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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 25

1917 - Breslau : Hirt
Der Weltkrieg 1914/17. 25 2. Amerikas Übertritt zu unseren Feinden. Wenige Tage nach der Über- reichung der deutschen Friedensnote schlug Wckson den kriegführenden Mächten vor, sie möchten ihm ihre Bedingungen mitteilen, unter denen der Krieg zum Abschluß ge- bracht werden könnte, und zugleich angeben, durch welche Mittel für spätere Zeit ein Krieg zu verhindern sei. Die deutsche Regierung erklärte daraus dem Präsidenten, ein unmittelbarer Austausch zwischen den kriegführenden Mächten sei der einzige Weg, zum Frieden zu gelangen; die Maßnahmen zur Verhütung eines künftigen Krieges könnten jedoch erst nach dem Frieden in Angriff genommen werden. Durch die Frie- densnote hatte Wilson in aller Welt den Anschein zu erwecken gesucht, als ob er ein wahrer Friedensapostel sei. Er tat aber nichts, um England zur völkerrechtlichen Krieg- führung zu bewegen. Der Hungerkrieg gegen Deutschland wurde fortgesetzt, ebenso die Bedrückung der Neutralen. Da beschloß die deutsche Regierung, vom 1. Februar 1917 ab den uneingeschränkten B-Bootkrieg rücksichtslos durchzuführen. Nun setzte es Wilson im amerikanischen Senat durch, daß die diplomatischen Beziehungen zu Deutsch- land abgebrochen wurden und forderte die Neutralen aus, dasselbe zu tun. Sein Vorschlag wurde jedoch von den Neutralen abgelehnt. Eine regelrechte Kriegserklärung Amerikas au Deutschland erfolgte nicht; aber der Senat beschloß auf Wilsons Vorschlag die Feinde Deutschlands mit Rat und Tat kräftig zu unterstützen. d) Griechenland u. a. Nach dem Rückzüge von Gallipoli suchte England einen neuen Stützpunkt für weitere Unternehmungen im Osten. Unter dem Vorwände, daß es dem bedrängten Serbien Hilfe bringen wolle, besetzte es die griechische Stadt Saloniki und drang von dort aus gegen Serbien und Bulgarien vor. Der frühere griechische Ministerpräsident Venizelos unterstützte dies Unternehmen in verräterischer Weise. Griechenlands Widerspruch gegen die unerhörte Verletzung des Völkerrechts blieb unbeachtet. Als König Konstantin, der Schwager unseres Kaisers, sich weigerte, auf die Seite unserer Feinde zu treten, wandte England Zwangsmaßregeln gegen ihn und sein Land an. Die militärisch wichtigen Eisenbahnlinien wurden von den Eng- ländern besetzt. Englische und französische Beamte überwachten das gesamte Ver- kehrs- und Postwesen. Die Gesandten und Konsuln der Mittelmächte und andere Angehörige der deutschen und österreichischen Niederlassungen wurden verhaftet und ausgewiesen. Feindliche Kriegsschiffe drangen in die griechischen Häfen ein und sperr- ten das Land von jedem Verkehr ab. Dadurch entstand eine große Hungersnot, so daß Griechenland sich gezwungen sah, auf Verlangen seiner Peiniger die Armee zu ent- waffnen, die Geschütze abzuliefern und die Kriegsschiffe zu übergeben Dies alles konnte jedoch den König nicht dazu bewegen, die Neutralität aufzugeben. Gern hätten unsere Gegner schon damals König Konstantin abgesetzt; aber sie fürchteten den Zorn des russischen Kaisers, der dem Könige und seinem Lande freundlich gesinnt war. Als jedoch im Frühjahr 1917 beim Ausbruch der russischen Revolution Zar Nikolaus ent- thront worden war, brachte der Vertreter Frankreichs und seiner Bundesgenossen den König Konstantin durch Drohungen dahin, daß er abdankte und sich in die Schweiz zurückzog. Sein zweiter Sohn Alexander wurde sein Nachfolger; aber er blieb nur ein Schatteukönig. Der Verräter Venizelos riß die Gewalt an sich und brach die Be- ziehungen zwischen Deutschland und seinen Verbündeten ab. Die Vergewaltigung Griechenlands müßte für alle neutralen Staaten ein warnendes Beispiel sein. — Im weiteren Verlauf des Krieges traten u. a. noch auf die Seite unserer Gegner: Brasilien, China und Siam. Iii. Der Krieg gegen Rumänien. Am 6. Dezember 1916 hielten unsere sieg- reichen Gruppen ihren Einzug in Bukarest und nahmen dann sogleich mit Nachdruck

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1. Geschichte für evangelische Schulen - S. 25

1918 - Breslau : Hirt
Der Weltkrieg 1914/17. 25 2. Amerikas Übertritt zu unseren Feinden. Wenige Tage nach der Überreichung der deutschen Friedensnote schlug Wäson den kriegführenden Mächten vor, sie möchten ihm ihre Bedingungen mitteilen, unter benen der Krieg zum Abschluß gebracht werden konnte, und zugleich angeben, durch welche Mittel für spätere Zeit ein Krieg zu verhinbem sei. Die deutsche Regierung erklärte barctuf dem Präsidenten, ein unmittelbarer Austausch zwischen den kriegführenden Mächten sei der einzige Weg, zum Frieden zu gelangen: die Maßnahmen zur Verhütung eines künftigen Krieges konnten jedoch erst nach dem Frieden in Angriff genommen werden. Durch die Friedensnote hatte Wilson in aller Welt den Anschein zu erwecken gesucht, als ob er ein wahrer Friedensapostel fei. Er tat aber nichts, um England zur völkerrechtlichen Kriegführung zu bewegen. Der Hungerkrieg gegen Deutschland wurde fortgefetzt, ebenso die Bedrückung der Neutralen. Da beschloß die deutsche Regierung, vom 1. Februar 1917 ab den uneingeschränkten U-Bootkrieg rücksichtslos durchzuführen. Nun fetzte es Wilson im amerikanischen Senat durch, daß die diplomatischen Beziehungen zu Deutschland abgebrochen wurden und forderte die Neutralen aus, dasselbe zu tun. Sein Vorschlag würde jeboch von den Neutralen abgelehnt. Eine regelrechte Kriegserklärung Amerikas an Deutschland erfolgte nicht; aber der Senat beschloß auf Wilsons Vorschlag die Feinde Deutschlands mit Rat und Tat kräftig zu unterstützen. b) Griechenlanb u. a. Nach dem Rückzüge von Gallipoli suchte England einen neuen Stützpunkt für weitere Unternehmungen im Osten. Unter dem Vorwanbe, daß es dem bebrängten Serbien Hilfe bringen wolle, besetzte es die griechische Stadt Saloniki und brang von bort aus gegen Serbien und Bulgarien vor. Der frühere griechische Ministerpräsibent Venizelos unterstützte dies Unternehmen in verräterischer Weise. Griechenland Wiberspruch gegen die unerhörte Verletzung des Völkerrechts blieb unbeachtet. Als König Konstantin, der Schwager unseres Kaisers, sich weigerte, aus die Seite unserer Feinde zu treten, wandte England Zwangsmaßregeln gegen ihn und sein Land an. Die militärisch wichtigen Eisenbahnlinien wurden von den Engländern besetzt. Englische und französische Beamte überwachten das gesamte Verkehrs* und Postwefen. Die Gesandten und Konsuln der Mittelmächte und andere Angehörige der deutschen und österreichischen Mederlassungen wurden verhaftet und ausgewiesen. Feindliche Kriegsschiffe drangen in die griechischen Häsen ein und sperrten das Land von jedem Verkehr ab. Dadurch entstand eine große Hungersnot, so daß Griechenland sich gezwungen sah, auf Verlangen feiner Peiniger die Armee zu entwaffnen, die Geschütze abzuliefern und die Kriegsschiffe zu übergeben Dies alles konnte jedoch den König nicht dazu bewegen, die Neutralität aufzugeben. Gern hätten unsere Gegner schon damals König Konstantin abgefetzt; aber sie fürchteten den Zorn des russischen Kaisers, der dem Könige und seinem Lande freunblich gesinnt war. Als jeboch im Frühjahr 1917 beim Ausbruch der russischen Revolution Zar Nikolaus entthront worben war, brachte der Vertreter Frankreichs und seiner Bundesgenossen den König Konstantin durch Drohungen dahin, daß er abdankte und sich in die Schweiz zurückzog. Sein zweiter Sohn Alexander wurde sein Nachfolger; aber er blieb nur ein Schattenkönig. Der Verräter Venizelos riß die Gewalt an sich und brach die Beziehungen zwischen Deutschland und seinen Verbündeten ab. Die Vergewaltigung Griechenlands müßte für alle neutralen Staaten ein warnendes Beispiel fein. — Im weiteren Verlauf des Krieges traten u. a. noch auf die Seite unserer Gegner: Brasilien, China und Siam. Iii. Der Krieg gegen Rumänien. Am 6. Dezember 1916 hielten unsere siegreichen Truppen ihren Einzug in Bukarest und nahmen dann sogleich mit Nachdruck

2. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 2

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 2 — von Deutschland die beiden Kreuzer Soeben und Breslau, die bei Kriegsausbruch kühn und listig den (Engländern aus dem Mittelmeer ins Marmarameer entkommen waren. Rls aber (Ende Oktober 1914 zwei russische Minenschiffe den Bosporus mit Minen sperren wollten, nahmen die Türken die Schiffe weg. Damit war die Türkei an der Seite Deutschlands und Österreich-Ungarns in den Weltkrieg eingetreten. Rumänien, Bulgarien und Griechenland warteten Zunächst den Verlauf des Kampfes ab. 3m September 1915 aber schlugen die Bulgaren, an der Seite deutscher und österreichischungarischer Truppen, gegen das ihnen vom letzten Balkankriege 0913) her verhaßte Serbien los. — Rumänien neigte sich offensichtlich unsern Feinden zu. Dennoch kam seine am 27. Hugust 1916 erfolgte Kriegserklärung an Österreich-Ungarn überraschend. Griechenland (s. 4, 5) ist gewaltsam durch England und Frankreich zur Hufgabe seiner Neutralität gezwungen worden. Portugal, schon längst geldlich von (England abhängig, eignete sich nach langem Zögern die seit Kriegsausbruch in seinen fjäfen liegenden deutschen Schiffe an. Darauf erklärte Deutschland an Portugal den Krieg (9. März 1916). (Ein unerwarteter Gegner entstand uns in Japan. Ruf Betreiben des mit ihnen seit 1902 verbündeten (Englands forderten die Japaner (20. Rugust 1914) von Deutschland die unentgeltliche Abtretung von Kiautschou und die (Entfernung der deutschen Kriegsschiffe. Nach der selbstverständlichen Ablehnung dieses Rn-finnens begannen sie die Feindseligkeiten. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika blieben bis Rnfang Februar 1917 angeblich neutral. 3n Wirklichkeit begünstigte ihre Regierung unsere Gegner, in dem sie den dortigen Eisen- und Stahlwerken ungeheuere Lieferungen an Schieß- und Kriegsbedarf aller Rrt gestattete, auch sonst den Deutschen die größten Schwierigkeiten machte(Nr. 8,3). (Dhne dieseamerikamsche Unterstützung hätten (England und Frankreich den Krieg bereits einstellen müssen. Rber nach dem Wiederbeginn des rücksichtlosen U-Bootfmeges (No. 8, 3) brach der amerikanische Präsident Wilson den diplomatischen verkehr mit dem Deutschen Reiche ab und bestimmte den Kongreß zur Kriegserklärung (5. Rpril 1917). Diesem Beispiel folgten (Thina, Tuba, Brasilien, Peru, Uruguay und (Ecuador. Ruf den Gang des Krieges haben

3. Der Weltkrieg - S. 54

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 54 — wissen daraus, neutrales Land für ihre Zwecke zu benutzen. Dies und ihr weiteres Verhalten gegenüber dem ohnmächtigen Griechenland zeigten so recht, wie sich jene Mächte den „Schutz der kleinen Staaten" und den „Kamps für Freiheit und Recht" dachten, den sie so eifrig im Munde führten. Dabei muß man die Schwierigkeit der Lage Griechenlands verstehen. Ein Beitritt zur Entente konnte ihm den mühsamen Gewinn der beiden Balkankriege kosten, ohne ihm wesentliche Vorteile in Aussicht zu stellen, da das bulgarische Mazedonien von Serbien, Albanien und ein Teil der türkischen Inseln von Italien erwünscht wurde. Andererseits war eine tätige Unterstützung der Mittelmächte gefährlich, da seine lange Küste und die vielen Inseln schutzlos unter den englischen <Zchiffsgeschützen lagen. Das Natürlichste für das Land war alfo die unbedingte Aufrechterhaltung der Neutralität, und das war umsomehr zu wünschen, als das arme Land nach den beiden jüngsten Kriegen die Erholung dringend brauchte. Das verstand niemand besser als der König Konstantin, der, um auf alle Fälle gerüstet zu sein, bereits in den Tagen, da die Ereignisse sich seinem Lande näherten, sein Heer mobilisiert hatte. Als unmittelbar nach der ersten Landung von Verbandstruppen in Saloniki die Ententemächte in drohendem Tone auf Grund eines bestehenden griechisch-serbischen Bündnisvertrages von ihm ein sofortiges Eingreifen zugunsten Serbiens verlangten, lehnte er diese Zumutung ab, da der Bündnisfall nicht gegeben sei, und zwang seinen Ministerpräsidenten Venizelos, einen kretischen Advokaten, der auf seiten des Vierverbands stand, sein Abschiedsgesuch einzureichen. Jetzt suchten die Verbandsmächte nun planmäßig durch widerrechtliche und demütigende Maßregeln Griechenland zum Eingreifen zu zwingen. Zunächst schufen sie sich in Saloniki und den angrenzenden Gebieten ein Operationsgebiet für ihre Unternehmungen. Sie bemächtigten sich der griechischen Befestigungswerke, legten neue an, entkleideten die griechischen Behörden jeder Gewalt und entfernten die griechischen Truppen. Ja, sie duldeten es, daß der Hochverräter Venizelos dies Gebiet und die meisten griechischen Inseln vom griechischen Staate loslöste und zu einer neuen Republik vereinigte. Dann besetzten Ententetruppen unter dem Vorwande der strategischen Notwendigkeit andere Gebietsteile des griechischen Staates, so die Inseln Korfu und Thasos. Endlich griffen sie unter dem Vorgeben, die Operationen in Mazedonien von einer Bedrohung im Rücken freihalten zu wollen, in alle Verhältnisse des übrigen Staates ein. Sie besetzten durch ihre Truppen die Eisenbahnen- und Telegraphenstationen des Landes, setzten wiederholt den Rücktritt von Ministerien durch, die ihnen nicht genehm waren, erzwangen die Demobilisierung des Heeres und der Flotte, die Aufsicht über die Politik, über den Post- und Telegraphenverkehr, die Ausweisung der Vierbundsgesandten und die Auslieferung der griechischen Flotte und beträchtlicher Teile des Kriegsmaterials und besetzten zeitweise den Piräus, während ein englisch-französisches Geschwader vor dem Hafen kreuzte. Als die gepeinigten Griechen in ihrer Empörung zu den Waffen griffen und es am 1. Dezember 1916 in den Straßen der Hauptstadt zu einem Gefechte kam, in dem die Ententesoldaten zum Rückzug genötigt wurden, da verhängte England über ganz Griechenland die Blockade und schnitt damit Griechenland von den Getreidelieferungen aus Amerika ab, von denen

4. Der Weltkrieg - S. 49

1918 - Leipzig : Voigtländer
Uuegsereigiilsse tes Jahres 1917. 49 Bukowina von den russischen Scharen, deren Zusammenhalt vllig gelockert mar. Trotz der gewaltigen Kmpfe in Mandern, an der Risne un6 bei verdun versammelte unsere Heeresleitung dann in aller Stille starke Streitkrfte an der unteren Dna. Am 1. September wurde der Flu berschritten, am 3. September das wichtige Riga, bald darauf dessen Seehafen Dnamnde und am 21. September Jakob st adt genommen. Bewundernswertes Zusammenwirken von Landheer und Kriegsflotte errang im Oktober die Inseln Oesel, Dag und Utoon, die den Bufen von Riga, ja die ganze Ostsee beherrschen. 5. Italienischer Feldzug. Ruch Italien versprte im Jahre 1917 die Kraft der Mittelmchte. (Elf blutige Schlachten am Isonzo hatten es trotz einiger (Erfolge nicht nach dem ersehnten Trieft gefhrt. Rm 24. Oktober 1917 durchbrachen wir bei Flitsch und teo Im ein Schulter an Schulter mit den sterreichern in einer 12. Isonzoschlacht die italienische Front, befreiten am 28. Oktober Grz, besetzten am 29, Oktober das italienische Hauptquartier Udine und trieben die treulosen Bundesgenossen bis zum Cagliamento, ja bis zur Piave zurck. Ruer vielen Toten und verwundeten verloren die Italiener der 300000 (Befangene. Riesenhaft war die Beute an Kriegsmitteln und Vorrten, nicht weniger als 3000 Geschtze fielen in unsere Hand. Franzsische und englische Truppen muten Italien zu Hilfe eilen. 6. Die Vergewaltigung Griechenlands. Die englisch-franzsische Rrmee in Saloniki konnte auch im Jahre 1917 nichts Nennenswertes erreichen. Um die Hilfe Griechenlands zu gewinnen, wandten die lvestmchte gegen das neutrale Land die rcksichtslosesten Mittel an. Die wichtigsten Punkte und Eisenbahnen Griechenlands wurden von ihnen besetzt, das gesamte Verkehrswesen unter Rufsicht genommen, die Vertreter und Rngehrigen der Mittelmchte verhaftet und ausgewiesen. Der von den Westmchten gewonnene frhere griechische Minister venizelos erregte einen Rufstand gegen den König und brachte Teile Griechenlands, darunter die griechischen Inseln, zum Rbfall. Die griechische Flotte wurde beschlagnahmt, das Landheer entwaffnet. (Eine andauernde Blockade verursachte eine Hungersnot, die viele dahinraffte. Trotzdem hielt das griechische Volk zu seinem König Konstantin, dessen Person auch Rußland schtzte. Rls aber der Zar entthront war, landete am 11. Juni 1917 ein franzsischer Kommissar und erzwang mit Waffengewalt die Rb-dankung des Knigs, dessen zweiter Sohn Rlexander nun als König eingesetzt wurde. Thessalien, die Kornkammer Griechenlands, wurde der (Ernhrung der Saloniki-Rrmee dienstbar gemacht, da deren Zufuhr durch Artbr = Seet)au&en, Der Weltkrieg. 4

