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1. Geschichte der Griechen und Römer - S. 37

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. 37 figuren lebenswahr dargestellt haben und diese lebenswahren Einzel-gestalten zubewegten Gruppen zu vereinigen vermochten. Da ihnen das nicht angeflogen ist, lehrt ein Vergleich der im Anhang nebeneinandergestellten Bildwerke. Wir sehen, mit welcher Plumpheit sie anfingen und bis zu welcher Vollkommenheit sie sich emporarbeiteten Die Knste bedrfen zu ihrer Frderung Geld. Nun nahmen nach den Perserkriegen viele griechische Städte einen gewaltigen Wirt-schaftlichen Aufschwung. Sie fhlten auch Dankbarkeit gegen die Götter, deren Hilfe sie die Siege der die Feinde zuschrieben. Darum errichteten sie ihnen prchtige Tempel und lieen diese mit herrlichen Bildwerken ausschmcken. So entstanden auch die groartigen Tempel-bauten zu Olympia und zu Delphi. 4. Die Stadt Athen zur Zeit des Perikles. Nach dem Willen des Perikles sollte seine Vaterstadt die mchtigste, reichste und schnste Stadt der Welt sein. Wer damals in den Pirus, den Haupthafen, einfuhr, der geriet in ein gewaltiges Treiben. Ein ganzer Wald von Masten breitete sich vor seinen Augen aus. Fortwhrend fuhren Schiffe aus und ein. Tausende von Menschen waren mit dem Ein- und Ausladen beschftigt, und die verschiedensten Sprachen klangen in das Ohr. Aber der diesem Treiben herrschte der Geist hoher Ordnung. Am Kai erhoben sich ge-waltige Lagerhuser, in denen die Schtze fremder Lnder aufgespeichert wurden. Der Pirus war eine schne Stadt mit seinen groartigen Gebuden und breiten, geraden Straen, die sich rechtwinklig schnitten. beraus lebhaft war der Verkehr, der sich innerhalb der Langen Mauern zwischen den Hfen und der Oberstadt vollzog. Groe Mengen fremden Getreides waren zur Ernhrung der volkreichen Stadt ntig; herrliche Gewebe und kostbare Gewrze, Elfenbein und seltene Hlzer wurden dahin gebracht. Die Erzeugnisse des athenischen Gewerbefleies, besonders Ton- und Metallwaren, wanderten hafenwrts; denn Athen war auch eine groe Fabrikstadt geworden. Die Oberstadt selbst erschien nicht so regelmig gebaut wie der Pirus. Die Straen waren meist eng und winkelig, die Privat-Huser grtenteils unansehlich. Sie hatten nach der Strae zu keine Fenster, wohl aber hufig einen offenen Vorraum, der als Laden oder Werkstatt diente. An den Straenecken standen Marmorfulen mit dem Kopfe des Gottes Hermes, darum Hermen genannt; er war ja der Gott des Verkehrs. Zahlreich und prchtig dagegen waren die ffentlichen Ge-bnde: das Rathaus, wo stets Hunderte ein- und ausgingen, die ver-

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1. Geschichte für die Mittelschulen der Stadt Frankfurt am Main - S. 18

1906 - Frankfurt a.M. : Neumann
(Ls 3. Die Stadt Athen in ihrer Blte. Das Perikleifche Athen war nicht blo die reichste Stadt der Welt, es war auch die schnste. Wer in den Pirus, den Haupthafen, einfuhr, der geriet in ein gewaltiges Treiben hinein. Ein ganzer Wald von Masten breitete sich vor seinen Augen aus. Fortwhrend fuhren Schiffe aus und ein. Tausende von Menschen waren mit dem Ein- und Ausladen beschftigt, und die verschiedensten Sprachen klangen in das Ohr. Aber der diesem Treiben herrschte der Geist hoher Ordnung. Am Ufer erhoben sich gewaltige Lagerhuser, in denen die Schtze fremder Lnder auf-gespeichert wurden. Der Pirus war eine schne Stadt mit seinen groartigen Gebuden und breiten, geraden Straen, die sich recht-winklig schnitten. beraus lebhaft war der Verkehr, der sich iuuer-halb der langen Mauern zwischen den Hfen und der Oberstadt voll-zog. Groe Mengen orientalischen Getreues waren zur Ernhrung der volkreichen Stadt ntig; herrliche Gewebe und kostbare Gewrze, Elfenbein und seltene Hlzer wurden dahin gebracht. Die Erzeugnisse des athenischen Gewerbefleies, besonders Ton- und Metallwaren, wanderten hafenwrts; denn Athen war auch eine groe Fabrikstadt geworden. Maschinen hatte man freilich nicht; alles wurde mit der Hand gefertigt. Aber es gab doch schon Grobetriebe, in denen Hunderte von Sklaven arbeiteten. Athen selbst war nicht so regelmig gebaut wie der Pirus. Die Straen waren vielfach eng und winklig; doch gaben ihnen die vielen Marmorsuleu mit Hermeskpfen, Hermen genannt, einen freundlichen Anstrich. Zahlreich und prchtig waren die ffentlichen Gebude: die verschiedenen Gymnasien, in denen die Jugend den krperlichen bungen oblag, die berhmte Bunte Sulenhalle mit ihren von Knstlerhand geschaffenen Gemlden aus Sage und Ge-schichte, das gewaltige Theater;^ besonders aber die Marmor-tempel, von denen der des Theseus noch heute steht. Alles aber wurde bertroffen durch die wundervoll ausgeschmckte Akrpolis. Auf ihr oder in ihrer Nhe wurden die meisten Götter in Tempeln verehrt. Weithin schimmeren ihre gewaltigen Marmor-faulen, und die vergoldete Lanzenspitze des neun Meter hohen, von Meister P h i d i a s geschaffenen ehernen Standbildes der Schutz-qttin Athene glnzte in der Sonne. Auf marmorner Treppe stieg man hinauf. Durch die von sechsfacher Sulenreihe getragenen Propylen (Zugnge), die an der Hinterseite durch fnf Tore ver-schlssen werden konnten, gelangte man in den heiligen Bezirk. Von den Tempeln dort oben war der herrlichste der Parthenon mit feinen gewaltigen dorischen Sulen. Phidias und seine Schler hatten die Giebel mit Bildwerken geziert. In dem prchtig ausgeschmckten Inneren erhob sich eine zwlf Meter hohe Statue der Athene, ganz von der Hand des Phidias gefertigt. Die Waffen daran waren von ver-

2. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 17

1903 - Wiesbaden : Behrend
- 17 Obgleich die Herrschaft der Athener fast alle Städte an der nrd-lichen und stlichen Kste des gischen Meeres und auch die meisten Inseln in demselben umfate, wollte Perikles dieselbe noch fortwhrend erweitern. Mit wachsender Besorgnis sah Sparta dieser Ausdehnung der athenischen Macht zu und suchte sie nach Krften zu hindern. Es zeigte sich bald, wie gefhrlich die Unzufriedenheit der Bunnes-genossen war. Traf Athen nur ein kleiner Unfall, so gab es eine Emprung, die von Sparta mit Nachdruck untersttzt wurde. Nur der Umsicht des Perikles gelang es, diese Bewegungen zu unter-drcken. Die Bundesgenossen muten immer bewacht werden. Um Athen selbst uneinnehmbar zu machen, verbanden die Athener ihre Stadt damals durch drei gewaltige Mauern mit den Hfen. So lange jetzt die athenische Flotte die Zufuhr zum Pirus offen zu halten vermochte, war eine Belagerung zu Lande ganz ungefhrlich. 3. Die Stadt Athen in ihrer Blte. Das perikleische Athen war nicht blo die reichste Stadt der Welt, es war auch die schnste. Wer in den Pirus, den Haupthafen, einfuhr, der geriet in ein gewaltiges Treiben hinein. Ein ganzer Wald von Masten breitete sich vor seinen Augen aus. Fortwhrend fuhren Schiffe aus und ein. Tausende von Menschen waren mit dem Ein- und Aus-laden beschftigt, und die verschiedensten Sprachen klangen in das Ohr. Aber der diesem Treiben herrschte der Geist hoher Ordnung. Am Kai (Ufer) erhoben sich gewaltige Lagerhuser, in denen die Schtze fremder Lnder aufgespeichert wurden. Der Pirus war eine schne Stadt mit groartigen Gebuden und breiten, geraden Straen, die sich rechtwinklig schnitten. beraus lebhaft war der Verkehr, der sich innerhalb der langen Mauern zwischen den Hfen und der Oberstadt vollzog. Groe Mengen orientalischen Getreides waren zur Ernhrung der volkreichen Stadt ntig; herrliche Gewebe und kostbare Gewrze, Elfenbein und seltene Hlzer wurden dahin ge-bracht. Die Erzeugnisse des athenischen Gewerbefleies, besonders Ton- und Metallwaren, wanderten hafenwrts; denn Athen war auch eine groe Fabrikstadt geworden. Maschinen hatte man freilich nicht; alles wurde mit der Hand gefertigt. Aber es gab doch schon Grobetriebe, in denen hunderte von Sklaven arbeiteten. Athen selbst war nicht so regelmig gebaut wie der Pirus. Die Straen waren vielfach eng und winklig; doch gaben ihnen die vielen Marmor-snlen mit Hermeskpfen, Hermen genannt, einen freundlichen An-strich. Zahlreich und prchtig waren die ffentlichen Gebude: die verschiedenen Gymnasien, in denen die Jugend den krperlichen bungen oblag, die berhmte bunte" Sulenhalle mit ihren von Knstlerhand geschaffenen Gemlden aus Sage und Geschichte, das gewaltige Theater, besonders aber die Marmortempel, von denen der des Theseus noch heute steht. Fronin g und G rot he, Geschichte. Ausg. D. 2

3. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte - S. 32

1911 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
3. Die Stadt Athen in ihrer Blte. Athen war zur Zeit des Perikles nicht blo die reichste Stadt der Welt, es war auch die schnste. Wer in den Piraus, den Haupthafen, einfuhr, der geriet in ein gewaltiges Treiben hinein. Ein ganzer Wald von Masten breitete sich vor seinen Augen aus. Fortwhrend fuhren Schiffe aus und ein. Taufende von Menschen waren mit dem Ein- und Ausladen beschftigt, und die verschiedensten Sprachen klangen in das Ohr. Am Ufer erhoben sich gewaltige Lagerhuser, in denen die Schtze fremder Lnder aufgespeichert wurden. Groe Mengen auslndischen Getreides waren zur Ernhrung der volkreichen Stadt ntig; herrliche Gewebe und kostbare Gewrze, Elfenbein und seltene Hlzer wurden dahin gebracht. Dafr wau-derten die Erzeugnisse des athe-nischen Gewerbefleies, beson-ders Ton- und Metallwaren, nach dem Hasen; denn Athen war auch eine groe Fabrik-stadt geworden. Maschinen hatte man freilich nicht; alles wurde mit der Hand gefertigt. Aber es gab doch schon Gro-betriebe, in denen Hunderte von Sklaven arbeiteten. Athen selbst war nicht so regelmig gebaut wie der Pirus. Die Straen erschienen vielfach eng und wink-lig; doch gaben ihnen die vielen Marmorsulen mit Hermeskpfen, Hermen genannt, einen freundlichen Anstrich. Zahlreich und prchtig waren die ffentlichen Gebude: die verschiedenen Gymnasien, in denen die Jugend krperliche bungen trieb, und das Das Standbild der Athene im Parthenon. gewaltige Theater; besonders aber die Marmortempel. Alles aber wurde bertroffen durch die wundervoll ausgeschmckte Akrpolis. Auf ihr wurden die wichtigsten Götter in Tempeln verehrt. Weithin schimmerten ihre prchtigen Marmorsulen. Neun Meter hoch erhob sich das eherne Standbild der Schutzgttin Athene, und seine vergoldete Lanzenspitze glnzte in der Sonne. Auf marmorner Treppe stieg mau hinauf. Durch die Propylen, die Zugnge, gelangte man in den heiligen Bezirk. Von den Tempeln dort oben war der herrlichste der Parthenon mit seinen gewaltigen dorischen Sulen. Der Bildhauer Phldias und seine Schler hatten die Giebel mit Bildwerken geziert. In dem prchtig ausgeschmckten Inneren erhob sich eine zwlf Meter hohe Statue der Athene. Sie war ganz von der Hand des Phidias gefertigt

4. Alte Geschichte für die Anfangsstufe des historischen Unterrichts - S. 69

1916 - Berlin : Weidmann
69 handelte sie aber schon nicht mehr als Bundesgenossen, sondern wie Untertanen. Der Bundesschatz ward von Delos nach Athen gebracht und von den meisten Bundesgenossen statt der Schiffe und Mann-schasten nur noch Geld geliefert, das die Athener fr die gemeinsame Flotte verwenden sollten, das sie aber auch fr die Bedrfnisse ihres eigenen Staates und vor allem zum Schmuck ihrer Stadt gebrauchten. Denn Perikles lie Athen mit herrlichen Gebuden zieren, mit Tempeln, Hallen und Bildsulen. Er vollendete auch den Bau der Langen Mauern, die die Stadt und den Hafen Pirus zu einer Einheit verbanden. Besonders verschnerte er die Burg von Athen, die Akr-polts, indem er den Zugang zu ihr mit einem prchtigen Sulentor, den Propylen, schmckte, droben den groartigen Tempel der Athene, den Parthenon, baute und darin ein von seinem Freunde, dem berhmten Bildhauer Phidias, aus Gold und Elfenbein gefertigtes gewaltiges Standbild der Athene aufrichten lie, während, von dem-selben Meister geschaffen, drauen auf der Akropolis zwei andere Statuen der Gttin, beide aus Erz gegossen, standen, deren eines sie ebenfalls in ragender Gre und zwar in voller Kampfesrstung darstellte. Ein weiteres hochberhmtes Werk hat Phidias dann fr den Zeustempel in Olympia aus Gold und Elfenbein gebildet: es stellte den hchsten Gott in seiner ganzen, erhabenen Majestt dar. Da um diese Zeit auch die grten Schauspieldichter schylus, Sophokles und Eurip:des, die groen Geschichtschreiber Her od t und Thukydides und die ersten groen Redner und Philosophen lebten, so gilt das Zeitalter des Perikles mit Recht fr Griechen-lands und vor allem Athens glnzendste und schnste Zeit.

5. Geschichte der Griechen und Römer - S. 38

1910 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
38 Ix. Perikles und seine Zeit. r schiedenen Gymnasien, in denen die Jugend den krperlichen bungen oblag, die berhmte Bunte Sulenhalle mit ihren von Knstlerhand geschaffenen Gemlden aus Sage und Geschichte, das gewaltige Theater besonders aber die Marmortempel. Alles wurde bertroffen durch die wundervoll ausgeschmckte Akropolis. Auf ihr oder in ihrer Nhe verehrte man die meisten Götter. Weithin schimmerten in der Luft die gewaltigen Marmorsulen der Tempel, und die vergoldete Lanzenspitze der neun Meter hohen von Meister Phidias (Pheidias) geschaffenen ehernen Statue der Schutzgttin Athene glnzte in der Sonne. Aus marmorner Treppe stieg man hinaus. Durch die von sechsfacher Sulenreihe getragenen Propylen (Zugnge), die an der Hinterseite durch fnf Tore ver-schloffen werden konnten, gelangte man in den heiligen Bezirk. Von den Tempeln dort oben war der herrlichste der Parthenon mit seinen gewaltigen dorischen Sulen. Phidias und seine Schler hatten ihn mit Bildwerken geziert. In dem prchtig ausgeschmckten Inneren er-hob sich eine zwlf Meter hohe Statue der Athene, ganz von der Hand des Phidias gebildet. Die Waffen daran waren von ver-goldeter Bronze, die Kleider von lauterem Golde, die Arme und das Gesicht von Elfenbein; kostbare Edelsteine bildeten die Augen. Die Rechte hielt eine geflgelte Siegesgttin. 5. Das Leben in Athen. Ein frhliches und gebildetes Volk lebte in dieser Stadt. Es hatte seine Freude am schnen Schein und liebte prchtige ffentliche Feste der alles. Sie muten mglichst abwechslungsreich sein, und es muten mglichst viele Menschen dabei mitwirken. Feierliche Umzge, Wettspiele in krper-lichen bungen, Wettrudern und Wettfahren konnte der Athener daheim mehrmals im Jahre sehen oder gar mitmachen. Am meisten aber liebte er die groen Theaterauffhrungen, die zu Ehren des Gottes Dionysus gehalten wurden. Perikles hatte es so eingerichtet, da auch der rmste sie zu sehen bekam; jeder Brger nmlich, der darum bat, erhielt aus der Staatskasse das Geld fr den Theaterbesuch. In halbkreisfrmig angeordneten Bankreihen saen die athenischen Männer zu Tausenden und schauten und hrten mit grter Spannung den Vorgngen auf der Bhne zu. Es strte sie nicht, da die Schauspieler Masken trugen und durch Kltze unter den Schuhen ihre Gestalt vergrerten; die Hauptsache ttmr, was sie sagten. Und das bte gerade damals die grte Wirkung auf die Gemter; denn die Athener zu Perikles' Zeiten hatten das groe Glck, die bedeutendsten Theaterdichter als ihre Mitbrger zu besitzen: schylus (Aischylos), Sophokles und

