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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 160

1877 - Essen : Bädeker
160 er ein verbrennbarer Körper, wie z. B. das Holz und das Stroh. Das Eisen kann im Feuer so viel Wärme annehmen, daß Hitze und Licht von ihm ausgeht, ohne daß es verbrennt; es heißt dann ein glühender Körper. Manche, sonst feste Körper können durch das Feuer in eine flüssige Masse verwandelt werden; sie sind schmelz- bare Körper. Alle Metalle sind schmelzbare Körper. Hängt man vom Wasser durchnäßte Kleider an das Feuer, so lös't sich das in den Kleidern befindliche Wasser in ganz feine Bläschen auf, welche als Dunst oder Dampf in die Höhe steigen; alles Wasser verschwindet allmählich aus den Kleidern — sie trocknen. Die mit Wasser begossene Wäsche auf der Bleiche wird von der Sonnenwärme bald wieder trocken; das Wasser ist dann nicht mehr in der Wäsche; es ist in Dünsten aufgestiegen. Pfützen und Moräste trocknen im Sommer aus. Daraus kann man erkennen: Das Feuer und die Wärme machen, daß das Wasser verdunstet. — Gießt man Wasser in das Feuer, so zischt und erlischt es; mit Wasser kann man also das Feuer löschen. Das Feuer dient uns zum Kochen der Speisen, zum Schmelzen und Schmieden der Metalle, zum Brennen der irdenen und porzellanenen Geschirre, zum Vierbrauen und zum Betriebe gar vieler anderen Ge- schäfte. Es giebt fast kein Handwerk, welches ohne das Feuer betrieben werden könnte. Das Feuer kann aber auch großen Schaden und großes Unglück anrichten. Aus einem kleinen Fünkchen ist schon oft eine große Feuersbrunst entstanden, welche Häuser, Dörfer und Städte eingeäschert hat. Man muß daher mit dem Feuer sehr vorsichtig umgehen. 8. Die Sternschnuppen. Entstehen, fallen, sich entzünden, schießen, leuchten, verschwinden. Das Entstehen, die Entstehung, das Entstandene u. s. w. Die Sternschnuppen entstehen. Entstehen die Sternschnuppen? Stern« schnuppen, entstehet! Entständen doch die Sternschnuppen! Ich dachte, heute Abend entständen Sternschnuppen. U. s. w. Wenn des Abends der Himmel heiter ist und die Sterne funkeln, dann sieht es zuweilen so aus, als wenn ein Stern vom Himmel falle und — oft mit einem langen Schweif hinter sich leuchtend — durch die Luft oder zur Erde schieße. Viele Leute glaubten sonst, daß sich dann ein Stern geputzt habe, so wie wir oft von einem Talglicht den obersten Theil des brennenden Dochtes oder die Schnuppen abschnei- den und sie wegwerfen. Darum nannte man jene Erscheinungen am Himmel auch Sternschnuppen. Verständige Leute glauben aber jetzt nicht mehr, daß Sternschnuppen vom Himmel fallende Sterne seien. Was die Sternschnuppen aber eigentlich sind, woher sie kommen, und wie sie entstehen: das könnt ihr für jetzt noch nicht begreifen, sollt es aber später erfahren — wenn ihr immer fleißig seid. —

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1. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 157

1876 - Essen : Bädeker
157 sehen. Lös't sich der Körper nun in Rauch und Flamme auf, so ist er ein verbrennbarer Körper, wie z. B. das Holz und das Stroh. Das Eisen kann im Feuer so viel Wärme annehmen, daß Hitze und Licht von ihm ausgeht, ohne daß es verbrennt; es heißt dann ein glühender Körper. Manche, sonst feste Körper können durch das Feuer in eine flüssige Masse verwandelt werden; sie sind schmelz- bare Körper. Alle Metalle sind schmelzbare Körper. Hängt man vom Wasser durchnäßte Kleider an das Feuer, so lös't sich das in den Kleidern befindliche Wasser in ganz seine Bläschen auf, welche als Dunst oder Dampf in die Höhe steigen; alles Wasser verschwindet allmählich aus den Kleidern: — sie trocknen. Die mit Wasser begossene Wäsche auf der Bleiche wird von der Sonnenwärme bald wieder trocken; das Wasser ist dann nicht mehr in der Wäsche; es ist in Dünsten aufgestiegen. Pfützen und Moräste trocknen im Sommer aus. Daraus kann man erkennen: Das Feuer und die Wärme machen, daß das Wasser verdunstet. — Gießt man Wasser in das Feuer, so zischt und erlischt es; mit Wasser kann man also das Feuer löschen. Das Feuer dient uns zum Kochen der Speisen, zum Schmelzen und Schmieden der Metalle, zum Brennen der irdenen und porzellanenen Geschirre, zum Bicrbrauen und zum Betriebe gar vieler anderen Ge schäfte. Es gibt fast kein Handwerk, welches ohne das Feuer betrieben werden könnte. Das Feuer kann aber auch großen Schaden und großes Unglück anrichten. Aus einem kleinen Fünkchen ist schon oft eine große Feuersbrunst entstanden, welche Häuser, Dörfer und Städte eingeäschert hat. Man muß daher mit dem Feuer sehr vorsichtig umgehen. 8. Die Sternschnuppen. Entstehen, fallen, sich entzünden, schießen, leuchten, verschwinden. Das Entstehen, die Entstehung, das Entstandene u. s. w. — Die Sternschnuppen entstehen. Entstehen die Sternschnuppen? Stern- schnuppen, entstehet! Entständen doch die Sternschnuppen! — Ich dachte, heute Abend entständen Sternschnuppen. U. s. w. Wenn des Abends der Himmel heiter ist und die Sterne funkeln, dann steht es zuweilen so aus, als wenn ein Stern vom Himmel falle und — oft mit einem langen Schweif hinter sich leuchtend — durch die Luft oder zur Erde schieße. Viele Leute glaubten sonst, daß sich dann ein Stern geputzt habe, so wie wir oft von einem Talglicht den obersten Theil des brennenden Dochtes oder die Schnuppen abschnei- den und sie wegwerfen. Darum nannte man jene Erscheinungen am Himmel auch Sternschnuppen. Verständige Leute glauben aber jetzt nicht mehr, daß Sternschnuppen vom Himmel fallende Sterne seien. Was die Sternschnuppen eigentlich sind, woher sie kommen, und wie ste entstehen: das könnt ihr für jetzt noch nicht begreifen, soll! es aber später erfahren, — wenn ihr immer fleißig seid. — Vergleicht die Sternschnuppen mit dem Feuer! —

2. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen der Volksschule - S. 157

1867 - Essen : Bädeker
157 sehen. Löst sich der Körper nun in Rauch und Flamme auf, so ist er ein verbrennbarer Körper, wie z. V. das Holz und das Stroh. Das Eisen kann im Feuer so viel Wärme annehmen, daß Hitze und Licht von ihm ausgeht, ohne daß es verbrennt; es heißt dann ein glühender Körper. Manche, sonst feste Körper können durch das Feuer in eine flüssige Masse verwandelt werden; sie sind schmelz- bare Körper. Alle Metalle sind schmelzbare Körper. Hängt man vom Wasser durchnäßte Kleider an das Feuer, so löst sich das in den Kleidern befindliche Wasser in ganz feine Bläschen auf, welche als Dunst oder Dampf in die Höhe steigen; alles Wasser verschwindet allmählich aus den Kleidern: — sie trocknen. Die mit Wasser begossene Wäsche auf der Bleiche wird von der Sonnenwärme bald wieder trocken; das Wasser ist dann nicht mehr in der Wäsche; es ist in Dünsten aufgestiegen. Pfützen und Moräste trocknen im Sommer aus. Daraus kann man erkennen: Das Feuer und die Wärme machen, daß das Wasser verdunstet. — Gießt man Wasser in das Feuer, so zischt und erlischt es; mit Wasser kann man also das Feuer löschen. Das Feuer dient uns zum Kochen der Speisen, zum Schmelzen und Schmieden der Metalle, zum Brennen der irdenen und porzellanenen Geschirre, zum Bierbrauen und zum Betriebe gar vieler anderen Ge schäfte. Es gibt fast kein Handwerk, welches ohne das Feuer betrieben werden könnte. Das Feuer kann aber auch großen Schaden und großes Unglück anrichten. Aus einem kleinen Fünkchen ist schon oft eine große Feuersbrunst entstanden, welche Häuser, Dörfer und Städte eingeäschert hat. Man muß daher mit dem Feuer sehr vorsichtig umgehen. 8. Die Sternschnuppen. Entstehen, fallen, sich entzünden, schießen, leuchten, verschwinden. Das Entstehen, die Entstehung, das Entstandene u. s. w. — Die Sternschnuppen entstehen. Entstehen die Sternschnuppen? Stern- schnuppen, entstehet! Entständen doch die Sternschnuppen! — Ich dachte, heute Abend entständen Sternschnuppen. U. s. w. Wenn des Abends der Himmel heiter ist und die Sterne funkeln, dann steht es zuweilen so aus, als wenn ein Stern vom Himmel falle und — oft mit einem langen Schweif hinter sich leuchtend — durch die Luft oder zur Erde schieße. Viele Leute glaubten sonst, daß sich dann ein Stern geputzt habe, so wie wir oft von einem Talglicht den obersten Theil des brennenden Dochtes oder die Schnuppen abschnei- den und sie wegwerfen. Darum nannte man jene Erscheinungen am Himmel auch Sternschnuppen. Verständige Leute glauben aber jetzt nicht mehr, daß Sternschnuppen vom Himmel fallende Sterne seien/ Was die Sternschnuppen eigentlich sind, woher sie kommen, und wie sie entstehen: das könnt ihr für jetzt noch nicht begreifen, solle es aber später erfahren, — wenn ihr immer fleißig seid. — Vergleicht die Sternschnuppen mit dem Feuer! —

