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1. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 116

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
Il6 Sechste Per. Von Roms Uebermacht I.d.w. wird Römische Provinz. Der Liederlichtheit der 39?4- letzten Regenten unerachter, war Egypten noch v-L.29- em sehr reiches Land durch seinen Handel mit Getreide nach Indien. Indischer §. 3 Die 3uöcn, von keinem auswärtigen "Staat. Feinde beunruh-get, sanken zwar nicht mehr zur Abgötterey herab; aber durch Menschensatzungen entstellten sie ihre altmosaiseye Reugion, und durch Sektenhaß schändeten sie ihre, menschliche Würde. Die Abscheulichkeit der Reiigionsver- folgungen zwischen Pharisäern und Gavducäern I.d M stieg aufs höchste unter der Regierung der königs seir Mo. !'chen Makkabäer. Jene beyden Sekten waren v. C. io;, srei ich auch zugleich , wie immer, politische Faktionen, die die Religion zum Deckmantel ih- rer schlechten Absichten brauchten. Diese Unord- nungen waren hier bis zum Bürgerkrieg gestie- gen, da Hyrkan, der rechtmäßige Regent, von seinem jüngern Bruder Aristobul Ii. war ver- drängt worden. Pompejus kömmt nach der Be- I.d.w. siegung des Mithridates, nach Palästina, setzt 3?,rl. h^n -Hyrkan, als Erhnarchen, auf den Thron, v. C.6r. macht zugleich das ganze Land den Römern tributär. An dem Hofe des Hyrkans lebte An« tipaecr, ein Idumäcr, der bey den innern Unru- hen im Trüben fischte, und dessen Sohn Aerobes, I.d.w. mit dem Beynamen der Große, von dem Ainos nrus und Octavlus das ganze Königreich Judäa I.d.w. erhielt. Ein Jahr vor dem Tode dieses grausa- Z§8z. * men Königs ward Jesus Christus gebohren, der Stifter der christlichen Religion, der vortreflich- sten, die Menschen jemals gekannt haben; die, da sie von Gott ist, durch die schrecklichste Ver- folgung ihrer ersten Bekenner nie hat können un- terdrückt werden; die sich über Europa, Asien und Amerika verbreitet hat, und tagtäglich mehr verbreitet. Wenn ihr dereinst eucrn Verstand gehörig/werdet ausgebildet haben, da erst wer- det

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1. Julius August Remer's Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für Akademieen und Gymnasien - S. 121

1811 - Halle : Hemmerde und Schwetschke
121 5. Kap. Geschichte von Judäa. Simon, 3 84-1 (ö. Chr. 142), entzog sich der syrischen Herr- schaft völlig. Die Religions - und polltischen Sekten der Pha- risäer und Sadducäer entstanden während dieser syrischen Ver- folgungen. Johann Hyrkan, Simons Sohn, 3849, gab anfangs dem Antiochus Sidetes Tribut, befreyete sich aber bald davon, und unterwarf sich Samaria und Jdunräa. §. 2. Asmonaische Könige. Aristobulus, Hyrkans Sohn, nahm den königlichen Titel an und eroberte Zturäa, 3880 (v. Chr. 103). Unter dem grausamen, aber staatsklugen Alexander, dem Feinde der Pharisäer, 3881, erreichte der Staat die höchste Stufe des Wohlstandes. Salome, seine Wittwe, war Regentinn und Vormünderin« ihres Sohnes, des trägen, ungeschickten H y r - kans, 39<08 (v. Chr. 75). Sein Bruder Aristobulus Ii. ergriff gegen ihn die Waffen, und rief den Pompejus zu Hülfe, der jedoch für den Hyrkan entschied, ihn zum Ethnarchen von Judäa ernannte, aber dieses Land den Römern tributbar machte, und die eroberten Länder ihm entriß. Hyrkans Minister, An- tipater, ein Idumäer, herrschte anstatt seiner, und wußte so- wohl Cäsars, als des Casfius Freundschaft zu erhalten. Er wurde von den auf ihn eifersüchtigen Juden vergiftet, 3940 (v. Chr. 43). Seine Söhne Phasael und H e r 0 d e s hielten den Hyrkan in Abhängigkeit, Antonius erklärte sie zu Tetrar- chen. Zwar fiel Antigonus, Aristobuls Ii. Sohn, mit Un- terstützung der Partker in Judäa ein, tödtete den Phasael und ließ den Hyrkan verstümmeln, 3944 (v. Chr. 39), aber der nach Rom geflüchtete H ero des wurde von den Triumvirn zum Könige von Judäa ernannt, überwand den Antigonus, und verdrängte auf diese Art das asmonäische Haus von dem jüdi- schen Throne, 3947 (v. Chr. 36). Sechstes K a p i t e s. Geschichte einiger kleineren Staaten. $■ 1. Geschichte von Thracien. thracien wurde frühzeitig von mehreren Nationen bevölkert. Die Perser unterwarfen sich das Land. Nach deren Besiegung durch die Griechen legten die letzten viele Pflanzörter daselbst an. Der König Philipp von Makedonien bemächtigte sich des größ- ten Theilö von Thracien. Lysimachus errichtete, wie wir

