Anfrage in Hauptansicht öffnen

Änliche Dokumente zu folgendem Trefferdokument

Basierend auf den Feldern Volltext

Sortiert nach: Ähnlichkeit zu Dokument

1. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 53

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 53 Kurfrsten. Dieser beanspruchte zwar die schleichen Herzogtmer, allein sterreich nahm sie in Besitz. Friedrich Ii. erneuerte, seine Ansprche auf jene Gebiete. Doch Maria Theresia von sterreich wies ihn mit seinen Anforderungen ab. Da griff Friedrich zu den Waffen, rckte mit seinem Heere in Schlesien ein und nahm das ganze Land in Besitz. Die sterreicher zogen heran; bei Mollwitz (beibrieg) kam es zur Schlacht, in welcher der preuische General Schwerin einen blutigen Sieg errang. Friedrich schlug darauf die Feinde bei Czaslan (stl. von Prag). Maria Theresia bat um Frieden. Er wurde zu Breslau geschlossen. Prenen erhielt Schlesien. Der zweite schlesische Krieg. 17441745. Maria Theresia verbndete sich mit England und Sachsen gegen Preußen, um Schlesien zurckzuerobern. Friedrich kam aber seinen Feinden zuvor und rckte in Bhmen ein; so entstand der zweite schlesische Krieg. Bei Hohenfriedberg in Unterschlesien und Soor in Nordbhmen' schlug der König die sterreicher, bei Kesselsdorf (westlich von Dresden) sein tapferer Feldherr, der alte Dessauer, die Sachsen. Hieraus wurde zu Dresden Friede ge-schlssen. sterreich verzichtete abermals aus Schlesien; Sachsen mute mehrere Millionen Mark Kriegskosten zahlen. Friedrich zog nach Berlin zurck; das jubelnde Volk begrte seinen tapferen König mit dem Rufe: Es lebe Friedrich der Groe!" Der dritte schlesische oder der siebenjhrige Krieg. 17561763. Maria Theresia konnte den Verlust von Schlesien nicht ver-schmerzen; gern wre sterreich wieder im Besitze dieser blhenden Provinz gewesen. So oft die Kaiserin einen Schlesier sah, weinte sie. Sie verband sich deshalb mit Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen. Sie alle wollten Preußen unter sich verteilen. Friedrich erhielt ^ von diesem Plane Kenntnis. Er fiel pltzlich in Sachsen ein, besetzte Dresden und nahm das schsische Heer bei Pirna gefangen. Darauf besiegte er die sterreicher bei Lowositz (in Bhmen) und Prag; bei Kolin aber wurde er geschlagen. Vor der Schlacht bei Prag bat der erfahrene Feldherr Schwerin seinen König, den ermdeten Soldaten einige Ruhe zu gnnen. Friedrich aber sprach: Frische Fische, gute Fische!" und gab den Befehl zum sofortigen Angriff. An der Ostseite der Stadt entbrannte eine mrderische Schlacht; die Preußen wurden auf allen Seiten zurckgedrngt und begannen zu fliehen. Da spraug der alte Schwerin vom Pferde, ergriff eine Fahne und trug sie mit den Worten: Mir nach, Kinder!" gegen die Feuerschlnde der Feiude. Von mehreren Karttschenkngeln getroffen, sank der Helden-greis tot zu Boden. Der Tod des geliebtes Fhrers entflammte die Sol-baten zur uersten Tapferkeit. Der Sieg war errungen, aber sehr teuer erkauft. Den gefallenen Feldherrn beklagte der König mit den Worten: Der ist allein 10 000 Mann wert."

Ähnliche Ergebnisse

Ähnliche Dokumente basierend auf den Feldern Volltext

1. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 181

1912 - Leipzig : Hirt
Friedrich Ii., der Groe, vor dem Siebenjhrigen Kriege. 181 sterreich und Bhmen ein, lie sich in Prag zum König von Bhmen und 1742 in Frankfurt als Karl Vii. zum Deutschen Kaiser krnen. Doch 1742. blieben diese Kronen ein bedeutungsloser Schmuck. Denn Maria Theresia, die nach Preburg geflchtet war, fand nach ihrem Erscheinen aus dem dortigen Reichstage Untersttzung bei den ungarischen Groen, die fr ihre Knigin ein allgemeines Aufgebot des ungarischen Volkes ins Werk setzten. Nun schlug das Kriegsglck um: Maria Theresias Truppen vertrieben die Feinde aus den sterreichischen Lndern und beseiten sogar Bayern. Da rckte Friedrich Ii. in Bhmen ein, schlug die sterreicher unter Karl von Lothringen, dem Schwager der Maria Theresia, bei Chotusitz und ntigte dadurch die Knigin, ihm im Frieden zu Breslau 1742 Schlesien 1742. bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz zu berlassen. 1744 nahm Friedrich auch Ostfriesland in Besitz, auf das Branden-1744. brg frher die Anwartschaft erworben hatte. Das andauernde Wassenglck sterreichs, auf dessen Seite England und Sachsen traten, bestimmten ihn, da er einen Angriff auf Schlesien zu befrchten hatte, wieder zum Schwert zu greifen und im zweiten Schlesischen Kriege (17441745) mit einem Heere kaiserlicher Hilss-Vlker" in Bhmen einzufallen. Zwar sah er sich durch geschickte Be-wegungen des Feindes, der eine Schlacht zu vermeiden wute, und durch die Schwierigkeit der Verpflegung in dem feindlichen Lande zum Rckzug gentigt, rettete aber seine Lage durch den glnzenden Sieg, den er 1745 1745. der ein in Schlesien einfallendes sterreichisch-schsisches Heer unter Karl von Lothringen bei Hohenfriedberg mit Hilfe seiner seit Mollwitz vortrefflich geschulten Reiterei erfocht. Obwohl Friedrich, der in Bhmen einrckte, Karl von Lothringen bei Soor abermals besiegte, gaben seine Gegner nicht nach, sondern Planten einen neuen Angriff aus ihn von Sachsen her. Erst nachdem Zieten durch den Sieg bei Katholisch-Henners-dorf Karl von Lothringen zur Rckkehr nach Bhmen gezwungen und der alte Dessauer die Sachsen und sterreicher bei Kesselsdorf westlich von Dresden geschlagen hatte, kam es 1745 zum Frieden von Dresden, 1745. der den von Breslau besttigte. Als Nachfolger Karls Vii., der in demselben Jahre gestorben war, wurde der Gemahl der Maria Theresia an-erkannt; er regierte als Franz I. von 1745 bis 1765. Den Krieg gegen Frankreich mute sterreich noch fortsetzen, bis die Erschpfung der Mchte 1748 den Frieden zu Aachen herbeifhrte, in dem die Kaiserin im 1748. wesentlichen ihren Besitzstand behielt. 3. Die Friedensjahre zwischen dem zweiten und dem dritten Schlesischen Kriege. Nach dem zweiten Schlesischen Kriege lie sich Friedrich Ii., jetzt der Groe" genannt, bei Potsdam auf einer Anhhe das kleine, im Rokokostil ausgestattete Schlo Sanssouci durch Knobelsdorfs erbauen und mit Anlagen im franzsischen Geschmack umgeben. Hier verlebte er die Sommer-monate. Die Hausgeuosseuschast bestand aus Offizieren, Staatsbeamten und

