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1. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 21

1898 - Bamberg : Buchner
Ferdinand I. 15561564. 21 Karl V. zog nach der vergeblichen Belagerung von Metz seine Hand fr immer von Deutschland ab. Er konnte sich zwar der Einsicht nicht verschlieen, da Deutschland um jeden Preis Frieden haben msse, aber er selbst wollte die Hand nicht dazu bieten. Die Verantwortung sr den Augsburger Religionsfrieden schob er seinem Bruder Ferdinand I. zu. Ihm bertrug er 1556 auch die Kaiserwrde, was von den deutschen 1556 Kurfrsten 1558 gebilligt wurde. Spanien samt den auereuropischen Kolonien, die Niederlande mit Luxemburg und der Freigrasschast, Mailand, Neapel und Sizilien trat er gleichfalls schon 1556 seinem Sohne Philipp Ii. ab. Er selbst zog sich ins Privatleben zurck. Karls V. Lebensziel war, die weltherrsch astliche Stellung des Kaiser-tums und die Einheit der Kirche wiederherzustellen. Als er nach 33jhrigen Mhen und Kmpfen, fast am Ziele angelangt, seine Plne scheitern sah, war er ein gebrochener Mann, nur mehr ein Huflein Medizin". Mit bewunderungswrdiger Willenskraft, seinem Wahlspruche plus ultra nachstrebend, hatte er sich bis dahin trotz seiner schwachen Natur und trotz der Qualen der Gicht aufrecht erhalten. Nun trieb es ihn fort von dem un-freundlichen Norden nach Spanien. In einem einfachen Wohnhause, das er sich neben dem Kloster San Auste (200 km westlich von Madrid) er-bauen lie, lebte er noch zwei Jahre bis zu seinem Tode 1558, als ein 1558 stiller, aber aufmerksamer Beobachter der Welthndel. Karl V., ein kaum mittelgroer Mann, hatte blondes Haar und blaue Augen; sein Gesicht, von einem Vollbart umgeben, war schmal, der Mund stets halbgeffnet, Nase und Kinn berlang. Seine Gesichtszge belebte selten ein heiteres Lcheln. Ein gemessenes, wortkarges Wesen war schon dem Jngling eigen. Stets bewies er ein eisernes Pflichtgefhl, Unerschrockenheit in Gefahren, Migung im Glck, einen angelegentlichen Eifer fr das Heil seiner Seele und fr das Wohl seiner Kirche. Unter den vielen Bildern Karls Y. sind am berhmtesten die beiden Gemlde von Tizian, aufbewahrt in Madrid und in Mnchen. Jerdinand I. 15561564 und Maximilian Ii. 1564 1576. Beide Kaiser bemhten sich, den Augsburger Religionsfrieden auf-recht zu erhalten. Ferdinand I., ein thtiger und leutseliger Fürst, suchte Katholiken und Protestanten zu vershnen und beim Tridentiner Konzil die Gewhrung des Laienkelches und der Priesterehe auszuwirken, obwohl er selbst ein berzeugter Katholik war. Sein Sohn Maximilian Ii., ein Mann von milder Gesinnung, lie trotz seiner Hinneigung zum Protestan-tismus die Rechte der Katholiken nicht schmlern.

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1. Geschichte der Neuzeit - S. 34

1915 - Bamberg : Buchner
34 Abdankung Karls V. Händen. Er ging nach den Niederlanden, hier verbrachte er die letzten Jahre seiner Regierung. Bald nach dem Abschluß des Augsburger Religionsfriedens, der die völlige Niederlage seines politischen Systems besiegelte, 1556faßte er den Entschluß abzudanken. Die spanische Krone einschließlich der Herrschaft über Neapel, Sizilien, Mailand, die Niederlande und die amerikanischen Besitzungen ging an seinen Sohn Philipp Ii. über, die Katferroürbe an Zerdinand I., seinen Bruder, der schon seit 1521 die deutschen Gebiete des Habsburgischen Hauses verwaltete und dazu noch Böhmen und Ungarn erworben hatte. Karls V. Lebensziel war die Weltherrschaft des Kaisertums und die Einheit der Kirche. Als er nach 33 jährigen Mühen und Kämpfen, fast am Ziele angelangt, seine Pläne scheitern sah, war er ein gebrochener Mann. Mit bewunderungswürdiger Willenskraft hatte er sich bis dahin trotz seiner schwachen Natur und trotz der Qualen der Gicht aufrecht erhalten. Nun trieb es ihn fort von dem unfreundlichen Norden nach Spanien. In einem einfachen wohnhause, das er sich neben dem Kloster San lauste (200 km westlich von Madrid) erbauen ließ, lebte er noch zwei Jahre (bis 1558) als ein stiller, aber aufmerksamer Beobachter der Umthänöel. Außer Andachtsübungen oblag er mechanischen Arbeiten,- namentlich hatte er an Uhren seine Zreude. Den größten Schmerz verursachte ihm am Ende seiner Tage die Wahrnehmung, daß der Protestantismus selbst in Spanien eingedrungen war, wo sich in einigen Städten förmliche lutherische Gemeinden gebildet hatten. Karl V., ein kaum mittelgroßer Mann, hatte blondes haar und blaue Augen,-sein Gesicht, von einem Dollbart umgeben, war schmal, der Mund stets halbgeöffnet, Nase und Kinn überlang. Seine Gesichtszüge belebte selten ein heiteres Lächeln. Ein gemessenes, wortkarges wesen mar schon dem Jüngling eigen. Stets bewies er ein eisernes Pflichtgefühl, Unerschrockenheit in Gefahren, Mäßigung im Glück, einen angelegentlichen Eifer für das heil seiner Seele und für das wohl seiner Kirche. Zerdinand I. 1556—1564 und Maximilian Ii. 1564—1576. Die nächsten Kaiser bemühten sich den Augsburger Reltgionsfrieöen zu wahren. Ferdinand I., ein tätiger und leutseliger $ürst, suchte Katholiken und Protestanten zu versöhnen und beim Tridentiner Konzil die Gewährung des Laienkelches und der Priesterehe auszuwirken, obwohl er selbst ein überzeugter Katholik war. Sein Sohn Maximilian Ii. dagegen, ein Mann von milder Gesinnung, ließ trotz seiner Hinneigung zum Protestantismus die Rechte der Katholiken nicht schmälern. In jener Zeit errang sich das evangelische Bekenntnis auch in den westeuropäischen Ländern die staatliche Anerkennung, und zwar in den

2. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 165

1891 - Leipzig : Voigtländer
165 gegen diesen wenden mute. Whrend er sein Land von den Feinden befreite, bezwang der Kaiser die sddeutschen protestantischen Städte und zog dann, mit Moritz und seinem Bruder Ferdinand vereinigt, gegen den Kurfrsten, welchen er in der Schlacht bei Mhlberg (an der Elbe) besiegte und gefangen nahm (1547). Auch Philipp von Hessen ergab sich nun und wurde des Kaisers Gefangener. 3. Der Augsburger Religionsfriede 1555. Moritz, der von dem Kaiser die Kurwrde und Johann Friedrichs Lande erhalten hatte, trat jedoch als er das allein noch unbezwuugeue protestantische Magdeburg belagerte pltzlich zur Partei seiner Glaubensgenossen der. Er verband sich mit dem franzsischen König Heinrich Ii. (dein Sohne und Nachfolger Franz des I.), welcher die wichtigen Grenzstdte Metz, Tonl und Verdun besetzte. Moritz selbst drang unerwartet gegen den Kaiser in Tirol vor, ntigte den kranken, gichtbrchigen Mann zur Flucht und erzwang den Passauer Vertrag 1552: den Protestanten 1552 wurde freie Religionsbung bewilligt, die gefangenen Fürsten losge-geben. Der Augsburger Religionsfriede 1555 besttigte den Passauer 1555 Vertrag und gestand den Anhngern der augsburgischen Konsession gleiche Rechte wie den Katholiken zu. 4. Karls V. Abdankung. Niedergedrckt durch diesen Ausgang des Religionskampfes und durch Krankheit gebeugt, entsagte Karl V. 1556 der Regierung und gab seinem Sohne Philipp Spanien, Neapel, 1556 Mailand, die Niederlande und Amerika; sein Bruder Ferdinand, König von Bhmen und Ungarn, folgte ihm in den sterreichischen Lndern und in der Kaiserwrde. Karl zog sich in das Kloster San Inste in der spanischen Landschaft Estremadura zurck, wo er nach zwei Jahren (1558) starb. 120. Die nchsten Nachfolger Karls V.: Ferdinand I. (15561564) und Maximilian Ii. (15641576). 1. Auf Karl V. folgte in sterreich und dann auch als deutscher Kaiser dessen Bruder, Ferdinand I. (15561564), dem Karl schon bei seinen Lebzeiten die Regierung sterreichs berlassen hatte und der damit noch durch seine Vermhlung mit der Erbin von Ungarn und Bhmen diese beiden Knigreiche vereinigt hatte. Doch blieb der sdliche und stliche Teil Ungarns noch lngere Zeit in der Gewalt der Trken. Ferdinand war ernstlich und mit Erfolg bestrebt, den Frieden zwischen Katholiken und Protestanten aufrecht zu erhalten.

3. Hülfsbuch für den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte - S. 113

1877 - Mainz : Kunze
113 - Bald nach Abschlu des Augsburger Religionsfriedens dankte Karl V. ab (1556). Sein Sohn Philipp erhielt Spanien Mit den Kolonien, Neapel, Mailand, die Franche Gomte und die Niederlande. Ferdinand I., sein Bruder, der 1551 zum rmischen Könige gewhlt worden war, erhielt die deutschen Habsburgischen Besitzungen. Karl zog sich weltmde in das Kloster St. Juste in Spanien zurck und starb daselbst 1558 als Privatmann. Zweite Abtheilung. Von dem Augsburger Religionsfrieden oder von der Abdankung Karls V. bis zum dreiigjhrigen Krieg. 1555 oder 15561618. 1. Ferdinand 1.1556-1564 Maximilian H. 1564-1576. Ferdinand I. im Jahre lojil zum rmischen König gewhlt, war durch seine Gemahlin zugleich König von Bhmen und Ungarn. Als König von Ungarn hatte er seine ganze Regierungszeit hindurch mit den Trken zu kmpfen, denen er -' 4iuch einen Theil des Landes abtreten mute. Ferdinand war ein Mann von groer Migung und in --"'V- -' religisen Dingen duldsam. In seinen Erblndern suchte er w , sogar die beiden Confessionen zu vereinigen. : Maximilian Ii. 15641576, sein Sohn und Nach-Wc folger, trat in die Fustapfen des Vaters: auch unter ihm machte "/ nu: ... die Reformation im Stillen Fortschritte. Mit den Trkenzhatte er schwere Kmpfe zu bestehen. 2. Rudolf Ii. 1576-1612. Rudolf, Maximilians Ii. Sohn, beschftigte sich mit gelehrten Studien, Alchymie und Astrologie, die Reichsgeschfte vernachlssigend. Er hatte lngere Zeit an dem Hofe Philipps Ii. von Spanien gelebt und war nicht duldsam wie sein Vorgnger; die ungarischen Protestanten emprten sich. Er wurde von seinem Eck e rtz, tzl'sbuch fr den ersten Unterricht in der deutschen Geschichte. 7. Aufl. 8

4. Geschichte der Neuzeit - S. 28

1901 - München [u.a.] : Franz
28 Ferdinand I. Maximilian Ii. Bhmen und einen Teil Ungarns durch Wahl der dortigen Philipp Ii. Stnde erhalten hatte. Die spanische Krone, zu der die aus-gedehnten amerikanischen Besitzungen, das Knigreich Neapel mit Sizilien und die Insel Sardinien gehrten, bertrug Karl seinem Sohne Philipp Ii., dem er schon frher Mailand gegeben und jetzt auch noch den burgundischen Landfriedenskreis (die Franche-Comt6 und die Niederlande) unter Vorbehalt der Reichsangehrigkeit verlieh. Damit war die vllige Trennung der Niederlande von Deutschland angebahnt, artv.t 1558.Karl V. zog sich nach seiner Abdankung in das spanische Kloster San Huste zurck, "wo er noch bis 1558 als Privatmann lebte. Ferdinand I. 15561564. Innere Kaiser Ferdinand I.hatte sich, obwohl in Spanien geboren Politik. und erzogen, mit dem Charakter und den Verhltnissen der deutschen Nation während der Regierung seines Bruders vertraut gemacht, da er zu Anfang und zu Ende derselben als dessen Stellvertreter thtig gewesen und schon 1521 in die Reihe der deutschen Landessrsten eingetreten war. Obwohl Katholik, war er der berzeugung, da die Kirche einer Reform be-drfe, und befrwortete gleich seinem Schwiegersohn, dem Herzog Albrechtv. von Bayern, beim Konzil von Trient die Gestattung des Laienkelches und der Priesterehe. Die Ablehnung dieser Antrge und die zgernde Anerkennung seiner Kaiserwahl seitens des Papstes mgen dazu beigetragen haben, da Ferdinand die Reformation in Deutschland gewhren lie, so da die Zahl ihrer An-Hnger auch in seinen Erblanden wie in Ungarn wuchs. Indes nahm er auch den Jesuitenorden in seine Staaten auf, welcher 1552 ein Kollegium in Wien errichtete. Bereits vorher waren die Jefniten von Herzog Wilhelm Iv. von Bayern in dieses Land berufen worden, wo ihnen bald das ganze Unterrichts-Wesen berlassen wurde. uere Die Haltung, welche Ferdinand I. den Protestanten gegenber Politik. einnahm, erklrte sich auch daraus, da er ihrer Hilfe fr feilt Knigreich Ungarn bedurfte. Whrend er nmlich im Innern den von ihm abgeschlossenen Religionsfrieden von Augsburg aufrecht zu erhalten suchte, hatte er nach aueit seit 1526 mit dett Trken zu kmpfen, die den grten Teil von Ungarn besetzt hielten. Ihm folgte fein Sohn Maximilian Il 15641576. Auch Maximilian Ii. hatte um Ungarn mit dem Fürsten von Siebenbrgen und mit den Trken zu kmpfen. 1566 machte sich

