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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 194

1873 - Heidelberg : Winter
194 Kap. 159. Vllige Auflsung des deutschen Reiches. Frieden v. Tilsit. dann unaufgehalten Wien und zwang durch die Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (2. Dec.) Oesterreich zum Preburger Frieden, worin es Ve-nedig an Frankreich, Tyrol an Bayern (gegen Salzburg), den Breisgau an Baden abtreten mute. In Folge dieses Friedens sah sich Preußen genthigt, Ansbach, Cleve und Neuen-brg an Frankreich abzutreten. Dafr durfte es Hannover besetzen, kam aber dadurch mit England und Schweden in Konflikt. Napoleon nahm hierauf den Bourbonen Neapel und gab es seinem altern Bruder Joseph, machte seinen jngern Bruder Ludwig zum König von Holland, seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais zum Viceknig von Italien, seinen Schwager Murat zum Herzog von Cleve und Berg, und gab noch andern seiner Verwand-ten italienische Frstenthmer. Bayern und Wrttemberg wurden zu Knig-reichen erhoben. (2.) Ilm Deutschland allmhlich zu unterjochen, machte er sich zum Pro-tector eines rheinischen Frstenbundes, dem 16 deutsche Fürsten ange- 1806 hrten und bewirkte dadurch die Auflsung des fast tausendjhrigen rmisch-deutschen Meiches, dessen Oberhaupt Kranz Ii. nur die Wrde eines Kaisers von Oesterreich behielt. Vom Kaiser Napoleon durch willkrliche Behandlung schmhlich verletzt, erklrte nun Preußen, wo eben Friedrich Wilhelm Iii. (17971840) regierte, im Bunde mit Sachsen demselben den Krieg, hatte aber, in Bezug auf seine Kriegsverfassung noch auf Friedrich's Ii. Lorbeeren ruhend, seine Kraft der- und die des Gegners unterschtzt. Es verlor (14. Oct. 1806) die Doppeischlacht bei Zena und Auerstdt, und erlebte in Folge da-von den Fall seiner meisten Festungen, so da Friedrich Wilhelm Iii. nach dem Verlust der Schlachten bei preuisch Eyla u (8. Febr. 1807) und 1807 Friedland (14. Juni) im Frieden von Tilsit die grere Hlfte seines Besitzstandes (zwischen Elbe und Rhein,, 2693 Q.-M. mit fast 5 Mill. Einw.) dem Sieger berlassen und in der andern Hlfte fortdauernde fran-zsische Besatzungen dulden mute. Nur Graudenz und Colberg hielten sich, ersteres von Courbiere, letzteres von Gneisenau, Schill und Nettelbeck ber-theidigt. Aus einem Theile der abgetretenen preuischen Lande, so wie noch aus hessischen, braunschweigischen und hannoverschen Lndertheilen bildete Napoleon das Knigreich Westphalen und gab es seinem Bruder Jervme. Sachsen, das dem Rhein-bund beigetreten war, wurde zu einem Knigreich erhoben und erhielt noch das den Preußen abgenommene Herzogthum Warschau. Um Englands Handel zu schaden, ordnete Napoleon die Eont inental sperr e an, wodurch alle auslndischen Hfen fr Englands Schiffe und Waaren gesperrt wurden; denn England hatte Napoleon's Unter-Handlungen zurckgewiesen und sich mit Preußen verbndet. Damit sich Napoleon nicht der dnischen Flotte gegen England bedienen knnte, erzwangen sich die Englnderdurch die Beschieung Kopenhagens (1807) die Auslieferung der dnischen Flotte, wehalb ihnen Rußland den Krieg erklrte. Der Schwedenknig Gustav Iy. Wasa (17921809) nahm Theil an dem preuisch-russischen Krieg gegen Napoleon und ver-lor dabei Pommern und Rgen, sodann in seinem Krieg gegen Rußland und Dne-mark (1808) Finnland und mute in Folge einer Verschwrung des Adels dem Thron entsagen (1809). Diesen bekam sein Oheim Karl Xiii., welcher Frieden machte und 1810 den Mars chall Ber nadotte durch Adoption zu seinem Nachfolger be-stimmte. (3.) Hierauf fate Napoleon den Plan, sich die pyrenische Halbinsel zu unterwerfen. Zuerst besetzte er Portugal und entthronte das Haus Braganza, dessen Haupt Johann Vi. noch Brasilien floh und dort seinen Thron aufschlug. Dann zwang er die spanischen Bourbonen, Karl Iv. und

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1. Erzählungen aus der Geschichte - S. 259

1873 - Freiburg i. B. : Wagner
259 nieder und nahm den Titel eines Erbkaisers von O esterreich an. Das tausendjhrige Reich deutscher Nation hrte aus zu sein. 8- 147. Napoleons steigende Macht. Preuens Unglck. Die Continentalsperre. Noch war der unbesiegte Kaiser von Frankreich, der nnnm-schrnkte Gebieter so vieler Völker und Fürsten nicht befriedigt. Er wollte eine europische Universalmonarchie grnden. Die Reihe der Unterwerfung kam jetzt an Preußen, das seit dem Basler Frieden ihn ungestrt hatte schalten lassen. Durch den Prebnrger Frieden war es nmlich, obgleich am Kriege nicht betheiligt, ge-zwnngen worden, seine ansbachischen Besitzungen, sowie Cleve und Neuenbrg an Napoleon abzutreten und Hannover als Entschdi-gnng zu nehmen. Jetzt bot aber Napoleon Hannover England an, um diese Macht, die ihm bisher empfindlichen Widerstand geleistet hatte, zum Frieden geneigt zu machen. Da erklrte Preußen, ob-schon allein stehend, aus russische Hilfe vertrauend, den Krieg an das mchtige Frankreich 1806. Durch die Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt am 14. Oktober wurde Preuens Schicksal entschieden. Die Thore Berlins standen jetzt dein franzsische!: Sieger offen, und die unglcklichen Schlachten bei Preuisch-Eylau (7. und 8. Februar 1807) und Friedland (14. Juni), wo die Russen an der Seite der Preußen kmpften, nthigten zu dem Frieden von Tilsit, 9. Juli 1807. Preußen mute alles Laud zwischen der Elbe und dem Rhein nebst dem grten Theil von Preuisch-Polen abtreten ; es verlor mehr als die Hlfte feines Gebietes und fast 5 Millionen Einwohner. Aus den eroberten Gebieten schuf Napo-leon ein Knigreich Westphalen; des Kaisers Bruderjerome wurde König von Westphalen. Sachsen wurde ein Knigreich, erhielt das neugebildete Herzogthum Warschau und trat nebst anderen deutschen Fürsten dem Rheinbunde bei. Jetzt war es England allein noch, welches dem bermchtigen Eroberer Widerstand leistete, als der Tilsiter Friede selbst Ru-laud zur Anerkennung der malosen Eroberungen Napoleons ge-zwnngen hatte. Die -englische Flotte beherrschte das Meer, hatte vorher schon fast alle Kolonieen Frankreichs weggenommen und in der ruhmreichen Seeschlacht beim Eap Trasalgar (unweit Cadix am 21, Oktober 1805) die ganze franzsisch-spanische Seemacht 17*