6. Geschichtsleitfaden für Sexta - S. 48

1907 - Berlin : Teubner
48 oft wollten die Bundesgenossen ihre Freiheit nicht preisgeben und muten erst mit den Waffen dazu gezwungen werden; dann hatten die berwundenen schwere Kriegsentschdigung und hohe Strafgelder zu bezahlen. Die ungeheuren Summen, die so eingingen, verwandten die Athener auf den Rat des Perikles zur unaufhrlichen Vergrerung ihrer Kriegsflotte und zur Sicherung ihrer Stadt, welche durch Mauern mit dem Hafen Pirens verbunden und dadurch unbezwingbar gemacht wurde. Ruhm fr alle Zeiten gewann aber Perikles dadurch, da er die Athener veranlate, groe Summen auf die Pflege der Knste zu ver-wenden. Schon unter Cimon hatte man angefangen, herrliche Bauten, und Tempel zu errichten; Perikles gestaltete die Burg der Stadt, die Akrpolis, zu eiuem wunderbar schnen, weihevollen Mittelpunkte des Staats. Wenn man die Strae zur Akropolis emporgeklommen war, trat man durch die Sulen einer herrlichen Eingangshalle, der Propylen, in einen lichten Hos, der von erhabenen Gebuden begrenzt war. Un-mittelbar vor dem Eintretenden ragte die eherne Riesenbildsule der Gttin Pallas Athene empor, die als Kriegsgttin in Waffenrstung dargestellt war; die goldene Lanzenspitze der Gttin glnzte den heran-segelnden Schiffen entgegen, wenn sie noch meilenweit von der Kste entfernt waren. Das herrlichste aller Tempelgebude war der Parthenon, der Tempel der jungfrulichen Gttin" Pallas Athene. Ein ganzer Wald von riesigen Sulen trug das Dach, in den Giebelfeldern waren in kunstvoller Marmorarbeit Szenen aus dem Leben der Pallas Athene dargestellt: ihre Einfhrung in den Kreis der olympischen Götter und ihr Streit mit Poseidon um den Besitz Attikas. Und wo nur ein Platz sich bot, hatte die Bildhauerkunst Bilder und Zieraten zum Ruhme der Gttin geschaffen. Im Heiligtums selbst aber war eine kostbare Bildsule der Gttin aufgestellt, die von dem groen Baumeister und Bild-Hauer Phsdias aus Gold und Elfenbein gefertigt war; in reichem Ge-wnde als Friedensgttin fa sie auf goldenem Throne. Nicht nur die Burg, auch die Straen der Stadt wurden durch herrliche Gebude, Bildsulen und Brunnen geschmckt, so da man mit vollem Rechte Athen eine Prachtstadt nannte, der sich keine andere Stadt Griechenlands an die Seite stellen konnte. Und wie die Bildhauerkunst, so blhten auch die anderen Knste: Malerei, Musik, Dichtkunst und Schauspielkunst. Fr die letztere waren groe Theater errichtet, in denen an den Gtterfesten, vor allem an den Festen des Bacchus, als eine Art gottesdienstlicher Handlung gewaltige Dichtungen ans der Götter- und Heldensage ausgefhrt wurden, deren erhabene Worte in den Zuhrern groe und edle Gefhle hervorriefen. Diese herrliche Blte Athens, die hauptschlich dem Perikles zu ver-danken war, nahm aber ein trauriges Ende. Zwischen Sparta, das an

7. Altertum - S. 41

1889 - Hannover : Helwing
Athen unter Perikles. 41 2) Athen unter Perikles. a. Athens Vliite. Griechenland war durch die Perserkriege reich, mchtig und berhmt geworden. Die Stadt Athen war durch die Perser zweimal fast gnzlich niedergebrannt, 480 durch Xerxes, 479durch Mardonius; aber herrlicher denn'zuvor erhob sie sich aus ihrer Asche. Die Athener stellten nach ihrer Rckkehr ihre Wohnungen zunchst nur notdrftig wieder her und begannen gleich mit dem Aufbau der 64jlbu.auei\ Auch der Hafen Pirus wurde durch eine drei Stunden lange eingeschlossen; dieselbe bestand aus groen Quadersteinen, war 171/2 m hoch und so breit, da zwei Wagen auf derselben einander vorbeifahren konnten. Danach verband man durch ..dk lanaen Ntauern" die Festungsmauern des Hafens mit denen der Stadt, so da Stadt und * Hafen eine groe Seefestung bildeten. Nachdem die Athener ihre Stadt gegen uere Angriffe sicher gestellt hatten, begannen sie, die zerstrten Te m vel und sonstigen ffentlichen Gebude neuzubauen. Den hchsten Glanz erlangte Athen unter Neri kl es (469429); unter seiner Leitung berstrahlte seine Vaterstadt "alle griechischen Städte, nicht nur durch uere Macht, sondern auch durch Bildung, Kunst und Wissenschaft. Die bedeutendsten Kunstwerke befanden sich auf der alten Burc^. Akrop oli s genannt, die seit der Befestiauna Arbeus die "Bedeutung einer Festung verloren hatte. Sie erhob^sich im nrdlichen Teile der Stadt;^Ummarmortreppe, breiter als unsere breitesten Straen, fhrte in gewundener Richtung zu ihr hinauf. Oben geno man die Herr-lichste Aussicht; man erblickte die groe und prchtige Stadt mit ihrem Menschengewhl, den Hafen mit seinem Mastenwalde, das belebte Meer, .die Inseln und in blauer Ferne die Berge des Peloponnes. Den Ein-gang zur Burg bildeten die Prnpv le_n__oder Vorhallen, ein hohes Sulenthor von schneeweiem Marmor, mit fnf Durchgngen. Zur Linken schlo sich hieran'ein hallenartiges Gebude, dessen Wnde mit Gemlden geschmckt waren ; zur Rechte lag der Marmortempel der Sieaesattin Athene. Durch diese Vorballen gelangte man zu dem hchsten Teile der Burgflche, wo der P a r t h e 110 n oder Tempel der . jungfrulichen Athene stand. das herrlichste aller ariecfn!^ 46 Sulen von weiem Marmor uno einer vohe von^0 r^Mmben inn muriner aeraunnaen .vaue. in welcher der Thron stand'. auf dem Xerm während der Schlacht vel'salamis gesessen hattet Der Tempel veftanv au._Mel unaieichen Teilen; oer rieiner^ oieniewr Aufbewahrung des Staatsschatzes und der kostbaren Wemejchenke der Gttin und hatte ein,; vouuanmqe ^^ecke. wahrend ^)er aro^ere von oben Licht erhielt und >^.ur an den Seiten mit einer von Sulen aetraaenen Decke berbaut war ^n cicictu ^eile stand die fast 9 m hohe Bildsule der Gttin Athene, aus Gold und Elfenbein, ein Meiiterwn-f de Fhidias. Sie sollte anlangt Uus hell !kal l)e^ Phidias aus Marmor gebaut werden ; als er aber'noch hinzusetzte: Marmor ist ja auch wohlfeiler," da schrie das ganze Volk: Nein, nein, aus- Gold und Elfenbein." Nach zehn-jhriger Arbeit wurde das groartige Wert, an dem tausend Hnde ge-arbeitet hatten, vollendet. Auf der hchsten Spitze des Burgberges stand

