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1. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 38

1794 - Gotha : Ettinger
38 Iii. Frankreich. schon um 438 in Belgien und der Picar- die fest. Merwig und Childerich dehnten sich immer werter aus, 447-481. Nach jenem, der sich schon bis an die Seine ausbreitete, wur- de das regierende Haus mit dem Nahmen der Merovinger belegt. Childerich, sein En- kel, streifte bis an die Loire hin. 486 3. Chlodowig I gründet die fränkische Mo- narchie. Childcrichs Sohn. Die Herrschaft der Römer hörte mit der Schlacht bey Soissons völlig auf. Die Britannicr erkennen Chlodvwigen für ih- 507 ren Overherrn; die Westgothen müssen ihm Aquitanien abtreten. Die Schlacht bey Zülpich bringt die Aleman- nen unter Chlodowigs Herrschaft. 496 Chlodowig führt, durch den h. Remigius und seine Gemahlin bewogen, den christlichen , Glauben ein. Er braucht die christliche Religion zum Vor- wände, die übrigen Fürsten der Franken zu unterdrücken, st. 511. Damahls theilte sich die fränkische Monarchie in Ost- und Weftfranken ( Austrafien und Neustricn). Hauptstädte: Men, Orleans, Paris und Soissons. 4. Chlodowigs Nachkommen erweitern sie durch ansehnliche Lander. Um 5z4 Dietrich I eroberte Thüringen, welches anch das heutige Franken in sich begriff, und folglich an Austrafien gränzte. Theudebert i machte dem burgnndifchen Kö- nigreiche ein Ende, und eroberte dasjenige Alemannien, das sich bisher im vstgvthischen Schutze befunden hatte.

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1. Mittelalter - S. 1

1879 - Dillenburg : Seel
Geschichte des 3ttittcsastcrs. 1. Die Gründung des Frankenreiches. a. Begründung der fränkischen Herrschaft in Gallien. In den Stürmen der Völkerwanderung war auch Gallien für die Römer verloren gegangen; es hatten sich die Westgothen, Burgunder und Franken große Stücke des Landes angeeignet, so daß den Römern nur ein kleiner Länderstrich, die Umgebung von Soissons (nordöstlich von Paris) geblieben war. Den Nordosten Galliens hatten die Franken inne, als deren ersten König die Sage den Farämund nennt. Der Sohn des letzteren, Namens Chlvbio, eroberte das Land bis an die Somme und war Herr der salischen und ripnarischen Franken (f. Thl. I. S. 143). Chlodio's ältester Sohn Meroväeus oder Mervich erhielt die Herrschaft über die salischeu, der jüngere Sohn wurde Herr der ripuarischen Franken. Des Meroväens Sohn Childerich regierte so willkürlich und grausam, daß ihn seine Franken verjagten und sich dem römischen Statthalter Aegidius unterwarfen. Nach 10 Jahren aber riefen sie ihn zurück, da sie den römischen Herrscherstab zu drückend fanden. Childerich, welcher Zuflucht bei dem thüringischen Könige Basinus gefunden hatte, kehrte zurück. Ihm folgte Basina, die treulose Gattin des Basinus. Diese gebar ihm den Chlodwig (Ludwig), welcher seinem Vater nach dessen Tode im Jahre 481 in der Regierung folgte. Chlodwig war erst 15 Jahre alt, als er den Thron bestieg. _ Er war ein kecker, muthiger und thatendnrstiger Jüngling; sein Charakter zeigt einerseits die Kraft des wilden Barbaren, mit welcher er die Rohheit der Franken zu bändigen wußte, auderntheils jene List und Verschlagenheit, welche ihn geschickt machte, aus der Zwietracht seiuer Nebenbuhler seinen Vortheil zu ziehen. Begierig, feine Herrschaft zu erweitern, oerbanb er sich, als er 20 Jahre alt war, mit andern fränkischen Fürsten und schickte Hopf, Lehrbuch, L 1

2. Geschichte des deutschen Volkes und Landes - S. 55

1869 - Hannover : Hahn
55 den ripuarischen König Sigbert zu Cöln durch Macht und Ansehen über die andern hervor. 4) Auf Childerich folgte (um 481) in der Herrschaft über jene salischen Franken, die in dem Lande von der Maas bis zur Somme feste Sitze gewonnen hatten, sein Sohn Chlodwig (Chlodowig, Chlovis, Ludwig), der durch glückliche Kriege, wie durch Hinterlist und Meuchelmord der eigentliche Stifter des großen Frankenreichs wurde. 5) Zuerst besiegte Chlodwig bei Soissons 486 den Syagrius, der ein Sohn des frühern römischen Statthalters Aegidius in Gallien, in dem Lande zwischen Seine und Loire auch nach dem Untergänge des weströmischen Kaiserreichs mitten zwischen Franken, Burgundern und Westgothen einen Rest römischer Herrschaft aufrecht erhalten hatte. Durch diesen Sieg wurde das Gebiet der Franken bis zur Loire, der Grenzscheide zwischen ihnen und den Westgothen, erweitert. Syagrius, der zu den Westgothen entfloh, wurde auf Chlodwig's Verlangen ausgeliefert und hingenchtet. 9 Anmerk. Der Name Mcrovinger wird verschieden abgeleitet, von der Meeruwe (Meergau), einem Landstrich bei der Insel der Bataver, oder von der Merwe, einem Arm der Maasmündungen, als srüher Sitz und Ausgang des Geschlechts, das wohl den Sigambern, dem Kern des Frankenvolkes, angehörte. Noch Chlodwig, der Gründer des Frankenreichs, wird bei seiner Taufe von dem Bischof Remigius mit dem Dolksnamen S i g a m b e r angeredet, und ihm mit Bezug auf die frühere Plünderung und Zerstörung christlicher Kirchen durch die heidnischen Franken empfohlen: Mitis depose colla, Sigamber! adora quod incendisti, incende quod adorasti. §• 29. Ausbreitung des Frankenreichs auf dem rechten Rheinuser. 1) Noch wichtiger und folgenreicher ist bald darauf der Zusammenstoß zwischen Franken und Alemannen geworden. Letztere suchten um diese Zeit auch am Mittelrhein wahrscheinlich in dem durch den Abzug der Burgunder leer gewordenen Gebiet zwischen Worms und Mainz sich weiter auszubreiten, und kamen dadurch in Streit mit den ripuarischen Franken, deren König Sigbert bei Chlodwig, seinem Verwandten, Hilfe fand. In der hierauf erfolgenden Schlacht (496), als deren Wahlstatt gewöhnlich die Gegend bei Tolpiacum (Zülpich) angenommen wird, blieben die vereinigten Franken Sieger über die Alemannen. Chlod- wig hatte im Gedränge der wankenden Schlacht zum Gotte der Christen um Hilfe gefleht und seine Bekehrung gelobt, wenn der Sieg ihm verliehen würde. 2) Die Alemannen wurden südwärts gedrängt; ihr Gebiet vom Main bis zur Murg auf dem rechten und auf dem linken

3. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 240

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
240 Mittlere Geschichte. I. Zeitr. 2. Abschn. reichen Flotten von kleinen Schiffen, unterstützten den Karau^ stus, und eroberten Batavien, welches Konstantius ihnen wie- der abnabm, 292. Seit dieser Zeit kriegten sie stets mit den Römern zu Lande und zu Wasser, und ihre Großen eroberten mir ihren Geleiten Süd-Britannien. Die Franken waren ih- nen von Anfang an überlegen, vielleicht weil die Sachsen selten oder nie einen Einzigen Anführer hatten. Schwerlich ist es in- dessen von der ganzen Nation zu verstehen, daß sie ihnen vor Karl dem Großen Tribut gegeben haben. Dieser besiegte die Sachsen erst nach einem blutigen Kriege, der, mit einigen Pau- sen, von 772 bis 804 dauerte. Zwölftes Kapitel. Geschichte der Franken. {. 1. Gründung der fränkischen Monarchie. Ale Franken, ein Bund deutscher Nationen am Mittel- Rhein, namentlich der Chaucen, Attuarier, Brukterer, Cha- maven, Kalten, Salier, werden zuerst in einem Kriege gegen Gordian, 237 bis 244, genannt. Seit dieser Zeit waren sie stets gefährliche Feinde der Römer. Sie standen unter meh- rern Anführern oder Königen. Klodio und die salischen Fran- ken setzten sich um 437 in Belgien fest. Die Reihe der Könige aus dem Geschlechte des Meroväus haben wir von Childerich an, der in Gallien bis an die Loire vordrang. Er starb 481. Sein Sohn Chlodewig oder Ludwig I. muß als der erste Stif- ter der fränkischen Monarchie betrachtet werden. Tapfer, höchst staatsklug und eben so gewissenlos und grausam, hatte er gan- den Charakter eines Eroberers. Der Sieg bey Soissons über den Syagrius, 486, machte ihn, bis auf einige Küstenländer, zum Herrn über Alles, was die Römer in Frankreich besaßen; und der Sieg bey Zülpich, 496, über die Hälfte der alleman- nischen Länder. Er wurde Christ, ohne Gewinn für seinen moralischen Charakter: wohl aber für seine politische Größe; denn nicht nur die Armoriker und Arboriker unterwarfen sih dem christlichen Könige, sondern er konnte auch seine Untertha- nen zu einem Kriege gegen die ketzerischen Westgothen bewegen, denen er die gallischen Provinzen größtentheils wegnahm. Nachdem auch alle übrige fränkische Könige durch ihn ihr Leben verloren hatten, so war er Herr des ganzen Volks und eines

4. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 249

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
Herrschaft der Longobarden. 249 V. Aiftulf, König der Longobarden in der Milte de» achten Jahrhunderts, eroberte jedoch endlich Ravenna, (752) und machte der Herrschaft der Griechen in Italien, dem Exarchat — ein Ende. Es hatte seit Narses 185 Jahre gedauert. Der leiste Exarch hieß Eutychius. Die Griechen behielten jedoch noch einen Theil Unterira, liens. — Darauf rückte Aiftulf auch vor Rom und for- derte es zur Unterwerfung auf. Hierdurch gcrrrlh diese Stadt und besonders ihr Bischof (der Papst) welcher schon in der ganzen Christenheit in großem Ansehn stand, rn Gefahr, ihre angemaßte Hoheit zu vcrliehren. Der damalige Papst Zacharias suchte in dieser Noch Hül,e bei den Franken in Gallien, besonders bey dem Major Domus (Großhofmerster und Oberhrrzog) des fränkischen Königs Childerich, Pipin. Dieser Ehrsüchtige hatte den Ent- schluß gefaßt, seinen schwachen König, besten ganze Macht er schon an sich geristcn hatte, vom Thron zu stoßen und sich selbst darauf zu setzen. Der Papst billigte nicht nur dieses Vorhaben, sondern war anch durch seine geistliche Macht behülflich, es auszuführen. Childerich mußte ins Kloster gehen. Darauf kam Pipin mit einem fränkischen Heere nach Italien und zwang den König Aiftulf, das Exarchat dem Papste zu übergeben, — wo- durch die weltliche Macht des römischen Stuhls gegrün- det wurde- — (754-) — Vi. Aiftulf» Nachfolger, Desiderius, vorhin Herzog in Tuscren, versuchte es, dem Papste das Exarchat wieder zu entreißen. Deswegen kam Pipins Sohn, Karl, König der Franken, abermals nach Italien, eroberte die ganze Lombardei, verbannte den König Desider nach Frankreich in ein Kloster und ließ sich selbst zum König \ i ■1

5. Die Weltgeschichte nebst einem Abrisse der Geschichte der Erfindungen - S. 47

1845 - Carlsruhe : Müller
47 Franken verschafft (482), und die römische Herrschaft in Frank- reich durch die Schlacht bei Soissons völlig vernichtet hatte, suchre er sein Reich, das den mittleren und nördlichen Theil Frankreichs umfaßte, zu vergrößern, und zwang die Allemannen auf beiden Seiten des Rheins durch die Schlacht bei Zülpich zur Unterwerfung (496). Nach dieser Schlacht wurde er in Folge eines Gelübdes Christ. Hierauf griff er ohne Grund die Westgothen im südlichen Frankreich an und unterjochte sie durch die Schlacht bei Poitiers (507). Seine Nachfolger glichen ihm zwar an Grausamkeit, aber nicht an Tapferkeit. Demungeachtet unterwarfen sie sich in der Folge noch Thü- ringen im mittleren Deutschland und Baiern, so daß das große fränkische Reich nicht nur ganz Frankreich, sondern auch einen großen Theil von Deutschland umfaßte. Die unthätigen, schwachen Regenten der spätern Zeit überließen die Regierung meist ihren obersten Staatsbeamten, welche Majores Domus genannt wurden. Unter diesen zeichneten sich besonders die aus dem Geschlecht des Pipin von Herstall durch Klugheit, Ordnungsliebe und Gerechtigkeit aus. Pipins Sohn, Karl Märtel (der Hammer), schlug die Araber 732 in der großen Schlacht bei Tours. Nach Karls Tode (741) wurde Pipin der Kurze oder der Kleine Major Domus. Der fränkische König, Childerich Iii., war so schwach und unwürdig, daß ihm die Franken mit des Pabstes Genehmigung die Krone abnahmen und sie dem geachteten Pipin aufsetzten. Dieser war der erste König aus dem Geschlechte der Karolinger und regierte 16 Jahre (bis 768) mit Weisheit und Kraft. Da- durch, daß er dem Pabste Stephan Ii., der von den Longobar- den bedrängt wurde, aus Dankbarkeit zu Hilfe kam, Ravenna und die Umgegend (das Erarchat) eroberte und dem Pabste schenkte, legte er den Grund zum Kirchenstaate (755). Der Pabst sagte sich nun gänzlich vom griechischen Kaiser los, und erklärte den Pipin zum Patricius oder Schutzherrn von Rom.

6. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 187

1829 - Leipzig : Hinrichs
Das fränkische Reich in Gallien. 18? 71. Das fränkische Reich in Gallien. Der germanische Völkcrstamm der Franken wohnte, während der letzten Stürme, die das römische Reich trafen, am Mittclrheine. Sein Befehlshaber und Heerführer war M e r o v a u s, dessen Sohn, Childerich, mit dem Stamme . an den Niedcrrhcin zog. Ihm folgte in der Befehlöhaber- würde (481) sein Sohn Chlodowig, der den Ueberrcst der römischen Macht in Gallien durch die Besiegung des Syagrius beisoissons (486) vernichtete, und das Fran- ken re ich in Gallien stiftete. Er machte darauf (401) die Thüringer zinsbar, überwand die Alemannen, welche Köln belagerten, in der Schlacht bei Zülpich, unterwarf sich ihre Gauen am Rheine, und ging.(496) durch die Taufe zum Ehristenthume über. Die Besitzungen der Wcst- gothcn in Gallien verband er (500) mit seinem bedeu- tend vergrößerten Staate, und die Burgunder nöthigte er zum Tribute. Er starb zu Paris (511), vielleicht zu früh für noch größere Plane auf Italien. Unter seinen Nachfolgern, den Regenten aus der me- rovingischen Dynastie, verfiel das Reich, das in Austrasien und Neustrien getheilt war, obgleich noch in den ersten Zeiten nach Chlodowigs Tode das thürin- gische Reich von den Franken und Sachsen (531) gemein- schaftlich zerstört, und (534) ganz Burgund von den Franken erobert ward. Durch die Theilung Thüringens zwi- schen beiden Siegern ward der Grund zu einem langwierigen Kampfe zwischen denselben gelegt. Das eroberte Burgund aber behielt seine bisherige Verfassung, und ward als der dritte wesentliche Thcil der fränkischen Monarchie betrachtet. Das durch schwache Regenten und innere Unruhen ge- sunkene fränkische Reich crhohltc sich wieder, als das erste Staatsamt in demselben, die Würde eines Major Do- mus, (seit 687) durch Pipin von Hcrstal in allen drei Reichen erblich ward, und drei Männer von entschiedenen militärischen und Regierungötalenten, Pipin von Herstal, Karl Martell und Pipin der Kurze, unmittelbar aus dieser Familie auf einander folgten. — Unter Pipin von

7. Die Geschichte des Mittelalters - S. 89

1876 - Köln : DuMont-Schauberg
19. Die Franken unter Chlodwig und seinen Söhnen. 89 Chlodwig, welcher nach dem Tode seines Vaters Childerich(481)von den Franken desselben zum König erhoben wurde, wußte durch glückliche Kriegsführung, unternehmende Thätigkeit und Benutzung der Umstände seinem Volke jene Herrschaft zu bereiten, welche wie an Umfang, so an innerer Krast bei Weitem den ersten Platz unter allen germanischen einnimmt, weshalb die Geschicke des deutschen Volkes auf lange Zeit hin an die des fränkischen Reiches gebunden sind. Mt der Eroberung des noch römisch gebliebenen Theils von Gallien begann er die Reihe der Thaten, durch welche er das große fränkische Reich begründete. In Gemeinschaft mit dem Frankenkönig Ragnachar, welcher zu Cambray seinen Sitz hatte, forderte er den Beherrscher jenes Theils, Sya-grius, zum Kampfe heraus, besiegte ihn unweit Soissons und erweiterte dadurch sein Gebiet erst bis zur Seine, bald bis zur Loire; den Besiegten aber, welcher bei den Westgothen eine Zuflucht gesucht und welchen diese dennoch, geschreckt durch die Androhung eines Krieges, ihm auslieferten, ließ er insgeheim im Gefängnisse ermorden. Einem Angriffe der Alemannen auf die alten Wohnsitze der Franken begegnete er durch eine siegreiche Schlacht, wahrscheinlich bei Zülpich, in Gemeinschaft mit dem Frankenkönige Siegbert, welcher zu Köln seinen Sitz hatte, und er zwang einen Theil des besiegten Volkes, sich ihm zu unterwerfen, während der andere durch den Schutz des ostgothischen Königs Theoderich vor seinen ferneren Angriffen gesichert wurde. Von größerer Wichtigkeit als diese Erweiterung der fränkischen Herrschaft war es aber, daß dieser Krieg den Uebertritt Chlodwig's zum Christenthums entschied. Vergeblich hatte ihn schon früher feine christliche Gemahlin Clotilde, die Tochter des burgundifchen Königs Chilperich, zur Annahme ihres Glaubens zu bewegen gesucht; als aber in der Schlacht gegen die Alemannen der Sieg sich auf die Seite dieser neigte und Chlodwig vergeblich seine Götter angerufen hatte, so flehte er Christus um Rettung an und gelobte, sich auf seinen Namen taufen zu lasten, wenn er ihm den Sieg verleihe. Nach glücklich beendigtem Kriege bewog der Bischof Remigius von Rheims ihn zur Erfüllung feines Gelübdes, und er felbst nahm ihn nebst seinen zwei Schwestern und mehreren tausend Franken durch die Taufe in die katholische Kirche auf. Das Bekenntniß desselben Glaubens verband nunmehr die Franken und ihre römischen Unterthanen näher mit einander, und die katholischen Bewohner des burgundischen und mehr noch des west-gothischen Galliens hofften auf Chlodwig als den Befreier von der Herrschaft irrgläubiger arianifcher Könige. Zwietracht unter den Beherrschern des burgundischen Reichs gab bald die erwünschte Gelegenheit zu einem Versuche, dasselbe zu unterwerfen. Godegisel, im Kriege mit feinem Bruder Gundobald, bat insgeheim, indem er dafür einen jährlichen Tribut versprach, den König Chlodwig um Hülfe. Dieser sagte sie gern zu und zog zur verabredeten Zeit gegen Gundobald,

8. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 70

1851 - Heidelberg : Winter
Zweiter Zeitraum. Von der Gründung des fränkischen Reiches bis zur Theilnng desselben. 486—843. Kap. 13. Die Gründung des fränkischen Reiches. S. Ditt m ar's histor. Atlas, Tab. Viii. (1.) Murz vor dem Einbrüche der Ostgothen in Italien hatte auch der letzte Rest der römischen Herrschaft in Gallien, zwischen der Seine und Loire, durch einen andern germanischen Eroberer sein Ende ge- nommen. t Es hatten sich nämlich einige Zeit zuvor die salisch-mero- w in gischen Franken (d. i. die Franken aus dem Saal- oder Uffel- gau und aus der Meruwe oder dem Meergau, s. Kap. 9, 2) unter Chlodio, Faramund's Sohn, von seinem Regierungssitze Dispargum (dem heutigen Duisborch?) aus—, dann unter seinem älteren Sohne Merwich (Meroväus) und dessen Sohne Child er ich über das nach- malige Südbrabant und Lüttichische längs der Maas und Sambre bis zur Somme verbreitet. Dieser Childerich herrschte so willkührlich, daß die Salier ihn vertrieben und sich dem gallo-römischen Statthalter untergaben. Nach seiner Vertreibung lebte Childerich bei dem König ' Bisinus in Thüringen, bis ihn nach zehn Jahren die Salier wieder in sein Reich zurückriefen. Dahin folgte ihm Basina, die un- treue Gattin des thüringischen Königs, und gebar ihm zu Dornik (Tournay) — den Chlodwig. Dieser war erst 15 Jahr alt, als er seinem Vater in der Regierung folgte. Einzig auf Erweiterung seiner Herrschaft bedacht, verband er sich in seinem 20. Jahre sammt zwei andern fränkischen Fürsten, seinen Vettern, mit den ripuarischen Franken, überfiel unvermnthet den römischen Statthalter S v agrius in Gallien, der seinen Sitz zu Paris hatte, und brachte ihm bei Soissons eine völlige Niederlage bei.

9. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in höheren Töchterschulen - S. 47

1880 - Essen : Bädeker
Das Mittelalter bis zur Teilung des Frankenreichs. 47 Gesetzbuch, das Corpus juris, entwerfen ließ. Durch List verschaffte er sich Seidenraupen aus China und verpflanzte die Seidenkultur nach Europa. — Diesem Kaiser gelüstete es nun nach dem Besitze von Italien, wo aus Theoborich seine edle Tochter Amalasunta gefolgt war, welche jedoch von einem herrschsüchtigen Gotensürsten ermordet wurde. Dies gab Justinian erwünschte Gelegenheit, sich zum Rächer Amalastmtas auszuwerfen, und so schickte er seinen berühmten Feldherrn Belisar, der schon vorher das Vandalenreich in Afrika erobert hatte, nach Italien. Dieser und sein Nachfolger Narses schlugen die letzten Ostgotenkönige Totilas und Tejas; fast das ganze Volk der Oftgoten war in diesen Kämpfen durch Krieg und Krankheiten aufgerieben, und Italien wurde eine oströmische Provinz, zu deren Statthalter Narses 555. ernannt würde. — Als dieser aber bei Justinians Nachfolger in Ungnabe fiel, rief er aus Rache die Longobarden, die sich mittlerweile in Ungarn angesiebelt hatten, nach Italien, und diese folgten auch dem Rufe unter ihrem Könige Alboin, welcher das nördliche Italien eroberte, das jetzt den Namen Lombardei erhielt. Auch einen Teil von Mittelitalien unterwarfen die Longobarden. Alboin starb durch die Blutrache seiner Gemahlin, der schönen Rosamunde. — Die Eroberer behandelten die Unterworfenen mit Strenge und Härte und entrissen ihnen einen großen Teil ihrer Besitzungen. — Zweihundert Jahre bestand» das Longobardenreich, dann wurde es von Karl dem Großen unter dem letzten Könige Desiberius erobert. 774. §. 48. Die Aranken. Der germanische Volksstamm der Franken hatte von seinem ursprünglichen Sitze am Nieberrhein aus sein Gebiet bis über die Maas und Satnbre ausgedehnt. Als aber der streitbare und c. verschlagene Chlodwig aus dem Geschlechte der Merowinger50ü. zur Herrschaft gelangte, brang er in Gallien ein, schlug den römischen Statthalter Syagrius, der sich nach dem Untergange des weströmischen Reichs dort noch behauptet hatte, bei Soissons, hierauf die Alemannen bei Zülpich und entriß auch den Westgoten den Teil ihres Reiches von der Loire bis zu den Pyrenäen. So schuf er ein großes Frankenreich. — Nach Unterwerfung der Alemannen war Chlodwig dem christlichen Glauben feiner Gemahlin Chlotilde beigetreten. Wie wenig aber das Christentum in seinem Herzen Wurzel gefaßt hatte, das beweisen die vielen Grausamkeiten und Greuelthaten, die er beging, um seine Herrschaft zu befestigen und zu erweitert!. — Seine Söhne teilten das Reich, dessen Hauptbestandteile Neustrien, Austrafien und Burgund waren. — Das mercwingifche Königshaus bietet ein grauenvolles Bild menschlicher Verworfenheit dar, und namentlich waren es die beiben Königinnen Brun hübe von Austrafien und Frebegunbe

10. Leitfaden zur Weltgeschichte - S. 385

1804 - Braunschweig : Verl. der Schulbuchh.
Is Klodowäus, Stifter d. fränk. R. in Gallien. 385 Ansehen der Römer in Gallien noch erhalten hatte, auf Befehl seines Kaiser-, Valentian», ermordet wurde; so war diese« Land den Barbaren Preis gegeben. Mero- weus dehnte besonders seine Herrschaft darin aus. Er bemachtlgre sich aller Lander am Niederrhein bis Maynz und ganz Belgiens. — Zugleich setzten sich die vor den Angeln und Sachsen aus Albion fliehenden Britten in der gallischen Landschaft Armorika fest und stifteten darin ein neue» Brittanien (Vrittenland) Kleinbritta- nien, nachher Bretagne. Childerich, Merwichs Sohn, folgte zwar (458) wurde aber bald, da er sich Ge- waltthatigkeiten gegen die Nation erlaubte, abgesetzt. Er floh zum Könige der Thüringer, Basin. Mit Hülfe desselben kehrte er zurück, wurde auch wieder angenom- men, setzte darauf die Eroberungen fort, bemächtigte sich der Stadt — Paris, — welche bi« jetzt noch unter rö- mischer Botmäßigkeit stand, und kriegte auch mit den Sachsen — und andern deutschen Völkern. Kl od wich, oder Ludwig I. (481.) Kl od wich (Klodowäus oder Ludwig) Childerichs Sohn, wurde der eigen,liche Stifter des fränkischen Reichs in Gallien, indem er der Herrschaft der Römer daselbst völlig ein Ende machte. — Er besiegte den römi- schen Slallhakter Siagriu« bei Soisson« und als der- selbe zu dem König der Wefigochen Alarich floh, um bei demselben Hülse zu suchen, zwang er Alarichen, ihn aus- zuliefern und ließ ihn tödten- — Jetzt wollten sich aber auch die Alle mannen (ein deutscher aus verschiedenen Hermanneien bestehender Völkerbunds in Gallien festsetzen. (496.) Klodwig griff sie bei Zülpich an. Die Schlacht war lange unentschieden. Klodwig ihat hg» Ge- 25

