Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 3

1898 - München : Oldenbourg
Troja. 3 Der Hgel von Troja (Hissarlik) war seit uralter Zeit bewohnt. Man unterscheidet neun Schichten oder Ansiedlungen. Sch 1 iemann, seit 1871 wiederholt auf Hissarlik ausgrabend , starb 1890 in dem Glauben, in , der zweiten Schicht (etwa 2000 v. Chr.) die Burg des Priamos gefunden zu haben. Beachte die beiden Thore mit doppeltem Verschlufs, das Prothyron und das Megaron, vor dem W Thor die mit großen Steinplatten gepflasterte Rampe. Fig. 1. Homer. Idealbildnis. Neapel. (Friederichs-Wolters N. 1628.) Erst 1893 und 1894 fand Dorp-feld die heute noch 5 m hohen Burgmauern der sechsten Niederlassung, die mit der Burg von Tiryns und Myken gleichzeitig sind; 300 m lang. Beachte die Pforte, 3 Thore, 3 Trme, den Brunnen und zahlreiche Wohnrume. Die Mauern im N. und 0. (etwa 200 m) wurden in griechischer Zeit abgetragen, das Innere der Burg zum Teil bei der Anlage der neunten (rmischen) Ansiedlung durch Planierung zerstrt. Burg. Aus Der Zeit Der Blte Von j^Cykene (Vi. Schicht] Fig. 2. Troja. 1*

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 12

1906 - München : Oldenbourg
12 Troja. Fig. 1. Der Hügel von Troja, von Norden aus dem Simoeis-Tale gesehen. Heute heißt der Hügel Hissarlik. Fig. 2. Östliche Burgmauer und Osttor der Vi. Schicht. 1 die stark geböschte Mauer der Vi. Schicht mit ihren Vorsprüngen, die nur zum Schmucke dienen; 2 das Osttor zwischen den beiden Mauern; 3 Burgmauer der Viii. Schicht auf Schutt (4) stehend; 5 Quaderfundament der Säulenhalle des römischen Athenabezirks. Die Vi. Schicht mit ihren stolzen Mauern hat Schliemann (1822—1890) nicht mehr erblickt. Seit 1871 wiederholt auf Hissarlik ausgrabend, starb er in dem Glauben, in der Ii. Schicht (etwa 2000 v. Ch.) die Burg des Priamos gefunden zu haben. Erst 1893 und_1894 fand Dörpfeld die heute noch 5 m hohen Burgmauern der Vi. Niederlassung, die mit der Burg von Tiryns und Mykenä gleichzeitig sind.

2. Abbildungen zur Alten Geschichte - S. 13

1906 - München : Oldenbourg
13 Fig. 4.* Schnitt durch den Burghügel. (Die Höhenmaße sind im Verhältnis zu den Längenmaßen der größeren Deut- lichkeit wegen übertrieben, ähnlich wie bei einer Reliefkarte.) Troja hat eine günstige Lage, auf einem Hügel am Kreuzungspunkie von zwei fruchtbaren Ebenen. Das Lager der Griechen lag zwischen den Vorgebirgen Sigeion und Rhöteion oder zwischen den späteren Grabhügeln des Achilleus und Ajas. — Der Hügel war seit uralter Zeit bewohnt. Man unterscheidet neun Schichten oder Ansied- lungen. Die unterste aus der Steinzeit lag nahe über dem gewachsenen Felsen. Die Ii. war die ältere Burg. Die Vi. Ansiedlung, ebenfalls eine Burg, erhob sich in Terrassen; der obere Teil, die ganze Mitte, wurde mit ihren Gebäuden bei der Anlage der Ix. Ansiedlung, der Akropolis des römischen Ilion, durch Planierung zerstört. Von dem römischen Athenabezirk in Figur 4 der Tempel und die Säulenhalle sichtbar. Fig. 5.* Plan der Ii. und Vi. Ansiedlung von Troja. Troja Ii: Beachte die beiden Tore mit doppeltem Verschluß, vor dem W.tor die mit großen Steinplatten gepflasterte Rampe, im Innern das Prothyron und hinter dem Hofe das Megaron mit Vorhalle. Bei einem zweiten Gebäude ist der Raum hinter der Vorhalle in zwei Gemächer geteilt (Frauengemach ?). Andere Gebäude sehr zerstört. Troja Vi: Das erhaltene Stück der Mauern 300 m lang. Beachte die Pforte, 3 Tore, 3 Türme, den Brunnen und zahlreiche Wohnräume. Die Mauern im N. und 0. (etwa 200 m) wurden etwa 50 v. Chr. für die Mauern von Sigeion abgetragen. Troja Vi kann als das Troja der Sage gelten, aber größere Übereinstimmung zwischen Dichtung und Funden herrscht nicht. Homers Troja ist eine Stadt, und das skäische Tor suchen zu wollen ist vergebliches Bemühen. Hauptwerk: Dörpfeld, Troja und Ilion, 1902.

3. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 286

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
286 Sden. Das skische Tor liegt auf der Nordseite, die leider fast ganz zerstrt ist. Von den Trmen verdient besondere Beachtung der ge-waltige Nordostturm, der, den Hauptbrunnen der Burg umschlieend, in einer Breite von 18 m ungefhr 9 m vor die Mauerflucht vor-springt und noch in einer Hhe von 10 m aufrecht steht. Von den innerhalb des Burgringes aufgedeckten 7 stattlichen Bauten zeigen ein paar einrumige Gelasse die Zyklopische, die andern anteiligen Bauten die mykenische Bauweise aus bearbeiteten und gegltteten Steinen. Auch die Einzelfunde, besonders die Tpferware der sechsten Schicht, zeigen mykenische Herkunft. berhaupt gehren wohl auch die myke-nischen Funde, die man vereinzelt in den unteren Schichten machte, der 6. Schicht an. - (Eine Unterstadt ist nicht aufgedeckt. Zwischen der 6. und 9. Schicht erkennt er dann 2 dorfhnliche Ansiedelungen aus lterer und jngerer griechischer Zeit. 4. Warum verdient die Ansicht Drpfelds vor der Schliemanns den Vorzug? Weil die Burg der 6. Schicht sowohl in den Bauten (bzgl. des Materials und der Anlage), als auch in den Einzelfunden der myke-nijchen Kulturperiode angehrt, in die ja die Anfnge der homerischen (Bedichte hinaufreichen, während die Burg der 2. Schicht eine viel ltere Kultur aufweist. 5. Die Hauptbedeutung der Ausgrabungen auf Hissarlik liegt in dem Nachweise, da an der Stelle des heutigen Hissarlik in der mykenischen Kulturepoche eine mchtige Burg gestanden hat, und ba die Topographie jener (Begenb in den wesentlichen Punkten mit der homerischen Topographie bereinstimmt.1) So ist z. B.: 1. Hissarlik nur ca. 4 km vom Meere gelegen. 2. Man erblickt von H. aus im Norben den Hellespont mit dem bahinter liegenben Festlanb und im Sben das Ibagebirge. 3. Der Burghgel der 6. Schicht hat einen hher gelegenen Punkt, den die homerische Beschreibung verlangt axqordrri Horn. Ii. Xx. 52, Xxii, 172). 4. Homer nennt die Burg von Troja an verschobenen Stellen f-Qvyvia, breitstraig. Dieser Zug pat auf die von Drpfelb aufgebeckte Burg, ba die Strae, welche den inneren Mauerring entlangluft, bis zu 10 m breit ist. 5. Die von Homer auf der Burg von Troja erwhnte Bauweise mit schn gegltteten Hausteinen ist fr die Burg der 6. Schicht gerabezu charakteristisch. 6. Auch der &yxw> der Mauer, den Patroftlos (Ii. Xvi, 702) breimal vergebens zu ersteigen sucht, lt sich bei der Burg der 6 Schicht i) Henke glaubt, da das zerstrte Troja auf Hissarlik zu suchen sei, da Aber die homerische Topographie der rtlichkeit bei Bunarbaschi entspreche.

