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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 24

1917 - Breslau : Hirt
24 Der Weltkrieg 1914/17. hatten, sie wollten lücht mit der verhaßten Regierung, sondern mit denr deutschen Volke verhandeln. Als Kriegsziel lvurde hingestellt: Keine Kriegsentschädigung, keine ge- waltsame Aneignung fremder Gebiete, Verständigung unter den Völkern zur Sicherung eines dauernden Friedens. Reichskanzler von Bethmann Hollweg legte nur diese Zeit sein Amt nieder; sein Nachfolger, Or. Michaelis, trat mit Kraft und Wärnre für das neue Friedensangebot ein. Wieder wiesen die Feinde in Haß und Raubgier die Frie- denshand zurück. Damit luden sie eine schwere Blutschuld auf sich; denn die Kämpfe entbrannten nun heißer als je zuvor. Ii. Neue Feinde, a) Amerika. 1. Deutschland und Amerika vor dem Ab- bruch der Beziehungen. Vor dem Weltkriege fand zwischen Deutschland und Ame- rika ein umfangreicher Güteraustausch statt. Deutschland bezog von dort hauptsächlich Baumwolle, Zink, Kupfer, Weizen, Schmalz, Fleisch, Felle und Erdöle und lieferte nach dort Stahlwaren, Spielzeug, Färb- und Arzneistoffe und Porzellan. Auch die Beziehungen zwischeit den Regierungen beider Länder ließen anscheinend nichts zu wünschen übrig. Nichts deutete auf Feindseligkeiten hin. Als der Weltkrieg ausbrach, war England eifrig bemüht, durch Verleumdungen in der Presse aller Völker Feind- schaft gegeit Deutschland zu erwecken. Die amerikanischen Zeitungen druckten das englische Lügengewebe von deutschen Niederlagen, Greueln, Völkerrechtsbrüchen, Hungersnöten und inneren Wirren mit großen Buchstaben nach und verbreiteten schwere Beschuldigungen gegen Kaiser und Fürsten, Heerführer und Soldaten, Minister und Beanrte. Als es der deutschen Regierung gelang, die drahtlose Verbindung mit Amerika wieder herzustellen, brachten die Zeitungen die deutschen Kriegsberichte und Kanzler- reden; aber die Volksseele war bereits so sehr vergiftet, daß die Stimmung gegen Deutschland immer feindseliger wurde. Dies trat besonders in der „amerikanischen Neutralität" zutage. Die Anrerikaner stellten ihre Industrie und ihr gesamtes Wirt- schaftsleben aus den Krieg ein und lieferten unseren Gegnern in den ersten 32 Kriegs- monaten zu hohen Preisen Sprengstoffe, Schußwaffen und sonstiges Kriegsmaterial im Gesamtbeträge von rund 80 Milliarden Mark, dazu viel Lebensmittel, so daß sich ein wahrer Goldregen über das Land ergoß. Dadurch blieben unsere Feinde vor dem Untergange bewahrt; aber an dem reichen Gewinn der Amerikaner klebte deutsches Blut. Die Aufforderung der deutschen Regierung, die Kriegslieferungen einzustellen, lehnte Präsident Wilson ab und erklärte, dies sei mit der wahren Neutralität nicht ver- einbar; Amerika würde gern auch für die Mittelmächte liefern, wenn der Seeweg zu ihnen offen stände. Wilson begünstigte überhaupt unsere Gegner in auffallender Weise. Die englische Seesperre erkannte er als völkerrechtlich an, obgleich sie dazu bestimmt war, unser Volk von 70 Millionen auszuhungern. Als unsere Gegner durch Führung falscher Flagge, durch Bedrückung neutraler Staaten, durch Bewaffnung von Handels- dampfern, durch Kontrolle über die Schiffspostsendungen neutraler Länderund andere Gewaltmaßregeln das Völkerrecht verletzten, begnügte er sich mit „Protestnoten", die England meistens unbeantwortet ließ. Als Deutschland jedoch 1915 die Gewässer um England als Kriegsgebiet erklärte und den Ii-Bootkrieg rücksichtslos durchführen wollte, drohte Wilson mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland. Hierauf lenkte die deutsche Regierung um des lieben Friedens willen ein und wies ini Frühjahr 1916 ihre Seestreitkräfte an, Handelsschiffe ohne Warnung nur dann zu ver- senken, wenn sie fliehen oder Widerstand leisten sollten, Menschenleben aber zu retten. Für den Fall, daß es Wilson nicht gelingen sollte, England zur Beachtung des Völker- rechts im Seeverkehr zu bewegen, behielt sich aber die deutsche Regierung freie Ent- schließungen vor.

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1. Geschichte für evangelische Schulen - S. 24

1918 - Breslau : Hirt
24 Der Weltkrieg 1914/17. hatten, sie wollten nicht mit der verhaßten Regierung, sondern mit dem deutschen Volke verhandeln. Ms Kriegsziel wurde hingestellt: Keine Kriegsentschädigung, keine gewaltsame Aneignung fremder Gebiete, Verständigung unter den Völkern zur Sicherung eines dauernden Friedens. Reichskanzler von Bethmann Hollweg legte um diese Zeit sem Amt nieder; sein Nachfolger, Dr. Michaelis, trat mit Kraft und Wärme für das neue Friedensangebot ein. Wieder wiesen die Feinde in Haß und Raubgier die Frie-denshand zurück. Damit luden sie eine schwere Blutschuld aus sich; denn die Kämpfe entbrannten nun heißer als je zuvor. Ii. Neue Feinde, a) Amerika. 1. Deutschland und Amerika vor dem Abbruch der Beziehungen. Vor dem Weltkriege fand zwischen Deutschland und Amerika ein umfangreicher Güteraustausch statt. Deutschland bezog von dort hauptsächlich Baumwolle, Zink, Kupfer, Weizen, Schmalz, Fleisch, Felle und Erdöle und lieferte nach dort Stahlwaren, Spielzeug, Färb- und Arzneistoffe und Porzellan. Auch die Beziehungen zwischen den Regierungen beider Länder ließen anscheinend nichts zu wünschen übrig. Nichts deutete auf Feindseligkeiten hin. Ms der Weltkrieg ausbrach, war England eifrig bemüht, durch Verleumdungen in der Presse aller Völker Feindschaft gegen Deutschland zu erwecken. Die amerikanischen Zeitungen druckten das englische Lügengewebe von deutschen Niederlagen, Greueln, Völkerrechtsbrüchen, Hungersnöten und inneren Wirren mit großen Buchstaben nach und verbreiteten schwere Beschuldigungen gegen Kaiser und Fürsten, Heerführer und Soldaten, Minister und Beamte. Als es der deutschen Regierung gelang, die drahtlose Verbindung mit Amerika wieder herzustellen, brachten die Zeitungen die deutschen Kriegsberichte und Kanzlerreden; aber die Volksseele war bereits so sehr vergiftet, daß die (Stimmung gegen Deutschland immer feindseliger wurde. Dies trat besonders in der „amerikanischen Neutralität" zutage. Die Amerikaner stellten ihre Industrie und ihr gesamtes Wirtschaftsleben auf den Krieg ein und lieferten unseren Gegnern in den ersten 32 Kriegsmonaten zu hohen Preisen Sprengstoffe, Schußwaffen und sonstiges Kriegsmaterial im Gesamtbetrage von rund 80 Milliarden Mark, dazu viel Lebensrnittel, so daß sich ein wahrer Goldregen über das Land ergoß. Dadurch blieben unsere Feinde vor dem Untergange bewahrt; aber an dem reichen Gewinn der Amerikaner klebte deutsches Blut. Die Aufforderung der deutschen Regierung, die Kriegslieferungen einzustellen, lehnte Präsident Wilson ab und erklärte, dies sei mit der wahren Neutralität nicht vereinbar; Amerika würde gern auch für die Mittelmächte liefern, wenn der Seeweg zu ihnen offen stände. Wilson begünstigte überhaupt unsere Gegner in auffallender Weise. Die englische Seesperre erkannte er als völkerrechtlich an, obgleich sie dazu bestimmt toar, unser Volk von 70 Millionen auszuhungern. Als unsere Gegner durch Führung falscher Flagge, durch Bedrückung neutraler Staaten, durch Bewaffnung von Handelsdampfern, durch Kontrolle über die Schiffspostsendungen neutraler Länder und andere Gewaltmaßregeln das Völkerrecht verletzten, begnügte er sich mit „Protestnoten", die England meistens unbeantwortet ließ. Als Deutschland jedoch 1915 die Gewässer um England als Kriegsgebiet erklärte und den Ii-Bootkrieg rücksichtslos durchführen wollte, drohte Wilson mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland. Hieraus lenkte die deutsche Regierung um des ließen Friedens willen ein und wies im Frühjahr 1916 ihre Seestreitkräfte an, Handelsschiffe ohne Warnung nur dann zu versenken, wenn sie fliehen oder Widerstand leisten sollten, Menschenleben aber zu retten. Für den Fall, daß es Wilson nicht gelingen sollte, England zur Beachtung des Völkerrechts im Seeverkehr zu bewegen, behielt sich aber die deutsche Regierung freie Entschließungen vor.