11. Geschichte des Mittelalters - S. 115

1861 - Leipzig : Brandstetter
115 Walt, um dem fremden Usurpator, wie sie ihn nannten, Schranken zu setzen. Im Jahre 486 war Sha grins Befehlshaber in Gallien. Chlodowig, König der salischen Franken und Enkel des Merowäns (weshalb seine Nachkommen die ,,Merowinger" genannt werden) hatte seine Macht bereits so weit gekräftigt, daß er es wagen durfte, den rd mischen Statthalter anzugreisen; er schlug und tödtete den Shagrius bei Soissons, und in kurzer Zeit sielen ihm alle römischen Städte im nörd- lichen Gallien zu. Chlodowig's Leben ist eine Kette von Gewaltthaten, wie sie nur ein herrschsüchtiger Mann begehen kann, welcher kein anderes Gesetz als seine eigene selbstsüchtige Laune anerkennt. Seine Eroberungs- lnst scheute vor keinem Verbrechen zurück. Zuerst schlug er die Alemannen, welche von Deutschland her in das südliche Gallien herüber gezogen waren. Bei der Stadt Zülpich erfolgte eine heiße blutige Feldschlacht. Lange schwankte der Sieg; die alten Götter, zu denen Chlodowig flehte, erwiesen sich als ohnmächtig. Da richtete der Frankenkönig, dem seine burgnndische Gemahlin Clotilde schon längst die Vorzüge des Christenthums vor der heidnischen Götterwelt zu Gemüthe geführt, sein Gebet zu dem Gott der Christen und gelobte Bekehrung, wenn sich der Sieg für ihn entscheiden würde. „Als er nahe daran war, vernichtet zu werden," so erzählt der fränkische Geschichtschreiber Gregor von Tours in seiner naiven Weise, „da erhob er seine Augen zum Himmel, sein Herz wurde gerührt, seine Augen füllten sich mit Thränen und er sprach: „Jesus Christ, Chrodichilde sagt, Du seiest der Sohn des lebendigen Gottes, Hülfe sollst Du den Be- drängten, Sieg geben denen, die auf Dich hoffen — ich siehe Dich de- müthig an um Deinen mächtigen Beistand. Gewährest Du mir jetzt den Sieg über diese meine Feinde und erfahre ich so jene Macht, die das Volk, das Deinem Namen sich weiht, an Dir erprobt zu haben rühmt, so will ich an Dich glauben und mich taufen lassen auf Deinen Namen. Denn ich babe meine Götter angerufen, aber, wie ich erfahren, sie haben mich verlassen mit ihrer Hülfe. Ich meine daher, ohnmächtig sind sie, da sie denen nicht Helsen, die ihnen dienen. Dich nun rufe ich an, und ich verlange an Dich zu glauben. Nur entreiße mich erst aus der Hand meiner Widersacher." Und da er solches sprach, wandten die Alemannen sich und singen an zu fliehen. Als sie aber ihren König getödtet sahen, unterwarfen sie sich Chlodowig und sprachen: „Laß, wir bitten Dich, nicht noch mehr des Volkes umkommen, wir sind ja Dein." Da that er dem Kampfe Einhalt, brachte das Volk in seine Gewalt und kehrte in Frieden heim. Der Königin aber erzählte er, wie er Christi Namen angerufen und so den Sieg gewonnen habe. Dies geschah im fünfzehnten Jahre seiner Regierung. Nach dieser Schlacht ließ Chlodowig, treu seinem Gelübde, sich selbst und mit ihm viele tausend fränkische Edele von dem römischen Bischof Remigius am Weihnachtsfeste in Rheims zur Taufe führen. So erfolgte auch diese Bekehrung, wie so manche andere in dieser 8* ✓

12. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 161

1824 - Bonn : Weber
161 Ii. Gallien (später Fr an k re i ch.) 1. Das Reich der Franken- Die merovingischen Könige — 752. Chlodio, Anführer oer Franken, erobert Cam-43) bray und die umliegende Gegend. Ihm folgt sein Sohn Merwig oder Merovaeus 447 447 — 456. C h il d e rich I. 456 — 481 kämpft glücklich gegen 456 die Römer. Chlodowig I., der Sohn Childerich- und481 der Basina, ged. 466, gest. 511, der Gründer der fränkischen Monarchie. Chl. besiegt bei Soisfons den römischen Statt 486 Halter Svagrius, und macht dadurch der römi- schen Herrschaft in Gallien ein Ende. C-überwindet die Thüringer u. zwingt sie zum Tribut. 491 Der Sieg über die Alemannen bei Zülpich unter-4)6 wirft ihm die Hälfte dieses Volkes, und bewegt ihn zur Annahme des katholischen Christenthums. C. beilegt den burgundilchen König Gu nd obal d 500 bei Dijon, und macht ihn zinsbar (5. unterwirft sich die Drillen in Bretagne. 502 Er schlägt die Westgothen bei V o ug l e, erobert alle 507 ihre Besitzungen diesseits der Pyrenäen bis auf Septi- manien und d»e Provence und wird an ihrer gänz- lichen Verkreidung aus Gallien nur durch Theodors d. Gr. gehindert. Ec rottet durch List und Gewalt die andern fcanki, fchen Fürsten Siegebert, Chararich, Rachnachar und Rignomer aus, und vereiniget dadurch alle Fran, ken unter seiner Herrschaft. 510 Er theilt sein Reich unter seine 4 Söhne. 511 Theodorichl. König in Au- stralien!).534. Chlodomtr Childebertl, K. zu Orle- ans— 524. K. zu P aris -558. Chlotar I. K- zu Soif. fon s — 561. Theodobert I. — 548 The 0 d owald — 553. 11 il

13. Das Mittelalter - S. 24

1857 - Koblenz : Baedeker
24 Theilung des fränkischen Reiches. Karl Martell. sons, füllen die Geschichte der Nachfolger Clotar's I. aus bis zur zweiten Wiedervereinigung des Reiches durch Clotar Ii. von Soissons, einen Urenkel Chlodwig's, jäjjl In dieser Zeit der Zerrüttung brachten die Madores dcyjius, welche ursprünglich nur Aufseher des königlichen Hau^7 un1>"Hof- wesens, später Anführer der Lehensleute (der Leudes) waren, all- mälig die ganze Civil- und Militärverwaltung der (nach Dago- bert's I. Tode wieder getheilten) fränkischen Reiche in ihre Hände und regierten im Namen der meistens unmündigen und schwachen Könige. Daher entstand um den Besitz dieser Würde eine Reihe von Kämpfen unter den fränkischen Großen, bis der Austrasier Pi- pin von Heristal (bei Lüttich) durch einen Sieg über den neustri- schen König und Maior domus (bei Testri an der Somme, in der . Nähe von St. Quentin, 687) alleiniger Maior domus im gesamm- * ~ ten fränkischen Reiche wurde. Die von Pipin begründete, fast unabhängige Herrschaft befe-^" stigte sein Sohn Karl Martell (717 — 741) durch eine lange Reihe meist glücklicher Kriege gegen die deutschen Völker von der Nordsee bis zu den Alpen, welche sich theils von der fränkischen Herrschaft lossagen wollten (wie die Thüringer. Alemannen und Bgierm), theils feindlich gegen dieselben auftraten, wie die Sachsen und Friesen^- Kaum war sein Reich im Innern beruhigt, als die Araber unter Abderrahman (mit 400,000 M.) durch die baskischen Pässe in Aquitanien einfielen, alle Festungen eroberten, die Einwoh- ner niedermachten und den Herzog von Aquitanien durch eine Nie- derlage nöthigten, bei Karl Schutz zu suchen. Dieser bot schleunigst den Heerbann auf, und nach siebentägigen kleinern Gefechten setzte er durch den entscheidenden Sieg zwischen-Tours und Poitiers (732) den Eroberungen der Araber ein Ziel und befestigte so die Macht des karolingischen Hauses für immer. Unr aber mit der Macht auch die Würde eines Königs zu verbinden, ließ sein Sohn Pip in,'^nachdem der Adel und die Geistlichkeit für den Plan ge- wonnen waren,Wnit Zustimmung des (von den Longobarden bedräng- ten) Papstes (Zach arias) ,^'E>urch einen Reichstag der Bischöfe und weltlichen Großen und eine ' Volksversammlung zu Soissons den blödsinnigen Childerich Iii. absetzen und in ein Kloster verweisen, sich selbst aber als König der Franken („von Gottes Gnaden") an- erkennen. 752. 5

14. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 31

1909 - : Schöningh
4. Die Bildung des Frankenreichs unter den Merowingern. 31 In dem Volksbunde der Franken vereinigten sich Chatten — vom Main und Mittelrhein —, Sngambrer, Brukterer — letztere wenigstens teilweise —, Usipeter und Tenkterer, Amsivarier, Chamaven und Chattuarier, Bataver, Gugerner und Kaninefaten. Schon vor der Völkerwanderung besaßen die Franken auf der linken Rheinseite feste Wohnsitze. Von dort aus dehnten sie sich immer weiter nach Westen und Süden aus. Gewöhnlich unterscheidet man einen dreifachen Strom der fränkischen Wanderung: die Oberfranken (Chatten) zogen aus ihrer Heimat nach Süden und Westen; sie besetzten im 5. Jahrhundert den Mittelrhein, das Nahetal, das Saar- und Moseltal und drangen sogar weiter bis Lothringen und Luxemburg vor. Ihr Zug wurde teilweise durch die von Süden kommenden Alemannen durchkreuzt. Diese drangen seit der Mitte des 5. Jahrhunderts ins Saar- und obere Moseltal bis ins Trierer Becken und längs der Römerstraße Trier-Köln bis in die (Eifel. Die Ortsnamen auf -ingen und -weiler zeigen den Umfang der alemannischen Besiedelung? Die Ribnarier^ drangen zwischen Sinzig und Nymwegen über den Rhein und besetzten zunächst das Land zwischen Köln, Zülpich und Jülich; sie drangen später die Eiselstraße entlang aus Trier zu und besiedelten in der Eisel vornehmlich die Gegend um Prüm und Bitburg. Bei den Ribuariern zeigt sich ein selbständiges Königtum mit dem Sitze in Köln. Diesem unterstanden auch die Oberfranken. Die } alifchen3 Franken ließen sich in Brabant und Belgien nieder. Von den falifchen Franken ging das geeinigte Königtum der Franken aus. Meru oder Merowing war König der Salsranken in Tournay; fein Nachfolger war Childerich. Childerichs Sohn Chlodewech (481/511), ein harter und hettschgieriger Eroberer, zertrümmerte an der Spitze eines starken Volksheeres zunächst in der Schlacht bei Soissons (486) den letzten Rest römischer Herrschaft in Nordgallien. Seinen Herrschersitz verlegte er nach Paris, mitten ins romanische Gebiet, er verteilte dann die herrenlosen Ländereien und das Staatsgut an seine Gefolgsleute, ließ den Romanen aber Eigentum, Freiheit und Privatrecht. Das keltische Küstenland zwischen der Seine, dem Meer und der Loire unterwarf sich bald dem Eroberer, 1 Diese Ortsnamen zeigen sich jedoch auch vereinzelt bei fränkischen Siedelungen. Vgl. Schiber, Die fränkischen und alemannischen Siedelungen. 1894. 2 Ribuarier (Ripuarier) gewöhnlich als Uferfranken (von ripa = Ufer) bezeichnet; doch überträgt man den Namen auch mit Freibeuter (von rifr, bodrifr — freigebig, gastfrei). Der Name als Bezeichnung des Volkes tritt im 5. Jahrhundert auf. 3 Von der Yssala (Yssel) benannt.

15. Geschichte des Mittelalters - S. 14

1896 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
14 Das Mittelalter. Christlich-germ. Staaten auf dem Boden des rm. Reiches. Ripuarier standen. Aus dem Geschlechte der Merowinger herrschte in Tournay ein König Childerich (f 481), dessen Grab daselbst 1653 aufgefunden wurde; die gefundenen Schtze sind leider 1831 aus Paris gestohlen worden und spurlos verschwunden. Childerichs Sohn Chlodovech oder Chlodwig Ludwig (481511) herrschte nur der einen Teil der Salier, ward aber der Grnder des groen frnkischen Reiches, aus dem spter Frankreich und Deutschland hervor-gingen. Zuerst machte der junge Fürst dem letzten Rest rmischer Herr-schaft, welchen Syagrius, der Sohn des gidius, in Gallien behauptete, ein Ende. Im Bunde mit einem andern Frankenknig besiegte er denselben 486 bei Soissons, lie den vom Westgotenknig Alarich Ii. ausgelieferten Flchtling umbringen und bemchtigte sich des Landes bis zur Seine, dann bis zur Loire. Seinen Sitz schlug er zu Soissons, seit 507 zu Paris auf. Im Jahre 496 (?) entschied Chlodovech durch einen Sieg den alten Streit mit den Alemannen um das Land am Mittel- und Oberrhein. Irrtmlich hat man einen Kampf des ripuarischen Knigs Sigbert mit den Alemannen bei Tolbiacum (Zlpich) mit diesem Siege in Verbindung gebracht. Der Schauplatz der Alemannenschlacht Chlodovechs ist nicht bekannt. Der grte Teil des Volkes unterwarf sich der frnkischen Herrschaft und bildete ein Gegengewicht gegen die Romanisierung des Volkes der Franken; die brigen stellten sich unter den Schutz des Ostgoten Theoderich, wurden aber spter von Witiges, dem Enkel Chlodovechs, dem König Theudebert berlassen (536) Der nrdliche Teil des alemannischen Gebietes wurde von Franken, Vorzugs-weise Chatten, besiedelt. Da drangen^ die Ortsnamen auf -bach, -berg, -born, -feld, -statt, -scheid unter die alemannischen -Weiler, -ach, -brunn, -felden, -Hofen, -ingen, -wangen. -beuren, -statten, -schwand. Die Bildungen mit -heim, -Hausen, -dorf sind beiden Stmmen gemein. Mit der Alemannenschlacht steht die Bekehrung Chlodwigs zum Christentum in Verbindung. In der Bedrngnis der Schlacht rief er den Gott seiner katholischen Gemahlin Chrotechildis (Chlotilde), einer burgun-bischen Prinzessin, um Beistand an und gelobte, Christ zu werden, falls er siege. Das Glck der Schlacht wandte sich zu seinen Gunsten. Und so lie sich der König, seinem Gelbde getreu, vom Bischof Remigius zu Reims im Glauben unterrichten und empfing mit 3000 seiner Krieger am Christ-feste 496 daselbst die heilige Taufe. Beuge den Nacken, ein sanfter Sigamber" redete ihn der Heilige an , bete an, was du verbrannt, verbrenne, was du angebetet hast!" Freilich war mit dieser Bekehrung nur eine christliche Grundlage gewonnen. Denn noch lange zeigt die Geschichte der Franken ein fast unerhrtes Schauspiel von Treulosigkeit, Grausamkeit, Wollust und Hab-gier; aber die Annahme des Katholicismus, die kein wohlberlegter Akt

16. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 246

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
246 Weltgeschichte. Zweyter Haupttheil. I. n. C. G. vandalischen König Gänserich nach Rom, 400-622. welcher diese Hauptstadt plünderte. Der römische. Feldherr Ricimer, ein gebyrner Sveve, setzte einige Kaiser ein, und ermordete auch verschie- dene derselben. Endlich empörten sich eine Anzahl deutscher Soldaten, Heruler, Rugier, Golden und andere mehr, welche sich unter dem römischen Kriegsheere in Italien befanden, und wählten ihren Feldherrn Ddoacer zum Könige. Dieser ließ den jungen Kaiser Augustulus in Verwahrung bringen, 476., eroberte Rom, und zerstörte auf diese Art das abendländische Reich der Römer« Fränkisches Vii. Außer den Westgothen und andern Reich in deutschen Völkern, welche sich in Gallien niedergelassen hatten, waren auch die Bur- gunder, welche zuerst am Main ihren Sitz hatten, aber mit Bewillignng der Römer, (um ihnen gegen jene Völker beyzustehen), in das gedachte Land bis 435. an die Rhone gezogen *). Später, a!S diese alle, konnten die Franken, ob sie gleich am Rhein wohnten, in Gallien festen Fuß fassen. Zu- letzt gelang ihnen solches unter ihrem Könige Chlo- dowig, welcher den römischen Feldherrn Syagrius überwand, sein Gebiet bis an die Seine und Loire auöbreitete, auch die Westgothen einschränkte, und die Tbyringer zum Tribut nöthigte. Nach dem Siege über die Alemannen, nicht weit von Köln, 496. bey Zülplch, trat er zur christlichen Reli- gion; 7. Welches deutsche Volk zog nach Gallien, den Römern daselbst zu Hülfe? — Was für ein anderes deutsches Volk drang in eben dieses Land ein, um es ganz den Römern zu entreißen? — Unter was für einem Könige.thaten die Franken dieses wirklich? — Wie viele Völker überwand Chlodowig? —> Warum haben die Nachfolg r dieses Stifters des fränkischen Reichs den Namen allcrchristiichsic Könige erhalten? — Erhielt sich das fränkische Reich auch nach feinem Tode ? — Wre weit breitete es feine Herrschaft aus? *) Vergleich die Aiimerk. zu N. Iii.

17. Geschichte des Mittelalters - S. 59

1866 - Freiburg im Breisgau : Herder
Pipili König der Franken. St. Bonifacius, der Apostel Deutschlands. 59 und Burgunder, erhoben sich gegen Pipin oder drohten es zu thun, indem sie nur der unrechtmäßigen Gewalt des Hausmeiers, nicht dem Könige der Franken zu widerstreben vergaben. Bevor Pipin den ent- scheidenden Schritt that, ließ er 751 bei dem Papste Zacharias anfragen, ob es recht sei, daß der, welcher unthätig zu Hause sitze, König heiße, oder ob dieser Name nicht vielmehr demjenigen gebühre, welcher alle Sorgen und Gefahren des Regenten trage? Der Papst gab die er- wünschte Antwort, worauf Pipin die Franken zur Märzversammlung nach Soissons beschied; hier wurde Childerich Iii. abgesetzt und mit ge- schorenem Haupte (langes Haupthaar war bei den Franken eine Aus- zeichnung der Könige) in ein Kloster geschickt, Pipin aber zum Könige erhoben und von St. Bonifacius im Namen des Papstes gesalbt (752). Daß die kirchliche Weihe des neuen Königs dessen Ansehen bei den Franken und den andern Völkern des Reichs beträchtlich erhöhte, unter- liegt keinem Zweifel; aber es wäre irrthümlich, vorauszusetzcn, die Franken würden ohne die Billigung des Papstes und des St. Bonifacius Childerich Iii. nicht abgesetzt und Pipin nicht erhoben haben; damals galt noch das altgermanische Recht der Nationalversammlung, sich einen König zu wählen oder einen untauglichen abzusetzen, welches zu Soissons keineswegs zum letztenmale ausgeübt wurde. Seit mehr als 100 Jahren hatte Pipins Geschlecht das Frankenreich zusammengehalten, die Anarchie überwunden, das Reich und die Christenheit durch die Besiegung der Mohammedaner gerettet, während die Merowinger nichts thaten; konnte es anders geschehen, als daß der gewaltige Sohn Karl Martells mit dem Willen der Franken ihr König wurde? St. Lonisacius, der Apostel Deutschlands. Während Karl Martell und Pipin mit furchtbarer Energie die Frankenreiche zu einem Ganzen einigten, wodurch die einzige christliche Großmacht, der Damm gegen die Ueberfluthung Mitteleuropas durch fanatische Moslemin und wilde Heiden, erhalten wurde, arbeitete unter dem Schutze der fränkischen Herrscher ein Held des Glaubens an dem Aufbau der Kirche mitten im alten barbarischen Germanien. Dieser war St. Bonifacius, geboren um 680 zu Kirton in Devonshire, der Sohn angelsächsischer, also deutscher Eltern, in der Taufe Winfrid ge- nannt. Seine Erziehung erhielt er im berühmten Kloster zu Ereter, wurde Mönch in Nutshelle und Lehrer in der Schule dieses Klosters, mit 30 Jahren Priester, nachdem er sich bereits durch Gelehrsamkeit und Redegabe einen Namen erworben hatte. Der heilige Eifer für die Ver- breitung des christlichen Glaubens, der aus den Klöstern der Iren, Schotten und Briten so viele Glaubensgenossen auf das Festland her- übcrführte, entzündete auch die kaum bekehrten Angelsachsen, und sie er-

