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1. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 424

1873 - Harburg : Elkan
424 geblasen, aufgedunsen, aufmutzen (etwas Uebles auffällig machen). — Aus: Ausbund (die für den Kunden herausgebundene Ware), ausge- lassen, aushecken, aushunzen, ausmerzen d. i. im März ausscheiden, aus- reuten oder ausroden, ausrotten, auswendig (außer den Wänden), Aus- schlag. — Außen und außer: Außenseite, außerhalb (an der äußeren Halbe od. Seite), sich äußern. — Bei: Beifall, Beilage, beiläufig, Bei- spiel (8p6l früher die Rede, Erzählung), Beileid. — Fort: fortsetzen, fortfahren. — Für (früher — vor, z. B. Fürsicht): fürbaß (weiter; daß — besser), Fürwitz, Fürwort. — Heim (nach dem Hause): Heim- weh, heimtückisch. — Her und hin: Hergang, Hingang, Hinblick, her- sagen, herrechnen. — Hinter: Hintergrund, Hinterhalt, Hinterlist, hin- tergehen. — In und ein: Einband, Einsicht, Einspruch, Eintrag, ein- heimisch; Inbrunst (Brunst — verzehrendes Feuer), Ingrimm, inwen- dig, Jnsiegel (eingedrücktes Siegel). — Mit: Mitbruder, Mitgift, Mitleid. — Nach: nachlaufen, nachdenken, nachgrübeln, nachbilden, Nachlese, Nachtrag, Nachtheil, Nachtrab, Nachsicht, nachhaltig. — Neben: Nebenmensch, Nebenbuhler (buhlen — sich um Gunst bewer- den), Nebensache. — Nieder: Niederland, Niederlage, niederdeutsch. — Ob, ober: Obdach, Obmann (Schiedsrichter), Obacht, Obhut, obliegen, obsiegen; Oberfläche, oberflächlich, Oberhaupt, oberhalb, oberschlächtig (Mühle, bei der das Wasser oben gegen das Rad schlägt). — Unter: unterschlächtig, Unterwelt, Unterthan (nntergethan), unterbrechen, unter- binden (z. B. eine Ader), sich unterziehen, sich unterfangen, unterstehen oder unterwinden, unterjochen (unter das Joch bringen), sich unterreden, unterrichten (unter hier= zwischen; durch Wechselrede richten), Unter- schleif (v. schliefen = schleichen, betrügen um), untersetzt (Körperbau). — Ueber (oberhalb, mehr als, zu viel): überdenken (die Gedanken dar- überhin gehen lassen), überessen, überfließen, Ueberfluß, überführen (über etwas führen, dadurch den Beweis bringen), übersetzen (er über- setzt, er setzt über), sich übergeben (sich dem Feinde, die Speise über die Zunge zurückg.), überflügeln, übersättigen, überwintern, Uebermuth, Ueberdruß, Ueberschlag, überschwänglich (v. schwingen), sich übernehmen, sich überschlagen, überein, überhand, (über Hals und Kopf). — Um: Um- zug, Umschwung, umarmen, umringen, umgarnen, umzingeln (Zingel ^ Kreis, kreisf. Mauer), umfrieden (Friedhof), Umgang, Umschweif, Umsicht, umsonst (sonst = plattd. sus, süs, sonst d. i. so, andernfalls). — Wider (— gegen; eine untrennbare Vorsilbe), Widerwille, Wider- stand, Widerspruch, widerspänstig (nicht v. spannen, sondern v. d. alten Span — Milch, Verlockung; also der Verlockung, der Aufforderung ent- gegen), Widerchrist,Widerspiel, Widerruf, widersinnig, erwidern, anwidern, widrig. — Wieder (nochmals, zurück): Wiederkunft, Wiedertäufer, wiedergeben, wiederhallen, Wiederhall. — Zwischen (v. zwi — zwei: zwiefach, Zwiespalt, Zwitter, Zwist, Zwirn): Zwischenspiel, Zwischen- zeit, Zwischenglied, inzwischen, dazwischen. §.169. -j-b. Wortbildung durch Ableitung (Vor-und Nachsilben). 1. Die Vorsilben de, ent, er, ge, Un, ur, miß, ver, zer haben eine ähnliche Bedeutung wie die Formwörter, die mit Begriff-wörtern

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1. Ein Lese- und Lehrbuch für obere Klassen der Volksschulen - S. 357

1852 - Werl : Stein
357 1) Trennbare Formwörter sind die Verhaltnißwörteran, auf, aus u.s. w., und die Bestimmungswörter her und hin. 2) Untrennbare Formwörter sind a. die Derhältnißwöner: durch, hinter, über, unter, um, wider, wenn sie nicht den Hauplton haben; b. die Bestimmungswörter: miß, voll, wieder (wenn sie nicht betont werden); c. die Bedeutung solcher Formwörter haben auch die untrenn- baren Vorsilben be, er, ver, ent, zer. Anmerk, die Vorsilbe un wird nur mit Ding- und Eigenschaftswörtern zusammengesetzt, und bedeutet a. eine Verneinung: unsterblich; b. ein Entgegengesetztes: unge- sund; c. ein Widerwärtiges: Unmensch. Aufg. 8. Bilde nach vorstehenden Beispielen Wörter rn kleinen Sätzen. § 39. Bedeutung der Vorsilben. 1) Die Vorsilbe b e bezeichnet a die Richtung einer Tda- ligkeit auf den leidenden Gegenstand: bewachen, be- weinen: b. ein Geben dejjen, was das Dingwort ausdrückt: bemühen, belasten, befriedigen. 2) Die Vorsilbe er bedeutet a. em Erlangen: er/ernen; b ein Werden: erblinden. 3) Die Vorsilbe ver hat die Bedeutung a. des Irrthums: verschreiben; b des Verlierend: verschlafen\ c. des Vergehens und Verderbens: verblühen, verbrennen; (J. des Verwandelns: vergolden,. 4) enr bedeutet a. eine Trennung: entkleiden; b. eine Hinwendung: entbieten, entzünden. 5) zer bedeutet a. ein Zerfallen: zerfliessen, b. ein Zer- stören: zerhauen 6) miß bezeichnet das Verkehrte: missdeuten, misslingen. 7) u r bedeutet das Erste: Ursprung, Urkunde, uralt. 8) erz bedeutet das Vorzüglichste, Oberste, Erste: Erzbi- schofs Erzvater; aber auch etwas Grundschlimmes: erzbös, Erzdieb. Aufg. 9 Bilde mit allen Vorsilben Wörter nach vor- stehenden Beispielen: und erkläre dieselben. §, 40. Wortfamilien. Alle durch Ableitung und Zu- sammensetzung von dem Stammworte gebildeten Wörter ma- chen eine Wortfamilie aus. Z. B. die Eamilievon schlie s- sen: das Schloss, Thürschloss, Flintenschloss u. s. w., das Schloss (Gebäude), Bergschloss, Lustschloss, der

2. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 458

1865 - Göttingen : Deuerlich
458 inen, zugänglich, zugehörig, zugethan, zuträglich; z. B. du bist mir werth. Afg. 75. folgende Zeitwörter: abhelfen, aufpassen, anfwarten, aushelfen, ausweichen, begegnen, beistehen, beistimmen, danken, die- nen, drohen, fluchen, folgen, gehorchen, helfen, huldigen, lächeln, leuchten, lohnen, nachahmen, nachäffen, nachdenken, nacheifern, nach- gehen, nachsehen, nachstellen, nützen, pochen,- schaden, trauen, trotzen, vorarbeiten, vorbeugen, verseuchten, wahrsagen, weichen, widerspre- chen, widerstehen, willfahren, wohlwollen, zuhören, zurufen, zu- winken, z. B. ich gehorche dir;— ferner: sich anmaßen, sich ans- bedingcn, sich aussuchen, sich einbilden, sich einprägen, sich erlau- den, sich herausnehmen, sich getrauen, sich vornehmen, sich vorstellen, sich zueignen, sich schmeicheln, z. B. ich habe es mir erlaubt; ich nehme mir viel vor. § 17. Wortbildung. Afg. 76. Bilde abgeleitete Hauptwörter: a) 10 mit der Vor- silbe un, b) mit der Vorsilbe nr, c) 20 mit der Nachsilbe er, d) 20 mit der Nachsilbe heit, e) 20 mit der Nachsilbe feit, f) 10 mit der Nachsilbe niß. Afg. 77. Schreibe abgeleitete Zeitwörter anf:'-a) 10 mit der Vorsilbe be, 5) 10 mit der Vorsilbe er, c) 10 mit der Vorsilbe vcr, d) 10 mit der Vorsilbe zcr, e) 4 mit der Vorsilbe cmp, f) 10 mit der Vorsilbe ent. Afg. 78. Bilde abgeleitete Eigenschaftswörter: a) 10 mit der Nachsilbe ig, 1>) 10 mit der Nachsilbe lich, e) 10 mit der Nach- silbe isch, d) 5 mit der Nachsilbe ichs, e) mit der Nachsilbe crn k) 5 mit der Nachsilbe haft, 8) 10) mit der Nachsilbe bar, h) 6 mit der Nachsilbe sam. Afg. 79. Leite möglichst viele andere Wörter von folgendenab: beten,'Himmel, laufen, Kind, Herr, hören, Angst, Tag, Sitte, Va- ter, rufen, geben, Ende, warten, sagen, reißen, reisen, vergessen, loben, behüten, froh, Gnade, leuchten, Sünde, schützen. Afg. 80. Gebrauche folgende Wörter in Sätzen: Kundschafter, Kunden, erkenntlich, verkannt, erkannt, verfehlt, besetzt, ersetzt, ent- setzt, versetzt, entspricht, gesprächig, entgeht, achtsam, achtbar, ver- ächtlich, beschlossen, entschlossen, verschlossen, freundlich, freudig, er- freulich, beliebt, gewissenhaft, gewiß, bewußtlos, ungefähr, beinahe, beiläufig, errathen, verrathen, grausam, grauenhaft, furchtsam, furchtbar, empfindlich, empfindsam, unwissend. Afg. 81. Erkläre folgende Eigenschaftswörter: lanbreich, lieb- reich, fischreich, landeskundig, ordnungswidrig, dienstfähig, zurech- nungsfähig, bildungsfähig, baumstark;, sorgenfrei, vollwichtig, treu- herzig, freudenleer, menschenleer, anspruchsvoll, anspruchslos, hoch- stämmig, herzförmig, eiförmig, sicgesgewiß, hoffnungsvoll, trostlos. Afg. 82. Zeittvörter werden oft mit Verhältniswörtern verbnn- den, z. B. sehen, ansehen, aufsehen, übersehen, durchsehen, nachse-

3. Real-Buch für Volksschulen - S. 198

1840 - [S.l.] : Selbstverl. P. Gudenrath und J. Ch. Reimerz
198 2. Eben so bilde aus: „Ich bin froh. Du arbeitest. Wir lernen. Das Kind ist betrübt. Der Landmann pflügt. Die Sonne scheint. Der Schmied hämmert. Der Faule schläft. Menschen sterben. Eine zu essende Frucht reift. Anton schreibt. Die Mutter kocht. Joseph war fromm. §. 54. Die Zeitwörter erhalten durch Vorsehung anderer Wörter und Silben eine bestimmte Bedeutung, als: fahren — umfahren; brauchen — verbrauchen. Diese Wörter werden bei der Umwandlung oft wieder von den Zeitwörtern getrennt, sind trennbar, die Vorsilben dagegen untrennbar. 1. Zu den trennbaren Wörtern gehören die Verhältniß- wörter: „an, auf, aus, bei, durch, ein (in), mit, nach, um, über, unter, vor, ab." Von diesen sind jedoch: „durch, hin- ter, über, unter, um, wider" auch untrennbar, als: Ich will das Buch übersehen," und: „Ich will den Korb über den Zaun setzen." 2. Zu den untrennbaren Vorsilben gehören: „be, er, ver, ent, zer," und die Umstandwörter: „miß, voll, wieder." Aufg. Bilde von folgenden Wörtern Zeitwörter mit den Vorsilben: „be, er, ver, ent, zer," gieb ihre Bedeutung an und verbinde sie zu Sähen: a. (be) lachen, weinen, wachen, reden, sprechen, schneiden; Schranke, Gränze, Last, Mühe, Gabe, Fleck, Schmutz, Gnade, Friede, Leid, Stätte, Kraft, Gunst, Macht; b. (er) wachsen, blühen, freuen, tönen, denken, schaffen, ler- nen, betteln, jagen, kaufen, trotzen; warm, kalt, stark, kühn, weich, lahm, roth, offen; c. (ver) bitten, treiben, werfen, kaufen, wünschen, sagen, schrei- den, rechnen, trinken; Stein, Glas, Erz, Wüste, Nichts; jung, alt, eitel, finster, kürzer, größer, kleiner; Z. (ent) gehen, laden, ziehen, fallen, schwinden; Haupt, Leib, Blatt, Last, Hülfe, Helle, Sünde, Erbe; e. (zer) schlagen, stoßen, reiben, malmen, hauen, schneiden, sprengen, reißen. (Z. B. a. Schranke beschränken —• eine Schranke setzen; ich beschränke den Hund durch die Kette rc.) §. 55. Die Vorsilben: „un, ur, erz, (emp)," werden vor Namen- und Eigenschaftswörter gesetzt, und geben solchen eine bestimmte Bedeutung, als: „Glück — Unglück, Sprung — Ur- sprung, schlimm — erzschlimm, (finden) — empfinden." Aufg. Setze Namen- und Eigenschaftswörter mit den Vorsilben: „un, er, erz," zusammen, gieb ihre Bedeutung an «nd verbinde sie in Sätzen.

4. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 425

1873 - Harburg : Elkan
425 zusammenwachsen (§. 168); sie können jedoch nicht abgetrennt gebraucht werden und heißen daher untrennbare Vorsilben. Be (abgeschwächt aus bei ndd. bi; vergl. Beisatz, Besatz, Bei-und Bestand) bedeutet eine kräftige oder allseitige Einwirkung, Beherrschung des Gegenstandes; ziellose Zeitwörter werden dadurch zu zielenden, z. B. befühlen, besehen, befahren, beschneiden, besitzen (sitzen), begleiten (gleiten), belachen (lachen), sich bemächtigen, beherrschen, be- greifen (mit den Händen und mit dem Geiste), beglaubigen (glaublich machen), bemänteln, bemäkeln (kleine Makel = Flecken aufsuchen), be- scheiden (als Zcitw.: Bescheid, Bericht, Vorschrift geben; als Eigen- schaftswort ursprünglich 2. Mittelwort — wohl berichtet, klug, mit klugem Sinne Mäßiges fordernd), bescheren (wörtlich: abtrennen, vergl. Schere; jetzt auch: das Abgetrennte zutheilen), beschönigen (v. schön), beschwichtigen (v. schweigen), bestallen (— in eine Stelle bringen), be- zichtigen (v. zeihen), Bezirk (v. Zirkel), behende (bei der Hand), betreten (verlegen). — ent (geschwächt aus ant: Antlitz, Antwort) drückt wie gegen die Richtung nach einem Gegenstände oder ein Hervor- gehen, ein Trennen aus: entgegen, entlang, entgegnen, entrichten; entstehen, entkeimen, entschlafen, entblößen, entdecken, entsinnen, ent- springen, entschlüpfen, entsagen, enthaupten, entnerven, entleeren, ent- rüsten (aus der Rüstung, Fassung bringen), entsetzen (aus der Besetzung, vom Sitz bringen), entzwei (in zwei), entblöden (urspr. „aus der Blödsinnigkeit bringen"). — Vor f wird ent meistens zu emp: em- pfangen, empfinden, empfehlen. — er bedeutet: 1) hervor, herauf: erwachen, erwecken, erheben, erziehen, erforschen, erschrecken (— auf- springen), erbauen; daher auch ein Werden, Beginnen: erblassen, er- blinden, ergrauen, erstarren, erbosen. 2) eine Verstärkung des Grundbegriffs (ziellose Zeitwörter werden zu zielenden): ersteigen, ereilen, erwerben, erdichten, erbetteln. — ge drückt Vereinigung, auch Vollendung und Wirkung der Thätigkeit aus: Gefährte (Wa- gengenosse), Gemahl, Gesell, Gespiel, Gewölk, Gebirge, Gefieder, Ge- brüll, Gehege (v. Hag), Gebrechen, Gebresten (v. bresten — bersten , Gerippe, Gemüth (Gesammtheit der Gefühle — oder alles in der Seele Gewordene), Geräth, Geschäft (v. schaffen), Gesinde (urspr. Reisege- folge von d. alt.mnä, Reise; vergl. senden, Gesandter), Geweih (Kampf- waffe; Wigand od. Weigand — Kämpfer); geschehen, Geschichte (das Geschehene), Geschöpf, geschieden, gescheit (v. scheiden; nicht: gescheut, v. scheuen), geleiten (zur Seite gehen), Geleit, geraum und geräumig (viel Raum enthaltend), geheim (zum Heim od. Hause gehörend, verborgen), gehässig (mit Haß). — In geheuer (sicher, ruhig), geschweige (= ge- schwiegen von . . .), gering, gefallen, gefällig, sich gehaben (sich halten) tritt die Bedeutung des g e zurück. — Un (ohn) bezeichnet das das Gegentheil und sehr oft etwas Uebles: Unmensch, Unthier, das Ungeziefer (beschwerliches kleines, unreines Gethier; tifr bei den Angel- sachen = Opfer), der Unhold (unfreundlickes, abgeneigtes Wesen), Un- kosten (üble K.), Unstern, Unkraut (übles K.), unpaß (nicht zu Paß, zu Schritt sein), der Unrath (Rath ist auch: Frucht- oder Vermögensfülle,

5. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 291

1873 - Harburg : Elkan
291 todt, trocken, leer, süß, kund, spitz, sauber, sauer, rein, satt, heilig, Stein, Pein, Kreuz, Angst, Band, Ende, Demuth, Noth. 8. a. Die Knaben werden aufstehen, wenn die Sonne aufgeht. §. Is. Das Schiff wird abfahren, wenn der Zug ankommt. Wir werden ein- kehren, weil das Wirtshaus freundlich aussieht. Wir werden Vor- sprechen, ihr werdet nachsprechen. Die Vögel werden wegziehen. Wir werden fortgehen, hinziehen, herkommen. — b. Die Leute werden das Haus besehen — sich vom Wege verlaufen — den Strick zerreißen — dem Gefängniß entfliehen. Der Schnee bedeckt die Erde. Der Blitz zerreißt die Wolken. Der Landmann verhandelt Haus und Hof. Das Reh entläuft dem Hunde. Das Spiel belustigt die Kinder. Die Sol- daten befestigen das Lager. Das Schöne gefällt. Die Diebe gestehen. Merke: a. Die Zeitwörter können Vorsilben an sich nehmen. Sie än- dern dann ihre Bedeutung. b. Manche Vorsilben sind trennbar, z. B. aus, ab, an, vor, nach, weg, fort, hin, her. — Andere sind untrennbar, z. B. be, ver, zer, ent, ge. Aufgaben: i) Schreibt die Sätze in der Gegenwart nieder, welche in der Zu- kunft stehen. 2) Schreibt in der Nennform 50 Zeitwörter auf, welche trennbare Vorsilben haben, und 25, welche mit be, ver, zer, ent, ge zusammengesetzt sind! 3) Bildet aus diesen Zeitwörtern Hauptwörter! z. B. der Aufstand, der Auf- gang, die Abfahrt. 9. a. Singen, der Sang, der Gesang, der Sänger, vorsingen, §.19. der Vorsänger. — b. Trinken, der Trank, der Trunk, das Getränk, der Trinker, trunken, betrinken, betrunken. — c. Binden, das Band, der Band, das Bund, die Binde, das Bündel, das Bündniß; verbinden, Ver- band, zubinden, losbinden, bändigen, unbändig, Bindfaden, Buchbinder. — Z. Schlingen, Schlinge, Schlange, schlängeln, schlank. — 6.Brechen, der Bruch, der Brocken, die Brache (umgebrochenes Land), zerbrechen, der Verbrecher, der Abbruch, die Brechstange. — f. Liegen, legen, ab- legen, anlegen, zulegen, verlegen, das Anliegen, die Lage, das Lager, die Anlage, Zulage, das Gelage, der Ableger. — g. Sitzen, setzen, besitzen, aufsetzen, absetzen, aussetzen, besetzen, zusetzen, versetzen; der Sitz, der Satz, der Aufsatz, der Absatz, der Aussatz, der Besatz, der Zusatz, die Be- sitzung, die Besetzung, die Absetzung, die Versetzung. — h. Treten, der Tritt, antreten, auftreten, abtreten, zutreten; der Antritt, der Auftritt, der Zutritt, die Abtretung, der Fußtritt, das Trittbrett. — i. Schnei- den, der Schnitt, ab-, an-, auf-, vor-, zu-, be-, ver-, zerschneiden, schni- tzeln; die Schneide, der Schneider, der Ab-, An-, Auf-, Vor-, Zuschnei- der; der Abschnitt, der Schnitter, der Schnitzel; schneidig, zweischneidig. — k. Schreiben, die Schrift, an-, ab-, auf-, nach-, vor-, ver-, beschrei- den; der Schreiber, der An-, Ab-, Auf-, Nachschreiber, die Beschreibung; die Ab-, Auf-, Vor-, Zuschrift, schriftlich, abfchriftlich. — I. Biegen, die Bucht, verbiegen, abbiegen, beugen, bücken; der Bogen, der Bügel, der Buckel, die Biegung, die Verbeugung, der Bückling, biegsam, unbieg- sam, unbeugsam. — m. Fliegen, Flug, entfliegen, verfliegen, zerflie- 19*

6. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 346

1873 - Harburg : Elkan
346 Wer di— gibt ein— kleine Gab, de— wünsche Gottes Dank. Klein Noland di— vergelten soll, was du mi— Guts gethan. — Dann reicht er mi— ein Ruder, hieß in ein Boot mi— gehn; wies mi—, wie man die Woge mit scharfem Schlage bricht. — Da setzt ih— der Graf auf sein ritterlich Pferd und reicht ih— die prächtigen Zäume. — Gib d— Räubern, d— verwegnen, Vrot gib ih—, Brot in Fülle! — Erkennst du mi—, die ich in manche Wunde des Lebens di— de— reinsten Bal- sam goß? — Das Thier hört er im Rücken schnauben, das muß ih— d— Besinnung rauben. — Ich bin ja wohl nur ein geringer Mann, der nicht viel Gutes di— bereiten kann. — Wenn alles eben käme, wie du gewollt es hast, und Gott di— gar nichts nähme und gäb di— keine Last. — Doch Schild und Schwert vertauscht er nie, die Gott im Wetter ih— verlieh. — Da küßt bewegt der General de— Sohn d—- bleichen Wangen. — Die goldne Kette gib mi— nicht, die Kette gib de— Rit- tern! — Laßt int— den besten Becher Weins in pnrem Golde reichen! — Wie reicht ihr mit geschäftgen Händen de— Schiffer eure Habe dar! — De— dunklen Schoß der Heilgen Erde vertraut der Landmann seine Saat. De— Friedlichen gewährt man gern de— Frieden. Du gibst den Armen heut dein Brot; der Arme kanns d— morgen geben. De— Verdienste seine Kronen! Aufgaben, i) Setzt den richtigen Fall und gebt den Grund dafür an! 2) Setzt die Sätze ins Passiv! z. B. Es werden der andern Krähe die Augen ' nicht ausgehackt. Oder: Der andern Krähe rc. Oder: Die Augen werden der andern Krähe rc. 3) Vertauscht beim Dativ Einzahl und Mehrzahl, dann Hauptwörter und Fürwörter! (Die Sätze können dabei abgeändert werden.) 4) Diktatschreiben! 5) Schreibt aus mehreren Lesestücken (25 — loo) Sätze auf, in denen Zeitwörter den Akkusativ und Dativ regieren! 6) Bildet ähnliche ' Sätze mit folgenden Wörtern: §.85. Einfache Zeitwörter: bieten, borgen, bringen, geben, glauben, gönnen, klagen, lassen, leihen, leisten, liefern, lohnen, melden, nehmen, opfern, rathen, rauben, reichen, sagen, schenken, schicken, schreiben, senden, stehlen, thun, wehren, weigern, weihen, weisen, widmen, zahlen, zeigen. Zeitwörter mit untrennbaren Vorsilben: einem etwas gebieten, geloben, gestatten, gestehen, gewähren, entbieten, entreißen, entrichten, entwenden, entziehen, empfehlen, erklären, erlassen, erlauben, ersetzen, ertheilen, erwidern, erweisen, erzählen, erzeigen, verbieten, verdenken, vergeben, vergönnen, verhehlen, versagen, verschweigen, verschreiben, versichern, versprechen, verwehren, verweigern, verzeihen. — Zeitwör- ter mit trennbaren Vorsilben: einem etwas abgeben, abschlagen, abtreten, anbieten, anpassen, ansagen, ansehen, antragen, anzeigen, auf- geben, auflegen, auftragen, ausreden, beilegen, darbieten, darbringen, darreichen, einbilden, einflößen, einreden, einwenden, mitbringen, mit- theilen, nachsagen, nachsehen, vorlegen, vorsagen, vorzeigen, zumu- then, zusagen, zuschreiben — wahrsagen, knadthun, preisgeben, weis- machen. §.86. b. Rückbezüglich gebrauchte Zeitwörter. Manche Zeitwörter, welche den Akkusativ regieren, weisen zugleich auf das Subjekt zurück, i

