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1. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 61

1909 - Leipzig : Hirt
95. Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit. 61 4. Der Spanische Erbsolgekrieg, 17011714. Bei dem Tode des 1701. kinderlosen Knigs von Spanien machte Leopold I. Anspruch auf die Spanische Monarchie fr seinen zweiten Sohn Karl, Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, der als Philipp V. in Spanien auftrat (Stamm- tafel S. 26). Auf der Seite des Kaisers standen Preußen, das Deutsche Reich, England und Holland, auf der Seite Frankreichs Bayern und Eln. Vergleiche diese eigentmliche Gruppierung mit der Bestimmung des West-slischen Friedens der die deutsche Verfassung! Die Kaiserlichen, befehligt von dem Prinzen Eugen, unter dessen Truppen sich die Preußen, gefhrt von Leopold von Dessau, den grten Kriegsruhm erwarben, und das englisch-hollndische Heer unter dem Feldherrn und Staatsmann Marlborough erfochten in Sddeutsch-land, in Italien und in den spanischen Niederlanden eine Reihe glnzender Siege der die Franzosen. Nach der Niederlage bei Malplaquet 1709 1709. war Ludwig gewillt, nicht nur auf die spanischen Lnder zu verzichten, sondern auch alle Eroberungen, sogar das Elsa, herauszugeben. Nur konnte er sich noch nicht entschlieen, selbst Geld und Truppen zur Ver-treibung seines Enkels aus Spanien bereitzustellen. Da traten unerwartete Ereignisse ein. In England wurde die Partei Marlboroughs gestrzt, und das neue Ministerium zeigte sich dem Frieden geneigt. Bald darauf starb Kaiser Leopolds Nachfolger Joseph I., und ihm folgte 1711 sein 1711. Bruder Karl Yl, der bisherige spanische Gegenknig. Eine Erneuerung der Macht Karls Y. war aber den Mchten nicht erwnscht. So kam nach langen Unterhandlungen 1713 der Utrechter Friede zustande: Philipp 1713. wurde als König von Spanien anerkannt; England bekam Gibraltar, Preußen das bis dahin spanische Obergeldern. Der Kaiser trat diesem Frieden 1714 zu Rastatt bei und erhielt die spanischen Nebenlnder in 1714. Europa, darunter Belgien und Mailand. Im folgenden Jahre starb Ludwig Xiv., des Lebens berdrssig, beladen mit dem Fluche seines Volkes. Ein fnfjhriger Urenkel (Ludwig Xv.) erbte seinen Thron. Die Unzufriedenheit war allgemein trotz Polizei und Gefngnissen, die Staatsschuld ungeheuer gestiegen; viele Gegenden waren entvlkert, in vielen herrschte Armut und Not. 5. Geistiges Leben in Preußen. Wie das Staatsleben, so trieb auch die deutsche Bildung nach dem Winterschlafe des Dreiigjhrigen Krieges ihre ersten neuen Blten im Brandenburgisch-Preuischen Staate unter dem Schutze des prachtliebenden Knigs und der wissensdurstigen Knigin. Sie lie sich in dem Dorfe Liezen, das nach ihrem Tode Charlottenburg genannt wurde, durch A. Schlter, den deutschen Michelangelo", ein Schlo erbauen und durch franzsische Grtner mit einem Park umgeben. Hier verweilte sie, so oft sie sich dem lstigen Hof-leben entziehen konnte, und sammelte einen Kreis gleichgesinnter Männer und Frauen um sich, mit denen sie sich den Genssen einer seineren

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1. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 14

1902 - Leipzig : Hirt
14 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frsteugewalt. lotte von Hannover, in Knigsberg die Krone auf. Wg. 149.) (Stiftung des Schwarzen Adlerordens.) Freilich brachte die neue Wrde dem Staate zunchst keinen greifbaren Vor-teil; aber sie wurde ein Sporn fr die folgenden Könige, sich in ihrer Stellung nach auen des Titels wrdig zu zeigen. Warum nannte sich Friedrich nicht König von Brandenburg? 1701 Der Spanische Lrbfolgekrieg, 170114. Bei dem Tode des bis kinderlosen Knigs von Spanien machte Leopold I. Anspruch auf die 1714. spanische Monarchie fr seinen zweiten Sohn Karl, Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, der als Philipp V. in Spanien auftrat. Auf der Seite des Kaisers standen Preußen, das deutsche Reich, England und Holland, auf der Seite Frankreichs Bayern und Kln. Vergleiche diese eigentmliche Gruppierung mit der Bestimmung des West-fiiiischen Friedens der die deutsche Verfassung. Die Kaiserlichen, befehligt von dem Prinzen Eugen, unter dessen Truppeu sich die Preußen, gefhrt vou Leopold von Dessau, deu grten Kriegsruhm erwarben, und das englisch-hollndische Heer unter dem Feldherrn und Staatsmann Marlborough erfochten in Sddeutschland, in Italien und in den spanischen Niederlanden eine Reihe glnzender Siege der die Franzosen. Nach der Niederlage bei Mal-1709.plaquet 1709 war Ludwig bereit, nicht nur auf die spanischen Lnder zu verzichten, sondern auch alle Eroberungen, sogar das Elsa, heraus-zugeben. Nur konnte er sich noch nicht entschlieen, selbst Geld und Truppen zur Vertreibung seines Enkels aus Spanien herzugeben. Da traten unerwartete Ereignisse ein. In England wurde die Partei Marlboroughs gestrzt, und das neue Ministerium war zum Frieden geneigt. Bald darauf starb Kaiser Leopolds Nachfolger Joseph I., 1711.und ihm folgte 1711 sein Bruder Karl Vi., der bisherige König von Spanien. Eine Erneuerung der Macht Karls V. war aber deu 1713. Mchten nicht erwnscht. So kam nach langen Unterhandlungen 1713 der Utrechter Friede zu stnde: Philipp wurde als König vou Spa-nteit anerkannt; England bekam Gibraltar, Preußen das bis dahin spanische Obergelderu (Karte Nr. 13). Der Kaiser trat diesem Frieden 1714.1714 zu Rastatt bei und erhielt die spanischen Nebenlnder in Europa, darunter Belgien und Mailand. Im folgenden Jahre starb Lndwig Xiv., des Lebens berdrssig, beladen mit dem Fluche seines Volkes. Ein fnfjhriger Urenkel (Ludwig Xv.) war der Erbe seines Thrones. Die Unzufriedenheit war allgemein trotz Polizei und Ge-fngnissen: die Staatsschuld war ungeheuer gestiegen; viele Gegenden waren ent-vlkert, in vielen herrschte Armut und Not; die vom Hofe ausgehende Unsittlichkeit hatte weit um sich gegriffen.

2. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 61

1911 - Leipzig : Hirt
95. Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit. 61 4. Der Spanische Erbfolgekrieg, 17011714. Bei dem Tode des 1701. kinderlosen Knigs von Spanien machte Leopold I. Anspruch auf die Spanische Monarchie fr seinen zweiten Sohn Karl, Ludwig Xiv. fr seinen Eukel Philipp, der als Philipp V. in Spanien auftrat (Stamm- tafel S. 26). Auf der Seite des Kaisers standen Preußen, das Deutsche Reich, England und Holland, auf der Seite Frankreichs Bayern und Cln. Vergleiche diese eigentmliche Gruppierung mit der Bestimmung des West-slischen Friedens der die deutsche Verfassung! Die Kaiserlichen, befehligt von dem Prinzen Eugen, unter dessen Truppen sich die Preußen, gefhrt von Leopold von Dessau, den grten Kriegsruhm erwarben, und das englisch-hollndische Heer unter dem Feldherrn und Staatsmann Marlborough erfochten in Sddeutsch-laud, in Italien und in den spanischen Niederlanden eine Reihe glnzender Siege der die Franzosen. Nach der Niederlage bei Malplaquet 1709 1709. war Ludwig gewillt, nicht nur auf die spanischen Lnder zu verzichten, sondern auch alle Eroberungen, sogar das Elsa, herauszugeben. Nur konnte er sich noch nicht entschlieen, selbst Geld und Truppen zur Ver-treibung seines Enkels aus Spanien bereitzustellen. Da traten unerwartete Ereignisse ein. In England wurde die Partei Marlboroughs gestrzt, und das neue Ministerium zeigte sich dem Frieden geneigt. Bald darauf starb Kaiser Leopolds Nachfolger Joseph I., und ihm folgte 1711 sein 1711. Bruder Karl Vi., der bisherige spanische Gegenknig. Eine Erneuerung der Macht Karls V. war aber den Mchten nicht erwnscht. So kam nach langen Unterhandlungen 1713 der Utrechter Friede zustande: Philipp 1713. wurde als König von Spanien anerkannt; England bekam Gibraltar, Preußen das bis dahin spanische Obergeldern. Der Kaiser trat diesem Frieden 1714 zu Rastatt bei und erhielt die spanischen Nebenlnder in 1714. Europa, darunter Belgien und Mailaud. Im folgenden Jahre starb Ludwig Xiv., des Lebens berdrssig, beladen mit dem Fluche fernes Volkes. Ein fnfjhriger Urenkel (Ludwig Xv.) erbte feinen Thron. Die Unzufriedenheit war allgemein, trotz Polizei und Gefngnissen, die Staatsschuld ungeheuer gestiegen; viele Gegenden waren entvlkert, in vielen herrschte Armut und Not. 5. Geistiges Leben in Preußen. Wie das Staatsleben, so trieb auch die deutsche Bildung nach dem Winterschlafe des Dreiigjhrigen Krieges ihre ersten neuen Blten im Brandenburgisch-Preuischen Staate unter dem Schutze des prachtliebenden Knigs und der wissensdnrstigen Knigin. Sie lie sich in dem Dorfe Liezen, das nach ihrem Tode Eharlottenbnrg genannt wurde, durch A.schlter, den deutschenmichelangelo", ein Schlo erbauen und durch franzsische Grtner mit einem Park umgeben. Hier verweilte sie, so oft sie sich dem lstigen Hofleben entziehen konnte, und sammelte einen Kreis gleichgefinnter Männer und Frauen um sich, mit denen sie sich den Genssen einer feineren Bildnng hingab. Zwar blieben die

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 14

1902 - Leipzig : Hirt
14 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. lotte von Hannover, in Knigsberg die Krone auf. (Fig. 149.) (Stiftung des Schwarzen Adlerordens.) Freilich brachte die neue Wrde dem Staate zunchst keinen greifbaren Vor-teil; aber sie wurde ein Sporn fr die folgenden Könige, sich in ihrer Stellung nach auen des Titels wrdig zu zeigen. Warum nannte sich Friedrich nicht König von Brandenburg? 1701 Der Spanische Lrbfolgekrieg, 170114. Bei dem Tode des bis kinderlosen Knigs von Spanien machte Leopold I. Anspruch auf die spanische Monarchie fr seinen zweiten Sohn Karl, Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, der als Philipp V. in Spanien auftrat. Auf der Seite des Kaisers standen Preußen, das deutsche Reich, England und Holland, auf der Seite Frankreichs Bayern und Kln. Vergleiche diese eigentmliche Grnppierung mit der Bestimmung des West-slischen Friedens der die deutsche Verfassung. Die Kaiserlichen, befehligt von dem Prinzen Eugeu, unter dessen Truppeu sich die Preußen, gefhrt vou Leopold vou Dessau, den grten Kriegsruhm erwarben, und das englisch-hollctndische Heer unter dem Feldherrn und Staatsmann Marlborough erfochten in Sd-deutschland, in Italien und in den spanischen Niederlanden eine Reihe glnzender Siege der die Franzosen. Nach der Niederlage bei Mal-1709.plaquet 1709 war Ludwig bereit, nicht nur auf die spanischen Lnder zu verzichten, sondern auch alle Eroberungen, sogar das Elsa, heraus-zugeben. Nur konnte er sich noch nicht entschlieen, selbst Geld und Truppen zur Vertreibung seines Enkels aus Spanien herzugeben. Da traten unerwartete Ereignisse ein. In England wurde die Partei Marlboroughs gestrzt, und das neue Ministerium war zum Frieden geneigt. Bald darauf starb Kaiser Leopolds Nachfolger Joseph I., 1711.und ihm folgte 1711 sein Bruder Karl Vi., der bisherige König vou Spanien. Eine Erneuerung der Macht Karls V. war aber den 1713. Mchten nicht erwnscht. So kam nach langen Unterhandlungen 1713 der U tr echt er Fried e zu stnde: Philipp wurde als König von Spa-nten anerkannt; England bekam Gibraltar, Preußen das bis dahin spanische Obergeldern (Karte Nr. 13). Der Kaiser trat diesem Frieden 1714.1714 zu Rastatt bei und erhielt die spanischen Nebenlnder in Europa, darunter Belgien und Mailand. Im folgenden Jahre starb Ludwig Xiv., des Lebens berdrssig, beladen mit dem Fluche seines Volkes. Ein fnfjhriger Urenkel (Ludwig Xv.) war der Erbe seines Thrones. Die Unzufriedenheit war allgemein trotz Polizei und Ge-fngniffen: die Staatsschuld war ungeheuer gestiegen; viele Gegenden waren entvlkert, in vielen herrschte Armut und Not; die vom Hofe ausgehende Unsittlichkeit hatte weit um sich gegriffen.

4. Hauptdaten der Weltgeschichte - S. 60

1901 - Berlin : Ploetz
60 Neuere Geschichte. und die Inseln Usedom und Wollin; Dänemark nimmt dem Herzog von Holstein-Gottorp seinen Anteil an Schleswig; Rußland behält Livland, Estland, Ingermanland, giebt Finnland an Schweden zurück. 1701—1714. Spanischer Erbfolgekrieg. Ludwig Xiv. beansprucht die spanische Monarchie für seinen zweiten Enkel, Philipp von Anjou; Kaiser Leopold für seinen zweiten Sohn, Erzherzog Karl. Grofses Bündnis der Seemächte (England und Holland) mit Kaiser Leopold, dem deutschen Reich, Preußen und Portugal. Die Kurfürsten von Bayern und Köln sind mit Ludwig Xiv. verbündet. 1704. Die Engländer besetzen Gibraltar. Eugen von Savoyen und Marlborough siegen bei Höchstiidt über Franzosen und Bayern. 1706. Sieg Marlboroughs bei ßamillies, Eugens bei Turin. Beide vereinigt siegen dann in den Niederlanden, 1708 bei Oudenarde, 1709 bei Malplaquet. 1710. Der Sturz des Whigministeriums in England bringt die Wendung zum Frieden. 1711—1740. Karl Yi. deutscher Kaiser. 1713—1740. Friedrich Wilhelm I. König von Preußen. 1713. Friede zu Utrecht. Ludwigs Xiv. Enkel Jphilipp Y. wird als König von Spanien anerkannt; Österreich erhält die spanischen Nebenländer Belgien, Mailand, Neapel, Sardinien; Savoyen erhält Sicilien, Holland Besatzungsrecht in belgischen Festungen. An England tritt Frankreich Neufundland, Neuschottland und die Hudsonsbailänder ab, Spanien Gibraltar und Minorca. Kaiser und Reich nehmen die Bestimmungen erst im 1714. Frieden zu Rastatt und Baden an. 1714. Haus Hannover in England (Georg I.). 1715—1774. Ludwig Xv., König von Frankreich.