2. Lehrbuch der Weltgeschichte für höhere Töchterschulen - S. 236

1878 - Berlin : Nauck
236 Neuere Geschichte. Iii. Abschnitt. Von 1789 bis jetzt. das Preußen gehrige Anspachische Gebiet zu Hlfe gekommen war, die Russen und Oesterreicher am 2. Dec. 1805 in der Schlacht bei Austerlitz. Dadurch erschreckt, schlo Kaiser Franz Ii. am 26. Dec. den Frieden zu Preburg, durch den er seine schnsten Provinzen, Venetien an Italien, Tirol an Bayern abtrat, wofr er Salzburg erhielt, und -Bayern und Wrtemberg als Knigreiche anerkannte. Der Kurfürst von Salzburg erhielt Wrzburg, Napoleons Schwager Mnrat Cleve-Berg, Berthier Nenschatel; Napoleons ltester Bruder Joseph wurde König von Neapel, dessen König Napoleon hatte vertreiben lassen; Ludwig wurde König von Holland, und um Deutschland immer mehr von sich abhngig zu machen, stiftete Napoleon den Rheinbund mit sechszehn sddeutschen Fürsten, die sich vom deutschen Reiche frmlich lossagten und ihn als Protector anerkannten. Dadurch bewirkte er 1806 die gnzliche Auflsung des deutschen Reiches. Franz Ii. hatte sich schon im August 1804 zum erblichen Kaiser von Oesterreich erklrt (Franz I.). Preußen war fr die Abtretung von Anspach, Nenfchatel und den Rest von Cleve durch Hannover entschdigt worden; da ihm aber dies jetzt wieder sollte genommen werden, so erklrte König Friedrich Wilhelm Iii. (1797 -1840) im Bunde mit Rußland an Frankreich den Krieg. Vierte Koalition. Doch Napoleon siegte, nachdem Prinz Louis Ferdinand bei Saalfeld (10. Ott.) gefallen war, am 14. Ott. 1806 in der Schlacht bei Jena und Auerstdt und besetzte Berlin; die groen Festungen ergaben sich fast ohne Kampf, und die knigliche Fa-milie flchtete nach Knigsberg. Napoleon bewog jetzt die Polen zum Aufstand; er ging selbst nach Warschau, und nachdem er die mit Preußen verbndeten Russen durch die unentschiedene Schlacht bei Eylan (7. und 8. Februar 1807) und den Sieg bei Friedlaud (14. Juni) zurckgeworfen hatte, fiel auch Knigsberg in die Gewalt der Franzosen. Friedrich Wil-Helm Iii., der inzwischen weiter nach Memel geflohen war, sah sich jetzt genothigt, von Rußland, das schon am 7. Juli Frieden geschlossen, im Stich gelassen, am 9. Juli 1807 den Frieden zu Tilsit zu schlieen, durch den er alles Land auf dem linken Elbufer und die in der zweiten und dritten polnischen Theiluug gewonnenen Lnder mit fnf Millionen Einwohnern verlor und 32 Millionen Thaler als Kriegssteuer zahlen mute. Aus preuischen, hessischen, brauuschweigischen und hannverschen Lndern bildete Napoleon das Knigreich Westfalen fr seinen Bruder Jerome; zugleich wurde das

3. Leitfaden für den Unterricht in der Geschichte an den unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 84

1903 - Stuttgart : Kohlhammer
- 84 2. Kriege des Kaisers Napoleon 1805 bis 1807. Zwischen England. Rußland und sterreich brachte der englische Minister Pitt eine dritte Koalition gegen Frankreich zu stnde. Der englische Adiniral Nelson siegte und fiel in der Seeschlacht bei T rafalgar. In Deutschsand erffnete Napoleon den Krieg, indem er die sddeutschen , Fürsten zum Bndnis zwang und den unfhigen sterreichischen General Mack mit 25000 Mann in Ulm gesangen nahm. In der^^Dreikaiser-schleicht bei Austerlitz beilegte er die vereinigten Russen und fter-reicher. Hierauf schlo sterreich voreilig den Frieden zu Preburg iml)_mme das veuetianiscbe Gebiet an das Knigreich Italien, Tirol au Bayern und die vordersterreichischen Lnder an Wrttemberg und Baden abtreten. 1806 Im Jahr 1806 wurde unter dem Protektorate Napoleons der Rhein-bund errichtet, der ganz Westdeutschland umfate. Kaiser Franz legte die deutsche Kaiserkrone nieder, nachdem er sich schon vorher zum Kaiser feiner sterreichischen Erblande erklrt hatte. So endete das rmische Reich deutscher Nation. Krieg gegen Prentzen und Kuhland 1806 und 1807. -/Preußen war im letzten Kriege durch gewaltttige Verletzung seines neutralen / Gebietes von Napoleon gereizt worden und schon im Begriff gewesen, den \ Krieg zu erklären, hatte sich aber hinhalten lassen und nach der Schlacht bei < Austerlitz sogar ein Bndnis mit Napoleon geschlossen. Aber dieser fuhr absichtlich fort, Preußen zu krnken, so da Friedrich Wilhelm Iii endlich X nichts mehr brig blieb, als den Krieg zu erklären. Stolz auf den alten preuischen Kriegsruhm verachteten die Offiziere den berlegenen Feind, 1806 aber.....in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt wurden die Preußen vollstndig besiegt. Viele Festungen ergaben sich hierauf ohne Widerstand, namentlich das feste Magdeburg. Inzwischen kamen die Russen herbei; aber 17 nach der unentschiedenen Schlacht bei Eylau mute sich der unglckliche König bis nach Memel zurckziehen. Napoleon besiegt^ die Russen bei Friedland und wute Kaiser Alexander vom preuischen Bndnis abzuziehen, so da Preußen gezwungen war, im Frieden von Tilsit die Hlfte seines Gebiets abzutreten. Spter verpflichtete es sich auch noch, nur ein stehendes Heer von 42 000 Mann zu halten. Aus den so gewonnenen ehemals polnischen Gebieten schuf Napoleon das Herzogtum Warschau.

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 227

1896 - Hannover : Manz & Lange
Die Demtigung Preuens durch Napoleon und Preuens Wiedergeburt. 227 Zum erftenmale war ihm das Kriegsglck abhold; die Gegner be-haupteten ihre Stellung. Nach lngerer Waffenruhe fiel am 14. Juni 1807, am Jahrestag der Schlacht bei Marengo, bei Friedland die Entscheidung. Die Russen unterlagen. Nun verzichtete Kaiser Alexander auf die Fortsetzung des Kampfes. Napoleon war es in erster Linie um die Demtigung Preuens zu thun. Darum gewhrte er dem Zar dafr, da dieser seinen Bundesgenossen vllig der Gnade des Siegers preisgab, nach einer persnlichen Zusammenkunft am 7. Juli 1807 einen gnstigen Frieden zu Tilsit. Am 9. Juli 1807 folgte, gleichfalls zu Tilsit, der Abschlu des Friedens mit Preußen. Friedrich Wilhelm Iii. mute seine smtlichen linkselbischen Lande an Napoleon, die Erwerbungen aus der zweiten und dritten polnischen Teilung als Herzogtum Warschau an Sachsen abtreten, dessen Herrscher von Napoleon der Knigstitel verliehen worden war. Er verlor so die Hlfte seines Gebietes. Aus den abgetretenen preuischen Gebieten auf dem linken Elbufer, ferner aus einem Teil von Hannover, aus Kurhessen und Braunschweig, deren Fürsten ihres Landes beraubt wurden, bildete Napoleon ein neues Knigreich mit der Hauptstadt Kassel. Er nannte es Westfalen und gab es feinem leichtfertigen jngeren Bruder Jerme. 4) Preuens Wiedergeburt. Die furchtbare Niederlage des Jahres 1806 hatte fr Preußen auch eine segensreiche Folge. König Friedrich Wilhelm Iii. ber-zeugte sich, da eine Umgestaltung des Staatswesens unumgnglich sei, wenn sich das Reich von dem Schlage erholen und ihn knftig wett machen folle. Auch fand er glcklicherweise hervorragend tchtige, von aus-opfernder Vaterlandsliebe beseelte Männer, die ihm bei der Ver-wirklichung seiner Absichten mit Rat und That zur Hand gingen. 15*

