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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 175

1872 - Essen : Bädeker
175 der Odenwald das Gebirge fort bis in die Nähe des Mains. Seine Berge erreichen jedoch nicht die Hohe des Schwarzwaldes, und auf ihnen herrschen die freundlichen Laubhölzer, besonders die schönen Buchenwälder. Nach der Ebene des Rheines hin ist der Odenwald durch eine Reihe Bergkegel, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abge- schnitten. Darum heißt die darunter laufende Landstraße die Berg- straße. Dort zwischen Heidelberg und Darmstadt ist eine herrliche Gegend, reich an Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und Rheinthale liegt der. Taunus, ein an Naturschönheiten und Mineral- quellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, -bis es sich an den Westerwald anschließt. — Dem Taunus gegenüber sinden wir auf dem linken Rheinufer den Hundsrück, und nördlich hiervon das unfruchtbare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach dem Rheine hin. —> Folgen wir nun im Osten dem Lauf der Elbe, so sinden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchem auch die Elbe entspringt, ist das Riesen- gebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe 5000') gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz be- wachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfer- nung, sehen wir hier den Böhmerwald (4000') und dort das Fichtel- gebirge (3400'), durch welche Böhmen von Bayern getrennt wird. — Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge (3900') verschlossen. Es verkündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden.— Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so den Thüringerwald, meist mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holz- reiche Gebirge, welche das fruchtbare Franken von dem alten Hessen trennen. — Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer besiegte (9 n. Chr.). Weit wichtiger aber als die westphälischen, ist das nördlichste Gebirge: der Harz, mit seinem höchsten Gipfel, dem Brocken oder Blocksberg (3500'). Er hat ungeheuer tiefe Schluchten, unter- irdische Höhlen und sehr ergiebige Bergwerke. Nächst dem Erzgebirge liefert er unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle, namentlich viel Silber, und das meiste Geld, was durch unsere Hände geht, ist in den Gruben des Harzes oder Erzgebirges gefördert worden. Nördlich von dem Erzgebirge, dem Harz, den westphälischen Gebirgen, dem Siebengebirge, der Eifel und dem hohen Veen senkt sich

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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 167

1863 - Essen : Bädeker
167 feget, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abgeschnitten. Darum heißt die vorbei laufende Landstraße die Bergstraße. Dort zwi- schen Heidelberg und Darmstadt ist eine herrliche Gegend, reich an Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und Rheinthale liegt der Taunus^ ein an Naturschönheiten und Mineralquellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, bis es sich an den Westerwald anschließt. Dem Taunus gegenüber finden wir auf dem linken Rheinufer den Hunsrück, und nördlich hiervon das unfrucht- bare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach dem Rheine hin. — Folgen wir nun in Osten dem Lause der Elbe, so finden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchem auch die Elbe entspringt, ist das Riesengebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe 5000') gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz bewachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfernung, sehen wir hier den Böhmerwald (4000') und dort das Fichtelgebirge (3400'), durch welche Böhmen von Baiern getrennt wird. Das Fich- telgebirge sendet nach drei Stromgebieten und vier Himmelsgegenden nicht unbedeutende Flüsse aus, nämlich nach Süden die Raab zur Donau, nach Osten die Eg er, nach Norden die Saale zur Elbe und nach Westen den Main zum Rheine, so daß der Main gleichsam von Osten nach Westen die Grenze zwischen Süd- und Nord- deutschland bildet. In Norden wird Böhmen durch das Erzge- birge (3900') verschlossen. Es verkündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall, sich befinden. Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main, finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so den Thüringerwald, meistens mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holzreiche Gebirge, welche das frucht- bare Franken von dem alten Hessen trennen. Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten, aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer besiegte (9 n. Chr.). Weit wichtiger aber, als die westphälischen, ist das nördlichste Gebirge: der Harz mit seinem höchsten Gipfel, dem Brocken oder Blocks- berg (3500'). Er hat ungeheure tiefe Schluchten, unterirdische Höhlen und sehr ergiebige Bergwerke. Nächst dem Erzgebirge liefert er unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle, namentlich viel Silber, und das meiste Geld, das durch unsere Hände geht, ist in den Gruben des Harzes oder Erzgebirges gefördert worden. Nördlich von dem

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 167

1864 - Essen : Bädeker
167 leget, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abgeschnitten. Darum heißt die vorbei laufende Landstraße die Bergstraße. Dort zwi- schen Heidelberg und-Darmstadt ist eine herrliche Gegend, reich au Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und Rheinthale liegt der Taunus, ein an Naturschönheiten und Mineralquellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, bis es sich an den Westerwald anschließt. Auf dem linken Rbeinufer finden wir daß Haardtgebirge und den Hunsrück, und nördlich hiervon das unfrucht- bare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach dem Rheine hin. — Folgen wir nun in Osten dem Laufe der Elbe, so finden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchem auch die Elbe entspringt, ist das Riesengebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe 5000') gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz bewachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfernung, sehen wir hier den Böhmerwald (4000') und dort das Fichtelgebirge (3400'), durch welche Böhmen von Baiern getrennt wird. Das Fich- telgebirge sendet nach drei Stromgebieten und vier Himmelsgegenden nicht unbedeutende Flüsse aus, uämlich nach Süden die Rab zur Donau, nach Osten die Eger, nach Norden die Saale zur Elbe und nach Westen den Main zum Rheine, so daß der Main gleichsam von Osten nach Westen die Grenze zwischen Süd- und Nord- deutsch land bildet. In Norden wird Böhmen durch das Erzge- birge (3900') verschlosien. Es verkündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall, sich befinden. Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main, finden wir verschiedene unter sich zusammenhangende Gebirge, so den Thüringerwald, meistens mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelöberg, der Spessart, holzreiche Gebirge, welche das frucht- bare Franken von dem alten Hessen trennen. Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten, aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer besiegte (9 n. Chr.). Weit wichtiger aber, als die westphälischen, ist das nördlichste Gebirge: der Harz mit seinem höchsten Gipfel, dem Brocken oder Blocks- berg (3500'). Er hat ungeheuer tiefe Schluchten, unterirdische Höhlen und sehr ergiebige Bergwerke. Nächst dem Erzgebirge liefert er unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle, namentlich viel Silber, und das meiste Geld, das durch unsere Hände geht, ist in dm Grubm des Harzes oder Erzgebirges gefördert worden. Nördlich von dem

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 174

1873 - Essen : Bädeker
174 Seinen Namen hat der Schwarzwald von den düstern, meist Nadelholz- Wäldem, die seine höchsten Gipfel und Flächen bedecken, während in den Thälern, an den Bächen nach dem.bodensee und dem Rheine hin Acker-, Obst- und sogar Weinbau gut gedeiht. — Gleichlaufend mit dem Schwarzwald erheben sich aus dem linken Rheinufer die Vogesen bis zu einer Höhe von 4000 Fuß. Sie bilden die Grenze zwischen Elsaß und Frankreich und endigen in Rheinbayern, wo ihre östlichen Abhänge die Haardt heißen und trefflichen Wein liefern. — Auf dem rechten Rheinufer, nördlich vom Neckar, setzt der Odenwald das Gebirge fort bis in die Nähe des Mains. Seine Berge erreichen jedoch nicht die Höhe des Schwarzwaldes, und auf ihnen herrschen die freundlichen Laubhölzer, besonders die schönen Buchenwälder. Nach der Ebene des Rheines hin ist der Odenwald durch eine Reihe Bergkegel, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abge- schnitten. Darum heißt die darunter laufende Landstraße die Berg- straße. Dort zwischen Heidelberg und Darmstadt ist eine herrliche Gegend, reich an Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und Rheinthale liegt der Taunus, ein an Naturschönheiten und Mineral- quellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, bis es sich an den Westerwald anschließt. — Dem Taunus gegenüber finden wir auf dem linken Rheinufer den Hundsrück, und nördlich hiervon das unfruchtbare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach dem Rheine hin. — Folgen wir nun im Osten dem Lauf der Elbe, so finden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchem auch die Elbe entspringt, ist das Riesen- gebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe 1562™) gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz be- wachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfer- nung, sehen wir hier den Böhmerwald (1250™) und dort das Fichtel- gebirge (1063™), durch welche Böhmen von Bayern getrennt wird. — Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge (1219™) verschlossen. Es verkündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden. — Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so den Thüringerwald, meist mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holz- reiche Gebirge, welche das fruchtbare Franken von dem alten Hessen trennen. — Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer

4. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 172

1853 - Essen : Bädeker
172 der auf ihm entsprungenen Donau nach Schwaben und begleitet unter dem Namen rauhe Alp den Neckar auf seinem Lause gegen den Rhein. Seinen Namen hat der Schwarzwald von den düstern, meist Nadelholz-Wäldern, die seine höchsten Gipfel und Flächen be- decken, während in den Thälern, an den Bächen nach dem Bodensee und dem Rheine hin Acker-, Obst- und sogar Weinbau gut ge- deiht. — Jenseits des Neckars setzt der Odenwald das Gebirge fort bis in die Nähe des Mains. Seine Berge erreichen jedoch nicht die Höhe des Schwarzwaldes, und auf ihnen herrschen die freundlichen Laubhölzer, besonders die schönen Buchenwälder. Nach der Ebene des Rheines hin ist der Odenwald durch eine Reihe Bergkegel, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abgeschnitten. Darum heißt die darunter laufende Landstraße die Bergstraße. Dort zwischen Heidelberg und Darmstadt ist eine herrliche Gegend, reich an Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und Rheiuthale liegt der Taunus, ein an Naturschönheiten und Mineralquellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, bis es sich an den Westerwald anschließt. Dem Taunus gegenüber finden wir auf dem linken Rhein- ufer den Hundsrück und nördlich hiervon das unfruchtbare Eifel- gebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rhein- seite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphaleus zusammenhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge M Bonn, nach dem Rheine hin. — Folgen wir nun in Osten dem Lause der Elbe, so finden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchen auch die Elbe entspringt, ist das Riesengebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe 5000i gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz bewachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfernung sehen wir hier den Böhmerwald (4000i und dort das Fichtelgebirge (34000, durch welche Böh- men von Baiern getrennt wird. Das Fichtelgebirge sendet nach drei Stroingebieten und vier Himmelsgegenden nicht unbedeutende Flüsse aus, nämlich nach Süden die Raab zur Donau, nach Osten die Eger, nach Norden die Saale zur Elbe und nach Westen den Main zum Rheine, so daß der Main gleichsam von Osten nach Westen die Grenze zwischen Süd- und Norddeutschland bildet. In Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge (3900 0 verschlossen. Es ver- kündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die bedeutend- sten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden. Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main finden wir verschiedene unter sich zusammenhangende Gebirge, als den Thüringerwald, meistens mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holz- reiche Gebirge, welche das fruchtbare Franken von dem alten Hessen

5. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 118

1869 - Essen : Bädeker
118 Rußland gehörigen Theil des ehemaligen Königreichs Pölen und tritt dann in die Provinz Preußen, wo sie sich in drei Arme theilt, von denen einer in die Ostsee sich ergießt und zwei in das frische Haff münden. — Ganz anders, als mit diesen fünf Hauptflüssen, verhält es sich mit dem größten aller deutschen Flüsse: der Donau. Diese entspringt auf dem Schwarzwalde und richtet ihren Lauf östlich durch Bayern, Österreich, Ungarn, tritt dann in die Türkei und mündet in das schwarze Meer. Trotz ihres längern Laufes- ist die Schifffahrt auf derselben nicht so lebhaft, als auf dem Rheine. — Außer diesen sechs bedeutenden Strömen bewässern und befruchten Deutschland noch über 500 größere und kleinere Flüsse, die gleich Leben und Kraft spendenden Adern nach allen Richtungen das Land durchströmen, und von denen über 60 schiffbar sind. Tausende und aber Tausende von Flößen, Kähnen und Schiffen durchfurchen ohne Rast die hellen Fluthen derselben, um die verschiedenartigsten Erzeug- nisse Deutschlands nach andern Ländern zu tragen, oder fremde Waaren uns zuzuführen. 3. Die höchsten Gebirgszüge, deren Gipfel sich in Wolken baden, erheben sich im südlichen Deutschland. Da ragen die rh'ati- schen, die norischen, die karnischen und die julischen Alpen hervor. Der Ortles, zu den rhätischen Alpen gehörend, hat eine Höhe von 12,000 Fuß und ist der höchste Berg in Deutschland. Zu den interessantesten Gebirgen gehört ferner der Schwarzwald. Er verbreitet sich längs des Rheins durch Baden und längs der auf ihm entspringenden Donau nach Schwaben und begleitet unter dem Namen rauhe Alp den Neckar auf seinem Laufe gegen den Rhein. — Jenseits des Neckars setzt der Odenwald das Gebirge fort bis in die Nähe des Mains. Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und Rheinthale, liegt der Taunus, ein an Naturschön- heiten und Mineralquellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, bis es sich an den Westerwald anschließt. Dem Taunus gegenüber finden wir, auf dem linken Rheinufer den Hunsrück, und nördlich hiervon das unfruchtbare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphalens zusam- menhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach dem Rheine hin. — Folgen wir nun im Osten dem Laufe der Elbe, so finden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen ist das Riesengebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schnee- koppe 5000') gen Himmel sendet. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfernung, sehen wir hier den Böhmerwald und dort das Fichtelgebirge, durch welche Böhmen von Bayern getrennt wird. Zn Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge verschloffen. Es verkündet durch seinen Namen schon, daß in seinem Innern die bedeu- tendsten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden. Gleich-

6. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 170

1859 - Essen : Bädeker
170 baden, erheben sich im südlichen Deutschland. Da ragen die rhätl- schen, die norischen, die karnischen und die julischen Alpen hervor. Der Ortles, zu den xhätischen Alpen gehörend, hat eine Höhe von 12,000 Fuß und ist der höchste Berg in Deutschland. Zu den interessantesten Gebirgen gehört ferner der Schwarzwald (4300 Fuß hoch) dort in der Ecke, welche der aus der Schweiz kommende Rhein macht. Er verbreitet sich längs des Rheines durch Baden und längs der auf ihm entspringenden Donau nach Schwa- den und begleitet unter dem Namen rauhe Alp den Neckar auf seinem Laufe gegen den Rhein. Seinen Namen hat der Schwarzwald von den düstern, meist Nadelholz-Wäldern, die seine höchsten Gipfel und Flächen bedecken, während in den Thälern, an den Bächen nach dem Bodensee und dem Rheine hin Acker-, Obst- und sogar Wein- bau gut gedeiht. — Jenseits des Neckars setzt der Odenwald das Gebirge fort bis in die Nähe des Mains. Seine Berge erreichen jedoch nicht die Höhe des Schwarzwaldes, und auf ihnen herrschen die freundlichen Laubhölzer, besonders die schönen Buchenwälder. Nach der Ebene des Rheines hin ist der Odenwald durch eine Reihe Berg- kegel, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abgeschnitten. Darum heißt die darunter laufende Landstraße die Bergstraße. Dort zwi- schen Heidelberg und Darmstadt ist eine herrliche Gegend, reich an Getreide, Wein, Mandeln, Kastanien und Pfirsichen. — Weiter nördlich, in der Ecke zwischen dem Main- und Rheinthale liegt der Taunus, ein an Naturschönheiten und Mineralquellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, bis es sich an den Westerwald anschließt. Dem Taunus gegenüber finden wir auf bet# linken Rheinufer den Hunsrück, und nördlich hiervon das unfrucht- bare Eifelgebirge und das hohe Veen. Und wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westerwald in Norden mit den öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt, so schickt er doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach dem Rheine hin. — Folgen wir nun in Osten dem Laufe der Elbe, so finden wir zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchem auch die Elbe entspringt, ist das Riesengebirge, welches nächst den Alpen die höchsten Gipfel (Schneekoppe 5000') gen Himmel sendet, die aber nur mit schlechtem Gehölz bewachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfernung, sehen wir hier den Böhmerwald (4000') und dort das Fichtelgebirge (3400'), durch welche Böhmen von Baiern getrennt wird. Das Fich- telgebirge sendet nach drei Stromgebieten und vier Himmelsgegenden nicht unbedeutende Flüsse aus, nämlich nach Süden die Naab zur Donau, nach Osten die Eg er, nach Norden die Saale zur Elbe und nach Westen den Main zum Rheine, so daß der Main gleichsam von Osten nach Westen die Grenze zwischen Süd- und Nord- deutschland bildet. In Norden wird Böhmen durch das Erzge- birge (3900') verschlossen. Es verkündet durch seinen Namen schon,

7. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 280

1865 - Göttingen : Deuerlich
280 Riese ngebir g e , ivelches nächst den Alpen in Dcuschland die höchsten Gipfel gen Himmel sendet, die aber nur mit schlech- tem Gehölz bewachsen sind. — Auf dem linken Elbufer, jedoch in ziemlicher Entfernung, sehen wir hier den Böhmerwald und dort das Fichtelgebirge, durch welche Böhmen von Baiern getrennt wird. Das Fichtelgebirge sendet nach drei Stromgebieten und vier Himmelsgegenden nicht unbedeutende Flüsse aus, nämlich, nach Süden die Raab zur Donau, < nach Osten die Eger und nach Norden die Saale zur Elbe, dagegen nach Westen den Main zum Rhein. Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge verschlossen. Es verkündet durch sei- nen Namen schon, dass in seinem Innern die bedeutendsten Erze, Silber und vieles andere Metall, sich befinden. Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main, finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so den Thüringerwald, meistens mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelsberg, der Spessart, holzreiche Gebirge, xoelche das freundliche, fruchtbare Frankexi von dem ulten Hessen trennen. — Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehn- ten, aber nicht hohen westfälisehen Gebirge, von denen der ieutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt gewor- den ist, dass hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer besiegte (9 n. Chr.). Wichtiger aber, als die westfälischen Gebirge, ist das nördlichste Gebirge, der Harz, den wir schon bei Hannover kennen gelernt haben. Nächst dem Erzgebirge liefert er unter allen deutschen Gebir- gen die meisten Metalle, namentlich viel Silber, und das meiste Gold, das durch unsere Hände geht, ist in den Gruben des Harzes oder Erzgebirges gefördert worden. — Nördlich von dem Erzgebirge, dem Harz, den westfälischen Gebirgen, dem Sieben- gebirge, der Eifel und dem hohen Veen senkt sich Deutschland allmählich und flacht sich zu der grossen norddeutschen Ebene ab bis zur Nord- und Ostsee. Dünen und Deiche schützen die wagerechte tiefliegende Küstengegend vor dem An- dränge der Meeres- und Stromes fluten. Busen- und Inselbil- dung bezeichnet die Gestade dieser Tiefebene an der Ostsee, Haßbildung die der Ostsee. ('Haff ist ein Strandsce mit süs- sem Wasser , jedoch mit dem Meere zusammenhängend.) Zwei lange Höhenzüge durchstreichen diese Ebene; beide kotn- men aus Russland. Der nördliche zieht sich von der russi- schen Grenze, gleichlaufend mit der Ostseeküste, bis zur Nord- spitze Jütlands hin. Er ist flach und breit und zeichnet sich durch zahllose Landseen aus, die oft freundliche von Flur und Wald umkränzte Ufer haben; doch giebt es auch dürre Stellen, wo nur Heide und Nadelholz ist. Die südliche Landhöhe zieht sich an dem rechten Ufer der Oder hin, geht dann über

8. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 279

1865 - Göttingen : Deuerlich
279 Schweiz kommende Rhein macht. Er verbreitet sich längs des Rheines durch Baden und längs der auf ihm entspringenden Donau nach Schioaben und begleitet unter dem Namen rauhe Alp den Neckar auf seinem Laufe gegen den Rhein. Seinen Na- men hat der Schioarzwald von den düstern, meist Nadelholz- wäldern, die seine höchsten Gipfel und Flächen bedecken, wäh- rend in den Thälern, an den Bächen nach dem Bodensee und dem Rheine hin Acker-, Obst- und sogar Weinbau gut gedeiht. An den Schioarzwald lehnt sich das Hügelland von Schioa- den und Franken, links von der Donau. Die Thäler und Hügel sind meistens mild und fruchtbar und Aecker, Wiesen, Weinberge, Obstgärten und Obstwälder liegen im bunten Wech- sel ; doch giebt cs auch einzelne weite Sandflächen mit magern Getreidefeldern oder Kies ei'waldung en, z. B. bei Nürnberg. Zwischen dem rechten Donauufer und den Alpen, liegt die schwäbisch-baierisch e Hochebene. Neben langgestreckten Landrücken und niederen Hügelreihen treten in der schwäbi- schen Hochebene einzelne abstehende, abgerundete Berge auf, oft umgeben von unübersehbaren Fruchtfeldern, loelche mit dü- steren Tannenwäldern und baumlosen sumpfigen Mooren und Rieden abwechseln. Die baierischc Hochebene ist mit Schult und Geröll bedeckt und reich an kahlen, sumpfigen, thcilwcis trocken gelegten Landsir ecken, Moose und Riede genannt, wel- che der Landschaft oft ein recht ödes Ansehen verleihen. Doch finden sich an manchen Stellen auch liebliche Gefilde. Jenseit des Neckars setzt sich der Schwarzwald fort im Odenwald und zwar bis in die Nähe des Mains. Seine Berge erreichen jedoch nicht die Höhe des Schwarzwaldes, und auf' ihnen herr- schen die freundlichen Laubhölzer, besonders die schönen Buchen- wälder. Nach der Ebene des Rheines hin ist der Odenwald durch eine Reihe Bergkegel, wie nach einer Schnur gesetzt, scharf abgeschnitten. Darum heisst die vorbeilauf ende Land- strasse die Bergstrasse. Dort zwischen Heidelberg und Darm- stadt ist eine herrliche Gegend, reich an Getreide, Wein, Man- deln u.s.w. — Weiter nördlich in der Ecke zwischen dem Main- und Rheinlhale liegt der Taunus, ein an Natur schönheilen und Mineralquellen sehr reiches Gebirge, welches sich über ganz Nassau verbreitet, bis cs sich an den Westerwald anschlicsst. Dem Taunus gegenüber finden wir auf dem linken Rheinufer den Ilunsrück und nördlich hiervon das unfruchtbare Eifel- gebirge und das hohe Veen. Wenn auch auf der rechten Rheinseite der Westemoald im Norden mit den öden Gebirgen Westfalens zusammenhängt, so schickt es doch auch eine schöne Gruppe von Bergen, das Siebengebirge bei Bonn, nach dem Rheine hin. — Folgen wir nun im Osten dem Laufe der Elbe, so finden wir zuerst die Böhmen einschliessenden Gebirge. Das höchste von diesen, auf welchem die Elbe entspringt, ist das

9. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 171

1859 - Essen : Bädeker
171 * daß in seinem Innern die bedeutendsten Erze: Silber und vieles andere Metall sich befinden. Gleichsam im Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main, finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so den Thüringerwald, meistens mit Nadelholz bewachsen. Weiter hinab am Main folgt die Rhön, der Vogelöberg, der Spessart, holzreiche Gebirge, welche das frucht- bare Franken von dem alten Hessen trennen. Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten, aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Römer besiegte (9 n. Chr.). Weit wichtiger aber, als die westphälischen, ist das nördlichste Gebirge: der Harz, mit seinem höchsten Gipfel, dem Brocken oder Blocks- berg (3500'). Er hat ungeheure tiefe Schluchten, unterirdische Höhlen und sehr ergiebige Bergwerke. Nächst dem Erzgebirge liefert er unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle, namentlich viel Silber, und das meiste Geld, was durch unsere Hände geht, ist in den Gruben des Harzes oder Erzgebirges gefördert worden. Nördlich von dem Erzgebirge, dem Harz, den westphälischen Gebirgen, dem Siebengebirge, der Eifel und dem hohen Veen senkt sich Deutsch- land allmählich und flacht sich zu der großen norddeutschen Ebene ab, bis auch dieser durch die Nord- und Ostsee eine Grenze gesetzt ist. 4. In den Thälern und Ebenen Deutschlands erfreuen neben Morästen und Heiden das Auge des Menschen die schönsten Fluren, geeignet zu den besten Erzeugnissen des Pflanzenreichs, des Acker-, des Garten-, Wein-, Wiesen- und Waldbaues. Obstbäume prangen in unermeßlicher Menge, vom gewöhnlichen Apfel bis zur lieb- lichen Pfirsiche. Hoch auf den Bergen des Landes erhebt unter Buchen und Tannen die gewaltige Eiche ihr Haupt zu den Wolken empor, und blickt über Abhänge und Hügel hinweg, welche den köstlichen Wein hervorbringen, die Freude der Menschen, in der Ferne wie in der Nähe gesucht und gewünscht von Hohen, wie von Geringen. — Kein reißendes Thier schreckt, kein giftiges Gewürm bedroht, kein häßliches Ungeziefer quält den Menschen. Aber Überfluß gewährt das Thierreich für der Menschen Arbeit, Nahrung und Kleidung. Das Schaf trägt Wolle für das feinste Gespinnst; der Stier verkündet Kraft und Stärke in Bau und Gestalt; das Pferd geht tüchtig einher im Fuhrwerke, prächtig vor dem Wagen der Großen und stolz als Kampfroß unter dem Krieger, hier wie dort gleich ausdauernd. In ihrem Innern ver- birgt die Erde große Schätze des Mineralreichö. Aus vielen und uner- schöpflichen Quellen sprudelt sie freiwillig den Menschen Heilung, Gesund- heit und Heiterkeit zu. Den fleißigen Bergmann belohnt sie bald mit dem edelsten Gewürze: dem Salze, bald mit dem Silber, hinreichend für den Verkehr und die Verschönerung des Lebens, bald mit Eisen in Menge, dem Manne zur Waffe und Wehr, zum Schutze und Schirme dem Volke. 5. Die Industrie (Kunstfleiß, Betriebsamkeit) Deutschlands hat r

