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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 15

1900 - Leipzig : Hirt
Die Perser. 15 man Schah, d. i. König. Die Hauptstadt des altpersischen Reiches war Snsa, die des mittelpersischen Ktesiphon; die Hauptstdte des neupersischen Reiches sind Teheran und Jspahan. Persien war von Natur ein blhendes Land; durch schlechte Ver-waltung ist es sehr heruntergekommen. Es ist das Heimatland der Rosen, und die Pfirsiche haben von Persien ihren Namen. 2. Einiges aus der Kulturgeschichte des altpersischen Reiches. Die Perser waren ein kriegerisches und unverdorbenes Volk. Bis zum 20. Jahre, sagt Herodot, halten die Perser ihre Shne zu drei Dingen an, zum Reiten, zum Bogenschieen und die Wahrheit zu sagen. Nachdem das Reich seinen Hhepunkt erreicht hatte, verweichlichte das Volk. Die lteste Religion der Perser wie auch der brigen Stmme des iranischen Hochlandes war Naturdienst. Auer Sonne und Mond wurde besonders das Feuer verehrt. Diese lteste Religion wurde durch den Priester Zarathustra umgestaltet. Er lehrte, da in der Welt ein fortwhrender Kamps der guten Geister gegen die bsen sei. Das Haupt der guten Geister ist der Lichtgott Ormuzd, das der bsen Ahriman, der Herr der Finsternis. Beide verkrpern den Gegensatz von Wahrheit und Lge, von Ordnung und Zerstrung, von Leben und Tod. Das ganze persische Reich war in Provinzen oder Satrapien ein-geteilt. Im ganzen Reiche gab es stehende Besatzungen. Die Haupt-stdte und Provinzen waren durch bequeme Landstraen untereinander verbunden. Auf diesen Kunststraen waren von 22 zu 22 km Post-stationen eingerichtet, wo stets wohlberittene Staatsboten bereitstanden, die kniglichen Briefe und Botschaften weiter zu befrdern. 3. Altpersische Sagen. a) Rettung des Cyrus. Der medische König Astyages hatte getrumt, da er durch den Sohn seiner Tochter Mandane der Herrschaft beraubt wrde. Er befahl daher dem Harpagns, einem seiner Hofbeamten, das Kind zu tten. Dieser hatte Mitleid mit dem Knaben und bergab ihn einem Hirten, damit dieser ihn in einer wilden Bergschlucht aussetzen sollte. Der Hirt that dies nicht, sondern erzog den Knaben in seinem Hause und hielt ihn wie sein eigenes Kind. Der Knabe wuchs unter den Hirtenknaben auf, spielte mit ihnen und htete die Herden. Cyrns ist sein geschichtlicher Name. b) Das Nnigsspiel des naben Cyrus. Die Hirtenknaben veranstalteten oft im Spiele militrische bungen. Der junge Cyrns wurde dann stets wegen feiner schnen Gestalt und seiner Geschicklichkeit zum Könige ge-whlt, und alle gehorchten seinem Befehle. Eines Tages spielte auch der Sohn eines vornehmen Meders mit den Hirtenknaben. Als dieser den Anordnungen des Cyrns sich widersetzte, lie

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1. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 15

1906 - Leipzig : Hirt
Die Perser. Die Israeliten. 15 Das ganze Persische Reich war in Provinzen oder Satrapien ein-geteilt. Im ganzen Reiche gab es stehende Besatzungen. Die Haupt-ftbte und die Provinzen waren durch bequeme Landstraen untereinander verbunden. Auf diesen Kunststraen waren von 22 zu 22 km Poststationen eingerichtet, wo stets wohlberittene Staatsboten bereit standen, die kniglichen Briese und Botschaften weiter zu besrdern. 3. Altperstsche Sagen. Rettung des Cyrus. Der medische König Astyages hatte getrumt, da er durch den Sohn feiner Tochter Mndane der Herrschaft beraubt wrde. Er befahl darum dem Hrpagus, einem feiner Hofbeamten, das Kind zu tten. Dieser hatte Mitleid mit dem Knaben und bergab ihn einem Hirten, damit diefer ihn in einer wilden Bergschlucht aussetzen sollte. Der Hirt tat die nicht, sondern erzog den Knaben in seinem Hanse und hielt ihn wie sein eigenes Kind. Der Knabe wuchs unter den Hirtenknaben auf, spielte mit ihnen und htete die Herden. Cyrus ist sein geschichtlicher Name. Das Knigsspiel des Knaben Cyrns. Die Hirtenknaben veranstalteten oft im Spiele militrische bungen. Der junge Cyrus wurde dann immer wegen seiner schnen Gestalt und seiner Geschicklichkeit zum Könige gewhlt, und alle gehorchten seinem Befehle. Eines Tages spielte auch der Sohn eines vornehmen Meders mit den Hirtenknaben. Als sich diefer den Anordnungen des Cyrus widerfetzte, lie Cyrus ihn peitschen. Da lief der Knabe nach Haufe und erzhlte feinem Vater, was geschehen war. Der Vater ging zum König und forderte die Bestrafung des Hirtenknaben. Cyrus wurde in den Palast des Knigs beschieden; fein Pflegevater, der Hirt, begleitete ihn. Astyages fragte den Knaben, warum er den Sohn des vornehmen Mannes habe peitschen lassen. Cyrus erzhlte den Hergang der Sache. Die freien Antworten und das ganze Benehmen des Knaben gefielen dem Könige, und als er ihn aufmerksam betrachtete, fand er, da der Knabe groe hnlichkeit mit seiner Tochter Mandane habe.. Darauf fragte er den Hirten, ob der Knabe fein Sohn fei. Der Hirt bekannte, da er das Kind von einem Hofbeamten erhalten htte, um es auszusetzen. Astyages wute nun, da er feinen Enkel vor sich habe, den er zu tten befohlen hatte. Er lie die Traumdeuter kommen und fragte sie um Rat. Diese erklrten, da der Traum des Astyages durch das Knigsspiel des Cyrus in Erfllung gegangen fei. Der König brauche keine Furcht vor einer noch-maligen Herrschaft des Knaben zu haben. Durch diese Erklrung freute sich Astyages sehr der die zufllige Auffindung seines Enkels. Cyrus in Persien. Astyages bestrafte den Harpagns in einer grausamen Weise, weil er einen kniglichen Befehl nicht ausgefhrt hatte. Er schickte Cyrus nach Persien, wo dessen Vater Statthalter war. Harpagus stachelte spter den Cyrus heimlich zur Emprung gegen Astyages auf. Cyrus fiel mit den Persern von der medischen Herrschaft ab, besiegte die Meder und grndete das Persische Reich. Die Israeliten. Von allen Vlkern des Altertums haben die Israeliten allein den Glauben an einen Gott bewahrt.

2. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 14

1906 - Leipzig : Hirt
14 der persischen Herrschaft. Weitere Feldzge nach dem Innern Afrikas milangen. Auf der Rckkehr nach Persien starb Kambyses. Er war ein jhzorniger und grausamer Mensch. Cyrus wurde Vater seines Volkes", Kambyses Despot" genannt. Auf Kambyses folgte Darius I. Unter ihm beginnen im Jahre 493 die Kmpfe mit den Griechen. Darius war ein kluger, milder und ge-rechter Fürst und ein tapferer Kriegsheld. Unter seiner Regierung er-reichte das Persische Reich die hchste Blte. Nach den unglcklichen Kriegen mit Griechenland zerfiel das Persische Reich allmhlich. Im Jahre 331 v. Chr. wurde es von Alexander dem Groen, dem Könige von Mazedonien, erobert.2) Der letzte König des alten Persischen Reiches war Darius Iii. Persien blieb nun von andern Reichen abhngig. Um 300 n. Chr. wurde das mittelpersische Reich gegrndet. Sein erster König war aus dem Stamme der Sassaniden. Die Sassaniden fhrten viele Kmpfe mit dem Rmischen Reiche. Der krftigste Herrscher aus diesem Geschlechte war Chosru I. Unter seinem Enkel Jesdegerd erlag das mittelpersische Reich (650 n. Chr.) den Angriffen der Araber. Unter der arabischen Herrschaft zerfiel Persien bald; im 14. Jahrhundert wurde es von den Mongolen erobert und verheert. Im Jahre 1502 wurde Persien durch Jsmael Safi von der mon-gotischen Herrschast befreit. Jsmael Safi ist der Begrnder des neu-persischen Reiches, das noch heute besteht. Den persischen Herrscher nennt man Schah, d. i. König. Die Hauptstadt des altpersischen Reiches war Susa, die des mittelpersischen Ktesiphon; die Hauptstdte des neu-persischen Reiches sind Teheran und Jspahau. Persien war von Natur ein blhendes Land; durch schlechte Ber-waltung ist es sehr heruntergekommen. Es ist das Heimatland der Rosen, und die Pfirsiche haben von Persien ihren Namen. 2. Giniges aus der Kulturgeschichte des attpersifchen Reiches. Die Perser waren ein kriegerisches und unverdorbenes Volk. Bis zum 20. Jahre, sagt Herodot, lehren die Perser ihre Shne drei Dinge: Reiten, Bogenschieen und die Wahrheit sagen. Nachdem das Reich seinen Hhepunkt erreicht hatte, verweichlichte das Volk. Die lteste Religion der Perser wie auch der brigen Stmme des iranischen Hochlandes war Naturdienst. Auer Sonne und Mond wurde besonders das Feuer verehrt. Die lteste Religion wurde durch den Priester Zarathstra umgestaltet. Er lehrte, da in der Welt ein fortwhrender Kampf der guten Geister gegen die bsen sei. Das Haupt der guten Geister ist der Lichtgott Ormuzd, das der bsen Ahriman, der Herr der Finsternis. Beide verkrpern den Gegensatz von Wahrheit und Lge, von Ordnung und Zerstrung, von Leben und Tod. x) Seite 35: Die Perserkriege. 2) Seite 49 und 50.