4. Kurzer Lehrgang der Alten Geschichte - S. 30

1899 - München : Oldenbourg
30 21. Älteste Zeit. geheißen) im böotischen Orchomenns und im thessalischen Jolkns. Über die Kultur dieser Zeit haben die aus den Stätten der alteu Königs-burgen vorgenommenen Ausgrabungen gewichtige Ausschlüsse gegeben. ^ 5 Anfänge der Kolonisationstijäligkeit. Schon die ältesten Staaten bekundeten jenen Trieb zur Kolonisation, der dem Griechenvolke zu allen Zeiten eigen war. Dieser Unternehmungslust folgend, wanderte der Überschuß ihrer Bevölkerung aus, um neuen Boden zu gewinnen, solche Züge haben allmählich nicht nur die Inseln des Ägüischen Meeres besiedelt, sondern auch vou der Westküste Kleinasiens Besitz ergriffen (etwa 1500—1200 v. Chr.). 8 22. Die ihtlhtr kr ältesten (vorhoinen scheu) Zeit. 1. Sagenhafte Überlieferung. Die spätere Sage und Dichtung des griechischen Volkes, namentlich die Homerischen Lieder (vgl. S. 31), haben farbenreiche Erinnerungen an blühende Städte und Reiche, an mächtige Könige und Helden der Vorzeit aufbewahrt. Die vermeintlichen Dichterfabeln haben durch die Forschungen und Entdeckungen der neuesten Zeit eine überraschende Bestätigung gefunden. 2. Die neueren Ausgrabungen. Ein begeisterter Altertumsforscher, Heinrich Schliemann aus Mecklenburg, leitete seit 1870 an der Stelle der sagenberühmten Herrschersitze umfassende Ausgrabungen ein und setzte sie zwei Jahrzehnte mit staunenswerten Erfolgen fort. a) Ausgrabungen in Troja. An der mutmaßlichen Stätte des alten Troja, ans dem Berge Hissarlik, hat Schliemann, Schichte um Schichte abhebend, die Reste von neun übereinauderliegenden Ansiedlungen aufgedeckt. Er hat dabei nicht nur Mauerwerke von Thoren, Palästen und Wohnhäusern bloßgelegt, sondern auch eine Unmenge von Waffen, Schmuckgegenständen und Geräten aller Art aufgefunden (vereinigt im reichhaltigen Schliemann-Museum zu Berlin). b) Ausgrabungen in Griechenland. Von nicht geringerem Erfolge waren Schliemanns Bemühungen gekrönt bei den Ausgrabungen, die er in Mycenä. in Xlirhns und in Orchomenus vornahm. Die starken Königsburgen mit ihren Thoren und Türmen haben ein mächtiges Mauerwerk, das aus riesigen, meist unregelmäßig behauenen Steinen zusammengefügt ist (Cyklopische Mauern). Die Eingänge find mitunter mit Skulpturwerken geziert, wie das schon vor Schliemann bekannte Löwenthor von Mycen, das auf assyrische Vorbilder hinweist. Neben Schachtgräbern finden sich eigenartige Kuppelgräber, die mau ehedem, soweit sie bekannt waren, als Schatzhäuser betrachtet hatte. Den Leichen waren kostbare Schmuckgeräte aus Gold, allerlei Waffen, geschnittene Steine und bemalte Vasen mit ins Grab gegeben, ein Beweis für den vorgeschrittenen Grad des Kunsthandwerks. Auch in Athen, in Olympia und in Delphi wurden von anderer Seite ähnliche Nachforschungen und Ausgrabungen durchgeführt.

5. Lehrbuch der Alten Geschichte - S. 44

1897 - München : Oldenbourg
44 23. Die Kultur der ltesten (vorhomerischen) Zeit. 2. Ate neueren Ausgrabungen. Ein begeisterter Altertumsforscher, Heinrich Schliemann aus Mecklenburg, leitete seit 1870 an der Stelle der sagenberhmten Herrschersitze umfassende Ausgrabungen ein und setzte sie zwei Jahrzehnte mit staunenswerten Erfolgen fort. a) Ausgrabungen in Troja. An der mutmalichen Sttte des alten Troja, auf dem Berge Hiffarlik, hat Schliemann, Schichte um Schichte abhebend, die Reste von neun bereinanderliegenden Ansiedlungen aufgedeckt. Er hat dabei nicht nur Mauerwerke von Thoren, Palsten und Wohnhusern blogelegt, sondern auch eine Unmenge von Waffen, Schmuckgegenstnden und Gerten aller Art aufgefunden (vereinigt im reichhaltigen Schliemann-Museum zu Berlin). d) Ausgrabungen in Griechenland. Bon nicht geringerem Erfolge waren Schliemanns Bemhungen gekrnt bei den Ausgrabungen, die er in Mycen, in Tiryns und in Orchomenus vornahm. Auch in Athen, in Olympia und in Delphi wurden von anderer Seite hnliche Nachforschungen und Ausgrabungen durchgefhrt. 3. Hrgeniffe fr die Kutturgeschichte der ltesten Zeit. Die wissen-schaftliche Ausscheidung und Prfung aller dieser Fuude und Entdeckungen fhrten zu der Erkenntnis, da fr die Urgeschichte Griechenlands eine doppelte Stufe zu unterscheiden ist, die Stufe der lteren Trojanischen Kultur" und die der jngeren Mycenischen Kultur". a) Die Trojanische Kultur (etwa 25001500 v. Chr.). Die in Troja gemachten Funde reichen, wie natrlich, fr die ltesten (asiatischen) Schichten in die vorgriechische Zeit zurck (Gegenstnde der Steinzeit, primitive Thongefe, Fig. 7. Das Lweiilhor von Mycen.

6. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 284

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 284 hochherzig untersttzt, 1893 und 1894 die Arbeiten auf Hissarlik zum Abschlsse. 3m Gegensatze zu Schliemann nimmt er an. da nicht die Burg der zweiten Schicht, die er in die Zeit von 2500 und 2000 setzt, das alte Troja sei, sondern die durch ihn aufgedeckte Burg der sechsten Schicht, welche zweifellos aus der mykenischen Periode stammt, in die ja auch die Wurzeln der homerischen Gesnge hinauf-reichen. 2. Ergebnisse der Ausgrabungen Schliemanns.1) Schliemann glaubte in dem Hgel von Hissarlik 7 verschiedene Trmmerschichten, die sich allerdings z. T. nicht deutlich vonein-ander scheiden, erkannt zu haben.2) Die erste Schicht bietet die Ruinen der ltesten Stadt; ihre Zeit ist etwa um 3000 - 2500 v. Chr. anzusetzen. Die Mauern bestehen aus kleinen in Lehm gebetteten Bruchsteinen. Die Werkzeuge sind noch aus Stein. Fr diese prhistorische Kultur ist besonders die Be-stattungsweise charakteristisch. Die Leichen wurden nicht in ausgestreckter Lage wie zur mykenischen Zeit, sondern in Hockerstellung beigesetzt in Felsengrbern oder in Lehmziegelsrgen. In der zweiten Schicht glaubte Schliemann die Burg des homerischen Troja zu erkennen, während die eigentliche Stadt sich weiter nach unten hin ausgedehnt habe. (Er sttzte seine Ansicht a) auf die ausgegrabenenen Bauten, b) auf die reichen Einzelfunde. a) Unter den Bauten sind besonders bemerkenswert die Neste einer gewaltigen Burgmauer, die namentlich im Sden gut erhalten ist. Diese Ringmauer, in der auch verschiedene Turm- und Torbauten festgestellt sind, ist stark gebscht und besteht unten aus kleinen unbe-hauenen Steinen in Lehmmrtel, während die eigentliche ca. 4 m hohe und dicke, vom Burgniveau an senkrechte Schutzmauer aus Ziegeln be-steht, die aus Lehm, Stroh oder Heu, Topfscherben und Muscheln ge-fertigt und an der Sonne getrocknet sind. Die Steine sind in Lehm-mrtel eingelassen, und zur strkeren Befestigung sind die Steinlagen wie in Mykene z. T. mit Lngsbalken durchsetzt. Auerdem ergaben die Ausgrabungen im Innern der Burg verschiedene Hfe und Wohn-rume derselben Bauart. Diese Burg ist 3 mal durch eine Feuers-brunst zerstrt und wieder aufgebaut. 1) Schliemann hat die Ergebnisse seiner Arbeiten auf Hissarlik in vielen groen Werken niedergelegt. Sein Hauptwerk 3ltos, Stadt und Land der Trojaner" erschien 1880 mit Beitrgen von 10 Gelehrten, einer Selbstbiographie und einer Vorrede von Rudolf Virchow. Alle diese Verffentlichungen der Troja werden (bis auf die Abbildungen) berflssig durch das Werk: Troia und Jlion", Ergebnisse der Ausgrabungen in den vorhistorischen und historischen Schichten von Jlion 1870-1894, von Wilhelm Drpfeld, Mit 471 Abbildungen im Text, 68 Beilagen. 8 Tafeln. - Athen. Beck & Barth. 1902 (Xviii, 652 5.4; 9r 40). 2) Die vielen Besiedelungsschichten erklären sich, wenn man bedenkt, da dieser Hgel wegen seiner Lage vielen Vlkern und Stmmen des indogermanischen Sprachstammes auf der Wanderung von Asien nach Europa einen willkommenen Halteplatz bot.

7. Geschichte des Altertums - S. 26

1910 - Hannover : Manz & Lange
26 Kupfer, nicht mehr Stein, wurden zu Waffen verarbeitet. Großartige Bauten sind sodann die Kuppelgräber, die sich wie in Myzenä, so an anderen Orten vorgefunden haben (Fig. 12—14). Durch einen langen Gang und eine prächtige Tür gelangt man in den kreisförmigen Raum. Dieser verengt sich allmählich nach oben zu, indem stets enger werdende Steinringe übereinander gesetzt sind und so der Eindruck des Gewölbes hervorgerufen wird. Von der ehemaligen Ausschmückung haben sich nur geringe Reste erhalten, vermutlich war der Raum mit Metallrosetten verziert. Dieses Hauptgemach war zum Totenkult bestimmt, während die Grabkammer in einem viereckigen, ziemlich niedrigen, flachgedeckten Seitengemach zu suchen ist. Wie weit die Griechen in diesen Bauten und deren Schmuck vom Orient abhängig waren, ist nicht genau zu bestimmen. Daß ähnliche Burganlagen auch fern vom festländischen Griechenland vorkamen, zeigt außer dem Palast zu Knosus namentlich das Beispiel von Troja, (Fig. 1—5). Von den neun Ansiedlungen oder Schichten, die im Laufe der Jahrhunderte zwischen Skamander und Simöis auf dem heutigen Hissarlik entstanden, weist die zweite eine alte Burg auf. Mit ihren Gebäuden, unter denen ein Torbau und ein großer Männersaal hervorzuheben sind, mag sie wohl ins dritte Jahrtausend v. Chr. zurückgehen. Über ihren Trümmern ward mehrere Jahrhunderte später eine neue, größere Burg (sechste Schicht, von unten gezählt) erbaut, die gleichzeitig mit den Burgen von Myzenä und Tiryns ist: dies muß die Burg sein, deren Belagerung und Zerstörung der Dichtung so reichen Stoff boten. Übrigens legt Homer, dessen Epen erst lange darnach entstanden, in ihnen die Kultur der eigenen Zeit zu Grunde1); so ist bei ihm Troja eine Stadt, nicht bloß eine Burg, und der Palast des Odysseus auf Ithaka ist zweistöckig. § 10. Übersicht und Einteilung der griechischen Geschichte. Der Zeitraum, während dessen das Volk der Griechen im Vordergrund der Geschichte steht, ist verhältnismäßig kurz; er umfaßt nur wenige Jahrhunderte. !) Geradeso wie der Dichter des Nibelungenliedes.

8. Geschichte des Altertums - S. 44

1903 - Hannover : Manz & Lange
44 kamen, zeigt die großartigste aller Burgen, die des Königs Minos auf Kreta, die jüngst ausgegraben wurde, sowie das Beispiel von Troja (Fig. 2). Von den neun Ansiedlungen oder Schichten, die im Laufe der Jahrhunderte zwischen Skamandros und Simoeis auf dem heutigen Hissarlik entstanden, weist die zweite eine alte Burg auf. Mit ihren Gebäuden, unter denen ein Torbau und ein großes Megaron hervorzuheben sind, mag sie wohl ins dritte Jahrtausend vor Chr. zurückgehen. Über ihren Trümmern ward mehrere Jahrhunderte später eine neue, größere Burg (6. Schicht, wobei die unterste als erste gerechnet ist) erbaut, die gleichzeitig mit den Burgen von Mykenä und Tiryns ist: dies muß die Burg sein, deren Belagerung und Zerstörung der Dichtung so reichen Stoff bot. Übrigens legt Homer, dessen Epen erst lange darnach entstanden, in ihnen die Kultur der eigenen Zeit zu Grunde*); so ist bei ihm Troja eine Stadt, nicht bloß eine Burg, und der Palast des Odysseus auf Ithaka ist zweistöckig. § 14. Übersicht und Einteilung der griechischen Geschichte. Der Zeitraum, während dessen das Volk der Griechen im Vordergründe der Geschichte steht, ist verhältnismäßig kurz; er umfaßt nur wenige Jahrhunderte. Nach der mykenischen oder mythischen Periode, über welche bloß sagenhafte Überlieferungen (= Mythen) vorhanden sind — eine Form, in welcher die Phantasie des Volkes in seiner Kindeszeit am liebsten die Erinnerung an wichtige Vorgänge aus seinem Leben bewahrte, die aber eben wegen der darin herrschenden Will-kürlichkeit der Auffassung und Gestaltung es unmöglich macht, den etwa vorhandenen geschichtlichen Kern herauszuschälen —, beginnen spät, zuerst spärlich, dann reichlicher wirkliche Geschichtsquellen sich zu erschließen. Sie zeigen, wie die Griechen, nachdem sie feste Wohnsitze gewonnen, unter vielen Kämpfen sich zu geordneten Gemeinden durcharbeiteten. Gegen Anfang des 5. Jahrhunderts war diese Entwickelung so weit vorgeschritten, daß unter der Führung von Sparta und Athen ein Kampf zur Erhaltung der nationalen Selbständigkeit gegen einen übermächtigen auswärtigen Feind, die Perser, nicht nur aufgenommen , sondern mit über Erwarten glänzendem Erfolg durchgeführt werden konnte. Damit trat Griechenland in seine Blütezeit. Aber die gemeinsam abgelegte Kraftprobe führte nicht zur Einigung der griechischen Stämme, nicht zur Erkenntnis, daß zum Wohl des Gerade so wie der Dichter des Nibelungenliedes.

9. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 285

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 285 - b) Sehr reich war in dieser Schicht die Ausbeute an kostbaren Einzelfunden. Die meisten gehren zu dem 1873 in einer ffnung der Burgmauer in einem groen Silbertopfe aufgefundenen groen Schatze, den Schliemann den Schatz de priamos nannte. Darunter sind sehr viele weibliche Schmucksachen aus Gold, z. B. Diademe, Kopfbinden, Armspangen, Ohrringe, Halsbnder, Brustschmuck, Fingerringe usw.-ferner groe Silberbarren, Vasen und Schalen aus Silber und Kupfer; goldene Becher; kupferne Dolche, Lanzenspitzen und Streitxte. Auer diesem groen Funde sind noch zu verschiedenen Zeiten viele andere kostbare Einzelfunde derselben Art gemacht. Dazu kommen dann noch Amulette, Perlen aus Stein und Ton, Tausende von Spinnroirteln, Siegel usw. Zu den wertvollsten Stcken gehren aber die ausnahmslos mit der Hand gearbeiteten Tongefe: zahlreiche mehr als 2 m hohe Tongefe (nisou), die zur Aufbewahrung von (Betreibe, Wein usw. dienten, sogenannte Gesichtsvasen, Schnabelkannen, doppelhenkelige Becher (enag /j,(ptxi}7ceixov) usw. Nicht unerwhnt darf bleiben ein Mdchenskelett.') Der groe Schatz und die Einzelfunde aus Hissarlik befinden sich als Geschenk Schliemanns an das Deutsche Reich seit 1881 (vorher in London) unter preuischer Verwaltung im Htufeum fr Vlkerkunde in Berlin. Es fehlen nur wenige Stcke, die z. T. 1873 von Arbeitern gestohlen, teils zu einem goldenen Kopfschmucke fr Frau Schliemann benutzt sind, teils sich im Tschinili-Kiosk in Konstantinopel befinden. Die 3., 4., 5., 6. Schicht zeigen nach Schliemann bereinstimmend dorfhnliche, rmliche Lehmbauten, während die Einzelfunde im groen und ganzen mit denen der voraufliegenden Periode bereinstimmen. Nur in der 6. Schicht fand Schliemann eine Tonart, die etruskischen Ursprunges zu sein scheint; er nennt sie die lydische Tpferware, in der unbewiesenen Annahme, da die Etrusker aus Lydien stammen. Die 7. Schicht stellt in ihren zahlreichen Bauten, Einzelfunden und Inschriften, die vom 4. Jahrhundert v. Ehr. bis ca. 500 n. Chr. reichen, das griechisch-rmische Ilium dar. 3. Ergebnisse der abschlieenden Arbeit Drnfelds (1893-94). Drnfeld setzt nicht 7, sondern 9 Schichten in dem Burghgel von Hissarlik an und erkennt in den Trmmern der sechsten Schicht das homerische Troja. Die genaue Erforschung dieser Schicht ergab nmlich die Reste einer mykenischen Burg von etwa 500 m im Umfange, fr deren Bau Drpfeld schtzungsweise die Zeit von 1500 bis 1000 v. Ehr. ansetzt. Die mchtige Ringmauer, die zu 3/5 noch in einer Hhe von durchschnittlich 5 m aufgedeckt ist, zeigt 3 Tore (und eine Ausfallpforte) und 3 Trme. Das Haupttor, das dardanische Tor, befindet sich im i) Viele Funde zeigen auslndische Herkunft, z. B. die groen Diademe (gypten), Elfenbein und Nephrit (Asien) usw.

10. Bilderanhang - S. 12

1906 - Halle a. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
12 Ii. Griechenland: Die griechische Vorzeit: Troja, Tiryns. Fig. 15. Teile vom sogenannten Schatz des Priamos. Heinr. Schliemann fand auf dem Hügel von Troja oder Hissarlik in der zweiten der neun übereinander liegenden Ansiedelungsschichten eine Anzahl Gerätschaften aus dem Übergang von der Stein- zur Bronzezeit, in denen er den Schatz des Priamos vermutete. Nachw. Dorpfelds weiteren Forschungen gilt die sechste Ansiedelung, deren Überreste (hohe Mauer mit 3 Toren und 3 Türmen, eine Anzahl Wohnhäuser) 1893 und 94 pufgedeckt wurden, für das Troja Homers. Die neunte (letzte) Schicht ist römische Niederlassung. Dörpfeld, Troja und Ilion. 1. Goldenes Stirnband. 2. Silberne Vase. 3. Kupferner Dolch. 4. Terracottavase. 5. Gesichtsvase. 6 u. 12. Goldene Ohrringe. 7. Silberner Becher. 8. Silberne Henkelvase. 9. Zwei Bernsteinbecher. 10. Goldene Trinkschale. 1l. Goldene Knöpfe. Männer- (Mega- Pforte 1 Innerer Hof mit Altar. Äußerer Hof. Fig. 16. Die Oberburg von Tiryns. Nach Rekonstruktion von E. Restle. Aus Luckenbach, Konst und Geschichte, I, mit Genehmigung der Verlagsanstalt R. Oldenbourg, München. H. Schliemann und W. Dörpfeld entdeckten 1884 und 85 unter Schuttmassen die Reste des alten Herrschersitzes. Schliemann, Der prähistorische Palast der Könige von Tiryns. 1886. Unterburg (jedenfalls hier die Wohnungen der Dienstmannen und die Stallungen für das Vieh). Aufgang zum Palast. Turm. Haupttor. Weg zur Torhalle.

11. Geschichte des Altertums - S. 6

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
6 Die griechische und römische Kunst. Die mykenische Zeit. artig ist, daß den Statuen der Gottheiten gern (ebenso wie bei den Babyloniern und Assyriern) die Köpfe der Tiere aufgesetzt werden, die ihnen geweiht sind. 3n der hellenistischen Zeit erhält die Säule eine Bereicherung durch neue Kapitellformen einerseits durch Stilisierung neuer Pflanzenornamente wie der Akan-thusblätter, anderseits dadurch, daß an allen vier Seiten des Säulenknaufs der Kopf der Göttin Isis angebracht wird. Kunstdenkmäler dieser Periode finden sich auf den Nilinseln Philae und (Elephantine, bei Denbera und an anderen Orten. Iii. Die griechische und römische Kunst. 1. Die mykenische Zeit. § 3. Die Kunst der mykenischen Zeit im 2. Iahrtausenb o. (Ihr., so genannt, weil gerabe in Mykenä wichtige Funde gemacht sind, ist uns durch Ausgrabungen erschlossen, die Schliemann und Dörpfeld in Troja, Mykenä und Tiryns, Italiener und (Engländer, z. B. Evans, in Kreta vorgenommen haben. Diese Ausgrabungen Löwentor von Mykenä. förderten Reste von Burg- und Gräberanlagen, ferner Schmuck- und Gebrauchsgegenstände zutage. Die Kunst dieser Zeit zeigt orientalischen (Einfluß mit Um- und Weiterbildungen im hellenischen Geiste. Auf dem Hügel von Hissarlik erkannte Dörpfeld neun Schichten und in den Trümmern der sechsten Schicht das homerische Troja, das mit den Bauten der mykenischen Periode gleichzeitig ist. Hier fanden sich Reste einer Steinburg, deren 5 in bicke Mauern durch einen gewaltigen Turm gesichert waren. Die Mauer ist

12. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 283

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
- 283 - tafel, S. 10). Um ihre Mauern tobte der sagenhafte trojanische Krieg, dessen geschichtlicher Kern (s. 5. 2) wohl nie mit Sicherheit festgestellt werden kann. Aus der geschichtlichen Zeit wissen wir, da Xerjes auf seinem Zuge gegen Griechenland dort ein groes Opfer darbrachte, da im peloponnesischen Kriege der spartanische Feldherr Mindaros von dort aus einer Seeschlacht zuschaute, da Alexander d. Gr. voll (Ehrfurcht und Bewunderung fr die Helden Homers an dieser altehrwrdigen Sttte opferte, da die dort entstandene neue Stadt, Ilium novum, 301 v. Chr. durch Lysimachos vergrert, im Mithridatischen Kriege zerstrt, von Csar aber wieder aufgebaut und von Augustus aufs prachtvollste geschmckt wurde. Schon im 2. Jahrhundert v. Chr. hatte der gelehrte Demetrios aus Skepsis (nomen et omen!) bezweifelt, da Neu-Ilium auf den Trmmern des alten Ilion stehe, und am Ende des 18. Jahrhunderts nahm der Franzose Le Chevalier diese uralte Streitfrage wieder auf. Es stand namentlich durch Inschriften auer allem Zweifel, da die auf dem Heutigen Hissarlik entdeckte Burg Ilium novum war, aber das homerische Ilion verlegte Le Chevalier auf die Sttte des Heutigen Bunarbaschi. Dieser Ansicht pflichtete auch unser groer Generalstabschef Moltke, der 1835-39 in trkischem Heeresdienste stand und die Gegend dienstlich bereiste, aus strategischen Grnden bei. Die Theorie Troja-Bunarbaschi blieb dann die herrschende, bis Schliemann im Jahre 1868 nach seinem ersten Besuche der troischen (Ebene diese Ansicht mit (Erfolg bekmpfte. Zwar Hatte er in diesem Jahre noch nicht den Spaten angesetzt, aber er stellte doch schon fest, da 1. auf der Hhe von Hissarlik (-Schlchen), die, 4 km vom Meere entfernt, 2 Flutler, das des alten Skamander, des Heutigen Mendere-Tschai, und des alten Simois, des Heutigen Dumbrek-Tschai, trennt und wegen ihrer steilen Abhnge eine beherrschende Lage hat, einst eine blhende Stadt gestanden hatte, und da 2. die Theorie Troja-Bunarbaschi mit Angaben in den homerischen Gedichten nicht stimmt. So sei, um einige wichtige Punkte zu nennen, die Stadt bei Homer eine Seestadt, Bunarbaschi aber liege 14 km vom Meere entfernt. Wie htte ferner Agamemnon bei dieser (Entfernung von seinem Zelte aus die Vorgnge auf dieser Feste deutlich beobachten knnen? Wie htte der Trojaner, der frhmorgens ins griechische Lager gesandt sei, schon vor Sonnenaufgang zurck sein knnen? Schliemann hat dann in 7 Ausgrabungskampagnen von 1870 90 (seit 1882 mit Hlfe Drpfelds) festgestellt, da das alte Troja auf dem Hgel von Hissarlik gelegen war, und zwar in der zweiten der von ihm aufgedeckten 7 Schichten.1) Drpfeld brachte dann nach Schliemanns Tode, von Sr. Majestt dem deutschen Kaiser und der Witwe Schliemanns i) Schon 1884 glaubte Schliemann seine Arbeiten auf Hissarlik beendet zu haben, aber die z. T. sehr persnlichen Angriffe des Artilleriehauptmanns a. D. Ernst Boetticher, der behauptete, da die durch Schliemann aufgedeckte Stadt der 2. Schicht eine vorzeitliche Feuertotenstadt" (Leichenverbrennungsanstalt) sei, be-wogen ihn, unter Hinzuziehung Boettichers und vieler Gelehrten seine Arbelten fortzusetzen.

13. Alte Geschichte - S. 20

1904 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
20 Ewige Steinwerkzeuge bestehen aus Nephrit, der aus dem mittleren oder stlichen Asien eingefhrt ist. > Somit ergibt sich, da die ltesten Bewohner des Burgberges von Hissarlik kein eigentliches Stein-Volk waren und da uralte Handelsbeziehungen mit dem Osten Asiens bestanden. Nach der Zerstrung dieser Ansiedelung war die Sttte lngere Zeit unbewohnt. Dann ebneten neue Siedler die Flche des Hgels, verbreiterten ihn durch Anschttung, erbauten aus ihm eine Burg und legten in ihrem Schutze eine Unterstadt an. / Die Festnngsmauer, durch schwere Trme ver-strkt, bestand aus einem steinernen Unterbau und einem Aufbau aus Lehmziegeln, die an der Sonne getrocknet waren, j Diese Lehmburg vernichtete lange vor der Zeit des Trojanischen Krieges ein furchtbarer Brand, wie ihn nur die Wut eines, nach schwerem Kampfe eindringenden, siegreichen Feindes entfachen konnte. ihr glaubte Schliemann das Troja des Priamus gefunden zu haben, doch mit Unrecht. Drpfeld wies nmlich nach, da die sechste Schicht die Reste einer viel ums^relcheren Steinburg enthlt, die dem Mykenischen Zeitalter angehrt. Die Burgmauer war 5 m dick, und an einer besonders wichtigen Slelle noch durch einen mchtigen Turm gesichert, der etwa 8 m vor der Flucht der Mauer vorsprang. / Diese Steinburg darf den meisten Anspruch darauf erheben, die von Homer besungene Burg von Troja zu sein. Der Schutt dieser zerstrten Sttten hat nicht nur Reste von Bauten, sondern auch viele Erzeugnisse des Gewerbfleitzes vor Zerstrung bewahrt. Vor allen sind die Topfwaren der zweiten Schicht von Bedeutung, die zum kleineren Teil mit der Tpferscheibe, zum greren aus freier, oft uu-gebter Hand gefertigt wurden. Von hherer Kunstfertigkeit dagegen zeugen die 2 m hohen Kruken i), die in den Boden eingesenkt oder eingegraben war^lmbaliworratsbehlter fr Getreide, Wein und dergleichen dienten. Das erste Aufdmmern eines knstlerischen Gedankens zeigen die sogenannten Gesihtsurnen, die eine Nachahmung des menschlichen Antlitzes darstellen. Im ganzen beweisen diese Ton waren, da ihre Verfertiger noch auf einer niedrigen Kulturstufe standen, die etwa 500 Jahre vor der Mykenischen Zeit zurckliegt. \ Sie sind also die ltesten im Kstenland des st-lichen^Mittelmeeres und daher fr die Entwickelung des altgriechischen Kunstgewerbes von groer Bedeutung. Wie die Tonwaren sind die aus Edelmetall gefertigten Schmuck-fachen Erzeugnisse des ortsansssigen Gewerbes. Die prchtigsten Stcke gehren dem groen Schatze" an: es sind die beiden Diademe. Die Gold-fachen sind geschickt gearbeitet, zeigen aber noch keine Spuren der Kunst der Verzierungen. *) Ttl&Ol.

