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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 234

1880 - Sondershausen : Eupel
234 von Gott, und viele hatten es in weltlicher Weisheit und Kunst hoch ge- bracht; Gott aber erkannten sie so wenig, als die anderen Heiden, und hatten allerlei Götzen, Tempel und Altäre aufgerichtet. Da zieht Paulus ein. Während er ans die Ankunft seiner Gefährten wartet, wandert er voll heiligen Eifers und brünstiger Liebe in den Straßen Athens umher. Was an Gebäuden und Gebilden schön ist, entgeht seinem Blicke nicht; aber er sieht es mit einem Christenauge an. Das konnte sich nicht er- freuen an dem, was durch Götzendienst und Lüste zum Greuel geworden war. In Athen lernte er recht wahrnehmen: „Da sie sich für weise hielten, sind sie zu Narren geworden," und er ergrimmte, als er die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes sah, und wie das leicht- sinnige Volk diesem Dienste sinnlos nachlies. Das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung war den Weisen der Stadt eine Thorheit, und die leichtsinnige Menge war nur darauf gerichtet, etwas Neues zu hören. Nur wenige bekehrten sich, und der Apostel zog bald weiter gen Korinth. Diese Stadt lag auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen und eignete sich daher recht zum Handel. Durch Handel war sie reich geworden. Die Gemeinde, welche Paulus daselbst gründete, hatte vom Herrn reiche Erkenntniß und Wundergaben bekommen; sie bekümmerte den Apostel aber oft durch ihren Zwiespalt und unheiligen Sinn. — Die Stadt ist jetzt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. In ihrer Nähe ist viel Weinbau; die Korinthen haben ihren Namen von dieser Stadt. — Auch dieser süd- liche Theil der griechischen Halbinsel war früher in den Händen der Türken. Um das Jahr 1830 haben sich jedoch die Bewohner desselben von dem schändlichen Regimente derselben losgerissen und bilden jetzt das König- reich Griechenland. Das übrige Land, ehemals überall christlich, seufzt noch unter der rohen Gewalt der Türken. Diese nahmen 1453 Konstantinopel ein und stürzten damit das griechische Kaisertum. Seitdem haben sie die Christenheit oft in Schrecken versetzt, und würden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsere Väter: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort und steur des Papsts und Türken Mord." Konstantinopel, die Hauptstadt der Türkei, hieß früher Byzanz und wurde von Konstantin dem Großen zur Residenz erwählt und prächtig ausgebaut; seitdem führt sie den Namen. Die Türken nennen sie Stambul. Sie hat enge, schmutzige Straßen und meist hölzerne Häuser; ihre Lage aber am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens entfernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die herrliche Sophienkirche, welche Kaiser Justinian Christo, der göttlichen Weisheit, zu Ehren erbaute; sie ist ein türkisches Bethans geworden und wartet, daß anstatt des Halbmonds auf ihrer Kuppel das Kreuz wieder aufgerichtet werde. Flügge. 49. Überblick über Asien. Lage. Asien, der größte aller Erdtheile, erstreckt sich vom 1. bis 78." nördlicher Breite und vom 44. bis 208.0 östlicher Länge und dehnt sich mithin von Norden nach Süden 1160 Mln. und von Osten nach Westen 1300 Mln. aus. Der nördlichste Punkt ist das Cap Tscheljuskin in Sibirien; der südlichste das Cap Romanra in Hinterindien; der östlichste das Ostcap auf der Tschuktschen Halbinsel; der wch - lichste Cap Baba in Kleinasien.

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1. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 227

1862 - Hannover : Meyer
227 Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes sah, und wie das leichtfertige Volk diesem Dienste sinnlos nachlief. Das Evangelium von Jesu und von der Auferstehung war den Weisen der Stadt eine Thorheit, und das leichtfertige Volk war nur darauf gerichtet, etwas Neues zu hören. Nur wenige bekehrten sich, und der Apostel zog bald weiter gen Korinth. Diese Stadt lag auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen und eignete sich daher recht zum Handel. Durch Handel war sie reich geworden. Die Gemeinde, welche Paulus daselbst gründete, hatte vom Herrn reiche Erkenntniß und Wundergaben bekommen; sie bekümmerte den Apostel aber oft durch ihren Zwiespalt und unheiligen Sinn. — Die Stadt ist jetzt durch ein Erdbeben fast ganz zerstört. In ihrer Nähe ist viel Weinbau; die Korinthen haben ihren Namen daher. — Dieser südliche Theil der griechischen Halbinsel war früher in den Händen der Türken; um das Jahr 1830 hat er sich aber von deren schändlichem Regimente losgerissen und bildet jetzt das Königreich Griechenland; es ist so groß wie das Königreich Hannover. 3. Das übrige Land, ehemals überall christlich, seufzt noch unter der rohen Gewalt der Türken. Diese nahmen 1453 Konstan- tinopel ein und stürzten damit das griechische Kaiserthum. Seitdem haben sie die Christenheit oft in Schrecken versetzt und würden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsre Väter: Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort, und steur des Papsts und Türken Mord. Konstantinopel, früher Byzanz, wurde von Konstantin dem Großen zur Residenz erwählt und prächtig ausge- baut^ seitdem führt sie den jetzigen Namen. Die Türken nennen sie Stambul. Sie hat enge, schmutzige Straßen und meist hölzerne Häu- ser; ihre Lage aber, am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens entfernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die herrliche Sophienkirche, welche Kaiser Justinian Christo, der göttlichen Weis- heit, zu Ehren erbaute; sie ist ein türkisches Bethaus geworden und wartet, daß anstatt des Halbmonds auf ihrer Kuppel das Kreuz wie- der aufgerichtet werde. 16. Rom. Äls der heilige Paulus über zwei Jahr lang in Ephesus ge- wesen war und nun das Evangelium in den Ländern von Kleinasien und Griechenland genug befestigt hatte, schickte er sich an, gen Jeru- salem zu ziehen, und sprach: Wenn ich daselbst gewesen bin, muß ich auch Rom sehen, Apg. 19, 21. Und bald darnach schrieb er von Korinth aus den Brief an die Gemeinde zu Rom, in welchem er seine Hoffnung aussprach, durch den Willen Gottes zu ihnen zu kommen, Röm. 15, 32. Nach Rom ging also jetzt sein Verlangen; denn diese Stadt war die Hauptstadt des großen Römerreiches, des vierten Weltreiches, von welchem der Prophet Daniel geweissagt hat. Etliche Jahrhunderte lang hatte das römische Reich jetzt schon bestanden. Sein Ursprung war die Stadt Nom. Von hier aus hatte es sich in immer größere Fernen hinein erweitert; ein ermatte-

2. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 374

1865 - Göttingen : Deuerlich
374 Staaten waren zur Zeit Christi schon von dem gewaltigen Nömerreiche verschlungen. — Waren nun auch die Leute in Griechenland reich be- gabt von Gott und hatten es auch viele in weltlicher Weisheit und Kunst hoch gebracht, so erkannten sie doch Gott so wenig, wie die andern Hei- den, und hatten allerlei Götzen, Tempel und Altäre aufgerichtet, und diesem Dienste lief das leichtfertige Volk sinnlos nach. Da drang das Christenthum auch in Griechenland siegreich vor, und namentlich war es der Apostel Paulus, der auf seinen Misstonsreisen hier blühende Gemci- den stiftete (zu Philippi, Thessalonich, Bervä, Athen und Korinth). — Wie nun später Konstantin seine Resivenz nach Griechenland verlegte, wie sodann lange Jahre hindurch hier das griechische Kaiserthum bestand und wie dies endlich 1453 von den Türken gestürzt wurde, das ist schon bei Italien erzählt. Lange schon hat das Land unter der rohen Gewalt der Türken geseufzt. Diese haben auch oft genug die Christenheit in Schrecken gesetzt und wurden das auch heute noch thun, wenn sie nur könnten. Damals beteten unsre Väter: „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort, und steur des Papsts und Türken Mord." Nur der südliche Theil der griechischen Halbinsel hat sich um das Jahr 1830 von dem schändlichen Regimente losgerissen und bildet das Königreich Griechen- land; eö ist so groß wie das Königreich Hannover. — So sind also jetzt auf dieser Halbinsel zwei Reiche: 1. Die europäische Türkei, d. i. der Theil des alten Griechenlands, welcher noch in der Hand der Türken isi und unter ihrer Willkür lei- det. Die Türkei umfaßt 9,700 Meilen mit etwa 16 Mill. Einw., von denen sich etwa der vierte Theil zur muhamcdanischen Religion bekennt. Die Türken, vom Großsultan despotisch (willkürlich) beherrscht, sind ernst und gesetzt, aber auch rachsüchtig, unduldsam, Ruhe und Bequemlichkeit liebend. Ackerbau, Handel und Gewerbe sind vernachlässigt. Die übrigen Bewohner sind Griechen, Armenier, Juden rc. Konstantinopel ist die Hauptstadt und wird vou den Türken Stambul genannt (früher By- zanz). Sie hat enge schmutzige Straße», und meist hölzerne Häuser; ihre Lage aber, am Meere, nur eine Stunde von der Küste Asiens ent- fernt, ist sehr schön. Das merkwürdigste Gebäude ist die Sophienkirche, welche Christo zu Ehren erbaut wurde; sie ist ein türkisches Bethaus geworden (eine Moschee) und wartet, daß anstatt des Halbmondes auf ihrer Kuppel das Kreuz wieder aufgerichtet werde. Thessalonich oder Salon ich i, Seestadt. Insel Candia (Creta). Serbien (Hptstdt. Belgrad), Walachei (Bucharest), Moldau (Jassy) haben eigene Fürsten, die aber unter türkischer Hoheit stehen. 2. Griechenland, dessen Bewohner sich zur griechisch-katholischen Religion bekennen. Die Hauptstadt ist Athen. Sie liegt in einer weiten Ebene, ein Theil von ihr auf und zwischen Hügeln. Sie mochte in der blühendsten Zeit wohl an 150000 Einwohner haben und war eine blühende und glänzende Stadt, läßt aber diese entschwundene Größe kaum noch erkennen. Korinth auf einer schmalen Landenge zwischen zwei Meerbusen eignet sich recht zum Handel und war früher sehr reich. Jetzt ist sie durch Erdbeben fast ganz zerstört; sie handelt mit getrock-