2. Welcher die Geschichte des Alterthums und des Mittelalters enthält - S. 107

1854 - Saalfeld : Riese
107 Antiochus gestattete den Juden große Vorrechte und sicherte ihnen vollkom- men freie Neligionsübung zu. Wie wenig aber die von heidnischen Für- sten zugesicherte freie Religionsübung zu sagen hatte, zeigte sich bald in den grausamen Verfolgungen, durch welche des Antiochus Nachfolger die recht- gläubigen Juden zum Abfall vom väterlichen Gesetz zu bringen suchten. Allein die Meisten ließen lieber das Aergste über sich ergehen, als daß sie dem heidnischen Ansinnen sich gefügt hätten. Nach einer Reihe von Miß- geschicken gelang es dem Simon Thassi, des Judas Makkabäus Bru- der, die Burg Zion einzunehmen (141 v. Chr.) und sich als Hohenpriester und unabhängigen Fürsten der Juden auch von den Syrern anerkannt zu sehen. Sein Enkel Aristobul nahm die Königswürde an (107 v. Chr.), regierte in orientalisch-despotischer Weise und eröffnete in der Geschichte der Makkabäer eine Reihe blutiger Familienzwiste. Eben wüthete unter Aristo- bul's Brudersöhnen, Hyrkan und Aristobul, ein blutiger Bürgerkrieg, als sich die Römer in die jüdischen Angelegenheiten mischten. Beide Theile boten Geld, beide gleich viel. Pomp ejus entschied sich für den vertrie- benen Hyrkan, eroberte Jerusalem und nahm den Aristobul gefangen. An- fangs ließen die Römer die Juden in ihrer väterlichen Weise unangetastet, aber bald erfuhr man die Schrecken der Römerherrschaft, die mit anschei- nender Großmuth nur so lange gewähren ließ, als die Unterjochten in stummer Unterwürfigkeit Ruhe hielten. Unter Hyrkan ward der schlaue Jdumäer (Edomiter) Antipater mit seinen beiden Söhnen, Hcrodes und Phasaölus, die Seele der Verwaltung des Landes, und sein Sobn Herodes der Große brachte es in Rom sogar dahin, daß er durch die Triumvirn (39 v. Chr.) zum Könige von Judäa ernannt wurde. Er übte eine siebenunddreißigjährige Zwingherrschaft, die mit blutigen Greueln in seinem eignen Hause, mit Blutvergießen und grausamen Bürgerkriegen, mit Verhöhnung aller gött- lichen und menschlichen Rechte bezeichnet ist. Er suchte durch heidnischen Pomp und Schauspiele das Volk zum Abfall vom väterlichen Gesetz zu verführen, erfuhr aber nur einen um so stärkeren Widerstand von Seiten der Pharisäer und aller strengern Juden. Gegen das Ende seiner Re- gierung entstand eine allgemeine Gährung unter dem Volke, welches seinem Tode mit Sehnsucht und Ungeduld entgegensah. Verabscheut, ja bedroht von der ungeheuern Aufregung unter seinem Volke, starb dieses Ungeheuer 1 n. Chr., bei lebendigem Leibe verfaulend und auch darin das Heran- nahen des göttlichen Strafgerichts fühlend. Sein Sohn Archelaus, welcher Judäa nebst Samaria und Jdumäa unter dem Titel eines Eth- narchen erhalten hatte, wandelte in den Fußtapfen seines Vaters und wurde zehn Jahre nach dem Antritte seiner Regierung abgesetzt und nach Vienna in Gallien verwiesen. Sein Land kam zu Syrien und wurde durch besondere, zu Cäsarea residirende, Landpfleger (Prokuratoren) ver- waltet, von welchen der fünfte und bekannteste Pontius Pilatus (26 — 35 n. Chr.) war. Betrachten wir die eigenthümlichen Schicksale der Juden, wie ihre Ver- bannung in die Provinzen des assyrischen und babylonischen Reichs beitrug zu ihrer Befestigung in der Verehrung Eines Gottes, die heftigen Ver- folgungen von Seiten der sinnlich-griechischen Bildung nur die alte Treue am Gesetz erprobten, wie endlich der greuelhafte Despotismus der idu-

3. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 66

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
66 Vierte Periode. I.d.w. Jahren ermordet, und dieser mußte drei Jahre ?47*. spater das Land meiden. Bei dem Kriege mit v. C. 5lr. ^en Persern, den die Alhenienst'sche Unterstützung I.d.w. der rebellischen Ionier zunächst mit veranlaßte, 3499 erfochten die Athenienser unter dem Milriaves v.c.484« den großen Sieg bei Nlararhon. Aristides machte den Atheniensischen Namen durch seine Gerecht ligkertsliebe berühmt; und Lhemistocles ver- schafft seiner Vaterstadt eine Seemacht. Durch diese wird Achen bald der erste Staat in Grie- chenland, und reich durch die Handlung, und den gegen die Perser fortgesetzten Krieg zur See. Athens schönste Tage sind da; mit den Reichthü- mern erheben sich Künste, Wissenschaften und Geschmack, -und die Athenienser werden das feinste polirtefte Volk. Aber auch Sirrenver- derbniß begleitet den Reichthum. Hericles I.d.w- herrscht durch» Verschlagenheit, und der Pelo- 355?. ponnestsche Arieg täubt den Griechen ihren V.c.4z0. Muhm und ihre Kräfte. Die wahre Ursache war Her-schsucht. Achen und Sparra wollten beide die Ersten seyn. und der ganze Peloponnes, Hel- las und die Inseln nahmen an diesem Krieg An- theil. Bon diesen beiden Seiten kriegt man mit Grausamkeit Im zehnten Jahre muß Athen, nach der verlohrnen Schlacht bei Amphipolis, d.i. W- Friede schließen. Dieser auf 50 Jahr? geschloßne 356;. Friede dauert keine acht Jahre Handel in Gi- *i?- filiert, worein sich Athen mischt, veranlassen die ~357q Erneuerung des Kriegs mir Sparta. Athen fällt ». C. 413. nach dem Verluste seines Heers :n Sicilien unter dem Xxiciab, und der Schlacht bei Aegos Poca. mos, wo Conon kommandrrte, so rief, daß es I.d.w. fi'ft den Spartanern auf Gnade und Ungnade er» ^580. ' geben muß. Seine ganze Staatsverfassung wird .C.42;.Umgeworfen, indem Sparta eine Regierung von Zo Männern niedersetzt, die, bis auf einen, grau- same habsüchtige Menschen waren; die Fe- stungs-

4. Wiederholungs- und Übungsbuch für den Geschichtsunterricht - S. 41

1888 - Langensalza : Beyer
C. Die Römer. 41 v. Chr. 66 64 62 60 58-50 49 Pompejus schlägt in einem nächtlichen Überfall am Fluß Lykos den Mithridates. Darauf bringt er den König Tigranes von Armenien zur Unterwerfung und zwingt ihn zur Abtretung seiner Eroberungen in Syrien, Phönizien und Kappadocien. 63. Mithridates nimmt sich infolge einer Empörung seines Sohnes Pharnaces selbst das Leben. Pompejus kommt nach Palästina und macht die Juden den Römern zinspflichtig. Jerusalem wird nach dreimonatlicher Belagerung von den Römern zerstört. Aristobul (der Makkabäer) wird entthront. Hyrkan wird als Hoherpriester und Regent eingesetzt. Die Verschwörung des Sergius Catilma wird von Cicero enthüllt und vereitelt. Catilinas Heer wird bei Pistoria geschlagen, er selbst fällt. Pompejus, Cäsar und Craffus bilden das erste Triumvirat. Cäsar erobert Gallien. Er besiegt den germanischen Heerführer Ariobtft, der mit feinen (Sueben über den Rhein gekommen ist, und zwingt ihn zum Rückzüge über diesen Strom. Unterwerfung der Belger. 55. Erster Zug Cäsars über den Rhein. (Pfahlbrücke zwischen Bonn und Andernach.) Zwei Landungen der Römer in Britannien. Aufstand der Eburonen unter Ambiorix. 52. Allgemeiner Aufstand der Kelten unter Vereinge-torix, dem Führer der Arberner. Derselbe liefert sich selbst dem siegenden Cäsar ans. Pompejus tritt als Haupt der Aristokratenpartei in Rom aus und befiehlt dem Casar, sein Heer zu entlassen. Cäsar geht über den Rubicon und beschreitet damit den Weg der Revolution. (Der Rubicon — die Grenze der Probinz Cäsars gegen das eigentliche Italien.) Pompejus flieht nach Brundusium. Cäsar zieht nach Rom und belegt den Staatsschatz mit Beschlag. Feldzug Cäsars gegen das Heer des Pompejus, welches in Spanien steht. Sieg Cäsars bei ^lerda (zwischen Pyrenäen und Ebro).

5. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 109

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
bis ctitf die Geburt Jesus Christus- 109 und der 20jährige Mcravius erhält nebst den Kon, I.d.w. suln -Hirrms und Pan^a gegen ihn das Komman- 394«. do. Anronius wird geschlagen, und diese Nie- Verlage des Anronius hat eine ganz unerwartete Folge. Er setzt seinem Sieger den Gedanken in den Kopf, an (Lasars Stelle, in Verbindung mit ihm und dem Feldherrn Lepidus zu tre- ten. Der Vorschlag wird angenommen; diese drey Männer schließen die engste Verbindung, und der Senat wird genöthiget, sie durch einen Senatusconsultum zu tllumviro, rti J ubl-.cae con- stituendae zu ernennen. Dies ist das einzige Triumvirat in der römischen Geschichte. Nun .fangt der Unfug der Achtserklärungen von neuem an, und wird weiter getrieben, als jemals. Ocravius begeht sogar die Niederträchtigkeit, seine erste, vornehmste Stütze, den Cicero dem Anronius aufzuopfern. Lrurus und Cassius werden, als Feinde des Vaterlandes, bekriegt, und beide nehmen sich nach 2 Schlachten, wo der Sieg doch zweifelhaft gewesen war, das Le- den. Izt kam auch Gexcus Pompejus wieder I.d.w. zum Vorschein. Mail überließ ihm Anfangs 3942. Grcilien; nahm es ihm aber wenigejahre drauf. Bey dieser Gelegenheit veruneinigen sich Lepi 3948. * dus und Ocravius. Jener verliert seinen Antheil v. C. 35. an der Herrschaft, und so wird aus dem Trium- virat ein Duumvirar. Antonius, einer der lie- derlichsten Menschen und zugleich der erste Feld- herr seiner Zeit, plündert Asien, und verliebt sich in die Egypkische Königin Cleopatra, so wie ehedem Lasar. Hier wird er unthätig, seine Truppen arten aus, und da er den Mkcavins auf mancherley Art beleidiget, dieser auch ohnehin auf die Alleinherrschaft denkt: so entsteht zwi- I.d.w. scheu beyden ein Krieg, der sich nach der See, 39??. schlacht bey Atrium damit endiget, daß sich An- 3°* tomus selbst entleibt, Egypren eme Römische Pro- vinz,

6. Die deutsche Geschichte in ihren wesentlichen Grundzügen und in einem übersichtlichen Zusammenhang - S. 50

1851 - Heidelberg : Winter
50 Kap. 10. Zustand der Römcrwelt vor der Völkerwanderung. an den Rhein und an die Donau gebracht worden, so daß ßch schon in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts in den Rhein- landen die Anfänge christlicher, aus römischen, gallischen und deutschen Gliedern bestehenden Gemeinden vorfanden, und auch in den Donauländern gegen das Ende des dritten Jahrhunderts die Anfänge von Bischofssitzen nachzuweisen sind. Kap. 10. Die Völkerwanderung. (1.) Unterdessen waren die sittlichen Stützen des römischen Staates längst gebrochen; das Heideuthum, obwohl durch viele blutige Ver- folgungen gegen das aufstrebende Christenthum kämpfend, fühlte immer mehr seine Ohnmacht und legte täglich offener das innere Verderben des Nömerreiches bloß, das sich schon daraus erkennen läßt, daß von 36 Imperatoren, die zwischen den Jahren 180 — 300, also in 120 Jahren herrschten, 27 ermordet wurden, nur 6 eines natürlichen Todes starben und 3 im Kriege fielen. Die Schwäche, welche das einst weltgebictende Rom seit dem zweiten Jahrhundert in der Abwehv der Anfälle jener wilden Völker an den Tag legte, nahm mehr und mehr zu. Zwar schien das römische Reich dadurch wieder emporzukommen, daß 312 Konstantin der Grosze nach dem Siege bei Rom über seinen Gegner Maxentius anfieug, die christliche Religion zur herrschen- den zu machen, und daß er, zur leichtern Einführung des Christen- thumö sowohl, als einer neuen Hof- und Reichsverfassung, die Residenz der römischen Kaiser von Rom hinweg nach Byzanz (Coustantinopel) ver- legte, welches zugleich zu einem mächtigen Trutz- und Schutzwall gegen den beständigen Ansturm der größten Reichsfeinde, der Gothen und Neuperser, dienen sollte. Dennoch half das Alles nicht auf die Dauer. Denn immer heftiger wurden die Stöße, welche das alte Reich im Westen und Osten trafen. Unter Constantin's Sohn C onftantius ging beinahe Gallien an die Deutschen verloren und mit Mühe stellte sein Neffe Julian durch einen Sieg über die Alemannen (bei Straßburg) und über die Franken (bei Lüttich) die Rheingränze wieder her. Vergebens suchte Julian, als er Kaiser wurde, durch Wiedereinführung des heidnischen Cultus (weßhalb er den Namen Apostata, der Abtrünnige, bekam) dem Reiche einen neuen Aufschwung zu geben. Nach Julianas Fall im Kampf gegen die Neuperser führte sein Nach- folger I o v i a n das Christenthum wieder zurück, ließ aber dem Heidenthum

7. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 118

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
Syrien. 2-d.w 3899 v. C 84 2- d W. 391h- v. C 65 Armenien. seit I * W. Z889. v. C. 94. Pontus. seit 2 d. W. Z896 v. L. 87. Il8 Sechste Per. Von Roms Uebermacht Was erhielt Herodcs vom Oktavius und Antonius? Weiche äußerst merkwürdige Begebenheit geschah mti ter er Regierung des Herodes? In welchem Jahre der Welt soll Christus gebohren seyn? Was thut Cbriftus? Warum konnte die christliche Religion durch keine Ver- folgung untereräckt werden? Gab eg re eine Religion unter den Menschen, die der christlichen an Güte und Vortrefflichkeit gleich gewesen? Was macht den Menschen hier und in jenem Leben glücklich? §. 4. In S>'len, das durch den Verlust von Palästina den letzten Stoß bekommen halte, wurden d-e Erbfolgeknege nach gerade so Häu- fig, daß die Stirer endlich, des unaufhörlichen Verwüstens müde, die ganze Familie der Seleus ridon zum Lande hinausjagten und sich dem Kö- n ge von Armenien Tigrancs unterwarfen. Aber diesen, als Allurren des Mithr,dates, nahm das Land Pompojus, machte es zur römischen Pro- vinz, und ließ den alten Geleuciden zur Entschä- digung die Landschaft Lomagcne. § 5 Groß ementen, so wie Rleinarme- nicn bi»eben besondere Staaten, aber von weni- ger Bedeutung Römer und Parthcr stritten sich um die Oberherrschaft über diese Länder, und zu Lasars Zeit regierte in Klemarmenien Dejora- rus, bekannt durch eine Vertheidlgungsrede des C'cero Tigranes I., der beyde Arménien be- herrschte ist der einzige anführungswerlhe 5tö- nig der ein glücklicher Eroberer war, bis ihm ponrpejus das eroberte Gut wieder abnahm. §. 6. In pe-nkus wollte Mithrioar Vii, der Große, keine Römer in Asien leiden, und kriegte gegen sie länger, als es je ein asiatischer Fürst hatte aushalten können Dieses hätte er bey allen seinen großen Einsichten nicht thun können, wären

