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1. Für die Klassen 7 und 6 - S. 119

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
40. Friedrich Ii., der Groe. (1740 1786.) 119 Drei erbitterte Kriege, die drei schlesischen genannt, muteieergert er um dies Besitztum führen, der letzte und blutigste dauerte sieben Jahre f^^en und heit darum der siebenjhrige. Noch im Dezember 1740 berschritt er die schlesische Grenze, und da die sterreicher wenige Truppen dort hatten, besetzte er schnell das ganze Land. Das sterreichische Heer besiegte er dann (1741) beimollwitzin der Nhe von Brieg, besonders mit Hilse seines tchtigen Feldmarschalls Schwerin, der die gut-gebten Fusoldaten wie auf dem Paradeplatze marschieren und angreifen lie. Im Frieden von Breslau mute Maria Theresia ihm ganz Schlesien abtreten, ein Land mit fruchtbarem Boden, einer blhenden In-dustrie, der Leinenweberet, und mit der wichtigen Handelsstrae, der Oder, an ihr die glnzende Stadt Breslau. Doch bald sah er sich gentigt, in einem zweiten Kriege diese schne Provinz zu behaupten, da seine Gegnerin gegen ihre andern Feinde siegreich gewesen war. Doch wieder zeigte sich Friedrich als ein bedeutender Feldherr, der seinen Feinden in der Kriegs-fnft gewaltig berlegen war. Bei H o h e n f r i e d b e r g , am Fue des Riesengebirges, schlug er das Heer der sterreicher und der mit ihnen verbndeten Sachsen vollstndig in die Flucht (1745). Ruhmvoll war der Angriff des Dragonerregiments Bayreuth, des jetzigen Pasewalker Kras-sierregiments Knigin", welches unter Fhrung des Generals von Geler sechs feindliche Regimenter der den Haufen ritt und 66 Fahnen erbeutete. Der groe König ehrte die Heldenschar, indem er nach der Schlacht das ganze Regiment mit der Siegesbeute an sich vorbeireiten lie und während dieser Zeit seinen Dreispitz in der Hand hielt. Im Frieden zu Dresden verzichtete Maria Theresia zum zweiten Male auf Schlesien, wogegen Friedrich ihren Gemahl als deutschen Kaiser anerkannte. Mit Franz I. besteigt das Hans Habsburg-Lothringen den deut-schen Thron, seine Nachkommen sind die jetzigen Kaiser von sterreich. Mit Jubel wurde der König in Berlin begrt, berall hie er schon der Groe". Rastlos war er nun in den Friedensjahren fr sein Reich, das jetzt eine Gromacht in Europa war, und fr das Wohl seiner Unter-tanen ttig. Von seinem Schlosse Sanssouei bei Potsdam aus, das er sich hatte bauen lassen, leitete er die Regierung und arbeitete vom frhen Morgen bis spten Abend. Besonders suchte er sein Heer, das schon so Groes geleistet hatte, immer tchtiger zu machen, da er wohl ahnte, da er noch einmal das Schwert um Schlesien ziehen mte. Denn Maria Theresia konnte den Verlust dieser blhenden Provinz nicht verschmerzen; so oft sie einen Schlesier sah, traten ihr die Trnen in die Augen. So lag ihr vor allem daran, Bundesgenossen gegen den verhaten Preußen-

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1. Vorstufe - S. 72

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
72 Brandenburg-preuische Geschichte. Diesen Augenblick benutzte Friedrich Ii., um fr Preußen ein Land zu erwerben, das ihm lngst rechtlich zukam, nmlich Schlesien. Denn die alten Herzge dieses fruchtbaren Landes hatten mit einem Hohenzollern den Vertrag geschlossen, da bei ihrem Aussterben Brandenburg die Besitzungen erben sollte. Statt dessen hatten die Habsburger Schlesten fr sich genommen. So glaubte Friedrich durchaus berechtigt zu sein, seine Ansprche geltend zu machen. Di-r beiden Drei erbitterte K r i e g e, die d r e i s ch l e s i s ch e n genannt, mute Sgf" er um die Besitztum führen, der letzte und blutigste dauerte sieben Jahre und heit darum der f i e b e n j h r i g e. Noch im Dezember 1740 berschritt er die schlesische Grenze, und da die sterreicher wenige Truppen dort hatten, besetzte er schnell das ganze Land. Das sterreichische Heer besiegte er dann (1741) bei Mollwitz in der Nhe von Brieg, besonders mit Hilfe feines tchtigen Feldmarschalls Schwerin, der die gutgebten Fufoldaten wie auf dem Paradeplatze marschieren und angreifen lie. Im Frieden von Breslau mute Maria Theresia ihm ganz Schlesien abtreten, ein Land mit fruchtbarem Boden, einer blhenden Industrie, der Leinenweberei, und mit der wichtigen Handelsstrae, der Oder, an ihr die glnzende Stadt Breslau. Doch bald sah er sich gentigt, in einem zweiten Kriege diese schne Provinz zu behaupten, da seine Gegnerin gegen ihre andern Feinde siegreich gewesen war. Doch wieder zeigte sich Friedrich als ein bedeutender Feldherr, der seinen Feinden in der Kriegskunst gewaltig berlegen war. Bei Hohen-friedberg, am Fue des Riefengebirges, schlug er das Heer der Oster-reicher und der mit ihnen verbndeten Sachsen vollstndig in die Flucht (1745). Ruhmvoll war der Angriff des Dragonerregiments Bayreuth, des jetzigen Pafewalker Kraffierregiments Knigin", welches unter Fhrung des Generals von Geler sechs feindliche Regimenter der den Haufen ritt und 66 Fahnen erbeutete. Der groe König ehrte die Heldenschar, indem er nach der Schlacht das ganze Regiment mit der Siegesbeute an sich vorbei-reiten lie und während dieser Zeit seinen Dreispitz in der Hand hielt. Im Frieden zu Dresden verzichtete Maria Theresia zum zweiten Male auf Schlesien, wogegen Friedrich ihren Gemahl als deutschen Kaiser anerkannte. Mit Franz I. besteigt das Haus Habsburg-Lothringen den deut-scheu Thron, seine Nachkommen find die jetzigen Kaiser von sterreich. Mit Jubel wurde der König in Berlin begrt, berall hie er schon der Groe". Rastlos war er nun in den Friedensjahren fr fein Reich, das jetzt eine Gromacht in Europa war, und fr das Wohl feiner Untertanen ttig. Von seinem Schlosse Sanssouci bei Potsdam aus, das er sich hatte bauen lassen, leitete er die Regierung und arbeitete vom frhen Morgen bis spten Abend. Besonders suchte er sein Heer, das schon so Groes geleistet

2. Für die Klassen 7 und 6 - S. 105

1916 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
39. Friedrich Ii., der Groe. 105 mit Hilfe seines tchtigen Feldmarschalls S ch w e r i n, der die gutgebten Fusoldaten wie auf dem Paradeplatze marschieren und angreiftn liep. Im Frieden von Breslau mute Maria Theresia ihm ganz Schlesien abtreten, ein Land mit fruchtbarem Boden, einer blhenden Industrie, der -Seinetebtrei, und mit der wichtigen Handelsstrae, der Oder, an ihr die glnzende Stadt Breslau. ! Doch bald sah er sich gentigt, in einem zweiten Kriege diese schne Provinz zu behaupten, da seine Geg-nerin Maria Theresia gegen ihre andern Feinde siegreich gewesen war. Wieder zeigte sich Friedrich als ein bedeutender Feldherr, der seinen Feinden in der Kriegskunst gewaltig berlegen war. Bei Hohe n -f^r i e d b e am Fue des Riesengebirges, schlug er das Heer der sterreicher und der mit ihnen verbndeten Sachsen vollstndig in die Flucht. 'Ruhmvoll war der Angriff des Dragonerregiments Bayreuth, des jemen Pasewalker Krassierregiments Knigin", welches unter Fh-rung des Generals von Geler sechs feindliche Regimenter der den Haufen ritt und 66 Fahnm erbeutete. Der groe König ehrte die Heldenschar, indem er nach der Schlacht das ganze Regiment mit der Siegesbeute an sich vorbeireiten lie und während dieser Zeit seinen Dreispitz in der Hand hielt. Im Frieden zu Dresden verzichtete Maria Theresia zum zweiten Male auf Schlesien, wogegen Friedrich ihren Gemahl als deutschen Kaiser anerkannte. Mit Franz I. bestieg das Haus Habsburg-Loth-ringenden deutschen Thron, seine Nachkommen sind die spteren Kaiser von sterreich. Mit Jubel wurde der König in Berlin begrt, berall hie er schon der Grofie". Rastlos war er nun in den Friedensjahren fr sein Reich, das jetzt eine Gromacht in Europa war, und fr das Wohl seiner Unter-tanen ttig. Von seinem Schlosse Sanssouci bei Potsdam aus, das er sich hatte bauen lassen, leitete er die Regierung und arbeitete vom frhen Morgen bis zum spten Abend. Besonders suchte er sein Heer, das schon so Groes gleistet hatte, immer tchtiger zu machen, Ixt er wohl ahnte, da Wstod^Atmal das Schwert um Schlesien ziehen mte. Denn Maria Theresia konnte den Verlust dieser blhenden Provinz nicht verschmerzen; so oft sie ein^ Schlesier sah, traten ihr die Trnen in die Augen. So lag ihr vor allem daran, Bundesgenossen gegen den verhaten Preuenknig zu finden, und es gelang ihr nurzifgut. Sie schlo geheime Bndnisse mit der russischen Kaiserin Elisabeth , Peters des Groen Tochter, mit Schweden, Sachsen und sogar mit Frankreich, wo der ganz unfhige Ludwig Xv. regierte. Die Absicht aller "dwftr Mchte war, Preußen zu demtigen, ihm einen Teil seiner Besitzungen