5. Grundriß der Weltgeschichte - S. 181

1885 - Nürnberg : Korn
2. Periode, 1648-1789. I. Hälfte, 1648-1721. 181 von Ludwig Xiv. für seinen Enkel Philipp von Anjou, aber auch von Kaiser Leopold I., dem Gemahl der jüngeren Schwester Karls Ii., für Leopolds Sohn, den Erzherzog Karl. Philipp von Anjou, den noch Karl Ii. in einem geheimen Testament als Universalerben eingesetzt hatte, bestieg sofort als Philipp V. den spanischen Thron. Auf Seiten Leopolds stand die große Allianz: England mit Holland (wo Wilhelm Iii. bestrebt war, „das politische Gleichgewicht" in Europa aufrecht zu erhalten), Brandenburg-Preußen und Hannover, später auch das deutsche Reich, Portugal und Savoyen. Zu Frankreich hielt nur der Kurfürst Joseph Klemens von Köln und dessen Bruder, Kurfürst Maximilian Ii. Emauuel, welchem Ludwig Xiv. die Niederlande versprochen hatte. 5. Der Krieg begann in Oberitalien, wo Prinz Eugen 1704 siegreich gegen die Franzosen kämpfte. Als der Kurfürst von n- Chr. Bayern durch Tirol nach Italien vordringen wollte, zwangen flacht ihn die Tiroler zum Rückzug. Bei Höchstadt (und Blindheim) Höchstädt a. d. Donau erlitt das französisch-bayerische Heer durch Prinz a. d. D. Engen und den Engländer Marlborough (spr. malböro) eine vollständige Niederlage (1704). Bayern wurde von den Österreichern besetzt. Auch in den Niederlanden (bei Ramillies, 1706) wurden die Frauzoseu von Marlborough besiegt, ebenso in Italien (bei Turin, 1706) durch Prinz Eugen mit Hilfe der Preußen unter Leopold von Dessau. Nur in Spanien schwankte das Kriegsglück zwischen den Anhängern des Erzherzogs Karl (Iii.) und Philipps von Anjou. Als in Belgien Marlborough und Eugen vereint zweimal über französische Heere siegten (bei Ondenarde a. d. Schelde 1708 und bei Mal-plagnet unweit Doornik 1709), war Ludwig Xiv. zum Frieden bereit. Er wollte auf die ganze spanische Erbschaft verzichten und das Elsaß, ja selbst Straßburg herausgeben. Nur weigerte er sich, seinen Enkel mit Gewalt der Waffen aus Spanien zu vertreiben, wie die Gegner verlangten. 6. Da änderte sich die Lage der Dinge. England trat vom Kriege zurück. Joseph I. starb (1711); sein Bruder Karl folgte ihm in der deutschen Kaiserwürde als Karl Vi. Die Verbündeten Karls wünschten nicht, daß er zugleich Herrscher 1713 von Deutschland, Österreich und Spanien sei. Sie schlossen */ ®?,r-daher mit Ludwig Xiv. den Mrechtcr Frieden (1713).' Phi-tipp V. wurde als König von Spanien anerkannt. Ein Jahr später traten zu Rastatt und Baden (1714) auch der Kaiser und das deutsche Reich dem Frieden bei. Der Kaiser erhielt die spanischen Niederlande (Belgien), Mailand, Neapel und Sardinien, welch letzteres er aber bald gegen Sicilien vertauschte.

6. Die Zeit der Religionskämpfe und die Zeit der unumschränkten Fürstengewalt, Brandenburgisch-Preußische Geschichte - S. 69

1914 - Leipzig : Hirt
95 Friedrich Iii. (I.) und seine Zeit. 69 setzte Friedrich sich und seiner Gemahlin, Sophie Charlotte von Hannover, in Knigsberg die Krone auf. Zum Andenken an das wichtige Ereignis stiftete Friedrich I. den Schwarzen Adlerorden mit der Inschrift Suum cuique" (Jedem das Seine). Freilich brachte die neue Wrde dem Staate zunchst keinen greifbaren Vorteil; aber sie wurde ein Sporn fr die folgenden Könige, sich in ihrer Stellung nach auen des Titels wrdig zu zeigen. Warum rannte sich Friedrich nicht König von Bran-denburg? 4. Der Spanische Erbfolgekrieg, 17011714. Bei dem Tode des 1701. kinderlosen Knigs von Spanien machte Leopold I. Anspruch auf die Spanische Monarchie fr seinen zweiten Sohn Karl, Ludwig Xiv. fr seinen Enkel Philipp, der als Philipp V. in Spanien auftrat und als solcher auch durch Karls Ii. Testament eingesetzt war (Stammtafel S. 30). Auf der Seite des Kaisers standen Preußen, das Deutsche Reich, England und Holland, auf der Seite Frankreichs Bayern und Cln. Vergleiche diese eigentmliche Gruppierung mit der Bestimmung des Westflischen Friedens der die deutsche Verfassung! Da gleichzeitig der Nordische Krieg tobte, so waren die fr Habsburgs Hausmacht fechtenden brandenburgischen Truppen ihrem eigentlichen Kampfplatz entzogen: die Gefahr einer russischen Herrschaft der die Ostsee-lnber (einschlielich Pommerns!) zum Nachteile des jungen Knigreichs war nahegerckt. Dem beugte Friedrichs Nachfolger noch rechtzeitig vor. (Vgl. 96, 5.) Die Kaiserlichen, befehligt von dem Prinzen Eugen, unter dessen Truppen sich die Preußen, gefhrt von Leopold von Dessau, den grten Kriegsruhm erwarben, und das egglisch-hollndische Heer unter dem Feldherrn und Staatsmann Marlborongh erfochten in Sddeutsch-lernt), in Italien und in den spanischen Niederlanden eine Reihe glnzen-der Siege der die Franzosen. 1704 siegten Eugen und Marlborongh der Franzosen und Bayern bei Hchstdt und Blenheim; 1706 schlug Marlborongh die Feinde bei Ramillies in den spanischen Niederlanden, während Eugen die Schlacht bei Turin gewann. 1708 waren die verbndeten Feldherren siegreich bei Ondenarde an der Schelde. Nach der Niederlage bei Malplaqnet wiederum ein Triumph der vereinigten Heerfhrer 1709 war Ludwig gewillt, nicht nur auf die spanischen 1709. Lnder zu verzichten, sondern auch alle Eroberungen, sogar das Elsa, herauszugeben. Nur mochte er sich nicht zur Annahme der demtigenden Bedingung entschlieen, ntigenfalls den Enkel selbst aus Spanien zu ver-treiben. Da traten unerwartete Ereignisse ein. In England wurde die Partei Marlboroughs gestrzt, und das neue Ministerium zeigte sich dem Frieden geneigt. Bald darauf starb Kaiser Leopolds Nachfolger Joseph I., und ihm folgte 1711 sein Bruder Karl Vi., der bisherige spanische Gegen-1711. knig. Eine Erneuerung der Macht Karls V. war aber den Mchten nicht erwnscht. So kam nach langen Unterhandlungen 1713 der Utrechter 1713. Friede zustande: Philipp wurde als König von Spanien anerkannt; England bekam Gibraltar, Meuorea, wertvollen Kolonialbesitz in Nord-amerika und einen vorteilhaften Handelsvertrag, Preußen das bis dahin

7. Das Zeitalter der Reformation, Das Jahrhundert des großen Krieges, Das Zeitalter der unumschränkten Fürstengewalt - S. 189

