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1. Das dritte Schuljahr - S. 323

1898 - Langensalza : Schulbuchh.
323 Als Bonifacius auch dorthin kommt, füllt er den Baum mit der Axt, um die thörichten Menschen von der Machtlosigkeit ihrer Götter zu überzeugen. Die Heiden erwarteten aber, ihr Gott würde den Boni- sacius bestrafen. Als aber nichts erfolgte und die Heiden von der Ohnmacht ihres Gottes überzeugt waren, ließen sich die meisten taufen. Von dem Holze der Eiche baute Bonifacius eine Kirche. Außer dieser hat er im Lande noch viele Kirchen bauen lassen. Im Jahre 755 wurde der tapfere Kämpfer für das Christentum von einem Schwarni Heiden überfallen und erschlagen. 3. Die Gottesackerkirche (St. Trinitatis) wurde um das Jahr 1740 erbaut. Woher ihr Name? Wann finden in dieser Kirche Gottesdienste statt? 4. Die katholische Kirche (St. Maria) ist im Jahre 1857 erbaut worden. 5. Das Rathaus steht in der Mitte der Stadt und ist ein massives Gebäude. Wievielstockig ist es? Im Jahre 1711 ist das alte Rathaus abgebrannt; das neue Rathaus wurde um das Jahr 1752 erbaut. Was bemerkst du äußerlich an dem Rathause? Es hat einen Turm und einen Balkon. Wer wohnt auf dem Turme? Wozu ist der Türmer da? Der Turm ist sehr hoch; um hinauf zu gelangen, muß man viele Treppen steigen. Wie sieht es im Innern des Rat- hauses aus? Wozu sind die vielen Zimmer vorhanden? Zimmer des Bürgermeisters und der übrigen Beamten, die Bureaus, Stadt-Haupt- kasse, Sitzungssaal, Polizeiverwaltung rc. 6. Das Schloß Dry bürg steht auf dem Schloßhofe. Der Name Dryburg deutet an, daß das Schloß früher aus drei Burgen bestanden hat. Dasselbe wurde früher von den Herren von Salza be- wohnt. Diesen gehörte auch noch der Reinhardsbrunnerhof. Jetzt ist in dem Schlosse das Amtsgericht, das Landratsamt, das Hauptsteuer- amt, die Kreissteuereiunahme. 7. Das Hospital St. Wendelini am wilden Graben. Das- selbe ist eine milde Stiftung und besteht aus mehreren Gebäuden, in welchen alte arbeitsunfähige Leute Aufnahme und Pflege finden. 8. Das Waisenhaus (Hospital St. Elisabeth). Darin finden elternlose Knaben und Mädchen bis zu ihrer Konfirmation Aufnahme und Pflege. 9. Die Kleinkinderbewahranstalt, welche am Tage kleine Kinder armer Eltern gegen geringe Bezahlung aufnimmt. Die Eltern 21 *

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1. Das dritte Schuljahr - S. 322

1898 - Langensalza : Schulbuchh.
322 Spruch von lift Lirchk. Umsonst hat der Maurer die Kirch' nicht gebaut, Die mit den Türmen zum Himmel aufschaut; Die sollen und wollen mit Orgel und Glocken Zum lieben Herrgott die Kinderlein locken. Drum denkt, wenn von ferne die Glocken man läut't: Jetzt ist es zum Singen und Beten wohl Zeit. Fr. Gull. 15. Die öffentlichen Gebäude. 1. Die Bergkirche (<St. Stephani). Warum heißt sie wohl Bergkirche? Diese Kirche wurde um das Jahr 1400 erbaut. Der Turm ist 55 Meter hoch. Die Bergkirche besitzt ein sehr wertvolles Altarbild, welches die Anbetung Christi durch die Hirten darstellt.*) An dieser Kirche sind zwei Geistliche thätig: der Oberpfarrer (zugleich Superintendent) und ein Diakonus. 2. Die Marktkirche (St. Bonifacii). Woher der Name Markt- kirche? Mit dem Baue derselben wurde ungefähr um das Jahr 1350 begonnen. Gegenüber dieser Kirche stand früher ein Nonnenkloster, welches mit der Kirche durch einen Gang verbunden war. (Jetzt noch zu sehen.) Über der Sakristei ist das sogenannte Nonnenchor. Die Marktkirche hat einen prächtigen Turm, welcher 81 Meter hoch ist. Der Name Bonifaciuskirche erinnert an einen frommen Mann, Namens B o n i f a c i n s, welcher vor alten Zeiten ein Prediger war und in Deutschland (also auch in unserer Gegend) viele Heiden zu Christen bekehrt hat. Überall in Deutschland gab es vor vielen hundert Jahren noch Heiden. Was Heiden sind, haben wir aus der biblischen Ge- schichte kennen gelernt. Wer betete fremde Götter an? — Dieser Bonifacius stammt aus England, kam aber später nach Deutschland, wo er von Ort zu Ort wanderte und den wilden Heiden das Wort Gottes (Evangelium) mit kräftigen Worten predigte. Diese Heiden zu bekehren, war kein leichtes Werk. Es gehörte Mut, Geduld und Gott- vertrauen dazu. In Hessen stand eine alte Eiche, welche die dortigen Bewohner (Heiden) verehrten und anbeteten. Nach ihrer Meinung wohnte auf diesem Baume der Gott des Donners und des Blitzes. *) Die Kirchen und die übrigen öffentlichen Gebäude werden in Augenschein genommen und den örtlichen Verhältnissen entsprechend beschrieben.

2. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 427

1903 - Braunschweig : Appelhans
ist ein kleines Kabinett. Was wird darin aufbewahrt? — Wieviel Türen hat der Zeichensaal? — Durch die Tür, welche sich in der Westwand befindet, gelangen wir in das Mädchenhaus. Wir treten auf den Korridor. Vergleiche ihn mit dem Korridor im Knabenhause! — Welche Klassen liegen im ganzen zweiten Stockwerke? Nun rechnet: Unterhaus 6 Klassen; 1. Stockwerk: 10 Klassen; 2. Stockwerk: 8 Klassen; Summa: 24 Klassen und ein Zeichensaal. Welche Räume haben wir noch nicht mitgezählt? Das Zimmer für den Inspektor usw.> Iv. Wie heißt der am höchsten liegende Teil des Hauses? Dach. Womit ist das Dach gedeckt? Wie heißt der obere spitze Teil des Daches? First. Was siehst du aus dem Dache? Schornsteine, Blitz- ableiter. Wozu dienen diese? —<An der Südseite unseres Schulhauses, oben am zweiten Stock, befindet sich eine Glocke. Wozu dient sie? — Wann wird sie geläutet? — Welche Jahreszahl steht über der Glocke? 1876. In diesem Jahre ist unsere Schule gebaut. Wie alt ist also unser Schulhaus? — Bis zum Jahre 1883 hatte unsere Schule nur 18 Klassen. Als aber die Schülerzahl größer wurde, mußten noch einige Klassen hergestellt werden. Im Jahre 1883 erhielt jeder der beiden Flügel auf der Südseite eiuen Anbau. Zeige den Anbau im Grund- risse! — Wieviel Klassen umfaßt jeder Anbau? — Welche? —) V. Wer hat unser Schulhaus bauen lassen? — Das Geld dazu ist aus der Stadtkasse genommen. In der Stadtkasse liegen die Stenern, welche eure Eltern bezahlen müssen. Eure Eltern und alle Bewohner der Stadt Brannschweig haben also das, was der Schulbau gekostet hat, bezahlt. Deshalb gehört das Schulhaus allen Bewohnern unserer Stadt. Merkt euch: Die Gebäude, welche allen Bewohnern der Stadt gehören, nennt man öffentliche Gebäude. Was für ein Gebäude ist also auch unser Schulhaus? Weshalb? — Welche Gebäude gehören auch allen Bewohnern unserer Stadt? Kirche, Rathaus, Krankenhaus (Hospital), Spritzenhaus usw. Was kannst du deshalb auch von der Kirche sagen? — Vom Rathause? usw. Das Haus, in dem dein Vater wohnt, gehört nur einer Person. Merkt euch: Gebäude, die einzelnen Personen gehören, nennt man Privat- gebände (Privathänser). Die meisten Gebäude einer Stadt (fast alle Wohnhäuser) sind Privatgebäude. Vi. a) Der Grundriß des Unterhauses wird gezeichnet (Maßstab b) Der Grundriß der zweiten Etage wird gezeichnet. c) Übung des Verständnisses. (Wie früher.) ä) Zeichnet den Grundriß ab! — e) Ausgabe: Macht einen Grundriß von eurem Wohnhause! 8. Der Schuthof. I. Lage und Grenze. Wo haltet ihr euch in den Pausen (Frei- Viertelstunden) aus?^Aus dem Hose. An nnserem Schulhause liegt ein Hos. Aus welcher Seite? Aus der Süd- und Ostseite. Da, wo der