5. Lehrbuch der allgemeinen Geschichte für höhere Unterrichtsanstalten - S. 325

1872 - Hannover : Hahn
325 Krieg an den franzsischen Gewalthaber. Dieser Krieg (1806 1806 bis 1807) verlief fr Prenen sehr unglcklich. Nachdem schon in fran@5 dem Gefechte bei Saalfeld der Prinz Ludwig Ferdinand Kna" von Preußen gefallen war (10. Dct.), wurde in der Doppel-schlacht bei Jena und Anerstdt (14. Oct. 1806) das preu-14. Oct ische Heer unter dem greifen Herzoge Ferdinand von 1806 ' Braunschweig gnzlich geschlagen. Die meisten Festungen er-Schlachtb gaben sich jetzt mit unerhrter Schnelligkeit an die Franzosen, die 3ena* bereits am 24. Oct. Berlin besetzten. Napoleon gewhrte dem Kurfrsten Friedrich Auyust von Sachsen Frieden zu $o|en (11. Dec.), und verlieh ihm den Knigstitel. Dagegen mute er mit den brigen schsischen Fürsten dem Rhein-bunde beitreten. 4) Das preuische Knigshaus hatte sich mit den Resten der Armee der die Weichsel zurckgezogen, wo in Verbindung mit Rußland im Jahre 1807 ein neuer blutiger Kampf begann. Nachdem die mrderische Schlacht bei Eil au (7. u. 8. Febr.) gegen die vereinigte preuisch-russi sche Armee unentschieden blieb, siegte Napoleon mit uerster Anstrengung in einer zweiten Hauptschlacht bei Friedland (14. Juni). Jetzt fiel auch Knigsberg in franzsische Hnde, und die verbndete Armee ging bis der den Riemen zurck. 5) Dies fhrte zum Frieden zu Tilsit (9. Juli 1807). In 1807 biejem verlor Preußen alles Land zwischen dem Rhein und Friede zu der Elbe, woraus, mit Einschlu von Kurhessen und Braun-schweig, deren Fürsten von den Franzosen vertrieben worden waren, das Knigreich Westfalen fr Napoleon's jngsten Bruder, Hieronymus Bon aparte, gebildet wurde. Cassel wurde die Hauptstadt dieses neuen Knigreichs. Ferner mute Preußen jeirte zu dem ehemaligen Knigreiche Polen gehrigen Besitzungen abtreten, indem die Nationalitt der Polen durch Grndung des Herzogthums Warschau wieder hergestellt werden sollte. Letzteres wurde dem bereits zum Könige erhobenen Kurfrsten von Sachsen bertragen. Danzig aber wurde fr eine freie Stadt erklrt. 6) Ungeachtet dieser harten Verluste, wodurch der preuische Staat fast die Hlfte feines Gebiets eingebt hatte, erstarkte dieser von nun an zu einem neuen krftigen Leben, indem das gefammte Staatswesen durch den patriotischen Minister Stein und andere Gleichgesinnte Männer eine freiere Richtung und zeitgeme Umgestaltung erhielt. Eine neue Stdteordnung (19. Nov. 1808), Abschaffung grundherrlicher Lasten, Aufhebung der Steuerfreiheit des Adels u. a. gaben dem Brgerthum seine Bedeutung im Staate den bevorzugten Stnden gegenber zurck, und flten ihm dadurch Liebe zum Gemeinwesen ein.

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 276

1881 - Münster : Coppenrath
276 fnlich zu besprechen. Zu Tilsit (an der Meme!, im Regierungsbezirke Gurnbinneu) wurden alsdann Mejznter^anblungen gepflogen. Hier erschien auch die Knigin Su4>[e von Preußen, ein Bild der Hoheit und Anmut, vor dem Manne des Schreckens, hoffend, ihn zu besnftigen; aber seine Stirn blieb finster gegen Preußen. Nur mit Rußland wurde unterhandelt, das wehrlose Preußen empfing das Gesetz des Siegers. Schon am 9. Juli 1807 wurde der traurige friede jtn Tilsit abgeschlossen. Preußen bte fast die Hlfte des Gebietes ein. Auer Danz^g, welches zu einem Freistaate erhoben, untauetden polnischen Besitzungen, welche als Groherzogtum Warschau dem Könige von Saken^verlietzen wurden, verlor es alle Lander zwischen der Elbe und' tfent Rhein. Aus diesen und aus den Besitzung^elnu^ Fürsten bildete Napoleon ein neues Knigreich Westfalen mit der Haup|fjbii>t<^taittl-uni) schenkte es seinem noch unversorgten Bruder Hieronymus (fronte). Auerdem mute bis zur Rumung der zurckzugebenden preuischen Landesteile eine Kontribution von 126 Mib lioneit Franken an Napoleon gezahlt werden. Tie Kontinentalsperre. - Der Krieg ans der pyrenischen Halbinsel und die Wegnahme des Kirchenstaates. Die Kontinentalsperre (1806). Immer noch stand England mit seiner furchtbaren Seemacht den Franzosen siegreich gegenber und hatte fast alle Kolonieen derselben an sich gerissen. Napoleon, wohl wissend, da die Hauptkraft dieses Staates auf seinem ausgebreiteten Handel beruhe, und da mit diesem der Staat selbst untergehen mtisfer hatte schon 1806 von Berlin ans den Befehl ein^rattge meinen Handelssperre erlassen. Alle englischen Hfen wurden fr blockiert erklrt, alle englischen Waren auf dem Festlande sollten weggenommen, alle Englnder, die sich auf festlndischem Boden betreten lieen, zu Kriegsgefangenen gemacht werden. Sogar der Briefwechsel mit England wurde unterjagt. ilfier obgleich auch Preußen, Rußland Und sterreich gezwungen wurden, ihrerseits das Sperrgesetz gegen England zu den, "so vermochte der gewaltige Corse doch jener Seemacht wenig anzuhaben, ja, als Dnemark beabsichtigte, sich mit Frankreich zu verbinden, bombardierten dieunglnder die Hauptstadt Kopenhagen, fhrten die dnische Flotte gefangen nach England und befetzten die wichtig gelegene Insel Helgoland, welche bis dahin zu Dnemark gehrt hatte.

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 216

1891 - Leipzig : Voigtländer
!? 216 Frankreich ngstlich vermieden. Aber dadurch geriet Preußen mehr mtb mehr in Trennung von den brigen gegen Frankreich verbndeten Staaten und wurde dennoch von Napoleon rcksichtslos behandelt. Seit der Stiftung des Rheinbundes gab sich in der Hauptstadt Berlin und vornehmlich im preuischen Heere eine lebhafte Stimmung fr den Krieg kund, und als Napoleon die Zurckziehung seiner Truppen aus Deutschland verweigerte, erklrte ihm Preußen den Krieg (Oktober 1806). In Thringen stieen die beiden feindlichen Heere aufeinander. Nach einem Gefecht bei Saalfeld, in welchem der preuische Prinz Louis Ferdinand fiel, wurden die Preußen unter der An-shrung des Herzogs von Braunschweig und des Fürsten Hohenlohe in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt 14. Ok- 1806 tober 1806 vollstndig geschlagen. Die wichtigsten preuischen Festungen, unter ihnen auch Magdeburg, ergaben sich sast ohne Widerstand dem Feinde; nur Graudenz (unter Courbiere) und Kolberg (von Gneisenan, Schill und Nettelbeck verteidigt) hielten sich tapser. Am 27. Oktober zog Napoleon in Berlin ein; die preuische Kuigssamilie flchtete sich nach Knigsberg und weiter nach Memel. Der greise Herzog von Braunschweig (der, blind geworden, in Ottensen bei Hamburg starb) und der Kurfürst vou Heffett verloren ihre Lnder. Der Kurfürst von Sachsen, bisher mit Preußen ver-bndet, trat (wie die schsischen Herzge) dem Rheinbunde bei und er-hielt die Knigswrde. Nun griff Rußland, mit Preußen ver-bndet, in den Kamps ein; das preuische Polen aber schlo sich Napoleon an, der nach Ostpreuen vordrang und gegen den russischen General Bennigsen die Mutige Schlacht bei Preuisch-Eylau 1807 (7. und 8. Februar 1807) lieferte, die erste, welche der Sieggewohnte nicht gewann. Nach viermonatlicher Waffenruhe erfocht darauf Na-poleon den Sieg bei Fried land 14. Juni und zwang hierdurch 1807 Rußland und Preußen zum Frieden zu Tilsit 7. imd 9. Juli: der König vou Preußen verlor die Hlfte seiner Lnder, nmlich a. die ehemals polnischen Gebiete (mit Ausnahme von West-preuen), welche als Herzogtum Warschau an den König von Sachsen fielen; b. das Land zwischen Elbe und Rhein, aus dem in Vereinigung mit Braunschweig und Hessen - Kassel fr Napoleons jngsten Bruder Jerome das Knigreich Westfalen (mit der Hauptstadt Kassel) gebildet wurde. Erst nach ungeheueren Erpressungen (der 1000 Millionen Francs) rumten die Franzosen die dem 1.

8. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte - S. 217

1907 - Breslau : Hirt
Kanon der einzuprgenden Jahreszahlen. 217 1806 Errichtung des Rheinbundes unter dem Protektorate Napoleons. August. Franz Ii. (seit 1804 erblicher Kaiser von sterreich: Franzi.) legt die rmische Kaiserkrone nieder. Ende des alten Reiches. Der Sturz Preuens. 17971840 Friedrich Wilhelm Iii., König von Preußen. 1805 Preußen schliet mit Napoleon den Vertrag zu Schnbrunn, der zu Paris besttigt wird, und besetzt Hannover, da-gegen tritt es Ansbach an Bayern ab. 18061807 Krieg Napoleons gegen Preußen und Rußland. 1806 Prinz Louis Ferdinand fllt bei Saalfeld. 14. Oktober. Die preuische Armee unter dem Herzog von Braunschweig von Davot bei Auerstdt und unter dem Fürsten von Hohenlohe-Jngelfingen von Napoleon bei Jena geschlagen. Hohenlohe streckt bei Prenzlan, Blcher bei Ratkau die Waffen. Viele Festungen werden ohne Versuch des Widerstandes bergeben. Napoleon verhngt in Berlin die Kontinentalsperre gegen England. 1807 Napoleon schlgt die unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau gegen Russen und Preußen. Juni. Die Russen unter Bennigsen werden bei Friedland geschlagen. Friede zu Tilsit: Preußen verliert seine Erwerbungen aus der zweiten und dritten polnischen Teilung und die Besitzungen links von der Elbe, es zahlt eine hohe Kriegsentschdigung. Napoleon und Alexander schlieen ein Bndnis. Das Knigreich Westfalen unter Jerme Napoleon; das Herzogtum Warschau an den König von Sachsen. Die englische Flotte beschiet Kopenhagen und shrt die dnische weg. Der König von Spanien und sein Sohn entsagen, von Napoleon dazu gezwungen, dem Throne; Joseph Bona-parte wird König von Spanien, Murat König von Neapel. Krieg Napoleons in Spanien. Pfeifer, Geschichtsunterricht. Vi, 12

9. Für den Unterricht in Unterklassen berechnet - S. 227

1872 - Hildburghausen : Nonne
Napoleon Bonaparte. 227 denz und werde mich zu vertheidigen wissen;" und hier entflammten die Generale Schill und Gneisenau und vor Allem der heldenmthige Brgermeister Nettelbeck den Muth der Brger und Soldaten zu siegreicher Vertheidigung. Schon am dritten Tage nach der Doppel-Schlacht bei Jena und Auer- Sachsen stdt trat der Kurfürst von Sachsen, um sein Land vorder Verheerung Knigreich durch die Franzosen zu retten, zu dem Rheinbnde der und ward zum 1806-Lohne dafr von Napoleon zum König (11. Dezember 1806) erhoben. Als solcher hie er Friedrich August I. Die Trmmer des preuischen Heeres vereinigten sich hinter der Oder mit einem unterde angekommenen russischen Hilfsheere und am 8. Februar 1807 wurde die mrderische Schlacht bei Preuisch-Eylau *) geschlagen, Eylau in welcher die Preußen ihren alten Wasfenruhm wieder bewhrten. Napoleon 1807-mute sich nach einem Verluste von mehr als 40,000 Mann zurckziehen und nur die Nichtbenutzung des Sieges von Seiten der Preußen rettete ihn vor gnzlicher Vernichtung. Man lie ihm Zeit, neue Truppenmassen heranzu-ziehen und so siegte er am 14. Juni, am Jahrestage der Schlacht bei Marengo, bei Friedland ^) so entscheidend, da Rußland Friedensantrge machte. Friedland. Auf einem Flosse mitten im Niemen, bei dem fr neutral erklrten Tilsit]), kamen zuerst die beiden Kaiser und spter auch der König zusammen (25. Juni). Zu Tilsit wurde hierauf (7. Juli) der Friede geschlossen: Preußen verlor Tilsit, seine Lnder zwischen Rhein und Elbe und alle durch die Theilung Polen's gewonnenen Gebiete. Aus den crsteren, mit Hinzufgung des Herzogthums Braunschweig und des Kurfrstenthums Hessen, deren rechtmige Fürsten ver-jagt wurden, und aus Theilen Hannover's setzte Napoleon das Knigreich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel zusammen, das er seinem jngsten Bruder Jerome (oder Hieronymus) gab; die letzteren (Posen n. s. w.), zum Herzogthum Warschau erhoben, bekam der König von Sachsen. 3. Der sterreichische Krieg 1809. Wie Napoleon's Herrschaft der Deutschland sich ausdehnte, wie sie Italien in Abhngigkeit erhielt, so sollte sie auch der die pyrenische Halbinsel sich erstrecken. Portugal, wel- Portugal. ches die Kontinentalsperre nicht anerkannte, ward (1807) erobert und von einem franzsischen General (Junot) verwaltet; der Hof hatte sich nach Bra-silien (S. 155. Anm. 2.) geflchtet. Auch in Spanien wute Napoleon Spanien. (1808; durch List und Gewalt die Knigsfamilie zur Thronentsagung zu zwingen und auch in dieses Land zogen franzsische Truppen ein. Napoleon ernannte seinen Bruder J oseph, bisher König von Neapel, zum König von Spanien. Neapel dagegen erhielt Mural, der bisherige Groherzog von Berg^). Aber in Spanien ergrimmte das ganze Volk bei der Nachricht von der Ent-thronung seiner Knigsfamilie, und bald (nach 7 Tagen) mute der neue König Madrid wieder verlassen. Jetzt erhoben auch die Portugiesen die Waffen gegen Frankreich, auerdem landeten 30,000 Englnder und die franzsischen Truppen muten Portugal rumen. Da stellte sich Napoleon selbst an die Spitze seiner Truppen; es folgte Sieg auf Sieg und der Kaiser zog (4. De-zember 1808) in Madrid ein. Auch die Englnder wurden bis an die i) Preuisch-Eylau, Stadt sdlich von Knigsberg in Ostpreuen. Fried-la nd, Stadt in Ostpreuen (stlich von Eylau) an der Alle, linkem Nebenflu des Pre-gel. Tilsit, Sladl in Ostpreuen am Flue Memel oder Niemen. Berg, vormals ein selbstndiges Herzogthum, jetzt der nrdliche Theil der preuischen Nheinprovinz. r, jl/ tm, A* wmuir+A / z&rvkrw(/j il