7. Teil 2 - S. 87

1890 - Hildburghausen : Gadow
87 § 2. Die Laute werden eingeteilt in Selbstlaute und Mitlaute. Die Selbstlaute sind: a) einfache: a, e, i (y), o, u; b) Umlaute: ä, ö, ü; c) Doppellaute: ai, au, üu, ei, eu. Die Mitlaute sind: b, c (ch), d, f (ph), g, h, k (ck), l, m, n, p, q, r, s (s, sch), t, v, w, x, z (tz). § 3. Die Silben sind Haupt- oder Stammsilben und Neben- oder Biegungssilben. In dem Worte Untier ist tier die Hauptsilbe, Un die Nebensilbe. Die Hauptsilbe bezeichnet die Hauptsache in der Bedeutung des Wortes, die Nebensilbe eine Veränderung oder nähere Bestimmung in der Bedeutung der Hauptsilbe, z. B. schön, schönster; Hund, Hündchen. In Hundes ist es Biegungssilbe. Ein Wort kaun neben einer Hauptsilbe mehrere Neben- silben haben, z. B. verunreinigen. § 4. Die Nebensilben sind der Stellung nach Vor- oder Nachsilben. In den Wörtern Untier und Tierchen ist Un Vorsilbe, chen Nachsilbe. Die am häufigsten gebrauchten Vorsilben sind: be, ent, er, ge, miß, un, ver, zer; die wichtigsten Nachsilben sind: bar, chen, en, er, haft, heit, ig, in, keit, lich, nis, ung, sam, tum. § 5. Wörter, in denen mehrere Haupt- oder Stamm- silben vorkommen, heißen zusammengesetzte Wörter, z. B. Jagdhund, hellgrün, himmelblau. Die Hauptbedeutung liegt bei solchen Wörtern in der letzten Hauptsilbe. § 6. Der Bedeutung nach gibt es 10 verschiedene Wortarten: 1) Hauptwort, 2) Geschlechtswort, 3) Eigenschaftswort, 4) Fürwort, 5) Zahlwort, 6) Zeitwort, 7) Umstandswort, 8) Verhältniswort, 9) Bindewort, 10) Empfindungswort. tz 7. Das Hauptwort ist ein Wort, welches aus- sagt, wer oder was etwas ist. Es bezeichnet ein Ding lperson oder Sache) und kann mit einem Geschlechtsworts verbunden werden. Es heißt daher auch Dingwort, z. B. Mann, Frucht, Tier; Hunger, Arbeit, Leben. tz 8. Das Geschlechtswort ist ein Wort, welches das Geschlecht eines Hauptwortes bezeichnet. Es gibt ein männliches, ein weibliches und ein sächliches

8. Das Nöthigste aus der deutschen Sprachlehre, Geographie, bayerischen Geschichte, Naturgeschichte, Naturlehre, Himmelskörperlehre, Zeitrechnung, Körper- und Seelenlehre, so wie vom Kopf- und Tafelrechnen - S. 46

1858 - Passau : Elsässer u. Waldbauer
46 auf: ald, eld, ild, old, uld, and, anden, end, enden, ind, inden, ond, onden, und, unden: z. B. Wald, Verstand, finden re. Das t wird gesetzt l) nach b, ch, f, d, k, p, s in derselben Sylbe; z. B. gibt, recht re. 2) in den Endsylben et, te, ent, lich, heit, keit; z. B. er lobet, lobte, eigentlich re. 3) in den Anfangssylben ant, ent, mit; z. B. antworten, entschließen rc; dt setzt man, wo es aus det zusammengezogen ist; z. B. beredt, gesandt, statt: beredet, gesendet. So auch Stadt, todt (da- her todten); th steht vor oder nach gedehnten Selbstlauten-; z. B. Thal, Thier, Noth, Muth rc. Setzet im Folgenden an die Stelle deö Gedankenstriches die ge- hörigen Buchstaben d, t, dt, rh: —ie Aben—rö—e vertun—e—e schönes Wetter. Je- sus mach—e Lahme gehen—, Blin—e sehen—, Aussätzige rein, ja sogar —o—e wie—er leben—ig. —er Mensch erhiel— von —em Schöpfer eine aufrcch—e Gestal—. Gott ist allwiffen- -; er weiß, ivas —ie Menschen sowohl öffen—lich, als heimlich —un; er ergrün—et —as Herz. En—schul—ige —eine Fehler nid)—, son—ern —ente, wenn — u gefehl— hast, —aß —u zwar —em mensch- lichen Auge en—kommen, Gott aber nich— en - fliehen kannst. Verstan— ist mehr wer—, als Reich-um. 10. Fr. Wie werden die Selbstlaute gedehnt? A. 1) durch Verdoppelung z. B. Aas, Meer, Moos; 2) durch Hinzusetzung eines „e" zum „t" (ie); z. B. Bier, Sieg; 3) dadlird), daß man dem Selbstlaute ein h anfügt; z. B. Wahl, Ehre, Rohr, Stuhl rc. Verbessert Folgendes: Halte Maß in allen Dingen! Ein Gottloser bereitet sich ein trauriges Loos. Der Sd)ne schmilzt im Früjare. Der Kle ist ein gutes Futter für das Vie. Die Schue sollen besolt werden. Ein Tier hart sid), wenn es die Hare verliert. Die Moren heißen aud) Neger. Eine [um? ' pfige Gegend nennt man aud) Mor. Lere Köpfe bedürfen

9. Repetitorium der Gesellschaftskunde zur Ergänzung des Geschichtsunterrichts - S. 3

1899 - Gütersloh : Bertelsmann
- 3 — Mittel dawider anzuwenden sind. — Ein Schüler denkt darüber nach (rechnet), wie oft 5 in 120 enthalten ist. — Der Naturforscher sucht den Grund zu entdecken, warum der Luftballon steigt und dagegen der Stein fällt, — oder sinnt darüber nach, in wie viele Klassen man die Tiere einteilen könne; rc. B. Tie Gefühle (Gefühlsvermögen, Herz, Gemüt). 10. Suchet in eurem bibl. Geschichtsbuche (oder in andern Büchern) Ausdrücke, welche ein Gefühl (eine Gefühlsbewegung) bezeichnen: a) Zeitwörter: z. B. verzagen, ergrimmen rc. d)Eigenschaftswörter: z. B. herzbetrübt, ängstlich rc. e) Dingwörter: z. B. der Abscheu, das Grauen rc. Ijmmer in Sätzen: z.b. Kain ergrimmte wider seinen Bruder Abel. — Unverzagt und ohne Grauen soll ein Christ, wo er ist, stets sich lassen schauen, rc.] 11. Einer kann traurig werden, wenn er eine schlimme Nachricht erhält (z. B. Jakob, als ihm der blutige und zerrissene Rock Josephs gebracht wurde), — oder kann über sich selbst trauern, wenn er an begangene Sünden denkt (z. 93. der verlorene Sohn). Einer kann zornig werden, wenn er Unrecht geschehen sieht (z. B. Moses, als er sah, daß ein Ägypter einen Israeliten schlug), — zum Mitleid erregt werden, wenn er einen Notleidenden sieht (z. B. der barmherzige Samariter), k) Was muß demnach jedem Gefühl vorhergehen? [Oder was setzt jede Gemütsbewegung voraus?] b) Suchet dazu Beispiele aus der bibl. (od. andern) Geschichte! Z. B. Als Jesus vom Ölberg aus die Stadt Jerusalem erblickte (und an ihr bevorstehendes Gericht dachte), weinte er über sie. — Als Joseph zu seinen Brüdern sprach: ich bin Joseph, euer Bruder, da erschraken sie im ersten Augenblicke. e) Ist mit einer Vorstellung allemal ein Gefühl verbunden, oder nicht immer? Wißt ihr einige Beispiels dazu anzugeben? 12. *) Welche drei Arten der Gefühle unterscheidet man — nach folgenden Beispielen? Oder: Was für ein Gefühl zeigen folgende Ausdrücke an: a) fröhlich, betrübt, — angenehm, bange, getröstet, verdrießlich u. s. w.? b) schön, häßlich, — zierlich, reizend, mißgestaltet u. s. w.? c) liebevoll, lieblos, — dankbar, gerecht, boshaft, treu, sanftmütig u. s. w.? *) Die Fragen 1-2—17 können, falls sie zu schwierig scheinen, überschlagen werden. 1*