3. Bilder aus dem Gebirge und Berglande von Schlesien und den Ebenen in Posen von der Oder bis zur Weichsel - S. 420

1884 - Leipzig : Spamer
420 Stadt und Festung Posen. einer Provinz. Die Straßen sind breit, prächtige Häuser mit eleganten Läden und großen Spiegelscheiben reihen sich dort aneinander. Elegante Kutschen rollen an uns vorüber, schwerfällige Landwagen sehen wir ankommen und zu den Thoren hiuaussahren, stolze Reiter auf geschniegelten Pferden blicken nach dem bunten Getriebe der lustwandelnden Spaziergänger, unter denen sich der rastlose Geschäftsmann seinen Weg sucht. Des Abends finden wir Vergnügen an Kon- zerteu, Theatervorstellungen, Vorträgen; an Nachmittagen finden sich Gelegen- heiten zu schönen Ausflügen in die Umgegend mit der Bahn (z. B. nach Moschin) oder mit Wagen; in den besuchtesten Konditoreien liegen viele Zeitungen aus, in vielen Weinstuben und Restaurationen wird viel gegessen und getrunken; Droschken, die seit 1345 eingeführt sind, bringen den müden Wanderer nach Hanse und erleichtern dem eilenden Arzte und Kausmanne den Verkehr. Das Rathaus. Auf dem Alten Markte in der Stadt zieht das Rathaus unsre Aufmerksamkeit auf sich. Vor demselben steht eine steinerne Säule aus alter Zeit, die wir, obgleich sie stark beschädigt ist, noch als einen Pranger er- kennen. Oben auf der Säule befindet sich eine Figur, welche den Scharfrichter mit dem zum Hiebe erhobenen Schwert darstellt. Die Jahreszahl 1535 weist ans die Errichtung des Prangers hin, die übrigen in die Säule eingetragenen Zahlen auf das Jahr der betreffenden Todesstrafen. Das Rathaus wurde wahrscheinlich schon im 13. Jahrhundert, bald nach- dem die Altstadt Posen gegründet war, angelegt. Im Jahre 1508 wurde es abgebrochen und ein neues Gebäude aufgeführt, das 1535 abbrannte. Durch einen italienischen Baumeister aus Lucca wurde das Rathaus wieder hergestellt und durch einen Turm geschmückt, der 1675, vom Blitze getroffen, niederbrannte; aber schon 1698 war ein neuer Turm vollendet, der zwei Glocken im Gewicht von 157 und 100 Zentnern trug. Ein Orkan warf 1725 die Spitze des Turmes mit den Glocken um; erst unter der Regierung des Stanislaus August erhielt der Turm die neue Spitze, die er noch heute trägt; am 19. Juni 1793 wurde der große kupferne Adler mit dem Wappen des Königs und der Republik auf der Brust auf die äußerste Spitze des Turmes gebracht. Unter den vielen Zimmern und Sälen des Rathauses befindet sich auch eins, die frühere Folterkammer, in der noch vor hundert Jahren an verdächtigen Menschen, die nicht eingestehen wollten, glühende Eisen zur Auwendung kamen. Heute dient die Folterkammer friedlicheren Zwecken; es ruhen dort viele Tausende von Wertpapieren der Sparkasse und aller städtischen Fonds hinter Schloß und Riegel. Alle halbe Jahre erscheinen auch noch jetzt in diesem Räume Männer mit großen eisernen Instrumenten, sie treiben indes ein weniger grausames Geschäft — es ist die Kassendeputation, welche die Konpons abschneidet. Schloß. Das Schloß wurde schon 1253 von den Fürsten Przemyslaw und Boleslaw auf dem Schloßberge angelegt. In demselben residierten die Fürsten. Später wohnten daselbst die großpolnischen Generale. Als das Schloß 1536 abgebrannt war, baute es der General Gorka wieder aus; im Jahre 1655 nahm der schwedische Kommandant dort seinen Sitz. Da es durch die Schweden- kriege sehr gelitten hatte, baute es 1783 der General Raczynski wieder aus. Hier wohnten die polnischen Könige, wenn sie Posen besuchten; hier fanden die t

4. Heimatkunde des Stadt- und Landkreises Erfurt - S. 26

1916 - Erfurt : Keyser
— 26 — durch. Zuletzt kannte er es so genau, daß er jeden gesuchten Spruch sofort finden konnte (6. Bild). Nachdem er zwei Jahre im Kloster war, wurde er zum Priester geweiht. Als er die erste Messe lesen durfte, lud er seinen Vater dazu ein. Er kam auch mit großem Gefolge nach Erfurt. Doch ließ er es den Sohn merken, daß er nicht mit ihm zufrieden war. äj Reise nach Worms. Das 7. und letzte Bild zeigt uns Luther auf der Reise nach Worms. Am 6. April 1521 zog er von Weimar aus in Erfurt ein. Der Rektor der Universität und viele Studenten waren ihm bis zur Stadtgrenze entgegen geritten. Hier wurde er mit einer Ansprache begrüßt. Luther wohnte im Augustinerkloster und predigte am folgenden Tage in der Klosterkirche. Am 8. April fuhr er nach Worms weiter. 8. Die Bilder im Rathaus-Festsaal. a) Bonifacius fällt die Göttereiche, Im Jahre 742 kam Bonifacius nach Erfurt. Er fand hier noch Heiden. Sie dienten auf der Wagd, dem heutigen Steiger, ihrem Gotte Wage.*) Bonifacius predigte mit großem Eifer gegen ihr Heidentum. Dann forderte er sie auf, die alten Göttereichen im Walde umzuhauen. Viele folgten ihm. Als aber der Zug in die Gegend des Löbertores (Bahnüberführung in der Löber- straße) kam, geschah ein großes Brausen vom Walde her. Da standen alle still, denn sie fürchteten die Rache des Gottes. Doch Bonifacius beruhigte sie. Als sie im Walde angekommen waren, schlugen sie die Eichen um und zerstörten die Altäre. Da der Gott Wage sie nicht strafte, ließen sie sich taufen. dl 1. Der heilige Martin. Die alten Erfurter verehrten be- sonders den heiligen Martin. Sie hatten ihm zwei Kirchen geweiht, die Martinskirche extra muro« (außerhalb der Stadtmauern im Brühl) und die Martinskirche intra muros (zuletzt innerhalb der Stadtmauern am langen Steg, der heutigen Schlösserbrücke). Die Martinskirche im Brühl steht noch, die andere wurde 1736 abgerissen. Ferner zeigt das alte Stadtsiegel den heiligen Martin. Er sitzt als Bischof unter einem Tore, das mit Türmen geziert ist. Die Umschrift lautet: Erfordia fidelis est filia Magontine sedis, d, h. Erfurt ist die getreue Tochter des Mainzer Stuhles. Auch die Tür des alten Rathauses und das Krumme Tor im Brühl (beim Brühler Friedhof) waren mit seinem Bildnis ge- schmückt. Hier erschien er als römischer Reitersmann und teilte seinen Mantel mit einem nackten Bettler. Heute sehen wir das Bild noch im Giebelfeld des Packhofes, an der Tür des Martinsstiftes und auf dem Gemälde im Rathaussaal. Aus dem frommen Reitersmann ist später (374) der Bischof von Tours geworden. Die Sage erzählt, daß Martin vor seiner Wahl sich *) Wage, abgeleitet von wac — Wasser, wurde verehrt an den Wassern des Steigers; vielleicht ist das Wort auch eine Verunstaltung des Wortes Wodan.

5. Handbuch für den Anschauungsunterricht und die Heimatskunde - S. 125

1892 - Berlin : Wreden
125 Das Haus, in dem dein Vater wohnt, gehört nur einer Person, deinem Vater; es ist ein Privat haus oder ein Privatgebäude. Mehrere Gebäude, z. B. die Schulen, die Kirchen, das Rathaus, das Hospital oder Krankenhaus, das Spritzenhaus, gehören aber allen Be- wohnern unserer Stadt. Diese Gebäude heißen öffentliche Gebäude. Kurze Belehrung über den Zweck der öffentlichen Gebäude. Einige Straßen führen auf freie, öffentliche Plätze, wo keine Häuser stehen; Beispiele! Sie sind zum Teil mit Bäumen bepflanzt; warum? Auf einigen Plätzen werden zu bestimmten Zeiten Waren ge- kauft und verkauft, — es wird auf ihnen Markt gehalten, — Markt- plätze (Gemüsemarkt, Viehmarkt, Wochenmarkt, Jahrmarkt, Messe). Zeichnen der öffentlichen Plätze, Brunnen, Denkmäler. — Ferner hat die Besprechung zu berücksichtigen: die Beleuchtung (Gas, Gasanstalt), die Brücken, die Thore, die Umgebung der Stadt (Promenaden, — Tiergarten, Park u. s. w.). Manche Städte sind mit Mauern und Türmen umgeben, sie sind befestigt, so daß der Feind im Kriege nicht hineindringen kann; man nennt sie Festungen. Beispiele! Unsere Stadt W. ist nicht befestigt; kommt ein Feind, so steht sie ihm offen, sie ist eine offene Stadt. — Die Stadt Braunschweig ist größer als unsere Stadt Wolfenbüttel; sie ist die größte und wichtigste Stadt in unserem Herzogtume, sie ist die Hauptstadt desselben. Inder Stadt Braunschweig wohnt oder residiert unser Fürst, sie ist eine Residenzstadt. Nennt andere Residenzstädte! ■— Provinzial st adt, Universitätsstadt. 2. Unser Wohnort W. ist eine Stadt. Sie ist vor langer, langer Zeit aus einer Burg entstanden, die an der Stelle stand, wo wir heute das Schloß erblicken. In dieser Burg verbargen sich die Leute, wenn Feinde kamen. Allmählich bauten sich viele Menschen um die Burg herum an, es entstand ein Haus nach dem anderen und eine Straße nach der anderen. Um alle Häuser baute man eine hohe und feste Mauer, und um die Mauer leitete man die Oker. Über diese führten Zugbrücken zu den Thoren. Wenn nun Feinde kamen und wollten plündern, so wurden die Zugbrücken weggezogen, die Thore fest verschlossen und be- wacht. Die Leute in der Stadt waren nun wohl geborgen und wurden daher Bürger genannt. Jetzt sind die Mauern eingefallen und abge- tragen, jedem steht der Zugang offen, sie ist eine offene Stadt geworden; aber die Bewohner der Stadt werden immer noch Bürger genannt. Alle Leute die in unserer Stadt wohnen, bedürfen der Wohnung, Nahrung und Kleidung. Um dieses alles zu bekommen, muß jeder thätig sein; der eine schmiedet, der andere hobelt, ein dritter webt, ein vierter schreibt, ein fünfter steht den Kranken bei, — die Menschen arbeiten. Wer nicht arbeite:, hat kein Brot und keine Kleidung, er ist arm. „Fleiß bringt Brot, Faulheit Not." Alle Leute können aber nicht dieselbe Arbeit verrichten. Ein Blaun macht z. B. Tische, Stühle und Schränke, er ist ein Tischler. Das Brot, das er nötig hat, kann er sich nicht selbst verschaffen. Der Landmann bestellt den Acker und erntet das