3. Europa - S. 139

1897 - Leipzig : Wunderlich
— 139 — 9. Die Balkanhalbinsel im allgemeinen. Zit!: Wir beginnen heute damit, die dritte südliche Halb- insel Europas kennen zu lernen. Wir betrachten die uns ans Bibelkunde und Geschichte bereits bekannte Balkanhalbinsel. Die Schüler reprodudereu und ordnen zunächst die Vorstellungen, die ihnen aus dem Religions- und Geschichtsunterrichte her geläufig sind. Sie führen ungefähr aus: Auf der Halbinsel lag einst Macedonien. Dorthin zog der Apostel Paulus von Kleinasien aus und blieb daselbst etliche Tage. Hier entstand eine Christengemeinde, zu der auch die Lydia und der Kerkermeister gehörten. Von Philipp auszog er gen Thessa- lonich, das heutige Saloniki. (Zeigen!) Auch hier rief er eine Ge- meinde ins Leben und stand später noch mit ihr durch Briefe in inniger Verbindung. Nachher ging der Apostel nach Athen. (Zeigen!) Athen war damals eine glänzende Stadt. Paulus durchwanderte die Straßen Athens und staunte über die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes und predigte dann auf dem Markte von dem nnbe- kannten Gotte, der die Welt gemacht hat und einst durch Christum richten wird. Von Athen zog Paulus weiter nach Korinth (Zeigen), wo er durch eifrige Predigt des Evangeliums viele Griechen und Juden für den Heiland gewann. — Nach der Teilung des römischen Reiches wurde die Balkanhalbinsel mit der Hauptstadt Konstantinopel der Mittelpunkt des oströmischen Reiches. Dieses überstand die Stürme der Völker- Wanderung (Westgoten!) Seine Stunde schlug erst 1000 Jahre nach dem Sturze des weströmischen Reiches. Die Türken waren es, die ihm den Untergang bereiteten und im Jahre 1453 sogar Konstantinopel er- oberten. Lange Zeit waren die Türken eine Gefahr für das übrige Europa. Sie haben die Christenheit oft in Schrecken versetzt. Sie sind sogar bis unter die Thore Wiens vorgedrungen und ängstigten diese Stadt durch eine harte Belagerung. Damals beteten unsere Väter in den Gotteshäusern, daß Gott dem Morden und Wüten der Türken ein Ziel setzen möge. Dies ist auch geschehen. Jetzt ist das einst so mäch- tige Türkenreich selbst dem Untergange sehr nahe. Konnte es doch nicht einmal hindern, daß das kleine Griechenvolk sich im Jahre 1827 vom türkischen Reiche wieder losriß und einen eigenen Herrscher wählte. Unser Kaiser Wilhelm weilte vor einigen Jahren in Griechenland, um seine Schwester dem griechischen Kronprinzen als Gattin zuzuführen. Sodann beginnt das Kartenlesen, veranlaßt durch die Frage: Was lehrt uuu unsere Karte über diese geschichtlich so wichtige Halbinsel? I. Sie belehrt uns an erster Stelle über Gestalt und Lage der Halbinsel. Wir finden: Die Halbinsel hat die Gestalt eines gleichseitigen Dreiecks. Die Spitze des Dreiecks liegt im Süden. Die Grenzen der Halbinsel sind folgende:

4. Die Länder Europas - S. 163

1908 - Leipzig : Wunderlich
— 163 — Athen war damals eine glänzende Stadt. Paulus durchwanderte die Straßen Athens und staunte über die Menge von Tempeln, Altären und Bildern des Götzendienstes und predigte dann auf dem Markte von dem unbekannten Gotte, der die Welt gemacht hat und einst durch Christum richten wird. Von Athen zog Paulus weiter nach Korinth (Zeigen!), wo er durch eifrige Predigt des Evangeliums viele Griechen und Juden für den Heiland gewann. — Nach der Teilung des Römischen Reiches wurde die Balkan-Halbinsel mit der Hauptstadt Konstantinopel der Mittelpunkt des Oströmischen Reiches. Dieses überstand die Stürme der Völkerwanderung. (Westgoten!) Seine Stunde schlug erst 1000 Jahre nach dem Sturze des Weströmischen Reiches. Die Türken waren es, die ihm den Untergang bereiteten und im Jahre 1453 sogar Kon- stantinopel eroberten. Lange Zeit waren die Türken eine Gefahr für das übrige Europa. Sie haben die Christenheit oft in Schrecken ver- setzt. Sie sind sogar bis vor die Tore Wiens vorgedrungen und ängstigten diese Stadt durch eiue harte Belagerung. Damals beteten unsere Väter in den Gotteshäusern, daß Gott dem Morden und Wüten der Türken ein Ziel setzen möge. Dies ist auch geschehen. Jetzt ist das einst so mächtige Türkenreich kaum im stände, sich seiner Feinde zu erwehren und seinen Länderbesitz festzuhalten. Konnte es doch nicht einmal hindern, daß das kleine Griechenvolk sich im Jahre 1827 vom Türkischen Reiche wieder losriß und einen eigenen Herrscher wählte. Unser Kaiser Wilhelm weilte vor einigen Jahren in Griechenland, um seine Schwester dem griechischen Kronprinzen als Gattin zuzu- führen. Sodann beginnt das Kartenlesen, veranlaßt durch die Frage: Was lehrt nun unsere Karte über diese geschichtlich so wichtige Halbinsel? I. Sie belehrt uns an erster Stelle über Gestalt und Lage der Halbinsel. Wir finden: Die Halbinsel hat die Gestalt eines gleich- seitigen Dreiecks. Die Spitze des Dreiecks liegt im Süden. Die Halb- insel liegt im östlichen Teile des Mittelmeeres und bildet das Südostende Europas. Ihre Grenzen sind folgende: 1. Im Norden wird die Halbinsel durch den südlichen Teil der Karpaten (Transsilvanische Alpen), durch die Donau und ihren Nebenfluß Save (Sau) vom Rumpfe Europas geschieden. 2. Im Westen flutet das Adriatische Meer und das Jonische Meer. Beide Meere sind durch die Straße von Otranto (Italien!) ver- bunden. 3. Im Süden wird die Halbinsel vom Mittelmeer begrenzt. 4. Im Osten finden wir das inselreiche Ägäische Meer, die Darda- 11*

5. Lesebuch für hannoversche Volksschulen - S. 226

1862 - Hannover : Meyer
uns." Alsobald ist er gewiß, daß ihn der Herr dahin bemfen hat. und macht sich auf den Weg' nach Macedonien, und so kommt das Evangelium nach Europa. 2. Die griechische Halbinsel ist die östlichste von den drei Halb- inseln Europas, welche gen Süden ins Mittelmeer gehen. Im Nor- den durchzieht dieselbe längs der Donau ein hohes Gebirge, der Balkan oder Hämus genannt; von diesem erstrecken sich Ausläufer gen Süden durch die ganze Halbinsel. Da gibt es manch schönen Berg, liebliche Thäler mit klaren Flüssen und fruchtbare Ebenen, und über Land und Meer wölbt sich ein heiterer, tiefblauer Himmel. Bon drei Seiten dringt das Meer vielfältig in kleinen Busen ins Land, und wegen der Meeresluft, die tief in die Thäler eindringt, wegen der hohen Lage der Landschaften, und weil der Schnee auf den hohen Berggipfeln weit in das Jahr hinein liegen bleibt, ist die Luft nicht heiß, sondern herrlich und mild. Selbst der Winter- tritt so nrild in den Thälern auf, daß in den südlich gelegenen fast ewiger Frühling herrscht. Der Norden hat in seinen Thälern Ge- treide; die südlichen Thäler und Höhen, von duftigen Blumen und ehemals auch von herrlichen Waldungen geschmückt, geben Wein, Öl und Südfrüchte. In diesen gesegneten Gefilden blüheten in alten Zeiten schon Staaten, welche später das gewaltige Nömerreich in sich aufnahm. Fast in der Mitte des Landes liegt Macedonien; von da aus hatte etliche Jahrhunderte vor der Geburt des Herrn Alexander- feinen Siegeszug nach Asien unternommen; jetzt kam der Apostel von Asten aus dahin. In Philippi blieb er etliche Tage; eine Christengemeinde entstand, zu welcher die Lydia und der Kerkermei- ster mit ihren ganzen Häusern gehörten, und welche seine Freude und Krone wurde. Heutzutage ist der Ort-ein geringes Dorf. Bon Philippi zog er gen Thessalonich, damals und noch jetzt eine der wichtigsten Städte Macedoniens, und von da nach Beröa, fünf Meilen von Thessalonich. Da in Beröa ein Pöbelauflauf erregt wurde, ging der Apostel weiter, setzte sich aufs Schiff und kam nach Athen in Griechenland. Die Stadt liegt in einer Ebene, ein Theil von ihr auf und zwischen Hügeln. Sie mochte in der blühendsten Zeit wohl an 150000 Einwohner haben und war eine glänzende und berühmte Stadt. Die Leute zu Athen waren reich begabt von Gott, und viele hatten es in weltlicher Weisheit und Kunst hoch gebracht; Gott aber erkannten, sie so wenig, wie die andem Heiden, und hatten allerlei Götzen Tempel und Altäre auf- gerichtet. Da zieht Paulus ein. Während er auf die Ankunft sei- ner Gefährten wartet, wandert er voll heiliges Eifers und brün- stiger Liebe in den Straßen Athens umher. Was an Gebäuden und Gebilden schön ist, entgeht seinem Blicke nicht; aber er sieht es mit einem Christenauge an. Das konnte sich nicht erfreuen an dem, was durch Götzendienst und Lüste zum Greuel geworden war. In Athen lernte er recht wahrnehmen: „Da sie sich für weise hiel- ten, sind sie zu Narren worden", und er ergrimmte, als er die