8. Griechische und römische Geschichte für die 5. Klasse - S. 34

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
34 Geschichte der Griechen. Akropolis standen, waren von den Persern verbrannt worden; jetzt wurden sie in prchtigster Weise wieder aufgebaut. Wenn man auf der hohen, breiten Treppe, die von Westen auf die Burg hinauffhrte, emporschritt, ?o/Nn!'so erreichte man zuerst die Propylen, mchtige, auf Sulen ruhende Torhallen. Sie waren im dorischen Stil erbaut. Die dorische Sule hat keine Basis, verjngt sich nach oben, ist kanneliert und wird von einem einfachen Kapital gekrnt, das aus einem Wulst und einer darauf ruhenden Platte besteht; auf den Sulen ruht der Deckbalken (Architrav), darber der Fries und weiter das Kranzgesims, welches das Dach trgt. Von den Propylen gelangte man an der hochragenden Statue der be-helmten und gersteten Athene, die der groe Bildhauer Phidias ge-schaffen hatte, vorbei zu zwei Athenetempeln. Rechts stand der Parthenon, rings von 58 dorischen Sulen umgeben, in seinen Giebeln mit den wundervollsten Statuen, an den Tempelwnden mit der Reliefdarstellung des Panathenenznges von der Hand des Phidias und seiner Schler geschmckt; dieser Tempel enthielt das berhmte, aus Gold und Elfen-bein gearbeitete Standbild der Jungfrau Athene, das ebenfalls Phidias geschaffen hatte. Links erblickte man das Erechtheion; dieser Tempel hatte seinen Namen von dem Poseidon Erechtheus, der dort mit der Athene zugleich verehrt wurde Er war im ionischen Stil errichtet; die ionische Sule unterscheidet sich von der dorischen dadurch, da sie eine Basis hat und ihr Kapitl mit einem Eierstab und darber mit schneckenfrmigen Voluten geschmckt ist. Eine besondere Zierde des Erech-theions bildet eine Vorhalle, deren Deckbalken anstatt der Sulen durch schlanke Mdchengestalten (Karyatiden) getragen wird. Heute stehen jene Bauten halb zerstrt, und ihre schnsten Bildwerke sind aus Athen fort-gefhrt; aber noch die Trmmer sind schn, und jene Sttte ist geweiht fr alle Zeiten. Olympia, Eine zweite herrliche Kunststtte war Olympia (vgl. 22), dessen Trmmer auf Kosten des Deutschen Reiches blogelegt worden sind. Dort erhob sich, in dorischem Stile erbaut, von Sulen umgeben, der groe Zeustempel; ein Erdbeben hat ihn spter zerstrt. In ihm stand das Bild des Zeus, von Phidias. wie das der Athene im Parthenon, aus Gold und Elfenbein gebildet; auf einem Sessel thronend, war der Gott dargestellt, von gewaltigen Formen, majesttisch-mildem Gesichtsausdruck, auf der rechten Hand eine Siegesgttin, in der linken ein Zepter haltend. In einem anderen Tempel des olympischen Festplatzes stand ein Bild des Hermes mit dem kleinen Dionysos auf dem Arme, ein Werk des Praxiteles, der um die Mitte des 4. Jahrhunderts v. Chr. lebte; diese

9. Das Altertum - S. 68

1912 - Leipzig : Hirt
68 Geschichte der Griechen. Sitzungen teilnehmen konnten, erhielt jeder einen Obolus als Tagegeld. So kam es, da auch die groe Menge der Ungebildeten, die ein gewandter Redner leicht fr sich gewinnen konnte, stark vertreten war. Das brachte weiter keinen Schaden, solange ein Mann wie Perikles an der Spitze stand, konnte aber fr den ganzen Staat gefhrlich werden, wenn ein Mann die Fhrung erhielt, der nicht so edel ge-sinnt war wie er. 3. Das Wachsen der athenischen Macht. Groe Sorgfalt und viel Geld verwandten die Athener auf die Ausbildung des Heeres und die Kriegstchtigkeit der Flotte. Im Seebund, den Aristides gegrndet hatte, war Athen weitaus der mchtigste Staat, und so verloren die Bundesgenossen immer mehr ihre Selbstndigkeit. Lieferten sie ihre Beitrge zur Bundeskasse nicht pnktlich ab, so erschienen athenische Kriegsschiffe, um sie zur Zahlung zu zwingen. Bundesgenossen, die aus dem Bunde treten wollten, wurden von Athen zur Unterwerfung gezwungen. Die Bundeskasse wurde von Delos nach Athen gebracht und von Perikles nach Belieben verwaltet. 4. Die Kunst. Ans den reichen Geldmitteln lie er durch Phidias und andere Meister der Bau- und Bildhauerkunst die herrlichsten Kunst-werke auffhren. Am schnsten wurde die weithin sichtbare Akropolis ausgestattet. Herrliche Tempel erhoben sich, so vor allem der Tempel der Athene auf dem hchsten Punkte der Burg. Weithin der Land und Meer leuchtete das von Phidias aus Gold und Elfenbein gearbeitete Kolossal-standbild der Gttin. Als das Meisterwerk des groen Knstlers galt allerdings die Zeusstatue in Olympia. Unten lehnte sich an die Akro-polis das groe steinerne Theater, das erste in dieser Art, nach dem man fortan alle andern griechischen Theater baute. Wie die Bildhauerkunst und Baukunst, so hatte auch die Dichtkunst ihr goldenes Zeitalter. Fr das Theater dichteten schylus, Sophokles und Enripides, die die Stoffe zu ihren Werken meistens aus der griechischen Heldensage schpften. Tausende horchten in den Theatern den gewaltigen Worten dieser Männer. Seit der Vernichtung der persischen Flotte, die zu einem groen Teil aus phnizischen Schiffen bestanden hatte, waren die Griechen an Stelle der Phnizier das erste Handelsvolk geworden. Der Hafen Pirus wurde der Hauptstapelplatz der Mittelmeerlnder. Der Reichtum der athenischen Brger wuchs gewaltig. So erlebte die Stadt unter Perikles eine Zeit des Glanzes; leider sollte sie nur von kurzer Dauer sein. Perikles.

10. Geschichte des Altertums - S. 38

1906 - München [u.a.] : Franz
38 Das Zeitalter des Perikles um 444 v. Chr. Städte werden. Zu diesem Zweck schmckte sie Perikles mit Pracht-bauten, die noch heute als Ruinen der Stolz Athens sind. Die Stadt war zu Fen eines Tafelfelsens entstanden, der sich auf allen Seiten steil aus seiner Umgebung hebt und daher als der verteidigungsfhigste Teil der Stadt zur Aulage einer Burg bentzt worden war, die man Akropolis, d. i Hochstadt, nannte. Seitdem jedoch die ganze Stadt befestigt und mit dem Pirns zu einem Bollwerk zusammengeschlossen war, hatte die Akropolis als Burg untergeordnete Bedeutung. Da sie schon in der ltesten Zeit die Heiligtmer der Stadt aufgenommen hatte, beschlo Perikles sie zu einer wrdigen.statte der Schutzgottheiten Athens und zu einem dauernden Denkmal hellenischer Kunst umbauen zu lassen. Wie der Schutzheros der Stadt, der sagenhafte König Thefeus, schon durch Kimou ein Heiligtum in der unteren Stadt, den heute noch vor-handenen Thefeustempel, erhalten hatte, so bekam jetzt auch die Schutzgttin der Stadt, Pallas Athene, durch Perikles einen Pracht-tempel auf der Hochflche des Akropolis. Er ist wie der Theseus-tempel in dem ernsten dorischen Stil gebaut und fhrt den Namen $er Parthenon, her Parthenon", da er der Parthenos (d. i. Jungfrau) Athene" geweiht war. Im Innern desselben stand eine Statue der Gttin aus Gold und Elfenbein, die Phidias, der Zeitgenosse des Perikles, gefertigt hatte. Seitwrts vom Parthenon, dessen groartig schne Ruinen noch vorhanden sind, steht das nach dem Ahnherrn des The-Daserech-, seus, dem Heros und König Erechtheus, benannte zierliche Erech-theion, der schnste Tempel jonischen Stiles von allen, die aus dem Altertum erhalten sind. Den Eingang zur Akropolis, zu der eine Die Propylen/marmorne Prachttreppe emporfhrte, bilden die Propylen", eine prchtige Sulenhalle dorischen Stiles, durch welche fnf Durchgnge ans die Hochflche des Burgfelsens führen. Auf dieser selbst, zwischen Kolossalstatue den Propylen und dem Erechtheion, stand die 20 ra hohe eherne ei .lthene. Statue der ., Vorkmpferin" Athene, Pallas Promachos, die von Phidias entworfen und aus dem Erz der Beute von Marathon Phidias, gegossen war. Wie dieses Standbild stammten auch die Relies-bildet am Fries des Parthenon, die den jhrlichen Festzug zu Ehren Athenes darstellten, von phidias. Das Meisterwerk dieses grten Bildhauers des Altertums, eine Goldelfenbeinstatue des olympischen Zeus, besa brigens nicht Athen, sondern der Tempel aus der Feststtte von Olympia. Bltezeit der Whrend Perikles durch die Prachtbauten und Bildwerke, mit 9$ffi5g!1 denen er Athen schmckte, ganz besonders den Aufschwung der bil-den den Knste frderte, blhten auch Musik und Poesie und