10. Theil 2 - S. 272

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
272 wird; z.b. Wenn der Vater den Brief wird geschrieben haben, so wird der- selbe unverzüglich auf die Post getragen. Bet diesen sechs Zetten unterscheidet man drei Hauptzeiten und drei Nebenzeiten. Die drei Hauptzeiten sind: Die Gegenwart (gegenwärtige Zeit), die Vergangenheit (zweit- oder völlig vergangene Zeit); die Zukunft (künftige Zeit). Die drei Nebenzeiten sind: die erstvergangene (jüngstvergangene) Zeit; die drtttvergangene (längstvergangene) Zeit; die vermischt- künftige (künftigvergangene) Zeit.' 4) Sprechweisen sind es vier: a) die gewisse (anzeigende Art), 1>) die ungewisse (verbindende Art), e) die befehlende Sprechweise und <1) die unbestimmte Art (Grundform). a) Ein Zeitwort steht in der gewissen Sprechweise, wenn mit demselben Etwas als gewiß ausgesagt wird; z. B. Der Vater schreibt. I>) Ein Zeitwort steht tu der ungewissen Sprechweise, wenn mit demselben Etwas als ungewiß, wünschend oder bedingend aus- gesagt wird; z. B. Wir hoffen, der Vater schreibe; o daß er schriebe; wenn er schriebe, geschähe es gewiß nicht umsonst. c) Ein Zeitwort steht in der befehlenden Sprechweise, wenn mit einem Zeitworte Etwas als befehlend, ermahnend, oder bittend ausgesagt wird; z. B. Schreib fleißig! Wenn du jetzt nicht fleißig schreibst, wirst du es später bereuen müssen! — Kind, schreib doch fleißig und gern; die guten Eltern wollen es ja! ei) Ein Zeitwort steht tu der unbestimmten Art (Grundform), wenn es ohne alle Bestimmung der Person und Zahl Etwas aussagt; z. B. In der Jugend fleißig lernen ist nützlich. Dem Feinde vergeben ist edel. Diese unbestimmte Art, welche stets auf n oder en ausgeht, woran man sie auch erkennt, ist eigentlich der Grund, die ursprüngliche Form eines jeden abgewandelten (angewandten) Zeitwortes; daher der Name Grundform. Zu den Sprechweisen (den Arten der Zeitwörter) gehört auch die Mittelart, — das Mittelwort, deßhalb so genannt,' weil es an der Natur des Zeit- und Etgcirschaftswortes Theil nimmt — aus dem Zeitwort gebildet und als Eigenschaftswort (Beschaffenheitswort) gebranchl wird; z. B. der liebende Vater, das geliebte Kind; der Baum ist blühend, der Apfel ist gepflückt. Diese Beispiele zeigen uns, daß es zweierlei Mittelwörter gibt, nämlich: das der Gegenwart und das der Vergangenheit. Ersteres wird gebildet, indem mau dem Stamm deö Zeitwortes die Nachsilbe „end" — oder der unbestimmten Art (die schon „en" oder „n" hat), ein bloses „d" anhängt; z. B. lieben — liebend; letzteres wirb gebildet, indem man vor dem Stamm des Zeitwortes die Vorsilbe „ge" und nach demselben „t" oder „en" setzt; z. B. lieben, ge- lieb-t, — gehen, gegang-en. Zeitwörter, die schon eine Vorsilbe haben, oder solche, die unzertrennbar zusammengesetzt sind, oder die auf tren ausgehen, erhalten die Vorsilbe ge nicht; z.b. voll- enden — vollendet; liniren — lintrt. 5) Formen sind cs zwei: a) die thätige und b) die leidende Form. a) Das Zeitwort steht in der thätigen Form, wenn es anzeigt,

11. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 309

1873 - Harburg : Elkan
809 die Sahne; allmählich (allgemach, allgemächlich), schmählich (Schmach); Stahl, stählen, stählern; wahr, Wahrheit, wahrsagen, wahrnehmen, wahr- lich, sich wahren, währen (dauern), gewähren, die Gewähr; Wahl, wählen, Zahl, zählen, unzählig. Aufgaben, i) Aufschreiben (mit Silbenbrechungen)! 2) Ausschreiben nach dem Vorlesen! 3) Sätze z. B. Sie stritten sich um des Kaisers Bart. Wer die Wahl hat, hat die Qual. 2. Langes e: denen, dehnen; schel (v. schielen), quer; selig, eklig, ledig; der Hering, Heher Schweher (Schwiegervater); Feme (Strafe), Femgericht, Werwolf (d. i. Mannwols), Melthau (nicht von Mehl) — fehlen, befehlen, hehlen, stehlen, ehren, begehren, mehren, mehr, kehren, lehren, gelehrt; lehnen, die Lehne; das Darlehn (v. leihen), der Lehns- mann; nehmen, angenehm; wehren, die Wehr (Waffe), Landwehr, das Wehr (im Wasser); zehren, Zehrung, verzehren, Auszehrung; hehr, (er- haben), sehr, (urspr. wund, daher:) versehet, unversehrt, versehren; weh, Zahnweh; das Reh. Aufg. i) Abschreiben! 2) Nachschreiben! 3) Setze vor alle Thätigkeits- wörter du, er, ihr! z. B. du fehlst, er fehlt, ihr fehlt. 3. Langes i: wider (gegen), zuwider, widerfahren, wider-§• Ab- stehen , wid ersprechcn, sich widersetzen, erwidern (d. h. dagegen sagen oder thun), Widerstand, Widerwille, widerspenstig, widerlich, wider- wärtig ; Berlin, Schwerin, Stettin, Tirol; Albertine, Wilhelmine, Emil, Emilie, Elisabeth, Elise, Lischen, Friederike; die Apfelsine, der Ap- petit, die Aurikel, die Primel, Fabrik, Maschine, Gardine, der Kamin, das Magazin, Linie, das Lineal, Musik, Nil, Pike, Rosine, die Saline (Salzwerk), Titel; Bibel, Fibel, Lawine, Prise, Republik, Ruine, Tiger, Violine, Viper — bieten, ehrerbietig; ergiebig (er gibt od. giebt); Dienstag (Tag des Kriegsgottes Tyr oder Ziu); der Kiefer, der Kiel, die Kieme, das Knie, die Kniee, knieen; das Mieder; die Miete, mieten; die Niete, nieten; Nied, Riedgras, Schiefer, schielen, Schienbein, Schierling, Schwiele, sieh, Siel (Was- serdurchlaß), Stieglitz, Vieh, Wiederhall, Vlies (Fell), Wiedehopf, Wiesel, Zwielicht, Zwietracht; er blieb, fiel, hieb, hielt, hieß, schied, schrieb; kriegen (empfangen), er kriegt; schmieden, die Schmiede, der Schmied; er fieng, gieng, hicng (auch fing, ging, hing), flieht, fliehst, geschieht, zieht, ziehst, befiehlt, besiehlst, empfiehlt, empfiehlst, stiehlt, stiehlst lieh, liehst, gedieh, gediehst. — In Fremdwörtern steht ie nur in den Endungen irren, irr und ie. z. B. regieren, spazieren, probieren, ad- dieren, adressieren etc. Barbier, Grenadier, Klavier, Offizier, Panier, Posamentier (Knopfmacher, Bortcnwirker), Revier, Quartier, Turnier, Visier; Artillerie, Infanterie, Kavallerie, Kolonie. Aufgaben: i) Abschreiben! 2) Nachschreiben! (3) Sätze!) 4. Langes o und ö: Brot, die Brote; böse, die Bosheit; bloß, ^.40. Blöße, entblößen; der Chor; Hof, höflich; der Lotse (Schifssführer), ' lotsen; Mond, Montag, Poren, Rogen (Fischeier), Rose, Röschen, Schoß, Tod, todt, Woge, Zofe (Kammermädchen), Zone; geschoren, ge-