3. Geschichte - S. 22

1871 - Freiburg im Breisgau : Herder
22 viel hielt, nach Hofe kommen und erzählte ihnen seinen sonderbaren Traum. Diese deuteten ihn auf einen Sohu, den seine Tochter Mandane gebären, und der einst Herr von ganz Asien sein werde. Hierüber erschrack der König. Aus Besorguiß entfernte er seine Tochter vom Hofe und schickte sie nach der kleinen Landschaft Persis. Dort ver-heirathete er sie an einen Perser von geringer Macht und stillem, friedlichem Charakter mit Nameu Kambyses. Von diesem glaubte er nichts befürchten zu dürfen. Nach Jahresfrist bekam Mandane einen Sohn, welcher den Namen Cyrus oder Kores, d. i. Sonne, erhielt. Nun erneuerte sich des Königs Traum, mit ihm auch die Angst. Sogleich ließ er das Kind vor sich bringen und gab es dem Harpagus, einem seiner Hofleute, mit dem Befehle, dasselbe im wildesten Gebirge dem Verhungern auszusetzen. Harpagus nahm das Kind, ging fort und weinte. Er konnte es nicht über's Herz bringen, das unschuldige Kind selbst zu todten. Doch fürchtete er den Zorn seines Königs und gab es einem Hirten zum Aussetzen. Auch der gute Hirt konnte es nicht. Dieser nahm das schöne Knäblein mit sich nach Hanse und gab es seiner Frau, deren Kind gerade gestorben war. Und sie schmückte ihr todtes Kind mit den schönen Kleidern des Cyrns und setzte es statt seiner aus. Drei Tage nachher ging der Hirt in die Stadt und sprach zum Harpagus, nun könne er ihm des Knaben Leiche zeigen. Da schickte Harpagus seine getreuesten Lanzenträger, ließ nachsehen und begraben — des Hirten Sohn. Cyrns aber wuchs in voller Schönheit in des Hirten Hütte heran. Fröhlich wie das Lärümchen auf der Weide hüpfte er umher und spielte mit den andern Kindern. Gewiß ahnte keiner, daß das muntere Knäblein in seinem Schäferröckchen einst noch der mächtigste König in ganz Asien sein werde. Die Kinder hatten ihn alle sehr lieb, weil er so munter und verständig war. Bei ihren Spielen mußte er immer König sein. Einst spielte auch der Sohn eines vornehmen Meders mit ihnen. Cyrns war wieder König und wies jedem seinen Posten an. Das vornehme Söhnchen aber wollte sich von dem Hirtenknaben nicht befehlen lassen. Da half nichts, es wurde für seinen Ungehorsam von dem Hirtenknaben mit recht derben Schlägen gezüchtiget. Nun lief es weinend nach Hause und

4. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 7

1889 - Danzig : Gruihn
- 7 mis", .eines der sieben Wunderwerke der alten Welt*), und der hohe babylonische Turm. Alle Bauwerke waren aus Backsteinen ausgefhrt. Babylon trieb bedeutende Haudel und war ein Stapelplatz fr indische Wareu. Das Volk war kilnstsleiig und durch Anfertigung schner Gewnder und Teppiche berhmt. Die Religion war ein Sterndienst, und die Priester (Chalder) besaen mancherlei Kenntnisse in der Astronomie. 4. Medien und Persien. Astyages. Nrdlich und stlich von dem babylonischen Reiche lag das grere medische, zu dem auch Persieu (am persischen Meerbusen) gehrte. Dem Kuige Astyages von Medien, so wird erzhlt, trumte einst, seine Tochter Mondne gsse so viel Wasser ails, da ganz Asien davon berschwemmt wurde. Er befragte die Traumdeuter (Magier), und diese erklrten ihm, da der Sohn der Mandaue einst der Asien herrschen wrde. Ans Furcht verheiratete er darauf seine Tochter an den Perser Kamb^ses. Noch einmal umrde er durch einen Traum beunruhigt, und als Mandaue einen Sohn, den Cyrns, bekommen hatte, befahl Astyages seinem Minister Harpagus, das Kind zu tten. Dieser trug einem Rinderhirten auf, den Knaben auszusetzen; der aber erzog ihn statt seines eben gestorbenen Kindes. Cyrus als Shmtic.**) Als Cyrns etwa zehn Jahre alt war, spielte er einst mit anderen Knaben und wnrde von ihnen zum Kuige gewhlt. Einer vou den Spielgenossen, der Sohn eines vornehmen Meders, that nicht, was Cyrns ihm befohlen, und wurde deshalb von diesem gezchtigt. Darber beklagte sich jener bei seinem Vater, und letzterer erzhlte den Borfall dem Astyages. Nun mute Cyrns vor dem Könige erscheinen und verteidigte freimtig sein Verfahren. Dem Könige fiel der Knabe auf, und bald brachte er aus dem Hirten heraus, da Cyrns sein Enkel sei. Von den Magiern beruhigt, lie er den Cyrns lebeu; aber an Harpagns nahm er grausame Rache, indem er ihm sein eigenes Kind, als Speise zubereitet, vorsetzte. Cyrils stiftet das persische Weltreich. Als Cyrns bei den Per-sern zum Jnglinge herangewachsen war, forderte ihn Harpagns brieflich auf, mit seinen Landsleiiten von den Medern abzufallen. Alsbald lie Cyrns die vornehmen Perser zu sich kommen und befahl ihnen, ein groes Feld voller Dornengebsche urbar zu machen. Am folgenden Tage bewirtete er sie aufs herrlichste. Dies gefiel ihnen natrlich besser als die harte Ar-beit, und Cyrns stellte ihnen nun vor, da sie es immer so gut haben knnten, wenn sie das Joch der Meder abschtteln und sich frei machen wollten. Dazu waren die Perser bereit, und die Emprung brach ans. Astyages wurde geschlagen und gesangen genommen, und die Herrschaft der Meder ging an die Perser der. Krsus, Solon und Cyrus.^) Nim dehnte Cyrns seine Erobe-rnngen nach Westen ans. Im westlichen Kleinasien lag das mchtige lydische Reich mit der Hauptstadt Sardes. Der damalige König Krsus war weit und breit bekannt durch seine unermelichen Reichtmer. Oft empfing er mt seinem Hose die Besuche berhmter Männer; auch der weise Athener Solon kam zu ihm. Im stolzen Gefhle seines Glckes lie ihn Krsus *) Diese sieben Wunderwerke waren: 1) die Pyramiden, 2) die Bauwerke von Babylon, 3) der olympische Zeus, 4) der Tempel der Artemis zu Ephesus, f>) der Kolo Zu Dtt)Obus, C>) der Pharns (ein Leuchtturm an der Nilmndung), 7) das Grabmal des Mausoltts (Mausoleum) in Halikarna. **) Mutmalich nur eine Sage. _, t) Der Besuch des Solon bei Krsus und die Erzhlung, da Krsus auf dem Scheuerhaufen dreimal den Namen Solon ausrief, ist wahrscheinlich nur eine Sage.

5. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 1

1916 - Düsseldorf : Schwann
Lebensbilder aus dem Altertum. Unter Altertum verstehen wir die alte Zeit der Geschichte, in der besonders die Völker des Morgenlandes, die Grie-ch e n und die Rmer sich hervorgetan haben. 1. Cyrns. 1. Die Kindheit des Cyrns. Im Morgenlande lebte viele hundert Jahre vor Christi Geburt das mchtige Volk der M e d e r. Ihre Nachbarn, die Perser, waren ihnen Untertan. Der letzte Mederknig hie Ast ^ ages. Einmal trumte dieser, wenn seine Tochter einst einen Sohn htte, so wrde der ihm die Herrschaft weg-nehmen. Aus Angst darber verwies er die Tochter weit weg in das Land der Perser. Als sie nun einen kleinen Sohn, namens Cyrus, hatte, befahl der König seinem Vertrauten Harpagus, er solle das Kind tten. Der mitleidige Harpagus aber mochte das nicht tun. Er gab daher einem Hirten des Knigs auf, da er den Knaben ins Gebirge trage und dort aussetze. Dem Hirten aber war gerade das eigene Shnchen gestorben, und seine Frau sagte ihm, er mge doch lieber den kleinen Toten aussetzen; dann wollten sie das Knigskind dafr behalten. Und so geschah es auch. Cyrus galt nun fr den Sohn des Hirten und wuchs unter den Hirtenknaben des Perserlandes frhlich auf. 2. Die Entdeckung. Einmal spielte der junge Cyrns mit den anderen Knaben, und sie machten ihn zum Könige. Alle muten ihm gehorchen. Aber der Sohn eines vornehmen Meders wollte das nicht tun, denn Cyrus wre ja nur ein Hirtenjunge. Dafr bekam er auf Befehl des kleinen Knigs seine Schlge. Heulend lief der Knabe nach Hause und beklagte sich bei seinem Bater. Dieser ging zum Könige Aslages und beschwerte sich der den dreisten Hirtenbuben. Der König lie nun den Hirten samt seinem Jungen vor sich kommen. Aber Cyrus war nicht bange. Er sagte, die andern Knaben htten ihn zum Könige gemacht, und ein König msse sehen, da man ihm auch gehorche, sonst sei er ja gar kein König. Diese freimtige Ant-wort gefiel dem alten Könige sehr. Er sah sich das Gesicht des Hirten-jungen genauer an und stutzte. Ei, hat der nicht hnlichkeit mit Zurbonsen, Geschichte fr Lyzeen und Hhere Mdchenschulen, Teil Ii. 1