11. Alte Geschichte - S. 31

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
7. Die Bltezeit Athens unter Perikles. 31 Eisen und Segeltuch. Der wenig fruchtbare Boden Attilas lieferte fr die Ausfuhr nur Oel, Wein und Honig. Desto grer aber war die Ausfuhr von Erzeugnissen des Gewerbes, Tonkrge, Vasen, Leder-waren, Waffen und Metallwaren. Zwischen Hafen und Stadt ging tagaus, tagein der lebhafteste Warenverkehr hin und her. Groe Fabrikanlagen waren in Athen entstanden, in denen nicht Maschinen, wie bei uns, sondern fleiige Sklavenhnde arbeiteten. Der Auf-schwung des Handels und der Industrie brachte den Brgern reichen Gewinn. Das Leben und Treiben im damaligen Athen war in vielen Stcken dem einer Grostadt unserer Tage nicht unhnlich. 5. Das geistige Leben Athens zur Zeit des Perikles. a. Bau-und Bildhauerkunst. Athen wurde unter Perikles nicht nur die mchtigste, sondern auch die schnste Stadt Griechenlands. Die gro-artigsten und schnsten Bau- und Bildwerke befanden sich auf der Burg von Athen, der Akropolis. Sie erhob sich auf einem steilen Hgel im nrdlichen Teile der Stadt; eine breite Marmortreppe fhrte zu ihr hinauf: den Eingang zur Burg bildeten die Propylen, ein hohes Sulentor von schneeweiem Marmor mit fnf Durchgngen und prchtigen Hallen auf beiden Seiten. Durch die Propylen kam man auf die eigentliche Burg, einen groen, gerumigen Platz, der mit einer Mauer umzogen war. Rechts stand der Parthenon, der Tempel der Schutzgttin der Stadt, das herrlichste aller griechischen Bauwerke. Dieser Tempel, der mchtig der alle anderen Bauten der Akropolis emporragte, bildete eine rechteckige, offene Halle, 31 m breit und 70 m lang, und war rings von 58 weien Marmorsulen umgeben; seine dreieckigen Giebelfelder waren mit den wundervollsten Statuen, seine Wnde mit Reliefdarstellungen von der Hand des Phidias und seiner Schler geschmckt. Der innere Tempelraum bestand aus zwei Teilen von verschiedener Gre; der kleinere hatte eine vollstndige Decke und diente zur Aufbewahrung des Staatsschatzes, während der grere von oben Licht erhielt und nur an den Seiten mit einer von Sulen getragenen Decke berbaut war. Hier stand die berhmte Bild-sule der Gttin Athene, ein Werk des Phidias, fast 9 m hoch, aus Elfenbein gearbeitet und mit einem Gewnde von reinem Golde ber-zogen. Sie sollte anfangs auf den Rat des Phidias aus Marmor gefertigt werden; als der Knstler aber noch hinzusetzte: Marmor ist ja auch wohlfeiler", da rief das ganze Volk: Nein, nein, aus Gold und Elfenbein!" Ein Seitenstck dieses Kunstwerkes war die Statue des Zeus im Tempel u Olympia, auch ein Werk des Phidias. Die 12 m hohe Figur war eben-alls aus Gold und Elfenbein und sa mit wallendem Bart und Haar bekleidet mit einem auf die Fe niederfallenden goldenen Mantel, auf einem Throne von Zedernholz. Der Eindruck dieses Gtterbildes war berwltigend- die Alten sagten, sein Anblick mache alles Erdenleiden vergessen. Linker Hand auf der Akropolis erblickte man das Erechtheion; es hatte seinen Namen von dem Poseidon Erechtheus, der dort neben der Athene zugleich verehrt wurde. Auf dem hchsten Punkte der Akropolis stand noch ein anderes, 15 m hohes Riesenstandbild der Pallas Athene, der Schutzgttin der Stadt. Sie stand da in

12. Leitfaden der Geschichte für die unteren und mittleren Klassen höherer Lehranstalten - S. 32

1916 - Stuttgart : Bonz
32 kasse bezahlt, ja sogar ein Eintrittsgeld frs Theater wurde den Armeren vom Staat gereicht. b. Athen wurde damals durch prchtige Bauten und Denkmler zur schnsten Stadt Griechenlands. Der grte Bild-Hauer und Baumeister Griechenlands, Phidias, war des Perikles Freund und schuf Kunstwerke, die bis heute unbertroffen sind. Namentlich auf der Burg von Athen (Akropolis) entstanden Pracht-werke, die noch in ihren Trmmern Bewunderung wecken. Wenn man auf der einzig zugnglichen Seite zur Burg hinaufstieg, kam mein durch das prachtvolle Torgebude der Propylen. Dem eben-brtig war der Parthenon, ein herrlicher Tempel der jungsrn-lichen Stadtgttin Pallas Athene ans weiem Marmor; er barg in seinem Innern eine prchtige Bildsule der Gttin aus Gold und Elfenbein von Phidias. (Noch berhmter war ein anderes Bild desselben Meisters, eine kolossale Bildsule des Zeus, die in Olympia stand.) Gewaltig war ein gegossenes Bild der vorkmp-senden" Athene, das sich auf der Burg erhob: ihre Lanzenspitze und ihren Helmbusch sah man schon in einer Entfernung von 16 Stunden, wenn man das Vorgebirge Sunium umfuhr. Des Phidias Bildwerke sind untergegangen. Im Altertum war man darber einig, da in der Schaffung von Goldelfenbein- und Mar-morbildern kein Knstler ihm gleichgekommen sei. Unter seinen Zeitgenossen bewunderte man nach ihm am meisten den Poly-kletns, der in Argos lebte. c. Zugleich war das Zeitalter des Perikles die goldene Zeit der griechischen Literatur. Schon vor jener Zeit hatte es an Dichtern nicht gefehlt. Wir kennen den gewaltigen Homer (S. 18). Elegien dichteten Tyrtns (S. 24) und Solott. Berhmte Lyriker waren die drei Lesbier, Arion, den nach der Sage ein Delphin ans Land rettete, als ihn Seeruber ins Meer warfen, Alcus und die Dichterin Sappho, Jbykus, den sein Tod durch Mrderhand und die Entdeckung der Mrder durch die Kra-tttche bekannt gemacht hat, und Anakreon, der Snger von Liebe und Wein. Sie alle, wie der Fabeldichter sop gehrten dem 7. und 6. Jahrhundert an. S im onid es hat den Helden der Thermopylen die Grabinschrift gegeben, der gefeierte Thebanei? Pin-dar namentlich die Sieger der Festspiele durch seine Lieder ver-herrlicht. Im 5. Jahrh. erwuchs aus dem Dienst des Weingottes Bacchus oder Dionysus das Drama. Im ernsten Drama, der Tragdie, glnzten drei Männer, schylus, Sophokles/Enri-pides, von denen der erste am Schlachttag von Salamis als ge-reister Mann mitkmpfte, der zweite als Jngling an dem Sieges-^ chor teilnahm, welcher diesen Tag verherrlichte, während der dritte an diesem Tag geboren wurde. Im Lustspiel zeichnete sich während des peloponnesischen Krieges Aristophanes aus. Von den groen

