 53. Die Isländische Moosklechte. 1. Slanclort unci kau. Sie wächst sowohl in unseren heimischen Berg- waldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haftscheibe am Gesteine oder Erdboden fest. Unten scheidet die Flechte a

13. Realienbuch zum Gebrauch in den Volksschulen des Fürstentums Lippe - S. 332

1907 - Detmold : Meyer
332 Pflanze mittels ihrer grünen Blätter ans der Luft auf. Da die Blätter immergrün sind, fo kann sie auch im Winter für ihre Ernährung tätig sein. Im Sommer wird sie in ihrer Ernährung dadurch in etwas gehindert, daß sie von den Blättern der Bäume beschattet wird. Ihre weißen Beeren werden von den Misteldrosseln sehr gern gefressen. Die Samen derselben sind von einem klebrigen Schleim umgeben. Mit demselben werden sie von den Tieren von einem Baum zum andern getragen und so verbreitet. Halbschmarotzer wie die Mistel gibt es noch mehrere; unter andern gehören dazu auch mehrere Wiesenkräuter, wie Augentrost, Hahnenkamm und Wachtelweizen. Diese Pflanzen haben an ihren Faserwurzeln kleine Saug- warzen, mittels welcher sie ihren Nachbarpslanzen, namentlich den Wiesen- gräsern, einen Teil ihrer Nahrung entziehen. 3. Insektenfressende Pflanzen. Der Sonnentau kommt auf Torf- mooren am Teutoburger Walde vor. Er hat runde, mit Drüsenhaaren besetzte Blätter, auf denen kleine Insekten gefangen, zersetzt und verzehrt werden. In Sümpfen bei Augustdorf wächst der Wasserschlauch, der mittels kleiner Fangblätter, die wie Bläschen gestaltet und mit Fallklappen ver- sehen sind, winzige Wassertierchen fängt. (Fliegensalle, Kannenpflanzen.) 28. Per Mpfeksarn. 1. Die Pflanze. Auf Mauern und in lichten Wäldern finden wir die großen Fiederblätter des Tüpfelfarns. Sie entspringen in Büscheln aus einem unterirdischen Wurzelstock, der mit braunen Schuppen bedeckt ist. Blüten bringt diese Pflanze wie alle Farne nicht hervor, sie vermehrt sich vielmehr durch Sporen. Auf der Unterseite der Blätter bemerken wir die kleinen, runden Häufchen der Sporenträger. Sie haben einen Stiel und eine runde Kapsel. In derselben liegen die kleinen, kugeligen Sporen. Über die Mitte jeder Kapsel läuft ein Ring verdickter Zellen. Wenn dieser zerreißt, so wird auch die Kapsel zerrissen, und die Sporen werden aus- gestreut. Aus den Sporen entwickelt sich wie beim Schachtelhalm zunächst ein Vorkeim und aus diesem wieder ein neues Farnkraut. 2. Andere Farne. Es gibt bei uns in Wäldern und an Mauern, an Bäumen und Felsen noch mehrere Atten von Farnkräutern. Der schönste Farn unserer Wälder ist der Adlerfarn, der oft über einen Meter hoch wird. Der Stengel desselben zeigt auf dem Querschnitt die Zeichnung eines Adlers, woher er seinen Namen hat. Seine Sporenträger sitzen unter dem Rande seiner Blätter, der unten umgebogen ist. Außerdem wächst in Wäldern der Schildfarn und der Streifenfarn, an Mauern die Mauerraute. 3. Tropische und versteinerte Farne. In den Tropen gibt es noch zahlreichere und größere Arten von Farnen als bei uns. Sie bilden dort oft an feuchten Stellen, auf Inseln und an Küsten, große Bäume und Wälder. Auch in früheren Zeiten der Erdgeschichte haben sie in großer Menge und Mannigfaltigkeit bestanden, besonders zur Steinkohlenzeit. In den Steinkohlenlagern sindet man vielfach Abdrücke von Farnblättern und versteinerte Reste von Stämmen der Farnbäume. Ja, es ist wahr- scheinlich, daß die Steinkohlen zum großen Teil aus untergegangenen Farnwäldern entstanden sind. 29. Pie Moose. 1. Das Haarmoos ist das verbreitetste Moos unserer Wälder. Es

