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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 162

1911 - Breslau : Hirt
162 Übergang zur Neuzeit. Europa möglich war. Diese Durchfahrt festzustellen, war der Gedanke, der ihn auf der vierten Fahrt nach Mittelamerika leitete. Benannt wurde der neue Erdteil von dem deutschen Gelehrten Waltzemüller nach dem Florentiner Amerigo Vespucei, der eine Fahrt an der Küste von Venezuela beschrieben hatte. Erst nach Kolumbus' Tode (1506) durchquerte dann Balboa unter den größten Mühsalen im tropischen Urwalde den Isthmus von Panama und sah den Stillen Ozean (1513). Im Jahre 1521 entdeckte ein Portugiese im spanischen Dienste, Ferdinand Magalhäes, die bisher vergebens gesuchte und nach ihm benannte Durchfahrt. Er hatte die ungeheure Kühnheit, den Rückweg über den Stillen Ozean zu nehmen. Er selbst kam auf einer Insel der Philippinen um, eins seiner Schiffe erreichte jedoch Spanien und vollendete so die erste Weltumseglung. Erst fünfzig Jahre später wurde die Erdumseglung zum zweitenmal ausgeführt von Francis Drake, der mit dieser Fahrt deu Ruf der englischen Marine begründete. Auf die Zeit der Entdeckungen folgt eine Zeit der Besitzergreifung. Schon 1521 eroberte Ferdinand Cortez den Aztekenstaat von Mexiko, 1533 nahm Franz Pizarro mit Almagro das von ihm entdeckte Goldland Peru (Inkas in Besitz. Nord- und Mittelamerika, der Westrand von Südamerika, dazu später die Philippinen bildeten das spanische Kolonialreich. Seine Verwaltung erfolgte durch Vizekönige unter dem „Rat von Indien" in Madrid, war auf Ausbeutung seiner Schätze (Las Casas) gerichtet und suchte die Vorteile des Handels allein den Spaniern unter strengstem Ausschluß aller Fremden zuzuwenden. Die Versuche der Engländer, einen Seeweg nordwärts um Amerika (Cabot, Hudson, Baffin) oder Asien (Hudson) zu entdecken, trugen zunächst nur zur Aufhellung der Nordländer bei. Folgen der Entdeckungsfahrten: 1. Das Erdbild wird mehr und mehr entschleiert, der geistige Horizont erweitert. 2. Nene Menschenrassen und Lebeformen werden bekannt. 3. Die Tropenwelt mit ihrem Klima, ihren Pflanzen und Tieren wird dem Bewohner der gemäßigten Zone dienstbar. 4. Die europäischen Völker werden geistig angeregt und ihre Tatkraft neuen Zielen entgegengeführt. 5. Handel und Verkehr erhalten neue Wege und Handelsartikel. Der Seehandel überflügelt den Landhandel, das Mittelmeer tritt seine Bedeutung an den Atlantischen Ozean ab; die Neue Welt schenkt Europa Mais, Kartoffel, Tabak, die Chinarinde u. a. und empfängt die europäischen Getreidearten, Kaffee, Baumwolle, Zuckerrohr. Die nach Europa fließenden Gold- und Silberschätze vermindern den Metallwert, erhöhen die Zinssätze und den Wert der Waren. 6. Deutschland verliert auf Jahrhunderte seine zentrale Stellung im Welthandel, die Hansa und die großen Seestädte Italiens gehen nieder, dafür kommen die am Ozean gelegenen Länder Westeuropas zu ungeahnter Bedeutung. Spanien und Portugal sollte späterhin der Reichtum zum Unglück werden.

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1. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 162

1918 - Breslau : Hirt
162 Der Humanismus und die Entdeckungen. Europa möglich war. Diese Durchfahrt festzustellen war der Gedanke, der ihn auf der vierten Fahrt nach Mittelamerika leitete. Benannt wurde der neue Erdteil von dem deutschen Gelehrten Waldseemüller nach dem Florentiner Amerigo Vespucei, der eine Fahrt an der Küste von Venezuela beschrieben hatte. Erst nach Kolumbus' Tode (1506) durchquerte dann Balboa unter den größten Mühsalen im tropischen Urwalde die Landenge von Panama und sah den Stillen Ozean (1513). Im Jahre 1521 entdeckte ein Portugiese im spanischen Dienste, Ferdinand Magalhäes, die bisher vergebens gesuchte und nach ihm benannte Durchfahrt. Er hatte die ungeheure Kühnheit, den Rückweg über den Stillen Ozean zu nehmen. Er selbst kam auf einer Insel der Philippinen um, eins seiner Schiffe erreichte jedoch Spanien und vollendete so die erste Weltumsegluug. Erst fünfzig Jahre später wurde die Erdumseglung zum zweitenmal ausgeführt von Francis Drake, der mit dieser Fahrt den Ruf der englischen Marine begründete. Auf die Zeit der Entdeckungen folgt eine Zeit der Besitzergreifung. Schon 1521 eroberte Ferdinand Cortez den Aztekenstaat von Mexiko, 1533 nahm Franz Pizarro mit Almagro das von ihm entdeckte Goldland Peru (Inkas) in Besitz. Nord- und Mittelamerika, der Westrand von Südamerika, dazu später die Philippinen bildeten das spanische Kolonialreich. Seine Verwaltung erfolgte durch Vizekönige unter dem „Rat von Indien" in Madrid, war auf Ausbeutung seiner Schätze (Las Casas) gerichtet und suchte die Vorteile des Handels allein den Spaniern unter strengstem Ausschluß aller Fremden zuzuwenden. Die Versuche der Engländer, einen Seeweg nordwärts um Amerika (Cabot, Hudson, Baffin) oder Asien (Hudson) zu entdecken, lrngen zunächst nur zur Aufhellung der Nordländer bei. Die Folgen der Entdeckungsfahrten liegen nicht nur dariu, daß das Erdbild mehr und mehr entschleiert wird; vor allem erweitert und bereichert sich die Geschichte und die Kultur der Menschheit, die staatlichen Ziele und Bildungen umspannen den Erdball; das gleiche gilt in steigendem Maße von der wirtschaftlichen Bewegung, die schließlich in die Weltwirtschaft ausmündet. Der „Zug nach Westen" schreitet fort, der Atlantische Ozean wird zum „Mittelmeer", die Schwerpunkte der politischen Machtgebilde verschieben sich wieder weiter. Das alles verbindet sich mit den gleichzeitig einsetzenden geistigen Strömungen zu ungeahntem Umschwung und Fortschritt im Reiche der Geistes- und Naturwissenschaften.

2. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 154

1906 - Breslau : Hirt
154 bergang zur Neuzeit. entdecken, und die ganze gewaltige, ihm innewohnende Energie daransetzte, ihn auszufhren. Fast ein Jahrzehnt lag zwischen dem Tage, da er seinen Plan zum ersten Male in Lissabon aussprach, und dem 3. August 1492, an dem er mit drei Schissen im Dienste der Knigin Jsabella von Kastilien den spanischen Hafen Palos verlie. Am 12. Oktober 1492 landete er an der Insel Guanahani (Wat-lingsinsel in der Bahamagruppe), er besuchte darauf Kuba und Haiti, ehe er heimkehrte. 1493 unternahm er an der Spitze einer ganzen Flotte, mit Be-waffneten, Fuvolk und Reitern und einem Heere von Auswanderern hinter sich, zum zweiten Male die Fahrt. Aber den glnzenden Posten -eines Vizeknigs der neuentdeckten Lnder auszufllen, fehlten ihm die groen Herrschergaben. Er beging Migriffe und fiel beim Könige in Ungnade, er wurde abberufen und kehrte in Feffeln nach Europa zurck. Hier erhielt er seine Freiheit wieder, aber nicht seine Stellung. Kolumbus war berzeugt, da er die Ostkste von Indien entdeckt habe; besttigte sich seine Ansicht, so mute man weiter im Westen eine Durchsahrt finden, durch die eine Rckkehr nach Europa mglich war. Diese Durchfahrt festzustellen war das Problem, das ihn auf seiner dritten und vierten Reise beschftigte; er mute auf diesen Forschungsreisen Sd-und Mittelamerika entdecken. Erst nach seinem Tode (1506) durchquerte dann Balboa unter den grten Mhsalen im tropischen Urwald den Isthmus von Panama und sah den Stillen Ozean vor seinen Augen liegen (1513). 1521 entdeckte ein Portugiese im spanischen Dienste, Ferdinand Magalhes, die bisher vergebens gesuchte Durchfahrt. Er hatte die ungeheure Khnheit, den Rckweg der den Stillen Ozean zu nehmen. Er selbst kam auf einer Insel der ostasiatischen Kste um, eins seiner Schiffe erreichte jedoch unter Fhrung Delcanos, des ersten Weltumseglers, Spanien. Erst fnfzig Jahre spter wurde die Erdumsegelung zum zweiten Male ausgefhrt. Sir Francisdrake begrndete mit dieser Fahrt den Ruf der englischen Marine. Auf die Zeit der Entdeckung folgt eine Zeit der Besitzergreifung. 1521 eroberte Ferdinand Cortez Mexiko, 1533 nahm Franz Pi-zarro das von ihm entdeckte Goldland Peru. Nord- und Mittelamerika, der Westrand von Sdamerika, dazu spter die Philippinen bildeten das spanische Kolonialreich. Seine Verwaltung war auf Ausbeutung seiner Schtze gerichtet und suchte die Vorteile des Handels allein den Spaniern unter strengstem Ausschlu aller Fremden zuzuwenden. Hatten die Portugiesen fast ein Jahrhundert gebraucht, um ue erste Hlfte des Seewegs nach Ostindien zurckzulegen, so wurde der ganze Weg sofort in einer Fahrt vonvascodagama genommen. Er landete