10. Für die Oberstufe - S. 162

1879 - Stuttgart : Hallberger
162 Nun folgt das Mainthal, welches man als die Scheide zwischen Nord- und Süd- deutschland ansehen kann. In der Ecke zwischen diesem und dem untern Rheinthale dem Hunsrück gegenüber liegt der Taunus, ein Gebirge, welches wegen seiner Natur- schönheiten ebenso berühmt ist als wegen seiner zahlreichen Mineralquellen. Im Norden schließt cs sich an den Westerwald an. So herrlich der Taunus mit seinen südlichen Spitzen gegen Frankfurt und Mainz hinausragt, so reich das Rheingan unter seinem Schutze von Reben grünt, so ist doch das Innere des Taunus oft unfruchtbar; denn der Schiefer, woraus der Boden großentheils besteht, ist günstiger für den Weinstock als für den Weizen. Weit rauher und wilder ist jedoch der im Norden der Lahn ge- legene Westerwald, welcher zugleich mit den viclgliedrigen und öden Gebirgen Westfalens zusammenhängt. Doch schicken auch diese eine schöne Gruppe von Bergen gegen den Rhein hin, das Siebengebirge gegenüber von Bonn. Dies ist die letzte bedeutende Berggruppe auf der rechten Rheinseite. Bon da aus werden die Berge immer mehr zu Hügeln, und endlich verflacht sich alles bis nach Holland. 3. Folgt man nun im Osten dem Laufe der Elbe, so hat man zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste, von dem die Elbe selber kommt, ist das Riesen- gebirge. Nächst den Alpen steigen hier die höchsten Gipfel Deutschlands empor; doch bleibt selbst auf der Schneekoppe der Schnee noch nicht jahraus jahrein liegen. Man kann sie ohne Gefahr besteigen und in der oben erbauten Kapelle Unterkunft finden. Es läßt sich denken, welch ungeheure Aussicht man von da oben haben muß, da man über alle übrigen Kuppen hinweg zugleich nach Böhmen und nach Schlesien hineinsieht. In- dessen ist es hier mehr schauerlich als freundlich; denn große Flüsse und Städte fehlen in der Nachbarschaft, und in den Thälern sieht alles nur klein aus. Auch sind die Berggipfel, auf welche der Blick fällt, großentheils kahl oder mit niedrigem Gehölz bewachsen. Auf dem linken Elbufer, doch in ziemlicher Entfernung zieht der Böhmer Wald und das Fichtelgebirge, durch welche Böhmen von Bayern getrennt wird. Es sind mit Wald bewachsene Gebirge, welche an Naturschönheiten nicht besonders reich sind. Wohl aber benützt man ihr Holz zur Glasfabrikation, und das böhmische Glas ist in ganz Europa berühmt. Bon dem Fichtelgebirge ist noch merkwürdig, daß es nach drei Stromgebieten und nach vier Himmelsgegenden nicht unbeträchtliche Flüsse aussendet, nemlich die Naab zur Donau, die Eger und die Saale zur Elbe, den Main aber zum Rhein. Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge verschlossen. Nur die Elbe hat sich ein enges Thal gebrochen, und wenige fahrbare Straßen führen aus Böhmen in das Sachsenland. Das Erzgebirge verkündigt durch seinen Namen schon, was für Pro- dukte sich darin finden. Statt der Aussichten und fruchtbaren Thäler sind es hier die Erzgruben, welche am meisten interessiren. Schon seit alten Zeiten wird hier von den Bergknappen Silber und vieles andere Metall zu Tage gefördert, während die fleißigen Frauen und Mädchen Spitzen klöppeln. Bei all diesem Reichthum im Innern der Erde ist indessen das Volk arm, und ließen sie sich nicht mit wenigem genügen, so könnten so viele Menschen auf dem unfruchtbaren Boden gar nicht leben. 4. Das Innere von Deutschland zwischen Elbe, Rhein und Main ist von verschie- denen Gebirgen durchzogen, welche an Höhe und Ausdehnung den bisher genannten meistens nachstehen, allein desto mehr zur Mannigfaltigkeit des Landes beitragen. Da ist der Thüringer Wald, von welchem der Hauptarm der Weser, die Werra, ihren Ursprung nimmt, und welcher zugleich Gewässer in den Main und in die Elbe sendet.

11. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 173

1853 - Essen : Bädeker
173 trennen. Weiter nördlich zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten, aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald geschichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feldherr Hermann in einer Schlacht die Rö- mer besiegte. Weit wichtiger aber, als die westphälischen, ist das nördlichste Gebirge: der Harz, mit seinem höchsten Gipfel, dem Bro- cken oder Blocksberg (3500'). Er hat ungeheuer tiefe Schluchten, unterirdische Höhlen und sehr ergiebige Bergwerke. Nächst dem Erz- gebirge liefert er unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle, namentlich viel Silber, und das meiste Geld, was durch unsere Hände geht, ist in den Gruben des Harzes oder Erzgebirges gefördert worden. Nördlich von dem Erzgebirge, dem Harz, den westphälischen Gebirgen, dem Siebengebirge, der Eifel und dem hohen Veen senkt sich Deutschland allmählig und flacht sich zu der großen norddeutschen Ebene ab, bis auch dieser durch die Nord- und Ostsee eine Grenze gesetzt ist. 4. In den Thälern und Ebenen Deutschlands erfreuen neben Mo- rästen und Heiden das Auge des Menschen die schönsten Fluren, geeignet zu den besten Erzeugnissen des Pflanzenreichs, des Acker-, des Gar- ten-, Wein-, Wiesen- und Waldbaues. Obstbäume prangen in unermeßlicher Menge, vom gewöhnlichen Apfel bis zur lieblichen Pfir- siche. Hoch auf den Bergen des Landes erhebt unter Buchen und Tannen die gewaltige Eiche ihr Haupt zu den Wolken empor, und blickt über Abhänge und Hügel hinweg, welche den köstlichen Wein hervorbringen, die Freude der Menschen, in der Ferne wie in der Nähe gesucht und gewünscht von Hohen, wie von Geringen. Kein reißendes Thier schreckt, kein giftiges Gewürm bedroht, kein häßliches Ungeziefer quält den Men- schen. Aber Überfluß gewährt das Thierreich für der Menschen Ar- beit, Nahrung und Kleidung. Das Schaf trägt Wolle für das feinste Gespinnst; der Stier verkündet Kraft und Stärke in Bau und Gestalt; das Pferd geht Nichtig einher im Fuhrwerke, prächtig vor dem Wagen der Großen und stolz als Kampfroß unter dem Krieger, hier wie dort gleich ausdauernd. In ihrem Innern verbirgt die Erde große Schätze des Mineralreichs. Aus vielen und unerschöpflichen Quellen sprudelt sie freiwillig den Menschen Heilung, Gesundheit und Heiterkeit zu. Den fleißigen Bergmann belohnt sie bald mit dem edelsten Gewürze: dem Salze, bald mildem Silber, hinreichend für den Verkehr und die Verschönerung des Lebens; bald mit Eisen in Menge, dein Manne zur Waffe und Wehr, zum Schutze und Schirme dem Volke. 5: Die Industrie (Kunstfleiß, Betriebsamkeit) Deuffchlands hat einen hohen Grad erreicht. Die Baumwollen-Manufakturen in Sachsen — die Leinwand'manufakturen in Schlesien und Westphalen - die Seiden-Manufakturen in Crefeld, Elber- feld, Berlin, Wien und in Tyrol — die Eisen- und Stahl- fabriken in der Rh ein Provinz, im Erzherzogthum Österreich und

12. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 175

1873 - Essen : Bädeker
175 besiegte (9 n. Chr.). Weit wichtiger aber als die westphälischen, ist das nördlichste Gebirge: der Harz, mit seinem höchsten Gipfel, dem Brocken oder Blocksberg (1094^). Er hat ungeheuer tiefe Schluchten, unter- irdische Höhlen und sehr ergiebige Bergwerke. Nächst dem Erzgebirge liefert er unter allen deutschen Gebirgen die meisten Metalle, namentlich viel Silber, und das meiste Geld, was durch unsere Hände geht, ist in den Gruben des Harzes oder Erzgebirges gefördert worden. Nördlich von dem Erzgebirge, dem Harz, den westphälischen Gebirgen, dem Siebengebirge, der Eifel und dem hohen Veen senkt sich Deutschland allmählich und flacht sich zu der großen norddeutschen Ebene ab, bis auch dieser durch die Nord- und Ostsee eine Grenze gesetzt ist. 4. In den Thälern und Ebenen Deutschlands erfreuen neben Mo- rästen und Heiden das Auge des Menschen die schönsten Fluren, ge- eignet zu den besten Erzeugniffen des Pflanzenreichs, des Acker-, des Garten-, Wein-, Wiesen- und Waldbaues. Obstbäume prangen in unermeßlicher Menge, vom gewöhnlichen Apfel bis zur lieblichen Pfirsiche. Hoch auf den Bergen des Landes erhebt unter Buchen und Tannen die gewaltige Eiche ihr Haupt zu den Wolken empor, und blickt über Abhänge und Hügel hinweg, welche den köstlichen Wein hervor- bringen, die Freude der Menschen, in der Ferne wie in der Nähe ge- sucht und gewünscht von Hohen, wie von Geringen. — Kein reißendes Thier schreckt, kein giftiges Gewürm bedroht, kein häßliches Ungeziefer quält den Menschen. Aber Überfluß gewährt das Thierreich für der Menschen Arbeit, Nahrung und Kleidung. Das Schaf trägt Wolle für das feinste Gespinnst; der Stier verkündet Kraft und Stärke in Bau und Gestalt; das Pferd geht tüchtig einher im Fuhrwerke, prächtig vor dem Wagen der Großen und stolz als Kampfroß unter dem Krieger, hier wie dort gleich ausdauernd. In ihrem Innern verbirgt die Erde große Schätze des Mineralreichs. Aus vielen und unerschöpflichen Quellen sprudelt sie freiwillig den Menschen Heilung, Gesundheit und Heiterkeit zu. Den fleißigen Bergmann belohnt sie bald mit dem edel- sten Gewürze: dem Salze, bald mit dem Silber, hinreichend für den Verkehr und die Verschönerung des Lebens; bald mit Eisen in Menge, dem Manne zur Waffe und Wehr, zum Schutze und Schirme dem Volke. 5. Die Industrie (Kunstfleiß, Betriebsamkeit) Deutschlands hat einen hohen Grad erreicht. Die Tuch- und Baumwollen-Manufak- turen in Sachsen, in der Rheinprovinz und im Elsaß — die Leinwand-Manufakturen in Schlesien und Westphalen — die Seiden-Manufakturen in Crefeld, Elberfeld, Berlin, Wien und in Tyrol — die Eisen-, und Stahlfabriken in der Rhein- provinz, im Erzherzogthum Österreich und im Thüringerwalde — die Porzellanfabriken in Meißen, Berlin und Wien — die Glashütten in Böhmen — die Gold- und Silberwaarenfabrikation in Wien, Augsburg, Berlin, Breslau u. s. w. sind eben so

13. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 57

1896 - Metz : Even
— 57 — Die Mittelalpcn erstrecken sich von der Baumgrenze bis zur Grenze des ewigen Schnees (1600—2000m). Sie enthalten jene mit Gras, Blumen und anderen Alpen- pflanzen bedeckte Flächen, auf welchen die Rindviehherden der Alpenbewohner den Sommer über ihre Nahrung finden. Die Hochalpen umfassen bis zu einer Höhe von über 4000 m die Region des ewigen Schnees und Eises, welche die Ge- birgskämme oft meilenweit bedecken und nur von senkrechten Felsengipfeln überragt werden. Ii. Nördlich von den Alpen erheben sich die deutschen Mittelgebirge, welche man nach ihrer übereinstimmenden Richtung in verschiedene Gruppen bringen kann. A. Gebirge in der Richtung von Sw. nach No. 1) In der Richtung der Westalpen: der schwei- zerische, der schwäbische und der südliche Teil *) des fränkischen Jura, sowie das Erzgebirge. 2) Weniger gegen No. ziehend: der S ch w a r z w a l d, der Odenwald, der Spessart,das Rh öngebirge und (westlich von diesem) der Vogelsberg. 3) Gleichlaufend mit dem Schwarzwald und dem Odenwald, links vom Rhein: die Vo gesen und das Hardtgebirge. 4) Das mittelrheinische Schiefergebirge, rechts vom Rhein: der Taunus, der Westerwald, das Sauer- landgebirge; links vom Rhein: der Hunsrück, die Eifel und das hohe Veen (Veen-Moor). An den nord- westlichen Teil des mittelrheinischen Schiefergebirges schließen sich die Ardennen an. B. Gebirge in der Richtung von So. nach Nw. 1) Bayer-, Böhmer-, Franken-, Thüringer- und Teutoburger-Wald. — Das Fichtelgebirge erhebt sich als Knotengebirge zwischen dem Erzgebirge und dem fränkischen Jura. 2) Das Gesenke, das Riesengebirge, die Lau- sitzer Berge, der Harz und das Wesergebirge. *) Der nördliche Teil nimmt die nordwestliche Richtung des Böhmerwaldes an.

14. Lesebuch der Erdkunde - S. 236

1884 - Calw [u. a.] : Verl. der Vereinsbuchh.
236 Ii. Das Deutsche Reich. geringen Umsanges, eine höchst bedeutende Stellung in Deutschland ein. Genau in der Zentralmitte von Deutschland gelegen, ist es der hervorragende (1063 m hohe) Knotenpunkt, an welchem alle 3 nichtrheinischen Mittelgebirgssysteme sich zusammen knüpfen, Jura-, Weser- und Elbegebirge, und von welchem Flüsse zum Rhein, zur Donau und zur Elbe herabströmen (der Main, die Nab, die Eger und Saale). Es ist auch der Mittelpunkt eines Gebirgsdammes, der Mitteldeutschland in 2 Hälften trennt, beginnend vom Nordwestende der Karpathen bei den Oderquellen und durch Sudeten, Erzgebirge, Fichtelgebirge, Thüringer Wald, Rhön, Vogelsberg, Taunus, Hunsrück und Eifel fortsetzend bis zu den Ardennen, volle 130 M. lang. Dieser Wall teilt die Stämme und Bünde des deutschen Volks vom Uranfang an, ist aber selbst von Elbe und Rhein durchbrochen. Das Rheinische Gebirgssystem nun, im W. des deutschen Mittelgebirgs- landes, ist aus zwei großen Abteiluugen gebildet. Die größere Südhälfte gliedert sich in 2 Parallel-Ketten, zwischen denen in der weiten mittelrheinischen Thalebene der Rhein von Basel bis Mainz durchströmt; auf der linken Seite Vogefen, Hardt und Pfälzer Gebirge; auf der rechten Schwarzwald, Odenwald und Spessart. Die nördliche Abteilung dagegen, die der Strom durchbrechen mußte, ist aus Einer großen Höhenmasse gebildet, dem niederrheinischen Schiesergebirge. Die westliche Hälfte des- selben ist wieder durch das Durchbruchsthal der Mosel (noch enger als das des Rheins) in ein südliches und ein nördliches Bergland getrennt, den Hunsrück und die Eifel. Ebenso ist die Osthälfte durch die Durchbruchsthäler der Lahn und der Sieg in 3 Bergländer gesondert, Taunus, Westerwald und Sauerland. Mit solcher Mannigfaltigkeit und Gliederung der Rheingebirge können weder die Wesergebirge, noch die Elbegebirge in die Schranken treten. Dagegen können sie sich in ihren Schätzen mit ihnen messen; sind nämlich die des Rheins vornehmlich Waldgebirge, aus deren dichten Forsten der Seehandel hauptsächlich seine Masten und Planken holt, so hat jedes der beiden andern, neben den Wäldern seine reichen Erzschätze, jenes im Harz, dieses in dem sächsischen Erzgebirge. Die Wesergebirge sind hauptsächlich der Thüriuger Wald, der durch den niedrigen Frankenwald zum Fichtelgebirge hinüberspannt; Rhön und Vogels- berg; dann die Höhen der kurhessischen Terrasse; und weiter nördlich ein vielgeglie- dertes Bergland mit scharfgekanteten Berginseln und Niedern Bergrücken, oder ein- zelnen langen Hügelzuugen, wie die vielzerstückelte Mauer des Teutoburger Waldes; vornehmlich aber, beinahe in der Nordmitte der Wesergebirge, das imposante Massen- gebirge des Harzes. Noch ungleich einfacher sind die Elbe gebirge. Es sind die 4 großen Ge- birgsketten und Höhenzüge, die Böhmen umwallen: der Böhmer Wald, das Erz- gebirge, die Sudeten und die böhmisch-mährische Höhenplatte; zwischen Erzgebirge und Sudeten das kleine Elbsandsteingebirge, das die Elbe durchbricht. Die ehemalige vulkanische Thätigkeit tritt vornehmlich in zwei Zonen zu Tage und zwar, auf dem Hauptkamm des Mittelgebirges, von der Mitte der Eifel bis zum Zobteuberg (d. i. Feuerberg) in Schlesien, nämlich die Eifel selbst, die Trachytgipsel des Siebengebirges, die Basalte des Westerwaldes, des Vogelsgebirges und der Rhön, die des nördlichen Böhmen und vorzugsweise des böhmischen Mittelgebirges östlich vou Teplitz, ferner die zahlreichen Basaltkegel im Lausitzer Berglande, endlich die in Mittelschlesien. Eine andere, die vorige kreuzende, Hebungslinie streicht von S. nach N. durch Westdeutschland: es sind die Phonolith-