5. Die deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 90

1900 - Berlin : Weidmann
90 Ferdinand I. und Maximilian Ii. 15561576. auf seine Seite zog. So kam es erst nach drei ferneren Kriegen 1544 im Frieden von Crepy [kreppt] zu einem Vergleich, in dem Franz I. die Ansprche auf Italiens Karl V. die auf Burgund fr immer fallen lie. Dieser fhrte 2. einen Krieg mit den Trken. Der Sultan Suleimau der Prchtige (15201566) drang 1526 in Ungarn ein und schlug den jungen König Ludwig Ii. (s. S. 73 A. 5), der auf der Flucht ums Leben kam, bei Mohacs [mhatsch]. Nunmehr hatte Ferdinand von sterreich als Gemahl von Ludwigs Schwester Anna wieder An-spruch auf die Vereinigung Ungarns und Bhmens " mit den deutsch-habsburgischen Landern; Ungarn blieb jedoch fortwhrend durch Aulei-mau gefhrdet, der 1529 sogar Wien belagerte und den Habsburgeru im Frieden von 1545 nur die Grenzpltze gegen einen Tribut ber-lie. Auch im Kampfe gegen die nordafrikanifchen Raubstaaten war Karl V. nur teilweise vom Glck begnstigt: er eroberte zwar (1535) Tunis, aber sein Angriff auf Alger (1541) milang. [Karls V. Abdankung.] Krperlich leidend und mit den Er-folgen feines Lebens wenig zufrieden, trat Karl V. feinem Sohne Philipp Ii. 1554 Neapel und Mailand, 1555 die Niederlande, 1556 endlich Spanien und Amerika ab. Sein Bruder Ferdi-nand I. aber, schon 1531 zum rmischen Könige gewhlt, bernahm 1556 die Regierung des Reiches. Karl selbst hatte sich in die Nhe des Klosters St. Dste [an juste] in Estremadnra zurckgezogen und starb daselbst 1558. 3. Die Zeit des Augsburger Religwnsfriedens 15551618. 69. Ferdinand I. 15561564 und sein Sohn Maximilian Ii. 1564 bis 1576 waren duldsame Fürsten, unter denen die Reformation selbst in den sterreichischen Erblndern Fortschritte machte. Die An-griffe der Trken dauerten fort, auch nachdem Suleimau 1566 vor der tapfer verteidigten Festung Sziget [feiget] gestorben war; dagegen vernichtete Philipps Ii. Halbruder Don Juan [chuau] d ' Auftrio 0 Der Kaiser verlieh nur Mailand dem Sohne Franzens I., Philipp von Orleans; als dieser aber schon im folgenden Jahre (1545) starb, ging das Herzogtum an Philipp (Ii. von Spanien), des Kaisers eigenen Sohn, der.

6. Geschichtstabellen für Seminare, höhere Mädchen- und Mittelschulen - S. 65

1884 - Berlin : Gaertner
65 1552 Kurfürst Moritz unterwirft das geächtete Magdeburg. Sein Zug gegen den Kaiser nach Abschlufs eines Bündnisses mit dem Sohne Franz’ I, Heinrich Ii von Frankreich, welcher dadurch in den Besitz der Bistümer Metz, Toul und Verdun gelangt; Vertreibung Karls V aus Innsbruck. Der Passauer Vertrag mit König Ferdinand legt den Grund zu einem Religionsfrieden. Johann Friedrich und Philipp von Hessen werden aus ihrer Haft entlassen, Philipp kehrt in sein Land zurück (das nach seinem Tode in Hessen-Kassel und Hessen -Darmstadt zerfällt). Metz widersteht Karl V unter Franz von Guise. 1555 Augsburger Religionsfriede. Kultusfreiheit (Cuius regio, eius religio) und politische Gleichberechtigung der Reichsstände Augsburgischer Konfession mit den römisch-katholischen. Der „geistliche Vorbehalt“, das „Reservatum ec-clesiasticum“. 1556 Karls Abdankung. Er stirbt 1558 im Kloster San Juste in Estremadura. 1556—1564 Ferdinand I römischer Kaiser. 1564—1576 Maximilian H, Ferdinands I Sohn, römischer Kaiser. Ferdinands I und Maximilians Ii Zeitgenossen. 1556—1598 Philipp Ii, Karls V Sohn, König von Spanien, mit dessen Krone aufser den Kolonieen die Niederlande und die Franche-Comtö, Mailand und Neapel verbunden sind. Vernichtungskampf (Autodafes) gegen alles Nichtrömische (Ketzer, Moriskos, Juden). Cervantes, der Dichter des Don Quixote. 1558—1603 Elisabeth von England, Tochter Heinrichs Viii. Gründung der Hochkirche durch die 39 Artikel. Die Dissenters. Unterwerfung Irlands. Kolonie Virginien. Franz Drake (Kartoffel). Ostindische Kompagnie. William Shakespeare. 5

7. Lehrbuch der Geschichte für die mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 60

1904 - Gotha : Perthes
m In dem Religionsfrieden, der nun zustande kam (1555), wurde den weltlichen Reichs stnden das Recht, der die Religion zu bestimmen (ins reformandi), zugestanden (cuius regio, eius religio). der die g ei st lichen Reichsstnde konnte man sich nicht einigen. Zuletzt verordnete Ferdinand, da jeder geistliche Reidjsstand, der den alten Glauben verlasse, sein Amt verlieren solle (der sogen. geistlid)e Vorbehalt, reservatum eccle-siastieum); doch sicherte er den protestantischen Untertanen der geistlichen Stnde die Ausbung ihrer Religion zu. Von politischem Migeschick und krperlichen Leiden niedergebeugt, zog sid) Karl V. von der Regierung zurck. Nachdem er 1554 seinem Sohn Philipp die Herrschaft der Mailand und Neapel gegeben hatte, bertrug er ihm 1555 in feierlicher Versammlung der Stnde zu Brssel die Niederlande und im Anfang des I. 1556 Spanien. Den deutschen Knrsrsten kndigte er 1556 seine Verzichtleistung auf Deutschland zu gnnsten seines Bruders Ferdinand an. Durch diese Bestimmungen wurden die Niederlande (friefifche und niederlothringische Gebiete) von Deutsd)land losgerissen und einer selbstndigen Entwickelung entgegengefhrt. Ebenso ward der alte Zusammen-hang des deutschen Reiches mit Italien gelst. Karl V. zog sich in die Stille des Klosters San Inste [stifte] (sdwestlich von Madrid) zurck, in dessen unmittelbarer Nhe er wohnte. Hier, starb er 1558. Die Leiche ruht in dem von Philipp (Ii.) erbauten Escoril spa-last, Kloster und Totengruft, nordwestlich von Madrid). Ii. Die Gegenreformation. Unter Kerdinand I. (15561564) verbreitete sich die Reformation fast der ganz Deutschland. Unbekmmert um den geistlichen Vorbehalt whlten in den nrdlichen Bistmern evangelische Domherren evangelische Bischfe oder Administratoren. In Sddeutschland wurden selbst Baiern und die Habsburgischen Lande bis auf Tirol von der Reformation ergriffen. Der Kaiser ^itcu-imittan Ii., Sohn Ferdinands (15641576), war ein entschiedener Feind aller Religionsverfolgung. In dieser Zeit, da Deutsdj-lanb einer kirchlichen Einheit entgegenzugehen schien, brach der Streit der protestantischen Theologen um das Dogma (insbesonbere die Abendmahlslehre) aus. Neben Luther hatte nmlich Zwingli in der deutschen Schweiz (Zrich) und Calvin in der franzsischen Schweiz (Genf) eine Reformation be-gnnen. Die calviniftifche (sogen, reformierte) Lehre breitete sich in den Niederlanden, Frankreich und Schottland aus, sanb aber auch Anhnger in Deutschland Der Streit der Reformierten und der Lutheraner schieb endlich Deutschland in zwei feinbliche Lager. Gleichzeitig hatte die katholische Kirche sid) innerlich aufgerafft. Sie hatte mittels des Konziles von Trient (15451563) eine Reform an Haupt und Gliebern wirklich vollzogen. Die Bischfe waren enger an Rom gefesselt; in bischflichen eiuinarien wrbe fr die Ausbildung der Geistlichen

8. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 126

1896 - Hannover : Manz & Lange
126 Die Zeit des Augsburger Religionsfriedens. Mitglieder. In Deutschland gelang es ihm, unter anderem mehrere Frstenhuser (so Kursachsen und Zweige des wnrttembergischen Herzogshauses) zur katholischen Kirche zurckzufhren. 2) Kaiser Ferdinand I. 1556 bis 1564. Kaiser Ferdinand I. war ein friedlich gesinnter Herrscher und redlich bemht, die Bestimmungen des Augsburger berein-kommens aufrecht zu erhalten. Trotzdem drangen die protestantischen Lehren in seine eigenen Stammlande ein; mehrere katholische Bistmer im mittleren und nrdlichen Deutschland kamen im Widerspruch mit dem geistlichen Vorbehalt" in die Hnde der Protestanten. 3) Kaiser Maximilian 11. 1564 bis 1576. Auf Ferdinand I. folgte als deutscher Kaiser sein ltester Sohn, Maximilian Ii. Er war in seinem Herzen der protes-tantischen Lehre zngethan und lie sich nur durch uere Rck-sichten davon abhalten, offen zu ihr berzutreten. 4) Kaiser Rudolf Ii. 1576 bis 1612. Maximilians Sohn und Nachfolger, Rudolf Ii., war ein untchtiger Herrscher. Willensschwach und aberglubisch, dazu von einer krankhaften Schwermut niedergedrckt vernachlssigte er die Regierungsgeschfte und widmete seine Zeit der Alchimie und Sterndeutern1). Die Folge davon war, da im Reiche wie in seinen Stammlndern Verwirrung und Unbotmigkeit eintrat. a. Donauwrth: Die Reichsstadt Donauwrth war protestantisch geworden. Jedoch hatte sie gegenber Karl V. die Verpflichtung bernommen, die Katholiken in ihrem Gebiet zu !) Unter Alchimie versteht man die Ausartung der Chemie; sie geht hauptschlich darauf aus, aus unebeln Metallen Gold zu machen. Wegen seiner Vorliebe fr ternbeuterei (Astrologie) frderte Rudolf Ii. auch die groen zeitgenssischen Astronomen Tycho Brahe ans Dnemark und Johann Kepler aus Weil der Stadt, der die Gesetze der Planetenbewegung entdeckte.

9. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 188

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Versöhnliche Haltung des Kaisers. Ausbreitung des Protestantismus. Maximilians Ii kirchliche Stellung. 188 Vi. Von Karl V. bis zum Ausbruch des 30 jährigen Krieges. dem er ihn ermahnte, an der alten Religion festzuhalten; im Jahre 1556 übertrug er ihm auch Spanien und die damit verbundenen Länder diesseits und jenseits des Ozeans (Neapel, Mailand, Freigrafschaft Burgund, Westindien), während er seinem Bruder Ferdinand die Reichsgeschäste und die Verwaltung der österreichischen Gebiete überließ. Hierauf zog er sich in das westliche Spanien zurück und baute sich, entfernt vom Getriebe der Welt, unweit des Klosters San Juste in Estremadura ein einfaches Wohnhaus, wo er den Rest seiner Tage verbrachte. Er bebaute den Garten, versenkte sich in religiöse Betrachtungen und unterzog sich mit Gewissenhaftigkeit gottesdienstlichen Übungen. 1558 machte der Tod seinem so bewegten und reichen Leben ein Ende. B. Mm Augsburger Religionsfrie-en öiszumkeginn des Dreißigjährigen Krieges 1555—1618» § 71. Ferdinand I. 1556—1564. Maximilian Ii. 1564—1576. 1. Nach Kals V. Tod wurde Ferdinand I. (1556—1564), Beherrscher der österreichischen Lande, seit 1526 auch König von Böhmen und Ungarn, von den Kurfürsten in der Kaiserwürde bestätigt. Er war von dem löblichen Streben erfüllt, den durch den Augsburger Religionsfrieden geschaffenen Friedenszustand allen Ernstes aufrecht zu erhalten, und offenbarte eine milde, tolerante Gesinnung. Obwohl ein strenggläubiger Anhänger der alten Kirche, hielt er doch eine Reform derselben für notwendig und suchte beim Papst dahin zu wirken, daß dieser, um weiteren Abfall zu verhüten, die Priesterehe und den Laienkelch gestatte. Unter seinem gerechten Regiments breitete sich der Protestantismus in Deutschland immer weiter aus, vielfach unter Verletzung des Geistlichen Vorbehaltes; er gewann auch in den österreichischen Erbstaaten, in Ungarn und Siebenbürgen an Boden; ja er drang sogar in das Salzburger Erzstift vor und schlug hier so tiefe Wurzeln, daß er später jahrhundertelangen Bedrückungen Trotz zu bieten vermochte. Ferdinand starb 1564. Mit tiefem Bedauern vernahm man im Reiche die Kunde von dem Tode des guten, friedliebenden und gerechten Kaisers. 2. Als Nachfolger in der Kaiserwürde wurde Ferdinands Sohn Maximilian (1564—1576) bestimmt. Derselbe war, wie sein Vater,

10. (Zur ethnograph. Vorstufe) - S. 26

1882 - Berlin : Gaertner
26 Deutsche Geschichte. Wittenberg, Frankfurt a. £>., Marburg, Straßburg. Johann Reuchlin. Franz v. Sickingen's Ebern-bnrg, Sammelplatz freisinniger Männer. Ulrich von Hutten. Kopernikus (1473 —1543) in Thorn und Frauenburg. 1519-1556 Karl V., Sohn Philipps von Österreich und der Johanna von Spanien, Enkel Maximilians. Größter Umfang kaiserlicher Hausmacht. 1521-1526 Erster Krieg zwischen Karl V. und Franz I. von Frankreich. „Bayard, der Ritter ohne Furcht und Tadel." Schlacht bei Pavia (1525). Franz gefangen, Friede zu Madrid. 1525 Blüte deutscher Kunst. Albrecht Dürer, Peter Fischer, Hans Sachs, Lucas Cranach, Hans Holbein. 1527-1529 Zweiter Krieg zwischen Karl V.und Franzi. Karlvonbourbon erstürmt Rom (1527). Damenfriede (1529). 1536-1538 Dritter Krieg) zwischen Karl V. und Franz I. 1541-1544 Vierter Krieg J Friede zu Crespy (1544). 1537 Begründung der Ansprüche Brandenburgs auf Schlesien (1537) und auf Preußen (1569) unter dem Kurfürsten I o a ch i m Ii. 1545 Eröffnung des Tridentmer Konzils. 1546-1547 Schmalkaldischer Krieg. Schlacht bei Mühlberg (1547). Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige und Landgraf Philipp v. Hessen gefangen. Augsburger Interim (1548). Morttz von Sachsen (albertinische Linie) führt den Vertrag zu Passau (1552) herbei, fällt bei Sievershausen gegen den Markgrafen Albrecht von Brandenburg-Kulmbach (1553). 1555 Religionsfriede zu Augsburg. 1556-1564 Ferdinand I. (Karls V. Bruder). Kämpfe mit den Türken. Tod Melanchthons (1560). 1558 Tod Karls V. zu St.justein Spanien. 1564-1576 Maximilian Ii. (Ferdinands Sohn) milde und duldsam. Grumbachsche Händel. Türkenkriege (Belagerung Szigeths, Zrini). 1576—1612 Rudolf Ii. (Maximilians Sohn). Konkordienformel (1577), protestantische Union (1608), katholische Liga (1609).