2. Geschichte für evangelische Schulen - S. 25

1918 - Breslau : Hirt
Der Weltkrieg 1914/17. 25 2. Amerikas Übertritt zu unseren Feinden. Wenige Tage nach der Überreichung der deutschen Friedensnote schlug Wäson den kriegführenden Mächten vor, sie möchten ihm ihre Bedingungen mitteilen, unter benen der Krieg zum Abschluß gebracht werden konnte, und zugleich angeben, durch welche Mittel für spätere Zeit ein Krieg zu verhinbem sei. Die deutsche Regierung erklärte barctuf dem Präsidenten, ein unmittelbarer Austausch zwischen den kriegführenden Mächten sei der einzige Weg, zum Frieden zu gelangen: die Maßnahmen zur Verhütung eines künftigen Krieges konnten jedoch erst nach dem Frieden in Angriff genommen werden. Durch die Friedensnote hatte Wilson in aller Welt den Anschein zu erwecken gesucht, als ob er ein wahrer Friedensapostel fei. Er tat aber nichts, um England zur völkerrechtlichen Kriegführung zu bewegen. Der Hungerkrieg gegen Deutschland wurde fortgefetzt, ebenso die Bedrückung der Neutralen. Da beschloß die deutsche Regierung, vom 1. Februar 1917 ab den uneingeschränkten U-Bootkrieg rücksichtslos durchzuführen. Nun fetzte es Wilson im amerikanischen Senat durch, daß die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abgebrochen wurden und forderte die Neutralen aus, dasselbe zu tun. Sein Vorschlag würde jeboch von den Neutralen abgelehnt. Eine regelrechte Kriegserklärung Amerikas an Deutschland erfolgte nicht; aber der Senat beschloß auf Wilsons Vorschlag die Feinde Deutschlands mit Rat und Tat kräftig zu unterstützen. b) Griechenlanb u. a. Nach dem Rückzüge von Gallipoli suchte England einen neuen Stützpunkt für weitere Unternehmungen im Osten. Unter dem Vorwanbe, daß es dem bebrängten Serbien Hilfe bringen wolle, besetzte es die griechische Stadt Saloniki und brang von bort aus gegen Serbien und Bulgarien vor. Der frühere griechische Ministerpräsibent Venizelos unterstützte dies Unternehmen in verräterischer Weise. Griechenland Wiberspruch gegen die unerhörte Verletzung des Völkerrechts blieb unbeachtet. Als König Konstantin, der Schwager unseres Kaisers, sich weigerte, aus die Seite unserer Feinde zu treten, wandte England Zwangsmaßregeln gegen ihn und sein Land an. Die militärisch wichtigen Eisenbahnlinien wurden von den Engländern besetzt. Englische und französische Beamte überwachten das gesamte Verkehrs* und Postwefen. Die Gesandten und Konsuln der Mittelmächte und andere Angehörige der deutschen und österreichischen Mederlassungen wurden verhaftet und ausgewiesen. Feindliche Kriegsschiffe drangen in die griechischen Häsen ein und sperrten das Land von jedem Verkehr ab. Dadurch entstand eine große Hungersnot, so daß Griechenland sich gezwungen sah, auf Verlangen feiner Peiniger die Armee zu entwaffnen, die Geschütze abzuliefern und die Kriegsschiffe zu übergeben Dies alles konnte jedoch den König nicht dazu bewegen, die Neutralität aufzugeben. Gern hätten unsere Gegner schon damals König Konstantin abgefetzt; aber sie fürchteten den Zorn des russischen Kaisers, der dem Könige und seinem Lande freunblich gesinnt war. Als jeboch im Frühjahr 1917 beim Ausbruch der russischen Revolution Zar Nikolaus entthront worben war, brachte der Vertreter Frankreichs und seiner Bundesgenossen den König Konstantin durch Drohungen dahin, daß er abdankte und sich in die Schweiz zurückzog. Sein zweiter Sohn Alexander wurde sein Nachfolger; aber er blieb nur ein Schattenkönig. Der Verräter Venizelos riß die Gewalt an sich und brach die Beziehungen zwischen Deutschland und seinen Verbündeten ab. Die Vergewaltigung Griechenlands müßte für alle neutralen Staaten ein warnendes Beispiel fein. — Im weiteren Verlauf des Krieges traten u. a. noch auf die Seite unserer Gegner: Brasilien, China und Siam. Iii. Der Krieg gegen Rumänien. Am 6. Dezember 1916 hielten unsere siegreichen Truppen ihren Einzug in Bukarest und nahmen dann sogleich mit Nachdruck

3. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 25

1917 - Breslau : Hirt
Der Weltkrieg 1914/17. 25 2. Amerikas Übertritt zu unseren Feinden. Wenige Tage nach der Über- reichung der deutschen Friedensnote schlug Wckson den kriegführenden Mächten vor, sie möchten ihm ihre Bedingungen mitteilen, unter denen der Krieg zum Abschluß ge- bracht werden könnte, und zugleich angeben, durch welche Mittel für spätere Zeit ein Krieg zu verhindern sei. Die deutsche Regierung erklärte daraus dem Präsidenten, ein unmittelbarer Austausch zwischen den kriegführenden Mächten sei der einzige Weg, zum Frieden zu gelangen; die Maßnahmen zur Verhütung eines künftigen Krieges könnten jedoch erst nach dem Frieden in Angriff genommen werden. Durch die Frie- densnote hatte Wilson in aller Welt den Anschein zu erwecken gesucht, als ob er ein wahrer Friedensapostel sei. Er tat aber nichts, um England zur völkerrechtlichen Krieg- führung zu bewegen. Der Hungerkrieg gegen Deutschland wurde fortgesetzt, ebenso die Bedrückung der Neutralen. Da beschloß die deutsche Regierung, vom 1. Februar 1917 ab den uneingeschränkten B-Bootkrieg rücksichtslos durchzuführen. Nun setzte es Wilson im amerikanischen Senat durch, daß die diplomatischen Beziehungen zu Deutsch- land abgebrochen wurden und forderte die Neutralen aus, dasselbe zu tun. Sein Vorschlag wurde jedoch von den Neutralen abgelehnt. Eine regelrechte Kriegserklärung Amerikas au Deutschland erfolgte nicht; aber der Senat beschloß auf Wilsons Vorschlag die Feinde Deutschlands mit Rat und Tat kräftig zu unterstützen. d) Griechenland u. a. Nach dem Rückzüge von Gallipoli suchte England einen neuen Stützpunkt für weitere Unternehmungen im Osten. Unter dem Vorwände, daß es dem bedrängten Serbien Hilfe bringen wolle, besetzte es die griechische Stadt Saloniki und drang von dort aus gegen Serbien und Bulgarien vor. Der frühere griechische Ministerpräsident Venizelos unterstützte dies Unternehmen in verräterischer Weise. Griechenlands Widerspruch gegen die unerhörte Verletzung des Völkerrechts blieb unbeachtet. Als König Konstantin, der Schwager unseres Kaisers, sich weigerte, auf die Seite unserer Feinde zu treten, wandte England Zwangsmaßregeln gegen ihn und sein Land an. Die militärisch wichtigen Eisenbahnlinien wurden von den Eng- ländern besetzt. Englische und französische Beamte überwachten das gesamte Ver- kehrs- und Postwesen. Die Gesandten und Konsuln der Mittelmächte und andere Angehörige der deutschen und österreichischen Niederlassungen wurden verhaftet und ausgewiesen. Feindliche Kriegsschiffe drangen in die griechischen Häfen ein und sperr- ten das Land von jedem Verkehr ab. Dadurch entstand eine große Hungersnot, so daß Griechenland sich gezwungen sah, auf Verlangen seiner Peiniger die Armee zu ent- waffnen, die Geschütze abzuliefern und die Kriegsschiffe zu übergeben Dies alles konnte jedoch den König nicht dazu bewegen, die Neutralität aufzugeben. Gern hätten unsere Gegner schon damals König Konstantin abgesetzt; aber sie fürchteten den Zorn des russischen Kaisers, der dem Könige und seinem Lande freundlich gesinnt war. Als jedoch im Frühjahr 1917 beim Ausbruch der russischen Revolution Zar Nikolaus ent- thront worden war, brachte der Vertreter Frankreichs und seiner Bundesgenossen den König Konstantin durch Drohungen dahin, daß er abdankte und sich in die Schweiz zurückzog. Sein zweiter Sohn Alexander wurde sein Nachfolger; aber er blieb nur ein Schatteukönig. Der Verräter Venizelos riß die Gewalt an sich und brach die Be- ziehungen zwischen Deutschland und seinen Verbündeten ab. Die Vergewaltigung Griechenlands müßte für alle neutralen Staaten ein warnendes Beispiel sein. — Im weiteren Verlauf des Krieges traten u. a. noch auf die Seite unserer Gegner: Brasilien, China und Siam. Iii. Der Krieg gegen Rumänien. Am 6. Dezember 1916 hielten unsere sieg- reichen Gruppen ihren Einzug in Bukarest und nahmen dann sogleich mit Nachdruck