15. Die Vaterlands- und Weltkunde - S. 119

1869 - Essen : Bädeker
119 sam tm Mittelpunkte von Deutschland, zwischen Elbe, Rhein und Main, finden wir verschiedene unter sich zusammenhängende Gebirge, so den Thüringerwald, meistens mit Nadelholz bewachsen. Zwischen Rhein und Weser liegen die weit ausgedehnten aber nicht hohen westphälischen Gebirge, von denen der teutoburger Wald ge- schichtlich dadurch berühmt geworden ist, daß hier der deutsche Feld- herr Hermann in einer Schlacht die Römer besiegte (9 n. Chr.). Weit wichtiger aber, als die westphälischen, ist das nördlichste Ge- birge: der Harz, mit seinem höchsten Gipfel, dem Brocken oder Blocksberg (3500'). Nördlich von dem Erzgebirge, dem Harz, den westphälischen Gebirgen, dem .Siebengebirge, der Eifel und dem hohen Veen senkt sich Deutschland allmählich und flacht sich zu der großen norddeutschen Ebene ab, bis auch dieser durch die Nord - und Ostsee eine Grenze gesetzt ist. 4. In den Thälern und Ebenen Deutschlands erfreuen neben Morästen und Heiden das Auge des Menschen die schönsten Fluren, geeignet ^u den besten Erzeugnissen des Pflanzenreichs, des Acker-, des Garten-, Wein-, Wiesen- und Waldbaues. Obstbäume prangen in unermeßlicher Menge, vom gewöhnlichen Apfel bis zur lieblichen Pfirsiche. Hoch ans den Bergen des Landes erhebt unter Buchen und Tannen die gewaltige Eiche ihr Haupt zu den Wolken empor, und blickt über Abhänge und Hügel hinweg, welche den köst- lichen Wein hervorbringen, die Freude der Menschen, in der Ferne wie in der Nähe gesucht und gewünscht von Hohen, wie von Ge- ringen. — Kein reißendes Thier schreckt, kein giftiges Gewürm be- droht, kein häßliches Ungeziefer quält den Menschen. Aber Überfluß gewährt das Thierreich für der Menschen Arbeit, Nahrung und Kleidung. Das Schaf trägt Wolle für das feinste Gespinnst; der Stier verkündet Kraft und Stärke in Bau und Gestalt; das Pferd geht tüchtig einher im Fuhrwerke, prächtig vor dem Wagen der Großen und stolz als Kampfroß unter dem Krieger, hier wie dort gleich ausdauernd. In ihrem Innern verbirgt die Erde große Schätze des Mineralreichs. Aus vielen und unerschöpflichen Quellen spru- delt sie freiwillig den Menschen Heilung, Gesundheit und Heiterkeit zu. Den fleißigen Bergmann belohnt sie bald mit dem edelsten Gewürze: dem Salze, bald mit dem Silber, hinreichend für den Verkehr und die Verschönerung des Lebens, bald mit Eisen in Menge, dem Manne zur Waffe und Wehr, zum Schutze und Schirme dem Volke. 5. Die Industrie (Kunstfleiß, Betriebsamkeit) Deutschlands hat einen hohen Grad erreicht. Die Vaumwollen-Manufakturen in Sachsen — die Leinwand-Mannfakturen in Schlesien und Westphalen — die Seiden-Manufakturen in Crefeld, Elber- feld, Berlin, Wien und in Tyrol — die Eisen- und Stahl- fabriken in der Rheinprovinz, im Erzherzogthum Österreich und im Thüringerwalde — die Porman-Fahriken in Meißen,

16. Kleine Geographie für die Hand der Kinder in Volksschulen - S. 46

1874 - Langensalza : Beyer
46 11. Südlich vom Odenwalds, durch das Ncckarthal von ihm getrennt, erhebt sich der Schwarzwald. In seinen südöstlichen Theilen trifft er mit der rauhen Alp zusammen. Der südliche Theil ist der höchste, dort der hohe Feldberg 4600 Fuß hoch. Der Abfall nach Westen, nach dem Rheinthale zu ist kurz und steil, nach Osten hin sanst und allmählich. Auf seinem Rücken trägt das Gebirge prächtige Tannenforste, an seinem West- lichen Abhange prangen Laubwälder, Obsthaine und Weinberge. Die Be-- wohner sind ein starkes, thätiges, gutmüthiges Volk, das von Ackerbau, Viehzucht und Bergbau lebt, auch durch seine Holzarbeüen (Schwarzwälder Uhren) Ruf hat. Die rauhe Alp, der fränkische Jura, Thüringerwald, Rhön, Spessart, Odenwald und Schwarzwald umgürten das schwäbisch-fränkische Terrassen- land. Es ist ein gesegnetes Land, in dem Laubwälder, Ackerfelder, Gärten und Weinberge mit einander abwechseln. Zahlreiche Flüsse und Bäche bewässern das Land, und von den Bergen schauen Schlösser und alte Burgen auf alte, thurmreiche Städte im Thale. Auf der linken Seite des Rheins zieht dem Schwarzwalde gleichlaufend der Wasgenwald. Seine bedeutendste Höhe erreicht er im südlichen Theile, wo der Sulz er Belchen 4400' hoch. Er ist ein bewaldetes Gebirge, das besonders im nördlichen Theile durch seine malerischen Berg- formen, seine zahlreichen Burgen und seine köstlichen Aussichtspunkte auf das Rheinthal'und den gegenüber liegenden Schwarzwald sich auszeichnet. Zwischen Schwarzwald und Wasgenwald dehnt sich wie ein blühender Garten die oberrheinische Tiefebene aus, die in ihrer üppigen Frucht- barkeit, mit ihren lachenden Dörfern und zahlreichen alten Städten eine der gesegnetsten Stellen unseres deutschen Vaterlandes ist. 12. Nordwestlich von den zuletzt genannten Gebirgen erhebt sich an beiden Ufern des Rheins das niederrheinische Schiefergebirge, von dem Strome in einem engen, felsigen Thale durchbrochen. Als Theile desselben merken wir auf der Ostseite den Taunus, den Westerwald, das Siebengebirge, auf der Westseite den Hunsrücken, die Elsel und hohe Veen. a) Der Taunus hat kurzen, steilen Abfall gegen Süden, sanften nach Norden hin. Er ist reich an Mineralquellen, und an seinen Abhängen nach dem Rheine zu gedeiht vortrefflicher Wein. Das Rheinthal an seiner Seite ist wegen seiner malerischen Schönheit berühmt. b) Der Westerwald ist ein metallreiches Gebirge mit dichten Wal- düngen und grünen Wiesenteppichen bekleidet. Der Getreidebau ist wegen des rauhen Klimas nur gering. Die schönen Kuppen an seinem westlichen Ende am Rhein bilden das reizende Siebengebirge. c) Nördlich vom Westerwalds dehnt sich das kalte, dürre Sauer- land aus, das nur spärlich Hafer erzeugt. Doch sein Reichthum an Metallen und Steinkohlen hat ein bedeutendes Fabrikwesen hervorgerufen und eine übergroße Bevölkerung auf verhältnißmäßig geringem Räume zu- sammengedrängt. ä) Der Hunsrücken dem Taunus gegenüber zwischen Rhein, Mosel und Nahe. Er ist ein fruchtbares, an Naturschönheiten und geschichtlichen