1900 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
189 winnt er „einen Fuß am Meere, um am Commercio der ganzen weiten Welt Anteil nehmen zu können". 1732. Friedrich Wilhelm giebt 20000 vertriebenen Salzburgern Land und Unterstützung. 1740. Er hinterläßt bei seinem Tode seinem Nachfolger einen Schatz von 9 Millionen Thalern und ein Heer von 80000 Mann. Wahlsprnch: „Ich setze die Krone fest wie einen ehernen Felsen." f) Österreich unter Leopold, Joseph I. mit» Karl Vi. \. Spanischer Lrbfolgekrieg ^70\—1.713. 1700. Der kinderlose Karl Ii. von Spanien vermacht seine Länder dem zweiten Enkel Ludwigs Xiv. Philipp v. Anjou. Kaiser Leopold fordert Spanien für seinen zweiten Sohn Karl, der ebenso nahe als Philipp v. Anjou mit Karl Ii. verwandt ist. 1701. Kaiser Leopold kämpft gegen Ludwig Xiv. itt der Lombardei: auf österreichischer Seite stehen Holland, England und das Deutsche Reich. 1702—1703. Ludwig Xiv. kämpft nicht ohne Glück. 1704. Die Engländer unter- Marlborough und Lu dwig von Baden schlagen die Franzosen am Schellenberge bei Donauwörth. 1704. Marlborough und Prinz Eugen, der österreichische Feldherr, siegen bei Höchstädt ober Blindheint. 1705—1711. Joseph I., beutscher Kaiser. 1706. Marlborough siegt bei Ramillies in den Nieberlanden. 1706. Prinz Eugen siegt bei Turin. (Leopold von Dessau.) 1708. Marlborough und Prinz Eugen siegen bei ßubenarbe sübwestlich von Gent. Friedensunterhandlungen. 1709. Marlborough und Prinz Engen siegen bei Malplaqnet südlich von Mons. Ludwig Xiv. erklärt, alle Eroberungen, auch Elsaß uttb Straßburg, herausgeben und allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie entsagen zu wollen. An dem Übermute der Sieger scheitern die Verhandlungen. 1711—1740. Der Bruder Josephs I., der bisherige König Karl Iii. von Spanien, wirb beutfchet Kaiser, als solcher Karl Vi. Es liegt also die Gefahr nahe, daß Spanien und Österreich vereinigt werben. 1713. Die europäischen Staaten schließen beshalb zu Utrecht mit Frankreich Frieden. Spanien fällt ein Ludwigs Xiv. Enkel, Philipp V.; die Nebenländer Belgien, Mailand und Neapel und die Insel Sardinien an Österreich, Sizilien an Savoyen, ein Teil von Geldern an Preußen, Gibraltar an England. Friede zu Rastatt und Baden. 1714. Österreich und das deutsche Reich schließen sich nach unglücklichen Kämpfen biesem Frieden an.

8. Deutsche Geschichte von der Reformation bis auf Friedrich den Großen - S. 63

1892 - Berlin : Nicolai
63 spanische Erbschaft machte Kaiser Leopold Anspruch, einmal als männlicher Sproß des Hauses Habsburg, dann als Gemahl der Margarete Theresia, einer zweiten Schwester Karls, da die ältere, Maria Theresia, die Gemahlin Ludwigs Xiv., ausdrücklich auf die Erbschaft verzichtet hatte. Dennoch erhob der König Anspruch. Der von Karl begünstigte dritte Bewerber, Joseph Ferdinand von Bayern, starb vor ihm. Beide Herrscher beanspruchten die spanische Krone für jüngere Prinzen, Ludwig für seinen zweiten Enkel Philipp, Leopold für seinen zweiten Sohn Karl. England trat auf die Seite Oesterreichs, da Ludwig die entthronte Familie Stuart unterstützte; Englands Beispiele folgten Hannover, Holland, das deutsche Reich, während Bayern aus der Seite Frankreichs stand. Die beiden größten Feldherrn der Zeit, Eugen von Savoyen und Marlborough brachten den Franzosen Niederlage auf Niederlage bei; in Deutschland bei Hochstedt, in Italien bei Turin, wo die Preußen sich unter Leopold v. Dessau hervorthaten, in den Niederlanden bei Ramilies und Oudeuarde. Der letzte Schlag war so vernichtend gefallen, daß Ludwig den Frieden suchte. Als aber nun die Verbündeten verlangten, daß er selbst seinen Enkel Philipp aus Spanien vertreiben helfen sollte, versuchte er das Schlachtenglück noch einmal; aber er wurde bei Malplaqnet wiederum gänzlich geschlagen (1709). Da aber trat eine Wendung ein. Kaiser Leopold war 1705 gestorben, 1711 starb auch sein ältester Sohn Joseph I. Nun wurde der für Spanien bestimmte Karl Erbe der österreichischen Lande und folgte auch auf dem deutschen Throne. Die Vereinigung solcher Macht in einer Hand ging gegen den Wunsch der Verbündeten Leopolds. Königin Anna von England gab nach dem Sturze des Herzogs von Marlborough der Friedenspartei Gehör*). England und Holland schlossen mit Frankreich den Frieden zu Utrecht (1713), daun der Kaiser zu Rastatt und das deutsche Reich zu 1713 Baden (1714). Philipp behielt Spanien und die amerikanischen Neben- i?i4 länder; Oesterreich die Niederlande und in Italien Mailand, Neapel und Sardinien (welches es später gegen Sicilien von dem Herzog von Piemont und Savoyen eintauschte). England außer amerikanischen Besitzungen Gibraltar und die Insel Minorca. Friedrich I. von Preußen hatte den Ausgang des mit schweren Opfern verbundenen Krieges nicht erlebt; sein *) Haus Stuart in England: Maria Stuart, Königin von Schottland Darnley Jakob I. Karl I. Karl H. Jacob Ii. Maria Anna Wilhelm von Oranien.

9. Die Neuzeit - S. 45

1905 - Leipzig : Hirt
Friedrich Hl (I.) und seine Zeit. 45 Staates ein neues Heer auf. Aber auch dieses mute in der blutigen Schlacht bei Malplaquet 1709 zurckweichen. Nun war Ludwig 1709, bereit, nicht nur auf die spanischen Lnder zu verzichten, sondern auch alle Eroberungen, sogar das Elsa, herauszugeben. Nur konnte er sich noch nicht entschlieen, selbst Geld und Truppen zur Vertreibung seines Enkels aus Spanien herzugeben. Da traten unerwartete Ereignisse ein. In England wurde die Partei Marlboroughs gestrzt, und das neue Ministerium war zum Frieden geneigt. Bald darauf starb Kaiser Joseph I., und ihm folgte 1711 fein Bruder Karl Vi., der bisherige 1711. König von Spanien. Eine Erneuerung der Macht Karls V. war aber den Mchten nicht erwnscht. So kam nach langen Unterhandlungen 1718 der Utrechter Friede zustande: Philipp wurde als König von 1713. Spanien anerkannt unter der Bedingung, da die Kronen Frankreichs und Spaniens nie vereinigt wrden. England bekam Gibraltar, Preußen einen Teil von Geldern (Karte Nr. 13). Der Kaiser trat diesem Frieden 1714 zu Rastatt bei und erhielt die spanischen Nebenlnder: Belgien, 1714. Neapel und Mailand. Im folgenden Jahre starb Ludwig Xtv., des Lebens berdrssig, beladen 1715. mit dem Fluche seines Volkes. Ein fnfjhriger Urenkel (Ludwig Xv.) war der Erbe fxines Thrones. Die Unzufriedenheit war allgemein trotz Polizei und Gefngnissen: die Staatsschuld war ungeheuer gestiegen; viele Gegenden waren entvlkert, in vielen herrschte Armut und Not; die vom Hofe ausgehende Un-sittlichkeit hatte weit um sich gefressen. 5. Geistiges Leben in Preußen. Wie das Staatsleben, so trieb auch die deutsche Bildung nach dem Winterschlafe des Dreiigjhrigen Krieges ihre ersten neuen Blten im brandenburgisch-preuischen Staate unter dem Schutze des prachtliebenden Knigs und der wissensdurstigen Knigin. Sie lie sich in dem nach ihr benannten Charlottenburg von dem Philosophen Leibniz der die Ursachen und den Zusammenhang der Dinge unterrichten, lie Schauspiele und Konzerte auffhren und betrieb die Grndung der Akademie der Wissenschaften in Berlin, deren Prsident Leibniz wurde. Das kirchliche Leben erhielt neuen Gehalt durch die Pietisten, die dem bloen Buchstabenglauben die Frmmigkeit des Herzens gegen-berstellten. Der Hauptsitz des Pietismus wurde die neue Universitt Halle. (A. H. Francke, Stifter des Hallischen Waisenhauses.) 6. Deutsche Kunst in der ersten Hlfte des *8. Jahrhunderts. Wie die meisten deutschen Fürsten ihr Versailles haben wollten, be-ttigte auch Friedrich I. seine Baulust in manchen Prachtwerken. Whrend aber die reine Renaissance im Zeitalter Ludwigs Xiv. fast berall in den Barockstil (vorspringende Bauglieder, reiche Ber-