4. Der Weltkrieg - S. 46

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 46 — konnten, übertrafen alle Erwartungen, die die Reichsleitung gehegt hatte. Allein im Februar, dem ersten Monate des unbeschränkten Ii-Boot-krreges, wurden fast 800000 Tonnen versenkt, d. i. fast das Doppelte der ^cmuorbeute und ein Drittel mehr, als man angenommen hatte. So hat sich der Pserl zum Schützen zurückgewandt. England, das uns mit dem Hunaei nrederzwmgen wollte, sieht selbst das Hungergespenst drohend aufsteigen. Hoffen ton daß die Erwartungen sich auch weiter erfüllen und die Erfolge unserer Ii-Boote uns dem Siege näher bringen und damit dem Frieden! 6. Die Beziehungen Deutschlands zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika. /-Die Beziehungen vor dem Kriege. Die Entwicklung unseres Umerseebootskrreges wurde in der augenfälligsten Weise beeinflußt durch das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Zwischen uns und Nordamerika bestand seit mehr als einem Jahrhundert ein gutes Einvernehmen Friedrich der Große hatte seinerzeit den Freiheitskampf der Amerikaner begrüßt und begünstigt; er war der erste europäische Fürst gewesen, der den neuen Staat anerkannte. Seitdem wurden die freundschaftlichen Beziehungen zwischen uns und dem Freistaat als ein Vermächtnis des großen Königs von uns sorgfältig gepflegt, und beide Länder standen sich gut dabei. 2. Hmerihanifcbe Neutralität. Als der große Weltkrieg ausbrach, war die Haltung Amerikas unklar; manche bei uns hofften wohl, daß nach der Stellungnahme Japans das durch mancherlei Interessengegensätze von diesem getrennte Nordamerika zu uns herüberneigen werde. Auffällig aber war schon in den ersten Wochen nach der Kriegserklärung, mit welcher Kälte des Tones der Präsident Wilson einen von dem heißesten Gefühl tiefster sittlicher Empörung getragenen Einspruch beantwortete, den der Kaiser in Hinblick auf die völkerrechtswidrige Art der belgischen und französischen Kriegführung an ihn als das Oberhaupt des bedeutendsten neutralen Staates gerichtet hatte. Es sollte schlimmer kommen. Während eines Bürgerkrieges, der kurz vor Ausbruch des Weltkrieges Mexiko in zwei große Lager spaltete, hatte Wilson in einer feierlichen Botschaft erklärt, er glaube den besten völkerrechtlichen Grundsätzen unbedingter Neutralität zu folgen, wenn er die Lieferungen von Waffen und Kriegsmaterial an beide kriegführende mexikanische Parteien verbiete. Das war 1913. Ein Jahr später wurde diese Gepflogenheit ersichtlich nicht mehr für gut gehalten. Da entstanden in Amerika Tausende neuer Fabriken, die für die Entente Kriegsmaterial herstellten. Andere Tausende schon vorhandener Werkstätten richteten sich neu ein und stellten sich gleichfalls in den Dienst der Kriegsindustrie. Und Tag für Tag gingen Schiffe, mit allem nur erdenkbaren Kriegsgut befrachtet, nach den Ententeländern ab. Gewehre, blanke Waffen, Munition aller Art, Geschütze, Unterseebootsteile, Stacheldraht, Flugzeuge, Automobile usw. erhielten unsere Feinde in unbegrenzter Menge aus Amerika. Nur durch diese Zufuhr war ihre Verteidigung möglich und ihre Angriffskraft bedingt. Und die amerikanische Regierung tat nichts dagegen; sie schlug vielmehr alle Bedenken, die im Lande selbst entstanden, rücksichtslos nieder. Unsere Einsprüche blieben unbeachtet.

5. Der Weltkrieg - S. 47

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 47 — Wilson und feine Regierung trieben es noch weiter. Als alle Proteste vergeblich waren, griffen wir im Bewußtsein, durch Verständigung nichts aus- zurichten, zu rücksichtsloser Selbsthilfe. Wir waren entschlossen, die Zufuhr von Kriegsmaterial an England mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln .zu unterdrücken. Jene Ansage des Handelskrieges vom 4. Februar 1915 (I. S. 57) hatte mit den Zweck, den Handel mit Kriegsgut zu treffen. Sofort aber erschien die amerikanische Regierung auf dem Plan. In der Note, mit der sie diese deutsche Erklärung beantwortete, hieß es drohend, sie werde die deutsche Regierung für alle Handlungen, durch die Amerikaner zu Schaden gekommen seien, streng verantwortlich machen und alle Schritte tun, die zur Sicherung des vollen Genusses der anerkannten Rechte auf hoher See erforderlich feien. Nicht minder drohend schloß die Note, die sie in Anschluß an den Untergang der „Lusitauia" (I. S. 58) nach Berlin richtete. „Die kaiserliche deutsche Regierung," hieß es da, „wird nicht erwarten, daß die Vereinigten Staaten irgend ein Wort ungesprochen oder irgend eine Tat ungeschehen lassen werden, die notwendig sein sollten, um ihrer heiligen Pflicht zu genügen, die Rechte ihrer Bürger zu wahren." Sie verlangte also in der schroffsten Form, daß jedem amerikanischen Bürger das Recht zustehe, ungehindert und frei nach den Ländern unserer Feinde reisen und mitten durch die Schlachtfelder der See mit England und Frankreich Handel treiben zu können, selbst solchen mit Bannware, den wir mit teurem, deutschem Blute bezahlen mußten und den zu unterbinden die klaren Bestimmungen des Völkerrechtes sehr wohl erlaubten. Andererseits war der Handelskrieg unserer Feinde, wie sie ihn lange vordem 4. Februar 1915 führten, kaum auf den Handel mit Kriegsgut eingestellt. Der konnte leicht und nach Kriegsrecht unterbunden werden. Er traf bald nur noch die Zufuhr von Rohstoffen, Nahrungsmitteln und ähnlichen Gütern, die lediglich für die bürgerliche Bevölkerung bestimmt waren (I. S. 56) und darum nicht schlechthin als Bannware galten. Diesen Verkehr abzuschneiden, widersprach allen Bestimmungen des geltenden Völkerrechts. Gegenüber diesem Vorgehen Englands aber, das unter Umgehung der herkömmlichen Rechtsgewohnheit auch den amerikanischen Handel schwer schädigte, begnügte sich Wilson mit matten und darum wirkungslosen Einsprüchen. Ja, er verbot sogar die Versendung von Kräftigungsmitteln für Kinder und Kranke als Verstoß gegen die Gepflogenheiten unbedingter Neutralität. Während Wilson also gegen die völkerrechtlich zulässige Unterbindung des Handels mit Bannware, wie sie von Deutschland ausgeübt wurde, in drohendster und schroffster Form vorging, fügte er sich willig in die durch England gegen alles Recht vollzogene Unterdrückung des Handels mit Nichtbannware. Das nannte man in Amerika Neutralität. Und diese Haltung war um so widerlicher, als es in den Kundgebungen und Botschaften des Präsidenten von Ausdrücken, wie Gerechtigkeit, wahrer Neutralität, Freiheit der Völker, Menschlichkeit usw. triefte und er sich für die geeignete Persönlichkeit hielt, in einer Note vom 21. Dezember 1916 zwischen den feindlichen Mächtegruppen als Unparteiischer den Frieden zu vermitteln. 3. Spannung und Brudi. Daß bei einer solchen Stellungnahme Amerikas die Beziehungen immer gespannter wurden, ist sehr wohl verständlich; diese Spannung konnte sogar leicht zur Kriegsgefahr auswachfeu, als wir

6. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 2

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 2 — von Deutschland die beiden Kreuzer Soeben und Breslau, die bei Kriegsausbruch kühn und listig den (Engländern aus dem Mittelmeer ins Marmarameer entkommen waren. Rls aber (Ende Oktober 1914 zwei russische Minenschiffe den Bosporus mit Minen sperren wollten, nahmen die Türken die Schiffe weg. Damit war die Türkei an der Seite Deutschlands und Österreich-Ungarns in den Weltkrieg eingetreten. Rumänien, Bulgarien und Griechenland warteten Zunächst den Verlauf des Kampfes ab. 3m September 1915 aber schlugen die Bulgaren, an der Seite deutscher und österreichischungarischer Truppen, gegen das ihnen vom letzten Balkankriege 0913) her verhaßte Serbien los. — Rumänien neigte sich offensichtlich unsern Feinden zu. Dennoch kam seine am 27. Hugust 1916 erfolgte Kriegserklärung an Österreich-Ungarn überraschend. Griechenland (s. 4, 5) ist gewaltsam durch England und Frankreich zur Hufgabe seiner Neutralität gezwungen worden. Portugal, schon längst geldlich von (England abhängig, eignete sich nach langem Zögern die seit Kriegsausbruch in seinen fjäfen liegenden deutschen Schiffe an. Darauf erklärte Deutschland an Portugal den Krieg (9. März 1916). (Ein unerwarteter Gegner entstand uns in Japan. Ruf Betreiben des mit ihnen seit 1902 verbündeten (Englands forderten die Japaner (20. Rugust 1914) von Deutschland die unentgeltliche Abtretung von Kiautschou und die (Entfernung der deutschen Kriegsschiffe. Nach der selbstverständlichen Ablehnung dieses Rn-finnens begannen sie die Feindseligkeiten. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika blieben bis Rnfang Februar 1917 angeblich neutral. 3n Wirklichkeit begünstigte ihre Regierung unsere Gegner, in dem sie den dortigen Eisen- und Stahlwerken ungeheuere Lieferungen an Schieß- und Kriegsbedarf aller Rrt gestattete, auch sonst den Deutschen die größten Schwierigkeiten machte(Nr. 8,3). (Dhne dieseamerikamsche Unterstützung hätten (England und Frankreich den Krieg bereits einstellen müssen. Rber nach dem Wiederbeginn des rücksichtlosen U-Bootfmeges (No. 8, 3) brach der amerikanische Präsident Wilson den diplomatischen verkehr mit dem Deutschen Reiche ab und bestimmte den Kongreß zur Kriegserklärung (5. Rpril 1917). Diesem Beispiel folgten (Thina, Tuba, Brasilien, Peru, Uruguay und (Ecuador. Ruf den Gang des Krieges haben