14. Allgemeine Weltgeschichte - S. 27

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Das mykenische Zeitalter. 27 beschftigte Schliemann seit seiner Jugend der Plan, die Sttte der ho-menschen Jlias, Troja, mit dem Spaten zu durchforschen. 1870 unternahm er die Ausgrabungen von Troja auf dem Hgel von Hissarlik und setzte die Ausgrabungen an anderen Sttten, vornehmlich in Myken, fort. Anfangs allgemein als Schwrmer verlacht, erregte er bald das Staunen der Welt der seine Funde. Schliemanns Ausgrabungen in Troja zeigten mehrere Kultur-schichten bereinander, von denen eine durch Brand zugrunde ging. Diese in Troja. stammte aus der Zeit, top der bergang von Stein- zu Vrouzewerkzeugen sich vollzog. In den Resten fand Schliemann den von ihm sog. Gold-schtz des Priamus". Eine sptere Kulturschicht (die sog. sechste Stadt) hnelte in dem Charakter der Schmucksachen, Scherben und sonstigen Fnnde derjenigen Kulturperiode, die Schliemann durch seine Ausgrabungen in Myken ans Licht gebracht hat. Die Kulturerzeugnisse zeigen orienta-tischen Einflu, aber mit Umbildungen im hellenischen Geiste. Diese ganze Kultur nennen wir kurzweg die mykenische, nicht als wenn Myken der Mittelpunkt gewesen wre, sondern weil wir von jener Zeit erst durch die Entdeckungen, die hier durch Schliemanns Ausgrabungen 1876 gemacht sind, Kunde erhalten haben. Auer in Troja und Myken sind Bauten aufgedeckt und Funde hnlicher Art gemacht in Tiryns und Argos in der Landschaft Argolis, zu Amykl in Lakonien, zu Acharn in Attika, zu Orchomenus und auf der Insel des Kopai's>sees in Botien, bei Pagas in Thessalien, in Knosos (Gnossus) und Phstos und anderen Orten auf Kreta; Myken in Argos, die Burg des Atridenfrsten Agamemnon. liegt nicht am Meere, sondern am Rand des Gebirges auf einem Felsen, der in Myken. sich nach Westen allmhlich abdacht. Um den Rand des Bnrghgels luft eine Ringmauer (cyklopische Mauer") teils aus behauenen und lcken-los bereinander geschichteten Steinen teils aus unbehauenen Steinen, deren Lcken durch kleineres Gestein ausgefllt sind. Sie ist durchschnittlich 3 7 m dick. Den Haupteiugaug bildet das berhmte Lwentor. Im Innern befinden sich in der Mauer an einzelnen Stellen Galerien, die zuweilen zu Kammern erweitert, fr den Fall der Belagerung als Kafe-matten oder Magazine dienten. Von diesen Vorratskammern geben die Ausgrabungen im Palaste zu Knosos auf Kreta eine Vorstellung, wo an den Wnden riesige Tonkrge {m&oi) aufgestellt waren, die noch Getreide-krner enthielten. Aus der Hhe liegt die Herreuburg. Durch eine Torburg fr die Palastwache {noonvlmov) kommt man auf den Hof (avhj), auf dem der Alto des Zerfs* als des Beschtzers der Huser {Zevg fqxeiog) steht. Der Hauptteil der Burg ist der Munersaal ^eyaonv) mit einer Halle (al'&ovoa) und einem Vorsaal (Tigodojuog). In der Mitte des groen Mnnersaales steht der kreisrunde Herd, vier Sulen tragen das Dachgeblk. Hier versammeln sich des Knigs Mannen, wie uns

15. Geschichte des Altertums - S. 27

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Das mykenische Zeitalter. 27 beschäftigte Schlieinann seit seiner Jugend der Plan, die Stätte der homerischen Ilias, Troja, mit dem Spaten zu durchforschen. 1870 unternahm er die Ausgrabungen von Troja auf dem Hügel von Hissarlik und setzte die Ausgrabungen an anderen Stätten, vornehmlich in Mykenä, fort. Anfangs allgemein als Schwärmer verlacht, erregte er bald das Stauueu der Welt über seine Funde. Schliemanns Ausgrabungen in Troja zeigten mehrere Kultur-flva^gen schichten übereinander, von denen eine durch Brand zugrunde ging. Diese in Troja, stammte aus der Zeit, wo der Übergang von Stein- zu Bronzcwerkzengen sich vollzog. In den Resten fand Schliemann den von ihm sog. „Goldschatz des Priamus". Eine spätere Kulturschicht (die sog. sechste Stadt) ähnelte in dem Charakter der Schmucksachen, Scherben und sonstigen Funde derjenigen Kulturperiode, die Schliemann durch feine Ausgrabungen in Mykenä ans Licht gebracht hat. Die Kulturerzeugnisse zeigen orientalischen Einfluß, aber mit Umbildungen im hellenischen Geiste. Diese ganze Kultur nennen wir kurzweg die mykenische, nicht als wenn Mykenä der Mittelpunkt gewesen wäre, sondern weil wir von jener Zeit erst durch die Entdeckungen, die hier durch Schliemanns Ausgrabungen 1876 gemacht find, Kunde erhalten haben. Außer in Troja und Mykenä sind Bauten ausgedeckt und Funde ähnlicher Art gemacht in Tiryns und Argos in der Landschaft Argolis, zu Amyklä in Lakonien, zu Acharnä in Attika, zu Orchomeuus und aus der Insel des Kopai'ssees in Böotien, bei Pagasä in Thessalien, in Knosos (Gnofsns) und Phüstos und anderen • Orten aus Kreta! Mykenä in Argos, die Burg des Atridenfürsten Agamemnon, liegt nicht am Meere, sondern am Rand des Gebirges aus einem Felsen, der in Mykenä. sich uach Westen allmählich abdacht. Um den Rand des Burghügels läust eine Ringmauer („cyklopische Mauer") teils aus behauenen und lückenlos übereinander geschichteten Steinen teils aus unbehauenen Steinen, deren Lücken durch kleineres Gestein ausgefüllt sind. Sie ist durchschnittlich 3 — 7 m dick. Den Haupteingang bildet das berühmte Löwentor. Im Innern befinden sich in der Mauer an einzelnen Stellen Galerien, die zuweilen zu Kammern erweitert,-für den Fall der Belagerung als Kasematten oder Magazine dienten. Von diesen Vorratskammern geben die Ausgrabungen im Palaste zu Knosos auf Kreta eine Vorstellung, wo an den Wänden riesige Tonkrüge (m&ui) ausgestellt waren, die noch Getreidekorner enthielten. Aus der Höhe liegt die Herrenburg. Durch eine Torbnrg für die Palastwache (nqojivxmor) kommt man aus den Hos (nvasj), auf dem der Altar des Zeus als des Beschützers der Häuser (Zevg foxeloz) steht. Der Hauptteil der Burg ist der Männersaal (ueyaonv) mit einer Halle (at&ovoa) und einem Dorsaal (710660juog). In der Mitte des großen Männersaales steht der kreisrunde Herd, vier Säulen tragen das Dachgebälk. Hier versammeln sich des Königs Mannen, wie uns

16. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 258

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
I '253? Opfer dar und sangen zum Abschlu der Feier bei geschlossenen Tren ihr altes, an die Laren (Lases) und Mars (Mavors) gerichtetes Lied im saturnischen Versma, das sie mit altertmlichem Tanze im Drei-schritt begleiteten.1) Nach der Neubegrndung durch Augustus diente diese priesterliche Sodalitas der sakralen Verherrlichung des Kaiser-Hauses. 5. Die sodales Titii waren nach der seit Augustus herrschenden Meinung eine von Romulus zur Pflege des durch König Titus Tatius vertretenen sabinischen Gottesdienstes eingesetzte Brderschaft, die aber lange vor Augustus eingegangen war und von diesem wiederhergestellt wurde. Nach ihrem Muster wurden in der Kaiserzeit fr den Kult der Divi imperatores Priester schaffen gebildet, wie die sodales Augustales, Flaviales, Hadrianales, Antoniniani. bersicht der Geschichte der griechischen und rmischen Kunst. 40. Perioden-Einteilung. I. Die vorhellenische Zeit dauerte bis etwa 1100 (bis zur dorischen Wanderung). 1. Die vormykenische Zeit, bis etwa 1500. (Erhalten sind Baureste zu Hissarlik, dem homerischen Troja, besonders aus der zweiten Niederlassung, worin sich auch der sogenannte Schatz des Priamos fand. Dazu kommen die alttroischen Tongefe im linearen Stile. 2. Die mykenische Zeit, 1500-1100. (Erhalten sind Baureste aus der sechsten Niederlassung zu Hissarlik, dem homerischen Troja, ferner ebenso alte Baureste und Bauten zu Tiryns und Mykene. Dazu kommen Metallarbeiten und die mykenischen Tongefe mit ihren Spiral- und Seemustern. !) Das Carmen fratrum arvalium sowie das carmen saliare sind die ltesten uns erhaltenen lateinischen Sprachdenkmler; auerdem sind bei den Aus-grabungen an der Stelle des Tempels der Dea Dia reiche Funde gemacht worden, namentlich die acta fratrum arvalium, Protokolle der ihre Sitzungen und Kulthandlungen.

17. Griechisch-römische Altertumskunde - S. 287

1910 - Münster i.W. : Aschendorff
287 nachweisen, indem sich auf der gebschten Steinmauer der senkrechte Oberbau erhebt. 7 Bei Homer haben Hektar und Alexandras ihre eigenen, getrennten Wohnhuser. So ist auch an der Peripherie der Burg der 6. Schicht ein System von Einzelhusern festgestellt. . 8. Skamander und Simois ziehen noch als Mendere-Tsdiai und Dumbrek-Tschai sdwestlich bzw. nrdlich an H. vorbei.') Das Schiffs-laaer der Griechen erstreckte sich ungefhr vom Achilleus-Tumulus bis *um Aias-Tumulus unfern der homerischen Skamandermndung; der Skamander teilte das Schlachtfeld in einen westlich-griechischen und einen stlich-trojanischen Teil. Die Furt nahe dem Grabmal des Ilos in der Mitte der (Ebene, die die Griechen immer durchschreiten muten, wenn sie gegen Troja vorrckten, ist bei dem trkischen Friedhof von Kum-Kii zu suchen", vgl. Carl Fredrich, in Baedekers Konstantinopel und Kleinasien", Leipzig 1905. , v . . . 9. Jenseits des Skamanders liegt in der (Ebene eine einzelne kleine (Erhebung, die der von Homer erwhnte Hgel Batieia sein drfte (Ii. Ii, 813). , 10. Jenseits des Simois liegt eine Hhe, die an das homerische kallikolone (Ii. Xx, 53, 151) erinnert. 11. Westlich vom dar dnischen Tore (im Sden der Burg) entspringt auf einem von einem wilden Feigenbume beschatteten Hgel eine Quelle, die ihr Wasser dem Skamander zufhrt. Vielleicht ist hier eine von den zwei bei Homer (Ii. Xxii, 147, 208) in dieser Gegend entspringenden Quellen gefunden. Unter Bercksichtigung, da der Dichter die Groenverhaltnisse der Burg steigert, da er mit den Kulturerscheinungen der heroischen Zeit auch moderne Zge seiner Zeit verbindet, da er berhaupt das Recht der freien Gestaltung hat, drfen wir also als Resultat der Forschungen auf dem Boden der Troas wohl feststellen: a) das von Homer besungene Troja ist in der 6. Schicht von Hissarlik aufgedeckt; b) demnach ist auch die Zerstrung Trojas ein historisches Ereignis; i) Der wichtigste ffirunb gegen die Lage von Troja auf dem Hgel von Hissarlik war die Lage der jetzigen Mndung des Skamander, der heute seine Hauptflut durch den Strandsee Stoma-Limne ins Meer ergiet, dicht neben dem Kap Sigeion, also ganz im Westen der von Kap Sigeion und Kap Rhoiteion ge-bildeten Bucht. War diese Mndung schon zur Zeit Homers vorhanden, so lagen die Schiffe der Griechen in der Bucht stlich vom Skamander, und dann hatten die Griechen bei ihren Angriffen auf Troja diesen Flu nicht erst zu berschreiten brauchen, wie es das Epos will. Aber Birchow hat durch die Entdeckung des alten Skamanderbettes, des heutigen Kalifatli-Asmzxk, der dicht unter den Mauern der Stadt flieht und nordstlich in der genannten Bucht durch den In Tepe-Asmak dicht westlich vom Kap Rhoiteion mndet, diese Schwierigkeit befetttgt. (Etne andere Ansicht vertritt (L Robert. Topograpische Probleme der Ilms (Hermes, 42. Bd. 1907) und A. Busse, Der Schauplatz der Kmpfe vor Troja (Neue ohrb. f. d. Klass. Altertum, 1907).

18. Geschichte des Altertums - S. 5

1912 - Habelschwerdt : Franke
Kulturperiode umfaßt die Zeit vom Ende des 3. Jahrtausends bis 1500 v. Chr. 2 Die kretische Kultur. Aus derselben Zeit stammen die Bauwerke, die ein Engländer bei Knosos auf der Insel Kreta entdeckte. Er fand hier einen weitläufigen Palast, in dem man das sagenumwobene Labyrinth des Königs Minos (vgl. Theseus 17) zu erkennen glaubt. Die Wände des Palastes sind aus Kalkstein und Alabaster hergestellt, die Fußböden mit Kalk- und Marmorsteinen belegt. Eine Leitung tönerner Rohre führte dem Palaste reichlich Quellwasser zu, und Abzugskanäle sorgten für den Abfluß des Regens und der Abwässer. Die Wände des Palastes schmücken kunstvolle Malereien. Die aufgefundenen Vasen sind aus Ton mittels der Drehscheibe hergestellt und mit bunten Farben bemalt. Auch Schriftproben wurden gefunden, die bis jetzt allerdings außer den Zahlenzeichen noch nicht entziffert worden sind. Aus letzteren geht hervor, daß auf Kreta bereits nach dem Dezimalsystem gerechnet wurde. 3. Die mykeuische Kultur, deren Kenntnis uns Schliemann durch seine Ausgrabungen zu Tirhus und Mykenä in Argolis vermittelte, umfaßt die Zeit von 1500 bis 1000 v. Chr. Tiryns am Meerbusen von Argos gilt als die älteste Ansiedlung. H^r entdeckte Schliemann die sog. zyklopischen Mauern. (Taf. 1.) Es waren dies Burgmauern aus roh behauenen Steinblöcken, von denen viele 2—3 m lang waren, und die durch ihre eigene Schwere zusammengehalten wurden. Die Dicke der Mauern betrug 8, ihre Höhe 15 m; sie galten als das Werk der riesenhaften Zyklopen. Die Burg von Mykenä liegt vier Stunden vom Meere entfernt auf einem Hügel. Die Burgmauer, die aus zyklopisch geschichteten Steinmassen besteht, ist fast lückenlos erhalten. Der Haupteingang ist das berühmte Löwentor (Taf. 1), dessen Relief als das älteste Erzeugnis der griechischen Bildhauerkunst gilt. Wie in Tiryns waren die Wände des Palastes mit Malereien bedeckt, und die Wasserversorgung war wie dort sorgfältig geregelt. Außerhalb der Burgmauer fand Schliemann die sechs senkrecht in den Felsen gehauenen Königsgräber. Neben den Leichen, die goldene Gesichtsmasken (Taf. 1) trugen, lagen Schmucksachen, Geräte und Bronze-wassen, die mit eingelegtem Golde verziert sind. Eiserne Gegenstände fehlen. In der Unterstadt, die an der Südwestseite der Burg liegt und mit dieser zusammenhängt, liegen Kuppelgräber, deren größtes als „Schatzhaus des Atreus" schon vor Schliemanns Forschungen bekannt war. Auch an anderen Orten wurden Erzeugnisse der mykenischen Kultur ausgegraben. So fand Schliemann in der sechsten Schicht von Hissarlik Vasenscherben, die den Tonwaren ans Mykenä entsprechen.