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 132

1889 - Leipzig : Freytag
132 den Englndern an. Dies fhrte zur franzsischen (7. Okt. 1806) und preuischen Kriegserklrung. Damit begann fr Preußen und seine Knigs-samilie eine Zeit unbeschreiblicher Leiden. 3. von Jena bis Tilsit. Die Entscheidung erfolgte berraschend schnell. Napoleon rckte mit seinen bereitstehenden Truppen der die Hhen Th-riugens und Frankens und vernichtete das preuische Heer in wenigen Stunden in der Doppelschlacht bei Jena und Anerstdt an der Saale (14. Oktober 1806). Der zweiuudsiebzigjhrige preuische Oberfeldherr Fer-dinand von Brannschweig verlor bei Anerstdt durch eine Kugel das Augen-licht; er hoffte in Braunschweig ruhig sterben zu knnen, wurde aber von Napoleon vertrieben und seines Landes verlustig erklrt. Er floh nach Ottensen bei Altona und fand sein Grab auf demselben Kirchhofe, auf welchem Klopstock ruht. Schon am 10. Oktober war der heldenmtige preuische Prinz Louis Ferdinand in dem Gefechte bei Saalfeld gefallen. Die Trmmer des preuischen Heeres wichen hinter die Weichsel zurck, eine Festung um die andere ergab sich dem Sieger; nur die oberschlesischeu Festungen und die pommersche Festung Kolberg, welche von dem Major Neithard von Gneisenan unter dem Beistande des wackern Brgers Joachim Nettelbeck verteidigt wurde, hielten sich standhaft. Die knigliche Familie ltmtde von Weimar nach Berlin vertrieben; da aber Napoleon hier ein-rckte, so floh sie nach Stettin, Kstrin, Grandenz und Knigsberg. In Ostpreuen sammelte der König wieder seine Truppen und beschlo mit Hilfe Rulands den Krieg weiterzufhren; aber auf die unentschiedene Schlacht von Eylau (7./8. Februar 1807) folgte die Schlacht von Fried-land, in welcher die Preußen entscheidend geschlagen wurden. Die knigliche Familie mute im uersten Nordosten, in Memel, Zuflucht suchen. Am 9. Juli diktierte Napoleon in Tilsit den Frieden; vergeblich hatte die edle Knigin durch persnliches Zureden und Bitten den Sieger milder zu stimmen gesucht. Preußen mute seilte Lnder westlich der' Elbe und die meisten polnischen Gebiete abtreten und war damit auf die Hlfte der frheren Macht beschrnkt; auerdem mute es hundert Millionen Francs zahlen. Aus dem linkselbischen Preußen und ans Hessen-Eassel, dessen Fürst verjagt wurde, bildete Napoleon das Knigreich Westfalen, zu dessen Könige er seinen jngsten Bruder, den leichtsinnigen Jerome, mit der Residenz Eassel erhob. Sein lterer Bruder Joseph war König von Neapel, spter von Spanien, sein Bruder Louis König von Holland, sein Schwager Mtat Groherzog von Cleve-Berg (Hauptstadt Dsseldorf), spter König von Neapel. 4. Erniedrigung Preuens. Das knigliche Paar teilte das Unglck redlich mit dem Volke. Der Hofstaat wurde in allem auf das Ntigste beschrnkt, selbst das ererbte groe Tafelgeschirr von Gold zu Mnzen ein-geschmolzen und der Schmuck der Knigin verkauft. Nur eine Reihe Perlen

11. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 117

1913 - Breslau : Hirt
69. 70 Der Friede zu Tilsit. Der Krieg in Spanien._117 hufen und der Grafschaft Mansseld> zu einem Knigreiche Westfalen, ---> das er seinem jngsten Bruder Ierme gab (vgl. 66)1. ^n semer Residenz Kassel begann der leichtsinnige und unbedeutende, aber gut-mutige König Lnstik" sogleich ein schwelgerisches Hofleben. Zu allen diesen Neuschpfungen des franzsischen Kaisers hatte bereits im Tilsiter Frieden auch Alexander im voraus seine Zustimmung geben mssen; auerdem hatte er versprochen, sobald ein Friede zwischen Eng-land und Frankreich nicht zustande kme, der Kontinentalsperre beizutreten. Dafr behielt Rußland seinen Anteil aus den polnischen Teilungen und sollte Finnland erhalten, wenn Schweden den Krieg fortsetzte. Durch die letzten Kriege hatte Napoleon seine Stellung in Italien und in Macht-Deutschland gewaltig verstrkt, sterreich aus beiden Lndern hinausgedrngt, Napoleons, Preußen aus der Reihe der Gromchte gestrichen und Deutschland unter Wnbs seinem Protektorat neu geordnet. Rulands Macht dagegen war trotz"- "ngan seiner Niederlagen noch ungebrochen. Der Friede zu Tilsit bedeutete mehr eine Verstndigung der beiden Kaiser der die Teilung der Herrschast aus dem Festlande als die Unterordnung des einen unter den andern; er konnte nur so lange whren, als es den Interessen beider entsprach, sich an getroffenen Bestimmungen zu binden. Englands Macht war sogar noch gewachsen; zur See hatte es keinen Gegner mehr und konnte sich daher (1806) der hollndischen Kapkolonie bemchtigen. Wie rcksichtslos es seine Jnter-essen zu wahren gedachte, erfuhr Dnemark. Als dieser Staat aufgefordert wurde, der Kontinentalsperre beizutreten, legte sich eine englische Flotte vor Kopenhagen, bescho die Stadt und fhrte die dnischen Kriegsschiffe hinweg. Dnemark trat dem franzsischen Bndnis bei, während Rußland an Eng-land und im folgenden Jahre auch an Schweden den Krieg erklrte und dieses (1809) zur Abtretung von Finnland zwang. Napoleons Weltherrschaft. 70. Der Krieg in Spanien. Im Herbst 1807 lie Napoleon seine Truppen in Portugal, das der Kontinentalsperre nicht beitreten Portugal, wollte, einrcken und erklrte das Haus Bragauza fr abgesetzt. Im folgenden Jahre berief er den spanischen König Karl Iv. und seinen Sohn Ferdinand, zwischen denen ernstliche Zerwrfnisse ausgebrochen waren, vor seineu Richterstuhl nach Bayonne und ntigte beide, auf die Krone zu verzichten. Ihr Nachfolger wurde Joseph Bonaparte,Jo>ephknig während die Krone von Neapel Mnrat erhielt (vgl. 66). Das bisherige " pamen' Groherzogtum Berg wurde teils Frankreich einverleibt, teils Ludwig Bonapartes unmndigem Sohne verliehen. Dadurch jedoch, da sich das spanische Volk mit Untersttzung englischer Truppen fr sein au-gestammtes Knigshaus erhob, zog sich der Krieg zwischen den beiden groen Gegnern England und Napoleon in dasjenige Land Europas, i Von dem bisher preuischen Teile Thringens wurde nur Erfurt nicht zu dem Knigreich Westfalen gezogen, sondern trat unmittelbar unter franzsische Verwaltung.

