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1. Deutsche Geschichte - S. 110

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 15191648. immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischflichen unter Beihilfe von Verrtern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter groen Martern hin-gerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Be-vlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt. Karls V. Kriege. Segen Tunis y 117. Indessen hatte Karl V. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zwei Feldzge unternahm er gegen die trkischen Seeruber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm-legten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tunis unter Beihilfe der sich emprenden Christensklaven genommen und groe Beute gemacht. Dagegen miglckte ein Zug gegen Algier vllig; Strme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren. Kricg^gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 5 h Franzi, zu führen; erft'1544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete. Im nchsten Jahre kam auch ein Waffen st ill st and mit Sulei-man zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu fuhren. I C. Pom schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555. Der schmalkaldische Krieg. 15461547. Grnde und 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Krftigung des Protestantismus mute er eine Verstrkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glcklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anla zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre

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1. Deutsche Geschichte - S. 110

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
110 Dar Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischöflichen unter Beihilfe von Verrätern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter großen Martern hingerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtürme Münsters die eisernen Käfige, in denen man ihre Leichen aufgehängt hatte. Die Bevölkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurückgeführt. Karls V. Kriege. »egen Tunis § 117. Indessen hatte Karl v. eine Reihe äußerer Kriege zu führen, und aiigicr- ^ldzüge unternahm er gegen die türkischen Seeräuber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Küsten unsicher machten und den Handel lahmlegten. Auf dem ersten Feldzug wurde Tuuis unter Beihilfe der sich empörenden Christensklaven genommen und große Beute gemacht. Dagegen mißglückte ein Zug gegen Algier völlig; Stürme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mühe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurückführen. Krieg gegen Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen 8roni1' Franz I. zu führen; erst11544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgültig auf Italien verzichtete. Im nächsten Jahre kam auch ein W a s s e n st i l l st a n d mit S u l e i -man zustande, dem freilich ein großer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen überlassen werden mußte. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu söhnn. C. vom schmallraldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1546—1555. Der schmalkaldische Krieg. 1546—1547. Gründe und § 118. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-Ä* willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Kräftigung des Protestantismus muhte er eine Verstärkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glücklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaisertums wiederherzustellen. Einen Anlaß zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre

2. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 21

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karls V. Kriege. — Der schmalkaldische Krieg. 1546—1547. 21 sich Jan Bockelson zum König des „neuen Jerusalem". Der Gewaltherrscher führte ein grausames Regiment und lebte in Pracht und Verschwendung, währeüd die Lebensmittel in der Stadt immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischöflichen unter Beihilfe von Verrätern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter großen Martern hingerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtürme Münsters die eisernen Käfige, in denen man ihre Leichen aufgehängt hatte. Die Bevölkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurückgeführt. Karls Y. Kriege. § 24. Indessen hatte Karl Y. eine Reihe äußerer Kriege zu führen. Zwei Feldzüge unternahm er gegen die türkischen Seeräuber, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Küsten unsicher machten und den Handel lahmlegten. Auf dem ersten Feldzuge wurde Tunis unter Beihilfe der sich empörenden Christensklaven genommen und große Beute gemacht. Dagegen mißglückte ein Zug gegen Algier völlig; Stürme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mühe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurückführen. Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegen Kr^gegen Franz I. zu führen; erst 1544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgültig auf Italien verzichtete. Im nächsten Jahre kam auch ein Waffenstillstand mit Sulei-man zustande, dem freilich ein großer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen überlassen werden mußte. Karl Y. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu führen. C. vom schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1546—1555. Der schmalkaldische Krieg. 1546 — 1547. § 25. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider- Gründe und willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als aägese* katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Kräftigung des Protestantismus mußte er eine Verstärkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glücklichen Krieg in

3. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 21

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Uv' Karls V. Kriege. - Der S-Hmalkaldische Krteg. 1646 — 1517. 21 sich Jan Bockelson zum König des „neuen Jerusalem". Der Gewaltherrscher führte ein grausames Regiment und lebte in Pracht und Verschwendung, während die Lebensmittel in der Stadt immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot ausbrach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischöflichen unter Beihilfe von Verrätern, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter großen Martern hingerichtet, und noch heute sieht man an einem der Kirchtürme Münsters die eisernen Käfige, in denen man ihre Leichen aufgehängt hatte. Die Bevölkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurückgeführt. Karls V. Kriege. § 24. Indessen hatte Karl V. eine Reihe äußerer Kriege zu führen. Zwei Feldzüge unternahm er gegen die türkischen Seeräuber, welche uou den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Küsten unsicher machten und den Handel lahmlegten. Auf dem ersten Feldzuge wurde Tunis unter Beihilfe der sich empörenden Christensklaven genommen und große Bente gemacht. Dagegen mißglückte ein Zng gegen Algier völlig: Stürme vernichteten einen Teil der Flotte, und nur mit Mühe konnte der Kaiser die Neste des Heeres nach Spanien zurückführen. Karl hatte ferner einen dritten und vierten Krieg gegenffi£rcycfn Franz I. zu führen; erst 1544 wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgültig auf Italien verzichtete. Im nächsten Jahre kam auch ein Waffenstillstand mit Snlei-man zustande, dem freilich ein großer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen überlassen werden mußte. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Krieg gegen die deutschen Protestanten zu führen. C. vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1546—1555. Der Schmlilkaldische Krieg. 1546 —1547. §25. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-Gründe und willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als ^Wges^ katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Kräftigung des Protestantismus mußte er eine Verstärkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt, durch einen glücklichen Krieg in

4. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 123

1903 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karls V. Kriege. Der schmalkaldische Krieg 1546 1547. 123 aufgehngt hatte. Die Bevlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt. Karls V. Kriege. 126. Indessen hatte Karl V. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zunchst entschlo er sich als Beherrscher Italiens und Spaniens die trkischen Seeruber zu bekmpfen, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm legten. Chaireddin Barbarossa war ihr Fürst. Karl setzte selbst im Jahre 1535 mit einer groen Flotte der das Meer, landete bei T u n i s und trug der die Gegner einen glnzenden Sieg An Tunis davon; Tunis selbst wurde unter Beihilfe der sich emprenden Christen- Dn sklaven genommen und groe Beute gemacht. Es folgte ein dreijhriger Krieg gegen Franz I., der sich damals nicht scheute ein Bndnis mit dem trkischen Sultan gegen Karl zu schlieen; er verlief ohne wesentliche Ergebnisse. Wiederum machte darauf rat Jahre 1541 der Kaiser eine Unternehmung gegen die trkischen Seeruber; er griff diesmal A l g i e r an. Aber der Zug nach miglckte vllig; Strme vernichteten einen Teil der Flotte, und auch 8n" die gelandeten Truppen gerieten in groe Gefahr. Nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren. Im nchsten Jahre brach ein vierter Krieggegenfranzl. g^esrfnli9 aus, der auch diesmal im Bunde mit dem Sultan und mit Chaireddin << Barbarossa stand; Karl hatte sich mit Heinrich Viii. von England verbndet. Er drang weit in das nrdliche Frankreich ein; pltzlich v > ' aber wurde im Jahre 1544 ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete. Im nchsten Jahre kam auch ein Waffenstillstand mit Suleiman zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mit-samt der Hauptstadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu führen. C. Vom schmalkatdischen itrtege bis zum Lugsburger Aeligionsfrieden. 15461555. Ter schmalkaldische Krieg 15461547. 127. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Grnde und Widerwillen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, Krieges.68

5. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 125

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
125 Martern hingerichtet, und noch lange sah man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Bevlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt. Karls Y. Kriege 126. Indessen hatte Karl V. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zunchst entschlo er sich als Beherrscher Italiens und Spaniens die trkischen Seeruber zu bekmpfen, welche von den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm legten. Es folgte ein dreijhriger Krieg gegen Franz I., der sich damals nicht scheute ein Bndnis mit dem trkischen Sultan gegen Karl zu schlieen; er verlief ohne wesentliche Ergebnisse. Wiederum machte darauf im Jahre 1541 der Kaiser eine Unternehmung gegen die trkischen Seeruber; er griff diesmal Algier an. Aber der Zug miglckte vllig; Strme ver-Zug nach nichteten einen Teil der Flotte, und auch die gelandeten Truppen gerieten in groe Gefahr. Nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren. Im nchsten Jahre brach ein vierter Krieg gegen Franz I. aus,fir^tegrcge: der auch diesmal im Bunde mit dem Sultan und mit den Barbaresken Franzi, stand; im Jahre 1544 aber wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete. Im nchsten Jahre kam auch ein Waffen st ill st and mit S u l e i -man zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mitsamt der Hauptstadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu führen. C. Vom schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555. Der schmalkaldische Krieg. 15461547. 127. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-rnde und willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als Krtegcs. katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Krftigung des Protestantismus mute er eine Verstrkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen, die unzertrennlich mit der Geltung der rmischen Kirche verbunden schien. Er hoffte jetzt durch einen glcklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaiser-

6. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 20

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
20 Deutsche Geschichte. An ihrer Spitze stand Janbockelson, ein frherer Schneider aus Leyden, als König des neuen Jerusalem". Der Gewaltherrscher fhrte ein grau-sames Regiment, alle, die sich nicht zum zweiten Male taufen lassen wollten, wurden ausgetrieben. Endlich gelang es im Jahre 1535 dem Bischof von Mnster, in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter groen Martern hingerichtet, und noch lange sah man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Bevlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurck-gefhrt. Karls V. weitere Kriege. 23. Indessen verbrauchte Karl V. seine Krfte in ueren Kriegen. Er bekmpfte in zwei Feldzgen, das erste Mal mit groem Erfolge, das Kriege^gegm me|te Mal unglcklich, die Seeruber, die von Tunis und Algier aus Seeruber, j^s westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und ^Fran?" den Handel lahm legten. Auch der unruhige König Franzi, forderte in einem dritten und vierten Kriege den Kaiser heraus und scheute sich nicht, mit dem Trkensultan und den Seerubern Bndnisse einzu-gehen. Erst im Frieden von 1544 verzichtete er als Besiegter endgltig auf Italien. Als nun im nchsten Jahre noch ein Waffenstillstand mit Sultan den Trken. Soliman zustande kam, dem ein groer Teil Ungarns berlassen werden mute, konnte der Kaiser endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu führen. C. Vom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 15461555. Ter Tchmalkaldische Krieg. 15461547. b"b 24. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-Krieges, willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen. Einen Anla zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten, das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre 1545 von dem Papste in der Stadt Trient in Sdtirol erffnet wurde; sie hatten erklrt, da sie eine vom Papste geleitete Kirchenversammlung nicht als ein freies Konzil anerkennen knnten. Der Kaiser ging mit besseren Aussichten in den Kamps als die Protestanten. Schon das kam ihm zugute, da er selbst als oberster Kriegsherr den Befehl fhrte, während auf feiten des Schmalkaldischen

7. Deutsche Geschichte von der Reformationszeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 23

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Karls V. Kriege. taufen lassen wollten, aus den Toren zu treiben. An ihrer Spitze standen Janmatthys, ein Bcker aushaarlem, und Janbockelson, ein frherer ^f5eqbaet1> Schneider aus Leyden. Jan Matthys fiel im Kampfe gegen die Truppen des Bischofs von Mnster, der, von anderen Fürsten untersttzt, die Stadt belagerte; nach seinem Tode machte sich Jan Bockelson zum Könige des neuen Jerusalem". Der Gewaltherrscher fhrte ein grausames Regiment und lebte in Pracht und Verschwendung, während die Lebensmittel in der Stadt immer knapper wurden und unter den Belagerten Hungersnot aus-brach. Endlich gelang es im Jahre 1535 den Bischflichen unter Beihilfe von Verrtern in die Stadt einzudringen und sie nach hartem Kampfe einzunehmen. Bockelson und seine Genossen wurden unter groen Martern hingerichtet, und noch lange sah man an einem der Kirchtrme Mnsters die eisernen Kfige, in denen man ihre Leichen aufgehngt hatte. Die Be-vlkerung aber wurde wieder zum alten Glauben zurckgefhrt. Karls V. Kriege. 126. Indessen hatte Karl Y. eine Reihe uerer Kriege zu führen. Zunchst entschlo er sich als Beherrscher Italiens und Spaniens die tr-tischen Seeruber zu bekmpfen, welche von den sogenannten Barbaresken-staaten Tunis und Algier aus das westliche Mittelmeer beherrschten, die Ksten unsicher machten und den Handel lahm legten. Chaireddin Bar-barossa war ihr Fürst. Karl setzte selbst im Jahre 1535 mit einer groen Flotte der das Meer, landete bei Tunis und trug der die Gegner einen glnzenden Sieg davon; Tunis selbst wurde unter Beihilfe der sich emprenden Christensklaven genommen und groe Beute gemacht. Es folgte ein dreijhriger Krieg gegen Franz I., der sich damals nicht scheute ein Bndnis mit dem trkischen Sultan gegen Karl zu schlieen; er verlief ohne wesentliche Ergebnisse. Wiederum machte darauf im Jahre 1541 der Kaiser eine Unternehmung gegen die trkischen See-ruber; er griff diesmal Algier an. Aber der Zug miglckte vllig; ^ Strme vernichteten einen Teil der Flotte, und auch die gelandeten Truppen gerieten in groe Gefahr. Nur mit Mhe konnte der Kaiser die Reste des Heeres nach Spanien zurckfhren. Im nchsten Jahre brach ein vierter Krieg gegen Franzi, aus, Krkg gegen der auch diesmal im Bunde mit dem Sultan und mit Chaireddin Bar- Sra" L barossa stand; Karl hatte sich mit Heinrich Viii. von England verbndet. Er drang weit in das nrdliche Frankreich ein; im Jahre 1544 aber wurde ein Friede geschlossen, in dem Franz endgltig auf Italien verzichtete.

8. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 99

1875 - Berlin : Vahlen
— 99 — räuberstaaten Algier, Tunis und Tripolis gelten. Sie bedrohten mit ihren Schiffen das Mittelmeer, plünderten und verwüsteten die Küsten, und schleppten Tausende von Christen in eine traurige Sklaverei. Gegen die wichtigste Stadt derselben, Tunis, welche unter den beiden Brüdern Hassan und Hairaddin, den Vasallen des Großsultans, stand, machte Karl V. im Jahre 1535 einen siegreichen 1535 Zug, der mit der Eroberung der Stadt endete und Tausende von Christensklaven befreite, die nun überall den Ruhm des großen Kaisers verkündeten. Zwar versuchte Franz I., der sich mit dem Feinde der Christenheit verbündet, inzwischen wieder einen neuen, den dritten, Krieg gegen den Kaiser zu erheben. Aber er ward zu dem Waffenstillstände von Nizza genöthigt und eine Zeitlang standen Karl V. und Franz I. in bestem Frieden. § 111. Zug Karls V. gegen Algier und 4. Krieg gegen Franz I., 1542—44. Karl V. konnte einen neuen Zug gegen die Barbaresken und zwar diesmal gegen Algier unternehmen, der 1541 aber so unglücklich ausfiel, daß er kaum von Asrika's Küsten zurück nach Spanien sich retten konnte; sofort erhob Franzi, einen vierten Krieg gegen ihn, in welchem Karl V. sich mit dem König von England, Heinrich Viii. verband, und auch die deutschen Fürsten zu besonderen Anstrengungen zu bewegen wußte. In Deutschland hatte er zu diesem Ende gegen die Protestanten mildere Wege eingeschlagen. Er hatte durch Religionsgespräche, die er zu Worms und Regens- 1541 bürg von den Führern beider religiösen Parteien halten ließ, die kirchliche Einheit herzustellen und den Papst dahin zu bringen gesucht, endlich das lang verheißene allgemeine Concil zu berufen. Durch diese seine Milde hatte er die Häupter des Schmalkaldischen Bundes getäuscht; und als jener Krieg gegen Franz I. begann, verfügte er über ein bedeutendes Reichsheer, mit welchem er von Lothringen nach der Champagne einbrach und plötzlich seinen Weg auf Paris nahm. Bis in die Nähe der französischen Hauptstadt gelangte er, als Franzi., erschreckt, eilig den Frieden von Crespy 1544 abschloß, durch welchen er Mailand in der Hand Karls V. ließ und durch welchen seine Kriege mit Karl V. aufhörten (er starb bald nachher). Wahrscheinlich wurden auch bei diesem Frieden wieder neue Maßregeln gegen die Ketzer verabredet. Und nun erhielt Karl V. freie Hand, ungehindert von äußeren Feinden, gegen die deutschen evangelischen Fürsten vorzugehen. § 112. Ausbruch des Schmalkaldischen Krieges, 1546. Die große spanisch-österreichische Monarchie war aufs Neue befestigt. 7*

9. Deutsche, insbesondere brandenburgisch-preußische Geschichte vom Ausgange des Mittelalters bis zum Regierungsantritt Friedrichs des Großen - S. 25

1903 - Wolfenbüttel : Zwißler
Erster Abschnitt. Die Reformation in Deutschland bis zum Augsburger 25 Religionsfrieden. Nun wandten sich die Trken auch gegen Ferdinand, dessen Nebenbuhler um die Krone Ungarns, Johannzazolya, von ihnen untersttzt wurde. Sie eroberten den grten Teil Ungarns und griffen auch fterreich an. Bis vor Wien rckten sie vor, zogen aber nach vergeblicher Belagerung wieder ab. Auch ein zweiter Einfall (1532) verlief erfolglos. 3. Karls Zge gegen Tunis und Algier. Sein 3. und 4. Krieg mit Franz I. Auch in den sogenannten Barbareskenstaaten Tunis und Algier hatten sich die Trken festgesetzt. Von hier aus beherrschten sie das westliche Mittelmeer, plnderten die Ksten und schleppten viele ge-fangenen Christen in die Sklaverei. Um das Meer von ihnen zu subern, unternahm Karl V. 1535 einen Zug gegen Tunis, auf-ftem er die Piraten vllig besiegte und ihre Stadt Tunis einnahm; dagegen verlief sein zweiter Zug gegen Algier (1541) unglcklich. Auch mit Franz I. hatte Karl V. noch zwei Kriege zu führen. Der dritte Krieg (15361538), in dem Franz sich mit dem Sultan Soliman verbndet hatte, wurde durch einen Waffenstillstand beendet. Als Franz auch noch einen viert en Krieg (15421544) gegen den Kaiser unternahm, drang dieser mit groer Heeresmacht und im Bunde mit König Heinrich Viii. von England in Frankreich ein und zog bis nahe vor Paris. Nun schlo der hart bedrngte franzsische König den Frieden von Erept) (nordwestlich von Laon) 1544, in dem er auf Mailand verzichtete, aber Burgund behielt. Im folgenden Jahre erkauften der Kaiser und sein Bruder Ferdinand auch von den Trken, denen sie den grten Teil Ungarns berlieen, einen Waffenstillstand. Die auswrtigen Kriege Karls waren hiermit beendet, und der Kaiser konnte nun daran denken, gegen die ihm verhaten Ketzer in Deutschland vorzugehen. 8. Der Schmalkaldische Krieg und der Angskurger Religiottsfriedett. 1. Der Ursprung des Krieges und Tod Luthers. Im Jahre 1545 entschlo sich der Papst Paul Iii., ein allgemeines Konzil nach T r i e n t (in Sdtirol) zu berufen. Dieses zu beschicken weigerten sich die Prote-stanten, da es unter dem Einflsse des Papstes stnde. Somit war eine friedliche Auseinandersetzung unmglich gemacht, und der Kaiser beschlo nun, die kirchliche Einheit mit den Waffen zu erzwingen.