3. Bilder aus der deutschen und brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 40

1891 - Leipzig : Peter
w M tjig. 20 Friedrich der Groe. 40 schtz und ein groes, gutgeschultes Heer. Dadurch war es seinem Sohne und Nach-setzt^hat* ^akn boii6rin9en' durch welche er alle Welt in Erstaunen ge- 10. Friedrich Ii., der Groe (1740 1786). Seme Jugendzeit. Friedrich Wilhelm I., der ein groer Soldatenfreund war, wollte auch aus seinem Sohne einen tchtigen Soldaten machen. Daher be- stand selbst das Spielzeug des kleinen Friedrich aus Waffen. Schon vom achten Lebensjahre an mute er exerzieren und Wache stehen. Anfangs gefiel ihm das wohl; als er aber lter wurde, zeigte er mehr Sinn fr Wissenschaft und Musik (das Fltenspiel), als fr das Kriegswesen. Da-rber wurde der Vater hchst ungehalten, be-handelte seinen Sohn mit bergroer Strenge und sagte einst: Fritz ist ein Querpfeifer und Poet; er macht sich nichts aus den Soldaten und wird mir meine ganze Arbeit verderben." Deshalb traf der Kronprinz im geheimen An-stalten, um nach England zu entfliehen. Aber die Flucht wurde entdeckt und verhindert. Fried-rich wurde als Gefangener auf die Festung Kstrin (Provinz Brandenburg) gebracht, wo ein Kriegsgericht den Deserteur Fritz (Deserthr, d. h. Heeresflchtiger) zum Tode verurteilen sollte. Jetzt nderte Friedrich seine Sinnesart und bat um Verzeihung. Er wurde nun begnadigt, mute aber noch lngere Zeit bei der Regierung zu Kstrin arbeite.:. Endlich trat die Vershnung zwischen Vater und Sohn ein. Friedrich trat wohlausgerstet mit scharfem Verstnde, festem Willen und grndlicher Kenntnis der Staatsverwaltung nach seines Vaters Tode im Jahre 1740 die Regierung an. Der erste und zweite schlesische Krieg (17401742 und 17441745). Als der Kaiser Karl Vi. im Jahre 1740 gestorben war und seine Tochter Maria Theresia die Regierung angetreten hatte, forderte Friedrich Ii. Schlesien zurck. Da Maria Theresia aber Schlesien nicht herausgeben wollte, fiel Friedrich sofort mit einem starken Heere in dieses Land ein und eroberte es in kurzer Zeit fast ganz. Jetzt erst zogen ihm die sterreicher entgegen. Doch er schlug dieselben in zwei Schlachten, worauf Maria Theresia zu Breslau Frieden schlieen und Schle-sien abtreten mute. Als die Kaiserin aber gegen ihre brigen Feinde (im fter-reichischen Erbfolgekriege) siegreich war, wurde Friedrich Ii. um den Besitz Schle-siens besorgt und schritt zu dem zweiten schlesischen Krieg. Auch aus diesem ging er siegreich hervor, so da Maria Theresia in Dresden Frieden schlieen und Schlesien bei Preußen belassen mute. Der siebenjhrige oder dritte schlesische Krieg (1756 1763). Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen und brach in Thrnen aus, wenn sie einen Schleper sah. Sie verband sich heimlich mit Rußland, Frankreich, Sachsen und Schweden, nicht allein um Schlesien zurck zu erobern, sondern auch um Friedrich Ii. seine brigen Lnder bis auf Brandenburg zu nehmen und ihn wieder zum Markgrafen von Brandenburg zu machen. Fried-rich Ii. jedoch, der alles erfahren hatte, verband sich mit England, Hannover, Braunschweig, Hessen-Kassel und Gotha und griff ohne Zgern zum Schwerte, um seinen Feinden zuvorzukommen. Dem kleinen Heere Friedrichs stand in dem

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 98

1892 - Leipzig : Voigtländer
98 England, Georgs I. Sein Vater wollte ihn zum tchtigen Soldaten, guten Wirt und frommen Christen erziehen. Vorliebe fr franzsische Bcher, fr Dichtkunst und Fltenspiel entfremdeten Friedrich dem Vater; die Be-mhungen der Mutter, den Kronprinzen mit einer englischen Prinzessin zu vermhlen, steigerten den Zorn des malos heftigen Knigs. Ein Flucht-versuch Friedrichs (1730) wurde entdeckt und der Prinz vor ein Kriegs-gericht gestellt, das ihn zum Tode verurteilen sollte. (Friedrichs Gesangen-schast in Kstrin. Vershnung mit dem Vater. Ausenthalt in Rheinsberg.) Er erbte von seinem Vater einen wohlgeordneten Staat von sast 2300 Quadratmeilen mit 2 240 000 Einwohnern, einen Schatz von 9 Millionen Thalern und ein trefflich gebtes Heer von 83000 Mann. Um diese Macht zu erhhen, begann er den Kampf mit sterreich, wo nach Karls Vi. Tode (Oktober 1740) dessen Tochter Maria Theresia (geb. 1717, Gemahlin des lothringischen Herzogs Franz Stesan von Toskana) vermge der pragma-tischen Sanktion die Regierung angetreten hatte. Friedrich machte auf die schleichen Herzogtmer Brieg, Liegnitz und Wohlau (und Jgerndorf) An-sprche; da Maria Theresia diese nicht anerkannte, entstand 2. der erste sch lesische Krieg 17401742. Friedrich rckte im Dezember 1740 in Schlesien ein, eroberte das Land binnen Monatsfrist und siegte bei Molwitz 1741 (Feldmarschall Schwerin). 1742 drang er in Mhren vor und erzwang durch den Sieg bei Czaslau den Frieden zu Breslau, in welchem er Schlesien und die Grafschaft Glatz erwarb (700 Q.-M. mit 1400000 Einw.). 3. Unterdessen war der sterreichische Erbsolgekrieg (1741 bis 1748) ausgebrochen. Beim Erlschen des Habs burgisch en Mannsstammes durch Kaiser Karls Vi. Tod machte der Kursrst Karl Albrech t von Bayern als Nachkomme des Kaisers Ferdinand I. Ansprche auf die sterreichische Monarchie; Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen verbndeten sich mit ihm zu ihrer Zerstckelung. Nach Friedrichs Siege bei Molwitz besetzte Karl Albrecht sterreich und lie sich in Prag als König von Bhmen und in Frankfurt als K a i f e r K a r l Vii. (17421745) krnen. Aber die Ungarn, welche auf dem Reichstage zu Preburg gelobt hatten, fr ihren König Maria Theresia in den Tod zu gehen", befreiten sterreich wieder; die Franzosen wurden (nach dem Frieden zu Breslau mit Preußen) aus Bhmen verdrngt, und der Kaiser selbst wurde aus Bayern vertrieben. Wegen dieser Erfolge der sterreicher fr den Besitz Schlesiens frchtend, begann Friedrich Ii. (mit dem Kaiser und Frankreich ver-blinden) den 4. zweiten schlesischen Krieg, 17441745. In Bhmen mit

5. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 43

1895 - Paderborn : Schöningh
21. 1. Die beiden ersten schleichen Kriege. 43 Joachim Friedrich, wegen seiner feindlichen Parteinahme gechtet worden war ( 13, 8). Die drei anderen Frstentmer htten nach dem Aus-sterben des dort regierenden Piastischen Hauses gem einem Erbver-trage ( 12, 6c)m an Brandenburg fallen sollen; doch hatte der groe Kurfürst gegen bertragung des Schwiebuser Kreises auf den Anfall verzichtet ( 18, 4). Da aber dessen Sohn Friedrich den Kreis wieder herausgegeben hatte, so erwachten neuerdings die Ansprche auf die drei Frstentmer. Diese Ansprche mit Nachdruck geltend zu machen, hielt sich Friedrich Ii. ebenso befhigt, als berechtigt. a) Der erste schlesische Krieg (1740 42). Der Preuenknig lie seine schlagfertigen Truppen in das nur schwach besetzte Schlesien rasch einrcken, gab erst dann eine Erklrung der seine Rechte auf die genannten Landesteile heraus und beantragte in Wien ihre Anerkennung gegen das Versprechen, Maria Theresia im Kampfe mit den Gegnern ihrer Erbfolge untersttzen zu wollen. Da seine Antrge abgewiesen wurden, so mute das Kriegsglck in Schlesien entscheiden. Und kaum war Glogau unter dem Erbprinzen Leopold von Dessau erobert, als die sterreicher unter Neipperg von Mhren aus gegen Brieg vor-drangen und die Preußen von Niederschlesien abzuschneiden drohten. Rasch eilte Friedrich herbei, griff die Feinde bei Mollwitz (10. April 1741) mit groer Khnheit an und gewann durch die Umsicht und Besonnen-heit des Feldmarschalls Schwerin den Sieg. Bald darauf mute Brieg die Thore ffnen und das bisher neutrale Breslau dem Könige huldigen. Unterdessen hatten auch die Bayern, Sachsen und Franzosen , d ie Waffen gegen Maria Theresia erhoben ( st e r r e i ch i s ch e r E r b f o l g [ e -. ' krieg 174048). Friedrich schlo^nij. ihnen ein Bndnis, und wh-rend ein bayrisch-franzsisches Heer in Ober-sterreich und Bhmen , vordrang, rckte er nach Mhren. Maria Theresia, die bisher nur an England einen Verbndeten hatte, begeisterte am Tage ihrer Krnung zu Preburg die Ungarn zur Erhebung. Bayern und Franzosen wurden aus sterreich verdrngt, und auch Friedrich sah sich gentigt, seine Truppen von Mhren nach Bhmen zu verlegen. Dorthin folgte ihm Herzog Karl von Lothringen, unterlag jedoch in der Schlacht zwischen Czaslau (Tschaslau) und Chotusitz (17. Mai 1742). Infolgedessen schlo Maria Theresia durch Englands Vermittlung den Frieden von Breslau, demgem Friedrich die Grafschaft Glatz, ganz Niederfchle-sien und den grten Teil Ober-Schlesiens (mit Ausnahme von Teschen, Troppau und dem Lande jenseits der Oppa) erhiel' ' So hatte Maria Theresia sich von ihrem gefhrlichsten Feinde befreit und war nun bald den brigen Gegnern entschieden berlegen, zumal da Sachsen, nachdem Karl Albert von Bayern zum Kaiser (Karl Vii.) gewhlt worden war, sich auf die Seite sterreichs neigte und der englische König Georg Ii. die sogenannte pragmatische" Armee ins Feld rcken lie. Bayern wurde von den sterreichern besetzt und das franzsische Heer von den Englndern bei Dettingen am Main besiegt. Da Friedrich Ii. nach vlliger Unterdrckung des Kaisers Karl Vii. p> fr den ungestrten Besitz Schlesiens frchten mute, suchte er das Land

6. Lebensbilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 43

1899 - Leipzig : Teubner
7. Friedrich Ii., der Groe. 43 befahl, da er auf der Kriegs- und Domnenkammer (d. h. auf der Kanzlei der Regierung) zu Kstriu, wo er erst gefangen sa, arbeitete. Hier war er so fleiig und geschickt, da ihm erlaubt wurde, nach Berlin zurckzukehren. Hocherfreut war Friedrich Wilhelm, als er die Prinzessin heiratete, welche er fr ihn ausgesucht hatte. Es war Elisabeth Christine von Braunschweig. Er schenkte ihm das Schlo Rheinsberg bei Neu-Ruppiu, wo der Prinz endlich frohe Tage verlebte, die er meist dem Stnbinm wibmete. Auf einem Kriegszuge am Rhein erwarb er sich das Lob des groen Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen. Schlie-lich sah der Vater ein, da der Sohn ein tchtiger Manu war, und beide shnten sich miteinander von Herzen aus. 2. Der erste schlesische Krieg. Nachdem im Jahre 1740 Friedrich Wilhelm I. gestorben war, wurde Friedrich Ii. König. Er war fest entschlossen, jede gnstige Gelegenheit zu benutzen, um Preußen mglichst groß und mchtig zu machen. Seit langer Zeit erhoben die Hohenzollern Anspruch auf die Nachfolge in mehreren schleichen Frstentmern, deren Herzogshaus, mit dem jene einst einen Erbvertrag geschlossen hatten, ausgestorben war. Aber sterreich hatte diese Lnder selbst in Besitz genommen. Als nun im Herbst 1740 Kaiser Karl Vi. starb und seine Tochter Maria Theresia die Regierung in sterreich und Ungarn antrat, forderte der preuische König die Herausgabe jener Gebiete; wenn man sie ihm bergbe, wolle er Maria Theresia gegen alle Feinde schtzen. Aber er wurde abgewiesen. Da berschritt er die Grenze, und bald war ganz Schlesien in seiner Gewalt. Bei Mollwitz, nicht weit von Breslau, trat ihm ein sterreichisches Heer entgegen. Seine Reiter wurden von den Husaren und Dragonern der Feinde geschlagen; aber sein Fuvolk, das in vor-zglicher Ordnung und groer Ruhe aufmarschierte, lud und feuerte, errang unter Fhrung des Generals von Schwerin den Sieg. Friedrich fiel in Bhmen ein und gewann noch eine zweite Schlacht. Nun schlo Maria Theresia Frieden und verzichtete auf Schlesien. 3. Der zweite schlesische Krieg. Da aber Maria Theresia ihre brigen Feinde berwand, mute er frchten, da sie ihm

7. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 192

1891 - Leipzig : Voigtländer
192 Karls Vi. jugendliche Tochter, Maria Theresia, wurde kraft der sogenannten pragmatischen Sanktion Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich erhob auf Grund des Erbvertrages unter dem Kur-frsten Joachim Ii. auf die schleichen Herzogtmer Brieg, Liegnitz und Wohlau (sowie Jgerndorf), welche sterreich an sich genommen Hatte, Ansprche, und da Maria Theresia diese nicht anerkannte, griff er zu den Waffen. So kam es zum ersten sch lesischen Krieg/ 1740 Friedrich rckte im Dezember 1740 in Schlesien ein, eroberte das Land binnen Monatsfrist und siegte dann bei Molwitz 1741 (bei Brieg). 1742 drang er in Mhren vor und erzwang den Frieden zu Breslau, in welchem er Schlesien und die Grafschaft Glatz erwarb (700 Dm. mit 1 400 000 Einw.). 1741 3. Der sterreichische Erbfolgekrieg (1741 -1748) und der zweite schlesische Krieg. Unterdessen hatte derkurfrstkarl Alb recht von Bayern (als Nachkomme des Kaisers Ferdinand I.) Ansprche auf die sterreichische Erbschaft erhoben, und Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen hatten sich mit ihm gegen Maria Theresia ver-bndet. In dem hierdurch veranlaten sterreichischen Erb-folgekriege besetzte Karl Albrecht mit einem franzsisch-bayerischen Heere sterreich und lie sich in Prag als König von Bhmen und in Frankfurt als Kaiser Karl Vii. (1742 1745) krnen. Aber die Ungarn, welche auf dem Reichstage zu Preburg gelobten, ..fr ihren König Maria Theresia in den Tod zu gehen", befreiten sterreich wieder, drangen siegreich in Bayern ein und eroberten Mnchen. Die Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz von 1744 Schlesien besorgt. Er begann daher den zweiten schleichen Krieg (17441745), indem er mit 80 000 Mann kaiserlicher Hilfsvlker" in Bhmen einfiel. Infolge davon konnten nun auch die Franzosen und Bayern wieder nach Bayern vordringen und dieses Land zurckerobern. Aber kaum war Karl Vii. wieder in feine Hauptstadt Mnchen zurck-gekehrt, so starb er (1745). Sein Sohn Maximilian Joseph verzichtete im Frieden zu Fssen aus die sterreichische Erbschaft. Nun wurde Maria Theresias Gemahl (F r a n z S t e p h a n von Toskana) als Franzi, zum Kaiser (1745 1765) gewhlt. Mit diesem kam die deutsche Kaiserwrde an das Haus (Habsburg-) Lothringen (17451806). Da nun auch Sachsen aus sterreichs Seite trat, so geriet Friedrich Ii. in groe Bedrngnis. Aber durch seinen Sieg bei Hohenfriedberg 1745 (in Schlesien) und den Sieg des alten Dessauers bei Kesselsdorf 1745 (unweit Dresden) fhrte er den