3. Für einen einjährigen Unterricht in einer mittleren Klassen berechnet - S. 173

1861 - Hildburghausen : Nonne
bei angelegt und die gewinnreichen Molukken und Snndainseln erobert. Ja im Jahre 1518 knüpften die Portugiesen sogar mit China und Japan Verbindungen an. Durch alles Dieses erhielt Portugal unermeßliche Handels- Vortheile und wurde Lissabon auf lange Zeit der Sitz des Welthandels. 5. Die Entdeckungen der Spanier. Eine noch glänzendere Ent- deckung, als die Portugiesen in Osten gemacht hatten, war den Spaniern im Westen geglückt. Bereits im Jahre 1492 hatte Christoph Kolumbus Amerika entdeckt, (vergl. K. 1. S. 161—167). Er hat im Ganzen toter1), von Erfolgen gekrönte Reisen nach den westlichen Ländern unternommen, ist aber für seine Verdienste schlecht belohnt worden. Es wurde ihm nicht einmal die Ehre zu Theil, dem neuen Erdtheil seinen Namen zu geben. Mit dem größten Eifer wurden des Kolumbus Entdeckungen von den Spaniern fortgesetzt. Der Spanier Ferdinand Kortez begann den Krieg gegen das mexikanische Reich (1519) und vollendete die Unterwerfung des- selben durch Eroberung der Hauptstadt Mexiko (1521). Später entdeckte er auch die Halbiusel Kalifornien (1536). Der Portugiese Ferdinand Magellan suchte auf einer in spanischen Diensten (mit fünf Schiffen) unternommenen Reise eine Durchfahrt in die Südsee und fand dieselbe (Nov. 1520) in der von ihm benannte Meerenge (Magellanssträße), durchsegelte dann, als der erste Europäer, die Südsee und nannte dieselbe „den stillen Ozean," weil er auf dieser Fahrt von anhaltend heiterem Wetter begleitet wurde. Er fand daselbst die Diebsinseln oder Ladronen. wurde aber 1521 auf den von ihm entdeckten Philippinen mit mehrern Gefährten erschlagen. Die Uebrigen setzten die Reise fort und kamen, nach vielen Unfällen, auf der Vittoria, dem einzigen ihnen noch übrig gebliebe- nen Schiffe 2), nachdem sie Afrika umsegelt hatten, in dem Hafen von St. Luear wieder an (7. Sept. 1522), welchen Mangellan vor etwa 3 Jahren (10. August 1519) verlassen hatte. So war die erste Reise um die Welt vollendet. Der Spanier Franz Pizarro eroberte nach einem blutigen Kriege das reiche Goldland Peru (1531) und gründete die Hauptstadt des Landes, Lima. Hier wurde er später in seinem Palaste von einem Hausen gegen ihn verbundener Spanier ermordet (1541). 6. Die Spanier und Portugiesen waren Anfangs die einzigen Be- herrscher der neuentdeckten Länder in Afrika, Asien und Amerika, aber bald legten auch die übrigen seefahrenden Nationen, Holland, Frankreich und besonders England2), Kolonien in jenen Erdtheilen an. Ueberhaupt übten die Entdeckungen jener Völker auf ganz Europa einen unberechenbaren Einfluß aus. Die zahlreichen Naturprodukte, welche ^ * *) Erste Reise (3. Aug. 1492—15. März 1493). Er entdeckte: Guanahani (San Salvador), Kuba und Hapti (Hispanola).— Zw eite Reise (25. Sept. 1493 — Ujiärj 1496). Er fand die Karaiben, kleinen Antillen, und Jamaika und Porto- riko. — Dritte Reise (30. Mai 1498—23. Novbr. 1500). Er entdeckte die Insel Trinidad und das feste Land von Amerika an der Orinoko-Mündung. — Ko- lumbus Gefangennahme. — Vierte Reise (2. Marz 1502—7. Novbr. 1504). Ersuchte vergeblich längs der Landenge von Panama eine Durchfahrt nach der Süd- see. — Kolumbus Tod (1506) zu Valladolid. *) Das Schiff wurde zum Andenken an die merkwürdige Fahrt aufbewahrt, bis es von selbst zerfiel. ') Schon 1497 entdeckte der Engländer Kabot: Neusoundland.

4. Deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 122

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
122 Das Zeitalter der religiösen Kämpfe 1519—1648. war ein höchst merkwürdiger Mann, in dein sich der scharfe wissenschaftliche Blick des modernen Menschen mit fantastischen Theorien und der schwärmerischen Mystik des Mittelalters vereinigte, der unmittelbar von Gott berufen zu sein glaubte und doch zuweilen recht kleinlich das eigene Interesse wahrnahm, ein kühner Entdecker, aber, wie sich nachher zeigen sollte, nicht berufen zum Organisator. In Portugal abgewiesen, wandte er sich nach Spanien; auch hier fand er anfangs wenig Geneigtheit, auf seine Pläne einzugehen; endlich bewilligte ihm Jsabella von Kastilien, die eben jetzt Granada eingenommen hatte, drei ^22.Okt. 1492. Schiffe. Am 12. Oktober 1492 entdeckte er die Insel Guanahani, eine der Bahama-Jnseln, und sodann Cuba und Haiti, wo er eine Niederlassung gründete. Zum Admiral und Vizekönig ernannt, machte er noch drei andere Reisen. Auf seiner dritten Fahrt fand er die Mündung des Orinoco. Indessen brach Zwietracht in der Kolonie aus, und Columbus wurde, von seinen Feinden angeklagt, in Ketten nach Spanien geführt, dort aber in seine Würden wieder eingesetzt. Auf der vierten Fahrt entdeckte er die Küste Mittel-1506. amerikas. Er starb 1506 zu Valladolid. Bis zu seinem Tode blieb er der Meinung, daß die von ihm aufgefundenen Länder zu Indien gehörten. Der neue Erdteil wurde nicht nach Columbus, Bespuld*. f°ni,ern "ach dem Florentiner Amerigo Vespucci benannt, welcher an der Küste von Südamerika Entdeckungsfahrten ausführte und der erste war, der über die Ergebnisse seiner Reisen ausführliche Berichte veröffentlichte; der von dem deutschen Geographen Waltzemüller vorgeschlagene Name Amerika fand schnell allgemeine Geltung. Balboa. (Der Entdecker der Südsee wurde Balioa, der 1513 die Landenge von Panama überschritt. Die südwestliche Durchfahrt nach Magalhaes. Indien fand Magalhäes, ein Portugiese in spanischen Diensten, der die nach ihm benannte Straße und den stillen Ozean durchfuhr; er selbst sanb im Jahre 1521 auf einer der Philippinen den Tod, aber eins seiner Schiffe führte die erste Weltumsegelung zu Ende. Die Gründer der spanischen Herrschaft auf dem amerikanischen Festlande Cortez. wurden die „Conquistadoren" Ferdinand Cortez und Franz Pi-zarro. Cortez eroberte (1519—1521) mit einigen hundert Soldaten, unterstützt von indianischen Völkern, das Reich der Azteken in Mexiko, Pizarro. das auf einer ziemlich hohen Kulturstufe stand. Franz Pizarro, ein Mensch von furchtbarer Habsucht und Grausamkeit, eroberte seit 1531 das silberreiche Peru, das Reich der Inkas. Das spanische Kolonialreich. Kolonialreich umfaßte bald Westindien, Mexiko und Mittelamerika, Südamerika außer Brasilien, dazu seit Philipp Ii. die Philippinen. liche^o^en § Iw- Die Ergebnisse der Entde)ungen. Auf wissensckast-1 )e O0eit' lichem Gebiete hatten die Entdeckungen eine ungeheure Erweiterung

5. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 3

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Entdeckungen. 3 Kastilien, die eben Granada, die Residenz des letzten Maurenkönigs in Spanien, eingenommen hatte und ihm in ihrer Siegesfreude drei kleine Schiffe bewilligte. Mit diesen fuhr Columbus im August 1492 aus und Entdeckung erreichte am 12. Oktober 1492 die Insel Guanahani, eine der Bahama- °' Inseln; von da fuhr er nach Cuba und Haiti, wo er eine Niederlassung gründete. Auf drei weiteren Fahrten entdeckte er andere Inseln des Antillenmeeres und die Küste des südamerikanischen Festlandes. Ihm ist das Schicksal nicht erspart geblieben, während seiner dritten Fahrt beim spanischen Hofe angeklagt und von einem Abgesandten des Königs in Ketten nach Spanien geführt zu werden; hier wurde er allerdings sofort wieder befreit. Auf einer vierten Fahrt erreichte er Mittelamerika; vergeblich suchte er eine Durchfahrt nach Westen. Wenige Jahre nachher starb er in Spanien, ohne zu ahnen, daß er anstatt Indiens einen neuen Weltteil entdeckt habe. Dieser hat nicht von ihm den Namen erhalten, sondern von dem Florentiner Amerigo Vespucci, der seine Fahrten an der Küste Südamerikas zuerst in einem vielgelesenen Buche beschrieb. Die erste Weltumsegelung versuchte Magalhles, ein Portu-giese in spanischen Diensten, der die nach ihm benannte Meeresstraße und den stillen Ozean durchfuhr. Er fand auf einer der Philippinen durch die Eingeborenen den Tod; aber eines seiner Schiffe führte die Fahrt zu Ende und gelangte glücklich wieder nach Spanien. Nun entstand in der neuen Welt ein spanisches Kolonialreich. Spanisches Die beiden Männer, welche die spanische Herrschaft am weitesten ctus- Ä0l0ntalrei^-gedehnt haben, die bedeutendsten der sogenannten Conquistadoren, d. h. Eroberer, waren Ferdinand Cortez und Franz Pizarro. Der erste, einer der kühnsten Krieger der Weltgeschichte, eroberte mit wenigen hundert Soldaten Mexiko, das blühende Reich der Azteken; der zweite, ein Mensch von furchtbarster Habsucht und Grausamkeit, machte sich das von den Inkas, den „Söhnen der Sonne", beherrschte silberreiche Peru untertänig. Bald umfaßte das spanische Kolonialreich außer Westindien und Mexiko die gesamte Nord- und Westküste Südamerikas. Die Entdeckungen sind von den größten Folgen begleitet gewesen. Folgen der Die Wissenschaften zunächst, vor allen die Erdkunde, erfuhren durch®ntbectun9eit-sie eine starke Anregung. Der Welthandel ferner gewann allmählich ein ganz anderes Aussehen; während bisher das mittelländische Meer und die Ost- und Nordsee die wichtigsten Handelsbeziehungen vermittelt hatten, nahm nunmehr die Bedeutung des ozeanischen Handels von Jahrhundert zu Jahrhundert zu. Amerikanische Erzeugnisse, wie Mais, Kakao, Tabak, die Kartoffel, wurden in Europa eingeführt; dagegen

6. Deutsche Geschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert für die 3. Klasse - S. 3

1914 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Entdeckungen. 3 Kastilien, die eben Granada, die Residenz des letzten Maurenkönigs in Spanien, eingenommen hatte und ihm in ihrer Siegesfreude drei kleine Schiffe bewilligte. Mit diesen fnhr Colnmbus im August 1492 aus und Entdeckung erreichte am 12. Oktober 1492 die Insel Guanahani, eine der Bahama 1492* Inseln; von da fuhr er nach Cnba und Haiti, wo er eine Niederlassung gründete. Auf drei weiteren Fahrten entdeckte er andere Inseln des Antillenmeeres und die Küste des südamerikanischen Festlandes. Ihm ist das Schicksal nicht erspart geblieben, während seiner dritten Fahrt beim spanischen Hofe angeklagt und von einem Abgesandten des Königs in Ketten nach Spanien geführt zu werden; hier wurde er allerdings sofort wieder befreit. Auf einer vierten Fahrt erreichte er Mittelamerika; vergeblich suchte er eine Durchfahrt nach Westen. Wenige Jahre nachher starb er in Spanien, ohne zu ahnen, daß er anstatt Indiens einen neuen Weltteil entdeckt habe. Dieser hat nicht von ihm den Namen erhalten, sondern von dem Florentiner Amerigo Vespucci, der seine Fahrten an der Küste Südamerikas zuerst in einem vielgelesenen Buche beschrieb. Die erste Weltumsegelung versuchte Magalhles, ein Portu- Welt-giese in spanischen Diensten, der die nach ihm benannte Meeresstraßeum,e8lult9' und den stillen Ozean durchfuhr. Er fand auf einer der Philippinen durch die Eingeborenen den Tod; aber eines seiner Schiffe führte die Fahrt zu Ende und gelangte glücklich wieder nach Spanien. Nun entstand in der neuen Welt ein spanisches Kolonialreich. @pan(f(fica Die beiden Männer, welche die spanische Herrschaft am weitesten aus;ffolontalretd) gedehnt haben, die bedeutendsten der sogenannten Conqnistadoren, d. h. Eroberer, waren Ferdinand Cortez und Franz Pizarro. Der erste, einer der kühnsten Krieger der Weltgeschichte, eroberte mit wenigen hundert Soldaten Mexiko, das blühende Reich der Azteken; der zweite, ein Mensch von furchtbarster Habsucht und Grausamkeit, machte sich das von den Inkas, den „Söhnen der Sonne", beherrschte silberreiche Peru untertänig. Bald umfaßte das spanische Kolonialreich außer Westindien und Mexiko die gesamte Nord- und Westküste Südamerikas. Die Entdeckungen sind von den größten Folgen begleitet gewesen. Folgen der Die Wissenschaften zunächst, vor allen die Erdkunde, erfuhren durch®nt6cctun0cll sie eine starke Anregung. Der Welthandel ferner gewann allmählich ein ganz anderes Aussehen; während bisher das mittelländische Meer und die Ost- und Nordsee die wichtigsten Handelsbeziehungen vermittelt hatten, nahm nunmehr die Bedeutung des ozeanischen Handels von Jahrhundert zu Jahrhundert zu. Amerikanische Erzeugnisse, wie Mais, Kakao, Tabak, die .Knrtoffet. wurden in Europa eingeführt; dagegen 1

7. Deutsche Geschichte der Neuzeit - S. 3

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Entdeckungen, 3 eingenommen hatte und ihm in ihrer Siegesfreude drei kleine Schiffe be-willigte. Mit diesen fuhr Columbus im August 1492 aus und erreichte am 12. Oktober 1492 die Insel Guanahani, eine der Bahama-Inseln; Deckung von da fuhr er nach Euba und Haiti, wo er eine Niederlassung grndete. Zum Admiral und Vizeknig ernannt, machte er noch drei andere Reisen. Auf seiner dritten Fahrt fand er die Mndung des Orinoco. Indessen brach Zwietracht in der Kolonie aus, und Columbus wurde, von seinen Feinden angeklagt, in Ketten nach Spanien gefhrt, dort aber in seine Wrden wieder eingesetzt. Auf der vierten Fahrt entdeckte er die Kste Mittelamerikas. Er starb 1506 zu Valladolid. Bis zu seinem Tode blieb er der Meinung, da die von ihm aufgefundenen Lnder zu Indien gehrten. Der neue Erdteil wurde nicht nach Columbus, sondern nach dem Florentiner Amerigo Vespcci benannt, welcher an der Kste von Amerw Sdamerika Entdeckungsfahrten ausfhrte und der erste war, der der die om"lul' Ergebnisse seiner Reisen ausfhrliche Berichte verffentlichte; der von dem deutschen Geographen Waldseemller vorgeschlagene Name Amerika fand schnell allgemeine Geltung. Der Entdecker des Groen Ozeans wurde Balba, der 1513 die Bawoa. Landenge von Panama berschritt. Die sdwestliche Durchfahrt nach Indien fand Magalhes, ein Portugiese in spanischen Diensten, der die nach Magalhses. ihm benannte Strae und den Stillen Ozean durchfuhr; er selbst fand im Jahre 1521 auf einer der Philippinen den Tod, aber eins seiner Schiffe fhrte die erste Weltumsegelung zu Ende. Die Grnder der spanischen Herrschaft auf dem amerikanischen Festlande wurden Ferdinand Cortez Cortez, und Franz Pizarro. Cortez unterjochte (15191521) mit einigen hundert Soldaten, untersttzt von indianischen Vlkern, das Reich der Azteken in Mexiko, das auf einer ziemlich hohen Kulturstufe stand. Franz Pizarro. Pizarro, ein Mensch von furchtbarer Habsucht und Grausamkeit, eroberte feit 1531 das silberreiche Peru, das Reich der Jnkas. Das spanische Kolonialreich umfate bald Westindien, Mexiko und Mittelamerika, Sdamerika auer Brasilien, dazu seit Philipp Ii. die Philippinen. 4, Die Ergebnisse der Entdeckungen. Die Entdeckungen sind Zuckungen von den grten Folgen begleitet gewesen. Die Wissenschaften zunchst, vor allem die Erdkunde, erfuhren durch sie eine starke Anregung. Der Welthandel ferner gewann allmhlich ein ganz anderes Aussehen: während bisher das Mittellndische Meer und die Ost- und Nordsee die wichtigsten Handelsbeziehungen vermittelt hatten, nahm nunmehr die Be-deutung des ozeanischen Handels von Jahrhundert zu Jahrhundert zu. l*