17. Lehrbuch der Geographie - S. 116

1867 - Münster : Theissing
116 Erster Abschnitt. Belch en 4000') — und das Quellgebiet eines großen Nebenflusses des Rheins. Der nördliche Theil ist ein niedriges Hügelland, das sich jedoch im Nordwalde am Neckar wieder bedeutend hebt. Hier liegt ein anderer Königsstuhl*) über Heidelberg (1733'); 12) der Odenwald zwischen Neckar und Main, 8—10 M. lang, 4 M. breit, dem Hardtgebirge gegenüber, mit breiten, freundlichen Thälern und steilem Abfall gegen W. dem Rheine zu. Der Katzenbuckel 2000' im So. und der Melibocus (Malchen) (2079') im W. mit schöner Fernsicht, sind die höchsten Gipfel. Den Westabfall entlang läuft die freundliche Berg- straße über Heidelberg, Weinheim, Heppenheim, Zwingenberg, Darmstadt nach Frankfurt. b) Das norddeutsche Bergland wird im W. von der Tiefebene des Niederrhein, im S. von den Flüssen M in, Eger (Zufluß der Elbe), der obern Elbe und Oder, im O. von der Oder, im N. vom deutschen Tieflande begrenzt und umfaßt die Berg- und Hügelländer zwischen Rhein, Main und Oder. Dahin gehören im W. das Bergland am rechten Ufer des Niederrhein, weiter nach O. das hessische Berg- und Hügelland, ferner nach So. zuerst das Thü- ringer-, dann das sächsische Bergland mit dem Erzgebirge, endlich im N. das Weser Bergland. Auch diese Abtheilungen sollen einzeln behan- delt werden. ab) Das Bergland am rechten Ufer des Niederrhein, eingeschlossen vom Main und der Lippe, wird durch die von O. nach W. fließenden Nebenflüsse des Rheins in vier Abtheilungen zerlegt, welche fol- gende Gebirge enthalten: 13) den Taunus, ein in feinem Hauptkamm 1500' hohes Schiefer- gebirge zwischen Main und Lahn; der große Feldberg 2600', der kleine Feldberg, der Altkönig (2400'). Der Abfall zum Rhein und der Lahn ist steil. In seinem S. (zwischen Mainz und Bingen) der schön angebaute Rheingau; 14) den Westerwald, nördlich vom Taunus, der Eifel gegenüber, zwischen Lahn und Sieg, auf den Flächen vielfach rauh und kahl, an den Abhängen dicht bewaldet oder mit grünen Wiesenteppichen geschmückt. Im Nw. erhebt sich unmittelbar am Ufer des Rheins als äußerster Vorsprung des Westerwaldes die malerische Gruppe des vulkanischen Siebengebirges mit seinen durch Burgtrümmer gezierten prächtigen Bergkegeln, als dem steilen Drachenfels (1473'), dem Petersberge (1040') mit der Peters- kapelle, dem Wolkenberg (1487'), dem Sonnenberg, dem höchsten von allen, 1500', nach Andern 1596' hoch, dem Oelberg 1527' mit dem prächtigsten *) Frage: Wo lernten wir den ersten kennen?

18. Schul-Lesebuch - S. 366

1873 - Berlin : Stubenrauch
366 An dieses schließt sich das Fichtelgebirge an, von dem ein Ge- birgszug nach Südosten läuft, das Böhmer Waldgebirge. Geht man von dem Fichtelgebirge nach Nordwest, so kommt man in den Frankenwald, dann in das liebliche Gebirge, welches der Thü- ringer Wald genannt wird. Nördlich von demselben liegt der Harz. Zwischen dem Thüringer Wald und dem Harz breitet sich das Thüringische Hügelland aus. Westlich vom Harz erheben sich die Wesergebirge; ein Theil derselben ist der Teutoburger Wald. Sudeten, Lausitzer- und Erzgebirge, Thüringer Wald, Harz und Wesergebirge bilden den nordöstlichen und nördlichen Rand von Oberdeutschland. Welche Gebirge in dem westlichen Theile ron Oberdeutsch- land liegen, werden wir am Besten erkennen, wenn wir dem Laufe des Rheines folgen. Am rechten Ufer desselben, von der Stelle an, wo er in Deutschland eintritt, zieht sich nach Norden hin der Schwarzwald, von den düstern Tanneuwaldungen so genannt. An diesen schließt sich der mit Obftbaumanlagen geschmückte Odenwald. Oestlich von diesem, durch den Main von ihm geschieden, liegt der waldreiche Spessart. Von ihm laufen dem Thüringer Walde zu die rauhen Berge des Rhöngebirges mit ihren flachen und kahlen Gipfeln, die fast ein halbes Jahr mit Schnee bedeckt sind. Wenn man von der Stadt Mainz aus den Rhein hinabführt, so erblickt das Auge zu beiden Seiten des herrlichen Flusses Ge- birge. Gleich rechts erhebt sich der freundliche Taunus, berühmt durch seine Heilquellen. Dem Taunus gegenüber, zur Linken des Rheins, erblickt man den Hunsrück, dessen Gipfel öde, dessen Thäler aber lieblich und gesegnet sind, und in denen herrlicher Wein gedeiht. Weiter nach Norden zu steigt auf dem linken Rheinufer die Eifel empor. Vor Jahrtausenden haben im In- nern dieses Gebirges unterirdische Feuer gewüthet; heut sind sie erloschen. Treffliche Mühl- und Schleifsteine werden hier gewonnen. Der Eifel gegenüber, am rechten Ufer des Rheines, erhebt sich der Westerwald. Seinen nordwestlichen Vorsprung bildet das Sie- bengebirge, welches dicht am Rhein liegt, und auf dessen Berg- kegeln stattliche Burgen sich erheben. Auch noch nördlich vom Westerwald sind Gebirge. Einige derselben sind durch Metall- und Steinkohlenreichthum ausgezeichnet. Sie begleiten theils den Rhein aus seinem ferneren Laufe durch Deutschland; theils ziehen sie sich nach Nordosten und stellen die Verbindung der rheinischen Gebirge mit den Wesergebirgen her. Alle diese rhei- nischen Gebirge von Mainz an bilden den nordwestlichen Rand Oberdeutschlands. Es bleibt nun noch übrig, von dem Innern Oberdeutsch- lands zu reden. Dasselbe wird von mehreren Gebirgskettm durch- zogen und zerschnitten, z. B. von der rauhen oder schwäbischen