3. Lehr- und Lesebuch oder der sinnliche und sittliche Anschauungsunterricht für die Mittelklassen katholischer Volksschulen - S. 160

1865 - Essen : Bädeker
160 «r ein verbrennbarer Körper, wie z. V. das Holz und das Stroh. Das Eisen kann im Feuer so viel Wärme annehmen, daß Hitze und Licht von ihm ausgeht, ohne daß es verbrennt; es heißt dann ein glühender Körper. Manche, sonst feste Körper können durch das Feuer in eine flüssige Masse verwandelt werden; sie sind schmelz- bare Körper. Alle Metalle sind schmelzbare Körper. Hängt man vom Wasser durchnäßte Kleider an das Feuer, so löst sich das in den Kleidern befindliche Wasser in ganz feine Bläschen auf, welche als Dunst oder Dampf in die Höhe steigen; alles Wasser verschwindet allmählich aus den Kleidern — sie trocknen. Die mit Wasser begossene Wäsche auf der Bleiche wird von der Sonnenwärme bald wieder trocken; das Wasser ist dann nicht mehr in der Wäsche; es ist in Dünsten aufgestiegen. Pfützen und Moräste trocknen im Sommer aus. Daraus kann man erkennen: Das Feuer und die Wärme machen, daß das Wasser verdunstet. — Gießt man Wasser in das Feuer, so zischt und erlischt es; mit Wasser kann man also das Feuer löschen. Das Feuer dient uns zum Kochen der Speisen, zum Schmelzen und Schmieden der Metalle, zum Brennen der irdenen und porzellanenen Geschirre, zum Bierbrauen und zum Betriebe gar vieler anderen Ge- schäfte. Es giebt fast kein Handwerk, welches ohne das Feuer betrieben werden könnte. Das Feuer kann aber auch großen Schaden und großes Unglück anrichten. Aus einem kleinen Fünkchen ist schon oft eine große Feuersbrunst entstanden, welche Häuser, Dörfer und Städte eingeäschert hat. Man muß daher mit dem Feuer sehr vorsichtig umgehen. 8. Die Sternschnuppen. Entstehen, fallen, sich entzünden, schießen, leuchten, verschwinden. Da? Entstehen, die Entstehung, das Entstandene u. s. w. Die Sternschnuppen entstehen. Entstehen die Sternschnuppen? Stern- schnuppen, entsteheti Entständen doch die Sternschnuppen! Ich dachte, heute Abend entständen Sternschnuppen. U. s. w. Wenn des Abends der Himmel heiter ist und die Sterne funkeln, dann sieht es zuweilen so aus, als wenn ein Stern vom Himmel falle und — oft mit einem langen Schweif hinter sich leuchtend — durch die Luft oder zur Erde schieße. Viele Leute glaubten sonst, daß sich dann ein Stern geputzt habe, so wie wir oft von einem Talglicht den obersten Theil des brennenden Dochtes oder die Schnuppen abschnei- den und sie wegwerfen. Darum nannte man jene Erscheinungen am Himmel auch Sternschnuppen. Verständige Leute glauben aber jetzt nicht mehr, daß Sternschnuppen vom Himmel fallende Sterne seien. Was die Sternschnuppen aber eigentlich sind, woher sie kommen, und wie sie entstehen: das könnt ihr für jetzt noch nicht begreifen, sollt es aber später erfahren — wenn ihr immer fleißig seid. —

4. Elementar-Geographie für humanistische und realistische Lehranstalten - S. 13

1847 - Eßlingen : Dannheimer
Erst er Theil. Die mathematische Geographie. 13 Die Entfernung ist zu verschiedenen Zeiten bei einem und demselben Ko- meten sehr verschieden. Die Entfernung des Halley'schen Kometen betragt in der Sonnennähe 12 Mist. M., in der Sonnenferne ist er doppelt so weit entfernt als Uranus von der Sonne. §. 20. Die Sternschnuppen. Oft sieht man des Abends oder bei Nacht am heitern Himmel plötz- lich Lichtfunken entstehen, welche sich schnell fortbewegen und nach einer oder pach einigen Sekunden wieder verschwinden. Man nennt sie Stern- schnuppen. Man erkennt an ihnen Folgendes: 1. Die Licht funken sind bald größer, bald kleiner; zuweilen erscheinen sie als größere oder kleinere Kugeln mit sprühenden Funken oder ohne dieselben; meistens lassen sie eine Lichtspur hinter sich zurück. Die großen Lichtfunken mit Rauch und Flammen nennt man Feuerkugeln; von ihnen hat man schon manche bei Tage gesehen. Ihre Erscheinung ist mitunter mit dem Herabfallen von Steinmassen verbunden gewesen. Die herabfallenden Steinmassen nennt man Lu ft st eine, Meteorsteine, Mondsteine. Sie haben eine Schwere von einigen Lothen bis zu mehre- ren Centnern. Sie bestehen aus Stoffen, die man auch in andern Erd- körpern findet, aus Kieselerde, Talkerde, Eisen,-Nickel u. s. w.; aber in dieser Verbindung kommen sie auf der Erde nicht vor. Aeußerlich haben sie Aehnlichkeit mit Massen, welche die Wirkung des Feuers erfahren haben. 2. Die Sternschnuppen erscheinen an allen Punkten des Himmels. Sie sind an keine Stelle gebunden; in der Regel scheinen sie sich dem Horizont zu nähern, zu fallen, doch manchmal auch zu steigen. 3. Die Zeit ihrer Dauer ist sehr ungleich. In der Regel sieht man sie nur eine oder wenige Sekunden; die großen, namentlich die Feuer- kugeln, werden auch längere Zeit gesehen und durchlaufen einen größer» Bogen. Manche hatten eine Geschwindigkeit von 3 bis 5 M. in einer Sekunde. 4. Die Sternschnuppen erscheinen besonders um die Zeit des 10. Au- gust, und noch mehr in den Nächten vom 11. bis 13. November. Man spricht daher von einer August- und November-Periode. Zu diesen Zeiten sieht man in hellen Nächten Hunderte von Sternschnuppen in Eu- ropa, Afrika und Amerika. 5. Die Entfernung der Sternschnuppen von der Erdober- fläche ist schwer zu bestimmen. Man weiß, daß ihre Entfernung 3, 4, 5 bis 50 M. beträgt. 6. Was den Ursprung der Sternschnuppen und Meteorsteine betrifft, so können sie weder Luftsteine seyn, noch aus dem Monde kommen, sondern sie gehören dem Welträume an oder sie sind kosmischen Ursprungs. Sie sind kleine Körper, die sich frei im Welträume bewegen, nicht will- kürlich, sondern nach bestimmten Gesetzen. Es sind vielleicht die Ueberreste von der Schöpfung her, gleichsam Weltspäne, die von der Erde angezogen werden, wenn sie auf ihren noch unbekannten Wegen in die Erdnähe kommen. 8- 21. Die Bewegung der Erde um ihre Achse. 1. Dem Augenschein nach bewegen sich alle Himmelskörper mit ein- ander in 24 Stunden von Morgen gegen Abend um eine gerade Linie, welche

5. 2 - S. 359

1856 - Breslau : Leuckart
Von den Lufterscheinungen. 359 Da jedem Wasser so viel Wärme entzogen werden kann, daß es gefriert, so kann es auch bei dem Thau geschehen. Wenn nun Thau entsteht, und die Körper, auf welche er sich setzt, haben einen hinrei- chenden Grad von Kälte, so nehmen sie demselben gleich so viel Wärme, daß er sich in kleine Eisnadeln verwandelt. Deswegen sinder man im Frühjahr und Herbst des Morgens oft das Feld ganz weiß. Das ist nichts als gefrorener Thau, der dann Reif heißt. — Weil die wärmere Luft sich nach kälteren Körpern zieht, so kommen während des Winters, wenn Thauwctter eintritt, die Dünste an Mauern und gefrieren; dies nennt man das Ausschlagen der Wände. Bei starken Frösten wird der Athem von Menschen und Thieren zu einer Art von Reif, den man an Kleidern und Haaren deutlich wahrnimmt. Wenn die Dünste in einer Wolke kurz vorher, ehe sie zu Regen- tropfen werden, gefrieren, so entstehen aus ihnen regelmäßige Stern- chen mit sechs Spitzen, die dann auf einander fallen, Flocken bilden und so als Schnee auf die Erde gelangen. Gefrieren aber im Herab- fallen die Regentropfen, so stürzen sie in runden Eiskörnern herab, und dann hagelt es. Auffallend bleibt es, daß gewöhnlich nur im Sommer Hagel kommt, und zwar immer aus Gewitterwolken, was zu beweisen scheint, daß die Electrizität sein Entstehen verursache. Die Hagelkörner hängen sich oft an einander und bilden große Stücke, welche man Schlossen nennt. Da diese von einer ansehnlichen Höhe herabfallen, so richten sie bedeutenden Schaden an, schlagen das Ge- treide im Felde nieder, beschädigen die Dächer, besonders Fenster, und tobten wohl auch Vögel und andere Thiere. Im Frühjahr und Herbst fallen nur Graupen oder kleine Hagelkörner, weil die Dünste nicht so hoch steigen. Vom Blitz ist schon bei der Electrizität die Rede gewesen. Das Wetterleuchten ist auch ein Blitzen, welches aber aus Gewitterwol- ken kommt, die so weit von uns entfernt sind, daß wir den Donner nicht hören können.^ Die Irrlichter sind blaffe Lichtflämmchen, welche sich des Abends auf Sümpfen oder Kirchhöfen, nahe über der Erde hüpfend, hin und her bewegen. Sie bestehen aus einer phosphorhaltigen, brenn- baren Lust, die sich an jenen Orten sammelt und von selbst entzündet. Wenn sich ähnliche Dünste hoch in der Luft entzünden, so scheint es, als ob ein Stern herabfalle, und man gab ihnen deshalb den Namen Sternschnuppen. — Zuweilen sieht man in einer bedeuten- den Höhe große Feuerkugeln, die am Himmel schnell hinfahren und einen starken Schein von sich geben. Manchmal zerplatzen sie mit einem starken Knalle. Es hat sich schon an mehreren Orten er- eignet, daß nach dem Zerspringen einer Feuerkugel Steine von ver- schiedener Große auf die Erde fielen. Sie waren noch brennend heiß' und gaben einen Schwefeldampf von sich. Sonst sind in mehreren