6. Schul-Lesebuch - S. 443

1856 - Berlin : Stubenrauch
443 53. Die Türkei und Griechenland. Die Türkei und das Königreich Griechenland bilden die östlichste Halbinsel Europas. Sie grenzt im Norden an die Staaten Oesterreichs und an Ruß- land. Im Osten bespült ihre Küste das stürmereiche schwarze Meer. Von diesem aus gelangt man durch die enge Straße von Konstantinopel, welche Asien von Europa scheidet, in das Marmora-Meer; von ihm wieder führt die Straße der Dardanellen, auf deren beiden Ufern feste Schlösser dem Eindringen fremder Kriegsschiffe wehren, in den inselreichen Archipelagus. Die Wogen desselben schneiden überall tief in die Ostküste der türkisch-griechi- schen Halbinsel ein und bilden viele herrliche Häfen. Nach Süden herunter erstreckt sich Griechenland in das mittelländische Meer hinein; im Westen aber hat sich das adriatische Meer zwischen Italien und die türkisch-griechi- sche Halbinsel eingedrängt. ^ ' Im Norden wird dieselbe von einem mächtigen, aber noch ziemlich un- bekannten Gebirge, dem Balkan oder dem Hämus, durchzogen. Wohl an 11,000 Fuß hohe Gipfel erheben sich auf demselben. An seinem Nordfuße strömt ein ursprünglich deutscher Fluß, die Donau, zum schwarzen Meere. Nach Sü- den zu sendet das Gebirge eine Menge von Zügen durch die ganze Halbinsel. Einer derselben, der Pindus, läuft bis in's Königreich Griechenland hinein, das den südlichsten Theil derselben umfaßt. Die südlichste Spitze Griechenlands, die Halbinsel Morea, hängt nur durch eine schmale Landenge mit der Haupt- masse des Landes zusammen. — Ein überaus schönes und gemäßigtes Klima zeichnet die türkisch.griechische Halbinsel aus. Zwar bietet das Land nicht den Segen fetter Getreidefelder; aber herrlich gedeiht die Feige, die Olive und würziger, feiner Wein. In den gesegneten Gefilden Griechenlands haben viele Jahrhunderte vor Christi Geburt schon Staaten geblüht, welche später das gewaltige Römerreich verschlang. Das Christenthum hat der Apostel Paulus hier verkündet. Von Troas aus in Klein-Asien schiffte er mit seinen Begleitern nach Westen hinüber und stieg in Macedonien an's Land, von wo aus mehrere Jahrhunderte zu- vor Alexander der Große seinen Siegeszug nach Asien unternommen hatte. Der Apostel kam nach Philippi. Hier war es, wo er dem Kerkermeister auf seine Frage: „Was soll ich thun, daß ich selig werde?" die Antwort gab: „Glaube au den Herrn Jesum Christum, so wirst du und dein Haus selig." (Apostelgesch. 16.) Eine christliche Gemeinde entstand in dieser Stadt; sie nahm sich in Liebe des Apostels an, als er in Banden zu Rom lag. Paulus aber schrieb ihr in seiner Gefangenschaft den herrlichen Brief, den wir heute noch in unsern Bibeln haben. Von Philippi aus zog Paulus nach der Handelsstadt Thessalonich und gründete daselbst eine Gemeinde. Dann zog er nach Athen. Hier erhoben sich prächtige Götzentempel. Götterbilder, aus Marmor und Stein gehauen, und Altäre standen in den Straßen der schönen, heidnischen Stadt. Hoch auf einem Berge prangte die Burg, überragt von der riesigen Bildsäule der Schutzgöttin. In de-n Straßen Athens war es, wo Paulus auch einen Altar fand, der die Inschrift trug: „Dem unbekannten Gotte." Auf dem Markt«

7. Schul-Lesebuch - S. 443

1863 - Berlin : Stubenrauch
443 53. Die Türkei und Griechenland. Die Türkei und das Königreich Griechenland bilden die östlichste Halbinsel Europas. Sie grenzt im Norden an die Staaten Oesterreichs und an Ruß« land. Im Osten bespült ihre Küste das stürmereiche schwarze Meer. Von diesem aus gelangt man durch die enge Straße von Konstantinopel, welche Asien von Europa scheidet, in das Marmora-Meer; von ihm wieder führt die Straße der Dardanellen, auf deren beiden Ufern feste Schlöffer dem Eindringen fremder Kriegsschiffe wehren, in den inselreichen Archipelagus. Die Wogen desielben schneiden überall tief in die Ostküste der türkisch-griechi- schen Halbinsel ein und bilden viele herrliche Häfen. Nach Süden herunter erstreckt sich Griechenland in das mittelländische Meer hinein; im Westen aber hat sich das adriatische Meer zwischen Italien und die türkisch-griechi- sche Halbinsel eingedrängt. Im Norden wird dieselbe von einem mächtigen, aber noch ziemlich un- bekannten Gebirge, dem Balkan oder dem Hämus, durchzogen. Wohl an 11,000 Fuß hohe Gipfel erheben sich auf demselben. An seinem Nordfuße strömt ein ursprünglich deutscher Fluß, die Donau, zum schwarzen Meere. Nach Sü- den zu sendet das Gebirge eine Menge von Zügen durch die ganze Halbinsel. Einer derselben, der Pindus, läuft bis in's Königreich Griechenland hinein, das den südlichsten Theil derselben umfaßt. Die südlichste Spitze Griechenlands, die Halbinsel Morea, hängt nur durch eine schmale Landenge mit der Haupt- maste des Landes zusammen. — Ein überaus schönes und gemäßigtes Klima zeichnet die türkisch.griechische Halbinsel aus. Zwar bietet das Land nicht den Segen fetter Getreidefelder; aber herrlich gedeiht die Feige, die Olive und würziger, feiner Wein. In den gesegneten Gesilden Griechenlands haben viele Jahrhunderte vor Christi Geburt schon Staaten geblüht, welche später das gewaltige Römerreich verschlang. Das Christenthum hat der Apostel Paulus hier verkündet. Don Troas ans in Klein-Asien schiffte er mit seinen Begleitern nach Westen hinüber und stieg in Macedonien an's Land, von wo aus mehrere Jahrhunderte zu- vor Alexander der Große seinen Siegeszug nach Asien unternommen hatte. Der Apostel kam nach Philippi. Hier war es, wo er dem Kerkermeister auf seine Frage: „Was soll ich thun, daß ich selig werde?" die Antwort gab: „Glaube an den Herrn Jesum Christum, so wirst du und dein Haus selig." (Apostelgesch. 16.) Eine christliche Gemeinde entstand in dieser Stadt; sie nahm sich in Liebe des Apostels au, als er in Banden zu Rom lag. Paulus aber schrieb ihr in seiner Gefaygeuschaft den herrlichen Brief, den wir heute noch in unsern Bibeln haben. Von Philippi aus zog Paulus nach der Handelsstadt Thessalonich und gründete daselbst eine Gemeinde. Dann zog er nach Athen. Hier erhoben sich prächtige Götzentempel. Götterbilder, aus Marmor und Stein gehauen, und Altäre standen in den Straßen der schönen, heidnischen Stadt. Hoch auf einem Berge prangte die Burg, überragt vou der riesigen Bildsäule der Schutzgöttin. In den Straßen Athens war es, wo Paulus auch einen Altar fand, der die Inschrift trug: „Dem unbekannten Gotte." Auf dem Markt-