8. Geschichte des Mittelalters - S. 139

1854 - Weimar : Böhlau
139 vigild war der erste König, der außer einigen den Griechen gehö- renden Seestädten über die ganze pyrenäische Halbinsel herrschte. Dieser kräftige König hat das königliche Ansehen gehoben, wie kein König der Westgothen nach ihm. Unter beständigen Unruhen im eigenen Lande und von zahlreichen Feinden umgeben und angegrif- fen, ging er doch siegreich aus jedem Kampfe hervor. Freilich find die Mittel, durch welche er seine Zwecke erreichte, nicht immer die besten gewesen. Grausamkeit, List, Bestechungen, Meineid wurden angewendet, wo die Gewalt der Waffen nicht ausreichte. Die Ver- folgung der Katholiken, die ihm vorgeworfen wird, schien ihm noth- wendig, um dieselben durch Schrecken von Aufständen abzuhalten und durch Einheit der Religion die Ruhe im Lande zu sichern. Mit Leovigild schließt auch die Reihe der arianischen Könige in Spanien. Sein Sohn und Nachfolger Neceared I. (586 — 601) nahm den katholischen Glauben an, und viele Westgothen folgten seinem Beispiel. Neccared richtete seine Sorge besonders auf die kirchlichen Einrichtungen, auf Gesetzgebung und Rechtspflege. Er hob das Verbot der Ehen zwischen Westgothen und Römern auf und ließ beide Völker nach demselben Rechte richten, indem er für beide ein gemeinschaftliches Gesetzbuch gab. Die Gothen und die früheren Bewohner des Landes verschmolzen immer mehr mit ein- ander, und die Volksthümlichkeit und Sprache der Westgothen wurde durch die römische verdrängt. Die lateinische Sprache wurde Hof-, Geschäfts- und Schriftsprache und die gothische erhielt sich nur im Volke. Wenn auch die germanische Verfassung des Reiches blieb, so wurden doch die Aemter mit römischen Namen benannt. Necca- red war der erste gothische König, der sich krönen und salben ließ, wodurch die höhere Geistlichkeit bedeutenden Einfluß erhielt. Ein trefflicher König war Sisebut (612 — 620), welcher es durch glückliche Kriege gegen die Griechen dahin brachte, daß diese alle Besitzungen in Spanien längs der Küste des mittelländischen Meeres aufgaben und nur einige Städte am atlantischen Ocean, in dem jetzigen Algarbe behielten. Sisebut war mild und menschen- freundlich gegen seine Unterthanen und selbst gegen seine besiegten Feinde, aus Religionseifer ein grausamer Verfolger der zahlreichen Juden, im Kriege ein tapferer Held, im Frieden ein kräftiger be- glückender Regent und ein Freund der Wissenschaften und Künste.— Die gänzliche Vertreibung der Griechen aus Spanien erreichte der König Suintila 624. — Als zwei tüchtige Könige sind ferner Chindasuinth (641 — 652) und dessen Sohn Reccesuinth (649 — 672) zu nennen. Chindasuinth war schon bejahrt, als er 641 zum König gewählt wurde. Das Reich war durch Parteiun- gen der Großen und Geistlichen gespalten und das Land von schreck- licher Hungersnoth und ansteckenden Krankheiten heimgesucht. Chin- dasuinth hob das königliche Ansehen durch strenge Bestrafung der Empörer und durch strenge Verordnungen. Zugleich lebte er in großer Frömmigkeit und erwarb sich die Liebe des Volkes, das nun im Frieden die Früchte seines Wohlstandes genoß. Auch war Chindasuinth ein Freund der Wissenschaften und Künste. Er er- nannte 649 seinen Sohn Reccesuinth zum Mitregenten und über- ließ diesem ganz die Regierung. Das erregte bei den ehrgeizigen

9. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 42

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
Uv 4* Dritte Periode. I-d.w- W7- v. C. 746 vor dem I.d.w. )28). - C 700 .d-W. Jh9- v. C. 624 seit J.d.w. ^77- v. E. 606. §. 9. Die Babylonier oder Lhaldaer *) sind wegen ihrer frühen Aufklärung ein sehr denk- würdiges Volk**). Sie sind eine der ältesten bürgerlichen Gesellschaften, die schon Nimrod, ein Enkel des 'Ham, stiftete, aber die bald unter Assyrische Oberherrschaft kam. Bei der Empö- rung des Arbaces gegen den Sardanapal, mach- ten sich die Babylonier unter Anführung des Belis zwar auch frei. Aber die Geschichte schwei- get von ihnen, von dieser Zeit an bis auf den ' Nabonasiar. Dieser erste Babylonische König, den die Geschichte nun nennt, ist außerdem ans merkungswerth, durch die von ihm benannte, und in vielen Gegenden des Morgenlandes an- genommene, Nabonassarische Iahrrcchnung ***). Diese Unabhängigkeit von Assyrien dauerte nicht lange. Assarhaddon machte das Land wieder zur Assyrischen Provinz. Aber der Statthalter Nas bopalassar zerriß diese Verbindung zum zweiten Mab Und da er nicht lange darauf, in Ver- bindung mit dem Medischen Lyaxares das Assy- rische Reich zerstörte: so ward Babylonien auf einmal der mächtigste Staat in diesen Gegenden. Babylon trat nun ein in die Hoheitsrechte, die Assyrien über Syrien und Juda gehabt hatte, und Nebucadnezar erhob durch Siege über die Egypter, und die Zerstörung des Staats von Juda seine Macht auf den höchsten Gipfel. Er hat unstreitig viel von dem zur Vergrößerung, Befestigung und Verschönerung der Stadt Baby- lon gethan, was man gemeiniglich der Gemira- mis zuzuschreiben pflegt. Ec hatte 4z Jahre re- giert. *) Lhaldäa war eigentlich nur ein Tbeik von Baby- lonien , an der Seite von Arabien und dem Persi- sch!'» Meerbusen. **) Vorzüglich waren ihre astronomischen Kenntnisse, und ihre Manufaktur-arbeiten sehr im Ruf. •**) Das Nabonassarische Jahr hatte 365 Lage.