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 473

1916 - Leipzig : Ploetz
Die Balkanhalbinsel. 473 1910 wird der bisherige kretische Ministerpräsident Venizelos leitender Minister in Athen. »1912 Heeresorganisation durch eine französische Militärkommission begonnen. Über Griechenlands Beteiligung an den Kriegen auf dem Balkan s. S. 471 f. 1915. Der Ministerpräsident Venizelos wegen seiner offen- Febr. kundigen Absicht, Griechenland dem Vierverband in die Arme zu treiben, vorübergehend durch Gu- naris ersetzt. Schon im August zurückgerufen, tritt er auf Grund eines Bündnisvertrages von 1913 (S. 470) für den Anschluß Griechenlands an das von dem Vierbund (s. S. 529ff.) schwer be- drohte Serbien ein und veranlaßt die Engländer und Franzosen zu einer Landung und Festsetzung in Saloniki. Venizelos, „der bezahlte Handlanger der Feinde Griechenlands“, wird darauf von dem König, der die Neutralität seines Landes unter allen Umständen aufrechterhalten will, aufs neue ent- lassen. Zaimis sein Nachfolger. 1916. Ein Erlaß des Königs Konstantin erklärt die Pro- März. vinzen von Nordepirus (Südalbanien) für end- gültig mit Griechenland vereinigt. Zunehmende Knebelung Griechenlands durch den Vier- verband. Standhaftigkeit des Königs Konstantin -—- Brand des königlichen Schlosses Tatoi und des Waldes ringsum (Juli). Venizelos schürt im Solde Englands und seiner Verbündeten den Aufstand gegen den König und die Königin Sophie (s. S. 312). Das Türkische Reich, seit 1878 (russisch-türkischer Krieg, s. S. 450ff.) in seinem europäischen Bestände sehr ein- geschränkt (S. 452), hat immer wieder mit Empörungen seiner christlichen Untertanen zu kämpfen. 1895. Blutige Verfolgung der Armenier und der syrischen Christen; England, Frankreich und Rußland ge- bieten Einhalt. 1903. Aufstand in Macédonien, von den Bulgaren unter- stützt; Österreich und Rußland nötigen die türkische Regierung zu Reformen, die aber nur halb zur Ausführung kommen. Der Kriegszustand dauert fort. 1908. Für die Türkei erzwingt ein Militäraufstand ( Jung- türken; ihre Losung: „Für Einheit und Fortschritt !", fordert Gleichheit der Pflichten und Rechte für Mohammedaner, Christen und Juden) vom Sultan Abdul Hamid (1876—1909) die Gewährung einer Verfassung (Senat und Deputierten- kammer), die schon 1876 verkündet, aber nach kurzer Zeit wieder aufgehoben worden war. Bosnien (S. 449 f. ), Ostrumelien(s. S. 470) verloren; Novibazar wiedergewonnen S. 449). 1909. Sultan Abdul Hamid (ebenso wie 1876 sein älterer Bruder Sultan Mur ad V.) nach einem Aufruhr

6. Der Weltkrieg 1914/18 - S. 8

1918 - Breslau : Goerlich
erklärte Italien an Österreich und am 28. August 1916 auch an Deutschland den Krieg. An Italiens Treubruch waren nur Englands Versprechungen und Aufreizungen schuld. Italien mußte dafür schwer büßen. Auf der Front vom Jsonzo bis nach Tirol wurden die italienischen Truppen mit großen Verlusten geschlagen. Im Herbst 1917 eroberten vereinigte deutsche und österreichisch-ungarische Heere d'.j- von den Italienern besetzte Stadt Görz am Jsonzo zurück. Die verbündeten Truppen überstiegen die hohen Berge und jagten unter erfolgreichen Kämpfen den geschlagenen Feind bis an die Brenta. (350 000 Gefanaene 2500 Geschütze.) Bei Beginn des Weltkrieges lagen viele deutsche Schiffe in den Häfen Portugals. Auf Veranlassung Englands beschlagnahmte die portugiesische Regierung im März 1916 unsere dortigen Handelsschiffe. Deshalb erklärte Deutschland an Portugal den Krieg. 9. Der Salkmiseldzug. , - .^coien und Montenegro. Deutsche und österreichische Truppen erzwangen im Oktober 1915 den Übergang über die Save und Donau nach Serbien hinein, (v. Mackensen, v. Gallwitz, v. Köveß.) Die Hauptstadt Belgrad und die Festung Semendria wurden erobert. England versuchte, Bulgarien durch Versprechungen und Drohungen zu gewinnen. König Ferdinand aber wurde unser Verbündeter. Deutsche, österreichische und bulgarische Truppen eroberten in kurzer Zeit Serbien und Montenegro. — Nunmehr ist unsere Verbindung mit der Türkei und dem Orient hergestellt. (Balkanzug bis Konstantinopel.) b) Gegen Rumänien. Auf Drängen und Versprechungen Englands hin schloß sich auch Rumänien den Feinden an. Rumänien erklärte Ende August 1916 Österreich den Krieg. Deutschland, die Türkei und Bulgarien waren gezwungen, auch an Rumänien den Krieg zu erklären. Eine rumänische Armee fiel in Siebenbürgen ein. Deutsche und österreichische Truppen unter Generalfeldmarschall von Falkenhayn drängten die Rumänen durch die Karpathenpässe zurück. Unter siegreichem Vordringen wurde die rumänische Tiefebene erobert. Deutsche, bulgarische und türkische Soldaten rückten unter Generalfeldmarschall von Mackensen in die Dobrndscha ein. Sie erfochten viele glänzende Siege. Am 6. Dezember 1916 zogen die Sieger in die Hauptstadt Bukarest ein. Sie wurden mit Jubel empfangen und mit Blumen geschmückt. Das rumänische Königspaar war geflohen. In Rumänien wurde große Beute an Kriegsmaterial, an Getreide, Mais und Vieh gemacht. Die Feinde vergewaltigten das neutrale Griechenland, damit es an ihrer Seite kämpfen soll. Das Land wurde vom Seeverkehr abgesperrt: deshalb brach eine große Hungersnot aus. Der deutschfreundliche König Konstantin wurde gezwungen, abzudanken und abzureisen. 10. In unsern Kolonien. Japan stellte zu Anfang des Krieges an Deutschland das unredliche Verlangen, Kiautschou zu übergeben und die Kriegsschiffe aus den dortigen Gewäffern zurückzuziehen. Das konnte Deutschland nicht zugeben. Da rückten Japaner und Engländer zu Lande und zur See gegen Tsingtau, die Hauptstadt von Kiautschou, vor. Die kleine deutsche Besatzung leistete der erdrückenden feindlichen Übermacht tapfern Widerstand. (Telegramm des Befehls-

7. Der Verlauf des Weltkrieges - S. 20

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 20 — Engländer und Franzosen aber landeten in der griechischen Hafenstadt Saloniki viele Truppen, indem sie das neutrale Griechenland durch Drohungen zwangen, dies zu dulden. Das gelandete Heer rückte auch in Mazedonien vor, und es kam zu wiederholten Kämpfen mit den Bulgaren, die noch fortdauern bei tttcnastir, an der (Eerna und am Dojramsee. Die Bulgaren haben anscheinend nicht ernstlich versucht, die Gegner zu vertreiben, wahrscheinlich um griechisches Gebiet zu schonen. Die Franzosen und Engländer dagegen besetzten den Hafen Athens, den Piräus, und erpreßten von dem kleinen Griechenland ein Zugeständnis nach dem andern: Abrüstung des Heeres, Übergabe der Kriegsschiffe, Eisenbahnen, Posten und Telegraphen. Der tapfere König Konstantin ließ sich aber nicht zum Rufgeben seiner Neutralität bewegen. Endlich vertrieben ihn die Franzosen und (Engländer, machten seinen Sohn Alexander zum Scheinkönig und hatten nun Griechenland ganz in ihrer Gewalt. 6. Der Krieg mit Rumänien. 3n Rumänien hat 1866—1915 der Fürst, später König, Karl von hohenzollent-Sigmaringen geherrscht, vermählt mit der unter dem Hamen (lärmen S i) I v a als Dichterin bekannten Prinzessin Elisabeth von Wied. Ordnung und Wohlstand hat er seinem Lande geschaffen; mit dem Nachbarstaate (Österreich-Ungarn und mit Deutschland stand er in den besten Beziehungen, wäre es nach ihm gegangen, so hätte sich Rumänien sofort, treu einer bestehenden Abrede, bei Beginn des Krieges auf die deutsche Seite gestellt; mußte doch ein Sieg des eroberungssüchtigen Rußlands auch Rumäniens Unabhängigkeit gefährden. Aber fast alle Minister des Königs waren anderer Meinung; er mußte ihnen nachgeben und neutral bleiben, empfand dies aber so tief als Untreue, daß er vor Kummer starb. König wurde sein Neffe Ferdinand, der Sohn jenes Prinzen von hohenzollern, dessen spanische Thronkandidatur den Anlaß zum Deutsch-Französischen Kriege von 1870/71 gegeben hatte. Offensichtlich begann fortan die rumänische Regierung für unsere Feinde Partei zu nehmen und erklärte endlich, 27. August 1916, an (Österreich-Ungarn den Krieg. Natürlich folgte sofort die deutsche, bulgarische und türkische Kriegserklärung an Rumänien. Das rumänische Heer drang in Ungarn ein, dessen zum Teil rumänische Bevölkerung ja „erlöst" werden sollte. Es war eine kurze Siegesfreude. Die Feinde hatten gewähnt, Deutschland