10. Lehrbuch der Deutschen Geschichte für die oberen Klassen höherer Mädchenschulen - S. 209

1902 - Leipzig : Roßberg
— 209 — Vater Leopold I. (1705) folgte, dauerten die glücklichen Erfolge 1705. der beiden großen Feldherren fort. Eugen siegte, namentlich mit Hülfe der Preußen unter Leopold von Dessau, bei Turin (1706) 170<>. und vertrieb die Franzosen aus Italien. In demselben Jahre siegte Marlborough in den Niederlanden und eroberte dieses Land. In den beiden Schlachten von Oudenarde (1708) und Mal- 1708. plaquet (1709) siegten die beiden Feldherren der Verbündeten 1709. gemeinsam und behaupteten nicht nur die Niederlande, sondern drangen bereits in Nordsrankreich ein. Nach diesen Schlägen war Ludwig Xiv. bereit, für seinen Enkel auf Spanien zu verzichten. Als aber die Verbündeten von ihm verlangten, er solle sich selbst am Kampfe gegen seinen Enkel beteiligen, weigerte er sich dessen. Da traten nacheinander zwei für ihn sehr günstige Ereignisse ein. In England wurde Marlborough und das kriegliebende Ministerium gestürzt, und neue, zum Frieden geneigte Minister traten an seine Stelle. Dazu kam, daß im Jahre 1711 1711. Josef I. starb, ohne Söhne zu hinterlassen, und sein Bruder Karl als Karl Vi. deutscher Kaiser wurde; England und Holland aber konnten nicht wünschen, daß dieser die deutsche Krone mit der spanischen vereinigte. So löste sich allmählich das große Bündnis auf. Im Jahre 1713 kam es zum Frieden von 1713. Utrecht, nach welchem Philipp Spanien und die amerikanischen Besitzungen, Karl Vi. aber Belgien, Mailand und Neapel -zugesprochen erhielt; England erhielt u. a. Gibraltar, an Preußen siel ein Teil der Grafschaft Geldern südlich von Cleve. — Alleinstehend konnte Karl den Kamps nicht fortsetzen; zu Rastatt trat er im folgenden Jahre dem Utrechter Frieden bei. § 227. Frankreichs Lage beim Tode Ludwigs Xiv. Zwei Jahre nach dem Utrechter Frieden, im Jahre 1715, starb Ludwig Xiv. Als ihn schmerzvolle Krankheit auf das Sterbebett warf, flohen ihn alle seine Freunde und Schmeichler; kaum konnte man ein paar Diener bewegen, bei ihm zu bleiben. Laut jubelte das Volk bei seinem Tode, und mit Schmähungen und Verwünschungen verfolgte der Pöbel den Leichenzug. Der Unwille des Volkes war berechtigt. Durch seine fortwährenden Kriege und durch seine Hofhaltung hatte er das Land in eine ungeheuere Schuldenlast gestürzt; — daß Volk war verarmt. § 228. Friedrichs (Iii.) I. Regierurrgstätigkeit. Die langen Kriege vermehrten zwar den Ruhm, aber auch die Last der Nation; denn das stehende Heer betrug mindestens 30000 Mann, oft noch mehr; auch der glänzende Hofstaat kostete Roßbach, Lehrbuch der deutschen Geschichte. 2. Aufl. 14

11. Geschichte der Neuzeit - S. 64

1901 - München [u.a.] : Franz
"4 Joseph I. und diese Stadt wie fast ganz Italien von franzsischen Truppen befreite. Um aber Ludwig Xiv. endlich zum Nachgeben zu zwingen, vereinigten sich Eugen und Marlborough wieder und be-Oudenaarde siegten 1708 die Franzosen bei Ludenaarde a/Schelde, worauf sie 17081 Lille zur bergabe zwangen. Zu solchem Unglck der franzsischen Waffen kam noch, da der harte Winter von 1708 auf 1709 in Frankreich die Saat erfrieren lie und eine Hungersnot herbei-fhrte. Nun war Ludwig Xiv. so weit gebracht, da er sich erbot, auf Spanien zu verzichten und die franzsischen Grenzen auf den Stand des westflischen Friedens zurck-zufhren. Aber an der Forderung der Verbndeten, er solle selbst zur Vertreibung seines Enkels aus Spanien mit-helfen, zerschlugen sich die Verhandlungen, und Ludwig brachte mit groer Anstrengung ein neues Heer aus. Jedoch auch dieses mi709quet tour^e bdn Eugen und Marlborough bei Malplaquet 1709 geschlagen. Jetzt erklrte sich der alternde König bereit, Hilfsgelder zur Vertreibung seines Enkels aus Spanien zu zahlen. Aus dem dortigen Kriegsschauplatz war Philipp von Anjon, den Kastilien anerkannt hatte, gegen den Erz-herzog Karl, der nur in Aragonien Anhang gefunden, im Vorteil geblieben. Da stellten die Verbndeten die Forderung, Ludwig solle Truppen gegen seinen eigenen Enkel schicken. Dieser demtigenden Zumutung gegenber beschlo er, im Wendung des Kriege zu verharren. Bald traten zwei Ereignisse ein, die Glcks. seine Ausdauer belohnten. Es gelang der Friedenspartei in England, das Ministerium Marlborough zu strzen. Als dann 1711 Kaiser Joseph unerwartet frh starb, zogen sich England und Holland ganz vom Kriege zurck. Denn da ihm sein Bruder Karl Vi. (17111740) in sterreich und Ungarn wie als Kaiser folgte, wollten die beiden Seemchte nicht mehr fr seine Thronfolge kmpfen, durch welche dem Hause Habsburg eine hnliche Stellung wie unter Karl V. zugefallen wre, und Friede von schlssen deshalb mit Ludwig Xiv. 1713 den Frieden von Utrecht 1713. brecht Danach sollte Philipp V. Spanien mit den auer-europischen Besitzungen bekommen, die europischen Neben-lnder aber so verteilt werden, da sterreich Belgien, Mailand, Neapel und Sardinien, der Herzog von Savoyeu die Insel Sizilien erhielt. England bekam von Spanien (das 1704 eroberte) Gibraltar, von Frankreich Neufundland, Neu-fchottlaud und die Hudsonsbai; Preußen das Quartier von Obergeldern und die Anerkennung der Knigswrde. Der Kaiser versuchte seine Ansprche aus Spanien Rastatt und allein durchzusetzen, gab aber nach einem erfolglosen Baden 1714. Feldzug am Oberrhein nach und schlo 1714 zu Rastatt fr