7. Teil 2 - S. 49

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Die Deutsckfeindschaft in neutralen Ländern. 49 rung. Denn während die Amerikaner schließlich ruhig hingenommen hatten, daß England das Völkerrecht verletzte, paßten sie ganz gehörig darauf auf, daß Deutschland auch ganz genau und streng das Völkerrecht beachten sollte. Als die Deutschen nun verlangten, erst sollten die Engländer lun, was recht ist, da machten die Amerikaner auch wirklich einen ganz verständigen Vorschlag: Deutschland und England sollten beide folgendes erfärcn: 1) Lebensrnittel für die friedlichen Bürger dürfen unbehelligt nach Deutschland gebracht Kerden. 2) Unterseeboote dürfen auf Handelsschiffe nicht schießen, ehe Reisende und Mannschaft in Sicherheit gebracht sind. Mit diesem Vorschlage erklärte sich Deutschland sofort einverstanden. England aber ging auf die ganze Sache überhaupt nicht ein. Da riß nun der deutschen Regierung doch der Geduldsfaden, lind da kam der berühmte „Lusitania-Fall". Die Lusitania war das größte Schiff, das die Engländer besaßen. Sie sollte eines Tages von Newyork nach England fahren mit einer Menge Schießzeug und Waffen an Bord und vielen Reisenden. Der deutsche Botschafter in Amerika ließ durch die Zeitungen alle Amerikaner warnen, die Lusitania zu benutzen. Die deutschen Unterseebote würden sie ohne Warnung versenken. Aber drese Warnung verspotteten die Engländer und die englisch gesinnten Amerikaner nicht weniger. Eine ganze Anzahl vornehmer Amerikaner, darunter einer der allerreichsten Bürger des Staates, namens Vanderbilt, fuhren auf der Lusitania nach] England. Und als die Lusitania dicht an der englischen Küste war, fuhr ihr das Torpedo eines deutschen Unterseeboots in die Seite. Das große und sehr gut gebaute Schiff hätte sich trotzdem eigentlich noch eine lange Zeit über Wasser halten müssen, aber weil es unten ganz mit Pulver vollgestopft war, mit dem die Engländer und Franzosen unsere Soldaten zu beschießen gedachten, gab es eine fürchterliche Explosion, das mächtige Schiff riß mitten auseinander, versank in kurzer Zeit im Meere, so daß der größte Teil der Reisenden, unter ihnen Der reiche Vanderbilt, ertranken. Und nun gab es erst ein neues Äin- und Äergeschreibe zwischen Amerika und Deutschland. Der Präsident der Vereinigten Staaten von Nordamerika mit Namen Wilson wollte sich durchaus nicht be- Rauh: Der Weltkrieg tn der Volksschule. 2. Teil. 4

8. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 238

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 238 - werden knnten, Deutschland aber vernichtet Menschenleben, die unersetzlich sind. Nan, meine Herren, warum kamen bei den Englndern amerikanische Menschenleben nicht in Gefahr? Doch nur, weil sich die neutralen Lnder und insonderheit Amerika freiwillig den Anordnungen Englands fgten, und weil England so der Notwendigkeit berhoben war, seinen Zweck durch Anwendung von Gewalt zu erreichen. Was wre wohl geschehen, wenn die Amerikaner auf den ungehinderten Passagier- und Gterverkehr mit Hamburg und Bremen den gleichen Wert gelegt htten, wie auf den mit London und Liverpool? Htten sie es getan, meine Herren, so wren wir von dem peinlichen Eindruck befreit gewesen, da nach amerikanischer Auffassung eine Unterwerfung unter englische Macht und Kontrolle mit dem Wesen der Neutralitt vereinbar, eine Anerkennung deutscher Abwehr-maregeln aber mit dieser Neutralitt unvereinbar sei. Meine Herren, berblicken wir das Ganze in bezug auf unser Verhltnis zu Amerika: Der Abbruch der Beziehungen zu uns, die angestrebte Mobilisierung aller Neutralen gegen uns dienen nicht dem Schutze der von der Regierung der Vereinigten Staaten proklamierten Freiheit der Meere; sie frdern nicht den auch vom Prsidenten Wilson erstrebten Frieden; sie mssen vielmehr dazu führen, die Aushungerungspolitik Englands zu ermutigen und das Blutvergieen zu verviel-fachen. Wir beklagen den Bruch mit einem Volke, das nach seiner Geschichte dazu berufen schien, mit uns, nicht gegen uns fr gemeinsame Ideale einzutreten. Nach dem aber unser ehrliches Friedensangebot nur dem Kriegshohn der Gegner be-gegnet ist, gibt es fr uns kein Zurck mehr, sondern nur ein Vorwrts. 140. Der groe franzsische Durchbruchsversuch an der Aisne. 16. April 1917. Quelle: Tagesbericht des Ersten Generalquartiermeisters vom 17. April 1917. Funvort: Hannoverscher Kurier vom 18. April 1917. (Morgenausgabe.) 92t. 33056. An der Aisne ist eine der grten Schlachten des gewaltigen Krieges und damit der Weltgeschichte im Gange. Seit dem 6. April hielt ununterbrochen die Feuervorbereitung mit Artillerie und Minenwerfern an, durch die die Franzosen in noch nie erreichter Dauer, Masse und Heftigkeit unsere Stellungen sturmreif, unsere Batterien kampfunfhig, unsere Truppen mrbe zu machen suchten. Am 16. April frh morgens setzte von Soupir an der Aisne bis Betheny nrdlich von Reims der auf einer Front von 40 Kilometern mit ungeheurer Wucht von starken Jnfanteriekrften gefhrte und durch Nachschub von Reserven genhrte tief gegliederte franzsische Durchbruchsangriff ein. Am Nachmittag warf der Franzose neue Massen in den Kampf und fhrte starke Nebenangriffe gegen unsere Front zwischen Oise und Conde-sur-Aisne. Bei dem heutigen Feuerkampf, der die Stellungen einebnet und breite, tiefe Trichterfelder schafft, ist die starre Verteidigung nicht mehr mglich. Der Kampf geht nicht mehr um eine Linie, sondern um eine ganze tief gestaffelte Be-festigungszone. So wogt das Ringen um die vordersten Stellungen hin und her

9. Wie es zum Weltkrieg kam - S. 13

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Belgien 13 (Es beschloß nun in großzügiger weise die durch Deutschlands Kraft gewährte Gunst der Stunde zu benutzen und während der Selbst-zerfleifchung Europas japanischen (Einfluß in China zum alleinherrschenden zu machen. Japan stellte an China mehrere Ultimata, deren Forderungen nach langwierigen Verhandlungen fast sämtlich von China angenommen werden mußten, da japanische Cruppen-massen bei Itlufben und in Schantung zum Losschlagen bereit waren. Japan hat sich dadurch zahlreiche politische und wirtschaftliche Zugeständnisse in China erzwungen. So ist Japans kühnes vorgehen eine schwere (Enttäuschung für England. Indem aber dadurch die russischen und englischen Interessen in China verletzt wurden, hat sich Japan alle europäischen Itt ächte wie auch die vereinigten Staaten zu Gegnern gemacht. Diese Völker werden aber nach dem Weltkriege ihre chinesischen Pläne gewiß wieöer aufnehmen. Huch wird das zähe chinesische Volk dem Vordringen des verhaßten Nachbarn widerstand entgegensetzen. Die Lösung der ostasiatischen Frage hängt also auch vom Ausgang des Deutschen Krieges ab und zeigt, daß er wirklich ein Weltkrieg ist. 5. Belgien. 1815 wurde durch den tdiener Kongreß das Königreichder Niederlande gegründet, welches Belgien und Holland vereinte. Dieser Staat verdankte seine Gründung und spätere Neutralität dem Bedürfnis Englands und Frankreichs, am Kanale einen Pufferstaat zu schaffen. England wünscht nicht eine Verlängerung der französischen Nordküste, Frankreich, keine Festsetzung Englands am Kanal. Die völkische und konfessionelle Verschiedenheit des Nordens und Südens führte 1 830 zur gewaltsamen Trennung, und Belgien wurde unter der Herrschaft der Sachfen-Koburger unabhängiges Königreich. 1 8 39 wurde es für neutral erklärt. Damals bestand noch der Deutsche Bund, dessen (Erbe das Deutsche Reich antrat. Dieses hat freilich selbst niemals einen Vertrag zur Neutralisierung Belgiens unterzeichnet. Die Engländer behaupten, uns wegen Verletzung der belgischen Neutralität den Krieg erklärt zu haben, wir haben diesen vorwand untersucht und gefunden, daß die wahre Kriegsursache Englands Neid war. Zugleich erhebt sich die Frage: war Belgien überhaupt noch neutral? Dem Buchstaben nach gewiß, in Wirklichkeit nicht mehr. Belgien hat nicht nur die gegen Deutschland gerichteten Maas fest ringen Lüttich, Namur sowie Antwerpen stark befestigt, sondern auch bereits seit 1 906 mit der englifchenregierung eine Verab = redung über ein Zusammengehenmit England im Kriegs-

