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1. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 58

1881 - Trier : Lintz
58 33. Ir suit hie beliben und doit mit mir diu leit. so e^ tagen beginne, ir beide vil gemeit, so helfet mir besarken den minen lieben man.“ dö sprächen die degene: „da^ soi werden getan.“ 34. Nune künd'iu niemen das; wunder wol gesagen von ritern unde fron wen, wie man die borte klagen, dö wart man des wuofes in der stat gewar: vil der burgære die körnen gàhénde dar. 35. Si klagten mit den gestern, wände in was starke leit; die Sifrides schulde in niemen bet geseit, wà von der edele recke verlür den sinen lip. dö weinten mit den fr ou wen der guoten burgære wîp. 36. Smide liiez man gaben bewürben einen sarc von edelm märmelsteine, vil michel unde starc: man biej in vaste binden mit gespenge guot. dö was al den buten barte trûréc der muot. 37. Diu nabt diu was zergangen: man sagt', e^ wolde tagen, dö bat diu edele frouwe zuo dem minister tragen den vil edeln töten, ir vil lieben man: swa^ er dà friunde bête, die sach man weinende gàn. 38. Dö man in zem minister bràbte, vil der glocken klanc; dö bort’ man allenthalben vil maniges pfatfen sanc. dö kom der künec Günther mit den sinen man, mit im der grimme Dagene, zuo dem wüofé gegän. 39. Er sprach: „vil liebiu sw ester, owê der leide diu, daj wir der starken leide niht mokten über sin: wir inneren klagen immer den Sifrides lip.“ „daj tuot ir âne schulde,“ sprach dö daz jämerbafte wip. 40. „Wær’ iu dar umbe leide, sone wær’ es niht geschehen, ir betet min vergeben, des mag ich wol nu jehen, da ich dà wart gescheiden von mime lieben man. daz wolde got von himele, wær' ez mir selber getan.“ 41. „Dir ist von minen Huten leides niht geschehen,“ sprach der künec Günther; „des wil ich dir verjehen.“ „die wellen sin unschuldec, die beizet näher gen,“ sprach si, „zuo der bäre, daz wir die wär beit verstên.“ 42. Daz ist ein michel wunder, vil dicke ez noch geschiht: swä man den mortmeilen bi dem töten sibt, sö bluotent im die wunden, als euch dà geschaeh; dà von man die sculde dà ze Dagene gesach1). 43. Die wunden vluzzen sêre, also si täten ê: die e dà sêre klageten, des wart nu michel mê. dö sprach der künec Günther: „ich wil'z iuch wizzen län;. in sluogen schàchære, Dagene hat es niht getän.“ 44. Si sprach: „die selben schàchman sint mir wol bebaut., got läz ez noch errechen siner friunde hant. *) *) Davon sah man, daß die Lcbutd bei Hagen war.

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1. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 61

1872 - Stolp : Eschenhagen
61 981. Dô sin zem munster brâhten, wie vil dâ gloeken klanc! man hört allenthalben maneges pfaffen sanc. dô kom der kiinic Günther dar mit sînen man, und ouch der grimme Hagene j daz wære bezzer verlan. 982. Er sprach: ‘liebiu swester, wê der leide dîn, daz wir niht mohten âne sô grôzes schaden sîn ! wir müezen immer klagen Sîfrides lîp.’ ‘daz tuot ir âne schulde,’ sprach daz jâmerhafte wîp. 983. ‘Wær iu dar umbe leide, son wær ez niht geschehen, ir hetet min vergezzen, des mag ich wol jehen, dâ ich dâ wart gescheiden und min lieber man. ei wolde got der wäre, wær ez selber mir getân ! ’ 984. Si buten vaste ir lougen. Kriemhilt begunde jehen: ‘swelcher si unschuldec, der lâze daz besehen! der sol zuo der bâre vor den liuten gân ; dâ mac man diu wârheit harte schiere bî verstân.’ 985. Daz ist ein michel wunder, dicke ez noch geschihet : swä man den mortmeilen bi dem töten sihet, sö bluotent im die wunden, sam ouch dâ geschach; dâ von man die schulde dâ ze Hagenen gesach. 986. Die wunden fluzzen sêre, alsam si täten ö. die ê dâ sêre klagten, des wart nu michel me. dö sprach künic Günther : ‘ich wilz iuch wizzen län. in sluogen schâchære; Hagene liât ez nlht getân.’ 987. ‘Mir eint die schâchære,’ sprach si, ‘vil wol bekant. nu lâze ez got errechen von sîner friunde liant ! Günther und Hagene, jä habet irz getân.’ die Sîfrides degne heten dô zuo strîte wän. 988. Kriemhilt twanc grôz jämer. zuo der selben not körnen dö die beide, dâ si in funden tôt, Görnöt ir bruoder und Gîselhêr daz kint. mit triuwen si in klageten; ir ougen wurden nazzes blint. 989. Si weinden innerclîche Kriemhilde man. man wolde messe singen ; zuo dem münster dan giengen allenthalben man unde wîp. die sin doch lîhte enbâren, die weinden Sîfrides lîp. 991. Sîn sarc was bereitet wol umb mitten tac. man huop in von der bâre, dâ er ûfe lac. in wolde noch diu frouwe läzen niht begraben, des muosen al die liute michel arbeite haben.

2. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 60

1872 - Stolp : Eschenhagen
967. Do enkunde nieman trœsten Sîfrides wîp. man zôch ûz den kleidern sînen schœnen lîp und wuoseh im sîne wunde, man leite in ûf den rê. dô was von starkem jâmer sînen liuten allen wê. д 968. Ez sprachen sîne recken ûz Niblunge lant: ;in soi immer rechen mit willen unser hant. er ist in disem huse, der cz hât getän.’ dô îlten sich wafen alle Sîfrides man. 969. Die ûz erwelten degne mit Schilden körnen dar, einlif hundert recken, die hete an sîner schar Sigmunt der riche, sînes sunes tôt wold er gerne rechen, als im sin triuwe daz gebot. 970. Sine wessen, wen si solden mit strîte dô bestân, si entæten Gunthêren und oach sîne man, mit den hêr Sîfrit an daz gejeide reit. Kriemhilt sach si gewâfent; daz was ir ander herzeleit. 971. Swie michel wær ir jâmer und swie starc ir nôt, doch yorhte si harte der Niblunge tôt von ir bruoder mannen, daz si ez understuont. si warnt si güetlîche, sô friunde liebe friunde tuont. 972. Ez rief diu jâmers riche: hnîn hêr Sigmunt, wes weit ir beginnen? iu ist niht rehte kunt. jâ hât künic Günther sô manegen küenen man ; ir weit iuch alle vliesen, weit ir die recken bestân. 975. Ez ist der übermüeten hie bî Eine yil; dâ von ich iu des strîtes râten niht enwil. si habent wider einen ie wol drîzec man. got laze in gelingen, als si umb uns gedienet hän ! 976. Ir suit hie belîben, und doit mit mir diu leit, unz ez tagen beginne, ir helde vil gemeit ; sô helfet mir beserken mînen lieben man!’ dô sprächen die degne: ‘frouwe liep, daz sî getän.’ 979. Smide hiez man gähen wurken einen sarc von silber und von golde, michel unde starc, und hiez in vaste spengen mit stäle, der was guot. dô was al den liuten harte trüric der muot. 980. Diu naht was ergangen; man seite, ez wolde tagen, dô hiez diu edel frouwe zuo dem münster tragen Sîfrit den hêrren, ir vil lieben man. swaz er dâ friunde hete, die sach man weinende gän.

3. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 81

1881 - Trier : Lintz
81 von ir ingesinde wart ez in dar getragen. sit borten leidin mære die küenen eilenden sagen. 35. Gewäfent wart dô Rüedegêr mit fünf hundert man: dar über zwelf recken ze helfe er ouch gewan; die wolden pris erwerben in des sturmes not. sine wisten niht der mære, da^ in so nahte der tôt. 36. Dô sab man Rüedegêre under helme gän: e^ truogen swert diu scharpfen des marcgräven man, dar zuo vor ir banden die liebten Schilde breit, daz sacb der videlære: ez was im âne mâze leit. 37. Ouch sacb der junge Oiseiber sinen sweber gen mit üf gebundem belme: wie moht’er dô verstên, waj er dâ mite meinte niwan allez guot? des wart der künec edele von herzen vrœlîch gemuot. 38. „Nu wol mich solher friunde,“ sprach Oiseiber der degen, „die wir bau gewannen her üf disen wegen: wir subi mines wîbes vil wol geniezen hie. mir ist liep ûf mine triuwe, da^ ie der hîrât ergie.“ 39. „I’ne weij wes ir iuh trœstet;“ sprach dô der spileman, „wä gesäht ir ie durch suone sô manegen recken gän mit üf gebunden helmen, die trüegen swert enhant? an uns wil dienen Rüedegêr sine bürge und siniu lant.“ 40. Redaz der videlære die rede vol sprach, den guoten marcgräven man vor dem büse sacb: sinen schilt den guoten satzt’er für den fuoz. dô muos’er den gesten versagen dienest unde gruoj. 41. Der edele marcgräve rief in den sal: „ir küenen Nibelunge, nu wert iucb über al. ir soldet min genießen, ir entgeltet leider min. ê dô waren wir gefriunde, nu muoz ich iuwer vient sin.“ 42. Dô erscbracten dirre mære die nôthaften man: in was der tröst enpfallen, den si dâ wänden hân, dô mit in wolde striten, dem si dâ wären holt. si beten doch von vinden vil michel arebeit gedolt. 43. „Nune welle got von himele,“ sprach Günther der degen, „daj ir iucb suit genâden noch an uns bewegen, und der vil großen triuwe, der wir doch beten muot: ich wil iu des baz getrouwen, daz ir ez nimmer getuot.“ 44. „I’ne mac es niht geläjen,“ sprach dô der küene man, „ich muoj mit iu striten, wände ib'z gelobet hân. nu wert iucb, küenen degene, sô lieb iu si der lip : mich enwold’es niht erlägen des künec Etzélen wip.“ 45. „Ir widersaget uns nu ze späte,“ sprach dô der künec her, „nu müez' iu got vergelten, vil edel Rüedegêr, triuwe unde minne, die ir uns habt getän, ob ir’j an dem ende woldet minneclicber lân. 46. Wir solderez immer dienen, daz ir uns habt gegeben, ich und mine mâge — ob ir uns liezet leben — Buschmann, Iii. 1. 6

4. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 49

1872 - Stolp : Eschenhagen
49 847. Si sprach: ‘mit kleinen siden noe ich üf sin gewant ein tougenlichez kriuze. da sol, heit, din hant minen man behüeten, so ez an die herte gät, swenne er in den stürmen vor sinen vienden stät.’ 848. ‘Daz tuon ich/ sprach Hagene, ‘vil liebiu frouwe min.’ do wand ouch diu frouwe, ez sold im frume sin; da mite was verraten der Kriemhilde man. urloup nam do Hagene, do gie er froelichen dan. 850. Des anderen morgens mit tüsent siner man reit der herre Sifrit vil froelichen dan. er wand, er solde rechen der sinen friunde leit. Hagene im reit so nähen, daz er geschouwet diu kleit. 851. Als er gesach daz bilde, do schicte er tougeu dan, die seiten andriu maere, zwene siner man: mit fride solde beliben daz Guntheres lant, und si hete Liudger zuo dem künige gesant. 852. Wie ungerne Sifrit do hin wider reit, er enhete e gerochen siner friunde leit! wan in der reise erwanden vil küme Günthers man. er reit zuo dem künige; der wirt im danken began. 853. ‘Nu Ion iu got des willen, friunt, her Sifrit! daz ir so willeclichen tuot, des ich iuch bit, daz sol ich immer dienen, als ich von rehte sol. für alle mine friunde getrouwe ich iu wol. 854. Nu wir der herverte ledec worden sin, so wil ich jagen riten von Wormez über den Ein, hin ze dem Otenwalde, als ich vil dicke hän.’ daz hete geraten Hagne, der vil ungetriuwe man. 855. ‘Allen minen festen sol man daz nu sagen, ich welle fruo riten; die wellen mit mir jagen, daz sich die bereiten; die wellen hie bestän hübschen mit den frouwen, daz si liep mir getan.’ 856. Do sprach der starke Sifrit mit herlichem site: ‘swenne ir jagen wellet, da wil ich gerne mite, so sult ir mir lihen einen suochman und etelichen bracken: so wil ich riten in den tan.’ 857. ‘Welt ir niht niuwan einen?’ sprach der künec zehant. ‘ich lihe iu, weit ir, viere, den wol ist bekant der walt und ouch die stige, swä diu tier gänt, die iuch niht fürewise wider heim riten länt.’ 4

5. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 57

1881 - Trier : Lintz
21. Dò kom der künec Sigemunt dà er Kriemhilde vant : ■er sprach: „owe der reise her in ditze lant. wer hat mich mines kindes und iuch iuwers man bi so guoten friunden vergebne àné getan?“ 22. „Hey, soldo ich den bekennen,“ sprach daz edele wip, „holt enwürde im nimmer min herze und ouch der lip : ich getmt im also leide, daz die mäge sin mit jarner müesen weinen, daj wizzet, von den schulden min. 23. Sigemunt mit armen den fürsten umbeslo^. dò wart von sinen friunden der jarner also gi’03, da^ von dem starken wuofe palas linde sai und ouch diu stat ze Worm^e von ir weinen erschal, 24. Hone künde niemen troesten da^ Sifrides wip. man zöch Ù3 den kleidern den sinen schämen lip: den edeln künec riebe si leiten üf den rè. dò was von großem jarner sinen liuten allen wè. 25. Dò sprachen sine recken von Nibelunge lant: „in sol immer rechen mit willen unser baut. er ist in dirre bürge, der ez dà hàt getàn.“ dò ilten nach gewiesen alle Sifrides man. 26. Die Ù3 erweisen recken mit Schilden kòmen dar. einlif hundert recken die bet an siner schar Sigemunt der bórre. Den Sifrides tòt den wolde er gerne rechen: des gie im wserlìche nót. 27. Sine wessen wen si sohlen mit strìte dò bestàn, sine sieten'3 Günther unde sine man, mit den der bórre Sifrit an da^ gejagede reit. Kriemhilt si sach gewàfent: dò was ir gr(etliche leit. 28. Swie stare ir jarner wie re und swie grò^ ir nót, dò vorhte si so sère der Nibelunge tòt von Guntheres mannen, dar; si e^ understuont: Li warnt si güetliche, sò friunt noch liebe friuude tuont. 29. Dò rief diu jàmers ri eh e : „min her Sigemunt, wes weit ir beginnen? iu enist niht rehte kunt: ej hàt der künec Günther só manegen küenen man, ir sit verlorn alle, weit ir mit strìte si bestàn.“ 30. Mit üf erburten Schilden ze strìte was in not. Kriemhilt diu frouwe bat und ouch gebot, daj si'3 miden solden, die recken vii gemeit: ob si 3 niht wenden künde, da.3 wie re ir bèdenthalben leit. 31. Si sprach: „bórre Sigemunt, ir sult 63 là3en stàn unz 63 sich ba3 gefüege: so wil ich minen man immer mit iu rechen, der mir in hat benomen, avirde ich des bewiset, ich sol im schädeliche körnen. 32. E3 ist der übermüeten hie hi Rine vii: dà von ich iu des strìtes ràten niene wil: si habent wider einen ie wol dri3ec man. am là3’ in got gelingen als si an uns gedienet Ihm.

6. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 59

1881 - Trier : Lintz
Günther unde Hagene, ja habt ir ez getan.“ die Sifrides recken beten dö ze strite wän. 45. Do sprach aber Kriemhilt: „nu dolt mit mir die not. ^ do körnen dise beide da s:in funden tot, Gernöt ir bruoder und Giselher daz kint: in triuwen si in klageten mit den anderen sint. 46. Si weinten innerliche den Kriemhilde man. man solde messe singen, zuo dem Münster dan giengen allenthalben man wip und kint: die sin doch übte enbären, die weinten Sifriden sint. 47. Gernöt und Giselher sprächen: „swester min, nu troeste dich nach töde, als ez doch müoz sin: wir wellems dich ergötzen die wile und wir geleben.“ done künde ir tröst (scheinen zer werlde niemen gegeben.. 48. Sin sarc der was bereitet umbe’n mitten tue: man huop in von der bare, da er üfe lac. noch enwolde si den recken läzen niht begraben: des muosen al die liute vil michel arebeite haben. 49. ln einen riehen pfellel man den töten want. ich wrene man da iemen ane weinen vant. do klagete herzenliche Uote, ein edel wip, und alie^ ir gesinde den sinen wsetlichen lip. 50. Do man da^ gehörte, da^ man zem Münster sanc und in gesarket bete, vil gröj wart der gedranc: durch willen sin er sele wa^ opfers man do truoc! er bete bi den vinden guoter friunde doch genuoc. 51. Do man da gote gediente, daz volc huop sich von dan„ dö sprach diu küneginne: „ir’n sult niht eine lau mich hinte bewachen den Ü5 erwelten degen: ez ist an sime übe al min freude gelegen. 52. Dr! tage und dri nahte wil ich in läjeu stau unz ich mich wol geniete mins vil lieben man. waz, ob da^ got gebiutet, daz mich ouch nimt der tot? so wsere wol verendet min armer Kriemhilde not.“ 53. Zen herbergen giengen die liute von der stat. pfaffen unde müneche si beliben bat und allez sin gesinde, daz sin von relite püae: si beten naht vil arge und ouch vil müelichen tac. 54. An’ ezzen und an’ trinken beleip da manec man: die ez nemen weiden, den wart ez kirnt getan, man gaeb’es in den vollen; daz scliuof Sigemunt. do was den Nibelungen michel arebeite kunt. 55. Die drie tagezite, so wir beeren sagen, die da singen künden, daz si muosen tragen vil michel arebeite durch ir herzen ser. si bäten umbe die sele des recken küene unde her. 56. Urbor üf der erden teilte s’ in diu laut, swä so man diu klöster und guote liute vant.

7. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 67

1881 - Trier : Lintz
67 7. „Sit willekomen, ir hêrren, Günther und Gîselher, Gêrnôt unde Hagene: sam si her Volker und Dancwart der snelle. ist iu daj niht bekant? Kriemkilt noch sêre weinet den heit von Nibelunge lant.“ 8. „Si mac vil lange weinen,“ sprach dö Hagene: „er lit vor manegem jâre ze töde erslagene. den künic von den Hinnen sol si nu holden haben: Sifrit kumet niht widere, er ist nu langé begraben.“ 9. „Die Sifrides wunden lazen wir nu stên: sol leben frou Kriemhilt, so mac schade ergen.“ so redete von Berne der liêrre Dietrich. „tröst der Nibelunge, da vor behüete du dich.“ 10. „Wie soi ich mich behüeten?“ sprach der künic hör. „Etzel uns boten sande (waj sold’ ich frügen mer?) daz wir zuo im solden riten in daz lant: euch hat uns manie mære min swester Kriemhilt gesaut.“ 11. „Ich kan iu wol geraten,“ sprach aber Hagene. ,, bit et iu diu mære ba^ ze sagene den hêrren Dietrichen und sine beide guot, daz si iueh lazen wizzen der frouwen Kriemhilte muot.“ 12. Dö giengen sunderspräcken die dri künege rieh, Günther unde Gêrnôt und euch her Dietrich. „nu sag’ uns, von Berne vil edel riter guot, wie dir si gewizzen umb’ der küniginne muot.“ 13. Dö sprach der vogt von Berne: „waz soi ich iu sagen ich beere alle morgen weinen unde klagen mit jæmerlichen sinnen daj Etzélen wip ■dem riehen gote von himile des starken Sifrides lip.“ 14. „Ez ist et unerwendet,“ sprach der küene man, Volkêr der videlære, „daz wir vernomen kan. wir suln ze liove riten und suln làzen sehen, waz uns snellen degenen müge zen Hinnen geschehen.“ 15. Die küenen Bürgenden hin ze liove riten: si körnen kêrlîchen nah ir landes sh en. dö wundert dä zen Hinnen vil man egen küenen man umb’ Hagenen von Troneje, wie der wæré getan. 16. Durch daz man sehe mære (des was im genuoc) daz er von Niderlanden Sifriden sluoc, sterbest aller recken, fronn Kriemkilde man, des wart michel vragen ze liove näh Hagenen getan. 17. Der heit was wol gewahsen, daz ist alwär, gröj was er zen brüsten, gemischet was sin här mit einer grisen varwe, diu kein warn im lanc, eislich sin gesihene, er bete hör lichen ganc. 18. Dö liiez man kerbergen die Bürgenden man. Günthers gesinde wart gesondert dan (daz riet diu küniginne, diu im vil hazzes truoc); ■da von man sit die knehte an der herberge sluoc. 5*

8. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 47

1872 - Stolp : Eschenhagen
47 824 Man hiez die meinrætem. zen herbergen varn. wie möhte sich Sifrit da vor do bewarn, er oder ander ieman, daz si dô truogen an? daz wart sit in selben ze grozera leide getan. 825. Der künec mit sînen friunden rûnende gie. Hagne von Tronije in nie geruowen lie. noch heten ez gescheiden genuoge sküneges man * done wolde et Hagne nie des rates abe gän. 826. Eines tages si Sîfrit rûnende vaut. dô begunde fragen der heit von Niderlant: ‘wie gât sô trûreclîchen der künec und sine man? daz hilfe ich immer rechen hät in ieman iht getän.’ 827. Dô sprach künic Günther: ‘mir ist von schulden leit. Liudgast und Liudgêr habent mir widerseit; si wellen offenliche riten in min lant.’ dô sprach der degen küene : ‘daz weret Sifrides haut. 828. Näch allen iuren êren mit flîze ichz understän. ich tuon noch den degenen, als ich in ê hân : ich lege in wüeste ir bürge und ouch ir lant, ê daz ich erwinde; des si min houbet iuwer pfant. 829. Ir und iuwer recken suit hie heim bestän, und lat mich zuo in riten mit den, die ich hân. daz ich iu gerne diene, daz laze ich iuch sehen, von mir soi iuwren vinden, daz wizzet, leide geschehen.’’ 830. ‘So wol mich dirre mære!’ sprach der künic dô, als ob er ernsliche der helfe wære frô. in valsche neig im tiefe der ungetriuwe man dô sprach der herre Sifrit: ‘ir suit kleine sorge hân.’ 831. Dô schicten si die reise mit den knehten dan. Sifride und den sînen ze sehenne ez was getan, dô hiez er sich bereiten die von Niderlant; Sifrides recken suohten stritlich gewant. 834. Ir helme und ouch ir brünne si bunden uf diu marc; sich bereite von dem lande manie riter starc. dô gie von Troneje Hagne, da er Kriemhilde vant; er bat im geben urloup, si wolden rumen daz lant. 835 ‘Wol mich,’ sprach Kriemhilt, ‘daz ich ie den man gewan, der minen lieben friunden sô wol tar vor stan, alöe min her Sifrit tuot den friunden min. des wil ich hohes muotes,’ sprach diu küniginne, ‘sin.

9. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 59

1872 - Stolp : Eschenhagen
59 955. Dô sprach diu jâmerhafte: ‘ir suit hiue gän, und wecket harte balde die Sifrides man! ir suit ouch Sigmunde mînen jamer sagen, ob er mir helfen welle den küenen Sîfriden klagen.’ 956. Dô lief ein bote balde, da er si ligen yant, Sifrides helde von Niblunge lant mit den yil leiden mæren ir fröude er in benam. si woldenz niht gelouben, ê man daz weinen veruam. 958. ‘Wachet, her re Sigmunt! mich bat nach iu gän Kriemhilt min frouwe. der ist ein leit getan, daz ir vor allen leiden an ir herze gat; daz suit ir klagen helfen, wan ez sêre iuch bestät.’ 959. Üf rihte sich dô Sigmunt, er sprach: ‘waz sint diu leit der schcenen Kriemhilde, so du hast geseit ? ’ er sprach mit weinen : ‘ine kan iuz niht verdagen : ja ist von Niderlanden der künec Sifrit erslagen.’ 960. Dô sprach der künic Sigmunt: ‘lat daz schimpfen sin und also bœsiu mære von dem sune min, daz ir saget ieman, daz er si erslagen; wan daz kund ich nimmer vor mime töde verklagen.’ 961. ‘Welt irz niht gelouben, daz ir mich hceret sagen, so verneinet selbe Kriemhilde klagen und allez ir gesinde den Sifrides tôt.’ vil sêre schrac dô Sigmunt; des gie im wærlîchen nôt. 962. Mit hundert siner manne er von den betten spranc. si zucten zuo den handen diu scharpfen wafen lanc, si liefen zuo den wuofen jæmerlîchen dan. dô körnen tûsent recken, des küenen Sifrides man. 964. Dô kom der künic Sigmunt, da er Kriemhilde vant. er sprach: ‘owe der reise here in ditze lant! wer hat mich mines kindes und iuch des iuwren man bi also guoten friunden alsus mortlîch âne getan?’ 965. ‘Hei sold ich den bekennen,’ sprach daz edel wip, ‘holt wurde im nimmer min herze noch min lip ; ich riete im alse leides, daz al die friunde sin von mînen schulden müesen immer klagende sin. -966. Sigmunt der hêrre den fürsten umbeslöz. dô wart von sinen friunden der jamer also gröz, daz von dem starken wuofe palas unde sal und diu stat ze Wormze ze beiden siten lute erschal.

10. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 48

1881 - Trier : Lintz
1. Primhilde Sterke grœÿhehen schein. man truoc ir zuo dem ringe einen swæren stein, groj und ungefüege, michel unde wel: in truogen kûme zweite beide küene unde snel. 2. Den warf si ze allen ziten, so si den gèr verschön, der Burgonden sorge was vil harte groz. „waten,“ sprach Hagene, „was; hat der künec ze trat! ja sol si in der helle sin des ühelen tiuvels brüt!“ 3. An ir vil wizen armen si die ermel want, si begunde vazzen den schilt an der haut, den gèr si höhe zucte : do gie e^ an den strit. die eilenden geste vorhten Prünhilde nit. 4. Unde warne im Sifrit niht da ze helfe körnen, so hêté si Günther sinen lip benomen. er gie dar tougenliche und mors im sine haut. Günther sine liste harte sorclich ervant. 5. Er sprach: „gip mir von banden den schilt, là mich tragenr unde merke rehte waz du mich beerest sagen. nu habe du die gebærde : diu werc wil ich begän.“ do er in erkunde, ez was im liebe getan. 6. Do schô^ vil krefticlîchen diu hêrlîche meit iis einen schilt niuwen, michel unde breit: den truoc an sîner hende da^ Sigelinde kint. daj tiuwer spranc von stâle sam e^ wæté der wint. T. Des starken gères snîde al durch den schilt brach, daz man da^ tiuwer lougen den ringen such. des schu^es beide strüchten die kreftigen man: wan1) diu tarnkappe, si wseren tôt dâ bestân. 8. Sîfride dem küenen vom munde brast daj bluot. vil balde spranc er widere: do nam der heit guot den gèr den si geschoben im bete durch den raut; den schö^ do hin widere des starken Sifrides haut. 9. Da^ tiuwer stoup 115 ringen, als ob ez tribe der wint. den gèr schô^ mit eilen da^ Sigemundes kint. sine moitié mit ir krefte des schu^es niht gestàn. 67, en bete nimmer der künic Günther getan. 10. Prünhilt diu schœne balde üf spranc: „edel riter Günther, des schuj^es habe danc.“ si wände da^ er’^ böte mit siner kraft getan: nein, si liête gevellet ein verre kreftiger man. 11. Do gie si hin balde: zornic was ir muot; den stein huop vil höhe diu edel maget guot. si swanc in krefticlîche verre von der hant: do spranc si nach dem würfe, daj lùte erklanc ir ge want. 12. Der stein was gevallen zwelf kl äst er dan: den wurf brach mit Sprunge diu maget wol getan2). ’) Wäre nicht gewesen. — 2) Sie sprang noch weiter, als sie den Stein geworfen Hatte

11. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 77

1881 - Trier : Lintz
3. Ir einer sprach dar inne: „wir müejen ligen tot vor rouche und ouch vor hitze: deist ein griminiu not. mir tuot vor starker hitze der durst so rehte we: des wsen’ min leben schiere in disen sorgen zerge.“ 4. Do sprach von Troneje Dagene: „ir edeln riter guot, swen der durst nu twinge, der trinke hie daz bluot: da^ ist in selben noeten noch hezzer danne win. für trinken und für spise kann niht anders nu gesin. 5. Do gie der recken einer da er einen toten var.t: er kniet’ im zuo der wunden; den heim er abe gebaut. dö begund’er trinken daz vliejende bluot: swie ungewon er’s wsere, ez dühte in greulichen guot. 6. „Nu Ion’ in got von himele,“ sprach der müede man, „daj ich von iuwrem rate so wol getrunken hän: mir ist geschenket selten dehein hezzer win. leb' ich deheine wile, ich sol es dienende sin.“ 7. Do d'andern daz gehörten, da^ ez in dühte guot, dö wart ir michel mere, die trunken ouch daz bluot. da von begunde kreften der guoten recken lip: des engalt an lieben friunden sit vil manec schoene wip. 8. Daz fiuwer viel genöte zuo z'in in den sal: dö leiten si’3 mit Schilden von in hin zetal. der rouch und ouch diu hitze in beidiu täten we: ich wsen’ der jämer immer mer an heleden erge. 9. Dö sprach von Troneje Dagene: „stet zuo des sales want: lat niht die brende vallen üf iuwer helmbant, und tret si mit den füe^en tiefer in da^ bluot. ez ist ein übel höchgezit, die uns diu küneginne tuot.“ 10. In sus getanen leiden in doch der naht zeran. noch stuonden vor dem hüse die zwene küene man, Volker unde Dagene, geleinet über rant: si huoten ir gesindes 113er Burgonden laut. 11. Dö sprach der videlsere: „nu ge wir in den sal: so wellent die Dianen wsenen über al, wir sin in not erstorben, diu an uns ist getan, si sehen! uns begegene noch ir eteslichen gän.“ 12. Dö sprach von Burgonden Giselher da.3 kint: „ich wsen’ 63 tagen welle, sich hebt ein küeler wint. nu lä36 uns got von himele noch lieber zit geleben: uns hat min swester Kriemhilt ein arge höhgezit gegeben.“ 13. Dö sprach aber einer: „ich kiuse nu den tac. sit da3 63 uns be^er wesen nine mac, so bereitet ir iuch, recken, ze strite, deist uns not, — wir körnen doch nimmer hinnen — da3 wir mit eren ligen tot.“- 14. Der künec wolde wsenen, die geste wseren tot, und ouch diu küneginne, von des huwers not: dö lebt ir noch dar inne sehs hundert küener man, da3 nie künec deheiner be33er degene gewan.

12. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 64

1872 - Stolp : Eschenhagen
64 und ob wir in gewinnen, daz si daz gerne sehe.’ ‘ine trouwes niht,’ sprach Hagne, ‘daz ez immer geschehe^''' 1049. Do hiez er Ortwinen hin ze hove gan und den marcgräven Geren, dö daz was getan, man brähte ouch Gernote und Giselher daz kint. si versuohtenz friuntlichen an froun Kriemhilde sint. 1050* Do sprach von Burgonden der küene Gernot: ‘frouwe, ir klaget ze lange den Sifrides tot. man hoert iuch zallen ziten so groezlichen klagen. nu wil der künic iu rihten, daz er sin niht hat erslagen.’ 1051. Si sprach: ‘des ziht in nieman; in sluoc Hagnen hant. wä man in verhouwen solde, do er daz an mir ervant, wie möht ich des trüwen, daz er im trüege haz? ich hete wol behüetet,’ sprach diu küniginne, ‘daz, 1052. Daz ich vermeldet hete sinen schoenen lip. so lieze ich nu min weinen, ich vil armez wip. holt wird ich in nimmer, die ez da hänt getan.’ do begunde hegen Giselher, der vil wsetliche man. 1053. ‘Ich wil den künic grüezen,’ do si im des veriach, mit sinen besten friunden man in vor ir sach. do getorste Hagne für si niht gegän; ^wol weste er sine schulde, er hete ir leide getan, 1055. 1056. 1058. 1059. 1060. Ez enwart nie suone mit so vil trehen me gefüeget under friunden; ir tet ir schade vil we. si verkös üf si alle, wan üf den einen man. in hete erslagen nieman, het ez Hagne niht getan. Dar nach vil unlange do truogen si daz an, daz diu frouwe Kriemhilt den grozen hört ge wan von Niblunges lande und fuorte in an den Rin. ez was ir morgengäbe, er sold ir billichen sin. Do man die von Rine nach dem schätze körnen sach, Albrich der vil küene zuo sinen friunden sprach: ‘wir turren ir des hordes vor gehaben niht, sit sin ze morgengäbe diu edel küniginne giht. Doch enwurdez nimmer,’ sprach Albrich, ‘getän, niuwan daz wir tibele dä verlorn hän mit samet Sifride die guoten tarnhüt; wän die truoe alle zite der schoenen Kriemhilde trüt. Hu ist ez Sifride leider übel körnen, daz uns die tarnkappe der heit hete benomen,

13. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 88

1881 - Trier : Lintz
88 41. Do sprach der heit von Berne: „vil edels küneges wip, ez enwart nie gisel mere so guoter riter lip, als ich in, frouwe here, an in gegeben hän: nu sult ir die eilenden min vil wol genießen län.“ 42. Si jach si tset ez gerne, dö gie her Dietrich mit weinenden ougen von den beiden lobelich. sit rach sich grimmicliche daz Etzelen wip: den uz erwelten degenen nam si beiden den lip. 43. Si lie si sunder ligen durch ir ungemach, daz ir sit dewedere den andern nie gesach: unz si ir bruoder lioubet hin für Dagenen truoc. der Kriemhilte räche wart an in beiden genuoc. 44. Do gie diu küniginne da si Dagenen sack. wie relite vintliche si zuo dem recken sprach: „weit ir mir geben widere da?; ir mir habt genomen, so muget ir noch wol lebende heim zuo den Bürgenden körnen.“ 45. Do sprach der grimme Dagen: „diu bete ist gar verlorn, vil edeliu küniginne. ja hän ich des gesworn, daj ich den bort iht zeige die wile da?; si leben, deheiner miner kerren, so enwirt er nieman gegeben.“ 46. „Ich bring'ez an ein ende,“ so sprach da?; edel wip. dö hiez si ir bruoder nemen dä den lip. man sluoc im ab daz houbet: bi häre si ej truoc für den heit von Troneje, dö wart im leide genuoc. 47. Also der ungemuote sines kerren houbet sack, wider Krimhilde dö der recke sprach: „du käst ez näch dinem willen ze einem ende kräht, und ist oucli rekte ergangen als ich mir bete gedäht. 48. Nu ist von Burgonde der edel künic tot, Giselker der junge und ouch Gernöt. den sqhaz weiz nu nieman wan got unde min1): der sol dich välentinne immer gar verholn sin.“ 49. Si sprach: „so habt ir übele geltes mich ge wert, so wil ich doch behalten da?; Sifrides swert. daz truoc min holder friedel, dö ich in jungist sack, an dem mir herzen leide vor allem leide geschach.“ 50. Si zöch ez von der scheide: da?; künde er niht erwern. dö dähte si den recken des lebenes hebern. si huop ez mit ir banden, daz houpt si im abe sluoc. daj sack der künic Etzel: dö was im leide genuoc. 51. „Wäfen,“ sprach der fürste, „wie ist nu tot gelegen von eines wibes banden der aller beste degen der ie kom ze sturme oder ie schilt getruoc! swie vint ab ich im waere, e?; ist mir leide genuoc.“ 52. Dö sprach der alte Dildebrant: „ja geniuzet si’s niht, daj si in slahen torste. swaz halt mir gesckiht, 0 Gen. abh. von wau.

14. Deutsche Dichtung im Mittelalter - S. 82

1881 - Trier : Lintz
82 die herlicken gäbe; dö ir und iuwer man uns fuortet friuntliche zuo dirre höchgezite dan.“ 47. „Wie wol ich iu des günde,“ sprach Rüedeger der degen, „daz ich iu mine gäbe noch dicke solde wegen mit vollen willecliche, als ich des bete wän: sone würde mir dar umbe nimmer schelten getän.“ 48. „Erwindet, edel Rüedeger,“ sprach dö Gernot, „wand'ez wirt deheiner gesten nie erbot so rehte minnecliche, als ihr uns habt getän: des sult ir wol geniezen, ob wir bi lebene bestän.“ 49. „Daz wolde got,“ sprach Rüedeger, „vil edel Ger not, daj ir ze Rine wseret und ich waere tot mit etelichen eren'), sit ich iuch sol bestän: ez enwart noch nie an degenen wirs von friunden getän.“ 50. „Nu Ion' iu got, her Rüedeger,“ sprach aber Gernöt, „der vil riehen gäbe: mich riuwet iuwer tot, sol an iu verterben so tugentlicher muot. ich trage hie iuwer wäfen, daz ir mir gäbet, helet guot. 51. Da^ ist mir nie geswichen in aller dirre not: unter sinen ecken lit manec riter tot. ez ist luter unde staete, herlick unde guot: ich waen’ so riche gäbe ein recke nimmer mer getuot. 52. Und weit ir niht erwinden, ir’n wellet zuo z’uns gän, slaht ir mir iht der friunde, die ich noch liine hän, mit iuwer selbes swerte nim’ ich iu den lip: so riuwet ir mich, Rüedeger, und iuwer lierlichen; wip.“ 53. „Daj wolde got, her Gernöt, und mühte daj ergän, dan; aller iuwer wille waere hie getän. und da3 genesen waere iuwer friunde lip! iu sol vil wol getrouwen bediu min tohter und min wip.“ 54. Des antwurt’ im Giselher, der edeln Uoten kint: „wie tuet ir so, her Rüedeger? die mit mir körnen sint, si sint iu alle waege: ir grifet übel zuo; die iuwern sekoenen tohter weit ir verwitewen ze fruo. 55. Swenue ir und iuwer recken mit strite mich bestät, wie rehte unfriuntliche ir daj schirmn lät, daj ich iu wol getrouwe für ander alle man, dä von ich z’einem wibe iuwer tohter mir gewan!“ 56. „Gedenket iuwer trqiwe, vil edel künec her, gesende iuch got von hinnen,“ so sprach Rüedeger, „lät die junefrouwen niht engelten min: durh aller fürsten tugende so ruochet ir genaedec sin.“ 57. „Daj taet’ ich wol von schulden,“ sprach Giselher daj kint; „die edeln mine mäge, die noch hier inne sint, suln die von iu ersterben, so muoj geschieden sin diu vil staete friuntsekaft zuo z’iu und ouch dem wibe min.“ l l) in ehrenhafter Weise.

15. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 9

1872 - Stolp : Eschenhagen
9 57. Dô sprach der fürste Sigmunt: ‘din rede ist mir leit wan -wurden disiu mære ze Eine geseit, dun dürftest nimer gerîten in Guntheres lant. Günther unde Gêrnôt die sint mir lange bekant. 58. Mit gewalte nieman erwerben mac die maget,’ so sprach der künic Sigmunt, ‘daz ist mir wrol gesaget. wil aber du mit recken riten in daz lant, obe wir iht haben friunde, die werdent schiere besant/ 59. ‘Des en ist mir niht ze muote/ sprach aber Sifrit, ‘daz mir sülen ze Eine recken volgen mit durch deheine hervart (daz wære mir leit), dä mit ich solde ertwingen die yil hêrlîchen meit. 60. Si mac wol sus erwerben dä min eiaes hant. ich wil mit zwelf gesellen in Guntheres lant, dar suit ir mir helfen, vater Sigmunt,’ dô gap man sînen degnen ze kleidern grä unde bunt. 61. Do vernam ouch disiu mære sin muoter Siglint. si begunde truren umb ir liebez kint, daz vorhte si Verliesen von Guntheres man. diu edel küniginne vil sêre weinen began. 62. Sifrit der hêrre gie, dä er si sach; wider sine muoter er güetlichen sprach : ‘frouwe, ir suit niht weinen durch den willen min, ja wil ich âne sorge vor allen vienden sin. 63. Und helfet mir der reise in Burgonden lant, daz ich und mine recken haben solch gewant, daz also stolze helde mit êren mügen tragen. des wil ich iu genâde mit triuwen wærlîchen sagen.’ 64. ‘Sit du niht wil erwinden,’ sprach frou Siglint, ‘so hilf ich dir der reise, min einigez kint, mit der besten wæte, die riter ie getruoc, dir *und dinen gesellen; ir suit ir fiieren genuoc.’ 66. Dô säzen schoene frouwen naht unde tac, daz lützel ir deheiniu ruowe gepilac, unze man geworhte die Sîfrides wät. er wolde siner reise haben deheiner slahte rät. 68. Dô nähte in ir reise ze den Burgonden dan. umb si begunde sorgen wip unde man, ob si immer körnen solden heim wider in ir lant. die helde in hiezen soumen beide wäfen und gewant,