10. Deutsche Geschichte - S. 117

1912 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
117 Nun hatte die neue Lehre freie Bahn. Der Kurfürst Johann der Bestndige von Sachsen, der junge Landgraf Philipp von Hessen und Albrecht, der Hochmeister des Deutschen O rdens, waren bereits mit ihren Untertanen bergetreten. Jetzt wnrdm auch noch Wrttemberg, das Herzogtum Sachsen, das Kurfrstentum Brandenburg und die meisten Reichsstdte, wie Frankfurt, Nrnberg, Straburg, evangelisch. Bald waren alle weltlichen Frstentmer in ganz Norddeutsch-land der neuen Lehre zugetan. Der Glaubenskrieg in Deutschland und der Augsburger Religionsfriede. 12. Der Schmalkaldische Krieg. 1546 bis 1547. Seit dem Reichs-tag zu Augsburg hatte Karl V. fr Deutschland keine Zeit gehabt. Er mute noch zweimal gegen Franz I. von Frankreich zu Felde ziehen; auch die Trken machten ihm zu schaffen; endlich suchte er sogar die Seeraub er von Tunis und Algier in ihren Schlupfwinkeln auf. Im Jahre 1544 aber schlo er mit Franz endgltig Frieden, und da auch die andern Feinde die Waffen ruhen lieen, konnte er jetzt daran denken, die Evangelischen Deutschlands wieder zur katholischen Kirche zurckzufhren. Auf seine Veranlassung berief der Papst 1545 ein Konzil nach Trient. Aber die evangelischen Fürsten weigerten sich, es zu beschicken; denn sie meinten, auf einer Kirchenverfammlung, die der Papst leite, fnden sie doch kein Recht. Da sprach der Kaiser der die Hupter des Schmal-kaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen und den Landgrafen Philipp, von Hessen, die Reichsacht ans und zog mit Heeresmacht gegen sie. Herzog Moritz von Sachsen, ein evangelischer Fürst, war sein Bundesgenosse; denn Karl hatte ihm die kurschsischen Lande und die Klarwrde versprochen. Mit feiner Hilfe gewann er 1547 den Sieg bei Mhl-b erg. Johann Friedrich wurde gefangen und blutberstrmt vor den Kaiser gefhrt. Nach wenigen Tagen fprach dieser das Todesurteil der ihn aus. Die Strafe ward nicht vollzogen; dagegen mute er Kurwrde und Kurland an seinen Vetter Moritz abtreten. Nur die thringischen Gebiete erhielt er spter zurck, und dort regieren heute noch seine Nachkommen. Nun verlor Philipp von Hessen den Mut. Nach wenigen Wochen warf er sich in Halle dem Kaiser zu Fen. Am Abend desselben Tages wurde er bei einem Gastmahl verhaftet und gefangen gefetzt. 13. Die Rettung des Protestantismus durch Moritz von Sachsen. Jetzt lste sich der Schmalkaldische Bund auf. Karl stand auf der Hhe seiner Macht und versuchte die neue Lehre ganz zu unterdrcken. Da wurde Moritz ihr Retter. Es krnkte ihn, da seine Glaubensgenossen ihn den Judas von Meien" nannten; er war unwillig darber, da der Landgraf Philipp in harter Kerkerhaft blieb, und endlich schien ihm die Gewalt des Kaisers fr alle Fürsten gefhrlich zu sein. Um ihn mit Erfolg angreifen zu knnen, schlo er ein Bndnis mit dem König von Frankreich, dem er freilich deutsche Lnder zum Lohn fr feine Hilfe zusicherte: die Bistmer Metz, Toul und Verdun.

11. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart - S. 121

1902 - Leipzig : Voigtländer
46. Kriege Karls V. 47. Bekmpfung der Reformation. 121 einen Zug gegen Tunis. Er eroberte Tunis und befreite der Tunis 20000 Christensklaven. Aber nun mute er sich wieder gegen Franz I. wenden, der Mailand zurckzugewinnen versuchte. Durch den dritten 3. Krieg Krieg ntigte er ihn nochmals, von Mailand abzulassen. Darauf unternahm der Kaiser einen Zug gegen die Seeruber in Algier, Algier der aber infolge schwerer Strme und Regengsse miglckte. Dann kam es zum vierten Kriege mit Franz I. Des Kaisers Vordringen 4. Krieg in Frankreich ntigte den franzsischen König endlich zum Frieden zu Erespy (1544); in diesem verzichtete er fr immer auf Mailand, Tspy" Karl hingegen auf Burgund. 47. Bekmpfung der Reformation (Gegenreformation). Ausgang Karls V. 1. Der Schmalkaldische Krieg. Luthers Tod. Das In-terim. Nach Beendigung der auswrtigen Kriege hielt der Kaiser die Zeit fr gekommen, mit aller Macht den Religionsneuerungen Einhalt zu tun. Ein Gesprch, das zwischen Melanchthon und einem Kardinal (1541) in Regensburg stattfand, hatte ebensowenig wie die frheren ein gnstiges Ergebnis; da nun die Protestanten an dem im Jahre 1545 nach Trient berufenen Konzil nicht teilnehmen wollten, sprach der Kaiser der die Hupter des Schmalkaldischen Bundes, den Kurfrsten Johann Friedrich von Sachsen, dergs$nub seinem Vater, Johann dem Bestndigen, (1532) gefolgt war, und den Met Landgrafen Philipp von Hessen die Reichsacht aus. So kam es zum Schmalkaldischen Kriege 1546. Vor dem Ausbruch des Krieges starb Luther am 18. Fe -Luthers bruar 1546 in seinem Geburtsorte Eisleben, wohin er sich, um einen Streit in dem grflich Mansfeldschen Hause zu schlichten, auf besondere Einladung begeben hatte. Luther war einer der grten Deutschen, die je gelebt haben, vor allem ausgezeichnet durch tiefes Gemt, ein felsenfestes Gottvertrauen, durch unerschtterliche Eha-rakterfestigkeit und berzeugungstreue, dazu ein Prediger von ge-waltiger Kraft des Wortes und Geistes. Seine einzige Erholung fand er in dem Kreise seiner Familie und in der Beschftigung mit Musik. Durch seine Vermhlung mit Katharina von Bora, einer frheren Nonne (1525), hat er das evangelische Pfarrhaus begrndet.

12. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 162

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
162 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe. 1519 —1648. wo 1532 auf Kurfürst Johann fein Sohn Johann Friedrich folgte, Hessen, Lüneburg, Braunfchweig, Anhalt, Mansfeld und eiue große Anzahl von Reichsstädten, darunter Magdeburg, Bremen, Lübeck, Ulm, Straßburg, Konstanz. Z'vinmtod 1531 erlitt der Protestantismus zwar eine Niederlage durch den Sieg, den die schweizerischen Urkantone über die'züricher bei K a p p e l erfochten; dort fiel Zwingli. Aber an einem umfassenden Angriff gegen die Protestanten wurde der Kaiser wiederum durch die Verhältnisse der europäischen Politik verhindert, besonders durch die von neuem drohende Gefahr eines Türkeneinfalls. Vielmehr trat er mit ihnen in Verhandlungen ein, die zu bsgerstit- ^m Abschluß des Nürnberger Neligionsfriedens führten: 0ti53?be ^ 3u einem Konzil sollten alle Stände Frieden miteinander halten. Dem starken Reichsheere, das jetzt aufgestellt wurde, trat S n l e i -Türkenkrieg.m an nicht entgegen, sondern er ging wieder zurück; jedoch blieb ein großer Teil Ungarns in seinen Händen. Karl Y. und die Reformation uoui Nürnberger Religionsfrieden bis zum Allsbrnch des schmalkaldischen Krieges 1532 —1546. § 133. Karls Y. äußere Politik. Rüchsichten der äußeren Politik waren es, die Karl auch in den nächsten Jahren daran hinderten, in die deutschen Angelegenheiten tatkräftig einzugreifen; vor allem der Gegensatz zu Franz I. von Frankreich und die drohende Türkengefahr. Fel^zuginach 1535 wandte er sich gegen den Seeräuber Chaireddin Barba- rossa, den Beherrscher von Algier und Tunis, der mit einer türkischen Flotte die italienischen Küsten brandschatzte, und eroberte Tunis, wobei er durch eine Erhebung der christlichen Sklaven unterstützt wurde. Im Dritter Krieg nächsten Jahre brach ein dritter Krieg mit Franz I. ans, der sich durch keinerlei Bedenken hindern ließ, einen Bund mit Snleiman abzuschließen. Der Krieg wurde durch einen Waffenstillstand beendet. Feldzug nach Der Versuch Karls, auch Algier einzunehmen, mißlang völlig, da die von Andreas Doria befehligte Flotte von schweren Stürmen heim-Vierter Krieg gesucht wurde. Der vierte Krieg gegen Franz von Frankreich hatte keine Änderung der Besitzverhältnisse zum Ergebnis. Dürfenflieg. Mit Suleiman, der nach dem Tode Johann Zapolyas einen 1545. großen Teil Ungarns nebst der Hauptstadt Ofen besetzt hatte, wurde 1545 ein Waffenstillstand abgeschlossen. § 134. Die Fortschritte des Protestantismus. In der Zwischenzeit hatte der Protestantismus mächtige Fortschritte gemacht. Zunächst war Philipp von Hessen, bei dem der vom schwäbischen Bunde 1519

13. Deutsche Geschichte von der Reformationszeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 24

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
24 Das Zeitalter der religisen Kmpfe 1519 1648. Im nchsten Jahre kam auch ein Waffenstillstand mit Sulei-man zustande, dem freilich ein groer Teil Ungarns mitsamt der Haupt-stadt Ofen berlassen werden mute. Karl V. konnte endlich daran denken, den lange geplanten Glaubenskrieg gegen die deutschen Protestanten zu führen. C. Pom Schmalkaldischen Kriege bis zum Augsburger Religionsfrieden. 1546 1555. Ter Schmalkaldische Krieg. 1546 1547. 2ma6 de? 127. Vorgeschichte des Krieges. Luthers Tod. Mit tiefstem Wider-Snee willen hatte Karl das Anwachsen des Protestantismus gesehen, nicht als katholischer Christ allein, sondern auch als Kaiser; denn in jeder Krsti-gung des Protestantismus mute er eine Verstrkung des Widerstandes gegen seine kaiserliche Gewalt sehen. Er hoffte jetzt durch einen glcklichen Krieg in Deutschland die Glaubenseinheit und zugleich das Ansehen des Kaiser-tums wiederherzustellen. Einen Anla zum Kriege bot ihm die Weigerung der evangelischen Fürsten, das Konzil zu besuchen, das eben jetzt im Jahre 1545 von dem Papst in der Stadt Trient in Sdtirol erffnet wurde; sie hatten erklrt, da sie eine vom Papst geleitete Kirchenver-sammlung nicht als ein freies Konzil anerkennen knnten. So bereitete sich der Religionskrieg vor. Der Kaiser ging mit besseren Aussichten in den Kampf als die Protestanten. Schon das kam ihm zugute, da er, der in vielen Kriegen und Hndeln zum weitblickenden, entschlossenen Staatsmann und Feldherrn herangereift war, selbst als oberster Kriegsherr den Befehl fhrte, wh-rend auf feiten des Schmalkaldischen Bundes vielfach Uneinigkeit herrschte. Er hatte ferner ein Bndnis mit dem Papste geschlossen, der ihm gegen die Ketzer Geld und Truppen stellte. Noch wichtiger war sein Einver- ^Sachsen"" nehmen mit einem protestantischen Fürsten, dem Herzog Moritz von Sachsen-Meien, aus der albertinischen Linie des Wettiner Frsten-Hauses. Diesem jungen Fürsten bedeuteten die gemeinsamen Interessen des Protestantismus nicht viel, desto mehr die Erhebung seines Hauses; er hoffte dem Ernestiner Johann Friedrich, dem Sohne und Nachfolger Johanns des Bestndigen, den Kurhut zu entreien und trat daher mit dem Kaiser in geheime Verbindung. ?Febr?ar Martin Luther sollte den Religionskrieg nicht mehr erleben; er 1546 starb am 18. Februar 1546 in seiner Vaterstadt Eisleben, wohin er sich trotz seiner Jahre und schmerzender Krankheit begeben hatte. Seine