6. Geschichte von Alzey und Umgegend - S. 21

1900 - Hannover [u.a.] : Meyer (Gustav Prior)
zunutzen, waren die oberen Stockwerke der Häuser übergebaut. Ein Beispiel solcher Bauart bildet noch das Haus des Herrn Heimerle in der Spießgasse. — Der Obermarkt, der Fischmarkt und der Roßmarkt waren die einzigen freien Plätze innerhalb des Stadtgebietes. An erstgenanntem Platze stand die stattliche Nikolaikirche, die jetzige große evangelische Kirche. Auf dem Dache des Chores und des Schiffes saßen früher noch kleinere Türme, sogenannte Reiter. Im Chore, wo jetzt ein einfacher Altar steht, stand ein Hochaltar. Am Ende des 15. Jahrhunderts wirkten an dieser Kirche 20 Geistliche. — Der Hauptverkehr der Stadt war damals auf dem Roßmarkte. Dort stand bereits der „Rabe", zu jener Zeit wohl das erste Gasthaus in Alzey. Außer ihm waren am Roßmarkte noch sechs Wirtschaften: zum „Löwen", „Hebn", „Schwert", „Grünen Baum", „Hirsch" und „Zur Krone": sie waren an metallenen Schilden kenntlich, die, mit den entsprechenden Abbildungen und allerlei sonstigem Zierat versehen, in den Platz hereinragten. 5. Der Raum innerhalb der Ringmauer war sehr beschränkt, und als die Stadt immer mehr aufblühte und die Bevölkerungszähl wuchs, wurde er bald.zu eng. Die Leute bauten sich deshalb auch außerhalb der Ringmauer an, und es entstand dort allmählich eine sogenannte „Vorstadt". Diese wurde später gleichfalls mit Mauern und Türmen umgeben. Am alten Judenkirchhofe überschritt die eine Mauer der Vorstadt die Antonitterstraße. Dort war ein hoher Thorbogen unter einem viereckigen Turme. Diese Pforte, „Kifselpsorte" genannt, war der Haupteingang. Ein weiteres Thor war beim Hause des Mechanikers Scherrer. Auch jenseits der Antonitterstraße war das Gebiet des heutigen Kroueuplatzes, der Zehnbrückerstraße, des Oberen und Unteren blauen Hutes und der Sackgasse von einer Mauer umschlossen. Reste von ihr mit einem Turme sind vom Friedhofe aus noch leicht und deutlich zu erkennen. 6. Das Hauptgebäude dieser Vorstädte war das Hospital, das nachmalige städtische Krankenhaus, welches jetzt als Möbellager verwandt wird. Es besaß einen ziemlich geräumigen Hof und an der nördlichen Seite, vermutlich dem Kronenplatze gegenüber, eine Kirche. Wohl das ganze Gebiet des nachmaligen Krankenhauses nebst dem Gebäude der Höheren Mädchenschule gehörten zum Hospital, und man hatte gerade diese Stelle, die sogenannte „Fröschau", dazu gewählt, weil man dort die Hilfe der Antoniusbrüder in allernächster Nähe hatte. Vom Pfalzgrafen Ruprecht Ii. gegründet und von Ruprecht Iii. vollendet, diente das Hospital nicht nur der Krankenpflege, sondern es hatten bis in die letzte Zeit seines Bestehens auch Arme ihren Wohnsitz darin. Sogar Hausarme, die nicht im Spital wohnten, wurden von dort unterstützt. Die Mittel des Spitals waren immer sehr in Anspruch genommen, und trotzdem es durch Schenkungen seitens Adeliger und reicher Bürger wohlhabend geworden, wandten sich Bürgermeister und Rat doch öfters, Almosen fürs Spital erflehend, an die Bürgerschaft. 7. Die Kranken, welche keine paffende Pflege zu Hause haben konnten, fanden indes nicht alle Aufnahme im Hospitale. Es gab

7. Bd. 2 - S. 384

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 384 — Hier ist es wieder schön hell. Wieviel Klassen liegen im ganzen Unterhause? Sechs Klassen. Welche Räume enthält der Mittelbau im Unterhause? — Wodurch unterscheidet sich das Unterhaus vom ersten (von unserem) Stockwerke? — Dicht neben der Glastür ist die Treppe, welche uns in das erste Stockwerk führt. Da wir diese Etage schon besprochen haben, so steigen wir gleich noch eine Treppe höher. In welchem Stockwerke sind wir jetzt? Im zweiten. Im zweiten Stockwerke ist ebenfalls ein Korridor. Ist er auch so lang wie der Korridor im ersten Stock? — Warum nicht? — Was wird in dem kleinen Zimmer, das nach Osten liegt, aufbewahrt? — Welche Klassen liegen an diesem Korri- dor nach Norden? — Nach Süden! — Nach Westert! — Neben der Treppe liegt ein großer Saal, — der Zeichensaal. Weshalb heißt er Zeichensaal? — Wie groß ist er? Beinahe so groß, wie zwei Klassen. Neben demselben ist ein kleines Zimmer. Was wird darin aufbewahrt? — Wieviel Türen hat der Zeichensaal? — Durch die Tür, welche sich in der Westwand befindet, gelangen wir in den Westflügel. Wir treten auf den Korridor. Vergleiche ihn mit dem Korridor im Ostflügel! — Wieviel Klassen liegen im ganzen zweiten Stockwerke? Nun rechnet: Unterhaus: 6 Klassen; 1. Stockwerk: 10 Klassen; 2. Stockwerk: 8 Klassen; Summa: 24 Klassen und 1 Zeichensaal. Welche Räume haben wir noch nicht mitgezählt? Das Zimmer für den Herrn Insepktor usw. Iv. Wie heißt der am höchsten liegende Teil des Hauses? Dach. Womit ist das Dach gedeckt? Wie heißt der obere spitze Teil des Daches? First. Was siehst du auf dem Dache? Schornsteine, Blitz- ableiter. Wozu dienen diese? — An der Südseite unseres Schul- Hauses, oben am zweiten Stock, befindet sich eine Glocke. Wozu dient sie? — Wann wird sie geläutet? — Welche Jahreszahl steht über der Glocke? 1876. In diesem Jahre ist unsere Schule gebaut. Wie alt ist also unser Schulhaus? — Bis zum Jahre 1883 hatte unsere Schule nur 18 Klassen. Als aber die Schülerzahl größer wurde, mußten noch einige Klassen hergestellt werden. Im Jahre 1883 er- hielt jeder der beiden Flügel auf der Südseite einen Anbau. Zeige den Anbau im Grundrisse! — Wieviel Klassen umfaßt jeder An- bau? — Welche? — V. Wer hat unser Schulhaus bauen lassen? — Das Geld dazu ist aus der Stadtkasse genommen. In der Stadtkasse liegen die Steuern, welche eure Eltern bezahlen müssen. Eure Eltern und alle Bewohner der Stadt Braunschweig haben also das, was der Schul- bau gekostet hat, bezahlt. Deshalb gehört das Schulhaus allen Bewohnern unserer Stadt. Merkt euch: Die Gebäude, welche allen Bewohnern der Stadt gehören, nennt man öffentliche Gebäude. Was für ein Gebäude ist also auch unser Schulhaus? Weshalb? — Welche Gebäude gehören auch allen Bewohnern unserer Stadt? Kirche, Rathaus, Krankenhaus (Hospital), Spritzenhaus usw. Was