12. Leitfaden beim ersten Unterricht in der Geschichte - S. 141

1873 - Karlsruhe : Braun
141 an den König von England, um ihn zum Frieden geneigt zu machen, zurckgeben wollte, so fhrte dies zum Kriege mit Preußen. 7. Nach der unglcklichen Schlacht bei Jena (14. Oct. 1806), wo das preuische Heer unterlag, nahm auch Rußland Theil am Kampfe. Doch gewann Napoleon im folgenden Jahre (1807) in den blutigen Schlachten bei Eylau und Friedland in Ostpreuen gegen die vereinigte prenisch-russische Armee noch die Oberhand, was den Frieden zu Tilsit (9. Juli 1807, an der Memel) herbeifhrte. In diesem mute Preußen alles Land zwischen dem Rhein und der Elbe abtreten. Aus diesem deutscheu Laude bildete Napoleon, unter Zuziehung von Kurhessen und Braunschweig, deren Fürsten flchtig waren, das sogen. Knigreich Westfalen unter s einem jngsten Bruder Hieronymus, der s eine Residenz in C a s s e l aufschlug. 8. Seinen lteren Bruder Joseph machte Napoleon nach Ent-fernnng der schwachen Bourbonen zum Könige von Spanien (1808), und seinen Schwager Murat, der eine Schwester des franzsischen Gewaltherrschers zur Frau hatte, zum Könige von Neapel, wo das herrschende bonrbonische Knigshaus von den Franzosen ebenfalls vertrieben ivorden war. Einen dritten Bruder, Ludwig, hatte Napoleon schon frher zum Könige von Holland erhoben (1806). 9. Nochmals wagte Oesterreich im Jahre 1809 =^^5 den Kampf gegen den Gewaltigen, der mich von dem edlen n Erzherzog Karl bei Aspern unweit Wien (22. Mai Krieg mit 1809) zum ersten Mal glorreich besiegt wurde. Doch Oesterreich, entschied spter die Schlacht bei Wagram (12. Juli Schlacht bei 1809, nrdlich von Wien) gegen Oesterreich, das jetzt Mspetn. in dem zu Wien (14. Oct. 1809) abgeschlossenen Frieden von neuem groe Besitzungen, nmlich Salzburg, einen Theil von Galizien, die illyrischen Provinzen, an Napoleon und seine Verbndeten abtreten mute. Dieser vermhlte sich bald hierauf mit Maria Louise, Tochter des Kaisers Franz von Oesterreich (1810). Hl. Der Befreiungskrieg. 1. Seit dem letzten Siege der Oesterreich stand Napoleon auf der Hhe seiner Macht. Kein anderer Staat, England und Rußland ausgenommen, konnte es noch wagen, seinem Willen ent-gegen zu handeln. Um Englands Handel zu schaden, wollte Na-poleon durch die f ogenannte Continental sperre bert Englndern alle Ksten und Hfen des Festlandes verschlieen. Cr verbot

13. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 223

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Geschichtliche Tabellen. 223 1806 1806 1806 1807 1806 14. Okt. 1807 Febr. 1807 Juni. 1808 1809 Mai Juli Napoleon verlieh Neapel an seinen Bruder Joseph, Holland an Louis, Berg an Murat. Der Rheinbund; Mediatisierung sddeutscher Reichs- stdte, Fürsten, Grasen und Herren. Franz Ii. legte die deutsche Kaiserkrone nieder. Napoleons Krieg gegen Preußen und Ru-land. Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalseld. Niederlage Hohenlohes bei Jena, des Herzogs von Braunschweig bei Auerstedt. Kapitulation Hohenlohes bei Prenzlau. Kapitulation Blchers bei Lbeck. Kapitulation preuischer Festungen. Verteidigung von Kolberg (Gneisenau), Graudenz scourbisre), Glatz, (Gras Gtzen). Eingreisen der Russen. Unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau. Sieg Napoleons bei Fried land. Tilsiter Friede: Abtretung der linkselbischen Be-sitzungen Preuens (Knigreich Westfalen unter Jerome) und der polnischen Erwerbungen auer Westpreuen (Herzogtum Warschau). Bndnis Napoleons und Alexanders. Aussaugung Preuens durch die sranzsische Armee. Napoleons Festlandsperre gegen England. Entthronung der spanischen Bourbonen, Erhebung Jo-sephs zum König von Spanien, Murats zum König von Neapel. Napoleons Krieg in Spanien. Wellington. Die Erhebung sterreichs. Tiroler Ausstand, Hofer. Drnberg. Schill. Fried-rich Wilhelm von Braunschweig. Feldzug von Regensburg. Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern. Niederlage bei Wagram.

14. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 80

1898 - Bamberg : Buchner
.-.J-:. I Iii! i.m.l > Wm 80 Friede von Tilsit 1807. der bei Auerstdt stand, durch einen Schu des Augenlichtes beraubt. Durch die Schlacht erhielt der Ruhm, durch die Folgen der Schlacht die Ehre des preuischen Heeres einen schweren Sto. Eine Festung um die andere, eine Heeresabteilung um die andere, ergab sich den Franzosen. Schon am 27. Oktober konnte Napoleon seinen Einzucyn Berlin halten. Erfurt ergab sich ohne Schwertstreich mit 11000, Magdeburg mitj24p Mann. Eine rhmliche Ausnahme machten unter den Festungen Graudenz' und Kolberg, das durch Gneisenau, Schill und Nettelbeck gehalten wurde, unter den Heerfhrern Blcher und York, obwohl auch ihr Korps schlielich aus Mangel an Brot und Munition bei Lbeck die Waffen strecken mute. Die Berliner be-folgten den berchtigten Befehl ihres Stadtkommandanten: Die erste Brgerpflicht ist Ruhe." Die knigliche Familie floh nach Knigsberg. Der Herzog von Braun-schweig starb als Flchtling in Ottensen bei Altona.^ Sachsen, das sofort aus die Seite des Siegers trat, wurde von Napoleon zum Knigreich erhoben und dem Rheinbund zugeteilt. Der Herzog von Braunschweig und der Kurfürst von Hessen wurden ihrer Lnder beraubt. Preußen selbst schwankte einige Zeit, ob eine Fortsetzung des Krieges mglich sei. Von sterreich, das erschpft und wiederholt von Preußen im Stiche gelassen worden war, konnte es keine Hilfe erwarten. Auch England that nichts, obwohl es von Napoleon neuerdings gereizt wurde. Im Vertrauen auf den russischen Kaiser entschlo sich Friedrich Wilhelm Iii. den Krieg dennoch fortzusetzen. Wirklich erschienen auch noch vor Ablauf des Jahres russische Truppen, die jedoch das Vordringen Napoleons der die Weichsel nicht hindern konnten. Die unglckliche Knigsfamilie mute mitten im Winter von Knigsberg nach Memel flchten. 1807 Das Jahr 1807 schien eine Wendung zum Bessern zu bringen. Bei Preuisch-Eylau (sdlich von Knigsberg) leistete das preuisch-russifche Heer so tapfer Widerstand, da Napoleon zum ersten Mal nicht als ent-schiedener Sieger das Schlachtfeld verlie. Aber im Sommer erlitt das russische Heer bei Friedland (sdstlich von Knigsberg) eine entscheidende Niederlage. Alexander I. verlor den Mut, bot Waffenstillstand und schlo sogar, von Napoleons Schmeicheleien verlockt, ohne Rcksicht auf seinen Freund zu Tilsit Frieden. Der Friede von Tilsit, dessen harte und in eine mglichst krnkende Form gekleidete Bedingungen Friedrich Wilhelm Iii. annehmen mute, raubte Preußen die Hlfte feiner Lnder und seiner Bewohner. Preußen verlor im Westen alle Lnder jenseits der Elbe (darunter auch Bayreuth), im Osten fast alle polnischen Besitzungen. Bayreuth (und Erfurt) nahm Napoleon einstweilen fr sich; Hannover, Braunschweig und Hessen-Kassel gab er als Knigreich West-