2. Kurzgefaßte Geschichtsbilder für einfache Schulverhältnisse - S. 39

1879 - Leipzig : Siegismund & Volkening
Friedrich Ii., der Groe, 1740-1786. 39 Tochter Maria Theresia in der Regierung, gegen welche sich ringsumher allerlei Feinde erhoben. Auch Friedrich machte seine Erbansprche auf die schlesi-schen Frstenthmer geltend, welche seinen Vorfahren seit 1675 widerrechtlich vorenthalten worden waren. Da sprach die junge Kaiserin: Eher mten die Trken vor Wien stehen, als da ich auf Schlesien verzichtete!" Friedrich besetzte Schlesien ohne Schwertstreich, und Schwerin schlug die Oesterreicher unter dem Feldmarschall Neipperg bei Mollwitz 1741. Von allen Seiten drangen jetzt feindliche Truppen in Oesterreich vor. Doch Maria Theresia wankte nicht; sie eilte nach Preburg und rief die Ungarn um Beistand an. So kam es 1742 bei Chotu-sitz und Cza slau noch einmal zum Kampfe. Die Preußen siegten wieder, und Maria Theresia mute im Frieden zu Breslau ganz Schlesien sammt der Grafschaft Glatz an Friedrich abtreten. 3. Der zweite schlesische Krieg, 1744 45. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen, und da sie gegen ihre brigen Feinde sieg-reich war, so frchtete Friedrich, da die Reihe nun bald auch an ihn kommen werde, und griff auf's neue zu den Waffen. Die Preußen rckten in Bhmen ein und nahmen Prag mit Sturm. Bald muten sie jedoch vor der Uebermacht der Oesterreicher wieder nach Schlesien zurckweichen. In der Schlacht bei Hohen-sriedberg, 1745, in der Nhe von Striegau, wurden indes die Oesterreicher vollstndig besiegt; ein einziges Dragonerregiment erbeutete 67 Fahnen und eine M enge Kanonen. Als man jetzt zum Frieden rieth, sagte Maria Theresia: Eher will ich den Rock vom Leibe, als Schlesien verlieren." Doch Friedrich siegte bald darauf bei Sorr und der alte Desfauer bei Kesselsdorf unweit Dresden. Hier schlo man Frieden; Friedrich behielt Schlesien und erkannte den Ge-mahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser an. 4. Der siebenjhrige Krieg, 1756 bis 1763. Die Kaiserin vermochte sich indessen nicht der den Verlust Schle-siens zu trsten. So oft sie einen Sch lesier sah, traten ihr die Thrnen in die Augen. Um das verlorene Land wiederzugewinnen und Preußen ' zu vernichten, schlo sie im Gehei-men ein Bndnis mit Sachsen, Ru-land, Frankreich und Schweden. Man hatte den Plan, Preußen zu zer-stckeln und dem Könige nur die Mark Brandenburg zu lasten. Dieser aber erfuhr die ganze Verabredung, und, um seinen Feinden zuvorzukom- Schwerin. men, fiel er 1756 in Sachsen ein. Den bedrngten Sachsen kamen jetzt die Oesterreicher zuhilfe; doch Friedrich schlug die letzteren bei Lowositz an der Elbe und nahm hierauf die ganze schsische Armee bei Pirna gefangen. Im Jahre 1757 entbrannte der Krieg auf allen Seiten; wohl an 500,000 Mann standen bereit, um der Friedrich Ii. herzufallen. " Dieser siel in Bhmen ein und stand bald vor Prag, wo ihn die Oesterreicher auf wohlverschanzten Anhhen erwarteten. Friedrich wollte gleich den Feind angreifen. Die Generle jedoch widerriethen ihm. Da fagte er: Frische Fische, gute Fische." Der Kampf begann; Tausende wurden von den Feuerschlnden der Oesterreicher nieder-gemacht. Schon wankten die Reihen; da ergriff der greise Feldmarschall Schwerin eine Fahne und drang auf den Feind ein. Doch gleich darauf sank er von vier Kugeln durchbohrt zusammen. Sein Heldentod entflammte die Preußen zur grten Tapferkeit und Anstrengung. Der Sieg war errungen, doch theuer er-

3. Deutsche Geschichte bis zur Gegenwart mit Einschluß der wichtigsten Kapitel aus der allgemeinen Weltgeschichte und mit Belehrungen aus der Staatskunde - S. 155

1910 - Leipzig : Voigtländer
103. Der Siebenjhrige Krieg 17561763. 155 Bhmen ein und begann damit den zweiten Schlesischen Krieg 2-^ef-17441745. Sein Sieg bei Hohenfriedberg in Schlesien und 17441745 der Sieg des alten Dessauers bei Kesselsdorf unroeit Dresden zwangen Maria Theresia zum Frieden zu Dresden, der Preußen Schlesien Uesd/n und die Grafschaft Elatz aufs neue zusprach. Kaiser Karl Vii. eroberte Bayern zurck, starb aber bald nach seiner Rckkehr in Mnchen 1745. Sein Sohn verzichtete auf die sterreichische Erbschaft, und der Gemahl Maria Theresias wurde als Franz I. deutscher Kaiser, 17451765. . 17451765 103. Der Siebenjhrige Krieg 17561763. gg 17561763 1. Der Grund des Krieges und die Kriegsparteien. Um Schlesien wiederzuerlangen und Preuens wachsende Macht zu beschrnken, schlo Maria Theresia ein geheimes Bndnis mit der Kaiserin Elisabeth von Rußland, Peters des Groen Tochter, Vcrbute mit August Iii. von Sachsen-Polen und mit Ludwig Xv. von Frankreich, der von der Marquise von Pompadour be-herrscht wurde. Friedrich der Groe wurde von der ihm drohenden Gefahr durch einen verrterischen Geheimschreiber unterrichtet; er verbndete sich mit England, das wegen seiner Kolonien mit Ssetc Frankreich in Streit lag und einen franzsischen Angriff auf Hannover befrchtete, mit Hessen-Kassel und Braunschweig und beschlo, seinen Feinden zuvorzukommen. 2. Die sieben Kriegsjahre. 1756. Friedrich siel unvermutet ein Sachsen ein, nahm Dresden und schlo das schsiche Heer bei Pirna ein. Er schlug die zum Entsatz heranrckenden sterreicher m der Schlacht bei Lobositz Lbsih in Bhmen und nahm dann das schsische Heer bei Pirna Pirna gefangen. August Iii. und sein Minister Brhl, die auf die Felsenfeste Knigstein geflchtet waren, begaben sich nach Warschau und fhrten dort, unbekmmert um Sachsens Schicksal, ein schwelgerisches Leben. i 1757. Auch das Deutsche Reich und Schweden traten jetzt auf sterreichs Seite; einer halben Million feindlicher Truppen konnte Friedrich nur etwa 200000 Mann entgegenstellen. Zunchst wandte er sich gegen die sterreicher; er rckte in Bhmen ein und erfocht den Sieg bei Prag, bei dem Schwerin den Heldentod starb. Prag Dann aber erlitt er durch den sterreichischen Feldherrn Daun die Niederlage bei Kolin an der Elbe, so da er Bhmen rumen Klln W

4. Geschichtsbilder für Volksschulen - S. 73

1889 - Danzig : Gruihn
73 mit seinem Heere in Schlesien. Bald war das ganze Land bis auf die Festungen Neie, Brieg und Glogan besetzt, und Friedrich zog unter Jubel in Breslau ein. Da rckte die sterreichische Armee heran, und bei Mollwitz (unweit Brieg) standen (1741) zum ersteumale Preußen und sterreicher feindlich gegenber. Die unerschtterliche Haltung des preuischen Fuvolkes und die Erfolge der. Schiebungen des alten Dessauers lieen die Preußen den Sieg der die sterreicher erringen. Noch eines Sieges bei Czaslau in Bhmen (1742) bedurfte es, um den Stolz der Kaiserin zu beugen. Sie schlo (1742) den Breslauer Frieden und trat Schlesien nebst der Grafschaft Glatz an Preußen ab. Friedrich traf nun in Schlesien solche Einrichtungen, welche ihm die Liebe und Dankbarkeit der Bewohner schnell erwarben. Der zweite schlesische Krieg, 17444745...Aber Maria Theresia konnte Schlesien nicht verschmerzen; sie weinte, wenn sie einen Schlesier sah, schlo Bndnisse mit andern Mchten, auch mit Sachsen, und Friedrich sah den Angriff voraus. Dem wollte er zuvorkommen, rckte 1744 in Bhmen ein, kam im folgenden Jahre in eine bedrngte Lage, erkmpfte dann aber glnzende Siege bei Hohenfriedeberg, sdlich von Liegnitz (1745) und bei Kesselsdorf, unweit Dresden (1745), und diese fhrten den Frieden zu Dresden herbei (1745), in welchem Schlesien zum zweitenmale an Preußen abgetreteu wurde. Bei seinem Einzge in Berlin nannte das Volk seinen König: Friedrich den Groen." 60. Der siebenihrlge Krieg. 17561763. Ursachen des Krieges. Maria Theresia gab den Gedanken nicht auf, sich Schlesiens bald wieder zu bemchtigen. Sie suchte sich deshalb mit Friedrichs Feinden zu verbinde. Es kam bald zum siebenjhrigen Kriege, aus welchem wir uns folgende Schlachten merken: Die Schlacht bei Prag, 1757 (6. Mai). Aus dieser Schlacht gegen die sterreicher ging Friedrich war siegreich hervor; aber der greise Feld-Marschall Schwerin verlor hier sein Leben. Als die Schlacht fr die Preuße ungnstig stand, ergriff Schwere eine Fahne mit beit Worten: Mir nach, Kameraden!" und sank kurz darauf, vou vier Karttschenkugeln getroffen, in den Tod. Der König pries ihn voll Wehmut mit den Worten: Der ist allein 10000 Mann wert." Die Niederlage bei Kolin, 1757 (18. Jnni). In dieser Schlacht war der König gezwungen, sich trotz der tapfersten Gegenwehr zurckzuziehen. Als er mit vierzig Manu auf eine feindliche Batterie losging, stand er bald ganz allein da, und sein Adjutaut fragte ihn: Wollen Ew. Majestt denn die Batterie allein erobern?" Als Friedrich den Feind betrachtete, befahl er den Rckzug des Heeres. Zu dem Rest seiner tapfern Garde sagte er aber darauf mit Thrueu in den Augen: Kinder, ihr habt heute einen schlimmen Tag gehabt; aber habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen." Die Schlacht bei Robach in Sachsen, 1757 (5. November). Darans wurde Friedrich vou allen seinen Feinden schwer bedrngt. Auch die Frau-zoseu samt der deutscheu Reichsarmee rckten gegen Scydlth. ihn vor. Sie hatten schon in Paris angemeldet, da sie den König als Gefangenen dorthin senden wrden. Beim Dorfe Robach, unweit Merseburg, kam es zur Schlacht. General Seydlitz zeichnete sich