8. Abriß der Geschichte der neueren Zeit - S. 74

1879 - Braunschweig : Vieweg
74 Zweite Periode. Von 1648 bis 1789. Zweite Hlfte. Lustschlosse Rheinsberg (bei Rnppin) lebte er zurckgezogen, von heier Be-gierde mehr nach schriftstellerischem als kriegerischem Ruhm erfllt. Sein Mai Regierungsantritt (Mai 1740) erregte groe Erwartungen; er that Alles selbst, Oct. und Nichts aufschieben!" blieb sein Wahlspruch. Als Karl Vi. (Octbr. 1740) gestorben war, machte er rasch auerordentliche Rstungen, um seine Ansprche auf einige schlesische Frsteuthmer durchzusetzen, und noch vor Ende d. I. er-ffnete er den Krieg durch Besetzung Schlesiens. 1740 bis Der erste schlesische Krieg 1740 bis 1742. Die Protestanten 1742 in Schlesien (fast die Hlfte der Bewohner) nahmen die Preußen willig auf; Glogau fiel nach kurzer Belagerung, Breslau erhielt Neutralitt. In Ober-schlesien berraschte Friedrich die heranrckenden Oesterreicher bei M o l l w i tz (Brieg) im April 1741; er selbst verlor in dieser seiner ersten Schlacht schon die Fassung, Schwerin erkmpfte den entscheidenden Sieg. Als die Oester-reicher den bereits verabredeten Frieden nicht geheim hielten, brach Friedrich in Mhren und von da in Bhmen ein (Sieg bei C z a s l a u, stlich von Prag, Mai 1742), worauf er im Frieden zu Breslau den grten Theil Schlesiens erhielt. 1744 bis Der zweite schlesische Krieg 1744 bis 1745. Als England 1745 sich fr die Erbfolge der Maria Theresia in den gesammten Lndern Oester-reichs erhob, zwang Friedrich durch raschen Einfall Prag zur Uebergabe, mute sich zwar vor dem Prinzen von Lothringen nach Nieder-Schlesien zurckziehen (Nov.), lockte diesen aber hier bei H o h e n s r i e d b e r g (in der Nhe von Striegan, Juni 1745) in die Falle und trieb ihn nach Bhmen. Bei Karl's Vii. Tode bot er den Frieden an, da jedoch Maria Theresia erklrte, sie wolle eher den Rock vom Leibe, als Schlesien missen," erfocht er noch den glnzenden Sieg bei ort (im stlichen Bhmen September 1745) und sicherte sich nach einem Einfall in Sachsen durch den Frieden zu Dresden den Besitz von Schlesien, wogegen er den Gemahl der Maria Theresia, Franz I., als Kaiser anerkannte. 1744 hatte Friedrich auch O st s r i e s l a n d geerbt. In 11 Jahren des Friedens entwickelte er eine hchst rasche und geordnete Thtigkeit. Er frderte Ackerbau und Gewerbe, sorgte fr tchtige Einbung der Truppen (durch Leopold, den alten Dessauer") und erhob sich durch Musik (stundenlanges Fltenspiel) und Tafelfreuden zu neuem geistigen Aufschwung (Voltaire, dem er allzu sehr schmeichelte, lebte 1750 bis 1753 in Sanssouci und entwandte ihm endlich seine Gedichte). Seine Freunde, die er jedoch stets sein Uebergewicht fhlen lie, verlor er meistens frh. 1756 bis Der siebenjhrige (dritte schlesische) Krieg, 1756 bis 1763. Oesterreich hatte nur im Gedrnge des Erbsolgekrieges Schlesien aufgegeben; schon im Jahre 1746 schlo es ein Bndni mit Rußland, fr den Fall, da Preußen weiter um sich griffe (Kaunitz mit entschiedenem Preuenha); auch Sachsen trat diesem Bunde bei (Brhl). Der 1755

9. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 53

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 53 Kurfrsten. Dieser beanspruchte zwar die schleichen Herzogtmer, allein sterreich nahm sie in Besitz. Friedrich Ii. erneuerte, seine Ansprche auf jene Gebiete. Doch Maria Theresia von sterreich wies ihn mit seinen Anforderungen ab. Da griff Friedrich zu den Waffen, rckte mit seinem Heere in Schlesien ein und nahm das ganze Land in Besitz. Die sterreicher zogen heran; bei Mollwitz (beibrieg) kam es zur Schlacht, in welcher der preuische General Schwerin einen blutigen Sieg errang. Friedrich schlug darauf die Feinde bei Czaslan (stl. von Prag). Maria Theresia bat um Frieden. Er wurde zu Breslau geschlossen. Prenen erhielt Schlesien. Der zweite schlesische Krieg. 17441745. Maria Theresia verbndete sich mit England und Sachsen gegen Preußen, um Schlesien zurckzuerobern. Friedrich kam aber seinen Feinden zuvor und rckte in Bhmen ein; so entstand der zweite schlesische Krieg. Bei Hohenfriedberg in Unterschlesien und Soor in Nordbhmen' schlug der König die sterreicher, bei Kesselsdorf (westlich von Dresden) sein tapferer Feldherr, der alte Dessauer, die Sachsen. Hieraus wurde zu Dresden Friede ge-schlssen. sterreich verzichtete abermals aus Schlesien; Sachsen mute mehrere Millionen Mark Kriegskosten zahlen. Friedrich zog nach Berlin zurck; das jubelnde Volk begrte seinen tapferen König mit dem Rufe: Es lebe Friedrich der Groe!" Der dritte schlesische oder der siebenjhrige Krieg. 17561763. Maria Theresia konnte den Verlust von Schlesien nicht ver-schmerzen; gern wre sterreich wieder im Besitze dieser blhenden Provinz gewesen. So oft die Kaiserin einen Schlesier sah, weinte sie. Sie verband sich deshalb mit Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen. Sie alle wollten Preußen unter sich verteilen. Friedrich erhielt ^ von diesem Plane Kenntnis. Er fiel pltzlich in Sachsen ein, besetzte Dresden und nahm das schsische Heer bei Pirna gefangen. Darauf besiegte er die sterreicher bei Lowositz (in Bhmen) und Prag; bei Kolin aber wurde er geschlagen. Vor der Schlacht bei Prag bat der erfahrene Feldherr Schwerin seinen König, den ermdeten Soldaten einige Ruhe zu gnnen. Friedrich aber sprach: Frische Fische, gute Fische!" und gab den Befehl zum sofortigen Angriff. An der Ostseite der Stadt entbrannte eine mrderische Schlacht; die Preußen wurden auf allen Seiten zurckgedrngt und begannen zu fliehen. Da spraug der alte Schwerin vom Pferde, ergriff eine Fahne und trug sie mit den Worten: Mir nach, Kinder!" gegen die Feuerschlnde der Feiude. Von mehreren Karttschenkngeln getroffen, sank der Helden-greis tot zu Boden. Der Tod des geliebtes Fhrers entflammte die Sol-baten zur uersten Tapferkeit. Der Sieg war errungen, aber sehr teuer erkauft. Den gefallenen Feldherrn beklagte der König mit den Worten: Der ist allein 10 000 Mann wert."

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 28

1909 - Breslau : Handel
28 Verdienste. Friedrich Wilhelm I. schuf ein starkes Heer, bildete tchtige Beamte, gewhnte sein Volk an Ordnung, Flei und Sparsamkeit und vermehrte die Einnahmen des Staates. Ihm verdankt Preußen seine sptere Gre. 5. Friedrich Il, der Groe. 17401786. 1. Jugendzeit. Friedrich der Grohe wurde streng erzogen. Sein Vater wollte einen tchtigen Soldaten aus ihm machen. Schon als Knabe mute der Prinz exerzieren und bei Wind und Wetter Schildwache stehen. Diese bungen gefielen ihm nicht. Erlas lieber Bcher und spielte die Flte. Sein Vater rgerte sich darber. Er behandelte den Prinzen sehr streng und schlug ihn sogar mit dem Stocke. Der Prinz wollte deshalb nach England fliehen. Dies erfuhr der König. Er lie den Prinzen gefangen nehmen und schickte ihn nach Kstrin ins Gefngnis. Spter vershnte sich der Prinz mit dem Vater. Dieser entlie ihn aus dem Gesngnisse. Doch mute der Prinz noch lngere Zeit in Kstrin bei der Regierung arbeiten. Dadurch lernte er die Verwaltung des Landes kennen. Aus seinem Sterbebette sagte der König: Ich sterbe zufrieden, da ich einen so wrdigen Sohn zum Nachfolger habe." 2. Regierungsantritt. Als Friedrich der Groe zur Regierung kam, herrschte groe Teurung im Lande. Da lie er die Korn-Huser ffnen und verkaufte dem Volke billiges Getreide. 3. Kriege. Friedrich der Groe fhrte drei Kriege mit Maria Theresia, der Deutschen Kaiserin. Es handelte sich dabei um die Provinz Schlesien. Deshalb heien diese Kriege die Schlesi-sehen Kriege. Friedrich verlangte von Maria Theresia die Herzogtmer Lieg-nitz, Brieg und Wohlan. Er Berief sich dabei auf den Vertrag, den einst Joachim Ii. mit dem Herzoge dieser Lnder geschlossen hatte (S 23). Als Maria Theresia seine Forderung zurckwies, rckte er mit einem Heere in Schlesien ein. a) Der erste Schlesische Krieg. 17401742. Die Hauptschlacht in diesem Kriege war bei Mollwitz unweit Brieg (1741). Hier wurden die sterreicher besiegt (Schwerin). Der Friede wurde in Breslau geschlossen. Friedrich erhielt Schlesien. b) Der zweite Schlesische Krieg. 17441745. Die sterreicher hatten sich mit den Sachsen verbunden. Friedrich besiegte die fter-reicher bei Hohenfriedeberg unweit Striegau und die Sachsen bei Kefselsdorf unweit Dresden. Der Friede wurde zu Dresden ge-schlssen. Friedrich behielt Schlesien. c) Der dritte Schlesische oder Siebenjhrige Krieg. 17561763. Maria Theresia hatte sich mit Sachsen, Rußland, Frankreich und