19. Das Vaterland - S. 163

1856 - Darmstadt : Diehl
163 Nun folgt das Mainthal, welches man als die Scheide zwischen Nord- und Süddeutschland ansehen kann. In der Ecke zwischen diesem und dem unteren Rheimhale, dem Hunsrück gegenüber, liegt der Taunus, ein Gebirge, welches wegen seiner Naturschönheiten ebenso berühmt ist, als wegen seiner zahlreichen Mineralquellen, und welches sich über das Herzogthum Nassau verbreitet, bis es sich an den Westerwald an- schließt. So herrlich der Taunus mit seinen südwestlichen Spitzen gegen Frankfurt und Mainz hinausragt, so reich das Rheingau unter seinem Schutze von Reben grünt, so ist doch das Innere dieses Gebirges oft un- fruchtbar, denn der Schiefer, woraus der Boden großentheils besteht, ist günstiger für den Weinstock als für den Weizen. Weit rauher und wil- der ist jedoch der Westerwald an den Ufern der Lahn, welcher zugleich mit den weitläufigen und öden Gebirgen Westphalens zusammenhängt. Doch schicken auch diese eine schöne Gruppe von Bergen gegen den Ithein hin, das Siebengebirge bei Bonn. Dies ist der letzte bedeutende Gebirgspunkt an der rechten Rheinseite. Von da aus werden die Berge immer mehr zu Hügeln und endlich verflacht sich Alles bis nach Holland. Folgt man nun im Osten dem Laufe der Elbe, so hat man zuerst die Böhmen einschließenden Gebirge. Das höchste, von dem die Elbe selber kommt, ist das Riesengebirge. Außer den Alpen sendet dies die höchsten Gipfel gen Himmel; doch bleibt selbst auf der Riesenkoppe der Schnee noch nicht Jahr aus, Jahr ein liegen. Man kann sie ohne Gefahr besteigen und in der oben erbauten Kapelle Unterkunft finden. Es läßt sich denken, welch ungeheure Aussicht man von da haben muß, da man über alle übrigen Kuppen hinweg zugleich zu Böhmen und zu Schlesien hineinsieht. Indessen ist es mehr schauerlich als freundlich, denn große Flüsse und Städte fehlen in der Nachbarschaft, und in den Thälern sieht Alles nur klein aus. Auch sind die Berggipfel, auf welche der Blick fallt, großentheils kahl oder mit schlechtem Gehölz bewachsen. Auf dem linken Elbufer, doch in ziemlicher Entfernung, zieht der Böhmer Wald und das Fichtelgebirge, durch welche Böhmen von Baiern getrennt wird. Es sind wilde, mit Wald bewachsene Gebirge, welche an Naturschönheiten nicht besonders reich sind. Wohl aber benutzt man ihr Holz zur Glasfabrikation, und das böhmische Glas ist in ganz Europa berühmt. Von dem Fichtelgebirge ist noch merkwürdig, daß es nach drei Stromgebieten und nach vier Himmelsgegenden nicht unbe- trächtliche Flüsse aussendet, nämlich die Naab zur Donau, die Eger und Saale zur Elbe, den Main aber zum Rhein, so daß er von Osten nach Westen das Herz von Deutschland durchströmt. Im Norden wird Böhmen durch das Erzgebirge verschlossen. Nur die Elbe hat sich ein enges Thal gebrochen, und wenige fahrbare Straßen führen aus Böhmen in das Sachsenland. Das Erzgebirge ver- kündigt durch seinen Namen schon, was für Produkte sich darin finden. Statt der Aussichten und fruchtbaren Thäler sind es hier die Erzgruben, welche am meisten interessiren. Schon seit alten Zeiten wird hier von den Bergknappen Silber und vieles andere Metall zu Tage gefördert, während die fleißigen Frauen und Mädchen Spitzen klöppeln. Bei all diesem Reichthume im Innern der Erde ist indessen das Volk arm, und ließen sie sich nicht mit Wenigem genügen, so könnten so viele Menschen auf dem unfruchtbaren Boden gar nicht leben. 11 *

20. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 174

1880 - Sondershausen : Eupel
174 des Rheins zieht der Schwarzwald, der im Feldberg bis 1495 m sich erhebt. Seine nördliche Fortsetzung bildet der Odenwald mit dem Katzenbuckel, 629 m und dem Melibocus, 520 m hoch. Östlich vom Schwarzwald ist 3. der schwäbische Jura oder die rauhe Alp, eine kahle Hochfläche. Daran schließt sich gegen Nordosten der fränkische Jura, gegen 600 m hoch. Gegen Osten davon ist 4. der Böhmer- wald, ein unwegsames Gebirge mit dem 1476 M. hohen Arber. Nordwestlich vom Böhmerwold ist 5. das Fichtelgebirge, ein Grnppengebirge mit dem Schneeberg, 1062 m, und dem Ochsen köpf, 1026 m. Hier ist das Quellgebiet der vier Flüsse Main, Nab, Eger und Saale, die nach den vier verschiedenen Himmelsgegenden gehen. Zwischen Werra und Saale zieht 6. der Thüringerwald, „der Park von Deutschland," der durch den Frankenwald mit dem Fichtelgebirge in Zusammenhang steht. Die höchsten Spitzen auf dem Thüringerwald sind Beerberg und Schneekopf; die schönste Aussicht bietet der Juselsberg, 916 m hoch. Über die Henueberger Höhen bei Meiningen gelangt man 7. zu den Rhön, bis 950 m hoch- Sie ziehen zwischen Fulda und Werra, sind rauh und haben zum höchsten Punkt den Kreuzberg. 8. Der Vogelsberg mit dem Taufstein zieht durch Oberhcsseu. 9. Der Spessart wird vom Main halbinselartig umflossen und ist als Fortsetzung des Odenwaldes anzusehen. 10. Die Wesergebirge zu beiden Seiten der Weser ragen am weitesten in das germanische Tiefland hinein. Die Bergzüge östlich von der Weser sind der Solling, Deister und Suntel, westlich von der Weser ist der Teutoburger- wald, 460 m hoch. Der Durchbruch der Weser bildet die westfälische Pforte. Zwischen Leine und Saale erhebt sich 11. der Harz, durch das Eichsfeld mit dem Thüringerwald verbunden. Der Harz ist durch seinen Metallrcichtum bekannt. Sein Hanptgipfel ist der Brocken, 1140 m hoch. 12. Das rheinische Schiefergebirge bildet eine wellenförmige Hochebene mit Gipfeln von nicht bedeutender Höhe. Auf der Westseite des Rheins ziehen der Huns- rück zwischen Nahe und Mosel, die Eifel und das„hohe Veen zwischen Mosel und Maas, die Ardennen auf beiden Seiten der Maas. Östlich vom Rhein ist der Taunus oder die Höhe zwischen Main und Lahn. Der Taunus ist reich an Mineralquellen. Der höchste Punkt ist der große Feldberg, 881 m. Der Westerwald zieht zwischen Lahn und Sieg; sein Nordwestende heißt das Siebengebirge. An den Westerwald knüpft sich durch den Ederkopf das sauer ländische (d. h. südländische) Gebirge mit dem Rothaar- oder Rotlager-Gebirge. Zwischen Ruhr und Lippe ist die Haar oder der Haarstrang. 13. Im Nordosten schließt sich an das Fichtelgebirge bis zum Durchbruch der Elbe (sächsische Schweiz) das metallrciche Erzgebirge mit dem Keilberg, 1240m. 14. Das Lausitzer Gebirge geht bis zur Lausitzer Neiße. Daran reiht sich 15. das Jsar- gebirge mit der Tafelfichte, 1140 m hoch, zwischen Neiße und Queis. 16. Das Riesengebirge erreicht in der Schnee- oder Riesenkuppe eine Höhe von 1600 m und geht bis zum Bober. 17. Die Fortsetzung des Riesengebirges bilden die Sudeten mit dem Glatzer Gebirgskessel, dem Altvatergebirge, 1500 m hoch, und dem Gesenke. Flüsse. 1. Der Rhein, 175 Mln. lang, kommt vom Sankt Gotthard, bildet den Bodensee und geht in mehreren Armen in die Nordsee. Seine Nebenflüsse sind: Aar, Jll, Nahe, Mosel — Neckar, Main, Lahn, Sieg, Ruhr. Lippe. — 2. Die Weser, 70 Mln. lang, entstanden aus der Vereinigung von Werra und Fulda, nimmt die Diemel, Hunte und Aller mit Ocker und Leine auf und geht zur Nordsee. — 3. Die Elbe, 160 Mln. lang, kommt vom Riesengebirge und ergießt sich in die Nordsee. Ihre Nebenflüsse sind: Moldau, Eger, Mulde, Saale (Ilm, Unstrut, Bode, weiße Elster) — schwarze Elster, Havel mit Spree. —- 4. In die Östsee fließt die Oder, 120 Mln. lang, vom mährischen Gesenke. Nebenflüsse: Bober, Neiße — Warthe. Die 3 Odermün- dungen heißen: Peene, Swine, Dicvenow. — 5. Die Weichsel, 130 Mln. lang, ge- hört nur in ihrem Unterlaufe zu Deutschland und geht in mehreren Mündungen (Nogat, Danziger Weichsel, alte Weichsel) in die Ostsee. — 6. Die Donau, 380 Mln. lang, entspringt auf dem Schwarzwald und ist nur in ihrem Oberlauf ein deutscher Fluß. Ihre Nebenflüsse sind: Altmühl, Nab, Regen — Iller, Lech, Isar, Inn. — 7. Küsten- flüsse sind Ems, Eider, Trave. — Seen: Ammersee, Starenberger See, Chiemsee in den bairischen Alpen und die Steppenseen Norddeutschlands. Das deutsche Reich zerfällt in 26 Bundesstaaten und zwar 4 Königreiche, 6 Groß- herzoqtümer, 5 Herzogtümer, 7 Fürstentümer, 3 freie Städte und 1 Reichsland. 1. Königreich Preußen, 6310 Q.-M., M/i Mill. Einw. Es besteht aus folgen- den Theilen: Provinz Brandenburg mit der Reichshauptstadt Berlin, 1 Mill.