15. Neuere Geschichte von 1740 - 1888 - S. 27

1901 - Leipzig : Teubner
14. Die Grndung des Rheinbundes ic. 15. Der Krieg von 1806/7 tc. 27 und Grafen (Mediatisieruug). Infolge dessen legte Franz Ii., der Mediatisterung schon 1804 den Titel eines Kaisers von sterreich" angenommen^nd^Graf?" hatte, die deutsche Kaiserwrde nieder. Ende des alten deutschen Reiches 6. Aug. 1806. 15. Der Krieg von 1806/7 und der Friede von Tilsit. Friedrich Wilhelm Iii., der vergebens auf die Rumung Hannovers gedrungen hatte, sah seine Neutralitt miachtet, als der franz- Verletzung der fische Marschall Bernadotte auf seinem Marsche von Hannover nach P^u^s'isos. der vbern Donau durch das Ausbachsche Gebiet*) Preuens zog. Aber sein Versuch einer bewaffneten Intervention im November und Dezember 1805 endete infolge der Unfhigkeit seines an Napoleon gesandten Unter-Hndlers, des Grafen Han'gwitz, mit dem entehrenden Pariser Ver- Pariser Vertrag trage, der Hannover zwar an Preußen gab, dieses aber zu einem 10 <*e6r-1806 Schutz- und Trutzbndnisse mit Napoleon zwang. Dies zog sofort eine Kriegserklrung Englands an Preußen nach sich. Als nun Napoleon unter der Hand England Hannover anbot und durch den Rheinbund Preußen zu umklammern drohte, erklrte der König ihm den Krieg. Preußen erklrt Das preuisch - schsische Heer sammelte sich etwa 160 000 Mann be"ne0' stark in Thringen, wohin Napoleon 200 000 M. heranfhrte. Aber das preuische Heerwesen war seit 20 Jahren erstarrt, während das franzsische den hchsten Aufschwung genommen hatte. Nach dem nn-glcklichen Treffen bei Saalfeld (40 km s. von Weimar) erlag das Treffen bei von dem unfhigen Herzog Karl von Brauuschweig gefhrte preu- <5aoifeib-tsche Heer in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt der Niederlage bei Kriegskunst Napoleons. Zwar rettete Blchers glnzender Rckzug bis Lbeck die Ehre, aber Hohenlohe kapitulierte bei Prenzlau (in 14-0it 1806-der Uckermark) mit 16000 M. im freien Felde, und die strksten Festungen (Erfurt, Spandau, Magdeburg, Kstriu u. s. w.) wurden von Die Festungen verzagten greisen Generlen fast ohne Widerstand dem Feinde aus- fa*itutieren-geliefert. Nur Kolberg (Nettelbeck, Gueisenan, Schill) und Grandenz Kolberg und (Courbisre) hielten sich. Die Knigsfamilie mute nach Knigsberg, "5. dann nach Memel flchten. Zwar gelang es Napoleon nicht, das russisch-preuische Heer bei Pr. Eilau (40 km s. von Knigsberg) zu schlagen, aber bei Friedland (. von Eilau) besiegte er das russische Schlacht bei Heer vollstndig. Er wute den Zaren Alexander von Friedrich Wilhelm Iii. abzuziehen, und so mute dieser in dem Frieden von Tilsit alles Niederlage bei Gebiet westlich der Elbe zur Bildung eines Knigreichs Westfalen (fr Jerme Bonaparte), Sd- und Neuostpreuen zur Bildung eines Herzog- Frieden Tilsit tnms Warschau hergeben, an Sachsen den Kottbnser Kreis und sogar 9 uli 1807- *) Der letzte Markgraf von Ansbach-Bayreuth hatte diese althohenzollern-schen Lande 1791 gegen ein Jahrgehalt an Preußen abgetreten.

16. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 342

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
342 Geschichtliche Tabellen. , 1806 1806 / 1806-1807 1806 14. Okt. 1807 Febr. 1807 Juni 1808 y 1809 Dreikaiserschlacht bei Austerlitz. Friede v on^Prebnrg: sterreich tritt Be- netien ort Italien, Tirol an Bayern ab. Preuisch-ftanzsisches Bndnis (Graf Hangwitz); Preußen erhlt Hannover, gibt Ansbach an Bayern. Napoleon gibt Neapel an seinen Bruder Joseph, Holland an Louis. Berg an Murat. Der Rheinbund,' Mediatisierung sddeutscher ~~ Reichsstdte, Fürsten, Grafen und Herren. Franzll. legt die deutschekaiserkrone nieder. Preuisch-franzsisch-russischer Krieg. Tod des Prinzen Louis Ferdinand bei Saalfeld. Niederlage Hohenlohes bei Jena, des Herzogs Karl von Braunschweig bei Anerstdt. Kapitulation Hohenlohes bei Prenzlau. Kapitulation Blchers bei Lbeck. Kapitulation der Festungen. Verteidigung von Colberg (Gneisenan), Grandenz (Eoubiere), Glatz (Graf Gtzen). Eingreifen der Russen. Unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau. Niederlage bei Friedlaud. Tilsiter Friede: Abtretung der linkselbischen Be-sitznngen Preuens (Knigreich Westfalen unter Jerome) und der polnischen Erwerbungen auer Westpreueu (Herzogtum Warschau). Bndnis Napoleons und Alexanders. Aussauguug Preuens durch die franzsische Armee. Napoleons Festlandsperre gegen England. Entthronung der spanischen Bourbonen, Erhebung Josephs zum König von Spanien, Murats zum König von Neapel. Der spanische Krieg. Wellington. Der sterreichische Krieg. Tiroler Aufstand. Drnberg. Schill. Friedrich Wilhelm von Braunschweig. Feldzug von Regensburg. Sieg des Erzherzogs Karl bei Aspern. Niederlage bei Wagram.

17. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte seit 1648 - S. 169

1912 - Paderborn : Schöningh
- 169 1806 Der Rheinbund. Das Ende des Rmisch-Deutschen Reiches. 18061807 Der Krieg Napoleons gegen Preußen (Fried-rich Wilhelm Iii. 17971840) und Rußland. 1806 14. Oktober. Napoleons Sieg bei Jena und Auer-stdt. Preuens Fall. 1807 Unentschiedene Schlacht bei Preuisch-Eylau. Na-Poleons Sieg bei Friedland. Friede zu Tilsit. 18071808 Der Freiherr Karl vom Stein beginnt die Reform des preuischen Staates. 18081814 Der Krieg Napoleons in Spanien. 1809 Der Krieg Napoleons gegen Osterreich. Napoleons erste Niederlage bei Aspern durch Erz-Herzog Karl, sein Sieg bei Wagram. Der Aufstand in Tirol. Major Schill. 1812 Napoleons Feldzug nach Rußland. Siege bei Smolensk und Borodino. Der Brand Moskaus. Der Untergang der Groen Armee. 30. Dezember. Jorks Vertrag zu Tauroggen. 18131814 Die Freiheitskriege. Preuens Erhebung im Bunde mit Rußland, spter auch mit Osterreich. 1813 Mai. Siege Napoleons bei Grogrschen und bei Bautzen. Ende August. Blow siegt der Oudinot bei Gro beeren, Blcher der Macdonald an der Katzbach; die Hauptarmee unter Schwarzenberg wird von Na-Poleon bei Dresden geschlagen. September. Blow siegt der Ney bei Bennewitz. 16.19. Oktober. Die Vlkerschlacht bei Leipzig. 1814 Blchers Sieg der Napoleon bei Laon, Schwarzen-bergs bei Actis sur Aube. Der 1. Pariser Friede. Napoleon nach Elba. Wieder-Herstellung der Bourbonen (Ludwig Xviii.) 18141815 Ter Wiener Kongre. Die Rheinprovinz, West-falen und die Hlfte des Knigreichs Sachsen sowie Schwedisch-Vorpommern werden preuisch. Das Knigreich der vereinigten Niederlande.