8. Heimatkunde des Großherzogtums Oldenburg - S. 5

1897 - Oldenburg : Bültmann und Gerriets
— 5 — Erklärung. Die Hauptstadt eines Landes ist die Stadt, welche am meisten Einwohner hat. Anstalten, Gebäude und Sehenswürdigkeiten der Stadt Oldenburg sind: das Schloß, das Großherzogliche Palais, das Elisabeth-Anna-Palais mit elektrischer Be- leuchtung, das Angusteum, das Museum, das Laudes-Gewerbe-Museum, die Bibliothek, das Schwurgerichtsgebäude, die öffentliche Badeanstalt, der Marstall, die Hauptwache, das Ministerialgebäude mit elektrischer Beleuchtung, die Lambertikirche, die Gamisou- kirche, die katholische Kirche, die Synagoge, die Gertruden-Kapelle, die Baptisten-Kapelle, die Methodisten-Kapelle (Friedenskirche), das Rathaus, das Theater, das Telegraphen- gebäude, das Postgebäude, das Steuer-Amt, das Amtsgericht, das Gymnasium, die Oberrealschule, die Cäcilieuschule, die Thalensche Töchterschule, die Stadtknabenschule, 2 Stadtmädchenschulen, 2 städtische Volksschulen, das Seminar, die katholische Volks- schule und die katholische höhere Töchterschule, die Kleiukinderbewahranstalt, 3 Infanterie- Kasernen, 2 Artillerie-Kasernen, das Zeughaus, die Gendarmerie-Kaserne, das Gebäude der Eisenbahndirektion, das Landtagsgebäude, das Peter-Friedrich-Ludwig-Hospital, das Elisabeth-Kinderkrankenhaus, das evangelische Krankenhaus, das Elisabethstift, das Pius-Hospital, das Militärlazarett, der Bahnhof, 4 Turnhallen, das Spritzenhaus, das Elektrizitätswerk, die Markthalle, der Schlachthof und der Hafen. Die ältesten Wohnhäuser in der Stadt Oldenburg sind ca. 200 Jahre alt. An der Langenstraße sind es Mehrens' Haus, die Hofapotheke und Degodes Haus. Auch an der Baumgartenstraße und Kleinen Kirchenstraße stehen mehrere recht alte Häuser. Türme der Stadt Oldenburg siud: die 5 Türme der Lamberti-Kirche (der Hauptturm hat 5 Glockeu, 85 Meter hoch), der Turm der katholischen Kirche mit 4 Glocken, 65 Meter hoch, der Schloßturm, der Turm der Gertruden-Kapelle und der Lappan-Turm. (Die Erbauung der Lamberti-Kirche zu Oldenburg. Seite 23.) Die bedeutendsten Gasthöfe sind: Das Hotel de Russie, das Hotel zum Erb- großherzog, Fischers Hotel, oas Hotel zur Kroue, Uchtmanns Hotel, der Kaiserhof, das Hotel zum neue» Hause, das Wieuer Cafe und das Hotel zum Grafen Anton Günther. Fabriken hat die Stadt Oldenburg wenig. Es finden sich vor: Eisengießereien, Tabakfabnken, Seifenfabriken, eine Gasanstalt, Maschinenfabriken und Dampfmühlen. Erklärung. Eine Fabrikstadt ist eine Stadt, welche viele Fabriken hat. In der Stadt Oldenburg sind folgende größere Plätze: der Marktplatz, der Schloß- platz, der Kasinoplatz, der Stau, der Pferdemarktplatz, der Kasernenplatz, der Waffen- platz (zum Teil Marktplatz), der Friedensplatz und auf den Tobben der Herbartplatz und der Cäcilienplatz. _ Die Stadt Oldenburg hat folgende Denkmäler: das Kriegerdenkmal, das Peter- Friednch-Lndwig-Denkmal und das Herbart-Denkmal. Auf dem Gertrudenkirchhof sind noch folgende Sehenswürdigkeiten: die Kirchhofs- linde, das Berger- und Finkhdenkmal, die herrschaftliche Begräbniskapelle, ein Denkmal für deutsche und ein Denkmal für französische Krieger, welche im hiesigen Lazarett gestorben siud. Vor Oldenburg ein Kirchlein steht, Hoch an der Straße Saum, Und ihm zur Seite flüsternd weht ' Ein alter Lindenbaum. Deu grünen Gottesacker dort Geh' ich wohl oft entlang. Am Eingang steht ein altes Wort: „O ewig ist so lang!" K. A. Mayer. (Die Sage von der Kirchhofslinde. Seite 23.) Der Dichter Julius Mosen lebte und wirkte von 1844—1867 in der Stadt Oldenburg. Herbart, ein großer Gelehrter, wurde den 4. Mai 1776 in der Stadt Olden- bürg geboren. In der Stadt trifft man folgende Gewässer: die Hunte, die Haaren, die Hausbäke und den Stadtgraben. — Die Stadt Oldenburg hat viele Brücken.

9. Geschichtliches Lesebuch - S. 102

1909 - Hamburg : Boysen
102 ------ diesseits des Flusses ein zweiter stark befestigter Turm ein abermaliges Stürmen erforderte. Im Mittelpunkte der Stadt, auf dem Marktplatze oder in der Nähe desselben lagen die öffentlichen Gebäude. Zu ihnen haben wir besonders die Kirche und das Rathaus zu zählen. Die Stadt legte den größten Wert darauf, eine recht schöne Pfarrkirche zu besitzen, und so entstanden in jener Zeit Bauwerke, die sich in ihrer großartigen Anlage neben den prächtigen Kathedralen früherer Jahrhunderte wohl konnten sehen lassen. Unter den alten Kaisern der Sachsen, Franken und Hohenstaufen waren Kirchen entstanden mit edlen Kuppeln, Rundbogen und starken Säulen. Jetzt baute die Stadt nach verändertem Geschmack mit Strebepfeilern und Spitzbogen, mit ungeheuren Fenstern und mit schlanken Türmen, die eine reiche, durchbrochene Steinarbeit zeigten und kunstvoll gegliedert waren. Zu den bedeutendsten dieser Denkmäler gehören der Stephansdom in Wien, das Münster von Ulm, das Münster von Straßburg und der Kölner Dom. Einige von den Ratsherren wurden zu sog. Kirchenvätern erwählt, welche die Kirchengebäude zu überwachen hatten. Diese Kirchenväter sorgten auch in jeder Weise für die Ausschmückung der Kirchen, und mit ihnen wetteiferten die reichen Familien, die Zünfte und frommen Bruderschaften, welche eigene Kapellen für sich erwarben und ihren Stolz darin setzten, dieselben so kunstreich wie möglich auszustatten. Außer den mächtigen Kirchen erinnern in vielen Städten noch die alten Rathäuser an die Blütezeit des deutschen Bürgertums. Das Rathaus war der Mittelpunkt des gesamten bürgerlichen Lebens. In ihm versammelte sich der Rat; hier hielten die Schöffen und Ratsherren Gericht; hier war das Rentamt der Stadt und deren Schatzkammer; hier feierten die Bürger, namentlich die höherstehenden, ihre Feste, Hochzeiten und Tanzvergnügungen. Es war in der Tat ein öffentliches Gebäude, welches der gesamten Bürgerschaft gehörte. Die Häuser der Bürger waren meistens aus Holz, seltener aus Stein oder Fachwerk erbaut und standen mit dem Giebel nach der Straße. Die Eingänge waren häufig mit einer Halbtür versehen; über der Tür zeigte wohl ein gemaltes Schild das Zeichen des Hauses. Die oberen Stockwerke sprangen über die unteren hervor; das zweite über das erste, das dritte über das zweite. Die vorgebauten Stockwerke unmittelbar über dem Erdgeschosse waren oft durch Pfeiler gestützt, so daß ein gedeckter Gang entstand, die Lauben. Außerdem hatten die Häuser Erker und Söller. Diese Vorbauten brachten die Gebäude einander näher und wehrten der Sonne den Zutritt. An dem Erdgeschoß waren nach der Straße hin oft Schuppen und Buden angebaut, und die Kellerhälse ragten weit in die Straße hinein. Die Fenster der besseren Häuser waren gegen Ende des 15. Jahrhunderts mit Glasscheiben versehen. Noch im 13. Jahrhundert waren die Fenster offen; schloß man damals die Läden, so wurde es im Zimmer dunkel. Später schnitt man Lichtöffnungen in die Läden und verglaste sie. Noch später wurde dann der obere Teil des Fensters mit Glasscheiben versehen, während der größere untere

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 6

1902 - Magdeburg : Creutz
6 n. K!rets>: Wanderungen im Heimatorte. C. Die bemerkenswertesten Gebäude. 1. Die Kirche. Welche Straßen führen nach dem Kirchplatze? Bestimme die Lage der Kirche vom Schulhause aus! Bezeichne ihre Lage im Orte! Welchen Namen führt sie? Woran erinnert er? Wie alt ist wohl das Gotteshaus? Auf welcher Seite steht der Turm? Nach welcher Himmelsgegend erstreckt sich die Kirche? (Wenn nicht von 0.^ nach W., was selten vorkommt, so erkläre das Warnm?) Beschreibe kurz das Äußere imd Innere der Kirche! Welche Sehenswürdigkeiten sind in der Kirche vorhanden? Welche Sagen knüpfen sich an die Kirche? Wozu wurde der Kirchplatz früher benutzt? Zeichue den Plan des Kirchplatzes mit der Kirche! Wo liegt der neue Friedhof, Kirchhof, Begräbnisplatz? Bezeichne die Himmelsgegend von hier aus! Welche Straßeu führen dahin? Schätze die Ent- fernung uach Miuuteu, Schritteu (m) ab! 2. Die andern öffentlichen Gebäude. Neunt außer Schule und Kirche andere wichtige Gebäude unseres Heimat- ortes! Bestimmt die Lage zum Schulhause, zur Kirche, zum Platze! Welche Straßen führen dahin? Wozu werden das Postamt, das Gut (Scbloß), das Gericht, das Rathaus .... benutzt? Wem gehören diese Gebäude? Was ist an diesen Gebäuden bemerkenswert? Welche Sehenswürdigkeiten finden wir an oder in diesen Gebäuden? Welche Sagen knüpfen sich an diese Bauten oder ihre Ver- zierungen? D. Denkmäler. Welche Denkmäler hat imfer Ort? Wessen Andenken soll dnrch sie geehrt werden? Erkläre die daran angebrachten Figuren! Wann sind die Denkmäler errichtet? Wer hat sie erbauen lassen? Welche Mahnungen legen uns die einzelnen Denkmäler ans Herz? — (Narrenhände beschmieren —) Beschreibe knrz jedes Denkmal! Welche wichtigen Bauwerke hat unser Wohnort sonst noch? Zu welchem Zwecke siud sie aufgeführt worden? Wann sind sie erbaut worden? Welche Aus- schmückungen fallen uns an ihnen auf? Welche Sagen kuüpfeu sich daran? E. Moljltätigkeitsanstalten. Wer sorgt für die Armen unseres Ortes? Welcher Bibelspruch fordert zur Fürsorge für die armen Mitmenschen auf? Hänser, in denen die Armen, die Kranken der Gemeinde untergebracht und verpflegt werden, nennt man daher Wohltätigkeitsanstalten. (Armenhans, Kreiskrankenhaus.) Welche Wohltätig- keitsaustalteu besitzt unser Wohnort außerdem? Wer hat diese Anstalten gegründet oder gestiftet? Welche sonstigen Wohlfahrtseinrichtungen hat unser Ort noch? Entwirf einen Plan vom Heimatorte und deute darin die wichtigsten Straße», Gebäude und Plätze an! F. Die Sodenform des Heimatortes. Weshalb fließt das Wasser vom Fahrdamm schnell ab? Von welchen Flächen fließt also das Wasser schnell ab? Von welchen Flächen fließt das Wasser gar nicht oder nur sehr langsam ab? Solche Flächen nennt man Ebenen. Welcher Teil des Hauses bildet schräge Flächen? Eine schräge Fläche nennt man daher eine Abdachung. Was für eine Fläche bildet der Erdboden, auf dem unser Wohnort erbaut ist? (Nach welcher Richtung steigt, fällt der Boden?)