10. Teil 1 - S. 3

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
England. 3 müßte! Krieg ist schlimm! Jungs — wer hat Schm'd an dem Kriege? Sch.: Die Engländer? Nun, wir wollen einmal sehen, ob das wahr ist. Wer hat denn den Krieg erklärt? Sch.: Die Engländer. Gewiß, England hat uns den Krieg erklärt. Aber da war er schon zwischen uns und anderen Staaten im Gange. Mit welchen nämlich? Sch.: Mit Frankreich und Rußland. Seht ihr wohl; an Frankreich und Rußland haben wir den Krieg erklärt. Und noch davor ist ein anderer Streit schon gewesen, aus dem der ganze Krieg entstanden ist. Wer weiß das? Sch.: Österreich und Serbien. Seht ihr, da hat auch Österreich den Serben den Krieg schon angedroht gehabt, wenn sie sich nicht seinem Willen fügen wollten. Da sieht es denn freilich aus, als ob nicht England an dem bösen Weltkrieg Schuld hätte, das ja erst ganz spät mit hineingezogen worden ist, sondern als ob wir, Deutschland und Österreich, den Krieg so recht übermütig vom Zaun gebrochen hätten. Nun, ihr wißt ja schon aus der Zeitung, daß sie das im Ausland auch von uns erzählen. 3n Amerika und in Spanien und in Norwegen, und wo sonst der Krieg noch nicht hingekommen ist, da reisen die Engländer und Franzosen umher und schreiben Aufsätze in die Zeitungen, daß wir Deutsche den Krieg begonnen haben, weil wir die ganze Welt erobern wollten. Die Deutschen, sagen sie, wollen kein Volk in Frieden lassen. Sondern so, wie vor hundert Jahren der fürchterliche Franzosenkaiser Napoleon alle Völker geknechtet und geplagt hat, so wollen sie sich auch alle Völker unterwerfen und knechten und plagen. So etwas erzählen die Feinde von uns. Ist das nun wahr? Sch.: Nein. Nein, Jungs, das ist ja alles törichtes Zeug. Das müßten wir doch wissen, wenn wir auf solche Sachen aus gewesen wären. Ansere deutschen Arbeiter haben in Frieden ihre Arbeit tun und ihr täglich Brot verdienen wollen, und unsere Fabrikherren haben in Ruhe neue Werke bauen und große neue Erfindungen machen und damit Geld verdienen wollen. And unsere Bauern und Gutsbesitzer

11. Realienbuch - S. 186

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 186 Mai 1916 gründete dann der Bundesrat ein Kriegsernährungsamt, dessen Präsident Verfügungsrecht über alle Lebensmittel im Reiche hat. Die Engländer hofften noch immer, uns durch den Hunger zu besiegen. Es entstand auch mancherlei Not, besonders nach der schlechten Kartoffelernte im Jahre 1916. Aber das deutsche Volk war zum Dulden und Ausharren fest entschwssen, wußte es doch, welches traurige Los ihm zugedacht war, wenn die Feinde siegten. Es dachte an die Nöte der Länder, in denen der Krieg tobte, es dachte an Ostpreußen, und aus Dank für die rettenden Taten unserer Heere trug es die geringe Not ohne Murren und Klagen und fügte sich willig den Anordnungen der Behörden. Unterseebootkrieg. Die völkerrechtswidrigen Maßnahmen Englands beant- wortete die deutsche Regierung durch den Handelskrieg mit Unterseebooten. Sie erklärte die Gewässer rings um Großbritannien und Irland mit Einschluß des Kanals als Kriegsschauplatz und beschwß, vom 18. Februar 1915 an mit allen zu Gebote stehenden Kriegsmitteln der feindlichen Schiffahrt entgegenzutreten. Nun entwickelten unsere Unterseeboote, deren wir eine große Anzahl haben, eine un- heimliche Tätigkeit. Im Kanal, an der englischen Küste, in der Irischen See versenkten sie manches englische Schiff. Die englische Admiralität hatte schon früher den Handelsschiffen den Ge- brauch neutraler Flaggen empfohlen; nun riet sie auch, die Dampfer zu be- waffnen, und verhieß dem Kapitän eine hohe Belohnung, der ein Tauchboot rammte. Dadurch waren die Handelsschiffe zu Kriegsschiffen geworden und durften nach Kriegsrecht von unseren Seeleuten ohne jede Untersuchung vernichtet werden. Die Lusitania, einer der größten (31500 Tonnen) und schönsten eng- lischen Dampfer, fiel am 7. Mai an der Südküste von Irland einem Tauchboote zum Opfer. Der Dampfer war als Hilfskreuzer der englischen Marine gebaut, kam jetzt mit vielen Kisten Munition und allerlei Kriegsgerät an Bord von Amerika und war mit Geschützen bewaffnet. Er hatte 40 Millionen Mark gekostet und trug für 12 Millionen Mark Waren. Die Vernichtung des Schiffes war ein harter Schlag für England, das noch soeben mit seiner Herrschaft über die Meere geprahlt hatte. Mit der Lusitania gingen leider auch über 100 Amerikaner unter. Sie hatten das Schiff trotz dringender deutscher Warnung zur Überfahrt benutzt, weil die Engländer versicherten, es könnte chnen nichts geschehen. Die Engländer wollten also ihr Munitionsschiff durch amerikanische Staatsbürger schützen. Die Tauchboote dehnten ihre Jagdzüge immer weiter aus. Im Mittelmeer, im Nördlichen Eismeer, im Atlantischen Ozean störten sie die Schiffahrt. Das Hungergespenst, womit die Feinde uns schrecken wollten, tauchte jetzt bei ihnen auf. In Frankreich, mehr noch in Italien, war die Kohlennot so groß, daß nur noch auf den Hauptstrecken die Züge führe::. Viele Fabriken lagen füll. Nordamerika rettet England. Der erfolgreichste Helfer Englands war Nord- amerika unter seinem Präsidenten Wilson. Es lieferte für viele Milliarden Kriegsmaterialien aller Art an unsere Feinde und ermöglichte ihnen dadurch allein die Fortsetzung des Krieges. Einen noch größeren Dienst erwies Präsident Wilson den Engländern dadurch, daß er gegen unseren Unterseebootkrieg vorging. Er verlangte für Amerikaner das Recht, auf Handelsdampfern unserer Feinde, gleichviel ob sie bewaffnet waren oder nicht, im Kriegsgebiet ungehindett zu

12. Wie es zum Weltkrieg kam - S. 9

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Unsere Gegner. England 9 sturm aller festländischen Gegner gewachsen und so (Englands Neutralität gefährlich schien, wurde der Krieg gegen uns gepredigt. 1897 in der „Saturday Review“: „wenn Deutschland heute vernichtet wird, so gibt es keinen Engländer, der dadurch morgen nicht um soviel reicher geworden wäre." Eduard Vii. (1900—1907) setzte Wilhelms von Gra-nien und William Pitts Politik fort, gedachte aber Deutschland ohne Krieg nur durch die Fessel der „Einkreisung" niederzuzwingen. Lin Krieg brach nicht aus; auch erwies sich Englands Bundesgenosse Rußland, durch den Japanischen Krieg und die Revolution geschwächt, nicht stark genug, um als Soldat (Englands gegen das wohlgerüstete Deutschland zu marschieren. Hts wir 1911 den Streit wegen Marokko mit Frankreich hatten, sollte England als Bundesgenosse Frankreichs mit einer Expeditionsarmee von 160 000 Mann durch das neutrale Belgien gegen uns ziehen. Der Streit wurde aber noch einmal friedlich beigelegt. (Es begannen die deutsch-englischen Annäherungsversuche, wir wissen heute nicht, ob diese Entspannung von England ehrlich gemeint war. His nun Rußland und Frankreich mit Angriff drohten, ermutigte England diese Mächte und erklärte uns dann gleichfalls den Krieg. (Es wollte die günstige Gelegenheit, den gewaltigen Rivalen in fandet und Industrie niederzuzwingen und ihn zu beerben, nicht vorübergehen lassen. So ist der wahre Kriegsgrund (Englands nicht die vorgegebene Verletzung der belgischen Neutralität durch Deutschland, sondern der Neid auf unsern wirtschaftlichen Aufschwung, im letzten Grunde also unedler Hunger nach Gold. Das englische Volk, mit geistigen und sittlichen Kräften nicht so gut ausgestattet wie das deutsche, auch nicht so gut geschult, sah sich außerstande, uns durch bessere wirtschaftliche Leistungen in der Welt zu überbieten und wollte wie Kain den besseren Bruder ctbel totschlagen. 2. Frankreich. Frankreichs Gegnerschaft ist am leichtesten verständlich. Dies reiche, einst durch höchste Kultur ausgezeichnete Land war durch die Jahrhunderte unser vom Schicksal bestimmter Gegner, weit früher als Deutschland zur (Einheit gelangt, konnte Frankreich den Vorteil seiner starken Monarchie dem schwachen östlichen Nachbarn gegenüber in siegreichen Kriegen zur Geltung bringen und ihm Grenzgebiete rauben (Elsaß: Sundgau 1648, Straßburg 1681; Lothringen: der ältere Besitz von Metz, Soul, Verdun 1648 bestätigt, 1735/1766 Lothringen und Bar). Napoleon stürzte Deutschland von Grund auf um. Die Freiheitskriege aber brachten den Umschwung, und im 19. Jahrhundert mußte Frankreich unter Napoleon Iii. Preußens Ausstieg und Deutschlands (Einigung geschehen lassen. Preußens Sieg über Österreich bei Königgrätz wurde in Frankreich wie eine eigene Niederlage empfunden (Revanche pour Sadova!). Aus dieser Stimmung erwuchs der deutsche (Ein- flttmann, wie es zum Weltkrieg kam 2