12. Theil 3, Abth. 1 - S. uncounted

1794 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
I 6z. Präpositionen, welche allein den Dativ erfordern. Präpositionen, welche den Dativ allein erfordern, könnte man in folgenden Versen merken: Bey mit, nach, nächst, nebst, sammt, seit, von, zu, und zuwider, Entgegen, außer, aus, schreib stets den Dativ nieder. Man würde also zu einem Freunde sagen: Nach du schwächt' tch, zu dir eil' ich, Aus dir schöpf' ich, bey dlr weil' ich, Mit dir scherz' ich, von dir lern' ich. Man müßte ferner sagen: nächst dem Hülste, außer dem Hause seyn; ein Brief nebst einem Päckchen; sammt den übrigen, seit meinem Hierseyn, aus der Acht lasten. Oie Präpositionen zuwider und entgegen sieben allemal hinter dem Hauptwerke, Z. B. semem Freunde entgegen oder zuwider handeln. 64. Präpositionen, welche allein den Accusativ erfordern. P äposnionen, welche den Accusativ allem zu sich nehmen, r^s sind >echs. Man kann sie sich etwa so merken: Dry für, durch, ohne, um, so anch bey gegen, wider. Schreib' den Accus uiv und nie den Dativ nieder. Man müßte cusir lagen: _ Durch Dich ist die Welt mir schöi, ohne dich würd' ich sie hassen, Für dich leb' ich ganz allein, um dich will ich gern erblassen. Gegen Dich soll kein Verleumder unbestraft sich je vergehn, Wider Dich kein Feind sich waffnen, ick will dir zur Seite stehn. Anmerk. Man muß nicht für nm vor, und wider mit wieder verwechseln. Für heißt so viel als anstatt, z. D. ich stehe für dich, o.i. ich verbürge mich an deiner Statt : vor zelgt den Ort und die Zeit an, z. B ich stehe vor dir, d. i nicht hinter öir\ vor einem Jahre s V. ic a Wider ist so viel als gegen, z. B ichbm wider dich, wieder Hecht noch einmal, z. B. ich kömme wieder.

13. Leitfaden der Geschichte, Erdkunde, Naturkunde und Sprachlehre für Mittelschulen und die Oberstufe der Volksschulen - S. 328

1873 - Harburg : Elkan
328 sive) Bedeutung. — -j-Die Mittelwörter kann man die adjektivische Form des Verbs nennen. Anmerkung. Das ge des 2. Mittelworts fällt weg, wenn das Zeitwort eine untrennbare Vorsilbe hat. z. V. begreifen, erreichen, verlieren, zerbrechen, entfliehen. Man findet das 2. Mittelwort, wenn man „ich habe" vor das Zeitwort setzt. Beispiele, a. Der pflügende Landmann, der gepflügte Acker; ein ziehender Hund, ein gezogener Karren; eine liebende Mutter, ein gelieb- tes Kind; der schüttelnde Wind, der geschüttelte Baum; die schaukelnden Wellen, der geschaukelte Kahn; der hämmernde Schmied, das gehämmerte Eisen; ein zimmernder Knabe, eine gezimmerte Hütte. — b. Die Blume soll man nicht verschmähn, sie ist des Gärtners Wonne; bald muß sie in der Sonne stehn, bald schützt er sie vor Sonne. Es lebt ein Gott, zu strafen und zu rächen. Nie vergißt der Frühling wieder zu kommen. — Die Neue ist ein hinkender Bote. Ein schlafender Fuchs fängt kein Huhn. Getheilte Freude ist doppelt Freude; getheilter Schmerz ist hal- der Schmerz. Mitgegangen, mitgesangen, mitgehangen. Die Angst beflügelt den eilenden Fuß. Besser umkehren als irre gehen. Ein rol- lender Stein setzt kein Moos an. Vorgethan und nachbedacht hat man- chen in groß Leid gebracht. Einem geschenkten Gaul sieht man nicht ins Maul. Noth lehrt beten. Blökend ziehen heim die Schafe, und der Rinder breitgestirnte, glatte Scharen kommen brüllend, die gewohnten Ställe füllend. — Mit Harren und Hoffen hats mancher getroffen. Wei- net mit den Weinenden. Der Ertrinkende greift selbst nach einem Stroh- halm. Das Geschehene läßt sich nicht ändern. Trauert um die Trau- ernden, nicht um die Entschlafenen. Aufgaben. 1) Schreibt aus den Beispielen alle Nennformen und alle Mittelwörter der Gegenwart und der Vergangenheit ab! 2) Schreibt die dar- aus gebildeten Hauptwörter ab und verwandelt die übrigen in Hauptwörter! z. B. Der Pflügende hofft zu ernten. Die Ziehenden sahen sich nach der Heimat um. 3) Sucht von allen Zeitwörtern eines Lesestücks die Grund- form und die Mittelwörter! Anmerk. Das 2. Mittelwort der ziellosen (intransitiven) Verben läßt sich nicht als Adjektiv gebrauchen. Also wohl: der getroffene Adler, der geschossene Hirsch; aber nicht: der gefolgte Herr, der gedachte Freund, die geblühte Blume. §.64. 4. Abwandlung oder Konjugation. Bei der Abwand- lung, d. h. der Veränderung des Zeitworts kommt in Betracht a. das Gcschlecht (Genus), d. h. die Thätigkeits- und die Leideform (Aktiv und Passiv), z. B. Ich schlage — ich werde ge- schlagen. — Die Leideform wird mit dem 2. Mittelworte und dem Hülfszeitworte „werden" gebildet. (§. 66. §. 67.) Anmerk. Ein persönliches Passiv (vollständige Leideform) haben die transitiven Verben (schlagen, treffen), die intransitiven (danken, gedenken, tan- zen) dagegen nur ein unpersönliches, z. B. Es wird mir gefolgt; es wird mein gedacht; es wird hier getanzt. b. die Personen, z. B. Ich schlage, du schlägst, er (sie, es) schlägt.

14. Teil 1 - S. 392

1895 - Essen : Bädeker
392 Aufg. Setze die richtigen Fälle! Maße d— keine unbegründeten Rechte an! Was für einen Lohrr bedingst du d— aus? Darf ich mi— deu Betrag ausbitten? Ich denke m— eine Zahl. Was bildest du d— ein? Ich habe m— heute d— Anfertigung fünf verschiedener Arbeiten vorgenommen. Ich schmeichle m—, deine Zufriedenheit erworben zu haben. Stelle d— sein Entsetzen vor. Ich werde es m— nicht merken lassen. Getraust du d—, mir das zu sagen! 6. Den 4. Fall regieren die zurückbezüglichen Zeitwörter: sich ängstigen, ärgern, betrüben, bekümmern, besinnen, erholen, erinnern, freuen, grämen, schämen, täuschen, erkundigen, unterstehen, verstellen, wundern, widersetzen, irren. Aufg. Setze die richtigen Fälle! Ich habe m— deinetwegen sehr geängstigt. Es ärgert ih— die Fliege an d— Wand. Warum betrübst du d—, mein Herz? Bekümmere d— um deine Angelegenheit! Auf d— Namen muß ich m— besinnen. Hast du d— genügend erholt? Ich freue m— auf deinen Besuch. Warum erkundigst du d— nicht besser? Schäme d—! Unterstehe d— nicht, den Unterricht zu versäumen! Du hast d— sehr getäuscht. Darüber mußt du d— wundern? Du mußt d— nicht widersetzen. Irre ich m— nicht, so haben wir uns irgendwo gesehen. 7. Den 4. Fall regieren die unpersönlichen Zeitwörter: es befremdet, befällt, betrifft, bauert, dünkt, dürstet, friert, ge- lüstet, geht mich an, hungert, jammert, kümmert, reut, schmerzt, sticht, verdrießt, verlangt, wundert. Aufg. Setze die richtigen Fälle! Dein Benehmen hat ih— befremdet. Es ärgert mi— ungemein. Es befiel ih— eine Ohnmacht. Was geht der Schwed' m— cm. Was sein— Fleiß anbetrifft, so kann man zufrieden sein. M—jammert des Volkes. Wem zu wohl ist, d— gelüstet immer nach neu— Dingen. Mi— reut, daß ich's that. Es schmerzten ih— seine Wunden unaufhörlich. O, wie verlangt m—, euch wieder zu sehen! Es verdrießt m—, d—, ih—. Kümmere d— nicht um Sachen, die d— nichts angehen! 8. Der 4. Fall steht weiter bei allen zielenden (transitiven) Zeitwörtern. Zielend sind namentlich diejenigen a. mit der Vorsilbe be: bedecken, bedauern, beerben, beehren, befragen, begrüßen, behelfen, beleidigen, belohnen, beschimpfen, beschützen, bestrafen n. s. w., ausgenommen: befehlen, begegnen, behagen, bekommen, belieben. b. mit der Vorsilbe er: erwarten, erkennen, erziehen, erwännen, erretten, erfinden. e. mit der Vorsilbe ent: entdecken, entblättern, entehren, entkleiden, ck. mit der Vorsilbe ver: vertreiben, verschwende::, verleiten, vergraben, e. solche Zeitwörter, welche mit den Vorsilben durch, hinter, über, unter, um, voll, wieder untrennbar verbunden find. — Der Mond umkreist die Erde.