11. Theil 2 - S. 41

1864 - Augsburg [u.a.] : Rieger
41 Bildung von geistlichen Lehrerinen — von den englischen Fräulein, von den Franziökanucrinen im Kloster St. Maria Stern, von den Dominikanerinen im Kloster St. Ursula, und dtewaisen-Mädchen von den armen Schulschwestern im katholischen Waisenhause. Auch besitzt Augsburg eine Anstalt für die Erziehung und den Unterricht staubstummer Knaben,'zunächst aus dem Re- gierungsbezirke von Schwaben und Neuburg. Besonders reich ist Augsburg an W ob ltbätiakeit sau stalten. Oben au stehen: Das große paritätische Hospital, die St. Jakoböpfründe, die St. Margarethen-Versorgungsanstalt, die Antonspfründe und die Armen- Pfleganstalt im ehemaligen Domtnikanergebände und endlich die neuerrichtete Dieustbotenanstalt. In diesen Anstalten finden alte betagte Bürger und Bürgerinen, altersschwache Dienstboten ihre Aufnahme, ihre Pflege und ihren Unterhalt, und noch arbeitsfähige Arbeit und Beschäftigung. Augsburg hat auch noch Anstalten, in welchen Kinder, deren Eltern außer dem Hause Verdienst suchen, ihre Wart und Pflege genießen, Leitung und Erzieh- ung empfangen, der liebevollsten Obhut anvertraut sind und in Krank- heiten unentgeltliche ärztliche Pflege erhalten. Die christliche Liebe hat» in Augsburg auch viele Wohlthätigs-Vereine in derzeit hervorgerufen, von welchen der Vinzentius- und Iohanniszweigvcrein, aber insbesondere die in jeder Stadt- pfarrei bestehenden Krankenvereine der vorzüglichen Erwähnung verdienen. Unter den Anstalten für Kunst sind bemerkenswertst: Die Gemälde-Gallerie im Gebäude der polntechnischen Schule; die andauernde Ausstellung von Kunstwerken des Kunstvereines und das Maximiltans-Muscum, in welchem die Sammlungen des natnrhistorischen^) und historischen Vereines, sowie interessante Alterthümer aus der Romerzeit aufgestellt sind. Zu solchen Anstalten gehört auch die Gewerbehallc, welche für Aufnahme der Gewerbserzeugnisse hiesiger Meister in der Neuzeit errichtet wurde. Beachtenswerth ist noch die von Cotta'sche Buch- druckerei, eine der größten Deutschlands mit Dampfmaschinen und Schnell- pressen, worauf die Allgemeine Zeitung gedruckt wird, und jede Stunde 5000 Abdrücke liefert.' Endlich ist Augsburg berühmt durch seine Fabriken, die in der Umgebung, sowie in der Stadt an den Kanälen des Lechs und der Wertach erbaut sind. Die im Jahre 1852 abgehaltene Industrie- und Gcwerbs-Ausstellung zeugte von der hohen Stufe der Industrie und des Gewerbes wie der Künste dieser uralten Reichs- und Handelsstadt. Andere merkwürdige Städte und Ortschaften sind: 1) Lindau (siehe Seite 11). Füssen am Lech. (Hier beendete 1715 der Friede mit Oesterreich für Bayern den österreichischen Crbsolgckrieg). 2) Kaufbeuren an der Wertach, eine ehemalige Reichsstadt und gegenwärtig eine Industriestadt mit einer Gewerbs- und Lateinschule. In der Nähe das ehe- malige rcichsfretc Benrdiktinerstift Irrste, seit 1819 zu einer Irrenanstalt ein- gerichtet. 3) Türkheim und Schwabmünchen große, schöne Marktflecken unfern der Wcrtach 4) Günzbnrg, Marktflecken an der Günz. 5) Ba- benhausen ebenfalls an der Günz, ein schöner Markt mit dem Resi- denzschloste dcs Fürsten Fugger von Babenhausen. 6) Mindelhcim, ein gewerbreiches Städtchen mit einem englischen Institut: außerhalb der Stadt steht ein altes Bergschlcß. 7) Weißenhorn an der Roth, eine alte gewerbsame Stadt mit einem Schlosse der Herren Grafen Fuggcr-Kirchberg und Weißenhorn. *) *) Historie— die Geschichte.

12. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 48

1897 - Breslau : Hirt
48 Ortskunde. an der Stelle der frühern kleineren Kirche. Der Bau blieb unvollendet, so daß der Papst Sixtus Iv. im Jahre 1476 einen Ablaßbrief für den Weiterbau erlassen mußte. In dieser Kirche hing an einem Pfeiler die Teufelsmütze, eine alte Eisen- Haube, welche der Teufel daselbst hängen ließ, als er bei dem Pfarrer beichten wollte von diesem aber verscheucht durch ein Fenster entwich. Auf dem Turm der Johanniskirche hängen vier Glocken, von denen die von Georg Schreiber im Jahre 1657 gegoffene die größte Glocke im Kreise Calbe ist. Die infolge eines Sturzes beschädigte und daher umgegossene Stundenglocke trug die Inschrift: To allen stunden bin ick lut. Vor dem Ascherslebeuer Thore befindet sich das Hospital St. Johannis, ver- einigt mit dem in Alt-Staßsnrt vorhandenen Hospital St. George. Die St. Petri- Kirche in Alt-Staßsnrt, welche ebenfalls auf ein sehr hohes Alter zurückwies, wurde als baufällig vor einem Jahrzehnt abgebrochen. Sie stand in der Petrikirchstraße. Ein prächtiger, geräumiger Neubau wurde dafür auf dem Königsplatz aufgeführt. — Vollendet ist letzt anch die romantisch gelegene, neuerbaute katholische Kirche. Von den städtischen Gebäuden ist das im Jahre 1554 erbaute Rathaus sehens- wert. Es trägt die Inschrift: „Halte Rat vor der That." Als Überrest jener alten Stadttürme ist der sogenannte Eulenturm sehenswert. Auf dem Wächterplatz befinden sich außerdem noch Überreste der alten Stadtmauer. Das Wappen der Stadt besteht in einem quergeteilten Schilde, oben rot, unten weiß, worauf Johannes der Täufer abgebildet ist, wie er mit der rechten Hand auf das in der linken ge- haltene Gotteslamm zeigt. Im Westen der Stadt liegt unweit der städtischen Wasserkunst der „Teufels- küchenberg". Von ihm erzählt die Sage: Hier hat einst ein prächtiges Schloß ge- standen. Da dasselbe von Gästen nie leer wurde, genügte dem Schloßherrn bald die Küche nicht mehr. Er wurde eins mit dem Teufel, daß diefer ihm bis zum, Hahnenschrei eine Küche bauen sollte, wofür er ihm seine Seele verschrieb. Allein der Teufel konnte bis zu der vereinbarten Stunde den Bau nicht fertig stellen und mußte deshalb auf die Seele des Schloßherrn verzichten. Aus Wut zertrümmerte er das Schloß. Die vielen auf dem Teufelsküchenberg gefundenen Steine, römische Münzen und Urnen lassen dies Feld als vorchristliche Begräbnisstätte erscheinen. Im Osten der Stadt liegen in der Bode „die fünf Steine", das sind große Steine, die in grauer Vorzeit durch starken Eisgang bei Hochwasser auf den Eis- schollen vom Harze dorthin geführt worden sind. 3. Schönebeck, 14811 Einwohner. Schönebeck liegt nördlich von Calbe an der Elbe. Hier befindet sich die größte Saline des preußischen Staates. In Groß-Salze, südlich von Schönebeck, befinden sich die Solbrunnen, das Gradierwerk befindet sich bei Bad Elmen; das Siedewerk selbst ist in Schönebeck, wohin die gradierte Sole in unterirdischen Röhren geleitet wird. Schönebeck hat viele chemische Fabriken, eine Züudhütchen-, eine Stein- nußknopffabrik, mehrere Maschinen- und Düngemittelfabriken, eine Kokus- nußweberei und andere Fabriken. Die Stadt hat ein Realprogymnasium. An Stiftungen besitzt die Stadt das Thiemannsche Stift, das Frauenstift, das städtische Krankenhaus. Schönebeck ist in einer Zeit entstanden, wo noch der bei Zackmünde vorbei- fließende Bach seinen Lauf in der Elbniederung hier hatte. Der Name Sconebecke,