8. Die Geschichte in tabellarischer Übersicht - S. 119

1917 - Hannover : Helwing
— 119 — 3. Die Begründung der hnbsburgisch-spanischen Weltmacht. Maximilians Sohn, Philipp der Schöne, toirb Herzog von Burgund und der Niederlande. Er vermählt sich mit Johanna, der Tochter Ferdinands des Katholischen und der Jsabella von Kastilien. (S. 122.) Karl, der älteste Sohn dieser Ehe, (geboren 1500 zu Gent), folgt 1516 Ferdinand dem Katholischen in der Regierung Spaniens (mit Neapel, Sizilien und den amerikanischen Kolonien). - , t . Ferdinand, der Bruder Karls, wird zum Erben der österreichischen Länder bestimmt; er vermählt sich mit Anna, der Erbin des letzten Königs von Ungarn und Böhmen, (Bella gerant alii, tu felix Austria mibe.) (A. E. i. O. u.) Eifersucht Frankreichs. Weltgeschichtlicher Gegensatz zwischen Frankreich und dem Hause Habsburg. 1498 1492 Die Entdeckungen. a) Der Seeweg nach Ostindien. (Die Portugiesen.) Die Portugiesen suchen im 14. Jahrh, den Seeweg nach Ofttnbien, um Venedig und Genua (S. 122) den Großhandel aus Indien, der durch Karawanen durch die Levante vermittelt wird, zu entreißen. Die Seereisen find ermöglicht durch den Kompaß, den um 1320 ein Italiener ersuubeu hat. 1415 Prinz Heinrich der Seefahrer entfenbet Schiffe nach der Westseite von Afrika. r .. 1486 Bartholomäus Diaz entdeckt das Vorgebirge der guten Hoffnung. Vasko de Gama fährt um das Kap der guten Hoffnung nach Ostinbien. Die Portugiesen setzen sich unter heftigen Kämpfen mit den Arabern, die den Handel inne haben, in Ostindien fest. Vicekönige in Indien. Lissabon ist bis 1580, wo Portugal mit Spanien vereinigt wird, der Sitz des Welthandels. b) Die neuen Erdteile. (Die Spanier.) Der Genuese Christoph Kolumbus will durch eine Fahrt nach Westen Indien entdecken. Die Königin Jsabella von Spanien gibt ihm zu dem Zwecke drei Schiffe. Abfahrt aus dem andalnsischen Hafen Pa los. Kolumbus entdeckt Amerika (zuerst die Insel Gnanahäni, dann Kuba und Haiti). Auf bret weiteren Fahrten entbecft er die großen Antillen, das Festland an der Orinokomündung und Mittelamerika. Er stirbt fast vergessen 1506 in dem Glauben, Indien von der Westseite erreicht zu haben (Westindien). Der neu entdeckte Weltteil ist von dem Florentiner Amerigo Vespncci zuerst bereist und in Briefen beschrieben worden; diese übersetzte der Deutsche Waldseemüller und nannte den neuen Weltteil Amerika. 1519—1522 Ferdinand Magellan, ein Portugiese in spanischen Diensten, vollführt die erste Erdumsegelung. Durchfahrt nach dem Stillen Ozean durch die Magellanstraße. Er toirb auf den Philippinen erschlagen. 1519—1521 Ferdinand Kortez erobert Mexiko, das blühende Reich der Azteken unter König Montezüma. 1532ff. Franz Pizarro erobert Peru, das Reich der Inkas.

9. Deutsche Geschichte von den ältesten Zeiten bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 117

1911 - Freiburg im Breisgau [u.a.] : Herder
Übersicht über die großen Entdeckungen. 117 Weltmeer; die gewaltigen Ozeane spielten im Weltverkehr keine Rolle. Erst die Fahrten der Spanier und Portugiesen im 15. Jahrhundert führten ein neues Zeitalter für den Welthandel und Weltverkehr heraus, indem sie den Völkern Europas teils bisher unbekannte Länder erschlossen, teils neue Wege zu den bekannten Ländern eröffneten. Die nächste Veranlassung zu diesen Fahrten bildete die mit dem Vordringen der Türken wachsende Schwierigkeit und Unsicherheit des Handels nach dem Orient; das gemeinsame Ziel war daher die Auffindung direkter Seewege nach Indien und China; als die wichtigsten Triebfedern erscheinen Glaubenseifer, Abenteuerlust und Gewinnsucht. 2. Die Entdeckungsfahrten der Portugiesen und Spanier. Schon um das Jahr 1300 waren Italiener in den Atlantischen Ozean hinausgesteuert und hatten zuerst die kanarischen Inseln, dann Madeira und die Azoren entdeckt. Auf ihren Spuren segelten die Portugiesen die Westküste Afrikas entlang nach Süden, bis endlich im Jahre 1486 Bartholomäus Diaz das Vorgebirge der Guten Hoffnung erreichte. Von hier aus fand zwölf Jahre später Vasco da Gama auf östlicher Fahrt durch den Indischen Ozean den Seeweg nach Ostindien (1498). 1498 Unterdessen versuchten die Spanier, gestützt aus die Lehre von der Kugelgestalt der Erde, auf dem westlichen Wege in dieselben Länder zu gelangen. Im Jahre 1492 suhr der kühne und glaubenseifrige Italiener Christoph Kolumbus \ der nach langem Warten drei Schiffe von der Königin Jsabella von Kastilien erhalten hatte, aus dem spanischen Hasen Palos (bei Cadiz) nach den Kanarien und von da in westlicher Richtung quer durch den Atlantischen Ozean. Am 12. Oktober landete er nach 44tägiger Fahrt auf einer der Bahama-1492 infein, die er San Salvador (— heiliger Erlöser) nannte. Dann entdeckte er die Inseln Kuba und Haiti und auf weiteren drei Fahrten die Kleinen Antillen, ferner Puerto Rico und Jamaica, das südamerikanische Festland am Orinoco und endlich die Ostküste von Mittelamerika. Den Stillen Ozean hat er nicht gesehen, und so ist er in dem Glauben gestorben, Teile Ostasiens gefunden zu haben. Der Irrtum des Kolumbus war erwiesen, als ein spanischer Eroberer über die Landenge von Panama bis zum Stillen Ozean vordrang (1513); jetzt stand es fest, daß der große Mann einen neuen Erdteil entdeckt hatte. Aber noch kannte man nicht dessen Lage zu Asien. Aufklärung hierüber brachte die Erdumsegelung des Portugiesen Ferdinand Magellan (1519—1521), eines der kühnsten Seefahrer aller Zeiten, der, ohne den Abschluß seines Unternehmens zu erleben, auf den Philippinen erschlagen wurde. Der neue Erdteil hieß bei den Spaniern Indien oder die Neue Welt. Doch mußten diese Bezeichnungen bald dem Namen Amerika Platz machen, den ein deutscher Geograph aufgebracht hatte2. Erst in späterer Zeit ist der 1 Er war geboren in der Nähe von Genua als der Sohn eines wohlhabenden Wollwebers. 2 Amerigo Vefpucci [fpr. wesputfchi^j war ein Italiener, der die Nordküste Südamerikas bereist und beschrieben hat.