8. Realienbuch für mehrklassige Schulen - S. 70

1890 - Breslau : Goerlich
I 70 steht die weiter südlich gelegene Provinz Ostrumelien. Hauptstadt Philippopel. Beide Länder umfassen 96 000 qkm mit 3^ Millionen Einwohnern.) f. Die europäische Iiürüei ist etwa 175 000 qkm groß und hat 53/4 Millionen Einwohner. Die Bevölkerung ist aus verschiedenen Nationen zusammengesetzt, unter denen die der Osmanen die herrschende ist. Diese bekennen sich zum Islam oder dem mohammedanischen Glauben, unter den übrigen sind die meisten griechische Katholiken. Die Türken tragen weite Tuchhosen, eine westenartige Jacke, den Dolman, den meist rot und mit gelben Schnüren besetzt ist, über diesem einen Tuchrock. Ihre Kopf- bedeckung ist der Fez, um welchen der bunte Turban geschlungen ist. Ihre Mahlzeiten bestehen meist aus Hammelfleisch und Reis; der Genuß von Wein ist ihnen durch ihre Religion untersagt. Dagegen trinken sie viel und guten Kaffee; die Kaffeehäuser sind fast ihre einzigen Erholungsorte. Dort sitzen die Besucher rauchend und Kaffee trinkend oft stundenlang, ohne ein Wort zu sprechen; bisweilen erscheinen Musiker und spielen auf, oder ein Erzähler trägt Märchen oder Volkssagen vor. — Der Türke ist ernst und verschlossen; seine religiösen Pflichten erfüllt er sehr genau; Christen betrachtet er mit Verachtung; früher bedrückte er sie hart. Die Beamten suchen sich möglichst schnell zu bereichern; die Steuern werden ganz willkürlich erhoben und mit großer Härte einge- trieben. Daher sind fast alle Länder, wo die Türken herrschen, verarmt und verödet. Die Hauptstadt des türkischen Reiches ist Konstantinopel (800000 bis- 900 000 Einwohner.) Kaum eine Stadt in der Welt kann sich rühmen, eine so gesegnete und glückliche Lage zu haben wie Konstantinopel. Sie dehnt sich an einem geräumigen und sicheren Hafen aus, wo der Verkehr zwischen Europa und Asien seine natürliche Straße hat. An drei Seiten vom Meere umspült, füllt die Häusermasse von Konstantinopel eine dreieckige Halbinsel. An der Spitze des Dreiecks liegt der Palast des Großsultans, welcher einen ganzen Stadtteil für sich ausmacht. Hier werden in. einem kostbaren, von Schmuck und Edelsteinen strotzenden Saale die Reichskleinodien aufbewahrt. — Das wichtigste Gebäude von Konstantinopel ist die Moschee Aja Sophia, einst eine der herrlichsten Kirchen der Christenheit. Sie ist mit Säulen ans kostbarem Gestein verziert und hat 9 Kuppeln, deren höchste einen Halbmond von 30 m Durchmesser trägt. — Die An- höhen um Konstantinopel sind mit prächtigen Landhäusern und Gärten geschmückt, die Straßen der Stadt aber sind ungepflastert und schmutzig; aller Unrat wird vor die Thüre geworfen, und Rudel von Hunden bevölkern die Sttaßcn. Die Häuser sind meist aus Holz gebaut, so daß oft Feuersbrünste entstehen und sich weit ausdehnen. In den Sttaßen herrscht von früh bis abends ein wahrhaft betäubender Lärm. Ander Maritza liegt Adrianopel; eine wichtige Handelsstadt ist Salo- niki, das alte Thessalonich. Die größte unter den zur Türkei gehörigen Inseln ist Kreta (Kandia), im Süden von Griechenland. g. Den Süden der Halbinsel bildet das Königreich Griechenland (65000 qkm),, welches ans dem Festlande, der Halbinsel Morea und den Inseln besteht. Im Alter- ttime waren die Griechen ein hochgebildetes Volk, das namentlich in den Künsten der Lehrer der Welt war. Ihre heutigen Nachkommen sind schlaue Handelsleute. Das Königreich Griechenland ist etwas kleiner als das Königreich Bayern ohne die Pfalz und hat 2v4 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt ist Athen, das zum Teil auf den Ruinen des alten herrlichen Athen erstanden ist. Das heutige Athen hat etwa 100000 Einw. und ist nur ein Schatten früherer Pracht unfc Herrlichkeit. Die tut Altertum gleichfalls berühmten Städte Sparta und Korinth sind jetzt ganz unbedeutend. Von letzterem Orte kommen unsere kleinen Rosinen, die daher ihren Namen Korinthen führen.

9. Europa, die fremden Erdteile und die allgemeine Erd- und Himmelskunde - S. 130

1908 - Trier : Stephanus
— 130 — seinen saftigen Triften zahllose Herden; feuriger Wein wächst da in Menge. Das fruchtbare Tiefland ist eine wahre Kornkammer. Hier gedeihen namentlich Mais und Weizen, aber auch alle andern Feld- früchte in endloser Fülle, ohne Mühe und auf einem Boden, welcher noch auf lange Jahre hinaus keines Düngers bedarf. Aber gerade die üppige Schaffenstätigkeit der Natur bedingt die leichte, mühelose Er- nährungsweise des Volkes, macht dasfelbe trägennd bringt es in Abhängigkeit vom Auslande. Wenn der Ackerbau mit Sorgfalt betrieben würde, müßte der fruchtbare Boden mehr als den doppelten Ertrag liefern. Fast J/3 des Bodens ist unbebaut. Die Bauern leben in ärmlichen Verhältnissen; der Adel (die Bojaren) tut auch nichts für eine geregelte Bewirtschaftung des Bodens. Der Bergbau liefert Steinsalz und Petroleum. Die Erzlager werden nicht ausgebeutet. Die Industrie ist unbedeutend. Die Hauptstadt Bukarest hat 285000 Einw. Sie nimmt den Raum einer Millionenstadt ein; das Häusermeer ist unter- krochen vom Grün der Gärten und von baumreichen Parkanlagen. Im Innern der Stadt gibt es verkehrsreiche, schön gebaute Straßen mit prächtigen Gebäuden, in den entlegeneren Vorstädten aber noch fchindelgedeckte Holzhütten, ja in die Erde eingebaute Behausungen, die fast nur mit dem Dach den Boden überragen. Solche Erdhütten, die man in Rumänien noch vielfach findet, dienen zum Schutz gegen die Sommerhitze und die Winterkälte. In der Moldau liegt die zu 2/5 von Juden bevölkerte Handelsstadt Jassy (jafchi) mit 80 000 Einw. Galatz, an der Donau, dicht unterhalb der Serethmündung, ist ein wichtiger Verschiffungshafen für Getreide, Mastvieh und Salz. Iii. Wo liegt die Balkanhalbinsel? Inwiefern ist ihre Lage günstig? Jnwie- fern ist sie ungünstig? Was gilt von dem Namen der Halbinsel? Inwiefern ist sie die länderreichste Halbinsel Europas? Wie erklärt sich das? Welches sind die wichtigsten Länder der Halbinsel? Die Gestalt der Halbinsel. Unterschied in der Gliederung der Küste zwischen dem Süden und dem Norden. (Im Süden ist die Gliederung bedeutender als im Norden.) Inwiefern ist die Balkanhalbiusel eine Brücke nach Asien? Wer hat diese Brücke benutzt? Die Bodengestalt der Halbinsel. Was folgt daraus für die Bewirtschaftung und Wegsamkeit des Landes? Warum weist die Halbinsel (außer der Donau) keine größeren Flüsse auf? Wie erklärt sich die Größe der Donau? Warum eignen sich die Flüsse nicht zur Schiffahrt? Warum liefert der Boden keine höheren Erträge. Warum ist die Gewerbtätigkeit im allgemeinen ohne Bedeutung? Vergleich zwischen dem alten und dem jetzigen Griechenlands In welchem Gegenstand der Ausfuhr übertrifft Griecheulaud alle Länder? Wie erklärt sich das? Erklärt das Wort Korinthen! In welcher Weise erinnert Athen noch heute an seinen Glanz im Altertum? Inwiefern ist der Deutsche Kaiser dort verwandt? Wo wird Athen in der Bibl. Geschichte genannt? Wie erklärt sich der Aufschwung der Stadt im 19. Jahr- hundert? les wurde die Hauptstadt des wieder selbständig gewordenen Königreichs Griechenland) Wie sieht ein Türke aus? Inwiefern hat Konstantinopel eine günstige Lage? Das Goldene Horn und seine Bedeutung. Das Straßenleben in Konstantinopel. Sehenswerte Gebäude daselbst. Wie komme ich von hier nach Konstantinopel? Erklärt die Namen Konstantinopel, Philippopel, Dagh, Olymp, Morea! Nennt Hügelstädte! Vergleicht die Halbinseln Südeuropas nach Lage, Gestalt, Größe, Bodengestalt, Bewässerung, Gliederung, Bodenerzeugnissen, geschichtlicher Bedeutung! j(3. Ruhland. I. Wir lernen das größte, aber nnr sehr dünn bevölkerte Land Europas kennen, das zugleich' das wichtigste Getreideland der Erde ist: es ist das Kaisertum Rußland.