19. Lehrgang der Alten Geschichte - S. 28

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
28 § 11. Die Kultur der ältesten (vorhomerischen) Zeit. 3. Dan aus kam, als er mit seinen Töchtern (den Dana'iden) aus Ägypten floh, nach Argos im Peloponnes und wurde hier König und Stammvater der „Argiver" oder „Danaer"; 4. Pelops, ein Sohn des Tantälns, wanderte ans Phrygien in den nach ihm benannten Peloponnes ein und wurde der Stammvater der Atriden. 4. Atteste Staalswesen. Das pelasgisch-griechische Mischvolk hatte (etwa seit looo v. Chr.) längs der Ostküste Griechenlands eine größere Zahl fester Staatswesen begründet: die Achäer in Argos und den be- nachbarten Orten Mycenä und Tiryns, die verwandten Ionier in Attika und auf Euböa, die Äolier im böotischen Orchomenus und im thessa-lischen Jolkus. Über die Kultur dieser Zeit haben die aus den Stätten der alten Königsburgen vorgenommenen Ausgrabungen wichtige Aufschlüsse gegeben. 5. Anfänge der Kolonisalionstätigkeit. Schon die ältesten Staaten bekunden jenen Trieb znr Kolonisation, der dem Griechenvolke zu allen Zeiten eigen war. Indem der Überschuß ihrer Bevölkerung auswanderte, haben solche Züge allmählich nicht nur die Inseln des Ägäi-schen Meeres besiedelt, sondern auch von der Westküste Kleinasiens Besitz ergriffen (etwa 1500—1200 v. Chr.). § 11. 5dir Kultur der ältesten (vorhomerischeu) Zeit. 1. Sagenhafte Mertiefernng. Sage und Dichtung des griechischen Volkes, namentlich die Homerischen Lieder (vgl. S. 31, Abs. 5), haben farbenreiche Erinnerungen an blühende Städte und Reiche, an mächtige Könige und Helden der Vorzeit aufbewahrt. Die vermeintlichen Dichter-fabeln fanden durch die Entdeckungen der neuesten Zeit eine überraschende Bestätigung. 2. Pie neueren Ausgrabungen. Ein begeisterter Altertumsforscher, Heinrich Schliemann aus Mecklenburg, unternahm seit 1870 an den Stellen der sagenberühmten Herrschersitze (in Troja und Mycen) umfassende Ausgrabungen. Seine staunenswerten Ersolge gaben den Anstoß für zahlreiche ähnliche Unternehmungen (namentlich zu Olympia und Delphi, ans Ägina und Kreta). " a) Ausgrabungen in Troja. An der mutmaßlichen Stätte de« alten Troja, aus dein Berge Hifsarlik, hat Schliemann, Schichte um Schichte abhebend, die Reste von neun übereinanderliegenden Ansiedlungen aufgedeckt. Er hat dabei nicht nur Mauerwerke von Toren, Palästen und

20. Geschichte des Altertums - S. 4

1912 - Habelschwerdt : Franke
b. Eigenart äer ©riechen. Die Griechen zeichneten sich durch schönen Körperbau und hohe geistige Begabung aus. Ihr an Naturschönheiten reiches Land, die klare Luft, die auch ferne Höhen in scharfen Umrissen erkennen ließ, weckten ihren Kunstsinn und regten sie frühzeitig an, selbst Schönes zu schaffen. So gingen aus ihnen große Mater, Bildhauer und Dichter hervor. Ihre geistige Regsamkeit und ihr scharfer Verstand führten die Griechen frühzeitig dazu, nach den Ursachen der Lebenserscheinungen zu forschen. Sie wurden darum ein Volk tiefer Denker. Stets zeigten sie Lust zum Handeln und Mut in Gefahren. Doch neigten sie auch zum freudigeu Lebensgenuß. Da in ihrem regenarmen Lande der Boden nur bei fleißiger Arbeit die nötige Nahrung lieferte, wurde das Volk vor Erschlaffung bewahrt. Das milde Klima, das ihnen einen langen Aufenthalt außerhalb ihrer Wohnungen gestattete, begünstigte die Entwicklung des öffentlichen Lebens. Doch verhinderte die Zerrissenheit des Landes, daß die griechischen Stämme sich zu einem Einheitsstaate zusammenschlossen. Jede Stadt bildete mit ihrer Umgebung einen selbständigen Staat. Das nationale Bewußtsein der Griechen blieb aber lebendig; alle Nichtgriechen hießen bei ihnen Barbaren. Die Uvxeit ©rtidjmlimb#* Die Kenntnis der ältesten Kultur der Griechen verdanken wir den Ausgrabungen, die an den geschichtlich merkwürdigen Stätten gemacht worden sind. 1. Die trojanische Kultur. Der aus Mecklenburg stammende Kaufmann Heinrich Schliemann, der sich von 1872 an bis zu seinem Tode (1890) mit Begeisterung der Altertumsforschung widmete, entdeckte in dem 15 m hohen Hügel von Hissarlik in Kleinasien die Reste des alten Troja. Er fand die Trümmer von neun stadlähnlichen Ansiedlungen, die übereinander gelegen haben. Die unterste Schicht gehört der Steinzeit an, in der die Menschen sich nur unvollkommener Geräte und Waffen aus Stein und Knochen bedienten. In der zweituntersten Ansiedlung fand Schliemann Mauerwerk aus Bruchsteinen, auf dem sich eine Mauer aus Luftziegeln und Holzbalken erhob. Den Bewohnern der zweiten^Stadt waren anfangs weder Drehscheibe noch Brennofen bekannt, was aus den aufgefundenen rohen Tonvasen hervorgeht. Nach und nach wurden diese vollkommener und erhielten Menschen- und Tiergestalten. Von dem Reichtum und der Fertigkeit der Bewohner in der Metallbearbeitung zeugen die aufgefundenen goldenen und silbernen Schmucksachen und kupfernen Geräte. Die trojanische