13. Alte Geschichte - S. 33

1912 - Hannover-List : Carl Meyer (Gustav Prior)
8. Husliches Leben der Athener. 33 der Ferne das blaue Meer, das von zahlreichen Schiffen wimmelte. Der Dichter, dessen Stck als das beste erschien, erhielt als Preis einen Efeukranz, und sein Name wurde auf einer Sule eingegraben. e. Wissenschaft. Eifrig pflegte man auch die Wissenschaften in Athen; dort lebte der Geschichtsschreiber der Perserkriege Herodot, den man den Vater der Geschichte" nennt. Er stammte aus einer Stadt in Kleinasien; sein Geschichtswerk erzhlt die Kmpfe zwischen den Griechen und Persern in lebenswahrer und anschaulicher Weise. In der Folgezeit schuf der Athener Thukidides mit seiner Geschichte des Peloponnesischen Krieges ein unvergngliches Denkmal griechischen Geistes. Angesehene Philosophen lehrten die Shne der wohl-habenden Brger; der berhmte Sokrates ist ein jngerer Zeitgenosse des Perikles gewesen. So gelangten in Athen alle Knste und Wissenschaften zu herrlicher Entfaltung, und es berstrahlte an Schn-heit und Bildung alle anderen Städte Griechenlands. 1. Woran erkennen wir in Athen die Demokratie? 2. Wie kann man an Athen sehen, da Arbeit nicht nur den Einzelnen, sondern den ganzen Staat gesund er-hlt? 3. Vergleiche die Befestigung Athens mit der Spartas! 4. Inwiefern sind die Bauten und Bilderwerke Athens noch heute Vorbilder? 5. Hat das Museum deiner Vaterstadt Nachbildungen griechischer Kunstwerke, so besuche es und besieh die Bildwerke! 6. Wie unterscheiden sich unsere Theater von den griechischen? 8. Husliches Leben der Athener. 1. Das brgerliche Wohnhaus. Prchtig und schn waren die ffentlichen Gebude in Athen, einfach und unansehnlich die Huser der Brger. Jedes Hans hatte innen einen Hof; die vorderen Rume waren fr den Hausherrn, die nach hinten liegenden fr die Frauen und Kinder, auch fr die Sklaven. Die Wnde, aus Steinen, Ziegeln oder Holz erbaut, waren mit Lehm oder Kalk beworfen und wurden nur geweit. Der Brauch, sie mit Gemlden zu schmcken, ist erst nach der Zeit des Perikles ausgekommen. Der Fuboden bestand aus Gips oder aus tafelfrmigen Steinen. An den Wnden lief eine niedrige Bank, die mit Polstern und Teppichen belegt war. Kleine, runde Ton-lampen spendeten am Abend das Licht; wollte man es heller haben, so wurden mehrere solche Lmpchen an einem hohen Gestell aufgehngt. In spterer Zeit wurden sowohl das Haus wie dessen Einrichtungen prchtiger und kostbarer. 2. Die Kleidung des Brgers. Sie bestand ans Unter- und Oberkleid. Jenes, ans Leinen oder Wolle gewebt, hatte nur kurze oder gar keine Aermel; dieses war kein fertiges Gewand, fondern ein wollenes, mantelartiges Tuch, das man in verschiedener Weise geschickt um den Krper legte, soda es ihn von der Schulter bis zu den Fen im schnen Faltenwurf umhllte. Männer sowohl wie Frauen trugen beim Ausgehen dieses mantelartige Gewand. An den Fen hatten sie Sandalen. 3. Der Tageslauf des athenischen Brgers. Erhob sich der Athener des Morgens vom Schlaf, fo stand schon ein Sklave bereit, um aus einem Kruge Wasser der des Herrn Hnde in ein Waschbecken Tecklenburg u. Querfurth, Hilfsbuch f. d. Geschichtsunterricht. I. Teil. 3

14. Teil 3 - S. 11

1890 - Breslau : Hirt
Husliches Leben der Griechen; Athen unter Perikles. 11 mit Freunden unterhielten. Auch der Knabe und Jngling empfing die Ausbildung seines Geistes und Krpers nicht zu Hause, sondern in Schulen, deren Besuch freiwillig war, und in Gymnasien. Die Griechen schrieben schon auf dem aus der Papyrusstaude verfertigten Papier, sowie auf Pergament; meistens bediente man sich aber mit Wachs ber-zogener Tafeln und spitzer Metall- oder Elfenbeingriffel. Groes Gewicht legten die Jnglinge auf die Redekunst; denn durch sie konnten sie spter auf ihre Mitbrger den grten Einflu ausben. Die Frauen der Griechen nahmen eine durchaus untergeordnete Stellung ein. Nur die Mdchen der Spartaner nahmen an den krperlichen bungen teil, ihre Jungfrauen erschienen unverschleiert und wurden auch wohl mit zu den olympischen Spielen genommen; im brigen Griechenland, besonders in Athen, erhielten die Mdchen nur Unterricht in weiblichen Handarbeiten. Gesang und Tanz, und die Frauen waren fast ganz auf ihre, von der Strae abgelegenen Gemcher beschrnkt, die sie nur selten verlassen durften. 2) Athen unter Perikles. a. Athens Blte. Griechenland war durch die Perserkriege reich, mchtig und berhmt geworden. Die Stadt Athen war durch die Perser zweimal fast gnzlich niedergebrannt, 480 durch Xerxes, 479 durch Mardonius; aber herrlicher denn zuvor erhob sie sich aus ihrer Asche. Die Athener stellten nach ihrer Rckkehr ihre Wohnungen zunchst nur notdrftig wieder her und begannen gleich mit dem Aufbau der Stadtmauer. Auch der Hafen Pirus wurde durch eine drei Stunden lange Mauer eingeschlossen; dieselbe bestand aus groen Quadersteinen, war sast 20 m hoch und so breit, da zwei Wagen auf derselben ein-ander vorbeifahren konnten. Danach verband man durch die langen Mauern" die Festungsmauern des Hafens mit denen der Stadt, so da Stadt und Hafen eine groe Seefeftung bildeten. Nachdem die Athener ihre Stadt gegen uere Angriffe sicher gestellt hatten, begannen sie, die zerstrten Tempel und sonstigen ffentlichen Gebude neuzubauen. Die bedeutendsten Kunstwerke befanden sich auf der alten Burg, Akropolis genannt, die seit der Befestigung Athens die Bedeutung einer Festung verloren hatte. Sie erhob sich im nrdlichen Teile der Stadt; eine Marmortreppe, breiter als unsere breitesten Straen, fhrte in gewundener Richtung zu ihr hinauf. Oben geno man die Herr-lichste Aussicht; man erblickte die groe und prchtige Stadt mit ihrem Menschengewhl, den Hasen mit seinem Mastenwalde, das belebte Meer, die Inseln und in blauer Ferne die Berge des Peloponnes. Den Eingang zur Burg bildeten die Propylen oder Vorhallen, ein hohes

15. Geschichte des Altertums - S. 42

1901 - München [u.a.] : Franz
^ Das Zeitalter der Perikles um 444 v. Chr. der Pirus und Athen eine Stadt und das letztere aus einem Bmnenplatz eine Seestadt geworden, die nur ein zu Wasser und Land mchtiger Feind mit Erfolg anzugreifen vermochte. Aber dlese Stadt, die schon die Herrscherin des griechischen Meeres war, Verschnerung sollte auch an Schnheit die Knigin der griechischen Städte werden Athens. Zu diesem Zweck schmckte sie Perikles mit Prachtbauten, die noch heute als Ruinen der Stolz Athens sind. Die Stadt war zu Fen eines Tafelselsens entstanden, der (etwa 50 m hoch, 150 m breit und 350 m lang) sich ans allen Seiten steil aus seiner Um-gebung hebt und daher als der verteidigungsfhigste Teil der Stadt zur Anlage einer Burg bentzt worden war, die man Akropolis, d. i. Hochstadt, nannte. Seitdem jedoch die ganze Stadt befestigt und mit dem Pirus zu einem Bollwerk zusammengeschlossen war, hatte die Akropolis als Burg eine untergeordnete Bedeutung. Da sie schon in der ltesten Zeit die Heiligtmer der Stadt aufgenommen hatte, beschlo Perikles, sie zu einer wrdigen Sttte der Schutz-gottheiten Athens und zu einem dauernden Denkmal hellenischer Kunst umbauen zu lassen. Wie der Schutzheros der Stadt, der sagenhafte König Theseus, schon durch Kimon ein Heiligtum in Der Theseus- der unteren Stadt, das Theseion, erhalten hatte, so bekam jetzt die tempel. Schutzgttin Athens, Pallas Athene, durch Perikles einen Prachttempel auf der Hochflche der Akropolis, den die Baumeister Jktiuos und Kallikrates errichteten. Er ist wie der Theseustempel in dem Der ernsten dorischen Stil gebaut und fhrt den Namen Parthenon", Parthenon, fo er der Parthenos (d. i. Jungfrau) Athene" geweiht war. Im Innern desselben stand eine Goldelfenbeinstatue der Gttin, die Phidias, der Zeitgenosse des Perikles, gefertigt hatte. Seitwrts vom Parthenon entstand das nach dem Ahnherrn des Theseus, dem Das Erech- Heros und König Erechthens, benannte zierliche Erechtheion, der theron. schnste Tempel jonischen Stils von allen, die aus dem Altertum erhalten sind, geschmckt durch die berhmte Karyatidenhalle. Den Eingang zur Akropolis, zu der eine Marmortreppe emporfhrte, Die Propy- bilden die von Mnesikles erbauten Propylen", d. h. Vorthore, eine prchtige Sulenhalle dorischen Stiles, durch welche fnf Durch-guge fhrten; der eine ihrer Flgel war mit Wandgemlden von der Hand des Polygnotos geschmckt und deshalb Pinakothek" genannt. Auf der Hochflche des Burgfelsens selbst, zwischen den Propylen und dem Erechtheion, stand die 20 m hohe Statue der ^^lsalstawe Vorkmpferin" Athene, Pallas Promachos, die aus dem Erz er . yene. der Beute von Marathon gegofsen und von Phidias entworfen war. In Helm und Brustpanzer, mit Schild und Lanze gerstet, stand hier die Gttin der ihrer Stadt, und so hoch ragte ihr Bild empor, da es zum Wahrzeichen Athens wurde; die vergoldete Lanzenspitze der Kolossalfigur konnten die Schiffer weithin leuchten sehen. Wie dieses Erzbild und die Goldelfenbeinstatue der Athene stammten