18. Leitfaden und Lesebuch der Geschichte für Schulen - S. 97

1873 - Berlin : Prausnitz
. 28. Die Jahre der Knechtschaft. 97 diesen Machtspruch auf Jahre sehr ins Gedrnge, denn alle Napoleon verbndete oder unterworfene Lnder muten ihm sich fgen, auch Rußland that es. In Preuens Heer wurde Manches anders, besser: der Zopf wurde abgeschafft, der Stock verbannt, die Kleidung bequemer ein-gerichtet, den Brgerlichen alle Ehrenstellen in der Armee geffnet; die toerrtherischen Commandanten der Festungen aber und die feige geflohenen Offiziere (es waren lange Listen) wurden infam cassirt. Was von dem geschlagenen Heere noch brig und kmpf-fhig war, sammelte sich jenseit der Oder und vereinigte sich mit den Russen, deren Kaiser Alexander mit Friedrich Wilhelm sich verbndet. Aber nach der mrderischen Schlacht bei Eylau, 1807 die unentschieden blieb, und der Schlacht bei Friedland (19. Juni 1807), in der der groe Kriegsmeister einen gln-zenden Sieg gewann, muten die Verbndeten sich beugen. Auf dem Niemen, dann zu Tilsit kamen die 3 Monarchen zusammen, auch Knigin Luise erschien (I. 96). Napoleon dictirte den Frieden. Der Friede zu Tilsit (9. Juli) raubte Preußen alles Land zwischen Elbe und Rhein, auch Magdeburg und die Altmark, und alles polnische Land nebst Danzig und Thorn, zusammen mehr als die Hlfte seines Gebietes mit 5 Millionen Ein wohnern; es geschehe nur aus Achtung fr Kaiser Alexander, erklrte in hhnendem Uebermnth Napoleon, da er das Knigreich Preußen noch bestehen lasse. Aber er that Alles, seine Kraft gnzlich zu brechen: es sollte fortan nur 42,000 Mann unter den Waffen halten und eine (Kontribution von 140 Millionen Francs zahlen und bis zu deren Erlegung eine groe franzsische Armee in Preußen stehen bleiben. Aus preuischem, braun-schwedischem, kurhessischem und hannverschem Lande bildete Napoleon ein neues Knigreich, Sepp Halen, mit der Hauptstadt Kassel, das er seinem jngsten Bruder Hieronymus (Jerome) gab. Aus den polnischen Besitzungen machte er ein Gro herzogt hum Warschau, das der König von Sachsen erhielt. Danzig wurde zum Freistaat erklrt. Und fortan herrschte in deutschen Landen franzsisches Militair, franzsische Polizei, franzsisches Gericht mit aller Tyrannei und allem frevlen Uebernrnth. (Palm f 1806.) Alle Freiheit war dahin, Deutsch-lands Einheit vollends in der Wurzel vernichtet. 1808 Congre in Erfurt. Rckert, die Grber zu Ottensen. *<Stg ernann, der Tod des Herzogs Ferdinand von Braunschweig. "Schmidt v. Lbeck, deutscher Gru an Deutsche. G. H esekiel, von Jena nach Knigsberg (Roman). 3. Die nchsten Jahre brachten neue Gewaltthaten. 23

19. Teil 2 - S. 122

1890 - Breslau : Hirt
122 Schlacht bei Jena. Gottes Strafgericht in Rußland. Rheinbund, der Napoleon als seinen Schutzherrn anerkannte. Da legte Franz Ii. die deutsche Kaiserwrde nieder und nannte sich nur noch Kaiser von sterreich. Damit war das heilige rmische Reich 1896 deutscher Nation ausgelst. Jetzt gab es in Deutschland nur noch drei groe Staaten: sterreich, Preußen und den Rheinbund. Dieser war ganz in Napoleons Gewalt; sterreich war soeben wieder von ihm besiegt (1805) und hatte zum drittenmal einen schmachvollen Frieden schlieen mssen; jetzt kam die Reihe an Preußen. Der friedliebende König von Preußen, Friedrich Wilhelm Iii. (1.35), hatte bis dahin sorgsam jeden Krieg vermieden; aber Napoleon reizte ihn durch die schndeste Verhhnung so lange, da Preußen ihm den 1806 Krieg erklären mute. In der Doppelschlacht bei Jena und Auerstdt (14. Okt. 1806) wurden die preuischen Heere vollstndig geschlagen und flohen dem Osten zu. Alles schien den Kopf verloren zu haben; die strksten Festungen, wie Erfurt, Magdeburg und Kstrin, sielen den Franzosen ohne Widerstand in die Hnde. Schon nach 14 Tagen zog Napoleon in Berlin ein, während die knigliche Familie nach dem Osten des Landes geflchtet war. Auch dorthin folgte der bermtige Sieger, und Friedrich Wilhelm mute hier den fr Preußen 1807 so unheilvollen Frieden zu Tilsit schlieen, in welchem er die Hlfte seines Knigreichs alle Lnder westlich der Elbe abtreten mute. Aus den eroberten Lndern in Deutschland schuf Napoleon das Knig-reich Westfalen mit der Hauptstadt Kassel, das er seinem Bruder Hieronymus gab. Ein anderer Bruder war schon König von Holland und ein dritter König von Neapel. Um Englands Handel zu vernichten, verbot Napoleon dnrch das Gesetz der Grenzsperre allen Lndern, die ihm unterthan waren, den Handel mit England. Schiffe, welche englische Waren nach dem Festlande zu bringen suchten und dabei ertappt wurden, lie er wegnehmen und die Waren verbrennen. Jahrelang schmachtete Deutschland unter der Fremdherrschaft, bis Gott selber die Fesseln des gewaltthtigen, bermtigen Mannes zerbrach. 46. Gottes Strafgericht in Nuland; 1812. 1. Der Zug nach Rußland. In keines Menschen Hand war je eine solche Macht vereinigt, wie in der Napoleons; aber seine Herrschsucht war unersttlich. Gab es doch zwei Lnder, die sich noch nicht vor ihm gebeugt hatten, England und Rußland. Der Kaiser von Rußland hatte sich lange durch Napoleons Versprechungen tuschen lassen und

20. Von der Französischen Revolution bis zur Gegenwart - S. 10

1910 - Leipzig : Voigtländer
10 Die Neuzeit. 112] 7. Napoleons Krieg gegen die dritte Koalition und das Ende des Deutschen Reiches. 3' "ms10" 1- Die dritte Koalition 1805. Zwischen Frankreich und Eng-land kam es schon 1803 wegen Nichterfllung des Friedens von Hmiens (1802) zu neuem Zwist. Huf Englands Kriegserklrung wurde von Napoleon Hannover besetzt und die Einfuhr englischer Waren in Frankreich verboten. Der englische Minister Pitt suchte hierauf Frankreich auf seine alten Grenzen zu beschrnken und brachte zu diesem Zwecke eine dritte Koalition zwischen England, Rußland, sterreich, Schweden gegen Frankreich zustande 1805. Napoleon jedoch schlo Vertrge mit Baden, Wrttemberg, Bayern, mg*angsmdachte das sterreichische hauptheer unter Mack in Ulm zur Ergebung, Kusterlitz rang' ot)ne Widerstand zu finden, in sterreich ein, besetzte Wien und 2. vez. 1805 besiegte die Russen und sterreicher in der Dreikaiserschlacht bei Kster-pretzburg lnhren am 2. Dezember 1805. Im frieden zu preburg trat sterreich Venedig an das Knigreich Italien, Tirol an Bayern ab. Ruch wurden Bayern und Wrttemberg zu Knigreich en erhoben. lsche Weil König Ferdinand von Neapel im verlaufe des Krieges die Vasallen- anung einer russisch-englischen Flotte zugelassen hatte, erklrte Napoleon ,taaten von dem Schlosse Schnbrunn bei Wien aus: Das Haus Bourbon in Neapel hat aufgehrt zu regieren", und gab das Knigreich Neapel an seinen Bruder Joseph. Doch behauptete Ferdinand die Insel Sicilien. Die Batavische Republik vergab Napoleon als Knigreich Holland an seinen Bruder Ludwig, das Groherzogtum Berg an seinen Schwager Itturat. 2. Das Ende des rmisch-deutschen Reiches 1806. Sogleich seinem Siege der die dritte Koalition schuf Napoleon den Rhein-bund, der Deutschlands Fürsten in dauernde Abhngigkeit von Frankreich bringen sollte. Durch diesen Bund traten zunchst 16 sd- und westdeutsche Fürsten unter Napoleons Schutzherrschaft. Die zwischen den Gebieten dieser Fürsten liegenden Besitzungen der kleineren Reichsstnde wurden der Landeshoheit der Verbndeten unterworfen; durch diese Ittediatisierung" wurde das Ende der deutschen Reichsritterschaft deutschen herbeigefhrt. Die Folge des Rheinbundes war die Auflsung des Reiches 1806 tausendjhrigen deutschen Reiches 1806. Kaiser Franz Ii. legte die deutsche Kaiserwrde ab und^nannte sich hinfort Kaiser Franz I. Napoleons von st erreich (18061835v Napoleon aber nannte sich jetzt Kaiser ^rannet der Franzosen, König uoft Italien, Protektor des Rhein-