10. Dr. Johann Kaspar Müller's Lehrbuch der Weltgeschichte - S. VII

1818 - Würzburg Bamberg : Goebhardt
Zeittafeln der eltges ch i ch t e I.d.w. 1 930 1656 I.d.w. 1657 1800 1900 Erster Haupttheil. Die Geschichte vor der Geburt Christi« Erster Zeitraum. Von Adam bis Noah. Jahr der Welt i —1656. Vor Christi Geburt zy8z—2328* Schöpfung der Welt und des Menschen. Sündenfall. Religion. Cain, Abel und Seth, Söhne Adams. Adams Tod. Künste unter seinen Nachkommen. Ihre Ruchlosigkeit. Sündflmh, Noah. Zweyter Zeitraum. Von Noah bis auf Moses« I. d. W. 1656— 2452. Bor Chr. Geb. 2327—x5 31* Japhet, Chani und Sem, Söhne des Noah» Neue Fortpflanzung der Menschen. Thurmbau, Sprachen. Völker- Abgötterey. Babylonisches Reich. Nimrod. Assyrisches Reich. Affur. Aegyp-

11. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 127

1829 - Leipzig : Hinrichs
\ Aegypten. 127 ein heftiger Bürgerkrieg. Alexander übertrug bei seinem Tode, mit Ucbergehung seiner Söhne, des Hyrkans und Aristobuls, seiner Wittwe Alexandra die Negierung (79—71). Die beiden Brüder bekriegten darauf einander selbst, bis Pom- pejus, der damals die Angelegenheiten Asiens entschied, den Hyrkan (64) zum Hohenpriester und Fürsten ernannte, ihm einen Tribut auflegte, und den Arrstobul und dessen Söhne nach Nom als Gefangene abführte. — So ward der jüdi- sche Staat von Rom abhängig; der Jdumäcr Antipater, Hyrkans Vertrauter und Stammvater der Hcrodiancr, schloß sich genau an Rom an, um allmählig durch diese Verbindung die regierende maccabäische Familie ganz zu verdrängen. Be- reits im Jahre 48 ward Antipater vom Cäsar, den er in Alexandrien unterstützt hatte, zum Procurator von Judäa ernannt. Sein zweiter Sohn, H ero des, zuerst Befehls- haber in Galiläa, gewann nach Eäsars Tode, den Antonius für sich, mußte in einem Auistandc, der gegen ihn ausbrach, nach Nom ftüchten, ward aber daselbst von den Triumvirn zum Könige ernannt. Er eröffnete die herodianische Dynastie (39 vorc. bis 70 I. nach C.) in Palästina, und beherrschte in der Folge, nach Augusts Willen, ganz Palästina, (Judäa, Samaria, Galiläa, rc.) und I d u m ä a, ohne daß er' Tribut nach Nom entrichten durfte. Seine An- hänglichkeit an Nom machte ihn aber bei den Juden verhaßt. — In das vorletzte Jahr seiner Regierung fällt die Ge- burt Christi. Z. M. Jost, Eesch. der Israeliten seit den Zeiten der Macea, bäer bis auf unsere Tage. 8thle. Berl. 1820 ff. 8. 44. Aegypten. Sei^ den glücklichen Tagen des Amasis, genoß Aegyp- ten erst wieder unter der Negierung der Ptolemäer, nach langen inncrn und äußern Stürmen, einige Ruhe, obgleich mit der Ankunft der Griechen in Aegypten der ursprüngliche Nationalcharaktcr der Aegyptcr sich immer mehr verlor. Ptolemauslagi, Anfangs Statthalter, dann König von Aegypten, war nicht blos Soldat, sondern auch Freund

12. Für die Oberstufe - S. 239

1879 - Stuttgart : Hallberger
239 2. Antiochus mit dem Beinamen Epiphanes ober der Erlauchte, bet bett Plan hatte, eine gewisse Einheit in seinem Reich einzuführen, wobei ihm die strenge Eigenthümlichkeit der Mischen Religion int Wege war, kam auf einem Heereszug gegen Ägypten nach Jerusalem, entweihte ttttb plünberte bett Tempel und erließ nachher ein Gebot zur Ausrottung der Mischen Religion. Ein Morbheer rückte ein, und nun begann (168) eine der schrecklichsten Verfolgungen. Überall erhoben sich Götzenaltäre, während königliche Beamte das Laub durchzogen, um jeben mit dem Tod zu bestrafen, der beit Göttern zu opfern sich weigerte. (Vergl. 1 Makk. 1.) Da erweckte Gott das Geschlecht der Makkabäer, die Söhne des Priesters Mattathias, welche besonbers unter dem tapfern Judas Makkabüus (b. i. der Hammer) die glänzendsten Siege wider die Syrer erfochten und schon im Jahre 164 v. Chr. den Tempel wieder reinigten. Judas fiel drei Jahre darauf; aber Jonathan, fein Bruder, brachte (158) einen günstigen Friedensschluß zu Stande und war siebzehn Jahre lang Hoherpriester. Nach Jonathans Ermordung (142) wurde sein Bruder Simon als Hoherpriester und Fürst bestätigt. Endlich unter Johannes Hyrkanus, dem Sohne Simons, (seit 135) erlangte das Volk völlige Unabhängigkeit, und seine Nachfolger nahmen sogar den Königstitel an. Allein der Haß zwischen den gesetzlichen Pharisäern und den frei- denkenden Saddueüern, zwei religiösen Parteien, welche in dieser Zeit entstanden, veranlaßte die schrecklichsten Bürgerkriege, welche die Nachblüte des jüdischen Staates schon in ihrem Keim erstickten. Die Ränkesucht in der herrschenden Familie überstieg alle Grenzen. 3. Von ihr selbst herbeigerufen kam der Römer Pompejus, eroberte Jerusalem (63) und setzte Hyrkan Ii zum Hohenpriester und Fürsten ein. Unter den fortdauernden Reibungen aber wußte sich allmählich Antipater, ein Edomiter, emporzuschwingen; und sein Sohn, Herodes der Große, hatte es durch die verschlagenste List und die kriechendste Schmeichelei unter uner- hörten Frevelthaten bis zum Jahr 39 v. Chr. dahin gebracht, daß er zum unumschränkten König von ganz Judäa und vielen Nachbargebieten ernannt wurde. Aber viele Juden unterzogen sich lieber den grausamsten Todes- qualen, als daß sie den Edomiter ihren König genannt hätten. Trotz solcher Widersetzlichkeit behauptete sich Herodes durch Schrecken und schein- bare Güte auf dem Thron. Um das über seine vielen Schandthaten erbitterte Volk sich wieder geneigt zu machen, zugleich auch zur Ehre seines Namens ließ er vom Jahr 20 an den unter Serubabel er- bauten kleinen Tempel zu Jerusalem nach und nach abbrechen und einen neuen größeren und prächtigeren aufführen. Es wurden dazu Steine

13. Überblick der Weltgeschichte zur Erläuterung der bildlichen Darstellung derselben - S. 48