14. Rheinisches Realienbuch - S. 85

1917 - Breslau : Hirt
Iii D. Im Winter. — Pflanzenleben. 85 3. Das gemeine Haarmoos oder Frauenhaar (Bild 64). Das Haarmoos wächst gesellig und überzieht in mächtigen grünen Polstern oft weite Strecken feuchten Waldbodens. An trockenen Stellen und bei trockenem Wetter schrumpft es ein und sieht dann schwarzbraun und wie abgestorben aus, lebt bei Wasserzufuhr aber bald wieder auf. Es wird 30 bis 50 cm hoch und ist damit die höchste deutsche Moosart. Im Boden sind die Stengel mit zahlreichen dichten Wurzelhaaren befestigt; diese saugell wie Filzdeckel sehr viel Wasser mit darin gelösten Nährstoffen auf und führen es dem Stengel zu. Der Stengel ist ringsum mit schmalen, grünen Laubblättchen besetzt, die die Nahrung verarbeiten können. Am oberen Ende der Moospflanzen treffen wir oft hübsche Körbchen oder Blattrosetten an, die einen in hellroter, die anderen in mattgelber Farbe. In einem Längsschnitt der roten sehen wir mit Hilfe einer Lupe kleine Schläuche mit Schwärmfäden in eillem mattgelben flaschenförmigen Eibehälter. Die Schwärmfäden entsprechen in ihrer Bedeutung-den Staubblüten der Blütenpflanzen, die Eibehälter den Fruchtblüten. Daher führen die Blattrosetten der Moospflanzen auch den Namen „Moos- blüten". Nach der Befruchtung wächst das Moos weiter und entwickelt eine auf- rechtstehende zierliche Sporenkapsel, 64. Das Haarmoos. A, B Pflanze mit Kapsel. '/,. f deren Stiel, m Mütze, k Kapsel, d Deckel. C Pflanze mit Blüte bl. */«• D Kapsel mit Deckel, vergrößert. E Vorkeim mit Moosknospen; w Wurzelhaare, K Knospen, n grüne Fäden die zum Schutze mit einer seidenhaarig gefransten Mütze bedeckt ist. Bei der Sporenreife wendet die Kapsel sich wagerecht, Mütze und Deckel fallen ab, und am Rande entstehen zahlreiche feine Löcher, durch welche die Sporen beim Schütteln der Kapsel durch den Wind hinausfallen. Auf günstigem Boden ent>tehen aus den Sporen winzig kleine, dünnfädige Vorkeime, die oft so dicht beisammen stehen, daß sie einen grünen Filz bilden. Die Fäden entwickeln Knospen, aus denen beblätterte Moospflanzen hervorgehen. Diese erzeugen weiterhin Moosblüten, aus deren Befruchtung wieder Mooskapseln entstehen.

15. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 50

1904 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii 50 8. Die Weinbergschnecke ist doppelt so groß wie die Hainschnecke. Sie bewohnt Weinberge und Laubwälder. In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wird sie in Schneckengärten gezüchtet und dann gegessen. 7\. öchlußbetrachtung. Moose, Farnkräuter und Flechten bilden den Teppich des Waldes. Sie siedeln sich hier an, weil ihnen der Waldboden die passendste Nahrung und Schutz vor austrocknenden Sonnenstrahlen bietet. (Vergl. S. 4!) Anderseits aber erweisen diese kleinen Pflanzen dem Walde wieder den größten Dienst. Einmal bieten sie Tausenden von kleinen Tieren Schutz und Obdach. Auch Eidechse, Blindschleiche, Kreuzotter und Ringelnatter finden hier ihren Unterschlupf. Sodann sorgen die Pflänzchen dafür, daß der Waldboden recht lange feucht bleibt, indem sie das Regen- wasser zurückhalten. Ganz besonders ist dazu das Moos geeignet. Es läßt die Regentropfen durch sich in den Erdboden sickern und hält sie hier gleichsam fest; denn durch die filzartige Decke kann kein Wind und kein Sonnenstrahl hindurch, und so kann der Regen nicht so leicht verdunsten. Dies kommt dem ganzen Walde zu- gute. So erhalten sich die Pflanzen durch gegenseitige Dienstleistungen das Leben. Pflanzenfamilien. 1. Farnkräuter. (Zur Vergleichung: Adlerfarn [<S. 42], Eugelsüß, Wurmfarn.) — Sporenpflanzen mit kriechendem Wurzelstocke und meist ge- fiederten Wedeln, die auf der Unterseite mit zahlreichen „Fruchthäufchen" besetzt sind. Die Sporen bilden einen Vorkeim. — Am üppigsten gedeihen die Farne in der heißen Zone, wo sie baumähnlich — bis zu einer Höhe von über 12 m — emporschießen und mit ihren oft 8 m im Durchmesser haltenden Kronen den Urwald zieren. 2. Moose, a. Laubmoose. (Zur Vergleichung: Goldenes Frauenhaar oder Haarmoos (S. 43], Torfmoos, Astmoos.) b. Lebermoose. (Das Brunnenleberkraut.) Die Moose sind Sporenpflanzen. Eine eigentliche Wurzel fehlt; ihre Stelle wird durch Wurzelhaare vertreten. Der einfache oder ästige Stengel ist beblättert; bei den Leber- moosen sind Blätter und Stengel zuweilen völlig miteinander verschmolzen. Die Sporen sind in einer zur Zeit der Reife aufspringenden Kapsel enthalten. Wie die Spore des Farnkrauts, so entwickelt auch die Moosspore erst einen Vorkeim. 3. Flechten. (Zur Vergleichung: Isländische Moosflechte ss. 44], Renntierflechte, Bartflechte, gelbe Mauer- oder Wandfle'chte, braune Schüsselflechte, Schriftflechte.) Wodurch unterscheiden sich die Flechten im Bau von anderen Pflanzen (z. B. von Waldblumen)? An Baumstämmen duldet man die Flechten nicht gern, da sie hier die Feuchtigkeit oft länger zurückhalten, als den Bäumen gut ist, und allerlei schädlichen Insekten einen Schlupfwinkel bieten. (Ferner siehe Einordnung der Eidechse S. 123, Blindschleiche S. 123, Kreuzotter S. 123, Ringelnatter S. 123, Ameise S. 89, des Ameisenlöwen S. 89, der Hainschnecke S. 124!) Ix. Äm Teiche. Wir schlendern langsam durchs Gras dem Teiche zu. Da hören wir plötz- lich ein lautes „Plumps! Plumps!" und vor uns springen in langen Sätzen grüne Wasserfrösche in den Teich. Bald darauf strecken sie ihre Köpfe wieder neugierig aus dem Wasser hervor — und alles ist wieder still. Nur Schilf und Rohr rauschen geheimnisvoll im Winde. Aus gelbblühenden Schwertlilien, roten Weidenröschen und stacheligen Igelkolben wiegen sich bunte Libellen, und über dem Wasser tanzen Schwärme von langbeinigen Mücken. Im Wasser brachten sie als Ei und Puppe zu, ins Wasser legen sie auch jetzt wieder ihre Eier. In der Mitte des Teiches wiegt sich in stolzer Ruhe die Königin der Teiche, die weiße oder die gelbe Wasserrose. Neben ihr finden wir die schwimmenden