12. Die mittlere Geschichte seit dem Vertrage von Verdun und die Geschichte der neueren Zeit - S. 110

1883 - Gütersloh : Bertelsmann
1706 22. Mai. 1706 7. Sept. 1708 1709 1713 1714 110 § 153—154. Neuere Geschichte. Zweite Periode, 1648—1789. Aragonien und Navarra; die Engländer nehmen Gibraltar 1704; Bürgerkrieg in Spanien; Philipp V. zweimal aus Madrid vertrieben. Karl (Iii.) in Madrid 1710. b) Nach Leopolds I. Tod (1705) und Josephs I. (1705—11) Thronbesteigung fernere Siege der Verbündeten: 1. Marlborough siegt bei Ramillies (in Belgien) über Villeroi (Brabant und Flandern huldigen Karl Iii.); 2. Eugen und die Preußen (unter Leopold von Dessau) siegen bei Turin über Marsin und den Herzog von Orleans (Mailand und Neapel für Karl Iii.); 3. beide Feldherren vereint siegen zuerst bei (Dubcnarbe an der Schelde über Vend6me und erobern die Festung Ryssel, (Ludwig ist zum Frieden geneigt, weigert sich jedoch seinen Enkel aus Spanien zu vertreiben), 4. dann bei Malplaquet (im Hennegau) über Villars. e) Ludwig Xiv. ist abermal zum Frieden bereit; da wird 1. Marlborough, der bei der Königin Anna in Ungnade gefallen, zurückberufen 1711; 2. Karl (Iii.), nach Josephs I. Tod (1711) als Karl Vi. deutscher Kaiser, wird von England und Holland, welche die Übermacht des Hauses Habsburg fürchten, nicht weiter unterstützt; 3. die Franzosen siegen unter Vendome bei Villa viciosa (bei Madrid, Dzbr. 1709) und unter Villars am Ober-rheiu (1712). Friedensschlüsse (Teilung der spanischen Monarchie). 1. Friede zu Utrecht zwischen Frankreich und England, ferner Holland, Savoyen, Portugal und Preußen: a) Philipp (V.) von Anjou wird König von Spanien und Westindien (Haus Bourbon in Spanien); jedoch sollen die Kronen Spaniens und Frankreichs nie vereinigt werden. b) England erhält von Spanien: Gibraltar und Minorca; von Frankreich: Newfoundland, Neuschottland und die Hudsonsbailänder (§ 138); Anerkennung der protestantischen Erbfolge Georgs I. c) Savoyen erhält den Königstitel und Sicilien (s. u. 3). d) Holland: Besatzungsrecht in 8 Niederländer Grenzorten. e) Preußen: Anerkennung der Königswürde und Obergeldern. 2. Friede zu Rastatt zwischen Frankreich und dem Kaiser, zu Baden (im Aargau) mit dem deutschen Reich: a) Österreich erhält: die spanischen Niederlande, Neapel, Mailand und Sardinien (s. Nr. 3); b) Deutschland: die Bestätigung des Ryswyker Friedens. c) Die Kurfürsten von Bayern und Köln erhalten ihr Land zurück. 3. Nach Ludwigs Xiv. Tod (1715), auf welchen sein fünfjähriger Urenkel Ludwig Xv. (1715—74) folgt,

13. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 174

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
174 Ludwig Xivdessen Heere geschlagen, dessen Geldmittel erschpft, dessen Untertanen durch furchtbaren Steuerdruck erschpft waren, zeigte sich jetzt bereit, Frieden zu schlieen und seinen Neffen Philipp im Stich zu lassen. Als aber die Verbndeten von ihm verlangten, er solle sich selbst am Kampfe gegen Philipp V. beteiligen, weigerte er sich dessen. Stur Marl- tmten nacheinander zwei fr ihn sehr gnstige Ereignisse ein. In boroughs^' England wurde Marlborough und das kriegliebende Ministerium gestrzt, und neue, zum Frieden geneigte Minister traten an seine Stelle. Dazu kam, da im Jahre 1711 Kaiser Iosefi. starb, ohne Shne zu 1711 1740 Unterlassen, und sein Bruder Karl als Karl Vi. deutscher Kaiser wurde; England und Holland aber konnten nicht wnschen, da dieser die deutsche Krone mit der spanischen vereinigte. So lste sich allmhlich das groe Bndnis auf und Friedensunterhandlungen wurden an-^Utrecht." geknpft/ Im Jahre 1713 kam es zum Frieden von Utrecht, 1713. nach welchem Philipp V. als König irrt Besitz Spaniens und der spanischen Kolonien verblieb, die spanischen Niederlande aber^ Mai-land und Neapel an O st e r r e i ch fielen. England behielt u. a. Gibraltar, das es im Verlaufe des Krieges besetzt hatte. An Preußen fiel ein Teil von Geldern, sdlich von Cleve. Der Kaiser, der anfangs diese Bedingungen nicht anerkennen wollte, 1714. sah sich gentigt, im Jahre 1714 dem Frieden beizutreten. w?gs xiv Stoei Jahre nach dem Utrechter Frieden, im Jahre 1715, starb 1715. Ludwig Xiv. Frankreich war bei seinem Tode nicht mehr, wie zur Zeit des Friedens von Nimwegen und der Reunionen, die erste Macht Europas. Vier Gromchte, O st erreich, Frankreich, England, Spanien, standen nebeneinander und hielten sich die Wage. Holland konnte nicht mehr als Gromacht gelten. Gleich-zeitig bte durch den nordischen Krieg Schweden seine Gromacht-stellung ein, während als knftige Gromacht des Ostens Rußland emporstieg. Friedrichs (Iii.) I. Regierung 1088 (1701) 1713. verwalmn 181. Die groen Kriege jener Zeit, in denen preuische Truppen er a ung. haben der jungen Armee zwar Waffenruhm und den Ruf der Tapferkeit, dem Staate aber nur sehr geringen Gewinn gebracht. Auch im Inneren ist fr Preußen die Regierung feines ersten Knigs wenig frderlich gewesen. Die Finanzen gerieten unter ihm in Ver-fall, der Staat belastete sich mit Schulden. Denn die glnzende Hos-Haltung kostete groe Summen; dazu kam, da, nachdem der verdiente Minister Danckelmann durch Hofrnke gestrzt worden war, selbst-schtige und charakterlose Gnstlinge des Knigs an die Spitze der Ver-waltung traten. Ein groes Unglck war eine Pest, die in den letzten

14. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte - S. 156

1892 - Leipzig : Hirt
156 Die Neuzeit. rhm erwarben, und das englisch-hollndische Heer unter dem Feldherrn und 1704. Staatsmann Marlborough errangen 1704 einen glnzenden Sieg bei Hchstdt, durch den die Franzosen der den Rhein zurckgedrngt wurden. 1705. Unter Kaiser Joseph I., der 1705 seinem Vater folgte, setzten die Verbndeten ihre Siege fort. Whrend Marlborough sich zum Herrn der spanischen Nieder- 1706. lande machte, besiegte Eugen die Franzosen 1706 bei Turin und vertrieb sie aus Italien. Dann begab er sich ebenfalls nach dem nrdlichen Kriegsschauplatze, wo durch die vereinten Anstrengungen der Verbndeten die Franzosen in immer 1708. grere Bedrngnis gerieten. Nach der Niederlage bei Oudenarde i.j. 1708 schien die Fortsetzung des Krieges fr Frankreich aussichtslos, und Ludwig bot die Hand zum Frieden. Auf die hohen Forderungen des Kaisers ging er jedoch nicht ein und stellte mit den letzten Krften des erschpften Staates ein neues Heer auf. Aber auch dieses mute in der blutigen Schlacht bei 1709.Malplaquet 1709 zurckweichen. Nun war Ludwig bereit, nicht nur auf die spanischen Lnder zu verzichten, sondern auch alle Eroberungen, sogar das Elsa, herauszugeben. Nur konnte er sich noch nicht entschlieen, selbst Geld und Truppen zur Vertreibung seines Enkels aus Spanien herzugeben. Da traten unerwartete Ereignisse ein. In England wurde die Partei Marlboroughs gestrzt, und das neue Ministerium war zum Frieden geneigt. 1711. Bald darauf starb Kaiser Joseph I., und ihm folgte 1711 sein Bruder Karl Vi., der bisherige König von Spanien. Eine Vereinigung der spa-nischen und sterreichischen Macht in einer Hand war aber den Mchten nicht erwnscht (wann hatte eine solche schon frher bestanden?). So kam 1713.nach langen Unterhandlungen 1713 der Utrechter Friede zustande: Philipp wurde als König von Spanien anerkannt unter der Bedingung, da die Kronen Frankreichs und Spaniens nie vereinigt wrden. England bekam Gibraltar, Preußen einen Teil von Geldern (Karte Nr. 9). Der Kaiser 1714. trat diesem Frieden 1714 zu Rastatt bei und erhielt die spanischen Neben-lnder: Belgien, Neapel und Mailand. 1715. Im folgenden Jahre starb Ludwig Xiv., des Lebens berdrssig, beladen mit dem Fluche seines Volkes. Ein fnfjhriger Urenkel (Ludwig Xv.) war der Erbe feines Thrones. Die Unzufriedenheit war allgemein trotz Polizei und Gefngnissen: die Staatsschuld war ungeheuer gestiegen; viele Gegenden waren entvlkert, in vielen herrschte Armut und Not; die vom Hofe ausgehende Unsittlichkeit hatte weit um sich gefressen. 5. Geistiges Leben in Preußen. Wie das Staatsleben, so trieb auch die deutsche Bildung nach dem Winterschlafe des dreiigjhrigen Krieges ihre ersten neuen Blten im brandenburgisch-preuischen Staate unter dem Schutze des prachtliebenden Knigs und der wissensdurstigen Knigin. Sie lie sich in dem nach ihr benannten Charlottenburg von dem Philo-sophen Leibniz der die Ursachen und den Zusammenhang der Dinge unterrichten, lie Schauspiele und Konzerte auffhren und betrieb die Grn-