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 6

1875 - Braunschweig : Bruhn
- 6 — bcr Küste erbaut, widerstand mancher Belagerung (Nebukabnezar lag 13 Jahre davor). Später machte sich Alexander d. Gr. zum Herrn des Landes und zerstörte (332) Tyrns. §• 7. Das persische Reich. , 1- Land und Volk Das alte Persien (das heutige Farsistan am persischen Golf) hatte die Hauptstabt Pasargabae, später Persepolis und hilfst. Das Volk zerfiel in mehrere Stämme (Krieger, Ackerbauer, Hirten) und war in Sitten und Religion den Mebern verwanbt. 2 Geschichte a. Cyrus (558—529). Als Gründer des großen Reiches gilt Cyrus. Astyageö (§. 5), der König der Meber, vermählt seine Tochter Mandana mit dem vornehmen Perser Cambyses (die beiben Träume des Astyages) und befiehlt dem Harpagus, den Sohn der Manbane, den (Syrus, zu tobten. Harpagus setzt aber den Knaben ans, ein Hirt rettet und erzieht ihn in einfachen persischen Sitten (Reiten, Bogenschießen, Wahrheit reben). Der Knabe beschäftigt sich gern mit Kriegsspielen, wirb von seinen Gespielen zum König ernannt, bestraft einen berfelben, wirb verklagt und vor den König Asthages gebracht. Dieser erkennt seinen Enkel. (Gespräch des Asthages mit Cyrns. Rache des Astyages an Harpagus durch Ermorbnng von dessen Sohn.) Da die Magier meinen, der Traum des Königs sei nun erfüllt, fd behält Asthages den Knaben am Hofe (Gespräche zwischen Großvater und Enkel: der schönste Manu, der Munbschenk des Königs rc.). Chrus kehrt als Jüngling wieber nach Persien zurück und macht sich bort beliebt. Harpagus, welcher die Ermorbung seines Sohnes nicht vergessen kann, fenbet, in einem Hasen eingenäht, einen Brief an Cyrus und mahnt ihn zum Aufstanbe gegen Asthages. Cyrus feuert durch Reben die Perser an und der Anfstanb, bei welchem Harpagus das Heer der Meber zu den Persern überführt, enbet mit dem Siege über Astyages und beffen Gefangennahme. Persien wirb nun das herrschende Reich. Nachdem sich Cyrus aus dem Throne befestigt hat, beginnt er einen Kampf mit Krösuö, dem reichen König von Lhbien, welcher ihm, als Schwager des Astyages, die Herrschaft wieber entreißen will. (Orakelspruch zu Delphi: Krösus wirb ein großes Reich vernichten.) In der Schlacht vor der Stadt Sardes wirb Krösus besiegt, gefangen genommen und vom Cyrus zum Tode verurtheilt (Ausspruch auf dem Scheiterhaufen, Gespräch mit Solon), aber Zuletzt begnabigt. Darauf zieht Cyrus gegen die Babylonier, erobert durch Ableitung des Euphrat Babylon und unterwirft sich das Land. Auch Syrien, Phönizien und Palästina werben Provinzen seines Reiches. Im Jahre 538 lässt er die Juden wieder nach Palästina zurückkehren. Sein letzter Kriegszug war gegen die im Norden von Persien wohnenben Massageten gerichtet. In einer blutigen Schlacht gegen dieses Volk würde der Helb getöbtet und die Königin der Massageten, Tomyris, soll sein Haupt in Menschenblut getaucht haben, ausrusenb: „Trinke bich mm satt, Barbar!" b. Cambyses (529—521), der wilde und grausame Sohn des Cyrns, eroberte Aegypten (Psammenit), verwüstete die Heiligthümer dieses Landes und

7. Geschichtsbilder aus der allgemeinen, der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 13

1886 - Leipzig [u.a.] : Strübig
Die alten Perser. ^3 Gewalt über Leben und Eigentum feiner Unterthanen, und ein von ihm gegebenes Gesetz konnte mcht mehr zurückgenommen werden. Die Erziehmm der Finder wurde bis zum fünften Jahr den Weibern überlassen; dann wurden sie ms zum zwanzigsten Jahre uuterrichtet im Reiten und Bogenführen. Ganz besonderer Wert wurde darauf gelegt, daß die heranwachsende Jugend nur die Wahrheit redete; denn der Lügner stand bei den Perfern in großer Verachtung Dei Perser waren tüchtige Krieger daher gingen sie stets bewaffnet. Geld saunten jte erst nach der Besiegung des Krösus und nach der Eroberung Lydiens. Sich selbst hielten sie für das edelste Volk und jedes andere für minder edel, je weiter es von thuen entfernt wohnte. König Cyrns. ennc über seine Inge,id. Nach einer medischen Sage verheiratete der König Ästiges seine Tochter M-Indane an den Perser Kambyses Als diese einen Sohn, Namens Cyrns, geboren hatte, befahl der grausame Küutg das Kind auszusetzen, damit es umkäme, weil ihm ein Traum dahin ausgelegt worden war, daß dieses Kind einst ganz Asien beherrschen werde. Der mit der Aussetzung des Kindes beauftragte königliche Günstling Härpagns übergab jenes jedoch einem Hirten, welcher es nicht umkommen ließ, sondern als sein Kmd erzog Der Knabe wurde im Alter von zehn Jahren vor den König geführt. Er hatte nämlich, von seinen Kameraden im Spiele zum Könige gewählt den thut widerstrebenden Sohn eines vornehmen Meders züchtigen lassen und dieser führte deshalb Klage bei Astyages. Dem Könige fiel der edle Anstand des Cyrns und dessen Ähnlichkeit mit seiner Tochter aus. Von dem Hirten wurde durch Drohungen und Geschenke bald die Herkunft des Knaben in Erfahrung gebracht, und weil nun die Magier erklärten, daß des Königs Traum bereits feine Erfüllung in dem Spiele der Knaben gefunden habe, ließ Astyages seinen Enkel am Leben, behielt ihn einige Zeit aut königlichen Hose und schickte ihn dann zu feinen Eltern nach Persteu zurück, wo er nach den Sitten des Landes erzogen wurde Den Ungehorsam des H-irpagns aber strafte der König dadurch, daß er besten Sohn töten und daun dem nichts Schlimmes ahnenden'vater bei einem Gastmahle gebratene,Körperteile feines Kindes zur Speise vorsetzen ließ, .^atpagus unterdrückte für die nächste Zeit feinen Schmerz und auch feinen Durst uach Jiücye. ,llj ober Cyrus zum Jünglinge herangewachsen war, ermunterte n- ihn zur Empörung gegen feinen Großvater und ging mit einem medischen Heere, anstatt ihn zu bekämpfen, zu Cyrus über. Die noch zu Astyages hielten, unnoen M D. Ehr.) besiegt, und Cyrns nahm nunmehr den Tyron ein. Das mcdische Reich aber wurde von Persien abhängig. Cyrns' Regierung und Eroberungen. Die Angaben über feine Geburt und -\jitgend sind geschichtlich nicht begründet, vielmehr scheint glaubwürdig, daß Cyrus einer persischen, vornehmen Familie (Pasargaden) entstammte, welche' unter niedlicher Oberhoheit in Pcrsteit regierte; und nach dem Sturze des Astyages dessen Achter heiratete. — Seme ersten Wasfenerfolge gewann er gegen den König Kivjus von Lydien der durch seilten Reichtum bekannt war. Diesen hatte Est der athenische Gesetzgeber Solou besucht und ihm die Lehre gegeben; yftemaub ist vor seinem Tode glücklich zu preisen! Nach des Cyrus Thronbesteigung erklärte Krösus diesem den Krieg, um seinen Schwager Astyages zu rachen. Er würde aber, besiegt, die lybische Hauptstabt Sardes erobert, das .-reich mit Persteu vereinigt nub Krösus zum Feuertobe verurteilt. Als er schon auf beut (Scheiterhaufen staub, gebachte er des mit dem griechischen Welt-toetfen gehabten Gespräches und rief wehklagcnb breimal bcn Namen Solou Hierüber befragt, erzählte er den Inhalt jener Unterrebitng, und Cyrns, welcher vielleicht daran dachte, daß auch fein Geschick sich noch zum Schlimmen wenbeu tonnte, schenkte ihm das Leben ltttb behielt ihn als Ratgeber bei sich. — ijaraut wandte er sich gegen das babylonische Reich, welches banials von d''" schwelgerischen Könige Nab0neb (Belsazar) beherrscht wurde. In offener ?ycldlchlacht besiegt, würde biefer in Babylon belagert, und der Euphrat durch Li anale um bic Stadt herumgeleitet. In einer Nacht, währeub Näbmieb mit jcutcii i3duicl)iii|tcn Jtäten fd)ti)e(c]tc, brciucicn bic ^Scrfcr tu bic (Stcibt, eroberten ie 1, Iöt.e!eu beu König samt feinen berauschten Dienern. Auch das baby-lomlche Reich würde mit Persien verbuuben (539 v. Chr.). — Drei Jahre darauf