6. Kurzer Abriß der alten Geographie - S. 37

1850 - Leipzig : Mayer
Ii. Physische Geographie. §. 42. 43. 37 durch die Sommersoune gereinigt sei. Nach Aristoteles entstehen Gewitter am häufigsten bei Nordwind; das Wetterleuchten findet häufiger des Nachts als am Tage statt. Nach Plinius giebt es ausser dem zündenden Blitze auch kalte Schläge doppelter Art; denn die trocknen Blitze zerschmettern, aber zünden nicht, und die feuchten zerschmettern auch nicht einmal, sondern sengen hlos. — Eine dem Blitze verwandte electrische Erscheinung ist das sogenannte St. Elmsfeuer (wenn sich bei heftigen Unwettern an den Masten und Segeln der Schilfe leuchtende Flämmchen zeigen), welches die Alten Castor und Pollux oder die Dioskuren nannten und Metrodorus zwar für eine blosse optische Täuschung, Xenophanes aber für kleine Wölkchen hielt, die durch ihre rasche Bewegung erglänzten. Nur ein Flämmchen des St. Elmsfeuers wurde Helena genannt und galt für ein Ver- derben bringendes Anzeichen. §.43. Sternschnuppen (uott'fjfg diu&t'ovtfg, uott'pwv diadyo- f.ich, volantia oder decidua sidera, stellae prosilientes oder transcurren- tes) hielt Anaxagoras für herabfallende Funken des Aelhers, die sogleich verlöschten, Xenophanes für entflammte Wolken, Metrodorus für herum- sprühende Funken , die durch das schnelle Anprallen van Sonnenstrahlen an eine dichte Wolke entständen, Aristoteles für feuerartige Dünste in der Atmosphäre, die durch schnelle Bewegung in Brand geriethen , Seneca ebenfalls für entflammte Dünste, die durch Reibung der Luft in der Region unterhalb des Mondes entstehen und vom Winde fortgetrieben werden, so dass man ihrer schnellen Bewegung wegen ihre ganze Bahn für feurig hält. Ihr Unterschied von den grossem Meteoren hat nach ihm seinen Grund hlos in der geringem Reibung der sich entzündenden Lufttheile. Andre, welche annahmen, die Gestirne nährten sich von den Ausdünstun- gen der Erde, glaubten, es wären Auswürfe der Gestirne, die zu viel der- gleichen Nahrung eingesogen hätten, und nun den Ueberfluss wieder von sich gäben; während sie Andre schlechthin für Funken hielten, welche die vom Winde erschütterten Sterne aussprühten. Auch Diogenes von Apol- lonia hielt sie für Theilchen, die sieh von den bimsteinartigen Gestirnen loslösten und wahrscheinlich durch die schnelle Bewegung in der Luft ent- zündeten ; der grosse Haufe aber für Sterne, die herabfielen und verlösch- ten. Sie kommen auch bei Tage vor, werden aber dann des hellen Son- nenlichtes wegen nicht gesehen, und galten für Vorboten von Regen und Wind. Feuerkugeln (aiyig, caprae, globi ignis), Feuerstreifen (dakoi, Xagttccdfg, ßokldfg, faces), Balken (doxot, trabes) und ähnliche Meteore hielt man ebenfalls für entzündete Dünste, die durch eine heftige Reibung der nach einer Seite hin gedrängten und mit sich selbst in Kampf gera- thenen Luft entständen, und sich nur durch ihre Grösse von den Stern- schnuppen unterschieden. Sie schiessen mit reissender Schnelligkeit stets in schiefer Richtung und zerfliessen oder zerplatzen gewöhnlich, zerschmet- tern aber auch bisweilen gleich Blitzen Bäume und andre Gegenstände. Das oft damit verbundene Geräusch entstand nach Anaximenes, wenn sie in eine feuchte Wolke geriethen, sowie auch glühendes Eisen zische, w enn es in Wasser getaucht werde. Das den Alten (wenn auch nicht unter einem besondern Namen) ebenfalls bekannte Nordlicht, das sich bald in den höchsten, bald in den tiefsten Regionen des Himmels zeigte, wurde

7. Der Jugendfreund - S. 187

1819 - München : Königl. Zentral-Schulbücher-Verl.
187 Bekanntlich hat der Aberglaube von jeher die Irr- lichter für Gespenster und für Seelen der Abgeschiedenen gehalten, die den Menschen irre führten, und schon manch- en Wanderer in's Verderben lockten. Ganz natürlich! Reisende hielten hie Irrlichter für wirkliche Lichter, und in der Hoffnung, ein Dorf oder ein Haus zu finden, gingen sie sicher darauf zu, und geriethen in gefährliche Sumpfe. An sich scheinen die Irrlichter nichts anderes zu seyn, als gewisse Gas-oder Luftarten, welche sich aus den faul- enden Thier-und Pflanzenkörpern rc. entwickeln, und sich bey ihrer Vermischung mit der gemeinen Lust entzünden, und leuchten.—? Es ist aber auch möglich, daß leuchtende Insekten bisweilen die Erscheinung der Irrlichter hervor- bringen, oder daß sie Wirkungen einer schwachen Elektri- cität sind, die durch die innere Bewegung der aufsteigenden Dünste in der Luft erzeugt wird. — Oft bemerkt man desabends nach Sonnenuntergang, und später in die Nacht hinein, bey hellgestirntem Himmel leuchtende, flammende, sternähnliche Lichter, die aus den oberen Luftgegenden scheinbar auf die Erde fallen. Es kommt uns vor, als nähmen sie ihren Ursprung von irgend einem Sterne, von dem sie, wie die Schnuppe vom Lichte, wegfielen: daher der Name Sternschnuppen. Man nimmt diese Lusterscheinung am meisten im Sommer am Abende nach heißen Tagen, auch irr; Herbst» und Frühjahre, ja, selbst im Winter bey strenger Kalte wahr. In den vorigen Zeiten glaubte man fest, daß diese sogenannten Sternschnuppen vom Himmel auf die Erde herabfielen; und Viele, welche sich unter den Sternen an- gezündete Lichter vorstellen, halten sie noch jetzt für wahre Schnuppen von Sternen. Vernünftiger Weise kann man sie für öhlichte und schwefelichte Dünste halte«, welche sich in der Luft ent- zünden oder wenigstens leuchten. Bisweilen sieht man sie mit Hellem Glanze und mit schönen Farben langsam her- untersinken, und immer glänzender erscheinen, bis sie end-

8. Faßlicher Unterricht in der Natur-, Himmels- und Erdkunde - S. 36

1831 - Heidelberg : Oßwald
36 9- Wärme und Feuer sind von außerordentlichem Nutzen. Ohne Warme würde weder das Blut in unsern Adern strömen , noch fctc Safte der Pflanzen emporsteigen; es würden keine Blätter, Blüthen und Früchte entstehen; das Wasser wäre eine beständige Eis- masse; cs würden keine Dünste emporsteigen und weder Thau, noch Regen und Schnee entstehen u. s. f. — Ohne Feuer müßten wir im Winter erfrieren; ohne dasselbe könnten wir keine Metalle schmelzen, keine Werkzeuge verfertigen, keine Speisen und Getränke bereiten u.s. w. 10. Der Dunstkreis der Erde ist beständig mit einer kleine, n oder größern Menge Elektrizität angefüllt, welche im Sommer bedeu- tend größer als im Winter, und die wahre Ursache der Gewitter, des Wetterleuchtens, der Wind-und Wasserhosen, der Wetterlichter und vielleicht auch des Nordscheines ist. Die Irrlichter, Sternschnuppen und Feuerkugeln entstehen nicht auf elektrischem Wege, sondern sind bloß feucrige Lufterschei- nuugen. 11. Das Gewitter entsteht vorzüglich durch Elektrizität. Entladet sich dieselbe plötzlich, und geht aus einem Körper in einen andern, aus einer Wolke in eine andere, oder aus einer Wolke in einen Gegenstand auf der Erde über, so entsteht ein Fcuerstrabl, welchen man Blitz nennt; der Knall, welcher beim Ausbruche des Blitzes durch die heftige Erschütterung der Luft verursacht und vielleicht durch viele Wiederhatte verstärkt wird, wird Donner genannt. Geht der plötzlich entladene Feuerstrahl bis auf Körper in der Oberfläche der Erde fort, so sagt man: der Blitz schlägt ein. Mit hoher Bewunderung müssen wir erkennen, wie weise Gott den Ver- stand des Menschen eingerichtet hat, daß er sich durch sein Nachdenken vor den meisten ihm drohenden Gefahren zu verwahren und zu schützen weiß. So sichern wir unsere Gebäude am besten vor dem Einschlagen des Blitzes durch die Blitz- ableitcr, welche der Buchdrucker Franklin in Philadelphia 1 749 erfunden hat, und deren wohlthätige Wirkung schon unzählig abgewendete Gefahren bestättigt haben. Zugleich müssen wir aber auch die Vorsichtsmaßregeln befolgen, wodurch wir uns gegen den Blitz verwahren können. Diese sind folgende: 1) Im Hause vermeide man allen Luftzug, und entferne sich von allem, was die elektrische Materie anziehen kann ; auch öffne man entweder ein Fcnilee oder die Thür, um sich, im Falle der Blitz einschlagen sollte, vor dem Ersticken im Schweseldampfe, der mit demselben verbunden ist, zu sichern. 2) Im Freien stelle man sich nicht unter Baume oder andere hohe Gegen- stände, nicht zu nahe an Pferde, Viehherden, Wasser u. dgl., weil deren Ausdünstungen den Blitz gern herbeiziehen; auch vermeide man alles schnelle Laufen, Reiten und Fahren. 12. Das sogenannte Wetterleuchten ist vielleicht nur ein un- schädliches Blitzen ohne Donnern; vielleicht rührt es auch von entfern- ten Gewittern her. Bei dieser Erscheinung sagt man: das Wetter kühlt sich ab. 13. Zuweilen streichen Wolken nahe über dem Erdboden hin