1819 - Leipzig : Köchly
48 der ehemaligen hohen Kultur seiner besten Provinzen. Verarmt und entvölkert durch unaufhörliche Revolutionen im Innern, ver- heerende Kriege von aufsen, Siftenverderb- nifs des Volks, und Unfähigkeit der Regenten, verlor es nach Justinians l ode eine Provinz nach der andern. Muhamecl ward zugleich der Stifter einer Weit verbreiteten Religion und eines mäch- tigen Reichs. Seine nächsten Nachfolger wur- den, begünstigt, durch die Zerrüttung und Schwäche der benachbarten Staaten, große Eroberer. Beherrscher von Arabien, Palä- stina, Syrien, Persien, entrissen sie den Ost- römern Aegypten, Cypern ; Rhodus, endlich Westafrika. Von hier aus zerstörten sie das Westgothische Reich in Spanien, und nur Karl Martell vermochte ihre weitern Fort- schritte im westlichen Europa zu hemmen. Doch schon unter Walid hatte die Macht der Araber ihre größte Ausdehnung erhalten; bald fingen die entferntesten Statthalter an, sich unabhängig zu machen. Karl der Grofse3 der erste Mann seines Zeitalters, verband nicht nur durch eine Reihe glänzender Eroberungen, sondern auch durch weise Maasregeln, Deutscliland, Ita- lien

14. Bd. 2 - S. 14

1824 - Frankfurt a. M. Leipzig : Hinrichs
14 Vierter Zeitraum. rer dem Priesterfanatismus, dem Sectenhasse und den Ver- folgungen des Reactionssystems entgehen können, die ihm den Tod bereiteten? Er ging ihm muthig, mit der Ueber- zeugung, durch ihn sein großes Werk zu vollenden, ent- gegen, und erhob sich, nach seiner Rückkehr ins Leben, zum Lohne der bessern Welt. — Einzig, als Wohlthäter der Menschheit, wie vor ihm noch keiner erschienen war, sieht er da, der S t i s t e r des C h r i si e n t h ums, am Ein- gänge einer neuen und bessern Ordnung der Dinge. Wer zahlt die Millionen, die seit achtzehnhundert Jahren durch ihn er- leuchtet, gebessert und getröstet worden sind; die Millionen, welche das Evangelium als Lehre von Gott annahmen, und durch dasselbe zu einem reinen sittlichen Leben geführt wurden! Wer berechnet die Summe wohlthuender Veränderungen, An- stalten und Einrichtungen, welche eben dieser Religion, und dieser Religion ausschließend, ihr Daseyn verdanken! Wer kann es verkennen, daß sie es war, die alle Verhältnisse des h a u s l i ch c u und bürgerliche n Lebens veredelte, die der sittlichen Erschlaffung im römischen Reiche mächtig entge- gen wirkte, und späterhin die nordischen Besieger des römi- schen Wesireichs entwildcrte! Wer mag es laugnen, daß die- jenigen Völker, welche sich zu dieser Religion bekennen, die kultivirtesien und gesittetsten des Erdbodens sind, und daß, seit der Verbreitung des Christenthums über Europa, dieser kleinste Erdtheil, der mächtigste und kräftigste geworden ist, wahrend diejenigen Reiche und Völker, welche dem Hei- dcnthume anhingen oder den Islam bekannten, frühzeitig er- schlafften und ihrer baldigen Auflösung entgegen eilten! — Die mit dem Blute ihres Stifters und ihrer ersten Lehrer ver- siegelte neue Lehre verbreitete sich, von Palästina aus, allmah- lig über mehrere Theile des großen römischen Reiches, ward aber erst unter K o n st a n t i n im vierten christlichen Jahrhun- derte die herrschende und öffentliche in demselben. 219. T i b e r i u . s. Auf den Augustus folgte sein Stiefsohn, Tiber!us, (14— 37 n. C.) im fünf und fünfzigsten Lebensjahre. Ihn

15. Theil 2 - S. 35

1813 - Leipzig : Hinrichs
Palästina. 35 izl. Fortsetzung. Hyrkans ältester Sohn, Arisiobul, nahm (127) so- gar den königlichen Titel an. Ihm folgte, nach ei- ner einjährigen tyrannischen Regierung, sein Bruder Alex- ander (ic6~ 79). Seine Regierung verfloß unter be- ständigen kleinen Kriegen mit den Nachbarn, weil er den Eroberer spielen wollte. Da er zugleich unvorsichtig genug war, die mächtigen Pharisäer zu erbittern; so erregten diese einen Aufstand gegen ihn (92), der einen sechsjähri- gen blutigen Bürgerkrieg nach sich zog, in welchem er sich zwar behauptete, aber doch seine Oppositionspartei so we- nig vernichten konnte, daß er seiner Wittwe Alexandra, mit Uebergehung seiner Söhne, des schwachen Hyr- kans (der die hohepriefterliche Würde erhielt), und des ehrgeizigen Arist ob ul s, das Reich mit dem Ra- the übertrug, sich auf die Seite der Pharisäer zu schla- gen, welche während dieser Weiberregierung (79 —71) auch die öffentlichen Geschäfte ausschließend leiteten. Erbittert darüber suchte sich, bereits vor ihrem Tode, Arisiobul der Regierung zu bemächtigen, und es gelang ihm, ob sie gleich den Hyrkan zu ihrem Nachfolger bestimmte. Dieser bekriegte, aufgewiegelt von seinem Vertrauten, dem Ibu- Maer Anti pater (Stammvater der Herodianer), den Arisiobul, und ward, als er ihn in Jerusalem belagerte (65), von Arabern unterstützt. — In diesem kritischen Zeit- puncte wurden die Römer auch in Judäa Schiedsrichter, und der damals in Asien allmächtige Pomp ejus, der ebeü Syrien zur römischen Provinz gemacht und den Mi- thridar besiegt hatte, entschied (64) für den Hyrkan. Zwar wollte die Parthei des Aristobuls diese Entscheidung nicht anerkennen; Pompejus nahm aber Jerusalem ein, ernannte den Hyrkan zum Hohenpriester und Fürsten, legte ihm einen Tribut an Rom auf, und führte den Ari- siobul und dessen Söhne als Gefangene nach Rom, von wo sie in der Folge entkamen, und neue Unruhen erregten. Von jetzt an war der jüdische Staat von Rom ab- hängig, und ward es dadurch noch mehr, daß Antipa- 3*