8. Lehrbuch der Weltgeschichte - S. 57

1852 - Leipzig : Wigand
Speciellc Geschichte. 57 den, die wieder in 10 Unterabtheilungen zerfielen. In dem ersten Hauptstamme nahm das Geschlecht der Pasargaden die vornehmste Stelle ein und in diesem das erlauchte Haus der Achämeniden. Die Geschichte vor Cyruö ist sehr dunkel und man weiß nur, dass die Zend- völker dem assyrischen Reiche unterworfen waren. Im Jahre 717 riss sich Medien los, gründete unter Dejoces ein eigenes Reich und herrschte auch über die Perser, welche einen Tribut zahlen mussten. Selbst die Geschichte des Cyruö ist theilweise noch Mythe. Das Alterthum hatte einen Wohlgefallen daran, von großen Männern wunderbare Jugend- geschichten zu erzählen, um dadurch darauf hinzudeuten, dass sic von Anbeginn von dem Schicksale zu Wichtigein auserkoren seien. Desshalb gab man auch der Jugendgeschichte des Cyruö eine zieinlich märchen- hafte Einkleidung. A st y a ge S war nämlich durch eine Traumdeutung so sehr in Schrecken gesetzt worden, dass er beschloss, seine Tochter Man- dane nicht an einen Fürsten, sondern an einen gemeinen Perser zu ver- heirathen. Denn er fürchtete, dass der aus einer fürstlichen Verbindung entsprossene Enkel ihn vom Throne stoßen möchte. Ja, er befahl sogar, das neugeborne Kind seiner Tochter zu tobten. Indessen wurde der Knabe durch das Mitleid der Frau des Hirten, dem die Ermordung des Knaben aufgetragen war, erhalten, und wuchs, der Kühnste unter seinen Gespielen, heran. Einst spielten die Hirtenknaben Krieg und Cyrus den König. Ein junger, edler Meder, welcher sich unter die Hirtenknaben gemischt hatte, wollte dem Cyrus nicht Folge leisten, und wurde vom Cyrus gepeitscht. Desshalb angeklagt, musste Cyrus vor dem Astyages erscheinen. Hier benahm er sich mit so edlem Anstande und mit solcher Freimüthigkeit, dass der König auf die Vermuthung kam, der wahre Sohn eines Hirten könne eine solche Sprache nicht führen. Er forschte der Sache genau nach, entdeckte die Wahrheit, und schickte seiner Tochter hocherfreut den wohlgestalteten, muthvollen Knaben zu. Hier gewahrte Cyrus mit Missbilligung das schmachvolle Joch, unter welchem seine Landsleute schmachteten. Desshalb begeisterte er seine Perser zur Selbst- befreiung. Im Jahre 560 erlag Astyages in der Schlacht von Pasar- gada, indem sein Feldherr, der früher von ihm grausam bestrafte Har- si a gus, zu Cyrus überging. Cyrus stieg aus den medischen Thron. Bald darauf wendete Cyrus seine siegreichen Waffen gegen Krösus, den König der Lydier und Schwager des Astyages. Dieser stellte sich, im Vertrauen auf seine Macht und auf ein mit den Babyloniern und den europäischen Griechen geschloffenes Bündniß (bekannt ist der del- phische Orakelspruch und des Krösus dreimaliger Schmerzensruf: So- lon, Solon, Solon!), ihm entgegen, wurde aber geschlagen, gefangen, seine Hauptstadt Sardes erobert, und sein Reich, nebst ganz Kleinasien, mit Persien vereinigt (548). Nun wendete sich Cyrus nach Syrien und Arabien, eroberte Babylon, theilweise durch die List des Zopyrus, theilweise durch die Abgrabung des Euphrat, indem er während seines

9. Geschichte des Altertums - S. 8

1903 - Berlin : Süsserott
einander Krieg, streiten sich auch im Menschen um die Herrschaft. Als Element des Lichtgottes wurde das Feuer angebetet. Tempel und Bilder gab es nicht. Auch Erde und Wasser galten als reine Elemente und dursten nicht verunreinigt werden. Deshalb war es ein verdienstliches Werk, eine Brücke über fließendes Wasser zu schlagen. Die Toten wurden nicht begraben, sondern fern von den menschlichen Wohnungen den Raubtieren zum Fraß überlassen. 3. Sitten. — Die Perser waren unwissender als die Meder, aber tapferer. Der König hatte Recht über Leben und Tod. Wer ihm nahte, mußte sich knieeud zu Bodeu werfen. Die Kinder wurden frühzeitig abgehärtet und in den Waffen geübt. Wahrhaftigkeit und -j.reue waren höchste Pflicht. Lüge und Diebstahl fanden schwere Bestrafung. 4. Astyages von Medien. — Der letzte König von Medien hieß Astyages. Ihm träumte, über dein Hanpte feiner Tochter Mandane wüchse ein Banm, der ganz Asien überschattete. Auf des Königs Gefragen erklärten die Traumdeuter, Mandane würde einen Sohn bekommen, der ganz Asien erobern würde. Astyages erschrak und verheiratete seine Tochter mit einem geringen Perser. Als sie einen Sohn bekam, befahl der König seinem Feldherrn Harpagus, den Knaben zu töten. Harpagus vollbrachte den Befehl nicht, sondern beauftragte einen Hirten, das Kind im Gebirge auszusetzen. Der Hirt aber behielt den Knaben auf Bitten feiner Frau bei sich und erzog ihn an Stelle seines Sohnes, der eben gestorben war. Der Knabe erhielt den Namen Cyrus. 5. Astyages und Cyrns. — So wuchs Cyrus in der Hütte des Hirten heran. Als er zehn Jahre alt war, spielte er mit den andern Knaben des Dorfes. Sie wählten ihn im Spiele zu ihrem Könige. Als solcher strafte er einmal den Sohn eines vornehmen Meders, der ihm nicht gehorchen wollte. Der Batet* des Gezüchtigten verklagte den Hirtenfohn beim König. Astyages ließ Cyrus rufen. Dieser verteidigte sich mit solchem Mute, daß er dem Könige wohlgefiel. Dieser betrachtete ihn näher und wunderte sich über die Ähnlichkeit des Knaben mit feiner Tochter Mandane. Astyages ließ den Hirten rufen und fragte ihn nach der Herkunft des Knaben. Der Hirt bekannte die Wahrheit. Der König hieß ihn gehen und den Harpagus kommen. Mit verstellter Freundlichkeit sprach der König zu diesem: „Schicke mir deinen Sohn, daß er mit meinem Enkel spiele". Harpagus tat es mit Freuden. Astyages aber ließ das Kind des Harpagus schlachten, das Fleisch zubereiten und dem Vater des Abends zur Speise vorsetzen. Nach der Mahlzeit fragte ihn der grausame König: „Nun, wie hat dir das Essen geschmeckt?" „Ganz vortrefflich", erwiderte Harpagus. Da ließ der König in einer Schüssel die Überreste des getöteten Kindes hereinbringen. Der unglückliche Vater verbiß seinen Schmerz, schwur aber grimmige Rache. Die Traumdeuter versicherten dem Könige, sein Traum sei erfüllt, denn sein Enkel sei, wenn auch nur im Spiel, König gewesen. Darauf sandte Astyages den Knaben zu seinen Eltern nach Persien. 6. Cyrus und die Perser. — Als Cyrus groß geworden, erhielt er eines Tages einen Hasen zum Geschenk, in dessen Bauch sich ein Brief von Harpagus befand. Dieser reizte ihn zur Empörung gegen seinen Großvater. Cyrus war bereit und suchte die Perser für seinen Plan zu gewinnen. An einem bestimmten Tage versammelte er die Perser und befahl ihnen, ein großes Feld von Dornen zu reinigen. Für den andern Tag lud er sie zu einem Gastmahle und bewirtete sie mit köstlichem Wein und leckeren Speisen. Dann fragte er sie: „Welcher Tag hat euch am besten gefallen?" Sie antworteten: „Der heutige, denn gestern waren wir

10. Leitfaden für die biographische Vorstufe des Geschichtsunterrichts - S. 12

1892 - Altenburg : Pierer
12 nach diesem der Glcklichste zu sein schiene, nannte Solon den Kleobis und Biton, zwei Shne einer Priesterin der Hera zu Argos. Diese zogen einst den Wagen der Mutter nach dem Tempel. Da flehte die Mutter die Gttin an, sie mchte ihren Shnen das geben, was fr sie das beste wre, und als sie zu ihnen zurck-kehrte, fand sie die Jnglinge tot. Als Solon also sprach, wurde Krsus unwillig und sagte: Achtest du denn mein Glck so ge-ring, da du mich nicht einmal gemeinen Brgern gleichstellst?" Solon aber sagte: Oft ist ein armer Mann glcklicher, als ein reicher; auch kann sich vieles im Leben ndern, und niemand ist deshalb vor seinem Tode glcklich zu preisen." Das erschien dem Krsus sehr thricht, und er wandte dem Solon den Rcken; aber spter, als er von einem schmachvollen Tode bedroht war, dachte er an jenes Wort, und das rettete ihm das Leben. 3 Cyrus, König von persien. 560. 14. Die Jugend des Cyrus. Um dieselbe Zeit, wo Solon lebte, war in Asien ein mchtiger König aufgestanden, der König Cyrus von Persien. Dem Könige sthages von Medien, so wird erzhlt, trumte einst, aus dem Sche semer Tochter Mandne wachse ein Weinstock, der ganz Asien ber-schatte. Da ihm nun die Priester dies so deuteten, da der Sohn der Mondne ganz Asien beherrschen werde, frchtete er sich und vermhlte sie mit Kambyses, einem Perser von zwar vornehmem, aber nicht frstlichem Geschlecht. Als sie aber einen Sohn, den Cyrus, gebar, wurde der König durch einen neuen Traum erschreckt. Deshalb bergab er das Kind einem seiner Hofleute, dem Harpagus, da er es ttete. Der frchtete aber die Rache der Mandane und berlie deshalb die Vollziehung des Befehls einem Hirten. Dieser brachte das Kind seiner Frau, die eben ein totes Kind geboren hatte, und dieselbe beredete ihn, da er den Knaben behielt und dafr das tote Kind aussetzte. So wuchs Cyrus als Hirtenknabe auf. Einst wurde er im Spiel von den anderen Knaben zum König gewhlt, aber der Sohn eines vornehmen Meders, der mit ihnen spielte, wollte ihm nicht gehorchen. Cyrus lie ihn deshalb zchtigen; der Knabe aber klagte es seinem Vater und dieser dem Könige. Dieser lie den Cyrus vor sich kommen, und als er ihn sah, schpfte er so-gleich Verdacht wegen seiner Herkunft. Er lie den Hirten rufen, und dieser gestand alles. Auch Harpagus wurde geholt und wagte nicht zu leugnen. Der König aber nahm an ihm furchtbare Rache, indem er ihn zur Tafel lud und dem nichts Ahnenden seinen eigenen Sohn zu essen gab. Cyrus wurde zu seinen Eltern nach Persien geschickt; als er aber herangewachsen war, reizte ihn Harpagus zum Kriege gegen Astyages. Cyrus zog an der Spitze der Perser gegen den König, schlug sein Heer, nahm ihn selbst gefangen und machte dem medifchen Reiche ein Ende. 15. Die Kriege des Cyrus. Sein Tod. Krsus, welcher der Schwager des Astyages war, beschlo den-