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 478

1873 - Essen : Bädeker
478 das Ansehen, als wenn nicht alles recht daran an einander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, daß ein solcher Komet auf seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die völlige Natur und Eigenschaft eines Planeten annehmen könne. Unsere Geschichtsbücher erwähnen nahe fünfhundert Kometen, die sich den Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten unbeachtet vorbeigegangen sein, weil man noch keine Fernrohre hatte, und wie viele mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschte. Ohne Zweifel ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne sind höchst verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahrtausenden um die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Kometen oft allerlei Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen — wie in den andern Himmelskörpern — die Allmacht und Weisheit Gottes erkennen, der allen ihre Bahnen vorgezeichnet hat. 6. Die Sternschnuppen und Feuerkugeln. Es war an einem sternhellen Abende, als ich neulich von einein Freunde heimkehrte, und ernste Gedanken bewegten meine Seele. Da schoß eine Sternschnuppe vor mir nieder und gab meinem Sinn eine andere Richtung. Dort zieht ein Weltkörper auf seiner Bahn, eine fremde Welt taucht in unsere dunstige Atmosphäre hernieder, dachte ich. Der Leser staunt vielleicht, daß ich von Sternschnuppen als Welt- körpern spreche, und meint, das müßten doch recht winzige Welten sein. Freilich scheinen die lichtschimmernden Linien, in denen sich die Stern- schnuppen wie fortgleitende Punkte zeigen, kaum an eine Körperlich- keit denken zu lassen. Aber siehe da, mit alles überstrahlendem Glanze schwebt eine Feuer- (Leucht-) Kugel von der Größe des Vollmondes dahin, und der Leser hat vielleicht schon gehört, wie sie, mit furchtbarem Krachen zerplatzend, einen Steinregen über die Erde ergoß und Meteor- stein e metertief in die Erde schleuderte. Mögen wir auch nicht ge- neigt sein, allem, was die Sage von ihnen erzählt, Glauben zu schen- ken, so beschreibt uns doch der Reisende Rubi de Celis 2 Steine von mehr als 2™ Länge, die in Brasilien niederfielen, und noch am 14. Juli 1847 des Morgens gegen 4 Uhr schickte uns eine Feuer- kugel bei Braunau in Böhmen unter kanonenschußähnlichem Krachen ihre Bruchstücke von fast einem Centner Gewicht zu. Diese anfangs glühende Masse war um 10 Uhr Vormittags noch brennend heiß. Sie bestand aus einer Zusammensetzung von Eisen, Kobalt, Schwefel und anderen metallischen und brennbaren Stoffen. — Es fragt sich nun, woher kommen diese Meteormassen, woher die Stern- schnuppen und Feuerkugeln? — In frühern Zeiten hat man sich allerlei Vorstellungen über dieselben gemacht. Einige meinten, die Sterne putzten oder schnappten sich, wie eine Lichtkerze; andere hielten die Sternschnuppen für herabfallende Sterne, noch an- dere für Erzeugnisse unserer Erdatmosphäre, für ölige oder

10. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 313

1897 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
313 60. Verdunstung, a. Tauche die Hand ein wenig in Wasser und halte sie dann in den Sonnenschein! Die Feuchtigkeit ist bald verschwunden. Ebenso trocknet die Wäsche sehr schnell im Sonnenschein. Wie sich nämlich das Wasser beim Kochen durch Erwärmung von unten her in Dampf verwandelt, so geschieht dies auch durch Einwirkung der Sonne und der Luft von oben her. Diese Dampfbildung durch die Luftwärme heißt „Verdunstung". Sie unterscheidet sich von der Dampfbildung beim Sieden dadurch, daß 1) die zur Verdunstung er- forderliche Wärme viel geringer ist, 2) daß daher die Dampfbildung viel langsamer vor sich geht, 3) daß bei ihr keine wallende Bewegung stattfindet. (Die Ver- dunstung beginnt nämlich nicht in den untern, sondern in den obern Schichten.) b. Beim Trocknen der Wäsche sieht es die Wäscherin gern, wenn es beim warmen Sonnenschein etwas windig ist, da dann die Wäsche schneller trocknet; anch hängt sie die Wäsche so auf oder breitet sie so aus, daß eine möglichst große Oberfläche der Wäsche dem Winde und der Sonnenwärme ausgesetzt ist. Warum? — Luftzug, erhöhte Wärme und Vergrößerung der verdunstenden Oberfläche beschleunigen die Verdunstung. Daher öffnet man in frisch gescheuerten Stuben Thüren und Fenster, um Luftzug herzustellen. e. Befeuchten wir unsre Hände mit Wasser, so empfinden wir Kälte. Durch jede Verdunstung wird der Umgebung des verdunstenden Körpers Wärme entzogen. Daher erzeugt selbst der wärmste Regen Abkühlung, und nach dem Besprengen der Straßen und Gärten entwickelt sich hier trotz der größten Hitze eine angenehme Kühle. Darum löscht Wasser auch Feuer aus. Läßt man nasse Kleider auf dem Körper trocknen, so kann man sich leicht er- kälten, da durch die Verdunstung dem Körper Wärme entzogen wird. Stellt mau in ein Weinglas, das zur Hälfte mit Schwefeläther gefüllt ist, ein Probier- gläschen mit etwas Wasser und läßt den Äther durch den Luftstrom eines Blase- balgs schnell verdunsten, so gefriert das Wasser im Probiergläschen zu Eis. 61. Tau und Reif. a. Hauche gegen das Fenster! Es „schwitzt". Bringe ein Glas mit kaltem Wasser in ein warmes Zimmer! Das Glas „beschlägt". Wie kommt das? (S. 311.) Im kalten Zimmer trocknet die Wäsche langsamer als im warmen. Die Luft nimmt nämlich nur eine bestimmte Menge Wasser- dampf auf. Ist das Maß erreicht, so hört die Verdunstung auf. Mau sagt dann: Die Luft ist „gesättigt". Je größer aber die Wärme der Luft, desto mehr Wasserdamps kann sie aufnehmen. Kühlt sich die Luft ab, so vermag sie oft den Wasserdamps nicht mehr ganz zu behalten; sie scheidet dann einen Teil aus, und dieser verdichtet sich zu Tropfen. So erklärt sich das Schwitzen der Fenster, das Beschlagen des Trinkglases u. s. w. b. Ähnlich erklärt sich auch die Bildung des Taues. In klaren Sommer- nächten strahlt die Erde viel Wärme aus. Sie kühlt sich daher bedeutend mehr ab als die sie umgebenden Luftschichten. Dadurch wird der der Erde zunächst liegende Wasserdamps verdichtet und setzt sich als Tautropfen an Gras und Blätter an, weil sie als hervorragende und rauhe Gegenstände am meisten Wärme ausstrahlen und sich daher am schnellsten abkühlen. Ist der Himmel bedeckt, so bildet sich kein Tau, da die Wolken die ausgestrahlte Wärme wieder zurückstrahlen und sich so die Erde nicht genug abkühlt. e. In kalten Frühjahrs- und Herbstnächten gefriert der Wasserdunst und wird als Reif auf Pflanzen, Dächern u. s. w. sichtbar. 62. Nebel und Wolken, a. Aus Flüssen, Seen, Wäldern und sumpfigen Wiesen steigt an heißen Tagen fortwährend Wasserdamps empor. Wir sehen ihn nicht, weil Wasserdamps unsichtbar ist. Am Abend verdichtet die kühlere Luft den Wasserdamps zu äußerst feinen Tröpfchen und scheidet ihn aus. (§ 61.) Er

11. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 313

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
313 60. Verdunstung, a. Tauche die Hand ein wenig in Wasser und halte sie dann in den Sonnenschein! Die Feuchtigkeit ist bald verschwunden. Ebenso trocknet die Wäsche sehr schnell im Sonnenschein. Wie sich nämlich das Wasser beim Kochen durch Erwärmung von unten her in Dampf verwandelt, so geschieht dies auch durch Einwirkung der Sonne und der Luft von oben her. Diese Dampfbildung durch die Luftwärme heißt „Verdunstung". Sie unterscheidet sich von der Dampfbildung beim Sieden dadurch, daß 1) die zur Verdunstung er- forderliche Wärme viel geringer ist, 2) daß daher die Dampfbildung viel langsamer vor sich geht, 3) daß bei ihr keine wallende Bewegung stattfindet. (Die Ver- dunstung beginnt nämlich nicht in den untern, sondern in den obern Schichten.) b. Beim Trocknen der Wäsche sieht es die Wäscherin gern, wenn es beim warmen Sonnenschein etwas windig ist, da dann die Wäsche schneller trocknet; auch hängt sie die Wäsche so auf oder breitet sie so aus, daß eine möglichst große Oberfläche der Wäsche dem Winde und der Sonnenwärme ausgesetzt ist. Warum? — Luftzug, erhöhte Wärme und Vergrößerung der verdunstenden Oberfläche beschleunigen die Verdunstung. Daher öffnet man in frisch gescheuerten Stuben Thüren und Fenster, um Luftzug herzustellen. e. Befeuchten wir unsre Hände mit Wasser, so empfinden wir Kälte. Durch jede Verdunstung wird der Umgebung des verdunstenden Körpers Wärme entzogen. Daher erzeugt selbst der wärmste Regen Abkühlung, und nach dem Besprengen der Straßen und Gärten entwickelt sich hier trotz der größten Hitze eine angenehme Kühle. Darum löscht Wasser auch Feuer aus. Läßt man nasse Kleider auf dem Körper trocknen, so kann man sich leicht er- kälten, da durch die Verdunstung dem Körper Wärme entzogen wird. Stellt man in ein Weinglas, das zur Hälfte mit Schwefeläther gefüllt ist, ein Probier- gläschen mit etwas Wasser und läßt den Äther durch den Luftstrom eines Blase- balgs schnell verdunsten, so gefriert das Wasser im Probiergläschen zu Eis. 61. Tau und Reif. a. Hauche gegen das Fenster! Es „schwitzt". Bringe ein Glas mit kaltem Wasser in ein warmes Zimmer! Das Glas „beschlägt". Wie kommt das? (S. 311.) Im kalten Zimmer trocknet die Wäsche langsamer als im warmen. Die Luft nimmt nämlich nur eine bestimmte Menge Wasser- dampf auf. Ist das Maß erreicht, so hört die Verdunstung auf. Man sagt dann: Die Luft ist „gesättigt". Je größer aber die Wärme der Luft, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Kühlt sich die Luft ab, so vermag sie oft den Wasserdampf nicht mehr ganz zu behalten; sie scheidet dann einen Teil aus, und dieser verdichtet sich zu Tropfen. So erklärt sich das Schwitzen der Fenster, das Beschlagen des Trinkglases u. s. w. b. Ähnlich erklärt sich auch die Bildung des Taues. In klaren Sommer- nächten strahlt die Erde viel Wärme aus. Sie kühlt sich daher bedeutend mehr ab als die sie umgebenden Luftschichten. Dadurch wird der der Erde zunächst liegende Wafferdampf verdichtet und setzt sich als Tautropfen an Gras und Blätter an, weil sie als hervorragende und rauhe Gegenstände am meisten Wärme ausstrahlen und sich daher am schnellsten abkühlen. Ist der Himmel bedeckt, so bildet sich kein Tau, da die Wolken die ausgestrahlte Wärme wieder zurückstrahlen und sich so die Erde nicht genug abkühlt. e. In kalten Frühjahrs- und Herbstnächten gefriert der Wasserdunst und wird als Reif auf Pflanzen, Dächern u. s. w. sichtbar. 62. Nebel und Wolken, a. Aus Flüssen, Seen, Wäldern und sumpfigen Wiesen steigt an heißen Tagen fortwährend Wafferdampf empor. Wir sehen ihn nicht, weil Wafferdampf unsichtbar ist. Am Abend verdichtet die kühlere Luft den Wafferdampf zu äußerst feinen Tröpfchen und scheidet ihn aus. (§ 61.) Er

12. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 450

1863 - Essen : Bädeker
450 ten, die gegen die Sonne steht, sondern meist auf der entgegengesetzten. Man weiß noch nicht gewiß, was es mit ihm für eine Bewandtniß hat. Vielleicht ist es nur der Schein von Sonnenstrahlen, die durch den dunstigen Kometen hindurch- fallen; denn ein Komet hat keine so feste Masse, wie unsere Erde oder ein an- derer Planet. Einige sehen aus, wie ein bloßer Dunst, also, daß man durch sie hindurch Sterne gesehen haben will, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch, durch gute Fernrohre beobachtet, das An- sehen, als wenn nicht Alles recht daran aneinander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, daß ein solcher Komet auf seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die völlige Natur und Eigenschaften eines Planeten annehmen könne. Unsere Geschichtsbücher erwähnen nahe fünfhundert Kometen, die sich den Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten unbeachtet vorbeigegangen sein, weil man noch keine Fernröhre hatte, und wie viele mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschte. Ohne Zweifel ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne find höchst verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahr- tausenden um die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Ko- meten oft allerlei Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen — wie in den andern Himmelskörpern — die Allmacht und Weisheit Gottes erkennen, der allen ihre Bahnen vorgezeichnet hat. 6. Die Sternschnuppen und Feuerkugeln. Es war an einem sternhellen Abende, als ich neulich von einem Freunde heim- kehrte, und ernste Gedanken bewegten meine Seele. Da schoß eine Sternschnuppe vor mir nieder und gab meinem Sinne eine andere Richtung. Dort zieht ein Weltkörper auf seiner Bahn, eine fremde Welt taucht in unsere dunstige Atmo- sphäre hernieder, dachte ich. Der Leser staunt vielleicht, daß ich von Stern- schnuppen als Weltkörpern spreche, und meint, das müßten doch recht winzige Welten sein. Freilich scheinen die lichtschimmernden Linien, in denen sich die Sternschnuppen wie fortgleitende Punkte zeigen, kaum an eine Körperlichkeit denken zu lassen. Aber siehe da, mit alles überstrahlendem Glanze schwebt eine Feuer-Kugel von der Größe des Vollmondes dahin, und der Leser hat vielleicht schon gehört, wie sie, mit furchtbarem Krachen zerplatzend, einen Steinregen über die Erde ergoß und Meteorsteine mehrere Fuß tief in die Erde schleuderte. Mögen wir auch nicht geneigt sein, Allem, was die Sage von ihnen erzählt, Glauben zu schenken, so beschreibt uns doch der Reisende Rubi de Celts 2 Steine von mehr als 7 Fuß Länge, die in Brasilien niederfielen, und noch am 14. Juli 1847 des Morgens gegen 4 Uhr schickte uns eine Feuerkugel bet Braunau in Böhmen unter kanonenschußähnlichem Krachen ihre Bruchstücke von fast einem Centner Gewicht zu. Diese anfangs glühende Masse war um 10 Uhr Vormittags noch brennend heiß. Sie bestand aus einer Zusammmen- setzung von Eisen, Kobalt, Schwefel und anderen metallischen und brennbaren Stoffen. — Es fragt sich nun, woher kommen diese Meteor- massen, woher die Sternschnuppen und Feuerkugeln? — In frühern Zeiten hat man sich allerlei Vorstellungen über dieselben gemacht. Einige meinten, die Sterne putzten oder schnuppten sich, wie eine Lichtkerze; andere hielten die Sternschnuppen für herabfallende Sterne, noch andere für Erzeug- nisse unserer Erdatmosphäre, für ölige oder schwefelige Dunste, die sich auf irgend eine Weise entzündeten und dann zur Erde fielen. Erst seit dem Ende des voriaen Jahrhunderts ist es den Astronomen gelungen, über diesen Punkt der Wissenschaft mehr Licht zu verbreiten. Sie sind der Meinung, die Sternschnuppen und Feuerkugeln seien einerlei Ursprungs; sie seien weder herabfallende Sterne, noch Erzeugnisse unserer Atmosphäre — vielmehr kleine Weltkörper, welche, gleich den Planeten und Kometen, die Sonne umkreisen, und — wenn sie in ihrem Laufe der Erde begegnen — von dieser angezogen, an den Grenzen der Lrd-Atmo-

13. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 450

1864 - Essen : Bädeker
450 ten, bic gegen die Sonne steht, sondern meist aus der entgegengesetzten. Man weiß noch nicht gewiß, was es mit ihm für eine Bewandtnis hat. Vielleicht ist es nur der Schein von Sonnenstrahlen, die durch den dunstigen Kometen hindurch- fallen; denn ein Komet hat keine so feste Masse, wie unsere Erde oder ein an- derer Planet. Einige sehen aus, wie ein bloßer Dunst, also, daß man durch sie hindurch Sterne gesehen haben will, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch, durch gute Fernrohre beobachtet, das An- sehen, als wenn nicht Alles recht daran aneinander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, daß ein solcher Komet auf seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die völlige Natur und Eigenschaften eines Planeten annehmen könne. Unsere Geschichtsbücher erwähnen nahe fünfhundert Kometen, die sich den Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten unbeachtet vorbeigegangen sein, weil man noch keine Fernröhre hatte, und wie viele mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschte. Ohne Zweifel ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne sind höchst verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahr- tausenden um die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Ko- meten oft allerlei Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen — wie in den andern Himmelskörpern — die Allmacht und Weisheit Gottes erkennen, der allen ihre Bahnen vorgezeichnet hat. 6. Die Sternschnuppen und Feuerkugeln. Es war an einem sternhellen Abende, als ich neulich von einem Freunde heim- kehrte, und ernste Gedanken bewegten meine Seele. Da schoß eine Sternschnuppe vor mir nieder und gab meinem Sinne eine andere Richtung. Dort zieht ein Weltkörper auf seiner Bahn, eine fremde Welt taucht in unsere dunstige Atmo- sphäre hernieder, dachte ich. Der Leser staunt vielleicht, daß ich von Stern- schnuppen als Weltkörpern spreche, und meint, das müßten doch recht winzige Welten sein. Freilich scheinen die lichtschimmernden Linien, in denen sich die Sternschnuppen wie fortgleitende Punkte zeigen, kaum an eine Körperlichkeit denken zu lassen. Aber siehe da, mit alles überstrahlendem Glanze schwebt eine Feuer-Kugel von der Größe des Vollmondes dahin, und der Leser hat vielleicht schon gehört, wie sie, mit furchtbarem Krachen zerplatzend, einen Steinregen über die Erde ergoß und Meteorsteine mehrere Fuß tief in die Erde schleuderte. Mögen wir auch nicht geneigt sein, Allem, was die Sage von ihnen erzählt, Glauben zu schenken, so beschreibt uns doch der Reisende Rubi de Celis 2 Steine von mehr als 7 Fuß Länge, die in Brasilien niederfielen, und noch am 14. Juli 1847 des Morgens gegen 4 Uhr schickte uns eine Feuerkugel bei Braunau in Böhmen unter kanonenschußähnlichem Krachen ihre Bruchstücke von fast einem Centner Gewicbt zu. Diese anfangs glühende Masse war um 10 Uhr Vormittags noch brennend heiß. Sie bestand aus einer Zusammmen- setzung von Eisen, Kobalt, Schwefel und anderen metallischen und brennbaren Stoffen. — Es fragt sich nun, woher kommen diese Meteor- massen, woher die Sternschnuppen und Feuerkugeln? — In frühern Zeiten hat man sich allerlei Vorstellungen über dieselben gemacht. Einige meinten, die Sterne putzten oder schnuppten sich, wie eine Lichtkerze; andere hielten die Sternschnuppen für herabfallende Sterne, noch andere für Erzeug- nisse unserer Erdatmosphäre, für ölige oder schwefelige Dünste, die sich auf irgend eine Weise entzündeten und dann zur Erde fielen. Erstreit dem Ende des vorigen Jahrhunderts ist es den Astronomen gelungen, über diesen Punkt der Wissenschaft mehr Licht zu verbreiten. Sie sind der Meinung, die Sternschnuppen und Feuerkugeln seien einerlei Ursprungs; sie seien weder herabfallende Sterne, noch Erzeugnisse unserer Atmosphäre — vielmehr kleine Weltkörper, welche, gleich den Planeten und Kometen, die Sonne umkreisen, und — wenn sie in ihrem Laufe der Erde begegnen — von dieser angezogen, an den Grenzen der Erd-Atmo-

14. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 481

1872 - Essen : Bädeker
481 hm, die gegen die Sonne steht, sondern meist auf der entgegengesetzten. Man weiß noch nicht gewiß, was es mit ihm für eine Bewandtniß hat. Vielleicht ist es nur der Sckein von Sonnenstrahlen, die durch den dunstigen Kometen hindurch- fallen; denn ein Komet hat keine so feste Masse, wie unsere Erde oder ein an- derer Planet. Einige sehen aus, wie ein bloßer Dunst, also, daß man durch sie hindurch Sterne gesehen haben will, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch, durch gute Fernrohre beobachtet, das An- sehen, als wenn nickt Alles recht daran aneinander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, daß ein solcher Komet auf seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die völlige Natur und Eigenschaften eines Planeten annehmen könne. Unsere Geschichtsbüch-r erwähnen nahe fünfhundert Kometen, die fick den Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten unbeachtet vorbeigegangen sein, weil man noch keine Fernröhre hatte, und wie viele mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschte. Ohne Zweifel ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne sind höchst verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahr- tausenden um die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Ko- meten oft allerlei Zeicken für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen — wie in den andern Himmelskörpern — die Allmacht und Weisheit Gottes erkennen, der allen ihre Bahnen vorgezeichnet hat. 6. Die Sternschnuppen und Feuerkugeln. Es war an einem sternhellen Abende, als ich neulich von einem Freunde heim- kehrte, und ernste Gedanken bewegten meine Seele. Da schoß eine Sternschnuppe vor mir nieder und gab meinem Sinne eine andere Richtung. Dort zieht ein Weltkörper auf seiner Bahn, eine fremde Welt taucht in unsere dunstige Atmo- sphäre hernieder, dachte ich. Der Leser staunt vielleicht, daß ich von Stern- schnuppen als Weltkörpern spreche, und meint, das müßten doch reckt winzige Welten sein. Freilich scheinen die lichtschimmernden Linien, in denen fick die Sternschnuppen wie fortglettende Punkte zeigen, kaum an eine Körperlichkeit denken zu lassen. Aber siehe da, mit alles überstrahlendem Glanze schwebt eine Feuer-Kugel von der Größe des Vollmondes dahin, und der Leser hat vielleickt schon gehört, wie sie, mit furchtbarem Krachen zerplatzend, einen Steinregen über die Erde ergoß und Meteorsteine mehrere Fuß tief in die Erde schleuderte. Mögen wir auch nicht geneigt sein, Allem, was die Sage von ihnen erzählt, Glauben zu schenken, so beschreibt uns doch der Rciseiwe Rubi de Celis 2 Steine von mehr als 7 Fuß Länge, die in Brasilien niederfielen, und noch am 14. Juli 1847 des Morgens gegen 4 Uhr schickte uns eine Feuerkugel bei Braunau in Böhmen unter kanonenschußähnlichem Krachen ihre Bruchstücke von fast einem Centner Gewicht zu. Diese anfangs glühende Masse war um 10 Uhr Vormittags noch brennend heiß. Sie bestand aus einer Zusammmen- setzung von Eisen, Kobalt, Schwefel und anderen metallischen und brennbaren Stoffen. — Es fragt sich nun, woher kommen diese Meteor- massen, woher die Sternschnuppen und Feuerkugeln? — In frühern Zeiten hat man sich allerlei Vorstellungen über dieselben gemacht. Einige meinten, die Sterne putzten oder schnappten sich, wie eine Ltchtkerze; andere hielten die Sternschnuppen für herabfallende Sterne, noch andere für Erzeug- nisse unserer Erdatmosphäre, für ölige oder schwefelige Dünste, die sich auf irgend eine Weise entzündeten und dann zur Erde fielen. Erst seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts ist es den Astronomen gelungen, über diesen Punkt der Wissenschaft mehr Licht zu verbreiten. Sie sind der Meinung, die Sternschnuppen und Feuerkugeln seien einerlei Ursprungs; sie seien weder herabfallende Sterne, noch Erzeugnisse unserer Atmosphäre — vielmehr kleine Weltkörper, welche, gleich den Planeten und Kometen, die Sonne umkreisen, und — wenn sie in ihrem Laufe der Erde begegnen — von dieser angezogen, an den Grenzen der Erd-Atmo» Haesters' Lesebuch für Oberkl. evangel. Dolkösch. 31

15. Anschaulich-ausführliches Realienbuch - S. 313

1896 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
313 60. Verdunstung, a. Tauche die Hand ein wenig in Wasser und halte sie dann in den Sonnenschein! Die Feuchtigkeit ist bald verschwunden. Ebenso trocknet die Wäsche sehr schnell im Sonnenschein. Wie sich nämlich das Wasser beim Kochen durch Erwärmung von unten her in Dampf verwandelt, so geschieht dies auch durch Einwirkung der Sonne und der Luft von oben her. Diese Dampfbildnng durch die Luftwärme heißt „Verdunstung". Sie unterscheidet sich von der Dampfbildung beim Sieden dadurch, daß 1) die zur Verdunstung er- forderliche Wärme viel geringer ist, 2) daß daher die Dampfbildung viel langsamer vor sich geht, 3) daß bei ihr keine wallende Bewegung stattfindet. (Die Ver- dunstung beginnt nämlich nicht in den untern, sondern in den obern Schichten.) b. Beim Trocknen der Wäsche sieht es die Wäscherin gern, wenn es beim warmen Sonnenschein etwas windig ist, da dann die Wäsche schneller trocknet; auch hängt sie die Wäsche so auf oder breitet sie so aus, daß eine möglichst große Oberfläche der Wäsche dem Winde und der Sonnenwärme ausgesetzt ist. Warum? — Luftzug, erhöhte Wärme und Vergrößerung der verdunstenden Oberfläche beschleunigen die Verdunstung. Daher öffnet man in frisch gescheuerten Stuben Thüren und Fenster, um Luftzug herzustellen. e. Befeuchten wir unsre Hände mit Wasser, so empfinden wir Kälte. Durch jede Verdunstung wird der Umgebung des verdunstenden Körpers Wärme entzogen. Daher erzeugt selbst der wärmste Regen Abkühlung, und nach dem Besprengen der Straßen und Gärten entwickelt sich hier trotz der größten Hitze eine angenehme Kühle. Darum löscht Wasser auch Feuer aus. Läßt man nasse Kleider auf dem Körper trocknen, so kann man sich leicht er- kälten, da durch die Verdunstung dem Körper Wärme entzogen wird. Stellt man in ein Weinglas, das zur Hälfte mit Schwefeläther gefüllt ist, ein Probier- gläschen mit etwas Wasser und läßt den Äther durch den Luftstrom eines Blase- balgs schnell verdunsten, so gefriert das Wasser im Probiergläschen zu Eis. 61. Tau und Reif. a. Hauche gegen das Fenster! Es „schwitzt". Bringe ein Glas mit kaltem Wasser in ein warmes Zimmer! Das Glas „beschlägt". Wie kommt das? (S. 311.) Im kalten Zimmer trocknet die Wäsche langsamer als im warmen. Die Luft nimmt nämlich nur eine bestimmte Menge Wasser- dampf ans. Ist das Maß erreicht, so hört die Verdunstung auf. Man sagt dann: Die Luft ist „gesättigt". Je größer aber die Wärme der Luft, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Kühlt sich die Luft ab, so vermag sie oft den Wasserdampf nicht mehr ganz zu behalten; sie scheidet dann einen Teil aus, und dieser verdichtet sich zu Tropfen. So erklärt sich das Schwitzen der Fenster, das Beschlagen des Trinkglases u. s. w. b. Ähnlich erklärt sich auch die Bildung des Taues. In klaren Sommer- nächten strahlt die Erde viel Wärme aus. Sie kühlt sich daher bedeutend mehr ab als die sie umgebenden Luftschichten. Dadurch wird der der Erde zunächst liegende Wasserdampf verdichtet und setzt sich als Tautropfen an Gras und Blätter an, weil sie als hervorragende und rauhe Gegenstände am meisten Wärme ausstrahlen und sich daher am schnellsten abkühlen. Ist der Himmel bedeckt, so bildet sich kein Tau, da die Wolken die ausgestrahlte Wärme wieder zurückstrahlen und sich so die Erde nicht genug abkühlt. e. In kalten Frühjahrs- und Herbstnächten gefriert der Wasserdunst und wird als Reif aus Pflanzen, Dächern n. s. w. sichtbar. 62. Nebel und Wolken, a. Aus Flüssen, Seen, Wäldern und sumpfigen Wiesen steigt an heißen Tagen fortwährend Wasserdamps empor. Wir sehen ihn nicht, weil Wasserdampf unsichtbar ist. Am Abend verdichtet die kühlere Luft den Wasserdampf zu äußerst feinen Tröpfchen und scheidet ihn ans. (§ 61.) Er

16. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 425

1859 - Essen : Bädeker
425 müßte 1759 wiederkommen, was auch richtig geschehen ist; und so ist er 1835 ebenfalls wieder erschienen. Man nennt ihn den Halley'schen Kometen. — Die Kometen haben gewöhnlich einen mehr oder weniger glänzenden und zuweilen ungemein großen Schweif. Dieser ist selten auf der Seite des Kome- ten, die gegen die'sonne steht, sondern meist auf der entgegengesetzten. Man weiß noch nicht gewiß, was es mit ihm für eine Bewandtniß hat. Vielleicht ist es nur der Schein von Sonnenstrahlen, die durck den dunstigen Kometen hindurch- fallen; denn ein Komet hat keine so feste Masse, wie unsere Erde oder ein an- derer Planet. Einige sehen aus, wie ein bloßer Dunst, also, daß man durch sie hindurch Sterne will gesehen haben, die hinter ihnen stehen. Andere sind zwar schon etwas dichter, haben aber doch, durch gute Fernrohre beobachtet, das An- sehen, als wenn nicht alles recht daran an einander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, daß ein solcher Komet auf seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die völlige Natur und Eigenschaften eines Planeten annehmen könne. Unsere Geschichtsbücher erwähnen nahe fünfhundert Kometen, die sich den Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten unbeachtet vorbeigegangen sein, weil man noch keine Fernrohre hatte, und wie viele mögen noch unbemerkt geblieben sein, well trübe Witterung herrschte. Ohne Zweifel ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne sind höchst verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahr- tausenden um die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Ko- meten oft allerlei Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen — wie in den andern Himmelskörpern —. die Allmacht und Weisheit Gottes erkennen, der allen ihre Bahnen vorgezeichnet hat. 6. Die Sternschnuppen und Feuerkugeln. Es war an einem sternhellen Abende, als ich neulich von einem Freunde heim- kehrte, und ernste Gedanken bewegten meine Seele. Da schoß eine Sternschnuppe vor mir nieder und gab meinem Sinn eine andere Richtung. Dort zieht ein Weltkörper auf seiner Bahn, eine fremde Welt taucht in unsere dunstige Atmo- sphäre hernieder, dachte ich. Der Leser staunt vielleicht, daß ich von Stern- schnuppen als Weltkörpern spreche, und meint, das müßten doch recht winzige Welten sein. Freilich scheinen die lichtschimmernden. Linien, in denen sich die Sternschnuppen wie fortgleitende Punkte zeigen, kaum an eine Körperlichkeit denken zu lasten. Aber siehe da, mit alles überstrahlendem Glanze schwebt eine Feuer-Kugel von der Größe des Vollmondes dahin, und der Leser hat vielleicht schon gehört, wie sie, mit furchtbarem Krachen zerplatzend, einen Steinregen über die Erde ergoß und Meteorsteine mehrere Fuß tief in die Erde schleuderte. Mögen wir auch nicht geneigt sein, allem, was die Sage von ihnen erzählt, Glauben zu schenken, so beschreibt uns doch der Reisende Rubi de Ce lis 2 Steine von mehr als 7 Fuß Länge, die in Brasilien niederfielen, und noch am 14. Juli 1847 des Morgens gegen 4 Uhr schickte uns eine Feuerkugel bei Braunau in Böhmen unter kanonenschußähnlichem Krachen ihre Bruchstücke pon fast einem Centner Gewicht zu. Diese anfangs glühende Masse war um 10 Uhr Vormittags noch brennend heiß. Sie bestand aus einer Zusammmen- setzung von Eisen, Kobalt, Schwefel und anderen metallischen und brennbaren Stoffen. — Es fragt sich nun, woher kommen diese Meteor- massen, woher die Sternschnuppen und Feuerkugeln? —■ In frühern Zeiten hat man sich allerlei Vorstellungen über dieselben gemacht. Einige meinten, die Sterne putzten oder schnuppten sich, wie eine Lichtkerze; andere hielten die Sternschnuppen für herabfallende Sterne, noch andere für Erzeug- nisse unserer Erdatmosphäre, für ölige oder schwefe lige Dünste, die sich auf irgend eine Weise entzündeten und dann zur Erde fielen. Erst seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts ist es den Astronomen gelungen, über diesen Punkt der Wistenschaft mehr Licht zu verbreiten. Sie sind der Meinung, die Sternschnuppen und Feuerkugeln seien einerlei Ursprungs;

17. Realienbuch für Volks-, Bürger- und Töchterschulen - S. 390

1911 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
390 Läßt man nasse (verschwitzte) Kleider am Leibe trocknen, so kann man sich leicht erkälten. Nach jedem Regen kühlt sich die Luft ab. Diese Abkühlung kommt daher, weil das Wasser zum Verdunsten Wärme verbraucht. Diese wird der nächsten Umgebung entzogen. Daraus ergibt sich: Die Verdunstung geschieht bei jeder Temperatur; sie findet ruhig und langsam und nur an der Oberfläche statt und geht umso rascher vor sich, je wärmer und bewegter die Luft und je größer die verdunstende Oberfläche ist. Die erforderliche Wärme wird der nächsten Umgebung (des. der Luft) entzogen) („Verdunstungskälte"). Vergleichung des Verdampfens und Verdunstens! Warum will die Wäsche an nebeligen Äerbsttagen und nach Regenwetter gar nicht trocknen? In südlichen Ländern hält man das Wasser dadurch kühl, daß man es in poröse Krüge schüttet, die reichlich Wasser ausschwitzen. Warum werden die Blätter der Pflanzen im Sommer ost welk? Weitere Beispiele! 392. Die wässerigen Lusterscheinungen. Da die Ver dunstung bei jeder Temperatur stattfindet, so steigen Tag für Tag aus Meeren, Flüssen, Seen re gewaltige Wassermengen als Wasserdampf in die Luft. Dieser ist farblos und durchsichtig. Je wärmer die Luft ist, desto mehr Wasserdampf kann sie in sich aufnehmen. Wird aber die mit Wasserdampf „gesättigte" Luft abgekühlt, so muß sie einen Teil desselben ausscheiden, der nun sichtbar wird (der aus dem Kochtopfe aufsteigende Dampf, das Schwitzen der Fensterscheiben und des mit kaltem Wasser gefüllten Glases im warmen Zimmer). Er erscheint morgens und abends über Flüssen, feuchten Wiesen re als grauer Nebel, der aus einer Menge winziger Wasserkügelchen besteht. Der Nebel sinkt entweder zu Boden, oder er wird durch die Sonne wieder in Dampf „aufgelöst" und steigt auf. Erfolgt die Abkühlung der Wasserdünste in höheren Luft- schichten, so bilden sich die Wolken. Die sind also nichts anderes als ferne, große, dichte Nebel- massen, die bald tiefer, bald höher (Vs —12 km) in der Luft schweben. Ihre Farbe erhalten sie von dem verschiedenen Durchgänge des Sonnenlichtes. Nach ihrer Form unterscheidet man sie in Laufen-, Schichten-, Regen- und Federwolken (Schäfchen). Werden die Wolken noch weiter abgekühlt, so vereinigen sich die Wasserkügelchen zu Tropfen, die infolge ihrer Schwere als Regen zur Erde fallen. Kühlen sich die Wasserkügelchen in den Wolken unter den Gefrierpunkt ab, so gefrieren sie zu feinen Eiskristallen und setzen sich zu sechsftrahligen Sternen zusammen, die sich im Herunterfallen zu Schneeflocken vereinigen. Wie die Graupeln und der Hagel entstehen, ist noch nicht ganz aufgeklärt. Die Graupeln, die des. im Frühjahr fallen, entstehen wahrscheinlich dadurch, daß Schneeflocken auf ihrem Wege durch tiefer liegende, wärmere Luftschichten teilweise schmelzen und sich dann zu weißen Körnern zusammenballen. Die Hagelkörner sind meist rundlich, seltener eckig und haben im Innern einen undurchsichtigen Kern, der dem Graupelkern gleicht; um ihn herum liegen (wie die Zwiebel- Schneekristalle (vergrößert).

18. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 27

1908 - Schleswig : Bergas
27 Nimmt man ein Stück Eis in die Hand, so schmilzt es, itub die Hand wird kalt. Es wird ihr die zum Schmelzen des Eises erforderliche Wärme entzogen. Solange noch Eis und Schnee schmelzen, bleibt die Luft im Frühling kühl, wenn auch die Sonne schon warm scheint. Das kommt daher, weil die zum Schmelzen erforderliche Wärme der Luft entzogen und diese dadurch abgekühlt wird. Wenn mau gefrorne Kartoffeln in kaltes Wasser legt, so tauen sie auf, während das Wasser gefriert. Zum Gefrieren des Wassers ist Kälte erforderlich. Diese wird den gefrornen Kartoffeln entzogen. Nach einem Schneefall pflegt es weniger kalt zu werden, weil der Luft die zum Gefrieren der Schneeflocken erforderliche Kälte entzogen worden ist. 10. Die Verdunstung flüssiger Körper. Wenn man die Hände mit Wasser befeuchtet, so schwindet die Feuchtigkeit bald wieder, und die Hände werden trocken. Das Wasser verwandelt sich in Dünste, es verdunstet. Die Wasserdünste kann man nicht sehen, sie sind unsichtbar. Beim Wäschetrocknen hat die Hausfrau gern Sonnenschein, weil es dann besser trocknet. Wenn die Sonne scheint, ist die Luft warm; deshalb verdunstet das Wasser schneller. Je wärmer die Luft ist, desto rascher geht die Verdunstung vor sich. Getreide und Gras trocknen schneller, wenn die Sonne recht warm scheint. In geheizten Zimmern trocknen nasse Fußböden schneller als in kalten, weil die Wärme die Verdunstung beschleunigt. In neu erbauten Häusern heizt man Tag und Nacht die Öfen, damit die Feuchtigkeit in den Wänden möglichst schnell verdunstet. Auf den Fußboden gesprengtes Wasser verdunstet schneller, als wenn es ruhig in einem Gefäß stehen bleibt. Sprengt man das Wasser auf den Fußboden, so vergrößert man die Verdunstungsfläche; deshalb geht die Ver- dunstung schneller vor sich. Je größer die Verdnnstnngsfläche ist, desto schneller geht die Verdunstung vor sich. Nasse Wäsche wird ausgebreitet, damit die Verdnnstnngsfläche größer wird. Dann trocknet die Wäsche schneller. Gemähtes Gras trocknet schneller, wenn es ausgebreitet wird, lueit dadurch die Verdunstungsfläche vergrößert wird. Wenn der Kaffee zu heiß ist, gießen manche Leute ihn in die Untertasse. Sie vergrößern also die Verdnnstnngsfläche. Dadurch wird die Verdunstung beschleunigt, und der Kaffee kühlt schneller ab, weil ihm die zur Verdunstung nötige Wärme entzogen wird. Bei windigem Wetter trocknet die Wäsche schneller, als wenn es wind- still ist. Die Wasserdünste steigen nämlich in die Luft. Diese nimmt aber nur so lange Wasserdünste auf, bis sie damit gefüllt ist. Dann hört die Verdunstung auf. Der Wind vertreibt die Dünste. Die Lust wird dadurch trocken. Dann verdunstet das Wasser schneller. Je trockn er die Luft ist, desto schneller geht die Verdunstung vor sich. Bei windigem Wetter trocknet die Straße schnell, weil der Wind die Luft von Wasserdünsten reinigt. Ebenso ist es mit Getreide und Gras. Je trockner die Luft ist, desto früher kann der Landmann einfahren. Sind die Fußböden gescheuert, so öffnet man Türen und Fenster. Dann trocknen die Fußböden schneller, weil durch das Offnen der Türen und Fenster Luft- zug entsteht und dieser die Dünste forttreibt. Wenn Suppe zu heiß ist, kühlt