16. Teil 7 = Für Obersekunda - S. 68

1918 - Leipzig [u.a.] : Teubner
68 463. (‘2137) 'Sô wê mich dirre mære,’ 80 sprach ab Hagene. 'wir heten ander swære sô vil ze tragene: sul wir mit friunden strîten, daz sî got gekleit.’ do sprach der marcgrâve: 'daz ist mir inneclîche leit.’ 464. (2138) 'Nu lôn ich iu der gäbe, vil edel Rüedegêr. s wie halt gein iu gebären dise recken her, daz nimmer iuch gerüeret mit strîte hie mîn haut, ob ir si alle slüeget, die von Burgonden lant.’ 465. (2139) Des neic im mit zühten der guote Rüedegêr. si weinten allenthalben. daz disiu herzen sêr niemen scheiden künde, daz was ein michel nôt. vater aller tugende lac an Rüedegêre tôt. 466. (2140) Dô sprach von dem hüse Volker der spileman: 'sît mîn geselle Hagene den vride hat getan, den suit ir also staete haben von miner hant. daz habt ir wol verdienet, dô wir körnen in daz lant. 467. (2141) Vil edel marcgrâve, ir suit mîn bote sin. dise röte bouge gab mir diu marcgrâvîn, daz ich si tragen solde hie zer hôchgezît: die mugt ir selbe schouwen, daz ir des min geziuge sît.’ 468. (2142) 'Daz wolde got der riche’, sprach dô Rüedegêr, 'daz iu diu marcgrävinne noch solte geben mêr! diu mære sag ich gerne der triutinne min, gesihe ich si gesunder, des suit ir âne zwifel sin.’ 469. (2143) Als er im daz gelobte, den schilt huop Rüedegêr. des muotes er ertobte: do enbeit er dâ niht mêr, dô lief er zuo den gesten einem degen gelich. manegen slac vil swinden sluoc der marcgrâve rieh. 470. (2144) Die zwêne stuonden höher, Volkêr und Hagene, wan ez im ê gelobten die zwêne degene: noch vant er als küenen bi den tiirnen stän, daz Rüedegêr des strîtes mit grözen sorgen hegan. 471. (2145) Durch mortræchen willen sô liezen si dar in Günther und Gêrnôt: si heten beide sin. dô stuont höher Gîselher; zwär ez was im leit. er versach sich noch des lebenes; dâ von errüedegêren meit. 472. (2146) Dô Sprüngen zuo den vînden des maregräven man. man sach si nâch ir hêrren vil tugentlîchen gân. Str. 471. stuonden höher sie traten zurück. 471. Günther und Gêrnôt als Subjekte. noch ... als außerdem — so.

17. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 28

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
28 Das Nibelungenlied 102. Wir sulen den jungen harren enphähen dester baz, daz wir iht verdienen des snellen recken haz. sin lip der ist so schoene men sol in holden Mn: er hat mit siner krefte so manegiu wunder getan.« 103. D6 sprach der künec des landes: »nu si uns willekomen, er ist edel unde küene: daz hän ich wol verneinen, des soll er geniezen in Burgondeu laut.« dö gie der herre Günther da er Sifriden vant. 104. Der wirt und sine geste enpfiengen so den gast, daz in an ir zühten vil lüzel iht gebrast, des begunde in nigen der waetliche man, daz si im beten grüezen so rehte schone getan. 105. »Mich wundert diser maere,« sprach der künec zehant, »von wanne ir, edel Sifrit, sit körnen in ditze lant, oder waz ir wellet werben ze Wormz an den Rin.« dö sprach der gast ze dem künige, »daz sol iueh unverdaget sin. 100 Mir wart gesaget maere in mines vater lant, daz hie bi iu waeren (daz bete ich gerne bekant) die küeuesten recken (des hän ich vil vernomen) die ie künec gewänne: dar umbe bin ich her bekomen. 107. Ouch hoere ich iu selben der degenheite jehen, daz man künec deheinen kiiener habe gesehen. des redent vil die liute über elliu disiu lant; nune will ich niht erwinden, unz ez mir werde bekant. 108. Ich bin ouch ein recke und solde kröne tragen, ich wil daz gerne stiegen daz si von mir sagen daz ich habe von rehte (beidiu) liute unde lant: dar umbe sol min ere und ouch min ho übet wesen phant. 109. Nu ir sit so küene als mir ist geseit, nune ruoche ich ist ez ieman liep oder leit, ich wil an iu ertwingen swaz ir muget hän, lant unde bürge daz soll mir werden undertäu.« 110. Den künic bete wunder, und sine man alsam, umbe solhiu maere als er hie vernam, daz er des bete willen, er naeme im siniu laut, daz hörten sine degne: dö wart in zürnen bekant. »Wie bet ich daz verdienet,« sprach Günther der degeu, »des min vater lange mit eren hät gepflegen, daz wir daz Bolden vliesen von iemans Überkraft? wir liezen übel schinen daz wir ouch pflegen riterschast.« »Ich ne wils niht erwinden,« sprach der küene man. »ez enmüge von dinen eilen din lant den fride hän, ich wils alles walten: und ouch diu erbe min, erwürbest dus mit Sterke, diu sulen dir undertaenec sin. 113. Din erbe und ouch daz mine sulen geliche ligen. sweder unser einer am anderen mac gesigen, dem sol ez allez dienen, die liute und ouch diu lant.« daz widerredet Hagne dä unde Gernöt sä zehant. 114. »Wir hän des niht gediegen,« sprach dö Gernöt, »daz wir iht lande ertwingen, daz iemen drumbe töt gelige vor beides banden, wir haben richiu lant: diu dienent uns ze rehte, ze niemen siut si baz bewant.« 115. Mit grimmegen muote stuonden dä die friunde sin. dö was ouch darunder von Metzen Ortwin: der sprach »disiu suone ist mir harte leit. iu hät der starke Sifrit unverdient widerseit. 116. Ob ir und iwer bruoder betet niht die wer, und ob er danne bete ein ganzez küneges her, ich träte wol erstriten daz der küene man dise starke übermüete von wären schulden müese läu.« 111. 112.

18. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 62

1872 - Stolp : Eschenhagen
62 993. Do man gehörte, daz man zem miinster sanc und in besarket hete, dö huop sich gröz gedranc. durch willen siner sele waz man opfers truoc! er hete bi den vinden doch guoter friunde genuoc. 996. Dö man het gesungen, daz volc sich huop dan. dö sprach frou Kriemhilt: ‘irn sult niht eine län hinte mich bewachen den uz erwelten degen. ez ist an sime libe al min fröude gelegen. 997. Dri naht und dri tage wil ich in läzen stän, unz ich mich geniete mins vil lieben man. waz ob got gebiutet, daz mich ouch nimet der tot? so wsere wol verendet min armer Kriemhilde not.’ 998. Ze herbergen giengen die liute von der stat. pfaffen unde müniche si beliben bat und allez sin gesinde, daz des heldes pflac. si heten naht vil arge und vil müelichen tac. 1002 An dem dritten morgen ze rehter messezit so was bi dem miinster der kirchhof also wit von den lantliuten weinens also voi *, si dienden im nach töde, als man lieben friunden sol. 1004. Dö gote wart gedienet und man vol gesanc, mit ungefüegem leide vil des Volkes ranc. man hiez in uz dem miinster zuo dem grabe tragen, man vant da niht anders wan ein weinen unde klagen. 1006. E ze dem grabe koeme Sifrides wip, dö ranc mit solchem jamer ir getriuwer lip, daz man si mit dem brunnen dicke da begöz. ez was ir ungemüete harte unmaszlichen gröz. 1007. Ez was michel wunder, daz si ie genas, mit klage ir helfende da manic frouwe was. dö sprach diu küniginne: ‘ir Sifrides man, ir sult durch iuwer triuwe an mir genade began. 1008. Lät mir nach mime leide ein kleine liep geschehen, daz ich sin schoene houbet noch eines müeze sehen.’ dö bat sis also lauge mit jämers siten starc, daz man uf brechen muose den vil herlichen sarc. 1009. Dö brahte man die frouwen, da si in ligen vant. si huop sin schoenez houbet mit ir wizen hant und kuste in also töten, den edelen riter guot. ir vil liehten ougen von leide weinden dö bluot.

19. Handbuch für den deutschen Unterricht in den oberen Klassen der Gymnasien - S. 26

1872 - Köln : DuMont-Schauberg
26 Das Nibelungenlied 72. Au dem sibenden morgen ze Wormz uf den sant riten die vil kiienen. allez ir gewant was von röteme golde, ir gereite wol getan: ir ros in giengen ebne, des küenen Sifrides man. 73. Ir Schilde wären niuwe lieht unde breit, und vil schoene ir helmen, do ze hove reit Sifrit der vil kiiene in Guntheres laut, man gesach an beiden nie so herlich gewant. 71. Diu ort der swerte giengen nider äs die sporn: ez tu orten scharpfe geren die riter üz erkorn. Sifrit der fuorte ir einen wol zweier spannen breit, der ze sinen ecken vil harte vreislichen sneit. 75. Die goltvarwen zoume fuortens an der hant, sidiniu vürbüege. sus kömens in daz lant. daz volc si allenthalben kaphen an began. do liefen in enkegene vil der Guntheres man. 76. Die höchgemuoten recken, riter unde kneht, die giengen zuo den herren (daz was michel reht), und enphiengen die geste in ir herren lant, und nämen in die moere mit den Schilden von der hant. 77. Diu ros si wolden dannen ziehen an gemach. Sifrit der vil küene wie snelle er do sprach: »lat uns sten die moere mir und minen man. wir wellen schiere hinnen; des ich guoten willen hän. 78. 8wem sin kunt diu maere, der sol mich niht verdagen, wä ich den künic vinde, daz sol man mir sagen, Günthern den vil riehen üz Burgundern lant.« do sagte ez ime einer, dem ez rehte was bekant. 79. »Welt ir den künic vinden, daz mac vil wol geschehen. in jenem sale witen hän ich in gesehen bi den sinen holden, da sult ir hine gän: dä muget ir bi im vinden manegen herücheu man.« 80. Nu wären deme kiinige diu maere geseit, daz dä körnen waeren ritter wol gemeit: die fuorten riebe briinne und erlich gewant: si derkande nieman in der Burgunder» lant. 81. Den künic nam des wunder, von wannen koemen dar die berücken recken in waete lieht gevar und mit so guoten Schilden niu unde breit, daz im daz sagte nieman, daz was Gunthere leit. 82. Des antworte dem künege von Metzen Ortwin (rieh unde kiiene mokt er vil wol sin) »sit wir ir niht erkennen, so sult ir heizen gän nach minem oeheim Hagnen: den sult ir si sehen lau, 83. Dem sint kunt diu riebe und elliu vremdiu lant. sin im die herren künde, daz tuo er uns bekant,« der künic bat in bringen und die sine man: man sack in berücke mit recken hin ze hove gän. 84. Waz sin der künic wolde, des fragte Hagene. »ez sint in mime hüse unkunde degene, die niemen hie bekennet: habet irs ie gesehen, des solt du mir, Hagne, hie der wärheit verjehen.« 85. »Daz tuen ich,« sprach Hagne: zeinem venster er do gie, sin ougen er dä wenken zuo den gesten lie. wol behagte im ir geverte und euch ir gewant: si waren im vil vremde in der Burgunder» lant. 86. Er sprach, von swannen koemen die recken an den Rin, ez mühten fürsten selbe oder fürsten boten sin. »ir ros diu sint schoene, ir kleider harte guot: von swannen sie koinent, si sint beide hoch gemuot.«

20. Mittelhochdeutsches Lesebuch für höhere Lehranstalten - S. 172

1872 - Stolp : Eschenhagen
172 kumt er her ze lande, maneger schœnen frouwen er tuot mit sinen handen, des zuo der weite nieman mac getrouwen.’ 492. ‘Daz sul wir wol behüeten,’ sprach der degen îrolt. ‘ob er begunde wüeten, und wære ein berc golt, den næme ich niht dar umbe, so der strît geschæhe, daz ich Waten mînen œheim bi dem wilden Hagenen niht ensæhe.’ 494. Wate hiez froun Hilden üf einem kochen sin. begähen mit den Schilden für diu magedin was in allen enden daz schef behüetet sêre. ez was bi den frouwen ze huote hundert ritter oder mère. 495. Dô rihten sich ze strite alle, die üf den sant näch Hilden körnen wären und die von Irlant die maget heten gefüeret dem künige ze leide. vil maneger wol gesunder gestuont do sines libes an der freide. 496. Hetelen hört man rüefen vaste an sine man: ‘nû wert iuch, snelle degene ! der nie golt gewan, deme heize ich mezzen mit vollen âne wäge. ir suit des niht vergezzen, ir stet den von Irlant hie ze läge.’ * 498. Inu was körnen Hagene zuo in an den sant. dö wurden sper geschozzen von guoter helde liant. die uf dem sande stuonden, die werten sich vil sêre der von Irlande, dâ von geschach der wunden deste mère. 500. Dö stuonden under wehsei mit den herten spern, die under den Schilden einander wolten wern der vil tiefen wunden durch halsberge guote. geverwet was daz wazzer mit dem alröten verchbluote. 503. Hagene in grozem zorne sprang uz in die fluot. der degen grimme küene zuo dem stade wuot. dö sach man uf den recken sam snêwes flocken swinde geschozzen dâ mit pfilen. daz tete von Hegelingen daz gesinde. 504. Dö wart ouch von den swerten ein vil michel klanc. die in dâ slahen wolten, die muosten manegen wanc vor sinen siegen wanken. Hetele der vil hère kam ze sinem swehere. daz beweint diu schœne Hilde sêre. 506. Ez wart doch niht gescheiden in so kurzer stunt. Hetele der küene wart von Hagenen wunt. dö kämen sine mäge mit Waten von Sturmlanden ; îrolt unde Môrunc wärn vil guote recken zuo ir handen. 508. Do heten ouch mit eilen erworben nû daz lant die Hagenen gesellen, die kämen üf den sant.