13. Heimatkunde der Stadt Magdeburg und ihrer nächsten Umgebung ; für den Schulgebrauch - S. 37

1909 - Breslau : Hirt
B. Die Vorstädte. 37 meister Francke dieser Begrübnisplatz angelegt. Seit 1827 fanden nun alle Be- gräbnisse der Altstadt nur hier und nicht mehr auf den Begräbnisplätzen bei den Kirchen statt. Als der Oberbürgermeister Francke 1851 starb, wurde er auf der ihm und seiner Familie von der Stadt gewidmeten Grabstelle in der Mitte des von ihm geschaffenen Friedhofs beerdigt. Hier steht auch seit 1907 das Francke- Denkmal, das sich früher auf dem Platze der Hauptwache befand. Das mehr als lebensgroße Standbild, das auf einem marmornen Unterbau ruht, ist dem Oberbürgermeister Francke von den dankbaren Bürgern Magdeburgs im Jahre 1857 errichtet worden. Der Oberbürgermeister Francke tat viel für Magdeburgs Entwicklung. Be- sonders sorgte er für die Schulen, die Armen, die Waisen und die Kranken. Er regelte das Begräbniswesen, legte die drei Erholuugsplätze Herrenkrug, Wilhelms- garten und Vogelgesang an und machte sich um den Bau der ersten Eisenbahnen verdient, auch leitete er die Vorbereitungen zur Anlage der Wasserwerke ein. Die Gasanstalt. In der Gasanstalt wird das Gas aus Steinkohlen bereitet. Das fertige Gas sammelt sich in den drei großen, halbkugelförmigen Türmen. Von hier aus wird es durch den Druck der sich senkenden Türme mittels Röhren (Haupt- und Neben- röhre) in alle Straßen Magdeburgs und der Vorstädte getrieben. Dünne Röhren leiten es dann zu den Straßenlaternen, in die Fabriken, die Läden und die Zimmer mancher Bürgerhäuser- Die an vielen Gebäuden angebrachten Schilder (G. Seh.) bezeichnen die Lage der Gasröhren. Wenn aus der Kohle das Gas gewonnen ist, so bleiben Stück-Koks, Teer und eine Reihe anderer Stoffe übrig, die zur Her- stellung schöner Farben benutzt werden. (Waschblau.) Geschichtliches. Am Anfange des vorigen Jahrhunderts grenzte die Neustadt (man unterschied noch nicht Neue und Alte Neustadt) dicht an Magdeburg. Im Jahre 1812 wurde sie auf Befehl des Kaisers Napoleon I. fast ganz nieder- gerissen. Der stehengebliebene Teil behielt seinen Namen. Nach dem Kriege wurde die Neustadt außer Schußweite von der Festung Magdeburg an heutiger Stelle wieder ausgeführt und nun mit dem stehengebliebenen Teile Alte Neustadt genannt, im Gegensatz zu der bereits weiter nördlich erbauten neuen Stadt. Seit dem Jahre 1886 gehört die Alte Neustadt zu Magdeburg. 5. 'Die Neue Neustadt. Der Markt- oder Airchplatz. Der Marktplatz ist groß und viereckig. Im W begrenzt ihn —, im 0 —, int N — und im S —. Der Platz ist von 8 nach N — Schritte lang und von 0 nach W — Schritte breit. Er heißt nach der auf ihm stehenden Nikolaikirche der Nikolaiplatz. Zwischen der Kirche und der Lübecker Straße steht das Kriegerdenkmal. Bestimme die Lage des Rathauses zur Kirche, des Denkmals zur Lübecker Straße! Zeichne den Plan des Markt- oder Kirchplatzes!

14. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 45

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Calbe. 45 eine Malz-, Papier-, Brikett- und Cigarrenfabrik, eine Bierbrauerei und Wagenbauerei. In der Umgebung von Calbe werden viel Gurken, Bohnen, Zwiebeln, Cichorien und Zuckerrüben gebaut. An Stiftungen besitzt die Stadt die vereinigten Hospitäler St. Spiritus, Georgii und St. Annen und das Stift der Elenden (Krankenhaus). Calbe verdankt wahrscheinlich seine Entstehung einer Burg, welche von Heinrich I. zum Schutze gegen die Einfälle räuberischer Wenden erbaut wurde. Der Raine Calbe (Caluo, Calua, Calui) dürste wendischen Ursprungs sein; er bedeutet eine tiefe Lage an Flußniederungen. Das gilt besonders für die erste Ansiedlung dieses Ortes. In den Jahren 937, 961, 965 schenkte Otto I. Zehnte und Güter in Calbe an das Moritzstift. Sehr alt und jedenfalls vor dem Jahre 955 gegründet ist die Stadtkirche St. Stephani. Kaiser Otto Ii. gab den Ort im Jahre 973 an das Erzstift Magde- bürg. Aus dem 12. Jahrhundert wird uns mitgeteilt, daß sich die Erzbischöfe öfter und längere Zeit auf ihrer Burg in Calbe aufhielten. Dadurch, daß die Erzbischöfe zuweilen in Calbe ihren Hof hielten, nahm die Stadt einen bedeutenden Aufschwung. In den Kriegen zwischen Philipp von Schwaben und Otto Iv. wurde Calbe zweimal zerstört (1180 und 1204). Kaiser Otto selbst belagerte die Stadt im Jahre 1215 ver- geblich. Über Calbe führte die alte Heerstraße von Magdeburg nach Halle. Bereits um 1150 war Calbe eine Stadt mit städtischer Verfassung. Im Jahre 1363 baute Crzbischof Dietrich das Schloß, das nun öfters zur Ab- Haltung von Landtagen benutzt wurde. Durch den unglücklichen Fastnachtstanz auf dem Rathause, in welchem der erwählte Erzbischof Ludwig seinen Tod fand, wurde der Name des Schlosses damals in weiten Kreisen bekannt. Im Streite zwischen Erzbischof Günther und den Magdeburgern wurde die Stadt von letzteren 1433 erobert. Im Jahre 1542 wurde in Calbe die Reformation durch den Geistlichen Konrad Hamer eingeführt. Im dreißigjährigen Kriege hat die Stadt viel zu leiden gehabt. Am 12. Oktober 1625 wurde sie von Wallenftein erobert und geplündert. Fünf Jahre später traf sie dasselbe Schicksal, obwohl sie dieses Mal von 750 Mann erz- bischöflicher Truppen verteidigt wurde. Der größte Teil der Besatzung und viele Bewohner wurden getötet. Wiederum sechs Jahre später, am 18. Januar 1636, wurde die Stadt von den Schweden unter Baner ausgeraubt. Durch die Ein- Wanderung der Pfälzer unter der Regierung des Großen Kurfürsten hob sich aber die Stadt sehr bald. Die Pfälzer führten der Stadt einen neuen Erwerbszweig, die Tuchfabrikation, zu. Von zwei größeren Bränden wurde die Stadt heimgesucht. Der Brand von 1682 äscherte 84 Häuser in der Stadt und 25 in der Schloßvorstadt ein. Der Brand von 1 < 13 zerstörte 47 Häuser, 12 Nebengebäude und 44 Scheunen. Von den Bauten der Stadt Calbe sind zu erwähnen: die Stephanikirche mit 5 Glocken, die Kirche zum heiligen Geiste (die frühere Hospitalkirche, sie wird 1305 zum erstenmale genannt), die Schloßkirche (d. h. die alte Schloßkapelle, sie gehört jetzt der reformierten Gemeinde), die katholische Kirche, welche erst am 19. Juli 1872 geweiht worden ist; das Schloß, es hatte ursprünglich 7 Türme und war mit Mauern und Gräben versehen. Von dem früheren Rathause, welches 1875 ein Raub der Flammen wurde, steht nur noch der sogenannte Hexenturm; er stößt hart an die Saale. Die Stadt Calbe hat auch eine Rolandssäule. Die allen 40—50 Fuß hohen Toppelmauern sind nnr noch zum kleinen Teil erhalten. — Das Stadtwappen von Calbe stellt ein schreitendes Kalb dar, welches auf den Zinnen einer thorlosen Mauer zwischen zwei Türmen sich befindet.