18. Bd. 4 - S. 111

1846 - Braunschweig : Westermann
Drittes Kap. Geschichte der Franken. 111 Die Zeit der Rache erschien bald. Thcodorich's M., des Ostgothen, Tod und die Bedrängnisse, welche gleich daraus über dessen Reich kamen beraubten Thüringen seiner wichtigsten Stüze. Thcodcbcrt, des austrafi- schcn Thcodorich's Sohn und Nachfolger (334), stet über den wortbrüchigen Hermansried, schlug ihn an der Unstrut, lockte ihn darauf Nach Zülpich unter dem Scheine der Versöhnung und stürzte ihn die Stadtmauer hinab. Das thüringische Reich mit seiner Hauptstadt, Scheidungen, wurde jczt leicht erobert und zur fränkischen Provinz gemacht. Doch zogen in einen Theil von dessen nördlichen Ländern die Sachsen ein. Derselbe Theo de b ert, bei den Nöthen des ost-gothischcn Reiches, voll- endete die Eroberung Alcmanniens (vielleicht auch Baierns), und erfüllte Ober-Italien mit den Schrecken, so wie mit dem Abscheu des fränkischen Namens. Ein wilder Ochs töktctc ihn nach der Heimkehr (547. s. oben Kap. Ii. §- 4.). Sein Sohn Theudebald starb kinderlos (354). Noch lebten die zwei jüngsten Söhne Chlodwig's, Childebcrt zu Paris und Lothar zu Soissons. Der ältere, Chlodcmir zu Orleans, war schon früher, im Kriege gegen Burgund (324. s. von diesem Kriege das vorige Kapitel), gefallen. Seine unmündigen Söhne wurden von ihren Oheimen ermordet, sein Erbe getheilt. Vier Jahre nach dem Ausgange der austrasischcn Linie starb auch Chil- dcbcrt, ohne Söhne (558). Das ganze väterliche Reich wurde jezt unter Lothar I. vereint. 8-7. Lothar's I. Söhne. Bei seinem Tode (561) erfolgte eine neue Theilung. Von seinen vier Söhnen erhielt Charibert Paris, Guntram Orleans und Burgund, Chilperich Soissons und Sicgbert Austrasicn. Die Geschichten dieser Prinzen und ihrer Söhne sind durch die größten Verbrechen bezeichnet. Und nicht etwa, wie sonst gewöhnlich in barbarischen Zeiten, stehen solchen Verbrechen auch Tugenden und hohe Kräfte entgegen: hier sehen wir blos Abscheulichkeit und Schande. Selbst der Beste aus den Brüdern, Guntram, den man darum den Frommen nannte, war grau- sam und treulos: aber in den Häusern Chilperich's und Siegbert's häuften sich Gräuel auf Gräuel. Der Zank um das Erbe des kinderlos gc- storbenen Charibert eröffnete die Reihe der Bürgerkriege und Gewaltthaten. Die Verworfenheit und die unerhörten Frevel zweier Weiber, Brunchild

19. Ausgewählte Abschnitte der Weltgeschichte, Einführung in die geschichtliche Lektüre - S. 75

1916 - Düsseldorf : Schwann
— 75 — Wehrlos wie Britannien lag auch Gallien den germanischen Einfällen offen; hier gründeten, von Osten her sich eindringend, die kraftvollen Franken ihr Reich. Damit schließt die germanische Urzeit. Stifter des Frankenreiches wurde der dem Geschlechte der Merowinger entstammende Klodwig (Ludwig = Ruhm-Kämpfer), ursprünglich König der salischen, d. H. Meerfranken im heutigen Holland. Er regierte 486—511. Nachdem er 486 durch einen Sieg bei Soissons den letzten Rest des Römerreiches nördlich der Loire, der unter einem Statthalter stand, erobert hatte, schlug er die Alemannen im Elsaß. „Als Chlodovech in der Schlacht sein Heer wanken sah," berichtet der fränkische Bischof Gregor von Tours, „da sprach er: Jesus Christus, Chrotechilde (Klodwigs christliche Gemahlin) sagt, du seiest der Sohn des lebendigen Gottes, du gäbest Hilfe den Bedrängten, Sieg denen, die auf dich hoffen. Ich flehe dich demütig an um deinen ruhmvollen Beistand. Gewäbrst du mir den Sieg über diese Feinde, ... so will ich an dich glauben und mich in deinem Namen taufen lassen. Denn ich habe meine Götter angerufen, aber, wie ich erfahre, sind sie fern davon, mir zu helfen V' Nach dem Siege nahm Klodwig famt seinen Franken \ qz> den katholisch en Glauben an: die katholische Kirche erlangte dadurch das Übergewicht über den Arianismus und half fränkisches und römisches Wesen fruchtbar verschmelzen. Schließlich überwältigte Klodwig auch die Westgoten bei Voullon unweit Poitiers und machte sich, im Herzen ein Heide, durch Grausamkeit und Untreue zum Alleinherrscher aller Franken. Unter seinen Nachfolgern entartete das Geschlecht der Merowinger völlig, und die Regierungsgewalt glitt in die Hände der Hausmeier, deren Amt sich schließlich in der Familie der „kernigen" P ip p iniden vererbte. Ihrer der bedeutendste war Karl M artell, d. h. der Hammer, der 732 die spanischen Mauren bei Tours aufs Haupt schlug. Sein Sohn Pippin der Kleine entsetzte den letzten Merowinger Childerich Iii. des Thrones und machte sich selber zum König. — «01 11. Bedeutung der Völkerwanderung. Die große Bewegung der germanischen Völker, die ihren Niederschlag in der Nibelungensage, im Walthartliebe, im Hildebrandsliede gesunden, hatte die römische Welt über den Haufen geworfen; kein Stein stand mehr auf dem andern vom Bau des alten Imperiums. Welch ein 1 Sirnrock, Die Schlacht bei Zülpich

20. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 58

1880 - Heidelberg : Winter
58 Kap. 13. § 61. Letzte Besiegung der Römer in Gallien. Zweiter Zeitraum. Von der Gründung des fränkischen Reiches bis zur Teilung desselben. 486-843. Kap. 180. Die Gründung des fränkischen Reiches. (Histor. Atlas, Tab. Viii.) 61. Unterdessen war auch Gallien für die römische Herrschaft verloren gegangen. Der südliche Teil dieses Landes befand sich längst in den Händen der Westgoten, welche unter ihrem König Eurich durch die Eroberung von Marseille ihr Reich von der Loire bis zum Mittelmeer und von der Rhone bis zu den Pyrenäen erweitert hatten. Ebenso hatten auch die Burgunden und Franken ihre Grenzen in Gallien weiter ausgedehnt und sich von Rom unabhängig gemacht, bis zuletzt den Römern in Gallien nur noch die Umgebung von Augusta Suessionum (Soissons) geblieben war. Und auch dieser letzte Rest der gallo-römischen Herrschaft hatte kurz vor dem Einbrüche der Ostgoten in Italien durch einen andern germanischen Eroberer sein Ende genommen. Es hatten sich nämlich einige Zeit zuvor die salischen Franken (d. i. die Franken aus dem Sal- oder Melgau und aus der Meruwe oder dem Meergau, § 45) unter Faramnnd, seinem älteren Sohne Meroväus und dessen Sohne Childerich I über das nachmalige Südbrabant und Lüttich längs der Maas und Sambre bis zur Somme verbreitet. Dieser Childerich stand in gutem Vernehmen mit dem gallo-römischen Statthalter Aegidius. Sein Sohn und Nachfolger war Chlodwig (Clodovechus, französisch Ehloviß, deutsch Ludwig). Dieser war erst 15 Jahre alt, als er seinem Vater in der Regierung folgte. In dem kecken tatenmutigen Jüngling war eine Mischung von wilder Barbarenkraft mit listiger Verstellungskunst, die ihn ebenso geschickt machte, seine rohen Kriegsmänner mit der Streitaxt zu bändigen als Zwietracht unter seinen Nebenbuhlern zu stiften, um aus ihrem Verderben Vorteil zu ziehen. Einzig auf Erweiterung seines Reichs bedacht verband er sich in seinem 20. Jahre mit zwei andern fränkischen Fürsten, um zunächst die römische Nachbarschaft zu brechen. Nach deutschem Brauch forderte er den römischen