15. Geschichtstabellen zum Gebrauch auf Gymnasien und Realschulen - S. 44

1867 - Breslau : Trewendt
Neuere Geschichte. 44 „ 1704 Stanislaus Lesczinski wird durch Karl Xii. König von Polen. 1706 Karl Xii. dringt von Polen durch Schlesien nach Sachsen vor und zwingt August iin Frieden von Altranstädt auf Polen zu verzichten. Er schützt die schlesischen Protestanten durch die Altranstüdter Con- vention mit dem Kaiser) sechs Gnadenkirchen werden ihnen be- willigt, viele unrechtmässig genommene Kirchen ziuiickgegebem 1709 Karl Xii., nach Russland vorgedrungen, bei Pultawa geschla- gen, flieht in die Türkei. August wieder König von Polen. 1718 Karl Xii., 1714 aus der Türkei zurückgekehrt, wird vor Fried- richshall erschossen. Die Adelsherrschaft in Schweden beginnt. 1720. 1721 Friedensschlüsse Schwedens zu Stockholm und (mit Russland) zu Nystädt. Vorpommern bis zur Peene kommt anpreussen; Livland, Esthland, Ingermannland an Russland. Die seit Gustav Adolf von Schweden geübte Herr- schaft über den europäischen Norden und über die Ostsee geht an Russland über. 1701—1714 Spanischer Erbfolgekrieg, veranlasst durch den Tod Karls Ii. von Spanien, des letzten der spanischen Habsburger (f 1700). Testamentserbe ist Philipp V. von Anjou, Enkel Ludwigs Xiv. und der älteren Schwester Karls Ii. Gegen ihn erhebt Ansprüche Kaiser Leopold, Gemahl der jüngeren Schwester Karls Ii., für seinen jüngeren Sohn aus anderer Ehe, Karl. Er wird unterstützt von England, Holland, Preussen, dem deutschen Reiche u. s. w. 1702 Wilhelm Iii. stirbt. Ihm folgt Anna, Tochter Jacobs Ii. 1704 Schlacht bei Höchstädt. Marlborough und Prinz Eugen siegen über die Franzosen. — Die Engländer erobern Gi- braltar. 1705 — 1711 Joseph I., Leopolds älterer Sohn, Kaiser von Deutschland. 1706 Marlborough siegt in den Niederlanden bei Ramillies, Prinz Eugen in Italien bei Turin. 1709 Schlacht bei Malplaquet in den Niederlanden. Prinz Eu- gen und Marlbourough siegen vereint über Villars. Ludwig bittet um Frieden. 1711 Karl von Oesterreich, der seit 1704 in Spanien gegen Philipp V. gekämpft hat und 1710 in Madrid eingezogen ist, wird durch Josephs I. Tod deutscher Kaiser und Herr der österreichisch- habsburgischen Lande. England wendet sich deshalb von ihm ab. 1713. 1714 Friede zu Utrecht und Baden. Der Bourbon Philipp V. behält Spanien und die Colonien. Oesterreich erhält die spa- nischen Nebenländer Neapel, Sardinien, Mailand und die Nie-

16. Geschichtstabellen - S. 57

1885 - Holzminden : Müller
57 zu Passarowitz 1718. — Ungünstiger Friede zu Belgrad 1739.) 1701 —1714. Der spanische Erbfolgekrieg. Veranlassung: Tod Karls Ii., des letzten spanischen Habsburgers (1700); Philipp von Anjou, Enkel Ludwigs Xiv., und Karl, jüngerer Sohn Leopolds I., Gegenkönige. Wilhelm Iii. bewirkt die große Allianz gegen Ludwig Xiv. a)Nach unentschiedenen Kämpfen in Italien Sieg der Österreicher unter Prinz Eugen und der Engländer unter Marlborough bei Höchstädt über die Franzosen und Bayern (17u4). Siege Marlboroughs bei Ramillies und Eugens bei Turin (1706). Siege Eugens und Marlboroughs bei Oude-naarde (1708) und bei Malplaquet (1709). 1711. b) Wendung durch den Tod Josephs I. und den Sturz Marlboroughs. — Friede zu Utrecht 1713 zwischen Frankreich und England, dem 1714 zu Rastatt Österreich und zu Baden das Reich beitreten. Resultat: a) Teilung der spanischen Monarchie: Philipp V. wird König von Spanien mit den Kolonieen; Österreich erhält diespanischenniederlande, Mailand und Neapel. b) An die Stelle der Hegemonie Frankreichs tritt das europäische Gleichgewicht (zwischen den Grofsmächten Österreich, Frankreich und England). 1700—1721. Der nordische Krieg. Rußland unter Peter dem Grofsen (1689—1725), Polen unter August Ii. dem Starken (Kurfürsten von Sachsen)

17. Zur ethnographischen Vorstufe - S. 29

1869 - Berlin : Gaertner
Deutsche Geschichte. 29 Johann Sobiesky und Karl von-Lothringen entsetzen Wien, nachdem es durch Stahremberg heldenmütig vertheidigt worden. Ludwig v. Baden und Eugen von Savoyen siegen über die Türken bei Salankemen und Zentha. Friede zu Karlowitz (1699) sichert dem Kaiser Ungarn, Slavonien, Siebenbürgen. 1672-1678 Holländischer Krieg, in dem Deutschland den Holländern Hilfe gegen Frankreich leistet, und Türenne bei Saßbach gegen Montecuculi fällt (1675). Friede zu Nhmwegen (1679). 1681 Straßburg wird von Ludwig Xiv. eigenmächtig ein- genommen. 1683-1699 Ungarisch - türkischer Krieg. (S. oben.) 1688-1697 Krieg gegen den Augsburger Bund. Verwüstung der Pfalz. Friede zu Ryßwick (1697). Fortwährender Reichstag zu Regensburg (1663-1806). 1700-1800 Blüte der deutscheu Musik. Bach. Händel. Gluck. Haydu. Mozart. Beethoven. 1701 Friedrich I. von Brandenburg (als Kurfürst Frie- drich Iii.) vereinigt Brandenburg und das Herzogthum Preußen zu einem: Königreich. Spener und die Pietisten. Das Hallesche Waisenhaus. Akademie der Wissenschaften in Berlin. Leibnitz. 1701-1714 Spanischer Erbfolgekrieg. Kaiser Leopold I. greift das Testament Karls Ii. v. Spanien, in dem Ludwigs Xiv. Enkel Philipp v. Anjou zum König von Spanien ernannt ist, in Verbindung mit Holland, England und Preußen an. Des Kaisers Sohn Karl soll König von Spanien werden. Schlacht bei Hochstädt unter Engen v. Savoyen und Herzog Marlborough (1704), bei Ramillies unter Marlborough, bei Turin unter Prinz Eugen (1706). 1705-1711 Joseph I. (Leopolds Sohn), deutscher Kaiser. Schlacht bei Oudenarde und Malplaquet (1709) unter Eugen und Marlborough. 1711-1740 Karl Vi. (Josephs Bruder) deutscher Kaiser. England tritt ans dem Bündniß gegen Frankreich ans (Marlborough's Wigh - Ministerium wird gestürzt). Friedensschlüsse zu Utrecht (1713), Rastatt und Baden (1714). Philipp V. bleibt König von Spanien. Österreich erhältneapel, Sardinien, Mailand und die spanischen Niederlande. Preußen erhält Nenchatel und Valengin.

18. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 75

1874 - Erlangen : Deichert
Zweite Periode, 1648—1789. I. Hälfte, 1648—1721. 75 von Karl's Ii. Schwägern: von Ludwig Xiv. für seinen Enkel Philipp von Anjou und von Kaiser Leopold für seinen Sohn Karl. Ludwig's Verbündete: Die Kurfürsten Mar Ii. Emanuel von Bayern und Joseph Clemens von Köln; Ludwig's Gegner: die große Allianz (der Kaiser, England, Holland) seit 1702 auch das deutsche Reich, Preußen, Portugal, Savoyen.— Niederlage der Franzosen und Bayern bei Höchstädt (1704) gegen die Oesterreicher unter Prinz 1704. Eugen und die Engländer unter Marlborough (spr. mahlböro). — Sieg Marlborough's bei Ra millies (in Belgien) und Eugen's bei Turin (1706), dann beider Feldherren bei Oudenarde (1708) und Mal-Plaquet (1709; über Villars). Nach K. Ioseph's I. Tod (1711) wird Marlborough von seiner Königin Anna abberufen. Friedensschlüsse zu Utrecht (1713), 1713. zu Rastcidt und Baden (1714). Philipp V. wird 1714. König von Spanien; Oesterreich erhält die spanischen Niederlande, Mailand, Neapel, Sardinien (dafür 1718 Sicilien); England bekommt Gibraltar. 8. 42. C. Großbritannien und Irland. a. Die Republik Großbritannien (1649—1660). 1649-1660 Oliver Cromwell, Proteetor (1653 —1658). Navigationsakte gegen Einfuhr fremder Producte (1651, aufgehoben 1849). Restauration der Stuarts durch General Monk (1660). b. Die letzten Stnart's (1660—1714). Karl Ii. 1660-1714. (t 1685) begünstigt den Katholicismus. Die Whigs-(Volks-)partei erzwingt die Testakte (keine katholischen Beamten; aufgehoben 1836) und die Habeas-

19. Geschichtstabellen, Stammtafeln und Regentenlisten - S. 128

1875 - Kreuznach : Voigtländer
— 128 — 1709. 8. Juli. Schlacht bei Pultawa: Niederlage Karls Xii. gegen die Russen. 1709 — 1714. Karl Xii. in der Türkei. 1709. 11. Sept. Schlacht bei Malplaquet: Sieg Eugens und Marlboroughs über Villars. 1710. Starhemberg siegt "über Philipp V. bei Saragossa. 1711. Einschliessung des russischen Heeres am Pruth durch die Türken. 1711. Kaiser Josephs I. Tod. 1711 — 1740. Kaiser Karl Yi. 1712. 24. Jan. Friedrich der Gros se geboren. 1712. Marlborough vom Oberbefehl abberufen. 1712. Die Dänen erobern Schleswig, Bremen und Yerden. 1712. Sieg der Schweden unter Stenbock bei Gade-busch über die Dänen. 1712. Villars Sieg bei Dennain. 1713 —1740. Friedrich Wilhelm I., König von Preussen. Leopold von Dessau. 1713. Stenbocks Capitulation bei Tönningen. 1713. Friede zu Utrecht: Philipp Y. als König von Spanien und Indien anerkannt; die Kronen Frankreichs und Spaniens auf immer getrennt; England erhält von Spanien Gibraltar, von Frankreich Newfoundland und die Hudsonsländer; Savoyen erhält Sicilien; Preussen die Anerkennung der Königswürde und Obergeldem. 1714. Friede zu Rastatt: Der Kaiser erhält aus der spanischen Erbschaft die spanischen Niederlande, Neapel, Sardinien undmailand. Zu Baden (im Aargau) tritt das deutsche Reich dem Rastatter Frieden bei. 1714—1727. Kurfürst Georg I. von Hannover König von England. Seit 1714. Haus Hannover in England. 1714. Karls Xii. Rückkehr aus der Türkei nach Stralsund. 1714. Die Türken entreissen Morea den Yenetianern. 1714—1718. Krieg der Türken gegen Venedig. 1715. Tod Ludwigs Xiy. Ihm folgt sein Urenkel: 1715 — 1774. Ludwig Xv. 1715—1723. Die Regentschaft des Herzogs von Orleans in Frankreich.

20. Grundriß der deutschen Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 111

1871 - Koblenz : Bädeker
Demthigung Ludwig's Xiv. Friedensschlsse. . 23. Iii densuuterhaudlungen an und hatte sich schon bereit erklrt, auf die ganze spanische Monarchie zu verzichten und den einzelnen Alliirten noch besondere Vortheile zu bewilligen. Als aber die durch seine Nachgiebigkeit immer khner gewordenen Verbndeten verlangten, da er selbst Truppen geben sollte, um seinen eigenen Enkel aus Spanien zu vertreiben, brach er die Unterhandlung ab und bot mit der uer-sten Anstrengung ein neues Heer (unter Villars) auf. Nachdem auch dieses von Eugen und Marlborough bei Malplaquet 1709 geschlagen war, machte Ludwig neue Friedensversuche und erklrte sich schon bereit, Hlssgelder (aber nicht Truppen) zur Vertreibung seines Enkels geben zu wollen, als drei wichtige Ereignisse zusammentrafen, um ihn aus dieser verzweifelten Lage zu retten: das Obsiegen der Friedenspartei im englischen Parlament, der Tod des Kaisers Joseph, dem sein Bruder Karl als Erbe der sterreichischen Lnder und als Kaiser folgte, und die Siege des Herzogs von Vendome in Spanien. C. Friedensschlsse zu Utrecht, Rastadt und Baden (1711 bis 1714). Zuerst schlo Ludwig Xiv. mit den Seemchten (England und Holland), welche das drohende Uebergewicht Oesterreichs durch die Wiedervereinigung mit der spanischen Monarchie (wie unter Karl V.) auch nicht wnschten, Frieden zu Utrecht 1713: Philipp v. ward als König von Spanien und dessen auereuropischen Besitzungen anerkannt unter der Bedingung, da die Kronen Frankreichs und Spaniens nie vereinigt wrden. England erhielt von Spanien Gibraltar (und Minores); Preußen gewann (das bisher spanische) Obergeldern und die Anerkennung seiner neuen Knigs-wurde, Savoyen bekam Sicilien als Knigreich, welches es bald darauf qeaen Sardinien vertauschen mute. Der Kaiser trat diesem Frieden zu Rastadt 1714 bei und erhielt die spanischen Nebenlnder auer Sicilien, also: die Niederlande, Neapel, Mailand und Sardinien; die in die Reichsacht er-klrten Kurfrsten von Baiern und Kln wurden wieder in ihre Lnder und Wrden eingesetzt. Dieser von Eugen unterhandelte Friede wurde von demselben zu Baden im Aargau auch sr das deutsche Reich vollzogen. S- 24. Karl Vi., 1711 -1740. 1) An dem nordischen Kriege gegen Karl Xii. von Schweden (17001721) war von den deutschen Fürsten zunchst der Kur-