10. Preußischer Kinderfreund - S. 172

1859 - Königsberg : Bon
172 stade des Mittelmeeres, das sich fast halbkreisförmig als Golf von Neapel in das Land hineinzieht. Die herrliche Ebene östlich der Stadt, welche die Italiener die „glückliche“ nennen, ist das Ziel der Reisenden. Die vulkanische Asche des nahen Vesuv gibt dem Boden unerschöpfliche Fruchtbarkeit. — Die Insel Si- zilien mit ihrer Hauptstadt Palermo und dem 10,000 Fuss hohen Aetna, einem mächtigen Vulkan, ist von Italien nur durch die schmale Meerenge von Messina geschieden. — Südlich von Sicilien liegt die Insel Malta, die Felsen- feste der Engländer. Italien hat auf 5600 Geviertmeilen 24 Millionen Einwohner. 20. Die Türkei und Griechenland. Die Türkei und das Königreich Griechenland bilden die östliche Halbinsel Europu's, welche durch das adriatische Meer von dem westlich gelegenen Italien getrennt ist. Im Osten bespült ihre Küste das schwarze Meer. Von diesem aus gelangt man durch die enge Straße von Kon- stantinopel, welche Asien von Europa scheidet, in das Marmora-Meer; von ihnt wieder führt die Straße der Dardanellen zu dem inselrei- chen Theile des mittelländischen Meeres, in das Griechenland südlich hineinragt. Ein überaus schönes und gemäßigtes Klima zeichnet die türkisch-griechische Halbinsel aus. Zwar bietet das Land nicht den Segen fetter Getreidefelder: aber herrlich gedeiht die Feige, die Olive und würziger Wein. In den geseg- neten Gefilden Griechenlands haben viele Jahrhunderte vor Christi Geburt schon Staaten geblüht, welche später das gewaltige Römerreich verschlang. — Nachdem der Apostel Paulus hier und in angrenzenden Ländern das Christen- thum gepflanzt, hat es lange geblüht. Auf der Grenzscheide von Europa und Asien prangte Konstantinopel über 1000 Jahre als Hauptstadt des christ- lichen, griechischen Kaiserthums, bis 1453 die wilden Türken aus Asien die Stadt erstürmten, das Kreuz stürzten und den Halbmond an seine Stelle setz- ten. Unter der rohen Hand der Türken sind die herrlichen Fluren des Landes verwüstet worden und fruchtbare Landstriche in Einöden verwandelt. Noch harren reiche Schätze in dem gesegneten Boden einer bessern Zeit, die sie he- den und den Pfad edler Sitte im Geiste des Christenthums wieder ebenen wird. Die Türkei hat auf 42,000 Geviertmeilen 22 Millionen Einwohner, davon kommen '/2 Million auf die Hauptstadt Konstantinopel. 21. Russland. Russland wird von Asien durch das metallreiche Ural-Gebirge ge- schieden. Das schwarze Meer bezeichnet im Süden, das Eismeer im Norden des Reiches Ausdehnung. Nordwestlich grenzt es an Schweden, be- rührt mit einent Theile seiner Westgrenze die Ostsee und streckt sich mit seinem Königreiche Polen weit nach Deutschland vor. Die Karpathen scheiden russisches Gebiet im Südwesten von dem österreichischen Kaiserstaat. Russland ist eine ungeheure Tiefebene ohne eigentliche Gebirge; nur unbedeutende Höhenzüge, die sich in dem höchsten Punkte kaum 1000 Fuß er- heben, ziehen sich durch das von zahlreichen Flüssen durchströmte Land. Zur Ostsee fließt die Newa; an ihren Ufern liegt Petersburg, die jetzige Haupt- stadt des Reichs, mit 440,000 Einwohnern: sie hat herrliche Kirchen und Pa- läste. Eine Eisenbahn verbindet sie mit Moskau, der alten Reichsstadt des Zaaren. Sie ward einstens zum Opfer für des Reiches Rettung und ist aus der Asche herrlicher erstanden. Ihre Einwohnerzahl beträgt nahe an 400,000.

11. Europa - S. 292

1911 - Goslar a. Harz : Danehl
— 292 — die Akropolis, die Burg von Athen. Eine große und breite, aus weißem Marmor hergestellte Treppe führt zur Höhe. Am besten hat sich noch das Pantheon erhalten, ein aus weißem Marmor erbauter und mit herrlichen Bildwerken gezierter Tempel. Athen ist heutzutage eine rege Handels- und Gewerbe st ad t> Athen hat meist breite, prächtige Straßen und schöne Plätze, saubere Wohnhäuser mit wohlge- pflegten Gärten, viele hervorragende Gebäude, darunter schöne Kirchen, eine Universität, eine Sternwarte. Und welch ein Leben herrscht in den Straßen! An allen Ecken stehen Kaffeehäuser, in denen man köstlichen Kaffee schlürft oder Süßigkeiten verzehrt- Geldwechsler betreiben lärmend ihr Geschäft auf der Straße. Durch die geöffneten Türen und Fenster kann man in die Werkstätten der Hutmacher, Schneider und Schuhmacher hineinschauen. Ausrufer bieten Obst, Gemüse, Milch, Fische und Lämmer zum Kaufe an- Fremde aus allen Teilen Europas durchwandern die Straßen, um die Reste des Altertums aufzusuchen und zu bewundern. — Wiedergabe. Larissa und Korinth. Von den Städten Griechenlands merken wir noch die Städte Larissa und Korinth. Bestimme die Lage dieser Städte! Larissa liegt im fruchtbaren Thessalonischen Becken; sie ist der Mittelpunkt für Handel und Industrie (Baumwollenweberei) Nord- griechenlands. Korinth an der Landenge und an dem Kanal von Korinth, der den Handel der Stadt bedeutend hebt; Ausfuhr von Korinthen, Olivenöl, Feigen und Tabak. Gib an, welche Erzeugnisse wir aus Griechenland beziehen! Korinthen, Wein, Bleierze, Tabak usw. Unter den Verkehrsländern Griechenlands steht Deutschland an 4. Stelle. — Wiedergabe. Die griechischen Inseln. Zeige die griechischen Inseln! — Welches sind die beiden Hauptgruppen der Inseln? Sporaden, Kykladen. Welche Inseln haben wir uns gemerkt? Euböa (mit Chalkis); Korfu mit der Stadt Korfu; Zante (Zakynthos), „die Blume der Levante" und die Insel Kreta (86009 qkm mit 310000 Einw.). Bestimme die Lage dieser Insel? Im Süden des Ägäischen Meeres gelegen. Kreta zeichnet sich durch große Fruchtbarkeit und ein mildes Klima aus. Die höchste Erhebung der Insel ist der Doppelgipfel Ida (2450 m). Die wichtigste Handelsstadt der Insel ist Kanea (zeigen!). — Wiedergabe. Sachliche Vertiefung und Verwendung: 1. Gib an, was dir von der Verfassung Griechenlands be- k a n n t i st! Verfassungsmäßige Monarchie — das Heer hat eine Friedensstärke von 22 000 Mann, die Kriegsflotte verfügt nur über 4 Panzerschiffe. 2. Wie mag e s in einem türkischen Wohnhause aussehen? Die Häuser der meisten Türken sind äußerlich einfach und ärmlich; sie besitzen kahle Mauern und kleine, vergitterte Fenster; über der Türe ist gewöhnlich ein kleiner Balkon angebracht. Im Innern des Hauses herrscht meist Wohlstand. Der Hof ist geräumig, mit Marmor gepflastert, mit Teppichen bedeckt (bei schönem Wetter), in der Mitte ist ein Springbrunnen, beschattet von dichtem Gebüsch. Im Erdgeschoß wohnen gewöhnlich die Diener. Eine hölzerne Treppe führt ins obere Stockwerk. Dieses zerfällt in zwei Teile. Der erste Teil ist für die Männer bestimmt, der zweite für die Frauen und Kinder. Der zweite Teil heißt Harem. Die Gemächer des türkischen Hauses sind ge- räumig, aber nicht hoch! die Wände sind einfarbig gestrichen; über der Türe jedes Zimmers steht ein Spruch aus dem Koran. 3. Wie kommt es, daß die Balkan-Halbinfel ein so buntes Völkergemisch aufweist? Nach Norden zu offen, daher konnten leicht fremde Völker eindringen; da die Halbinsel von Asien nur durch schmale Landstraßen getrennt ist; der Übergang ist hier sehr bequem, daher drangen die Türken ein und nahmen

12. Realienbuch für Stadt- und Landschulen - S. 148

1900 - Osnabrück : Rackhorst
148 ist der Balkan, welcher der Halbinsel auch den Namen gegeben hat. Ein hoher Berg in der Nähe der Ostküste ist der Olymp, den die alten Griechen für den Wohnsitz ihrer Götter hielten. Im N.o. der Halbinsel dehnt sich an der Donan eine weite Tiefebene ans, die Walachei. 2. Klima und Pflanzenwelt. Das Klima der Balkan-Halbinsel ist nicht so milde wie das von Italien. Im nördlichen Teile der Halb- insel sind die Sommer zwar heiß, die Winter aber ziemlich strenge und schneereich, weil in dieser Zeit kalte Winde aus Rußland herüberwehen. Die wichtigsten Erzeugnisse der nördlichen Balkanländer sind Weizen, Mais, Tabak und Obst (z. B. süße Pflaumen). Im S. und auf beu Inseln herrscht ein sehr schönes, milderes Klima. Deshalb gedeihen hier auch Südfrüchte verschiedener Art und in den Niederungen Reis und Baumwolle. Von großer Bedeutung ist der Weinbau in Griechenland. Die süßen griechischen Weine und die getrockneten Trauben, Rosinen und Korinthen, werden in großen Mengen verschickt. 3. Christliche Staaten. Ehemals beherrschten die Türken die ganze Halbinsel. Das Land sank jedoch unter ihrer Herrschaft immer tiefer und geriet in große Schuldenlast. Ganze Landstriche verödeten. Dazu wurden die christlichen Bewohner der Halbinsel hart bedrückt. Diese rissen sich daher nach und nach von der Türkei los und bildeten christ- liche Staaten. In ihnen sind jedoch die Folgen der früheren Türken- herrschaft noch sehr bemerkbar. Die Bewohner dieser Staaten gehören fast ganz der griechisch-katholischen Kirche an. a. Das Königreich Rumänien mit der Hauptstadt Bukarest (220 T.). b. Das Fürstentum Bulgarien mit der Hauptstadt Sofia. e. Das Königreich Serbien mit der Hauptstadt Belgrad. ck. Bosnien, früher eine türkische Provinz, jetzt unter Öster- reichs Verwaltung. ^ e. Das Fürstentum Montenegro mit der Hauptstadt Cetinje stschettlnjej. t'. Das Königreich Griechenland (2 V* Mill. Einw.). In Griechen- land wohnte im Altertum das hochgebildete und tapfere Volk der Griechen. Die jetzigen Bewohner dagegen haben nur eine geringe Bil- dung ; auch zeigen sie wenig Lust zu Ackerbail und Gelverben, siild aber schlaue Handelsleute. Die Hauptstadt ist Athen (100 T.). Am Meer- busen von Korinth liegt auf einer Landenge die Stadt Korinth („Korinthen"). 4. Die Europäische Türkei (6 Mill. Einw.) nimmt etwa den brittcu Teil der Halbinsel ein. Die Hauptstadt des Landes ist Konstan- tinopel. Nordwestlich davon liegt Adrian Opel. Eine wichtige Handelsstadt ist Saloniki. Konstantinopel (900 T.) hat eine herrliche Lage an der Straße von Konstantinopel. Eine schmale Meeresbucht, das Goldene Horn ge- nannt, schneidet hier tief in das Land ein und bildet einen vorzüglichen Hafen. Vom Meere aus gesehen, gewährt die Stadt einen prachtvollen Anblick. Gleich vorn erhebt sich der Palast des Sultans, das Serail, welches mit seinen vielen Gebäuden und schattigen Gärten schon für sich einen ganzen Stadtteil bildet. Dahinter erblickt man große Hänser- massen, aus denen über 400 Moscheen mit ihren prächtigen Kuppeln