11. Kanon der an den höheren Schulen Schlesiens einzuprägenden Geschichtszahlen - S. 20

1912 - Breslau : Trewendt & Granier
— 20 — 1530 Reichstag zu Augsburg. Die Augsburgische Konfession. Der Schmalkaldische Bund. (Philipp von Hessen.) 1532 Der Nürnberger Religionsfriede. Vordringen des Protestantismus. Brandenburg lutherisch (1539). 1545-1563 Das Konzil zu Trient. Feststellung des katholischen Dogmas im Gegensatz zum Protestantismus. Der Jesuitenorden (Ignatius Loyola). 1546—1547 Der Schmalkaldische Krieg nach Karls V. Frieden mit Franz I. zu Crepy und mit den Türken. Durch Karls Sieg bei Mühlberg verliert Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen (Ernestiner) die Kurwürde an Herzog Moritz von Sachsen (Albertiner). Das Augsburger Interim des Kaisers. 1o5n, , Der Passauer Vertrag. Moritz von Sachsen überrumpelt den Kaiser. Heinrich Ii. von Frankreich besetzt Metz. Toul und Verdun im Einverständnis mit Moritz. 1555 Der Augsburger Religionsfriede. Gleichstellung der lutherischen Reichsstände mit den Katholiken. Das Reformations recht der Reichsstände. Der geistliche Vorbehalt. 1558—1603 Königin Elisabeth von England. Die anglikanische Hochkirche. Maria Stuart, Königin von Schottland (t 1587). Untergang der spanischen Armada. Das klassische englische Drama (Shakespeare). b) 1556—1648. Die Zeit der Gegenreformation. Keplers Gesetze. Blüte der niederländischen Malerei (Rubens, Rembrandt). I 1556—1564 Kaiser Ferdinand I. Beginn der Hugenottenkriege in Frankreich. 1564—1576 Kaiser Maximilian Ii. Beginn des Freiheitskampfes der Niederländer gegen Philipp Ii. von Spanien (Egmont-Alba). 1576—1612 Kaiser Rudolf Ii. Einfluß der Jesuiten in Kirche, Schule und Politik. 1598 Durch das Edikt von Nantes beendet Heinrich Iv. von Frankreich, der 1. Bourbon, die Hugenottenkriege.

12. Zur ethnographischen Vorstufe - S. 26

1869 - Berlin : Gaertner
26 Deutsche Geschichte. Wittenberg, Frankfurt a. O., Marburg, Straßburg. Johann Reuchlin (f 1522). Franz v. Sickingen's Ebernbnrg, Sammelplatz freisinniger Männer. Ulrich von Hutten (t 1523). Kopernicus (1473-1543) in Thorn und Frauenburg. 1519—1556 Äarl Y., Sohn Philipps von Österreich und der Johanna von Spanien, Enkel Maximilians. Größter Umfang kaiserlicher Hausmacht. 1521-1525 Krieg zwischen Karl V. und Franz I. von Frankreich. „Bayard, der Ritter ohne Furcht und Tadel." Schlacht bei Pa via (1525). Franz gefangen, Friede zu Madrid. 1525 Blüte deutscher Kunst. Albrecht Dürer, Peter Fischer, Hans Sachs, Lucas Crauach, Haus Holbein. 1527-1529 Zweiter Krieg zwischen Karl V. und Franzi. Karl von Bourbon erstürmt Rom (1527). Damen-sriede (1529). 1536-1538 Dritter Krieg) zwischen Karl V. und Franz I. Friede 1541-1544 Vierter Krieg' zu Crespy (1544). 1537 Begründung der Ansprüche Brandenburgs auf Schlesien (1537) und auf Preußen (1569) unter dem Kurfürsten Joachim Ii. 1545 Eröffnung des Tridentin er Concils. 1546-1547 Schmalkaldischer Krieg. Schlacht bei Mühlberg (1547). Kurfürst Johann Friedrich der Großmüthige und Landgras Philipv v. Hessen gefangen. Augsburger Interim (1548). Moritz von Sachsen (albertinische Linie) sührt den Vertrag zu Passau (1552) herbei, fäßt bei Sievershausen gegen den Markgrasen Albrecht von Brandenburg-Kulmbach (1553). 1555 Religionsfriede zu Augsburg. 1556-1564 Ferdinand I. (Karls V. Bruder). Kämpse mit den Türken. Tod Melanchthons (1560),, 1558 Tod Karls V. zu St. Just in Spanien. 1564-1576 Maximilian Ii. (Ferdinands Sohn) milde und duldsam. Grumbachsche Händel. Türkenkriege (Belagerung Szigeths, Zriui). 1576-1612 Rudolf Ii. (Maximilians Sohn). Konkordienformel (1580), protestantische Union (1608), katholische Liga (1609).

13. Badisches Realienbuch - S. 253

1916 - Bühl (Baden) : Konkordia-Verl.
253 seiner Untreue. Weil der Kaiser seinen Schwiegervater, den Landgrafen von Hessen, nicht frei gab, kehrte er die Waffen gegen ihn. Vom König von Frankreich wurde er unterstützt. Während französische Truppen in Lothringen einrückten, zog Moritz gegen den Kaiser. Dieser lag krank in Innsbruck. Mit knapper Not entging er der Gefangennahme. Auf dem Reichstag zu Augsburg schloß der Kaiser 1555 den Augsburger Religionsfrieden. Die Protestanten erhielten freie Religions- übung und gleiche Rechte mit den Katholiken. Der König von Frankreich aber bekam die Bistümer Metz, Toul und Verdun. Enttäuscht über die Erfolglosigkeit seiner Unternehmungen, legte Karl 1556 die Kaiserkrone nieder. Im Kloster San Puste bei Madrid beschloß er 1558 sein Leben. Zum Nachdenken und Üben. 1. Erfrage, ab auch der Bauernkrieg in deiner Heimat gewütet hat! 2. Stelle fest, ab sich der Bauer heute nach in dieser Abhängigkeit befindet! 3. Gib an, ob der Landmann noch Zehnten und andere Naturalabgaben bezahlen muß! 4. Gib an, wie heutzutage Jagdfrevel bestraft wird! 5. Erzähle, was dir über Goß von Berlichingen be- kannt ist! 6. Zn welchen Gedichten wird rins van Karl V. erzählt? 42. Der Dreißigjährige Krieg. 1618—1648. Ursachen: Trotz des Augsburger Religionsfriedens dauerten Hader und Zwietracht zwischen Katholiken und Protestanten fort. Zum gegenseitigen Schutze schlossen die Protestanten einen Bund, die Union. An ihrer Spitze stand Fried- rich V. von der Pfalz. Die Katholiken aber bildeten gleichfalls ein Bündnis, die Liga, und wählten den Herzog Maximilian von Bayern zu ihrem Führer. In Böhmen hatte die Reformation weite Verbreitung gefunden. Durch eine kaiserliche Urkunde, den sogenannten Majestätsb rief, war den Protestanten völlige Religionsfreiheit zugesichert und der Bau von Kirchen erlaubt worden. Trotzdem wurde eine neuerbaute protcftantifd)c Kirche niedergerissen, eine andere geschlossen. Darüber beschwerten sich die Böhmen beim Kaiser. Da keine Abhilfe geschah, zog ein saufen bewaffneter Protestanten vor das Prager Schloß und warf die Räte, welche als Hauptfeinde der Protestanten galten, zum Fenster hinaus. I. Der Böhmisch-pfälzische Krieg. 1618 1621. 1. Der Böhmische Krieg. Als bald darauf der Protestantenfeind Ferdinand Ii. Kaiser wurde, sagten sich die evangelischen Böhmen vom Kaiser los und wählten den Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz zu ihrem König. Der Kurfürst nahm auf Drängen seiner Gemahlin, einer englischen Königstochter, die gefährliche Süroue an. Dieser unkriegerische, lebensfrohe Pfälzer hatte sich in Prag die Zeit mit glänzenden Hoffesten, Schlittenfahrten und Tanzvergnügen verkürzt und sich wenig um die Kriegsvorbereitungen gekümmert. Der Kaiser aber verband sich mit Maximilian von Bayern. Bald rückte der kriegstüchtige Feldherr der Liga, Tilly, in Böhmen ein und errang innerhalb einer Stunde am Weißen Berg bei Prag einen glänzenden Sieg über Friedrichs Heer. Der „Winterkönig", der nicht einmal an der Schlacht teilnahm, mußte fliehen und blieb seither ein heimat- und landloser Mann. Die Pfalz gab der Kaiser dem Herzog von Bayern als Dank für seine Hilfe. Über Böhmen verhängte er ein furchtbares Strafgericht. Er zerriß eigenhändig den Majestätsbrief und entzog den Protestanten die ver- liehenen Rechte und Freiheiten. 27 Führer des Ausstandes wurden hingerichtet, ihre Güter eingezogen und die protestantischen Geistlichen verjagt. 30000 Familien wanderten aus: wer blieb, mußte zum alten Glauben zurückkehren.