10. Kulturbilder aus Deutschlands Vergangenheit - S. 212

1890 - Leipzig : Gräbner
212 27. Entdeckungen und Erfindungen am Schluß des Mittelalters. stützung dazu gebeten, seine Pläne zu verwirklichen. Er wandte sich deswegen nach Spanien an den Hof Jsabellas von Castilien. In ihrem Aufträge verließ er mit 3 Schiffen und 90 Mann Besatzung am 3. August 1492 den Hafen von Palos und landete endlich nach beschwerlicher Fahrt am 12. Oktober desselben Jahres auf der Insel Guanahani oder San Salvador. Damit war ein ganz neuer Erdteil, Amerika, entdeckt. Noch dreimal wiederholte er seme Fahrt dahin, bis er 1506, mit Undank belohnt, zu Valladolid starb. Mit dem größten Eiser wurden seine Entdeckungen von den Spaniern fortgesetzt und die Bewohner der neuaufgefuudeuen Länder ihrer Herrschaft unterworfen. Ferdinand Eortez begann den Krieg gegen das mexikanische Reich und vollendete die Unterwerfung desselben durch die Eroberung der Hauptstadt Mexiko (1521). Zehn Jahre später nahm Franz Pizarro nach einem blutigen Kriege das Goldland Peru ein und gründete hier die Hauptstadt des Landes, Lima. 1 d^Welt" Mittlerweile war durch die erste „Reise um die Welt" die Kugelgestalt der Erde thatsächlich bewiesen. Der Portugiese Ferdinand Maghellans suchte aus einer in spanischen Diensten unternommenen Reise 1519 eine Durchfahrt in die Südsee westlich von Amerika und fand sie im November 1520 in der nach ihm benannten Meerenge an der Südfpitze des neuen Weltteils. Er durchsegelte dann als der erste Europäer die Südsee oder, wie er sie nannte, den „stillen Ozean" und kam bis zu den Philippinen, wo er mit mehreren seiner Gefährten erschlagen wurde. Die übrigen setzten die Reise fort und kamen endlich, nachdem sie Afrika umsegelt hatten, am 7. September 1522 in Spanien wieder an. Entdeck Anfangs waren die Spanier und die Portugiesen die ein- zigen. zigen Beherrscher der neuentdeckten Länder in Afrika, Asien und Amerika: aber bald legten auch die übrigen Seestaaten, Holland, Frankreich und besonders England, Kolonieen in jenen Ländern an. Somit wurde Deutschland zunächst nicht unmittelbar von den Vorteilen der Entdeckungen berührt; aber doch übten dieselben bald, wie auf alle Länder Europas, so auch auf unser

11. Von der Urzeit bis zum Ausgange des Dreißigjährigen Krieges - S. 132

1909 - : Schöningh
132 Iv. Die landesfürstlich-städtische Zeit. die Entdeckung Amerikas durch den Genuesen Christoforo Colombo (1446/1506). Zwar war Amerika schon früher von den Nordgermanen entdeckt und vorübergehend besiedelt worden; dem größten Teile Europas aber war dies unbekannt geblieben. In kühner Fahrt nach dem Westen hoffte Kolumbus die Ostküste Asiens zu erreichen. Die Entdeckung der Inseln Guanahani (San Salvador), Kuba und Haiti bildete das Ergebnis der ersten Reise (1492); auf der zweiten Reife (1493/96) fand er die Insel Dominika, die kleinen Antillen und Jamaika^ auf der dritten (1498/1500) Trinidad und die Küste von Südamerika, und die vierte Fahrt (1502/04) brachte den Entdecker nach dem Kap Honduras und nach Costa-Rica. Daß er aber einen neuen Erdteil entdeckt hatte, ist Kolumbus nie zum Bewußtsein gekommen. Nach Amerigo Vespucci, der 1499 von Guyana nach Venezuela gelangte und auch an mehreren Fahrten der Portugiesen nach Südamerika teilnahm, wurde der Erdteil benannt, nicht nach Kolumbus. Der Portugiese Cabral landete 1500 in Brasilien, der Spanier Bilbao drang 1513 von der nordamerikanischen Hafenstadt Darien bis zum Stillen Ozean vor. Cortez eroberte bald darauf (1519/21) Mexiko, und 1532 drang Pizarro in Peru ein, das nach blutigen Kämpfen von den Spaniern in Besitz genommen wurde. Einen großartigen Abschluß fanden die Entdeckungsreifen durch die Weltumsegelung des Portugiesen Magalhzes, der im Dienste Spaniens 1520 die Südspitze Amerikas umsegelte und durch den Stillen Ozean bis zu den Philippinen vordrang, wo er 1521 erschlagen wurde; das letzte Schiff der nach und nach zerrissenen Flotte landete 1522 in Spanien. Die Entdeckungen hatten einen gewaltigen Einfluß auf die Verschiebung der Handelswege. Die Donaustraße sowie das Mittelmeer und der Landweg in Kleinasien verloren ihre Bedeutung sür den indischen Handel; der Seeweg um Afrika löste sie ab. Neue Wege zogen die Kaufleute nun nach dem Westen. Die nächste Folge dieser Verschiebung der Handelswege war ein Sinken des italienischen und deutschen Handels sowie die allmähliche Auflösung der Hanse und eine Steigerung der Bedeutung Spaniens und Portugals, zu denen bald England trat. „Italien und die deutsche Hanse legten das Zepter nieder; Europa war atlantisch geworden." Während die Entdeckungen vorwiegend das wirtschaftliche Leben beeinflußten — und nicht zum Vorteile Deutschlands —, wirkte die Erfindung des Buchdrucks — diese rein deutsche Erfindung — fördernd und befruchtend auf das geistige Leben ein. Bilder und 'Texte hatten schon die Chinesen seit alter Zeit in Holz geschnitten und abgedruckt, und Spielkarten und Heiligenbilder hatte man bereits

12. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 181

1911 - Breslau : Hirt
Der Humanismus und die Entdeckungen. 181 1521 entdeckte ein Portugiese im spanischen Dienste, Ferdinand Magalhes, die bisher vergebens gesuchte Durchfahrt. Er hatte die ungeheure Khnheit, den Rckweg der den Stillen Ozean zu nehmen. Er selbst kam auf der Insel Maktan im Kampfe um; eins seiner Schiffe er-reichte jedoch unter Fhrung des Steuermanns Del Cano, der somit der erste Weltumsegler ist, Spanien. Erst fnfzig Jahre spter wurde die Erd-nrnsegelung zum zweiten Male ausgefhrt. Sir Francis Drake begrndete mit dieser Fahrt den Ruf der englischen Marine. Auf die Zeit der Entdeckung folgt eine Zeit der Besitzergreifung. 1521 eroberte Ferdinand Cortez Mexiko, 1533 nahm Franz Pizarro das von ihm entdeckte Goldland Peru. Nord- und Mittelamerika, der Westrand von Sdamerika, dazu spter die Philippinen bildeten das spanische Kolonialreich. Seine Verwaltung war auf Ausbeutung feiner Schtze gerichtet und suchte die Vorteile des Hau-dels allein den Spaniern unter strengstem Ausschlu aller Fremden zuzuwenden. Hatten die Portugiesen bisher fast ein Jahrhundert gebraucht, um die erste Hlfte des Seewegs nach Ostindien zurckzulegen, so wurde jetzt der ganze Weg sofort in einer Fahrt von ihrem Seefahrer Vasco da Gama festgestellt. Er landete 1498 in Kalikut und sah sich im Mittel-punkte der gesuchten indischen Gewrzmrkte. Cabral, der, durch einen Sturm verschlagen, zuerst die Ostkste Bra-siliens berhrt hatte, begrndete hierauf die ostindische Herrschaft der Portugiesen. Kaum hatten sie in Erfahrung gebracht, da Indien nicht die Heimat, sondern nur der Markt der Gewrze sei, diese vielmehr von den Molukken her zum Verkauf gebracht wurden, so dehnten sie ihr Reich bis dahin aus. Alfonfo d'albuquerque, der grte unter den Kon-quistadoreu, ist der erste europische Staatsmann, der die Aufgabe einer Kolonialregierung lste, die Aufgabe, mit den beschrnkten aber wohlgeschulten Krften eines kleinen europischen Staates ein auereuropisches Gebiet von groer Ausdehnung und dichter Bevlkerung militrisch zu beherrschen, plan-mig zu verwalten und seine Schtze der Heimat dienstbar zu machen. Er sicherte die Fahrt nach den Molukken durch die Besetzung von Malaka und schnitt den erbitterten und berdies von den Venezianern aus Konkurrenzneib aufgehetzten Arabern durch die Eroberung von Sokotra und Maskat die Zufahrt durch das Rote und das Persische Meer ab. Als infolge der Ab-berufung Albuquerques, die dem stolzen Manne das Herz brach, die portu-giesische Herrschaft ins Wanken geriet, hat Vasco da Gama sie neu befestigt. Das kleine Portugal war im Laufe eines Menschenalters zu einem der reichsten Lnder Europas geworden. Es besa Brasilien, groe Ge-biete in Afrika und Sdasien bis zu den Molukken; aber es zeigte sich bald, da seine geistigen und materiellen Krfte nicht ausreichten, um diesen Besitz zu behaupten. 2. Das Reich von 1450-1517. 91. Maximilian I. (14931519), der lebhafte, unternehmende, immer mit groen Plnen beschftigte, sie nicht immer mit Ausdauer ver-folgende Sohn Friedrichs Iii., wurde noch bei dessen Lebzeiten von den