11. Alte Geschichte - S. 6

1900 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 6 — cut, das im Innern des Scheiterhaufens gebaut war. So verbrannte er sich selbst uni> icn Palast mit allem zusammen. Als die (Empörer von Sarbanapals Lnde borten i rangen sie über die eingefallene Ittauer herein und eroberten die Stadt." (Berosot.) r 3. Babylonien war damals ein äußerst fruchtbares Land. Es breitete sich zwischen dem Unterlaufe des Enphrat und Tigris aus. Der bekannteste König dieses Landes ist Nebnkadnezar. Er führte 588 die Juden in die babylonische Gefangenschaft. Die Hauptstadt war Babylon am Euphrat. Ihre Mauer wm^ 100 m hoch und fo breit, daß „eilt Wageu darauf umwenden konnte". Sie war mit 250 Türmen versehen und hatte 100 Thore. Hoch in die Luft empor ragte der 200 in hohe Belnsturm, von dem noch heute Trümmer vorhanden sind. Er bestand aus acht Stockwerken. In dem obersten standen das Bett und ein goldener Tisch des Sonnengottes Baal oder Belns. In dem untersten Stockwerke wurden ihm an Festtagen je 500 kg Weihrauch verbrannt. — Die Babylonier zeigten großen Kunstfleiß. Besonders waren ihre Gewänder und Teppiche berühmt. Auch trieben sie bedeutenden Handel mit indischen Waren. Ihr Götzendienst war ein Sterndienst. Deshalb zeigten auch ihre Priester, die Chaldäer, bedeutende Kenntnisse in der Sternkunde (Astronomie). (Die Eroberung e Babylons durch Cyrns s. Cyrns S. 7!) 4. Die per] er. Cyrns, 555 v. Ehr. (Historische Sage.) 1. Astyages. Im Norden und Osten von Babylonien lag das noch größere medische Reich, das auch Persien umfaßte. In Medien lebte der König Astyages. Einst träumte ihm, so erzählt die Sage, seine Tochter Mändane gösse soviel Wasser aus, daß ganz Asien davon überschwemmt würde. Da sagten die Traum-deuter: „Wisse, o König, deine Tochter wird einen Sohn bekommen, der wird König werden an deiner Statt und über ganz Asien herrschen." Nun wurde Astyages um seinen Thron besorgt. Er verheiratete deshalb feine Tochter an den persischen Untertänig Kambyses. (Die Perser standen in so geringem Ansehen, daß sie keinen Anspruch auf den Thron Babylons machen konnten.) Als ihr später ein Sohu geboren wurde, befahl Astyages feinem Minister Härpagus, das Kind umzubringen. Dieser aber übergab den Knaben einem Hirten, daß er ihn aussetze. Dem Hirten aber war eben das eigne Kind gestorben. Seine Frau sprach daher zu ihm: „Laß uns das lebende Kind behalten und das tote in den Kleidern des Fürstenkindes begraben!" So geschah es. Der Knabe wurde später Cyrns genannt. 2. Cyrus als Knabe. Als Cyrus 10 Jahr alt war, spielten die Knaben des Dorfes mit ihm und ernannten ihn zu ihrem Könige. Einer aber der Spielgenossen, der L>ohn eines vornehmen Meders, wollte ihm nicht gehorchen. Da machte Cyrus Gebrauch von seinem Königsrechte und peitschte den Ungehorsamen. Dieser aber lief weinend zu feinem Vater, der sich darauf mit einer Klage an den König Astyages wandte. Jetzt wurde Cyrus zum Könige gerufen, damit er sich verantworte. Cyrus sprach: „Ich war zum Könige gewählt; er wollte mir nicht gehorchen, darum strafte ich ihn. Habe ich unrecht gethan, wohlan, ich stehe hier." Verwundert blickte ihn der König an und erkannte in ihm bald das Ebenbild feiner Tochter. Er forfchte bei dem Hirten nach dem Knaben und hatte es balt) heraus, daß Cyrus fein Enkel war. Da fiel ihm fein Traum wieder ein. Die Magier aber beruhigten ihn und sagten, der Traum habe sich bereits dadurch erfüllt, daß Cyrus im Spiele König gewesen fei. So ließ Astyages den Knaben leben, nahm aber an Harpagns furchtbare Rache. Er ließ heimlich dessen Söhnchen

12. Weltgeschichte - S. 10

1865 - Langensalza : Greßler
10 Meder und Perser. (Zweites großes Weltreich.) der kühlen Luft hier wählten sie später die persischen Könige zu ihrem Sommersitz. Nicht weit von Ekbatana lag Rages, wohin der junge Tobias wanderte (Tod. 5). Persien lag im jetzigen Persien und bildete erst eine Provinz von Medien, wurde aber später der Hauptstaat. Ter letzte König von Medien war Astyages. Derselbe hatte einst einen seltsamen Traum, den seine Traumdeuter dahin deu- teten, daß seine Tochter Mandane einen Sohn gebären würde, der nicht nur sein Reich einnehmen, sondern auch ihm selbst ge- fährlich werden würde. Um dies zu verhüten, verheirathete der König seine Tochter an einen vornehmen Perser, und als sie einen Sohn gebar, den sie Cyrus nannte, gab er ihn seinem Diener Harpagus mit dem Befehl, das Kind zu tödten. Der aber that dies nicht, sondern überließ es einem Hirten. Hier wuchs der kleine Cyrus heran. Eines Tages spielte er mit meh- reren Kindern der Nachbarschaft, und zu ihnen gesellte sich auch der Sohn eines vornehmen königlichen Beamten. Cyrus war gerade zum Könige gewählt, und da sich der vornehme Knabe seinen Anordnungen nicht fügen wollte, gab er ihm ein paar derbe Backenstreiche. Schreiend lief der Bestrafte zu seinem Vater und klagte es ihm. Dieser, entrüstet über den unverschämten Hirtenknaben, ging sofort zum Könige und bat ihn, sowohl den Hirten, wie seinen Sohn, dafür derb züchtigen zu lassen. Beide wurden vor den König gerufen. Sogleich erkannte dieser in dem Knaben seinen Enkel und beschloß nun, an dem gegen ihn un- gehorsam gewesenen Harpagus eine fürchterliche Rache zu nehmen. Bei einem Gastmahle mußte er, ohne es zu wissen, Stücke gebra- tenen Fleisches von seinem eigenen, heimlich geschlachteten Kinde verzehren. Nachdem er es gethan, sagte es ihm der König mit boshafter Freude und Harpagus mochte vor Entsetzen hierüber in die Erde sinken. Da der kleine Cyrus bereits König gewesen war, so glaubte Astyages, sein Traum sei nun erfüllt, und schickte seinen Enkel ohne weitere Besorgniß zu seinen Eltern zurück, die sich natürlich sehr freuten, ihren todtgeglaubten Sohn wieder zu sehen. Hier wuchs Cyrus weiter auf. Einige Jahre nach dem vorhin er- zählten Vorfall erhielt er von Harpagus einen, in den Bauch eines getödteten Hasen eingenähten Brief. In demselben stand: Stelle dich an die Spitze der Perser und wiegle sie zu einer Empörung gegen die Meder auf. Sollte dann der König mich mit einem Heere gegen die Empörer absenden, so werde ich mit

13. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 168

1806 - Altona : Hammerich
168 würde. Er legte seinen Tranmdeutern, die man hier wie in Aegypten sehr hoch schätzte, den Traum vor, und sie deuteten ihn so: es werde von Mandanen einst ein Sohn geboren werden, der ganz Asten beherschen würde. Astyages erschrack darüber so sehr, daß er seine Tochter nach der kleinen unbedeutenden Landschaft Persis schick- te, und ste dort an einen gemeinen Perser verheirathete. Sie gebar einen Sohn, den sie Cyrus nannre. Kaum hatte der König dies erfahren; so ließ er das Kind vor sich bringen, und gab cs einem seiner Hofleute Harpa- gus, mit dem Befehl cs zu todten. Der Mann hatte Mitleiden mit oem Kinde; anstatt es zu todten gab er es einem Hirten, um es irgendwo in einem Walde zu legen, und da seinem Schicksal zu überlassen. Derhir- te brachte es seiner Frau. Diese hatte gerade ihr Kind verloren, und nahm mitleidig den kleinen Knaben als ihr eigenes Kind an. Cyrus wuchs heran, und wurde schön und stark. An einem Tage als er mit den andern Kin- dern spielte, wählten ihn die zu ihrem König. Eins von den Kindern wollte ihm nicht gehorchen, und Cyrus, als König, ließ ihm Schlage geben. Der Knabe lief zu seinem Vater, und der Vater, ein vornehmer ange- sehener Mann, federte vom König, den Hirtenknaben Cyrus zu bestrafen. Der König ließ ihn kommen. Cy- rus stand unerschrocken vor ihm, und sagte mit Freimü- thigkeit : er sei von den Knaben zum König erwählt worden und habe sich seines Rechtes bedient. Der Muth des Knaben, sein Stolz und einige Züge, die den Astyages an seine Tochter erinnerten, machten den König aufmerk- sam. Er erkundigte sich bei dem Hirten: der gestand Alles. Doch hatte Astyages den Knaben liebgewonnen, und schickte ihn seiner Tochter nach Persien; an dem Hvfmann aber, welcher den Befehl, das Kind zu töd- ten, nicht vollzogen hatte, nahm er eine blutige Rache. Er ließ des Harpagus Kinder tödteu, zerhauen und ei- nige

14. Sagen und Geschichten aus dem Altertume - S. 53

1894 - Leipzig : Freytag
58 (= Kisl Jrmak) bis zum Indus reichte, hatte nicht lange Dauer. Der letzte (4.) König, Astyages, der Sohn des Cyaxares, war ein prachtliebender und unkriegerischer Regent. Gegen ihn erhob sich der Perserprinz Cyrus und stie ihn nach einer siegreichen Schlacht vom Throne. Damit kam die Herrschast von den Medern an die Perser. Die Sage erzhlt darber Folgendes: 2. Cyrus' Geburt. Astyages trumte einmal, Asien werde durch seine Tochter mit Wasser berflutet; daraus weissagten die Priester (Magier), seine Tochter Maudane werde einen Sohn erhalten, der an seiner Stelle König werde und ganz Asien beherrsche. Um dies zu verhindern, gab er seine Tochter einem persischen Fürsten zur Frau, da die Perser als Unterjochte gering geschtzt wurden. Als nun Maudane einen Sohn erhielt, wurde der König durch einen zweiten Traum gengstigt, in welchem er Asien von einem Wein-stocke berschattet sah. Darum gab er das Kind seinem vertrautesten Diener Harpagus, mit dem Befehle es zu tten. Dieser wollte nicht selbst Hand an das unschuldige, liebliche Kind legen, sondern bergab es einem Hirten, um es im Gebirge auszusetzen. Da aber dem Hirten gerade ein Kind gestorben war, setzte er dieses aus und behielt den Knaben bei sich und erzog ihn als eigenes Kind. 3. Cyrns' Jugend. Als mm Cyrus zehn Jahre alt war, spielte er einst mit anderen Knaben und wurde von ihnen zum Könige erwhlt. Da befahl er dem einen Hnser zu bauen, dem andern Botschaften zu befrdern; einige machte er zu Augen und Ohren des Knigs, d. h. zu Sphern, andere zu Leibwchtern. Der Sohn eines vornehmen Meders wollte ihm aber nicht gehorchen; da lie er ihn ergreifen und zchtigen. Der Vater des Knaben wurde darber so aufgebracht, da er sich beim Könige beschwerte. Dieser lie den Cyrus vor sich bringen und fragte ihn der das Vorgefallene. Da ant-wortete der Knabe unerschrocken: Ich habe nicht unrecht gehandelt. Der Knabe mute mir gehorchen, weil ich König war; wer aber einem Könige nicht Folge leistet, der verdient Strafe". Astyages, dem die Rede und Art des schnen und verstndigen Knaben gefiel, fand eine hnlichkeit mit seiner Tochter und vermutete, es knne sein Enkel sein. Er lie deshalb den Pflegevater des .Knaben kommen und erfuhr, da er ihn als kleines Knbchen von Harpagus erhalten habe. der Harpagus verhngte nun der Tyrann eine grausame Strafe, weil er seine Befehle nicht erfllt hatte; er lie nmlich dessen Shn-chen tten und ihm zum Mahle vorsetzen, und nach dem Mahle zeigte er ihm Kops, Hnde und Fe des geliebten Kindes. Jener lie von seinem tiefen Schmerze nichts merken, sann aber heimlich auf Rache. Cyrus aber blieb verschont, denn die Priester sagteu: Der Traum ist schon erfllt, denn der Knabe ist ja beim Spiele König gewesen." Der König schickte ihn darauf nach Persien zu seinen wirklichen Eltern, und hier wuchs er zu einem krftigen und tapferen Jnglinge heran.

15. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 11

1892 - Breslau : Hirt
Meder und Perser. 11 1). Religion. Meder und Perser verehrten Sonne, Mond und Sterne, sowie das Feuer. Es gab nach ihrer Meinung einen guten Gott, den Beherrscher des Lichtreiches, der Himmel und Erde geschaffen, dem die guten Geister dienten, und einen bösen Gott, den Herrn der Finsternis und den Urheber alles Bösen, dem die bösen Geister dienten. Zwischen beiden bestand ein fortwährender Kampf; wer dereinst in das Lichtreich kommen wollte, mußte sich schon auf Erden an diesem Kampfe beteiligen, das Böse unterdrücken, das Gute befördern, Gärten, Haine und Quellen pflegen. c. Geschichte der Meder. In alten Zeiten waren Meder und Perser den Assyrern unterworfen; dann machten sich die Meder frei und unterwarfen die Perser. Auf kurze Zeit wurden sie das mächtigste Volk Asiens; ihre Könige erbauten sich eine große Hauptstadt, Ekbatana. Die Köuigsburg war mit sieben Mauern umgeben, die nach innen immer höher wurden; die Wände des Palastes waren aus Cedernholz und mit Goldblechen behängen, das Dach hatte silberne Ziegel. Doch die Herrschaft der Meder währte nicht lange, schon unter ihrem zweiten Könige, Astyages, wurden sie Unterthanen der Perser. Astyages, so erzählt die <->age, träumte einst, aus dem Schoße seiner Tochter Mandane wachse ein Baum, der ganz Asien überschatte. Die Magier-erklärten auf Befragen: seine Tochter werde einen Sohn bekommen, der gan; Asien erobern und auch ihn entthronen werde. Um dies zu verhüten, verheiratete er seine Tochter an einen Perser; denn diese waren wenig angesehen. Als Mandane einen Sohn gebar, übergab Astyages das Kind seinem Diener Harpagns mit dem Aufträge, es zu töten. Dieser mochte aber die Mordthat nicht selbst begehen, sondern gab das Kind einem Hirten, der es im Gebirge aussetzen sollte. Der Hirt aber ließ sich durch die Bitte seiner Frau bewegen, das Kind als sein eigenes zu erziehen. Der Gerettete wurde Cyrus genannt und wuchs zu einem kräftigen Knaben heran. Als er einst im Spiel mit anderen Knaben zum Könige gewählt war und den Sohn eines vornehmen Persers züchtigen ließ, wurde er von dem Vater desselben verklagt und vor Astyages geführt. Diesem sielen der Mut, die klugen Antworten und die Ähnlichkeit des Knaben mit seiner Tochter ans. Durch Drohungen brachte erden Hirten zum Geständnis und erkannte nun in Cyrus seinen eigenen Enkel. Den Harpagns bestrafte er dadurch, daß er ihm dessen eigenen Sohn als Braten vorfetzen ließ; Cyrns behielt er bei sich. Als dieser ein Mann geworden und als Statthalter nach Persien geschickt war, beschloß Harpagns, sich an Astyages zu rächen. Zunächst überredete er die vornehmen Meder, es sei besser, den Cyrns au des Astyages Stelle zum Könige zu machen. Durch Geschenke gewann er den Cyrus und schloß eilten Bund mit ihm zur Entthronung des Astyages. Cyrns stellte sich an die Spitze der Perser, welche die Herrschaft der Meder nur unwillig trugen; er besiegte das Heer der Meder, eroberte Ekbatana und nahm Astyages selbst gefangen, behandelte ihn aber milde. Darauf brachte er alle Völker östlich vom H^lys teils mit Güte, teils mit Gewalt zur Unterwerfung. Durch diese Fort- 558 v. Chr.