14. Tabellen zur Weltgeschichte - S. 38

1891 - Hamburg : Meißner
— 38 — 1552 Feindliches Auftreten und glücklicher Feldzug bei Moritz von Sachsen gegen Karl V. Vertrag zu Passau. 1553 Moritz fällt in der Schlackt bet Sieoersbause» gegen den Markgrafen Albrecht von Branben-burg-Kulmbach. 1555 Religionsfriede Zu Augsburg. Zugeständnis der Religionsfreiheit und des Rechtes der Reformation an die weltlichen Reichsstände. Der geistliche Vorbehalt. 1556 Karl V. legt die Kaiserkrone nicber und zieht sich in das Kloster St. Just in Spanien zurück (+ 1558). 1556—1564 Ferdinand I. (der Bruder Karls Y.). Viele Kämpfe mit den Türken in Ungarn. Sultan So lim an Ii. 1556—1598 Philipp Ii., König von Spanien. Er vereinigt Portugal mit Spanien und sucht in Spanien, Portugal u. den Nieberlanben jede freiere Regung in Staat u. Kirche zu unterbrücken. Seme Gemahlin Maria die Blutige regiert in England (1553-1558). Hinrichtung der Johanna Gray und des Erzbischofs Cranmer (1554). 1558—1603 Glifabetb von England. (Tochter Heinrichs Viii. und der Anna Bol'eyn). Vollenbung der von Heinrich Viii. begonnenen und von ibrer Stiefschwester Maria gehemmten Reformation. Grünbung der Hochkirche. Rasche Entwicklung der äußern Macht und des innern Wohlstanbes des englischen Reiches. Englisch-ostinbische Kompanie (1600). William Shakespeare (t 1616). 1559—1589 Frankreich regiert durch Franzll., Karlix. und H einnchlh. (Söhne derkatharina v.medici.) Bürgerkriege zwischen den Protestanten(Hugeuotten) und Katholiken, den Bourbonen und Guisen (1562-1598 (1629) La Rochelle). 1560 Melanchthon f. Calvin f 1564.

15. Geschichte der Neuzeit - S. 27

1892 - München [u.a.] : Franz
Karls V. Abdankung. — Ferdinand I. 27 nehmender Hang zu Schwermut zur Ausführung eines Gedankens, mit dem er sich schon länger getragen: er dankte 1556 ab. Die Kaiserwürde giug dadurch auf seinen Brnder Ferdinand über, der schon Ferdmand 1. 1531 zum römischen König gewühlt worden war, zehn Jahre vorher die süddeutschen Besitzungen seines Hause und dazu 1526 noch das Königreich Böhmen und einen Teil Ungarns durch Wahl der dortigeu Stände erhalten hatte. Die spanische Krone, zu der die ausgedehnten amerikanischen Besitzungen, das Königreich Neapel mit Sizilien und die Insel Sardinien gehörten, übertrug Karl seinem Sohne Philipp Ii.. dem er schon früher Mailand ge- ' geben und jetzt auch noch den burgnndischen Landfriedenskreis (die Franche-Comts und die Niederlande) unter Borbehalt der Neichs-angehörigkeit verlieh. Damit war die völlige Trennung der Niederlande von Deutschland angebahnt. Karl V. zog sich nach seiner Karl V. -s-1558. Abdankung in das spanische Kloster San Just zurück, wo er noch bis 1558 als Privatmann lebte. Ferdinand I. 1556—1564 Kaiser Ferdinand I. hatte sich, obwohl in Spanien geboren und erzogen, mit dem Charakter und den Verhältnissen der deutschen Nation während der Regierung seines Bruders vertraut gemacht, da er zu Anfang und zu Ende derselben als dessen Stellvertreter thätig gewesen und schon 1521 m die Reihe der deutscheu Territorial-herreu eingetreten war. Obwohl Katholik, war er der Überzeugung, daß die Kirche einer Reform bedürfe, und befürwortete gleich feinem Schwiegersohn, dem Herzog Albrecht Ar. vou Bayern, beim Konzil von Trient die Gestattung des Laienkelches und der Priesterehe. Die Ablehnung dieser Anträge und die zögerude Anerkennung seiner Kaiserwahl seitens des Papstes mögen dazu beigetragen haben, daß Ferdinand die Reformation in Deutschland gewähren ließ, so daß die Zahl ihrer Anhänger auch in seinen Erblanden wie in Ungarn wuchs. Indes nahm er auch den Jesuitenorden in seine Staaten auf, welcher 1552 ein Kollegium in Wien errichtete. Bereits vorher waren die Jesuiten von dem Herzog Wilhelm Iv. von Bayern in dieses Land berufen worden, wo ihnen bald das ganze Unterrichtswesen überlassen wurde. Die Haltung, welche Ferdinand I. den Protestanten gegenüber einnahm, erklärt sich auch daraus, daß er ihrer Hilfe für fein Königreich Ungarn bedurfte. Während er nämlich im Innern den von ihm abgeschlossenen Religionsfrieden von Augsburg aufrecht zu erhalten suchte, hatte er nach außen feit 1526 mit den Türken zu kämpfen, die den größten Teil von Ungarn besetzt hielten. Ihm folgte fein Sohn.