16. Geschichte des Altertums - S. 61

1909 - Leipzig : Teubner
13. Das Zeitalter des Perikles. 61 neuen Geist brachte Euripides auf die Bhne und in das Denken seines Volkes. Er schildert in seinen Personen Menschen des wirklichen Lebens, wenn sie auch Gtternamen tragen. Schonungslos zerstrt er den hergebrachten religisen Glauben; er lehrt Verachtung der Götter, denn sie seien ja nur Geschpfe der Menschen. 4. Die Stadt Athen und ihre Bewohner. Athen war jetzt Griechen-Stadt und Hafen, lcmds erste Stadt. Alle Hellenen, die den Athenern freundlich gesinnt sind, sagen offen, da Athen allein eine Stadt fei, alle brigen dagegen nur Drfer, und da es mit Recht die Hauptstadt von Hellas genannt werde." Mit dem Pirus zusammen mochte es loooo Huser zhlen, in denen 160000 Menschen wohnten. Von den herrlichen Tempeln stachen freilich die Wohnhuser der Brger gewaltig ab. Diese waren unansehn-lich, aus Holz und Lehm gebaut, sehr einfach eingerichtet und standen berdies an schmalen, krummen Gassen. Dagegen war der Pirus eine vllig neue Stadt mit breiten, geraden, sich rechtwinklig schneidenden Straen. Zwischen die beiden langen Mauern, die ihn mit Athen verbanden, fgte Perikles noch eine dritte. Er enthielt einen Handels- und einen Kriegshafen. Besonders in jenem herrschte reges Leben und Treiben. Hier lschten Schiffe aus dem Pontus, aus Phnizien, gypten und Italien ihre Ladung. Sie brachten Getreide, gesalzenes Fleisch, Schiffsbauholz und vor allem Sklaven und tauschten dafr l, Metall-und Tonwaren ein. Der Pirus war der Stapelplatz fr ganz Hellas, wo alles zu erhalten, jegliches zu beschaffen" war. Wie alle Bewohner des Sdens begngten sich die Athener mit Lebensweise der wenig Speise. Hauptnahrungsmittel war das Getreide, das man im mmex-Hause selbst mahlen lie, um aus dem Mehle einen Brei oder flache Kuchen zu bereiten. Dazu kamen Hlsenfrchte, Gemse und Obst und als Fleischkost eingesalzene Fische. Die Kleidung bestand in einem Hemd-artigen wollenen Gewnde und einem berwurfe, einem groen viereckigen Tuche, in das man den Krper beim Ausgang hllte. Man warf es der die linke Schulter, zog es der den Rcken und unter dem rechten Arme hindurch, so da dieser freiblieb. Das Ende des Tuches ward ebenfalls der die linke Schulter geworfen. Gern waren die Athener im Freien. Um V211 Uhr gingen sie auf den Markt, um dort einzukaufen, aber auch um zu plaudern und nach Neuigkeiten zu forschen. Nachmittags besuchten Knaben und Männer die Ringschulen. Nach den bungen blieben sie gern noch in den zum Schutz gegen die Sonnenstrahlen errich-teten Seitenhallen, um mit klugen Mnnern gelehrte Gesprche zu führen. Prunkvoll und glnzend waren die Gtterfeste und die damit verbundenen Auffhrungen und Wettspiele, besonders die sechstgigen Panathenen. An dem Haupttage begab sich die ganze Brgerschaft in feierlichem Zuge durch die Hauptstraen der Stadt hinauf auf die Burg, um der Gttin Athene zu opfern. Daran schlo sich ein Festmahl, an dem sich das ge-

17. Lebensbilder, insbesondere aus der deutschen Geschichte - S. 10

1916 - Düsseldorf : Schwann
- 10 Hier wurden die herrlichen Schauspiele groer athenischer Dichter gegeben, von denen der berhmteste S6phokles hie. Jeder Brger konnte die Vorstellungen besuchen; das Eintrittsgeld, 13 Pfennige, gab ihm der Staat. Das gefiel den Leuten, denn sie gingen gern ins Theater. Aber sie gewhnten sich auch an Mig-gang und Wohlleben; das war fr den Staat sehr verderblich. Wenn jedoch einer arbeiten wollte, so konnte er sich viel Geld bei den groen Bauten verdienen, die P6rikles auf der Burg von Athen errichten lie. Alle Kosten dieser Bauwerke trug die Staatskasse, benn Athen war sehr reich und erhielt jhrlich Abgaben von mehr als vierzig griechischen Inseln. 2. Die Kunst unter Perikles. Boll Staunen sahen die Menschen die herrlichen Werfe bet Bau- und Bilbhauerkunst, die auf der Burg entstanden. Sie gehren zu den schnsten Werken aller Zeiten. Eine breite Marmortreppe, die nach der Stadtseite lag, fhrte den Besucher zu einer mchtigen, mit Sulen geschmckten Torhalle hinauf. Ging man durch einen der fnf Durchgnge auf die Hhe des Burgfelsens, fo sah man ein wundervolles, 18 m hohes Erzbild der Stadtgttin Athene. Es war ein Werk des groen Bildhauers Phlbias, eines Freunbes des Perikles. Die Gttin trug eine kriegerische Rstung. Ihr Helmbusch und die Spitze ihrer Lanze glnzten weithin der das Meer und dienten als Wahrzeichen fr die Schiffe, die aus der Ferne nach Athen kamen. Auch ein Tempel der Gttin war da oben erbaut. Nichts Schneres gab es in ganz Griechenland. Um den herrlichen Tempel-bau lief eine weite Halle mit 58 schimmernden Marmorsulen. Darin stand der Thronsessel, auf dem der Perserknig während der Schlacht bei Salamis gesessen hatte. Der Giebel des Tempels war reich mit herrlich bemalten Bildwerken verziert. In dem Tempel ragte ein 12 m hohes Stanbbilb der Gttin empor, das ebenfalls von Phldias geschaffen worden war. Eigentlich sollte die Bildsule aus Marmor gemeielt werden. So hatte Phidias es dem Volke vorgeschlagen. Als er aber sagte, Marmor sei auch billiger, da rief die Menge: Nein, nein, jetzt mache sie aus Gold und Elfenbein!" So bildete der Meister denn das Gesicht, die Arme und Hnde aus Elfenbein, das Gewand aber, das sich abnehmen lie, aus reinem Golde. Das Haupt der Gttin war behelmt; mit der einen Hand trug sie eine kleine Siegesgttin, die anbete sttzte sie auf ihren Schilb. Wer in den Tempel trat und das herrliche Bildwerk sah, wurde von Bewunderung er-griffen. Solche und andere Kunstwerke machten Athen zur glnzendsten Stadt von Griechenland. Der Freund des P6rikles schuf auch ein hochberhmtes, goldelfenbeinernes Bild des obersten Gottes Zeus fr den Tempel