14. Leitfaden zur Geschichte des deutschen Volkes - S. 81

1915 - Berlin : Vahlen
Kriege Karls V. Luthers Tod. Der schmalkaldische Krieg. §§ 106—108. gl und der Befreiung der gefangenen Christensklaven endete. Schon im Zahre darauf mußte der Kaiser dann zum drittenmal gegen Franz I. von Frankreich, der sich sogar mit dem Sultan Toliman (§ 97) verbündet hatte, zu Felde ziehen (1536—1538); und als er einige Zahre nach Beendigung dieses Krieges, wie vorher Tunis, so nun auch Algier bezwingen wollte (1541), war er unglücklich, und nur mit Mühe rettete er sich nach Spanien. 2. Dieser Mißerfolg veranlaßte Franz I. zu einem neuen, dem vierten Kriege gegen Karl V. (1542-1544), in dem sich dieser mit Heinrich Viii. von England verband; auch wußte er die deutschen Fürsten zu großen Anstrengungen zu bewegen. Um auch die zu gewinnen, die der neuen Lehre anhingen, war er gegen die Protestanten in jener Zeit sehr schonend aufgetreten. Er hatte von Führern beider religiösen Parteien zu Worms und Regensburg Religionsgespräche halten lassen, um eine Einigung herbeizuführen, und hatte den Papst dazu gedrängt, endlich das lange verheißene Konzil zu berufen. Die Häupter des schmalkaldischen Bundes glaubten wirklich, daß es dem Kaiser um Herstellung der kirchlichen Einheit aus friedlichem Wege zu tun sei, und stellten willig ihre Truppen gegen Frankreich. So konnte Karl mit einem starken Reichsheer auf Paris losgehen. Er kam bis in die Nähe der französischen Hauptstadt - da schloß Franz I. erschreckt Frieden (1544) und überließ Italien endgültig Karl V., der seinerseits auf die Bourgogne nun völlig verzichtete (§ 96). n § 107. Vor dem Ausbruch des schmalkaldischen Kriegs. Luthers Tod. Nun hatte Karl V. freie Hand, in Deutschland gegen m verhaßten Ketzer vorzugehen, vor allem den schmalkaldischen Bund m ^mütrgen. Es kam dem Kaiser zustatten, daß gerade damals der Papst sich endlich entschloß, ein Konzil nach Trient zu berufen Karl V verlangte nun auf dem Reichstage zu Regensburg 1546 auch von den protestantischen Fürsten, daß sie das Konzil beschicken, und als sie sich dessen weigerten, weil es ein italienisches, kein deutsches sei, und weil es gleich mit einer Verwerfung der protestantischen Lehren eröffnet worden war, da griff der-Kaiser zu den Waffen. Luther hatte den Ausbruch des Krieges, den er lange mit Sorgen vorausgesehen hatte, nicht mehr erlebt. Am 18. Februar 1546 war er in Eis leben gestorben, bei seinen ^46, alten Landesherren, den Grafen von Mansfeld, die ihn als Sc&ieds-18, ^ nchter in einem Er schaftsstreite herbeigerufen hatten; noch im letzten Augenblicke hatte er sich freudig zu allem bekannt, was er gelehrt hatte Fast unmittelbar nach seinem Tod brach der Religionskrieg aus. § 108. Der schmalkaldische Krieg. 1546—1547. A Der Ättfg in Oberdeutschland. Der Kaiser schloß zur Unterdrückung der Ketzer em Bundms mit dem Papste, der sich verpflichtete, ihn mit Geld und Truppen zu unterstützen. Als nun auch die Schmalkaldener Verben ihre Streitfrage instand setzten, da wurden die Häupter des David Müller, Leitfaden. 16. Aufl. g

15. Geschichte der Neuzeit - S. 11

1891 - Neubrandenburg : Nahmmacher
— 11 — 1535. Karl V. besiegt Chaireddin Barbarossa von Tunis. 20 000 Christensklaven freigelassen. 1536—38. Dritter Krieg gegen Franz I., der mit Söliman verbündet. 1538. Waffenstillstand zu Nizza. 1539. Weitere Ausbreitung der Reformation. Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg. Heinrich von Sachsen (Nachfolger seines katholischen Bruders Georg). Kurfürst Friedrich Ii. von der Pfalz. Endlich Hermann von Wied, Erzbischof von Köln. Der Kaiser in neue Kriege mit Franzosen und Türken verwickelt. 1541. Soliman dringt in Ungarn ein. 1541. Karl in Algier mit großen Verlusten zurückgeschlagen. 1542—44. Vierter Krieg gegen Franz I. Karl V. im Bunde mit England. Einfall in Frankreich erfolglos. 1544. Friede zu Crespy. Franz I. behält Burgund, Karl V. die italienischen Besitzungen. 1*545. Friede mit den Türken, denen Ungarn bis auf einige Grenzfestungen gelassen. Karl nach Deutschland zur endlichen Unterdrückung des Protestantismus. Uneinigkeit unter den Protestanten, besonders seit Luthers 1546. Tode. Moritz von Sachsen vom Kaiser gewonnen durch die Aussicht auf die Kurwürde und religiöse Zugeständnisse. Geheimer Vertrag. 1546—47. Schmalkaldischer Krieg. Johann Friedrich von Sachsen und Philipp von Hessen als Rebellen geächtet. Pläne Schärtlins von Burtenbach, Feldhauptmanns der oberdeutschen Städte. Unentschlossenheit Johann Friedrichs, der auf die Nachricht von der Eroberung seines Landes durch Moritz abzieht. Infolge dessen Aufgabe des Kampfes in Süd-

16. Griechische, römische, deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte - S. 85

1872 - Berlin : Gaertner
- 85 — eine für die anderen Staaten gefährliche Macht und veranlasste vier blutige Kriege zwischen Karl V. und Franz I. von Frankreich. Letzterer konnte es nicht verschmerzen, dass man ihn bei der Kaiserwahl übergangen hatte. In dem ersten Kriege (Karl von Bourbon und Bayard) ward Franz I. nach der Schlacht bei Pa via (1525) gefangen und muffte sich zum Madrider Frieden entschließen; er versprach die Abtretung von Burgund und entsagte allen Ansprüchen auf Italien. Da die Friedensbedingungen nicht gehalten wurden, kam es zu einem zweiten Kriege, in dem des Kaisers Feldherr, Karl von Bourbon, ein Heer nach Rom führte, hier aber tödlich verwundet wurde. Der Friede zu Cambray (Damenfriede) 1529 endete den Kampf. Inzwischen fielen die Türken in Deutschland ein und bedrohten Wien. Ein gewaltiges Heer trieb die Feinde zurück. Bald darauf unternahm der Landgraf Philipp von Hessen ein kühnes Wagnis gegen den Kaiser, indem er den Herzog Ulrich von Württemberg, dessen Land der schwäbische Bund an den Kaiser abgetreten hatte, wieder einsetzte. Einige Jahre später führte der Kaiser eine Flotte nach Tunis und befreite 22,000 Christen aus den Händen des Seeräubers und Herrschers von Tunis und Algier, Haradin Barbarossa. Endlich machte Franz I. von neuem Ansprüche auf das Herzogthum Mailand und begann den dritten Krieg gegen den Kaiser. Eine persönliche Zusammenkunft beider Monarchen stellte indess den Frieden wieder her, und zum vierten male würde Franz den Kampf schwerlich erneuert haben, wenn ihn nicht das Gerücht gelockt hätte, der Kaiser sei auf einem zweiten Zuge gegen die Räuberstaaten umgekommen. Im Frieden von Crespy (1544) verzichtete Franz aus Mailand und Karl auf Burgund. Während dieser Ereignisse fanden in Deutschland die Stufe 1. §. 68 erwähnten Kämpfe statt, welche durch den Religionsfrieden zu Augsburg beendigt wurden. Der unglückliche Ausgang des schmalkaldischen Krieges und zerrüttete Gesundheit bewogen den Kaiser, die Regierung niederzulegen, um sein Leben im Kloster zu St. Just in Estremadura zu beschließen (1558). An seinen Sohn Philipp Ii. gelangten Spanien und die Nieterlande; sein Bruder Ferdinand I. behielt die österreichischen Länder, dazu die Kaiserkrone. §• 103. Die Zeit vor dem dreißigjährigen Kriege. Etwa fünfzig Jahre vor dem Beginn des dreißigjährigen Krieges ruhten in Deutschland die Waffen, wenn es auch hie und da zu kleineren Streitigkeiten kam, die den Keim des hereinbrechenden Kampfes enthielten. Ferdinand I. (1556—1564), besaß einen friedliebenden Charakter. Der Jesuitenorden aber trat dem Protestantismus auss entschiedenste in den Weg, und das Tridentiner Konzil, welches schon unter Karls V. Regierung vom Papste Paul Iii. berufen worden war (1545), brachte keine Versöhnung zustande. Dies Konzil ging von Trient wegen ansteckender Krankheiten nach Bologna, wurde darauf gänzlich aufgelöst, trat später in Trient wieder zusammen, flüchtete infolge der dem Pafsauer Vertrage vorangehenden Kämpfe, ruhte zehn Jahre und wurde dann von Pius Iv. wieder ausgenommen. Die Beendigung des Konzils (1563) machte eine Vereinigung der Parteien fast unmöglich. Trotz aller dieser Feindseligkeiten wurde Deutschlands Ruhe nicht gestört. — Maximilian Ii. (1564—1576), übertraf seinen Vater noch an Milde, Duldsamkeit und Menschenfreundlichkeit. Doch wurden die Be-

17. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 140

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
140 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. den Reichstag. Da sie nunmehr einen Angriff des Kaisers befürchten mußten, traten sie in dem darauffolgenden Winter zu dem schmal-Der schmal- kaldiscken Bunde zusammen; es waren Knrsqcksen. wo 1532 auf %ui!ö.e *Aursuril Hohänn sein Sohn Johann Friedrich folgte, Hessen. 2übs= bürg, Braunschweig, Anhalt, Mansfeld und eine große Anzahl von Reichsstädten, dabei Magdeburg, Bremen, Lübeck, Ulm, Straßburg, Constanz. Zwinglis Tod 1531 erlitt der Protestantismus zwar eine Niederlage durch 1531 den Sieg, den die schweizerischen Urfantone über die Züricher bei Kappel erfochten; dort fiel Zwingli. Aber an einem umfassenden Angriff gegen die Protestanten wurde der Kaiser wiederum durch die Verhältnisse der europäischen Politik verhindert, besonders durch die von neuem drohende Gefahr eines Türkeneinfalls. Vielmehr Tev 9?üni trat er mit ihnen in Verhandlungen ein, die zu dem Abschluß des ijfäsukdu Nürnberger Religionsfriedens führten: bis zu einem Konzil iös!ebe sollten ajse Stände Frieden miteinander halten. Ter Türken- Dem starken Reichsheere, das jetzt aufgestellt wurde, trat flieg io32. Suleiman nicht entgegen, sondern ging wieder zurück; jedoch blieb ein großer Teil Ungarns in seinen Händen. Karl V. im* die Reformation vom Nürnberger Religiousfrieden bis zum Ausbruch des schmalkaldischen Krieges 1532—1546, § 126. Karls V. äuszere Politik. Rücksichten der äußeren Politik waren es, die Karl auch in den nächsten Jahren daran hinderten, in die deutschen Angelegenheiten thatkräftig einzugreifen: vor allem der Gegensatz zu Franz I. von Frankreich und die drohende Türkengefahr. pieldzug nach 1535 wandte er sich gegen den Seeräuber Shaireddin Bar- Tunts 1535. barossa, den Beherrscher von Algier und Tunis, der mit einer türkischen Flotte die italienischen Küsten brandschatzte, und eroberte Tunis, wobei er durch eine Erhebung der christlichen Sklaven Dritter Krieg unterstützt wurde. Im nächsten Jahre brach ein dritter 1536-1538 ^ranjll. aus, der nach dem Tode des Herzogs von Mailand. Franz Sforza, von neuem Ansprüche auf dieses Land erhob und sich durch religiöse Bedenken nicht hindern ließ, einen Bund mit Suleiman abzuschließen. Der Krieg wurde durch einen zu Nizza verabredeten Waffenstillstand beendet. Rfib>iifl yach. Der Versuch Karls, auch Algier einzunehmen, mißlang völlig, 3tifli££_i54i. hg die von Andreas Doria befehligte Flotte von schweren Stürmen Vierter Krieg heimgesucht wurde. Der vi^rte^ Kriea gegen ^rana von Franko 1542—1644. reich, der sich wiederum mit den Türken verbündete, hatte keine

18. Uebersicht über die Deutsche Geschichte in Fragen und Anwtworten - S. 56

1886 - Nürnberg : Korn
— 56 - 3. Welches Ziel verfolgte der 1530 zu Bologna vom Papst 241. zum Kaiser gekrönte K. V durch seine Kriegszüg e am Mittelmeer 1535-1542? Vervollständigung der spanischen Macht im westl. Mittelmeere, so daß letzteres möglichst nur von deren Gebieten umschlossen sei. a) Wie ging zunächst die Unternehmung gegen Tunis aus? 242. Chaireddin Barbarossa bei Tunis geschlagen; dieses erobert; 20000 Christensklaven befreit, ©oletta und die Insel Gerbe besetzt; Tunis ein Vasallenstaat 1535. b) Was bezweckte K. V beim 3. Kriege gegen Franz I 243. und mit welchem Erfolg? Eroberung der Provence. — Mißlungener Zug gegen Marseille 1536. Zehnjähriger Waffenstillstand, geschlossen zu Nizza 1538: Savoyen bleibt bei Frankreich. c) Welche Fortsetzung sollte die gegen Tunis geglückte Unter- 244. nehmung noch gegen W hin, nämlich gegen Algier finden? Eroberungszug nach Algier 1541. Erfolglos unter vielen Verlusten durch Unroetter und Mangel zu lande, sowie durch Stürme auf der See. 4. Was bestimmte nach dem 4. Kriege mit Franz I der 245. endgiltige Friede mit Frankreich zu Crespy 1544? woraus erklärt sich die Mäßigung K. V hiebet? Herzogt. Burgund bleibt bei Frankreich, Mailand dem Kaiser; Savoyen noch französisch (bis 1559). — Entschluß, seine volle Herrschergeroalt gegenüber schmalkaldischen Bundesfürsten in Deutschland herzustellen. 5. Welche äußeren Gründe veranlaßten den schmalkal- 246. bischen Krieg? welche Thatsachen führten einen siegreichen Ausgang für K. V herbei? 1. Gewaltthätigkeiten schmalkald. Bundesfürsten, z. B. Wiedereinsetzung des Ulrich v. Würlemberg (cf. N. 225), Gefangenhaltung des kath. Heinrich v. Braunschweig. 2. Ablehnung der Einladung zum Konzile von Trient 1545. — 1. Bündnis K. V mit Moriz v. Sachsen; 2. Uneinigkeit der beiden Protest. Führer, des Ldgrs. Philipp v. Hessen und des Kurf. Johann v. Sachsen. Rückzug des letzteren wegen der Besetzung seines Landes durch Moriz. 5. Karls V spätere Regierungszeit. 1. Was für Thatsachen auf dem Reichstage zu Augsburg 1548 247. lassen die Macht K. Y auf ihrem Höhepunkte erscheinen? Dienstwilliges Verhalten aller Reichsfürsten gegen den Kaiser. — Ausstellung des den Protestantismus verneinenden Interims. Einführung einer Halsgerichtsordnung mit Tortur. Der Burgundische Kreis (Niedert, und Franchecomtä) dem Reiche ohne Unterstellung unter die Reichsbehörden einverleibt.

19. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 251

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
9. Der Schmalkaldische Krieg und der Augsburger Religionsftiede. 251 Mann stark vor Wien, das nur von 17000 Mann verteidigt wurde. 1529 Doch das kleine Huflein wehrte sich so tapser, da Soliman die Belagerung aufgeben mute. Drei Jahre spter brach er abermals mit furchtbarer Macht nach Westen aus, trat aber beim Herannahen eines starken deutschen Heeres, zu dem auf dringende Mahnung Luthers die protestantischen Fürsten ein ansehnliches Kontingent gestellt, den Rckzug an. Noch mehrere Male versuchten die Trken, in Deutschland Eroberungen zu machen, aber mit nicht besserem Erfolge. Ebensowenig gelang es indes den Habsburgeru, die Feinde aus Ungarn zu vertreiben. Auch zur See machten sich die Bekenner des Islam furchtbar. Unter dem Schutze des trkischen Sultans setzte sich der Korsar (Seeruber) Chaireddin Barbarossa in Algier und Tunis fest und beunruhigte von hier aus die Ksten des Mittelmeeres. Da unternahm Karl V. in Gemeinschaft mit Andreas Doria einen Rachezug gegen die Rnber. Tunis wurde erstrmt, und 1535 Tausende von Christensklaven erhielten ihre Freiheit. Doch ver-mochte Karl die entlegene Eroberung nicht zu behaupten, und das Unwesen dauerte fort. Dies bewog ihn, sechs Jahre spter einen zweiten Zug und zwar diesmal nach Algier anzutreten, der indes wegen anhaltender Regengsse und furchtbarer Strme ohne allen Erfolg blieb. Franz I. lie die Verlegenheiten, welche dem Kaiser die Angriffe der Trken bereiteten, nicht ungentzt, ja er scheute sich sogar nicht, mit dem Erbfeinde der Christenheit in ein offenes Bndnis zu treten. Er machte seine Ansprche auf Mailand wieder geltend und fiel von neuem in Norditalien ein. Karl ntigte ihn zum Rckzge, spielte den Krieg auf franzsisches Gebiet und erlangte im Vertrage von Nizza die Anerkennung seiner Rechte aus das vielbestrittene Herzogtum. Nicht glcklicher war Franz, als er 1542 zum vierten Male zu den Waffeu griff. _ Karl rckte in Frankreich ein und marschierte geradesweges auf Paris los. Da beeilte sich der König, den'frieden von Crespy (jetzt: Crepy) einzugehen, durch welchen die frheren Vertrge erneuert 1544 wurden. Damit war das bergewicht des habsburgischeu Hauses in Italien entschieden. 9. Der Schmalkaldische Krieg und der Angsburger Religionsfriede. Nun endlich hielt der Kaiser den Zeitpunkt fr gekommen, wo er die Einheit der Kirche wieder herstellen und die Protestanten zum Gehorsam gegen den rmischen Stuhl zurckfhren knne. Noch hoffte er indes, sein Ziel auf friedlichem Wege zu erreichen, und

20. Das Mittelalter und die neue Zeit bis 1648 - S. 171

1898 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
171 war Karl V. durch auswrtige Kriege so in Anspruch genommen, da der Protestantismus Gelegenheit fand, sich weiter auszudehnen. So wurden der Herzog Ulrich von Wrttemberg fr die Reformation gewonnen (1534), das albertinische Sachsen und Kurbrandenburg (1539), wo Kurfürst Joachim Ii. eine neue Kirchenordnung einfhrte. Pommern, An-halt, Baden-Durlach, Pfalz-Neubnrg und Zweibrcken, endlich auch die Kurpfalz (1545) wurden protestantisch; in allen Reichsstdten, in denen die Brgerschaft die Entscheidung in der Hand hatten, wie in Nrnberg, Regensburg, Augsburg, Frankfurt a- M. u. a., siegte das evangelische Bekenntnis. Selbst Paderborn, Kln, Wien, ja fast alle sterreichischen Lande neigten sich der Reformation zu. Auerhalb Deutschlands fand sie besonders in den skandinavischen Lndern, in Dnemark, Schweden und Norwegen, Verbreitung; auch in Livland, Kurland, zum Teil in Polen, Ungarn und Siebenbrgen gewann Luthers Lehre viel Anhang. Karl V. kmpfte whrenddessen gegen die Trken, unternahm einen glcklichen Zug nach Tunis gegen die von den Trken untersttzten See-ruber, denen er 20000 Christensklaven entri, während ein anderer Zug gegen die Seeruber in Algier miglckte. Zwei neue Kriege des Knigs Franz I. von Frankreich fhrten endlich zum Frieden von Crespy (1544), in dem Franz auf Italien, Karl auf Burgund verzichtete. Der Protestantismus hatte jetzt den Hhepunkt seiner Macht erreicht. Whrend seiner auswrtigen Kriegen hatte Karl keine Gelegenheit zum be-waffneten Einschreiten gegen die Protestanten gefunden, er mochte diese auch nicht reizen, sich auf die Seite seiner Gegner zu werfen, er hatte vielmehr durch Religionsgesprche (1541 zu Regensburg) die Einigung herbeizufhren gesucht; als aber nun nach Beendigung seines Krieges mit Franz I. die Protestanten sich weigerten, das auf seine Veranlassung berufene Tridentiner Konzil zu besuchen, war er entschlossen, mit Waffengewalt die Protestanten niederzuwerfen. Vor Ausbruch des Krieges starb Luther am 18. Februar 1546 zu Eisleben, wohin ihn die Grafen von Mansfeld gerufen hatten, um eine Erbstreitigkeit unter ihnen zu schlichtend) In der Schlokirche zu Wittenberg wurde er bestattet. 4> Der schmalkaldische Krieg. 154647. Indem Kaiser Karl V. erstrebte, die kirchliche Einheit wieder herzu-stellen, wollte er zugleich die kaiserliche Macht der die Frstengewalt *) Ein Brief des Justus Jonas der Luthers Tod.