8. Kurze Übersichten über den Verlauf des Weltkriegs - S. 31

1918 - Leipzig : List & von Bressensdorf
31 In Serbien, Montenegro und Albanien. § 39 für uneinnehmbar gegolten. Am 13. Januar 1916 wurde Cetinje besetzt, und schon am 26. Januar, nachdem auch die meisten übrigen Plätze des Landes bewältigt waren, willigte die montenegrinische Regierung in die Entwaffnung des Heeres! Von Montenegro aus drangen die Österreicher in Albanien ein, wo mehrere Stämme sich ihnen anschlossen. Am 23. Januar 1916 wurde Skutari besetzt und am 27. Februar Durazzo den Italienern (die sich hier und in Valona festgesetzt hatten) entrissen. Durch weiteren Vormarsch von Norden und zugleich von Osten her wurde ganz Nord- und Mittelalbanien besetzt. (Nach mehrfachem Hin und Her verläuft die Front seit Ende 1916 über Berat, 50 km nordöstlich von Valona.) Die Saloniki-Armee war bis zum Sommer 1916 auf reichlich 350taus. Mann verstärkt worden (200 Taus. Franzosen, 100 Taus. Engländer, meistens Kolonial-truppen, 50 Taus. Serben, dazu noch Russen, Italiener und griechische Freiwillige). Als im August 1916 Rumänien in den Krieg eintrat, hegte die Entente die kühne Hoffnung, daß Sarrail durch Bulgarien hindurchstoßen und sich mit den Rumänen vereinigen sollte! Nichts von alledem geschah1). Die ganze Leistung Sarrails in 2x/2 Jahren (!) bestand darin, daß er im Oktober 1916 das griechische Florina (bis zu dem die Bulgaren im September vorgedrungen waren) und ant 18. November 1916 Monastir zurückeroberte. Weitere Erfolge konnte er hier trotz heftiger Kämpfe und blutiger Verluste in den hohen Bergen des Cernabogens (die Eerna ist ein rechtsseitiger Nebenfluß des Wardar) nicht erzielen. Die Hoffnung der Entente, durch zeitweilige Hungerblockade und andere Peinigungen Griechenland zum Eintritt in den Krieg und zur Verstärkung Sarrails zu zwingen, scheiterte an der Festigkeit des Königs Konstantin. Nachdem dieser ant 11. Juni 1917 zur Abdankung gezwungen worden war, brach Venizelos Anfang Juli 1917 die Beziehungen zu den Mittelmächten ab. Die Zerrüttung des griechischen Heeres und die Abneigung -es Volkes gegen den Krieg hinderte ihn vorläufig an weiteren Schritten. Der Verlauf des italienischen Rrieges2). a) Kurzer Überblick. Auf dem Hauptkriegsschauplatz, int Jsonzogebiet, nahmen die Österreicher von vornherein ihre Front von der Grenze in die Gebirgsstellung östlich vom Jsonzo (vom Krn bis zum Plateau von Doberdo) zurück. In 11 blutigen Schlachten versuchten die Italiener in zweijährigem Ringen (von Juni 1915 bis August 1917) vergebens diese Front zu durchbrechen und nach Triest zu gelangen (§ 44). Bei einem Gesamtverlust von 1/i Mill. Truppen erreichten sie nur eine Zurückdrängung der österreichischen Front von im Höchstmaß 12 km. Dann wurden sie im Herbst 1917 von den vereinigten Teutschen und Österreichern durch eine gewaltige Offensive 100 km weit, bis an die Piave, zurückgeworfen (§ 45), wobei die Front auf V3 verkürzt wurde. !) Vielmehr rückte der Ostflügel der Verbündeten Saloniki noch näher, indem er sich Anfang September 1916 von der unteren Mesta bis zur unteren Struma vorschob. Dabei stellte sich ein von der Heimat abgeschnittenes griechisches Armeekorps unter deutsche Obhut und wurde nach Deutschland überführt. 2) Über die Geographie der Gebiete dieses und der folgenden Abschnitte siehe H. Harms' „Erdkundliches Kriegsergänzungsheft" § 80 bis Schluß. Übrige Kriegs- schauplätze: Feste Douau- inont erobert 26.Febr.16 Erzerum verloren In Rumänien die Kleine Walachai erobert

9. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 24

1917 - Breslau : Hirt
24 Der Weltkrieg 1914/17. hatten, sie wollten lücht mit der verhaßten Regierung, sondern mit denr deutschen Volke verhandeln. Als Kriegsziel lvurde hingestellt: Keine Kriegsentschädigung, keine ge- waltsame Aneignung fremder Gebiete, Verständigung unter den Völkern zur Sicherung eines dauernden Friedens. Reichskanzler von Bethmann Hollweg legte nur diese Zeit sein Amt nieder; sein Nachfolger, Or. Michaelis, trat mit Kraft und Wärnre für das neue Friedensangebot ein. Wieder wiesen die Feinde in Haß und Raubgier die Frie- denshand zurück. Damit luden sie eine schwere Blutschuld auf sich; denn die Kämpfe entbrannten nun heißer als je zuvor. Ii. Neue Feinde, a) Amerika. 1. Deutschland und Amerika vor dem Ab- bruch der Beziehungen. Vor dem Weltkriege fand zwischen Deutschland und Ame- rika ein umfangreicher Güteraustausch statt. Deutschland bezog von dort hauptsächlich Baumwolle, Zink, Kupfer, Weizen, Schmalz, Fleisch, Felle und Erdöle und lieferte nach dort Stahlwaren, Spielzeug, Färb- und Arzneistoffe und Porzellan. Auch die Beziehungen zwischeit den Regierungen beider Länder ließen anscheinend nichts zu wünschen übrig. Nichts deutete auf Feindseligkeiten hin. Als der Weltkrieg ausbrach, war England eifrig bemüht, durch Verleumdungen in der Presse aller Völker Feind- schaft gegeit Deutschland zu erwecken. Die amerikanischen Zeitungen druckten das englische Lügengewebe von deutschen Niederlagen, Greueln, Völkerrechtsbrüchen, Hungersnöten und inneren Wirren mit großen Buchstaben nach und verbreiteten schwere Beschuldigungen gegen Kaiser und Fürsten, Heerführer und Soldaten, Minister und Beanrte. Als es der deutschen Regierung gelang, die drahtlose Verbindung mit Amerika wieder herzustellen, brachten die Zeitungen die deutschen Kriegsberichte und Kanzler- reden; aber die Volksseele war bereits so sehr vergiftet, daß die Stimmung gegen Deutschland immer feindseliger wurde. Dies trat besonders in der „amerikanischen Neutralität" zutage. Die Anrerikaner stellten ihre Industrie und ihr gesamtes Wirt- schaftsleben aus den Krieg ein und lieferten unseren Gegnern in den ersten 32 Kriegs- monaten zu hohen Preisen Sprengstoffe, Schußwaffen und sonstiges Kriegsmaterial im Gesamtbeträge von rund 80 Milliarden Mark, dazu viel Lebensmittel, so daß sich ein wahrer Goldregen über das Land ergoß. Dadurch blieben unsere Feinde vor dem Untergange bewahrt; aber an dem reichen Gewinn der Amerikaner klebte deutsches Blut. Die Aufforderung der deutschen Regierung, die Kriegslieferungen einzustellen, lehnte Präsident Wilson ab und erklärte, dies sei mit der wahren Neutralität nicht ver- einbar; Amerika würde gern auch für die Mittelmächte liefern, wenn der Seeweg zu ihnen offen stände. Wilson begünstigte überhaupt unsere Gegner in auffallender Weise. Die englische Seesperre erkannte er als völkerrechtlich an, obgleich sie dazu bestimmt war, unser Volk von 70 Millionen auszuhungern. Als unsere Gegner durch Führung falscher Flagge, durch Bedrückung neutraler Staaten, durch Bewaffnung von Handels- dampfern, durch Kontrolle über die Schiffspostsendungen neutraler Länderund andere Gewaltmaßregeln das Völkerrecht verletzten, begnügte er sich mit „Protestnoten", die England meistens unbeantwortet ließ. Als Deutschland jedoch 1915 die Gewässer um England als Kriegsgebiet erklärte und den Ii-Bootkrieg rücksichtslos durchführen wollte, drohte Wilson mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland. Hierauf lenkte die deutsche Regierung um des lieben Friedens willen ein und wies ini Frühjahr 1916 ihre Seestreitkräfte an, Handelsschiffe ohne Warnung nur dann zu ver- senken, wenn sie fliehen oder Widerstand leisten sollten, Menschenleben aber zu retten. Für den Fall, daß es Wilson nicht gelingen sollte, England zur Beachtung des Völker- rechts im Seeverkehr zu bewegen, behielt sich aber die deutsche Regierung freie Ent- schließungen vor.