18. Das Altertum bis zur römischen Kaiserzeit - S. 73

1915 - Paderborn : Schöningh
Die Gromacht Athen. 73 2. Die Befestigung und Verschnerung Athens. Um der Stadt die freie Verbindung mit der See zu sichern, verband Perikles Athen durch zwei lange Mauern mit dem Haupthafen Pirus und durch eine andere Mauer mit der Hafenstadt Phaleron und schuf so aus Athen und seinen Hafenstdten eine einzige groe Festung. In der Folge wute er durch eine Reihe groartiger Bauten die Landes- und Bundeshauptstadt zur schnsten Stadt Griechenlands zu machen. Die Akropolis wurde mit dem zierlichen Niketempel, dem mchtigen, von Hallen umschlossenen Sulen-tote der Propylen und dem herrlichsten aller griechischen Tem-pel, dem Parthenon (o Toxp&evwv), dem Heiligtum der Athene, geschmckt. Auch der Bau des Erechthsum. des Tempels der Stadtgttin (Athene Polias), wurde begonnen. Im Parthenon wurde eine aus Gold und Elfenbein verfertigte, 12 m hohe Bildsule der Athene, ein Werk des berhmten Phidias, ausgestellt; ein anderes 20 m hohes Standbild der Gttin aus Bronze (die Athene Promachos), gleichfalls von Phidias. stand auf dem hchsten Punkte der Burg. In der Unterstadt erhob sich das mchtige sog. Theseum, der groe, fast noch unversehrt erhaltene dorische Tem-pel, und das Odeum. eine sulengetragene Festhalle fr musikalische Auffhrungen. Die Leitung der meisten Bauten war Phidias ber-tragen, unter ihm bauten Jktinus und Kalllkrates den Par-thenon und Mnssikles die Propylen. Athen wurde unter Perikles auch der Mittelpunkt des geistigen Lebens der ganzen Nation. Knstler, Dichter und Gelehrte drngten sich nach Athen; fr die Knstler fanden sich hier lohnende Aufgaben bei den zahlreichen Bauten des Staates und bei der Freude des Atheners an allen Werken der Kunst; an den Dionysossesten wetteiferten die Dichter mit ihren Tragdien und Komdien, Dichtungsarten, die auf attischem Boden entsprossen waren und sich hier zur vollen Blte entfalteten. 3. Die vollstndige Ausbildung der Demokratie. In vielen griechischen Stdten vollzog sich seit den Perserkriegen ein rascher und vollstndiger Wechsel der wirtschaftlichen Verhltnisse. Der Handel nach Kleinasien und dem Schwarzen Meere und noch mehr nach Unteritalien und Sicilien entwickelte sich immer lebhafter. Die Machtstellung Athens an der Spitze des Seebundes

19. Das Altertum - S. 48

1910 - Leipzig : Voigtländer
48 Geschichte der Griechen. fr die Gieereien und Idaffenf abritten; Marmor, Elfenbein, Gold, Silber und Edelsteine fr die Bildnerei und Goldschmiedekunst. Rudere wurden mit all den Erzeugnissen der geschickten athenischen Handwerker und Knstler befrachtet, hier lagen auch die Girieren (Dreireihenruderer), die schlanken, starkgebauten Kriegsschiffe; mehr als 300 besa Rthen in seiner Bltezeit, und jedes hatte etwa 150 Ruderer, 20 Matrosen und 25 Kriegsleute an Bord. Schiffsrumpf und Mast stellte der Staat; fr Segel, Ruder, Steuer und Flagge hatten die reichen Brger zu sorgen. inauertt Dom Pirus fhrte zwischen den 10 m hohen und 4 m starken langen Mauern" eine sichere, breite Verkehrsstrae nach der etwa eine Marktplatz Stunde entfernten Stadt. In Rthen war der Marktplatz der Mittel-punkt des wirtschaftlichen und staatlichen Lebens, hier standen die Buden der Krmer, Handwerker, Schlchter und Fischhndler; hier versammelte man sich, um staatliche Angelegenheiten ober Tagesneuigkeiten zu besprechen, um in den schnen hallen oder unter den schattigen Platanen zu lustwandeln.m. den Plan von Rthen auf Karte Iii). 4. Blte der Knste und Wissenschaften. Ruch den Knsten und Wissenschaften widmete perikles die sorgsamste Pflege; zu seinen Freunden gehrten hervorragende Knstler und Gelehrte, vor allen der groe Bildhauer phidias. a) Die bildenden Knste. Schon zu (Eimons Zeiten ward die Untere Stadt untere Stadt mit kunstvollen Bauten geschmckt, so mit der prchtigen Gemldehalle am Markt und dem Theseurrt, einem dorischen Tempel fr Theseus am Fue der Burg. Zu perikles' Zeit wurde dort auch das Gdeum errichtet, ein Rundbau fr musikalische Ruffhrungen. a&ropoits Besonders aber die Hltrpolts, die Burg von Rthen, wurde herrlich geschmckt (Tafel Ii, 4). Gewaltige Mauern umschlossen den Burgfelsen ; im Westen fhrte eine breite Marmortreppe hinan. Hechts von ihr stand auf einer Terrasse der zierliche ionische Tempel der Sieges-Propylen gttin (Hfite = Dilttria). Ben (Eingang der Burg bildeten die Propylen, ein dorisches Sulentor mit fnf Durchgngen und zwei flgelartigen hallen. Der Burghof umfate die herrlichsten Tempel und Bild-(Erecwion tverlte. Ruf der linken Seite erhob sich das ionische Erechtheicm mit einer anmutigen, von Karyatiden (Mdchengestalten) gesttzten vor-halle (Tafel Ii, 67). Er war dem sagenhaften König (Erechtheus geweiht wie auch den Gottheiten Rthene und Poseidon, die einst um Rttika gestritten haben sollten; so barg es die Gaben der beiden letzteren, den heiligen Parthenon lbaum und einen Salzquell. Rechts stand der dorische Parthenon ein Heiligtum der jungfrulichen Gttin Rthene; er umfate zugleich die Schatzkammer des Rttischen Bundes (Tafel Ii, 1).

20. Geschichte des Altertums - S. 75

1898 - Breslau : Hirt
Zweite Periode. Das Zeitalter des Perikles. 75 Bauwerke (parthenos = Jungfrau). Es war ein aus griechischem Marmor aufgefhrter Prachtbau, von einer Halle umgeben, die aus 46 zehn Meter hohen dorischen Sulen bestand. An der Vorder- und Hinterseite war das Gebude von herrlichen Giebelfeldern gekrnt, die mit plastisch hervortretenden, lebensgroen Gestalten geschmckt waren. Auerdem lief an der Auenwand ein schmales Reliefband von 160 m Lnge hin, auf welchem Teile des Panathenenznges ausgemeielt waren. An der Innenwand zogen sich Galerien, geziert mit den Standbildern der Götter, rings herum. Im Hintergrunde erhob sich auf hohem Sockel das Standbild der Gttin Athene; es war 9 m hoch, aus Gold und Elfenbein, ein Meisterwerk des Phidias. Schon die Basis der Figur zeigte die Gestalten von 20 Gttern; sogar die Rnder der Sandalen waren mit Bildwerken bedeckt. Das abnehmbare Gewand der Gttin bestand aus lanterm Golde, das auch in den brigen Teilen der Figur vorherrschte. Im Hintergrunde des Tempels war der Eingang zur Schatzkammer, in welcher die Bundeskasse aufbewahrt wurde. Im Vordergrunde der Burg erblickte man die gewaltige eherne Gestalt der Pallas Athene, 15 m hoch, aus dem Erz der marathonischen Beute gegossen. Sie war in voller Kriegsrstung als Vorkmpferin ihrer ge-liebten Stadt dargestellt; ihre goldene Lanzenspitze erkannten die Schiffer schon, wenn sie um das Vorgebirge Sunium fuhren. Die hchste Schpfung des Phidias aber war das Kolossalbild des Zeus, das er tm Auftrage des Vaterlandes aus Gold und Elfenbein in Olympia errichtete. In ruhiger Majestt, mit goldenem Lorbeerkranze auf dem Haupte, sa der Gttervater in seinem Tempel auf glnzendem Throne, in der Linken das reichgeschmckte Zepter, auf der Rechten die Siegesgttin haltend. (H. Fig. 10.) Das herrliche Kunstwerk ist im 5. Jahrhundert it. Chr. zerstrt; die schnste Nachbildung desselben ist die Marmorbste des Zeus von Otrikoli im Vatikan (Fig. 6). Ein Schler des Phidias schuf die herrliche Bste der Hera (Juno, in der Villa Ludovisi zu Rom, Fig. 7). Die meisten dieser herrlichen Kunstschpfungen sind verloren oder verstmmelt; wohlerhalten sind aber viele Meisterwerke griechischer Dicht-fnft, die sich in jener Zeit mit Vorliebe dem Drama zuwandte. Der Tragdiendichter Aschylus, der selber an den Perserkriegen teilgenommen, verfate sein berhmtes Drama Die Perser"; die dramatische Kunst hob er durch Hinzufgung eines zweiten Schauspielers (S. 66). Sophokles, der als Jngling an dem Stegesfeste nach der Schlacht bei Salamis teilgenommen, lie im Drama noch einen dritten Schauspieler auftreten; seine bedeutendsten Tragdien sind: Antigene, Elektra und dtpns. Der dritte groe Tragiker, Eurtpides, hat das Zeitalter des Perikles nur noch als Knabe gesehen; von seinen vielen Tragdien seien nur