13. Beschreibung des jüdischen Landes zur Zeit Jesu, in geographischer, bürgerlicher, religiöser, häuslicher und gelehrter Hinsicht - S. 127

1830 - Weimar : Verl. des Landes-Industrie-Comptoirs
127 — Von Makedonien aus reffte Paulus in dad eigentliche Griechenland, und predigte auch in der berühmten Haupt- stadt von Hellas, in Athen. Apostg. 17, 16. Obgleich nun die Philosophen meinten, das Evangelium sey, gegen ihre Weisheit gehalten, einfältig, so schlug es doch daselbst Wurzel. In keiner Stadt des Alterthums waren Kunst und Wissenschaft, und Geistesbildung so hoch gestiegen, als in Athen. Als Paulus dahin kam, war es jedoch von sei- ner ehemaligen glänzenden Höhe schon bedeutend herabge- funken. Bon Athen begab sich Paulus nach Korinth. Diese Stadt lag in der Halbinsel, welche Peloponnes hieß, heut zu Tage Mo rea, auf einer Landenge; der Han- del, den sie trieb, hatte große Reichthümer, aber auch große Ueppigkeit in sie gebracht. Dennoch gelang es dem Apostel Paulus,, und den Bemühungen einiger andrer Mitarbeiter, eine christliche Gemeinde hier zu bilden, deren innere Spal- tungen er nachher durch 2 Briefe aufzuheben suchte. Wann und durch wen die christliche Kirche zu Alexan- dria in Aegypten, welches ebenfalls durch Handel sehr reich geworden war, gegründet worden sey, ist nicht genau zu bestimmen; die nicht unwahrscheinliche Sage nennt den Evangelisten Markus als ihren Gründer. Noch ehe Paulus als Gefangner nach Rom kam, schrieb er an die daselbst aus Juden - und Heidenchristen gemischte Gemeinde seinen berühmten Brief, der wegen sei- ner wichtigen Lehren unter allen Briefen mit Recht die erste Stelle einnimmt. Wer in Rom die Lehre Christi zuerst verkündigt habe, ist nicht bekannt. Ungegründet ist die Be- hauptung der katholischen Kirche, daß Petrus der erste Bischof hier gewesen sey, und daß mithin der römische Bischof, als Rachfolger Petri, dem Christus die Gewalt der Schlüssel vorzüglich übergeben habe, Matth. 16, 19, über allen andern Bischöfen stehe^ denn es läßt sich bezweifeln, ob Petrus je in seinem Leben in Rom gewesen sey. Der Sage zu Folge haben beide Apostel, Paulus und Pe- trus, unter dem grausamen Kaiser Nero, welcher zuerst

14. Der katholische Volksschüler in der Oberklasse - S. 312

1861 - Stuttgart : Hallberger
f 312 Die Türkei und Griechenland. Die große Halbinsel, welche neben Italien gegen Osten liegt, umfaßt das alte Griechenland, das wir schon durch die Geschichte kennen lernten. Im Jahre 1453 wurde es von den Türken er- obert und bildete seitdem den Hauptsitz ihrer Macht, die in der Mitte des 16ten Jahrhunderts den höchsten Gipfel erstieg, von da an aber durch viele Kriege wieder tief herab sank. Das fruchtbare Land, obgleich schlecht angebaut, liefert dennoch reichlich Getreide, Reiß, Mais und Südfrüchte, nebst Wein und Tabak. Die Gebirge enthalten edle Metalle und Marmor, und an Vieh ist kein Mangel. Die türkischen Besitzungen in Asien messen 24,000 Q.m., und eben so groß sind auch die afrikanischen Länder, die unter türkischer Oberherrschaft stehen. Die Hauptstadt des türkischen Reiches ist Konstantinopel, von den Türken St ambul und in alter Zeit Byzanz genannt (600). Die Stadt hat mit den Vorstädten 24 Stunden im Umfange und liegt in einer unvergleichlich schönen Küstengegend, an der 1000 Fuß breiten Straße von Konstantinopel. Der Palast des Sultans gleicht für sich schon einer Stadt und ist mit herrlichen Gärten umgeben. Er hat einen ungeheuren Haupteingang, von welchem die Regierung den Namen „hohe Pforte" erhalten hat. Im Jahre 1821 haben sich die im Süden der Türkei woh- nenden Griechen gegen die Herrschaft der Türken empört und ihre Unabhängigkeit erkämpft. Seitdem bildet die Halbinsel M o r e a nebst Livadieu mit einigen Inseln das Königreich Griechenland, das auf 900 Q.m. nicht ganz eine Million Menschen zählt. Dies ist der Uebcrrest des altberühmten Griechenlandes, das im Alter- thum so mächtige Staaten und ein unerreichtes Heldenvolk in sich schloß. Die Hauptstadt ist Athen; Korinth und Theben, diese einst so wichtigen L-tädte, sind jetzt unbedeutende Orte, und von andern ehemals berühmten Städten sind kaum noch Spuren zu finden. 6. Westeuropa. Spanien und Portugal. Beide Länder bilden eine Halbinsel, die Frankreich an Größe gleichkommt. Von derselben besitzt Spanien 9000 Q.m. mit 15 Mill. Menschen. Es ist durch die 50 Meilen lange Pyrenäen kette von Frankreich getrennt und wird auch sonst vielfach von Gebirgen durchzogen. Beide Länder sind stellenweise sehr fruchtbar und er- zeugen besonders sehr feine und feurige Weine. »

15. Bilder aus der Heimat- und Erdkunde - S. 59

1901 - Gera : Hofmann
Ii — 59 — Inseln? Die befestigte Insel Malta (bibl. Melite) gehört den Engländern und ist eine wichtige Flottenstation. Umwandere die Halbinsel und gieb bxe wich- tigsten Häfen und Flußmündungen an! Wo entspringen, wie laufen, wohin und wo münden die einzelnen Flüsse? 33. Die Kalkan - Halbinsel (Türkei mtfr Griechenland). Europ. Türkei: 176000 qkm, 5,7 Mill. Einw.; mit den asiatis ch en Besitzungen 2 Mill. qkir und 21 Mill. Einw. — Griechenland: 65000 qkm, 21/2 Mill. Einw.) 1. Die Balkan-Halbinsel liegt im S.-O. Europas und bildet durch den griechischen Archipel (Jnselflur) den Übergang nach Asien. 2. Sie hat bis zur Donau die Größe des Deutschen Reiches, doch nicht die Hälfte seiner Bewohner. 3. Umschiffe die sehr gegliederte Halbinsel von der Donaumündung bis zur dalmatischen Küste am Adriatischen Meere; gieb dabei die wechselnde Richtung an, in der du fährst, die Meeresteile, die du durchschiffst, und be- stimme die Lage von Konstantinopel, Saloniki, Athen, Patras, Korinth und Korfu! Die Gliederung der Küste ist ungewöhnlich reich. 4. Die Halbinsel ist gebirgig. Das Hauptgebirge, der Balkan, steht westlich in loser Verbindung mit den Alpen und zieht nach O. Viele Ge- birgsketten durchkreuzen und teilen das Land schachbrettartig in viele Hoch- länder mit vielen Einsenkungen. 5. Die vielen Flüsse haben nur einen kurzen Lauf und sind nicht schiff- bar. Die Maritza empfängt ihr Wasser vom Balkan, läuft erst östlich, dann südlich und mündet in das Ägäifche Meer; an ihr liegt Adrianopel, die zweite Stadt der Türkei. 6. Das Klima zeigt nördlich von der Balkanlinie heiße Sommer und rauhe Winter. Das Land ist hier wald-, korn- und weidereich. Weiter südlich herrscht Regenarmut, Dürre und Waldlosigkeit; die Thäler zeigen aber hin- reichende Fruchtbarkeit. Das Mittelmeerklima der südlichen Küstenländer endlich zeitigt allerlei Südfrüchte und die herrlichen griechischen Weine. Unter der langen Herrschaft der Türken ist die Kultur sehr zurückgegangen, wird aber jetzt in oen selbständigen Kleinstaaten, namentlich auch unter dem einst so hoch- gebildeten und mächtigen, durch die Türkenknechtschaft und listigen Schachergeist aber sehr heruntergekommenen Griechenvolk sehr gefördert. Die Türken sind Mohammedaner, die Mehrzahl der übrigen Bewohner griechisch-katholisch. 7. Der südliche Teil der Halbinsel mit den Kykladen- (kreisförmigen) im Osten und den Jonischen Inseln im Westen bilden jetzt das christliche Königreich Griechenland mit der Hauptstadt Athen (Iii). Die südliche kleinere Halbinsel Peloponnes hing früher durch die Landenge von Korinth, welche jetzt von einem Kanal durchbrochen ist, mit Mittelgriechenland zu- sammen. — Die Türkei unter dem Sultan in Konstantinopel (875) besitzt den nördlichen großen Teil der Halbinsel. C Mit den asiatischen und afrikanischen Besitzungen ist die Türkei ein großes Reich fast von der Volkszahl Preußens, aber ein todkranker Mann, dem ein Glied nach dem andern abfällt. Die Königreiche Rumänien, nördlich von der Donau mit der Hauptstadt Bukarest, und Serbien mit der Hauptstadt Belgrad, sowie das Fürstentum Montenegro mitzettinje haben sich die Unabhängigkeit erkämpft; das Fürstentum Bulgarien mit der Hauptstadt Sofia und Ostrumelien, sowie die Insel Kreta hängen nur noch lose mit ihr zusammen; Herzegowina und Bosnien stehen unter österreichischer Ver- waltung. Es ist keine Kraft, kein Zusammenhalt, kein Leben in diesem Reiche der Despotenwillkür. „Der Hauch des Islam ist Grabesmoder!" Wie werden in der Bibel Athen, Korinth, Thessalonich und Philippi erwähnt?