10. Geschichte für evangelische Schulen - S. 24

1918 - Breslau : Hirt
24 Der Weltkrieg 1914/17. hatten, sie wollten nicht mit der verhaßten Regierung, sondern mit dem deutschen Volke verhandeln. Ms Kriegsziel wurde hingestellt: Keine Kriegsentschädigung, keine gewaltsame Aneignung fremder Gebiete, Verständigung unter den Völkern zur Sicherung eines dauernden Friedens. Reichskanzler von Bethmann Hollweg legte um diese Zeit sem Amt nieder; sein Nachfolger, Dr. Michaelis, trat mit Kraft und Wärme für das neue Friedensangebot ein. Wieder wiesen die Feinde in Haß und Raubgier die Frie-denshand zurück. Damit luden sie eine schwere Blutschuld aus sich; denn die Kämpfe entbrannten nun heißer als je zuvor. Ii. Neue Feinde, a) Amerika. 1. Deutschland und Amerika vor dem Abbruch der Beziehungen. Vor dem Weltkriege fand zwischen Deutschland und Amerika ein umfangreicher Güteraustausch statt. Deutschland bezog von dort hauptsächlich Baumwolle, Zink, Kupfer, Weizen, Schmalz, Fleisch, Felle und Erdöle und lieferte nach dort Stahlwaren, Spielzeug, Färb- und Arzneistoffe und Porzellan. Auch die Beziehungen zwischen den Regierungen beider Länder ließen anscheinend nichts zu wünschen übrig. Nichts deutete auf Feindseligkeiten hin. Ms der Weltkrieg ausbrach, war England eifrig bemüht, durch Verleumdungen in der Presse aller Völker Feindschaft gegen Deutschland zu erwecken. Die amerikanischen Zeitungen druckten das englische Lügengewebe von deutschen Niederlagen, Greueln, Völkerrechtsbrüchen, Hungersnöten und inneren Wirren mit großen Buchstaben nach und verbreiteten schwere Beschuldigungen gegen Kaiser und Fürsten, Heerführer und Soldaten, Minister und Beamte. Als es der deutschen Regierung gelang, die drahtlose Verbindung mit Amerika wieder herzustellen, brachten die Zeitungen die deutschen Kriegsberichte und Kanzlerreden; aber die Volksseele war bereits so sehr vergiftet, daß die (Stimmung gegen Deutschland immer feindseliger wurde. Dies trat besonders in der „amerikanischen Neutralität" zutage. Die Amerikaner stellten ihre Industrie und ihr gesamtes Wirtschaftsleben auf den Krieg ein und lieferten unseren Gegnern in den ersten 32 Kriegsmonaten zu hohen Preisen Sprengstoffe, Schußwaffen und sonstiges Kriegsmaterial im Gesamtbetrage von rund 80 Milliarden Mark, dazu viel Lebensrnittel, so daß sich ein wahrer Goldregen über das Land ergoß. Dadurch blieben unsere Feinde vor dem Untergange bewahrt; aber an dem reichen Gewinn der Amerikaner klebte deutsches Blut. Die Aufforderung der deutschen Regierung, die Kriegslieferungen einzustellen, lehnte Präsident Wilson ab und erklärte, dies sei mit der wahren Neutralität nicht vereinbar; Amerika würde gern auch für die Mittelmächte liefern, wenn der Seeweg zu ihnen offen stände. Wilson begünstigte überhaupt unsere Gegner in auffallender Weise. Die englische Seesperre erkannte er als völkerrechtlich an, obgleich sie dazu bestimmt toar, unser Volk von 70 Millionen auszuhungern. Als unsere Gegner durch Führung falscher Flagge, durch Bedrückung neutraler Staaten, durch Bewaffnung von Handelsdampfern, durch Kontrolle über die Schiffspostsendungen neutraler Länder und andere Gewaltmaßregeln das Völkerrecht verletzten, begnügte er sich mit „Protestnoten", die England meistens unbeantwortet ließ. Als Deutschland jedoch 1915 die Gewässer um England als Kriegsgebiet erklärte und den Ii-Bootkrieg rücksichtslos durchführen wollte, drohte Wilson mit dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Deutschland. Hieraus lenkte die deutsche Regierung um des ließen Friedens willen ein und wies im Frühjahr 1916 ihre Seestreitkräfte an, Handelsschiffe ohne Warnung nur dann zu versenken, wenn sie fliehen oder Widerstand leisten sollten, Menschenleben aber zu retten. Für den Fall, daß es Wilson nicht gelingen sollte, England zur Beachtung des Völkerrechts im Seeverkehr zu bewegen, behielt sich aber die deutsche Regierung freie Entschließungen vor.

11. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 71

1918 - Berlin : Weidmann
12. Wilhelm Ii. seit 15. Juni 1888. -71 diese Nachgiebigkeit vergeblich war. Denn Prsident Wilson forderte, wir sollten den Ii-Bootkrieg berhaupt aufgeben, da er unmenschlich sei. Der Reichskanzler erwiderte, ebenso un-menschlich sei das vlkerrechtswidrige Verhalten Englands, das die Meere nicht frei gebe und uns dadurch auszuhungern suche. Amerika solle also zunchst England zwingen, sein Verhalten gegen uns zu ndern, dann werde auch Deutschland den Ii-Bootkrieg abstellen. Da aber Wilson den Englndern keines-Wegs in den Arm fiel und sogar zulie, da sich auch die Handels-dampfer bewaffneten, sich also in Kriegsschiffe verwandelten, er-klrte Deutschland, es werde vom 1. Februar 1917 an in den Sperrgebieten um England, Frankreich und Italien herum und im stlichen Mittelmeer jedem Seeverkehr ohne weiteres (also ohne besondere Warnung) mit allen Waffen entgegentreten. Amerika solle jedoch sichere.hin- und Herfahrt nach Europa er-halten, wenn seine Schiffe keine Bannware mit sich fhrten. Trotzdem erklrte Wilson im April 1917 den Krieg. Denn er befrchtete, da Amerika die vielen, dem Vierverbande ge-liehenen Milliarden verlieren knnte, wenn w i r schlielich den Sieg erringen wrden. Inzwischen hatte schon der verschrfte Ii-Bootkrieg begonnen, der in jedem Monat viele Hundert-tausende Tonnen Schiffsraum vernichtete und nunmehr auch England in immer grere Not wegen Heranschaffung seiner Lebensmittel versetzte. X r

12. Der Weltkrieg 1914/18 - S. 10

1918 - Breslau : Goerlich
10 ------------ ausgestoßen. Mittels eines langen Sehrohres, das Linsen und Spiegel birgt kann man unter Wasser die Oberfläche des Meeres beobachten. (Periskop, d. h Umschauer) Die gefährliche Waffe der Unterseeboote sind die Torpedos. Ein Torpedo ist aus Brome oder fiprfipftpsst ittis Sta Oln+++ ~.____ m.. 0 Stahl hergestellt und hat die Form einer mächtigen Zigarre. Er ist etwa 6 m lang und 50 cm dick. Der Torpedo enthält eine gewaltige Pulverladung, um die starken Schiffswände zerreißen zu können. — Unsere todesmutigen Matrosen haben auf den Tauchbooten besonders anstrengenden und gefahrvollen Dienst. (Kapitän Weddigen.) ä) Unsere Luftstreitkräfte. über looo Flieger versehen an unseren Fronten ihren schweren, aber großartigen Dienst. Bei den Flugzeugen unterscheidet man Ein- und Doppeldecker nach der Anzahl der Flügel. Unsere Flieger erkunden die Stellung und Stärke des Feindes, photographieren feindliches Gelände, beobachten das Schießen uuserer Artillerie und vermitteln den Fronttruppen genaue Melduugeu durch Funkentelegraphie. Die Kampfflieger werfen Bomben auf Bahnhöfe, Truppen, Munitionslager und Fabriken unserer Feinde. Sie greifen mit Maschinengewehren feindliche Flieger an und feuern auch aus feindliche Truppen. Siegreich im Luftkampfe waren die Fliegeroffiziere Jmmelmann, Boelcke und von Richthofen. — Unsere Luftschiffe können Fahrten von über 24 Std. ausführen und schwere Bomben tragen. Sie unternehmen ihre Angriffe meist in der Nacht. Die Zeppeline werden von den Engländern und Franzosen sehr gefürchtet. Lüttich, Antwerpen, Paris, London, Bukarest und andere Städte wurden von Zeppelinen mit Bomben belegt. e) Deutschlands Friedensangebot. Unser Kaiser bot am 12. Dezember 1916 den Feinden hochherzig den Frieden an. Unsere Feinde aber wiesen das Friedensangebot mit Hohn und Spott ab. England wollte nicht eher Frieden schließen, bis wir und unsere Verbündeten militärisch und wirtschaftlich vernichtet sein würden. — Papst Benedikt Xy. richtete 1917 auch eine Friedensnote an die kriegführenden Staaten, die jedoch von unseren Feinden nicht beantwortet wurde. f) Die Vereinigten Staaten von Nordamerika, nnsere Feinde. Die Vereinigten Staaten lieferten unseren Feinden Waffen, Schießbedarf und auch Lebensrnittel. Durch den verschärften U-Boot-Krieg sahen sie nun ihre Kriegsgeschäfte gefährdet. Präsident Wilson versuchte vergeblich, die neutralen Länder Europas gegen uns aufzuhetzen. Im April 1917 erklärte er uns den Krieg. Amerikanische Truppen kämpfen an der Westfront. 12. Genernlseldmarschnll von Hindenburg, der Generalstads- Paul von Hindenburg wurde (1847) als Sohn eines Majors in Posen geboren. Er hatte an den Kriegen 1866 und 1870/71 teilgenommen. Hindenburg war Kommandeur des 4. Armeekorps in Magdeburg. Nach feinem Abschied (1911) lebte er in Hannover. 1914 ernannte unser Kaiser den tüchtigen General zum Führer der gesamten Streitkräfte des Ostens. Hindenburg wurde der Befreier Ostpreußens von der Ruffengewalt. (Schlacht bei ches des Feldheeres.