13. Geschichte für evangelische Schulen - S. 2

1918 - Breslau : Hirt
2 Der Weltkrieg 1914/17. selbst willen; denn ein geschwächtes oder gar zerstückeltes Österreich wäre für Deutschland als Bundesgenosse wertlos. Die deutsche Regiemng forderte Rußland auf, seine Mobilmachung binnen 12 Stunden rückgängig zu machen, und fragte zugleich bei Frankreich an, wie es sich in einem etwaigen Kriege Deutschlands gegen Rußland verhalten würde. Rußland gab keine Antwort und eröffnete in der Nacht vom 1. zum 2. August ohne Kriegserklärung an der deutschen Grenze den Kampf. Frankreich erklärte ausweichend, es werde tun, was seine Interessen erfordern. Kaiser Wilhelm hatte nach Ablauf der 12stündigen Frist am Abend des 1. August die Mobilmachung aller deutschen Streitkräfte zu Wasser und zu Lande angeordnet. Um den Franzosen, die im Einvernehmen mit der belgischen Regierung über Belgien in Deutschland einfallen wollten, zuvorzukommen, ersuchte die deutsche Regierung den König der Belgier um die Genehmigung zum Durchzug der deutschen Truppen durch Belgien und versprach zugleich Ersatz für allen Schaden, der dabei verursacht werden würde. Als die belgische Regierung dies Ersuchen ablehnte, erfolgte am 4. August der Einmarsch der Deutschen in Belgien und am Tage darauf die Kriegserklärung Belgiens an Deutschland. Damit war für England ein willkommener Anlaß für die Einmischung in den Krieg gegeben. Zwar lag der wahre Grund in dem Neid über das Aufblühen des deutschen Handels und der deutschen Kolonien, in der Furcht vor dem Anwachsen der deutschen Kriegsflotte und in dem Wunsche, Deutschland zu vernichten; aber nun trat es dem Auslande gegenüber als der Beschützer der belgischen Neutralität auf und erklärte am 4. August Deutschland den Krieg. Somit standen beim Beginn des Weltkrieges einander gegenüber: auf der einen Seite Deutschland und Österreich, auf der andern Rußland, Frankreich, England, Belgien, Serbien und Montenegro, das sich Serbien angeschlossen hatte. Im weiteren Verlauf des Krieges kamen 1914 hinzu: auf unserer Seite die Türkei, auf feiten unserer Gegner Japan. Italien blieb neutral. Ii. Deutschlands Kriegsbereitschaft und Opfermut. Am Abend des 1. August trug der Telegraph die Knude von der Mobilmachung blitzschnell in die entferntesten Gaue unseres Vaterlandes. Das Geläut aller Kirchenglocken verkündete den Ernst der Zeit. Das war ein Läuten, wie es unser Volk seit 1870 nicht gehört hatte: ein Grabgeläut für den Frieden und ein Weckruf zum Kriege. Und das Volk stand auf. Rote Plakate bezeichneten jedem Reserve-, Landwehr- und Landsturmmanne Ort, Tag und Stunde für die Gestellung zu seinem Truppenteile. Die deutschen Männer legten ihre Arbeit nieder und gingen heim, um Abschied zu nehmen, und die deutschen Frauen gaben den Scheidenden unter Tränen ihren Segen. Tiefer Ernst, feste Entschlossenheit und stolze Siegeszuversicht spiegelten sich in den bewegten Zügen der Menge. Ungeheure Volksmassen brachten dem Kaiser vor seinem Schlosse begeisterte Huldigungen dar, und gleich einem Schwur erscholl in den Sommerabend hinein das wuchtige Schlachtlied von der Wacht am Rhein. Wunderbar schnell griff bei der Mobilmachung eins ins andere wie die Räder einer gewaltigen Maschinerie. Die strengen militärischen Maßregeln wirkten zwar hemmend auf Handel und Verkehr und brachten für den einzelnen mancherlei Unannehmlichkeiten; aber man ertrug alles gern, weil selbst der geringste Bürger wußte, daß Sein und Nichtsein des Vaterlandes auf dem Spiele stand. Außer denen, die sich pflichtgemäß zum Heeresdienst zu gestellen hatten, meldeten sich über zwei Millionen Kriegsfreiwillige zur Teilnahme an dem heiligen Kampfe. Kaufleute und Beamte, Lehrer und Schüler, Gelehrte und Künstler, Bürger und Bauern, Fabrikbesitzer und Arbeiter, Jünglinge und gereifte Männer wetteiferten in dem Streben, dem Vaterlande ihre

14. 1870 - 1914 - S. 68

1918 - Halle (Saale) : Gesenius
68 wissen, was zu seinem Nutzen erforderlich sei; es meinte, es bliebe sich gleich, ob es neutral bleibe oder nicht. Da es aber befürchtete, ohne es sei Frankreich verloren und Deutschland würde dann zu stark werden, so erklärte es sich gegen uns. Der friedliebende Teil des englischen Volkes erkannte sodann für sich das Wort des Nibelungenringes an: „Der durch Verträge du herrschtest, der Verträge bist du nun Knecht". Die Leiter Englands haben aus Furcht und Neid vor Deutschlands Aufstieg*) unter zielbewußter Entflammung des französischen Rachegeistes und des russischen Ausdehnungsdranges die ganze Welt in Bewegung gesetzt, um die friedliebenden Mittelmächte Europas niederzuwerfen. Als alle Friedensbemühungen unseres Kaisers scheiterten, weil die russische Kriegspartei in Gewißheit der englischen und französischen Hilfe den Krieg wollte und dem Zaren durch Betrug den Befehl zur Mobilmachung abnötigte, brach am 1. August der Weltkrieg zur Nieder- werfung Deutschlands unter englischer Führung aus. Ix. Abschnitt. Schluß. wer trägt nun die Schuld am klusbruch des Weltkrieges? Etwa Deutschland? Wenn auch eine erschöpfende Behandlung dieser Frage erst dem Geschichtschreiber möglich ist, dem alle Quellen zur Verfügung stehen, so kann doch auch schon dieser kurze Überblick jedem deutlich zeigen, daß es keineswegs den Krieg, sondern den Frieden gewollt hat. Wilhelm Ii. war ehrlich bestrebt, den Frieden zu erhalten, und ließ daher manche günstige Gelegenheit, den Gegner niederzuringen (1900 England, 1905 Frankreich, 1906 Rußland), unbenutzt. Auch unter den schwierigsten Verhältnissen, z. V. während der Marokko- entscheidungen und 1914, war er unter Aufbietung aller Kräfte bemüht, den Frieden aufrecht zu erhalten. Von unseren Feinden aber trifft jeden ein wohlgemessenes Teil der Schuld. Serbien ist für den Mord von Serajewo und damit für den Anlaß zum Krieg verantwortlich, aber es wurde doch nur von Rußland geschoben. Rußland hat — das zeigte der Suchomlinow-Prozeß klar und deutlich — den Krieg entfacht; es sah in dem österreichisch-serbischen Streit die willkommene Gelegenheit zu dem erwünschten Krieg, der ihm die Vorherrschaft über den Balkan und die Ostsee bringen sollte, damit cs ebenso wie die andern Völker am Welthandel teilnehmen könnte. Rußland war der unmittelbare ürheber des Weltkrieges; aber die Hauptschuld tragen doch Frankreich und England. Frankreich ist unser ältester Gegner. Seine Rachegedanken ließen Europa seit 1870 nicht zur Ruhe kommen und es Anschluß an Rußland und England suchen, um nur seine Vormachtstellung und *) Siehe Anm. 5 Sri.

15. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 2

1917 - Breslau : Hirt
2 Dex Weltkrieg 1914/17. selbst willen; denn ein geschwächtes oder gar zerstückeltes Österreich wäre sür Deutsch- land als Bundesgenosse wertlos. Die deutsche Regierung forderte Rußland auf, seine Mobilmachung binnen 12 Stunden rückgängig zu machen, und fragte zugleich bei Frankreich an, wie es sich in einem etwaigen Kriege Deutschlands gegen Rußland verhalten würde. Rußland gab keine Antwort und eröffnete in der Nacht vom 1. zum 2. August ohne Kriegserklärung an der deutschen Grenze den Kampf. Frankreich erklärte ausweichend, es werde tun, was seine Interessen erfordern. Kaiser Wilhelm hatte nach Ablauf der 12stündigen Frist am Abend des 1. August die Mobilmachung aller deutschen Streitkräfte zu Wasser und zu Lande angeordnet. Um den Franzosen, die im Einvernehmen mit der belgischen Regierung über Belgien in Deutschland einfallen wollten, zuvorzukommen, ersuchte die deutsche Regie- rung den König der Belgier um die Genehmigung zum Durchzug der deutschen Truppen durch Belgien und versprach zugleich Ersatz für allen Schaden, der dabei verursacht werden würde. Als die belgische Regierung dies Ersuchen ablehnte, erfolgte an: 4. August der Einmarsch der Deutschen in Belgien und am Tage darauf die Kriegs- erklärung Belgiens an Deutschland. Damit war für England ein willkommener An- laß für die Einmischung in den Krieg gegeben. Zwar lag der wahre Grund in den: Neid über das Aufblühen des deutschen Handels und der deutschen Kolonien, in der Furcht vor dem Anwachsen der deutschen Kriegsflotte und in dem Wunsche, Deutsch- land zu vernichten; aber nun trat es dem Auslande gegenüber als der Beschützer der belgischen Neutralität auf und erklärte am 4. August Deutschland den Krieg. Somit standen dein: Beginn des Weltkrieges einander gegenüber: auf der einen Seite Deutsch- land und Österreich, auf der andern Rußland, Frankreich, England, Belgien, Serbien und Montenegro, das sich Serbien angeschlossen hatte. Im weiteren Verlauf des Krieges kamen 1914 hinzu: auf unserer Seite die Türkei, auf seiten unserer Gegner Japan. Italien blieb neutral. Ii. Deutschlands Kriegsbereitschaft und Opfermut. Am Abend des 1. August trug der Telegraph die Kunde von der Mobilmachung blitzschnell in die entferntesten Gaue unseres Vaterlandes. Das Geläut aller Kirchenglocken verkündete den Ernst der Zeit. Das war ein Läuten, wie es unser Volk seit 1870 nicht gehört hatte: ein Grabgeläut für den Frieden und ein Weckruf zum Kriege. Und das Volk stand auf. Rote Plakate bezeichneten jedem Reserve-, Landwehr- und Landsturmmanne Ort, Tag und Stunde für die Gestellung zu seinem Tmppenteile. Die deutschen Männer legten ihre Arbeit nieder und gingen heim, um Abschied zu nehmen, und die deutschen Frauen gaben den Scheidenden unter Tränen ihren Segen. Tiefer Ernst, feste Ent- schlossenheit und stolze Siegeszuversicht spiegelten sich in den bewegten Zügen der Menge. Ungeheure Volksmassen brachten dem Kaiser vor seinem Schlosse begeisterte Huldigungen dar, und gleich einem Schwur erscholl in den Sommerabend hinein das wuchtige Schlachtlied von der Wacht am Rhein. Wunderbar schnell griff bei der Mobilmachung eins ins andere wie die Räder einer gewaltigen Maschinerie. Die strengen militärischen Maßregeln wirkten zwar hemmend auf Handel und Verkehr und brachten für den einzelnen mancherlei Unannehmlich- keiten; aber man ertrug alles gern, weil selbst der geringste Bürger wußte, daß Sein und Nichtsein des Vaterlandes auf dem Spiele stand. Außer denen, die sich pflicht- gemäß zum Heeresdienst zu gestellen hatten, meldeten sich über zwei Millionen Kriegs- freiwillige zur Teilnahme an den: heiligen Kampfe. Kaufleute und Beamte, Lehrer und Schüler, Gelehrte und Künstler, Bürger und Bauern, Fabrikbesitzer und Arbeiter, Jünglinge und gereifte Männer wetteiferten in dem Streben, dem Vaterlande ihre

16. Wie es zum Weltkrieg kam - S. 25

1915 - Leipzig [u.a.] : Teubner
Die neutralen Staaten 25 i Ianös, des Kaisers wie seines Volkes, und als die große Maschine der Mobilmachung mit der Genauigkeit eines feinen Uhrwerks zu spielen [: begann, als Millionen von Volksgenossen aller Stände freiwillig zu den Waffen eilten, da überkam Deutschland die feste Zuversicht des Sieges in diesem Kampf um Leben und Tod. Gott war mit Deutschland. v. Die neutralen Staaten. Die vereinigten Staaten von Amerika. Die ehemalig englische Kolonie entwickelte sich nach ihrem Abfall ; vom Mutterlands (1776) auch weiterhin auf angelsächsischer Grundlage und wurde in raschem Aufschwung zu einem der bedeutendsten Acker-bau-, Handels- und Industriestaatender Lröe. Da L>ie Aufgabe i der vereinigten Staaten überwiegend in Amerika liegt (auch die ge-; mischte Bevölkerung eine Parteinahme erschwert), bleiben sie im Weltkriege neutral. Sie treiben mit den kriegführenden Mächten in Ausnutzung der Lage lebhaften Handel, der infolge j der englischen Seeherrschaft ausschließlich unsern @eg-f nern zugute kommt. Die Versorgung unserer Feinde mit jeglichem Kriegsbedarf verlängert ohne Zweifel den Weltkrieg. Sie wird durch den Einspruch der deutschen Regierung und der zahlreichen deutschen Bevölkerung der vereinigten Staaten erfolglos bekämpft. Das vorgehen der Japaner in China (die vereinigten Staaten sind Be-; sitzer der Philippinen) kommt den an Chinas Handel beteiligten Amerikanern gleichfalls höchst unerwünscht. Die vereinigten Staaten | sind aber ohne bedeutende Heeresmacht und darum vor-v läufig ohne das Gewicht, das ihrer Bedeutung entspräche. 2. Die übrigen neutrale« Staaten: Rumänien, Bulgarien, Griechenland. Infolge der im Frieden die ganze Welt verknüpfenden wirtschaftlichen Beziehungen ist wohl kein Staat am Deutschen Kriege unbeteiligt. (Eigenart der geographischen Lage, militärische Schwäche, Besonderheit \ des Volkstums oder andere Gründe behindern besonders die kleineren [ Staaten, Partei zu ergreifen. So wird das Verhalten der Balkan-I staaten, Bulgariens, Griechenlands und Rumäniens,durch [ ihre Mittelstellung zwischen (Österreich und Rußland bestimmt, und beide kriegführenden Parteien bemühen sich lebhaft um diese drei. (Eine be-; sondere Rolle spielt Rumänien. Dieses ursprünglich türkische, nach m seiner Befreiung 1 866 von einer Nebenlinie unserer hohenzol-11 lern beherrschte Donaukönigreich hat sich neuerdings vortrefflich ent-0 wickelt. Die romanisch-slawische Bevölkerung neigte besonders | früher lebhaft zu französischer Kultur. Trotzdem hielt man Rumänien ; bis zum Kriege vielfach für ein unausgesprochenes Mitglied

17. Der Weltkrieg - S. 38

1918 - Leipzig : Voigtländer
38 Geschichte des Weltkrieges. rcksichtslose Opferung ihrer Mannschaften kostete die Russen in der ^ Zeit vom Juni bis September etwa 1 x/2 Millionen Tote und verwundete. 6. Schlacht an der Somrne. Rn der Westfront setzte Rnfang Juli ein wtender Rnsturm an der Somrne ein. Englnder und Franzosen versuchten mit Kufwendung aller Kraft, die deutschen Linien zu durch-brechen und zu den Ortschaften Bapaume und peronne vorzudringen, um von dort aus die deutschen Linien aufzurollen, Nordfrankreich und Belgien zurckzugewinnen und den Krieg zu entscheiden. . Ruch England fhrte diesmal starke Streitkrfte in den Kampf, während es bisher die ! Bundesgenossen sich opfern liefe, und beide Verbndete berschtteten unsere j Truppen mit unerhrten Massen von Geschossen, die teils in England und ! Frankreich, teils in den englischen Kolonien und in dem neutralen" Amerika hergestellt waren. Doch wenn auch die deutschen Schtzengrben ! in tagelanger Beschieung oft vllig eingeebnet wurden, unsere Capfern hielten in dem betubenden Geschohagel aus und mhten die zum Sturm 1 ansetzenden Gegner mit Maschinengewehren und Handgranaten reihenweis \ nieder. Schlielich brachte herangeschafftes schweres Geschtz die Rn-griffe zum Stillstand. Gering war der Gelndegewinn der Gegner; in 5 Monaten schwersten Hingens konnten sie die deutschen Linien an der 45 km langen Rngriffsstelle hchstens 812 km zurckdrngen; die : hei erstrebten Orte Bapaume und Peronne blieben in deutscher Hand. Und diese kleinen Ergebnisse bezahlten nach vorsichtiger Schtzung die . Englnder mit 600000, die Franzosen mit 250 000 Mann. 7. Neue Gegner. Ris unsre Gegner sich in ihren Hoffnungen ge= ; tuscht sahen, suchten sie neue Bundesgenossen zu gewinnen. Schon im Mrz kam es zwischen Deutschland und Portugal zum Bruch, weil die portugiesische Regierung auf Englands Betreiben sich vielfach feindlich er- I wiesen und endlich die in ihren Hfen liegenden deutschen Schiffe beschlagnahmt hatte. Rm 27. Ruguft erklrte Italien, das im Mai 1915 nur gegen sterreich die Feindseligkeiten erffnet hatte, auch Deutschland den Krieg. Gleichzeitig kam es zwischen den Mittelmchten und Rumnien j zum Bruch. Rumnien hatte sich 1883 dem Dreibun zugesellt, war aber bei Beginn des Krieges neutral geblieben, angeblich, weil der Dreibun durch den Rustritt Italiens zerfallen sei, in Wirklichkeit, um im Der- [ laufe des Krieges auf die Seite der Sieger zu treten und sich an der Siegesernte zu beteiligen, wie es das schon im Balkankriege von 1912 getan hatte. Es lie sich berreden, da der Zusammenbruch der Mittel-mchte gewi sei, und hoffte vor allem, das zum Teil von Rumnen bewohnte Siebenbrgen zu gewinnen. Rm 27. Rugust erklrte König Ferdinand von Rumnien, der feinem Deutschland treu ergebenen heim

18. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 1

1918 - Leipzig : Voigtländer
— Der verlaus des Weltkrieges bis zum Januar 1918. mit vier Kartenskizzen. R. voigtländers Verlag in Leipzig. 1. kriegführende und Kriegführung. 1. Die Gegner. Der gleichzeitig mit der Mobilmachung (2. August 1914) begonnene Weltkrieg ist der ungeheuerste, der je auf Erden geführt worden ist. Zuerst standen Deutschland und Dsterreich-Ungarn gegenüber Frankreich, Belgien, England, Rußland und Serbien. Italien, statt als Glied des Dreibundes an der Seite Deutschlands und Gsterreich-Ungarns zu Kämpfen, lehnte dies unter Scheingründen ab und nicht nur das: es zog sofort seine Truppen von der französischen Grenze zurück, so daß die dort stehenden französischen Truppen an wichtiger Stelle, schon in der Marneschlacht (s. u. 2, 2), gegen Deutschland verwendet werden konnten. Trotzdem gaben sich die deutsche und österreichisch-ungarischeregierung die größtemühe, Italien wenig-stens zur Neutralität zu bestimmen; Österreich war sogar bereit, den Italienern das ersehnte Welschtirol und das Küstenland bei Triest abzutreten. Die Italiener aber, von gewissenlosen, wahrscheinlich mit englischem und französischem Gelde bestochenen Zeitungen und von Maulhelden der Gasse zur Sinnlosigkeit aufgehetzt, erklärten am 23. Mai 1915 verräterisch dem bisherigen Bundesgenossen (Dsterreich-Ungarn den Krieg. Zwischen Deutschland und Italien wurden zunächst nur die diplomatischen Beziehungen abgebrochen, obwohl tatsächlich deutsche Truppen an der Tiroler Grenze mitkämpften. Erst am 27. August 1916 erklärte Italien auch an Deutschland den Krieg. Die Türkei hielt sich ebenfalls anfangs beiseite, obwohl tief verletzt dadurch, daß England zwei von ihr auf englischen Werften bestellte und bereits bezahlte Kriegsschiffe der englischen Flotte einverleibte. Außerdem stellte sich heraus, daß der im Dienste der Türkei stehende englische Admiral Limpus heimlich die ihm unterstellten türkischen Schiffe vorerst kampfunfähig gemacht hatte. Die Türken schickten den englischen Verräter fort und erwarben T>ortniif hoc Tt)otthrt<>n<>c 1qrq3 P C \

19. Nr. 1a - S. 146

1916 - Breslau : Hirt
146 Geschichte. verhalten würde. Rußland gab keine Antwort und eröffnete in der Nacht vom l. zum 2. August ohne Kriegserklärung an der deutschen Grenze den Kamps. Frankreich erklärte ausweichend, es werde tun, was seine Interessen erfordern. Kaiser Wilhelm hatte nach Ablauf der 12stündigen Frist am Abend des 1. August die Mobilmachung aller deutschen Streitkräste zu Wasser und zu Lande angeordnet. Um den Franzosen, die im Einvernehmen mit der belgischen Regierung über Belgien in Deutschland einfallen wollten, zuvorzukommen, ersuchte die deutsche Regie- rung den König der Belgier um die Genehmigung zum Durchzug der deutschen Truppen durch Belgien und versprach zugleich Ersatz für allen Schaden, der dabei verursacht werden würde. Als die belgische Regierung dies Ersuchen ablehnte, erfolgte am 4. August der Einmarsch der Deutschen in Belgien und am Tage darauf die Kriegs- erklärung Belgiens an Deutschland. Damit war für England ein willkommener An- laß für die Einmischung in den Krieg gegeben. Zwar lag der wahre Grund in dem Neid über das Aufblühen des deutschen Handels und der deutschen Kolonien, in der Furcht vor dem Anwachsen der deutschen Kriegsflotte und in dem Wunsche, Deutsch- land zu vernichten: aber nun trat es dem Auslande gegenüber als der Beschützer der belgischen Neutralität aus und erklärte am 4. August an Deutschland den Krieg. Somit standen beim Beginn des Weltkrieges einander gegenüber: auf der einen Seite Deutsch- land und Österreich, aus der andern Rußland, Frankreich, England, Belgien, Serbien und Montenegro, das sich Serbien angeschlossen hatte. Im weiteren Verlauf des Krieges kamen hinzu: auf unserer Seite die Türkei, auf seiten unserer Gegner Japau. Italien blieb neutral. 2. Deutschlands Kriegsbereitschaft und Opfermut. Am Abend des 1. August trug der Telegraph die Kunde von der Mobilmachung blitzschnell in die entferntesten Gaue unseres Vaterlandes. Das Geläut aller Kirchenglocken verkündete den Ernst der Zeit. Das war ein Läuten, wie es unser Volk seit 1870 nicht gehört hatte: ein Grabgeläut für den Frieden und ein Weckruf zum Kriege. Und das Volk stand auf. Rote Plakate bezeichneten jedem Reserve-, Landwehr- und Landsturnunanne Ort, Tag und Stunde für die Gestellung zu seinem Truppenteile. Die deutschen Männer legten ihre Arbeit nieder und gingen heiru, um Abschied zu nehmen, und die deutschen Frauen gaben den Scheidenden unter Tränen ihren Segen. Tiefer Ernst, feste Ent- schlossenheit und stolze Siegeszuversicht spiegelten sich in den bewegten Zügen der Menge. Ungeheure Volksmassen brachten dem Kaiser vor seinen: Schlosse begeisterte Hul- digungen dar, und gleich einem Schwur erscholl in den Sommerabend hinein das wuchtige Schlachtlied von der Wacht am Rhein. Wunderbar schnell griff bei der Mobilmachung eins ins andere wie die Räder einer gewaltigen Maschinerie. Die strengen militärischen Maßregeln wirkten zwar hemmend auf Handel und Verkehr und brachten für den einzelnen mancherlei Un- annehmlichkeiten; aber man ertrug alles gern, weil selbst der geringste Bürger wußte, daß Sein und Nichtsein des Vaterlandes auf den: Spiele stand. Außer denen, die sich pflichtgemäß zun: Heeresdienst zu gestellen hatten, meldeten sich über zwei Millionen Kriegsfreiwillige zur Teilnahme an dem heiligen Kampfe. Kaufleute und Beamte, Lehrer und Schüler, Gelehrte und Künstler, Bürger und Bauern, Fabrikbesitzer und Arbeiter, Jünglinge und gereifte Männer wetteiferten in dem Streben, dem Vater- lande ihre Dienste zu weihen. Auch die deutschen Frauen wollten den Krieg gewinnen helfen. Viele Tausende stellten sich in den Dienst des Roten Kreuzes, des Vaterlän- dischen Frauenvereins oder anderer Vereinigungen, die das Wohl der Krieger und ihrer Angehörigen zu fördern suchen. Eine Fülle von Liebesgaben bewies, daß das

20. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 289

1903 - Wiesbaden : Behrend
289 besetzt. Auer dem indischen will England ein groes afrikanisches Kolonialreich besitzen. Ungeheure Opfer verschlang der Buren-krieg von 18 99 1902. Trotz des grten Heldenmutes ist es den Burenrepubliken Transvaal und Oranjesreistaat nicht gelungen, ihre Selbstndigkeit und Unabhngigkeit zu bewahren. Der Friede wurde im Frhjahr 1902 geschlossen. Die feierliche Krnung König Eduard Vii. mute infolge schwerer Krankheit des Knigs verschoben werden. Schon wegen der Blutsverwandtschaft unseres Kaisers mit dem englischen Knigshause herrschen freundschaftliche Beziehungen zwischen Deutschland und England. 6. Spanien erlitt einen schweren Verlust durch den Tod des tatkrftigen und doch mavollen Alfons Xii., der nach lojhriger erfolgreicher Regierung 1885 starb. Die Knigin-Witwe bernahm die Regentschaft fr ihren in demselben Jahre geborenen Sohn. Mit Geschick, Klugheit und wahrer Seelengre verstand sie es, das un-ruhige Land so zu regieren, da die hier besonders scharf ausgeprgten Gegenstze zwischen den Parteien der Entwicklung des Landes mglichst wenig schadeten. Der spanisch-amerikanische See- und Kolonial-krieg 1899 verlief unglcklich fr Spanien.. Es mute den Ver-einigten Staaten von Nord-Amerika die Philippinen, Kuba und Puertorico abtreten. Gleichzeitig berlie Spanien dem befreundeten Deutschland durch Verkauf die Karolinen und Marianen. Im Mai 1902 bernahm nach seiner Grojhrigkeits-Erklrung Alfons Xiii. die Regierung. Auch mit den meisten auereuropischen Lndern unterhlt Deutsch-land die besten Beziehungen. Eine besondere Annherung an die Vereinigten Staaten kam durch die Reise unseres Prinzen Heinrich nach Nord-Amerika im Frhjahr 1902 zum Ausdruck. Froning und Grothe, Geschichte. Ausg. D. 19