16. Abriß der allgemeinen Weltgeschichte bis auf die neueste Zeit - S. 76

1802 - Halle Leipzig : Ruff Ruff
76 Vierte Periode. I. d. W. den Apenninen her einbrachen, die Römer bei 3j94- Auiñ schlugen, ihre Stadt verbrannten, und das v.c. 389- Capitol , ohne die Wachsamkeit des Manlius, erobert hätten. §. 9. Rom lag noch in der Asche, als die Hetrurier neue Händel anfangen. Aber Ramill siegt überall Dagegen erneuern die Tribunen ihre Angirffe auf die aristokratische Gewalt des I.d.w- Adels, und setzten es endlich im Jahre Roms 387 durch, daß auch Plebe.-er zum Konsulat soll» ° ien zugelassen werden. Dies gab Gelegenheit I.d.w. zur Errichtung der präeur. Wenige Jahre ~36i3■ drauf führte Rom einen gefährlichen Krieg mit V.c. ;6v. tze„ Galliern, der mit verschiedentlicher Unters ^641 brechung 26 Jahre dauerte; und im 18. Jahre V.c-Z42. dieses Krieges entstand ein nicht minder gefähr- licher mit den Samniten, der mit einiger Unter- brechung 71 Jahre dauerte, und den Römern den Besitz von Unteritalien verschaffte. * . * Wodurch ward der Staat von Karthago mächtig? Wann schloß Karthago den ersten Handlungstractat mit Rom? Was lernt man aus diesem Handluuastractate? Auf welche Eroberung dachten die Ksrtbaginenser vor- züglich, vor dem ersten Kriege mit Rom? Wo lag Syrakus? In welchen freundschaftlichen Verbindungen standen Svrakus und Karthaao mit einander? Wie heißt der vorletzte König von Rom? Wie kam Tarauin der Uebermnthige zur Regierung? Wie regierte Targuin? Wer fieng die Empörung gegen den Targuin an? Wer war Collatin? Welches war die Ursache zur Empörung? welches die Veranlassung? Wo war Targui«, als die Empörung geschah? Welche Veränderung verursachte die Empörung in der Römischen Staatsversassung? Welche

17. Die Weltgeschichte - S. 230

1881 - Heidelberg : Winter
230 Kap. 77. § 288. Ausrottung der Maccabäer. Die Erscheinung des Erlösers. Antipater hatte nun im Grunde die ganze Verwaltung Judäas in Händen und teilte sie mit seinen beiden Söhnen Phasael und Herodes. Zwar wußten sie durch Kraft und Freundlichkeit das Volk zu gewinnen, aber an der patriotisch gesinnten Partei der Pharisäer hatten sie die heftigsten Gegner. Als daher Antipater eine starke Kopfsteuer für die Römer erpreßte, wurde er in einem Aufstande von einem der Unzufriedenen vergiftet. Hierauf unterdrückten Herodes und Phasael, unterstützt vom Triumvir Antonius, mit Gewalt die Partei der Unzufriedenen, und um sich das Volk geneigter zu machen, vermählte sich Herodes mit Hyrkans Enkelin Mariamne. Zwar mußte er bald darauf vor dem Sohne des obenerwähnten Aristobul Antigonus, der sich mit Hülfe der Parther Jerusalems bemächtigte und zum König ausrufen ließ, aus Judäa fliehen, brachte es aber in Rom bei Antonius und Octavian dahin, daß Antigonus geächtet und ihm die jüdische Königswürde verliehen wurde. Erst nach einem zweijährigen Kampfe unterlag Antigonus und über sein fallendes Haupt hinweg bestieg Herodes den angemaßten Thron, den ihm auch nachher der Kaiser Augustus bestätigte. So hatte denn der listige Jdumäer „das Scepter von Juda entwendet" und ein Nachkömmling Esaus als Kreatur der Römer sich auf den Stuhl Davids gesetzt. Um sich nun auf demselben zu halten, ließ er den jüngsten blühenden Sprößling des Maccabäergeschlechts, den Sohn Alexandras, der Tochter Hakans, Namens Aristobul, im Bade ertränken, darauf den alten Hyrkan, ja seine eigene Gemahlin Mariamne (aus Eifersucht) und deren Mutter, die alte Alexandra, hinrichten. Um so mehr haßten die Juden den grausamen und treulosen Tyrannen, und sein Bemühen, sich ihnen durch Hebung der materiellen Wohlfahrt des Landes, besonders aber dadurch gefällig zu machen, daß er mit großen Kosten den Tempel zu Jerusalem in größerer und schönerer Weise umbauen ließ, half ihm nichts: vielmehr verstärkte die Schreckensregierung, mit der er sich in der angemaßten Gewalt zu behaupten und zugleich die Qualen seines bösen Gewissens zu betäuben suchte, die Sehnsucht der Juden nach der Erlösung nur noch mehr. Und siehe! die Erlösung war für die, welche im lebendigen Glauben harreten, vor der Thür und sie erlebten die Erfüllung des prophetischen Wortes: „Bald wird kommen zu seinem Tempel der Herr, den ihr suchet, und der Engel des Bundes, des ihr begehret. Siehe, er kommt, spricht der Herr!"

18. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 34

1911 - Breslau : Hirt
34 Diokletian und Konstantin. 17. gefhl der Christen zum erstenmal Ausdruck. Alle anderen Religionen Origenes. wrden vergehen, nur das Christentum werde herrschen, sagte Origenes (um 220), der das Evangelium und die hellenische Weltanschauung zu einer neuen, christlich-philosophischen Weltanschauung verwob. Wie Origines setzten auch andere bedeutende Vertreter des Christentums (z. B. Tertullian) die christlichen Lehren mit der hellenischen Philo-sophie auseinander und gewannen allmhlich die Gebildeten unter den Heiden. Eine wohlorganisierte Liebesttigkeit zog die rmeren Klassen heran, eine feste Verfassung gab den Gemeinden inneren Halt, die zerstreuten Ge-meinden wuchsen zur Einheit der Kirche zusammen. Ver- Bisher war trotz vereinzelter blutiger Verfolgungen, wie sie nach folgungen. ,em Brande Roms unter Nero, spter unter Domitian, Trajan, Antoni-nns Pins, Mark Aurel und Septirnins Severus ergingen, die Zahl der Blutzeugen verhltnismig gering gewesen. Alexander Severus hatte Duldung gebt und angeblich sogar das Bild Christi unter seinen Haus-gtteru aufstellen lassen. Aber in der schweren Krisis des Reiches im 3. Jahrhundert glaubte man die Ursache der Unruhen in der wachsenden Menge der Christen zu erkennen. Von dem Wunsche erfllt, die alte Herrlichkeit des Rmertums und die alte Religion wiederherzustellen, ordnete deshalb De eins (um 250) ihre Unterdrckung an. So erfolgte aus national-religifen Grnden die erste planmige Christenver-folgung. Erst nach zehn Jahren hrten die Verfolgungen auf, und es trat eilte etwa vierzigjhrige Zeit der Ruhe ein. Da entschlo sich Diokletian, der anfangs dem Christentum nicht feindlich gesinnt war, zu einer neuen groen Verfolgung. Zunchst wurde das Heer von Christen gereinigt, darauf (303) die Schlieung ihrer Kirchen und die Vernichtung der christlichen Schriften, ferner die Verhaftung der Priester befohlen; endlich follten alle Christen zum Opfer gezwungen werden. Die Diokletianische Verfolgung war die schwerste von allen; ihr folgte jedoch bald der endgltige Sieg des Christentums. Konstantin der Groe (306337). tz 17. Die Wiederherstellung der Reichseinheit. Im Jahre 305 legte Diokletian zugleich mit dem Augustus des Westens seine Wrde nieder. Damit traten zwei Fragen in den Vordergrund: Sollte die Reichseinheit erhalten bleiben oder der Trennung der Verwaltung unter vier Oberhupter eine Teilung des Reiches folgen? Sollte ferner die Christen-Konstantin Verfolgung fortgesetzt werden oder nicht? In beiden Fragen hat Kon-f. r. stontin der Groe die Entscheidung gebracht. Er hat die Reichsein-(3vk-3s7).heit ^gestellt und das Christentum zur staatlich anerkannten Reli-gion erhoben. Zunchst verlies zwar der Regierungswechsel ohne Strung des inneren Friedens. Die beiden Csaren Galerins und Constantius Chlorus rckten, jener im Osten, dieser im Westen, zur Wrde der Augusti