15. Teil 1 - S. 333

1891 - Essen : Bädeker
— 333 Aufg. Setze die richtigen Fälle! Maße d— keine unbegründeten Rechte an! Was für einen Lohn bedingst du d— aus? Darf ich mi— den Betrag ausbitten? Ich denke m— eine Zahl. Was bildest du d— ein? Ich habe m— heute d—- Anfertigung fünf verschiedener Arbeiten vorgenommen. Jcb schmeichle m—, deine Zufriedenheit erworben zu haben. Stelle d— sein Entsetzen vor. Ich werde es m— nicht merken lassen. Getraust du d—, mir das zu sagen! G. Den 4. Fall regieren die zurückbezüglichen Zeitwörter: sich ängstigen, ärgern, betrüben, bekümmern, besinnen, erholen, erinnern, freuen, grämen, schämen, täuschen, erkundigen, unterstehen, verstellen, wundern, widersetzen, irren. Aufg. Setze die richtigen Fälle! Ich habe m— deinetwegen sehr geängstigt. Es ärgert ih— die Fliege an d— Wand. Warum betrübst du d—, mein Herz? Bekümmere d— um deine Angelegenheit! Auf d— Namen muß ich in— besinnen. Hast du d— genügend erholt? Ich freue m— auf deinen Besuch. Warum erkundigst du d— nicht besser? Schäme d—! Unterstehe d— nicht, den Unterricht zu versäumen! Du hast d— sehr getäuscht. Darüber mußt du d— wundern? Du mußt d— nicht widersetzen. Irre ich m— nicht, so haben wir uns irgendwo gesehen. 7. Den 4. Fall regieren die unpersönlichen Zeitwörter: es befremdet, befällt, betrifft, dauert, dünkt, dürstet, friert, ge- lüstet, geht mich an, hungert, jammert, kümmert, reut, schmerzt, sticht, verdrießt, verlangt, wundert. Aufg. Setze die richtigen Fälle! Dein Benehmen hat ih— befremdet. Es ärgert mi— ungemein. Es befiel ih— eine Ohnmacht. Was geht der Schwed' m— an. Was sein— Fleiß anbetrifft, kann man zufrieden sein. M— jammert des Volkes. Wem zu wohl ist, d— gelüstet immer nach neu— Dingen. Mi— reut, daß ich's that. Es schmerzten ih— seine Wunden unaufhörlich. O, wie verlangt m—, euch wieder zu sehen! Es verdrießt m—, d—, ih—. Kümmere d— nicht um Sachen, die d— nichts angehen! 8. Der 4. Fall steht weiter bei allen zielenden (transitiven) Zeitwörtern. Zielend sind namentlich diejenigen a mit der Vorsilbe be: bedecken, bedauern, beerben, beehren, befragen, begrüßen, behelfen, beleidigen, belohnen, beschimpfen, beschützen, bestrafen rc. ausgenommen: befehlen, begegnen, behagen, bekommen, belieben. b. mit der Vorsilbe er: erwarten, erkennen, erziehen, erwärmen, erretten, erfinden. e. mit der Vorsilbe ent: entdecken, entblättern, entehren, entkleiden, ck. mit der Vorsilbe ver: vertreiben, verschwenden, verleiten, vergraben, e. solche Zeitwörter, welche mit den Vorsilben durch, hinter, über, unter, um, voll, wieder untrennbar verbunden sind. — Der Mond umkreist die Erde.

16. Neuer Kinderfreund für sächsische Volksschulen - S. 45

1844 - Leipzig : Tauchnitz
Deutsche Sprachlehre. 45 einige Beispiele noch deutlicher werden. Ich gebe euch das zusammengesetzte Wort: Hausthüre. Das Hauptglied ist hier: Haus und das Beziehungsglied: Thüre. Denn was für eine Thüre hier gemeint wird, wird durch das Wort Haus genauer bestimmt. Andere Beispiele: Osengabel, Federmesser, Sonnenlicht, Wachstuch. Die einzelnen Glieder können aber auch aus mehr, als einem Worte bestehen; z. B. Roßhaar- decke, Branntwein-brennerei, Jagd-liebhaber, Kreis-haupt- stadt, Gemeinderaths-vorstand. Zu lange Zusammensetzungen muß man aber, weil sie leicht schwerfällig werden, vermeiden; in der Umgangssprache kürzt man deshalb auch solche Zu- sammensetzungen häufig ab. So sagt man statt Steinkohlen- bergwerk oft: Kohlenwerk und statt Kalksteinbruch oft: Kalkbruch. 8. 7. Vernehmet nun noch Einiges über die Bedeutung der zusammengesetzten Wörter, so wie über die Art, auf welche die Zeitwörter zusammengesetzt werden. Bei den zusammen- gesetzten Dingwörtern bezeichnet das Hauptglied theils den Ort, theils die Zeit, theils den Grund, theils die Wirkung. Z. B.: Hausschwalbe —- die Schwalbe, welche am Hause nistet; Nachtwächter — der Wächter, welcher des Nachts wacht; der Rostflecken ----- der Flecken, welcher vom Roste ent- standen ist; Zugpflaster — ein Pflaster, welches ziehen soll. Bei den Eigenschaftswörtern bezeichnet das Hauptglied theils die Weise, theils den Grund, theils eine Ergänzung d. h. eine nothwendige Bestimmung, wie ihr später erfahren werdet. Z. B. grasgrün ----- grün, wie Gras; geldstolz ----- stolz des Geldes wegen; geistesschwach — schwach am Geiste. Bei den zusammengesetzten Zeitwörtern besteht das Hauptglied theils aus vollständigen Wörtern, wie: beistimmen, aufgehen, liebkosen, theils aus den Vorsilben: be, er, vcr, ent, zer, miß, voll, die ihr euch der Rechtschreibung wegen merken möget. Auch müßt ihr wohl unterscheiden zwischen: hinter- bringen und hinterbringen, wiederholen und wiederholen, übersetzen und übersetzen u. s. w. Endlich werden auch noch die Silben un ----- nicht, ur = aus, erz und cmp = ent in Zusammensetzungen gebraucht. Z. B. unmöglich, Urquell, Erzvater, empfinden.

17. Hannoverscher Kinderfreund - S. 238

1853 - Hildesheim : Gerstenberg
238 ten herum. Gute Lehren und Ermahnungen muß man nicht zu einem Ohre herein, und zum andern wieder her- ausgehen lassen. Die Vorwörter sind solche Wörter, die das Ver- hältniß eines Gegenstandes zu einem andern in der Rede ausdrücken, weshalb sie auch Verhältnißwörter heißen. Vorwörter heißen sie, weil sie gewöhnlich vor den Wör- tern stehen, worauf sie Einfluß haben. Z. B. mein Bru- der kam vor einer Stunde zu mir in den Garten mit einem Buche unter dem Arme, aber ohne meine Schwe- ster. Hier sind die Wörter vor, zu, in, mit, unter, ohne Vorwörter. Nur in Ansehung des zweiten, dritten und vierten Falles haben sie Einfluß, und hiernach werden sie eingetheilt. Die den zweiten Fall allein erfordern, sind fol- gende: statt, anstatt, diesseit, jenseit, halb oder halben und halber, außerhalb, innerhalb, oberhalb, unterhalb, kraft, laut, mittelst, vermittelst, ungeachtet, unweit, vermöge, während, wegen, (längs, trotz, zufolge). Diese letzten drei stehen eben sowohl beim dritten Falle, als beim zweiten. — Die den dritten Fall allein erfordern, sind: aus, außer, bei, entgegen, gegenüber, mit, nach, nächst, nebst, sammt, seit, von, zu, zuwider. Die den vierten Fall allein erfor- dern, sind: durch, für, ohne, um, gegen, wider. Bald den dritten, bald den vierten Fall haben folgende bei sich: an, auf, hinter, in, neben, über, unter, vor, zwi- schen. Diese letzten haben den dritten Fall bei sich, wenn eine Ruhe, ein Bleiben an einem Orte angezeigt wird. Man kann dann fragen: wo? Z. B. der Vogel sitzt auf dem Baume. Hier wird eine Ruhe bezeichnet; man kann fragen: wo sitzt der Vogel? — also steht hier der dritte Fall. — Sie haben aber den vierten Fall bei sich, wenn eine Bewegung von einem Orte zum andern, eine Rich- tung nach einem Ziele angezeigt wird, oder wenn man fragen kann: wohin? Z. B. der Vogel setzte sich auf den Baum. Hier kann man fragen: wohin setzte sich der Vogel? — also muß der vierte Fall, den Baum, ste- hen. Welche Vorwörter finden sich in den folgenden Sätzen? Steht bei allen der richtige Fall?