16. Illustriertes Realienbuch - S. 59

1902 - Leipzig : Hofmann
Ii 59 Inseln? Die befestigte Insel Malta (bibl. Melite) gehört den Engländern und ist eine wichtige Flottenstation. Umwandere die Halbinsel und gieb die wich- tigsten Häfen und Flußmündungen an! Wo entspringen, wie laufen, wohin und wo münden die einzelnen Flüsse? 33. Die Kalkan - Halbinsel (Türkei und Griechenland). Europ. Türkei: 176000 qkm, 5,7 Will. Einw.; mit den asiatis chen Besitzungen 2 Mill. qkm und 21 Mill. Einw. — Griechenland: 65000 qkm, 2‘/.2 Mill. Einw.) 1. Die Balkan-Halbinsel liegt im S.-O. Europas und bildet durch den griechischen Archipel (Jnselslnr) den Übergang nach Asien. 2. Sie hat bis zur Donau die Größe des Deutschen Reiches, doch nicht die Hälfte seiner Bewohner. 3. Umschiffe die sehr gegliederte Halbinsel von der Donaumündung bis zur dalmatischen Küste am Adriatischen Meere; gieb dabei die wechselnde Richtung an, in der du fährst, die Meeresteile, die du durchschiffst, und be- stimme die Lage von Konstantinopel, Saloniki, Athen, Pairas, Korinth und Korfu! Die Gliederung der Küste ist ungewöhnlich reich. 4. Die Halbinsel ist gebirgig. Das Hauptgebirge, der Balkan, steht westlich in loser Verbindung mit den Alpen und zieht nach O. Viele Ge- birgsketten durchkreuzen und teilen das Land schachbrettartig in viele Hoch- länder mit vielen Einsenkungen. 5. Die vielen Flüsse haben nur einen kurzen Lauf und sind nicht schiff- bar. Die Maritza empfängt ihr Wasser vom Balkan, läuft erst östlich, dann südlich und mündet in das Ägäische Meer; an ihr liegt Adrianopel, die zweite Stadt der Türkei. 6. Das Klima zeigt nördlich von der Balkanlinie heiße Sommer und rauhe Winter. Das Land ist hier wald-, körn- und weidereich. Weiter südlich herrscht Regenarmut, Dürre und Waldlosigkeit; die Thäler zeigen aber hin- reichende Fruchtbarkeit. Das Mittelmeerklima der südlichen Küstenländer endlich zeitigt allerlei Südfrüchte und die herrlichen griechischen Weine. Unter der langen Herrschaft der Türken ist die Kultur sehr zurückgegangen, wird aber jetzt in den selbständigen Kleinstaaten, namentlich auch unter dem einst so hoch- gebildeten und mächtigen, durch die Türkenknechtschaft und listigen Schachergeist aber sehr heruntergekommenen Griechenvolk sehr gefördert. Die Türken sind Mohammedaner, die Mehrzahl der übrigen Bewohner griechisch-katholisch. 7. Der südliche Teil der Halbinsel mit den Kykladen- (kreisförmigen) im Osten und den Ionischen Inseln im Westen bilden jetzt das christliche Königreich Griechenland mit der Hauptstadt Athen (111). Die südliche kleinere Halbinsel Peloponnes hing früher durch die Landenge von Korinth, welche jetzt von einem Kanal durchbrochen ist, mit Mittelgriechenland zu- sammen. — Die Türkei unter dem Sultan in Konstantinopel (875) besitzt den nördlichen großen Teil der Halbinsel. Mit den asiatischen und afrikanischen Besitzungen ist die Türkei ein großes Reich fast von der Volkszahl Preußens, aber ein todkranker Mann, dem ein Glied nach dem andern abfällt. Die Königreiche Rumänien, nördlich von der Donau mit der Hauptstadt Bukarest, und Serbien mit der Hauptstadt Belgrad, sowie das Fürstentum Montenegro mitzettinje haben sich die Unabhängigkeit erkämpft; das Fürstentum Bulgarien mit der Hauptstadt Sofia und Ostrumelien, sowie die Insel Kreta hängen nur noch lose mit ihr zusammen; Herzegowina und Bosnien stehen unter österreichischer Ver- waltung. Es ist keine Kraft, kein Zusammenhalt, kein Leben in diesem Reiche der Despotenwillkür. „Der Hauch des Islam ist Grabesmoder!" Wie werden in der Bibel Athen, Korinth, Thessalonich und Philippi erwähnt?

17. Belehrendes Lese- und Unterrichtsbuch für badische Volksschulen - S. 157

1849 - Karlsruhe : Groos
Europa. 157 ' Nom, das einst die Hauptstadt des römischen Weltreiches war, ist als Sitz des Pabftes seit langer Zeit der Mittelpunkt der katholischen K'rche; Italien ist ganz katholisch. Weit im Sliden von Italien liegt die Insel Malta, die den Engländern gehört. 13) Die griechische Halbinsel. Durch den nördlichen Theil der griechischen Halbinsel ziehen von den Alpen her Gebirge auf der rechten Seite der Donau hin und begrenzen das ungarische und walachische Tiefland von der Südseite; der östliche Theil derselben gegen das schwarze Meer hin ist der Balkan. Von demselben fließt die Maritza in's ägeische Meer. Andere Gebirge durchziehen in südlicher Richtung den übrigen Theil der Halbinsel, der meist steile Küsten und viele Landzungen und Buchten hat. Vom jonischen Meer her dringt der Busen von Lepanto oder Korinth ein und bildet die Nebenhalbinsel Morca oder den Peloponnes. — Die Halbinsel erzeugt die Gewächse und Früchte, die in Italien vorkommen; man hält Kameele; Erdbeben und Pest sind Uebel des Landes. Den größten Theil der Halbinsel umfaßt die europäische Türkei; die Hauptstadt derselben ist Consta ntinopel, an der nach ihr benannten Meerstraße, 650,000 E. An der Maritza liegen Philippopel und Adrian opel, an einem Busen deü «gcischcn Meeres Salonik, das alte Thessalonich in der Land- schaft Ma cedo nie«. Die Landschaft Servicn, an der Süd- grenze Ungarns, sowie die Walachei und die Moldau links von der Donau; haben eigene Fürsten, die vom türkischen Sul- tan abhängig sind. Die Türkei zählt 9 Mill. Einwohner; davon sind nicht die Hälfte Türken. — Eonstantinopel, alt Byzanz, war früher die Hauptstadt eines christlichen Kaiserthums; sie ist 1453 von den muhamcdanischeu Türken erobert worden. Ma- cedonien war die erste Landschaft in Europa, in welcher durch den Apostel Paulus das Evangelium verkündigt ward. Nord- östlich von Thessalonich lag Philippi, westlich Beroe. Der südliche Theil der Halbinsel und die naheliegenden Inseln im griechischen Meer, unter welchen Negroponte oder

18. Länderkunde Europas: Nord-, Ost- und Südeuropa, Länderkunde von Asien, Zusammenfassungen aus der allgemeinen Erdkunde - S. 50