5. Die Neuzeit bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 98

1918 - Leipzig : Hirt
98 Iv. Das Zeitalter d. ununlschr. Frstengewalt. Aufstieg Preuens z. europ. Geltung. aber die alten Ansprche seines Hauses auf Teile von Schlesien; denn durch die Rckgabe des Kreises Schwiebus sei das im Vertrage von 1537 erworbene Erbrecht der Hohenzollern wiederhergestellt. Er for-derte also von Maria Theresia Niederschlesien und versprach ihr dafr Geld- und Heereshilfe zur Verteidigung der sterreichischen Erblande gegen jeden Angriff, namentlich gegen Frankreich. Entrstet wies die stolze Kaisertochter dieses Ansinnen und Anerbieten zurck. Darauf berschritt Friedrich mit wehenden Fahnen und klingendem Spiel den Rubikon", d. h. er fiel im Dezember 1740 in Schlesien ein und besetzte in wenigen Wochen fast das ganze Land. Erst im Frhjahr 1741 trat ihm ein fter-reichisches Heer entgegen. Aber bei Moll Witz nicht weit von Brieg wurde es geschlagen, dank der straffen Zucht und dem sicheren Feuern der preni-scheu Infanterie, die der Feldmarschall Schwerin zum Siege fhrte. Dieser Mierfolg sterreichs ermutigte die Kurfrsten von Bayern und Sachsen in ihren Ansprchen: sie verbndeten sich mit Frankreich und Spanien und griffen zu den Waffen. So begann der sterreichische Erb-folgekrieg (1741). Karl Albert von Bayern fiel mit franzsischer Hilfe in sterreich ein und lie sich in Linz huldigen. Anstatt nun gerade-wegs auf Wien loszugehen, eroberte er Bhmen und nahm in Prag die bhmische Knigskrone. Maria Theresia wandte sich in ihrer Not an die Ungarn, die begeistert fr ihren König" in den Krieg zogen. Nun schlug das Kriegsglck um. Zwar wurde Karl Albert von den Kurfrsteu einstimmig zum Kaiser gewhlt und als Karl Vii. gekrnt, aber whrenddessen vertrieben die Ungarn seine Truppen aus sterreich, drangen in Bayern ein und eroberten Mnchen. Um den bedrngten Kaiser zu entlasten, rckte Friedrich in Bhmen ein und schlug die sterreicher bei Chotusitz stlich von Prag (1742); 3 B^siau"nach dieser Niederlage trat Maria Theresia im Frieden von Breslau fmitschiesien Schlesien bis zur Oppa nebst der Grafschaft Glatz an Preußen ab. Das an Preußen Staatsgebiet wurde dadurch um mehr als ein Viertel vermehrt. Zwei Jahre spter nahm Friedrich Ostsriesland, auf das die Kur-frfteu von Brandenburg die Anwartschaft hatten; damit erffnete er sei-nem Lande die Nordsee. 97. Der zweite Schlesische Krieg (17441745) und das Ende des sterreichischen Erbfolgekrieges. Von ihrem gefhrlichsten Feinde be-freit, konnte Maria Theresia den Krieg gegen Karl Vii. und Frankreich mit mehr Nachdruck weiterfhren. Sie empfing in Prag die bhmische Knigskrone und nahm in Mnchen die Huldigung der Bayern entgegen, während die Franzosen der den Rhein zurckgetrieben wurden. Diese Er-folge der sterreicher erfllten Friedrich mit Sorge um den Besitz Schlesiens. Darum rckte er mit 80000 Mann kaiserlicher Hilfsvlker" in Bhmen ein und bemchtigte sich nach kurzer Belagerung der Hauptstadt Prag. Da aber die sterreicher durch geschickte Bewegungen einer Schlacht auszuweichen wuten, sah er sich zu Beginn des Winters gentigt, Bhmen zu

6. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 50

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
In Schlesien erwartete er die sterreicher, und am 4. Iani I 1745 kam es bei Hohenfriedeberg und Striegau zur Schlacht, die | mit der gnzlichen Niederlegender Feinde endete. Den hchsten -Ruhm in diesem Kampfe erwarb sich das Regiment der Bay- I reuther Dragoner unter dem Grafen von Geler, welches eine | bermacht von 20 Bataillonen in die Flucht schlug und 66 j Fahnen eroberte. Noch heute heien zu Ehren des tapferen j Generals die Achter Krassiere (tri Deutz) Regiment Graf Geler." Nunmehr konnte Friedrichen ieder nach Bhmen vorrcken, t wo er am 30. September bei orr, nordstlich von Nachod, von j den sterreichern angegriffen wurde, sie aber, wenn auch mit | ungeheuern Verlusten, wiederum besiegte. Hierauf marschierte er ! zurck nach Schlesien, während er den alten Dessauer" gegen j die Sachsen schickte, welche beabsichtigten, von Dresden aus gegen { Berlin vorzurcken. Trotz der feindlichen bermacht griff der j greise Held am 15. Dezember bei Kesselsdors, westlich von j Dresden, an und errang in 5stndigem Kampfe einen zwar sehr | blutigen, aber entscheidenden Sieg, der den Plan der Sachsen j vereitelte und den Frieden herbeifhrte. Derselbe wurde 10 Tage 1 nach der Kesfelsdorser Schlacht geschlossen und besttigte Friedrich I den Besitz Schlesiens. Der 3. schlesische oder siebenjhrige Krieg 1756 1763. i Ursache. Maria Theresia hatte noch immer die Hoffnung nicht? ausgegeben, Schlesien zurckzugewinnen. Sie schlo insgeheim V Bndnisse mit Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen. jj Die Verbndeten beabsichtigten, 1757 unerwartet der Friedrich j herzufallen, ihn smtlicher Lnder auer Brandenburgs zu be- j rauben und ihn wieder zum Markgrafen zu erniedrigen. In dieser Gefahr fand Friedrich, dem das feindliche Bndnis ver-Z raten worden war, einen Bundesgenossen an England, und er f beschlo, Jemen Gegnern zuvorzukommen. Beginn des Krieges. Ohne vorhergegangene Kriegserklrung rckte er f' im August 1756 unvermutet in Sachsen ein, besetzte Dresden und schlo |; das berraschte schsische Heer bei Pirna, sdstlich von Dresden, ein. Eine unter dem Feldmarschall Brown heranrckende sterreichische Armee schlug | er mit einem Teile seiner Truppen bei Lowositz a. d. Elbe in Bhmen, ! nahe der schfischen^Grenze, worauf sich die Sachsen ergeben muten. Schlacht bei Prag. Im Frhling 1757 rckte Friedrich in Bhmen ein, 1 um Prag zu nehmen, woselbst die sterreicher sich auf steilen Hhen ver- | schanzt hatten. Die preuischen Truppen langten in der Nacht zum 6^Mai g nach laugen Mrschen ermdet vor Prag an. Trotzdem lie der König frh am Morgen angreifen. Nur schwer konnten die Regimenter, die in dem | sumpfigen und morastigen Boden fast versanken, vorwrts kommen, während sie vom Feinde furchtbar beschossen wurden. Einige Regimenter gerieten ins | Wanken. Da sprang der alte Feldmarschall Schwerin vom Pferde, ri f einem Hauptmanne die Fahne aus der Hand und eilte mit bcn Worten: Heran, meine Kinder!" gegen den Feind. Doch nach wenigen Schritten^

7. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in Mittel- und Mädchenschulen - S. 295

1902 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
2. Die beiden ersten Schlesischen Kriege. 295 Heer unter dem Feldmarschall Neipperg. Bei Mollwitz (unweit Brieg) standen am 10. April zum ersten Male Friedrichs Krieger den kampfgewohnten Truppen sterreichs gegenber. Aber das ruhige und schnelle Gewehrfeuer des preuischen Fuvolks und ein geschickt ausgefhrter Augriff des Feldmarschalls Schwerin entschied die schon verloren geglaubte Schlacht zu Gunsten des Knigs. Die Folge davon war, da smtliche schleiche Festungen in die Hnde der Preußen fielen. Noch dachte Maria Theresia an kein Nach-geben. Im folgenden Frhjahre zog ein neues sterreichisches Heer unter dem Herzoge Karl Alexander von Lothringen durch Bhmen heran. Friedrich ging ihm entgegen und errang am 17. Mai (1742) bei Chotusitz (Czaslau) einen zweiten Sieg. Jetzt bequemte sich Maria Theresia zum Frieden von Breslau (Berlin), in welchem sie Schlesien an Preußen berlassen mute. Weniger glcklich war Karl Albert. Maria Theresia hatte sich in ihrer Bedrngnis an die Ungarn gewandt, und diese hatten ihr auf dem Reichstage zu Preburg mit einem be-geisterten: Wir sterben fr unfern König Maria Theresia!" ihren Beistand zugesichert. In kurzem waren die Feinde aus sterreich vertrieben, Baiern wurde erobert, und um dieselbe Zeit, als der Kurfürst in Frankfurt als Karl Vii. zum Kaifer gekrnt [17421745 wurde, hielten die Ungarn ihren Einzug in seine Hauptstadt Mnchen. Friedrich Ii. konnte diesem Umschwnge der Dinge nicht gleichgltig zusehen. Es war klar, schritt Maria Theresia auf ihrer Siegesbahn fort, so nahm sie ihm auch Schlesien wieder ab. Er verbndete sich daher mit Karl Vii. und begann mit 80 000 Mann sogenannter kaiserlicher Hilfstruppen" den zweiten [17441745 Schlesischen Krieg. Im Sptsommer 1744 rckte er in Bhmen ein, mute sich aber vor Karl von Lothringen nach Schlesien zurckziehen, das zum Teil von sterreichern erobert wurde. Da griff der König am Morgen des 4. Juni 1745 die Feinde bei Hohenfriedberg (zwischen Weistritz und Katzbach) an und erfocht in wenigen Stunden einen glnzenden Sieg. Der Herzog von Lothringen ging nach Bhmen zurck, Friedrich folgte ihm und schlug ihn am 30. September abermals bei Sorr. Jetzt ging auch Leopold von Dessau, der bisher beobachtend bei Halle gestanden, zum Angriff der. Bei Kesselsdorf (unweit Dresden), wo die mit sterreich verbndeten Sachsen eine sehr feste Stellung inne hatten, kam es am 15. Dezember zur Schlacht. Unter den Klngen des Deffaner Marsches" drangen die wackern preuischen Grenadiere durch Eis und Schnee auf die Feinde ein und zwangen sie nach hartem Ringen zur Flucht. Zehn Tage spter erfolgte der. Ab-

8. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 146

1905 - Leipzig : Voigtländer
146 Die Neuzeit. Regierungs- 4. Friedrichs Regierungsantritt. 3m Frhling 1740 starb Friedrich Wilhelm I., und Friedrich Ii. kam 28 jhrig zur Regierung. Er erbte von seinem Vater einen wohlgeordneten Staat, einen Staatsschatz von 27 Millionen Mark und ein trefflich geschultes Heer von 83 000 Mann. 79, 233] 99. Die beiden ersten Schlesischen Kriege und der Osterreichische Erbfolgekrieg. 1. schl-s. i. Der erste Schlesische Krieg 17401742. Wenige Monate nach i74o-e?742 Friedrichs Regierungsantritt starb Kaiser Karl Vi. Mit ihm erlosch der Mannesstamm des Hauses Habsburg, und kraft der pragmatischen Sanktion wurde Karls 23 jhrige Tochter Maria Theresia, die Gemahlin des (Brotzherzogs Franz Stephan von Toskana, die Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich benutzte diese Gelegenheit, um preutzens Ansprche auf die schlesischen Herzogtmer geltend zu machen, die (sterreich im 17. Jahrhundert widerrechtlich an sich genommen hatte ( 89, 3). Rls auf seine Forderungen abschlgige Antworten einliefen, rckte er im Dezember 1740 in Schlesien ein. Der protestantische Teil der Bevlkerung empfing den preutzenknig mit Jubel. Sein Feldherr Graf Schwerin besiegte die fter-sd)iad)tbei reicher in der Schlacht bei Mollwitz sdstlich von Breslau 1741. moiiroi^ rckte dann sogar in Mhren ein und erzwang durch weitere Siege Frieden von den Frieden Von Breslau 1742, in dem er Schlesien und die Breslau @raft Glatz erwarb. 2. Der sterreichische Erbfolgekrieg und der zweite Schlesische Krieg. Ruch der Kurfürst Karl Ribrecht von Bayern erhob als Nachkomme des Kaisers Ferdinand I. Rnfprche auf die sterreichische Der Gster- Erbschaft und begann gegen Maria Theresia den (sterreichischen Erb-folgekrieg (1741 bis 1748). Er drang unter Beihilfe franzsischer Truppen ftrie9 in sterreich ein und liefe sich in Prag als König von Bhmen, in Frankfurt Kaer als Kaiser Karl Vii. 17421745 krnen. In ihrer Not wandte sich Maria mz-m's Theresia an die Ungarn. Sie gelobten auf dem Reichstage zu Pretzburg, fr ihren König Maria Theresia" in den Tod zu gehen- ein ungarisches Heer befreite sterreich, drang siegreich in Bayern ein und eroberte Mnchen. Diese Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz Schlesiens besorgt. Er fiel daher mit kaiserlichen Hilfsvlkern" in Bhmen ein und 2. schies. begann damit den zweiten Schlesischen Krieg 17441745. Sein Sieg 1744-1745 bei hohenfriedberg in Schlesien und der Sieg des alten Dessauers bei Friede zu Kesselsdorf unweit Dresden zwangen Maria Theresia zum Frieden zu Dresden Dresden, der preutzen Schlesien und die Grafschaft Glatz aufs neue zu- ' sprach.

9. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 37

1912 - Münster i.W. : Schöningh
37 den schlieen und zum zweitenmal auf Schlesien ver-Lichten. Als Friedrich seinen Einzug in Berlin hielt, begrte ihn das jubelnde Volk mit dem Rufe: Hoch lebe Friedrich der Gro e!" Der dritte Schleiche oder der Siebenjhrige Krieg. 17561763. Ursache und Beginn des Krieges. Maria Theresia konnte den Verlust von Schlesien nicht verschmerzen: so oft die Kaiserin einen Schlesier sah, meinte sie. Sie verband sich deshalb mit Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen. Sie alle rvollten Preußen unter sich verteilen. Friedrich erhielt von diesem Plane Kenntnis. Obgleich der grte Teil von Europa gegen ihn die Waffen ergriffen hatte, mar er entschlossen, den Kampf aufzunehmen. Er fiel in Sachsen ein, besetzte Dresden und nahm das schsische Heer gefangen. Darauf besiegte er die sterreicher bei Pr a g. Schlacht bei Prag 1757. Feldmarschall Schwerin. Vor der Schlacht bei Prag bat der erfahrene Feldherr Schwerin feinen König, den ermdeten Soldaten einige Ruhe zu gnnen. Friedrich aber sprach: Frische Fische, gute Fische!" und gab den Befehl zum sofortigen Angriff. An der Ostseite der Stadt entbrannte eine mrderische Schlacht; die Preußen wurden auf allen Seiten zurckgedrngt und begannen zu fliehen. Da sprang der alte Schwerin vom Pferbe, ergriff eine Fahne und trug sie mit den Worten: Mir nach, Kinder!" gegen die Feuer-fchtnbe der Feinde. Von mehreren Karttschenkugeln getroffen, fanf der Heibengreis tot zu Boben. Der Tod des geliebten Fhrers entflammte die olbaten zur uersten Tapferkeit. Der Sieg wrbe er-rungen, war aber fehr teuer erkauft. Den gefallenen Felbherrn beklagte der König mit den Worten: Der ist allein 10 000 Mann wert." Schlacht bei Robach 1757. General Seydlih. Die mit den sterreichern oerbnbeten Franzofen waren bis Robach vorgebrungen. Friedrich zog gegen den neuen Feind. Die Franzofen aber spotteten der das kleine Heer der Preußen und sagten: Die nehmen mir zum Frhstck, und den König schicken mir als Gefangenen nach Paris." Friedrich zog mit feinem Heere auf einen Hgel und lie die Zelte aufschlagen. Die Soldaten fochten ruhig ihr Mittagessen. Die Franzosen marschierten um den Hgel und glaubten, den König schon gefangen zu haben. Pltzlich ertnten die Trompeten; im Nu stauben die preuischen Soldaten fertig ba und strzten mit lautem Hurra aus die Feinde. Der tapfere Reitergeneral Seyblitz brach aus einem Hinterhalt hervor, warf Zum Zeichen des Angriffs feine kurze Tabakspfeife in die Hhe und