19. Handbuch für den Unterricht in der Geographie - S. 28

1880 - Karlsruhe : Reiff
28 der in unberechenbare Fernen. Bei einigen kennt man ihre Um- laufszeit. To verkündete Halley (Hellt), ein berühmter Sternkun- diger, auf das Jahr 1759 einen Kometen, der zur bestimmten Zeit auch wirklich erschien. Dieser Halley's che Komet erschien" im Jahre 1835 abermals und wird 1912 wiederkehren; er hat demnach eine Umlaufszeit von 76 Jahren. — Die Zahl der Kometen ist sehr groß; „ihrer sind mehr als der Fische in den Oeeauen der Erde". Manche Leute haben vor den Kometen eine lächerliche Furcht. Dieselben verkünden aber bei ihrem Erscheinen weder Krieg noch Frieden, weder Unglück noch Glück; auch haben sie auf die Erde, mögen sie derselben auch sehr nahe kommen, gar keinen Einfluß. Ging doch im Jahre 1819 die Erde durch den Schweif eines Kometen, ohne daß er anch nur die geringste Erschütterung der- ursacht hätte (die Kometen bestehen ans einer ganz weichen Masse, der Schweif vielleicht nur aus Dunst). Da fast jedes Jahr ein Komet am Himmel steht, so müßte durch diese Sterne auf der Erde viel Unglück entstehen! 2) Häufig bemerkt man abends und nachts leuchtende Punkte wie Sterne, welche sich schnell fortbewegen und rasch wieder verschwinden. Man heißt sie Sternschnuppen (Sternpntzen). Sie erscheinen am häusigsteu in den Nächten des 10. August und 13. November. Tie Sternkundigen halten diese Stern- schnuppen für kleine planetenartige Körper, welche ebenfalls die Sonne um- kreisen, und wenn sie in unsere Atmosphäre kommen, sich entzünden und theil- weise, unter irgend einer Form, auf die Erde herabfallen. — Mit den größeren Feuerkugeln oder feurigen Drachen verhält es sich ähnlich. Diese lassen die eisenhaltigen Meteorsteine herabfallen, die man schon oft tief im Boden steckend aufgefunden hat. §. 22. Mon der Sonne. Lesebuch I. Nr. 271. Sonnenaufgang. Nr. 273. Die Pflanzen und das Licht. Nr. 275. Die Tageszeiten. 1) Die Sonne ist ein Fixstern. Sie bildet den Mittelpunkt unseres Sonnensystems und ist für uns das wichtigste Gestirn des Himmels. Von ihr erhalten die übrigen Körper Licht und Wärme, um sie kreisen Planeten und Kometen. Sie ist unendlich groß; alle Planeten zusammen würden nur 1h6o des Sonnenkörpers aus- machen. Ihr Cubikmhalt übertrifft den der Erde Iv2 Mill. mal. Ihre Masse entspricht aber nicht ihrer Größe; 355,900 Erdkugeln würden ihr auf einer Waage das Gleichgewicht halten. — Zu einer Reise um die Soune würde man, wenn mau täglich 10 Stun- den zurücklegte, über 300 Jahre brauche«, während zu einer Reise um die Erde nur etwa 23/* Jahre erforderlich wären. Mit der Eisenbahn und dem Dampf- schiffe geht es allerdings um die Erde noch viel schneller (80 Tage). — Wenn die Sonne hohl wäre, und es stünde in ihrem Mittelpunkte die Erde, so könnte doch der Mond in seiner ganzen Entfernung von der Erde sich ungehindert in der hohlen Sonnenkugel um dieselbe bewegen. — Da die Masse der Sonne so groß ist, so muß auch ihre Anziehungskraft auf die Körper sehr stark sein. Die Schwerkraft auf der Sonne ist ungefähr 29 mal stärker als auf der Erde, d. h. 1 Pfund nach unserer Waage würde auf der Sonne 29 Pfund schwer sein. Ein fallender Körper hat daher auf der Sonne eine 29 mal größere Gefchwin- digkeit als auf der Erde.

20. Realienbuch - S. 30

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Iv 30 Auch hängt sie die Wäsche so auf oder breitet sie so aus, daß eine möglichst große Oberfläche der Wäsche dem Winde und der Sonueuwärme ausgesetzt ist. (Warum?) — Luftzug, erhöhte Wärme und Vergrößerung der verdunstenden Oberfläche beschleunigen die Verdunstung. Daher öffnet man in frisch gescheuerten Stuben Türen und Fenster, um Luftzug herzustellen. Straßen trocknen beim Winde schneller als bei ruhigem Wetter. Flüssige Farbe trocknet als dünner Anstrich ans Gegenständen weit schneller als im Farbentopfe. c) Befeuchten wir unsere Hände mit Wasser, so empfinden wir Kälte. Um- hüllen wir die Kugel eines Thermometers mit Leinwand und benetzen diese mit Schwefeläther, so sinkt beim Hin- und Herschwenken des Thermometers das Queck- silber bisweilen unter Null herab. Durch jede Verdunstung wird der Um- gebung des verdunstenden Körpers Wärme entzogen. Daher erzeugt selbst der wärmste Regen Abkühlung, und nach dem Besprengen der Straßen und Gärten entwickelt sich hier trotz der größten Hitze eine angenehme Kühle. Darum löscht Wasser auch Feuer aus. Läßt man nasse Kleider auf dem Körper trocknen, so kann man sich leicht erkälten. Stellt man in ein Weinglas, das zur Hälfte mit Schwefeläther gefüllt ist, ein Probiergläschen mit etwas Wasser und läßt den Äther durch den Luftstrom eines Blasebalgs schnell verdunsten, so gefriert das Wasser zu Eis. 63. "Cau und Reif, a) Hauche gegen das Fenster! Es schwitzt. Bringe ein Glas mit kaltem Wasser in ein warmes Zimmer! Das Glas beschlägt. Im kalten Zimmer trocknet die Wäsche langsamer als im warmen. Die Luft nimmt nämlich nur eine bestimmte Menge Wasserdampf auf; ist das Maß erreicht, so hört die Verdunstung auf. Man sagt dann: Die Luft ist gesättigt. Je größer die Wärme der Luft, desto mehr Wasserdampf kann sie aufnehmen. Kühlt sich die Luft ab, so vermag sie oft den Wasserdampf nicht mehr ganz zu behalten; sie scheidet dann einen Teil aus, und dieser verdichtet sich zu Tropfen. So erklärt sich das Schwitzen der Fenster, das Beschlagen des Trinkglases usw. b) Ähnlich erklärt sich auch die Bildung des Taues. In klaren Sommernächten strahlt die Erde viel Wärme aus. Sie kühlt sich daher bedeutend mehr ab als die sie umgebenden Luftschichten. Dadurch wird der der Erde zunächst liegende Wasser- dampf verdichtet und setzt sich als Tautropfen an Gras und Blätter an, weil diese als hervorragende und rauhe Gegenstände am meisten Wärme ausstrahlen und sich daher am schnellsten abkühlen. Ist der Himmel bedeckt, so bildet sich kein Tau, da die Wolken die ausgestrahlte Wärme wieder zurückstrahlen und sich so die Erde nicht genug abkühlt. c) In kalten Frühjahrs- und Herbstnächten gefriert der Wasserdunst und wird als Reif auf Pstanzen, Dächern u. a. Gegenständen sichtbar. 64. Nebel und Molken, a) Aus Flüssen, Seen, Wäldern und sumpfigen Wiesen steigt an heißen Tagen fortwährend Wasserdampf empor. Wir sehen ihn nicht, weil Wasserdampf unsichlbar ist. Am Abend verdichtet die kühlere Luft den Wasser- dampf zu äußerst feinen Tröpfchen und scheidet ihn aus. (§ 63.) Er wird daher sicht- bar und schwebt wie eine graue Decke dicht über dem Wasser oder der Wiese. Diese sichtbaren Dünste nennen wir Nebel. Besonders sind die Herbsttage reich an Nebel. b) Geschieht die Verdichtung des Wasserdampfes erst in höheren Luftschichten, so bilden sich Wolken. Nebel und Wolken unterscheiden sich also nur durch ihre verschiedene Entfernung von der Erdoberfläche. Man unterscheidet Federwolken,