18. Theil 1 - S. 51

1806 - Leipzig : Hinrichs
Von Entsteh, des menschl. Geschl. bis aufcyruö. z i ner Verfassung, wegen seines Handels mit den westlichen Völkern und wegen seiner Volksmenge, die damals kul, tivirteste Gegend von Indien gewesen zu serm. — A m Ganges aber, oberhalb des jetzigen Bengalens, verliert sich der Name des alten mächtigen Volkes der P rasier ins mythische Dunkel, das, besonders wegen der unbestimmten Grenzen des ehemaligen Indiens, nicht völlig aufgeklärt werden kann. Denn zu dem alten Indien wurden auch, ober- halb Ca sch mir, noch B ad ag schau und Dein r gerechnet; Gegenden, die, seit der Weg zu Wasser nach Indien den Europäern bekannt wurde, in der neuern Geschichte un- bekannter sind, als in der altern. Ob die früheste Entwickelung Indiens dort sich selbst gebildet, oder von außen her dorthin gekommen sey, wird sich nie völlig bestimmt entscheiden lassen, besonders da die älteste Tradition*) aussagt, daß die Indier keine Kolonie eines andern Volkes wären. So viel aber erhellt, daß die Religion, die bürgerliche Verfassung und die Fort- schritte in Wissenschaften und Künsten, die hier getroffen wurden, dasjenige Gepräge erhielten, das sie unter diesem Klima, aus diesem Boden, und bei diesem Nationalcharakter des Volks selbst erhalten mußten. Frühzeitig lebten Brama und Wischnu (vielleicht Fremdlinge, die in Indien anftraten) unter diesen Stämmen; die religiösen Begriffe und Mythen derselben, in den Händen jener Priesterkaste, die sich nach dem Gotte — Braminen — nennt, und aufbewahrt in einem heiligen Bucke— Vedam— wurden zwar späterhin allegorisch behandelt; aber eben diese Behandlung bewährt D 2 es *) vergl. O i odor. 2, 10. Sie heißen: «vloxsovts t

19. Volksschulenfreund - S. 309

1860 - Leipzig : Dürr
309 Etwas über die Rechtschreibung. die Rede ist. Ich sterbe, du stirbst u. s. w., ich starb, ich bin ge- storben, ich werde sterben, wir werden, ihr werdet sterben u. s. w. §. 8. 271 Vii. Verhältniß- oder Vorwörter bezeichnen ein Ver- hältniß der Personen und Sachen zu andern Personen und Sachen. Cie stehen meistens, doch nicht immer, vor dem Haupt- und Fürwort, und fordern einen bestimmten Fall derselben: sie regieren ihn. 1. Den zweiten Fall regieren: Anstatt, statt, halber oder halben, mit den Zusammensetzungen: a u ßerhal b rc., wegen, mittelst, kraft, laut, vermöge, ungeachtet, unweit, wahrend, zufolge; welches jedoch, wenn es hinter dem regierten Worte steht, den dritten Fall regiert, z. B. zufolge Deines Auftrags; Deinem Aufträge zufolge. — Wegen Deines Vaters, Deiner Mutter; dessen ungeachtet. 2. Den dritten Fall regieren: Aus, außer, bei, ent- gegen, m i t, n ä ch st, nach, n e b ft, s a m m t, se i t, v o n, z u, zuwider. Z. B. aus, außer, bei dem Hause u. s. w. 3. Den vierten Fall regieren: Durch, für, gegen, ohne, um, wider. Z. B. gegen Dick und den Vruder. 4. Den dritten und vierten Fall regieren: Auf, an, hin- ter, in, n eben, über, unter, vor, zwischen. Den dritten Fall auf die Frage Wo? den vierten auf die Frage: Wo- hin? Z. B. er setzt sich neben, über, zwischen rc. mich und meine Mutter, und saß vorher neben rc. mir und meinem Sohne. Die Reihe ist heute an mir, sie kommt bald an dich. Wenn manche dieser Vorwörter keinen Fall regieren, dann sind es Bindewörter, Nr. Ix. Z. V. während alle ranzten, außer daß ich fehlte. * §. 9. Ueber Für und Vor. 2/2 1. Für steht: a) Wenn Etwas statt eines andern Dinges ist, zu Jemandes Nutzen und Gebrauch dient. Ich gehe, kaufe, bitte für dich; es ist für mich gut. b) Bei den Zeitwörtern dafürhalten. Ich halte es nie für gut. Ich erkläre es für gut. e) Wenn es eine Beschaffenheit anzeigt, mit was ver- bunden wird. Was für ein Mann?.Was für Geld? Wenn es eine Ordnung anzeigt. Für S Erste; 1. Mann für Mann; für meinen Theil.

20. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 54

1862 - Hannover : Meyer
54 Wie mans treibt, so gehts. Des Morgens sieht man, ob der Tag will schön werden. Wer früh ausgeht, kommt früh heim. Was ein guter Hake werden will, krümmt sich bei Zeiten. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Zeit bringt Rosen. Wie man sich bettet, so schläft man. Wie die Arbeit, so der Lohn. Wie die Aussaat, so die Ernte. Grauer Morgen, schöner Tag. Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Lust und Liebe zum Dinge macht Müh und Arbeit geringe. Im Fluge wachsen die Schwingen. Anfang ist kein Meisterstück. Übung macht den Meister. 78. Rom ist nicht in einem Tage erbaut. Äas will sagen: wichtige Geschäfte und große Werke lassen sich selten kurz abthun und wollen zu ihrer guten Ausführung besonnene Weile haben. Mit diesem Sprichwort entschuldigen sich aber viele fahrlässige und träge Menschen, welche ihr Geschäft nicht treiben und vollenden mögen, und schon müde sind, ehe sie recht anfangen. Mit dem Rom ist es aber eigentlich so zugegangen: es haben viele fleißige Hände viele Tage lang vom frühen Morgen bis zum späten Abend unverdrossen daran gearbeitet, und nicht abge- lassen, bis es fertig war. So ist Rom entstanden. Was du zu thun hast: machs auch so. 79. Vom Rechnen. Cs ist im Leben oft nützlich und nothwendig, daß man recht genau rechne, und mancher wäre ein behaltener Mann, wenn er nur ein wenig sorgfältiger gerechnet hätte. Wer z. B. ein Haus baut, der soll überschlagen, wieviel es ihm kosten wird, und ob er auch die Mittel habe, den Bau hinauszuführen; und wer auf Reisen ist, soll seinen Vorrath an Gelde oft zählen, damit er nicht im An- sang zuviel ausgebe und dafür späterhin Noth leiden müsse. Auch im gewöhnlichen Leben soll man zuweilen nachrechnen, wieviel diese oder jene Ausgabe im Jahre beträgt, und die entbehrlichen Ausga- den beschränken, damit es nicht nachher an dem Nothwendigen fehle. Gibst du z. B. alle Tage nur einen Groschen unnöthig aus, so macht es in der Woche schon sieben Groschen, in einem Monat von 30 Tagen macht es einen Thaler und in einem Jahre volle 12 Thaler, ohne die Groschen, die noch auf die längeren Monate fallen. Oder auch so. Du stehst alle Tage um 6 Uhr des Morgens auf und gehst um 10 Uhr zu Bette, und arbeitest dabei täglich 10 Stunden, denn 6 Stunden nimmst du zum Essen, zur Ruhe und zu deiner Er- holung. Dein Nachbar aber steht täglich um 4 Uhr des Morgens aus und geht eine Stunde später zu Bette und arbeitet täglich 3 Stunden mehr als du. Nun rechne einmal aus, wieviel das im Jahre betragen wird , und wieviel länger dein Nachbar gelebt hat, wenn er auch dem Taufscheine nach mit dir gleich alt ist. Aber es ist doch nicht gut, daß man überall und immer nach der größten Strenge rechne; denn es gibt auch Fälle, wo das Rech-