15. Geschichte von Alzey und Umgegend - S. 22

1900 - Hannover [u.a.] : Meyer (Gustav Prior)
— 22 — damals dreierlei Anstalten für Kranke und zur Gesundheitspflege in Alzey: Hospitäler, Vadestuben und Gutleuthäuser. In den Hospitälern fanden Gebrechliche und solche, die keine ansteckende Krankheit hatten, Aufnahme. Die Badestuben dienten lediglich zur Reinigung; sie lagen westlich vom Hospitale; vielfach wird jene Gegend jetzt noch „an den Badestuben" genannt. Das Gutleuthaus diente zur Ausnahme solcher, die mit einer ansteckenden Krankheit behaftet waren; es lag am Wächterspfade. Von dem Gntleuthaufe ist nichts mehr übrig, doch hat ein Stadtteil, im Volksmund „Schuldenbuckel" genannt, nach ihm auch den Namen „Pestilenzbuckel" erhalten. 14. Die Klöster in Alzey. 1. Ganz in der Nähe des Töngesthores lag innerhalb der Stadt das St. Antoniuskloster. Der Thorbogen am „Darmstädter Hof" * bildete die Einfahrt zu diesem Kloster; ihm gegenüber lag auf der anderen Seite der Straße, wo jetzt die Wohnhäuser von Luttermöller, Schneider und Weingärtner erbaut sind, der Klostergarten. Die Klosterbrüder besorgten nach ihrem Gelübde die Verpflegung der Kranken und standen dem in nächster Nähe der Pforte außerhalb der Stadtmauer gelegenen Automtterfpitale vor. Weil die Brüder ihre Berufspflichten treu ausübten, erhielten sie viele Vermächtnisse und Stiftungen. Ein geringer Rest des Klosters steht heute noch und bildet einen Teil des Gasthauses „Zum Goldnen Faß". Dort befindet sich noch an einem Fenster ein von zwei sitzenden Löwen gehaltenes Wappenschild mit einem erhaben ausgehauenen Kreuze. 2. Innerhalb der ältesten Ringmauer lag auch noch das Kloster der Augustiner; es erstreckte sich auch östlich des „Distelhofes" in die Gegend des jetzigen Steuerkommiffariats; der Distelhos selbst bildete wohl einen Bestandteil des Klosters. Die Lage des Klosters wird auch noch durch die Augustinerstraße bezeichnet. Das Augustinerkloster umfaßte ein sehr weites Gebiet, besaß außerhalb der Stadtmauer einen Garten, der jetzt Eigentum des Gärtners Neumann ist, und ziemlich umfangreiche Besitzungen in der Gemarkung Alzey. — Neben dem Kloster stand im Garten hinter der Brauerei „Zum Prinzen Emil" ein hoher, fester Turm, der „hohe Glockenturm". Das Gebiet, auf welchem sich das Kasino, der Garten hinter der Neidlingerschen Brauerei und die Neumannsche Gärtnerei befinden, trägt noch jetzt den Namen „hinter dem hohen Glockenturm". Dieser Turm diente in erster Linie zur Verteidigung, war aber seiner hohen Lage wegen auch ganz vorzüglich als Signalturm geeignet. Wie der Name andeutet, besaß er eine Glocke, die bei anrückender Gefahr geläutet wurde. 3. Wo jetzt die Freimaurerloge ist, stand damals noch die St. Georgenkirche; sie war wohl die älteste Kirche in Alzey. Dem tapferen Streiter St. Georg zu Ehren war sie auf dem Gebiete des alten heidnischen Alzey erbaut worden. Die St. Georgenstraße und der alte St. Georgsfriedhof bezeichnen noch die Lage jener Kirche.

16. Lehr- und Lesebuch für die gewerblichen Fortbildungsschulen Bayerns - S. 330

1886 - München : Ackermann
330 Donauufer von Straubing bis Vilshofen, im Vils- und Rotthal, den Kornkammern Bayerns, den reichsten Getreidebau und die Zucht ausgezeichneter Pferde und vorzüglicher Rinder auf- weist. Nördlich der Donau überwiegt die Industrie, es finden sich dort, begünstigt durch grossen Holzreichtum, zahlreiche Glashütten, und da auch der Flachs im bayerischen Walde sehr gut gedeiht, viele Leinewebereien. Die Gewinnung von Graphit und Porzellanerde ermöglicht die grossartige Fabrikation von Töpferwaren. Landshut. Die Hauptstadt von Niederbayern wurde von Otto I. 1181 an der Isar als „ein Wart, Schutz und Hut des ganzen Landes“ erbaut. Erweitert wurde sie von Ludwig dem Kelheimer 1209, der seine Residenz hieher verlegte. Die Bürger zeich- neten sich in der Schlacht bei Gammelsdorf 1313 durch be- sondere Tapferkeit aus, wofür sie vom Herzog und nachmaligen Kaiser Ludwig in ihr Stadtwappen drei Helme erhielten, daher die Bezeichnung Dreihelm-Stadt. Landshut (17 000 E.), gilt noch heute als der „Augapfel Niederbayerns“. Lustig springt die grüne Isar am Fusse des Hügels vorüber, von dem die altehrwürdige Burg Trausnitz das weite Thal beherrscht, auf den Feldern wogt die üppige Saat und dunkle Tannen beschat- ten die Uferhöhen. Von den Gebäuden sind bemerkenswert: das k. Schloss, von 1536—1543 erbaut; die 1478 vollen- dete gotische St. Martinskirche mit einem schlanken 147 m hohen Turme, dem höchsten in Bayern oder vierthöchsten in Europa. Vor dem Rathaus steht ein schönes Denkmal des Königs Maximilian Ii., vor dem Regierungsgebäude die Statue Ludwigs des Reichen, Gründers der früher daselbst befindlichen Universität. Das auf dem Hof berge liegende, anfangs des 13. Jahrhunderts erbaute Schloss Trausnitz, auf welchem Kon- radin, der letzte Hohenstaufe geboren, wurde in jüngster Zeit auf Befehl König Ludwigs Ii. teilweise im Innern restauriert. Jenseits der Isar liegt das Zisterzienser-Nonnenkloster Seligen- thal, in dessen Kirche 29 niederbayerische Herzoge mit ihren Familien beigesetzt wurden. Landshut besitzt zahlreiche Brau- ereien, Tuchmanufakturen, Tabakfabriken, ausgedehnte Gärt- nereien und lebhaften Getreidehandel. Passau (15000 E.). das „Donau-Koblenz“, hat wie das rheinische eine herrliche Lage. Die Stadt erhebt sich aus einem Kessel, in welchem die Thäler der Donau, des Inn und der Hz zusammenstoßen. Zwischen

17. Bd. 2 - S. 399

1912 - Braunschweig : Appelhans
— 399 — viele Wagen und gehen viele Menschen. Dafür sagen wir auch noch Auf der Sonnenstraße herrscht ein starker (großer, reger, leb- hafterj Verkehr. (Was bedeutet: Der Verkehr „stockt"?--- gerät ins Stocken? —•) Von der Sonnen straße bis zum Altstadtmarkt. 13. Die Martinikirche. I. Welche Straße bildet die Fortsetzung der Sonnenstraße? Die Straße „An der Martinikirche". Weshalb hat man ihr diesen Namen gegeben? Weil sie an der Martinikirche liegt. Sie ist sehr kurz. Wieviel Schritte hast du gezählt? 130 Schritte. Welches Gebäude steht an ihrer Südseite? Martinikirche. (Siehe Abbildung Seite 399.) Wieviel Gebäude stehen an der Nordseite? Vier. Welches von diesen fällt euch am meisten auf. Bankhaus der Gebr. Löbbecke. Wodurch? — Wir Wollen diese Straße jetzt zeichnen. Ii. Die Martinikirche ist vor 700 Jahren von Heinrich dem Löwen erbaut worden. Ihren Namen führt sie dem Bischof Martin zu Ehren. (Einen Bischof nannte man früher einen Prediger, der die Aussicht über die anderen Prediger (Pastoren) führte und der erste und vornehmste unter ihnen war.) Unter der Kanzel sieht man das Steinbild des hl. Martin zu Pferde, wie er seinen Mantel mit dem Säbel durchschneidet, um die eine Hälfte einem Armen zu geben, der nackend vor ihm steht. An der Westseite der Kirche stehen zwei Türme. ^ Jeder Turm ist 65 m hoch. Vergleich mit der Höhe unseres Schulhauses! — Auf dem Dache der Kirche steht noch ein kleiner Turm. In dem hängen die Glocken. Wozu dienen diese? — Wann werden sie geläutet? — Wenn du größer bist, so folge gern ihrem Rufe. Die Glocken erklingen auch bei Trauungen und

18. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 6

1911 - Magdeburg : Creutz
6 Ii Kreis: Wanderungen im Heimatorte. Namen! Schätze die Länge und Breite nach Schritten (m) ab! Schreite seine Länge und Breite ab! Bestimme die Gestalt! Wodurch wird der Platz begrenzt? Vergleiche seine Oberfläche mit der des Schulhofes! Wozu wird er benutzt? Womit ist er ge- schmückt? Zeichne den Plan des — Platzes! Nennt andere Plätze in unserem Heimatorte! Beantwortet von jedem einzelnen vorstehende Fragen? C. Die bemerkenswertesten Gekände. 1. J)it Kirche. Welche Straßen führen nach dem Kirchplatze? Bestimme die Lage der Kirche vom Schnlhaufe aus! Bezeichne ihre Lage im Orte! Welchen Namen führt sie? Woran erinnert er? Wie alt ist wohl das Gotteshaus? Auf welcher Seite steht der Turin? Nach welcher Himmelsgegend erstreckt sich die Kirche? (Wenn nicht von 0 nach W, was selten vorkommt, so erkläre das Warum?) Beschreibe kurz das Außere und Innere der Kirche! Welche Sehenswürdigkeilen sind in der Kircbe vorhanden? Welche Sagen knüpfen sich an die Kirche? Wozu wurde der Kirch- platz früher benutzt? Zeichne den Plan des Kirchplatzes mit der Kirche! Wo liegt der neue Friedhof, Kirchhof, Begräbnisplatz? Bezeichne die Himmelsgegend von hier aus! Welche Straßeil führen dahin? Schätze die Entfernung nach Minuten, Schritten (m) ab! 2. Die anderen öffentlichen Gebäude. Nennt außer Schule und Kirche andere wichtige Gebäude unseres Heimat- ortes! Bestimmt die Lage zum Schulhause, zur Kirche, zum — Platze! Welche Straßen führen dahin? Wozu werden das Postamt, das Gut (Schloß), das Gericht. das Rathaus......benutzt? Wem gehören diese Gebäude? Was ist an diesen Gebänden bemerkenswert? Welche Sehenswürdigkeiten finden wir an oder in diesen Gebäuden? Welche Sagen knüpfen sich an diese Banken oder ihre Ver- zierungen? I). Denkmäler. Welche Denkmäler hat unser Ort? Wessen Andenken soll durch sie geehit werdeu? Erkläre die darau angebrachten Figuren! Wann sind die Denkmäler errichtet? Wer hat sie erbaueu lassen? Welche Mahnungen legen uns die einzelnen Denkmäler ans Herz? — (Narrenhände beschmieren —.) Beschreibe kurz jedes Denkmal! Welche wichtigen Bauwerke hat unser Wohnort sonst noch? Zu welchem Zwecke sind sie allsgeführt wordeil? Wann sind sie erbaut worden? Welche Aus- fchmückungen fallen nns an ihnen auf? Welche Sagen knüpfen sich daran? E. Woljltiitigkeitsan stalten. Wer sorgt für die Armen unseres Ortes? Welcher Bibelspruch fordert ,zur Fürsorge für die armen Mitmenschen auf? Häuser, in denen die Armen, die Kranken der Gemeinde untergebracht und verpflegt werden, nennt man daher Wohltätig- keitsanstalten, (Arnienhalls, Kreiskraukenhaus,) Welche Wohllätigkeitsanstalten besitzt imser Wohnort außerdem? Wer hat diese Anstalten gegründet oder gestiftet^ Welche sonstigeil Wohlsahrlseinrichtnngen hat unser Ort noch? Entwirf einen Plan vom Heimatorte lind beute darin die wichtigsten Straßen, Gebäude und Plätze an!

19. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 59

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Ealbe. 59 evangelische Pfarrer war der frühere Mönch Thomas Krüger. Im dreißigjährigen Kriege wurde das Dorf fast ganz in Trümmer gelegt. In Brumby bestehen seit alter Zeit zwei Rittergüter. Das eine führt den Namen Burg Brumby; es gehörte früher dem Templer-Ritterorden. Als Besitzer werden uns genannt: Hans Köln, Hans Rodensieben, Hans Schölling, die Edle von Hornburg, Brand v. Lindau, Kaspar v. Arnstedt, Melchior v. Arnstedt. Letzterer kam 1641 bei einem Sturze vom Kirch- türm ums Leben. Seit 1645 ist die Burg im Besitze der Herren von Steinaecker. — Das andere Rittergut gehörte lange Zeit den Herren von Wardensleben. Die Kirche St. Petri, die im Innern sehr schön ausgeschmückt ist, trägt vier Glocken und enthält mehrere alte Leichensteine der Edlen v. Hornburg und Wardensleben. Der südliche Eingang der Kirche trägt die Inschrift: „Gott behüte Deinen Eingang und Ausgang von nun an bis in Ewigkeit. 1381. Die Bauern von Brumby." 8. Amtsbezirk Eikendorf. 1. Gemeinde Eikendorf, ein Pfarrdorf, 1521 Einwohner. Cichorien- darre. Es liegt 9 km westlich von Calbe und ist Bahnstation. Der älteste Name ist Hekendorp 1176, Eikendorp 1240. In seiner Feldmark liegen die wüsten Orte: Kökde, Köttingen, Gröps, Stinitz, Georgsdorf. Eikendorf bedeutet Dorf des Eikos. Von diesem Orte führen die Herren von Eikendorf oder Eichendorff ihren Namen. Aus diesen: Geschlechte stammte auch der Dichter von Eichendorf. Das Dorf gehörte im Mittelalter der Dompropftei. Es stand unter der Gerichtsbarkeit des Schlosses Calbe, an welches es Dienstgeld zu entrichten hatte. Die Kirche St. Johannis hat drei Glocken; sie stand unter dem Patronat der Magdeburger Patrizierfamilie Rohde, welche es an das Kloster U. l. Fr. verkaufte. Auch ein Hospital soll sich in Eikendorf befunden haben. Die Reformation wurde 1546 eingeführt. Der erste evangelische Pfarrer war Andreas Badenin. 2. Gemeinde Zens, Filiale von Eikendorf, 327 Einwohner, liegt hart an der Exklave Mühlingen. Es ist wendischen Ursprungs und komntt als Zenitz, Tzentz 1362 zum ersten- male vor. Die Kirche ist nur klein und hat nur eine Glocke. Das Patronat wurde von der Familie Rohde, später vom Kloster U. l. Fr. zu Magdeburg ausgeübt. 9. Amtsbezirk Viere. Gemeinde Biere mit Gasthof zum Hamster. Pfarrdorf mit 2729 Ein- wohnern. Zuckerfabrik, Cichoriendarren, fiskalische Braunkohlengrube. Biere liegt in der Börde, nordwestlich von Calbe. Der Name Biere, 937 Bigera, 939 Biere, 1915 Byere, ist schwer zu erklären, vielleicht hängt er mit Börde zusammen, die an einigen Orten als die Biere, Böre bezeichnet wird. Andere leiten den Namen aus der keltischen Sprache ab. Danach würde der Name Biere Wasserhaus bedeuten. Es gab früher Groß- und Klein- Biere, daher hatte das Dorf anch zwei Kirchen; die Kirche St. Andreä wurde 1850 abgebrochen und wieder neu erbaut. Die Kirche St. Stephaui soll früher zu einem Hospital umgewandelt sein. Bis 1811 stand von jener Kirche noch ein runder Turm. Biere ist der Stammsitz der adligen Herrn von Byern.

20. Nr. 18 - S. 10

1899 - Breslau : Hirt
10 § 8. Bonifacius. Gegner trachteten ihm nach dem Leben. Darum floh er nach Medina (Hedschra). Von dieser Flucht erzählte er nachher die wunderbarsten Dinge. Einst waren seine Verfolger dicht hinter ihm. Da versteckte er sich in eine Höhle; eine Spinne verhüllte mit dichtem Gewebe den Eingang, und eine Taube baute schnell ihr Nest dicht über die Öffnung. Die Feinde meinten, hier könne er nicht verborgen sein und zogen weiter. In Medina fand er Aufnahme und viele Anhänger. 4. Die Ausbreitung seiner Lehre begann von hier aus. Bald war ganz Arabien ihm unterworfen. Zehn Jahre nach seiner Flucht starb er an Gift. Seine Lehre ist verzeichnet im Koran, seine Anhänger nennen sich Moslemin, ihre Bethüuser heißen Moscheen, Mohammeds Nach- folger Kalifen. Sie breiteten ihren Glauben mit Feuer und Schwert aus. Ums Jahr 700 drangen sie nach Spanien vor und wollten alle Länder am Mittelmeer unterwerfen und so das Christentum vernichten. Da stellte sich ihnen bei Tours (Tuhr) und Poitiers (Poatje) einer jener fränkischen Hausmeier, Karl Martell, entgegen und schlug sie vollständig. § 8. Bonifacius. 1. Das Christentum bei den Deutschen. Während der Völker- wanderung hatten diejenigen deutschen Stämme, welche in das römische Ge- biet eingedrungen waren, Kunde vom Christentume erhalten, so die West- goten durch ihren Bischof Ulfilas, der die Bibel in das Gotische übersetzte. Aber im eigentlichen Deutschland herrschte noch das Heidentum. Um die Zeit nun, da Mohammeds Lehre das Christentum zu verdrängen drohte, wurde demselben ein neues großes Gebiet erworben. Fromme Missionare kamen aus Irland, Schottland und England und begannen die Deutschen dem Christentume zuzuführen. Am bedeutendsten war 2. das Wirken Winfrieds, mit dem kirchlichen Namen Bonifacius geheißen. Er wurde in England geboren, stammte von vornehmen, reichen Eltern und widmete sich schon frühe dem geistlichen Stande, um später Missionar zu werden. Zuerst trat er unter den Friesen auf, dann mit mehr Erfolg unter den Hessen und Thüringern. Die Zahl der Gläubigen mehrte sich täglich, besonders als er den Deutschen die Ohnmacht ihrer Götter recht augenfällig gezeigt hatte. Bei dem Dorfe Geismar (unweit Fritzlar) in Hessen stand nämlich eine mächtige, Donar geheiligte Eiche. Diese fällte er mit seinen Genossen und erbaute aus ihrem Holze ein Kirch- lein. Bald wurden unter seiner Leitung Kirchen, Schulen und Klöster ein- gerichtet. Der Papst ernannte ihn zum Erzbischof von Deutschland. Am liebsten weilte er im Kloster Fulda, das er in tiefer Waldeseinsamkeit selbst errichtet hatte. 3. Sein Tod. Im Alter von 74 Jahren ging er nochmals als Mis- sionar zu dem noch heidnischen Friesenvolke. — Auch hier gewann er viele Anhänger. Zum Pfingstfeste hatte er die Neubekehrten zu sich geladen; da überfiel ihn plötzlich eine Schar Heiden. Er verbot den Seinen die Gegenwehr, indem er sprach: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem, lasset ab