16. Teil 2 - S. 260

1903 - Berlin : Schnetter
260 schast Wasser und Nährsalze herbei. Weil sich beide Bestandteile des Flechten- körpers ergänzen, können Flechten überall gedeihen, wo sie Licht, Luft und etwas Feuchtigkeit finden. Sie besiedeln frisch gebrochene Felsblöcke und dürrsten Sandboden. Durch ihre Verwitterung entsteht allmählich eine dünne Humusschicht, in der zunächst Moose und später andere genügsame Pflanzen Fuß fassen können. Trotzdem die Rindenflechten den Bäumen keine Nährstoffe entziehen, sieht sie der Mensch ungern an seinen Obst- und Waldbäumen. Sie halten die Feuchtigkeit lange zurück und tragen dadurch zu Rinden- erkrankungen bei. Auch bieten sie schädlichem Getier Unterschlupf und Brut- stätten. — Die Flechten sind die Pioniere der Pflanzenwelt. d) Die Moose. Das Haarmoos. Mehrere Haarmoosarten gehören zu unseren stattlichsten Moosen. An günstigen Standorten werden sie nicht selten 1/i m hoch. Sie find durch die deutliche Gliederung in Stengel und Blatt sofort als Pflanzen zu erkennen. Die meisten Moose besitzen auch haarförmige, wurzelartige Organe, mit denen sie sich festhalten und Wasser aufnehmen. Das Haarmoos entwickelt an der Spitze seines Stengels im Anfang des Sommers blütenartige Bildungen. In diesen sitzen mikro- skopisch kleine Befruchtungsorgane. Die den Fruchtknoten und die den Staub- gefäßen der Samenpflanzen entsprechenden Teile sind auf verschiedene Pflänz- chen verteilt. Deshalb muß das Haarmoos zweihäusig genannt werden. Die Mooskapsel oder das Sporangium. Die Befruchtung wird innerhalb des dichten Moosrasens, der schwammartig die Feuchtigkeit hält, durch Tau- und Regenwasser vermittelt. Die Mooskapsel ist von einer filzigen Haube bedeckt. Ein fingerlanger Stiel erhebt sie hoch über den Rasen. Zur Reifezeit fällt die Haube ab. Die kantige Kapsel ist aber noch mit einem geschnabelten Deckel versehen. Auch wenn dieser gefallen ist, gestatten zahl- reiche Zähne am Rande der Büchsenöffnung und ein zartes Deckhäutchen nur zeitweise den dunkeln Sporen den Austritt. Der Vorkeim. Die Mooskapsel bildete die Sporen in ihrem Innern durch fortgesetzte Zellteilung. Die Sporen waren nicht wie Samen schon znr Blütezeit als Anlagen vorhanden. Sie enthalten auch keinen Keim und bringen deshalb auf feuchter Erde zunächst ein algenähnliches, grünes Fadengeflecht hervor. An einzelnen Fäden dieses Vorkeimes bilden sich später knospige Verdickungen, die zu jungen Moospflanzen auswachsen. Aus Moos- sporen läßt sich auf feuchter Erde auch ini Zimmer leicht ein Vorkeim erziehen. e) Die Farne. Der Tüpfelfarn. Wedel und Sporangienhäuf- cheu. Die einfach-gefiederten Blätter (Wedel) des Tüpfelfarns entspringen aus einem wagerechten unterirdischen Stamm, der Grundachse. Anfangs ist die Wedelspreite schneckenförmig eingerollt, später stellt sie sich aufrecht. Trotz- dem sind Blattober- und -Unterseite deutlich unterscheidbar. Schon im Sommer erscheinen auf den Seitennerven der Fiedern unterseits Helle Flecke, die sich bald bräunen. Sie bestehen aus Häufchen gestielter, kleiner Sporenkapseln (Sporangien). Im Winter öffnen sich die reisen Kapseln. Sie entlassen zahlreiche staubfeine Sporen. Der Vorkeim. Die Sporen der Farnkränter wachsen wie die der

17. Realienbuch - S. 46

1908 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iii 46 3. Befrucbtungswerhfeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. (S. 45.) Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vorhanden: solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staub- blüten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staub- blüten gleichen, werden ans rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, werden aus zarten, farblosen Blättern gebildet. Sie blühen im Juli und August. Aus ihnen bildet sich die Mooskapsel. 4. Oie Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 45) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine //Ii Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Ans- gang finden. Aus der Spore entwickelt sich wie beim Farnkraute (S. 45) erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. (Keimversuch wie S. 45.) 5. Nutzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Bucheckern u. a. Samen ans, umhüllt sie warm und bringt sie so im Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt es Obdach. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winter- schlaf. Dem Erdboden führt das Moos die aufbewahrte Feuchtigkeit Gemeines zu, und dem Wilde gewährt es ein sanftes Lager. Haarmoos. 59. Ole Isläncllscke Moosklecbte. 1. Stanciort unä Bau. Sie wächst so- wohl in unseren heimischen Bergwaldungen und Heiden als auch auf der Insel Island. Wurzel, Stengel und Blätter hat sie nicht. Das, was man für ein Blatt und einen Stengel halten könnte, ist das Flechtenlager. Mit seinem untersten Teile haftet es nach Art einer Haftscheibe am Gesteine oder Erdboden fest. Unten scheidet die Flechte eine ätzende Flüssigkeit aus, wodurch sie sich auch aus hartem Gesteine Nahrung be- reitet. An den lappenförmigen Enden mancher Pflanzen bemerken wir die Fruchtschüsseln. Sie enthalten kleine, senkrecht gestellte Schläuche, in jedem Schlauche finden sich 8 Sporen. An dem Flechtenlager unterscheiden wir außen die Rindenschicht, im Innern das Mark. Zwischen Isländisches Moos. a. Fruchtschüsseln.

18. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 231

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
231 nennt man Sporenpflanzen, zum Unterschiede von den Samenpflanzen. Ans den Sporen entwickelt sich zunächst ein herzförmiger Vorkeim. Ans diesem wachsen Behälter hervor, ans welchen Befrnchtnngsfäden ausschlüpfen. Diese schwimmen im Wasser, das den Vorkeim bedeckt, umher. Sie rudern zu anderen Behältern, von denen jeder im Innern ein Ei birgt. Ein Faden befruchtet ein Ei; und aus diesem wächst ein neues Farnkraut. Keimversuch: Auf ein Stück Torf streue Sporen, lege es in einen Teller mit Wasser und stülpe ein Glas darüber, so daß unten am Rande die Luft durch kaun. Ort: warm, aber nicht sonnig. 49. Das golclene frauenbaar (Haarmoos). 1. Der Bau der Moosblätter weicht von dem der Blätter höherer Pflanzen mehrfach ab. So bemerkt man z. B. in den Moosblättern außer der Mittel- rippe keinerlei Blattgefäße. Auch fehlt den Blättern die Oberhaut, weshalb die Ausdünstung bei ihnen viel schneller vor sich gehen kann. Daher schrumpfen sie bei anhaltender Wärme leicht zusammen, quellen aber bei feuchter Luft auch schnell wieder auf. 2. Befruchtungswerkzeuge. Auch das Moos gehört zu den Sporenpflanzen. Es sind zweierlei blütenähnliche Gebilde vor- handen:, solche, die den Stempelblüten, und solche, die den Staub- blüten gleichen. Sie stehen stets gesondert auf verschiedenen Pflanzen und zwar am Gipfel der Stengel. Diejenigen, welche den Staub- blüten gleichen, werden aus rötlichen Blattrosetten gebildet. Sie blühen im Mai. Diejenigen, welche den Stempelblüten gleichen, bestehen aus zarten, farblosen Blättern. Aus ihnen bildet sich die Mooskapsel. 3. Die Mooskapsel (a) entwickelt sich unter einer schützenden Hülle, der Haube (b). Diese ist mit dichtem Filze besetzt. Lösen wir sie ab, so sehen wir das Deckelchen der Kapsel. Zur Zeit der Reife fallen Haube und Deckel als nutzlos ab, und wir bemerken dann unter dem Deckel das Trommelfell, eine zarte Haut, die die Sporen (S. 230) bis zur Reife zurückhält. Die obere Öffnung der Kapsel (der Mund) ist mit vielen Zähnchen besetzt. Zur Zeit der Reife bilden sich zwischen ihnen und dem Trommelfelle kleine Öffnungen wie beim Mohnkopfe, durch die die Sporen ihren Aus- gang finden. Ihre Verbreitung wird durch den Wind besorgt. Der lange elastische Stiel dient als Schleuder. Aus der Spore entwickelt sich erst ein Vorkeim und aus diesem das Moos. Der Vorkeim hat hier die Gestalt eines verzweigten grünen Fadens. Man findet ihn oft auf Blumentöpfen und Walderde. (Keimversuch wie oben.) 4. Nutzen. Im Herbste nimmt das Moos Eicheln, Bucheckern u. a. Samen auf, umhüllt sie warm und bringt sie so im Frühlinge zum Keimen. Zahlreichen Käfern und Raupen gewährt es Obdach. Haarmoos. Tief unter der Moosdecke halten Hummel und Wespe ihren Winter- a. oberer Steugei- schlaf, und dem Wilde gewährt es ein sanftes Lager. Die Moose ¡^®ejorens sind von großer Bedeutung für die Regelung der Bewässerung. Schon ein Frauenhaarrasen vermag viel Regenwasser aufzunehmen; in höherem Grade geschieht dies durch noch dichter stehende Moose; am weitesten geht diese

