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1. Neuere Geschichte von der Französischen Revolution bis zur Jetztzeit - S. 18

1914 - Münster in Westf. : Schöningh
18 Mit Rußland, der Trkei und Neapel kam ein Aus-gleich zustande. Piemont blieb bei Frankreich. Neapel und der Kirchenstaat wurden ihren Herren zurckgegeben. Frankreich und England schlssen 1802 zu Amiens Frieden, demzufolge Frankreich die westindischen Inseln zurckerhielt. Der Reichsdeputationshauptschlu 1803. Aus dem Frieden zu Lneville war bestimmt worden, da diejenigen deutschen Fürsten, die Gebietsteile auf der linken Rheinseite an Frankreich verloren htten, durch Besitzungen auf der rechten Rheinseite entschdigt werden sollten. Die zu diesem Zwecke nach Regensburg einberufene Reichsdeputation setzte durch den Reichsdeputationshaupt-schlu vom Jahre 1803 fest, da smtliche geistliche Herrschaften skularisiert, d. h. eingezogen, und da alle Reichsstdte bis auf sechs (Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt a. M., Augsburg und Nrnberg) mediatisiert, d. h. greren Staaten einverleibt wrden. 112 Staaten verloren auf diese Weise ihre Selbstndigkeit. Die Bischfe und Reichsbte hrten auf, Landesfrsten zu sein; sie wurden Staatsuntertanen, behielten aber einen ihrer frheren Stellung entsprechenden hohen Rang. Mit der Einziehung der geistlichen Gter bernahmen die weltlichen Fürsten die Verpflichtung, fr den Unterhalt der Kirchen und Schulen zu sorgen. Preußen erhielt die Bistmer Pader-born und Hildesheim, den stlichen Teil des Bistums Mnster mit der gleichnamigen Hauptstadt, von Kur-Mainz das Eichsfeld und Erfurt sowie schlielich mehrere Abteien und Reichsstdte. Die konsutarregierung Napoleons. Als Erster Konsul war Napoleon bestrebt, die inneren Parteien miteinander zu vershnen, indem er die hauptschlichsten Ideen der Revolution mit den alten berlieferungen zu vereinigen, zugleich aber auch das Volk fr die Monarchie vorzubereiten suchte. Mit Papst Pius Vii. schlo er ein Konkordat, durch das die Rechtsverhltnisse zwischen Staat und Kirche geordnet wurden. Er sorgte fr eine gute Verwaltung, gab dem Lande in dem Code Napoleon ein brgerliches Gesetzbuch und stiftete den Orden der Ehrenlegion, der ohne Rcksicht auf den Stand fr Verdienste im militrischen und brger-lichen Leben verliehen werden sollte. Den Emigranten ermg-lichte er die Rckkehr in ihr Vaterland, um auch den alten Adel in Frankreich fr sich zu gewinnen. Die Schulen wurden wieder eingerichtet, Straen verbessert und neue angelegt, Kanle

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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 168

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
168 au der Schweiz zu vertreiben, wurde aber bei Zrich zurckgedrngt und mute seineu Rckmarsch nochmals der die Alpen nehmen um iu das obere Rhemtal zu gelangen. Von hier kehrte er mit dem berreste seines Heeres nach Rußland zurck, weil der russische Kaiser Paul von dem Bndnisse zurckgetreten war. Als Napoleon nach seiner Rckkehr aus gypten auf dem Kriegsschaupltze erschien, nahm der Krieg fr Frankreich einen glcklichen Ausgang. In fnf Tagen zog er mit einem Heere der den Groen St. Bernhard und besiegte die fterreicher nach'einem heftigen Kampfe bei Marengo, sdstlich von Alesfandria. In demselben Jahre (1800) Mug der franzsische General Morean die sterreicher bei Hohenlinden in der Nhe von Mnchen, rckte in sterreich ein und bedrohte Wien. Da Rußland ans dem Bunde ausgeschiedeil war und England ferne Macht nur zur See entfaltete, sah sich Franz Ii. gezwungen, Fnedeit zu schlieen, der im Jahre 1801 zu Lueville (sdstlich vou Nancy) zustande kam. Das linke Rheinufer wurde an Frank-reich abgetreten. - Mit Rußland, der Trkei und Neapel kam ein Ausgleich zustande, Frankreich und Euglaud schloffen zu Amiens Frieden, demzufolge Frankreich die westindischen Inseln zurck-erhielt. <) Der Reichsdeputatioushauptfchlu von 1803. Auf dem Frieden zu Lneville war bestimmt worden, da diejenigen deutschen Fürsten, die Gebietsteile auf der linken Rheinseite an Frankreich ver-loren htten, durch Besitzungen auf der rechten Rheinseite entschdigt werden sollten. Die zu diesem Zwecke nach Regensburg einberufene Reichsdeputation fetzte durch den Reichsdeputationshauptschlu vom Jahre 1803 fest, da smtliche geistliche Herrschaften fkn-larisiert, d. h. eingezogen, und da alle Reichsstdte bis anf sechs m ediatisiert, d. h. grereu Staaten einverleibt wrden. 112 Staaten verloren aus diese Weise ihre Selbstndigkeit, die Bischfe und Reichsbte hrten auf, Landesfrsten zu fein; sie wurden Staatsnuter-taueu, behielten aber einen ihrer frheren (Stellung entsprechenden hohen Rang. Mit der Einziehung der geistlichen Gter bernahmen die welt-ltchen Fürsten die Verpflichtung, fr den Unterhalt der Kirchen und Schulen zu sorgeu. d) Die Konsularregierung Napoleons. Als Erster Konsul war Napoleon bestrebt, die inneren Parteien miteinander zu vershueu, iudem er die hanptschlid)sten Ideen der Revolution mit den alten ber-lieseruugeu zu vereinigen, zugleich aber auch das Volk fr die Monarchie

2. Dritte Periode der Neuzeit, die Zeit der Umwälzungen - S. 15

1912 - Leipzig : Hirt
106 Das Ende der Franzsischen Republik. 15 stillen ein groes Heer an den Alpen, zog mit ihm im Frhjahr 1800 der die Schnee- und Eiswelt des Groen St. Bernhard, erschien unvermutet in Italien und schlug die sterreicher entscheidend bei Ma-rengo. Gegen Ende des Jahres wurden sie auch in Bayern besiegt (von Morean bei Hohenlinden). In dem 1801 folgenden Frieden zu Lne-1801. ville, den der Kaiser zugleich fr das Deutsche Reich unterzeichnete, erhielt Frankreich das ganze linke Rheniufer. 1802 schlo auch England mit Napoleon zu Amiens Frieden. 7. Der Reichsdeputationshauptschlu. Znr Entschdigung der Fürsten, die auf dem linken Rheinufer ihre Besitzungen verloren hatten, trat in Regensburg eine Reichsdeputation" zusammen, bestehend aus den Ab-gesandten der greren deutschen Staaten, deren Beschlsse 1803 in 1803. einem Hauptschlu" zusammengefat wurden. Die Fürsten bekamen eingezogene geistliche Lnder und Reichsstdte. 112 Staaten hrten dadurch auf zu bestehen. Die gewaltsame Umgestaltung, deren eigentlicher Leiter Napoleon war, hatte das Gute, da sich die Zerrissenheit Deutsch-lauds verminderte; die Verteilung wurde die Grundlage der spteren Gestaltung Deutschlands. Sie war zugleich ein vernichtender Schlag gegen den bermigen Einflu des katholischen Hauses Habsburg in Deutschland, zu dessen treuesten Sttzen die geistlichen Herren zhlten. (Karte Nr. 10.) Preußen erhielt zur Entschdigung fr die 1795 abgetretenen Gebiete die Bistmer Mnster, Paderborn und Hildesheim, das zum Kur-frsteutum Mainz gehrige Erfurt und die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar. Das namentlich durch Franken gut abgerundete Bayern ward Fhrer der franzsischen Partei in Deutschland. / 8. Napoleon als Konsul, a) Napoleon gewann in Frankreich immer neue Freunde. Die tchtigsten und fr seine Plne brauchbarsten Be-amten zog er in sein Interesse und seinen Dienst. Den Emigranten erlaubte er die Rckkehr. Durch die Stiftung der Ehrenlegion, des einzigen in Frankreich bestehenden Ordens, entstand eine neue, dem Stifter ergebene Ritterschaft. b) Da in den einzelnen Teilen Frankreichs noch verschiedenes Recht galt, lie der Konsul durch eine Kommission von Rechtsgelehrten ein all-gemein gltiges Gesetzbuch, den Code Napoleon, ausarbeiten, der durch die franzsischen Eroberungen auch in andern Lndern Eingang fand und sich als Code civil bis heute behauptet hat. c) Dankbar begrte es das Volk, da er durch einen Vertrag mit dem Papste, der auch den Kirchenstaat zurckerhielt, die katholische Kirche wiederherstellte. Den brigen Bekenntnissen gewhrte er Duldung. d) Einen weiteren Schritt zur Erneuerung des ancien regime tat Napoleon, indem er sich 1802 durch Volksabstimmung das Konsulat 1802. auf Lebenszeit bertragen lie.

3. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 279

1906 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Zweiter Abschn. Friedrich Wilhelm Ii. u. erstes Jahrzehnt Friedrich Wilhelms Iii. 279 b) Der Friede zu Luneville (1801) und der Reichsdeputationshauptschlu (1803). Zu Luneville (in Lothringen) trat der Kaiser zugleich im Namen des Deutschen Reiches das linke Rheinufer an Frankreich ab und willigte darein, da die Entschdigung der links-1801 rheinischen Erbfrsten durch Skularisation geistlichen Gebietes und Mediatisierung (Entziehung der Reichsunmittelbarkeit) von Reichs-stdten und Reichsdrfern geschehen sollte. Die Ausfhrung bernahm dem Scheine nach eine Reichsdeputation, d. h. ein Ausschu des Reichstages. In Wirklichkeit siel die Entscheidung zu Paris. Hier warben die deutschen Fürsten und Staatsmnner wett-eifernd um die Gunst Bonapartes und seiner Minister (vgl. S. 277). Endlich kam der Reichsdeputationshauptschlu zu stnde, so 1803 wie ihn Bonaparte wnschte. Dadurch verloren die geistlichen Staaten bis auf drei (Kurmainz, dessen Erzbischof Dalberg als Kurerzkanzler seinen Sitz in Regensburg aufschlug, den Deutschen und den Johanniter-Orden) und die Reichsstdte bis auf sechs (Bremen, Hamburg, Lbeck, Frankfurt am Main, Augsburg, Nrnberg) ihre Selbstndigkeit. Preußen erhielt 1. durch Skularisation einen Teil des Bistums Mnster mit der Stadt Mnster, die Bistmer Paderborn und Hildes-heim, die Abteien Quedlinburg und Herford (im Ravensbergischen), Elten bei Emmerich, Essen und Werden a. d. Ruhr, die Stadt Erfurt und das Eichsfeld (Teile von Kurmainz); 2. durch Mediatisierung die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar. Es war ein ber-reicher (vierfacher) Ersatz fr die abgetretenen linksrheinischen Lande. Sehr reich siel auch die Entschdigung fr Baden, Wrttemberg und Bayern aus, in deren Gebiet die meisten Stiftslande, Reichsstdte und Reichsdrfer lagen. Bayern bekam u. a. die Bistmer Bamberg und Wrzburg, so da es sich jetzt von der Grenze Tirols bis der den Main erstreckte. Mit den Stiftslanden erwarben die weltlichen Fürsten auch die Kirchen-guter. Deshalb bernahmen sie, hnlich wie die franzsische Regierung nach der groen Skularisation, die Besoldung der Geistlichkeit und den Unterhalt der Schulen, beanspruchten nun aber auch ihren Anteil an der Besetzung der Kirchen- und Schulmter. Die Bischfe und Reichsbte, bisher Standes-genossen der weltlichen Fürsten, wurden Staats Untertanen, behielten jedoch einen ihrer frheren Stellung entsprechenden hohen Rang. Ihre Ttigkeit beschrnkte sich fortan auf die Ausbung des geistlichen Amtes. An die Stelle der beiden aufgehobenen geistlichen Kurfrsten-tum er Kln und Trier traten die vier weltlichen: Hessen (Kassel), Baden, Wrttemberg und Salzburg, dessen Erzbischof dem habsburgischen Groherzog von Toskana Platz machen mute. Das Kollegium der Kur-

4. Deutsche Geschichte von der Thronbesteigung Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 279

1913 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Zweiter Abschn. Friedrich Wilhelm Il u. erstes Jahrzehnt Friedrich Wilhelms Iii. 279 b) Der Friede von Luneville (1801) und der Reichsdeputations- ^ Hauptschlu (1803). Zu Luneville (in Lothringen) trat der Kaiser zu-gleich im Namen des deutschen Reiches das linke Rheinufer an Frankreich ab und willigte darein, da die Entschdigung der links-1801 rheinischen Erbfrsten durch Skularisation geistlichen Gebietes und Mediatisierung (Entziehung der Reichsunmittelbarkeit) von Reichs-stdten und Reichsdrfern geschehen sollte. Die Ausfhrung bernahm dem Scheine nach eine Reichsdeputation, d. h. ein Ausschu des Reichstages. In Wirklichkeit fiel die Entscheidung zu Paris. Hier warben die deutschen Fürsten und Staatsmnner wett-eifernd um die Gunst Bonapartes und seiner Minister (vgl. S. 277). Endlich kam der Reich sdevutations^.Hauvtschl.u^ zu stnde, so wie 1803 ihn Bonaparte wnschte. Dadurch verloren die geistlichen Staaten bis auf drei (Kurmainz, dessen Erzbischos Dalberg als Kurerzkanzler seinen Sitz in Regensburg aufschlug, den Deutschen und den Johanniter-Orden) und die Reichsstdte bis auf sechs (Bremen, Hamburg, Lbeck, Frankfurt am Main, Augsburg, Nrnberg) ihre Selbstndigkeit. Preußen erhielt 1. durch Skularisation einen Teil des Bistums Mnster mit der Stadt Mnster, die Bistmer Paderborn und Hildes-heim, die Abteien Quedlinburg und Herford (im Ravensbergischen), Elten bei Emmerich, Esten und Werden a. d. Ruhr, die Stadt Erfurt und das Eichsfeld (Teile von Kurmainz); 2. durch Mediatisierung die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar. Es war ein berreicher (fnffacher) Ersatz fr die abgetretenen linksrheinischen Lande. Sehr reich fiel auch die Entschdigung fr Baden. Wrttemberg und Bayern aus. in deren Gebiet die meisten Stiftslande, Reichsstdte und -Reichsdrfer lagen. Bayern bekam u. a. die Bistmer Bamberg und Wrzburg, so da es sich jetzt von der Grenze Tirols bis der den Main erstreckte. Mit den Stistslanden erwarben die weltlichen Fürsten auch die Kirchen-guter. Deshalb bernahmen sie, hnlich wie die franzsische Regierung nach der groen Skularisation, die Besoldung der Geistlichkeit und den Unterhalt der Schulen, beanspruchten nun aber auch ihren Anteil an der Besetzung der Kirchen-und Schulmter. Die Bischfe und Reichsbte, bisher Slandesgenossen der weltlichen Fürsten, wurden Staatsuntertanen, behielten jedoch einen ihrer frheren Stellung entsprechenden hohen Rang. Ihre Ttigkeit beschrnkte sich fortan auf die Ausbung des geistlichen Amtes. An die Stelle der beiden aufgehobenen geistlichen Kurfrstentmer Kln und Trier traten die vier weltlichen: Hessen (Kassel), Baden, Wrttemberg und Salzburg, dessen Erzbischos dem Habsburgischen Groherzog von Toskana Platz machen mute. Das Kollegium der Kurfrsten