13. Vom Untergang des Karolingerreichs bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 75

1913 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I Die Entdeckungen. 75 66. Die spanischen Entdeckungen. Indessen hatte der Genuese Christoph Columbus (Colombo, Colon), angeregt durch diecolumbus Plne und Berechnungen des Florentiner Gelehrten Toscanelli, den Gedanken gefat, durch eine Fahrt nach Westen Indien zu erreichen, dessen Entfernung freilich Toscanelli und er viel zu kurz bemaen. Er war ein hchst merkwrdiger Mann, in dem sich der scharfe wissenschaftliche Blick des modernen Menschen mit phantastischen Theorien und der schwrmerischen Mystik des Mittelalters vereinigte, der unmittelbar von Gott berufen zu sein glaubte und doch zuweilen recht kleinlich das eigene Interesse wahrnahm, ein khner Entdecker, aber, wie sich nachher zeigen sollte, nicht berufen zum Organisator. In # Portugal abgewiesen, wandte er sich nach Spanien; auch hier fand er anfangs wenig Geneigtheit, auf seine Plne einzugehen; endlich be-willigte ihm Jsabella von Kastilien, die eben jetzt Granada ein-genommen hatte, drei Schiffe. Am 12. Oktober 1492 entdeckte er die 1492 Insel Guanahani, eine der Bahamainseln, und sodann Kuba und Haiti, wo er eine Niederlassung grndete. Zum Admiral und Vizeknig ernannt, machte er noch drei andere Reisen. Auf seiner dritten Fahrt fand er die Mndung des O r i n o c o. Indessen brach Zwietracht in der Kolonie aus, und Columbus wurde, von seinen Feinden angeklagt, in Ketten nach Spanien gefhrt, dort zwar befreit, aber in seine Wrden nicht wiedereingesetzt. Auf der vierten Fahrt entdeckte er die Kste Mittelamerikas. Er starb 1506 zu Valla-dolid. Bis zu seinem Tode blieb er der Meinung, da die von ihm aufgefundenen Lnder zu Indien gehrten. Der neue Erdteil wurde nicht nach Columbus, sondern nach dem Florentiner Amerigo Ves = p u c c t benannt, welcher an der Kste von Sdamerika Entdeckung?-fahrten ausfhrte und der erste war, der der die Ergebnisse seiner Reisen ausfhrliche Berichte verffentlichte; der von einem deutschen Geographen vorgeschlagene Name Amerika fand schnell allgemeine Geltung. Der Entdecker der Sdsee wurde B a l b o a, der 1513 die Land- Balboa enge von Panama berschritt. Die sdwestliche Durchfahrt nach In-dien fand Magalhes. ein Portugiese in spanischen Diensten, dermagalh?es die nach ihm benannte Strae und den Stillen Ozean durchfuhr; er selbst fand im Jahre 1521 auf einer der Philippinen den Tod, aber eins seiner Schiffe fhrte die erste Weltumsegelung zu Ende. Die Grnder der spanischen Herrschaft auf dem amerikanischen Festlande wurden die Conquistadoren" Ferdinand Cortez und Franz Pizarro.

14. Geographischer Leitfaden - S. 404

1903 - Regensburg : Manz
404 Anhang. 1486 1402 1497 1519—1522 1519—1521 1532 1543 1600 1606 1610 deckuugsfahrten nach Afrika (Gibraltar bis zum Äquator) und legt dadurch den Grund zu dem Welthandel und der Kolonialmacht Portugals. Der Portugiese Bartholomäus Diaz umsegelt das Kap der guten Hoffnung. Kolumbus entdeckt Amerika. Der Portugiese Vasco da Gama findet den Seeweg nach Ostindien und landet 1498 in Kalifut. Der Portugiese Magalhaens (in spanischen Diensten) findet durch die nach ihm benannte Straße in Südamerika und durch den Großen Ozean den Seeweg nach Ostindien (1. Weltumsegelung). Von ihm wird die Südsee, welche er in ihrem tropischen Teil auffallend ruhig fand, „Stiller Ozean" genannt. Der Spanier Ferd. Cortez erobert Mexiko. Der Spanier Pizarro erobert Peru (Gründung von Lima 1535). Kopernikus stellt ein neues Weltsystem auf. Die Königin Elisabeth gibt einer Gesellschaft von Londoner Kaufleuten das ausschließliche Recht des Handels nach Ostindien. Um dieselbe Zeit breiten sich die Franzosen in Neuschottland, Neubraunschweig, Kanada und Louisiana aus. Entdeckung der Torresstraße (durch den spanischen Seefahrer Torres) und der Westküste Australiens (durch ein holländisches Schiff). Später (1642) wurde von dem Holländer Tasrnau, Tasmania und Neuseeland entdeckt. Hudsou entdeckt die nach ihm benannte Straße und Bai, 6 Jahre später entdeckt Baffin die nach ihm benannte Bai. (Die Engländer suchten, um den feindlich gesinnten spanischen und portugiesischen Schiffen zu entgehen, vergebens eine nördliche Durchfahrt nach Indien und China.)

15. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Seminaren - S. 175

1905 - Breslau : Hirt
§ 48. Erfindungen und Entdeckungen. 175 reichen Lande in ihre Gewalt, infolgedessen die über Italien und Deutschland führenden Handelswege verödeten. Der Durchstich der Landenge von Suez— das einzige Mittel, den italienischen Häfen den verlornen Handel zurückzugewinnen — wurde,zwar^Le.rput>^ aber,,nicht ausgeführt. b. Amerika. Aus dem Altertum hatte sich die Saae von einer im Westen liegenden Insel Atlantis erhalten; Normannen_kiatten bereits ein westliches Festland „Winland" ilabradorl entdeckt, und bis ins späte Mittelalter unterhie^eneuropäer Missions- und Handelsverbindungen mit Grönland; auch war wiederholt von Menschen verfertigtes Gerät von Wessen yer^än die europäische Küste getrieben. Von der Kugelgestalt der Erde waren schon viele überzeugt, deshalb lag der Gedanke nicht so fern, den Weg nach Indien auf einer Fahrt nach Westen zu suchen. Als nun der Florentiner Toskanelli dem König von Portugal eine von ihm gezeichnete Karte des Atlantischen Ozeans sandte und zur Fahrt nach dem Westen ermunterte, beschloß Christoph Kolumbus, diese Fahrt zu wagen. Da er aber in Portugal, das mit der Ausbeutung der soeben entdeckten Goldküste beschäftigt war, keine Unterstützung fand, ging er nach Spanien. Auch hier mußte er sieben Jahre warten; schon wollte er sich nach Frankreich wenden, da erhielt er von der über die Eroberung Granadas erfreuten Königin Jsabella von Kastilien (S. 168) drei Schiffe, 1492 mit denen er (ant 3. August 1492) die Fahrt antrat. Am 12. Oktober landete er auf der Insel Guanahnni (5n1ymhnrr einer der Bahama-Sfiyhhshauf der Weiterfahrt entdeckte er noch Kuba und Haiti und auf drei späteren Reisen die kleinen Antillen, Portoriko, Jamaika und die Landenge von Panama. In der Meinung, das entdeckte Land sei ein Teil Indiens, nannte Kolumbus es ..Westindien"; erst später erhielt es nach dem Florentiner Amerigo Vespucci, der eine Beschreibung desselben lieferte, den Namen Amerika. 1500 entdeckten die Portugiesen Brasilien; der Portugiese^ Magelhaens"fuhr durch die nach ihm benannte Straße in den Stillen Ozean; nach seinem Tode gelangte eins seiner Schiffe um das Kap der guten Hoffnung nach Portugal zurück; damit war die erste Erdumseglung (1519—1521) vollendet. Zu gleicher Zeit eroberte der Spanier Ferdinand Cortez Mexiko, und Pizarro unterwarf Peru. c. Der Einfluß dieser Entdeckungen auf das Abendland ist unberechenbar. Tausende von Europäern, die in der Neuen Welt Reichtümer erwerben oder religiöser Verfolgung oder hartem Druck ihrer Grundherren entgehen wollten, wanderten dorthin. Zunächst suchte man überall nach den reichlich vorhandenen Metallschätzen; spanische Silber-flotten trugen alljährlich unermeßliche <§cptze an^Edelmetallen in die Heimat, die aber dem Mutterlande nicht zum Segen wurden, sondern Trägheit und Üppigkeit förderten, Bergwerke und Ackerbau daheim in Verfall geraten ließen, den Königen, besonders Philipp Ii., die Mittel

16. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 107

1911 - Leipzig : Hirt
Entdeckungen. 107 Hoffnung, viel Gold zu finden, getuscht sahen, mihandelten die Einge-borenen und verleumdete Kolumbus, der als Auslnder ohnehin nicht beliebt war, beim spanischen Hofe. Er kehrte deshalb zurck und rechtfertigte sich. Die dritte Reise fhrte zur Entdeckung des Festlandes von Sd-amerika an der Mndung des Orinoko. Als Kolumbus aber auf Haiti in der spanischen Ansiedlung Ordnung schaffen wollte, erschien auf Betreiben seiner Feinde ein kniglicher Abgesandter aus Spanien, der ihn, ohne die Sache zu untersuchen, in Ketten dahin zurckbrachte. Zwar gelang es dem so tief Gekrnkten, sich zu rechtfertigen; aber von den ihm versprochenen Be-lohnungen war nicht mehr die Rede. Trotzdem unternahm er noch eine vierte Reise, um eine Durchfahrt nach Westen zu suchen. Er fuhr an der Kste von Mittelamerika entlang und landete dann anf Jamaika, weil seine Schiffe nicht mehr seetchtig waren. Hier geriet er, während einige seiner Leute in einem Kahne nach Haiti fuhren, um ein neues Schiff zu holen, mit den brigen in groe Bedrngnis, weil die Eingeborenen, erzrnt der das gewaltttige Auftreten der Spanier, keine Lebensmittel mehr liefern wollten. Kolumbus rettete sich und die Seinen dadurch, da er den Indianern mit dem Zorne der Götter drohte und zum Beweise seiner Macht eine Mond-finsternis voraussagte, die pnktlich eintraf. Als das Schiff angekommen war, fuhr er nach Spanien zurck, wo er nach einigen Jahren starb in dem Glauben, das wirkliche Indien entdeckt zu haben. Den Namen Amerika erhielt der entdeckte Erdteil nach dem Vor-schlage des deutschen Gelehrten Waldseemller, der ein Werk der die Fahrten des Florentiners Amerigo Vespucci nach der Neuen Welt herausgab. 2. Auffindung des Seeweges nach Ostindien. Auf andern Wege suchten die Portugiesen im 15. Jahrhundert das Ziel zu erreichen. Auf Betreiben des fr Portugals Macht und Ruhm begeisterten Prinzen Heinrich des Seefahrers fuhren sie an der Westkste Afrikas nach Sden und entdeckten Madeira und das Grne Vorgebirge, i486 erreichte Bartholom ans 1486. Diaz die Sdspitze Afrikas, die er Kap der Strme nannte, die aber nach seiner Heimkehr den Namen Vorgebirge der Guten Hoffnung erhielt. Endlich wagte Vasco da Gatna 1498 die Fahrt um Afrika herum durch den 1498. Indischen Ozean und pflanzte zu Goa an der Westkste Vorderindiens die portugiesische Fahne auf. Ostindien nannte man das entdeckte Land. 3. Erste Erdumsegelung. Indien auf westlicher Fahrt zu erreichen, gelang durch die Erdumsegelung, die von Spaniern unter dem Portugiesen Magalhaes [magaljartgsch] unternommen wurde. Er durchfuhr die nach ihm benannte Strae und den Stillen" Ozean; auf einer der Philippinen fiel er im Kampfe gegen die Eingeborenen. 4. Eroberung von Mexiko. Von Kuba gelangte der Spanier Cortez mit 700 Mann und einigen Pferden und Kanonen nach Mexiko. Er war erstaunt, dort ein groes Staatswesen zu finden, an dessen Spitze ein König stand, und ein Volk, das in Stdten wohnte und Gewerbe

17. Geschichte des Mittelalters bis zum Westfälischen Frieden - S. 107

1911 - Leipzig : Hirt
Entdeckungen. 107 Hoffnung, viel Gold zu finden, getuscht sahen, mihandelten die Einge-borenen und verleumdeten Kolumbus, der als Auslnder ohnehin nicht beliebt war, beim spanischen Hofe. Er kehrte deshalb zurck und rechtfertigte sich. Die dritte Reise fhrte zur Entdeckung des Festlandes von Sd-amerika an der Mndung des Orinoko. Als Kolumbus aber auf Haiti in der spanischen Ansiedlung Ordnung schaffen wollte, erschien auf Betreibe: seiner Feinde ein kniglicher Abgesandter aus Spanien, der ihn, ohne die Sache zu untersuchen, in Ketten dahin zurckbrachte. Zwar gelang es dem so tief Gekrnkten, sich zu rechtfertigen; aber von den ihm versprochenen Be-lohnungen war nicht mehr die Rede. Trotzdem unternahm er noch eine vierte Reise, um eine Durchfahrt nach Westen zu suchen. Er fuhr an der Kste von Mittelamerika entlang und landete dann auf Jamaika, weil seine Schiffe nicht mehr seetchtig waren. Hier geriet er, während einige seiner Leute in einem Kahne nach Haiti fuhren, um ein neues Schiff zu holen, mit den brigen in groe Bedrngnis, weil die Eingeborenen, erzrnt der das gewaltttige Auftreten der Spanier, keine Lebensmittel mehr liefern wollten. Kolumbus rettete sich und die Seinen dadurch, da er deu Indianern mit dem Zorne der Götter drohte und zum Beweise seiner Macht eilte Mondfinsternis voraussagte, die pnktlich eintraf. Als das Schiff angekommen war, fuhr er uach Spanien zurck, wo er nach einigen Jahren starb in dem Glauben, das wirkliche Indien entdeckt zu haben. Den Namen Amerika erhielt der entdeckte Erdteil nach dem Bor-schlage des deutschen Gelehrten Waldseemller, der ein Werk der die Fahrten des Florentiners Amerigo Vespueci nach der Neuen Welt herausgab. 2. Auffindung des Seeweges nach Ostindien. Auf auderm Wege suchten die Portugiesen im 15. Jahrhundert das Ziel zu erreichen. Auf Betreibe des fr Portugals Macht und Ruhm begeisterten Prinzen Heinrich des Seefahrers fuhren sie an der Westkste Afrikas nach Sden und ent-deckten Madeira und das Grne Vorgebirge, i486 erreichte Bartholomus i486. Diaz die Sdspitze Afrikas, die er Kap der Strme nannte, die aber nach seiner Heimkehr den Namen Vorgebirge der Guten Hoffnung erhielt. Endlich wagte Vasco da Gama 1498 die Fahrt um Afrika herum durch den 1498. Indischen Ozean und pflanzte zu Goa an der Westkste Vorderindiens die portugiesische Fahne auf. Ostindien nannte man das entdeckte Land. 3. Erste Erdumsegelung. Indien auf westlicher Fahrt zu erreichen, gelang durch die Erdumsegelung, die von Spaniern unter dem Portugiesen Magalhaes [magaljngfch] unternommen wurde. Er durchfuhr die nach ihm benannte Strae und den Stillen" Ozean: auf einer der Philippinen fiel er im Kampfe gegen die Eingeborenen. 4. Eroberung von Mexiko. Von Kuba gelaugte der Spanier Cortez mit 700 Mann und einigen Pferden und Kanonen nach Mexiko. Er war erstaunt, dort ein groes Staatswesen zu finden, an dessen Spitze ein König stand, und ein Volk, das in Stdten wohnte und Gewerbe