19. Nicolaisches Realienbuch - S. 267

1906 - Berlin : Nicolai
267 besitzen. Die Wurzelfäden sind filzig und stehen dicht zusammen. Im Zu- sammenhang wirken sie wie ein Filzdeckel. Die Blätter sind klein und schmal und stehen rings um den Stengel. Mehrere Pflanzen vereinigt sangen mit ihren Blättern wie ein Schwamm das Wasser begierig auf. 3. Das Moos ist haushälterisch. Bei feuchtem Wetter spreizen sich die Blättchen vom Stengel ab. Dadurch wird die Verdunstung erleichtert. Die Stengel und Blattzellen leeren sich, und neues Nährwasser kann von unten nachdringen. Bei trocknem Wetter falten sich die Blätter und legen sich dicht an den Stengel. Die Verdunstung wird dann wie bei zu dicht aus- gehängter Wäsche bedeutend vermindert. 4. Fortpflanzung. Im Mai und Juni tragen die Pflanzen an ihrem oberen Ende kleine Körbchen aus etwas breiteren Blättern. Man nennt sie Moosblüten. Einige Pflanzen haben rötliche, andere farblose Körbchen. In den rötlichen Körbchen sieht man mit der Lupe beim Durchschneiden kleine Schläuche (Schwärmerzellen). Die farblosen Körbchen zeigen beim Durch- schneiden flaschenähnliche Körbchen (Eizellen). Die Befruchtung geschieht wie beim Farnkraut. Ans der befruchteten Eizelle wächst dann der schwankende Stengel mit der Mooskapsel. Diese enthält die Sporen, die sie im Juli mit Hilfe des federnden Stengels weit umherstreut. Auf feuchter Erde ent- wickelt sich aus der Spore ein verzweigter Faden, der Vorkeim. Er wird durch Wurzelfäden festgehalten und bildet die neue Moospflanze. 5. Verwandte. Das Torfmoos wächst auf sumpfigem Moorboden (vgl. Moor S. 258!). Die Blätter und die Stengel enthalten große, leere Zellen, so daß sich die Pflanze wie ein Schwamm voll Wasser saugen kann. Die abgestorbenen Pflanzen sinken auf den Boden des Moores und bilden im Laufe vieler Jahre Torf. Die Grimmia ist das kleine, polsterförmige Moos, das ans Felsen und Dächern sowohl der Sonnenglut wie der Winter- kälte standhält. 6. - Bedeutung der Moose. Die -Moose nutzen jeden Tau, jeden Regen und die geringsten Nahrungsmengen aus. Sie sind widerstandsfähig gegen Hitze und Kälte und ertragen auch lange Trockenheit. Diese Vorzüge machen sie zu Bahnbrechern der Pflanzenwelt. Sie siedeln sich dort an, wo höhere Pflanzen noch nicht gedeihen können, z. B. auf felsigen Inseln. Dorthin können sie leicht gelangen, weil die staubförmigen Sporen mit Hilfe des Windes eine Verbreitung nach weit entfernten Orten ermöglichen. Ihre abgestorbenen Teile bilden dann im Laufe der Jahre eine Humusdecke, auf der höhere Pflanzen sich entwickeln können. — Da die Moose ihre Nahrung nur zum Aufbau ihres Körpers verwenden und keine Vorratsstoffe wie Stärke und Fett bilden, so werden sie von den Tieren als Nahrung' verschmäht. Dafür bieten sie den kleinen Tieren ein sicheres Versteck und schützendes Obdach und den größeren ein weiches und warmes Lager. — Ihre größte Bedeutung erlangen die Moose im Gebirge. Sie überziehen mit ihrem Rasen die Felsen und Kuppen der Berge und machen sie zu einem Riesenschwamm, der Tau, Regen und Schnee begierig aufsaugt und durch die Quellen als Bäche und Flüsse ins Tal sendet (Elbwiese, Brocken). Wenn das Moos die Felsen nicht bedeckte, so würden die