5. Die Zeit der Umwälzungen - S. 14

1909 - Leipzig : Hirt
14 I. Die Zeit der Franzsischen Revolution und Napoleons I. 106. der die Schnee- und Eiswelt des Groen St. Bernhard, erschien unvermutet in Italien und schlug die sterreicher entscheidend beima-rengo. Gegen Ende des Jahres wurden sie auch in Bayern besiegt (von Moreau bei Hohenlinden). In dem darauffolgenden Frieden zu Lue-1801. lulle berlie der Kaiser 1801 das ganze linke Rheinufer an Frank-reich. 1802 schlo auch England mit Napoleon zu Amiens Frieden. 7. Der Reichsdeputationshauptschlu. Zur Entschdigung der Fürsten, die auf dem linken Rheinufer ihre Besitzungen verloren hatten, trat in Regensburg eine Reichsdeputation" zusammen, bestehend aus den Ab- 1803. gesandten der greren deutschen Staaten, deren Beschlsse 1803 in einem Hauptschlu" zusammengefat wurden. Die Fürsten wurden mit ein-gezogenen geistlichen Lndern und Reichsstdten entschdigt. 112 Staaten hrten dadurch auf zu bestehen. Die gewaltsame Umgestaltung, deren eigentlicher Leiter Napoleon war, hatte wenigstens das Gute, da sich die Zerrissenheit Deutschlands verminderte; die Verteilung wurde die Grundlage der spteren Gestaltung Deutschlands. (Karte Nr. 10.) Preußen erhielt zur Entschdigung fr die 1795 abgetretenen Gebiete die Bistmer Mnster, Paderborn und Hildesheim, das zum Kurfrstentum Mainz gehrige Erfurt und die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar. 8. Napoleon als Konsul, a) Napoleon gewann in Frankreich immer neue Freunde. Die tchtigsten und fr feine Plne brauchbarsten Be-amten zog er in sein Interesse und feinen Dienst. Den Emigranten erlaubte er die Rckkehr. Durch die Stiftung der Ehrenlegion, des einzigen in Frankreich bestehenden Ordens, entstand eine neue, dem Stifter ergebene Ritterschaft. b) Dankbar begrte es das Volk, da er durch einen Vertrag mit dem Papste, der auch den Kirchenstaat zurckerhielt, die katholische Kirche wiederherstellte. Den brigen Bekenntnissen gewhrte er Duldung. c) Einen weiteren Schritt zur Erneuerung der Verfassung des ancien regime" tat Napoleon, indem er sich 1802 durch Volksabstimmung das Konsulat auf Lebenszeit bertragen lie. d) Auch an Feinden fehlte es dem Ersten Konsul nicht. In der Pariser Gesellschaft war die geistreiche Frau von Stael der Mittelpunkt der gebildeten, mit seiner Alleinherrschaft unzufriedenen Kreise. Napoleon schickte sie deshalb in die Verbannung. Der Dichter Chateaubriand ging aus eigenem Antriebe ins Ausland. Mehrere Verschwrungen und Mordversuche gegen den Konsul gaben willkommene Veranlassung zur Verbannung und Vernichtung der Gegner. So lie er den Herzog von Enghien, der in dem badischen Stdtchen Ettenheim lebte, und den er irrtmlicherweise fr das Mitglied einer Verschwrung hielt, durch Straburger Soldaten der die Grenze holen, nach Paris bringen, durch ein zu diesem Zwecke eingesetztes Kriegsgericht verurteilen und erschieen.

6. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 75

1898 - Bamberg : Buchner
Reichsdeputationshauptschlu 1803. Genf der den groen St. Bernhard nach Italien, nahm Mailand und fiel den sterreichern, denen sich eben Genua ergeben hatte, in den Rcken. Sdstlich von Alesfandria, bei Maren go, stie er unvermutet auf 30000 sterreicher unter Melas. Anfangs war sein Heer in der Minder-zahl und dem Erliegen nahe; als ihm aber während der Schlacht noch 10000 Mann zu Hilfe kamen, wurden die sterreicher vollstndig ge-schlagen. Napoleon kehrte ruhmgekrnt nach Paris zurck; in Italien und in Deutschland wurde Waffenstillstand geschlossen. Als spter der Kamps aufs neue begann, fiel die Entscheidung auf dem deutschen Kriegs-schauplatz. Moreau siegte bei Hohenlinden (nordstlich von Mnchen) der die sterreicher (und Bayern), deren Fhrer nicht mehr Erzherzog Karl, sondern dessen jngerer Bruder Johann war. Friede zu Luneville 1801: Italien bis an die Etsch und Deutsch- 1801 land bis zum Rhein, das war es, was Napoleon forderte und erlangte. 1802 schlssen endlich auch die Englnder (und die Trken) zu Amiens Frieden. Ihr Versprechen, Malta den Johannitern zurckzugeben, haben sie niemals erfllt. Der Kirchenstaat war seit 1799 wieder im Besitze des Papstes, Neapel in den Hnden der spanischen Bourbonen.. Hauptschlu der Reichsdeputation. 1803. 46 Durch den Luneviller Frieden verlor Deutschland das ganze linke 1803 Rheinufer, der 60000 qkm mit 3 ^2 Mill. Bewohnern. Die erblichen Reichsfrsten, aber nicht das Reich, wurden fr die Verluste auf dem linken Rheinufer durch rechtsrheinische Gebiete reichlich entschdigt. Es wurden nmlich alle geistlichen Herrschasten mit einer einzigen Ausnahme sku-larisiert, alle Reichsstdte bis aus sechs mediatisiert') und unter jene Fürsten verteilt. Durch diese Gewaltthat verschwanden 1803 mit einem Schlage 112 geistliche und reichsstdtische Gebiete, die bisher selbstndige Glieder des Deutschen Reiches gewesen waren. Unter den geistlichen Fürsten wurde nur der Erzbischos von Mainz geschont; doch mute er, da Mainz seit 1795 sranzfisch war, seinen Sitz nach Regensburg verlegen. Von den 48 Reichsstdten behielten nur Hamburg, Lbeck, Bremen, Frankfurt, Nrn-berg und Augsburg ihre Reichsfreiheit. Bayern hatte auf dem linken Rheinufer am meisten verloren: 1794 Pfalz und Zweibrcken (bis 1814), Jlich und Simmern (fr immer); *) Das heit: die Reichsstdte wurden aus immediaten zu mediaten Stdten gemacht, indem sie einem Landesfrsten unterstellt wurden, fortan also nicht mehr unmittelbar, son-dern nur mittelbar unter dem Kaiser standen.

7. Vom Tode Friedrichs des Großen bis zur Gegenwart - S. 25

1913 - Leipzig : Hirt
Die Zeit des Konsulats. 25 142. Die Zeit des Konsulats, 17991804. 1. Ende des zweiten .kriegsblindes, 1800 1802. Der Konsul zeigte dem Kaiser Franz Ii. und dem König Georg Iii. von England seine Ernennung an und gab der Hoffnung auf Frieden Ausdruck, fand jedoch kein Entgegenkommen. Die englische Regierung forderte als Bedingung des Friedens die Bourboueu" und Aufgeben aller Eroberungen der Re-publik. Napoleon lie die malosen Forderungen Englands ffentlich an-schlagen. Mit Begeisterung folgten ihm seine Krieger, als er im Frh- jhr 1800 ein groes Heer an den Alpen sammelte und es der die 1800. Psse vom Mont Cenis bis zum St. Gotthard marschieren lie. Er selbst befand sich bei der Abteilung, die der die Schneefelder des Groen St. Bernhard zog. Die Franzosen kamen durch diese Mrsche den ster-reichern in den Rcken, die ein franzsisches Heer in Genua eingeschlossen und zur bergabe gezwungen hatten. Napoleon besetzte Mailand, stellte die von Snworow aufgehobene Zisalpinifche Republik wieder her und schlug die sterreicher, die sich von Genua nach der Lombardei durchschlagen wollten, entscheidend bei Marengo. Gegen Ende des Jahres erlitt auch Erzherzog Karl eine Niederlage bei Hohenlinden in Bayern von Morean, der darauf bis der die Enns vorrckte. Im Frieden zu Luneville, den sterreich 1801 zugleich fr das Deutsche Reich unterzeichnete, erhielt 1801. Frankreich das ganze linke Rheinufer. 1802 schlo England nach dem Rcktritt Pitts den Frieden zu Amiens. 1802. Es sollte Malta zurckgeben, was jedoch nicht geschah. 2. Der Reichsdeputationshauptschlu, 1803. Zur Entschdigung der Fürsten, die auf dem linken Rheinufer ihre Besitzungen verloren hatten, trat in Regensburg eine Reichsdeputation zusammen, bestehend aus den Abgesandten der greren deutschen Staaten, deren Beschlsse 1803 ein 1803. Hauptschlu" zusammenfate. Die Fürsten wurden mit eingezogenen geistlichen Gebieten und mittelbar gemachten Reichsstdten entschdigt. 112 Staaten hrten dadurch auf zu bestehen. Die gewaltsame Umgeftal-tnng, deren eigentlicher Leiter Napoleon war, hatte jedoch das Gute, da sie die Zerrissenheit Deutschlands verminderte; die Verteilung wurde die Grundlage der spteren Gestaltung Deutschlands. Preußen erhielt zur Entschdigung fr die 1795 abgetretenen Gebiete die Bistmer Mnster, Paderborn und Hildesheim, die Abteien Quedlinburg, Herford, Elten bei Emmerich, Effen und Werden a. d. Ruhr, das zum Kurfrstentum Mainz gehrige Erfurt und Eichsfeld und die Reichsstdte Mhlhausen in Thringen, Nordhausen und Goslar, im ganzen fnfmal so viel, wie es vorher verloren hatte. 3. Napoleon als Konsul. Napoleon zeigte sich in dieser Zeit von seiner besten Seite. Seine ganze Geistesgre und riesige Arbeitskraft