1916 - Berlin : Oldenbourg
50 Länderkunde von Europa. Kriegsflotte. Um die Verbindung zwischen dem Ägäischen und Schwarzen Meere beliebig absperren zu können, haben die Türken zu beiden Seiten der Enge je zwei feste Schlösser, die sog. Dardanellen, angelegt. — An der Maritza liegt Adrianopel; hier schneidet sich die Straße von Konstantin opel nach Belgrad mit jener vom Balkan nach der Maritzamündung; daher die Wichtigkeit dieses befestigten Platzes im Kriege. Die Türkei ist neuestens in die Reihe der konstitutionellen Staaten ein- getreten. Sie hat noch Besitzungen in Asien und Afrika. Das Königreich Griechenland. Der seitherige Besitz Griechenlands ist folgender: a) Nordgriechenland. In der Mitte von Nordgriechenland verläuft der Pindus, eine Fortsetzung der Dinarischen Alpen; von ihm ziehen parallele Ge- birgszüge nach Westen und Osten. Der Westen, die Landschaft Epirus, ist ein echtes Karstland, rauh und unzugänglich, doch mit einigen fruchtbaren, dichter bevölkerten Tälern. Die östlichen Ketten mit dem gegen 3000 m hohen Olymp umschließen das Thessalische Becken, die Hauptkornkammer des Landes; aus ihm fließt der Salämbria durch die malerische Felsenspalte des Tales Tempe nach Nord- osten ab. Der Hauptort Thessaliens ist Larissa. b) Mittelgriechenland; hier ändert sich die Richtung der Hauptkette; sie biegt nach Südosten um. Als vereinzelte Bergmasse ragt hier der Parnaß (2500 m) auf, der Mittelgriechenland halbiert. Auf der Halbinsel Attika liegt Athen, die Haupt- stadt des Landes, 170000 Einw., am Fuße eines alleinstehenden Felsens, auf dessen breiter Scheitelfläche die Ruinen der einstigen Prachtgebäude der Akröpolis sich zeigen. Im Altertum eine glänzende, große Stadt, ging sie im Mittelalter stark zurück. Heute bietet Athen das Aussehen einer modernen Stadt. Am besten erhalten sind an Bauten aus dem Altertum die Propyläen und der Parthenon auf der Akropolis. — Von Athen führt die Eisenbahn zum Hafen Piräus (pirä-us), der lebhaften Handel treibt. c) Der südlichste Teil der Südosteuropäischen Halbinsel, die Halbinsel Morea (e)1) oder der Peloponnes (nes)2), wird größtenteils durch das Plateau von Arkadien gebildet, das von zerklüfteten Kalkgebirgen umrandet ist. — Von den nach Süden sich erstreckenden Ketten ist die wichtigste der Taygetus (y) (2400 m). Im Nordwesten des Peloponnes: Patras, der Mittelpunkt des griechischen Handels mit dem übrigen Europa. — Nauplia, an der Ostküste des Pelo- ponnes, der beste Hasen der Provinz. — Am Isthmus: Korinth. Der Kanal von Korinth (6 km) verkürzt die Fahrt nach den vorderasiatischen Gebieten um ein beträchtliches. Durch den Balkankrieg 1912/13 hat Griechenland noch das von den Flüssen Wardar und Struma durchzogene Südmazedonien erworben, wodurch es an Größe bedeutend gewonnen hat. Unter den Siedelungen dieses Gebietes steht obenan die Hafenstadt Saloniki, ein sehr wichtiger Handelsplatz infolge seiner Lage am Endpunkte des wichtigen Schienenweges, der bei Nisch von der Linie Belgrad — Konstantinopel abzweigt und das Wardartal durchzieht. i) Morea — Maulbeerblatt. ^') Peloponnes — Insel des Pelops.

19. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 233

1880 - Sondershausen : Eupel
233 Kirchen. Wegen ihrer Lage an der Ostsee eignet sie sich recht zu einer Handelsstadt. Südwestlich von ihr liegen die deutschen Ostseeprovinzen, in denen viele Deutsche wohnen und viel Getreide und Flachs gebaut wird. Die großen Wälder Rußlands sind theilweise noch Urwälder, in welchen Auerochsen, Elenthiere, Bären, Wölfe, Eber, Hirsche und Rehe Hansen. Je weiter man nach Norden wandert, desto mehr sieht man an die Stelle der Laubholzwaldungen Nadelholz treten, vielfach mit Birkenwäldern abwechselnd; nach und nach schrumpfen die Bäume zu Zwergen zusammen, und endlich erblickt man nur noch traurige und öde Flüchen mit Moos und Flechten. An manchen Stellen ist der Boden zu Mooren versumpft, welche die meiste Zeit des Jahres zugefroren sind. Rauh und eisig ist die Lust dieser Ge- genden. Schon im November stürzen gewaltige Schneemassen vom Himmel. Das Eis wird oft Isis Meter dick, und kaum vermag sich der Mensch gegen die grimmige Kälte zu schützen. Schnelle Rennthiere, blangrane Füchse, schwarzbraune Zobel, weiße Hermeline und Eisbären durchstreifen die Schneefelder. Frühling und Herbst sind hier unbekannt; aus den plötzlich eintretenden Sommer folgt bald wieder der strenge, neun Monate währende Winter. Auhaltsches Lesebuch. 48. Die griechische Halbinsel. Die griechische Halbinsel ist die östlichste von den drei Halbinseln Europas, welche gegen Süden ins Mittelmeer gehen. Im Norden durch- zieht dieselbe längs der Donau ein hohes Gebirge, der Balkan oder Häm ns genannt. Von diesem erstrecken sich Ausläufer gen Süden durch die ganze Halbinsel. Da gibt es manch schönen Berg, liebliche Thäler mit klaren Flüssen und fruchtbare Ebenen, und über Land und Meer wölbt sich ein heiterer, tiefblauer Himmel. Non drei Seiten dringt das Meer vielfältig in kleinen Busen ins Land. Wegen der Meeresluft, die tief in die Thäler eindringt, wegen der hohen Lage der Landschaften ist die Luft nicht heiß, sondern klar und mild. Selbst der Winter tritt in den Thälern so mäßig auf, daß in den südlich gelegenen fast ewiger Frühling herrscht. Der Norden hat in seinen Thälern Getreide; die südlichen Thäler und Höhen, mit duftigen Blumen und ehemals auch mit herrlichen Waldungen ge- schmückt, geben Wein, Öl und Südfrüchte. — In diesen gesegneten Ge- filden blüheten in alten Zeiten schon Staaten, welche später das gewaltige Römerreich in sich aufnahm. Fast in der Mitte des Landes liegt Macedonien. Von da ans hatte Alexander etliche Jahrhunderte vor der Geburt des Herrn seinen Siegeszug nach Asien unternommen. In Philippi blieb der Apostel Paulus etliche Tage. Eine Christengemeinde entstand, zu welcher die Lydia und der Kerkermeister mit ihren ganzen Häusern gehörten, und welche seine Freude und seine Krone wurde. Heutzutage ist der Ort ein geringes Dorf. Von Philippi zog Paulus gen Thessalonich, damals und noch jetzt eine der wichtigsten Städte Makedoniens, und von da nach Beröa, fünf Meilen von Thessalonich. Da in Beröa ein Pöbclauflauf erregt wurde, ging der Apostel weiter, setzte sich aufs Schiff und kam nach Athen in Griechen- land. Die Stadt liegt in einer Ebene, ein Theil von ihr auf und zwischen Hügeln. Sie mochte in der blühendsten Zeit an 150 000 Einwohner haben und war eine glänzende Stadt. Die Leute zu Athen waren reich begabt

20. Bd. 2 - S. 55

1863 - Stuttgart Calw : Vereinsbuchh. [u.a.]
§2. Das Wachsthum der jungen Kirche, Christenverfolgnng :c. 55 Jerusalem weg, was nur andern Orten zum Segen sein konnte. Aber jetzt war auch schon jener vom Herrn nach seiner Erhöhung berufene Apostel Paulus, in voller Thätigkeit. Ein ganz anderer Mensch geworden predigte er den Herrn Jesum, den er verfolgt hakte, mit heiligem Eifer und gewaltiger Kraft. Er bat zur Ausbreitung des Reiches Christi mehr gewirkt als alle, doch nickt er, sondern die Gnade Gottes, die in und mit ihm war. Sein Hauptaufenthalt war die große Stadt Antiochia in Syrien; hier arbeitete er ein ganzes Jahr mit Barnabas, einem frommen Manne voll heiligen Geistes und Glaubens, und durch ihre Arbeit wucks die dortige Gemeinde zu einer sehr großen Menge. In Antiochia wurden die Gläubigen zuerst „Christen" genannt. Von hier aus machte Paulus drei Missionsreisen, auf denen er C Ypern besuchte, Klein asi en durchzog, auch schon nach Macedouien und Griechenland und Europa herüberkam. Anderthalb Jahre hielt er sich in der großen griechischen Stadt Korinth auf, wo der Herr ein großes Volk hatte, zwei Jahre in dem herrlichen Ephesus in Kleinasien, wo die Majestät der Göttin Diana vor dem Lichte des Lebens zu erbleichen begann. Ueberall gieng er treuen Herzens mit seiner Friedensbot- schaft zuerst zu seinen Brüdern nach dem Fleische, zu den Juden; da aber die allermeisten derselben sie feindselig zurückwiesen, so wandte er sich rein an ihrem Blute da- mit zu den Heiden, von denen Schaaren sie mit Be- gierde und großer Freude aufnahmen. Paulus bethätigte mit ganzem Ernste seinen Berns als Apostel der Heiden, und der außerordentliche Erfolg seines Wirkens unter ihnen bestätigte denselben. Er war es auch, welcher die Freiheit der Chri- sten nicht nur vom Fluche des Gesetzes, sondern auch von der Beobachtung der jüdischen Ceremonial- gebote auf's Entschiedenste und Nachdrücklichste lehrte. Das gereichte aber doch manchen Gläubigen, die vorher