10. (Der biographische Unterricht) - S. 59

1887 - Berlin : Gaertner
59 er die Herzen derselben, und fast ganz Schlesien kam in seine Hnde. Nur einige Festungen widersetzten sich standhaft. Die Truppen des Knigs wurden von dem groen Feldmarschall Schwerin gefhrt, der mit Sturm die Festung Glogau eroberte, während Maria Theresia ihre Truppen unter dem Feldmarschall Neip-perg nach Schlesien sandte. In der Nhe von Brieg bei Molwitz kam es zu einem hartnckigen Treffen (1741), welches Schwerin gewann. Die Heere blieben in Schlesien und kmpften mit abwechselndem Glcke. Bei diesen Kmpfen zeichnete sich besonders der hernach so berhmt gewordene Ziethen aus. Ein glcklicher Umstand fr den König war es, dass Frankreich in Verbindung mit Baiern an Osterreich den Krieg erklrt hatte, und dass der Kurfürst von Baiern bereits in sterreich eingerckt war. Dieser machte nmlich Ansprche auf die Thronfolge in fterreich (sterreichischer Erbfolgekrieg). Maria Theresia floh nach Pressburg, war aber zu keinem Frieden mit Preußen zu bewegen. Friedrich ver-band sich mit dem Kurfrsten von Baiern durch einen Vertrag und ging der Berlin und Dresden nach Prag, während der Feldmarschall Schwerin und Leopold von Dessau in Mhren und Bhmen eindrangen. Maria Theresia schickte den Prinzen Karl von Lothringen mit 40,000 sterreichern nach Schlesien, wohin sich dann Friedrich ebenfalls wandte; der glckliche Ausgang der Schlacht bei Czaslau (oder Chotusitz) in Bhmen ntigte sterreich aber zum Frieden (1742). Friedrich erhielt Ober- un^Niederschlesien. Nach kaum zwei Iahren (zweiter schleichet Krieg 17441745) sah sich der König im Besitz seiner erworbenen Lnder gefhrdet, weil Maria Theresia mit mehreren groen Mchten Bndnisse schloss. Friedrich that ein gleiches. Er forderte Frankreich auf, nach Baiern zu gehen, während er in Bhmen einrcken wollte. Mein die Franzosen bewiesen sich treulos, und Friedrich wurde, nachdem er schon Prag eingenommen hatte, von den verbndeten sterreichern, Ungarn und Sachsen bis nach Schlesien zurckgedrngt (1744). Ja, die sterreicher besetzten sogar fast ganz Oberschlesien. Die Preußen fhrten jedoch manche tapfre That unter ihren Feldherren Winterfeld und Ziethen aus. Besonders merkwrdig ist ein Meisterstreich Ziethens, der sich zum Markgrafen von Schwedt nach Igern-dorf durch das ganze sterreichische Heer durchschlug. Friedrich^og immer weiter in Schlesien hinein und lockte die Feinde nach^den Anhhen von Hohenfriedberg bei Striegau, wo er einen der glnzendsten Siege erfocht (1745). Die Feinde gingen nach Bhmen zurck, Friedrich folgte ihnen und fchlug sie an 40,000 Mann stark mit etwa 18,000 Mann bei Soor. Bald darauf erhielten die sterreicher und Sachsen den Auftrag, in die Kurmark einzufallen. Es kam aber nicht dazu, da der Fürst Leopold von Dessau (gewhnlich der alte Dessauer genannt) der sie in der Nhe von Dresden bei Kesselsdorf einen sehr blutigen Sieg erfocht. Dann wurde Friede geschlossen, in welchem Friedrich Schlesien behielt und den Gemahl Maria Theresia's, den Erzherzog Franz, als Kaiser anerkannte, was er bisher nicht hatte thun wollen. Unter lautem Jubel hielt Friedrich seinen Einzug in Berlin. . 80. Der siebenjhrige Krieg 17561763. Nach diesen glcklichen Ereignissen gab sich Friedrich ganz der Sorge fr das Innere fernes Landes hin. Er arbeitete von frh bis spt; jede Stunde des Tages war genau bestimmt. Nichts wurde aufgeschoben, alles mit Krze und Pnktlichkeit abgemacht. Berlin und Potsdam wurden von Jahr zu Jahr verschnert. In Sanssouci verlebte Friedrich im Kreise geistreicher Männer, zu denen auch der an seinen Hof berufene franzsische Dichter Voltaire gehrte, genussreiche Stunden. Maria Theresia konnte indessen Ben Verlust Schlesiens nicht verschmerzen.

11. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 204

1911 - Leipzig : Hirt
204__Die Neuzeit. schlug das Kriegsglck um: die Truppen der Maria Theresia vertrieben die bayrischen und franzsischen aus den sterreichischen Lndern und besetzten sogar Bayern. Friedrich Ii. rckte deshalb in Bhmen ein, schlug die sterreicher unter Karl von Lothringen, dem Schwager der Maria Theresia, bei Chotusitz (sdlich der Elbe) und ntigte dadurch die Knigin, ihm im 1742. Frieden zu Breslau 1742 die ganze heutige Provinz Schlesien zu berlassen. 1744. ^ 1744 nahm Friedrich auch Ostfriesland, auf das Brandenburg frher die Anwartschaft erworben hatte, in Besitz. Das andauernde Waffenglck sterreichs, auf dessen Seite England und Sachsen traten, bestimmten ihn, da er einen Angriff auf Schlesien zu befrchten hatte, wieder zum Schwert zu greifen und im zweiten Schlesischen Kriege (17441745) mit einem Heere kaiserlicher Hilfs-Vlker" in Bhmen einzufallen. Zwar sah er sich durch geschickte Manver des Feindes, der eine Schlacht zu vermeiden wute, und durch die Schwierig-keit der damaligen Magazinverpflegung in dem feindlichen Lande zum Rckzug 1745. gentigt, rettete aber seine Lage durch den glnzenden Sieg, den er 1745 der ein in Schlesien einfallendes sterreichisch-schsisches Heer unter Karl von Lothringen bei Hohenfriedberg (in der Nhe von Schweidnitz) mit Hilfe seiner vortrefflich reorganisierten Reiterei erfocht. Nach einigen weiteren Siegen, deren letzter der des alten Dessauers der die sterreicher und Sachsen im Winter bei Kesselsdorf (westlich von Dresden) war, behauptete 1745. er im Frieden zu Dresden 1745 Schlesien. Als Nachfolger Karls Vii., der in demselben Jahre gestorben war, wurde der Gemahl der Maria Theresia unter dem Narrten Franz I. als Deutscher Kaiser (17451765) anerkannt. Den Krieg gegen Frankreich mute sterreich noch fortsetzen, 1748. bis die Erschpfung der Mchte 1748 den Frieden zu Aachen herbeifhrte, in dem die Kaiserin im wesentlichen ihren Besitzstand behielt. 3. Die Friedensjahre zwischen dem zweiten und dritten Schlesischen Kriege. Nach dem zweiten Schlesischen Kriege lie sich Friedrich Ii., jetzt der Groe" genannt, bei Potsdam auf einer Anhhe das kleine, im Rokokostil ausgestattete Schlo Sanssouci*) durch Knobelsdorfs erbauen und mit Anlagen im franzsischen Geschmack umgeben**). Hier verlebte er die Sommermonate. Die Hausgenossenschaft bestand aus Offizieren, Staatsbeamten und franzsischen Gelehrten, zu denen von 1750 bis 1752 auch Voltaire gehrte. Der König schtzte ihn wegen seines Witzes und seiner Gewandtheit in der Behandlung der franzsischen Sprache, ber-hufte ihn mit Ehrungen und Geschenken, machte aber schlechte Erfahrungen mit ihm. Voltaire fiel wegen seiner Eitelkeit, Habsucht und Bosheit schlielich in Ungnade und kehrte nach Frankreich zurck. *) Auf eine Grabsttte deutend, die er sich in der Nhe des Schlosses bauen lie, sagte er zu einem Franzosen: Quand je serai l, je serai sans souci." Diese Worte gaben den Anla zur Benennung des Schlosses. **) Nach dem dritten Schlesischen Kriege erbaute er noch das Neue Palais.

12. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 51

1911 - Halle a.S. : Schroedel
51 und trat das blhende Schlesien an Preußen ab. Der erste Schlesische Krieg war zu Ende. Nun warf Maria Theresia ihre Truppen gegen die Franzosen und Bayern und trieb sie aus sterreich und Bhmen hinaus. Dadurch sah sich Friedrich veranlat, zum zweiten Male zum Schwerte zu greifen. 1744 entbrannte der zweite Schlesische Krieg. Bei Hohenfriedberg kam es (1745) zur Schlacht. Beim fr-heften Morgengrauen griff der König feine Feinde an und schlug sie vollstndig in die Flucht. Diesmal tat auch die Reiterei ihre Schuldigkeit. Ein einziges Dragonerregiment eroberte 66 Fahnen. Friedrich war darber hocherfreut, so da er die Tapferen mit den Siegeszeichen an sich vorbeireiten lie und während der Zeit seinen Hut in der Hand hielt. Maria Theresia kam zur Einsicht, da ihre Feldherren den preuischen König nicht besiegen konnten; sie schlo mit Friedrich den Frieden zu Dresden und verzichtete abermals auf Schlesien. Dafr erkannte der Preuenknig ihren Gemahl als deutschen Kaiser an. b) Der Siebenjhrige Krieg. Die Kaiserin konnte den Ver-lust der fruchtbaren und reichen Provinz nicht berwinden. So oft ihr ein Schlesier begegnete, fllten sich ihre Augen mit Trnen. Sie hoffte, Schlesien wiedergewinnen zu knnen. Deshalb bereitete sie alles zu einem letzten, entscheidenden Kampfe vor. Sie erhhte die Einnahmen ihres Staates, vermehrte das Heer und lie es nach preuischem Muster einrichten und ausbilden. Zu-gleich sah sie sich nach Bundesgenossen um. Sie verbndete sich mit der Kaiserin Elisabeth von Rußland, gewann den un-fhigen König Ludwig Xv. von Frankreich und brachte auer-dem noch Schweden, Sachsen und die andern deutschen Staaten auf ihre Seite. So war Friedrich ringsum von Feinden einge-schlssen. Im Jahre 1757 sollte er von allen Seiten berfallen und wieder zum Kurfrsten von Brandenburg erniedrigt werden. Allein die Verbndeten hatten die Rechnung ohne den König ge-macht. Dieser hatte die sterreichischen Rstungen mit scharfen Augen verfolgt und sein Heer ebenfalls vermehrt. Auerdem hatte er die Plne seiner Feinde erfahren. Deshalb entschlo er sich, seinen Gegnern zuvorzukommen. Ohne Kriegserklrung rckte er im Sptsommer 1756 in Sachsen ein. Der Siebenjhrige Krieg nahm seinen Anfang. Darauf waren die schsischen Truppen nicht vorbereitet, sie wurden berrascht und in einem festen Lager eingeschlossen. Die Kaiserin wollte ihnen Hilfe bringen; doch Friedrich rckte sofort den sterreichern entgegen und schlug sie bei Lobositz an der Elbe zurck. Damit war das Schicksal der Sachsen entschieden; sie wurden gefangen genommen und zum Eintritt in das preuische Heer gezwungen. 4*

13. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 49

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
T 49 Die schleichen Kriege. Wenige Monate nach der Thronbesteigung Friedrichs Ii. starb der | deutsche Kaiser Karl Vi, und hinterlie die sterreichischen Lnder seiner .-Tochter Maria Theresia. Weil aber der Kurfürst von Bayern ihr die Erbschaft streitig machte und bei Sachsen, Spanien und Frankreich Unter-* sttzung fand, so mute Maria Theresia zu den Waffen greifen, um ihren , Besitz zu verteidigen. Da bot Friedrich Ii. ihr seine Hilfe an unter der Bedingung, da sie ihm die schlesischen Frstentmer Liegnitz, Brieg, Wohlan ;<?und Jgerndorf abtrete. Er sttzte sich bei diesem Verlangen auf den Erb-1 vertrag, den Joachim Ii. 1537 mit den schlesischen Herzgen abgeschlossen ! hatte. 1675 war die Familie dieser Herzge ausgestorben; aber trotz des ^Widerspruches des Gcom Karfrsteil hatte sich der Kaiser der streitigen i Lnder bemchtigt, ebenso wie sterreich auch das einem Hohenzollern- > frften gehrige Frstentum Jgerndors kurze Zeit nach Beginn des a 30iahrtgen Krieges widerrechtlich besetzt hatte. Als Maria Theresia das > Angebot König Friedrichs zurckwies, beschlot er, Schlesien gewaltsam in seine Hand zu bringen, wie ehemals auch sterreich dasselbe gewaltsam an sich gebracht hatte, und so begannen die drei schlesischen Kriege. |1 Der 1. schlesische Ki.'ieg 1710 1742. Das preuische > Heer marschierte Ende 1740 in Schlesien ein und besetzte fast das ganze Land, ohne Widerstand zu finden. Erst vier Monate spter rckte ein sterreichisches Heer unter dem Feldmarschall .petpperg von Neie her zum Angriffe heran. Bei Mollwitz, Dwestlich von Brieg, trafen die feindlichen Heere am. 10. April ||^11 usarrurtm. Die weite Ebene war mit Schnee tief bedeckt. I|?fef fhrte den rechten, Feldmarschall Schwerin den^linken ik ^lugel des Heeres. Anfangs gewannen die sterreicher Vorteile, 5 und die Preußen gerieten in Unordnung, die der König vergeblich ; Zu heben suchte. Da bat ihn Schwerin, das Schlachtfeld zu verlassen und neue Truppen herbeizufhren. Nur ungern erfllte If 5 43ttte; aber in feiner ^lbwefenheit gelang es Schwerin, die ' f ^puppen niieder zu ordnen und einen vollstndigen Sieg zu^erringen. $1 _ Hierauf rckte Friedrich in Bhmenein, wo er beichotusik f sdstlich von Kolin, am 17. Mai 1742 in drei Morgenstunden i abermals die sterreicher berwand. In Folge dieses Sieges kam der Friede zu Breslau zu Stande, durch welchen Friedrich H|m den Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz gelangte. ,11. Der 2. schlesische Krieg 1744 - 1745. Bald nach Been-i digung des l. schlesischen Krieges schlo Maria Theresia ein Jt / J den Englndern und Sachsen. Weil Friedrich Mertannte da dasselbe gegen ihn gerichtet fei, rckte er im Herbste > m mit 80000 Mann in Bhmen ein und bemchtigte sich : Prags. Doch mute er die Stadt und das Land wieder auf- u^etl er sich der heranrckenden sterreichischen bermacht ; gcma^eii praubte. Bei dem Ubergange der die obere ' ? Schlesien geriet die Armee in groe efatre, und nur a durch den Heldenmut des Obersten von Wedell, der mit einem o emzigen Negimente 5 Stunden lang der bermacht Stand hielt, zu entkomm en ^' mt dem H^uptteile der Truppen unbehelligt 4

14. Leitfaden der deutschen Geschichte - S. 95

1892 - Leipzig : Voigtländer
95 siegte dann bei Molwitz 1741 (Feldmarschall Schwerin). 1742 drang er in Mhren vor und erzwang durch den Sieg bei Czaslau (und Chotusitz) den Frieden zu Breslau, in welchem er Schlesien und die Grafschaft Glatz erwarb (700q.-M. mit 1400000 Einw.). Unter-dessen war 3. der sterreichische Erbsolgekrieg 17411748 ausgebrochen. Der Kursrst K a r l A l b r e ch t von Bayern machte nmlich beim Erlschen des Habsburgischen Mannsstammes durch Kaiser Karls Vi. Tod als Nachkomme des Kaisers Ferdinand I. Ansprche auf die fter-reichische Monarchie, und Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen ver-bndeten sich mit ihm zur Zerstckelung derselben. Nach Friedrichs Siege bei Molwitz besetzte Karl Albrecht sterreich und lie sich in Prag als König von Bhmen und in Frankfurt als Kaiser Karl Vii. (17421745) krnen. Aber die Ungarn, welche auf dem Reichstage zu Preburg gelobt hatten, fr ihren König Maria Theresia in den Tod zu gehen", befreiten sterreich wieder; die Franzosen wurden (nach dem Frieden zu Breslau mit Preußen) aus Bhmen verdrngt, und der Kaiser selbst aus Bayern ver-trieben. Wegen dieser Erfolge der sterreicher fr den Besitz Schlesiens frchtend, begann Friedrich Ii. (mit dem Kaiser und Frankreich ver-bunden) den 4. zweiten schlesischen Krieg 17441745. In Bhmen mit 80 000 Mann (kaiserlicher Hilfsvlker") einfallend, nahm er Prag, wh-rend der Kaiser Bayern wieder eroberte, aber bald nach seiner Rckkehr in Mnchen starb. Des letzteren Sohn Maximilian Josef verzichtete darauf im Frieden zu Fssen (1745) auf die sterreichische Erbschaft, und der Gemahl Maria Theresias folgte als Kaiser Franzi. (17451765). Mittlerweile siegte Friedrich, der nach Schlesien zurckgedrngt war, in der Schlachtbeihohensriedberg, verfolgte die sterreicher nach Bhmen und schlug sie hier nochmals (bei Soor). Als sie dann mit den Sachsen in des Knigs Lnder einzufallen suchten, erfocht der alte Dessauer den Sieg beikesselsdors (unweit Dresden), soda sie gentigt waren, den Friedenzudresden einzugehen, in welchem Friedrich Ii. Schlesien und Glatz behielt. Die Franzosen setzten den Krieg gegen sterreich fort und eroberten unter dem Marschall (Moritz) von Sachsen fast die gesamten fter-reichischen Niederlande. Doch gaben sie in dem allgemeinen Frieden zu Aachen 1748 ihre Eroberungen an Maria Theresia zurck. 1744 fiel Ostfriesland (54 Q.-M.), dessen Frstenhaus ausgestorben war, auf Grund einer 1694 erhaltenen Anwartschaft an Preußen.

15. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 127

1895 - Leipzig : Voigtländer
127 Stephan von Toskana) als Franz I. zum Kaiser (17451765) gewhlt. Mit diesem kam die deutsche Kaiserwrde an das Haus Habsburg-Lothringen (17451806). Da auch Sachsen auf sterreichs Seite trat, so geriet Friedrich Ii. in groe Bedrngnis. Aber durch seinen Sieg bei Hohenfriedberg 1745 (in Schlesien) und den Sieg des alten Dessauers bei Kesselsdorf 1745 (unweit Dresden) fhrte er den Frieden zu Dresden 1745 herbei, in welchem er Schlesien behielt. 1745 Die Franzosen setzten den Kampf gegen sterreich noch fort und er-oberten unter dem Marschall von Sachsen die sterreichischen Niederlande (Belgien). Doch gaben sie indem Frieden zu Aachen 1748 ihre Eroberungen an Maria Theresia zurck. 80. (140.) |H, Her Siebenjhrige Krieg 1756-1763. 1. Die zwei ersten Kriegsjahre. Um Schlesien wieder zu erlangen und Preuens aufstrebende Macht zu vernichten, hatte Maria Theresia auf den Rat ihres Ministers Kaunitz mit Frankreich, Rußland (unter der Kaiserin Elisabeth, Peters des Groen Tochter) und Sachsen ein geheimes Bndnis verabredet. Von der ihm drohenden Gefahr unterrichtet, beschlo Friedrich, dem Angriff seiner Feinde zuvorzukommen, und begann, nur mit England verbndet, den Krieg, indem er 1756 unvermutet in 1756 Sachsen einfiel und Dresden einnahm. Er schlug die heranrckenden fter-reicher in der Schlacht bei Lobositz (in Bhmen) und nahm das sch-fische Heer bei Pirna gefangen. Im folgenden Jahre traten auch Schweden und das Deutsche Reich auf sterreichs Seite. Einer halben Million feindlicher Truppen konnte Friedrich nur 200000 Mann entgegenstellen. Zunchst wandte er sich gegen die sterreicher; er rckte in Bhmen ein und erfocht den mit schweren Verlusten und dem Heldentode des Feldmarschalls Schwerin erkauften Sieg bei Prag. Dann aber wurde er von 1757 dem sterreichischen Feldherrn Daun in der Schlacht bei Kolin (in Bhmen) geschlagen, so da er Bhmen rumen mute. Inzwischen drangen im Westen die Franzosen bis an die Weser vor, die Russen fielen in Ostpreuen ein. Aber inmitten dieser Bedrngnis bewhrte Friedrich sein hohes Feld-Herrntalent. Mit einem Heere von nur 22000 Mann jagte er die Franzosen samt der deutschen Reichsarmee (Reiausarmee"), 64000 Mann stark, in der Schlacht bei Rotzbach (unweit Merseburg), bei der sich namentlich der khne Reitergeneral Seydlilz hervorthat, in schimpfliche Flucht. Ganz Deutschland frohlockte der die lustige Franzosenjagd"; der Tag von Ro-bach erschien als ein Ehrentag fr die ganze Nation; denn ein deutscher

16. Für die Klassen III - I - S. 128

1913 - Breslau : Hirt
128 B. Vom Westflischen Frieden bis zur Gegenwart. Dieser Sieg Friedrichs machte auch dem Kurfrsten von Bayern Mut, der die Franzosen als Bundesgenossen gewonnen hatte. Es ge-lang ihm sogar, sich in Prag zum König von Bhmen und in Frank-surt a. M. als Karl Vii. zum deutschen Kaiser krnen zu lassen. Nach-dem Friedrich noch einen Sieg der die sterreicher errungen hatte, trar 1742 Maria Theresia in dem Frieden zu Breslau Ober- und Nieder-schlesien sowie die Grafschaft Glatz an Preußen ab. c) Der zweite Schlesische Krieg. Als 1744 das Frstenhaus von Ostfriesland ausstarb, nahm Friedrich dieses Gebiet in Besitz (S. 113). Dadurch verletzte er aber den König von England, der als Kurfürst von Hannover selber Ansprche aus Ostfriesland erhob und jetzt mit fter-reich ein Bndnis schlo. Friedrich sorgte unterdes als treuer Landesvater fr Schlesien, vergrerte sein Heer und bte vor allem die Reiterei, wobei ihn Seydlitz und Zieten trefflich untersttzten. Maria Theresia fhrte den Krieg gegen Karl Vii. so glcklich, da sie hoffte, als Ersatz fr Schlesien Bayern zu gewinnen. Friedrich aber frchtete, sie werde danach das Schwert gegen ihn wenden. Er erneuerte daher den Vertrag mit Karl Vii. und siel in Bhmen ein. So begann der zweite Schlesische Krieg. (17441745.) Die Preußen eroberten Prag, vermochten sich aber in dem feindlichen Lande nicht zu halten und kehrten deshalb nach Schlesien zurck. Die sterreicher folgten ihnen; aber Friedrich besiegte sie in der glnzenden Schlacht bei Hohenfriedeberg. Hier wetteiferten Reiterei und Fuvolk in der Tapferkeit: ein einziges Dragonerregiment nahm 66 Fahnen (Bild 60), und schon um acht Uhr morgens war der Sieg errungen. Der alte Dessauer" schlug die Sachsen bei Kesselsdorf unweit Dresden. Darauf kam es in Dresden noch in demselben Jahre zum Frieden. Die Kaiserin besttigte die Abtretung Schlesiens, wogegen Friedrich ihren Gemahl Franz I. als Kaiser anerkannte. Inzwischen war nmlich Karl Vii. gestorben, und sein Sohn hatte, um sich Bayern zu retten, allen Ansprchen aus die sterreichische Erbfolge entsagt. 3. Der Siebenjhrige Krieg; 17561763. a) Veranlassung und Ausbruch. Friedrich mute zum drittenmal zu Felde ziehen, um sich Schlesien zu erhalten, denn Maria Theresia konnte den Verlust nicht verschmerzen. Kaum hatte sie den sterreichischen Erbfolgekrieg ehrenvoll beendet, als sie sich an den Hfen Europas nach Bundesgenossen gegen Friedrich umsah. Es gelang ihr, ein geheimes Bndnis mit Rußland, Sachsen und Frankreich zustande zu bringen. Friedrich war von allem unterrichtet. Von Peter, dem Grofrsten von Rußland, der ihn bewunderte, hatte er erfahren, da er noch im Jahre

17. Geschichte der Neuzeit - S. 77

1901 - München [u.a.] : Franz
Franz I. 77 glcklich und brachten das Knigreich Sardinien auf ihre Seite. Da schlo auch Sachsen mit sterreich Frieden, ja sogar einen Verteidigungsbund. Als sich Maria Theresia in ihren Abmachungen mit England und Sardiniens alle Lnder garantieren lie, welche sie besa oder kraft frherer Vertrge besitzen sollte", erkannte Friedrich d. Gr., der davon Nachricht erhielt, da er um den Besitz von Schlesien noch einmal werde kmpfen mssen, und beschlo, seinen Feinden zuvorzukommen, zumal der auch von ihm erwhlte Kaiser, aus seinen Erblanden vertrieben, als Flchtling in Zweiter Frankfurt lebte. So erffnete er den zweiten schleichen Krieg schlesischer 1744 1745, indem er in Bhmen einrckte und Prag nahm. Krieg Aber die feindselige Haltung der tschechischen Bevlkerung erschwerte 17441745. die Verpflegung seiner Armee so sehr, da er sich wieder n ach Schlesien zurckziehen mute. Immerhin hatte sein Vorsto dem Kaiser Karl Vii. einige Erleichterung verschafft. Er kehrte im Sptjahr 1744 mit bayerischen und franzsischen Truppen nach Mnchen zurck, starb aber schon anfangs 1745. Sein Sohn und Nachfolger Mar Iii. Joseph schlo mit sterreich den Frieden Friede von von Fsseu, in welchem er allen Erbansprchen auf fter- Fssen 1745. reich entsagte und dafr Bayern zurckerhielt. Jetzt konnte Maria Theresia ihre Hauptmacht gegen Preußen verwenden. Ein sterreichisches Heer, dem sich ein schsisches anschlo, rckte in Schlesien ein, wurde aber bei Hohenfried-berg 1745 vollstndig geschlagen. Friedrich folgte den sterreichern nach Bhmen und schlug sie bei Soor. Als die sterreicher und L /, iri J Sachsen einen Anschlag aus Berlin planten, griff der alte Dessauer" /p/mm/Mf' die schsische Armee bei Kesselsdors au und brachte ihr eine ff I entscheidende Niederlage bei. Es war der letzte Sieg dieses preuischen Feldherrn; er fhrte den Frieden von Dresden (1745) herbei, Friede von in welchem Friedrich d. r. Schlesien abermals zugestanden Dresden 1745. erhielt, dagegen nachtrglich -den Gemahl Maria Theresias, der unterdessen zum Kaiser gewhlt war, anerkannte. Mit Franz I. 17451765 nahm das Haus Lothringen-Toscana den Thron des rmisch-deutschen Reiches ein, den es bis zu dessen Ende (1806) behauptete. Seit dem Dresdener Frieden hatte Maria Theresia nur noch mit Spanien und Frankreich zu kmpfen. Das erstere hatte es auf die italienischen Besitzungen sterreichs, Frankreich aus dessen Niederlande abgesehen. Schon hatten die Franzosen die sterreichischen Niederlande erobert, da schickte die Krieg in Belgien.

18. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 71

1896 - Halle : Anton
Ii nichtete der berhmte Preuische Feldherr Fürst Leopold von Dessau (der alte Dessauer") am 15. Dezember bei Kesselsdorf (unweit Dresden), wo das preuische Fuvolk die starkbefestigteu, bereisten Hhen im Sturm-lauf erkletterte. Diese Siege der Preußen bewogen Maria Theresia zum Frieden zu Dresden, in dem sie Schlesien zum zweiteumale an Friedrich abtrat (1745). 3. Der siebenjhrige Krieg. Nach wenigen Friedensjahren aber zog sich ein furchtbares Kriegs-Wetter gegen Preußen zusammen. sterreich, Sachsen und die sddeutschen Lnder, Frankreich, Rußland und Schweden verbndeten sich, um den auf-strebenden Preuenknig zum Markgrafen von Brandenburg" zu ernie-drigen. Friedrich, der durch einen Schreiber in Dresden Kunde von dem Bndnis erhielt, beschlo, den Feinden zuvorzukommen. 1756, Ende August, fiel Friedrich in Sachsen ein und umzingelte das schsische Heer bei Pirna, während sich Kurfürst August Iii. auf den uneinnehmbaren Knigstein flchtete. Um die Sachsen zu befreien, drang ein sterreichisches Heer von Bhmen her gegen die Elbe vor. Dem warf sich Friedrich mit einem Teile seiner Truppen bei Lowositz in Bhmen entgegen und zwang die sterreicher zum Weichen (1. Oktober). Noch zwei Wochen behaupteten die Sachsen ihre Stellung am Fue des Lilieusteins; dann wurde ihr Befehlshaber durch Hunger und strmenden Herbstregen gezwungen, die ganze Armee von 17000 Mann als Kriegsgefangene an Friedrich zu bergeben. 1757 war das thatenreichste Jahr des Krieges. 1) Im Frhjahr drang Friedrich in Bhmen ein und griff am 6. Mai mit 64000 Preußen 60000 sterreicher an, die auf schwer zugnglichen, wohlverschanzten Hhen vor Prag standen. Als beim Sturm auf diese Hhen die preuischen Bataillone vor dem verheerenden Geschtzfeuer zu wanken begannen, ri der greise Feldmarschall Schwerin einem fliehenden Fhndrich die Fahne aus der Hand und rief: Heran, meine Kinder!" Gleich darauf fiel er, von vier Karttschenkugeln durchbohrt, zu Boden. Endlich aber wurden doch die Hhen genommen und die sterreicher in das befestigte Prag zurckgeworfen. 2) Whrend nun Friedrich Prag belagerte, rckte von der oberen Elbe her ein sterreichisches Heer unter General Daun heran, um die Hauptstadt Bhmens zu entsetzen. Gegen dieses Heer wendete sich Friedrich mit einem Teile seiner Armee, und es kam am 18. Juni zur Schlacht bei Kolin in Bhmen, in der Friedrich zum erstenmal vom Kriegsglck ver-lassen wurde. War aber auch sein tapferes Heer geschlagen, so war Fried-rich doch nicht entmutigt. Kinder, ihr habt einen schweren Tag gehabt", sprach er zu den Soldaten; aber habt nur Geduld, ich werde alles wieder gut machen." 3) Doch berall regten sich nun die Feinde Friedrichs. Ein starkes sterreichisches Heer unter Daun drang nach Schlesien herein und ntigte dadurch Friedrich, die Belagerung von Prag aufzuheben. Schwedische Truppen fielen von Schwedisch-Pommern aus in die Uckermark ein. Ein russisches Heer rckte in Preußen ein und schlug den General Lehwald

19. Deutsche Geschichte von 1519 bis 1871, Übersicht über die württembergische Geschichte - S. 72

1909 - Bamberg : Buchner
72 Neue Geschichte. Schlesiens, eines Landes mit V/2 Millionen Einwohnern und S'/a Millionen Taler Einknfte. 3. der diesen Frieden waren die brigen Verbndeten erbost. Es fehlte ihnen jetzt die krftige Untersttzung Preuens, und zudem wurden sie allenthalben von den sterreichern geschlagen. Maria Theresia lt sich in Prag und Mnchen huldigen (1743). Kaiser Karl Vii. war ein Herrscher ohne Land. Um zunchst die Gegnerschaft Sachsens los zu werden, versprach Maria Theresia Schlesien dem Kurfrsten von Sachsen. Zur Sicherung seines Besitzes schlo nun Friedrich Ii. einen abermaligen Vertrag mit Bayern und Frankreich, wonach er Bhmen besetzte, während die beiden andern den sterreichern Bayern wieder entreien sollten. So begann der zweite schlesische Krieg (1744/45). Friedrich Ii. zog, ohne zu fragen, durch Sachsen, rckte in Bhmen ein und eroberte Prag (September 1744). Die Bhmen huldigten Karl Albrecht zum zweitenmal. Dann aber mute Friedrich Ii. Bhmen verlassen, um das von den fter-reichern bedrngte Schlesien zu decken. Die Franzosen und Bayern nahmen inzwischen Mnchen (Januar 1745). Da stirbt Kaiser Karl Vii. Sein 1745 Sohn, Maximilian Josef, verzichtet im Sonderfrieden von Fssen (April 1745) auf seines Vaters Ansprche und gibt dem Gemahl der Maria Theresia, Franz Stephan, seine Stimme bei der bevorstehenden Kaiserwahl. Friedrich Ii. hatte somit einen Bundesgenossen verloren. Zu-gleich erhielt er drei weitere Gegner: England, Holland und Sachsen hatten sich mit sterreich zur Vernichtung Preuens vereinigt. Doch Friedrich Ii. verzweifelte nicht. Er schlug in einer Reihe von glnzenden Siegen seine Gegner bei Hohenfriedberg', (Sor2 und Kesselsdorf3 1745 (1745) und zwang sie zum Frieden von Dresden (Dezember 1745). Schlesien wird ihm zum zweitenmal besttigt, und Sachsen zahlt 1 Million Taler, er aber erkennt den neuen Kaiser Franz I. an. 1748 Diesem Frieden folgte der von Aachen (1748), der dem sterreichischen Erbfolgekrieg ein Ende machte. Die pragmatische Sanktion wird erst jetzt feierlich anerkannt, nachdem Spanien Parma und Piacenza; Sardinien die 1 Hier jagte ein einziges preuisches Dragonerregiment sieben feindliche Regimenter auseinander, und Friedrich Ii. erbeutete binnen vier Stunden 91 Fahnen bei einem Verlust von 4000 Mann, während die Feinde 20000 einbten. 2 Es schlugen 12 preuische Schwadronen 50 sterreichische in die Flucht. 3 Hier strmte die preuische Infanterie unter der Anfhrung des alten Dessauers" trotz Schnee und Eis die uerst feste Stellung der Sachsen und sterreicher, so da Friedrich Ii. am 17. Dezember 1745 in Dresden einmarschieren und den Frieden diktieren konnte. 338

20. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 55

1898 - Bamberg : Buchner
Maria Theresia 17401780. 55 Die beiden ersten schlesischen Kriege und der sterreichische Erbfolgekrieg. Der erste schlesische Krieg 174042: Im Dezember 1740 fiel Friedrich Ii. mit 30000 Mann in Schlesien ein. Das sterreichische Heer, das ihn im nchsten Frhjahr daraus vertreiben wollte, wurde von seinem Feldherrn Schwerin bei Mollwitz (sdstlich von Breslau) geschlagen 1741. Daraus verband er sich mit Frankreich und Bayern und schlug 1741 nach einer kurzen Waffenruhe den Schwager Maria Theresias, Karl von Lothringen, in Bhmen zwischen Chotusitz und Czaslau 1742. Diesem 174-2 Siege folgte der Friede zu Breslau, der Schlesien und die Grasschaft Glatz an Preußen brachte. Karl Albrecht fiel 1741 mit einem bayrisch-franzsischen Heere in Obersterreich ein und lie sich in Linz huldigen. Statt Wien anzugreisen, dem er sich bis auf drei Tagemrsche genhert hatte, wandte er sich nach Prag und empfing dort die bhmische Krone. Im Februar 1742 holte er sich zu Frankfurt die Kaiserkrone, welche er als Karl Vii. bis 1745 trug. Aber mittlerweile hatte Maria Theresia mit Hilfe der Ungarn, die sie sr sich zu begeistern wute, ein stattliches Heer ausgebracht; während sich Karl Albrecht zum deutschen Kaiser krnen lie, wurde seine Hauptstadt von den sterreichern besetzt und Bayern von den Raubscharen der Kroaten und Pandnren verwstet. Im Herbst vertrieben, sielen die sterreicher im nchsten Frhjahr 1743 nach einem Sieg bei Simbach abermals in 1748 Bayern ein, und Maria Theresia lie sich in Mnchen huldigen. Ebenso unglcklich wie die Bayern, waren die Franzosen; sie hatten Prag rumen mssen und wurden 1743 von dem englischen König Georg Ii. mit seiner sog. pragmatischen Armee bei Dettingen (zwischen Aschaffenburg und Hanau besiegt. Sachsen trat auf die Seite sterreichs der. Der zweite fchlefische Krieg 17441745: Friedrich Ii., den die Erfolge der sterreicher um den Besitz Schlesiens besorgt machten, brach den Frieden und besetzte angeblich als Beschtzer des Kaisers (Karl Vii.) und der deutschen Freiheit sast ganz Bhmen 1744. Aber die sterreicher, denen die Franzosen wenig zu schaffen machten, eilten vom Rhein herbei und zwangen die Preußen nicht nur zum Rckzug, sondern verfolgten sie auch nach Schlesien. Bei Hohenfriedberg (nordwestlich von Schweidnitz) kam es im Sommer 1745 zu einer groen Schlacht. Friedrich Ii. siegte 1745 und trieb seine Gegner wieder nach Bhmen zurck. Als er nach einigen Monaten eben im Begriffe war, Bhmen wieder zu verlassen, gedachten ihn die sterreicher bei Soor zu berfallen, wurden aber mit groen Ver-lusten abgeschlagen. Friedrich Ii. hielt den Feldzug bereits sr beendigt.