16. Das Alterthum - S. 152

1877 - Leipzig : Hirt
152 Zweite Abtheilung. Erster Abschnitt. dem groen Kriege zu sein, und wiederum sind gegen die Menschen vorzglich die Anstrengungen der bsen Geister ohne Unterla ae-richtet. Diesen Kampf fhrte der Parse besonders dadurch, da er mglichst viele Thiere von Ahrimans Schpfung: Raubthiere, Eidechsen Schildkrten, Frsche, Schlangen, Ameisen und allerlei Ungeziefer tdtete. Die Priester gingen stets mit einem Stocke zur Tdtuna dieser Thtere bewaffnet einher, und es gehrte zur Feier des grten Festes m Persien, da jeder eine Anzahl solcher Thiere todtschluq und sie den Magiern als Beweis seiner Frmmigkeit brachte. Die Bue, welche fr gewisse Vergehen auferlegt wurde, bestand dann auch in der Tdtung einer bestimmten Zahl von Thieren aus dem Reiche der Finsterni. ^ Dllwg-r.) V. Sagen von der Grndung des persischen Weltreichs durch Cyrus. 1. Des Cyrus wunderbare Errettung und seine Erhebung. Die Art, auf welche Cyrus Herr der Meder wurde, wird von alten Schriftstellern verschieden erzhlt. Herodots Erzhlung ist der Hauptsache nach folgende. Astyages, der König von Medien, hatte keine mnnliche Nachkommenschaft, sondern nur eine Tochter Mandane. Diese gab er, durch die Deutung eines Traumgesichts erschreckt, keinem Meder zum Weibe, sondern einem vornehmen Perser, Namens Cambyses. Astyages hatte ein zweites Nachtgesicht, woraus die Magier, bestimmter als aus dem ersten, prophezeiten, da der Sprling seiner Tochter König werden wrde an seiner Statt. Diesem Schicksale zu entgehen, befahl er, als-Mandane den Cyrus geboren hatte, seinem Verwandten und Vertrauten Harpagus, das Knblein zu tdten. Harpagus wollte nicht selbst dessen Henker sein, sondern bergab es einem Rinderhirten, da er es in der Wste aussetze und umkommen lasse. Dies verhinderte .'jedoch die mitleidige Frau des Hirten; sie berredete ihren Mann, ihr todt-gebornes Kind fr Cyrus auszusetzen und diesen an Sohnes Statt aufzuziehen, und so wuchs Cyrus bis in sein zehntes Jahr unter den Hirten auf. Da geschah es, da er in einem Knabenspiele, in dem er von seinen Genossen zum König gesetzt war, den Sohn eines Edlen mit Geielhieben derb zchtigte und deswegen vor den König gestellt ward. Das Edle und Furchtlose in des Knaben Benehmen und die Aehnlichkeit, die er in den Zgen entdeckte, lieen den Astyages die Wahrheit ahnen; der herbeigerufene Rinderhirt bekannte sie, als ihm mit der Folter gedroht ward, und auch Harpagus leugnete nicht. Jenen entlie der König, diesem aber zrnte er so, da er eine Rache der unmenschlichsten Art an ihm nahm. Er lud ihn zum Mahle, lie ihm das Fleisch seines eignen Sohnes vorsetzen, und, als der unglckliche Vater sich gesttigt hatte, ohne zu wissen woran, ihm

17. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 55

1840 - Münster : Theissing
55 Perser. die Traumdeuter dieses dahin auslegten, daß ihr künftiger Sohn ganz Asien erobern werde, verheirathete er seine Tochter Mandana an Cambyses, einen ziemlich geringen Mann in der unterjochten Pro- vinz Persien, damit ihrem einstigen Sohne nicht so hohe Gedanken einfallen möchten. Er befürchtete nämlich, selbst von ihm entthront zu werden. Und noch ruhete seine Furcht nicht. Als Mandana ein Söhnchen gebar, befahl er seinem Diener Harpagus, das Kind auf der Stelle zu tödten. Harpagus, mitleidiger, befahl dem Hirten des Königs, das Kind im Walde den Raubthieren auszusetzen; der Hirt aber zog es auf, und trug sein eigenes Kind, das eben todt geboren war, in den Wald. Jenes aber wuchs unter den Hirtenknaben kräftig auf und war bei ihren Spielen immer König. Einmal spielte ein Knabe aus der Stadt mit den Hirtenknaben, und als er dem kleinen Könige nicht gehorchen wollte, ließ dieser ihm eine Tracht Prügel aufladen. Der Vater des Edelknaben klagte die Verwegenheit des Hirtenbuben dem Könige, und dieser wurde gleich vor ihn gefordert. Astyages erkannte in dem muthigen Knaben leicht die Züge seiner Tochter Mandane, und durch Nachforschen ward seine Herkunft gewiß. Er ließ ihn leben, weil er einmal König gewesen war, im Spiel, und stellte ein Freudenmahl an, seinen Enkel wieder erhalten zu haben: bei dem Mahle bekam aber Harpagus das Fleisch seines eigenen Sohnes zu essen, welchen Astyages für ihn hatte schlach- ten lassen. Cyrus — so ward der Wiedergefundene genannt — blieb nun erst am Hofe seines Großvaters und wurde dann seinen Eltern in Per- sien zugeschickt. Hier wiegelte dieser die Perser gegen die medische Herrschaft auf, stellte sich an ihre Spitze und zog gegen seinen unnatürlichen Groß- vater zu Felde. Der gegen ihn ausgesandte Harpagus ging zu ihm über, und als Astyages selbst gegen ihn zog, ward er geschlagen und gefangen, jedoch anständig behandelt bis an seinen Tod, aber seine Herr- schaft behielt er nicht. Cyrus ließ sich zum Könige von Per- sien und Medien ausrufen. Gleich darauf richtete er seine Augen auf das mächtige Reich des Lydierköniges Crösus in Kleinasien. Dieser pochte auf seine Eroberungen und zusammengeplünderten Schätze, und hielt sich für den Glücklichsten aller Menschen auf Erden, obschon Solon ihm ein- mal gesagt hatte: Niemand könne glücklich genannt werden vor seinem Tode. Nun drohete Cyrus seinen Staaten, und das delphische Orakel sagte: wenn Crösus die Perser bekriegte, so würde er ein großes Reich zerstören, nur sollte er fliehen, wenn die Meder ein Maulthier zum Kö- nige hätten. Darauf wagte er den Krieg, verlor die erste Schlacht und ließ seine Soldaten aus einander gehen, mit dem Vorsatze, den Krieg über ein Jahr fortzusetzen. Da siel ihm Cyrus rasch ins Land, schlug ihn abermals, belagerte ihn in Sardes und eroberte endlich die Stadt. Crösus wurde lebendig gefangen und sollte nach dama- ligem Brauch verbrannt werden. Er war in eine dumpfe Gleichgül- tigkeit gesunken, aber als er schon auf dem Scheiterhaufen lag, rief er

18. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 19

1896 - Breslau : Hirt
Meder und Perser. 19 Befragen, seine Tochter werde einen Sohn bekommen, der ganz Asien erobern und auch ihn entthronen werde. Um dies zu verhüten, verheiratete er seine Tochter an einen Perser; denn diese waren wenig angesehen. Als Mandane emen Sohn gebar, übergab Astyages das Kind seinem Diener Harpagus mit Dem Austrage, es zu toten. Dieser mochte aber die Mordthat nicht selbst begehen, sondern gab das Kmd einem Hirten, der es im Gebirge aussetzen sollte. Der Hirt aber ließ sich durch btejbttte seiner Frau bewegen, das Kind als sein eigenes zu erziehen. Der Gerettete wurde Cyrus genannt und wuchs zu einem kräftigen Knaben heran. Als er ernst tm Spiel mit anderen Knaben zum Könige gewählt war und den Sohn emes vornehmen Persers züchtigen ließ, wurde er von dem Vater desselben verklagt und vor .lstyages geführt. Diesem fielen der Mut, die klugen Antworten und tue Ähnlichkeit des Knaben mit seiner Tochter auf. Durch Drohungen brachte er den Hirten zum Geständnis und erkannte nun in Cyrns seinen eigenen Enkel. Den Harpagus bestrafte er dadurch, daß er ihm dessen eigenen Sohn als Braten vorsetzen ließ; Cyrus behielt er bei sich. Als dieser ein Mann geworden und als Statthalter nach Persten geschickt wurde, beschloß Harpagus, sich an Astyages zu rächen. Zunächst überredete er die vornehmen Meder, es sei besser, den Cyrus an des Astyages Stelle zum Könige zu machen. Durch Geschenke gewann er den Cyrns und schloß einen Bund mit ihm zur Entthronung des Astyages. Cyrus stellte sich an die Spitze der Perser, welche die Herrschaft der Meder nur unwillig trugen; er besiegte das Heer der Meder, er- 1 oberte Ekbatana und nahm Astyages selbst gefangen, behandelte ihn aber milde. Darauf brachte er alle Völker östlich vom Ha ly s teils mit Güte, teils mit Gewalt zur Unterwerfung. Durch diese Fortschritte ward Krösus, König von Lydien, besorgt; er erklärte Cyrus den Krieg, ward aber geschlagen, seine Hauptstadt Sardes erobert und er selber gefangen genommen. Auch ihn behandelte Cyrus milde, behielt ihn bei sich und fragte ihn oft um Rat. Krösus ist wegen seines Reichtums sprichwörtlich geworden. Vor dem Kriege mit Cyrus ließ er das Orakel zu Delphi fragen, ob er gegen die Perser in den Streit ziehen solle. Er erhielt die Antwort: „Wenn Krösus über den Halys (den Grenzfluß zwischen Lybien und Persien) geht, wirb er ein großes Reich zerstören." Krösus war über biesen Spruch hoch erfreut und hoffte, er werbe Cyrus' Reich zerstören. Als er nun besiegt und gefangen war, wollte Cyrus ihn verbrennen lassen. Krösus rief aus: „O Solon, Solon!" Cyrus ließ ihn fragen, wen er rufe. Da erzählte Krösus: „Einst besuchte mich der weise Grieche Solon. Ich ließ ihm alle meine Schätze zeigen und fragte ihn, ob er mich nicht glücklich schätze. Da antwortete er: Niemand ist vor seinem Tode glücklich zu preisen." Von dem Worte Solons betroffen, schenkte der Sieger dem Krösus das Leben und behielt ihn als Ratgeber bei sich. So erzählt die Sage. Von Sardes aus zog Harpagus mit einem Heere an die klein-asiaüsche Küste und unterwarf die griechischen Pflanzstädte Milet u. a. der persischen Herrschaft; Cyrns selbst zog gegen den König von Babylonien, besiegte ihn und nahm ihn gefangen; dann belagerte er Babylon, das von dem Königssohne Belsazar verteidigt wurde. Cyrus schloß die Stadt ein, leitete oberhalb derselben den Euphrat ab und drang dann durch das trockene Flußbett ein. Belsazar saß während der Zeit bei einem schwelgerischen Mahle; gleich darauf fand er im Kampfe den Tod. (Dan. 5!) Cyrus war jetzt auch König von Babylonien; den ge- 558 i. Chr.