11. Deutsche, besonders brandenburgisch-preußische Geschichte bis zur Gegenwart - S. 44

1903 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
44 der Groe Kurfürst htte erben mssen, und 2. Jlich und Berg, die an Friedrich Wilhelm I. htten fallen mssen. Von letzterem Lande sah er ab, um nicht mit Frankreich in Streit zu geraten. Er machte dafr seine Ansprche auf Schlesien geltend, um sein Land zu vergrern und sich Kriegsruhm zu erwerben. Iii. Der erste und zweite schleiche Krieg, l. Ursache. Kaiser Karl Vi. starb pltzlich 1740. Er hatte nur eine Erbtochter Maria Theresia. In einem neuen Hausgesetz, Pragmatische Sanktion ge-nannt, hatte er bestimmt, da in seinem Hause auch die weibliche Erb-folge gelten sollte. Er wollte damit seiner Tochter den Besitz seiner smtlichen Lnder sichern. Der Kurfürst von Bayern aber, Karl Albert, der nchste mnnliche Verwandte des verstorbenen Kaisers, erkannte dies Hausgesetz nicht an. Er erhob Ansprche auf die deutsch-fterreichifchen Lnder, da in deutschen Lndern nur mnnliche Erbfolge galt. Mit ihm verbanden sich Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen. 2. Erster schlesischer Krieg 174042. Friedrich forderte von Maria Theresia, ihm Schlesien abzutreten; er wolle ihr dann gegen ihre Feinde beistehen; sie aber wies ihn ab. Da rckte er 1740 in Schlesien ein, freudig begrt von den unterdrckten Evangelischen. Er zog in Breslau ein und hatte bald ganz Schlesien besetzt. Im Frhling 1741 rckte ein sterreichisches Heer unter Neisipera auf Brieg zu; Friedrich aber besiegte es bei Mollwitz am 10. April 1741. Die Schlacht wurde besonders durch die Infanterie gewonnen, sie gebrauchte den eisernen Ladestock und konnte deshalb fnfmal feuern, während die sterreicher zweimal schssen. Dieser Sieg erwarb ihm groen Ruhm. Unterdessen waren die Bayern und Franzosen die Donau abwrts gezogen, hatten Bhmen besetzt und drohten in sterreich einzudringen. Maria Theresia floh zu den Ungarn und entflammte diese zum Kampf. Sie rckten die Donau aufwrts in Bayern ein und eroberten Mnchen an demselben Tage, an dem Karl Albert sich in Frankfurt zum Kaiser krnen lie. Friedrich rckte 1742 in Mhren ein und zog dann nach Bhmen. Hierhin folgte ihm ein sterreichisches Heer unter Karl von Lothringen. Friedrich besiegte es zwischen Czaslau und Chotusitz. Da schlo Maria Theresia mit ihm den Frieden zu Breslau und trat ihm Schlesien samt der Grafschaft Glatz ab. Er wurde als siegreicher Eroberer in Berlin mit Jubel empfangen. 3. Zweiter schlesischer Krieg 174445. Der sterreichische Erb-folgekrieg ging fort. Maria Theresia blieb glcklich gegen ihre Feinde; sie besiegte die Bayern und Franzosen. Mit ihr verbanden sich nun^vgtai^

12. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 181

1912 - Leipzig : Hirt
Friedrich Ii., der Groe, vor dem Siebenjhrigen Kriege. 181 sterreich und Bhmen ein, lie sich in Prag zum König von Bhmen und 1742 in Frankfurt als Karl Vii. zum Deutschen Kaiser krnen. Doch 1742. blieben diese Kronen ein bedeutungsloser Schmuck. Denn Maria Theresia, die nach Preburg geflchtet war, fand nach ihrem Erscheinen aus dem dortigen Reichstage Untersttzung bei den ungarischen Groen, die fr ihre Knigin ein allgemeines Aufgebot des ungarischen Volkes ins Werk setzten. Nun schlug das Kriegsglck um: Maria Theresias Truppen vertrieben die Feinde aus den sterreichischen Lndern und beseiten sogar Bayern. Da rckte Friedrich Ii. in Bhmen ein, schlug die sterreicher unter Karl von Lothringen, dem Schwager der Maria Theresia, bei Chotusitz und ntigte dadurch die Knigin, ihm im Frieden zu Breslau 1742 Schlesien 1742. bis zur Oppa und die Grafschaft Glatz zu berlassen. 1744 nahm Friedrich auch Ostfriesland in Besitz, auf das Branden-1744. brg frher die Anwartschaft erworben hatte. Das andauernde Wassenglck sterreichs, auf dessen Seite England und Sachsen traten, bestimmten ihn, da er einen Angriff auf Schlesien zu befrchten hatte, wieder zum Schwert zu greifen und im zweiten Schlesischen Kriege (17441745) mit einem Heere kaiserlicher Hilss-Vlker" in Bhmen einzufallen. Zwar sah er sich durch geschickte Be-wegungen des Feindes, der eine Schlacht zu vermeiden wute, und durch die Schwierigkeit der Verpflegung in dem feindlichen Lande zum Rckzug gentigt, rettete aber seine Lage durch den glnzenden Sieg, den er 1745 1745. der ein in Schlesien einfallendes sterreichisch-schsisches Heer unter Karl von Lothringen bei Hohenfriedberg mit Hilfe seiner seit Mollwitz vortrefflich geschulten Reiterei erfocht. Obwohl Friedrich, der in Bhmen einrckte, Karl von Lothringen bei Soor abermals besiegte, gaben seine Gegner nicht nach, sondern Planten einen neuen Angriff aus ihn von Sachsen her. Erst nachdem Zieten durch den Sieg bei Katholisch-Henners-dorf Karl von Lothringen zur Rckkehr nach Bhmen gezwungen und der alte Dessauer die Sachsen und sterreicher bei Kesselsdorf westlich von Dresden geschlagen hatte, kam es 1745 zum Frieden von Dresden, 1745. der den von Breslau besttigte. Als Nachfolger Karls Vii., der in demselben Jahre gestorben war, wurde der Gemahl der Maria Theresia an-erkannt; er regierte als Franz I. von 1745 bis 1765. Den Krieg gegen Frankreich mute sterreich noch fortsetzen, bis die Erschpfung der Mchte 1748 den Frieden zu Aachen herbeifhrte, in dem die Kaiserin im 1748. wesentlichen ihren Besitzstand behielt. 3. Die Friedensjahre zwischen dem zweiten und dem dritten Schlesischen Kriege. Nach dem zweiten Schlesischen Kriege lie sich Friedrich Ii., jetzt der Groe" genannt, bei Potsdam auf einer Anhhe das kleine, im Rokokostil ausgestattete Schlo Sanssouci durch Knobelsdorfs erbauen und mit Anlagen im franzsischen Geschmack umgeben. Hier verlebte er die Sommer-monate. Die Hausgeuosseuschast bestand aus Offizieren, Staatsbeamten und

13. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in den oberen Klassen höherer Töchterschulen - S. 171