16. Die Neuzeit - S. 183

1878 - Wolfenbüttel : Zwißler
— isä — 1525 Bauernkrieg. Thomas Münzer bei Frankenhausen geschlagen und hingerichtet. Niederlage Franz' I. bei Pavia. Säkularisation Preußens. 1526 Friede von Madrid. 1527 Die Kaiserlichen unter Karl von Bourbon erstürmen Rom. 1529 Reichstag zu Speyer. Marburger Religionsgespräch. Damenfriede von Cambray. 1530 Reichstag zu Augsburg. Confessio Augustana. Confutatio. Melanchthon's Apologie. 1531 Gründung des schmalkaldischen Bundes. Zwingli fällt in der Schlacht bei Kappel. 1532 Vergleich im Nürnberger Religionsfrieden. 1533—1535 Die Wiedertäufer in Münster. 1536—1544 Dritter und vierter Krieg zwischen Karl V. und Franz I. Friede zu Crespy. Mailand an Karl V., Burgund an Franz I. Feldzüge Karl's gegen Tunis und Algier. 1540 Der durch Loyola gestiftete Jesuitenorden wird von Paul Iii. bestätigt. 1545—1563 Tridentiner Konzil. 1546 18. Febr. Luther stirbt in Eisleben. Beginn des schmalkaldischen Krieges. 1547 Schlacht bei Mühlberg. Der Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige und der Landgraf Philipp von Hessen geraten in Gefangenschaft. Moritz von Sachsen erhält die Kurwürde. 1548 Augsburger Interim. 1552 Moritz von Sachsen gegen Karl V. Metz, Toul und Verdun an Heinrich Ii. von Frankreich. Passauer Vertrag. 1553 Schlacht bei Sievershausen. Moritz fällt. 1555 Der Augsburger Religionsfrieden. 1556 Karl V. dankt ab. 1556—1564 Ferdinand I. 1558 Karl V. stirbt im Kloster St. Just in Estremadura. Gründung der Universität Jena durch Johann Friedrich's Söhne.

17. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 135

1893 - München : Pohl
135 der die Forderung der Katholiken, da die geistlichen Reichsstnde ihre Wrden und Einknfte verlieren sollten, wenn sie zur protestantischen Konfession bergingen (sog. geistlicher Vorbehalt", reservatum eccle-siasticum), kam eine Einigung nicht zu stnde. Auf die Bekenner der reformierten Lehre erstreckte sich der Augsburger Religionsfriede nicht. Ein Jahr nach demselben, 1556, legte Karl Y. freiwillig seine 1556 Herrschaft nieder und zog sich in das Hieronymitenkloster San Juste in Spanien zurck, wo er 1558 starb. Die deutsche Kaiserkrone und die sterreichischen Lnder erhielt sein Bruder Ferdinand (1556 bis 1564), Spanien mit Burgund, Mailand, Neapel, Sizilien, Sardinien und Westindien sein Sohn Philipp Ii. Kaiser Ferdinand mar bereits 1526 König von Ungarn und Bhmen ge-worden und hatte hiedurch diese Lnder an das Haus Habsburg gebracht. Herzog Albrecht V. war seit 1546 mit Anna, der Tochter Ferdi-nands, vermhlt und hatte vertragsmig Erbansprche an sterreich zugesichert erhalten, falls der Mannsstamm" der Habs-burger aussterbe. In einem geheimen Testament Ferdinands hie es aber der eheliche Stamm", was 1740 zu dem verheerenden sterreichischen Erbfolgekriege Anla gab. In dieser bewegten Zeit schlssen die Fürsten von sterreich, Bayern, Salzburg und der Bischof von Augsburg zur Sicherung des Reichsfriedens und zu gemeinsamem Schutze 1556 zu Landsberg einen Bund, den Landsberger Schirmverein". Das Amt des Bundesobersten erhielt Albrecht Y. und damit groen Einflu. Trotz der strengen Maregeln Wilhelms Iy. gegen die Reformation zhlte diese doch sehr viele Anhnger in Bayern, zumal in Mnchen, Straubing, Landsberg?c., dann namentlich unter dem Adel Niederbayerns (die Grafen von Ortenburg). Diese verlangten, manche bedeutende nderung im Kirchenwesen; Albrecht machte nicht uuwesent-liche Zugestndnisse und zeigte sich, obgleich der Reformation nicht hold, duldsam gegen deren Anhnger. Als der Papst die auf dem Konzil zu Trient gefaten Be-schlsse besttigt hatte, fhrte Albrecht Y. dieselben in seinem Herzog-tum durch und trat daselbst dem Protestantismus mit aller Ent-schiedenheit entgegen. Seine Bemhungen fr die Erhaltung des Katholizismus erstreckten sich aber nicht blo auf sein Land, sondern er war auch auerhalb desselben fr das Gedeihen der katholischen Kirche thtig. So gelang seinen Bestrebungen die Wiederherstellung der katholischen Lehre in Baden. Albrecht berief von neuem Jesuiten nach Ingolstadt und bergab ihnen auch das 1559 gegrndete Pdagogium in Mnchen (das jetzige Wilhelmsgymnasium). 1574 grndete er in Mnchen ein Erziehungsinstitut fr unbemittelte adelige Studierende (das sptere Hollandische Institut) und 1577 das Collegium Albertinum zu Ingolstadt.

18. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 111

1910 - Leipzig : Voigtländer
79. Bekmpfung der Reformation. 111 5. Der Passauer Bertrag 1552. Whrend Magdeburg durch 83ni8 seine Ausdauer den Beifall der Protestanten errang, wandte sich gegen Moribund Moritz von Sachsen der bitterste Ha. Man nannte ihn den Judas von Meien", und seine Untertanen dachten daran, ihn abzusetzen. Moritz erkannte die ble Lage, in die ihn sein Bndnis mit Dem Kaiser gebracht hatte. Da auch trotz seiner Einsprache sein Schwieger-vater Philipp von Hessen fortdauernd in strenger Haft gehalten wurde, beschlo er, sich vom Kaiser wieder abzuwenden. Er verbndete sich mit mehreren evangelischen Reichsfrsten und mit dem franzsischen König Heinrich Ii., dem freilich fr seine Hilfe die wichtigen Grenz-stdte Metz, Toul und Verdun zugestanden werden muten. Mit Magdeburg schlo er Frieden, indem er den Brgern Religionsfreiheit gewhrte. Dann drang er pltzlich nach Tirol gegen den Kaiser vor, ntigte den Gichtkranken zu eiliger Flucht und erzwang den Pas- Ua? sauer Vertrag 1552. Den Protestanten wurde freie Religions- 1552 bung bewilligt, die gefangenen Fürsten erhielten die Freiheit. Moritz fiel schon im nchsten Jahre bei der Bekmpfung eines fehdelustigen Morih t Reichsfrsten. 6. Der Augsburger Religionsfriede 1555. Der Passauer Vertrag wurde vom Kaiser nur als ein Waffenstillstand betrachtet; ?riebe 1555 doch nach drei Jahren kam der endgltige Religionsfriede zu Augs- brg 1555 zustande. Die Anhnger der Augsburgischen Kon-fession erhielten dieselben Rechte wie die Katholiken; die Reformierten wurden aber in den Frieden nicht eingeschlossen. Den Reichsstnden wurde gestattet, in ihren Gebieten die Reformation einzufhren; nach dem Bekenntnis des Landesherrn sollte sich das der Untertanen richten, doch durften diese bei abweichender religiser berzeugung auswandern. Der geistliche Vorbehalt" der Katholiken, nach dem die zum Protestantismus bertretenden geistlichen Fürsten Amt und Einknfte verlieren sollten, wurde von den Pro-testauten nicht anerkannt. 7. Karls V. Abdankung und Ende. Dieser Ausgang des Abdankung Religionskampfes und krperliche Leiden bewogen Karl, die Regierung 1556 niederzulegen 1556. Er gab seinem Sohne Philipp Spanien, Neapel, Mailand, die Freigrafschaft Burgund, die Niederlande und die spanischen Besitzungen in Amerika; sein Bruder Ferdinand, der Bhmen und Ungarn erheiratet hatte, erhielt die sterreichischen Lnder und folgte ihm als Kaiser. Von da ab gab es zwei Linien des Habsburgischen Hauses: die sterreichische und die spanische. Karl zog sich in das Kloster San 9)uste (im Westen von Madrid) zurck ; dort starb er nach zwei Jahren 1558. Er war seiner Natur Karls Tod

19. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 239

1889 - München : Franz
Ferdinand I. 15561564. Maximilian Ii. 15641576. 239 Ferdinand I. 15561564. Kaiser Ferdinand I. war schon bei Jahren, als er seinem Bruder im Reich folgte. Er hatte sich, obwohl in Spanien (1503 zu Alcala) geboren und erzogen, mit dem Charakter und den Verhltnissen der deutschen Nation während der Regieruug seines Bruders vertraut ge-macht, da er zu Anfang und Ende derselben als dessen Stellvertreter thtig gewesen und schon 1521 (durch den Wormser Teilungsvertrag) in die Reihe der deutschen Territorialherrn eingetreten war. Obwohl per-sulich glubiger Katholik, war er doch von der berzeugung erfllt, da die Kirche einer durchgreifenden Reform bedrfe, und befrwortete gleich seinem Schwiegersohn, dem Herzog Albrecht V. von Bayern, beim Konzil von Trient die Gestattung des Laienkelches und. der Priesterehe. Die Ablehnung dieser Antrge und die mignstige Haltung der Kurie seiner Kaiserwahl gegenber (die der Papst erst 1560 anerkannte) mgen dazu beigetragen haben, da Ferdinand die Reformation in Deutschland zwar nicht begnstigte, aber doch gewhren lie, so da die Zahl ihrer Anhnger auch in seinen Erblanden wie in Ungarn wuchs. Freilich war er es auch, der den entschiedensten Feind des Protestantismus, den Jesuitenorden, in seine Staaten aufnahm, welcher 1551 ein Kollegium Die Jesuiten in Wien errichtete. Zehn Jahre vorher (1541) waren die Jesuiten von"deutschland, dem Herzog Wilhelm Iv. von Bayern unter dem Widerspruch der Stnde dieses Herzogtums dahin berufen worden, wo ihnen bald das ganze Unterrichtswesen berlassen wurde. brigens gestattete der Sohn und Nachfolger Wilhelms Iv., Herzog Albrecht V. von Bayern, seinen Unterthanen eine Zeit lang den Gebrauch des Laienkelches, und die Um-gehung der Fastengebote. Auch in dem von Bayern und Osterreich um-schlosseueu geistlichen Staate Salzburg schlug der Protestantismus damals so krftige Wurzeln, da er erst 1731 vllig vernichtet werden konnte. Die mavolle Haltung, welche Ferdinand I. im ganzen den Prote-stauten gegenber einnahm, erklrt sich auch daraus, da er ihre Hilfe fr sein Knigreich Ungarn nicht verscherzen wollte.2) Whrend er nmlich im Innern den von ihm abgeschlossenen Religionsfrieden von Augsburg aufrecht zu erhalten suchte, hatte er nach auen seit 1526 mit den Trken zu kmpfen, die ihm den grten Teil von Ungarn vorent-hielten. Ihm folgte sein Sohn Maximilian 11. 15641576. Auch dieser hatte um Ungarn mit dem Fürsten (Johann Zapolya) Ende der von Siebenbrgen und dessen Beschtzern, den Trken, zu kmpfen, *) 1556 errichteten die Jesuiten ein Kollegium an der Universitt Ingolstadt. Die bayrischen Herzoge des 16. Jahrhunderts sind - Albrecht Iv. der Weise, 14651508, welcher Ober- und Niederbayern wieder vereinigte und 1506 das Primogeniturgesetz gab; Wilhelm Iv. 150850, welcher die Jesuiten ins Land rief, Albrecht der V. der der Gromtige, ein Freund der Knste, 155079, Wilhelm V. 157998, welcher sich ganz von den Jesuiten leiten lie und ihnen das Schulwesen vollstndig berlie, endlich Maximilian I. 15981651. 2) Dort hatte ihm auch Kurfürst Moritz von Sachsen nach Abschlu des Passauer Vertrags Hilfe geleistet.

20. Hilfsbuch für den Unterricht in der Geschichte - S. 169

1897 - Breslau : Handel
14. Der dreißigjährige Krieg. 169 den Entschluß zur Reife, seine Krone niederzulegen. In der Regierung Deutschlands -folgte ihm 1556 sein bereits 1531 zum Nachfolger erwählter Bruder Ferdinand. 1556 Alle übrigen Länder seiner Herrschaft erbte sein Sohn Philipp Ii. Karl V. aber zog sich 1556 in ein Haus bei dem spanischen Hieronymitenkloster St. Dufte zurück und verbrachte dort seine Zeit in Andachtsübungen, Gartenbau, Uhrmacherei u. f. w. Er starb 1558. 14. Der dreißigjährige Krieg (1618—1648). Ursache. Der Augsburger Religionsfriede hatte zwar dem Religionskriege in Deutschland ein Ende gemacht, aber die Streitigkeiten zwischen den beiden Konfessionen dauerten fort und erzeugten bei ihren Angehörigen tiefen Haß. Die Verschiedenheit des konfessionellen Bekenntnisses ward zur Kluft, die das deutsche Volk in zwei einander feindlich gegenüber stehende Parteien schied. Den Bemühungen des Kaisers Ferdinand I. (1556—1564) und seines Sohnes und Nachfolgers Maximilian Ii. (1564—1576) gelang es, den konfessionellen Frieden aufrecht zu erhalten. Aber unter dem schwachen Rudolf Ii. (1576—1612) brachen die Religionsstreitigkeiten mit erneuter Heftigkeit aus. Die Protestanten mehrten ihr Gebiet durch Einziehung ehemals geistlicher Besitzungen. Die Katholiken hatten in dem vom hl. Ignatius von Loyola gegründeten und 1540 vom Papste bestätigten Orden der Gesellschaft Jesu (Jesuitenorden) ein wirksames Gegengewicht gegen das Umsichgreifen des Protestantismus gewonnen. An mehreren Orten, so besonders in Donauwörth (jetzt bayrisch), verliefen die Streitigkeiten zwischen Katholiken und Protestanten zum Nachteil der letzteren. In der genannten Reichsstadt war die kleine katholische Gemeinde bei der Fronleichnamsprozession von den Protestanten gestört worden. Das führte dazu, daß die Stadt in die Reichsacht erklärt wurde. Mit der Vollziehung derselben wurde der Herzog Maximilian von Bayern beauftragt. Derselbe nahm die Stadt in Besitz und setzte daselbst katholische Obrigkeiten ein. Dieser Vorfall veranlaßte 1608 igos mehrere protestantische Fürsten zum Abschlüsse der Union, eines Bündnisses, das den gemeinsamen Schutz des Protestantismus als seinen Zweck bezeichnete. Der Union stellte Herzog Maximilian von Bayern 1609 1609 die Liga, einen Bund katholischer Fürsten, entgegen. Beide Bündnisse hielten ihre Kriegsmacht. So standen die deutschen Katholiken und Protestanten einander kampfbereit gegenüber. Es bedurfte zum Ausbruch des Religionskrieges nur einer Veranlassung. Veranlassung. Kaiser Rudolf Ii. gab 1609 durch den Majestätsbrief den Herren, Rittern und königlichen (d. h. unmittelbar unter dem Könige, also unter keinem Grundherrn stehenden) Städten des Königreichs Böhmen das Recht, auf ihrem Gebiete evangelische Kirchen und Schulen zu errichten. Durch einen besonderen „Vergleich" ward auch den Unterthanen auf den königlichen Gütern dasselbe zugestanden. Auf den Majestätsbrief und den Vergleich beriefen sich die protestantischen Unterthanen des Erzbischofs von Prag und des Abtes zu Braunau (an