13. Der Weltkrieg - S. 192

1915 - Leipzig : Wunderlich
— 192 — Schanzen und in den verdeckten und versteckten Batterien aufgestellt. Die deutschen Offiziere sorgten noch dafür, daß eifrigst am weiteren Ausbau der Befestigungsanlagen gearbeitet wurde. Sie leiteten auch die Kämpfe und wurden dabei unterstützt von deutschen Mannschaften. So hielten Deutsche auch an den Dardanellen treue Wacht und stritten mutig gegen Albion und Gallien. Schützengräben, Laufgräben, Unterstände schützten die Kämpfer. Unterirdische Fernsprechleitnngen ermöglichten schnellste Benachrichtigung. Das ganze Dardanellengebiet ward nun von einer stattlichen Besatzungsarmee verteidigt. Hinter ihr stand die Feldarmee unter dem Oberbefehl des deutschen Generals Li man v. Sanders. Selbst die Inseln des Marmarameeres und die Ufer des Bosporus wie die Höhen um Konstantinopel sind befestigt. Dazu waren die Dardanellen mit Seeminen gesperrt. So war alles bereit, einen angreifenden Feind tüchtig auf Granit beißen zu lassen. 7. Die verlustreichen Flottenangriffe auf die Dardanellen. England pochte stets auf seine übermächtige Flotte. In diesem Weltkriege ward nun seine Kriegsflotte noch durch die französische verstärkt. So konnten die britischen und gallischen Kriegsschiffe auch mit Leichtigkeit türkische Häfen und Orte an der mittelländischen Küste beschießen (wie Alexandrette und Smyrna). Auch im November schon erschienen sie vor den Dardanellen und beschossen nun heftig die türkischen Anlagen. Doch war es ihnen unmöglich, in die Meerenge selbst einzudringen. Nur Tauchboote konnten zuweilen die Minensperre durchbrechen und türkische Schiffe angreifen und in den Grund bohren. Vom Januar an machten die englifch-französischen Schiffe öfter Angriffe, ohne aber Erfolge zu erzielen. Vielmehr erlitten die Kriegsschiffe stets mehr oder minder beträchtliche Verluste. Manches von ihnen mußte sich nach Malta oder Gibraltar und Toulon zur Ausbesserung begeben. Nicht wenige sanken in die Tiefe, besonders Tauchboote und Torpedoboote. Aber selbst manchen Kreuzer und Truppendampfer verschlangen die Wellen. Insbesondere büßten die Briten und Franzosen mehrere Kriegsschiffe ein, als sie mit ihnen die Durchfahrt durch die Dardanellen erzwingen wollten. Seit dem Februar steigerten die Briten und Gallier ihre Angriffe auf die Dardanellen. Alle Welt erwartete von ihren Flotten einen Hauptschlag. Im besonderen verfolgten die Balkanstaaten den Gang der Dardanellenkämpfe. Griechenland war damals nicht abgeneigt, sich an Englands Seite zu stellen. Britisches und französisches Gold hatte natürlich stark gewirkt. Selbst der erste Minister Venizelos war für Griechenlands Anschluß an England. Aber der König und eine starke Partei waren dagegen, und so blieb am Ende Griechenland neutral. Es duldete aber, daß sich England und Frankreich auf griechischen Inseln einnisteten und sie zu Stützpunkten ihrer Angriffe auf die Dardanellen machten. Nun wollten die Briten und Gallier den Griechen, Italienern,

14. Der Weltkrieg - S. 46

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 46 — konnten, übertrafen alle Erwartungen, die die Reichsleitung gehegt hatte. Allein im Februar, dem ersten Monate des unbeschränkten Ii-Boot-krreges, wurden fast 800000 Tonnen versenkt, d. i. fast das Doppelte der ^cmuorbeute und ein Drittel mehr, als man angenommen hatte. So hat sich der Pserl zum Schützen zurückgewandt. England, das uns mit dem Hunaei nrederzwmgen wollte, sieht selbst das Hungergespenst drohend aufsteigen. Hoffen ton daß die Erwartungen sich auch weiter erfüllen und die Erfolge unserer Ii-Boote uns dem Siege näher bringen und damit dem Frieden! 6. Die Beziehungen Deutschlands zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika. /-Die Beziehungen vor dem Kriege. Die Entwicklung unseres Umerseebootskrreges wurde in der augenfälligsten Weise beeinflußt durch das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Zwischen uns und Nordamerika bestand seit mehr als einem Jahrhundert ein gutes Einvernehmen Friedrich der Große hatte seinerzeit den Freiheitskampf der Amerikaner begrüßt und begünstigt; er war der erste europäische Fürst gewesen, der den neuen Staat anerkannte. Seitdem wurden die freundschaftlichen Beziehungen zwischen uns und dem Freistaat als ein Vermächtnis des großen Königs von uns sorgfältig gepflegt, und beide Länder standen sich gut dabei. 2. Hmerihanifcbe Neutralität. Als der große Weltkrieg ausbrach, war die Haltung Amerikas unklar; manche bei uns hofften wohl, daß nach der Stellungnahme Japans das durch mancherlei Interessengegensätze von diesem getrennte Nordamerika zu uns herüberneigen werde. Auffällig aber war schon in den ersten Wochen nach der Kriegserklärung, mit welcher Kälte des Tones der Präsident Wilson einen von dem heißesten Gefühl tiefster sittlicher Empörung getragenen Einspruch beantwortete, den der Kaiser in Hinblick auf die völkerrechtswidrige Art der belgischen und französischen Kriegführung an ihn als das Oberhaupt des bedeutendsten neutralen Staates gerichtet hatte. Es sollte schlimmer kommen. Während eines Bürgerkrieges, der kurz vor Ausbruch des Weltkrieges Mexiko in zwei große Lager spaltete, hatte Wilson in einer feierlichen Botschaft erklärt, er glaube den besten völkerrechtlichen Grundsätzen unbedingter Neutralität zu folgen, wenn er die Lieferungen von Waffen und Kriegsmaterial an beide kriegführende mexikanische Parteien verbiete. Das war 1913. Ein Jahr später wurde diese Gepflogenheit ersichtlich nicht mehr für gut gehalten. Da entstanden in Amerika Tausende neuer Fabriken, die für die Entente Kriegsmaterial herstellten. Andere Tausende schon vorhandener Werkstätten richteten sich neu ein und stellten sich gleichfalls in den Dienst der Kriegsindustrie. Und Tag für Tag gingen Schiffe, mit allem nur erdenkbaren Kriegsgut befrachtet, nach den Ententeländern ab. Gewehre, blanke Waffen, Munition aller Art, Geschütze, Unterseebootsteile, Stacheldraht, Flugzeuge, Automobile usw. erhielten unsere Feinde in unbegrenzter Menge aus Amerika. Nur durch diese Zufuhr war ihre Verteidigung möglich und ihre Angriffskraft bedingt. Und die amerikanische Regierung tat nichts dagegen; sie schlug vielmehr alle Bedenken, die im Lande selbst entstanden, rücksichtslos nieder. Unsere Einsprüche blieben unbeachtet.