1889 - Berlin : Vahlen
221- 223. Friedrich d. Groe. (Anfnge. I. u. 2. schlesischer Krieg.) 171 setzte Friedrich, khn und thatenlustig wie er war, mit seinem schlagfertigen Heere Schlesien und bot nun der Maria Theresia ein Bndnis zum Schutze der pragmatischen Sanktion an, wenn sie ihm die schleichen Frstentmer Liegnitz, Brieg, Wohlau und Jgern-dors, auf die er Ansprche hatte, abtrte. 222. Der erste schleiche Krieg, 17401742, sterreich 1740-1742. war ganz ungerstet, dennoch wies Maria Theresia die Vorschlge Preuens entrstet ab und sandte ein schnell zusammengerafftes Heer nach Schlesien. In der ganzen Welt weissagte man dem tollkhnen Beginnen des jungen Preuenknigs einen unheilvollen Ausgang. Da erfocht seine treffliche Infanterie am 10. April 1741 den Sieg der die sterreicher bei Mollwitz (w. v. Brieg). Schlesien war gewonnen. Die Kursrstm von Bayern und Sachsen, die beide mit Tchtern Josephs 1. verckhlt waren, erhoben nun, auf Frankreich gesttzt, Ansprche auf das sterreichische Erbe. Maria Theresia konnte so vielen Feinden gegenber auch Bhmen nicht behaupten, selbst Wien schien bedroht, doch ihr Mut und ihre Seelengre retteten sie. Die Herzen des ungarischen Volkes gewann sie so, da es sich mit Begeisterung fr sie erhob. sterreich wurde befreit, Bhmen wieder gewonnen, ja um dieselbe Zeit, als der Kur-frft von Bayern in Frankfurt als Karl Vii. die Kaiserkrone erhielt, 1742 1745 drangen ihre Freiwilligenscharen in seine Landeshauptstadt Mnchen ein. Doch Friedrich Ii. hatte inzwischen bei Chotusitz in Bhmen (1742) der Maria Theresias Schwager, Karl von Lothringen, von neuem gesiegt. Auf Englands Rat schlo nun Maria Theresia mit diesem, ihrem gefhrlichsten Gegner den Frieden zu Breslau (Berlin), indem sie ihm Schlesien mit der Grafschaft Glatz abtrat (1742). 223. Der zweite schlesische Krieg, 17441745. Maria 1744-1745. Theresia gewann nun, untersttzt von König Georg Ii. von England, schnell so groe Vorteile der ihre anderen Gegner, da Friedrich Ii. auch sein Schlesien bedroht glaubte. Darum beschlo er, dem Kaiser Karl Vii., der ihn damals in dem Besitz des eben erledigten Ostsriesland anerkannte, mit seiner ganzen Truppenmacht Hilfe zu leisten. Er rckte in Bhmen ein, nahm Prag und besetzte fast das ganze Land. Aber sehr bald sah er sich gentigt, es wieder zu rumen, ja er konnte nicht hindern, da die sterreicher ihm nach Schlesien folgten. Da wendete die Schlacht von Hohenfriedeberg (4. Juni, nw. v. Schweidnitz), in welcher neben dem Fuvolk die neu-1745. geschaffene preuische Reiterei glnzte, Friedrichs Geschick. Sieg folgte

14. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta und Quinta - S. 28

1899 - Berlin : Weidmann
f 28 Il Aus der ferneren Vergangenheit. Wandlung vor; er versprach seinem Vater in einem sehr demtigen Briefe, stets gehorsam sein zu wollen und wurde aus der strengen Haft entlassen. Darauf arbeitete er ein Jahr mit grter Gewissenhaftigkeit an der Kstriner Regierung. Vermhlung. Nachdem er sich mit der Prinze Elisabeth Christine von Braunschweig vermhlt hatte, erhielt er das Schlo Rheins-Rheinsberg, berg bei Neu-Ruppiu und den Befehl der ein Regiment. Als dessen Oberst zeichnete er sich hier so sehr aus, da ihm der König sein frheres Leben vllig verzieh und auf dem Sterbebette den Ausspruch thun konnte: Mein Gott, ich sterbe zufrieden, weil ich einen so wrdigen Nachfolger habe!" t>) Friedrichs Kriege. Thronbe. 36. Friedrich Ii. bestieg am 31. Mai 1740 den preuischen ftetgung. Knigsthron. In demselben Jahre starb der Deutsche Kaiser Karl Vi. und hinterlie seiner Tochter Maria Theresia seine sterreichischen Erblnder. Mehrere deutsche Fürsten machten ihr aber den Besitz streitig, und auch Friedrich erhob auf die schleichen Herzogtmer Liegnitz, Brieg, Wohlau und Jgerndorf wohl-begrndete Ansprche. Da Maria Theresia auf Schlesien nicht verzichten wollte, kam es zu drei Kriegen; es waren dies der 1. Schleiche Krieg (17401742), 2. Schlesische Krieg (17441745), 3. Schlesische oder Siebenjhrige Krieg (17561763). 1. Schlesischer Ende 1740 berschritt Friedrich die schlesische Grenze, be-Krieg174 m siegte die sterreicher 1741 bei Mollwitz unweit von Brieg und zwang Maria Therssia nach einem zweiten Siege in Bhmen zum Frieden von Breslau, in welchem er den grten Teil Schlesiens und die Grafschaft Glatz erhielt. 2. Schlesischer Da Maria Theresia gegen ihre anberen Feinde mit* groem rie017147544 bi Glcke kmpfte, frchtete Friedrich, sie knne ihm Schlesien wieber entreien, und rstete sich daher zu einem zweiten Kriege; er schlug biesmal die sterreicher bei Hohenfriebeberg in Schlesien. Nach weiteren Siegen erlangte er im Frieden von Dresben die Besttigung des Breslauer Friebens. 3. Schlesischer 37. Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht ver-Siebenjhr. f3>mer3en und verband sich daher mit dem Deutschen Reiche, Krieg 1756 bis Frankreich, Rußland und Schweden gegen das kleine Preußen. 1763. Zu Friedrich hielt nur England. Zwischen diesen Parteien l

15. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 204

1911 - Leipzig : Hirt
204__Die Neuzeit. schlug das Kriegsglck um: die Truppen der Maria Theresia vertrieben die bayrischen und franzsischen aus den sterreichischen Lndern und besetzten sogar Bayern. Friedrich Ii. rckte deshalb in Bhmen ein, schlug die sterreicher unter Karl von Lothringen, dem Schwager der Maria Theresia, bei Chotusitz (sdlich der Elbe) und ntigte dadurch die Knigin, ihm im 1742. Frieden zu Breslau 1742 die ganze heutige Provinz Schlesien zu berlassen. 1744. ^ 1744 nahm Friedrich auch Ostfriesland, auf das Brandenburg frher die Anwartschaft erworben hatte, in Besitz. Das andauernde Waffenglck sterreichs, auf dessen Seite England und Sachsen traten, bestimmten ihn, da er einen Angriff auf Schlesien zu befrchten hatte, wieder zum Schwert zu greifen und im zweiten Schlesischen Kriege (17441745) mit einem Heere kaiserlicher Hilfs-Vlker" in Bhmen einzufallen. Zwar sah er sich durch geschickte Manver des Feindes, der eine Schlacht zu vermeiden wute, und durch die Schwierig-keit der damaligen Magazinverpflegung in dem feindlichen Lande zum Rckzug 1745. gentigt, rettete aber seine Lage durch den glnzenden Sieg, den er 1745 der ein in Schlesien einfallendes sterreichisch-schsisches Heer unter Karl von Lothringen bei Hohenfriedberg (in der Nhe von Schweidnitz) mit Hilfe seiner vortrefflich reorganisierten Reiterei erfocht. Nach einigen weiteren Siegen, deren letzter der des alten Dessauers der die sterreicher und Sachsen im Winter bei Kesselsdorf (westlich von Dresden) war, behauptete 1745. er im Frieden zu Dresden 1745 Schlesien. Als Nachfolger Karls Vii., der in demselben Jahre gestorben war, wurde der Gemahl der Maria Theresia unter dem Narrten Franz I. als Deutscher Kaiser (17451765) anerkannt. Den Krieg gegen Frankreich mute sterreich noch fortsetzen, 1748. bis die Erschpfung der Mchte 1748 den Frieden zu Aachen herbeifhrte, in dem die Kaiserin im wesentlichen ihren Besitzstand behielt. 3. Die Friedensjahre zwischen dem zweiten und dritten Schlesischen Kriege. Nach dem zweiten Schlesischen Kriege lie sich Friedrich Ii., jetzt der Groe" genannt, bei Potsdam auf einer Anhhe das kleine, im Rokokostil ausgestattete Schlo Sanssouci*) durch Knobelsdorfs erbauen und mit Anlagen im franzsischen Geschmack umgeben**). Hier verlebte er die Sommermonate. Die Hausgenossenschaft bestand aus Offizieren, Staatsbeamten und franzsischen Gelehrten, zu denen von 1750 bis 1752 auch Voltaire gehrte. Der König schtzte ihn wegen seines Witzes und seiner Gewandtheit in der Behandlung der franzsischen Sprache, ber-hufte ihn mit Ehrungen und Geschenken, machte aber schlechte Erfahrungen mit ihm. Voltaire fiel wegen seiner Eitelkeit, Habsucht und Bosheit schlielich in Ungnade und kehrte nach Frankreich zurck. *) Auf eine Grabsttte deutend, die er sich in der Nhe des Schlosses bauen lie, sagte er zu einem Franzosen: Quand je serai l, je serai sans souci." Diese Worte gaben den Anla zur Benennung des Schlosses. **) Nach dem dritten Schlesischen Kriege erbaute er noch das Neue Palais.

16. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 126

1895 - Leipzig : Voigtländer
126 174031. Mai 1740 starb Friedrich Wilhelm I., und Friedrich Ii. bestieg, 28jhrig, den Thron. /2. Der erste schleiche Krieg (1740-1742). Er erbte von seinem Vater ein Land von 2800 Quadratmeilen mit 2240 000 Einwohnern, einen Schatz von 9 Millionen Thalern (27 Millionen Mark) und ein trefflich eingebtes Heer von 83 000 Mann. Wenige Monate nach Friedrichs Ii. Regierungsantritt starb Kaiser Karl Vi. Mit ihm erlosch der Manns-stamm des Hauses Habsburg, und Karls Vi. jugendliche Tochter Maria Theresia wurde krast der sogenannten pragmatischen Sanktion Herrscherin der sterreichischen Lnder. Friedrich erhob auf Grund des Erbvertrages unter dem Kurfrsten Joachim Ii. Ansprche auf die schlesischen Herzog-tmer Brieg, Liegnitz und Wohlau (sowie Jgerndorf), welche sterreich an sich genommen hatte, und da Maria Theresia diese Ansprche nicht an-erkannte, griff er zu den Waffen. Ich denke," schrieb er, die khnste, schneidigste Unternehmung zu beginnen, der sich jemals ein Fürst meines Hauses unterzogen hat." So kam es zum ersten schlesischen Kriege. 1740 Friedrich rckte im Dezember 1740 in Schlesien ein, eroberte das Land binnen Monatsrist und siegte dann 1741 bei Molwitz (bei Brieg). Dar-auf (1742) drang er in Mhren vor und erzwang durch weitere Siege den 1742frieden zu Breslau, in welchem er Schlesien und die Grafschaft Gl atz erwarb (700 Dm. mit 1400000 Einw.). 3. Der sterreichische Erbfolgekrieg und der zweite schleiche Krieg. Unterdessen hatte der Kurfürst Karl Albrecht von Bayern als Nach-komme des Kaisers Ferdinand I. Ansprche auf die sterreichische Erbschaft erhoben, und Frankreich, Spanien, Sachsen und Preußen hatten sich mit ihm gegen Maria Theresia verbndet. So kam es zu dem sterreichischen Erbfolgekrieg (17411748). Karl Albrecht besetzte mit einem fran-zsisch-bayrischen Heere sterreich und lie sich in Prag als König von Bhmen und in Frankfurt als Kaiser Karl Vii. (17421745) krnen. Aber die Ungarn, welche auf dem Reichstage zu Preburg gelobten, fr ihren König Maria Theresia in den Tod zu gehen", befreiten sterreich wie-der, drangen siegreich in Bayern ein und eroberten Mnchen. Diese Erfolge sterreichs machten Friedrich Ii. um den Besitz von Schlesien besorgt. 1744 Er begann daher den zweiten schlesischen Krieg (17441745), indem er mit 80 000 Mann kaiserlicher Hilfsvlker" in Bhmen einfiel. Infolge davon konnten die Franzosen und Bayern wieder nach Bayern vor-dringen und dieses Land zurckerobern. Aber kaum war Karl Vii. wie-der in seine Hauptstadt Mnchen zurckgekehrt, so starb er (1745). Sein Sohn Maximilian Joseph verzichtete im Frieden zu Aussen auf die sterreichische Erbschaft. Nun wurde Maria Theresias Gemahl (Franz

17. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 273

1904 - Habelschwerdt : Franke
273 B. Erster Schlesischer Krieg, 17401742. 1740-1745 a. Mollwitz. Friedrich berschritt im Dezember 1740 die schleiche Grenze und besetzte binnen Monatsfrist fast ganz Schlesien: in Breslau fand er freundliche Aufnahme. Schlesien war fast gnzlich von kaiserlichen Truppen entblt. Die Festung Glogan wurde erstrmt, Brieg und Neie leisteten aber Widerstand. Anfang April zog ein sterreichisches Heer unter Neipperg auf der von Friedrich nicht besetzten Strae der Zuckmantel und Ziegenhals nach Neie und drohte, den König von Breslau abzuschneiden. Am 10. April 1741 griff Friedrich 10. 4. 1741 den ihm an Truppenzahl etwa gleichen Feind bei dem Dorfe Mollwitz (in der Nhe von Brieg) an. Die preuische Reiterei wurde von der sterreichischen zurckgedrngt, und Friedrich, der die Schlacht ver-loren glaubte, verlie auf Schwerins Rat das Schlachtfeld. Schwerin schlug aber mit der wohlgeschulten Infanterie den Feind, der nur zwei Schsse abzugeben imstande war, während die Preußen in derselben Zeit fnfmal schssen. Die Folge dieses ersten preuischen Sieges war der Keginn des Gfterreickufcken Erbfokgekriegcs (17411748). Die Gegner sterreichs erhoben sich znm gemeinsamen Kampfe und schloffen zu Nymphenburg bei Mnchen ein Bndnis, in welchem dem Kurfrsten Karl Albert von Bayern die Kaiserkrone zugesagt wurde. Friedrich trat diesem Bndnisse bei. Ein bayerisch-franzsisches Heer besetzte Obersterreich und Bhmen. Maria Theresia gewann aber durch ihr persnliches Erscheinen vor den versammelten Stnden den Beistand der Ungarn. Diese stellten gegen Erweiterung ihrer Landes-Vorrechte ein Heer auf. das sterreich von den Feinden befreite. Die Truppen Maria Theresias besetzten Bayern. Whrend der Kurfürst, der als Karl Vii. zum deutschen Kaiser gekrnt worden war, in Frankfurt a. M. Feste feierte, eroberten die sterreicher Mnchen. b. Hotltfitz und der Friede. Friedrich wollte nur Schlesien erwerben, nicht aber die sterreichische Monarchie zertrmmern helfen. Als Maria Theresia im Herbst 1741 von ihren Feinden am gefhr-lichsten bedroht war, schlo Friedrich mit dem sterreichischen Bevollmchtigten zu Klein-Schnellendorf (Dorf stlich von Neie) einen geheimen Vertrag, der den beiden Gegnern groe Vorteile brachte. Die sterreicher berlieen Friedrich Schlesien bis zur Neie, konnten nun aber ihre ganze Truppenmacht gegen die brigen Feinde ver-wenden. Friedrich lie sich von den schleichen Stnden huldigen und richtete in dem besetzten Lande preuische Verwaltung ein. Das Glck sterreichs im Kampfe gegen die Bayern und Franzosen machte aber Friedrich um seine Erfolge besorgt. Da ferner der Grnhagen, Geschichte des 1. Schleichen Krieges. 2 Bde. Gotha 1881. Atzler, Geschichte fr Lehrerseminare. lg

18. Kleine vaterländische Geschichte für preußische Volksschulen - S. 70

1896 - Halle : Anton
70 b. Friedrich als Ariegsheld. 28 Jahre alt war Friedrich erst, als er die Regierung antrat. Und doch lebte in ihm schon ein scharfer Ver-stand, ein fester Wille und ein kniglicher Mut. Da er auch ein gewal-tiger Kriegsheld sei, davon legte er schon nach wenig Monaten eine glnzende Probe ab. 1. Der erste schlesische Krieg. 1) Der deutsche Kaiser Karl Vi. war 1740 gestorben. Seine Tochter, die jugendliche und hochsinnige Maria Theresia, folgte ihm in der Regierung des sterreichischen Staates, wurde aber nicht von allen Fürsten als Kaiserin anerkannt. Da nun sterreich einst einem der Vorfahren Friedrichs die schleichen Frstentmer widerrechtlich entrissen hatte (S. 64), so beschlo er, sich sein Recht mit dem Schwerte zu erkmpfen. Deshalb rckte er im Dezember 1740 mit einem starken Heere in Schlesien ein und erklrte dann, er wolle die Kaiserin Maria Theresia gegen alle ihre Feinde untersttzen, wenn sie sein Recht auf Schlesien anerkenne. Da aber sandte Maria Theresia ein Heer unter dem General Neipp erg nach Schle-sien. Dem lieferte Friedrich bei Mollwitz (westlich von Brieg) eine Schlacht. Schon geriet unter dem Ansturm der starken und wohlgebten Reiterei der sterreicher die preuische Kavallerie ins Wanken, als die sichern Angriffe und das Geschwindfeuer des preuischen Fuvolkes den Sieg entschieden (1741). Und auch von anderer Seite her wurde die Kaiserin Maria Theresia hart bedrngt. Kurfürst Karl Albert von Bayern erhob Erbansprche auf die sterreichischen Lande; ja er lie sich sogar zum deutschen Kaiser krnen (als Karl Vii.). In dieser Bedrngnis aber bewhrte sich der heldenmtige Sinn Maria Theresias und die Treue ihrer Völker. Die Kaiserin ging nach Ungarn, wo die Groen dieses Landes zum Reichstag versammelt waren. Als sie dann im Krnungsmantel und mit dem Kronprinzen auf dem Arm, aus dem Reichs-tage erschien und die Ungarn um Hilfe anflehte, da riefen diese, indem sie be-geistert ihre Sbel zogen: Wir wollen sterben fr unsere Kaiserin Maria Theresia!" Schnell wurde ein Heer zusammengebracht, und da auch in den sterreichischen Landen das Volk zu allen Opfern bereit war, so konnte die Kaiserin bald neue Streitkrfte ins Feld rcken lassen. 2) Eins der sterreichischen Heere wandte sich gegen Friedrich und es kam 1742 zur Schlacht bei Czaslau [tschaslau] in Bhmen, in welcher Friedrich Sieger blieb. Da willigte die bedrngte Kaiserin in den Frieden zu Breslau, in dem sie Schlesien nebst der Grafschaft Gltz an Preußen abtrat (1742). 2. Der zweite schlesische Krieg. Aber die Kaiserin Maria Theresia konnte den Verlust Schlesiens nicht verschmerzen. Sie verbndete sich mit England, Holland und Sm> dinien und bedrohte zunchst Kaiser Karl Vii.; nach der Niederwerfung dieses Feindes sollte dann auch Preußen gedemtigt werden. Friedrich aber wartete dies nicht ab. Entschlossen rckte er 1744 wieder in Bhmen ein. Im Siegesfluge wurde Prag erstrmt. Schon aber rckten zwei mchtige Heere gegen die Preußen heran. Gegen das eine dieser Heere kmpfte Friedrich selbst am 4. Juni 1745 bei Hohenfriedberg in Schlesien. Hier wetteiferten das Fuvolk wie die Reiterei in Heldenthaten ein einziges preuisches Regiment nahm 66 Fahnen! , so da ein glnzender Sieg erfochten wurde. Das andere sterreichische Heer ver-

19. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 22

1902 - Leipzig : Hirt
22 Zweite Periode. Die Zeit der unumschrnkten Frstengewalt. 2. Die ersten Schlesischen Kriege und der sterreichische Erbfolge-krieg. Wenige Monate nach Friedrich bestieg Maria Theresia, durch ihre Herrschereigenschaften und durch die Reinheit ihres Charakters eine der hervorragendsten Frstinnen, den Thron. Sie war unablssig auf das Wohl ihres Volkes bedacht und fhrte mancherlei Verbessernden ein, unter denen eine der wichtigsten die Abschaffung der Folter war. Bei ihren Negieruugssorgen versumte sie aber nicht ihre Mutter-pflichten und fhrte mit ihrem Gemahl ( 77, 4) im Kreise ihrer Kinder ein schnes Familienleben. Nach ihrer Thronbesteigung machte Kurfürst Karl Albrecht von Bayern als Verwandter des habsbnr-gifchen Haufes (Stammtafel) Anspruch auf die sterreichische Monarchie. Zugleich erneuerte Friedrich den alten Anspruch seines Hauses aus Teile von Schlesien ( 66, 2; 74, 6), erbot sich aber, falls dieser An- 1740 ffu(f) befriedigt wrde, die Pragmatische Sanktion gegen jedermann zu bis verteidigen. Da das Anerbieten zurckgewiesen wurde, entstand der 1742. erste Schlesische Krieg, 174042, durch den Friedrich die ganze Provinz eroberte (Siege bei Mollwitz und Chotusitz, Friede zu Breslau). 1741.1741 begann Karl Albrecht, untersttzt von Frankreich trotz der Prag-matischen Sanktion, den sterreichischenerbfolgekrieg. Er drang 1742. in sterreich ein, lie sich in Prag zum König von Bhmen und 1742 tu Frankfurt als Karl Vii. zum deutfcheu Kaiser krnen. Maria Theresia, welche uach Preburg geflchtet war, saud nach ihrem Erscheinen ans dem dortigen Reichstage Untersttzung bei den ungarischen Groen, die fr ihre Knigin ein allgemeines Aufgebot des ungarischen Volkes ins Werk setzten. Nun hatten die sterreichischen Waffen so glnzende Erfolge gegen die Franzofen und Bayern, da nicht nur der unschlssige Karl Vii. in Frankfurt fr fein Land und feine Krone frchten mute, sondern auch Friedrich Ii. sich in dem Besitze von 1744 Schlesien bedroht sah. Er fiel deshalb mit einem Heere kaiserlicher big Hilfsvlker" in Bhmen ein und begann damit den zweiten Schle-1745. sischen Krieg, 174445, in dem er Schlesien behauptete (Siege bei Hohensriedeberg und Kesselsdorf, Friede zu Dresden). 1745 starb Karl Vii., und der Gemahl der Maria Theresia wurde unter dem Namen Franz I. (174565) als deutscher Kaiser anerkannt. 3. Sanssouci. Bei Potsdam lie sich Friedrich Ii. nach dem Kriege auf einem Hgel das Schlo Sanssouci (Fig. 131) erbaueu und mit prchtigen Anlagen umgeben, um dort sorgenfrei" zu leben. (Der Mller von Sanssouci.) Die Umgebung des Knigs bestand grten-teils aus Franzosen, zu denen auch Voltaire gehrte. (Vgl. Fig. 150.) Er wurde vom König wegen seines Witzes und seiner Gewandtheit in der Behandlung der franzsischen Sprache geschtzt, machte sich aber

20. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrer- und Lehrerinnenseminare - S. 285

1912 - Habelschwerdt : Franke
285 Widerstand. Anfang April zog ein sterreichisches Heer unter Neipperg auf der von Friedrich nicht besetzten Strae der Zuck-mantel und Ziegenhals nach Neie und drohte, den König von Breslau abzuschneiden. Friedrich zog sich daher in .Eilmrschen nach Mittelschlesien zurck. In der Nhe der noch von sterreichern besetzten Festung Brieg stie er auf den Feind, der ihm an Truppen-zahl gleich war, und griff ihn am 10. April 1741 bei dem Dorfe 10. 4.1741 Mollwitz an. Die preuische Reiterei, um deren Ausbildung sich Friedrich Wilhelm I. wenig gekmmert hatte, wurde bald von der sterreichischen in die Flucht geschlagen. Friedrich hielt die Schlacht fr verloren und verlie auf den Rat des Feldmarschalls Schwerin den Kampfplatz. Schwerin schlug aber mit der wohlgeschulten Infanterie den Feind, der nur zwei Schsse abzugeben imstande war, während die Preußen in derselben Zeit fnfmal schssen. Bald nach der Schlacht ergab sich Brieg. Nach diesem ersten preuischen Siege erhoben sich die Gegner sterreichs zum gemeinsamen Kampfe, und es begann der sterreichische drbfolgektieg (17411748). Kurfürst Karl Albert von Bayern nahm auf Grund seiner Verwandtschaft mit den Habsburgern (Stammtafel S. 248) das Erbrecht auf sterreich fr sich in Anspruch und wollte auch Kaiser werden. Frankreich, Spanien, Sachsen-Polen und Neapel untersttzten ihn; auch Friedrich trat diesem Bndnisse bei. Ein bayerisch-franzsisches Heer besetzte Obersterreich und Bhmen. Maria Theresia gewann aber den Beistand der Ungarn, indem sie die ver-sammelten Stnde persnlich um Hilfe bat. Diese stellten gegen Erweiterung ihrer Landesvorrechte ein Heer aus, das sterreich von den Feinden befreite. Die Truppen Maria Theresias besetzten Bayern. Whrend der Kurfürst, der als Karl Vii. zum Deutschen Kaiser gekrnt worden war, in Frankfurt a. M. Feste feierte, eroberten die sterreicher seine Hauptstadt Mnchen. b. Tkwtusitz und der friede. Friedrich wollte nur Schlesien erwerben, nicht aber die sterreichische Monarchie zertrmmern helfen. Als Maria Theresia im Herbst 1741 von ihren Feinden am gefhr-lichsten bedroht war, schlo Friedrich mit dem sterreichischen Be-vollmchtigenzu Klein-Schnellendorf (stlich von Neie) einen geheimen Bertrag. der den beiden Gegnern groe Vorteile brachte. Die sterreicher berlieen Friedrich Schlesien bis zur Neie, konnten nun aber ihre ganze Truppenmacht gegen die brigen Feinde ver-wenden. Friedrich lie sich von den schlesischen Stnden huldigen und fhrte in dem besetzten Lande preuische Verwaltung ein. Friedrichs Grnde fr seinen Einfall in Schlesien. Instruktion fr den Gesandten in Wien vom 15. 11. 1740. Atzler, Ii. Nr. 54 u. 53. Grnhagen, Geschichte des 1. Schlesischen Krieges. 2 Bde. Gotha 1881.