8. Grundriß der Weltgeschichte für höhere Lehranstalten - S. 258

1885 - Kreuznach : Voigtländer
258 den Frieden zu Amiens 1802: England gab die meisten eroberten Kolonieen in Westindien zurck ( 124, 2. c.) versprach auch das von ihm den Franzosen entrissene Malta ( 134, 3. c.) den Johannitern wieder einzurumen (was aber nicht geschah), und erhielt von Frankreich die Anerkennung der Republik der sieben jonischen Inseln. Die deutschen Fürsten, welche im Lneviller Frieden Besitzungen auf dem linken Rheinufer verloren hatten, wurden durch den Reichsdeputationshauptschlu von 1803 (25. Febr.) durch Einziehung geistlicher Herrschaften (Skularisationen) und freier Reichsstdte (im ganzen 112 Staaten mit mehr als 2000 Q.-M.) entschdigt. Preußen erhielt fr die linksrheinischen 48 Q.-M., welche es ausgegeben: Hildesheim, Pader-born, Erfurt, einen Teil von Mnster und einige Reichsstdte (Mhl hausen, Nordhausen und Goslar), zusammen 230 Q.-M. mit Vz Mi Einwohnern; Bayern: Wrzburg, Bamberg, Passau und 17 Reichsstdte; Bad en: Konstanz, Heidelberg und Mannheim; Hannover: Osnabrck; H esse n- D armstad t: Westfalen; Wrttemberg, Baden, Hessen-Kassel und Salzburg wurden Kurfrstentmer, während Kln und Trier eingingen. Von geistlichen Fürsten blieb nur der Kurfürst von Mainz (Dalberg) als Kurerzkanzler (mit dem Sitz in Regensburg); von Reichsstdten nur die sechs: Augsburg, Nrnberg, Frankfurt, Hamburg, Lbeck und Bremen. Im Frstenrate waren noch 82 Stnde vertreten. 4. Die Kousularregiernng 17991804. Bonaparte fhrte in Frankreich Ruhe und Ordnung zurck, gestattete den meisten Emigranten die Rckkehr ins Baterland und stellte durch ein Konkordat mit dem Papste 1801 die katholische Kirche wieder her. 1802 lie er sich zum Prsidenten der italienischen Republik (wie die cisalpinische nun genannt wurde) erheben und sich das Konsulat aus Lebenszeit bertragen (Stiftung der Ehrenlegion). Die Entdeckung einer Verschwrung unter Pichegr zur Herstellung des Knigtums fhrte zur Erschieung des (mit Verletzung des deutschen Gebiets gesangen genommenen) Herzogs von Enghien, zu Pichegrs Tode im Gefngnisse und zur Verbannung des republikanisch gesinnten Generals Moreau. Darauf erklrte sich Bonaparte auf den An-trag des Senates als Napoleon I. zum erblichen Kaiser der Franzosen 1804 (18. Mai).

9. Vom Westfälischen Frieden bis auf unsere Zeit - S. 92

1898 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
9 2 Das Zeitalter d. Zerstrung d. alten Reichs it. d. Entstehung d. neuen deutschen Kaisertums. Amiens 1802. 1803. Skularisation der geistlichen Gter. Mediatisie-rung der Reichsstdte. als Grenze festgestellt; die cisalpinische Republik trat wieder ins Leben, während nach Rom Papst Pius Vii. zurckkehrte. Friede von 1802 schlo auch England, wo Pitt gestrzt worden war, den Frieden von Amiens, in dem es die Herausgabe der meisten der eroberten Kolonien und die Rumung Maltas versprach. 79. Der Regensburger Reichsdeputationshauptschlu. 1803. Die Abtretung des linken Rheinufers 1150 m Meilen ltesten deutschen Landes an Frankreich hatte zur Folge die Skulari-sation aller geistlichen Reichsstnde, von denen nur der Kurfürst von Mainz, Dalberg, als Kurerzkanzler und sodann die beiden geist-lichen Ritterorden, die letzten Zufluchtsttten fr die jngeren Shne des deutschen Adels, fortbestanden, und die Mediatisierung der Reichsstdte, deren nur sechs, Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt, Nrnberg, Augsburg, erhalten blieben: mit diesen Gebieten wurden die weltlichen Fürsten, die Verluste erlitten hatten, entschdigt. Eine Reichsdeputation" wurde mit der Feststellung der Entschdigungen beauftragt; bei ihrer Verteilung bte der franzsische Minister Talley-rand und sein Schreiber den grten Einflu aus. Den bedeutendsten Gebietszuwachs erwarb Preußen, das fr das linksrheinische Cleve und Geldern die Bistmer Hildesheim und Paderborn, den greren Teil von Mnster, Erfurt und das Eichsfeld, die Reichsstdte Mhl-hausen, Nordhausen, Goslar und mehrere Abteien erhielt, das Fnf-fache des Verlorenen. Bayern erwarb eine Reihe von Bistmern, dabei Wrzburg und Bamberg. Damit war der Zusammensturz der alten Reichsverfassung ent-schieden, zugleich sterreichs Einflu im Reiche durch die Vernichtung der geistlichen Frstentmer, die fast immer seine Partei gehalten hatten, vernichtet. Die sddeutschen Mittelstaaten schlssen sich an Frankreich an. Im Jahre 1804 legte sich Franz den Titel eines Kaisers von sterreich bei. Sturz des alten Reichs. 1804. -Centralisa-tion der Verwaltung. Finanzen, Heer. 80. Napoleons Regentcnthtigkeit. Das Kaisertum. Whrend sich Deutschland in seine Teile auflste, wurden die inneren Krfte Frankreichs nach einer langen Periode der Erschtterungen von Napo-leon in groartiger Weise zu einem einheitlichen Staatsbau zusammen-gefat. Die Verwaltung wurde straff centralis!ert, die Prfekten der Departements, die Unterprfekten, ebenso aber auch die Brger-meister smtlicher Gemeinden von der Regierung ernannt und so die stdtische Selbstverwaltung vernichtet. Die zerrtteten Finanzen wur-den geregelt, die Erhebung der Steuern geordnet. Das Heerwesen erhielt eine sichere Grundlage in einem Wehrgesetz, das freilich den Grundsatz der allgemeinen Wehrpflicht durch die Erlaubnis der Stell-

10. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 43

1902 - Leipzig : Hirt
86. Das Ende der Franzsischen Republik. 43 behaupten und wurde endlich 1801 infolge eines Vertrages auf eng-tischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht. 5. Sturz des Direktoriums, 1799. Whrend Napoleons Abwesenheit hatten England, sterreich, Rußland und die Trkei 1798 die zweite Koalition geschlossen. Die Heere des Direktoriums hatten von den sterreichern und Russen in Sddeutschland und Italien tierschienene Niederlagen erlitten. Da kam Napoleon, der Held des Tages, zurck, erkannte die fr seine Absichten gnstige Lage und strzte mit Waffengewalt die beim Volke unbeliebte Direktorial-Regierung. ufolge 14 99. der neuen Verfassung traten drei Konsuln auf zehn Jahre an die Spitze des Staates (mit Senat und Gefetzgebendem Krper). Napoleon wurde Erster Konsul mit monarchischer Gewalt. 6. Beendigung des zweiten Aoalitionskrieges. Als die Friedens-briese, die Napoleon an die Herrscher Englands und sterreichs (Ru-lernt hatte sich von der Koalition zurckgezogen) richtete, erfolglos blieben, folgten ihm feine Krieger begeistert der den Groen St. Bern-hard und schlugen die sterreicher 1800 bei Marengo, während ein 1800. anderes franzsisches Heer bei Hohenlinden siegte und Wien bedrohte. Im Frieden zu Luueville, dem auch das deutsche Reich beitrat, wurde 1801 das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten. Die deutschen 1801. Fürsten aber, welche ihre linksrheinischen Besitzungen verloren, wurden 1803 durch den unwrdigen Reichsdeputationshauptschlu mit 1803. eingezogenen geistlichen Lndern und freien Reichsstdten entschdigt. 112 deutsche Staaten hrten dadurch auf zu bestehen. Das traurige Schauspiel hatte aber wenigstens das Gute, da die Zerrissenheit Deutsch-lands vermindert wurde; die Verteilung wurde die Grundlage der spteren Gestaltung Deutschlands. (Karten Nr. 9 und 10.) 7. Napoleon als "Konsul. 3.) Nur die Formen der Verfassung waren noch republikanisch; in Wirklichkeit herrschte Napoleon allein. 1802 1802. erhielt er durch Volksabstimmung das Konsulat auf Lebenszeit. d) Die tchtigsten und fr seine Plne brauchbarsten Beamten verstand Napoleon fr sein Interesse und seinen Dienst zu gewinnen (Minister Talleyrand). Den Emigranten wurde die Rckkehr gestattet. Durch Stiftung der Ehrenlegion entstand eine neue, dem Stifter ergebene Ritterschaft. \ c) Durch einen Vertrag mit dem Papste wurde die katholische Kirche wiederhergestellt; doch wurde auch den anderen Bekenntnissen Duldung gewhrt. d) In der Pariser Gesellschaft war die geistreiche Frau von Stasi der Mittelpunkt der dem Despotismus abholdeu gebildeten Welt.

11. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 110

1911 - Breslau : Hirt
110 Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbes. der Preuisch'-deutschen Geschichte. Im Jahre 1802 schlo England, nachdem der jngere Pitt vom Ministerium zurckgetreten war, den Frieden von Amiens. Es ver-zichtete auf fast alle eroberten Gebiete (auer Trinidad und Ceylon) und versprach, auch das inzwischen besetzte Malta zurckzugeben. Die frauzsi-scheu Truppen, die Napoleon in gypten verlassen hatte, waren nach Klebers Ermordung auf englischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht worden. 65. Der Reichsdeputationshauptschlu. (1803.) Der Kaiser bestimmte zur Regelung der deutschen Angelegenheiten gem den Be-stimmuugeu des Lneviller Friedens eine besondere. Reichsdeputation in Regensburg, bestehend aus Abgeordneten der acht greren Reichsstnde und einiger kleinerer Staaten. Das Ergebnis ihrer langwierigen Be-ratung, dem sterreich erst unter dem Drucke Frankreichs und Rulands zustimmte, wurde in dem Hauptschlu" zusammengestellt. Die Fürsten, die Gebiete auf dem linken Rheinufer verloren hatten, wurden fr ihre Verluste auf dem rechten Rheinufer entschdigt. Als Entschdigungslnder dienten die Staaten der geistlichen Fürsten, auer Maiuz und den beiden Ritterorden, und die Besitzungen der Klster und Stifter. Auch die 48 freien Reichsstdte wurden mit wenigen Ausnahmen eingezogen. An Preußen kamen als Ersatz fr die 1795 abgetretenen linksrheinischen Gebiete die Bistmer Hildes-heim und Paderborn, ein Teil des Hochstifts Mnster, das bisher knr-maiuzische Erfurt mit dem Eichsfelde, eine Anzahl Abteien, darunter Qnedlin-brg und Werden, und die ehemaligen freien Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar. Bayern erhielt auer vielen Reichsstdten die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Freising und Augsburg, Baden den rechtsrheinischen Teil der Rheinpfalz und einige kleinere geistliche Stifter, Wrttemberg mehrere Reichsstdte, Hannover das Bistum Osnabrck. sterreich erhielt die Bistmer Brixen und Trient, der Groherzog von Toskana, der sein Land an Frankreich verloren hatte, das Erzbistum Salzburg. Der Reichsdeputationshauptschlu bedeutete die Auflsung des alten Reiches, wenn es auch dem Namen nach bis 1806 weiterbestand. C. Das franzsische Kaiserreich. In einem zehnjhrigen Kriege hatte sich Frankreich nicht nur gegen alle seine Nachbarn behauptet, sondern auch groe Eroberungen gemacht: es hatte die Rheingrenze gewonnen, Savoyen und Piemont einverleibt, eine Anzahl von abhngigen Republiken, die Batavische, Lignrische, Italienische (so hie die frhere Zisalpinische), Helvetische, gegrndet und die Neu-gestaltuug Deutschlands in der strksten Weise beeinflut. Aber auch seine Gegner hatten ihre Gebiete vergrert, sterreich und Preußen in Polen und Deutschland, Rußland in Polen, England in den Kolonien: Ostindien, Trinidad und Ceylon.

12. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 17

1912 - Leipzig : Hirt
5. Das Konsulat. 6. Der Reichsdeputationshauptschlu. 17 Zum Minister des uern wurde Talleyrand, zum Kriegsminister Carnot, zum Polizeiminister Fonche ernannt. Dieser kontrollierte scharf die Zeitungen der Gegenpartei. Beendigung des zweiten Koalitionskrieges. Nachdem Bonaparte die innern Angelegenheiten des Staates so weit geordnet hatte, da er Paris verlassen konnte, reiste er der den Groen St. Bernhard nach Italien, um dem Kriege gegen die zweite Koalition eine andre Wen-dnng zu geben. Rußland war schon aus dem Bndnisse ausgetreten, verstimmt der die Eiferschteleien sterreichs. Im Jahre 1800 besiegte Napoleon in der Schlacht bei Marengo ein sterreichisches Heer, Moreau ein zweites bei Hohenlinden in Bayern. Der Krieg mit Osterreich und dem Deutschen Reiche fand d.arauf sein Ende im Frieden zu Luneville an der Meurthe, der den Frieden von Campo Formio besttigte; das linke Rheinufer siel endgltig an Frankreich. Die dadurch benachteiligten weltlichen Fürsten sollten durch die Besitzungen der geistlichen Fürsten entschdigt werden. Die Zisalpinische Republik erhielt den Namen Italienische Republik; sie whlte Bonaparte zum Prsidenten auf zehn Jahre. Er stellte den Kirchenstaat und das Knigreich Neapel wieder her und vereinbarte mit dem Papste ein Konkordat, das die kirchlichen Ange-legenheiten Frankreichs regelte, soweit sie die katholische Kirche betrafen; die brigen Konfessionen erhielten volle Freiheit (1801). Mit England wurde 1802 der Friede zu Amiens geschlossen. Die eroberten franz-fischen Kolonien sollten Frankreich, Malta dem Johanniterorden, gypten der Trkei zurckgegeben werden. England machte sich bezahlt mit den Inseln Ceylon und Trinidad, die während des Krieges durch englische Seetruppen besetzt worden waren. Nach dem Frieden zu Amiens lie sich Bonaparte durch eine Volks-abstimmnng zum Konsul auf Lebenszeit ernennen. 6. Der Reichsdeputationshauptschlu. Im Frieden zu Luneville war bestimmt worden, da die Fürsten des linken Rheinufers fr ihre Abtretungen an Frankreich entschdigt werden sollten. In Regensburg trat eine Reichsdeputation zusammen, die die Entschdigungen festsetzen sollte. Der Wille Bonapartes war auch hier ausschlaggebend. Als Ersatz wurden die Lnder der geistlichen Fürsten und die Reichsstdte verwandt, jene skularisiert, d. h. verweltlicht, diese mediatisiert, d. h. durch Verleihung an einen Landesherrn ihrer Reichs-unmittelbarkeit beraubt und mittelbar gemacht. Nur der Erzbischof Dalberg von Mainz behielt ein Frstentum im Gebiet der Städte Regensburg, Aschaffenburg und Wetzlar und den Titel Kur- und Erz-kanzler. Hamburg, Bremen, Lbeck, Frankfurt am Main und Nrnberg blieben Freie Reichsstdte. Dahmen-Fr., Leitfaden. Iv. Nbtg. 2. Stuft. 2

13. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit - S. 217

1896 - Hannover : Manz & Lange
Napoleon als erster Konsul. 217 Desaix, der hierbei den Heldentod starb, durch rechtzeitiges Ein-greifen ihren Sieg in eine Niedertage verwandelte. Nrdlich von den Alpen drang der franzsische General Moreau siegreich durch Oberdeutschland vor und schlug (im Dezember 1800) ein sterreichisches Heer unter dem Erzherzog Johann, einem anderen, 16 jhrigen Bruder des Kaisers, bei Hohenlinden. Nun verzweifelte Franz Ii. an der Mglichkeit, eine nderung des Kriegsglckes herbeizufhren. Er lie sich, nachdem Kaiser Paul schon lnger vom Kampf zurckgetreten war, auf Unter-Handlungen ein; sie fhrten (am 9. Februar) 1801 zum Abschlu des Friedens von Luneville. Darin wurde die Abtretung des linken Rheinusers an Frankreich offen zugestanden. Im. brigen blieb es bei den Bestimmungen des Friedens von Campo Formio. Eine Reichskommission, d. h. eine Anzahl von Ver-tretern der Reichsstnde, sollte im Einvernehmen mit dem ersten Konsul festsetzen, wie die durch Abtretung des linken Rheinufers geschdigten deutschen Fürsten auf dem rechten zu entschdigen seien. 2) Der Reichsdeputationshauptschlu vom Jahr 1803. Die Reichskommission beendigte ihre Thtigkeit mit dem Reichsdeputationshauptschlu vom 25. Februar 1803. Dieser brachte eine vllige Umgestaltung des alten deutschen Reiches, das nur dem Namen nach noch einige Jahre lnger bestand. Die geistlichen Frstentmer wurden skularisiert, d. h. an die weltlichen Fürsten verteilt. Ebenso wurden die Reichsstdte mit wenigen Ausnahmen und eine groe Anzahl kleiner Fürsten und Grafen mediatisirt, d. h. sie verloren ihre Selbstndigkeit, und ihre Gebiete kamen an grere Landes-Herren. So gewann Preußen die Bistmer Hildesheim und Pader-born und teilweise das Bistum Mnster. Baiern erhielt die Bistmer Wrzburg, Bamberg, Freising und Augsburg.

14. Deutsche Geschichte - S. 238

1881 - Straßburg : Schultz
238 Das bergewicht Frankreichs. lungen der die Entschdigung der vertriebenen oder geschdigten Fürsten. Aber nicht hier lag die Entscheidung, sondern in Paris, und dorthin strmten denn auch die deutschen Fürsten und deren Gesandten, um dem ersten Konsul und seinen Ministern demtig aufzuwarten und Lndereien zu erbitten. Endlich einigte man sich infolge des Machtspruches von Frankreich und Rußland zum Reichsdeputations-1803 Hauptschlusse (1803). Dieser Beschlu zertrmmerte die alte Reichs-Verfassung, da die meisten geistlichen Frstentmer und fast alle freien Reichsstdte, im ganzen 112 deutsche Staaten, eingezogen wurden. Mit dem so gewonnenen Lande wurden die weltlichen Fürsten entschdigt. Ostreich erhielt Brixen und Trient; Preußen fr 48 ? Meilen, die es auf dem linken Rheinufer verloren hatte, 232 ? Meilen, nmlich Paberborn, Hilbesheim, einen Teil von Mnster, Erfurt, Queblinburg, Mhlhausen, Nordhausen, Goslar u. a. m.; Baiern* (fr die Rheinpfalz und Jlich) Bamberg, Freising, Wrzburg und viele kleinere Städte und Stifte; auch Wrttemberg und die beiden Hessen wurden bedeutend vergrert; Baden in seinem Besitzstande verdoppelt. Selbst auerdeutsche Fürsten, wie der Herzog von Modena und der Groherzog von Toscana, erhielten in Deutschland Entsch-digungen. Die meisten dieser Fürsten waren aber nur Vassallen Frankreichs. e. Bonaparte wird Kaiser. Schon vor dieser Neugestaltung Deutsch-lands hatte Bonaparte auch mit England den Frieden zu Amiens 1802 geschlossen (1802), infolge dessen das franzsische Corps in gypten auf englischen Schiffen zurckkehrte. Doch hatte der Friede keine Dauer. Bald darauf wurde die Revolutionszeit Frankreichs durch die Erhebung Napoleons zum erblichen Kaiser von Frankreich be-enbet. Nachdem der Antrag in den beiden gesetzgebenden Krpern durchgegangen und durch eine Volksabstimmung besttigt war, lie 2. Dezemb. sich Bonaparte als Napoleon I^feierlich krnen (2. Dez. 1804). 1804 Papst Pius Vii vollzog die Salbung. Auch die Republik Italien wrbe zu einem Knigreiche umgewanbelt, und Napoleon in Mai-lanb gekrnt. Er setzte seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais als Viceknig ein. Ii. Das Kaisertnm Napoleons. 1. Der dritte Koalitiouskrieg (1805). a. Entstehung. Schon 1803 war der Krieg zwischen England und Frankreich wieder ausgebrochen, da keine der beiden Mchte die Bedingungen des Friedens von Amiens gehalten hatte. Bald schloffen sich auch andere Mchte diesem Kriege an. In Rußland war der * Seit 1799 herrscht dort Maximilian Joseph von Pfalz-Zweibrcken (s. S. 226). 1

15. Geschichte der Neuzeit - S. 68

1917 - Leipzig : Hirt
68_ Die Zeit der Umwlzungen. 1799. Napoleon rckte nun in Palstina und Syrien ein, schlug die vom trkischen Sultan abgeschickten Truppen bei Nazareth, mute aber nach vergeblicher Belagerung des von den Englndern verteidigten Akkon nach gypten zurckkehren. Die aus Europa kommenden Nachrichten aber bewogen ihn, mit nur wenigen Begleitern heimlich nach Frankreich zurckzueilen. Das Heer hatte nun Mhe, sich gegen die Englnder zu halten, und wurde endlich infolge eines Vertrages auf englischen Schiffen nach Frankreich zurckgebracht. Malta behielten die Englnder. 5. Sturz des Direktoriums. Whrend Napoleons Abwesenheit war 1798. zwischen England, sterreich. Nuland und der Trkei 1798 die ' zweite Koalition geschlossen worden. Die Heere des Direktoriums waren von den sterreichern unter Erzherzog Karl in Sddeutschland und von den Russen unter Snwaroff in Italien geschlagen worden. Die italienischen Republiken lsten sich auf. Da traf Napoleon, der Held des Tages, in Paris ein. Das Volk empfing ihn wie einen König, bestreute seinen Weg mit Blumen und 1799. drngte sich jauchzend in seine Nhe. Er hatte die fr seine Absicht gnstige Lage erkannt und zwang die unbeliebte Direktorialregierung durch An-Wendung von Waffengewalt abzudanken. Eine neue Verfassung wurde eingefhrt. Drei Konsuln sollten auf zehn Jahre an die Spitze des Staates treten; Napoleon wurde Erster Konsul mit monarchischer Gewalt, die beiden Mitkonsuln hatten nur beratende Stimme. Die Volksvertretung (Senat und Gesetzgebender Krper), die aber nur geringen Einflu besa, blieb bestehen. 6. Beendigung des zweiten Koalitionskrieges. Inzwischen hatte sich Rußland von der Koalition zurckgezogen; nur England und sterreich setzten den Krieg gegen Frankreich fort. Napoleon bekam dadurch Ge-legenheit, feine Regierung mit einer glnzenden Tat zu beginnen. Im Sdosten Frankreichs sammelte er im stillen ein groes Heer, zog mit ihm im Frhjahr 1800 der die Schnee- und Eiswelt des Groen St. Bernhard, erschien unvermutet in Italien und schlug die sterreicher entscheidend bei Marengo. Gegen Ende des Jahres wurden sie von einem seiner Feldherren auch bei Hohenlinden in Bayern besiegt. In dem darauffolgenden Frieden 1801. zu Lneville besttigte der Kaiser die Abtretung des linken Rheinusers an Frankreich. 1802 schlo auch England mit Napoleon Frieden. 7. Der Reichsdeputationshauptschlu. Zur Entschdigung der Fürsten, die aus dem linken Rheinufer ihre Besitzungen verloren hatten, trat in Regensburg eine Reichsdeputation" zusammen, bestehend aus den Abgesandten der 1803. greren deutschen Staaten, deren Beschlsse 1803 in einem Hauptschlu" zusammengefat wurden. Die Fürsten wurden mit eingezogenen geistlichen Lndern und Reichsstdten entschdigt. 112 deutsche Staaten hrten dadurch auf zu bestehen; von den vielen Reichsstdten blieben nur sechs.

16. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates - S. 127

1904 - Heiligenstadt (Eichsfeld) : Cordier
127 genommen hatte, schlo Kaiser Franz den Frieden zu Lneville (1801) 1801 in welchem die Abtretung des linken Rheinusers besttigt w^rde. Deutschland erlitt dadurch einen Verlust von 1150 Quadratmeilen. Die deutschen Fürsten wurden fr ihre auf dem linken Rheinufer verlorenen Besitzungen entschdigt durch die skularisierten geistlichen Besitzungen und die eingezogenen freien Reichsstdte (int ganzen wurden 112 Staaten eingezogen). Dies geschah durch den Reichs-deputationshauptschlu (1803). Preußen erhielt die Hochstifter Hildes- 1803 heim, Paderborn, Erfurt und Mnster, das Eichsfeld und die Städte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar, im ganzen 240 Quadratmeilen (es hatte 42 Quadratmeilen abtreten mssen). Bayern bekam fr die Kurpfalz und Zweibrcken (200 Quadratmeilen) Wrzburg, Bamberg, Freising, Augsburg, Passau (280 Quadratmeilen). Hannover erhielt Osnabrck; Baden Konstanz, Stcke der Bistmer Speier, Basel und Straburg. Die Fürsten von Wrttemberg, Baden und Hessen-Kassel erhielten die Kurwrde. England hatte seinen Frieden mit Frankreich noch nicht ge-macht. Doch zwang eine Friedenspartei die Regierung zu dem Frieden von Amiens (1802), in dem England alle Eroberungen herausgab. Noch in demselben Jahre erhielt der Papst den Kirchen-staat zurck. f) Die dritte Koalition (18041805). Napoleon stellte zunchst die Ordnung in Frankreich wieder her. Er sah ein, da ein Volk ohne Religion nicht zu regieren ist. Deshalb schlo er einen Vertrag mit Pius Vii., durch welchen der katholische Kultus wieder eingefhrt wurde. Darauf lie er sich zum lebenslnglichen Konsul und zum Prsidenten der italienischen Republik erwhlen und war tat-schlich unumschrnkter Herrscher, Errichtete sich in frstlicher Weise einen Hof ein. umgab sich mit einer Leibgarde und schuf durch die Stiftung des Ordens der Ehrenlegion einen neuen Adel. Nun stand seinem letzten Ziele nichts mehr im Wege, und ohne Widerstand zu finden, lie er sich zum erblichen Kaiser der Franzosen whlen und am 2. Dezember 1804 krnen. Bald nach der Krnung erhoben sich neue Streitigkeiten zwischen Frankreich und England. Da auch die brigen Mchte sich durch Napoleon verletzt oder bedroht fhlten, schloffen England, Osterreich, Rußland, Schweden die dritte Koalition. Bayern, Baden und Wrttemberg traten zu Napoleon der. Mit ihrer Hilfe nabm er ein Heer der sterreicher bei Mm gefangen, drngte die Russen nach Mhren, nahm Wien, siegte in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz und zwang Osterreich zu dem Preburger Frieden, in dem es Venedig an Frankreich, Tirol an Bayern und den Breisgau an Baden abtreten mute. Preußen wurde gegen alles Vlkerrecht gentigt, Kleve und Neuenburg an Frankreich und Ansbach an Bayern abzutreten. Da es dafr Hannover besetzen durfte, war eine zweifelhafte Gegen-gbe; denn dadurch geriet es mit England in Zwiespalt. Napoleon nun na$ Willkr: Neapel gab er seinem lteren Bruder Joses; Holland wurde in ein Knigreich verwandelt und vem jngeren Bruder Ludwig zugewiesen; seinen Stiefsohn Eugen Beauharnais machte er zum Vizeknig von Italien, seinen Schwager Murat zum Herzog von Kleve und Berg. Die Vasallenstaaten Bayern und Wrttemberg wurden zu Knigreichen erhoben (1805).

17. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 168

1905 - Leipzig : Voigtländer
168 Die Neuzeit. das Kriegsglck anfangs auf der Seite der Verbndeten - der Erzherzog Karl schlug die Franzosen aus Deutschland zurck, der russische General Suroroff nahm ihnen durch mehrere Siege ihre (Eroberungen in Italien. Da kehrte Bonaparte aus gypten zurck. 2. Napoleon als Konsul 17991804. Napoleon strzte zunchst die verachtete Direktorialregierung mit Waffengewalt. Rn die Spitze des Staates wurden nun drei Konsuln gestellt, die auf zehn Jahre er-onaparte nannt wurden. Bonaparte als Erster Konsul bte volle monarchische Konsul Gewalt, und nur dem Hamen nach blieb Frankreich eine Republik. 1799-1804 Das Kriegsglcfe wandte sich jetzt Frankreich zu. Bonaparte ging mit einem Heere der den Groen St. Bernhard, besiegte die (sterreicher marengo in er Schlacht bei Marengo 1800 und gewann dadurch beritalien wieder. Der General Moreau berschritt den Rhein, schlug die sterreicher Hohenlinden in der Schlacht bei Hohenlinden stlich von Mnchen 1800 und be-?nem" drohte Wien. Diese (Ereignisse fhrten zum Frieden vonlneville 1801, isoi in dem das linke Rheinufer an Frankreich abgetreten wurde. Ruch mit Rußland (1801),worlexanderi. Kaiser geworden war, und mit der Trkei kam ein Rusgleich zustande. Mit (England schlo Frankreich den Frieden Friede Zu zu Htniens 1802: (England gab die meisten eroberten westindischen Kolonien Hmiens Zurck und versprach, das den Franzosen entrissene Malta den Johannitern wieder einzurumen, was aber nicht geschah. Um den deutschen Fürsten, die im Lneviller Frieden linksrheinische Besitzungen verloren hatten, (Entschdigungen zu verschaffen, wurde eine Reichsdeputation eingesetzt, d. h. ein Russchu des deutschen Reichstages. Die eigentliche (Entscheidung lag jedoch in den Hnden des Ersten franzsischen Konsuls. Die Gesandten der betreffenden deutschen Staaten suchten deshalb durch Schmeichelei und Bestechung der Gnstlinge Bona-partes mglichst groe vorteile fr ihr Land zu erlangen. Endlich kam der devon--^^^^^^u^onshauptschlutz 1803 zustande. Die Entschdigung hauptschlu erfolgte durch (Einziehung der geistlichen Herrschaften (Sfmlari-1803 sation) und er meisten freien Reichsstdte (Mediatisterung); von letzteren blieben namentlich Hamburg, Bremen, Lbeck und Frankfurt a. M. erhalten, von sonstigen Vernderungen ist bemerkenswert, da Hessen-Kassel ein Kurfrstentum wurde. tsenin Bonaparte schuf in Frankreich wieder Ruhe und Ordnung. Der Frankreich frhere Gottesdienst wurde wiederhergestellt, die Rckkehr der (Emigranten gestattet. Ruch lie der (Erste Konsul ein neues Gesetzbuch, den Code Napoleon, verfassen, der bis in die neueste Zeit auch in den linksrheinischen deutschen Gebieten in Geltung blieb. Er frderte Gewerbe und Handel und baute Straen, Brcken und Kanle. Im Jahre