15. Realienbuch - S. 202

1918 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
I 202 Ob das damit verbundene Ziel erreicht wird, bleibt dahingestellt. — Ihr habt weiterhin mit Gottes Hilfe dem Feinde standzuhalten und ihn zu schlagen." So sprach der Kaiser am 12. Dezember 1916 zu Heer und Marine. Der Reichskanzler teilte an demselben Tage dem deutschen Volke im Reichs- tage mit, daß den feindlichen Mächten eine Note übergeben würde mit dem Vorschlage, alsbald in Friedensverhandlungen einzutreten. Fest stände überall unsere Front, die rumänische Gefahr sei abgewandt und unsere wirtschaftliche Versorgung gesichert, aber um den Greueln des Krieges, der Europa verderbe, ein Ende zu machen, seien die verbündeten Mächte bereit, die Hand zu einem Frieden zu reichen, der unserem Volke eine feste und gesicherte Zukunft biete. Vorschläge für die Herstellung eines dauerhaften Friedens würden die Verbündeten zu den Verhandlungen mitbringen. Der Kanzler schloß mit den Worten: „Wir wollen furchtlos und aufrecht unsere Straße ziehen, zum Kampfe entschlossen, zum Frieden bereit." Unsere Feinde antworteten auf das Angebot mit unerhörten Beschimpfungen und Beleidigungen und einer schärferen Kriegserklärung. Trotz aller Niederlagen und Mißerfolge ihrer Heere redeten sie wie im Fieber nur von ihrem Sieg und unserer Vernichtung. Nun mußte das Schwert weiter reden. Nach der unverschämten Antwort sagte der Kaiser in einer Ansprache an sein Heer: „In der gerechten Empörung über der Feinde anmaßenden Frevel, in dem Willen, unsere heiligen Güter zu verteidigen und dem Vaterlande eine glückliche Zukunft zu sichern, werdet Ihr zu Stahl werden. Unsere Feinde haben die von Mir angebotene Verständigung nicht gewollt. Mit Gottes Hilfe werden unsere Waffen sie dazu zwingen!" Entschließung des Reichstages. Die Mehrheit des Reichstages nahm am 19. Juli 1917 eine Entschließung an, die betonte, daß Deutschland einen Ver- teidigungskrieg führe und einen Frieden der Verständigung und der dauernden Versöhnung der Völker erstrebe. Aus den Antworten der Feinde konnte man ersehen, daß diese keinen Frieden der Verständigung wollen, sondern immer noch auf Eroberungen hoffen. So soll Frankreich Elsaß-Lothringen, das Saargebiet und sonstige ihm erwünschte Teile der Rheinprovinz haben. Von uns verlangen sie, daß wir vor Beginn der Friedensverhandlungen unsere Truppen, die sie aus dem feindlichen Lande nicht vertreiben konnten, hinter den Rhein zurückziehen. Friedenskundgebung des Papstes. Auch der Papst wirkte für den Frieden, indem er am 2. August 1917 einen Aufruf zum Frieden an alle Staatsober- häupter der kriegführenden Staaten richtete. Die deutsche Regierung antwortete am 19. September. Sie wies in ihrem Schreiben darauf hin, daß unser Kaiser das bei seinem Regierungsantritt ab- gelegte Gelöbnis, seinem Volke den Frieden wahren und nur bei einem Angriff auf das Reich das Schwert ziehen zu wollen, in 26 Jahren segensreicher Regie- rung gehalten habe. Nachdem der Krieg gegen den Willen und trotz aller Be- mühungen des Kaisers um friedliche Schlichtung des Streites ausgebrochen sei,

16. Des Weltkriegs Ursprung und Verlauf - S. 26

1916 - Leipzig [u.a.] : Teubner
26 Balkankrieg — Krieg zur See die Hand. Ihr Gebiet reicht ununterbrochen von der Nordsee bis zum Indischen Meer. — Am 15. Ianuar 1916 wurde der erste „Balkanzug" in Berlin abgelassen. (Er eilt von nun ab ohne widerstand durch das eroberte Serbien und grüßt auf seiner Fahrt die übrigen Hauptstädte der Mitternächte: Wien-Budapest, Sofia und Konstantinopel. Geöffnet ist uns nun der weg nach dem Morgenlande, wenigstens bis zum alten Byzanz, der Pforte des Orients. - Den denkwürdigen Tag des 18. Januars beging in diesem Jahre unser Kaiser auf dem Boden des besiegten Landes. In Nisch war er der gefeierte Gast seines neuen Bundesgenossen Ferdinand, des „Zaren aller Bulgaren". Die Hilflosigkeit der Vierverbandes. Der Vierverband konnte diesen Ereignissen nur in ohnmächtiger Wut zuschauen. Bloß Rußland hat zuletzt ernstlich versucht, den Serben und Montenegrinern Hilfe zu bringen. (Östlich von Rumänien sammelte es wieder ein Millionenheer von frischausgehobenen Truppen,- das sollte durch Rumänien auf den Balkan geworfen werden. Rumänien wollte aber von einem Durchzuge nichts wissen. Schließlich benutzte Rußland dann dieses Heer zu einem Durchbruchsangriff gegen unsre Ostfront (S. 22). Italien will sich durchaus nicht bereitfinden, in den serbischen Abgrund zu stürzen. England und Frankreich landeten in Eile Truppen in dem neutralen griechischen Hafen von Saloniki. Sie sollten die Bulgaren von Süden her bedrohen, kamen aber nicht weit über die griechische Grenze hinaus. Dann wurden sie von den tapferen Bulgaren entscheidend besiegt und flüchteten sich schleunigst nach Saloniki zurück. Fortwährend haben sie hier noch Verstärkungen herangezogen, welche Unternehmungen von Saloniki aus sie eigentlich planen, muß die Zukunft lehren. hier, auf neutralen Boden, schalten Engländer und Franzosen wie in einem eroberten Lande. Sie legen Befestigungen an, sprengen Brücken, vergreifen sich an der unter griechischem Schutze stehenden Vertretern der Mitternächte. Eine Anzahl griechischer Inseln haben sie eigenmächtig besetzt. Griechenland muß sich das alles bieten lassen. Es ist in seiner (Ernährung zumeist auf Seezufuhr angewiesen. Seine wehrlosen Küstenstädte sind jeder Willkür einer feindlichen Kriegsflotte preisgegeben. England und Frankreich wollten es durchaus auf ihre Seite ziehen, erst durch Versprechungen und nun durch Gewalt. Sie haben durch ihre Flotte das Land einfach eingeschlossen und abgesperrt. Auch sonst versuchen sie alles, um es einzuschüchtern. Doch König Konstantin bleibt fest. Er will seinem Lande den Frieden erhalten, und bis jetzt ist ihm dies gelungen. F. Der Krieg zur See. I. Der eigentliche Seekrieg. 3tt den heimischen Gewässern. Schon vor Jahren hatte das Löwenmaul eines englischen Ministers verkündet: ,,wenn Deutschland jemals einen Krieg mit (England wagen sollte, dann wird die deutsche Kriegsflotte, noch ehe man in Hamburg die Kriegserklärung gelesen hat, schon auf dem Grunde des Meeres ruhen.“ Die englische Flotte ist freilich der unseren an Zahl der Schiffe weit überlegen. Doch diese Drohung

17. Teil 2 - S. 50

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
50 Sechzehnter Abschnitt. Die Deutschfeindschaft in neutralen Ländern. ruhigen. Den ganzen Sommer 1915 über find die Verhandlungen gegangen. Mitunter ist Wilson so scharf geworden, daß man dachte, es müsse gleich zum Kriege kommen. Aber die Deutsch-Amerikaner und ein guter Teil der anderen auch, die auf keinen Fall Krieg haben wollten, bloß um England zu helfen, haben sich heftig gegen den Präsidenten Wilson gewehrt. Sein Minister des Äußeren ist abgegangen, weil er Wilsons heftiges Vorgehen gegen Deutschland Unrecht fand. Schließlich, wie der Winter kam, und der Seekrieg damit von alleine aufhörte, hörten auch die Verhandlungen zwischen Deutschland und Amerika wegen der Lusitania auf. Ja, schließlich fing Präsident Wilson ernstlich an, die Engländer heranzukriegen, sie sollten die Lebensmittel nach Deutschland durchlassen. Man glaubte schon, er würde, um das durchzusetzen, tatsächlich den Amerikanern verbieten, Waffen und Schießzeug an England zu verkaufen. Aber auf einmal ging es wieder ganz umgekehrt. Der Präsident Wilson fing wegen der nun schon ein Jahr alten Lusitania-Frage wieder von frischem an, gegen Deutschland vorzugehen. Um des lieben Friedens willen hat sich nun die deutsche Regierung bereit erklärt, allen Schaden zu ersetzen, den Amerikaner bei dem Untergang der Lusitania erlitten haben. Aber gleichzeitig hat die deutsche Regierung erklärt, daß sie Schiffe, auf denen Kanonen stehen, künftig nicht mehr als Handelsschiffe ansehen werde, sondern als Kriegsschiffe. Kriegsschiffe aber darf ein Unterseeboot versenken, ohne sich vorher bemerkbar zu machen. Und über diese Erklärung geriet nun der Präsident Wilson wieder ganz außer sich. Und der ganze Streit fing von neuem an, und wie er endigen wird, weiß heute noch kein Mensch. Merkworte: In außerdeutschen Ländern Königtum ohne Rechte darum Deutschland als unfrei verschrieen Neutrale oft für England Italien von früherher Österreich feindlich mit fremder Äiife gegen Österreich geeinigt trotzdem Dreibund geschloffen Österreich versöhnlich, Italiens unverschämte Forderungen. Italiens Verrat. Viermal vergeblicher Angriff (Isonzo) Vereinigte Staaten von Nordamerika mit 2 Parteien

18. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 238

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 238 - werden knnten, Deutschland aber vernichtet Menschenleben, die unersetzlich sind. Nan, meine Herren, warum kamen bei den Englndern amerikanische Menschenleben nicht in Gefahr? Doch nur, weil sich die neutralen Lnder und insonderheit Amerika freiwillig den Anordnungen Englands fgten, und weil England so der Notwendigkeit berhoben war, seinen Zweck durch Anwendung von Gewalt zu erreichen. Was wre wohl geschehen, wenn die Amerikaner auf den ungehinderten Passagier- und Gterverkehr mit Hamburg und Bremen den gleichen Wert gelegt htten, wie auf den mit London und Liverpool? Htten sie es getan, meine Herren, so wren wir von dem peinlichen Eindruck befreit gewesen, da nach amerikanischer Auffassung eine Unterwerfung unter englische Macht und Kontrolle mit dem Wesen der Neutralitt vereinbar, eine Anerkennung deutscher Abwehr-maregeln aber mit dieser Neutralitt unvereinbar sei. Meine Herren, berblicken wir das Ganze in bezug auf unser Verhltnis zu Amerika: Der Abbruch der Beziehungen zu uns, die angestrebte Mobilisierung aller Neutralen gegen uns dienen nicht dem Schutze der von der Regierung der Vereinigten Staaten proklamierten Freiheit der Meere; sie frdern nicht den auch vom Prsidenten Wilson erstrebten Frieden; sie mssen vielmehr dazu führen, die Aushungerungspolitik Englands zu ermutigen und das Blutvergieen zu verviel-fachen. Wir beklagen den Bruch mit einem Volke, das nach seiner Geschichte dazu berufen schien, mit uns, nicht gegen uns fr gemeinsame Ideale einzutreten. Nach dem aber unser ehrliches Friedensangebot nur dem Kriegshohn der Gegner be-gegnet ist, gibt es fr uns kein Zurck mehr, sondern nur ein Vorwrts. 140. Der groe franzsische Durchbruchsversuch an der Aisne. 16. April 1917. Quelle: Tagesbericht des Ersten Generalquartiermeisters vom 17. April 1917. Funvort: Hannoverscher Kurier vom 18. April 1917. (Morgenausgabe.) 92t. 33056. An der Aisne ist eine der grten Schlachten des gewaltigen Krieges und damit der Weltgeschichte im Gange. Seit dem 6. April hielt ununterbrochen die Feuervorbereitung mit Artillerie und Minenwerfern an, durch die die Franzosen in noch nie erreichter Dauer, Masse und Heftigkeit unsere Stellungen sturmreif, unsere Batterien kampfunfhig, unsere Truppen mrbe zu machen suchten. Am 16. April frh morgens setzte von Soupir an der Aisne bis Betheny nrdlich von Reims der auf einer Front von 40 Kilometern mit ungeheurer Wucht von starken Jnfanteriekrften gefhrte und durch Nachschub von Reserven genhrte tief gegliederte franzsische Durchbruchsangriff ein. Am Nachmittag warf der Franzose neue Massen in den Kampf und fhrte starke Nebenangriffe gegen unsere Front zwischen Oise und Conde-sur-Aisne. Bei dem heutigen Feuerkampf, der die Stellungen einebnet und breite, tiefe Trichterfelder schafft, ist die starre Verteidigung nicht mehr mglich. Der Kampf geht nicht mehr um eine Linie, sondern um eine ganze tief gestaffelte Be-festigungszone. So wogt das Ringen um die vordersten Stellungen hin und her

19. Der Weltkrieg - S. 58

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 58 — Zwar erlitten beim Berennen der festen Stellung unterhalb Kut-el-Amaras die Angreifer ganz ungeheure Verluste, büßten sie doch an einem Tage über 33000 Mann ein. Aber es gelang den Engländern, die türkische Stellung zu umgehen. Die Türken entzogen sich indes einer Einschließung dadurch, daß sie ihre Stellung räumten. Auch Knt-el-Amara mußte aufgegeben werden. Ja, sie entschlossen sich Anfang März auch, das alte Bagdad, jene Wunderstadt der orientalischen Sage und Poesie, eine Stadt, die auch als Handels- und Jndustriemittelpuukt für die Gegenwart größte Bedeutung hat, ohne Kampf den Engländern zu überlassen. Das war ein böser Schlag für unsre Bundesgenossen. Ein Trost war nur dabei, daß das türkische Heer vollständig unbeschädigt blieb. to. Schlutzbetrachturrg. 1. Das Friedensangebot des Vierbundes. Ganz ähnlich wie im Spätherbst 1915 nach der Niederwerfung Serbiens, so trat auch im Winter 1916/17, nachdem Rumänien bezwungen worden war, eine Panse ein, die um so nötiger war, als eine ungewöhnlich strenge Kälte im Januar und Februar Unternehmungen größeren Stiles sehr erschwerte. Mochten nun auch die kriegerischen Operationen ruhen, so traten dafür auf dem Gebiete der Politik mancherlei Vorgänge von Bedeutung ein. Zwei und ein halbes Jahr hatte der Krieg schon getobt; die Feinde hatten es nicht fertig gebracht, Deutschlands Stellung und die seiner Bundesgenossen zu erschüttern; auch die letzte Machtprobe war zuungunsten des Vierverbandes ausgefallen. Mau sollte meinen, auch in den feindlichen Staaten sei man allmählich zu der Einsicht gelangt, all die ungeheuren Opfer und das unsagbare Elend seien vergeblich gewesen, und es war denkbar, daß es dort nur an einem charakterfesten Mann fehlte, der den Mut hatte, dies offen einzugestehen und zum Aufgeben der auf Deutschlands Zertrümmerung gerichteten Absichten zu mahnen. In tiefstem sittlichen und religiösen Pflichtgefühl gegen das deutsche Volk und darüber hinaus gegen die Menschheit hielt unser Kaiser seinerseits daher den Zeitpunkt zu einer Friedenshandlung für gekommen. Überraschend wurde der Reichstag, der eben vertagt worden war, auf den 12. Dezember einberufen, und noch überraschender verkündete dort der Reichskanzler, daß Deutschland mit seinen Verbündeten den Feinden den Eintritt in Friedensverhandlungen vorgeschlagen habe. Kurz danach trat aus der Reihe der Neutralen der Präsident Wilson mit einem ähnlichen Versuch hervor. Und so kam es denn, daß um die Weihnachtszeit 1916 der Friedensengel tastend und prüfend durch die Welt ging. 2. Die Hblebnimg des Friedensangebotes. Leider sollte auf die schöne, rasch aufgestiegene Hoffnung eine ebenso rasche Enttäuschung folgen. Im Aufträge des Vierverbandes übersandte der französische Ministerpräsident Briand am letzten Tage des alten Jahres an die Vierbundmächte eine Antwort, die deren Vorschlag mit Hohn und Beleidigung ablehnte. Auch der Versuch Wilsons scheiterte vollständig, obwohl seine Friedensnote die Zustimmung einer Reihe neutraler Staaten gefunden hatte. So war der Friede wieder in unabsehbare Ferne gerückt. Dennoch hatten diese Versuche ein Gutes. Es war die Maske gefallen, mit der unsere Feinde bis dahin ihre wahren Absichten

20. Lebensbilder und Ereignisse aus der vaterländischen Geschichte nebst einem Kanon der einzuprägenden Zahlen - S. 131

1916 - Leipzig : Teubner
3. Vom Verrat Italiens bis zur Gegenwart. 131 worden war, eine fast übermenschliche Leistung (11. I. 1916)! Beide Könige flüchteten, wie es der von Belgien hatte tun müssen, zu den großen Verbündeten, die ohnmächtig ihrem Untergange zuschauten. Unsere Feinde wußten sehr wohl, welch ungeheure Bedeutung ein rorjoigc siegreiches Vorgehen der Mittelmächte auf dem Balkan haben mußte, Herbst u.©intet und verdoppelten deshalb im Herbst 1915 ihre Anstrengungen, unsere Linien zu durchbrechen; aber vergeblich. Wohl hat die am 22. September einsetzende dritte „Große Offensive" im Westen, die in der Richtung auf Lille (Loos) und an der Aisne (Perthes) ihre Hauptstellen hatte, mit ihrem furchtbaren Trommelfeuer aus 10000 Geschützen an einigen Punkten die deutschen Linien etwas zurückgedrängt; aber auch diese „Septemberschlacht" hat unseren Feinden furchtbare Opfer gekostet und nichts Wesentliches geändert. Ebenso fruchtlos verlaufen die Versuche, die die Russen seit Weihnachten machen, ltin von Beßarabien aus sich zwischen die galizische Front und den Balkan zu schieben, wodurch sie wohl auch das russenfreundliche, aber immer noch zögernde Rumänien zum Eintritt in den Kampf zu bewegen hoffen. Ganz ergebnislos blieb auch die seit Ansang Oktober vollzogene Landung von großen englisch-französischen Streitkräften in der griechischen Hafenstadt Saloniki; die Hoffnung dieser Mächte, Griechenland auf ihre Seite zu ziehen, hat sich trotz schmachvoller Mißhandlung des neutralen Landes dank der Festigkeit des Königs Konstantin, des Schwagers unseres Kaisers, nicht verwirklicht. Und immer lauter werden die Stimmen in Frankreich und England, die auch die Aufgabe dieses zwecklosen Abenteuers fordern, das ebenso verlustreich enden könne wie das Dardanellenunternehmen. Dies nämlich haben beide beteiligten Mächte nach ungeheuren Opfern unter dem verdienten Hohngelächter Europas am 9. Januar 1916 aufgegeben, da alle Angriffe an der ehernen Ausdauer des türkischen Heeres gescheitert waren. So ist in demselben Augenblicke, wo die ungestörte Verbindung der Mittelmächte mit der Türkei durch die Niederwerfung Serbiens hergestellt und dem „Balkanzug" Berlin — Konstantinopel glatte Fahrt eröffnet wurde, auch die unbehinderte Fortführung dieser Linie über die türkische Hauptstadt hinaus nach Mesopotamien gesichert worden. Da auch am Tigris die Türken den Engländern zähen Widerstand leisten und Bagdad vor ihnen schützen, so ist die neue Weltlinie Hamburg — Bagdad jetzt für die Mittelmächte und ihre Freuuöe frei. Möge von ihr aus der Stoß ins Genick der Engländer, rach dein Suezkanal, glücken!