20. Nicolaisches Realienbuch - S. 267

1906 - Berlin : Nicolai
267 besitzen. Die Wurzelfäden sind filzig und stehen dicht zusammen. Im Zu- sammenhang wirken sie wie ein Filzdeckel. Die Blätter sind klein und schinal und stehen rings um den Stengel. Mehrere Pflanzen vereinigt saugen mit ihren Blättern wie ein Schwamm das Wasser begierig auf. 3. Das Moos ist haushälterisch. Bei feuchtem Wetter spreizen sich die Blättchen vom Stengel ab. Dadurch wird die Verdunstung erleichtert. Die Stengel und Blattzellen leeren sich, und neues Nährwasser kann von unten nachdringen. Bei trocknen: Wetter falten sich die Blätter und legen sich dicht an den Stengel. Die Verdunstung wird dann wie bei zu dicht auf- gehängter Wäsche bedeutend vermindert. 4. Fortpflanzung. Im Mai und Juni tragen die Pflanzen an ihrem oberen Ende kleine Körbchen aus etwas breiteren Blättern. Man nennt sie Moosblüten. Einige Pflanzen haben rötliche, andere farblose Körbchen. In den rötlichen Körbchen sieht man mit der Lupe beim Durchschneiden kleine Schläuche (Schwärmerzellen). Die farblosen Körbchen zeigen beim Durch- schneiden slaschenähnliche Körbchen (Eizellen). Die Befruchtung geschieht wie beim Farnkraut. Aus der befruchteten Eizelle wächst dann der schwankende Stengel mit der Mooskapsel. Diese enthält die Sporen, die sie im Juli mit Hilfe des federnden Stengels weit umherstreut. Auf feuchter Erde ent- wickelt sich ans der Spore ein verzweigter Faden, der Vorkeim. Er wird durch Wurzelfüden festgehalten und bildet die neue Moospflanze. 5. Verwandte. Das Torfmoos wächst auf sumpfigem Moorboden (vgl. Moor S. 258). Die Blätter und die Stengel enthalten große, leere Zellen, so daß sich die Pflanze wie ein Schwamm voll Wasser sangen kann. Die abgestorbenen Pflanzen sinken ans den Boden des Moores und bilden im Laufe vieler Jahre Torf. Die Grimmia ist das kleine, polsterförmige Moos, das auf Felsen und Dächern sowohl der Sonnenglnt wie der Winter- kälte standhält. 6. Bedeutung der Moose. Die Moose nutzen jeden Tau, jeden Regen und die geringsten Nahrungsmengen aus. Sie sind widerstandsfähig gegen Hitze und Kälte und ertragen auch lange Trockenheit. Diese Vorzüge machen sie zu Bahnbrechern der Pflanzenwelt. Sie siedeln sich dort an, wo höhere Pflanzen noch nicht gedeihen können, z. B. auf felsigen Inseln. Dorthin können sie leicht gelangen, weil die staubförmigen Sporen mit Hilfe des Windes eine Verbreitung nach weit entfernten Orten ermöglichen. Ihre abgestorbenen Teile bilden dann im Laufe der Jahre eine Humusdecke, auf der höhere Pflanzen sich entwickeln können. — Da die Moose ihre Nahrung nur zum Ausbau ihres Körpers verwenden und keine Vorratsstoffe wie Stärke und Fett bilden, so werden sie von den Tieren als Nahrung verschmäht. Dafür bieten sie den kleinen Tieren ein sicheres Versteck und schützendes Obdach und den größeren ein weiches und warmes Lager. — Ihre größte Bedeutung erlangen die Moose im Gebirge. Sie überziehen mit ihrem Rasen die Felsen und Kuppen der Berge und machen sie zu einem Riesenschwamm, der Tan, Regen und Schnee begierig auffangt und durch die Quellen als Bäche und Flüsse ins Tal sendet (Elbwiese, Brocken). Wenn das Moos die Felsen nicht bedeckte, so würden die