18. Geschichte der neueren Zeit - S. 109

1913 - Münster in Westf. : Aschendorff
Militrdespotismus Napoleons I. 109 Im Frieden zu Luneville wurden im wesentlichen die Verein-barnngen von Campo Formio erneuert. Der Rhein bildete Frankreichs 9. gtebr. Grenze gegen Deutschland, die Etsch gegen sterreich. Das in Rastatt 180l eingeleitete Versahren, die Verluste deutscher Fürsten auf dem linken Rhein-user durch ungerechte Bereicherung zum Schaden anderer Reichsstnde aus-zugleichen, sollte von einer Reichsdeputation in Regensburg zu Ende gefhrt werden. Deutsche Fürsten erniedrigten sich zu unwrdiger Bettelei bei Bonaparte, bei dem rnkevollen Talleyrand, und manche kleine Gerngroe warben selbst durch Geld um die Gunst der Makler. Neapel wurde wieder als Knigreich anerkannt. Papst Pius Vii. erhielt den Kirchenstaat zurck, wenn auch nicht in vollem Umfang. Ein Konkordat mit dem Papste ermglichte der katholischen Kirche in Frank-1^"n?so^ reich wenigstens wieder ein gedrcktes Dasein. Auch Rußland, die Trkei und Portugal schlssen Friede; selbst England, dessen Seeherrschast durch den Koalitionskrieg neue Festigkeit erhielt, verglich sich nach dem Sturze des Ministeriums Pitt mit Frankreich zu Amiens (1802) auf kurze Zeit.amiens" Aus der Etrurischen Republik wurde ein kurzlebiges Knigreich Etrurien 1802. unter dem Infanten von Parma. 72. Der Regensburger Reichsdeputationshauptrchlufj (25. Februar 1803). Durch den seit dem Frieden von 1797 vorbereiteten Ge-waltakt verschwanden alle geistlichen Reichsstnde auer dem Kur-Hauptschlu erzkanzler" Dalberg, der aber Mainz den Franzosen berlassen mute 1803, und dafr Regensburg, Aschafsenburg und Wetzlar erhielt, und dem Gromeister des Deutschen Ordens und des Malteserordens, deren Tage in-des auch gezhlt waren. Von 47 Reichsstdten gnnte man folgenden 6 noch einige Jahre Selbstndigkeit: Augsburg, Nrnberg, der Wahlstadt Frank-furt a. M., Hamburg, Bremen und Lbeck. Eine Menge kleinerer Frstentmer und der ganze reichsunmittelbare Adel wurde mediatisiert", d. h. unter die Landeshoheit anderer Reichsstnde gestellt. Im ganzen verloren 112 Reichsstnde ihre Selbstndigkeit. Die Schpfung neuer Kurfrstentmer Hessen-Kassel, Baden, Wrttemberg, Salzburg stand im grellsten Widerspruch mit der schreienden Verletzung der Reichsverfassung und des Reichsrechtes, welche man mit der Skularisation und Media-tisierung beging. Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen sttigten sich reichlich an geistlichen und weltlichen Territorien. Preußen erhielt die ur^gee Bistmer Hildesheim und Paderborn (das kurklnische Herzogtum West-Preuens falen, das Sauerland erst 1815), den stlichen Teil des Hochstiftes Mnster 1803, mit der Bischossstadt, Erfurt mit dem Eichsfeld (seither mainzisches Besitz-tum), die Abteien Herford, Quedlinburg, Elten, Essen, Werden, Kappen-berg und die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen, Goslar, das Vier-fache des Verlorenen. Mag auch an sich diese Verringerung der selb-stndigen Herrschasten des Reiches der wirtschaftlichen und politischen Ein-

19. Allgemeine Weltgeschichte - S. 109

1910 - Münster in Westf. : Aschendorff
Militrdespotismus Napoleons I. 109 Im Frieden zu Luneville wurden im wesentlichen die Verein-baruugeu von Campo Formio erneuert. Der Rhein bildete Frankreichs 9. Febr^ Grenze gegen Deutschlaud, die Etsch gegen sterreich. Das in Rastatt 1801-eingeleitete Verfahren, die Verluste deutscher Fürsten auf dem linken Rhein-ufer durch ungerechte Bereicherung zum Schaden anderer Reichsstnde aus-zugleichen, sollte von einer Reichsdeputation in Regensburg zu Ende gefhrt werden. Dentfche Fürsten erniedrigten sich zu unwrdiger Bettelei bei Bonaparte, bei dem rnkevollen Talleyrand, und manche kleine Gerngroe warben selbst durch Geld um die Gunst der Makler. Neapel wurde wieder als Knigreich anerkannt. Papst Pius Vii. erhielt den Kirchenstaat zurck, wenn auch nicht in vollem Umsang. Ein Konkordat mit dem Papste ermglichte der katholischen Kirche in Frank-reich wenigstens wieder ein gedrcktes Dasein. Auch Rußland, die Trkei und Portugal schlssen Frieden; selbst England, dessen Seeherrschast durch den Koalitionskrieg neue Festigkeit erhielt, verglich sich uach dem Sturze des Ministeriums Pitt mit Frankreich zu Amiens (1802) auf kurze Zeit. Aliens" Aus der Etrurifchen Republik wurde ein kurzlebiges Knigreich Etrnrien 1802. unter dem Infanten von Parma. 72. Der Regensburger Reiehsdeputationshauptfcfiluf} (25. Februar 1803). Durch den feit dem Frieden von 1797 vorbereiteten Ge- ^atwns waltakt verschwanden alle geistlichen Reichsstnde auer dem Knr-hauptschlu erzkanzler" Dalberg, der aber Mainz den Franzosen berlassen mute 1803-und dafr Regeusburg, Aschafsenbnrg und Wetzlar erhielt, und dem Gromeister des Deutschen Ordens und des Malteserordens, deren Tage in-des auch gezhlt wareu. Von 47 Reichsstdten gnnte man folgenden 6 noch einige Jahre Selbstndigkeit: Augsburg, Nrnberg, der Wahlstadt Frank-furt a. M., Hamburg, Bremen und Lbeck. Eine Menge kleinerer Frsten-tmer und der ganze reichsunmittelbare Adel wurde mediatisiert", d. h. unter die Landeshoheit anderer Reichsstnde gestellt. Im ganzen verloren 112 Reichsstnde ihre Selbstndigkeit. Die Schpfung neuer Kurfrstentmer Hessen-Kassel, Baden, Wrttemberg, Salzburg stand im grellsten Widerspruch mit der schreienden Verletzung der Reichsverfassung und des Reichsrechtes, welche man mit der Skularisation und Media-tisierung beging. Bayern, Wrttemberg, Baden, Hessen sttigten sich reichlich an geistlichen und weltlichen Territorien. Preußen erhielt die 6r^ Bistmer Hildesheim und Paderborn (das kurklnische Herzogtum West-Preuens faleu, das Sauerland erst 1815), den stlichen Teil des Hochstiftes Mnster 1803' mit der Bischofsstadt. Erfurt mit dem Eichsfeld (seither mainzisches Besitz-tum), die Abteien Herford, Quedlinburg, Elten, Essen, Werden, Kappen-berg und die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhausen, Goslar, das Vier-fache des Verlorenen. Mag auch an sich diese Verringerung der selb-stndigen Herrschaften des Reiches der wirtschaftlichen und politischen Ein-

20. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 65

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
65 ihm unsterblichen Ruhm. Er rckte bis Mantua vor, um auf Wien los-zugehen. Unterdes war ein zweites franzsisches Heer in Sddeutschland ein-gedrungen, besiegte die sterreicher bei Hohenlinden (stlich von Mnchen) und bedrohte Wien. Da schlo sterreich den Frieden zu Lneville 1801, in dem das linke Rheinufer endgltig an Frankreich abgetreten wurde. 4. Der Reichsdeputationshauptschlu 1803. Die deutschen Fürsten, die links vom Rhein Lnder verloren hatten, sollten dafr innerhalb Deutschlands entschdigt werden. Das geschah durch die Reichsdeputation, in der die Beamten Bonapartes das groe Wort fhrten. Deutsche Fürsten buhlten um die Gunst der Auslnder, um einen mglichst groen Gewinn zu erhalten. Durch den Reichsdeputationshauptschlu verschwanden 112 deutsche Staaten (70 geistliche Herrschaften und 42 freie Reichsstdte), die den greren einverleibt wurden. So erhielt Preußen die geistlichen Gebiete Mnster, Paderborn, Hildesheim, Erfurt, Eichsfeld und die Reichsstdte Mhlhausen, Nordhauseu, Goslar (das fnffache des verlornen Landes). Ebenso bereicherten sich Bayern, Wrttemberg und Baden. Diese Gewalttat wurde dadurch ein Segen fr Deutschland, da sie die Zersplitterung des Reiches verringerte. Zunchst aber schadete sie: sie schlo Bayern, Wrttemberg und Baden fest an Bonaparte, während Preußen sich in Norddeutschland nur Feinde erwarb, die es wegen seiner Vergrerung beneideten. 8. Das Kaiserreich Napoleons I. 1. Errichtung des Kaiserreichs. Das Konsulat Bonapartes erwarb Frankreich nicht nur neuen Kriegsruhm, sondern es fhrte auch Ruhe und Ordnung ins Land zurck. 1. Er gab dem Lande ein neues brg er-liches Gesetzbuch (den Code Napoleon). 2. Er schuf ein geordnetes Schulwesen. 3. Er stellte die katholische Kirche wieder her. 4. Er suchte den Wohlstand des Volkes zu heben. So wurde er bei dem Volke immer beliebter; gab er ihm doch den so lange ersehnten innern Frieden. 1802 wurde ihm das Konsulat auf Lebenszeit bertragen. Als eine Verschwrung gegen sein Leben entdeckt wurde, lie er den unschuldigen Herzog von Enghien, einen Verwandten der Bourbonen, in Baden gefangen nehmen und in Frankreich erschieen. Dieser Bruch des Vlker-rechts und der blutige Justizmord offenbaren schon den tyrannischen Charak-ter Bonapartes. Aber die Franzosen verziehen ihm beides. Im Mai 1804 erklrte sich Bonaparte auf Bitte des Senats als Napoleon I. zum Rosenburg, Geschichte fr Prparandenanstalten, Ii. 5