18. Hilfsbuch für den Geschichtsunterricht in Präparandenanstalten - S. 83

1902 - Breslau : Hirt
Weitere Entdeckungen und die Folgen davon. 83 aber vor ihrer Abtretung die Gebeine des berhmten Entdeckers nach Spanien. Kolumbus whnte, die Ostkste Indiens entdeckt zu haben; daher nannte er und daher nennt man noch heute die Inseln zwischen Nord-und Sdamerika Westindien, wohingegen das eigentliche Indien in Asien Ostindien genannt wird; aus demselben Grunde heien auch die Ein-wohner des neuen Erdteils Indianer. Der Italiener Amerigo machte mehrere Reisen nach der Neuen Welt und lieferte die erste Beschreibung derselben nebst Karte; nach ihm hat sie den Namen Amerika erhalten. In neuerer Zeit hat man Kolumbus dadurch geehrt, da man Städte, Flsse und Provinzen nach seinem Namen benannt hat. e. Weitere Entdeckungen. Jetzt kam es daraus an, den neu entdeckten Erdteil aufzuschlieen. Ein Portugiese entdeckte Brasilien; ein Spanier berstieg die Landenge von Panama und fand den Groen Ozean, den vor ihm noch kein Europer geschaut hatte. Ein anderer spanischer Held, Ferdinand Cortez, eroberte mit einem kleinen Heere ganz Mexiko (1519), und Pizarro unterwarf Peru, wo er die Stadt Lima grndete. Ein in spanischen Diensten stehender Portugiese aber, Ferdinand Ma-gell an, machte sich wieder an die von Kolumbus versuchte Ausgabe, auf einer westlichen Fahrt nach Indien zu gelangen. Er fuhr durch die nach ihm benannte Magellanstrae um die Sdspitze Sdamerikas, der den Stillen" Ozean und gelangte nach den Philippinen, wo er im Kampfe mit den Eingeborenen seinen Tod sand. Seine wenigen noch brig ge-bliebenen Begleiter setzten dann die Reise um das Kap der guten Hoffnung fort und gelangten endlich glcklich nach Spanien zurck. Damit war die erste Reife um die Welt (15191522) gemacht; erst nach fnfzig Jahren umsegelte der Englnder Franz Drake die Erde zum zweiten Male. f. Die Folgen dieser Entdeckungen sind unberechenbar. Natur- und Erdkunde fanden eine neue Welt fr ihre Untersuchungen. Fr das tg-liche Leben erhielten die Europer dort wichtige Nahrungs-, Genu- und Heilmittel. Kartoffel, Mais, Tabak, Chinarinde und Petroleum sind die fnf wichtigsten Geschenke Amerikas an die Alte Welt. Denen, welche in Europa nicht mehr gengend Raum fanden, oder die sich der religisen Verfolgung oder dem Druck ihrer Grundherren entziehen wollten, bot Amerika eine willkommene Zuflucht. Der Handel wurde in neue Bahnen gelenkt; die an den Entdeckungen teilnehmenden Lnder, Portugal, Spanien, die Niederlande und England, wurden Mittelpunkte des Verkehrs sowie Sitze des Reichtums und der Macht. Spanische Silber-flotten trugen jhrlich unermeliche Schtze an edlen Metallen in die Heimat, die aber dem Mutterlande nicht zum Segen gereichten, sondern Trgheit und ppigkeit befrderten, Bergwerke und Ackerbau daheim in Verfall geraten lieen. Auch die Eingeborenen Amerikas hatten von der Entdeckung zunchst keinen Segen. Sie muten sich von ihren neuen 6*

19. Übersichtliche Darstellung der deutschen Geschichte bis 1648 - S. 113

1904 - Leipzig [u.a.] : Teubner
17. Erfindungen und Entdeckungen. Hz da sprach sich J^abella, die soeben mit ihrem Gemahl Ferdinand dem Katholischen Granada, das letzte maurische (arabische) Reich auf der Halbinsel, erobert hatte, fr ihn aus und bergab ihm den Befehl der drei Schiffe, welche die westandalnsische Seestadt Palos stellen mute. Mit diesen steuerte er am 3. August 1492 in der Richtung auf Sd-West in den Ozean und erreichte1) am 12. Oktober desselben Jahres nach banger Fahrt eine der B ah am a-Inseln. Sodann entdeckte er noch Kuba und Haiti. Auf der zweiten Reise, die er im Jahre 1493 antrat, fand er die kleinen Antillen und Jamaiea auf. Wiederum fuhr er im Jahre 1498 hinaus. Diesmal gelangte er nach Trinidad und der Mndung des Orinoco. Nach Haiti zurckgekehrt, mute er einen Aufstand seiner Leute erleben. Man klagte ihn beim Hofe an. Der Oberrichter Bobadilla kam aus dem Mutterlande an, verhrte alle und schickte Kolumbus in Ketten nach Spanien. Wohl wurde der groe Seefahrer hier freigelassen und mit groem Wohlwollen behandelt, aber ein anderer wurde als Statthalter nach dem Westen gesandt. In seiner Stellung als Admiral unternahm er aber noch eine vierte Reise (1502), auf welcher er Honduras und die stliche Seite der Landenge von Panama erreichte. Krank kehrte er nach Spanien zurck, wo er im Jahre 1506 in Valladolid starb. Er wute nicht, da er einen neuen Weltteil entdeckt hatte; seiner Meinung nach gehrten die von ihm berhrten Gegenden zu Indien. Das entdeckte Land wurde auch nicht nach ihm, sondern nach de Amerigo Vespneci^), einem gelehrten Florentiner, genannt, der sich an mehreren anderen Entdeckungsfahrten an der amerikanischen Kste beteiligte und seinen Namen durch ein darber handelndes Buch und Karten bekannt machte (Land des Amerigo). b. Balboa und Ferdinand Magalhes. Sieben Jahre nach des groen Genuesen Tode berschritt der Spanier Balboa die Landenge von Panama und erblickte den Groen oder Stillen Ozean. Nunmehr war klar, da die entdeckten Lnder einem neuen Erdteil angehrten. Ferdinand Magalhes (spanisch Magellan), ein in spanische Dienste getretener Portugiese, suchte die Durchfahrt nach jenem Ozean und segelte dabei durch die nach ihm benannte Strae im Sden von Sd-amerika (1520). Weiter vordringend, gelangte er zu den Ladronen (n. von den Philippinen), wo er von Eingeborenen erschlagen wurde. Indem seine Gefhrten die Reise westwrts fortsetzten und vollendeten, geschah die erste Erdumsegelung (15191522). 1) Die Erzhlungen von der Haltung der Schiffsmannschaft sind sehr ber-trieben. 2) Spr. Wespntschi. Schenk-Schmidt, Lehrbuch der Geschichte. I. 8

20. Neuzeit - S. 17

1913 - Landshut : Hochneder
— 17 - Zogen aus, aber nur wenige gelangten ans Ziel ihrer Wünsche. Um 1600 erstreckte sich die spanische Herrschaft in Amerika von der Küste Floridas bis zum Stromgebiet des La Plata.^) Es zerfiel in zwei Bizeköuigreiche, in Neuspanien und Peru.2) Erst 1521 gelangten die Spanier nach Indien. d) Die erste Fahrt der Portugiesen nach Indien. Durch Colons Fahrten aufgemuntert, begannen die Portugiesen den Seeweg um Afrika nach dem Morgenlande fortzusetzen. Unter-unermeßlichen Schwierigkeiten umfuhr Vasco de Gama den afrikanischen Kontinent und erreichte 1498 Kalikut auf Vorderindien. Er war so der erste Europäer, der dieses Land auf dem Seeweg erreicht hat. Darauf schufen die Vizekönige Almetda3) und Albuquerque ein mächtiges portugiesisches Kolonialreich in Ostindien. Spanien und Portugal teilten sich friedlich in den Weltkolonialbesitz.^) Das änderte sich mit dem Auftreten der Holländer, Engländer und Franzosen. e) Die erste Fahrt der Spanier nach Indien. Kolumbus war ganz von der Überzeugung durchdrungen, daß, wenn die Erde die Gestalt einer Kugel habe, es möglich sein müsse, durch eine Seefahrt in stets gleicher Richtung wieder zum Ausgangspunkte zurückzukommen. Der vierten Reise lag eine solche Absicht zugrunde, deren Verwirklichung allerdings unterbleiben mußte, weil die gesuchte Lücke zwischen Nord-,und Südamerika eben nicht vorhanden ist?) Erst 12 Jahre nach Kolumbus' Hinscheiden kam der Gedanke zur Durchführung. Der kühne Bahnbrecher in der Umkreisung des Erdballes ist Magellan, der weiter im Süden der Stelle, wo Kolumbus eine Durchfahrt gesucht hatte, sicher auf einen Sund rechnete. Seine Fahrt ist die verwegenste aller je unternommenen Seereisen. Er steuerte die Ostküste Südamerikas entlang der Süd-spitze des Kontinents zu und gewann durch die nach ihm benannte Straße den Eingang in den Großen oder Stillen Ozean. Auf den Philippinen fand Magellan in einem Kampfe mit Eingebornen den Tod. Das Geschwader erreichte im November 1521 die Molukken. Mit reichen Gewürzladungen versehen wurde die Heimreise angetreten. , , Silberstrom, wegen der Silberfunde. Die Besitzungen wurden nur durch Brasilien unterbrochen, das Cabral für die Portugiesen entdeckt hatte ;) Cortez hatte 1520 Mexiko, .Pizarro und Almagro 1531/32 das Inkareich in Peru sowie Chile unterworfen. 3) Unter Almeida Beteiligten sich zum erstenmale an dem indischen Handel Kaufleute aus Augsburg. .irv 4) dapst Alexander \ I. stellte ans Wunsch der beiden iberischen Reiche eine Abgrenzungslrnre fest. ' 5) 1913 geht der Panama-Kanal, das bedeutendste Bauwerk, das je aus-“rbe' seiner Vollendung entgegen. Die Baukosten werden auf 375 Millionen Dollars Berechnet. Bosl ii. Kvppl, Geschichtsunterricht H. 2