19. Theil 2 - S. 36

1806 - Leipzig : Hinrichs
z6 Dritte Periode. und Kl ein arm euien. In dem ersteren zeichnete sich die Negierung des Tigrones des ersten ^95 — 6o v. C.) ans. Besiegt von den Römern, muß er ihnen Kappado- cien, Syrien, bis auf Armenien selbst abtceten. In der Folge lag es zwischen den römischen Besitzungen und dem parthischen Reiche in der Mitte, und erhielt bald von Rom aus, bald durch die Parther, Regenten. — Kleinarme nicn blieb ganz in Abhängigkeit von Rom, bis es Vespasian zur römischen Provinz machte. Bactrien, das zu Seleukus asiatischem Reiche gehörte, trennte sich im Jahre 354 von Syriön, wo sich der Statthalter Theodot von Antiochus 2 unabhängig ^machte, und außer Vactrken auch wahrscheinlich Sog diana beherrschte. Unter seinen Nachfolgern vergrößerte es sich über Indien bis in der Nahe von China und an die Ufer des Ganges; aber die Eifer- sucht gegen Parthien schwächte die Kraft dieses Reiches, dessen Länder bis an den Opus von Arsaces 6, ungefähr 132 vor Christo, mit dem parthischen Reiche verbunden wurden. Der östliche Theil ward eine Beute der Noma< denvölker in Mittelasien. Länger behauptete sich in einer immer höher steigenden und späterhin selbst den alles bezwingenden Römern gefähr- lichen Macht das neugestistete parthische Reich, das sich gleichzeitig mit Baetrien von dem syrischen Könige, Antio- chus dem zweiten, unter Arsaces losriß, der den syrischen Statthalter tödtete. Seine Stifter waren ein rohes Berg- volk, gleich den Persern, das sich aus den scykhifchen Steppenländern von Mittelasien über die östlichen Waldge- genden am kaspischen Meere verbreitete, und seine Tapferkeit allen benachbarten Reichen und Völkern fühlbar machte. Un» . . V ge-

20. Das Mittelalter - S. 2

1889 - Gotha : Perthes
Von dem Staatsleben ausgeschlossen, wandte man sich zu den Genssen des Privatlebens, in dessen Sittenlosigleit das kaiserliche Rom verkam- nie war die Stellung der Frau tiefer herabgewrdigt und das Familienleben grndlicher zerrttet. Aus Rom drang das Gist der Entsittlichung in die Provinzen; der kriegerische Sinn verschwand, die krperliche wie geistige Lebens-kraft versiegte; bei der Zersetzung der nationalen Religionen und der allgemeinen Gttermischung gab es keinen Halt und keinen Trost mehr auf der Erde. Das Gefhl der Ohnmacht, mit eigener Kraft sich emporzuragen, kam der die Menschheit und damit das Suchen und Sehnen nach einer neuen, be-lebenden Religion. Da erklang der Ruf durch das rmische Reich. t>afe der wahre Gott seinen Sohn gesandt habe, die Menschen aus aller Not zu retten und zu erlsen, ihnen den Frieden zu geben und sie zu seinen Kindern zu machen; erworben aber wurde diese Gotteskindschaft in der Nachfolge Christi durch Sitten-reinheit und Keuschheit, sie bewhrte sich in der allgemeinen Bruderliebe, die auch den Geringsten nicht ausschlo. So wurde den vielen lokalen und nationalen Gottheiten gegenber der eine allgemeine Gott verkndet, vor dem es keinen Unterschied der Ge-schlechter, Stnde und Völker giebt. Aufopfernde, auch die Feinde nicht aus-schlieende Menschenliebe, ergebungsvolle Geduld im Leiden, Sittenstrenge und eine Frmmigkeit, die, von uerem Geprnge und Zeremoniell absehend, auf das innere^Verhltnis zu Gotl sich richtete und auf die Gesinnung das Hauptgewicht legte, diese christlichen Tugenden weckte der neue Glaube. Indem er verbot, dem Kaiser gttliche Verehrung zu erweisen und seinen Be-kennern die Kraft gab, lieber den Tod zu whlen, schied er das Gttliche von dem Menschlichen, schuf den scharfen Gegensatz des Geistigen und Sinnlichen, befreite den Menschen von der schmhlichsten Knechtschaft und machte ihn wieder selbstndig und persnlich unberwindlich. B. Die stegreiche Kusreitung des Ghristentums im rmischen Weich. Bis Trajan (98117) galt das Christentum meist als eine Sekte des gesetzlich anerkannten Judentums und konnte sich ungehindert aus-breiten; die Verfolgungen seiner Bekenner unter Nero und Domitian erstreckten sich wahrscheinlich nicht der Rom hinaus und trafen auch dort verhltnismig nur wenige. Auch anfangs des 2. Jahrh. waren die Ver-folgungen nur Wirkungen des Volkshasses, dem die Statthalter nachgaben, oder entsprangen persnlicher Migunst der letzteren. Als seit der Mitte des 2. Jahrh. dann auch die hheren Stnde vom Christentum erfat wurden, wuchs, je mehr der noch im Besitz der Herrschaft und weltlichen Macht be-sindliche Glaube den Boden unter sich schwinden fhlte, die Feindseligkeit, und auch der Staat, dessen Grundlagen in dem alten Gtterglauben zerstrt wurden, sah sich zum Kampfe gentigt; doch begann die erste groe und allgemeine Christen ver folgung erst in der Mitte des 3. Jahrh. unter Decius (249); am schrecklichsten wtete die unter Diokletian, welche 308 anfing, fast der das ganze Reich sich erstreckte und im Orient am lngsten whrte. Nur in Gallien, Spanien und Britannien milderte der von Diokletian dort eingesetzte Konstantins Chlorus das Los der Christen; sein Sohn und Nachfolger Konstantinus gab den betreffenden Lndern sogar die volle Freiheit des Gottesdienstes und erliefe, als er 312 sich zum Herrn des ganzen