19. Geschichte für Volks- und Bürgerschulen : mit Abbildungen - S. V

1892 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
-Anzeigten auch ihre Priester, die Chaldäer, bedeutende Kenntnisse in der Sternkunde ^Astronomie). 4. Cyrus. 555 v. Chr. (Hist. Sage.) 1. Astyages. Im Norden und Osten von Babylonien lag das noch größere medische Reich, das auch Persien umfaßte. — Hier (in Medien) lebte ein König mit Namen Astyages, welcher eine Tochter, Mandane, hatte. Einst träumte ihm, so erzählt die Sage, sie gösse so viel Wasser aus, daß ganz Asien davon überschwemmt würde. Der Traumdeuter legte den Traum so aus, das Mandane einen Sohn bekommen werde, der sich zum Herrscher über ganz Asien aufschwingen würde. Da wurde Astyages für seinen Thron besorgt. Er verheiratete deshalb seine Tochter an den Perser Kambyses (die Perser standen nur in geringem Ansehen), und als ihr ein Sohn geboren wurde, befahl er seinem Minister Harpagus, denselben umzubringen. Dieser aber scheute die Rache der Mandane und übergab den Knaben einem Hirten, daß er ihn aussetzen solle. Dem Hirten aber war eben sein eignes Kind gestorben; deshalb überredete ihn seine Frau, den kleinen Knaben, der später den Namen Cyrus erhielt, zu behalten und als eignes Kind groß zu ziehen. 2. Cyrus als Knabe. Als Cyrus 10 Jahre alt war, spielten die Knaben des Dorfes mit ihm und ernannten ihn zu ihrem Könige. Einer aber der Spielgenossen, -er Sohn eines vornehmen Meders, wollte ihm nicht gehorchen. Da machte Cyrus Gebrauch von feiner Königswürde und schlug den Ungehorsamen. Dieser aber lief weinend nach Hause und sagte es seinem Vater, welcher sich daraus mit einer Klage an den König Astyages wandte. Jetzt wurde Cyrus zum Könige gerufen, um sich zu verantworten. Er verteidigte freimütig seine Handlung und fiel dabei dem Könige durch sein ganzes Wesen auf. Der König forschte bei dem Hirten nach dem Knaben und hatte es bald heraus, daß es sein Enkel war. Da fiel ihm sein Traum wieder ein. Die Magier aber beruhigten d n König und sagten ihm, der Traum habe sich bereits dadurch erfüllt, daß Cyrus im Spiel König gewesen sei. So ließ Astyages den Knaben leben, nahm aber an Harpagus furchtbare Rache. Er lud ihn zur Abendtafel, ließ heimlich das Söhnchen desselben töten und setzte dessen Fleisch dem Vater vor. Als dieser gegessen hatte, zeigte ihm A. des Knaben Kopf und Füße in einem Korbe und sprach: „So straft der König den Ungehorsam feiner Diener." 3. Cyrus wird König. Cyrus wurde nun wieder zu feinen Eltern geschickt. Als er zu einem kräftigen Jünglinge herangewachsen war, bekam er einmal von Harpagus einen Hafen zum Geschenk. In dem Bauche desselben war ein Brief verborgen, in welchem er aufgefordert wurde, feinen Großvater vom Throne zu stoßen. Cyrus rief die Perser zu sich und ließ sie erst mit saurem Schweiß ein Feld von Dornen und Disteln reinigen. Am nächsten Tage lud er sie zum frohen Mahl. Dann fragte er sie: „Welcher Tag von beiden hat euch am besten gefallen?" Als sie darauf antworteten: „der heutige!" fuhr er fort: „Solch einen Tag wie heute sollt ihr immer haben, wenn ihr mir helft, das Joch der Meder abzuschütteln." Die Perser waren dazu bereit, und Cyrus führte sie nun nach Medien. Der König schickte ihnen Harpagus mit einem Heer entgegen. Dieser aber ging zu den Persern über, und es dauerte nicht lange, so war Astyages geschlagen und gefangen genommen. Cyrus aber ward König, und so ging die Herrschaft der Meder an die Perser über. 4. Krösus und Solon. Im westlichen Kleinasien lag das Reich Lydien mit der Hauptstabt Sarbes. Hier wohnte um die Zeit, als Cyrus in Medien herrschte, ein König, mit Namen Krösus. Er war unermeßlich reich und hatte so viel Geld, daß er es nicht zählen konnte. Einst besuchte ihn, so erzählt die Sage, ein weiser Mann aus Athen, Namens Solon (S. Xiii). Diesen führte er durch feine Schatzkammern und zeigte ihm alle feine Reichtümer. Dabei entspann sich zwischen beiden folgendes Ge-

20. Geschichtsbilder - S. 8

1903 - Berlin : Süsserott
einander Krieg, streiten sich auch im Menschen um die Herrschaft. Als Element des Lichtgottes wurde das Feuer angebetet. Tempel und Bilder gab es nicht. Auch Erde und Wasser galten als reine Elemente und durften nicht verunreinigt werden. Deshalb war es ein verdienstliches Werk, eine Brücke über fließendes Wasser zu schlagen. Die Toten wurden nicht begraben, sondern fern von den menschlichen Wohnungen den Raubtieren zum Fraß überlassen. 3. Sitten. — Die Perser waren unwissender als die Meder, aber tapferer. Der König hatte Recht über Leben und Tod. Wer ihm nahte, mußte sich knieend zu Boden werfen. Die Kinder wurden frühzeitig abgehärtet und in den Waffen geübt. Wahrhaftigkeit und Treue waren höchste Pflicht. Lüge und Diebstahl fanden schwere Bestrafung. 4. Astyages von Medien. — Der letzte König von Medien hieß Astyages. Ihm träumte, über dem Haupte seiner Tochter M and ane wüchse ein Baum, der ganz Asien überschattete. Auf des Königs Befragen erklärten die Traumdeuler, Mandane würde einen Sohn bekommen, der ganz Asien erobern würde. Astyages erschrak und verheiratete seine Tochter mit einem geringen Perser. Als sie einen Sohn bekam, befahl der König seinem Feldherrn Harpagns, den Knaben zu töten. Harpagns vollbrachte den Befehl nicht, sondern beauftragte einen Hirten, das Kind im Gebirge auszusetzen. Der Hirt aber behielt beit Knaben auf Bitten seiner Frau bei sich und erzog ihn an Stelle seines Sohnes, der eben gestorben war. Der Knabe erhielt den Namen Cyrus. 5. Astyages und Cyrus. — So wuchs Cyrus iu der Hütte des Hirten heran. Als er zehn Jahre alt war, spielte er mit den andern Knaben des Dorses. Sie wählten ihn im Spiele zu ihrem Könige. Als solcher strafte er einmal den Sohn eines vornehmen Meders, der ihm nicht gehorchen wollte. Der Vater des Gezüchtigten verklagte den Hirtensohn beim König. Astyages ließ Cyrus rufen. Dieser verteidigte sich mit solchem Mnte, daß er dem Könige wohlgefiel. Dieser betrachtete ihn näher und wunderte sich über die Ähnlichkeit des Knaben mit seiner Tochter Mandane. Astyages ließ den Hirten rufen und fragte ihn nach der Herkunft des Knaben. Der Hirt bekannte die Wahrheit. Der König hieß ihn gehen und den Harpagus kommen. Mit verstellter Freundlichkeit sprach der König zu diesem: „Schicke mir deinen Sohn, daß er mit meinem Enkel spiele". Harpagus tat es mit Freuden. Astyages aber ließ das Kind des Harpagns schlachten, das Fleisch zubereiten und dem Vater des Abends zur Speise vorsetzen. Nach der Mahlzeit fragte thu der grausame König: „Nun, wie hat dir das Essen geschmeckt?" „Ganz vortrefflich", erwiderte Harpagus. Da ließ der König in einer Schüssel die Überreste des getöteten Kindes hereinbringen. Der unglückliche Vater verbiß seinen Schmerz, schwur aber grimmige Rache. Die Traumdeuter versicherten dem Könige, sein Traum sei erfüllt, denn sein Enkel sei, wenn auch nur im Spiel, König gewesen. Darauf sandte Astyages den Knaben zu seinen Eltern nach Persien. 6. Cyrus und die Perser. — Als Cyrus groß geworden, erhielt er eines Tages einen Hasen zum Geschenk, in dessen Bauch sich ein Brief von Harpagus befand. Dieser reizte ihn _ zur Empörung gegen seinen Großvater. Cyrus war bereit und suchte die Perser für seinen Plan zu gewinnen. An einem bestimmten Tage versammelte er die Perser und befahl ihnen, ein großes Feld von Dornen zu reinigen. Für den andern Tag lud er sie zu einem Gastmahle und bewirtete sie mit köstlichem Wein und leckeren Speisen. Dann fragte er sie: „Welcher Tag hat euch am besten gefallen?" Sie antworteten: „Der heutige, denn gestern waren wir